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"title": "German Commentary on Mishnah Bava Kamma",
"language": "en",
"versionTitle": "merged",
"versionSource": "https://www.sefaria.org/German_Commentary_on_Mishnah_Bava_Kamma",
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"<b>Vier Haupt-Schädigungen.</b> Eig. Väter-Schädigungen, indem alle andern als von diesen abgeleitet, (<span dir=\"rtl\">תולדות</span> = Kinder), betrachtet werden. „Väter“ heissen diese deshalb, weil sie in der Thora genannt sind.",
"<b>Ochsen.</b> <span dir=\"rtl\">קרן</span>, Exod. 21, 35—36; so Jerusch. — <span dir=\"rtl\">תולדות</span> davon sind alle Beschädigungen, die durch eine direkt zum Schaden vom Tiere gemachte willkürliche Bewegung verübt werden („wo das Tier mit Absicht geschadet hat,“ sagt der Talmud), z. B. Ausstossen, Beissen u. dgl. Nach dem T. Babli spricht die Mischna hier vom Fuss-Schaden, (<span dir=\"rtl\">רגל</span>, d. h. was der Ochs beim Gehen mit dem Fusse zertritt); dies ist in den Worten <span dir=\"rtl\">ושלח את בעירה</span> Exod. 22, 4 angedeutet. Die <span dir=\"rtl\">תולדות</span> von <span dir=\"rtl\">רגל</span> sind alle Schäden, die ein Tier im gewöhnlichen Gange anrichtet, z. B., wenn es im Gehen mit dem Horn oder mit einer auf ihm befindlichen Last etwas beschädigt.",
"<b>durch die Grube.</b> Exod. 21, 33; 34. Dazu gehören als <span dir=\"rtl\">תולדות</span> z. B. alle Schäden, die durch Schaden verursachende Gegenstände, die ein Mensch auf die Strasse geworfen hat, entstanden sind.",
"<b>durch das abweidende.</b> Exod. 22, 4. Nach Jerusch. ist dies das Abfressen (<span dir=\"rtl\">שן</span>) und Zertreten (<span dir=\"rtl\">רגל</span>, oben Note 2). Zur Worterklärung vgl. Pea 4, 5, Targ. Jon. zu Num. 22, 4 und den Text des samaritanischen Pentateuchs, wo unser Vers lautet: <span dir=\"rtl\">כי יבעיר איש שדה וגו׳ ובער בשדה אחר שלם ישלם משדהו כתבואתה ואם כל שדה יבעה מיטב שדהו ומיטב כרמו ישלם </span>. Als <span dir=\"rtl\">תולדות</span> von <span dir=\"rtl\">שן</span> sind zu rechnen die Fälle, wo das Tier beim Beschädigen einen Genuss oder ein Vergnügen hat, z. B. wenn es sich zum Vergnügen an einer Wand gerieben und diese dadurch eingestürzt ist. Nach einer Ansicht im T. Babli ist <span dir=\"rtl\">מבעה</span> ein vom Menschen angerichteter Schaden.",
"<b>Vieh und durch den Brand.</b> Exod. 22, 5. Als <span dir=\"rtl\">תולדות</span> von <span dir=\"rtl\">אש</span> betrachtet man z. B. Steine, Messer und sonstige Gegenstände, die man auf das Dach gelegt und die durch einen gewöhnlich vorauszusetzenden Wind hinabgeworfen wurden und im Fallen Schaden angerichtet haben.",
"<b>Die Eigentümlichkeit.</b> <span dir=\"rtl\">לא הֲרִי כהרי</span>, so auch sonst, z. B. in der Baraita der 13 Middot 5 u. 6; häufiger aber steht dafür <span dir=\"rtl\">כִּרְאִי</span> . . <span dir=\"rtl\">לא רְאִי</span> (vgl. Menachot 60b mit Sifra, Nedaba, Par. 11, 4; Per. 13, 2). Es ist demnach <span dir=\"rtl\">הֲרִי</span> = <span dir=\"rtl\">רְאִי</span> (wie <span dir=\"rtl\">אֲרוּ, הֲרֵי</span> = <span dir=\"rtl\">רְאֵה</span>) der Anblick, Gesichtspunkt. Gemeint ist hier ein spezifisches Merkmal, das als Grund der in Rede stehenden Vorschrift, der Verpflichtung zum Schadenersatz, betrachtet werden kann.",
"<b>des stossenden Ochsen.</b> Nämlich dass das Tier direkt, um zu beschädigen, eine willkürliche Bewegung gemacht, also gewissermassen mit Absicht geschadet hat (<span dir=\"rtl\">כונתו להזיק</span>). Bei <span dir=\"rtl\">רגל</span> (nach T. B. oben Note 2) ist wieder die Eigentümlichkeit vorhanden, dass der betr. Schaden häufig vorkommt (<span dir=\"rtl\">היזיקה מצוי</span>).",
"<b>ist nicht wie die des Abweiders.</b> Man hätte also <span dir=\"rtl\">מבעה</span> von <span dir=\"rtl\">שור</span> nicht ableiten können.",
"<b>und die Eigentümlichkeit des Abweiders.</b> Nämlich dass das Tier beim Schaden einen Genuss hat (<span dir=\"rtl\">יש הנאה להזיקה</span>). Das Merkmal von <span dir=\"rtl\">רגל</span> s. oben Note 7.",
"<b>ist nicht wie die des stossenden Ochsen.</b> Man hätte daher <span dir=\"rtl\">שור</span> nicht von <span dir=\"rtl\">מבעה</span> deduziert.",
"<b>in dem kein Lebensgeist ist.</b> Die Verpflichtung zum Schadenersatz bei Brandstiftung hätte also nicht von <span dir=\"rtl\">שור</span> und <span dir=\"rtl\">מבעה</span> abgeleitet werden können.",
"<b>fortzuschreiten und zu beschädigen.</b> Letzteres könnte also nicht von den drei andern hergeleitet werden. Die Thora hat deshalb alle vier Gesetze vorgeschrieben",
"<b>Das ihnen Gemeinsame.</b> Eig. „die gleiche Seite in ihnen“, d. h. diejenigen Merkmale, die, weil sie allen vier Fällen gemeinschaftlich zukommen, als Grund der Verpflichtung zum Schadenersatz angesehen werden müssen.",
"<b>dass deren Bewachung dir.</b> D. h. einer bestimmten Person.",
"<b>der Schädiger.</b> Als Schädiger (<span dir=\"rtl\">מזיק</span>) wird derjenige betrachtet, der verpflichtet ist, den Gegenstand zu bewachen, und dies versäumt, s. folgende Mischna.",
"<b>vom Besten seines Landes Schadenersatz zu leisten.</b> Es kann daher aus diesen vier Gesetzen geschlossen werden, dass jeder, dem die Bewachung eines Gegenstandes obliegt, der in gewöhnlicher Weise zu beschädigen vermag, für den vom Gegenstande angerichteten Schaden Ersatz leisten muss, und zwar vom Besten seines Landes. Nach T. B. kann er beliebige, bewegliche Gegenstände bezahlen, weil Mobilien immer als „Bestes“ zu betrachten sind, denn was hier nicht verkäuflich ist, kann an einem anderen Orte verkauft werden. Der Lehrsatz der Mischna gilt demnach nur, wenn die Zahlung in Immobilien (<span dir=\"rtl\">קרקע</span>) geleistet wird."
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"<b>gelte ich.</b> Wenn ich es nicht gehörig bewacht habe. <span dir=\"rtl\">הכשרתי</span> eig. ich habe bereitet, d. h. gelte als Urheber.",
"<b>als wäre ich ganz Urheber seines Schadens.</b> Wenn jemand z. B. eine Grube 9 Handbreiten tief ausgehöhlt hat, in welcher Tiefe sie noch nicht den Tod eines Tieres zu verursachen im Stande ist, und ein zweiter macht sie noch eine Handbreite tiefer, so dass ein hereinfallendes Tier getötet wird, so ist der zweite allein dafür Ersatz schuldig.",
"<b>bei denen kein Veruntreuungs-Opfer vorgeschrieben ist.</b> Das sind profane Güter; ausgeschlossen sind heilige Güter, bei denen in Lev. 5, 14 ff. im Falle der Veruntreuung ein Opfer vorgeschrieben ist.",
"<b>von Gütern der Bundes-Söhne.</b> Das sind Israeliten.",
"<b>die Jemands Eigentum sind.</b> Herrenlose Güter sind ausgeschlossen.",
"<b>mit Ausnahme des dem Schädiger.</b> S. oben Note 15; es handelt sich also hier nicht um einen Schaden, den der Mensch mit eigenen Händen zugefügt hat.",
"<b>eigentümlichen Gebietes.</b> Falls der Beschädigte dieses Gebiet ohne Erlaubnis betreten hat.",
"<b>das dem Geschädigten und dem Schädiger gemeinschaftlich angehört.</b> Falls dieses Gebiet auch für Tiere bestimmt ist, ist der Mitbesitzer für den Schaden, den sein Tier durch Fressen oder Zertreten (<span dir=\"rtl\">שן</span> und <span dir=\"rtl\">רגל</span>) verübt hat, nicht verantwortlich, wohl aber für Hornstoss-Schäden (<span dir=\"rtl\">קרן</span>). Jerusch. liest <span dir=\"rtl\">ורשות הניזק והמזיק בתשלומין</span> und erklärt, dass bei Schäden im gemeinschaftlichen Gebiete bezahlt werden muss.",
"<b>ist der Urheber schuldig vom Besten seines Landes Schadenersatz zu leisten.</b> Der letzte Satz fehlt mit Recht in der Mischna des Jeruschalmi, da dies bereits in der ersten Mischna steht. Nach T. Babli schliesst dieser Satz diejenigen Beschädigungen ein, die in der ersten Mischna nicht enthalten sind."
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"<b>Geld-Schätzung.</b> Diese Mischna enthält bloß einige kurze Bemerkungen, um das Gedächtnis beim Auswendiglernen der mündlichen Lehre zu unterstützen. Die Erklärung zu diesen Bemerkungen gibt die Tosefta. „Geld-Schätzung“ will sagen: Jeder Schaden soll nach seinem Geldwerte abgeschätzt und bezahlt werden. Wenn z. B. die Kuh des A einen Mantel des B beschädigt, nachher wieder, durch diesen Mantel zu Falle gebracht, sich ein Bein gebrochen hat, soll man nicht sagen, der Schaden des A und der des B heben sich gegenseitig auf; sondern beide Schäden müssen abgeschätzt und das Plus des einen bezahlt werden.",
"<b>Geldeswert.</b> Dies heisst nach Tosefta: Der Schaden ist nur mit Grundstücken zu bezahlen. Der Talmud fügt hinzu: Dies gilt nur, falls der Schädiger gestorben und dessen Waisen zu bezahlen haben. Diese sind nicht verpflichtet, von den geerbten Mobilien die Schulden des Vaters zu bezahlen. Die Grundstücke heissen hier „Geldeswert“ im Gegensatz zu den beweglichen Gütern, die als „Geld“ betrachtet werden, weil sie leicht verkäuflich sind; s. oben Note 16.",
"<b>vor Gericht.</b> D. h. es soll vor ordinierten Richtern (<span dir=\"rtl\">מומחין</span>) der Prozess geführt werden. Dies gilt für solche Fälle, wo die Bezahlung als Pön (<span dir=\"rtl\">קנס</span>) betrachtet wird. Nur Richter, welche die Ordination (<span dir=\"rtl\">סמיכה</span>) haben, können in Straf-Prozessen fungieren. Lieber die Ordination vgl. Mischna Sanhedrin 1, 3.",
"<b>und nach Aussagen von Zeugen.</b> Das eigene Geständnis verpflichtet nicht zur Strafzahlung.",
"<b>die Freie und Bundes-Söhne.</b> Ausgeschlossen sind Sklaven und Heiden.",
"<b>auch Frauen sind im Schaden-Recht einbegriffen.</b> Sowohl wenn sie schädigen, als auch wenn sie geschädigt werden.",
"<b>der Geschädigte und der Schädiger sind am Ersatz.</b> Dies gilt für die Fälle, wo nur der halbe Schaden bezahlt wird (Exod. 21, 35). Nach einer Ansicht im T. B. ist der Geschädigte insofern am Ersatz beteiligt, als er den Schaden, den das tote Tier bis zur gerichtlichen Verurteilung des Schädigers erleidet (<span dir=\"rtl\">פחת נבילה</span>), allein zu tragen hat."
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"<b>In fünf Fällen wird der Beschädiger als ungewohnt.</b> Eig. unschuldig. In diesen Fällen sollte (nach der Halacha) eigentlich gar nichts bezahlt werden, doch hat die Thora als Strafe die Zahlung des halben Schadens angeordnet.",
"<b>und in fünf Fällen als gewohnt.</b> Eig. bezeugt, verwarnt, nach den Worten der Schrift <span dir=\"rtl\">והועד בבעליו</span> (Exod. 21, 29). Bei den Beschädigungen, die das Tier zu verüben gewohnt ist, gilt der Eigentümer schon zum ersten Mal als verwarnt (<span dir=\"rtl\">מועד מתחילתו</span>).",
"<b>Stossen.</b> Mit dem Horn.",
"<b>Drängen.</b> Mit dem Körper stossen.",
"<b>Der Zahn.</b> Des Tieres.",
"<b>der Fuss.</b> Des Tieres.",
"<b>gewohnt ist.</b> Der bereits dreimal gestossen oder gebissen u. s. w. und dessen Eigentümer von Zeugen verwarnt worden, s. weiter 2, 4.",
"<b>der beschädigt im Gebiete des Geschädigten.</b> S. 2, 5.",
"<b>der Panther.</b> Πάρδαλις. Nach dem Talmud ist <span dir=\"rtl\">ברדלס</span> = <span dir=\"rtl\">צבוע</span>, die Hyäne.",
"<b>Beim ungewohnten bezahlt man den halben Schaden von dessen Körper.</b> Vom Körper des beschädigenden Tieres. Ist dies nicht soviel wert, als der halbe Schaden beträgt; so braucht der Schädiger nicht von seinem Vermögen zuzulegen.",
"<b>beim gewohnten aber zahlt man den ganzen Schaden von dem Söller.</b> D. h. wohl: von seinem eigenen Vermögen, im Gegensatz zu <span dir=\"rtl\">מגופו</span> des <span dir=\"rtl\">תם</span>. Da aber nach Menachot 108b der Söller schlechter ist als das untere Haus (<span dir=\"rtl\">בית</span>) und die Schäden doch vom Besten bezahlt werden müssen, so wird hier <span dir=\"rtl\">עליה</span> vom Talmud als „das Beste unter den Gütern“ (<span dir=\"rtl\">מעולה שבנכסים</span>) erklärt."
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"<b>Wie ist dies zu verstehen.</b> Diese Mischna erklärt die letzte Mischna des vorherigen Abschnitts.",
"<b>im Gehen zu zerbrechen.</b> So nach Tosaphot; nach Raschi ist <span dir=\"rtl\">לשבר כדרך הלוכה</span> schon die Antwort.",
"<b>zu zerbrechen.</b> D. h. im gewöhnlichen Gange zu zerbrechen, sei es durch Treten oder mit dem Leibe oder mit einer Last.",
"<b>Hat es aber ausgeschlagen.</b> Dies ist etwas Ungewöhnliches (oben 1, 4), deshalb wird hier nur der halbe Schaden bezahlt.",
"<b>oder sind Erdschollen unter seinen Füssen weggesprungen.</b> Der Fall, der hier besprochen wird, den der Talmud kurz <span dir=\"rtl\">צרורות</span> nennt, ist zwar eine Unterart (<span dir=\"rtl\">תולדה</span>) von <span dir=\"rtl\">רגל</span>, indem der Schaden vom Tiere im gewöhnlichen Gange verübt wird, ist auch insofern mit der Kategorie <span dir=\"rtl\">רגל</span> zu vergleichen, als ein solcher Schaden, im öffentlichen Orte (<span dir=\"rtl\">רשות הרבים</span>) angerichtet, nicht bezahlt werden muss; dennoch aber ist hierbei nur der halbe Schaden zu bezahlen, weil der Schaden nicht vom Tiere direkt, sondern nur durch seine Kraft (<span dir=\"rtl\">כהו</span>) vermittels eines andern mit ihm nicht in Verbindung stehenden Gegenstande verübt worden. Es ist dies nach dem Talmud eine sinaïtische Tradition (<span dir=\"rtl\">הלכה למשה מסיני</span>).",
"<b>so zahlt man vom ersten den ganzen Schaden und vom letzten den halben Schaden.</b> Das erste ist vom Tiere direkt, das zweite nur durch dessen Kraft zerbrochen worden.",
"<b>Füssen gebunden.</b> Und es hat das Gewinde so geschleudert, dass ein Gerät dadurch zerbrochen wurde (Talmud).",
"<b>die Erde.</b> So richtig Maimonides, vgl. Tosefta II, 1. Im Syr. heisst <span dir=\"rtl\">ܗܕܰܣ</span> studuit, sollicitus fuit. Nach Raschi heisst <span dir=\"rtl\">הדס</span> hüpfen.",
"<b>und Geräte zerbrochen.</b> Durch geworfene Erdschollen."
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"<b>das für ihn Geeignete zu fressen.</b> Nach Raschi ist zu übersetzen: „Inwiefern gilt der Zahn (eines Tieres) als gewohnt? Insofern, dass er das für ihn Geeignete frisst.“ Vgl. oben Note 2.",
"<b>so bezahlt man den halben Schaden.</b> Weil dies etwas Ungewöhnliches ist.",
"<b>Wo gelten jene Worte.</b> Dies bezieht sich auf den ersten Fall, wonach man, wenn das Vieh Früchte oder Kräuter gefressen, den ganzen Schaden bezahlen muss.",
"<b>Im Gebiete des Geschädigten.</b> Denn so heisst es (Exod. 22,4): Wenn es abweidet im Felde eines Andern.",
"<b>so bezahlt man diesen Genuss.</b> Er bezahlt nicht nach dem Werte des gefressenen Gegenstandes, sondern nur nach dem Genusse, den das Tier gehabt. Hat z. B. ein Esel Datteln gefressen, so bezahlt man den Wert einer gleichen Quantität Gerste.",
"<b>so bezahlt man den angerichteten Schaden.</b> Weil dieser Raum wie das Gebiet des Geschädigten und nicht wie ein öffentlicher Ort betrachtet wird."
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"<b>gewohnt sind.</b> Sie sind gewohnt zu springen, es ist dies daher eine <span dir=\"rtl\">תולדה</span> von <span dir=\"rtl\">רגל</span>. Deshalb ist hier nur dann zu bezahlen, wenn dies im Gebiete des Geschädigten geschehen ist.",
"<b>Wenn ein Hund einen Kohlenkuchen.</b> An dem glimmende Kohlen kleben.",
"<b>so zahlt man betreffs des Kuchens den ganzen.</b> Denn es ist <span dir=\"rtl\">שן</span> (Zahn-Schaden) im Gebiete des Geschädigten. Der Garbenhaufen liegt hier im Felde des Eigentümers des Kuchens.",
"<b>betreffs des Garbenhaufens aber den halben Schaden.</b> Weil dies mit <span dir=\"rtl\">צרורות</span> (oben Note 5) zu vergleichen ist."
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"<b>bezeugt.</b> Es hat der Ochse 3 Tage hintereinander an jedem Tage gestossen, und es ist dies dem Eigentümer von Zeugen vor Gericht bezeugt worden; dadurch gilt der Eigentümer als gewarnt. Es bleibt im Talmud zweifelhaft, ob es genügt, dass dem Eigentümer die 3 Stösse auf einmal bezeugt werden, oder ob der Eigentümer dreimal gewarnt sein muss.",
"<b>nachdem er es wieder drei Tage unterlassen hat.</b> Obgleich er Gelegenheit zum Stossen hatte.",
"<b>über den man es dreimal.</b> Wenn auch an einem Tage.",
"<b>den Kinder betasten.</b> D. h. ihn ziehen und mit ihm spielen."
],
[
"<b>gedrängt.</b> S. oben Note 35 u. 36 im 1. Abschn.",
"<b>so bezahlt man den halben Schaden.</b> Alles dies gehört nämlich zur Kategorie <span dir=\"rtl\">קרן</span> (Hornstoss).",
"<b>dass man den ganzen Schaden bezahlen müsse.</b> Diese Schlussfolgerung nennt man: <span dir=\"rtl\">קל וחומר</span> (conclusio de minore ad majus) Schluss vom Leichtern auf das Schwerere (falls eine Erschwerung gefolgert wird) oder vom Schwereren auf das Leichtere (falls eine Erleichterung gefolgert wird).",
"<b>aus welchem der Schluss gezogen wurde.</b> Dieser Lehrsatz (nach seinem Anfangsworte „<span dir=\"rtl\">דַיּוֹ</span>“ genannt) folgt aus Num. 12,14. Dort wird ebenfals ein Schluss vom Leichtern auf das Schwerere gezogen: „Wenn Mirjam vom Vater einen Verweis erhalten hätte, müsste sie sich ja 7 Tage schämen, wieviel mehr muss sie 7 Tage eingeschlossen bleiben, da sie von Gott einen Verweis erhalten“. Nun könnte man ja hier schliessen, dass, wenn beim Verweise des Vaters 7 Tage genügen, beim Verweise von Seiten Gottes eine Einschliessung von 14 Tagen erforderlich ist. Da aber Mirjam nur mit 7tägiger Einschliessung bestraft wurde, so ist daraus bewiesen, dass bei einem derartigen Schlusse für das Schwerere nur eine Gleichstellung mit dem Leichteren gefolgert werden kann.",
"<b>beim Hornstoss streng geurteilt werden.</b> Die Schlussfolgerung ist mit den obigen Worten wiederholt. Eigentlich müsste sie aber folgenden Wortlaut haben: <span dir=\"rtl\">ומה אם שן ורגל שהקל עליהן ברשות הרבים שהוא פטור החמיר בהן ברשות הניזק לשלם נזק שלם קרן שהחמיר עליה ברשות הרבים לשלם חצי נזק אינו דין שנחמיר עליה ברשות הניזק לשלם נזק שלם.</span>. Wenn bei <span dir=\"rtl\">שן</span> und <span dir=\"rtl\">רגל</span>, die doch leichter sind, indem sie im <span dir=\"rtl\">רשות הרבים</span> zu keinem Ersatz verpflichten, dennoch im <span dir=\"rtl\">רשות הניזק</span> die Erschwerung gilt, dass man den ganzen Schaden bezahlen muss, wievielmehr muss diese Erschwerung bei <span dir=\"rtl\">קרן</span> gelten, das doch schwerer ist, indem man dabei selbst im <span dir=\"rtl\">רשות הרבים</span> wenigstens den halben Schaden bezahlen muss.",
"<b>gleich zu sein.</b> Der hier angewandte Lehrsatz: „<span dir=\"rtl\">דַיּוֹ</span>“ ist nicht indentisch mit dem oben Note 27 besprochenen. Die Comentatoren unterscheiden diese beiden Lehrsätze dadurch, dass sie den obigen <span dir=\"rtl\">דַיּוֹ אַרֵיש דִינָא</span> (<span dir=\"rtl\">דַיּוֹ</span>, das sich auf den Anfang des Schlusses bezieht) nennen, während unser Lehrsatz hier <span dir=\"rtl\">דַיּוֹ אַסוֹף דִינָא</span> (<span dir=\"rtl\">דַיּוֹ</span>, das sich auf das Ende des Schlusses bezieht) genannt wird. Im ersten Satze wird gefordert, dass der abgeleitete Gegenstand dem Gegenstande, aus welchem er abgeleitet wird, nur gleichgestellt sei. Im zweiten Satze wird verlangt, dass die abgeleitete Erschwerung nur gleich (nicht grösser) sei als die Erschwerung, welche der Schlussfolgerung zu Grunde liegt. Vgl. hierüber <span dir=\"rtl\">מדות אהרן</span> Perek 2, Teil 6.",
"<b>ebenso ist im Gebiete des Geschädigten nur der halbe Schaden zu ersetzen.</b> Nach dem Talmud wird der Satz: „<span dir=\"rtl\">דַיּוֹ</span>“ auch von R. Tharphon in den Fällen anerkannt, wo die Schlussfolgerung durch denselben beschränkt, aber nicht gänzlich aufgehoben wird, wie in dem oben angeführten Beispiele aus Num. 12,14, wo durch <span dir=\"rtl\">קל וחומר</span> trotz des “<span dir=\"rtl\">דיו</span>„, wenigstens die 7tägige Einschliessung Mirjams gefolgert werden kann. In unserem Falle aber würde durch das “<span dir=\"rtl\">דיו</span>„ die Schlussfolgerung gänzlich beseitigt werden, denn um bei <span dir=\"rtl\">קרן ברשות הניזק</span> auf <span dir=\"rtl\">חצי נזק</span> zu erkennen, bedarf es nicht des <span dir=\"rtl\">קל וחומר</span>, da dies ausdrücklich in der Thora steht. Deshalb will R. Tarphon hier den Lehrsatz: “<span dir=\"rtl\">דיו</span>„ nicht gelten lassen."
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"<b>wachend oder schlafend.</b> Wenn er sich neben einen Gegenstand schlafen gelegt und ihn schlafend beschädigt.",
"<b>so muss er den ganzen Schaden bezahlen.</b> Selbst wenn es aus Versehen geschah. Bei vorsätzlicher Körperverletzung müssen noch vier Zahlungen geleistet werden, s. Abschn. VIII, 1."
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"<b>so ist letzterer frei.</b> Weil der Mensch manchmal im Nachdenken versunken ist und heim Gehen nicht Acht gibt, ob etwas auf der Strasse liegt.",
"<b>so ist der Eigentümer des Fasses zum Schadenersatz verpflichtet.</b> Weil er nicht berechtigt ist, auf öffentliches Gebiet Sachen hinzulegen. Es hilft ihm daher auch nichts, wenn er das Fass für herrenloses Gut erklärt.",
"<b>Wenn Jemands Krug im öffentlichen Gebiete zerbrochen wird.</b> Dadurch, dass der Eigentümer damit gestrauchelt ist.",
"<b>so ist jener schuldig.</b> Weil das Straucheln als durch Unvorsichtigkeit geschehen betrachtet wird.",
"<b>Wenn er noch Absicht darauf hat.</b> D. h. wenn er die Scherben und das Wasser noch als sein Eigentum betrachtet.",
"<b>hat er aber nicht Absicht darauf.</b> Es ist Alles dann herrenloses Gut. Nach Andern ist <span dir=\"rtl\">במתכוין</span> zu erklären: Wenn er es mit Absicht zerbrochen hat.",
"<b>so ist er frei.</b> Weil das Straucheln nach R. Jehuda als ein Unfall (<span dir=\"rtl\">אונס</span>) betrachtet wird."
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"<b>Wenn Jemand im öffentlichen Gebiete Wasser ausgiesst.</b> Selbst zu einer Zeit, wo dies erlaubt ist, z. B. im Winter, zur Regenzeit, ist er dennoch für den Schaden verantwortlich.",
"<b>Wenn Jemand Dornen oder Glas verwahrt.</b> Im öffentlichen Gebiete.",
"<b>oder von Dornen einen Zaun sich macht.</b> Und die Dornen ragen in die Strasse hinein."
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"<b>Wenn Jemand sein Stroh und seine Stoppeln Düngers halber.</b> Damit es verfaule und dann als Dünger benutzt werden. Anstatt <span dir=\"rtl\">קשו</span> hat Jerusch. <span dir=\"rtl\">גפתו</span>, seine Öltrestern.",
"<b>als Eigentum.</b> Wie herrenloses Gut darf sie Jeder sich aneignen. Dies haben die Rabbinen als Strafe wegen Beschädigung der öffentlichen Orte angeordnet.",
"<b>Alle welche Schaden anrichtende Gegenstände an einen öffentlichen Ort legen.</b> Eig. „Alle die auf öffentlichem Gebiete verderben.“",
"<b>bezahlen.</b> Selbst zur Zeit, da es erlaubt ist, solche Gegenstände auf die Strasse zu legen, s. oben Note 8.",
"<b>erwirbt sie.</b> Wenn es unerlaubter Weise geschehen ist, oder nachdem dadurch ein Schaden angerichtet worden. Einige lesen den letzten Satz nicht, vgl. Tosaphot 30b v. <span dir=\"rtl\">לימא</span>. In der Mischna des Jerusch. fehlt der Ausspruch R. Simons ganz; ebenso in einem Mscr. bei Rabbinowitz.",
"<b>Wenn Jemand Rindermist im öffentlichen Gebiete umwendet.</b> Mit der Absicht, denselben als Eigentum zu erwerben."
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"<b>so muss der erste den Schaden des zweiten ersetzen.</b> Wenn der erste Zeit gehabt hat aufzustehen und nicht aufgestanden ist, s. oben Note 7."
],
[
"<b>so ist der Balkenträger frei.</b> Denn es ist anzunehmen, dass er ordnungsgemäss, der Fassträger aber zu schnell gegangen ist; oder: es liegt immer dem hinten Gehenden ob, sich vor dem Vorangehenden zu hüten.",
"<b>Wenn der Balkenträger stehen geblieben ist.</b> Um auszuruhen; ist er aber stehen geblieben, um die Last auf seiner Schulter zurechtzulegen, so ist er frei, denn dies ist nicht ordnungswidrig.",
"<b>so ist er schuldig.</b> Es wird dies wie eine direkte Beschädigung mit Händen betrachtet, nicht wie <span dir=\"rtl\">בור</span>, da man bei letzterem wegen Geräte-Beschädigung nichts zu ersetzen braucht.",
"<b>wenn Einer mit seinem Lichte und der Andere mit seinem Flachse kommt.</b> Und es wird der Flachs durch das Licht angezündet."
],
[
"<b>der Eine läuft.</b> Nach der im Talmud festgestellten Halacha gilt dieser Satz nur am Vorabend des Schabbats oder eines Festes, wo es gestattet ist, auf der Strasse zu laufen, um für den Feiertag Vorbereitungen zu treffen.",
"<b>oder beide laufen.</b> Dies gilt selbst an gewöhnlichen Tagen, da hier beide ordnungswidrig handeln."
],
[
"<b>so ist er schuldig.</b> Wiewohl er in seinem Gebiete Holz spalten darf, ist er dennoch für den im fremden Gebiete dadurch verursachten Schaden verantwortlich."
],
[
"<b>so bezahlt man vom Mehrbetrag des einen Schadens.</b> Was der eine Schaden mehr beträgt als der andere.",
"<b>dagegen einen etwaigen Mehrbetrag des vom ungewohnten an dem gewohnten verübten Schadens nur zur Hälfte.</b> Nach dem einfachen Wortlaut der Mischna und der Erkl. von Raschi und R. Ascher würde hier immer der Mehrbetrag des einen ganzen Schadens vor dem andern ganzen in Betracht gezogen. Hätte also der <span dir=\"rtl\">תם</span> einen Schaden von 100 Sus, der <span dir=\"rtl\">מועד</span> aber einen solchen von 40 Sus angerichtet, so würde der Mehrbetrag des ersten Schadens mit 60 Sus berechnet; davon zahlt man die Hälfte, also 30 Sus. Nach den meisten Decisoren dagegen wird der halbe Schaden des <span dir=\"rtl\">תם</span> gegen den ganzen Schaden des <span dir=\"rtl\">מועד</span> verrechnet. In unserem Beispiele würde also der Eigentümer des <span dir=\"rtl\">תם</span> von seinem halben Schaden (= 50 Sus) den ganzen Schaden des andern (= 40 Sus) abziehen und demnach nur 10 Sus bezahlen.",
"<b>so bezahlt man den Mehrbetrag des vom Menschen dem Ochsen zugefügten Schadens ganz.</b> Weil ein Mensch immer als <span dir=\"rtl\">מועד</span> gilt; s. oben 2, 6.",
"<b>dagegen einen etwaigen Mehrbetrag des vom Ochsen dem Menschen zugefügten Schadens nur zur Hälfte.</b> Denn es heisst (Exod. 21, 31): „Wenn er einen Sohn stösst oder eine Tochter stösst, so soll nach diesem Rechte ihm geschehen.“ Das „nach diesem Rechte“ bezieht sich auf das Recht des vom Ochsen dem Ochsen zugefügten Schadens; sowie nach letzterem Rechte beim <span dir=\"rtl\">תם</span> nur der halbe Schaden ersetzt wird, ebenso ist bei einem dem Menschen vom Ochsen zugefügten Schaden beim <span dir=\"rtl\">תם</span> nur die Hälfte zu ersetzen.",
"<b>Auch den Mehrbetrag des von diesem Ochsen dem Menschen zugefügten Schadens muss man ganz bezahlen.</b> R. Akiba meint, die Worte: „nach diesem Rechte“ beziehen sich auf die unmittelbar vorhergehende Vorschrift, die vom <span dir=\"rtl\">מועד</span> spricht, es ist somit ein vom Ochsen dem Menschen zugefügter Schaden immer, wie beim <span dir=\"rtl\">מועד</span>, ganz zu bezahlen."
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[
"<b>Hat ein Ochs vom Werte einer Mine.</b> = 100 Sus.",
"<b>so nimmt der Geschädigte den ganzen Ochsen.</b> Der Ochs selbst ist dem Geschädigten verfallen. (<span dir=\"rtl\">הוחלט השוד</span>).",
"<b>Allerdings ist so die Norm.</b> Das Recht ist so, aber die Schrift spricht nicht von einem solchen Falle.",
"<b>Und auch das Todte sollen sie teilen.</b> Die Controverse des R. Meïr und R. Jehuda betrifft den Mehrwert des Aases zur Zeit der Gerichtsverhandlung, falls nämlich das Aas zur Zeit der Tötung des Ochsen nichts oder wenig wert war, später aber bis zur Gerichtsverhandlung im Preise gestiegen ist. Nach R. Meïr gehört dieser Gewinn ganz dem Geschädigten, da das Aas sein Eigentum ist. R. Jehuda aber meint, dieser Gewinn sei zwischen dem Schädiger und Geschädigten zu teilen, weil die Schrift gebietet: „Auch das Todte sollen sie teilen!“"
],
[
"<b>wenn er selbst aber beschämt.</b> Wenn es gleich, ebenso wie bei der von seinem Ochsen verursachten Beschämung, ohne Absicht geschieht.",
"<b>ist er frei.</b> Der Sklave wird nicht frei.",
"<b>ist er schuldig.</b> Er muss ihn frei entlassen nach Exod. 21, 26 f.",
"<b>Hat sein Ochs seinen Vater oder seine Mutter verwundet, so ist er Schadenersatz schuldig; hat er selbst aber seinen Vater oder seine Mutter verwundet, so ist er frei (vom Schadenersatz.</b> Weil er nach Exod. 21, 15 den Tod verdient und bei einer Todesstrafe nicht, auch auf Bezahlung erkannt wird.",
"<b>so ist er Schadenersatz schuldig.</b> Er bezahlt hier nur den halben Schaden, weil dies ein aussergewöhnlicher Schaden des Tieres ist.",
"<b>weil er sein Leben verwirkt hat.</b> Wegen der Entweihung des Schabbats, vgl. oben Note 36."
],
[
"<b>Wenn zwei Ochsen.</b> Von zwei Besitzern.",
"<b>einen dritten.</b> Von einem dritten Besitzer.",
"<b>so sind beide frei.</b> Denn beide können den Geschädigten abweisen.",
"<b>so sind beide schuldig.</b> Dies ist nach dem Talmud zu erklären: Wenn beide Ochsen vorhanden sind, dann erhält der Geschädigte den halben Schaden bezahlt; ist aber einer von beiden verloren gegangen, so kann der Schädiger sagen, der verlorene habe den Schaden getan, und der Geschädigte erhält nichts, da beim <span dir=\"rtl\">תם</span> nur vom Körper des beschädigenden Tieres der Schaden vergütet wird.",
"<b>Der grosse hat beschädigt.</b> Und dessen Wert reicht hin, den halben Schaden zu ersetzen.",
"<b>sondern der kleine hat beschädigt.</b> Dessen Wert ist weniger als der halbe Schaden beträgt. Diesen Minderwert muss der Geschädigte also verlieren.",
"<b>Der gewohnte hat beschädigt.</b> Es muss also der ganze Schaden bezahlt werden.",
"<b>sondern der nicht gewohnte hat beschädigt.</b> Es ist also nur die Hälfte, zu ersetzen.",
"<b>Der grosse hat den grossen.</b> Und dessen Wert reicht für den Ersatz des halben Schadens.",
"<b>sondern der kleine hat den grossen.</b> Und der Wert des kleinen ist nicht so viel, als der halbe Schaden beträgt.",
"<b>Der gewohnte hat den grossen.</b> So dass der Schädiger für den grossen von seinem Hause (<span dir=\"rtl\">מן העלייה</span>) bezahlen muss.",
"<b>den Beweis erbringen.</b> In allen Fällen der Mischna braucht der Schädiger, falls der Geschädigte seine Forderung nicht erweisen kann, selbst das Eingestandene nicht zu bezahlen, nach dem Rechtssatze: Wenn man vom Nächsten Weizen fordert und dieser Gerste eingestehet, so braucht er auch die Gerste nicht zu bezahlen."
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],
[
[
"<b>Wenn ein Ochs vier oder fünf Ochsen nach einander gestossen hat.</b> In der Weise, dass er bei allen als <span dir=\"rtl\">תם</span> (ungewohnt) gilt, indem z. B. das Stossen dem Eigentümer nicht bezeugt wurde.",
"<b>so zahlt man.</b> Den halben Schaden.",
"<b>zuerst dem zuletzt Geschädigten.</b> R. Meïr folgt der Ansicht des R. Ismaël (B. Kamma 33a), wonach beim <span dir=\"rtl\">תם</span> der Schädiger bloß als der Schuldner des Geschädigten betrachtet wird. Unsere Mischna spricht nun von dem Falle, dass jedesmal der Geschädigte sofort nach dem Schaden für sein Guthaben von dem Ochsen Besitz ergriffen hat und dadurch zur Hut des Ochsen verpflichtet und für den folgenden Schaden allein verantwortlich geworden ist. Der Letzt-Geschädigte allein hat keine weitere Verantwortung und erhält daher den ihm gebührenden halben Schaden zuerst ausbezahlt. Alle andern Geschädigten erhalten nichts, wenn kein Rest für sie übrig bleibt. Dies ist der Fall, wenn alle beschädigten Ochsen gleichen Wert hatten. Es sei z. B. jeder der 5 beschädigten Ochsen 200 Sus wert; der Wert des Beschädigers kann mehr (300) oder weniger (150) sein. Sofort nach dem ersten Stossen hat der Erst-Geschädigte den Ochsen als Pfand ergriffen, davon 100 Sus für seinen halben Schaden als Eigentum erworben und ist als Hüter für den folgenden Schaden verantwortlich. Daher gehören seine 100 Sus nach dem zweiten Stossen dem Zweit-Geschädigten. Hat dieser nun den Ochsen wegen der ihm gebührenden 100 Sus ergriffen, so ist er als Hüter für den folgenden dritten Schaden allein verantwortlich, so dass nach dem dritten Stossen diese 100 Sus dem Dritt-Geschädigten gehören. Dies geht so weiter, und nach dem fünften Stossen gehören die 100 Sus dem fünften, d. h. dem Letzt-Geschädigten. Dagegen gehört das, was der schädigende Ochs über 100 Sus wert ist, dem ursprünglichen Eigentümer. Daran haben die später Geschädigten kein Recht, weil der Eigentümer durch die nach dem ersten Stossen erfolgte Besitzergreifung des Ochsen von Seiten des Erst-Geschädigten jeder weitern Verantwortung enthoben ist.",
"<b>bleibt noch etwas übrig.</b> Wenn nämlich der Schaden des letzten kleiner als der des vorletzten ist. Wenn z. B. der fünfte Ochs nur 80 Sus, während der vierte, wie im obigen Beispiel, 200 Sus wert war. In diesem Falle hat der Letzt-Geschädigte nur 40 Sus zu fordern; es bleiben also von den 100 Sus, die der Herr des vierten zu bekommen hatte, noch 60 Sus übrig.",
"<b>so zahlt man dies dem vorletzten.</b> In unserem Beispiele dem Eigentümer des vierten gestossenen Ochsen. Von den 100 Sus, die der <span dir=\"rtl\">מזיק</span> bezahlt, erhält also der Fünft-Geschädigte 40, der Viert-Geschädigte 60, während die drei ersten leer ausgehen.",
"<b>bleibt hier noch etwas übrig.</b> Dies ist der Fall, wenn der Schaden des vierten zwar grösser als der des fünften, aber kleiner als jeder der drei ersten war. Es seien z. B. die drei ersten Ochsen, wie oben, jeder 200 Sus, der vierte aber nur 150 und der fünfte nur 80 Sus wert. Der Herr des dritten muss hier von seinen 100 Sus 75 Sus an den Herrn des vierten abgeben; dieser wieder gibt 40 Sus an den Herrn des fünften. Es bleiben also in diesem Falle 25 Sus dem Dritt-Geschädigten.",
"<b>so zahlt man dies dem vorvorletzten.</b> Von den 100 Sus, die der <span dir=\"rtl\">מזיק</span> zahlt, haben in dem letzten Falle der Letzte 40, der Vorletzte 35 und der Vorvorletzte 25.",
"<b>und der Spätere ist immer im Vorteil.</b> Dies gilt nur bei gleichen Schadenbeträgen. Wenn der Schaden eines Späteren gleich ist dem seines unmittelbaren Vorgängers, so ist ersterer vor letzterem im Vorteil. Bei ungleichen Schadenbeträgen gilt dieser Satz nicht immer. Es seien z. B. die drei ersten Ochsen jeder 200, der vierte 120 und der fünfte 80 Sus wert. Der dritte muss hier von seinen 100 Sus 60 an den vierten, und dieser wieder 40 an den fünften abgeben. Es verbleiben dem dritten 40 und dem vierten nur 20 Sus. Der dritte hat also ⅕ seines Schadens vergütet erhalten und ist demnach vor dem Vierten im Vorteil, dem ja nur ⅙ seines Schadens vergütet bleibt.",
"<b>Simon sagt.</b> R. Simon folgt der Ansicht des R. Akiba (B. k. 33a), wonach der <span dir=\"rtl\">שור תם</span> nach dem Stossen als Eigentum des <span dir=\"rtl\">ניזק</span> und <span dir=\"rtl\">מזיק</span> zu betrachten ist und daher beide gemeinschaftlich pro rata für den folgenden Schaden verantwortlich sind.",
"<b>so bekommt Jeder.</b> Der Geschädigte und der Schädiger.",
"<b>eine Mine.</b> Eine Mine ist 100 Sus.",
"<b>so bekommt der Herr des letzteren eine Mine.</b> Er wird dadurch zur Hälfte Eigentümer des stössigen Ochsen.",
"<b>von den vorigen beiden jeder 50 Sus.</b> Da jeder von seinen 100 Sus die Hälfte an den zweiten Geschädigten abgeben muss. Der Ochs hat jetzt drei Herren, die Hälfte gehört den Zweit-Geschädigten, ein Viertel dem Erst-Geschädigten und ein Viertel dem ursprünglichen Eigentümer. Alle drei sind für den folgenden Schaden pro rata verantwortlich.",
"<b>so bekommt der Herr des letzten.</b> Der Dritt-Geschädigte.",
"<b>der des vorletzten.</b> Der Zweit-Geschädigte.",
"<b>50 Sus.</b> Da er 50 Sus an den Dritt-Geschädigten abgeben muss.",
"<b>von den beiden ersten.</b> Der Erst-Geschädigte und der Schädiger.",
"<b>jeder einen Gold-Denar.</b> D. i. 25 Sus. Jeder muss nämlich 25 Sus an den Dritt-Geschädigten zahlen."
],
[
"<b>nicht aber.</b> Anstatt <span dir=\"rtl\">ואינו</span> liest der Talmud hier und in den nächsten Sätzen <span dir=\"rtl\">אינו</span> ohne <span dir=\"rtl\">ו׳</span>. Jeder Satz ist demnach ein selbständiger Rechtssatz. <span dir=\"rtl\">למינו אינו מועד לשאינו מינו שור שהוא מועד</span> müsste dann übersetzt werden: Ein Ochs, der als gewohnt gilt in Betreff seiner Art, gilt nicht als gewohnt Betreffs anderer Arten. In derselben Weise müssten auch die folgenden Sätze übersetzt werden.",
"<b>aber nicht Betreffs herangewachsener.</b> Dasselbe gilt auch bei Menschen: Ein Ochs, der ein <span dir=\"rtl\">מועד</span> ist in Betreff kleiner Kinder, ist kein <span dir=\"rtl\">מועד</span> Betreffs Grosser.",
"<b>Sie.</b> Die Schüler.",
"<b>er wäre gewohnt in Betreff der Schabbate.</b> Weil er da nicht arbeitet oder weil er die Leute in ihren Schabbat-Kleidern nicht kennt.",
"<b>sich wieder als unschädlich gezeigt hat.</b> Es sind 3 Schabbate nacheinander Ochsen resp. Menschen an ihm vorübergegangen, ohne dass er sie gestossen hat."
],
[
"<b>so ist man frei.</b> Selbst wenn der Ochs ein <span dir=\"rtl\">מועד</span> war.",
"<b>den ganzen Schaden bezahlen.</b> Nach der im Schitta mekubezet citirten Entscheidung des R. Menachem Meïri (lebte gegen das Ende des 13. Jahrhunderts) gilt diese Rechts-Ungleichheit nur in Bezug auf diejenigen Heiden, welche nicht die 7 noachidischen Gebote (Enthaltung von Mord, Raub, Blutschande, Genuss des Fleisches lebender Tiere, Gotteslästerung und Götzendienst, sowie Übung der Rechtspflege) beobachten; „dagegen hatten diejenigen Heiden, welche diese 7 Gebote hielten, bei uns dasselbe Recht, wie wir bei ihnen; und um so mehr muss dies der Fall sein gegenüber den Völkern, die durch Religion und Gesetz sich auszeichnen (Christen und Muhamedaner).“ Diese Entscheidung wiederholt R. Menachem noch an vielen andern Stellen."
],
[
"<b>so sind jene frei.</b> Man stellt ihnen keinen Vormund, dass sie für den <span dir=\"rtl\">תם</span> den halben Schaden vom Körper des Ochsen bezahlen.",
"<b>und man bezeugt ihnen vor dem Vormunde.</b> Auf dass beim <span dir=\"rtl\">מועד</span> der ganze Schaden von den Grundstücken der Mündel bezahlt werde.",
"<b>so wird deren Ochse wieder als nicht gewohnt beurteilt.</b> R. Meïr ist der Ansicht, dass durch den neuen Besitzer der Rechtszustand des Ochsen ein anderer wird, da der neue Besitzer sagen kann: Wenn man mich verwarnt hätte, so würde ich meinen Ochsen gut gehütet haben.",
"<b>Der Ochs des Stadion.</b> Der Rennbahn (στάδιον), wo Tierkämpfe oder Stiergefechte aufgeführt werden.",
"<b>ist nicht des Todes schuldig.</b> Wenn er einen Menschen getötet hat."
],
[
"<b>wenn der Ochs gewohnt ist.</b> Obgleich der Ochs nach der ersten Tötung eines Menschen gesteinigt werden soll, kann dennoch ein Fall eintreten, dass er durch dreimalige Tötung ein <span dir=\"rtl\">מועד</span> wird, wenn er z. B. jedesmal davongelaufen ist und nicht gesteinigt werden konnte.",
"<b>Lösegeld.</b> Den Wert des Getöteten an dessen Erben.",
"<b>in beiden Fällen aber ist der Ochs des Todes schuldig.</b> Er wird gesteinigt.",
"<b>wenn er einen Sohn oder eine Tochter.</b> Kleine Kinder, wenn sie nur lebensfähig sind.",
"<b>Hat er einen Sklaven oder eine Sklavin.</b> Hier ist von kanaanitischen (nicht jüdischen) gekauften oder im Hause von Sklavinnen geborenen Leibeigenen die Rede, denen diejenigen jüdischen Pflichten obliegen, die auch den jüdischen Frauen geboten sind.",
"<b>gestossen, so bezahlt man dreissig Selaïm.</b> Ein Sela = 1 Schekel. Es ist einerlei, ob <span dir=\"rtl\">תם</span> oder <span dir=\"rtl\">מועד</span>. Der Ochs wird gesteinigt, vgl. Exod. 21, 32."
],
[
"<b>Wenn ein Ochs sich an einer Wand gerieben hat und diese dadurch auf einen Menschen gestürzt ist.</b> Und dieser stirbt.",
"<b>so ist er frei.</b> Von der Todesstrafe, weil die Tötung ohne Absicht geschah. Doch muss der Herr, falls der Ochs ein <span dir=\"rtl\">מועד</span> war, Lösegeld bezahlen."
],
[
"<b>ein Ochs der Waisen.</b> Die keinen Vormund haben.",
"<b>ein Ochs des Vormunds.</b> Ein Ochs der Waisen, den ihr Vormund zu hüten hat.",
"<b>ein Ochs der Wüste.</b> Der herrenlos ist.",
"<b>der gestorben ist und keine Erben hat.</b> Vgl. 9, 11.",
"<b>sind von der Todesstrafe frei.</b> Selbst wenn erst nach dem Stossen der Ochs für herrenlos erklärt oder geheiligt wurde oder der Proselyt gestorben ist."
],
[
"<b>Wenn ein Ochs zur Steinigung verurteilt ist.</b> Eig. „der hinausgeht um gesteinigt zu werden.“ Gemeint ist aber, er geht vom Gerichte als zur Steinigung Verurteilter hinaus.",
"<b>so ist er geheiligt.</b> Er wird zwar gesteinigt; er ist aber insofern geheiligt, dass wer von ihm einen Nutzen hat, wegen Veruntreuung des Heiligen ein Opfer bringen muss."
],
[
"<b>Hat er den Ochsen.</b> Der noch nicht gestossen hat. Diese Mischna bezieht sich nicht auf die vorhergehende, sondern enthält einen neuen Fall.",
"<b>der ihn sich mietet.</b> Vgl. B. mezia 7, 8.",
"<b>übergeben.</b> Und er hat bei ihnen gestossen.",
"<b>den halben Schaden.</b> Und der Eigentümer ist frei. Wenn oben, nach Note 27, der Vormund nicht für den Schaden des Ochsen der Waisen aufkommen muss, so ist der Grund davon, dass der Vormund vom Gerichte eingesetzt wird und er die Vormundschaft nicht übernehmen würde, falls er den Schaden mit seinem Gelde bezahlen müsste.",
"<b>Hat der Herr den Ochsen mit der Halfter.</b> <span dir=\"rtl\">מוסרה</span>, von <span dir=\"rtl\">יסר</span> = <span dir=\"rtl\">אסר</span>, Band.",
"<b>angebunden und vor ihm gehörig zugemacht.</b> Mit einer Türe, die einem gewöhnlichen Winde widerstehen kann. Dies heisst eine normale Vorsicht (<span dir=\"rtl\">שמירה פחותה</span>).",
"<b>dieser aber war gehütet.</b> Es genügt, die normale Hut, es bedarf nicht der ausserordentlichen Hut (<span dir=\"rtl\">שמירה מעולה</span>), um den <span dir=\"rtl\">מועד</span> von der Bezahlung des ganzen Schadens zu befreien. Indessen muss er in diesem Falle nach den meisten Decisoren wenigstens den halben Schaden bezahlen, wie bei <span dir=\"rtl\">תם</span>; denn von dem halben Schaden des <span dir=\"rtl\">תם</span> kann nur eine vorzügliche Hut (<span dir=\"rtl\">שמירה מעולה</span>) befreien.",
"<b>Dieser kann nicht anders gehütet werden.</b> Selbst bei einer vorzüglichen Hut muss er den ganzen Schaden bezahlen.",
"<b>als durch das Messer.</b> Er muss den Ochsen schlachten."
]
],
[
[
"<b>Wenn ein Ochs eine Kuh.</b> Die trächtig ist.",
"<b>und man findet ihre Leibesfrucht an ihrer Seite.</b> Und man erkennt es, dass das Kalb tot geboren ist.",
"<b>ob sie vor dem Stosse.</b> Also ein totes Kalb, dass nicht durch den Stoss getötet wurde.",
"<b>oder nach dem Stosse.</b> Also ein durch den Stoss getötetes Kalb.",
"<b>so bezahlt man den halben Schaden der Kuh.</b> Die Rede ist von einem <span dir=\"rtl\">תם</span>, bei dem man nur den halben Schaden bezahlt.",
"<b>und ein Viertel Schaden des Jungen.</b> Da in Betreff des Schadens des Jungen ein Zweifel obwaltet, so gilt der Grundsatz: Geld, das im Zweifel liegt, wird geteilt. Diese Lehre hat, wie der Talmud nachweist, Symmachos (<span dir=\"rtl\">סומכוס</span>) der Schüler des R. Meïr ausgesprochen. Die Weisen sind jedoch der Ansicht, dass derjenige, der eine Geldforderung an seinen Nächsten stellt, den Beweis zu erbringen hat, vgl. oben III, 11; demnach erhält der Geschädigte hier für das Junge gar nichts, es sei denn, dass er durch Zeugen beweist, dass die Kuh erst nach dem Stosse das tote Kalb geworfen hat.",
"<b>So auch wenn eine Kuh einen Ochsen gestossen hat und man findet ihr Junges.</b> Ein lebendiges Kalb.",
"<b>ob sie vor dem Stossen oder nach dem Stossen geboren hat.</b> Im ersteren Falle gehörte das Junge nicht mehr zum Körper der stossenden Kuh, ist also kein Zahlungsobjekt für den Geschädigten, da bei <span dir=\"rtl\">תם</span> nur das beschädigende Tier Zahlungsobjekt ist; in letzterem Falle dagegen kann man auch das Junge als Zahlung nehmen, da es während des Stosses zum Körper der Kuh gehörte.",
"<b>der Kuh.</b> Wenn die Kuh vorhanden ist und zur Zahlung des halben Schadens hinreicht.",
"<b>Jungen.</b> Wenn die Kuh nicht vorhanden ist. Ist die Kuh vorhanden, aber zur Zahlung des halben Schadens nicht hinreichend, so wird nur die Hälfte des noch nicht bezahlten Bestes vom Körper des Jungen bezahlt, z. B. ist der Schaden 200 Sus, die Hälfte desselben also 100 Sus, der Wert der Kuh aber nur 90 Sus, so werden 5 Sus vom Körper des Kalbes bezahlt."
],
[
"<b>so ist dieser frei.</b> Hat das Tier jedoch einen Genuss davon gehabt, so bezahlt man den Genuss, wie oben II, 2.",
"<b>ist der Eigentümer der Früchte schuldig.</b> Dies gilt nur für den Fall, dass das Vieh durch die Früchte ausgelitten ist und dadurch beschädigt wurde; hat es sich aber durch das Fressen der Früchte beschädigt, so ist der Eigentümer der Früchte frei."
],
[
"<b>so ist dessen Eigentümer schuldig.</b> Beim <span dir=\"rtl\">תם</span> den halben und beim <span dir=\"rtl\">מועד</span> den ganzen Schaden zu bezahlen.",
"<b>War des Hausherrn Vater oder Sohn darin.</b> Auch wenn ein Fremder darin war, muss der Herr des Ochsen an die Erben des Getöteten Lösegeld bezahlen; die Mischna spricht jedoch nur von gewöhnlichen Fällen.",
"<b>so muss des Ochsen Eigentümer das Lösegeld bezahlen.</b> Falls der Ochs gewohnt (<span dir=\"rtl\">מועד</span>) war sich auf die in Gruben befindlichen Menschen zu stürzen und sie zu töten. Doch ist hier nicht von dem Falle die Rede, dass der Ochs nicht den Menschen töten wollte, sondern sich in die Grube gestürzt hat, um darin befindliches Gras zu fressen; in diesem Falle wird der Ochs nicht gesteinigt, dessen Eigentümer muss aber Lösegeld bezahlen, vgl. oben IV, 6.",
"<b>so ist der Besitzer des Hofes schuldig.</b> Sowohl das Lösegeld zu bezahlen, als auch, falls der Ochs beschädigt wurde, den Schaden zu ersetzen.",
"<b>zu hüten.</b> Hat der Hausherr nicht die Hut übernommen, so ist er frei; aber auch der Eigentümer des Ochsen ist für keinen Schaden verantwortlich, da er ihn mit Erlaubnis des Hausherrn hereingebracht hat."
],
[
"<b>Wenn ein Ochs einen andern Ochsen stossen wollte.</b> Auch wenn der Ochs die schwangere Frau stossen wollte, ist dessen Besitzer nicht verpflichtet, den Wert der Kinder zu bezahlen; denn dies hat die Thora nur vorgeschrieben, falls ein Mensch eine schwangere Frau stösst. Die Mischna sagt aber deshalb: „Wenn er einen anderen stossen wollte“, weil im folgenden Falle beim Menschen derselbe Ausdruck gebraucht wird.",
"<b>so ist dessen Besitzer von der Bezahlung des Wertes der Kinder frei.</b> Lösegeld (<span dir=\"rtl\">כופר</span>) ist nur für lebensfähige Menschen, aber nicht für noch nicht geborene Kinder zu bezahlen.",
"<b>so muss er den Wert der Kinder bezahlen.</b> Dem Gatten der Frau.",
"<b>wertvoller.</b> Da sie vor der Geburt in Gefahr ist, beim Gebären zu sterben. Nach dem Talmud spricht R. Simon von einer Erstgeburt, wobei die Frau besonders in Gefahr ist.",
"<b>gibt man es seinen.</b> Des Mannes.",
"<b>War sie eine freigelassene Sklavin oder eine Proselytin.</b> Deren Gatte gewöhnlich ein freigelassener Sklave oder Proselyt ist.",
"<b>so ist man frei.</b> Falls der Gatte ohne Erben gestorben und dessen Vermögen dadurch herrenloses Gut geworden ist, vgl. oben IV, 7."
],
[
"<b>Wer im Privatgebiete eine Grube gräbt und sie nach dem öffentlichen Gebiete hin öffnet.</b> Um so mehr ist man schuldig, wenn man im öffentlichen Gebiete die Grube gräbt und dort auch die Öffnung macht.",
"<b>oder wer sie im eigenen Gebiete gräbt und nach eines Andern Privatgebiete.</b> Und dem Andern ist nichts davon bekannt geworden, so dass er keine Pflicht hat, die Grube zuzudecken. Wenn die Öffnung der Grube im Privatgebiete ist, so ist der Urheber der Grube nur dann zum Schadenersatz verpflichtet, falls der Eigentümer des Privatgebietes dieses für frei zu Jedermanns Eintritt erklärt hat.",
"<b>ob er eine.</b> runde.",
"<b>einen.</b> langen schmalen.",
"<b>eine Höhle.</b> Die quadratförmig ist und eine Bedachung hat.",
"<b>Vertiefungen.</b> Die quadratförmig und ohne Bedachung sind.",
"<b>oder Rinnen.</b> Die unten schmal und oben breit sind.",
"<b>indem sie.</b> gewöhnlich.",
"<b>so ist man frei.</b> Weil dies als besonderer Zufall (<span dir=\"rtl\">אונס</span>, casus fortuitus) zu betrachten ist, an dem der Urheber der Grube nicht die Schuld trägt."
],
[
"<b>so ist der zweite schuldig.</b> Falls der erste ihm den Deckel der Grube mit dem Auftrage, dieselbe zuzudecken, übergeben hat. In der Mischna des Jerusch. steht hier noch folgender Satz: <span dir=\"rtl\">כיסהו הראשון ובא השני וגילחו השני חייב</span> (hat sie der erste zugedeckt und es kam der zweite und deckte sie auf; so ist der zweite schuldig).",
"<b>so ist der zweite schuldig.</b> Er hatte die Pflicht, den ersten davon in Kenntnis zu setzen und dann mit ihm gemeinschaftlich für die Zudeckung zu sorgen.",
"<b>Hat man die Grube gehörig zugedeckt und es fällt ein Ochs oder ein Esel hinein.</b> Indem der Deckel, ohne dass man es merken konnte, wurmfrässig geworden und gebrochen ist.",
"<b>Ist ein Ochs in Folge des Geräusches beim Graben.</b> Die Grube war bereits 10 Handbreiten tief, und indem Jemand weiter grub, ist ein Ochs, durch das dadurch verursachte Geräusch erschreckt, hineingefallen.",
"<b>so ist man schuldig.</b> Trotzdem hier das Geräusch den Schaden veranlasst hat, ist man dennoch ersatzpflichtig, weil der Schaden in der Grube gefunden worden ist und diese den Schaden mit bewirkt hat. Es gilt da der Grundsatz: <span dir=\"rtl\">כל היכא דליכא לאשתלומי מהאי משתלם מהאי</span> Wenn Jemand gemeinschaftlich mit einer andern nicht verantwortlichen Potenz einen Schaden anrichtet, so hat er allein den Schaden zu bezahlen.",
"<b>so ist man frei.</b> Weil das Geräusch den Schaden blos veranlasst und nicht bewirkt hat und <span dir=\"rtl\">גרמא בניזקין פטור</span> eine Veranlassung bei Schädigungen nicht zum Ersatz verpflichtet.",
"<b>Ist ein Ochs mit seinen Geräten.</b> Das Joch und der Pflug.",
"<b>oder ist ein Esel mit seinen Geräten.</b> Sattel und Packzeug.",
"<b>in Betreff der Geräte aber frei.</b> Denn es heisst (Exod. 21, 33): „Es fällt hinein ein Ochs oder ein Esel“; es ist daher nur für getötete Tiere Ersatz zu leisten, nicht aber für getötete Menschen oder beschädigte Geräte.",
"<b>so ist man schuldig.</b> Ebenso wenn ein blinder oder ein in der Nacht vorübergehender Ochs hineingefallen ist; wenn aber ein gesunder Ochs bei Tage hineinfällt, ist man frei, weil er sich in Acht nehmen konnte.",
"<b>Fällt ein männliches oder weibliches Kind.</b> Bei Grossen um so gewisser, s. oben Note 42."
],
[
"<b>der Absonderung vom Berge Sinai.</b> Nach Exod. 19, 13.",
"<b>des Doppel-Ersatzes.</b> Wenn sie Jemand gestohlen, oder als Hüter vorgab, dass sie gestohlen wurden und sie selbst veruntreut hat, vgl. Exod. 22, 8.",
"<b>der Rückgabe des Verlorenen.</b> Deuteron. 22, 3.",
"<b>der Last-Abladung.</b> Wenn man sieht das Vieh seines Nächsten unter seiner Last liegend, vgl. Exod. 23, 5.",
"<b>des Maul-Verbindens.</b> Deuter. 25, 4: Du sollst dem Ochsen nicht das Maul verbinden, wenn er drischt.",
"<b>der Vermischung mit anderer Gattung.</b> Sowohl zur Begattung (Lev. 19, 19) als auch um zusammen zu pflügen (Deut. 22, 10).",
"<b>und der Schabbatruhe.</b> Exod. 20, 10; Deuteron. 5, 14."
]
],
[
[
"<b>zumacht.</b> D. h. eine normale Hut, <span dir=\"rtl\">שמירה פחותה</span>, s. oben IV, 9. Falls er nicht wusste, dass es herausgekommen. Es ist hier von Zahn- und Fuss-Schäden (<span dir=\"rtl\">שן ורגל</span>) die Rede, wobei eine normale Hut vom Ersatz befreit.",
"<b>so ist er frei.</b> Entweder das Vieh hat die Wand durchbrochen oder die Wand ist eingestürzt.",
"<b>oder haben Räuber eingebrochen.</b> Nachts.",
"<b>so ist er frei.</b> Weil der Eigentümer in der Nacht nicht verpflichtet ist, seine Tiere aufzusuchen. Nach Einigen sind in diesem Falle auch die Räuber nicht zum Schadenersatz verpflichtet, da sie die Tiere nicht hinausgetrieben und durch das Einbrechen der Wand den Schaden bloß veranlasst haben, s. oben V, Note 39.",
"<b>Haben es Räuber herausgebracht.</b> Selbst wenn sie es bloß mit dem Stocke geschlagen, so dass es hinausging.",
"<b>so sind die Räuber schuldig.</b> Der Räuber erwirbt das Vieh insofern, dass er für dessen Schaden verantwortlich ist."
],
[
"<b>Hat man es in die Sonne gesetzt.</b> Wobei vorauszusehen ist, dass es, durch die Sonne geplagt, ausbrechen wird.",
"<b>so tritt der Hirte an seine Stelle.</b> Da dies bereits oben IV, 9 gelehrt ist, so muss dieser Satz, nach dem Talmud, von dem Falle handeln, dass ein Hirte das ihm anvertraute Vieh einem andern ihm untergebenen Hirten übergeben hat, und die Mischna lehrt, dass da der erste Hirte der Verantwortung enthoben ist.",
"<b>Ist das Vieh in einen Garten gefallen.</b> Indem es durch einen Zufall auf einer hochgelegenen Strasse ausgeglitten ist.",
"<b>und hat dort einen Nutzen gehabt.</b> Dadurch dass es auf weiches Kraut gefallen ist. Anstatt <span dir=\"rtl\">ונהנית</span> hat die Mischna des Jerusch. <span dir=\"rtl\">והזיקה</span> (und sie hat beschädigt).",
"<b>so bezahlt man diesen Nutzen.</b> Auch wenn es dort Kraut gefressen hat, zahlt man bloß den Nutzen, s. oben II, 2.",
"<b>Man schätzt ein Stück von einer Sea-Aussaat.</b> D. i. ein Stück Feld von 50 Ellen Länge und 50 Ellen Breite, worauf man ein Sea (<span dir=\"rtl\">סאה</span>) Getreide aussäen kann.",
"<b>wie viel es wert war.</b> Bevor das Tier davon ein Beet abgegrast hat.",
"<b>und wie viel es jetzt wert ist.</b> Nachdem ein Beet davon beschädigt ist. Durch eine solche Schätzung ist der Schädiger im Vorteil, da ein Käufer von einem <span dir=\"rtl\">בית סאה</span> wegen eines beschädigten Beetes nur eine Kleinigkeit abzieht.",
"<b>so bezahlt man reife Früchte.</b> D. h. man muss den vollen Wert der Früchte bezahlen. Nur wenn die Früchte unreif waren, wird die Schätzung wie oben nach dem Minderwerte eines grösseren Stück Feldes vorgenommen."
],
[
"<b>Wenn Jemand in das Feld seines Nächsten ohne Erlaubnis Garben legt.</b> Eig. <span dir=\"rtl\">המגדיש</span> wenn Jemand einen Garbenhaufen macht.",
"<b>und wenn es sich an denselben beschädigt.</b> Wenn es daran ausgeglitten ist, wie oben V Note 12.",
"<b>so ist der Feldbesitzer schuldig.</b> Nach Rabbi (oben V, 3 Ende) nur dann, wenn der Feldbesitzer zugleich der Wächter des Getreides ist, so dass er mit der Erlaubnis, zugleich die Hut der Garben übernommen hat."
],
[
"<b>so ist der letztere.</b> Der Beauftragte; denn bei einer Sünde ist der Beauftragende nicht für die Tat des Beauftragten verantwortlich (<span dir=\"rtl\">אין שליח לדבר עבירה</span>).",
"<b>Kommt ein Anderer und bläst es an.</b> Anstatt <span dir=\"rtl\">ליבה</span> lesen Einige <span dir=\"rtl\">ניבה</span> von <span dir=\"rtl\">ניב שפתים</span> (Jesaja 57, 19).",
"<b>so sind Alle frei.</b> Wenn es ein aussergewöhnlich starker Wind war; war es aber ein gewöhnlicher Wind, dann ist der Holzbringer oder der Feuerbringer schuldig, wer der letzte war.",
"<b>Erregt Jemand einen Brand und er verzehrt Holz oder Stein oder Erde.</b> Es verdirbt ein gepflügtes Feld.",
"<b>oder das Feld.</b> D. h. das Feld selbst wird verdorben.",
"<b>die vier Ellen hoch.</b> D. h. um 4 Ellen höher als das Holz des Brandes.",
"<b>oder über eine öffentliche Strasse.</b> Von 16 Ellen Breite.",
"<b>oder über einen Strom.</b> Von 8 Ellen Breite; nach Einigen auch bei geringerer Breite, falls Wasser im Strome ist; die Breite von 8 Ellen ist nur bei einem wasserleeren Strombett nötig.",
"<b>wie weit kann das Feuer weiter schreiten.</b> So dass der Anzünder bis zu dieser Entfernung für den Schaden verantwortlich ist.",
"<b>als befände es sich mitten in einem Felde von einer Kor-Aussaat.</b> Ein Kor hat 30 Sea. Eine Sea-Aussaat ist ein Quadrat von 50 Ellen, also = 50<sup class=\"footnote-marker\">2</sup> Quadrat Ellen = 2500 Quadrat-Ellen. Eine Kor-Aussaat ist also ein Flächenraum von 75000 Quadrat Ellen. Quadratwurzel aus 75000 ist 273,88; also ist ein <span dir=\"rtl\">בית כור</span> ein Quadrat von ungefähr 274 Ellen. Ein Feuer, in der Mitte eines solchen Quadrates angezündet, kann nur bis an die Grenzen desselben schreiten. Das Feuer überschreitet also nicht einen Weg von ²⁷⁴⁄₂ Ellen = 137 Ellen.",
"<b>R. Elieser sagt: 16 Ellen.</b> Nach jeder Seite.",
"<b>es kommt daher bei Allem auf die Beschaffenheit des Feuers an.</b> Wenn das Feuer gross ist, kann es auch einen Weg von 1000 Ellen überschreiten."
],
[
"<b>Er bezahlt nur einen Garbenhaufen von Weizen oder von Gerste.</b> Man bezahlt für die verborgenen Gegenstände nur so viel, als hätte an dem von ihnen eingenommenen Raume Weizen oder Gerste gelegen. Wenn man das Feuer im eigenen Gebiete angezündet und dieses von da in des Nächsten Feld hinübergeschritten ist, dann braucht man selbst diejenigen verborgenen Gegenstände, die gewöhnlich dort verborgen liegen (wie etwa Ackergeräte, nicht zu bezahlen; denn es heisst: „oder die Saat“, man ist daher nur für dasjenige, das wie die Saat frei liegt, Ersatz schuldig.",
"<b>War ein Böcklein daran gebunden.</b> So dass es nicht davon laufen konnte.",
"<b>und ein Sklave daneben stehend.</b> So dass er sich retten konnte, der Brandstifter also nicht wegen Tötung des Sklaven das Leben verwirkt hat.",
"<b>so ist man schuldig.</b> Für das Böcklein Ersatz zu leisten.",
"<b>war aber der Sklave angebunden.</b> So dass er sich nicht retten konnte, der Brandstifter also als Mörder des Sklaven den Tod verdient.",
"<b>oder war das Böcklein daneben stehend.</b> So dass es davonlaufen konnte.",
"<b>frei.</b> Vom Ersatze für das Böcklein. Im ersten Falle deshalb, weil bei der Verwirkung des Lebens keine Geldzahlung auferlegt wird, vgl. oben III, 10 Ende; im zweiten Falle ist man für das Böcklein keinen Ersatz schuldig, weil dieses nicht angebunden war und davonlaufen konnte.",
"<b>mitbezahlen muss.</b> Falls er das Feuer nicht im eigenen Gebiete, sondern direkt an dem Palast angelegt hat. Ebenso muss derjenige, der direkt ein fremdes Feld anzündet, auch die verborgenen Gegenstände bezahlen, die man gewöhnlich dort verbirgt, s. oben Note 32."
],
[
"<b>Wenn ein Funke unter dem Hammer.</b> Des Schmiedes.",
"<b>Falls es ein Chanukka-Licht.</b> Am Chanukkah-Feste, das am 25. Kislew beginnt und 8 Tage dauert, werden jeden Abend Lichter angezündet; diese wurden in früheren Zeiten vor die Türe nach der Strasse gestellt.",
"<b>ist er frei.</b> Weil dies mit Erlaubnis geschah, s. oben III, 6."
]
],
[
[
"<b>Mehr Anwendung findet die Norm.</b> <span dir=\"rtl\">מדה</span> Maass, Maassstab, daher, wie das gr. ϰανών, auch Norm, Vorschrift, Regel.",
"<b>des Doppel-Ersatzes.</b> Beim Diebstahl.",
"<b>dagegen gilt die Norm vom Ersatz des Vier- oder Fünffachen nur bei Rind und Schaf.</b> Man zahlt beim Rind das Fünffache und beim Schaf das Vierfache"
],
[
"<b>Hat einer nach Aussage zweier Zeugen gestohlen.</b> Es bezeugen zwei Zeugen, dass jemand ein Rind oder ein Schaf gestohlen.",
"<b>hat er gestohlen und zum Götzendienste verkauft.</b> Hätte er aber am Schabbat oder dem Götzen geschlachtet, dann würde er nicht bezahlen, weil er da des Todes schuldig ist, s. oben III, 10 Ende Selbst wenn er es aus Versehen getan hätte, in welchem Falle er doch nicht getötet wird, kann er dennoch bei einer Todsünde nicht zur Zahlung verurteilt werden.",
"<b>hat er gestohlen und am Versöhnungstage geschlachtet.</b> Hierbei findet keine gerichtliche Todesstrafe, sondern nur himmlische Ausrottung statt (Lev. 23, 30), und diese befreit nicht von der Zahlung. Doch darf keine Verwarnung dabei stattgefunden haben, sonst würde er nach Makkot III, 2 mit Geisselung bestraft werden, was ihn von der Geldzahlung befreit, vgl. Kethubot III, 1.",
"<b>und nachher.</b> Wenn aber der Vater vorher gestorben ist, zahlt er nur das Doppelte (weiter Mischna 4).",
"<b>hat er gestohlen und geschlachtet und nachher.</b> Wenn er es vorher geheiligt hat, zahlt er nur das Doppelte (weiter M. 4).",
"<b>es geheiligt.</b> Die Mischna des Jerusch hat noch <span dir=\"rtl\">ומכר</span> vor <span dir=\"rtl\">ואח״כ הקדיש</span>, ebenso liest sie weiter noch <span dir=\"rtl\">ומכר</span> vor <span dir=\"rtl\">לרפואה</span>.",
"<b>hat er geschlachtet und es wurde Trefa.</b> Trefa heisst das Tier, wenn an ihm eine Verletzung gefunden wird, in deren Folge es keine 12 Monate leben könnte; ein solches Tier darf nicht gegessen werden (Cholin III, 1).",
"<b>oder hat er profane Tiere im Tempel-Vorhofe geschlachtet.</b> Im Tempelhofe dürfen nur geheiligte Opfertiere geschlachtet werden; profane Tiere, dort geschlachtet, sind zu essen verboten.",
"<b>Simon spricht frei in den beiden letzten Fällen.</b> Weil nach seiner Ansicht unter dem Ausdruck <span dir=\"rtl\">שחוט</span> oder <span dir=\"rtl\">טבוח</span> in der Thora nur ein solches Schlachten zu verstehen ist, das das Tier zum Essen erlaubt macht."
],
[
"<b>die Zeugen werden aber als falsch befunden.</b> Sie werden der Lüge überführt dadurch, dass andere zwei Zeugen aussagen: Ihr waret in jener Zeit in der ihr diese Tat gesehen zu haben vorgebet, mit uns an einem andern Orte und konntet also diese Tat nicht gesehen haben. Eine solche Überführung nennt man „Hasama“. Werden die Zeugen in anderer Weise (z. B dadurch, dass der vermeintliche Dieb sein Alibi nachweist) der Lüge überführt (was „Hakchascha“ genannt wird), so ist deren Zeugnis zwar ungültig, wird aber nicht bestraft, vgl. Makkot I, 4.",
"<b>so müssen diese Alles bezahlen.</b> Man bestraft die Zeugen, wie sie gedacht hatten, ihrem Bruder zu tun, Deuteron. 19, 19.",
"<b>dass jemand gestohlen.</b> Ein Rind",
"<b>so bezahlen die ersten Zeugen das Zweifache und die letzten das Dreifache.</b> Diese Vorschrift gilt nur für den Fall, dass die letzten Zeugen zuerst durch „Hasama“ (nach Note 13) überführt werden, sind aber die Diebstahls - Zeugen zuerst überführt worden, so ist dadurch auch das Zeugnis des letzten Zeugen nichtig geworden (s. Ende dieser Mischna), und die spätere „Hasama“ des nichtigen Zeugnisses kann keine Bestrafung herbeiführen.",
"<b>so ist das zweite Zeugnis nichtig.</b> Der Dieb zahlt also das Doppelte, da das erste Zeugnis gültig ist; die zweiten Zeugen werden aber nicht bestraft, denn die Bestrafung findet nur statt, wenn beide Zeugen durch „Hasama“ überführt werden, s. Makkot I, 7.",
"<b>so ist das ganze Zeugnis nichtig.</b> Der vermeintliche Dieb ist frei, aber auch beide Zeugenpaare sind frei, nach Note 13 und 16."
],
[
"<b>aber nicht das Vier- oder Fünffache.</b> Nach dem Talmud nur dann, wenn nicht nachher Zeugen die Sache bestätigt haben, wird aber nachher das Schlachten oder Verkaufen durch Zeugen bezeugt, so kann das Geständnis den Dieb nicht von der Zahlung des Dreifachen befreien, weil er durch sein Geständnis sich zu gar keiner Zahlung verpflichtet hat. Hat er aber den Diebstahl selbst eingestanden, so dass er sich dadurch zur Zahlung des einfachen Kapitals verpflichtet hat, so bleibt er vom Doppelersatze selbst dann befreit, wenn nachher der Diebstahl durch Zeugen bestätigt wird.",
"<b>Hat jemand gestohlen und am Schabbat geschlachtet.</b> Wobei er eine Todsünde begeht, die ihm von der Zahlung befreit, s. oben Note 5.",
"<b>hat er gestohlen und zum Götzendienste geschlachtet.</b> Wobei er eine Todsünde begeht, die ihm von der Zahlung befreit, s. oben Note 5.",
"<b>der Vater ist darauf gestorben.</b> So dass er Erbe des Gestohlenen wird. Wenn auch noch andere Miterben vorhanden sind, so ist er dennoch vom Ersatz des Vier- und Fünffachen befreit, denn diese Strafe tritt nur dann ein, wenn das ganze Tier gestohlenes Gut ist, s. weiter Mischna 5.",
"<b>es darauf geheiligt.</b> Nachdem der Eigentümer die Wiedererlangung des Gestohlenen bereits aufgegeben hat (<span dir=\"rtl\">ייאוש</span>); durch die Heiligung tritt dann noch eine Änderung des Besitzers (<span dir=\"rtl\">שינוי רשות</span>) hinzu, und das Tier hört auf, Eigentum des ersten Herrn zu sein.",
"<b>Simon sagt.</b> R. Simon bezieht sich nicht auf das Vorhergehende, sondern spricht von dem Falle, dass jemand geheiligte Tiere von deren Eigentümer gestohlen und sie dann geschlachtet oder verkauft hat.",
"<b>für welche der Eigentümer zu haften verpflichtet ist.</b> Wenn der Eigentümer gelobt hat: „Ich verpflichte mich, ein Opfer zu bringen“ (<span dir=\"rtl\">הרי עלי קרבן</span>) und er hat ein Tier zur Erfüllung dieses Gelübdes geheiligt, so muss er, wenn dies abhanden kommt, ein anderes Tier dafür als Opfer weihen.",
"<b>bezahlt man das Vier- oder Fünffache.</b> Wenn es der Dieb als Opfer im Tempelhofe geschlachtet hat, jedoch so, dass der Eigentümer dadurch sein Gelübde nicht erfüllt hat, indem er entweder es nicht für den Namen des Eigentümers geschlachtet oder das Blut vergossen und nicht auf den Altar gesprengt hat. Hätte er aber das geweihte Tier ausserhalb des Tempelhofs geschlachtet, so dass es eine verbotene Schlachtung war, so wäre er nach R. Simon frei, s. oben Note 12.",
"<b>für welche jener nicht haften muss.</b> Wenn der Eigentümer gelobt: „Dieses Tier soll ein Opfer sein“ (<span dir=\"rtl\">הרי זו קרבן</span>)."
],
[
"<b>den hundertsten Teil davon ausgenommen.</b> Er muss nur dann das Vier- oder Fünffache bezahlen, wenn er das ganze Tier unberechtigter Weise verkauft hat, war er aber berechtigt einen Teil zu verkaufen, oder hat er einen Teil für sich zurückbehalten, den er nicht verkauft, so zahlt er nur das Doppelte. Es muss der zurückbehaltene Teil ein solcher sein, der durch die Schlachtung des Tieres zum Essen erlaubt wird; ein Zurückbehalten der Wolle oder der Hörner dagegen befreit ihn nicht von der Zahlung des Vier- oder Fünffachen.",
"<b>dass es durch seine Hand zum Aas gemacht wurde.</b> Indem er nicht den Schlachtvorschriften gemäss geschlachtet.",
"<b>oder hat er es durchbohrt.</b> <span dir=\"rtl\">נחר</span> arab. <span dir=\"rtl\">نحر</span> jugulavit; nach Raschi von <span dir=\"rtl\">נחיר</span> Nasenloch, „von den Nasenlöchern bis zum Herzen zerreissen.“",
"<b>oder ihm die Halsgefässe ausgerissen.</b> <span dir=\"rtl\">עַקֵּר</span> entwurzeln, die Halsgefässe (Schlund und Luftröhre) von der Wurzel losreissen. In den drei letzten Fällen ist er nicht nur nach R. Simon (oben Note 12), sondern auch nach den Weisen von der Zahlung des Vier- oder Fünffachen befreit, da das Tier gar nicht geschlachtet wurde.",
"<b>Hat er aber in ihrem Gebiete gestohlen und geschlachtet oder verkauft.</b> Ohne es vorher durch Aufheben sich angeeignet zu haben."
],
[
"<b>so ist er frei.</b> Da der Dieb es sich noch nicht angeeignet hatte, als es starb.",
"<b>so ist er schuldig.</b> Doppelersatz, da er es durch das Aufheben oder Herausbringen sich angeeignet hat.",
"<b>Hat er es gegeben für seinen erstgeborenen Sohn.</b> Einem Priester als Lösegeld nach Exod. 13, 13.",
"<b>einem unentgeltlichen Hüter, einem, der es entlehnt, einem Lohnhüter oder einem, der es mietet, — hat es einer (der letztern.</b> Im Auftrage des Diebes, ohne zu wissen, dass es gestohlen ist.",
"<b>mit sich fortgezogen.</b> Im Jerusch. und im T. Babli heisst es auch hier, wie oben: <span dir=\"rtl\">ויוצא</span>.",
"<b>so ist er schuldig.</b> Der Dieb ist Doppelersatz schuldig, da es ein Anderer in seinem Auftrage sich angeeignet hat."
],
[
"<b>Man darf kein kleines Vieh im Lande Israel grossziehen.</b> Weil es die Saaten beschädigt.",
"<b>man darf es aber grossziehen in Syrien.</b> In dem von König David eroberte n Syrien (2. Sam. 8, 3—6), das nicht zum Lande Israel gerechnet wird.",
"<b>und in den Wüsten des Landes Israel.</b> Z. B. in der Wüste Juda, in der Wüste Gibeon u. a.",
"<b>Man darf keine Hühner.</b> Weil diese oft in den Mist picken und von dort ein linsengrosses Stück von einem unreinen Kriechtiere an heilige Speisen bringen und dieselbe verunreinigen könnten.",
"<b>in Jerusalem grossziehen wegen der Heiligtümer.</b> Opferspeisen.",
"<b>die Priester dürfen dies nicht im ganzen Lande Israel wegen der reinen Speisen.</b> Hebe und andere Speisen, bei denen die Priester die Reinheitsgesetze gewöhnlich beobachten.",
"<b>Schweine darf man an keinem Orte grossziehen.</b> Als Grund erzählt eine Baraita im Talmud folgendes: Als die Hasmonäer einander bekriegten, war Aristobul in Jerusalem und Hyrkan belagerte ihn draussen. Die Belagerten Hessen jeden Tag von der Mauer einen Korb mit Geld herab, wofür man ihnen Opferlämmer für den täglichen Gottesdienst hinaufsandte. Einmal aber sandte man, um die Belagerten zur Übergabe zu zwingen, ein Schwein hinauf. Über diese Verhöhnung des Heiligtums waren die Weisen so empört, dass sie einen Fluch über denjenigen aussprachen, der Schweine grossziehen würde. Nach Josephus (ant. XIV, 2, 2) hätten die Belagerer bloß das Geld behalten, ohne dafür Opfer zu senden. Doch ist die Erzählung des Talmuds wahrscheinlich die richtige.",
"<b>Es soll Niemand einen Hund.</b> Der böse ist und beisst.",
"<b>Man darf keine Schlingen.</b> <span dir=\"rtl\">נֶשֶב</span>, syr. <span dir=\"rtl\">ܢܶܫܒܳܐ</span> Schlinge.",
"<b>ausser wenn es von der bewohnten Gegend.</b> Wo die Bewohner die Eigentümer der Tauben sind.",
"<b>dreissig Ris.</b> 30 Ris betragen 4 Mil, ein Mil hat 2000 Ellen, also 1 Ris = 266⅔ Ellen."
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"<b>ist dafür wegen fünf Momente schuldig.</b> Er kann wegen dieser 5 verschiedenen Arten von Beschädigungen, falls sie vorhanden sind, zur Zahlung verpflichtet werden.",
"<b>als wäre er ein auf dem Markte zu verkaufender Sklave.</b> Ein kanaanitischer Sklave, der auf ewige Zeiten verkauft werden kann (so nach R. Ascher); nach Raschi schätzt man ihn, wie einen hebräischen Knecht.",
"<b>wie viel er wert war.</b> Vor der Verletzung.",
"<b>wie viel ein Mensch seines Gleichen.</b> Je nachdem er schwach oder abgehärtet ist.",
"<b>dass er einen solchen Schmerz sich zufügen liesse.</b> So nach Mar Ukba im Jeruschalmi; nach R. Seëra das. und nach T. Babli wäre zu erklären: Wie viel ein Mensch, der von der Regierung zu einer solchen Strafe verurteilt ist, zahlen würde, dafür dass er von dieser Strafe befreit wird.",
"<b>Sind Geschwüre.</b> <span dir=\"rtl\">צמחים</span> eig. Gewächse.",
"<b>ihn heilen zu lassen.</b> Weil wir annehmen, dass sie durch seine eigene Schuld wieder ausgebrochen.",
"<b>da er ihm den Wert seiner Hand und den Wert seines Fusses bereits bezahlt hat.</b> Er hätte ohne Hand, auch wenn er nicht bettlägerig gewesen wäre, keinen anderen Verdienst haben können, als durch Hüten eines Feldes.",
"<b>der beschämt hat.</b> Ob er ein vornehmer oder ein geringer Mann ist, in letzterem Falle ist die Schande grösser (Raschi).",
"<b>der beschämt worden ist.</b> Wenn dieser vornehm ist, muss mehr bezahlt werden.",
"<b>Wer einen Nackten beschämt.</b> Wenn ein Wind sein Kleid emporgehoben, und es kam einer und hob es noch weiter empor (Talmud).",
"<b>wer einen Blinden beschämt.</b> Der dies zwar nicht sieht, aber fühlt.",
"<b>oder wer einen Schlafenden beschämt.</b> Der es zwar nicht jetzt, aber später beim Erwachen merkt.",
"<b>ist schuldig.</b> Aber nicht so viel, als wenn er bekleidet, sehend oder wachend gewesen wäre.",
"<b>Sie streckt ihre Hand aus und ergreift seine Schamteile.</b> Aus diesem Verse leitet die Tradition die Lehre vom Beschämungsgeld ab, denn die Worte <span dir=\"rtl\">וקצותה את כפה</span> (Du sollst ihre Hand abhauen) bedeuten nach der Tradition, sie solle für die Beschämung eine Geldstrafe bezahlen.",
"<b>als bis man mit Absicht gehandelt hat.</b> Wenn man auch nur die Absicht gehabt hat, zu beschädigen und nicht zu beschämen."
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"<b>er muss ferner bezahlen das Geld für die Kinder.</b> Wenn er eine schwangere Frau so gestossen hat, dass ihr die Kinder abgegangen sind.",
"<b>ist auch frei von der Bezahlung des Geldes für die Kinder.</b> Weil das Gesetz (Exod. 21, 22) dies nur beim Menschen vorschreibt; vgl. auch oben III, 10."
],
[
"<b>ohne dass er an ihnen eine Wunde macht.</b> In diesem Falle ist er nicht des Todes schuldig.",
"<b>oder wer seinen Nächsten am Versöhnungstage verletzt.</b> Obgleich er vorsätzlich den Versöhnungstag entweiht hat, was eigentlich mit Geisselstrafe, die doch von der Geldstrafe befreit, geahndet werden sollte; so hat dennoch die Thora hier ausnahmsweise die Geldstrafe verhängt."
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[
"<b>sie müssen jedoch späterhin bezahlen.</b> Da sie auch am Anfang wohl zu zahlen verpflichtet waren und nur deshalb frei gesprochen wurden, weil sie kein Vermögen hatten."
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[
"<b>Wer seinen Vater oder seine Mutter schlägt.</b> S. oben III, 10.",
"<b>weil er das Leben verwirkt hat.</b> Obwohl derjenige, der am Schabbat etwas verdirbt (<span dir=\"rtl\">מקלקל</span>), von der Todesstrafe frei ist, so wird er hier dennoch als todesschuldig erklärt, weil er durch die Verwundung seine Leidenschaft befriedigt und seinen Zorn beruhigt."
],
[
"<b>Wer seinen Nächsten einen Faustschlag versetzt.</b> Nach Andern: Wer seinem Nächsten ins Ohr bläst.",
"<b>der muss ihm einen Sela.</b> Nach T. Babli 36b einen halben Sus, denn es ist hier <span dir=\"rtl\">סלע מדינה</span> (ein Land - Sela) gemeint.",
"<b>muss er ihm eine Mine.</b> = 100 Sus.",
"<b>Hat er ihn ins Ohr geschnitten.</b> <span dir=\"rtl\">צרם</span> vom Ar. <span dir=\"rtl\">صرم</span> abschneiden; nach einigen: Er hat ihn am Ohre gezogen.",
"<b>so dass der Speichel ihn getroffen.</b> Hat er bloß auf sein Kleid gespieen, so ist er frei.",
"<b>Würde.</b> Die oben bestimmten Taxen sind nur für die höchst Würdigen.",
"<b>als wären sie adelige Söhne.</b> <span dir=\"rtl\">חורים</span> Freigeborene, Edle, 1. Kön. 21, 8.",
"<b>Isaak und Jakob sind.</b> Es gilt also für alle die gleiche Taxe.",
"<b>und er gewährte ihm eine Zeit.</b> Bei Beschämungsgeld wird eine Frist zur Zahlung gewährt, da der Beschämte keinen Geldschaden erlitten.",
"<b>in welchem für ungefähr einen Issar.</b> Ein Issar, = ¹⁄₂₄ Sus, ist ungefähr 3 Pfennig.",
"<b>dieser.</b> Die wegen eines Issars sich das Haupt entblösst.",
"<b>dennoch frei.</b> Von gerichtlicher Strafe.",
"<b>frei.</b> Obwohl er das Verbot von Deut. 20, 19 (<span dir=\"rtl\">לא תשחית</span>) übertritt und demgemäss die Geisselstrafe erleiden müsste, so ist er dennoch frei, wenn er nicht von Zeugen verwarnt wurde.",
"<b>sind sie schuldig.</b> Zu bezahlen, aber nur wenn man sie nicht verwarnt hat, so dass sie nicht mit Geisselung bestraft werden."
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[
"<b>wird ihm nicht vergeben.</b> Die Beschämung.",
"<b>dass der um Verzeihung Gebetene nicht grausam sein soll.</b> Nach einer andern LA. heisst es: „Woher wissen wir, dass er, wenn er ihm nicht vergibt, als grausam betrachtet wird?“",
"<b>schuldig.</b> Denn er hat es gewiss nicht ernst gemeint, da niemand seinen Körper verstümmeln oder sich körperliche Schmerzen zufügen lässt. Nach einer andern Auffassung heisst es in der Mischna: „Wenn der Täter darauf fragt: Sagst du dies mit der Bedingung, dass ich frei sei? — und der Andere antwortet: Ja, — so ist der Täter dennoch schuldig.“ Denn es ist anzunehmen, der Verletzte habe das „Ja“ nur im Tone der Verwunderung gesprochen, da doch niemand seinen Körper verletzen lässt.",
"<b>so ist er frei.</b> Nach der zweiten Auffassung ist hier zu übersetzen: „Wenn darauf der Täter fragt: Sagst Du dies mit der Bedingung, dass ich frei sei? — und der Andere erwidert: Nein, — so ist der Täter dennoch frei.“ Denn da der Mensch oft eine Sachbeschädigung zu verzeihen geneigt ist, so ist anzunehmen, dass er das „Nein“ im Tone der Verwunderung gesagt hat.",
"<b>so ist der Täter schuldig.</b> Denn bei Übertretungen ist der Auftraggeber nicht für den Täter verantwortlich (<span dir=\"rtl\">אין שליח לדבר עבירה</span>). Es muss daher der Täter selbst dann bezahlen, wenn der Auftraggeber gesagt hat, er wolle den Schaden bezahlen."
]
],
[
[
"<b>Wenn jemand Holz geraubt.</b> Dasselbe gilt vom Diebstahl.",
"<b>wie es.</b> Das geraubte Gut.",
"<b>zur Zeit des Raubens war.</b> Er bezahlt also den Wert des Holzes oder der Wolle; er braucht aber nicht die Geräte und die Kleider zurückzugeben, da er sie durch die Veränderung (<span dir=\"rtl\">שינוי</span>) als Eigentum erworben hat.",
"<b>das zum Scheren bereit steht.</b> Er gibt die Kuh oder das Schaf zurück und zahlt noch dazu, was sie im frühern Zustande mehr wert waren; dafür behält er aber das Junge oder die Wolle für sich, da er diese durch die damit vorgegangene Veränderung als Eigentum erworben.",
"<b>und er hat es geschoren.</b> Auch wenn die Kuh noch nicht geboren hat und das Schaf noch nicht geschoren war, hat er nur so zu zahlen, wie das Geraubte zur Zeit des Raubens war, und was es inzwischen besser geworden ist, kommt dem Räuber zu Gute.",
"<b>wie es zur Zeit des Raubens war.</b> Dieser Satz lehrt noch: Wenn jemand ein Lamm geraubt und dies bei ihm ein Widder geworden ist, oder wenn er ein Kalb geraubt und dies bei ihm ein Ochs geworden ist, so hat er es ebenfalls durch diese Veränderung als Eigentum erworben. Er hat nur den Wert eines Lammes oder Kalbes zu bezahlen und braucht, wenn er das Vieh nach der Veränderung schlachtet oder verkauft, nicht das Vier- oder Fünffache zu ersetzen."
],
[
"<b>wie sie zur Zeit des Raubens waren.</b> In diesem Falle muss also der Räuber den Schaden ersetzen, den das Geraubte bei ihm erlitten.",
"<b>Hier ist das Deinige vor dir.</b> Weil Knechte wie Grundstücke betrachtet werden, die immer im Bereiche des Eigentümers stehen.",
"<b>und sie sind verfault.</b> Dies gilt nur, wenn sie ganz verfault sind; ist aber nur ein Teil davon verfault, so wird es wie ein unerkennbarer Schaden angesehen, weil dies gewöhnlich vorkommt.",
"<b>und sie ist ungültig geworden.</b> In diesem Lande; sie ist aber in einem andern Lande giltig; es wird daher als ein unerkennbarer Schaden betrachtet.",
"<b>und es ist das Pesachfest darüber verstrichen.</b> Wenn Gesäuertes am Pesachfeste im Besitze eines Israeliten verblieben ist, so ist es auch nach Pesach zur Nutzniessung verboten, vgl. Pesachim II, 2.",
"<b>und es ist damit eine Sünde begangen worden.</b> Es ist zur Unzucht missbraucht oder abgöttisch verehrt worden; dadurch wird es zum Opfer untauglich.",
"<b>oder es ist für den Altar unbrauchbar geworden.</b> Durch einen unkenntlichen Fehler, z. B. einen Flor im Auge.",
"<b>oder zur Steinigung verurteilt worden.</b> Weil es einen Menschen getötet hat.",
"<b>Hier ist das Deinige vor dir.</b> Weil dies lauter unerkennbare Schäden sind."
],
[
"<b>Hat jemand etwas Handwerkern zum Verbessern.</b> Z. B. einen Kasten, um Nägel daran zu befestigen.",
"<b>und sie haben es verdorben.</b> Sie haben einen Nagel hineingeschlagen und den Kasten zerbrochen.",
"<b>zu ersetzen.</b> Den ganzen Kasten zu bezahlen. Hat man aber einem Arbeiter Holz gegeben, um einen Kasten daraus zu machen, und er macht einen Kasten und zerbricht ihn, so braucht er nur das Holz zu bezahlen. Nach einer anderen Ansicht muss er selbst in letzterem Falle das ganze Gerät ersetzen. Hiernach spricht die Mischna hier von diesem letzten Falle, und der folgende Satz der Mischna dient gerade dazu, um zu zeigen, dass der erste Satz von dem Falle handelt, dass man dem Handwerker bloß Holz zum Verarbeiten gegeben.",
"<b>und er hat ihn verdorben.</b> Nach der oben erwähnten ersten Ansicht enthält dieser Satz nur ein spezielles Beispiel zur Erklärung des ersten Satzes.",
"<b>geschah dies aber in Folge seines Schlages.</b> Indem er zu stark aufgeschlagen hat."
],
[
"<b>und es hat sie der Kessel verbrannt.</b> Da der Kessel zu heiss war.",
"<b>so muss er.</b> Der Färber.",
"<b>Hat er sie hässlich.</b> <span dir=\"rtl\">כאור</span> = <span dir=\"rtl\">כעור</span> hässlich.",
"<b>gefärbt.</b> Dadurch, dass er schlechte Farbe verwendet.",
"<b>Ausgabe.</b> Wenn z. B. die Farbe einen Denar gekostet hat, die Wolle aber nach der Färbung um zwei Denare mehr wert ist, als vorher.",
"<b>die Ausgabe.</b> Den Denar, den er für die Farbe ausgegeben.",
"<b>beträgt aber die Ausgabe mehr als die Verbesserung (wert ist.</b> Er hat z. B. drei Denare für Farbe ausgegeben, und die Wolle ist nur um zwei Denare mehr wert geworden.",
"<b>so zahlt man den Wert der Verbesserung.</b> Die zwei Denare, wenn auch der ausbedungene Lohn mehr ist. Ist der ausbedungene Lohn weniger, so braucht man selbstverständlich nur diesen Lohn zu zahlen.",
"<b>Der Färber muss ihm den Wert seiner Wolle ersetzen.</b> Und kann dann die gefärbte Wolle behalten, da er sie durch die Veränderung (<span dir=\"rtl\">שינוי</span>) als Eigentum erworben. Wenn der Eigentümer jedoch den ausbedungenen Lohn zahlen will, so kann er die Wolle nehmen.",
"<b>so zahlt man nur die Verbesserung.</b> Der Färber kann aber nicht die Wolle behalten und den Wert der ungefärbten Wolle bezahlen, denn man hat ihn damit gestraft, dass er sie nicht durch die Veränderung erwerben soll. Will jedoch der Eigentümer die anders gefärbte Wolle nicht, so kann er den Wert der ungefärbten Wolle beanspruchen. (Raschi und Rabed gegen Maimonides)."
],
[
"<b>geraubt und es ihm abgeschworen hat.</b> Und nachher hat er den Raub eingestanden.",
"<b>muss es ihm nachführen.</b> Denn seine Schuld wird nur gesühnt, wenn er es dem Beraubten selbst wieder erstattet, wie es heisst (Lev. 5, 24): „Demjenigen, dem es gehört, soll er es geben.“",
"<b>selbst bis nach Medien.</b> Obgleich dieses Land sehr weit und Silber dort nicht geachtet ist, vgl. Jesaja 13, 17.",
"<b>Er darf es weder seinem.</b> Des Beraubten.",
"<b>Sohne noch seinem.</b> Des Beraubten.",
"<b>Boten übergeben.</b> Hat er es dem Boten übergeben, so erlangt er dennoch erst dann die Sühne, wenn es in die Hand des Beraubten gelangt ist, und auf dem Wege hat der Räuber das Risiko (<span dir=\"rtl\">אחריות</span>) zu tragen.",
"<b>doch darf er es dem Boten des Gerichtes geben.</b> Diese Einrichtung hat man zur Erleichterung der Busse (<span dir=\"rtl\">מפני תקנת השבים</span>) getroffen.",
"<b>so muss er es dessen Erben zurückerstatten.</b> Auch diesem muss er es selbst nach Medien hinbringen."
],
[
"<b>Hat er.</b> Der Räuber.",
"<b>aber nicht das Fünftel.</b> Das er zur Hauptschuld hinzufügen muss (nach Lev. 5, 24)",
"<b>hat er.</b> Der Beraubte.",
"<b>so braucht er ihm nicht nachzugehen.</b> Nach Medien. Doch muss er es ihm, wenn er herkommt, zurückerstatten. Obgleich man sonst weniger als eine Peruta nicht zurückgeben muss, so ist man dies hier dennoch verpflichtet, weil es ursprünglich ein Raub von einer Peruta war (Choschen M. 360, 4)."
],
[
"<b>aber das Fünftel abgeschworen.</b> Nachdem er durch den ersten falschen Schwur verpflichtet war, die Hauptschuld mit einem Fünftel Zuschuss zu zahlen, hat er ihm nur die Hauptschuld erstattet und dann fälschlich geschworen, dass er ihm das Fünftel bereits gezahlt hat.",
"<b>so muss er.</b> Wenn er dann seinen zweiten falschen Schwur eingesteht.",
"<b>noch ein Fünftel von dem Fünftel hinzuzahlen.</b> Da das erste Fünftel jetzt als Hauptschuld (<span dir=\"rtl\">קרן</span>) betrachtet wird.",
"<b>und zwar.</b> Und zwar geht dies so fort, dass er, wenn er das zweite Fünftel abschwört, noch ein Fünftel von dem zweiten Fünftel hinzuzahlen muss, Dies wird aus der in Lev. 5, 24 gebrauchten Mehrzahl <span dir=\"rtl\">וחמישיתיו</span> abgeleitet.",
"<b>bis die Hauptschuld.</b> D. h. das nun als Hauptschuld betrachtete Fünftel.",
"<b>und ein Schuldopfer entrichten.</b> Wenn er das Verwahrgut abgeleugnet und abgeschworen und dann seine Verschuldung eingestanden hat."
],
[
"<b>Amen.</b> „Es sei wahr!“ d. h. ich nehme den Schwur an.",
"<b>dass er es gestohlen hat.</b> D. h. dass er es sich selbst angeeignet hat.",
"<b>so muss er Doppel-Ersatz leisten.</b> Er wird wie ein Dieb bestraft. Dies wird aus Exod. 22, 8 abgeleitet.",
"<b>und ein Schuldopfer entrichten.</b> Doppel-Ersatz braucht er aber nicht zu leisten, weil er seine Schuld selbst eingestanden hat, vgl. VII, 4, Note 18."
],
[
"<b>Wenn jemand seinen Vater beraubt und es ihm abgeschworen hat und der Vater dann gestorben ist.</b> Und nachher hat der Räuber seine Verschuldung eingestanden.",
"<b>so bezahlt er die Hauptschuld und das Fünftel dessen Söhnen.</b> Das sind seine Brüder.",
"<b>oder dessen Brüdern.</b> Den Brüdern des Vaters, wenn dieser keine andern Söhne hat. Wiewohl der Räuber auch Erbe seines Vaters ist, darf er doch den Raub nicht für sich behalten, nicht einmal soviel, als auf seinen Anteil kommt.",
"<b>Wenn er nicht will.</b> Seinen Anteil verlieren.",
"<b>oder nichts hat.</b> Er ist nicht so vermögend, dass er auf seinen Anteil verzichten könnte.",
"<b>so borgt er.</b> Von Andern soviel, als nötig ist, um den Brüdern den Raub und das Fünftel Zuschuss zu erstatten.",
"<b>und die Gläubiger kommen und nehmen bezahlt.</b> Von dem erstatteten Raube können sie den Anteil, der auf den Räuber kommt, als Zahlung nehmen. Sind z. B. ausser dem Räuber noch zwei Söhne hinterblieben, und die zu erstattende Summe beträgt 300 Denare; so borgt sich der Räuber 300 Denare und gibt sie seinen beiden Brüdern, um das Gebot der Zurückgabe zu erfüllen. Die Gläubiger können dann von der erstatteten Summe ein Drittel, nämlich 100 Denare, als den Anteil ihres Schuldners, bezahlt nehmen. Die andern 200 Denare muss der Schuldner von seinem Vermögen bezahlen. Die Mischna nimmt an, dass von Rechtswegen der Räuber seinen Anteil auch vom Raube erbt; nur muss er, um das Gebot der Thora zu erfüllen, den ganzen Raub erstatten und nicht selbst davon seinen Anteil nehmen; jedoch dürfen seine Gläubiger diesen Anteil als Zahlung ihrer Schuld beanspruchen. Wir haben diese Mischna nach Raschi erklärt; andere Erklärungen geben Tosaphot und Maimonides."
],
[
"<b>Konam.</b> Soviel wie Korban (Opfer) d. h. heilig, vgl. Nedarim I, 2.",
"<b>was du.</b> Jerusch, liest <span dir=\"rtl\">שָאַתָּה</span> st. <span dir=\"rtl\">אי אתה</span>.",
"<b>von dem Meinigen.</b> Jerusch. <span dir=\"rtl\">לִי</span> st. <span dir=\"rtl\">משלי</span>.",
"<b>beerben.</b> Da sie nach dem Tode nicht mehr ihm gehören.",
"<b>Sowohl bei meinem Leben als nach meinem Tode.</b> Jerusch. liest <span dir=\"rtl\">בְּחַייַ ובְמוֹתִי</span> st. <span dir=\"rtl\">בחייו ובמותו</span>.",
"<b>dessen Söhnen oder dessen Brüdern geben.</b> Anstatt <span dir=\"rtl\">ויחזיר</span> liest Jerusch. <span dir=\"rtl\">וְיִתֵּן</span>, d. h. er soll es ihnen überlassen. <span dir=\"rtl\">ויחזיר</span> müsste erklärt werden: Er soll es ihnen zurückgeben, wenn er das Erbe auch bereits genommen hat. Nach Tosaphot und Maimon. (vgl. vor. Mischna) muss auch diese Mischna anders erklärt werden.",
"<b>und die Gläubiger kommen und nehmen bezahlt.</b> Vom Erbe, das eigentlich dem Sohne gehört, nur von ihm selbst nicht benutzt werden darf."
],
[
"<b>Wenn der Mann keinen Verwandten hat.</b> Dies kann nur bei einem Proselyten der Fall sein, weil Jeder Israelit einen Verwandten hat.",
"<b>ausser dem Widder der Versöhnung.</b> D. i. das Schuldopfer.",
"<b>Hat der Räuber.</b> Der einen Proselyten beraubt hat.",
"<b>so wird das Geld seinen Söhnen.</b> Des Räubers Söhnen. Nachdem der Proselyte ohne Erben gestorben, gehörte eigentlich das geraubte Geld dem Räuber; er musste es nur, um Sühne zu erlangen, den Priestern geben. Wenn aber der Räuber gestorben und so der Sühne enthoben ist, gehört das Geld seinen Söhnen.",
"<b>und dessen Erlös fällt in die Opferspenden-Kasse.</b> Vgl. Schekalim VI, 6. Diese Spenden wurden auf den Altar gebracht, wenn derselbe leer stand und wurden „Sommerfrüchte, Nachtisch“ (<span dir=\"rtl\">קַיִץ</span>) genannt."
],
[
"<b>Hat er.</b> Der den Proselyten beraubt hat.",
"<b>das Geld den Männern der Dienst-Abteilung.</b> Den Priestern, die in jener Woche den Dienst im Tempel verrichteten.",
"<b>gegeben und ist dann gestorben.</b> Bevor er das Schuldopfer gebracht.",
"<b>so können seine Erben es aus deren.</b> Der Priester.",
"<b>Hand nicht wegnehmen.</b> Da das Geld auch zur Sühne gegeben wurde.",
"<b>Hat er das Geld der Abteilung Jehojarib.</b> So hiess die erste Abteilung (1. Chron. 24, 7).",
"<b>und das Schuldopfer der Abteilung Jedaja.</b> Der zweiten Abteilung.",
"<b>so hat er seiner Pflicht genügt.</b> Der Grund wird weiter unten angegeben.",
"<b>wenn das Schuldopfer noch vorhanden ist.</b> Während er das Geld gibt.",
"<b>es die Männer von Jedaja darbringen.</b> Das Geld und das Opfer gehören Jedaja.",
"<b>Hat er ihm.</b> Dem Beraubten oder den Priestern.",
"<b>so hindert das Fünftel nicht.</b> Die Nichtbezahlung des Fünftels hindert ihn nicht, das Schuldopfer darzubringen; er muss jedoch nachher das Fünftel bezahlen."
]
],
[
[
"<b>Wenn jemand etwas raubt und es seinen Kindern zu essen gibt.</b> Nachdem der Eigentümer bereits die Hoffnung auf Wiedererlangung seiner Sache aufgegeben. (<span dir=\"rtl\">ייאוש</span>).",
"<b>oder es.</b> Nach seinem Tode.",
"<b>ihnen hinterlässt.</b> Es ist dadurch in das Gebiet eines andern (<span dir=\"rtl\">שינוי רשות</span>) gelangt; die Kinder haben es in Folge der Hoffnungs-Aufgabe des Eigentümers und der Gebietsveränderung als Eigentum erworben. Nach der Halacha aber wird der Übergang auf die Erben nicht als Gebietsveränderung betrachtet; nur wenn der Räuber das Geraubte verkauft oder geheiligt hat, wird es wegen Gebietsveränderung Eigentum des neuen Besitzers, vgl. Abschn. VII, Note 21. Hiernach sind die Kinder nur dann vom Ersatze frei, wenn sie nach dem Tode des Vaters den Raub verzehrt haben.",
"<b>woran eine Verpflichtung haften kann.</b> Das sind Immobilien, da diese nicht verborgen oder sonst beseitigt werden können und daher allein geeignet sind, für ein Darlehn zu bürgen, vgl. Kidduschin I, 5.",
"<b>so sind sie schuldig zu ersetzen.</b> Wegen der Ehre ihres Vaters, da man das Grundstück immer als das von dem Vater geraubte bezeichnen wird. Dasselbe gilt auch von einem andern ansehnlichen Gegenstande, der von den Leuten als geraubt erkannt werden kann, z. B. einer Kuh oder einem Mantel. Nach der oben in Note 3 erwähnten Halacha, wonach der Rechtssatz, nur für den Fall gilt, wo die geraubte Sache nicht mehr vorhanden ist, muss der letzte Satz eine Korrektur erleiden, wie dies bereits R. Oschaja in einer Baraita getan hat. Es muss heissen: <span dir=\"rtl\">ואם הניח להם אביהם אחריות נכסים חייבין לשלם </span> „Wenn ihnen der Vater Grundstücke hinterlassen hat, müssen sie den Raub ersetzen“, weil in diesem Falle die Kinder auch die Schulden des Vaters bezahlen müssen, während die Mobilien der Waisen dem Gläubiger des Vaters nicht obligiert sind. Die Geonim haben jedoch angeordnet, dass auch die Mobilien der Waisen dem Gläubiger des Vaters obligiert seien.",
"<b>Man darf sich nicht Geld wechseln lassen.</b> <span dir=\"rtl\">פרט</span> grosse Münzen in kleines Geld umwechseln.",
"<b>aus den Kassen.</b> In welchem die Zollgelder enthalten sind.",
"<b>auch nicht aus dem Beutel.</b> In dem die Steuergelder aufbewahrt werden.",
"<b>man darf auch daraus kein Almosen annehmen.</b> Die erhobenen Zollgelder und Steuern werden hier als Raub betrachtet, den man nicht annehmen darf. Doch erklärt der Talmud, dass die Mischna nur von masslosen unrechtmässig erhobenen Zöllen und Steuern spricht; dagegen ist der Zöllner und Steuereinnehmer, der nach dem Staatsgesetze handelt, kraft des Grundsatzes: „Staatsgesetz ist gültiges Gesetz“ (<span dir=\"rtl\">דינא דמלכותא דינא</span>) nicht nur nicht als Räuber zu betrachten, sondern im Gegenteil derjenige begeht einen Raub, der den Zoll oder die Steuer defraudiert.",
"<b>Man darf aber von ihm aus seinem Hause oder vom Markte.</b> Von dem Gelde, das der Zöllner nicht im Zollkasten, sondern in seinem Hause oder auf dem Markte hat."
],
[
"<b>weil die Eigentümer dieselben aufgegeben haben.</b> Da dies gewöhnlich der Fall ist. Der Gegenstand ist also vom Eigentümer aufgegeben, in den Besitz eines Andern getreten, der es als Eigentum erwirbt, s. oben Note 3.",
"<b>von einer Feindesschaar.</b> S. Pesachim III Note 46.",
"<b>falls der Eigentümer dasselbe bereits aufgegeben hatte.</b> Wenn der Eigentümer ausdrücklich erklärt hat, dass er es aufgibt. Nun aber heisst es im vorhergehenden Satze, dass ohne ausdrückliche Erklärung des Eigentümers dies gewöhnlich beim Raube verauszusetzen ist. Der Widerspruch wird im Talmud durch die Erklärung gelöst, dass der erste Fall von jüdischen Räubern, der letzte Fall aber von nichtjüdischen Räubern handelt. Einen jüdischen Räuber musste man vor einem jüdischen Gerichte verklagen, das nur auf Grund von Zeugen-Aussagen verurteilte. Da nun Zeugen schwer zu finden sind, so gab der Beraubte die Hoffnung auf, sein Eigentum wiederzuerlangen. Einen nichtjüdischen Räuber dagegen konnte man vor einem heidnischen Gerichte verklagen, das nach Wahrscheinlichkeitsgründen verurteilte. Der Beraubte gab also in diesem Falle nicht immer sein Eigentum auf.",
"<b>Dasselbe gilt von einem Bienenschwarm.</b> Der aus dem Bienenstock eines Andern ausgeflogen und in sein Gebiet gekommen ist.",
"<b>Dieser Bienenschwarm ist von hier ausgegangen.</b> Und wenn der Eigentümer ihn noch nicht aufgegeben hat, muss man ihm denselben zurückgeben.",
"<b>er darf aber nicht dessen Baumzweig.</b> Auf welchem die Bienen sich niedergelassen haben.",
"<b>Er darf denselben abhauen.</b> Denn Josua hat dies bei der Verteilung des Landes angeordnet und Jedem nur unter der Bedingung seinen Anteil gegeben, dass er unter solchen Umständen sein Eigentumsrecht verliere."
],
[
"<b>Erkennt jemand.</b> Der Geräte und Bücher nicht zu verkaufen pflegt.",
"<b>seine Geräte oder seine Bücher.</b> Es wird von Zeugen bestätigt, dass es seine Geräte oder Bücher sind.",
"<b>und es hat sich in der Stadt ein Gerücht von einem bei ihm verübten Diebstahl verbreitet.</b> Aust. <span dir=\"rtl\">ויצא</span> liest Jerusch. <span dir=\"rtl\">אם יצא</span>.",
"<b>so soll der Käufer.</b> Der sie, bevor der Eigentümer dieselben aufgegeben, gekauft bat.",
"<b>und diesen Betrag empfangen.</b> Und die Sachen dem Eigentümer zurückgeben.",
"<b>so ist er nicht dazu berechtigt.</b> Die Gegenstände vom Käufer zurückzufordern. <span dir=\"rtl\">לא כל הימנו</span> eig.: Es hängt nicht Alles von ihm ab, er allein ist nicht beglaubt.",
"<b>er.</b> Der erste Eigentümer.",
"<b>hat sie einem Andern verkauft und dieser.</b> Der jetzige Besitzer."
],
[
"<b>Kommt der Eine mit seinem Fasse Wein und der Andere kommt mit seinem Fasse Honig.</b> Und der Honig ist mehr wert als der Wein.",
"<b>so hat er nur seinen Lohn.</b> Arbeitslohn und Lohn für das Leihen des Fasses.",
"<b>Wenn er aber gesagt hat.</b> Entweder zu ihm selbst oder vor drei Männern, die als Gericht (<span dir=\"rtl\">בית דין</span>) betrachtet werden, vgl. Baba mezia II, 9.",
"<b>Schwemmt ein Strom seinen Esel und den Esel seines Nächsten fort.</b> Dieser Fall unterscheidet sich vom vorhergehenden dadurch, dass er dort seine Sache mit eigenen Händen vernichtet, um die seines Nächsten zu retten, während hier der Esel nur von selbst zu Grunde geht. Deshalb muss die Mischna beide Fälle lehren."
],
[
"<b>Hat jemand seinem Nächsten ein Feld geraubt und Dränger.</b> Gewalttätige Männer. Einige lesen <span dir=\"rtl\">מציקין</span> st. <span dir=\"rtl\">מסיקין</span>.",
"<b>wenn es eine Landplage.</b> Es werden auch Andere im Lande vergewaltigt.",
"<b>Hier ist das deinige vor dir.</b> Weil Grundstücke immer im Besitze des Eigentümers bleiben, der Eigentümer hat daher den Schaden erlitten."
],
[
"<b>Hat er es aber mit der Bedingung.</b> Es genügt hierbei, dass er bei der Übernahme bemerkt, dass er nach der Wüste zu reisen im Begriffe steht."
],
[
"<b>Wer zu seinem Nächsten sagt.</b> Nachdem dieser eine sichere Forderung an ihn gerichtet hatte.",
"<b>der ist schuldig zu zahlen.</b> Wenn aber der Andere nur eine zweifelhafte Forderung stellt, so ist er von Rechtswegen frei; doch muss er, falls er seiner Pflicht vor Gott vollkommen genügen will, auch in diesem Falle bezahlen.",
"<b>so ist er vom Zahlen frei.</b> Doch muss er einen (von den Rabbinen angeordneten) Eid leisten, dass er von der Schuld nichts weiss, vgl. Schebuot VI, 1."
],
[
"<b>Wenn jemand ein Lamm aus der Herde gestohlen und dasselbe wieder an seine Stelle gebracht hat.</b> Ohne Wissen des Eigentümers.",
"<b>so ist er noch dafür zu haften verpflichtet.</b> Als Dieb ist er für die gestohlene Sache haftbar, solange er sie nicht, wie es sich gehört, zurückgegeben hat. In vorliegendem Falle hat der Eigentümer vom Diebstahl gewusst; daher ist es auch nötig, dass man ihm die Rückgabe anzeigt.",
"<b>so ist der Dieb frei.</b> Da der Eigentümer vom Diebstahl nichts gewusst, genügt es, dass er bei der Zählung die Herde vollständig findet. — Unsere Erklärung entspricht der Ansicht von Rab im Babli und R. Jochanan im Jeruschalmi und ist dem Wortlaut der Mischna gemäss. Im Talmud befinden sich aber noch andere Ansichten, nach denen die Mischna anders erklärt werden muss. Nach der Halacha müsste die Mischna so lauten: Wenn jemand ein Lamm aus der Herde stiehlt und es wieder zurückstellt (ohne dass der Eigentümer vom Diebstahl und der Rückgabe etwas weiss); so ist er, wenn es stirbt oder gestohlen wird, dafür haftbar, (obgleich der Eigentümer das Vieh gezählt und vollständig befunden hat; denn er hat das Tier an einen andern Weg gewöhnt, in Folge dessen es einer besondern Hut bedarf, was der Eigentümer nicht wusste). Hat aber der Eigentümer vom Diebstahl gewusst und nachher das Kleinvieh gezählt und es vollständig gefunden (und sich so von der Rückgabe überzeugt), so ist der Dieb von nun an frei (denn da der Eigentümer vom Diebstahl gewusst, so wusste er ja schon, dass er das Tier besonders hüten müsse)."
],
[
"<b>keine Milch und keine Böckchen.</b> <span dir=\"rtl\">וגדיים</span> wird von Manchen nicht gelesen.",
"<b>kaufen.</b> Da vorauszusetzen ist, dass sie diese Dinge gestohlen haben.",
"<b>Man darf aber von den Weibern wollene Gewänder in Judaea.</b> Jerusch. liest nicht <span dir=\"rtl\">ביהודה כלי צמר</span>.",
"<b>leinene Gewänder in Galilaea und Kälber in Saron.</b> Eine Gegend in Palästina.",
"<b>kaufen.</b> Da sie dies mit Einwilligung ihrer Männer verkaufen.",
"<b>ist es verboten.</b> Von ihnen zu kaufen.",
"<b>Man darf auch Eier und Hühner überall.</b> Nur nicht, wenn der Verkäufer sagt, dass man es geheim halten solle."
],
[
"<b>die der Walker herausschafft.</b> Während er das wollene Kleid wäscht, werden einige Wollflocken abgerissen.",
"<b>gehören ihm.</b> Da dies eine Kleinigkeit ist, worauf der Eigentümer Verzicht leistet.",
"<b>was aber der Wollkämmer herausbringt.</b> Beim Hecheln der Wolle.",
"<b>gehört dem Eigentümer.</b> Eig. „dem Hausherrn“. Dies ist schon etwas Ansehnliches, worauf man nicht verzichtet.",
"<b>Der Walker darf drei Fäden.</b> Am Sahlband, die von anderer Farbe sind.",
"<b>Ist es Schwarzes auf Weissem.</b> Wenn am Rande eines weissen Stoffes schwarze Fäden eingewebt sind.",
"<b>so kann er Alles abnehmen.</b> Da die schwarzen Fäden das Kleid hässlich machen.",
"<b>dass man damit nähen kann.</b> Das ist so lang wie zwei Nähnadeln.",
"<b>Was der Zimmermann mit der Hobel fortbringt.</b> Das sind dünne Späne.",
"<b>das mit dem Beile Abgeschlagene.</b> Die dicken Späne.",
"<b>Wenn er aber beim Hausherrn.</b> Als Taglöhner oder auch per Accord. Es kommt nur darauf an, dass er im Hause des Arbeitgebers arbeitet."
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"Mischnajot mit deutscher Übersetzung und Erklärung. Berlin 1887-1933 [de]",
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