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/Mishnah
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/Mishnah Bikkurim
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/Mischnajot mit deutscher Übersetzung und Erklärung. Berlin 1887-1933 [de].json
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"title": "Mishnah Bikkurim", | |
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"versionTitle": "Mischnajot mit deutscher Übersetzung und Erklärung. Berlin 1887-1933 [de]", | |
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"license": "Public Domain", | |
"versionNotes": "Ordnung Seraïm, übers. und erklärt von Ascher Samter. 1887.<br>Ordnung Moed, von Eduard Baneth. 1887-1927.<br>Ordnung Naschim, von Marcus Petuchowski u. Simon Schlesinger. 1896-1933.<br>Ordnung Nesikin, von David Hoffmann. 1893-1898.<br>Ordnung Kodaschim, von John Cohn. 1910-1925.<br>Ordnung Toharot, von David Hoffmann, John Cohn und Moses Auerbach. 1910-1933.", | |
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"Mishnah", | |
"Seder Zeraim" | |
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"text": [ | |
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"Einige bringen Erstlinge dar und lesen<sup class=\"footnote-marker\">1</sup><i class=\"footnote\"> Das in Deuteron, c. 26 angegebene Bekenntniss.</i>; Andere bringen sie dar und dürfen nicht lesen; und wieder Andere brauchen keine Erstlinge darzubringen. Folgende nämlich brauchen keine Erstlinge darzubringeu: Wer auf eignem Felde gepflanzt und den Ableger in eines Andern Eigentum, oder in einen öffentlichen Platz hineingezogen hat; oder in eines Andern Eigentum, oder auf einem öffentlichen Platz gepflanzt und den Ableger in sein eignes Feld hereingezogen hat; wer im eigenen Felde gepflanzt und den Ableger in sein eigenes Feld, welches von jenem durch einen Privatweg oder öffentlichen Weggetrennt ist, gezogen hat, braucht keine Erstlinge darzubringen. R. Jehudah sagt: Letzterer muss sie darbringen.", | |
"Aus welchem Grunde ist ein solcher nicht zur Darbringung verpflichtet? — Weil es heisst: »Die Erstlinge der Reife Deines Ackers«, welches bedeutet: Es muss, der ganze Wuchs auf Deinem Felde sein. Wer gegen Fruchtanteil den Acker bestellt, wer pachtet, wer ein Grundstück durch Gewalt<sup class=\"footnote-marker\">2</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">הסקריקון</span> aus dem Lateinischen sica = der Dolch. Daher sicarius Jemand, der den Dolch handhabt, ein Meuchelmörder. Es ist bekannt, dass zur Zeit des Römerkrieges mit den Juden Viele solcher sicarii vorhanden waren, die sich der Grundstücke der Eigentümer bemächtigten.</i> oder Raub an sich gebracht hat, bringt aus demselben Grunde keine Erstlinge dar, weil es heisst: Die Erstlinge der Reife Deines Ackers.", | |
"Man bringt Erstlinge nur von den sieben Fruchtarten dar; übrigens auch nicht von den Datteln auf den Gebirgen und von den Früchten in den Tälern<sup class=\"footnote-marker\">3</sup><i class=\"footnote\"> Weil sie schlecht sind.</i>, nicht von solchen Oliven, die nicht auserwählt gut sind.—Man bringt die Erstlinge nicht vor dem Wochenfeste. Die Leute vom Berge Zebaim brachten ihre Erstlinge vor dem Wochenfeste, und man nahm sie von ihnen nicht an; weil im Gesetze geschrieben steht: (Exod. 23, 17) »das Fest der Ernte, der Erstlinge Deiner Feldarbeit, von Allem, was Du auf dem Felde säest«.", | |
"Folgende bringen dar ohne das Bekenntniss zu lesen: Der Proselyt bringt, ohne zu lesen, weil er nicht sagen kann: »Welches Du unsern Eltern zugeschworen hast, uns zu geben»<sup class=\"footnote-marker\">4</sup><i class=\"footnote\"> Bartenora sagt im Namen des Rambam, dass die Gesetzesnorm nicht wie diese Mischnah ist, sondern der Proselyt bringt und liest. Er kann immerhin sagen: »Welches Du unsern Vorfahren zugeschworen hast, uns zu geben«, weil das Land dem Erzvater Abraham zugeschworen ward, und dieser ist der Vater aller Proselyten, so wie der Israeliten. Dieselbe Bewandtniss hat es mit dem Gebete.</i>. War aber seine Mutter aus Israel, so bringt er und liest. Wenn ein solcher für sich allein betet, so sage er: »Der Gott der Vorfahren Israels«, und in der Synagoge sage er: »Der Gott Eurer Väter«. Ist aber seine Mutter aus Israel, so sagt er: »Der Gott unsrer Vorfahren«.", | |
"R. Elieser Sohn Jakobs sagte: Eine Tochter von Proselyten darf nicht einem Priester vermählt werden, es sei denn, dass ihre Mutter aus Israel ist. Übrigens ist es einerlei, ob sie Tochter von Proselyten oder freigelassenen Sklaven ist, und selbst vom zehnten Gliede, ist es immer nur gestattet, wenn die Mutter aus Israel ist. Der Vormund<sup class=\"footnote-marker\">5</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">האפוטרופוס</span> = Vormund, der in Ermangelung der Eltern die Erziehung der Kinder übernimmt. Das Wort ist aus dem Griechischen = ἐπιτροπος, entlehnt.</i>, der Bote, der Sklave, die Frau, der Geschlechtslose<sup class=\"footnote-marker\">6</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">טומטום</span> = Geschlechtslose, dessen Genitalien unentwickelt sind. Das Wort entstammt dem Chaldäischen <span dir=\"rtl\">טום</span>, = verstopft, nicht entwickelt. Im Griech. ἂτμητος = nicht eingeschnitten, unteilbar.</i> und der Zwitter<sup class=\"footnote-marker\">7</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">ואנדרוגינוס</span> = ὰνδρογύνης = Zwitter.</i> dürfen die Erstlinge bringen, aber nicht das Bekenntniss lesen, weil sie nicht sagen können: »Welche Du, o Gott, mir gegeben hast<sup class=\"footnote-marker\">8</sup><i class=\"footnote\"> Das Land ist nur wirklichen Männern zuerteilt worden; denn es heisst (Numeri 26, 54) nach seiner Musterung, soll ihm <span dir=\"rtl\">איש לפי פקדיו יתן נחלתו</span> = Jedem Manne sein Erbteil gegeben werden.</i>.", | |
"Wenn Einer zwei Bäume in des Andern Feld kauft, so bringt er die Erstlinge dar, ohne zu lesen. R. Meïr sagt: Er muss darbringen und lesen. Ist der Quell<sup class=\"footnote-marker\">9</sup><i class=\"footnote\"> Neben den Bäumen.</i> versiegt, oder der Baum abgehauen worden, so bringt er dar, ohne zu lesen. R. Jehudah sagt: Er bringt dar und liest.", | |
"Wer seine Erstlinge abgesondert und dann sein Feld verkauft hat, bringt seine Erstlinge dar, ohne zu lesen; der Zweite bringt keine von derselben Fruchtart dar, aber von anderen bringt er dar und liest. R.Jehuda sagt: Er muss auch von derselben Art die Erstlinge darbringen und lesen.", | |
"Wenn Jemand seine Erstlinge abgesondert hatte und diese gewaltsam weggenommen oder verfault oder gestohlen oder verloren gegangen oder verunreinigt sind, so bringt er an deren Stelle andere dar, ohne zu lesen; über die zweiten braucht man kein Fünftel zuzugeben. Sind sie erst im Vorhofe unrein geworden, so wirft man sie aus dem Korbe<sup class=\"footnote-marker\">10</sup><i class=\"footnote\"> Man schüttelt alles aus dem Korbe und entleert ihn. Den Korb bekommt der Priester. Andere Erstlinge braucht er nicht an deren Stelle zu bringen, da sie einmal zum Tempelberg gekommen waren, ist man nicht weiter verpflichtet für sie aufzukommen.</i> und liest nicht.", | |
"Woher beweist man, dass die Erstlinge, bis sie zum Tempelberg gebracht worden sind, ersetzt werden müssen? Weil es heisst: (Exod. 23,19). »Die Erstlinge der Reife Deines Ackers, sollst Du in’s Haus Deines Gottes bringen;« dies lehrt, dass man zum Ersatz derselben verpflichtet ist, bis man sie an den Tempelberg bringt. Hat man bereits von einer Art Früchte Erstlinge gebracht und das Bekenntnis gelesen und bringt nun eine andere Art, so liest man nicht wieder.", | |
"Folgende bringt man dar und liest dabei, zwischen dem Wochen- und Laubhüttenfeste: Die von den sieben Arten, die von Früchten der Gebirge und Datteln der Täler, von den Ölbäumen jenseit des Jordans. R. Jose der Galiläer sagt: Man bringt aus jenseits des Jordans keine Erstlinge dar, denn es ist nicht ein Land, wo Milch und Honig fliesst.", | |
"Wer drei Bäume im Felde eines Andern kauft, muss die Erstlinge dar bringen und das Bekenntniss lesen. R. Meïr sagt: Schon wenn man zwei kauft. Wenn man einen Baum mit dem Grund und Boden dazu gekauft hat, so bringt man die Erstlinge dar und liest. R. Jehudah sagt: Auch die Erbpächter der gegen Fruchtanteil oder Pacht zu bestellenden Felder müssen die Erstlinge darbringen und das Bekenntniss lesen." | |
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"Hebe und Erstlinge haben das gemein, dass derjenige, der sie vorsätzlich geniesst, des Todes schuldig ist<sup class=\"footnote-marker\">1</sup><i class=\"footnote\"> Durch des Himmels Hand <span dir=\"rtl\">בידי שמים</span>.</i>; dass der aus Versehen davon Geniessende, ein Fünftel darüber zahlt<sup class=\"footnote-marker\">2</sup><i class=\"footnote\"> Der aus Versehen sie Geniessende den Eigentümern den Grundwert und ein Fünftel jedem beliebigen Priester zahlen muss.</i>; dass sie Nichtpriestern verboten und volles Eigentum des Priesters sind; dass sie in hundert und einem aufgehen; dass sie das Waschen der Hände erfordern; dass der Sonnenuntergang erst abgewartet werden muss, ehe der unrein gewesene Priester sie essen darf. Dies alles ist bei Hebe und Erstlingen gleich, nicht so beim Zehnt.", | |
"Beim Zehnt wie bei den Erstlingen finden Verordnungen statt, die bei Hebe nicht gelten: Zehnt und Erstlinge erfordern das Hinbringen nach dem heiligen Orte und das Bekenntniss und sind einem Leidtragenden verboten. R. Simeon jedoch erklärt dieses<sup class=\"footnote-marker\">3</sup><i class=\"footnote\"> Das Zweitzehnt.</i> für erlaubt. Beide sind der Wegschaffung unterworfen. R. Simeon befreit sie davon<sup class=\"footnote-marker\">4</sup><i class=\"footnote\"> Nämlich die Erstlinge.</i>. Ferner darf man, wenn auch nur das Geringste davon in Jerusalem unter <span dir=\"rtl\">חולין</span> gerät, diese nicht als <span dir=\"rtl\">חולין</span> geniessen; und was etwa daraus in Jerusalem wächst ist den Nichtpriestern und dem Viehe zu geben<sup class=\"footnote-marker\">5</sup><i class=\"footnote\"> Ersteres bei Erstlingen, Letzteres beim Zehnt.</i> verboten. R. Simeon erlaubt es. Dies alles gilt bei Zehnt und Erstlingen und nicht bei Hebe.", | |
"Manches gilt bei Hebe und Zehnt, was bei Erstlingen nicht stattfindet; denn Hebe und Zehnt machen, dass fertiges Getreide gar nicht genossen werden darf, so lange jene nicht abgesondert sind; sie haben ihr Maass; sie gelten von allen Früchten, zu jeder Zeit, da der Tempel stand und da er nicht steht; ferner bei Feldern, die gegen Fruchtanteil übernommen oder gepachtet sind; bei Feldern, die man durch Gewalttat oder Raub besitzt. Dies alles gilt bei Hebe und Zehnt, nicht aber bei Erstlingen.", | |
"Wiederum gilt bei Erstlingen, was nicht bei Hebe und Zehnt: Die Erstlinge nämlich können am Boden haftend erworben werden; man kann sein ganzes Feld als Erstlinge bestimmen; man ist zu deren Ersatz verpflichtet; man muss ein Opfer mitbringen, sie erfordern ausserdem Gesang und Wendung, sowie Übernachtung in Jerusalem.", | |
"Zehnt-Hebe ist den Erstlingen in zwei Hinsichten und der Hebe in zwei Hinsichten gleich: Man kann sie wie die Erstlinge von Reinem für Unreines, und auch ausserhalb eines und desselben Behältnisses entrichten; und wie Hebe bewirkt sie, dass man fertige Früchte nicht geniessen darf, und hat auch ein bestimmtes Maass.", | |
"Ein Paradiesapfelbaum gleicht in drei Hinsichten dem Baume und in einer dem Kraute. Jenem in Betreff der <span dir=\"rtl\">ערלה</span>, des vierten Jahres und des Brachjahres; dem Kraute in der einen Hinsicht, dass seine Verzehntungszeit sich nach seiner Abpflückung richtet, so R. Gamliel. R. Elieser sagt: Er ist in allen Stücken dem Baume gleich.", | |
"Das Blut der Zweifüssigen<sup class=\"footnote-marker\">6</sup><i class=\"footnote\"> Das Blut von Menschen, z. B. das der Erschlagenen.</i> gleicht dem Blute des Viehes darin, dass es Samengewächse zur Unreinigkeit empfänglich macht und dem Blute des Gewürmes<sup class=\"footnote-marker\">7</sup><i class=\"footnote\"> Es sind die in Leviticus 11, 29 und 30 erwähnten acht <span dir=\"rtl\">שרצים</span> = Kriechtiere, nämlich: der Maulwurf, die Maus, die Schildkröte, der Igel, der Molch, die Eidechse, die Schnecke und die Blindschleiche.</i> darin, dass man nicht deswegen die Schuld des Blutessens zu büßen hat<sup class=\"footnote-marker\">8</sup><i class=\"footnote\"> Allerdings nur dann, wenn Jemand gewarnt wurde kein Blut zu essen und er ass solches von besagten Tieren; wurde er aber wegen Blut vom <span dir=\"rtl\">שרץ</span> gewarnt und er geniesst solches, so muss er die Schuld des <span dir=\"rtl\">שרץ</span> - Essens büßen, da dessen Blut dem Körper gleich geachtet wird.</i>.", | |
"Das Tier <span dir=\"rtl\">כוי</span><sup class=\"footnote-marker\">9</sup><i class=\"footnote\"> Das Tier <span dir=\"rtl\">כוי</span>, nach dem Aruch = Bockhirsch, soll eine Art von Bastard sein zwischen Schaf und Reh.</i> gleicht in mancher Hinsicht dem Wild, in anderer dem Vieh, in noch anderer dem Wild und dem Vieh, und in einiger Hinsicht weder dem Wild noch dem Vieh.", | |
"Wie gleicht es dem Wild? Sein Blut erfordert (n. Levit. 17,13) die Zudeckung<sup class=\"footnote-marker\">10</sup><i class=\"footnote\"> Doch ohne Segenspruch.</i>, wie das Blut des Wildes; man schlachtet es nicht am Festtage, und wenn man es geschlachtet, darf man es nicht zudecken; sein Unschlitt verunreinigt, wie das jedes Aases gleich dem vom Wild, seine Unreinheit ist nur als zweifelhaft zu betrachten; und man kann mit demselben die Erstgeburt eines Esels nicht auslösen.", | |
"Wie gleicht es dem Vieh? Sein Unschlitt ist unerlaubt, wie das des Viehes, doch verfällt man nicht dadurch in die Strafe der Ausrottung; man darf es nicht für Geld vom zweiten Zehnt kaufen, um es in Jerusalem zu verzehren; man ist schuldig davon Schulterstück, Kinnbacke und Magen abzugeben. R. Elieser spricht hiervon frei, weil: »Wer vom Andern etwas fordert, den Beweis zu führen hat«<sup class=\"footnote-marker\">11</sup><i class=\"footnote\"> Dieses ist ein allgemeiner Grundsatz, und hier kann der Eigentümer sagen: Bring Beweis, dass dieses Tier ein Vieh und kein Wild ist.</i>.", | |
"Wie gleicht es weder dem Wilde noch dem Viehe?—Es ist mit Keinem von Beiden wegen <span dir=\"rtl\">כלאים</span> zu begatten; wenn Einer seinem Sohne sein Wild und sein Vieh verschreibt, hat er ihm das <span dir=\"rtl\">כוי</span> noch nicht verschrieben. Wenn Einer sagt: Ich will <span dir=\"rtl\">נזיר</span> sein, wenn das nicht Wild oder Vieh ist, so ist er <span dir=\"rtl\">נזיר</span>.— In allen übrigen Rücksichten ist es dem Wild und dem Viehe gleich; es muss wie beide geschlachtet werden; es verunreinigt als Aas wie beide; und wie bei beiden ist ein Stück, vom Lebenden abgeschnitten, nicht zu geniessen erlaubt." | |
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"Auf welche Weise sondert man die Erstlinge ab? — Wenn Jemand in sein Feld geht und sieht eine reifende Feige, Weintraube, Granate<sup class=\"footnote-marker\">1</sup><i class=\"footnote\"> Wenn sie auch noch nicht ganz, sondern blos halbreif ist. Aber zur Zeit des Daibringens musste die Frucht reif sein.</i>, so bindet er sie mit einer Binse, und spricht: Diese seien Erstlinge. R. Simeon sagt: Dennoch muss er sie nachher nochmals als Erstlinge benennen, nachdem sie abgepflückt sind.", | |
"Auf welche Weise brachte man die Erstlinge nach Jerusalem? — Alle Bewohner der Orte, die zu einem Landstande<sup class=\"footnote-marker\">2</sup><i class=\"footnote\"> Es gab 24 Landstände oder Kreise in Palästina, in Betreff der 24 Priesterabteilungen, die bei den Opfern fungirten. Es waren aus den Israeliten 24 Abgeordnete gewählt, die jede Woche abwechselten und als Beisteher bei den Priestern und Leviten, im Tempel aufgestellt waren, das sind die <span dir=\"rtl\">אנשי מעמד</span>.</i> gehörten, versammelten sich in der Kreisstadt<sup class=\"footnote-marker\">3</sup><i class=\"footnote\"> Sie kamen nämlich in Gruppen, nicht einzeln nach der Stadt des Kreisvorstehers, da es mehr Ansehen gewährte, wenn eine grössere Menge zu dem Zuge zusammenkam.</i> und lagerten auf den freien Plätzen der Stadt, nicht in die Häuser eintretend. Am Morgen, in der Frühe, redete der Beamte sie mit den Worten an: Auf! Lasst uns nach Zion hinaufziehen, zum Tempel des Ewigen unseres Gottes<sup class=\"footnote-marker\">4</sup><i class=\"footnote\"> Auf dem Wege sagten sie: <span dir=\"rtl\">שמחתי באומרים לי בית ד׳ נלך</span>. Wenn sie nach Jerusalem kamen, sprachen sie: <span dir=\"rtl\">עומדות היו רגלינו בשעריך ירושלים</span>. Gelangten sie nach dem Tempelberge, lobsangen sie: <span dir=\"rtl\">הללויה הללו אל בקדשו</span>. Im Vorhof riefen sie aus: <span dir=\"rtl\">כל הנשמה תהלל יה</span>.</i>.", | |
"Die in der Nähe Wohnenden brachten frische Feigen und Weintrauben. Die Entfernteren dürre Feigen und Rosinen. Der Ochs<sup class=\"footnote-marker\">5</sup><i class=\"footnote\"> Zum Freudenopfer bestimmte.</i> ging vor ihnen her, die Hörner mit Gold belegt, einen Ölkranzzweig auf dem Kopfe; die Pfeife ertönte vor ihnen her, bis sie nahe vor Jerusalem anlangten. Sobald sie dort ankamen, sandten sie Boten vorauf, und bekränzten<sup class=\"footnote-marker\">6</sup><i class=\"footnote\"> Sie legten sie in Ordnung und brachten ringsum die schönsten Früchte an.</i> ihre Erstlinge. Die Stellvertreter der<sup class=\"footnote-marker\">7</sup><i class=\"footnote\"> Diensttuenden.</i> Priester und Leviten und die Schatzmeister kamen ihnen entgegen, und zwar kamen so viele, als die Achtung vor den Ankommenden erheischte; die Handwerker in Jerusalem<sup class=\"footnote-marker\">8</sup><i class=\"footnote\"> Im Morgenlande wird bekanntlich vor der Haustür im Freien gearbeitet.</i> standen vor ihnen auf<sup class=\"footnote-marker\">9</sup><i class=\"footnote\"> Obgleich die Handwerker vor den Gelehrten nicht aufzustehen brauchen, um sich nicht in ihrer Arbeit zu stören, so gilt es hier dennoch als Ausnahme, um ihre Teilnahme an die Gesetze der Erstlinge freudig zu betätigen.</i> und begrüssten sie mit den Worten: »Brüder! Männer aus dem und dem Orte! Seid uns willkommen!«", | |
"Die Pfeife ertönte fort, bis man an den Tempelberg gelangte. Hier aber nahm ein Jeder, selbst König Agrippa<sup class=\"footnote-marker\">10</sup><i class=\"footnote\"> Es gab zwei Könige dieses Namens in dem letzten halben Jahrhundert des Tempels.</i>, seinen Korb auf die Schulter und zog hinauf bis er an den Vorhof kam. Sobald man da anlangte, stimmten die Leviten den Gesang an: (Psalm 30) »Ich erhebe Dich Gott, weil Du mich aus der Tiefe gezogen hast, und nicht meine Feinde über mich triumphieren lässest.", | |
"Die Tauben, welche an den Körben hingen, wurden zu Brandopfern genommen, und was sie sonst in der Hand hielten<sup class=\"footnote-marker\">11</sup><i class=\"footnote\"> Die Erstlinge, die sie in der Hand trugen, und nicht welche im Korbe waren.</i>, gaben sie den Priestern.", | |
"Während man noch den Korb auf der Schulter hatte, las man von den Worten: »Ich erkläre heute vor dem Herrn, Deinem Gotte« (Deuteron. 26, 3), bis zu Ende des ganzen Abschnittes. R. Jehudah sagt, bis: »Ein wandernder Aramäer war mein Vater«; bei diesen Worten aber nahm man den Korb von der Schulter, fasste ihn am Rande an, der Priester legte seine Hand drunter, schwenkte ihn und dann las der Darbringende von jenen Worten an, bis zu Ende des Abschnittes; setzte den Korb an den Altar hin, warf sich zur Anbetung nieder und ging hinaus.", | |
"Ehemals las derjenige, welcher lesen konnte, und wer nicht lesen konnte, dem las man es<sup class=\"footnote-marker\">12</sup><i class=\"footnote\"> Zum Nachsprechen.</i> vor. Da deshalb Mancher keine Erstlinge brachte, so ward verordnet: sowohl denen, die lesen konnten, als die es nicht könnten, vorzulesen.", | |
"Die Reichen brachten ihre Erstlinge in Körben<sup class=\"footnote-marker\">13</sup><i class=\"footnote\"> Die Körbe waren nämlich mit Gold und Silber belegt. Das Wort <span dir=\"rtl\">קלתות</span> entspricht dem Griechischen = κλαθος — Handkorb, geflochtener Korb.</i> von Silber und Gold; die Armen aber brachten sie in Zweigkörben aus abgeschälten Weidenruten; diese letztem Körbe wurden mit den Erstlingen den Priestern gegeben<sup class=\"footnote-marker\">14</sup><i class=\"footnote\"> Daher das Sprichwort <span dir=\"rtl\">בתר עניא אזלא עניותא</span> »Hinter dem Armen schreitet die Armut«. Der Reiche nimmt nämlich seine goldnen Körbe wieder mit nach Hause; wohingegen der Arme die seinigen fortgeben muss.</i>.", | |
"R. Simeon Sohn Nanos lehrt: Man bekränzte auch die Erstlinge von Früchten, die nicht von den sieben Arten sind. R. Akiba aber behauptet: Nur die der sieben Arten.", | |
"R.Simeon sagt: Drei Klassen sind an Erstlingen zu bemerken: Die Erstlinge, die Zugaben zu den Erstlingen und die Bekränzung der Erstlinge. Die Zugabe muss von gleicher Fruchtart sein; die Bekränzung kann von Ungleichartigem sein. Die Zugabe muss im Zustande der Reinheit gegessen werden, unterliegt nicht dem <span dir=\"rtl\">דמאי</span>-Gesetze, und die Bekränzung der Erstlinge ist dem <span dir=\"rtl\">דמאי</span>-Gesetze unterworfen.", | |
"In welchem Falle hat man bestimmt, die Zugabe sei gleich den Erstlingen selbst? — Wenn sie vom Lande Israel kommt, wenn sie aber nicht von daher kommt, ist sie nicht den Erstlingen gleich zu achten.", | |
"In welcher Beziehung hat man gesagt: Die Erstlinge seien wie das Eigentum der Priester anzusehen ? — Er kann damit Sklaven, liegende Gründe und unreines Vieh kaufen; der Gläubiger darf sie in Zahlung nehmen, die Frau erhält davon den Betrag ihrer <span dir=\"ltr\">כתובה</span><sup class=\"footnote-marker\">15</sup><i class=\"footnote\"> Verschriebene Mitgift.</i>,aber sie bleiben heilig, wie eine verkaufte Gesetzesrolle<sup class=\"footnote-marker\">16</sup><i class=\"footnote\"> Der Nichtpriester darf von den Erstlingen keinen Gebrauch machen.</i>. Rabbi Jehuda sagt: Nur in der Beziehung, dass der Priester sie einem <span dir=\"rtl\">חבר</span> in wohlwollender Absicht schenken dürfe. Die Weisen sagen: Man darf sie allen wachehabenden Priestern geben und diese können sie unter sich wie Allerheiligstes verteilen." | |
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"Beim Zwitter giebt es Dinge, die den Männern gleich sind, auch die den Frauen gleich sind. Dann wieder solche, die den Männern und Frauen gleichen; und endlich auch solche, die weder den Männern noch den Frauen gleichen.", | |
"Auf welche Weise gleichen sie den Männern? Sie verunreinigen durch das Weisse<sup class=\"footnote-marker\">1</sup><i class=\"footnote\"> Das ist der weisse Fluss. Im Traktat <span dir=\"rtl\">זבים</span> (Flussüchtige) werden im Abschn. 2, M. 1 Alle angeführt, die dnrch den weissen Fluss Unreinheit bewirken, unter ihnen auch <span dir=\"rtl\">טומטום ואנדרוגינוס</span>.</i> wie Männer. Er kleidet sich wie Männer sich kleiden<sup class=\"footnote-marker\">2</sup><i class=\"footnote\"> Er darf kein Frauenkleid tragen.</i>. Er heiratet<sup class=\"footnote-marker\">3</sup><i class=\"footnote\"> Eine Frau</i> wird aber nicht geheiratet<sup class=\"footnote-marker\">4</sup><i class=\"footnote\"> Von einem Manne.</i> wie Männer<sup class=\"footnote-marker\">5</sup><i class=\"footnote\"> Wie es bei Männern der Brauch ist.</i>. Seine Mutter sitzt seinetwegen des Reinigungsblutes halber<sup class=\"footnote-marker\">6</sup><i class=\"footnote\"> Sie warten 40 Tage bis zu ihrer Reinigung, wie die Vorschrift in der Bibel wegen der Geburt eines Knaben lautet.</i>, wie bei Männern. Er darf sich nicht mit Frauen einsam in einem Raume aufhalten, wie Männer. Er wird auch nicht ernährt mit den Töchtern wie die Männer<sup class=\"footnote-marker\">7</sup><i class=\"footnote\"> Wenn beim Nachlass nur wenige Güter vorhanden sind, weisen ihn die Töchter zu den Söhnen.</i>. Er übertritt das Gesetz: »Du darfst Deinen Bart nicht rund abscheeren und nicht verderben«; auch darf er sich nicht an Todte verunreinigen, wie die Männer. Er ist auch zu allen Gesetzen, die in der Tora vorgeschrieben sind verpflichtet<sup class=\"footnote-marker\">8</sup><i class=\"footnote\"> Auch die Gesetze, die von der Zeit abhängen z. B. <span dir=\"rtl\">תפילין</span> zu welchen die Frauen nicht verpflichtet sind, muss er halten.</i>, wie die Männer.", | |
"Auf welche Weise gleicht er den Frauen? Er verunreinigt durch das Rote<sup class=\"footnote-marker\">9</sup><i class=\"footnote\"> Das ist Blut.</i>, wie die Frauen; er darf sich nicht einsam mit Männern in einem Raume aufhalten, wie Frauen. Er ist nicht zum Levirat<sup class=\"footnote-marker\">10</sup><i class=\"footnote\"> Schwagerehe.</i> verbunden, wie Frauen. Er teilt sich auch nicht in die Güter des Nachlasses der Söhne<sup class=\"footnote-marker\">11</sup><i class=\"footnote\"> Wenn die Güter des Nachlasses viel sind, weisen ihn die Söhne zu den Töchtern.</i> wie Frauen. Er isst auch nicht von den Heiligtümern des Heiligtums, wie Frauen. Seine Mutter sitzt seinetwegen, des unreinen Blutes halber, wie um Frauen<sup class=\"footnote-marker\">12</sup><i class=\"footnote\"> Das Doppelte, also 80 Tage, wie wenn ein Mädchen geboren.</i>. Und er ist zum Zeugniss ungültig, wie Frauen. Wenn er sündhaft geschändet’ wurde<sup class=\"footnote-marker\">13</sup><i class=\"footnote\"> Wenn Jemand seiner nahen Verwandten ihn gemissbraucht hatte, so ist er zum Genuss der <span dir=\"rtl\">תרומה</span> nicht zu zulassen.</i>, ist er zu <span dir=\"rtl\">תרומה</span> nicht zulässig.", | |
"Auf welche Weise gleicht er den Männern u. Frauen? Man ist, wenn man ihn schlägt oder ihm flucht, schuldig, wie bei Männern und Frauen. Wer ihn aus Versehen umbringt, muss nach einer Freistadt flüchten; geschieht es mit Vorsatz, wird der Mörder umgebracht, wie bei Männern u. Frauen. Seine Mutter bringt seinetwegen ein Opfer<sup class=\"footnote-marker\">14</sup><i class=\"footnote\"> Das in der Torah vorgeschriebene Reinigungsopfer nach ihrem Wochenbette (Cf. Lev. 12, 6).</i>, wie um männliche und weibliche Personen. Er geniesst auch die Heiligtümer der Grenze, wie Männer und Frauen. Auch erbt er jeden Nachlass<sup class=\"footnote-marker\">15</sup><i class=\"footnote\"> Wenn kein Erbe weiter vorhanden ist, so erbt er allein, und wir sagen nicht, er sei ein absonderliches Geschöpf und zum Erben nicht fähig.</i>, wie Männer und Frauen.", | |
"Auf welche Weise ist er weder den Männern noch den Frauen gleich? — Man verbrennt keine <span dir=\"rtl\">תרומה</span> wegen seiner Flusssüchtigkeit<sup class=\"footnote-marker\">16</sup><i class=\"footnote\"> Wenn ein Flusssüchtiger <span dir=\"rtl\">תרומה</span> berührt, so muss sie verbrannt werden. Ein Zwitter jedoch, der entweder Weisses allein, oder Rotes allein bei sich sah, wird nicht als richtiger Flusssüchtiger betrachtet, sondern als zweifelhafter. Wenn er aber Weisses und Rotes zugleich sah, da verbrennt man die <span dir=\"rtl\">תרומה</span></i>; und er ist nicht schuldig wenn er so in das Heiligtum geht<sup class=\"footnote-marker\">17</sup><i class=\"footnote\"> Selbst wenn er Weisses und Rotes zugleich sah, weil es heisst, dass er entweder ein Mann oder eine Frau unzweifelhaft ist, aber nicht zweifelhaft.</i>, nicht wie bei Männern oder Frauen. Er wird auch nicht als <span dir=\"rtl\">עבד עברי</span> verkauft<sup class=\"footnote-marker\">18</sup><i class=\"footnote\"> Weil hier doch ein Zweifel obwaltet, dass er eine Frau sein könnte; es heisst aber (Exodus 22, 1): »Wenn der Dieb zum Bezahlen kein Geld hat, so wird er wegen seines Diebstahls verkauft (<span dir=\"rtl\">בגנבתו</span>), aber nicht wegen ihres Diebstahls (<span dir=\"rtl\">בגנבתה</span>).</i>, nicht wie Männer und Frauen.<sup class=\"footnote-marker\">19</sup><i class=\"footnote\"> Der Vater kann seine unmündige Tochter als Sklavin verkaufen, aber nicht einen Zwitter, der ja auch ein Mann sein kann.</i> Auch wird er nicht abgeschätzt<sup class=\"footnote-marker\">20</sup><i class=\"footnote\"> In der Bibel (Lev. c. 27) ist nur bei der Schätzung von einer männlichen oder weiblichen Person die Rede, aber nicht von einer zweifelhaften.</i> weder wie Männer noch wie Frauen. Spricht er; Ich will ein <span dir=\"rtl\">נזיר</span> sein, wenn dieser kein Mann und keine Frau ist, dann ist er ein <span dir=\"rtl\">נזיר</span>. — R. Jose sagt: <span dir=\"rtl\">אנדרוגינוס</span> ist ein Geschöpf für sich und die Weisen konnten nicht entscheiden, ob, es ein Mann oder eine Frau sei; aber <span dir=\"rtl\">טומטום</span> ist nicht so, manchmal ist er ein Mann, manchmal eine Frau." | |
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