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/Mishnah
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/Mishnah Meilah
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/Mischnajot mit deutscher Übersetzung und Erklärung. Berlin 1887-1933 [de].json
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"title": "Mishnah Meilah", | |
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"versionTitle": "Mischnajot mit deutscher Übersetzung und Erklärung. Berlin 1887-1933 [de]", | |
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"versionNotes": "Ordnung Seraïm, übers. und erklärt von Ascher Samter. 1887.<br>Ordnung Moed, von Eduard Baneth. 1887-1927.<br>Ordnung Naschim, von Marcus Petuchowski u. Simon Schlesinger. 1896-1933.<br>Ordnung Nesikin, von David Hoffmann. 1893-1898.<br>Ordnung Kodaschim, von John Cohn. 1910-1925.<br>Ordnung Toharot, von David Hoffmann, John Cohn und Moses Auerbach. 1910-1933.", | |
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"Hochheilige Opfertiere, die man auf der Südseite<sup class=\"footnote-marker\">1</sup><i class=\"footnote\"> der <span dir=\"rtl\">עזרה</span>.</i> geschlachtet hat<sup class=\"footnote-marker\">2</sup><i class=\"footnote\"> während sie nach der Vorschrift auf der Nordseite geschlachtet werden sollen, s. Sebach. V, 1.</i>, unterliegen der Veruntreuung<sup class=\"footnote-marker\">3</sup><i class=\"footnote\"> Über Veruntreuung an hochheiligen Opfertieren s. die Einleitung. Durch das Schlachten an einer anderen als der vorgeschriebenen Stelle werden die Tiere zwar als Opfer untauglich, trotzdem aber bleiben sie auch weiter heilig und unterliegen der Veruntreuung wie alle anderen nicht hochheiligen dort geschlachteten Opfertiere, die überall in der <span dir=\"rtl\">עזרה</span> geschlachtet werden dürfen Nach Maim. (<span dir=\"rtl\">הלכות מעילה</span> III, 1) unterliegen die Opfertiere in den hier genannten Fällen nach Tora-Vorschrift nicht mehr der Veruntreuung, sondern ist dieses nur eine rabbinische Verordnung, es ist deshalb für die unvorsätzliche Veruntreuung kein Schuldopfer darzubringen und das Veruntreute nur einfach ohne Fünftel-Aufschlag zu ersetzen.</i>. Hat man sie auf der Südseite geschlachtet und das Blut auf der Nordseite aufgefangen<sup class=\"footnote-marker\">4</sup><i class=\"footnote\"> Auch für das Auffangen des Blutes ist die Nordseite vorgeschrieben, s. Sebach. V, 1.</i>, auf der Nordseite und das Blut auf der Südseite aufgefangen<sup class=\"footnote-marker\">5</sup><i class=\"footnote\"> Auch in diesem Falle unterliegen sie der Veruntreuung, trotzdem das Auffangen des Blutes eine von den wesentlichen nur durch einen Priester vorzunehmenden Opferhandlungen ist und diese nicht an der vorgeschriebenen Stelle ausgeführt worden ist. Da weder durch das Schlachten noch durch das Auffangen des Blutes an einer anderen als der vorgeschriebenen Stelle das Opfer aufhört, der Veruntreuung zu unterliegen, gilt dasselbe auch für den Fall, wenn beides an unrichtiger Stelle ausgeführt worden ist.</i>, hat man sie am Tage geschlachtet und die Blutsprengung bei Nacht vorgenommen<sup class=\"footnote-marker\">6</sup><i class=\"footnote\"> Das Sprengen des Blutes darf ebenso wie das Schlachten nur am Tage geschehen, s. Sebach. 56 a, Tosaf. Hier setzt die Mischna an Stelle des Auffangens das Sprengen des Blutes, weil das Auffangen des Blutes unmittelbar auf das Schlachten folgt und deshalb nicht gut dieses bei Tage und jenes bei Nacht vorgenommen werden kann.</i>, in der Nacht und die Blutsprengung bei Tage vorgenommen, oder hat man sie [mit der Absicht auf] ausserhalb ihrer Zeit oder ausserhalb ihres Ortes geschlachtet<sup class=\"footnote-marker\">7</sup><i class=\"footnote\"> d. h. mit der Absicht, etwas davon, das zum Opfer bestimmt ist, ausserhalb der dafür vorgeschriebenen Zeit oder des dafür bestimmten Ortes zu opfern, oder etwas davon, das zum Essen bestimmt ist, ausserhalb der dafür bestimmten Zeit oder des dafür vorgeschriebenen Ortes zu essen (s. Sebach. II, 3).</i>, unterliegen sie der Veruntreuung<sup class=\"footnote-marker\">8</sup><i class=\"footnote\"> In allen diesen Fällen unterliegt, auch wenn das Blut gesprengt worden ist, auch das für die Priester bestimmte Fleisch des Opfertieres auch weiter der Veruntreuung, weil durch das Sprengen des Blutes nur das dadurch den Priestern zufallende Fleisch von tauglichen Opfern aufhört, der Veruntreuung zu unterliegen, s. die Einleitung.</i>. Als allgemeine Regel sagte R. Josua: In allen Fällen, wo es für die Priester bereits zum Genuss erlaubt gewesen ist<sup class=\"footnote-marker\">9</sup><i class=\"footnote\"> wenn es nachher auch untauglich geworden ist und nicht von den Priestern gegessen werden darf.</i>, unterliegt es<sup class=\"footnote-marker\">10</sup><i class=\"footnote\"> das Fleisch. Die Opferstücke dagegen unterliegen auch weiter der Veruntreuung, bis sie zu Asche verbrannt sind und die Asche vom Altar hinweggeräumt worden ist (s. weiter II, 5).</i> nicht der Veruntreuung, ist es für die Priester noch nicht zum Genuss erlaubt gewesen, unterliegt es der Veruntreuung. Welches sind die Fälle, in denen es für die Priester bereits erlaubt gewesen ist? Wenn es<sup class=\"footnote-marker\">11</sup><i class=\"footnote\"> nachdem das Blut gesprengt worden ist.</i> über Nacht liegen geblieben oder unrein geworden oder nach aussen gekommen ist<sup class=\"footnote-marker\">12</sup><i class=\"footnote\"> und dadurch untauglich geworden ist, da Hochheiliges nur an dem Tage der Darbringung und in der darauf folgenden Nacht und, wenn es unrein geworden oder aus dem Heiligtum herausgekommen ist, nicht von den Priestern gegessen werden darf.</i>. Welches die, in denen es für die Priester noch nicht erlaubt gewesen ist? Wenn es [mit der Absicht auf] ausserhalb seiner Zeit oder ausserhalb seines Ortes geschlachtet worden ist<sup class=\"footnote-marker\">13</sup><i class=\"footnote\"> Die Mischna nennt hier nur die letzten von den oben angeführten Fällen, das Gleiche gilt natürlich auch für die übrigen dort angeführten Fälle.</i>, oder wenn Untaugliche das Blut aufgefangen oder das Blut gesprengt haben<sup class=\"footnote-marker\">14</sup><i class=\"footnote\"> Auch nach dem Auffangen oder Sprengen des Blutes durch einen Untauglichen kann aber das Opfer durch von einem dazu Tauglichen aufgefangenes und gesprengtes Blut noch tauglich werden und unterliegt dann nicht mehr der Veruntreuung. Nur wenn das Blut durch einen Unreinen gesprengt worden ist, hat ein nochmaliges Sprengen durch einen dazu Tauglichen nicht diese Wirkung, weil bei Gemeinde opfern, die in Unreinheit dargebracht werden, auch Unreine die Opferhandlungen ausführen dürfen, und deshalb ganz allgemein auch bei Opfern, die in Reinheit dargebracht werden, auch das Sprengen des Blutes durch einen Unreinen die Folge hat, dass alles übrige Blut des Opfertieres als nach dem Sprengen zurückgebliebenes Blut (<span dir=\"rtl\">שירי הרס</span>) betrachtet wird, das für die Blutsprengung nicht mehr verwendbar ist.</i>.", | |
"Wenn Fleisch von Hochheiligem vor der Sprengung des Blutes nach aussen<sup class=\"footnote-marker\">15</sup><i class=\"footnote\"> ausserhalb der <span dir=\"rtl\">עזרה</span>, solches Fleisch darf von den Priestern nicht mehr gegessen werden (s. Sebach. V Note 33).</i> gekommen ist, sagt R. Elieser, unterliegt es<sup class=\"footnote-marker\">16</sup><i class=\"footnote\"> auch nach der Sprengung des Blutes.</i> der Veruntreuung<sup class=\"footnote-marker\">17</sup><i class=\"footnote\"> weil durch die Sprengung des Blutes nur Fleisch, das dadurch für die Priester erlaubt wird, aufhört der Veruntreuung zu unterliegen.</i>, nicht aber der auf Verworfenes <sup class=\"footnote-marker\">18</sup><i class=\"footnote\"> Wenn das Opfer durch eine bei einer der vorausgegangenen Opferhandlungen ausgesprochene vorschriftswidrige Absicht <span dir=\"rtl\">פיגול</span> geworden ist (s. Sebach. II, 2) und es isst jemand von dem vor der Blutsprengung aus der <span dir=\"rtl\">עזרה</span> herausgekommenen Fleisch, trifft ihn dafür nicht die Ausrottungsstrafe, weil die Ausrottungsstrafe für <span dir=\"rtl\">פיגול</span> nur dann eintritt, wenn das Blut vorschriftsmässig gesprengt worden ist (s. dort Note 42), für dieses Fleisch aber die Blutsprengung keine Geltung hat.</i>, Übriggelassenes<sup class=\"footnote-marker\">19</sup><i class=\"footnote\"> weil <span dir=\"rtl\">נוחר</span> nur solches Fleisch heisst, das, trotzdem es gegessen werden durfte, über die vorgeschriebene Zeit hinaus liegen geblieben ist, nicht aber solches, das gar nicht gegessen werden durfte (Raschi, Sebach. 90 a).</i> und Unreines<sup class=\"footnote-marker\">20</sup><i class=\"footnote\"> Wenn jemand im Zustande der Unreinheit von dem Fleisch isst, trifft ihn nicht die Ausrottungsstrafe, weil diese nur denjenigen trifft, der Opferfleisch, das von Reinen gegessen werden darf, in Unreinheit geniesst (s. Menach. 25b).</i> stehenden Strafe. R. Akiba sagt: Es unterliegt nicht der Veruntreuung<sup class=\"footnote-marker\">21</sup><i class=\"footnote\"> Durch die Sprengung des Blutes hört das Fleisch auf, der Veruntreuung zu unterliegen, trotzdem es durch das Herauskommen aus der <span dir=\"rtl\">עזרה</span> untauglich geworden und von den Priestern nicht mehr gegessen werden darf. Nach Raschi und Bart. spricht die Mischna von dem Fall, dass das Fleisch zwar herausgekommen, vor dem Sprengen des Blutes aber wieder hereingebracht worden und während der Blutsprengung in der <span dir=\"rtl\">עזרה</span> war. Nach Tif. Jis. dagegen ist in diesem Falle auch R. Elieser der Ansicht des R. Akiba, und bezieht sich die Kontroverse nur auf den Fall, wenn das Fleisch auch während der Blutsprengung ausserhalb der <span dir=\"rtl\">עזרה</span> war (vgl. auch <span dir=\"rtl\">ברכת הזבח</span> zu der Erklärung Raschis). Straschun wendet mit Recht ein, dass für erstere Unterscheidung, welche der Talmud bei den Opferstücken von Einfachheiligem macht (s. die folgende Mischna), bei Fleisch von Hochheiligem kein ersichtlicher Grund vorliegt, da, nachdem das Fleisch einmal dadurch, dass es aus der <span dir=\"rtl\">עזרה</span> herausgekommen, untauglich geworden ist, es doch gleichgültig ist, ob es nun während dor Blutsprengung in der <span dir=\"rtl\">עזרה</span> oder ausserhalb derselben war.</i>, wohl aber der auf Verworfenes, Übriggelassenes und Unreines stehenden Strafe<sup class=\"footnote-marker\">22</sup><i class=\"footnote\"> Da nach Ansicht von R. Akiba die Blutsprengung auch für das aussen befindliche Fleisch insofern Geltung hat, dass dieses danach nicht mehr der Veruntreuung unterliegt, ist demnach auch für dieses das Blut vorschriftsmässig gesprengt worden und unterliegt es deshalb auch dem <span dir=\"rtl\">פיגול</span>-Verbot (s. Note 18) und ebenso wie das übrige durch die Blutsprengung zum Genuss erlaubt gewordene Fleisch auch dem Verbot von <span dir=\"rtl\">נותר</span> und <span dir=\"rtl\">טמא</span>.</i>. Es sagte R. Akiba: Wenn jemand sein Sündopfertier abgesondert hat und es ist verloren gegangen, und er hat ein anderes an seiner Stelle abgesondert, und nachher hat sich das erstere wiedergefunden, und sie stehen nun beide da<sup class=\"footnote-marker\">23</sup><i class=\"footnote\"> sie sind beide zu gleicher Zeit geschlachtet worden und das Blut von beiden steht nun zur Sprengung da. Man kann in diesem Falle nach Belieben das Blut des einen oder des anderen Tieres sprengen, sobald aber das Blut des einen Tieres gesprengt worden ist, ist dadurch das andere Opfertier als ein unverwendbar gewordenes Sündopfer (<span dir=\"rtl\">מותר חטאת</span>) untauglich geworden.</i>, fällt da nicht durch die Sprengung des Blutes<sup class=\"footnote-marker\">24</sup><i class=\"footnote\"> des einen der beiden Tiere.</i> ebenso wie für das Fleisch des einen Tieres so auch für das Fleisch des anderen Tieres das Verbot [der Veruntreuung] fort<sup class=\"footnote-marker\">25</sup><i class=\"footnote\"> Da die Blutsprengung sowohl mit dem Blut des einen Tieres wie mit dem des anderen vorgenommen werden kann, gilt dieselbe, mit dem Blut welches der beiden Tiere sie auch ausgeführt worden ist, als für beide Tiere vollzogen und unterliegt deshalb das Fleisch beider Tiere nicht mehr der Veruntreuung (vgl. Sebach. XIII, 8).</i> ? Wenn durch die Blutsprengung selbst für das Fleisch eines anderen Tieres<sup class=\"footnote-marker\">26</sup><i class=\"footnote\"> trotzdem dasselbe durch die Sprengung des Blutes des anderen Tieres untauglich geworden ist.</i> das Veruntreuungsverbot fortfällt, so ist daraus wohl zu folgern, dass es gewiss dadurch für das Fleisch desselben Tieres fortfällt<sup class=\"footnote-marker\">27</sup><i class=\"footnote\"> wenn es auch durch das Herauskommen aus der <span dir=\"rtl\">עזרת</span> bereits untauglich geworden war. Ebenso wie aber in dem angezogenen Falle das Veruntreuungsverbot auch für das zweite Tier nur dadurch fortfällt, dass es durch das Sprengen des Blutes für das erste Tier fortfällt, hat auch nach R. Akiba das Sprengen des Blutes auch für das aus der <span dir=\"rtl\">עזרה</span> herausgekommene Fleisch nur dann diese Wirkung, wenn während der Blutsprengung etwas von dem Fleische sich innerhalb der <span dir=\"rtl\">עזרה</span> befunden hat, im anderen Falle dagegen, wenn beim Sprengen des Blutes alles Fleisch ausserhalb der <span dir=\"rtl\">עזרה</span> war, ist auch R. Akiba der Ansicht, dass es auch weiter der Veruntreuung unterliegt (Talmud).</i>.", | |
"Wenn Opferstücke von einfach Heiligem<sup class=\"footnote-marker\">28</sup><i class=\"footnote\"> die erst nach der Blutsprengung der Veruntreuung unterliegen.</i> vor der Sprengung des Blutes nach aussen gekommen sind, sagt R. Elieser, unterliegen sie nicht der Veruntreuung<sup class=\"footnote-marker\">29</sup><i class=\"footnote\"> nicht weil sie durch das Herauskommen untauglich geworden sind, denn Opferstücke von Einfach-Heiligem werden, wenn sie vor dem Sprengen des Blutes aus der <span dir=\"rtl\">עזרה</span> herausgekommen sind, dadurch nicht untauglich (s. Sebach. 90 a), sondern weil nach Ansicht des R. Elieser für Opferstücke, die sich während der Sprengung des Blutes ausserhalb der <span dir=\"rtl\">עזרה</span> befinden, die Blutsprengung nicht die Wirkung hat, dass sie der Veruntreuung unterliegen, sind sie dagegen vor der Blutsprengung wieder hineingebracht worden, so dass sie sich während der Sprengung in der <span dir=\"rtl\">עזרה</span> befinden, unterliegen sie auch nach Ansicht des R. Elieser der Veruntreuung (anders erklärt Raschi, vgl. dazu <span dir=\"rtl\">ברכת הזבח</span>).</i> und nicht der auf Verworfenes<sup class=\"footnote-marker\">30</sup><i class=\"footnote\"> S. Note 18.</i>, Übriggelassenes und Unreines<sup class=\"footnote-marker\">31</sup><i class=\"footnote\"> Auch Opferstücke, obwohl sie nur für den Altar bestimmt sind, unterliegen diesen Verboten (s. Sebach. 36 b und Sebach. IV Note 44). Ebenso wie aber bei dem Fleisch für die Übertretung dieser Verbote die Ausrottungsstrafe nur dann eintritt, wenn es durch vorschriftsmässige Sprengung des Blutes für den Genuss erlaubt geworden ist, tritt sie auch bei Opferstücken nur dann ein, wenn für sie das Blut vorschriftsmässig gesprengt worden ist (Raschi Sebach. 90 a v. <span dir=\"rtl\">ומשום טומאת הגוה</span>).</i> stehenden Strafe. R. Akiba sagt: Sie unterliegen der Veruntreuung<sup class=\"footnote-marker\">32</sup><i class=\"footnote\"> auch wenn sie während der Blutsprengung sich draussen befunden haben.</i> und der auf Verworfenes, Übriggelassenes und Unreines stehenden Strafe<sup class=\"footnote-marker\">33</sup><i class=\"footnote\"> da die Blutsprengung auch für das draussen Befindliche Geltung hat, s. Note 22.</i>.", | |
"Die erfolgte Blut-Sprengung<sup class=\"footnote-marker\">34</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">יש מעשה דמים</span>.</i> hat bei Hochheiligem eine erleichternde und eine erschwerende Folge, bei einfach Heiligem nur eine erschwerende. Wieso ? Bei Hochheiligem unterliegen vor der Sprengung des Blutes sowohl die Opferstücke wie das Fleisch der Veruntreuung, nach der Sprengung des Blutes unterliegen die Opferstücke der Veruntreuung und das Fleisch<sup class=\"footnote-marker\">35</sup><i class=\"footnote\"> bei denjenigen Opfern, deren Fleisch von den Priestern verzehrt wird</i> unterliegt nicht der Veruntreuung<sup class=\"footnote-marker\">36</sup><i class=\"footnote\"> das Sprengen des Blutes bewirkt also eine Erleichterung.</i>, sowohl dieses wie jene unterliegen aber<sup class=\"footnote-marker\">37</sup><i class=\"footnote\"> nach der Sprengung des Blutes.</i> der auf Verworfenes, Übriggelassenes und Unreines stehenden Strafe<sup class=\"footnote-marker\">38</sup><i class=\"footnote\"> insofern bewirkt also das Sprengen des Blutes eine Erschwerung. Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">נמצא מעשה דמים דק״ק להקל ולהחמיר</span>.</i>. Bei einfach Heiligem ist die Folge nur eine erschwerende, wieso? Bei einfach Heiligem unterliegen vor der Sprengung des Blutes weder die Opferstücke noch das Fleisch der Veruntreuung<sup class=\"footnote-marker\">39</sup><i class=\"footnote\"> weil sie noch als Eigentum des Darbringenden betrachtet werden.</i>, nach der Sprengung des Blutes unterliegen die Opferstücke der Veruntreuung<sup class=\"footnote-marker\">40</sup><i class=\"footnote\"> weil diese nunmehr als Eigentum des Altars betrachtet werden.</i> und das Fleisch unterliegt nicht der Veruntreuung, sowohl dieses wie jene unterliegen aber<sup class=\"footnote-marker\">41</sup><i class=\"footnote\"> nach dem Sprengen des Blutes.</i> der auf Verworfenes, Übriggelassenes und Unreines stehenden Strafe, so ergibt sich aus der Blutsprengung bei Hochheiligem eine erleichternde und eine erschwerende<sup class=\"footnote-marker\">42</sup><i class=\"footnote\"> In den Talmudausg. fehlt hier: <span dir=\"rtl\">בקדשי קדשים להקל ולהחמיר</span>.</i>, bei einfach Heiligem nur eine erschwerende Folge." | |
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"Das Vogel-Sündopfer unterliegt der Veruntreuung, sobald es zum Opfer bestimmt worden ist<sup class=\"footnote-marker\">1</sup><i class=\"footnote\"> da es zu den hochheiligen Opfertieren gehört.</i>. Durch das Abdrücken [des Kopfes] erhält es die Eigenschaft<sup class=\"footnote-marker\">2</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">הוכשר</span> = für etwas tauglich d. h. empfänglich gemacht werden, vgl. Chull. II, Note 29.</i>, dass es durch [Berührung durch] einen am selben Tage Untergetauchten<sup class=\"footnote-marker\">3</sup><i class=\"footnote\"> S. Sebach. II Note 2.</i> oder einen noch nicht durch das Sühnopfer Gesühnten<sup class=\"footnote-marker\">4</sup><i class=\"footnote\"> S. ebend. Note 4.</i> und durch Liegenbleiben über Nacht<sup class=\"footnote-marker\">5</sup><i class=\"footnote\"> wenn die Blutsprengung nicht am selben Tage sfattgefunden hat oder nach der Blutsprengung das Fleisch über Nacht liegen geblieben ist. Das Herauskommen aus der <span dir=\"rtl\">עזרה</span> vor der Sprengung des Blutes erwähnt die Mischna nicht, weil dieser Fall Gegenstand der Kontroverse zwischen R. Akiba und den Weisen ist.</i> untauglich<sup class=\"footnote-marker\">6</sup><i class=\"footnote\"> Durch Berührung durch einen <span dir=\"rtl\">טבול יום</span> oder einen <span dir=\"rtl\">מחוסר כפורים</span> wird das Opfer nur <span dir=\"rtl\">פסול</span>, d. h. als unrein geworden untauglich, es wird aber nicht so unrein, dass es die Unreinheit auch weiter auf anderes überträgt (s. Vorbemerkung zu Kelim Abs. 3).</i> wird. Nach der Sprengung<sup class=\"footnote-marker\">7</sup><i class=\"footnote\"> Das Blut des Vogel-Sündopfers wurde nicht mit dem Sprengbecken an den Altar gesprengt, was mit dem Ausdruck <span dir=\"rtl\">זרק</span> bezeichnet wird, sondern man fasste den Vogel mit der Hand an und sprengte so mit dem Vogel selbst das Blut an den Altar (s. Sebach. VI Note 33). Ed. pr.: <span dir=\"rtl\">מיצה</span>, vgl. Talmud.</i> des Blutes unterliegt es der auf Verworfenes, Übriggelassenes und Unreines stehenden Strafe, aber nicht mehr der Veruntreuung<sup class=\"footnote-marker\">8</sup><i class=\"footnote\"> da nichts davon auf den Altar kommt, sondern nach der Sprengung des Blutes alles den Priestern gehört (Sebach. VI, 4).</i>.", | |
"Das Vogel-Ganzopfer unterliegt der Veruntreuung, sobald es zum Opfer bestimmt worden ist. Durch das Abdrücken [des Kopfes] erhält es die Eigenschaft, dass es durch [Berührung durch] einen am selben Tage Untergetauchten oder einen noch nicht durch das Sühnopfer Gesühnten und durch Liegenbleiben über Nacht untauglich wird. Nach der Ausdrückung<sup class=\"footnote-marker\">9</sup><i class=\"footnote\"> Beim Vogel-Ganzopfer wurde das Blut überhaupt nicht gesprengt, sondern nur durch Pressen des Halses an die Altarwand ausgedrückt (s. Sebach. VI, 5).</i> des Blutes unterliegt es der auf Verworfenes, Übriggelassenes und Unreines stehenden Strafe, und es unterliegt der Veruntreuung<sup class=\"footnote-marker\">10</sup><i class=\"footnote\"> da es ganz auf dem Altar geopfert wird.</i>, bis [die Asche] nach dem Aschenplatz<sup class=\"footnote-marker\">11</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">בית הדשן</span> s. Sebach. V Note 21.</i> herausgebracht wird<sup class=\"footnote-marker\">12</sup><i class=\"footnote\"> Nach Rab (s. Talmud) ist damit gemeint: bis die Asche nach dem Aschenplatz herausgeschafft werden kann, d. i. nachdem die Aschenhebe am Morgen vom Altar abgehoben worden ist, weil damit alles, wozu das Opfer bestimmt ist und was damit auszuführen ist, erfüllt worden ist und eine danach noch erfolgende Nutzniessung von der auf dem Altar zurückgebliebenen Asche nicht als eine Veruntreuung an Gottgeweihtem (<span dir=\"rtl\">קדשי ה׳</span>) gelten kann und deshalb nur noch nach rabbinischer Verordnung verboten ist; nach R. Jochanan unterliegt auch die zurückgebliebene Asche so lange noch der Veruntreuung, bis sie nach dem Aschenplatz herausgeschafft worden ist, da auch dieses Hinausschaffen der Asche Vorschrift ist.</i>.", | |
"Die Stiere, die verbrannt werden<sup class=\"footnote-marker\">13</sup><i class=\"footnote\"> S. Sebach. IV Note 31.</i>, und die Böcke, die verbrannt werden<sup class=\"footnote-marker\">14</sup><i class=\"footnote\"> S. dort Note 32.</i>, unterliegen der Veruntreuung, sobald sie zu Opfern bestimmt worden sind. Durch das Schlachten erhalten sie die Eigenschaft, dass sie durch [Berührung durch] einen am selben Tage Untergetauchten oder einen noch nicht durch das Sühnopfer Gesühnten und durch Liegenbleiben über Nacht untauglich werden. Nach der Sprengung des Blutes unterliegen sie der auf Verworfenes, Übriggelassenes und Unreines stehenden Strafe, und sie unterliegen der Veruntreuung<sup class=\"footnote-marker\">15</sup><i class=\"footnote\"> auch ihr Fleisch, das nicht auf dem Altar, sondern auf dem Aschenplatz verbrannt wird.</i>, bis das Fleisch [vom Feuer] verzehrt ist<sup class=\"footnote-marker\">16</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">יותך</span> Hof. von <span dir=\"rtl\">נתך</span> = zerschmolzen werden, zergehen. Sebach. XII, 6 erklärt Maim., dass unter <span dir=\"rtl\">נתך הבשר</span> das Anfangsstadium des Verbrennens zu verstehen ist, hier dagegen <span dir=\"rtl\">עד שיותך הבשר</span>: bis das Fleisch vollständig verbrannt ist. <span dir=\"rtl\">הלכות מעילה</span> II, 4 steht für <span dir=\"rtl\">שיותך</span> die Form <span dir=\"rtl\">שיתוך</span>, die Talmudausg. lesen: <span dir=\"rtl\">שיתיך</span>.</i>.", | |
"Das Ganzopfer unterliegt der Veruntreuung, sobald es zum Opfer bestimmt worden ist. Durch das Schlachten erhält es die Eigenschaft, dass es durch [Berührung durch] einen am selben Tage Untergetauchten oder einen noch nicht durch das Sühnopfer Gesühnten und durch Liegenbleiben über Nacht untauglich wird. Nach der Sprengung des Blutes unterliegt es der auf Verworfenes, Übriggelassenes und Unreines stehenden Strafe und unterliegt das Fell<sup class=\"footnote-marker\">17</sup><i class=\"footnote\"> das den Priestern zufällt. Talmudausg. und ed. Lowe: <span dir=\"rtl\">בעודות</span>.</i> nicht der Veruntreuung, das Fleisch aber unterliegt der Veruntreuung, bis [die Asche] nach dem Aschenplatz herausgebracht wird<sup class=\"footnote-marker\">18</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">שיצא</span> masc. bezieht sich auf <span dir=\"rtl\">בשר</span>, das zu Asche gewordene Fleisch, Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">שתצא</span> auf das fem. <span dir=\"rtl\">העולה</span>.</i>.", | |
"Das Sündopfer, das Schuldopfer und die Gemeinde-Friedensopfer<sup class=\"footnote-marker\">19</sup><i class=\"footnote\"> Die einzigen Friedensopfer, die von der Gemeinde dargebracht wurden, waren die beiden Lämmer, welche mit den Erstlingsbroten zusammen am Wochenfeste dargebracht wurden.</i> unterliegen der Veruntreuung, sobald sie zu Opfern bestimmt worden sind. Durch das Schlachten erhalten sie die Eigenschaft, dass sie durch [Berührung durch] einen am selben Tage Untergetauchten oder einen noch nicht durch das Sühnopfer Gesühnten und durch Liegenbleiben über Nacht untauglich werden. Nach der Sprengung des Blutes unterliegen sie der auf Verworfenes, Übriggelassenes und Unreines stehenden Strafe, das Fleisch unterliegt nicht mehr der Veruntreuung<sup class=\"footnote-marker\">20</sup><i class=\"footnote\"> da es nach dem Sprengen des Blutes den Priestern gehört.</i>, die Opferstücke aber unterliegen der Veruntreuung, bis [ihre Asche] nach dem Aschenplatz herausgebracht wird.", | |
"Die beiden Brote<sup class=\"footnote-marker\">21</sup><i class=\"footnote\"> am Wochenfeste.</i> unterliegen der Veruntreuung, sobald sie für ihren heiligen Zweck bestimmt worden sind. Nachdem sie im Ofen eine Kruste bekommen haben<sup class=\"footnote-marker\">22</sup><i class=\"footnote\"> Das Backen der Brote, das sich in dem Überziehen mit einer Kruste zu erkennen gibt, hat die gleiche Wirkung wie das Schlachten bei einem Opfertiere, weil es wie dieses die erste für die Darbringung vorbereitende an dem Heiligen vorgenommene Veränderung ist (Raschi).</i>, haben sie die Eigenschaft, dass sie durch [Berührung durch] einen am selben Tage Untergetauchten oder einen noch nicht durch das Sühnopfer Gesühnten untauglich werden<sup class=\"footnote-marker\">23</sup><i class=\"footnote\"> Nach Raschi und Bart. heisst es hier nicht: <span dir=\"rtl\">ובלינה</span>, da nach Menach. XI, 9 die Brote stets schon am Tage vorher gebacken wurden, sie wurden demnach durch das Liegenbleiben über Nacht nicht untauglich. Tosaf. wenden dagegen ein, dass die Brote nur dann durch Übernachten nicht untauglich wurden und deshalb am Tage vorher gebacken werden konnten, wenn man annimmt, dass der Ofen nicht zu den geheiligten Geräten gehörte, weil alles zu Opfernde, sobald es durch Hineintun in ein heiliges Gerät geheiligt worden ist, durch Übernachten untauglich wird. Unsere Mischna muss aber von der Annahme ausgehen, dass der Ofen zu den geheiligten Geräten gehörte, da sonst die Brote nicht schon im Ofen durch die Berührung durch einen <span dir=\"rtl\">טבול יום</span> untauglich werden könnten, es mussten deshalb die Brote am selben Tage gebacken werden, weil sie sonst durch Übernachten untauglich wurden, Tosaf. halten deshalb auch hier die Lesart <span dir=\"rtl\">ובלינה</span> für berechtigt, wie sie sich auch in den Talmudausgaben findet (Vgl. hierzu Menach. XI Note 8).</i>, und darf das zu ihnen gehörende Opfer<sup class=\"footnote-marker\">24</sup><i class=\"footnote\"> die beiden Lämmer, die zu den Erstlingsbroten gehören.</i> geschlachtet werden<sup class=\"footnote-marker\">25</sup><i class=\"footnote\"> sie dürfen erst geschlachtet werden, wenn die beiden zu ihnen gehörenden Brote hergestellt sind, so lange die Brote aber keine Kruste haben, können sie noch nicht <span dir=\"rtl\">לחם</span> genannt werden (vgl. Menach. VII Mote 20).</i>. Nach der Sprengung des Blutes der Lämmer unterliegen sie<sup class=\"footnote-marker\">26</sup><i class=\"footnote\"> die Brote.</i> der auf Verworfenes, Übriggelassenes und Unreines stehenden Strafe, aber nicht mehr der Veruntreuung<sup class=\"footnote-marker\">27</sup><i class=\"footnote\"> da sie dann von den Priestern verzehrt werden dürfen.</i>.", | |
"Das Schaubrot unterliegt der Veruntreuung, sobald es für seinen heiligen Zweck bestimmt worden ist. Nachdem es im Ofen eine Kruste bekommen hat, hat es die Eigenschaft, dass es durch [Berührung durch] einen am selben Tage Untergetauchten oder einen noch nicht durch ein Sühnopfer Gesühnten untauglich wird<sup class=\"footnote-marker\">28</sup><i class=\"footnote\"> Hier kann es auch nach Tosaf. nicht <span dir=\"rtl\">ובלינה</span> heissen, da das Schaubrot immer eine volle Woche auf dem Tische liegen blieb.</i>, und dass es auf den heiligen Tisch gelegt werden darf<sup class=\"footnote-marker\">29</sup><i class=\"footnote\"> es wird, sobald es sich mit einer Kruste überzogen hat, bereits <span dir=\"rtl\">לחם</span> genannt.</i>. Nachdem die Schalen<sup class=\"footnote-marker\">30</sup><i class=\"footnote\"> die beiden zu ihm gehörenden Schalen mit Weihrauch,</i> dargebracht sind, unterliegt es der auf Verworfenes, Übriggelassenes und Unreines stehenden Strafe, aber nicht mehr der Veruntreuung<sup class=\"footnote-marker\">31</sup><i class=\"footnote\"> da nach der Darbringung des Weihrauchs das Brot von den Priestern verzehrt werden darf.</i>.", | |
"Die Mehlopfer unterliegen der Veruntreuung, sobald sie für ihren heiligen Zweck bestimmt worden sind. Durch ihre Heiligung durch [Hineintun in] das Opfergerät erhalten sie die Eigenschaft, dass sie durch [Berührung durch] einen am selben Tage Untergetauchten oder einen noch nicht durch ein Sühnopfer Gesühnten und durch Liegenbleiben über Nacht untauglich werden. Nachdem das Chomez<sup class=\"footnote-marker\">32</sup><i class=\"footnote\"> das von den Mehlopfern abgehoben wurde, um es auf dem Altar darzubringen. Das Darbringen des Chomez beim Mehlopfer entspricht dem Sprengen des Blutes beim Tieropfer (vgl. Menach. I Note 3).</i> dargebracht ist, unterliegen sie<sup class=\"footnote-marker\">33</sup><i class=\"footnote\"> Mischna- und Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">חייבין עליו</span> ed. Yen. und Lowe richtig. <span dir=\"rtl\">חייבין עליהן</span>.</i> der auf Verworfenes, Übriggelassenes und Unreines stehenden Strafe, das Zurückbleibende<sup class=\"footnote-marker\">33a</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">שירים</span> — der Rest, s. Sebach. V. Note 13.</i> unterliegt nicht der Veruntreuung<sup class=\"footnote-marker\">34</sup><i class=\"footnote\"> da es von den Priestern verzehrt wird.</i>, das Chomez aber unterliegt der Veruntreuung, bis [die Asche] nach dem Aschenplatz herausgebracht wird<sup class=\"footnote-marker\">35</sup><i class=\"footnote\"> wie bei hochheiligen Opfertieren die auf dem Altar dargebrachten Opferstücke.</i>.", | |
"Das Chomez, der Weihrauch<sup class=\"footnote-marker\">36</sup><i class=\"footnote\"> der mit dem Chomez zusammen auf den Altar dargebracht wurde.</i>, das Räucherwerk<sup class=\"footnote-marker\">37</sup><i class=\"footnote\"> die Spezereien, die als Räucherwerk dargebracht wurden.</i>, das Mehlopfer von Priestern<sup class=\"footnote-marker\">38</sup><i class=\"footnote\"> das nach Lev. 6, 16 ganz auf dem Altar dargebracht wurde.</i>, das Mehlopfer des gesalbten Priesters<sup class=\"footnote-marker\">39</sup><i class=\"footnote\"> Der Hohepriester hatte täglich ein Mehlopfer zur Hälfte morgens und zur Hälfte abends darzubringen, das ebenfalls ganz auf dem Altar dargebracht wurde.</i> und das Giessopfer-Mehlopfer<sup class=\"footnote-marker\">40</sup><i class=\"footnote\"> das mit einem Weinopfer verbundene Mehlopfer, das als Zugabe mit den meisten Tier-opfern zusammen dargebracht wurde und das ebenfalls ganz auf dem Altar verbrannt wurde.</i> unterliegen der Veruntreuung, sobald sie für ihren heiligen Zweck bestimmt worden sind. Durch ihre Heiligung<sup class=\"footnote-marker\">41</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">קרשן</span></i> durch [Hineintun in] das Opfergerät<sup class=\"footnote-marker\">42</sup><i class=\"footnote\"> das Chomez schon vor seiner Abhebung durch das Hineintun des Mehlopfers in das Opfergerät.</i> erhalten sie die Eigenschaft, dass sie durch [Berührung durch] einen am selben Tage Untergetauchten oder einen noch nicht durch ein Sühnopfer Gesühnten und durch Liegenbleiben über Nacht untauglich werden, und sie unterliegen der auf Übriggelassenes<sup class=\"footnote-marker\">43</sup><i class=\"footnote\"> Ed. Ven. und Lowe fehlt: <span dir=\"rtl\">משום נותר</span>.</i> und Unreines<sup class=\"footnote-marker\">44</sup><i class=\"footnote\"> Dieselbe Wirkung, welche bei Opfertieren das Sprengen des Blutes an den Altar und bei gewöhnlichen Mehlopfern das Darbringen des Chomez auf den Altar hat, hat bei den genannten Dingen, die selbst ganz auf den Altar gebracht werden, schon das Hineintun in das heilige Dienstgerät.</i>, nicht aber der auf Verworfenes stehenden Strafe<sup class=\"footnote-marker\">45</sup><i class=\"footnote\"> weil alle die genannten Dinge zu denjenigen gehören, auf welche die auf das Essen von einem <span dir=\"rtl\">פגול</span> gewordenen Opfer stehende Ausrottungsstrafe keine Anwendung findet, s. Sebach. IV, 3. Nach der Ansicht der Weisen in der dortigen Mischna gehören hierzu auch die <span dir=\"rtl\">מנחות נסכים</span>, die zusammen mit dem Tieropfer dargebracht werden.</i>. Dieses ist die Regel: Alles, was erst durch ein Anderes verwendbar gemacht wird<sup class=\"footnote-marker\">46</sup><i class=\"footnote\"> Ueber die Bedeutung des Ausdrucks <span dir=\"rtl\">מתירין</span> s. Sebach. II Note 41. Beim Sündopfer, Schuldopfer und Friedensopfer werden erst durch das Sprengen des Blutes die Opferteile für den Altar und das Fleisch für die Priester verwendbar, beim Ganzopfer und den Stieren und Böcken, die verbrannt werden, die Opferteile und das Fleisch für den Altar, die beiden Brote werden erst durch das Sprengen des Blutes der zu ihnen gehörenden Lämmer für die Priester verwendbar, ebenso die Schaubrote erst durch das Darbringen des Weihrauchs und die gewöhnlichen Mehlopfer durch das Darbringen des von ihnen abgehobenen Chomez.</i>, unterliegt der auf Verworfenes, Übriggelassenes und Unreines stehenden Strafe, erst nachdem das es verwendbar Machende dargebracht worden ist<sup class=\"footnote-marker\">47</sup><i class=\"footnote\"> Verworfenes, weil es beim <span dir=\"rtl\">פגול</span>-Verbote (Lev. 19, 7) heisst: <span dir=\"rtl\">לא ירצח</span> „es wird nicht wohlgefällig aufgenommen werden“, wie die wohlgefällige Aufnahme des Opfers erst durch die erfolgte Blut-Sprengung bewirkt wird, so wird es auch erst nach erfolgter Blutsprengung <span dir=\"rtl\">פגול</span> (Sebach. 28 b.) Dass dasselbe auch für Übriggelassenes und Unreines gilt, wird im Talmud ebenfalls von den dabei gebrauchten Ausdrücken der Schrift abgeleitet (s. Sebach. 45 b)</i>, und alles, was nicht durch ein anderes verwendbar gemacht wird<sup class=\"footnote-marker\">48</sup><i class=\"footnote\"> wie die hier in der Mischna angeführten Dinge.</i>, unterliegt, sobald es durch das Opfergerät geheiligt worden ist, der auf Übriggelassenes und Unreines stehenden Strafe<sup class=\"footnote-marker\">49</sup><i class=\"footnote\"> weil es bei dem Verbot, Heiliges in Unreinheit zu essen, heisst (Lev. 22, 2): <span dir=\"rtl\">מקדשי בני ישראל אשר הם מקדישים לי</span> darunter ist alles Geheiligte zu verstehen, auch wenn es keinen <span dir=\"rtl\">מתיר</span> hat, sobald es die zur Darbringung vorbereitende Heiligkeit erhalten hat. Dass dasselbe auch für Übriggelassenes gilt, wird wieder durch Wortanalogie von dem für Unreines Geltenden abgeleitet (Sebach. 45 b).</i>, der auf Verworfenes stehenden dagegen überhaupt nicht." | |
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"Das Junge<sup class=\"footnote-marker\">1</sup><i class=\"footnote\"> S. Temura IV, 1 die Erklärungen zu dieser Mischna.</i> eines Sündopfers und das mit einem Sündopfer Ausgetauschte und ein Sündopfer, dessen Eigentümer gestorben ist, lässt man umkommen, das sein Jahresalter überschritten hat und verloren gegangen [oder verloren gegangen] und fehlerbehaftet wiedergefunden<sup class=\"footnote-marker\">2</sup><i class=\"footnote\"> Ed. Ven., Lowe und Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">ונמצאת</span>.</i> worden ist, lässt man, wenn der Eigentum er bereits anderweitig gesühnt worden ist, umkommen, ein Austausch mit ihm hat keine Geltung, man darf es nicht benützen, bringt aber für die Nutzniessung kein Opfer für Veruntreuung. Ist der Eigentümer noch nicht anderweitig gesühnt worden, muss es weiden, bis es einen Fehler bekommt, und dann verkauft werden, und man bringt<sup class=\"footnote-marker\">3</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">ויקחו</span>.</i> für das Geld ein anderes, ein Austausch mit ihm hat Geltung, und die Nutzniessung von ihm gilt als Veruntreuung.", | |
"Wenn jemand Geld für seine Nasiratsopfer<sup class=\"footnote-marker\">4</sup><i class=\"footnote\"> das Ganzopfer, das Sündopfer und das Friedensopfer, die er nach Abschluss des Nasirats darzubringen hat.</i> abgesondert hat<sup class=\"footnote-marker\">5</sup><i class=\"footnote\"> ohne genauer zu bestimmen, was von dem Gelde zur Anschaffung der einzelnen Opfertiere verwendet werden soll. Nach Maim. (<span dir=\"rtl\">הלכות נזירות</span> IX, 4) gilt das Geld schon als für alle drei zu bringenden Opfertiere bestimmt, wenn er bei der Absonderung gesagt hat, dass es für die ihm obliegenden Pflichtopfer verwendet werden soll, danach spricht die Mischna hier von dem Fall, wenn er bei dem Absondern des Geldes über seine Verwendung überhaupt nichts geäussert hat.</i>, so darf man es nicht [anderweitig] benützen, es unterliegt aber nicht der Veruntreuung, weil das ganze Geld zur Darbringung des Friedensopfers verwendet werden kann<sup class=\"footnote-marker\">6</sup><i class=\"footnote\"> er kann, wenn er will, die ganze Geldsumme zur Anschaffung des Friedensopfers verwenden und dann die beiden anderen Opfer für anderes Geld kaufen, deshalb ist das ganze Geld nur als für Friedensopfer bestimmt zu betrachten, die vor der Sprengung des Blutes der Veruntreuung nicht unterliegen (Tosaf.). Raschi und Bart. erklären: weil er jeden Teil des anderweitig verwendeten Geldes zur Anschaffung des Friedensopfers hätte verwenden können, das der Veruntreuung nicht unterliegt, deshalb kann er kein Veruntreuungsopfer bringen, da man, ohne dazu verpflichtet zu sein, kein Pflichtopfer im Tempel darbringen darf. Auch wenn er das ganze Geld anderweitig verwendet hat, darf er deshalb kein Veruntreuungsopfer dafür bringen, obwohl das Geld auch zur Anschaffung des Sündopfers und des Ganzopfers bestimmt war, weil in jedem Teilchen des verwendeten Geldes etwas enthalten war, was zur Anschaffung des Friedensopfers hat verwendet werden können und deshalb der Veruntreuung nicht unterlegen hat, das Opfer demnach auch für etwas dargebracht werden würde, wofür keine Darbringungsverpflichtung vorliegt (s. <span dir=\"rtl\">שושנים לדוד</span> gegen die Bemerkung des Tosf. Jomt.)</i>. Stirbt er, ohne nähere Bestimmungen<sup class=\"footnote-marker\">7</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">סתום</span> eig. verstopft, verschlossen, daher: unbekannt, unbestimmt, hier: ohne nähere Bestimmung über die Verwendung für die einzelnen Opfer.</i> über es getroffen zu haben<sup class=\"footnote-marker\">8</sup><i class=\"footnote\"> Talmudansg.: <span dir=\"rtl\">והיו לו מעות סתומים</span>.</i>, fällt es der Spendenkasse<sup class=\"footnote-marker\">9</sup><i class=\"footnote\"> aus der Ganzopfer als freiwillige Opfer dargebracht werden, wenn keine anderen Opfer darzubringen waren. Im Talmud (Nasir 25 a) wird dieses als eine sinaitische Überlieferung bezeichnet, da sonst Geld, das für ein Sündopfer bestimmt war, ebenso wie das Sündopfer selbst, wenn der Eigentümer gestorben ist, überhaupt nicht verwendet werden darf, und in diesem Geld ja auch Geld enthalten ist, das zur Anschaffung eines Sündopfers bestimmt war.</i> zu, hatte er solche getroffen, wird das für das Sündopfer bestimmte Geld in das Salzmeer geworfen<sup class=\"footnote-marker\">10</sup><i class=\"footnote\"> Um jede Benutzung unmöglich zu machen.</i>, man darf es nicht benützen<sup class=\"footnote-marker\">11</sup><i class=\"footnote\"> weil es zur Anschaffung eines Sündopfers bestimmt war, das jetzt nicht mehr dargebracht werden kann.</i>, es unterliegt aber nicht der Veruntreuung<sup class=\"footnote-marker\">12</sup><i class=\"footnote\"> da nur <span dir=\"rtl\">קדשי ח׳</span> „Gottgeheiligtes“ der Veruntreuung unterliegt, dieses Geld aber, das der Vernichtung anheimfällt, nicht mehr <span dir=\"rtl\">קדשי ה׳</span> genannt werden kann.</i>, für das für das Ganzopfer bestimmte Geld bringt man ein Ganzopfer und es unterliegt der Veruntreuung<sup class=\"footnote-marker\">13</sup><i class=\"footnote\"> Die Worte: <span dir=\"rtl\">ומועלין בהן</span> finden sich nur in ed. Lowe und den Talmudausg., in der Parallelstelle Nasir IV, 4 haben sie auch die übrigen Mischnaausg. In ed. pr. fehlt der ganze Satz: <span dir=\"rtl\">דמי עולה יביאו עולה</span>.</i>, für das für das Friedensopfer bestimmte Geld bringt man ein Friedensopfer<sup class=\"footnote-marker\">14</sup><i class=\"footnote\"> und es unterliegt wie das Friedensopfer nicht der Veruntreuung.</i>, es darf nur einen Tag lang gegessen werden<sup class=\"footnote-marker\">15</sup><i class=\"footnote\"> wie das Friedensopfer des Nasir, s. Sebach. V, 6.</i>, man braucht aber kein Brotopfer dazu zu bringen<sup class=\"footnote-marker\">16</sup><i class=\"footnote\"> weil von dem Brot auf die Hände des Nasir gelegt werden soll (Num. 6, 19), was hier nicht möglich ist.</i>.", | |
"R. Ismael<sup class=\"footnote-marker\">17</sup><i class=\"footnote\"> Ed. Lowe und Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">ר׳ שמעון</span>.</i> sagt: [Die Vorschrift über] das Blut ist zuerst leichter und zuletzt strenger, [die über] die Giessopfer zuerst strenger und zuletzt leichter. Das Blut unterliegt zuerst nicht der Veruntreuung<sup class=\"footnote-marker\">18</sup><i class=\"footnote\"> weil es heisst: (Lev. 17, 11): <span dir=\"rtl\">ואני נתתיו לכם על המזבח לכפר על נפשתיכם</span> das Blut ist dem Darbringenden zu seiner Sühne gegeben, es gehört deshalb nicht zu den <span dir=\"rtl\">קדשי ה׳</span>, die der Veruntreuung unterliegen. Dies gilt jedoch nur für das Blut des geschlachteten Tieres, mit dem die Sprengung vorgenommen werden soll, vor dem Schlachten dagegen unterliegt auch das Blut der Veruntreuung (Talm. 12b).</i>, nachdem es<sup class=\"footnote-marker\">19</sup><i class=\"footnote\"> nach der Sprengung auf den Grund des Altars gegossen und von dort den die <span dir=\"rtl\">עזרה</span> durchschneidenden Wasserarm durchflossen hat, der in den Bach Kidron mündete (s. Joma V, 6).</i> in den Bach Kidron geflossen ist, unterliegt es der Veruntreuung<sup class=\"footnote-marker\">20</sup><i class=\"footnote\"> dies jedoch nur auf Grund einer rabbinischen Verordnung.</i>. Die Giessopfer unterliegen zuerst der Veruntreuung, nachdem sie in die Abzugsgrube<sup class=\"footnote-marker\">21</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">ירדו לשיחי</span>, ed. Lowe: <span dir=\"rtl\">שית .ירדו לשית</span> und <span dir=\"rtl\">שיתין</span> von dem Zeitw. <span dir=\"rtl\">שית</span> = setzen, hinsetzen, sind Bezeichnungen für einen hohlen Raum unter dem Altar, dorthin floss der geopferte Wein und das Wasseropfer am Laubhüttenfeste durch zwei auf der Oberfläche des Altars angebrachte Öffnungen (s. Sukk. IV, 9). Nach Maim. <span dir=\"rtl\">הלבות בית הבחירה</span> II, 11 wurden die beiden Öffnungen am Altargrund, durch die das auf den Grund gegossene Blut abfloss, <span dir=\"rtl\">שיתין</span> genannt, nach seinem Kommentar zu unserer Mischna und zu Midd. III, 3 hiessen <span dir=\"rtl\">שיתין</span> die beiden Öffnungen, durch die der Wein, bezw. das Wasser der Giessopfer abfloss, der Hohlraum unter dem Altar dagegen <span dir=\"rtl\">שית</span>. Diese beiden Stellen zusammengehalten, mit <span dir=\"rtl\">הלכות תמידין ומוספין</span> X, 7 und <span dir=\"rtl\">הלכות מעשה הקרבנות</span> II, 1 lassen vermuten, dass nach der Annahme des Maim. durch die beiden oben auf dem Altar angebrachten Öffnungen der Wein bezw. das Wasser der Giessopfer auf den Grund des Altars geleitet wurde und dann von dort durch die beiden <span dir=\"rtl\">שיתין</span> genannten Öffnungen, durch die das Blut in den Wasserarm abfloss, in den <span dir=\"rtl\">שית</span> genannten Raum unter dem Altare abfloss (vgl. die Erklärungsversuche des <span dir=\"rtl\">כסף משנה</span> und des <span dir=\"rtl\">לחם משנה</span> zu der Stelle <span dir=\"rtl\">הלכות מעשה הקרבנות</span>). Tif. Jis. zu Midd. III, 3 nimmt an, dass es zwei solche Hohlräume unter dem Altare gegeben hat, einen grösseren, in den die Wein- und Wasseropfer flössen und der <span dir=\"rtl\">שיתין</span> oder, wie er meint, richtiger <span dir=\"rtl\">שיתון</span> hiess, und einen kleineren, in den das Blut aus den beiden Öffnungen am Altargrunde floss, um von dort sich in den die <span dir=\"rtl\">עזרה</span> durchschneidenden Wasserarm zu ergiessen, dieser wurde <span dir=\"rtl\">שית</span> genannt; die Bezeichnungen <span dir=\"rtl\">שית</span> und <span dir=\"rtl\">שיתון</span> leitet er von <span dir=\"rtl\">שתת</span> = langsam abfliessen ab.</i> geflossen sind<sup class=\"footnote-marker\">22</sup><i class=\"footnote\"> Nach Bart., auch wenn sie sich noch nicht in der Abzugsgrube befinden, sondern man sie im Fliessen aufgefangen hat, da es in der Mischna heisst: <span dir=\"rtl\">יצאו</span> d. h., sobald sie herausgetreten sind.</i>, unterliegen sie nicht der Veruntreuung<sup class=\"footnote-marker\">23</sup><i class=\"footnote\"> weil da bereits alles, was mit dem Opfer auszuführen ist, ausgeführt worden ist (s. oben II Note 12).</i>.", | |
"Die Asche<sup class=\"footnote-marker\">24</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">דשון</span>, von <span dir=\"rtl\">דשן</span> = Asche, das Wegräumen der Asche, dann auch wie hier: die weggeräumte Asche und die beim Reinigen des Leuchters herausgeriommenen Öl- und Dochtreste.</i> vom inneren Altar und die Überbleibsel aus dem Leuchter darf man nicht benützen<sup class=\"footnote-marker\">25</sup><i class=\"footnote\"> nach rabbinischer Verordnung.</i>, sie unterliegen aber nicht der Veruntreuung<sup class=\"footnote-marker\">26</sup><i class=\"footnote\"> Nach Tamid I, 4 wurden diese Aschenreste des inneren Altars und die im Leuchter zurückgebliebenen Reste nach der <span dir=\"rtl\">עזרה</span> herausgebracht und dort auf einen dazu bestimmten Platz neben dem Altar hingelegt, auf den auch die täglich von dem Opferaltar abgehobene Aschenhebe gelegt wurde. Nach der Erklärung von Rabbenu Gerschom, der Bart. folgt, meint die Mischna, dass diese Aschenreste nicht der Veruntreuung unterliegen, nachdem sie auf diesen Platz geschafft worden sind, nicht wie die Aschenhebe, die, auch nachdem sie dort niedergelegt worden ist, noch als heilig betrachtet wird und der Veruntreuung unterliegt; so lange sie aber noch nicht auf diesen Platz geschafft worden sind, unterliegen sie noch der Veruntreuung, weil noch nicht alles, was mit dem Geheiligten auszuführen war, ausgeführt worden ist. Nach der Erklärung von Raschi bezieht sich der Ausspruch der Mischna auf die Aschenreste, bevor sie nach diesem Platz geschafft worden sind, sie unterliegen nicht der Veruntreuung, weil das Hinlegen der Aschenreste auf diesen Platz nicht zu den eigentlichen Opferhandlungen mehr gehört und deshalb auch schon vorher alles mit dem Geheiligten auszuführende ausgeführt worden war.</i>. Hat man sie vorher dem Heiligtum gelobt<sup class=\"footnote-marker\">27</sup><i class=\"footnote\"> So nach Rabb. Gerschom und Bart., die erklären: wenn jemand, bevor die Aschenreste nach dem Aschenplatz geschafft worden sind, gesagt hat: den Wert dieser Aschenreste gelobe ich dem Heiligtum, so begeht auch derjenige, der sie, nachdem sie auf den Aschenplatz gelegt worden sind, für sich verwendet, eine Veruntreuung, da es danach nicht mehr möglich ist, den Wert, den die Asche vorher hatte, genau festzustellen und er demnach durch seinen Eingriff das Heiligtum geschädigt hat. Andere Erklärer geben andere Erklärungsversuche, die aber ebenso wenig wie dieser befriedigen. Raschi erklärt: wenn die Aschenreste, die vor ihrem Hinausschaffen nicht mehr der Veruntreuung unterlegen haben (s. vorhergehende Note), von neuem (diese Bedeutung hätte hier das <span dir=\"rtl\">בתחלח</span>) den Charakter von Heiligem dadurch erhalten haben, dass man sie auf den Aschenplatz gelegt hat, auf dem bereits die Aschenhebe liegt, die auch dort noch der Veruntreuung unterliegt, so unterliegen auch die Aschenreste der Veruntreuung, weil es sicher ist, dass sich dort Teilchen der Aschenhebe mit ihnen verbinden, und demnach, wer sie verwendet, jedenfalls etwas verwendet, was der Veruntreuung unterliegt. Nach Tosaf. ist hier mit <span dir=\"rtl\">דשון</span> nicht die vorher erwähnte Asche des inneren Altars bezw. des Leuchters gemeint, sondern die Asche des Opferaltars, und spricht hier die Mischna nur den Satz aus, dass die von diesem Altar abgehobene Aschenhebe auch nach ihrer Abhebung der Veruntreuung unterliegt, <span dir=\"rtl\">המקדיש דשון בתחלה</span> würde demnach heissen: das, was man am Anfang (das Entaschen des Opferaltars ging allen anderen Opferhandlungen voraus) von der Asche (des Opferaltars) durch Abheben geheiligt hat (s. <span dir=\"rtl\">ברכת הזבח</span> z. St.) Nach einer anderen von Tosaf. abgewiesenen Erklärung wäre mit <span dir=\"rtl\">דשון</span> hier jede beliebige profane Asche gemeint, und wolle die Mischna sagen, dass nicht nur Gegenstände, sondern selbst die Asche von solchen, wenn sie dem Heiligtum gelobt worden ist, der Veruntreuung unterliegt. Tif. Jis. endlich erklärt nach einem anderen noch weniger befriedigenden Erklärungsversuche: wenn man zu Anfang, d. h. bevor die Spezereien zum Räucherwerk bezw. das Holz für den Altar und die Dochte für den heiligen Leuchter bestimmt worden waren, die nach dem Verbrennen zurückbleibenden Aschenreste dem Heiligtum gelobt hat, unterliegen diese, auch nachdem sie als für den Altar Geheiligtes nicht mehr der Veruntreuung unterliegen, als für das Heiligtum Gelobtes der Veruntreuung.</i>, unterliegen sie der Veruntreuung. Turteltauben, die noch nicht das vorschriftsmässige Alter haben<sup class=\"footnote-marker\">28</sup><i class=\"footnote\"> Von <span dir=\"rtl\">תורים</span> durften nur die älteren und von <span dir=\"rtl\">יונים</span> nur die jüngeren als Opfer verwendet werden, s. Chull. I, Note 36.</i>, und junge Tauben, die dasselbe bereits überschritten haben, darf man nicht benützen, sie unterliegen aber nicht der Veruntreuung<sup class=\"footnote-marker\">29</sup><i class=\"footnote\"> sie werden, wenn sie zu Opfern bestimmt worden sind, nicht als <span dir=\"rtl\">קדשי ה׳</span> betrachtet, da sie als Opfer nicht zu gebrauchen sind. Viehopfer unterliegen, auch wenn sie noch nicht das für Opfer vorgeschriebene Alter erreicht haben, der Veruntreuung (s. Talm. 12 a und Maim. <span dir=\"rtl\">הלכות מעילה</span> II, 16), weil Viehopfer, auch wenn sie wegen eines Leibesfehlers nicht dargebracht werden können, dennoch <span dir=\"rtl\">קדשי ה׳</span> genannt werden und der Veruntreuung unterliegen, da sie ausgelöst werden und für den Erlös wieder ein Opfer dargebracht werden muss. Ebenso unterliegt ein Sündopfertier, das verloren gegangen war und vor anderweitiger Sühnung des Eigentümers sich wiedergefunden hat, inzwischen aber das vorgeschriebene Alter überschritten hat, der Veruntreuung (s. oben Mischna 1), weil es, nachdem es einen Leibesfehler bekommen hat, ausgelöst wird und für den Erlös wieder ein Opfer dargebracht werden muss. Tauben dagegen, die, wenn sie fehlerhalt geworden sind, nicht ausgelöst werden können (s. Menach. XII, 1), unterliegen, weder wenn sie das vorgeschriebene Alter noch nicht erreicht noch wenn sie es überschritten haben, der Veruntreuung.</i>. R. Simon sagt: Turteltauben, die noch nicht das vorschriftsmässige Alter haben, unterliegen der Veruntreuung<sup class=\"footnote-marker\">30</sup><i class=\"footnote\"> weil sie, sobald sie das vorgeschriebene Alter erreicht haben, dargebracht werden können, werden sie, auch wenn sie dasselbe noch nicht erreicht haben, doch <span dir=\"rtl\">קדשי ה׳</span> genannt.</i>, junge Tauben, die dasselbe bereits überschritten haben, darf man nicht benützen, sie unterliegen aber nicht der Veruntreuung.", | |
"Milch von Opfertieren und Eier von Turteltauben darf man nicht benützen<sup class=\"footnote-marker\">31</sup><i class=\"footnote\"> Selbst wenn Opfertiere durch einen Leibesfehler untauglich geworden und ausgelöst worden sind, darf man ihre Milch nicht gebrauchen (s. Chull. X, 2).</i>, sie unterliegen aber nicht der Veruntreuung<sup class=\"footnote-marker\">32</sup><i class=\"footnote\"> da sie weder Körperteile des Opfertieres sind noch auch selbst als Opfer dargebracht werden können, sind sie nicht als <span dir=\"rtl\">קדשי ה׳</span> anzusehen.</i>. Worauf bezieht sich diese Bestimmung? Auf Tiere, die man für den Altar geheiligt hat<sup class=\"footnote-marker\">33</sup><i class=\"footnote\"> Nach dem Talmud ist hier zu ergänzen: mit der Bestimmung, dass sie selbst als Opfer dargebracht werden sollen. Hat man dagegen nur ihren Wert für den Altar geheiligt, indem man bestimmt hat, dass für das, was sie wert sind, ein Opfer dargebracht werden soll, so ist es, als wenn man sie für den Tempelschatz geheiligt hat, und unterliegen auch die Milch und die Eier der Veruntreuung.</i>. Bei Tieren dagegen, die man für den Tempelschatz geheiligt hat, unterliegen, wenn man eine Henne geheiligt hat, sie selbst sowohl wie ihr Ei, wenn man eine Eselin<sup class=\"footnote-marker\">34</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">חמורה</span>.</i> geheiligt hat, sowohl sie selbst wie ihre Milch der Veruntreuung<sup class=\"footnote-marker\">35</sup><i class=\"footnote\"> Da für den Tempelschatz auch die Milch und die Eier verwendet werden können, zählen bei Tieren, die für den Tempelschatz geheiligt worden sind, auch sie zu den <span dir=\"rtl\">קדשי ה׳</span> und unterliegen deshalb der Veruntreuung.</i>.", | |
"Alles unterliegt der Veruntreuung<sup class=\"footnote-marker\">36</sup><i class=\"footnote\"> wenn es für den Tempelschatz oder für den Altar geheiligt worden ist, nicht nur die für den Altar geheiligten Opfertiere, von denen in den vorhergehenden Abschnitten die Rede war.</i>, gleichviel ob es<sup class=\"footnote-marker\">37</sup><i class=\"footnote\"> das Geheiligte selbst.</i> für den Altar verwendet werden kann und nicht für die Ausbesserung des Tempels<sup class=\"footnote-marker\">38</sup><i class=\"footnote\"> das ist die eigentliche Bedeutung von <span dir=\"rtl\">בדק הבית</span>, und dazu wurde alles für den Tempelschatz Gespendete verwendet.</i>, oder für die Ausbesserung des Tempels und nicht für den Altar, oder nicht für den Altar und nicht für die Ausbesserung des Tempels. Wie ist das? Hat jemand eine Grube voll mit Wasser<sup class=\"footnote-marker\">39</sup><i class=\"footnote\"> Die Grube sowohl wie das Wasser können bei den Arbeiten für die Ausbesserung des Tempels verwendet werden, nicht aber für den Altar, denn zu dem Wasseropfer am Laubhüttenfeste durfte nur Quellwasser benutzt werden.</i> geheiligt, oder eine Dunggrube voll mit Dung<sup class=\"footnote-marker\">40</sup><i class=\"footnote\"> die beide weder für die Ausbesserung des Tempels noch für den Altar verwendet werden können, sondern die man nur verkaufen kann, um dann den Erlös für das Heiligtum zu verwenden.</i>, oder einen Taubenschlag voll mit Tauben<sup class=\"footnote-marker\">41</sup><i class=\"footnote\"> wo die Tauben für den Altar verwendet werden können, während der Taubenschlag auch für die Ausbesserung des Tempels nicht zu verwenden ist, da man den Tempelschatz schädigen würde, wenn man, anstatt ihn so, wie er ist, zu verkaufen, ihn zerschlagen würde, um das Holz oder die Steine für die Ausbesserung des Tempels zu verwenden.</i>, oder einen Baum voll mit Früchten<sup class=\"footnote-marker\">42</sup><i class=\"footnote\"> Das Holz des Baumes darf aus dem in dor vorigen Note angegebenen Grunde für die Ausbesserung des Tempels nicht verwendet werden, wohl aber, wenn es nicht ein Ölbaum oder Weinstock ist, für den Altar (s. Tam. II, 3). Ist es ein Ölbaum oder ein Weinstock, so kann aus den Früchten Öl bzw. Wein für den Altar bereitet werden.</i>, oder ein Feld voll mit Gewächsen<sup class=\"footnote-marker\">43</sup><i class=\"footnote\"> S. Note 40.</i>, unterliegen sowohl sie selbst wie das, was sie enthalten, der Veruntreuung<sup class=\"footnote-marker\">44</sup><i class=\"footnote\"> Der Erdboden und alles auf dem Erdboden Gewachsene und Aufgebaute unterliegen der Veruntreuung jedoch erst dann, wenn sie von dem Erdboden losgetrennt worden sind (s. Talm. 18 b, Maim. <span dir=\"rtl\">הלכות מעילה</span> V, 5).</i>. Hat man dagegen eine Grube geheiligt, und nachher hat sie sich mit Wasser gefüllt, eine Dunggrube, und nachher ist sie mit Dung gefüllt, einen Taubenschlag, und nachher ist er voll mit Tauben, einen Baum, und nachher ist er voll<sup class=\"footnote-marker\">45</sup><i class=\"footnote\"> Ed. Lowe: <span dir=\"rtl\">נשא</span>.</i> mit Früchten, ein Feld, und nachher ist es voll mit Gewächsen geworden, unterliegen wohl sie selbst der Veruntreuung<sup class=\"footnote-marker\">46</sup><i class=\"footnote\"> Die Worte: <span dir=\"rtl\">מועלין בהן ואין</span> fehlen in manchen Mischnaausgaben.</i>, nicht aber das, was sie enthalten<sup class=\"footnote-marker\">47</sup><i class=\"footnote\"> weil es, selbst wenn es jetzt Eigentum des Heiligtums ist, doch nicht ausdrücklich für dieses geweiht worden ist (s. Tosf. R. Akiba). Das gilt nach R. Jehuda selbst für die Früchte am Baume und die Gewächse am Boden, obwohl sie aus dem dem Heiligtum gehörenden Baume bezw. Boden hervorgewachsen sind. Das von einer Henne gelegte Ei und die Milch einer Eselin in Mischna 5 dagegen unterliegen der Veruntreuung, weil sie auch schon vorher, bevor das Ei gelegt worden und die Milch gemolken worden ist, als Teile der dem Heiligtum gehörenden Tiere der Veruntreuung unterlegen haben (vgl. Tosf. Jomt. und Tif. Jis.).</i>, dies die Worte des R. Jehuda<sup class=\"footnote-marker\">48</sup><i class=\"footnote\"> Ed. pr., Lowe u. Talmudausg. fehlen die Worte: <span dir=\"rtl\">דברי ר׳ יהודה</span>, s. dagegen Bab. Bat. 79 a.</i>. R. Simon<sup class=\"footnote-marker\">49</sup><i class=\"footnote\"> Ed. Lowe und Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">ר׳ יוסי</span>.</i> sagt: Wenn jemand ein Feld oder einen Baum heiligt, unterliegen sowohl sie selbst wie das, was auf ihnen wächst, der Veruntreuung, weil es aus Heiligem Gewachsenes ist. Das Junge eines Viehzehnt<sup class=\"footnote-marker\">50</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">מעושרת</span> = das zum Zehnt gewordene Tier, ebenso Bechor. IX, 7: <span dir=\"rtl\">המנויין</span>, statt des gewöhnlichen <span dir=\"rtl\">מעשר</span>, wohl des Gleichklangs wegen, dort mit <span dir=\"rtl\">המנויין</span>, hier mit <span dir=\"rtl\">מוקדשין</span>.</i> darf nicht von dem Viehzehnt gesäugt werden<sup class=\"footnote-marker\">51</sup><i class=\"footnote\"> Nach Raschi und Bart. ist gemeint: das Junge, das von dem Tiere geworfen worden ist, bevor es Zehnt geworden war, darf von ihm, nachdem es Zehnt geworden, nicht mehr gesäugt werden, weil der Zehnt zu den Opfertieren gehört und die Milch von Opfertieren nicht zu profanen Zwecken verwendet werden darf (s. oben Mischna 5). Nach Tosaf. spricht die Mischna von einem Jungen, das von dem Zehnt, nachdem es Zehnt geworden, geworfen worden ist; trotzdem die Heiligkeit des Muttertieres sich auch auf das geworfene Junge überträgt (s. Temura III, 5), darf es dennoch nicht von dem Muttertiere gesäugt werden, weil dieses dadurch geschwächt werden würde.</i>, andere bieten sich dafür freiwillig an<sup class=\"footnote-marker\">52</sup><i class=\"footnote\"> das Junge von ihren Muttertieren säugen zu lassen, wenn der Eigentümer kein anderes eigenes Muttertier mehr besitzt. (Maim.). Nach Tosaf.: sie fassen es zu Gunsten des Heiligtums durch ihre eigenen Muttertiere säugen. Raschi erklärt: andere stellen vor dem Heiligwerden des Tieres gleich diese Bedingung, d. h sie erklären, wenn sich säugende Tiere unter ihren zu verzehntenden Tieren befinden, dass sie diese nur unter dem Vorbehalt mit zum Verzehnten stellen, dass, wenn eines davon Zehnt werden sollte, die Milch desselben dadurch nicht heilig wird. Zu diesem Vorbehalt ist der Eigentümer deshalb berechtigt, weil es in seinem Belieben steht, die Tiere jetzt oder erst an einem späteren Termine zu verzehnten, oder auch, worauf Tif. Jis. hinweist, seine Tiere gar nicht zu verzehnten, indem er ihnen allen einen Leibesfehler beibringt, der sie zu Opfertieren unbrauchbar macht (s. Bechor. 36 b). Ebenso erklärt Raschi das folgende <span dir=\"rtl\">ואחרים מתנדבים כן</span> : andere heiligen ein säugendes Tier von vorneherein nur unter dem Vorbehalt zum Opfertier, dass seine Milch nicht mit geheiligt wird.</i>. Das Junge<sup class=\"footnote-marker\">53</sup><i class=\"footnote\"> Nach Raschi und Bart.: das vor der Heiligung des Muttertieres geworfen worden ist, nach Tosaf.: das nach der Heiligung des Muttertieres geworfen ist.</i> von geheiligten Tieren darf nicht von geheiligten Tieren gesäugt werden, andere bieten sich dafür freiwillig an<sup class=\"footnote-marker\">54</sup><i class=\"footnote\"> S. Note 52.</i>. Die Arbeiter<sup class=\"footnote-marker\">55</sup><i class=\"footnote\"> die für das Heiligtum arbeiten.</i> dürfen von den Feigen, die dem Heiligtum gehören, nicht essen<sup class=\"footnote-marker\">56</sup><i class=\"footnote\"> selbst wenn sie mit freier Verpflegung gemietet worden sind, sondern sie erhalten aus den Mitteln des Heiligtums das Geld für ihre Verpflegung und müssen sich dafür selbst versorgen. Ebenso dürfen sie auch nicht wie sonst Arbeiter beim Abpflücken der Früchte von den Früchten essen, weil es heisst (Deut. 23, 25): <span dir=\"rtl\">בכרם רעך</span> „in den Weinberg deines Nächsten“, nicht aber, wenn der Weinberg dem Heiligtum gehört.</i>, ebenso die Kuh<sup class=\"footnote-marker\">57</sup><i class=\"footnote\"> beim Dreschen.</i> nicht von den Wicken, die dem Heiligtum gehören<sup class=\"footnote-marker\">58</sup><i class=\"footnote\"> weil es heisst (Deut. 25, 4): <span dir=\"rtl\">לא תחסם שור „בדישו״</span> du sollst dem Ochsen nicht das Maul verschliessen bei „seinem“ Dreschen, d. h. beim Dreschen von Getreide, das „seinem“ Eigentümer oder dem, der ihn dafür gemietet hat, gehört oder, wie Maim. und Bart. erklären, das ihm selbst auch sonst als Nahrung gegeben werden darf, nicht aber beim Dreschen von Getreide, das dem Heiligtum gehört, von dem er auch sonst nichts geniessen darf.</i>.", | |
"Wurzeln eines Baumes, der Privat-Eigentum ist, die in Eigentum, das dem Heiligtum gehört, hineingewachsen sind, und Wurzeln eines Baumes, der Eigentum des Heiligtums ist, die in Privat-Eigentum hineingewachsen sind, darf man nicht benutzen, sie unterliegen aber nicht der Veruntreuung<sup class=\"footnote-marker\">59</sup><i class=\"footnote\"> Nach dem Talmud (Bab. Batr. 26 b) gehören die Wurzeln eines Baumes bis zu einer Entfernung von 16 Ellen noch zu dem Baume, von da an und weiter zu dem Boden, in den sie hineingewachsen sind. Der erste Satz der Mischna spricht danach von dem Fall, dass die Wurzeln nicht mehr als 16 Ellen von dem Baume entfernt sind, trotzdem sie deshalb noch zu dem Baume, der Privateigentum ist, gehören und der Veruntreuung nicht unterliegen, darf man sie dennoch, weil sie in den dem Heiligtum gehörenden Boden hineingewachsen sind, nicht benutzen. Der zweite Satz der Mischna dagegen spricht von dem Fall, dass sie mehr als 16 Ellen von dem Baume entfernt sind, trotzdem sie danach nicht mehr zu dem dem Heiligtum gehörenden Baume gehören und deshalb der Veruntreuung nicht unterliegen, darf man auch sie nicht benutzen, weil sie aus dem Heiligtum gehörenden Eigentum herausgewachsen sind.</i>. Eine Quelle, die aus einem dem Heiligtum gehörenden Felde hervorquillt<sup class=\"footnote-marker\">60</sup><i class=\"footnote\"> Nach Baschi und Bart ; eine von ausserhalb des Feldes kommende Quelle, die auf dem dem Heiligtum gehörenden Felde aus dem Boden wieder hervortritt; eine Quelle dagegen, die aus dem Boden des Feldes selbst entspringt, gehört zu dem Felde und unterliegt deshalb wie das die Grube füllende Wasser in Mischna 6 der Veruntreuung, wenn sie bereits auf dem Felde war, als das Feld geheiligt wurde. Nach Tif. Jis.: eine Quelle, die auf dem Felde selbst entspringt, das mit Ausschluss der Quelle für das Heiligtum bestimmt worden ist; trotzdem darf man das Wasser, wenn es auch der Veruntreuung nicht unterliegt, nicht benutzen, soweit es durch das dem Heiligtum gehörende Feld fliesst. Maim. scheint zu erklären (s. <span dir=\"rtl\">הלכות מעילה</span> V, 6): eine Quelle, die auf dem Felde selbst entspringt, die aber erst hervorgetreten ist, nachdem das Feld Eigentum des Heiligtums geworden war; das Wasser ist nicht aus dem Boden gewachsen und unterliegt deshalb nicht der Veruntreuung, wie Früchte, die auf dem Felde, nachdem es Eigentum des Heiligturns geworden ist, hervorgewachsen sind, nach der Entscheidung des Maim. der Veruntreuung unterliegen, man darf es aber trotzdem nicht benutzen, weil es doch immerhin aus dem Boden des Feldes an die Oberfläche getreten ist.</i>, darf man nicht benützen, sie unterliegt aber nicht der Veruntreuung, wo sie ausserhalb des Feldes fliesst, darf man sie benützen. Das Wasser<sup class=\"footnote-marker\">61</sup><i class=\"footnote\"> für das Wasseropfer an den sieben Tagen des Hütten festes.</i>, so lange es in der goldenen Kanne ist<sup class=\"footnote-marker\">62</sup><i class=\"footnote\"> Am Schabbat durfte das Wasser von der Siloah-Quelle, aus der es geschöpft wurde, nicht in den Tempel gebracht werden. Deshalb wurde es schon am vorhergehenden Tage geschöpft und in einer goldenen Kanne in einer Kammer des Tempels aufbewahrt, die Kanne durfte aber keine geheiligte Kanne sein, damit das Wasser nicht durch das Stehen über Nacht zur Darbringung untauglich wurde, erst am Schabbat wurde es dann in das dafür bestimmte geheiligte Gefäss hineingetan, (s. Sukk. IV, 10).</i>, darf man nicht benutzen<sup class=\"footnote-marker\">63</sup><i class=\"footnote\"> da es zur Darbringung auf den Altar bestimmt ist.</i>, es unterliegt aber nicht der Veruntreuung<sup class=\"footnote-marker\">64</sup><i class=\"footnote\"> da es noch nicht zum Opfer geheiligt ist.</i>, hat man es in die Flasche<sup class=\"footnote-marker\">65</sup><i class=\"footnote\"> das geheiligte Gefäss, aus dem es auf den Altar gegossen wird.</i> hineingetan, unterliegt es der Veruntreuung. Die Bachweiden<sup class=\"footnote-marker\">66</sup><i class=\"footnote\"> die an den sieben Tagen des Hüttenfestes an den Seiten des Alters so aufgerichtet wurden, dass ihre Spitzen sich über den Altar neigten (s. Sukka IV. 5).</i> darf man nicht benutzen<sup class=\"footnote-marker\">67</sup><i class=\"footnote\"> bevor sie dem heiligen Zweck gedient haben, zu dem sie bestimmt worden sind (Raschi); nachdem sie vom Altar wieder fortgenommen worden sind, ist es nicht mehr verboten, sie zu benutzen, weil sie auch vorher nicht der Veruntreuung unterlegen haben (vgl. oben II Note 12).</i>, sie unterliegen aber nicht der Veruntreuung<sup class=\"footnote-marker\">68</sup><i class=\"footnote\"> weil sie nicht zu den eigentlichen <span dir=\"rtl\">קדשי ה׳</span> gehören. Nach Maim. spricht die Mischna nicht von Bachweiden, die für den Altar bestimmt geworden sind, sondern von solchen, die auf einem dem Heiligtum gehörenden Felde gewachsen sind, und unterliegen diese deshalb nicht wie andere auf einem solchen Felde gewachsene Pflanzen der Veruntreuung, weil sie wertlos und zu nichts zu gebrauchen sind (s. Comm.).</i>. R. Eleasar, Sohn des Zadok, sagt: Die Alten<sup class=\"footnote-marker\">69</sup><i class=\"footnote\"> denen es zu schwer war, sich Bachweiden erst von anderswoher zu verschaffen, oder die man dadurch besonders ehren wollte, dass man sie solche für das Heiligtum bestimmte oder von einem Felde des Heiligtums geschnittene Bachweiden verwenden liess (Tosf. Jomt.).</i> pflegten davon für ihre Feststräusse<sup class=\"footnote-marker\">70</sup><i class=\"footnote\"> Das Wort <span dir=\"rtl\">לולב</span> bezeichnet hier wie häufig auch sonst den ganzen Feststrauss, dessen hervorragendsten Bestandteil eben der Palmzweig bildet.</i> zu nehmen<sup class=\"footnote-marker\">71</sup><i class=\"footnote\"> Das durften sie, trotzdem es nicht erlaubt war, sie zu benutzen, weil einen Gegenstand verwenden, um eine religiöse Pflicht damit zu erfüllen, nicht ihn für sich benutzen heisst (<span dir=\"rtl\">מצות לאו ליהנות נתנו</span>).</i>.", | |
"Ein Vogelnest, das oben auf einem Baume ist, der dem Heiligtum gehört<sup class=\"footnote-marker\">72</sup><i class=\"footnote\"> das sich der Vogel auf dem Baume aus anderswoher geholten Reisern und dergleichen gebaut hat.</i>, darf man nicht benützen<sup class=\"footnote-marker\">73</sup><i class=\"footnote\"> obwohl es aus fremden Reisern gebaut ist, damit man nicht dazu komme, Reiser von dem Baume selbst abzunehmen und zu benutzen.</i>, es unterliegt aber nicht der Veruntreuung, das auf einem Götzenbaume<sup class=\"footnote-marker\">74</sup><i class=\"footnote\"> Was unter <span dir=\"rtl\">אשרה</span> zu verstehen ist, s. Abod. Sar. III, 7.</i>, darf man mit einer Stange herunterschlagen<sup class=\"footnote-marker\">75</sup><i class=\"footnote\"> Das Vogelnest selbst darf man auch von einem Aschera-Baum nicht benutzen, aus demselben Grunde, aus dem man das von einem dem Heiligtum gehörenden Baume nicht benutzen darf. Mit dem Ausdrucke <span dir=\"rtl\">קן</span> wird aber nicht nur das Nest, sondern werden auch die in dem Neste liegenden Bier und Vogel-Jungen bezeichnet. Diese, die Eier und die noch nicht flügge gewordenen Jungen, darf man ebenfalls von beiden Baumarten nicht benutzen. Die bereits flüggen Jungen dagegen darf man benutzen, da diese des Baumes gar nicht mehr bedürfen, man darf sie aber, selbst wenn sie mit der Hand zu erreichen sind, nicht mit der Hand herunterholen wegen der Befürchtung, dass man dann doch vielleicht auf den Baum hinaufsteigen wird, um sie zu holen, und der Baum selbst nicht zum Hinaufsteigen benutzt werden darf. Das Gleiche gilt auch bei einem dem Heiligtum gehörenden Baume, die Mischna bringt nur deshalb diese Bestimmung bei dem Aschera-Baume, um damit zu sagen, dass dieses, das Benutzen der mittels einer Stange heruntergeholten flüggen Jungen, selbst hierbei, wo es sich um mit dem Götzendienst Zusammenhängendes handelt, erlaubt ist. So erklären Tosaf. auf Grund der hier gemachten Ausführungen im Talmud (14 a) die Mischna. In der Parallelstelle (Abod. Sar. 42 b) weichen die Ausführungen des Talmud von den hier gegebenen etwas ab, vgl. die daraus sich ergebenden Erklärungsversuche im <span dir=\"rtl\">משנה למלך</span> zu Maim. <span dir=\"rtl\">הלכות עכו״ם</span> VII, 12.</i>. Wenn man einen Wald<sup class=\"footnote-marker\">76</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">חורש</span> = Dickicht, Wald, Jes. 17, 9. Ez. 31, 3.</i> [heiligt, unterliegt alles, was in ihm ist<sup class=\"footnote-marker\">77</sup><i class=\"footnote\"> das Holz, die Zweige, die Blätter, nach Maim. auch die darin befindlichen Vogelnester.</i>, der Veruntreuung. Wenn die Schatzmeister die Hölzer kaufen<sup class=\"footnote-marker\">78</sup><i class=\"footnote\"> Hölzer aus dem Walde aus Mitteln des Heiligtums, um sie bei einem Bau zu verwenden.</i>, unterliegt nur das Holz der Veruntreuung<sup class=\"footnote-marker\">79</sup><i class=\"footnote\"> weil er nur das für den Bau verwendbare Holz für das Heiligtum bestimmt und mit dem Gelde des Heiligtums bezahlt hat. Nach Maim.: alles Holz, auch die beim Zurechtschneiden abfallenden kleinen Holzstücke.</i>, nicht aber der Späne-Abfall<sup class=\"footnote-marker\">80</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">שפה</span> im Piel = glatt machen, abhobeln, davon <span dir=\"rtl\">שפוי</span> das Abgehobelte, die Hobelspäne.</i> und nicht das Laub<sup class=\"footnote-marker\">81</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">נבייה</span> von <span dir=\"rtl\">נבי</span> syn. mit <span dir=\"rtl\">נוב</span> = sprossen, die Sprossen, Blüten und Blätter. Andere Ausg. lesen: <span dir=\"rtl\">נמייה</span> vgl. arab. <span dir=\"rtl\">نمى</span> = wachsen. Maim. erklärt <span dir=\"rtl\">נמייה</span> = Knorren im Holz, vgl. <span dir=\"rtl\">נמי</span> (Abod. Sar. 10 b) gr. νομή = Geschwür. Noch andere lesen: <span dir=\"rtl\">נוייה</span> wohl dasselbe wie <span dir=\"rtl\">נבייה</span>, Maim. erklärt <span dir=\"rtl\">נוייה</span> gleichfalls mit Knorren, von <span dir=\"rtl\">נוה</span> = Weideplatz, Wohnung, weil die Knorren im Holz einen von dem übrigen Holz abgegrenzten Raum einnehmen.</i>." | |
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"Für den Altar Geheiligtes untereinander zählt zusammen bei Veruntreuung<sup class=\"footnote-marker\">1</sup><i class=\"footnote\"> wenn man von mehreren Opfern zusammen den Wert einer Peruta veruntreut hat.</i> und Verschuldung an Verworfenem, Übriggelassenem und Unreinem<sup class=\"footnote-marker\">2</sup><i class=\"footnote\"> wenn man von mehreren Opfern zusammen soviel wie eine Olivengrosse von einem dieser drei gegessen hat.</i>. Für den Tempelschatz Geheiligtes untereinander<sup class=\"footnote-marker\">3</sup><i class=\"footnote\"> das am Schluss stehende <span dir=\"rtl\">מעילה</span> ist auch hierauf zu beziehen.</i> und für den Altar Geheiligtes mit für den Tempelschatz Geheiligtem zählen zusammen bei Veruntreuung<sup class=\"footnote-marker\">4</sup><i class=\"footnote\"> die drei anderen genannten Verbote dagegen bestehen für nur für den Tempelschatz Geheiligtes nicht.</i>.", | |
"Fünf Dinge zählen beim Ganzopfer zusammen<sup class=\"footnote-marker\">5</sup><i class=\"footnote\"> Nach Raschi: sowohl bei Veruntreuung, wenn der Peruta- Wert, den man veruntreut hat, sich aus mehreren von den genannten Dingen zusammensetzt, wie bei den Verboten des Genusses von Verworfenem, Übriggelassenem oder Unreinem, wenn man von mehreren von den genannten Dingen zusammen soviel wie eine Olivengrösse gegessen hat, wie bei dem Verbot, Heiliges ausserhalb des Heiligtums darzubringen, wenn man soviel wie eine Olivengrösse von mehreren von ihnen zusammen ausserhalb dargebracht hat. Nach Tosaf. (Sebach. 109 a): inbezug auf das letztere Verbot nicht, da in der Mischna dort (Sebach. XIII, 4) nur das Fleisch und die Opferstücke genannt werden, woraus Tosaf. schliessen, dass die anderen hier genannten Dinge bei der Darbringung ausserhalb des Heiligtums nicht zusammenzählen. Nach Maim. (<span dir=\"rtl\">הלכות מעשה הקרבנות</span> XI, 2) inbezug darauf, dass Geisselstrafe erfolgt, wenn man von einem Ganzopfer von mehreren dieser fünf Dinge zusammen soviel wie eine Olivengrösse gegessen hat.</i>: das Fleisch<sup class=\"footnote-marker\">6</sup><i class=\"footnote\"> das nur beim Ganzopfer mit dargebracht wird.</i>, das Fett<sup class=\"footnote-marker\">7</sup><i class=\"footnote\"> das auch bei anderen Opfern dargebracht wird.</i>, das Mehl<sup class=\"footnote-marker\">8</sup><i class=\"footnote\"> des Mehlopfers, das als Zugabe zu dem Ganzopfer gehört.</i>, der Wein<sup class=\"footnote-marker\">9</sup><i class=\"footnote\"> der ebenfalls als Zugabe zu dem Ganzopfer gehört.</i> und das Oel<sup class=\"footnote-marker\">10</sup><i class=\"footnote\"> das zu dem Mehlopfer verwendet wird. Nach den Erklärungen von Raschi und Tosaf. muss angenommen werden, dass dio Mischna hier nur die Ansicht des R. Meïr vertritt, da nach Ansicht der Weisen (Seb. IV, 8) das <span dir=\"rtl\">פגול</span>-Verbot für Wein- und Mehlopfer gar keine Geltung hat.</i>, und sechs beim Dankopfer<sup class=\"footnote-marker\">11</sup><i class=\"footnote\"> nur inbezug auf die Verbote des Genusses von Verworfenem, Übriggelassenem und Unreinem, inbezug auf Veruntreuung nicht, da das Dankopfer zu den einfach-heiligen Opfern gehört, bei denen das Fleisch überhaupt nicht der Veruntreuung unterliegt (s. oben I, 4), und ebenso nicht inbezug auf das Verbot der Darbringung ausserhalb des Heiligtums, da dieses Verbot sich nur auf Dinge bezieht, die im Heiligtume dargebracht werden, das Fleisch des Dankopfers aber gar nicht dargebracht wird.</i>: das Fleisch, das Fett, das Mehl, der Wein, das Öl und das Brot<sup class=\"footnote-marker\">12</sup><i class=\"footnote\"> die Brote, die zu dem Dankopfer gehören.</i>. Die Priester-Hebe, die Zehnt-Hebe<sup class=\"footnote-marker\">13</sup><i class=\"footnote\"> der Zehnt, den der Levite von dem Zehnt, den er von dem Israeliten erhält, abheben und einem Priester geben muss (Num. 18, 26). Ed. pr. fehlen die Worte: <span dir=\"rtl\">ותרומת מעשר</span>.</i>, die Zehnt-Hebe von Zweifelhaftem<sup class=\"footnote-marker\">14</sup><i class=\"footnote\"> Obwohl das Verzehnten von Zweifelhaftem nur auf einer rabbinischen Verordnung beruht, haben die Rabbinen die davon abgesonderte Hebe dennoch inbezug hierauf der Pflicht-Priesterhebe gleichgestellt, damit man sich über ihre Heiligkeit nicht, weil ihre Absonderung nur auf einer rabbinischen Verordnung beruht, leichter Weise hinwegsetze (s. Tosf. Jomt, zu Bab. Mez. IV, 8).</i>, die Teig-Hebe<sup class=\"footnote-marker\">15</sup><i class=\"footnote\"> Auch die <span dir=\"rtl\">חלה</span> wird Hebe genannt (Num. 15, 20), sie darf nur von Priestern gegessen werden, wenn ein Nichtpriester sie versehentlich gegessen hat, muss er sie zusätzlich eines Fünftels ihres Wertes ersetzen (s. Challa I, 9).</i> und die Erstlingsfrüchte<sup class=\"footnote-marker\">16</sup><i class=\"footnote\"> Auch diese werden Hebe genannt (Deut. 12, 17, wo unter <span dir=\"rtl\">ותרומת ירק</span> nach der traditionellen Auslegung die Erstlingsfrüchte, die man nach Jerusalem gebracht hat, zu verstehen sind), vgl Bikk. II, 1.</i> zählen mit einander zusammen, anderes für den Genuss verboten zu machen<sup class=\"footnote-marker\">17</sup><i class=\"footnote\"> für einen Nichtpriester, wenn von ihnen zusammen soviel mit anderem Nichtheiligen sich vermischt hat, dass es nicht darin aufgeht (vgl. Orla II, 1 u. fg.).</i> und für die Verpflichtung, ein Fünftel daraufzugeben<sup class=\"footnote-marker\">18</sup><i class=\"footnote\"> wenn ein Nichtpriester versehentlich von ihnen zusammen soviel wie eine Olivengrösse (nach Raschi soviel wie einen Peruta- Wert, vgl. Pessach. 32 b) gegessen hat.</i>.", | |
"Alles Verworfene<sup class=\"footnote-marker\">19</sup><i class=\"footnote\"> auch von verschiedenartigen Opfern.</i> untereinander zahlt zusammen<sup class=\"footnote-marker\">20</sup><i class=\"footnote\"> wer davon zusammen soviel wie eine Olivengrösse isst, macht sich, wenn es vorsätzlich geschieht, der Ausrottungsstrafe schuldig, wenn unvorsätzlich, muss er ein Sündopfer bringen.</i>, alles Übriggelassene untereinander zählt zusammen<sup class=\"footnote-marker\">21</sup><i class=\"footnote\"> Straschun bezieht auch diese beiden ersten Sätze der Mischna nicht auf das Geniessen, sondern auf das Unreinwerden der Hände durch das Berühren von Verworfenem oder Übriggelassenem (s. folgende Mischna), da das Zusammenzählen von Verworfenem oder Übriggelassenem von verschiedenen Opfern beim Geniessen derselben schon in der ersten Mischna ausgesprochen ist.</i>, alles Aas untereinander zählt zusammen<sup class=\"footnote-marker\">22</sup><i class=\"footnote\"> wenn es zusammen soviel wie eine Olivengrösse ist, verunreinigt es. Die Geisselstrafe für das Geniessen von Aas dagegen erfolgt nur, wenn man soviel wie eine Olivengrösse Aas von reinen Opfertieren gegessen hat, Dicht aber, wenn die Olivengrösse sich aus Aas von reinen und von unreinen Tieren zusammensetzt, weil die Geisselstrafe für das Geniessen von Aas nur erfolgt, wenn es Aas von reinen Tieren ist, unreine Tiere dagegen, die schon vorher als solche zum Genuss verboten sind, von dem Aas-Verbot nicht betroffen werden (<span dir=\"rtl\">אין איסור חל על איסור</span>), Dinge aber, die aus verschiedenen Gründen verboten sind, niemals zusammenzählen.</i>, alle Kriechtiere<sup class=\"footnote-marker\">23</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">השקצים</span>.</i> untereinander zählen zusammen<sup class=\"footnote-marker\">24</sup><i class=\"footnote\"> wenn man von ihnen zusammen soviel wie eine Olivengrösse gegessen hat, hat man sich der Geisselstrafe schuldig gemacht. Gehören die Tiere zu den Lev. 11, 29. 30 genannten acht Kriechtieren, erfolgt Geisselstrafe, wenn man von ihnen, so lange sie noch leben, zusammen soviel wie eine Olivengrösse oder von ihrem Aas soviel wie eine Linsengrösse gegessen hat, und wird man durch die Berührung des Aases unrein, wenn es zusammen soviel wie eine Linsengrösse ausmacht.</i>, das Blut des Kriechtieres und sein Fleisch zählen zusammen<sup class=\"footnote-marker\">25</sup><i class=\"footnote\"> zu verunreinigen, wenn sie zusammen soviel wie eine Linsengrösse ausmachen. Ed. Ven. u. Lowe add.: <span dir=\"rtl\">בכעדשה</span>. Wie Raschi die Ausführungen hierzu im Talmud erklärt, zählen jedoch Blut und Fleisch von verschiedenen dieser Kriechtierarten nur dann zusammen, wenn sie von den Tieren, so lange die Tierkörper noch ganz waren, losgelöst worden sind, waren es dagegen nur Teile der Tierkörper, von denen sie losgelöst worden sind, zählen nur Blut und Fleisch derselben Kriechtierart zusammen, nach Tosaf. zählen Blut und Fleisch in letzterem Falle selbst bei demselben Kriechtier nur so lange zusammen, wie sie sich noch zusammen in dem Körperteile befinden.</i>. Als Regel sagte R. Josua: Alles, was inbezug auf die Unreinheit<sup class=\"footnote-marker\">26</sup><i class=\"footnote\"> die Dauer der von ihm ausgehenden Unreinheit.</i> und auf das vorgeschriebene Mass<sup class=\"footnote-marker\">27</sup><i class=\"footnote\"> durch das die Verunreinigung bewirkt wird.</i> einander gleich ist<sup class=\"footnote-marker\">28</sup><i class=\"footnote\"> wie die einzelnen der acht Kriechtiere, Aas von verschiedenen Tieren.</i>, zählt zusammen, inbezug auf die Unreinheit, aber nicht auf das Mass<sup class=\"footnote-marker\">29</sup><i class=\"footnote\"> wie Kriechtier- und sonstiges Tier-Aas, beide verursachen Unreinheit bis zum Abend, Tier-Aas aber erst, wenn es soviel wie eine Olivengrösse ist, Kriechtiere schon bei Linsengrösse.</i>, auf das Mass, aber nicht auf die Unreinheit<sup class=\"footnote-marker\">30</sup><i class=\"footnote\"> wie Tier-Aas und Menschenleiche, von beiden gehört zur Verunreinigung soviel wie eine Olivengrösse, Tier-Aas verunreinigt nur bis zum Abend, Menschenleiche bis zum Ablauf von sieben Tagen.</i>, nicht inbezug auf die Unreinheit und nicht inbezug auf das Mass<sup class=\"footnote-marker\">31</sup><i class=\"footnote\"> wie Kriechtier-Aas und Menschenleiche, jenes verunreinigt schon bei Linsengrösse, diese erst bei Olivengrösse, jenes nur bis zum Abend, diese bis zum Ablauf von sieben Tagen.</i>, das zählt nicht zusammen.", | |
"Verworfenes und Uebriggelassenes zählen nicht zusammen<sup class=\"footnote-marker\">32</sup><i class=\"footnote\"> nach dem Talmud nur inbezug auf das Unreinwerden der Hände durch ihre Berührung (s. Pes. X, 9): wenn die Olivengrösse, die erforderlich ist, damit die Unreinheit von einer Speise sich auf anderes überträgt, aus Verworfenem und Uebriggelassenem sich zusammensetzt, werden die Hände durch ihre Berührung nicht unrein. Inbezug auf das Verbot des Geniessens dagegen zählen Verworfenes und Uebriggelassenes zusammen, weil das Geniessen von beiden in der Schrift durch ein und dasselbe Verbot untersagt wird, indem es von dem Uebriggelassenen heisst (Exod. 29, 34): <span dir=\"rtl\">לא יאכל כי קדש הוא</span> es soll nicht gegessen werden, „weil es heilig ist,“ und aus dieser Begründung geschlossen wird, dass auch alles andere Heilige, das untauglich geworden ist, also auch das Verworfene unter das Verbot von <span dir=\"rtl\">לא יאכל</span> fällt.</i>, weil das zwei verschiedene Namen sind<sup class=\"footnote-marker\">33</sup><i class=\"footnote\"> d. h. zwei eigentlich ganz verschiedene Verbote, das <span dir=\"rtl\">פגול</span>-Verbot und das <span dir=\"rtl\">נותר</span>-Verbot, deshalb haben die Rabbinen, obgleich ihr Genuss in der Schrift durch ein und dasselbe Verbot untersagt wird, bei der von ihnen getroffenen Verordnung, dass durch ihre Berührung die Hände unrein werden, dennoch nicht die Bestimmung getroffen, dass sie auch in dieser Beziehung zusammenzählen sollen.</i>. Kriechtier<sup class=\"footnote-marker\">34</sup><i class=\"footnote\"> das schon in Linsengrösse verunreinigt.</i> und Aas<sup class=\"footnote-marker\">35</sup><i class=\"footnote\"> das erst in Olivengrösse verunreinigt.</i>, ebenso Aas<sup class=\"footnote-marker\">36</sup><i class=\"footnote\"> das nur unrein bis zum Abend macht.</i> und Fleisch von einem Toten<sup class=\"footnote-marker\">37</sup><i class=\"footnote\"> das für sieben Tage unrein macht</i>, zählen nicht zusammen, auch nicht die von beiden leichtere Verunreinigung zu bewirken<sup class=\"footnote-marker\">38</sup><i class=\"footnote\"> Das schon in Linsengrösse verunreinigende Stück vom Kriechtier zählt nicht mit dem Aas zusammen, es auf eine Olivengrösse zu bringen, durch die dieses erst verunreinigt, umsoweniger umgekehrt, ebenso zählt das Fleisch von einem Toten, das für sieben Tage unrein macht, nicht mit dem Aas zusammen, es auf eine Olivengrösse zu bringen, um auch nur bis zum Abend zu verunreinigen und noch viel weniger umgekehrt.</i>. Speisen, die durch Unreinheits-Erzeuger<sup class=\"footnote-marker\">39</sup><i class=\"footnote\"> S. Vorbemerk, zu Kelim, Abs. 1 u. 2.</i> unrein geworden<sup class=\"footnote-marker\">40</sup><i class=\"footnote\"> und demnach unrein ersten Grades sind.</i>, und solche, die durch erzeugte Unreinheiten<sup class=\"footnote-marker\">41</sup><i class=\"footnote\"> ersten Grades.</i> unrein geworden sind<sup class=\"footnote-marker\">42</sup><i class=\"footnote\"> und demnach unrein zweiten Grades sind.</i>, zählen zusammen und bewirken die von beiden leichtere Verunreinigung<sup class=\"footnote-marker\">43</sup><i class=\"footnote\"> die Berührung einer Eigrösse von ihnen beiden zusammen bewirkt, wie die Berührung einer Unreinheit zweiten Grades, Unreinheit dritten Grades.</i>.", | |
"Alle Speisen zählen zusammen zur Erreichung des Masses eines halben Halbbrotes<sup class=\"footnote-marker\">44</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">פרם</span> ist die Bezeichnung für die Hälfte eines Brotes, das für zwei Mahlzeiten ausreicht, das ist nach Raschi eines Brotes in der Grösse von 8 Eiern, nach Maim. von 6 Eiern, <span dir=\"rtl\">פרס</span> demnach nach Raschi = 4 Eiergrössen, nach Maim. = 3 Eiergrössen (s. Keret. III Note 20).</i>, den Körper zu verunreinigen<sup class=\"footnote-marker\">45</sup><i class=\"footnote\"> Wer von unreinen Speisen so viel gegessen hat, wie die Hälfte eines solchen Halbbrotes ausmacht (2 bzw. 1½ Eiergrössen), dessen Körper ist zwar nicht unrein, aber untauglich, Hebe und Heiliges zu geniessen, und der macht Hebe und Heiliges durch Berührung untauglich zum Genuss, bis er ein Reinigungsbad genommen hat (s. Erub. VIII, 2).</i>, der Nahrung für zwei Mahlzeiten beim Erub<sup class=\"footnote-marker\">46</sup><i class=\"footnote\"> Wenn jemand am Schabbat nach einem Orte zu gehen hat, der von seinem Wohnorte mehr als 2000 Ellen, aber weniger als 4000 Ellen entfernt ist, so kann er sich das dadurch ermöglichen, dass er vor Beginn des Schabbats an einer Stelle zwischen diesem Orte und seinem Wohnorte, die von beiden nicht mehr als 2000 Ellen entfernt ist, Nahrungsvorrat für zwei Mahlzeiten (s. Note 44) niederlegt, dadurch verlegt er gleichsam für den Schabbat seinen Wohnsitz nach dieser Stelle, und da die Entfernung von dieser sowohl nach seinem Wohnorte wie nach dem aufzusuchenden Orte weniger als 2000 Ellen beträgt, das ist die Strecke, die man sich am Schabbat von seinem Wohnsitze nach allen Richtungen hin entfernen darf, so kann er sich dann am Schabbat zwischen seinem Wohnorte und dem aufzusuchenden Orte frei bewegen. Man nennt diese für den Schabbat bewirkte Verbindung zweier weniger als 4000 Ellen voneinander entfernten Ortschaften <span dir=\"rtl\">עירוב</span>, vollständiger <span dir=\"rtl\">עירוב תחומין</span>, d. i. Verschmelzung der Schabbatbezirke der beiden Orte zu einem Schabbatbezirk. Mit demselben Ausdruck bezeichnet man auch die an der betreffenden Stelle niedergelegte Speise, durch die diese Verbindung bewirkt wirkt.</i>, einer Eigrösse, Speisen-Unreinheit zu übertragen<sup class=\"footnote-marker\">47</sup><i class=\"footnote\"> Die Unreinheit kann sich von einer Speise auf anderes nur übertragen, wenn sie mindestens so gross wie ein Ei ist, selbst unrein werden kann aber selbst das kleinste Stück Speise, nach einer anderen Ansicht auch dieses nur bei Eigrösse (Raschi u. Tosaf. zu Pessach. 33 b).</i>, einer Feigengrösse<sup class=\"footnote-marker\">48</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">גרוגרת</span> heisst die einzelne trockene Feige, im Gegensatz zu <span dir=\"rtl\">דבילה</span> = zusammengepresste Feigen.</i> für das Hinaustragen<sup class=\"footnote-marker\">49</sup><i class=\"footnote\"> von einem Gebiet in das andere.</i> am Schabbat<sup class=\"footnote-marker\">50</sup><i class=\"footnote\"> Sabb. VII, 4.</i> und einer Dattelgrösse am Versöhnungstage<sup class=\"footnote-marker\">51</sup><i class=\"footnote\"> S. Joma VIII, 2. Wegen Übertretung des Genuss-Verbotes am Versöhnungtage ist man erst strafbar, wenn man eine Speise in der Grösse einer Dattel geniesst, nicht wie sonst bei den Speiseverboten schon in der Grösse einer Olive, weil bei dem Genuss-Verbote am Versöhnungstage nicht der Ausdruck <span dir=\"rtl\">אכילה</span> gebraucht wird, sondern der Ausdruck <span dir=\"rtl\">עינוי</span> „Kasteiung,“ das Geniessen einer Speise von weniger als Dattelgrösse aber noch unter den Begriff Kasteiung fallt (Joma 79 a).</i>. Alle Getränke zählen zusammen zu einem Viertel-Log, den Körper zu verunreinigen<sup class=\"footnote-marker\">52</sup><i class=\"footnote\"> S. Note 45. Ein Viertel-Log von Getränken entspricht dem halben Halbbrot bei Speisen.</i>, und zu einem Mundvoll am Versöhnungstage<sup class=\"footnote-marker\">53</sup><i class=\"footnote\"> S. Joma VIII, 2. <span dir=\"rtl\">לוגמא</span> nach Levy Wörterbuch = gr. λογμός das Schlucken, ein Schluck, <span dir=\"rtl\">כמלא לוגמיו</span> nach dem Talmud soviel, dass, wenn man es auf eine Seite des Mundes bringt, der Mund ganz gefüllt erscheint.</i>.", | |
"Orla-Frucht und Saatenmischung im Weinberge zählen zusammen<sup class=\"footnote-marker\">54</sup><i class=\"footnote\"> Wenn eine Mischung von beiden in Erlaubtes hineinfällt, so muss in diesem so viel enthalten sein, dass beides zusammen darin aufgeht, sonst wird es dadurch ebenfalls verboten. Ebenso erfolgt Geisselstrafe, wenn man von beiden zusammen soviel wie eine Olivengrösse gegessen hat. Da es sonst aber als Grundsatz gilt, dass zwei nicht durch dasselbe Verbot verbotenen Dinge sich nicht zu der für die Geisselstrafe nötigen Olivengrösse ergänzen (s. oben Note 22), vertritt entweder die Mischna hier die abweichende Ansicht des R. Meïr (Abod. Sar. 66 a), wonach alle zum Genuss verbotenen Dinge zusammenzählen, weil der Genuss aller zum Genuss verbotenen Dinge durch dasselbe sie alle umfassende Verbot <span dir=\"rtl\">לא תאכל כל תועבה</span> (Deut. 14, 3) verboten wird, oder man muss annehmen, dass die Verbote von Orla-Frucht und Saaten-Mischung in dieser Beziehung eine Ausnahme bilden, weil diese beiden auch sonst einander gleichgestellt werden (s. Tosaf. Temur. 33 b v. <span dir=\"rtl\">אלו הן</span>).</i>; R. Simon sagt: Sie zählen nicht zusammen<sup class=\"footnote-marker\">55</sup><i class=\"footnote\"> R. Simon ist der Ansicht, dass das Erlaubte, in das sie zusammen hineinfallen, nicht verboten wird, wenn es nur soviel enthält, dass jedes von beiden für sich allein darin aufgeht, weil sie nicht aus demselben Grunde verboten sind und deshalb nicht zusammenzählen. Geisselstrafe erfolgt nach Ansicht des R. Simon, auch wenn man weniger als eine Olivengrösse von dem Verbotenen gegessen hat, inbezug hierauf bedarf es daher gar nicht des Zusammenzählens (Talm.).</i>. Kleiderstoff<sup class=\"footnote-marker\">56</sup><i class=\"footnote\"> S. Kelim XXVII, 2. Unter <span dir=\"rtl\">בגד</span> versteht man alles, was gesponnen und gewebt ist. Ein Stück von solchem Kleiderstoff kann durch Midras (s. Vorbemerkungen zu Kelim, Abs. 29) nur unrein werden, wenn es wenigstens 3 Quadrat-Handbreiten gross ist.</i> und Sack<sup class=\"footnote-marker\">57</sup><i class=\"footnote\"> Unter <span dir=\"rtl\">שק</span> versteht man ein Gewebe aus Haaren, es kann nur unrein werden, wenn es wenigstens 4 Quadrat-Handbreiten gross ist.</i>, Sack und Leder<sup class=\"footnote-marker\">58</sup><i class=\"footnote\"> das erst unrein werden kann, wenn es 5 Quadrat-Handbreiten gross ist.</i>, Leder und Matte<sup class=\"footnote-marker\">59</sup><i class=\"footnote\"> eine aus Schilf oder Bast geflochtene oder gewebte Matte, die erst unrein werden kann, wenn sie 6 Quadrat-Handbreiten gross ist.</i> zählen<sup class=\"footnote-marker\">60</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg. add.: <span dir=\"rtl\">כולן</span>.</i> zusammen<sup class=\"footnote-marker\">61</sup><i class=\"footnote\"> Wenn z. B. ein Stück Zeug sich aus 3 Handbreiten Sack und einer Handbreite Kleiderstoff zusammensetzt, oder aus 4 Handbreiten Leder und einer Handbreite Sack, oder aus 5 Handbreiten Matte und einer Handbreite Leder, so kann es unrein werden, weil der Stoff, bei dem schon ein kleineres Mass zur Verunreinigungs-Fähigkeit genügt, zu dem Stoff, bei dem hierzu ein grösseres Mass erforderlich ist, ihn ergänzend hinzutritt, als wenn es der gleiche Stoff wäre, umgekehrt ist dieses jedoch nicht der Fall (s. Kelim XXVII, 3). Es zählen jedoch immer nur die einander nächststehenden, Kleiderstoff und Sack, Sack und Leder, Leder und Matte zusammen, nicht aber z. B. Kleiderstoff und Leder (Tosaf. Sabb. 76 a v. <span dir=\"rtl\">הבגד</span>; s. dagegen Tosaf. Sukk. 17 b. v. <span dir=\"rtl\">ותני</span>).</i>. R. Simon sagt<sup class=\"footnote-marker\">62</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">אמר ר׳ שמעון</span>.</i>: Weil<sup class=\"footnote-marker\">63</sup><i class=\"footnote\"> Ed. Lowe u. Talmudausg. add.: <span dir=\"rtl\">מה טעם</span>.</i> sie durch Daraufsitzen<sup class=\"footnote-marker\">64</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">במושב</span>.</i> unrein werden können<sup class=\"footnote-marker\">65</sup><i class=\"footnote\"> R. Simon gibt den Grund an, warum diese Stoffe zusammenzählen, während nach Mischna 3 doch nur solche Dinge zusammenzählen, für die gleiche Masse vorgeschrieben sind. Nach der Mischna Kelim XXVII, 4 wird schon eine Quadrat-Handbreite von jedem der genannten Stoffe (nach der Erklärung von Raschi hier und der von ihm unter <span dir=\"rtl\">יש מפרשים</span> gebrachten Erklärung Sukk. 17 b: ein aus allen diesen Stoffen zusammengesetztes Stück in der Grösse von einer Quadrat-Handbreite), wenn man ein solches Stück in der Absicht zurechtgeschnitten bzw. zusammengesetzt hat, um darauf zu sitzen, unrein, wenn ein Flusskranker darauf sitzt. Da demnach in dieser Beziehung für alle die genannten Stoffe das Mass das gleiche ist, zählen sie auch inbezug auf Verunreinigung durch Midras zusammen, trotzdem da die zur Verunreinigungs-Fähigkeit erforderlichen Masse bei ihnen nicht gleich sind (vgl. Sukk. 17 b). Nach Maim. (s. Comm.) meint R. Simon: Dass Dinge, bei denen das Mass nicht das gleiche ist, nicht zusammenzählen, das bezieht sich nur auf das Mass, das erforderlich ist, um die Unreinheit von den Dingen auf anderes zu übertragen, nicht aber auf das Mass, das erforderlich ist, um selbst unrein zu werden, in dieser Beziehung ist eine Gleichheit in den Massen nicht Voraussetzung für das Zusammenzählen. Da die genannten Stoffe alle, sobald ein verunreinigungsfähiges Stück von ihnen, dadurch dass ein Flusskranker darauf gesessen hat, unrein geworden ist, die Unreinheit in gleicher Weise weitertragen, so zählen sie auch bei der Annahme der Unreinheit, trotzdem da für die verschiedenen Stoffe die Masse nicht die gleichen sind, dennoch zusammen.</i>." | |
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"Wenn jemand von Heiligem einen Peruta-Wert Nutzen gehabt hat, wenn er es dadurch auch in seinem Wert um nichts gemindert<sup class=\"footnote-marker\">1</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">פגם</span> = etwas abbrechen, schadhaft machen, daher überhaupt seinen Wert vermindern.</i> hat, hat er eine Veruntreuung begangen, dies die Worte des R. Akiba<sup class=\"footnote-marker\">2</sup><i class=\"footnote\"> Nach dem Talmud erkennt auch R. Akiba den Grundsatz an, dass bei Dingen, die durch den Gebrauch abgenutzt und minderwertig werden, eine Veruntreuung erst vorliegt, wenn sie durch die Benutzung um einen Peruta-Wert minderwert geworden sind. Im Gegensatz zu den Weisen ist nur R. Akiba der Ansicht, dass dieser Grundsatz auf solche Dinge nicht anzuwenden ist, bei denen nach einmaligem Gebrauch noch gar keine Abnutzung eintritt, sondern erst nach langer und wiederholter Benutzung, wie bei einem Kleidungsstück, das geschützt zwischen anderen Kleidungsstücken getragen wird, so dass es weder auf der Innenseite durch den Körperschweiss unsauber wird noch auf der Aussenseite bestaubt oder abgerieben wird.</i>; die Weisen dagegen sagen: Bei allen Dingen, die [durch Benutzung] minderwertig werden, hat man eine Veruntreuung erst begangen, wenn man ihren Wert<sup class=\"footnote-marker\">3</sup><i class=\"footnote\"> um wenigstens eine Peruta.</i> gemindert hat, und bei allen Dingen, die dadurch nicht minderwertig werden, hat man eine Veruntreuung begangen, sobald man einen Nutzen<sup class=\"footnote-marker\">3a</sup><i class=\"footnote\"> und einen Nutzen im Werte einer Peruta davon gehabt hat, s. folgende Mischna.</i> von ihnen gehabt hat. Wie ist das? Hat [eine Frau] eine Kette<sup class=\"footnote-marker\">4</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">קטלא</span> = catella, eine Gliederkette, um den Hals zu legen.</i> um ihren Hals getan, oder einen Ring an ihre Hand, oder hat sie aus einem goldenen<sup class=\"footnote-marker\">5</sup><i class=\"footnote\"> das <span dir=\"rtl\">של זהב</span> bezieht sich auch auf <span dir=\"rtl\">קטלא</span> und <span dir=\"rtl\">טבעת</span>.</i> Becher getrunken, hat sie eine Veruntreuung begangen, sobald sie einen Nutzen davon gehabt hat<sup class=\"footnote-marker\">6</sup><i class=\"footnote\"> weil das Gold sich nicht abnutzt. Wenn der Genuss, den sie davon gehabt hat, wenigstens einem Peruta-Wert entspricht, hat sie deshalb eine Veruntreuung begangen und muss sie einen diesem Genuss entsprechenden Ersatz an das Heiligtum zahlen.</i>. Hat jemand ein Hemd angezogen, sich in einen Mantel eingehüllt, mit einer Axt gespalten, hat er eine Veruntreuung erst begangen, wenn er ihren Wert dadurch<sup class=\"footnote-marker\">7</sup><i class=\"footnote\"> um wenigstens eine Peruta.</i> gemindert hat. Hat jemand von einem Sündopfer<sup class=\"footnote-marker\">8</sup><i class=\"footnote\"> oder einem anderen hochheiligen Tier.</i> [Wolle] abgerissen, wenn von einem lebendigen, hat er eine Veruntreuung erst begangen, wenn er es dadurch minderwertig gemacht hat<sup class=\"footnote-marker\">9</sup><i class=\"footnote\"> Das ist aber nur der Fall, wenn das Tier fehlerbehaftet ist, so dass es ausgelöst werden muss, da es dann für die Auslösung durch das Fehlen der Wolle in seinem Wert herabgesetzt ist. Ein fehlerloses Tier dagegen, das zur Darbringung bestimmt ist, wird durch das Fehlen der Wolle nicht minderwertig, da es für die Darbringung gleichgültig ist, ob die Wolle noch daran ist oder nicht, da richtet es sich deshalb nur nach dem Nutzen, den er von seiner Veruntreuung gehabt hat (Talm., Maim. <span dir=\"rtl\">הלכות מעילה</span> VI, 2. S. dagegen Abraham ben David z. St.).</i>, wenn von einem toten<sup class=\"footnote-marker\">10</sup><i class=\"footnote\"> einerlei ob es fehlerfrei oder fehlerbehaftet war.</i>, hat er eine Veruntreuung begangen, sobald er einen Nutzen davon gehabt hat<sup class=\"footnote-marker\">11</sup><i class=\"footnote\"> weil bei dem toten Tiere eine Auslösung nicht mehr in Frage kommt (s. Temur. VII Note 19). Eine solche Veruntreuung an dem toten Tiere gilt jedoch nur nach rabbinischer Verordnung als Veruntreuung, da nach Tora - Vorschrift tote Opfertiere der Veruntreuung überhaupt nicht unterliegen (Talm. 12 a, Maim. <span dir=\"rtl\">הלכות מעילה</span> III, 1).</i>.", | |
"Hat er<sup class=\"footnote-marker\">12</sup><i class=\"footnote\"> von einer Sache, die durch Benutzung minderwertig wird.</i> einen halben Peruta-Wert Nutzen gehabt und es um einen halben Peruta-Wert geschädigt, oder von einem Gegenstände einen halben Peruta-Wert Nutzen gehabt und einen anderen um einen halben Peruta-Wert geschädigt<sup class=\"footnote-marker\">13</sup><i class=\"footnote\"> indem er z. B. von einem heiligen Kleidungsstück ein Stück abgerissen und dadurch seinen Wert um eine Peruta geschädigt hat, dann das abgerissene Stück in ein Kleidungsstück eingenäht und so von diesem einen Nutzen von einer Peruta gehabt hat (Maim.). Raschi und Bart. führen als Beispiel an: wenn er bei der einen halben Perutawert betragenden Benutzung zugleich heilige Flüssigkeit im Werte einer halben Peruta verschüttet hat, dieses Beispiel erscheint aber weniger zutreffend, da in diesem Falle die beiden Handlungen gar nicht mit einander Zusammenhängen.</i>, hat er keine Veruntreuung begangen, nur wenn er von demselben Gegenstände einen Peruta-Wert Nutzen gehabt und ihn um einen Peruta-Wert geschädigt hat.", | |
"An Geheiligtem, an dem eine Veruntreuung begangen worden ist, kann nicht noch einmal eine Veruntreuung begangen werden<sup class=\"footnote-marker\">14</sup><i class=\"footnote\"> Heiliges, das unvorsätzlich veruntreut worden ist, hat damit aufgehört, heilig zu sein, bei vorsätzlicher Veruntreuung dagegen, die gar nicht unter den Begriff von <span dir=\"rtl\">מעילה</span> fällt, bleibt das Veruntreute weiter heilig (s. R. Jehuda, Kidd. II, 8). Nach Tosaf. (Kidd. 55 a (s. auch Maim. <span dir=\"rtl\">הלכות מעילה</span> VI, 3 u. 4) hört auch bei vorsätzlicher Veruntreuung der veruntreute Gegenstand nur dann auf. heilig zu sein, wenn der Veruntreuende geglaubt hat, dass der Gegenstand Privateigentum eines Anderen sei, da er ihn trotzdem benutzt hat, ist die Benutzung eine beabsichtigte Entwendung fremden Eigentums gewesen, da auch schon die Benutzung des Eigentums eines anderen ohne dessen Einwilligung als eine Entwendung fremden Eigentums gilt, und da demnach mit der Benutzung ein Besitzerwechsel des Gegenstandes beabsichtigt gewesen ist, hat er durch die Veruntreuung aufgehört, heilig zu sein. War dagegen der Veruntreuende in dem Glauben, dass der veruntreute Gegenstand sein eigenes Eigentum sei, so bleibt der Gegenstand heilig und kann auch weiter eine Veruntreuung an ihm begangen werden.</i>, ausgenommen an Tieren<sup class=\"footnote-marker\">15</sup><i class=\"footnote\"> fehlerfreien Opfertieren, nach Maim. (<span dir=\"rtl\">הלכות מעילה</span> VI, 5) ebenso auch an Vogelopfern, Mehl- und Giessopfern.</i> und an Opfergefässen<sup class=\"footnote-marker\">16</sup><i class=\"footnote\"> Diese ebenso wie die Altaropfer bleiben, auch wenn eine Veruntreuung an ihnen begangen worden ist, unter allen Umständen heilig, weil sie nicht nur als Eigentum des Heiligtums (<span dir=\"rtl\">קדושת דמים</span>), sondern durch ihre heilige Bestimmung selbst heilig sind (<span dir=\"rtl\">קדושת הגוף</span>) und für diese ihre Bestimmung unverändert weiter geeignet bleiben, auch nachdem die Veruntreuung an ihnen begangen worden ist, deshalb unterliegen sie auch weiter der Veruntreuung. Im Talmud wird dieses für Opfertiere aus der von Veruntreuung handelnden Schriftstelle gefolgert, für Opfergefässe, weil durch diese alles, was in sie hineingetan wird, heilig wird, woraus zu schliessen sei, dass umsomehr die ihnen selbst eignende Heiligkeit ihnen verbleibt, auch nachdem eine Veruntreuung an ihnen begangen worden ist.</i>. Wie ist das? Ist einer auf einem Tiere geritten<sup class=\"footnote-marker\">17</sup><i class=\"footnote\"> auch wenn er angenommen hat, dass das Tier einem anderen und nicht ihm selbst gehöre, s. Note 14.</i>, dann ist ein anderer auf ihm geritten, und dann wieder ein anderer, hat einer aus einem goldenen Becher getrunken, dann hat ein anderer daraus getrunken, und dann wieder ein anderer, hat einer von einem Sündopfertier<sup class=\"footnote-marker\">18</sup><i class=\"footnote\"> oder einem anderen hochheiligen Opfertiere.</i> [Wolle] abgerissen, dann ein anderer, und dann wieder ein anderer, hat jeder von ihnen eine Veruntreuung begangen; Rabbi sagt: Bei allem<sup class=\"footnote-marker\">19</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">כל דבר</span>.</i>, was nicht<sup class=\"footnote-marker\">20</sup><i class=\"footnote\"> Ed. pr. u. Ven.: <span dir=\"rtl\">שיש</span>.</i> ausgelöst<sup class=\"footnote-marker\">21</sup><i class=\"footnote\"> Raschi u. Bart. lesen: <span dir=\"rtl\">שאין לו פגם</span>, Tosaf. bringen zwei Lesarten: <span dir=\"rtl\">שיש בו פגם</span> und <span dir=\"rtl\">שאין בו פגם</span>.</i> werden darf<sup class=\"footnote-marker\">22</sup><i class=\"footnote\"> weil es durch seine heilige Bestimmung geheiligt ist. Wie der Talmud erklärt, gehört dazu nach Rabbi auch Holz, das man gespendet hat, als Opfer auf dem Altar dargebracht zu werden, während nach der Ansicht der Weisen Holz nicht als Opfer dargebracht, sondern nur für die Unterhaltung des Altarfeuers gespendet werden kann, oder ein Opfertier, das fehlerhaft geworden ist und das man, ohne es ausgelöst zu haben, geschlachtet hat, das man nach der Ansicht von Rabbi nicht mehr auslösen kann, weil es zur Auslösung erforderlich ist, dass das Tier vor den Priester hingestellt wird, damit er es abschätze, das aber bei dem bereits geschlachteten Tiere nicht mehr möglich ist, während die Weisen der Ansicht sind, dass bei für den Altar geheiligten Tieren ein solches Hinstellen vor den Priester nicht erforderlich ist (s. Temur. VII Note 19).</i>, gibt es auch nach stattgehabter Veruntreuung noch eine Veruntreuung.", | |
"Hat er einen Stein oder einen Balken, der dem Heiligtum gehört, sich genommen, hat er noch keine Veruntreuung begangen<sup class=\"footnote-marker\">23</sup><i class=\"footnote\"> Die Aneignung von heiligem Gut in der Absicht, es für sich zu behalten, gilt als Veruntreuung, auch wenn man es noch gar nicht benutzt hat, sobald man es aus dem Besitz des Heiligtums in den eigenen oder in den Besitz eines Anderen gebracht hat (s. Einleitung). Durch den Übergang in anderen Besitz ist das Heiligtum um den Wert des Gegenstandes geschädigt und der Veruntreuende hat den Nutzen davon, dass gleichzeitig sein Besitz um den Wert des Gegenstandes gewachsen ist, es treffen also die beiden Voraussetzungen zu, die nach Mischna 1 zu einer Veruntreuung erforderlich sind. (Nach Tif. Jis. muss der Veruntreuende das in Besitz Genommene in irgend einer Weise als sein Eigentum auch behandelt haben, wenn er auch einen wirklichen Nutzen noch nicht davon gehabt hat). Die Mischna, nach der die blosse Aneignung des Steines oder des Balkens noch nicht als Veruntreuung gilt, kann deshalb nur von dem Fall sprechen, wenn der Entwender der Verwalter des heiligen Gutes ist, der den Stein oder den Balken zur Beaufsichtigung auch schon vorher in seinem Besitze hatte, so dass sie, auch nachdem er sie sich angeeignet hat, sich noch in demselben Besitze befinden, in dem sie sich vorher befunden haben.</i>, hat er sie einem anderen gegeben, hat er<sup class=\"footnote-marker\">24</sup><i class=\"footnote\"> der Verwalter.</i> eine Veruntreuung begangen<sup class=\"footnote-marker\">25</sup><i class=\"footnote\"> da er sie aus dem Besitz des Heiligtums in den Besitz dieses Anderen überführt hat.</i>, der andere aber nicht<sup class=\"footnote-marker\">26</sup><i class=\"footnote\"> weil sie durch die Überführung in den Besitz eines anderen bereits aufgehört haben, heilig zu sein, und deshalb eine weitere Veruntreuung nicht mehr an ihnen begangen werden kann (s. Note 14; danach ist dies jedoch nur dann der Fall, wenn der erste Veruntreuer angenommen hat, dass das Veruntreute fremdes Eigentum sei, nicht aber, wenn er es für sein eigenes gehalten hat, s. dagegen Bab. Kam. 20 b Tosaf. v. <span dir=\"rtl\">נתנה לחברו</span>). So erklären Raschi und Tosaf. die Mischna auf Grund des Ausspruchs von Samuel im Talmud: <span dir=\"rtl\">בגזבר המסורות לו עסקינן</span>, dass die Mischna von dem Verwalter, der das Heilige in Verwahrung hatte, spricht. Nach Maim. dagegen (s. Comm. u. <span dir=\"rtl\">הלכות מעילה</span> VI, 7 u. 8) beziehen sich die Worte Samuels nicht auf den Entwender, sondern auf das Wort <span dir=\"rtl\">חברו</span>, d. i. auf den, dem der Entwender den Gegenstand gegeben hat, und ist demnach die Mischna folgendermassen zu erklären: Wenn irgend jemand einen Stein oder einen Balken, der dem Heiligtum gehört, sich genommen hat, hat er damit noch keine Veruntreuung begangen, weil er damit wohl das Heiligtum geschädigt hat, den Gegenstand aber doch nicht benutzt hat. Hat er den Gegenstand einem anderen gegeben und dieser Andere ist der Verwalter, der ihn auch schon vorher unter seiner Aufsicht hatte, so hat er selbst eine Veruntreuung begangen, da er nunmehr auch den Nutzen davon gehabt hat, dass er einen anderen damit beschenkt hat, der Verwalter aber hat keine Veruntreuung begangen, da der Gegenstand auch schon früher in seinem Besitze war, er daher durch das Annehmen des Gegenstandes noch gar keinen Nutzen von demselben gehabt hat! Hätte dagegen der Entwender den Gegenstand einem Fremden übergeben, so hätten beide eine Veruntreuung begangen, da beide einen Nutzen davon gehabt hätten, der Entwender den, dass er den anderen damit beschenkt hat, und der Empfänger den, dass er das fremde Gut erhalten hat. Wie Maim. selbst <span dir=\"rtl\">הלבות מעילה</span> dazu bemerkt, müsste demnach aber die Mischna von dem Fall sprechen, dass die Veruntreuung vorsätzlich geschehen ist, da bei unvorsätzlicher Veruntreuung der Grundsatz gilt, dass ein Gegenstand, der bereits veruntreut worden ist, nicht nochmals veruntreut werden kann.</i>. Hat er<sup class=\"footnote-marker\">27</sup><i class=\"footnote\"> der Verwalter, der durch die blosse Aneignung noch keine Veruntreuung begangen hat.</i> sie in seinem Hause verbaut<sup class=\"footnote-marker\">28</sup><i class=\"footnote\"> Auch hier kann, wie der Talmud ausführt, nicht gemeint sein, dass er den Stein oder den Balken in seinem Hause wirklich verbaut hat, denn dann würde er schon hiermit eine Veruntreuung begangen haben, da durch die Veränderung, das Behauen oder Zurechtschneiden, das er mit ihnen vorgenommen hat, sie in sein Eigentum, also in einen anderen Besitz übergegangen wären, er damit auch schon einen Nutzen von ihnen gehabt haben würde. Die Mischna meint vielmehr, wenn er sie, ohne sie zu verändern, über eine Öffnung im Dache seines Hauses nur hingelegt hat, oder, nach einer zweiten Erklärung in Raschi, eine Öffnung, durch die Regen auf die in dem Hause liegenden Früchte fällt, mit ihnen, ohne an ihnen selbst eine Veränderung vorzunehmen, verschlossen hat, wo durch das bloße Auflegen oder Hineinfügen in das Haus sie noch nicht in seinen Besitz übergegangen sind.</i>, hat er eine Veruntreuung erst begangen, wenn er einen Peruta-Wert lang darunter gewohnt hat<sup class=\"footnote-marker\">29</sup><i class=\"footnote\"> oder, nach der zweiten Erklärung, bis die darunter liegenden Früchte um einen Peruta-Wert gegen den Regen geschützt worden sind, so dass er einen tatsächlichen Nutzen von ihnen gehabt hat. Nach Maim. spricht auch dieser Fall nicht von dem Verwalter, sondern von irgend einem anderen, der sich das heilige Gut angeeignet hat, und hat er durch das bloße Auflegen auf die Öffnung deshalb noch keine Veruntreuung begangen, weil nach seiner Ansicht die bloße Aneignung noch nicht als Veruntreuung gilt, sondern er auch von dem angeeigneten Gegenstand einen Nutzen gehabt haben muss, und das bloße Auflegen auf die Öffnung noch nicht als ein tatsächlicher Nutzen gilt.</i>. Hat er<sup class=\"footnote-marker\">30</sup><i class=\"footnote\"> der Verwalter.</i> eine Peruta, die dem Heiligtum gehört, sich genommen, hat er noch keine Veruntreuung begangen, hat er sie einem anderen gegeben, hat er eine Veruntreuung begangen, der Andere aber nicht<sup class=\"footnote-marker\">31</sup><i class=\"footnote\"> Nach Maim. spricht auch hier die Mischna nicht von dem Verwalter, sondern von irgend einem Anderen, der sich die Peruta angeeignet hat, hier aber unvorsätzlich in dem Glauben, dass es sein eigenes Geld sei, und ist hier auch unter <span dir=\"rtl\">חברו</span> nicht der Verwalter zu verstehen, sondern irgend ein Anderer, und hat dieser letztere keine Veruntreuung begangen, weil bei unvorsätzlicher Veruntreuung der Grundsatz gilt, dass ein Gegenstand, an dem bereits eine Veruntreuung begangen worden ist, nicht nochmals veruntreut werden kann.</i>. Hat er sie dem Bademeister<sup class=\"footnote-marker\">32</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">בלן</span> = βαλανεύς, der Bader.</i> gegeben, wenn er auch nicht dafür gebadet hat, hat er eine Veruntreuung begangen, da jener [gewissermassen] zu ihm sagt: Das Bad ist geöffnet<sup class=\"footnote-marker\">33</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg. add.: <span dir=\"rtl\">לפניך</span>.</i>, gehe hinein und bade<sup class=\"footnote-marker\">34</sup><i class=\"footnote\"> er hat sich durch das Geld bereits den Nutzen geschafft, dass ihm das Bad jetzt zu seiner Benutzung frei steht.</i>.", | |
"Was jemand selbst isst, und was er einem anderen davon zu essen gibt<sup class=\"footnote-marker\">35</sup><i class=\"footnote\"> von Heiligem, das der Veruntreuung unterliegt.</i>, die eigene Nutzniessung und die, die er einem anderen davon zukommen lässt, was er selbst isst und die Nutzniessung, die er davon einem anderen zukommen lässt, die eigene Nutzniessung und was er einem anderen davon zu essen gibt, zählen zusammen<sup class=\"footnote-marker\">36</sup><i class=\"footnote\"> zu dem Peruta-Wert, den man veruntreut haben muss, um eine Veruntreuung begangen zu haben. Wenn man z. B. für einen halben Peruta-Wert selbst gegessen und für einen halben einem anderen davon zu essen gegeben hat, oder für einen halben Peruta-Wert davon gegessen und mit einem halben Peruta-Wert davon einen anderen eingerieben hat usw., so hat man eine Veruntreuung begangen und muss, wenn es unvorsätzlich geschehen ist, ein Veruntreuungs-Schuldopfer darbringen.</i>, selbst wenn ein längerer Zeitraum<sup class=\"footnote-marker\">37</sup><i class=\"footnote\"> selbst ein Jahre langer, wenn er nur inzwischen sich nicht bewusst geworden ist, etwas Verbotenes begangen zu haben.</i> dazwischen liegt." | |
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"Hat der Beauftragte<sup class=\"footnote-marker\">1</sup><i class=\"footnote\"> dem der Hausherr unwissentlich Heiliges mit dem Aufträge übergeben hat, es zu einem nichtheiligen Zwecke zu verwenden.</i> seinen Auftrag ausgeführt, hat der Hausherr die Veruntreuung begangen<sup class=\"footnote-marker\">2</sup><i class=\"footnote\"> Obgleich es sonst als Grundsatz gilt, dass für die Übertretung eines Verbotes nicht derjenige verantwortlich ist, der zu der Übertretung den Auftrag gegeben hat, sondern der, der es tatsächlich übertreten hat (<span dir=\"rtl\">אין שליה לדבר עבירה</span>), gilt dieses bei Veruntreuung von Heiligem nicht, sondern macht sich hierbei nur der, der den Auftrag dazu gegeben hat, schuldig, nicht der, der ihn ausgeführt hat.</i>, hat er seinen Auftrag nicht ausgeführt<sup class=\"footnote-marker\">3</sup><i class=\"footnote\"> wie er ihm aufgetragen worden ist, sondern ihn geändert.</i>, hat der Beauftragte die Veruntreuung begangen. Wie ist das? Hatte er zu ihm gesagt: Setze den Gästen Fleisch vor, er hat ihnen aber Leber vorgesetzt, oder Leber, er hat ihnen aber Fleisch vorgesetzt, hat der Beauftragte die Veruntreuung begangen<sup class=\"footnote-marker\">4</sup><i class=\"footnote\"> Obgleich die Leber auch unter den Begriff Fleisch in weiterem Sinne fällt, hätte er doch den Hausherrn erst fragen müssen, ob es ihm auch recht sei, dass er ihnen Leber, oder im umgekehrten Fall, dass er ihnen Fleisch vorsetze, da er dieses nicht getan hat, hat er eigenmächtig und nicht seinem Aufträge gemäss gehandelt, und hat er deshalb die Veruntreuung begangen.</i>. Hatte er zu ihm gesagt: Gib ihnen je ein Stück, er aber hat gesagt, nehmet je zwei<sup class=\"footnote-marker\">5</sup><i class=\"footnote\"> das eine gemäss dem mir gewordenen Auftrage, und ein zweites, das ich noch hinzugebe (Talmud).</i>, und sie haben sich je drei genommen<sup class=\"footnote-marker\">6</sup><i class=\"footnote\"> indem sie sich eigenmächtig noch ein drittes hinzugenommen haben.</i>, haben sie alle eine Veruntreuung begangen<sup class=\"footnote-marker\">7</sup><i class=\"footnote\"> Der Auftraggeber und der Beauftragte, jedoch nur dann, wenn es dem Tempelschatz gehörende Fleischstücke waren, bei denen es sich nur um das Verbot der Veruntreuung gehandelt hat. War es dagegen Fleisch, das abgesehen von dem Verbot der Veruntreuung schon an sich zum Genuss verboten war wie z. B. Fleisch von einem Ganzopfer (s. Maim. <span dir=\"rtl\">הלבות מעשה הקרבנות</span> XI, 1 fg.), so haben sich auch der Veruntreuung nur die schuldig gemacht, die es gegessen haben, weil da, wo ausser der Veruntreuung auch die Übertretung eines anderen Verbotes mit in Frage kommt, wieder der Grundsatz gilt, dass nicht derjenige, der zu der Übertretung den Auftrag gegeben hat, schuldig ist, sondern nur der, der es tatsächlich übertreten hat (Maim. <span dir=\"rtl\">הלכות מעילה</span> VII, 2).</i>. Hatte er zu ihm gesagt: Hole es mir aus der Fensternische oder aus dem Kasten<sup class=\"footnote-marker\">8</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">גלוסקמא</span> gr. γλωσσόκομον = Kasten, Behälter, Futteral. Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">דלוסקמא</span>.</i>, und er hat es ihm gebracht<sup class=\"footnote-marker\">9</sup><i class=\"footnote\"> aus einer Fensternische bzw. aus einem Kasten.</i>, auch wenn der Hausherr nachher sagt: Ich hatte nur gemeint aus diesem, und er hat es aus jenem gebracht<sup class=\"footnote-marker\">10</sup><i class=\"footnote\"> der Hausherr hatte nämlich nicht näher angegeben, aus welcher Fensternische oder aus welchem Kasten, so erklären Raschi und Tosaf. Nach Maim. ist gemeint, dass der Hausherr eine bestimmte Fensternische bzw. einen bestimmten Kasten bezeichnet hat, dann aber nachträglich sich selbst korrigiert hat, dass er irrtümlich Fensternische statt Kasten oder Kasten statt Fensternische gesagt habe.</i>, hat der Hausherr die Veruntreuung begangen<sup class=\"footnote-marker\">11</sup><i class=\"footnote\"> weil das, was der Auftraggeber sich gedacht hat, dem ausgesprochenen Auftrage gegenüber nicht ausschlaggebend ist und der Beauftragte den ihm gegebenen Auftrag demnach richtig ausgeführt hat.</i>. Hatte er aber zu ihm gesagt: Bringe es mir aus der Fensternische, und er hat es ihm aus dem Kasten gebracht, oder aus dem Kasten, und er hat es ihm aus der Fensternische gebracht, hat der Beauftragte die Veruntreuung begangen.", | |
"Hat er einen Taubstummen<sup class=\"footnote-marker\">12</sup><i class=\"footnote\"> S. Chull. I Note 3.</i>, einen Schwachsinnigen<sup class=\"footnote-marker\">13</sup><i class=\"footnote\"> ebend. Note 4.</i> oder einen Unmündigen<sup class=\"footnote-marker\">14</sup><i class=\"footnote\"> ebend. Note 5.</i> als Boten geschickt<sup class=\"footnote-marker\">15</sup><i class=\"footnote\"> für Geld, das dem Heiligtum gehört, etwas einzukaufen.</i>, und sie haben seinen Auftrag ausgeführt, hat der Hausherr die Veruntreuung begangen<sup class=\"footnote-marker\">16</sup><i class=\"footnote\"> weil es bei der Veruntreuung für die Schuld des Auftraggebers nicht darauf ankommt, ob der von ihm Beauftragte imstande ist, den Auftrag richtig auszuführen, sobald nur der Auftrag richtig ausgeführt worden und es dem Auftraggeber recht ist, dass er richtig ausgeführt worden ist.</i>, haben sie seinen Auftrag nicht ausgeführt<sup class=\"footnote-marker\">17</sup><i class=\"footnote\"> sondern etwas anderes, als ihnen aufgetragen worden ist, dafür gekauft.</i>, begeht der Krämer die Veruntreuung<sup class=\"footnote-marker\">18</sup><i class=\"footnote\"> sobald er das Geld für sich verwendet. Der Hausherr hat keine Veruntreuung begangen, da sein Auftrag nicht zur Ausführung gekommen ist, der Bote, der dem Krämer das Geld gegeben hat, ebenfalls nicht, weil nur eine von einer vollsinnigen Person begangene Veruntreuung als Veruntreuung gilt, eine Veruntreuung wird daher erst begangen, wenn der Krämer das erhaltene Geld für sich verwendet. Ed. Lowe: <span dir=\"rtl\">השליח מעל</span>.</i>. Hat er einen Vollsinnigen als Boten geschickt, sich aber erinnert<sup class=\"footnote-marker\">19</sup><i class=\"footnote\"> dass das Geld dem Heiligtum gehört.</i>, bevor jener zum Krämer gekommen ist, begeht der Krämer die Veruntreuung, sobald er es ausgibt<sup class=\"footnote-marker\">20</sup><i class=\"footnote\"> Nach dem Talmud ist dieses jedoch nur dann der Fall, wenn es auch dem Boten vorher zur Kenntnis gekommen ist, dass es heiliges Geld ist, in diesem Falle haben sie beide kein Veruntreuungs-Schuldopfer zu bringen, da dieses nur für eine unwissentliche Veruntreuung gebracht wird, und ist das Geld weiter heilig geblieben, da nur durch eine unwissentliche Veruntreuung Heiliges aufhört, heilig zu sein, deshalb begeht erst der Krämer die Veruntreuung, wenn er dasselbe ausgibt. Hat aber der Bote nicht gewusst, dass es heiliges Geld ist, so hat er die Veruntreuung begangen, denn da sein Auftraggeber sich inzwischen erinnert hat, dass es heiliges Geld ist, ist es ihm gewiss nicht mehr recht, dass das Geld zu profanen Zwecken ausgegeben wird, und handelt deshalb der Bote nicht mehr in seinem Auftrage (s. Chag. 10 b Raschi v. <span dir=\"rtl\">שליח עניא</span>). Ebenso hat, wenn es dem Boten vorher zur Kenntnis gekommen ist, nicht aber dem Auftraggeber, dieser die Veruntreuung begangen. Ed. Lowe: <span dir=\"rtl\">עד שיוציא</span>. Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">לכשיוציא</span>.</i>. Wie soll er<sup class=\"footnote-marker\">21</sup><i class=\"footnote\"> Raschi und Tosaf. erklären: der Hausherr, um zu verhüten, dass der Krämer durch Ausgabe des Geldes eine Veruntreuung begeht. Maim. u. Bart. erklären: der Krämer, nachdem er erfahren hat, dass das Geld, das er erhalten und bereits unter anderes Geld getan hat, dem Heiligtum gehört hat.</i> es machen? Er nimmt eine Peruta oder irgend ein Gerät und sagt: Wo immer die dem Heiligtum gehörende Peruta sich befindet, soll sie hierdurch ausgelöst sein, denn Heiliges kann sowohl durch Geld wie durch Geldeswert ausgelöst werden.", | |
"Hat er ihm eine Peruta gegeben und zu ihm gesagt; Bringe mir für die Hälfte Lichtschalen<sup class=\"footnote-marker\">22</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">נרות</span> einfache Tongefässe, die mit Öl gefüllt als Lampen dienten.</i> und für die Hälfte Dochte, er aber ist gegangen und hat ihm für die ganze Lichtschalen oder für die ganze Dochte geholt, oder hat er zu ihm gesagt: Bringe mir für die ganze Lichtschalen, oder, für die ganze Dochte, und er ist gegangen und hat ihm für die Hälfte Lichtschalen und für die Hälfte Dochte gebracht, haben beide keine<sup class=\"footnote-marker\">23</sup><i class=\"footnote\"> Ed. pr.: <span dir=\"rtl\">שניהם מעלו</span>.</i> Veruntreuung begangen<sup class=\"footnote-marker\">24</sup><i class=\"footnote\"> der Auftraggeber nicht, da der von ihm gegebene Auftrag nur zur Hälfte dem Aufträge gemäss ausgeführt worden ist und diese Hälfte, durch die er sich einer Veruntreuung schuldig gemacht haben könnte, nur einen halben Perutawert beträgt, und der Bote nicht, da das, was er eigenmächtig ausgegeben hat, ebenfalls nur eine halbe Peruta war.</i>. Hat er aber zu ihm gesagt: Bringe mir für die Hälfte Lichtschalen von dieser Stelle und für die Hälfte Dochte von jener Stelle, und er ist gegangen und hat ihm Lichtschalen aus dem für die Dochte und Dochte aus dem für die Lichtschalen angegebenen Laden<sup class=\"footnote-marker\">25</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg: <span dir=\"rtl\">ממקום</span>.</i> gebracht, hat der Bote die Veruntreuung begangen<sup class=\"footnote-marker\">26</sup><i class=\"footnote\"> da er die ganze Peruta anders, als es ihm aufgetragen worden, also eigenmächtig und unter eigener Verantwortung ausgegeben hat.</i>.", | |
"Hat er ihm zwei Perutot gegeben und zu ihm gesagt: Bringe mir<sup class=\"footnote-marker\">27</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">לך הבא לי</span>.</i> einen Etrog, und er ist gegangen und hat ihm für eine Peruta einen Etrog und für eine Peruta einen Granatapfel gebracht, haben beide eine Veruntreuung begangen<sup class=\"footnote-marker\">28</sup><i class=\"footnote\"> Da der Auftrag gelautet hat, dass er ihm einen Etrog für zwei Perutot bringen soll, so hat der Auftraggeber nur dann eine Veruntreuung begangen, wenn der Etrog in der Tat zwei Perutot wert ist, der Bote ihn für nur eine Peruta erstanden hat (Tosaf. 21 a v. <span dir=\"rtl\">והלך</span>). Der Bote hat trotzdem auch eine Veruntreuung begangen, da er zum Ankauf des Granatapfels keinen Auftrag hatte und demnach eine Peruta eigenmächtig ausgegeben hat.</i>, R. Jehuda sagt: Der Hausherr hat keine Veruntreuung begangen, weil er zu ihm sagen kann: Ich wollte einen grossen Etrog haben, du hast mir aber einen kleinen und schlechten<sup class=\"footnote-marker\">29</sup><i class=\"footnote\"> d. h. einen kleineren und schlechteren, als wenn du mir einen für zwei Perutot gebracht haben würdest, da du den, der sonst zwei Perutot wert ist, schon für eine Peruta bekommen hast.</i> gebracht. Hat er ihm einen Golddenar gegeben und zu ihm gesagt: Bringe mir ein Hemd, und er ist gegangen und hat ihm für drei<sup class=\"footnote-marker\">30</sup><i class=\"footnote\"> Ed. pr. u. Ven.: <span dir=\"rtl\">בשליש</span>, ed. Lowe: <span dir=\"rtl\">בשלש</span>.</i> [Selaim] ein Hemd und für drei<sup class=\"footnote-marker\">30</sup><i class=\"footnote\"> Ed. pr. u. Ven.: <span dir=\"rtl\">בשליש</span>, ed. Lowe: <span dir=\"rtl\">בשלש</span>.</i> einen Mantel gebracht<sup class=\"footnote-marker\">31</sup><i class=\"footnote\"> Nach Talm. Jer. zu Kidd. I, 1 ist 1 Golddenar = 24 Silberdenaren. Da 1 Sela = 4 Silberdenaren ist, so ist demnach 1 Golddenar = 6 Selaim, und hat er also für die Hälfte des ihm übergebenen Geldes ein Hemd und für die andere Hälfte einen Mantel gekauft. Die Angabe im Talm. Bab. (Bab. Mez. 44 b), dass 1 Golddenar = 25 Silberdenaren ist, wird von Tosaf. darauf zurückgeführt, dass beim Umwechseln ein Silberdenar Agio berechnet wird (s. Ketub. 99 a Tosaf. v. <span dir=\"rtl\">נתן לו</span>).</i>, haben sie beide eine Veruntreuung begangen<sup class=\"footnote-marker\">32</sup><i class=\"footnote\"> wenn das Hemd allein tatsächlich einen Golddenar wert ist, s. Note 28.</i>; R. Jehuda sagt: Der Hausherr hat keine Veruntreuung begangen, weil er zu ihm sagen kann: Ich wollte ein grosses Hemd haben, du hast mir aber ein kleines und schlechtes gebracht<sup class=\"footnote-marker\">33</sup><i class=\"footnote\"> S. Note 29.</i>.", | |
"Wenn jemand Geld<sup class=\"footnote-marker\">34</sup><i class=\"footnote\"> das dem Heiligtum gehört.</i> bei einem Geldwechsler in Verwahrung gibt, darf dieser es, wenn es eingebunden<sup class=\"footnote-marker\">35</sup><i class=\"footnote\"> d. h. versiegelt oder mit einem nicht gewöhnlichen Knoten verschnürt.</i> ist, nicht in Gebrauch nehmen, hat er es ausgegeben, hat er<sup class=\"footnote-marker\">36</sup><i class=\"footnote\"> der Geldwechsler und nicht der, der ihm das Geld übergeben hat, da dieser nicht gewollt hat, dass das Geld ausgegeben wird.</i> deshalb eine Veruntreuung begangen. Ist es nicht eingebunden, darf er es in Gebrauch nehmen, deshalb begeht er auch keine Veruntreuung<sup class=\"footnote-marker\">37</sup><i class=\"footnote\"> nach Maim. und Bart. auch der nicht, der ihm das Geld übergeben bat, weil er ihn doch immerhin nicht ausdrücklich zur Ausgabe des Geldes ermächtigt hat, nach Raschi macht dieser sich einer Veruntreuung schuldig, wenn der Geldwechsler das Geld ausgibt, vgl. Bab. Mez. 43 a.</i>, wenn er es ausgibt. Bei einem Privatmann<sup class=\"footnote-marker\">38</sup><i class=\"footnote\"> der keine Geldgeschäfte zu machen pflegt.</i>, darf dieser es so und so nicht in Gebrauch nehmen<sup class=\"footnote-marker\">39</sup><i class=\"footnote\"> da der, der ihm das Geld in Verwahrung gibt, nicht annimmt, dass er es ausgeben wird.</i>, hat er es ausgegeben, hat er deshalb eine Veruntreuung begangen<sup class=\"footnote-marker\">40</sup><i class=\"footnote\"> und nicht der, der es ihm übergeben hat, da es ohne seinen Willen ausgegeben worden ist.</i>. Der Krämer<sup class=\"footnote-marker\">41</sup><i class=\"footnote\"> der auch häufig Geld einzuwechseln hat.</i> ist wie ein Privatmann<sup class=\"footnote-marker\">42</sup><i class=\"footnote\"> da er doch keine eigentlichen Geldgeschäfte macht.</i>, dies die Worte des R. Meïr; R. Jehuda sagt: Wie der Geldwechsler.", | |
"Ist eine Peruta, die dem Heiligtum gehört, in einen Geldbeutel hinein gefallen, oder hat jemand gesagt: Eine Peruta in diesem Beutel soll dem Heiligtum gehören, hat man eine Veruntreuung begangen, sobald man die erste [Peruta] daraus ausgegeben hat<sup class=\"footnote-marker\">43</sup><i class=\"footnote\"> weil es vielleicht die dem Heiligtum gehörende Peruta gewesen ist.</i>, dies die Worte des R. Akiba<sup class=\"footnote-marker\">44</sup><i class=\"footnote\"> der der Ansicht ist, dass man auch für eine zweifelhafte Veruntreuung ein Veruntreuungs-Schuldopfer zu bringen hat (s. Keret. V, 2).</i>; die Weisen aber sagen: Erst wenn man alles, was in dem Beutel ist, ausgegeben hat<sup class=\"footnote-marker\">45</sup><i class=\"footnote\"> Der Einwand (Tosaf. 21 b v. <span dir=\"rtl\">פרוטה</span>), dass die Peruta durch die Vermischung mit den anderen in dem Beutel befindlichen Münzen eigentlich aufgehört haben sollte, heilig zu sein, nach dem Grundsatze, dass nach Tora-Vorschrift ein verbotener Gegenstand, der unter mehrere andere erlaubte gleicher Art geraten ist, darin aufgeht (<span dir=\"rtl\">מין במינו בטל ברוב</span>), wird in Tosaf. Chad. damit widerlegt, dass dieser Grundsatz nur in dem Falle gilt, wenn es unmöglich ist, den verbotenen Gegenstand, da er von den anderen nicht zu unterscheiden ist, zu entfernen, in dem vorliegenden Falle aber sich der Ausweg bietet, dass man die Peruta durch eine andere nichtheilige Peruta auslöst, da es demnach unmöglich ist, das in dem Beutel vorhandene Verbotene zu beseitigen, geht selbst nach Tora-Vorschrift die Peruta nicht in den übrigen Münzen auf.</i>. Auch R. Akiba stimmt in dem Falle zu, wenn man sagt: Eine Peruta aus diesem Beutel soll dem Heiligtum gehören, dass man immer weiter ausgeben darf<sup class=\"footnote-marker\">46</sup><i class=\"footnote\"> weil er damit zu erkennen gegeben hat, dass er gemeint hat, der ganze Inhalt des Beutels soll nicht heilig sein und zu profanen Zwecken ausgegeben werden bis auf eine d. i. die letzte Peruta, die dem Heiligtum gehören soll.</i>, bis man alles, was in dem Beutel ist, ausgegeben hat<sup class=\"footnote-marker\">47</sup><i class=\"footnote\"> dann erst hat man die Veruntreuung begangen.</i>." | |
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"sectionNames": [ | |
"Chapter", | |
"Mishnah" | |
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