{ "title": "German Commentary on Mishnah Bava Batra", "language": "en", "versionTitle": "merged", "versionSource": "https://www.sefaria.org/German_Commentary_on_Mishnah_Bava_Batra", "text": { "": [ [ [ "Teilhaber. שותף (syr. ܫܰܘܬܳܦܳܐ), socius.", "Hofe. In welchem Jeder von beiden seine Wohnung hat.", "eine Abteilung. מחיצה St. חוץ scheiden, teilen.", "machen wollen. Sie wollen den gemeinsamen Hof teilen. Der Hof ist so klein, dass er nur mit beiderseitiger Einwilligung geteilt werden kann, s. weiter Mischna 6.", "so bauen sie die Wand in der Mitte. Jeder muss von seinem Teile, den er bereits durch Besitzergreifung (חזקה = occupatio) sich angeeignet hat, die Hälfte des Raumes für eine aufzuführende Wand hergeben.", "von Bruchsteinen. גויל (st. גול, verw. mit גלל, Stein) unbehauene Steine.", "Halbziegeln. כפיס, Habak. 2, 11 (viell. ar. كسف pars, segmentum) ist nach dem Talm. ein Halbziegel von 1½ Handbreit in der Breite und 3 Handbreit in der Länge, = אריח Erubin I, 3.", "Ziegeln. Von 3 Handbreit im Quadrat.", "Alles nach dem Landesbrauche. Wenn es z. B. Brauch ist, aus Rohr oder Baumgezweige eine Wand zu machen, genügt eine solche; sie muss jedoch so dicht sein, dass man nicht von dem einen Gebiete aus in das andere hineinsehen könne, weil man sonst dem Nachbar dadurch schaden kann, dass man all sein Tun und Treiben beobachtet (היזק ראיה).", "drei Handbreit. Diese Wand braucht wegen der hervorragenden Spitzen der unbehauenen Steine eine Handbreit mehr an Raum als eine Quadersteinwand.", "zwei Handbreit. Je zwei Halbziegel werden durch eine Handbreit dicke Schicht Mörtel mit einander verbunden; daher muss diese Wand eine Handbreit dicker sein, als die aus ganzen Ziegeln.", "anderthalb Handbreit. Die Höhe einer jeden Wand soll mindestens 4 Ellen betragen.", "gehören der Platz und die Steine beiden. Selbst wenn die Steine im Gebiete des Einen sich befinden, kann sie der Andere ohne Beweis von ihm fordern." ], [ "Und ebenso. Ebenso soll man, um den Einblick in des Nachbars Garten zu verhindern, je nach dem Brauche eine Wand aus unbehauenen oder behauenen Steinen errichten.", "wo es üblich ist. Nach dem babyl. Talmud ist dies ein Adjektivsatz und sagt, dass man bei einem Garten überall, wo kein bestimmter Brauch herrschend ist, voraussetzt, es sei üblich, denselben zu umzäunen. Im Jerusch. dagegen heisst es in einer Baraita: בגנה בין מקום שנהגו לגדור בין מקום שנהגו שלא לגדור כופין אבל בבקעה מקום שנהגו לגדור כופין שלא לגדור אין כופין. „Beim Garten kann man sowohl an dem Orte, wo es üblich ist, zu umzäunen, als auch an dem Orte, wo es üblich ist, nicht zu umzäunen, ihn zwingen (eine Wand zu machen); dagegen kann man im Gefilde (nur) an dem Orte, wo es üblich ist, zu umzäunen, ihn dazu zwingen, nicht aber an dem Orte, wo es üblich ist, nicht zu umzäunen.“ Jerusch. hatte vielleicht eine ähnliche LA. in der Mischna vor sich.", "ihn. Den Gartenbesitzer.", "verpflichten. Gemeinsam mit dem Nachbar eine Wand aufzuführen, wozu beide den Raum hergeben, wie oben Note 4. Die Mischna des Jerusch. liest יגדור st. מחייבין אותו.", "bei einem Gefilde. Wo Getreidefelder sind.", "wo es üblich ist. Dies ist nach Talm. babli ebenfalls Adjektivsatz; im Getreidefelde wird bei unbestimmtem Brauche vorausgesetzt, es sei üblich, nicht zu umzäunen. Die Ansicht des Jerusch. s. oben Note 14.", "verpflichtet man ihn. Den Besitzer eines Feldes.", "dazu. Siehe oben Note 16.", "bauen. ובונה fehlt im Jerusch. und in Talmud ed. Pesaro.", "und von aussen ein Zeichen. Nach den Erklärern von חזה, sehen; eine Ansicht, d. i. ein Zeichen, woran man sieht, dass die Wand ihm gehört. Nach einer Ansicht im Talmud soll er von aussen eine Elle breit mit Kalk überziehen; nach einer andern Ansicht macht er ein Gesimse nach aussen. Das Zeichen wird nicht von innen angebracht, weil dann auch der Nachbar von aussen dasselbe Zeichen machen könnte; dagegen ist nicht zu befürchten, der Nachbar würde das draussen angebrachte Zeichen entfernen, da dies zu erkennen wäre.", "so bauen sie die Wand in der Mitte und machen ein Zeichen an der einen und an der andern Seite. Damit man wisse, dass beide zusammen die Wand gebaut haben." ], [ "die zweite und die dritte Seite. An der Grenze seines Nächsten.", "verpflichten. Da sein Feld noch an der vierten Seite offen ist und er von den drei Wänden keinen Nutzen hat. Würde der andere ihn aber von vier Seiten umgrenzen und alle vier Seiten verzäunen, dann müsste der Eigentümer des innern Feldes auch dazu beitragen; jedoch nur zu den Kosten eines billigen Rohrzaunes, da er behaupten kann, dass ihm ein solcher genügt hätte.", "Wenn er. Im Münchener Mscr. und in B. kamma 20b befindet sich die LA. אם עמד ניקף: „Wenn der Umgrenzte sich aufmacht“. Auch der Ausdruck אם עמד deutet darauf hin, dass hier vom andern, dem Besitzer des umgrenzten Feldes, die Rede ist.", "so legt man ihm. Eig.: man wälzt auf ihn.", "Alles. Den Beitrag zu den drei andern Wänden.", "auf. Da er damit gezeigt hat, dass ihm die drei ersten Wände erwünscht sind. Nach einer andern Erklärung im Talmud bezieht sich אם עמד auf den Umgrenzenden, der die ersten drei Wände gemacht hat. Wenn dieser noch die vierte Wand dazu macht, muss der andere die Hälfte der ganzen Kosten aller vier Wände beisteuern, und er kann nicht erklären, dass ihm ein billiger Rohrzaun genügt hätte, wie der erste Tanna (תנא קמא) meint (oben Note 25)," ], [ "Wenn die Scheidewand eines Hofes. Von zwei Teilhabern.", "sie bis vier Ellen. In der Höhe. So viel genügt, um jeden zu hindern, in den Hof des andern hineinzusehen (vgl. Note 8).", "Hierbei wird vorausgesetzt. חזקה die Präsumtion, dasjenige, was juridisch vorausgesetzt wird, bis das Gegenteil bewiesen wird.", "dass er bezahlt hat. Wenn einer vom andern den Beitrag zu der wieder aufgebauten Wand fordert und Jener behauptet, dass er bereits bezahlt habe, so wird präsumiert, dass letzterer im Rechte ist, da es allgemein bekannt ist, dass man diesen Beitrag zahlen müsse.", "Über vier Ellen. Wenn der Eine die Wand höher als 4 Ellen bauen will.", "verpflichtet man ihn. Den Andern.", "mitzubauen. Obgleich die Wand vor dem Einsturze höher als 4 Ellen war.", "Hat er aber eine andere Wand daneben. Neben oder gegenüber der neuen höhern Scheidewand.", "gebaut. Um über die Wände ein Dach zu legen.", "so legt man ihm Alles. Den Beitrag zur höhern Scheidewand.", "auf. Da er gezeigt hat, dass ihm die höhere Wand erwünscht ist.", "dass er nicht bezahlt hat. Da es hierbei nicht Jedem bekannt ist, dass er zahlen müsse, so wird, wenn der Erbauer der Wand den Beitrag fordert, präsumiert, dass der andere noch nicht bezahlt hat." ], [ "Man zwingt Jeden. Der am Hofe Teil hat.", "ein Torhaus. Ein Zimmer für einen Pförtner.", "und eine Türe zum Hofe. Damit derselbe Nachts verschlossen werde.", "Nicht alle Höfe sind eines Thorhauses benötigt. Höfe, die nicht an der Strasse liegen, bedürfen keines Pförtners.", "Man zwingt Jeden. Der in der Stadt wohnt.", "Nicht alle Städte sind einer Mauer benötigt. Städte, die nicht an der Grenze liegen, bedürfen keiner Mauer.", "um den Einwohnern der Stadt gleich zu sein. Insofern, dass er die städtischen Steuern bezahlen muss.", "Hat man darin ein Wohnhaus gekauft. Nach einigen auch, wenn er dort eine Wohnung auf ein Jahr gemietet." ], [ "Man braucht den Hof nur dann teilen zu lassen. Ein Teilhaber kann den Andern nur dann zur Teilung des Hofes nötigen.", "wenn vier Ellen. Im Quadrat.", "für den Einen und vier Ellen für den Andern darin sind. Nach dem Talmud müssen noch ausserdem 4 Ellen im Quadrat für jede Türe darin sein. Ist eine Türe breiter als 4 Ellen, dann muss vor derselben ein Raum bleiben, dessen Länge gleich der Breite der Türe ist und dessen Breite 4 Ellen beträgt.", "wenn neun Kab-Aussaat. Das sind 1½ Sea-Aussaat = 3750 Quadrat-Ellen, vgl. B. kamma VI, Note 29.", "wenn eine halbe Kab-Aussaat. 208⅓ Quadrat-Ellen.", "Ein viertel Kab. 104⅙ Quadrat-Ellen.", "Man braucht nicht zu teilen einen Saal. טרקלין = triclinium. Vgl. weiter VI, 4.", "einen Palast. Nach Aruch ein Warttürmchen im Garten. Vgl. Derenburg in Grätz Mtsschr. 1881 S.175. Hiernach ist, wie Tanchum erklärt מוֹרֶן (von Aram. מורן, Spies) ein runder Taubenschlag, der einem Spiesse gleicht, indem dessen Türmchen sich auf eine Stange stüzt. שובך dagegen ist ein viereckiger Taubenschlag. נִפּוֹל von נפל (wie גבור von גבר), bezeichnet ein Tier, das, wenn e sich zum Fluge erhebt, sogleich herunterfällt; so auch die Heuschreckenart ניפולא nach Tanchum.", "einen Taubenschlag. Vgl. Pesachim IV, Note 21.", "einen Mantel. Eine Tuchhülle.", "ein Badehaus oder eine Ölpresse. B. mezia X, Note 22.", "braucht man nicht teilen zu lassen. זה הכלל bis אין חולקין fehlt im Jerusch. und im Münchener Mscr. und ist einer Tosefta entnommen.", "einwilligen. Dann kann Einer den Andern nicht zur Teilung zwingen; er kann aber fordern, dass der Teilhaber ihm seinen Anteil abkaufe oder sein eigene Hälfte verkaufe (גוד או אגוד = ziehe es an dich, oder ich werde es an mich ziehen.)", "Heilige Schriften. Eine aus einer einzigen Rolle bestehende Bibel (Thora, Propheten und Hagiographen).", "nicht teilen. Besteht die Bibel aus zwei oder mehreren Rollen, so können sie sich darin teilen." ] ], [ [ "Es darf Niemand eine Zisterne. Über שיח ,בור und מערה vgl. B. kamma V, Noten 27—29.", "keinen Wasserkanal. Durch den Stromwasser fliesst.", "und keinen Wäscher-Teich. נברכת = בְרֵכָה eine quadratförmige Vertiefung, worin Regenwasser gesammelt und Kleider zum Waschen gelegt werden.", "dass man dieselben von der Wand. Von der Aussenseite der Zisternenwand des Nachbars, die ebenfalls 3 Handbreit dick ist. Die Dicke der Scheidewand zwischen der einen Zisterne und der andern ist demnach 6 Handbreit.", "seines Nächsten drei Handbreit entfernt. Wenn auch der Nachbar keine Zisterne hat, muss man dennoch wenigstens 3 Handbreit von seiner Grenze entfernt die Vertiefung anlegen.", "die Wände. Seiner eigenen Vertiefung von innen.", "Man muss Öltrester. גפת, ar. جغت, die Überreste von ausgepressten Oliven.", "Kalk und Feuersteine. Alle diese Dinge beschädigen die Wand durch ihre Wärme.", "oder. או סד so liest Babli u. Jerusch.", "Man muss die Saaten. Welche, wenn man sie auch nicht bewässert, die Wand befeuchten.", "den Pflug. Selbst wenn keine Saaten dort sind, darf nicht etwa um die Bäume gepflügt werden, da dies den Grund der Wand lockert.", "und den Urin. Dieser weicht die Lehmziegel auf; bei einer Wand von Steinen oder gebrannten Ziegeln genügt die Entfernung von Einer Handbreit.", "Man entferne die Handmühle. Durch deren Bewegung die Wand erschüttert wird.", "was vom obern Mühlstein. Der eine Handbreit schmäler als der untere ist.", "vom Bauche. כליא gr. ϰοιλία, Bauch, so R. Chananel; nach Andern die Tünche, was dem gr. ϰονία (Kalktünche) entspricht.", "was vom obern Rande. Der eine Handbreit schmäler als der Bauch ist." ], [ "vier Ellen Höhe bleibe. Damit das Gebälk nicht vom Feuer ergriffen werde.", "so muss darunter drei Handbreit Estrich. מעזיבה s. B. mezia X, Note 13.", "sein. Damit das Feuer nicht das Gebälk verbrenne.", "bei einem Herde. Der zum Kochen dient und nicht so stark geheizt wird.", "muss man den Schaden ersetzen. Obgleich man die vorgeschriebene Entfernung beobachtet hat." ], [ "Man darf keinen Bäcker- oder Färber-Laden. Deren Hitze den Früchten des Speichers schädlich ist.", "auch (darf man dort) keinen Rinderstall (anlegen. Des schlechten Geruchs wegen.", "Jedoch. באמת vgl. B. mezia IV, Note 84.", "unter einem Wein-Magazine erlaubt. Da der palästinensische Wein durch die Hitze besser wird.", "aber nicht einen Rinderstall. Denn der üble Geruch schadet auch dem Weine.", "verwehren. מחה, vgl. Daniel 4, 32.", "indem man. Jeder Bewohner des Hofes.", "Wer Geräte verfertigt. Babli liest: אבל עושה כלים („vielmehr muss wer Geräte“ u. s. w.)", "oder der Handmühle. Da hierbei nicht viele Fremde in den Hof kommen.", "oder der Kinder. Die in der Thora unterrichtet werden. Obgleich hierbei viele Fremde in den Hof kommen, darf man es dennoch nicht verwehren, damit das Thorastudium gefördert werde." ], [ "dessen Wand an der Wand. Am Ende der Wand senkrecht.", "darf nicht an jene. An das andere Ende seiner eigenen Wand.", "eine andere Wand. Parallel zur Wand des Nachbars.", "dass er sie von dieser. Von der Wand des Nachbars.", "vier Ellen weit entfernt. Damit die Leute zwischen beiden Wänden gehen können, da die Fusstritte den Grund der Wand befestigen. Dies gilt nur in einer neuen Stadt, wo der Grund der Gebäude noch nicht genügend befestigt ist; in einer alten Stadt ist diese Entfernung nicht nötig. Ebenso bedarf eine Wand, die nicht mindestens 4 Ellen lang ist, nicht der Befestigung.", "Bei Fenstern. Wenn jemand den Fenstern des Nachbars gegenüber eine Wand baut.", "sowohl darüber. Ist seine Wand höher als die Fenster des Nachbars, so muss sie mindestens um 4 Ellen höher sein, damit er nicht von der Spitze seiner Wand aus ins Fenster seines Nachbars sehen könne.", "als darunter. Ist seine Wand niedriger als des Nachbars Fenster, so muss sie mindestens um 4 Ellen niedriger sein, ebenfalls um היזק ראייה (s. I, Note 8) zu vermeiden.", "als gegenüber. Vom gegenüberliegenden Fenster muss man die Wand 4 Ellen entfernen, damit nicht das Licht verfinstert werde." ], [ "Man entferne die Leiter vom Taubenschlage. S. Pesachim IV, Note 21.", "damit nicht der Marder. Nach Andern der Iltis.", "Die Wand. Die man der Dachrinne des Nachbars gegenüber baut.", "von der Dachrinne. St. זחל kriechen, fliessen.", "damit man die Leiter aufstellen könne. Um die Dachrinne zu reinigen.", "Man entferne den Taubenschlag von der Stadt fünfzig Ellen. Weil Tauben das Gartengesäme beschädigen.", "ausser wenn er fünfzig Ellen nach jeder Seite besitzt. Damit nicht die Tauben fremde Felder beschädigen.", "Einen Raum von vier Kor-Aussaat. Eine Kor-Aussaat nach jeder Seite. Ein בית כור = 30 Sea-Aussaat = 75000 Quadrat-Ellen. Die Seite eines Quadrates von diesem Flächenraum hat c. 273⁶⁄₇ Ellen.", "das ist der Raum des Taubenfluges. שגר Lauf, Ausflug.", "Hat man ihn aber gekauft. Als er bereits fertig gebaut war.", "wenn auch nur ein Raum von einer viertel Kab-Aussaat. = 104⅙ Quadrat-Ellen, oder ein Quadrat dessen Seite c. 10⅕ Ellen beträgt.", "in seinem Besitzrechte. Es wird angenommen, dass der Verkäufer zur Herstellung des Taubenschlages berechtigt war." ], [ "Ein junges Täubchen. Das noch nicht flügge ist und nur hüpfen kann. Vgl. Derenburg in Grätz Mtsschr. 1881 S.175. Hiernach ist, wie Tanchum erklärt מוֹרֶן (von Aram. מורן, Spies) ein runder Taubenschlag, der einem Spiesse gleicht, indem dessen Türmchen sich auf eine Stange stüzt. שובך dagegen ist ein viereckiger Taubenschlag. נִפּוֹל von נפל (wie גבור von גבר), bezeichnet ein Tier, das, wenn e sich zum Fluge erhebt, sogleich herunterfällt; so auch die Heuschreckenart ניפולא nach Tanchum.", "ausserhalb fünfzig Ellen gehört es dem Finder. Denn ein solches Täubchen hüpft nicht weiter als 50 Ellen, und es ist nicht vom Taubenschlage gekommen, sondern ein Reisender hat es verloren und, da es kein Zeichen hat, bereits aufgegeben, s. B. mezia II, 1.", "Wird es zwischen zwei Taubenschlägen. Von beiden innerhalb 50 Ellen." ], [ "Man entferne den Baum fünfundzwanzig Ellen von der Stadt. Denn es ist eine Zierde für die Stadt, wenn rings umher ein freier Raum bleibt. Diese Vorschrift gilt nur für Palästina.", "Caruben. Johannisbrotbäume.", "und Sykomoren. B. mezia IX, Note 44.", "fünfzig Ellen. Weil diese viele Zweige haben und viel Schatten machen.", "Jeden unfruchtbaren. סרק leer sein (syr. ܣܪܰܩ).", "Baum fünfzig Ellen. Weil er die Stadt verunziert.", "so haut man ihn um und zahlt. Die Bewohner der Stadt zahlen.", "um und zahlt nicht. Denn da man jedenfalls den Baum umhauen kann und es sich nur um die Bezahlung des Baumes handelt, so hat der Eigentümer des Baumes, der Bezahlung beansprucht, den Beweis zu erbringen, nach dem Kanon: המוציא מחבירו עליו הראיה (B. kamma III, 11)." ], [ "Man entferne eine ständige Tenne. In der viel Getreide geworfelt wird.", "fünfzig Ellen. Weil die Spreu den Stadtbewohnern schadet.", "man. Dieser Satz begründet den vorhergehenden.", "dass sie nicht schade. Durch die Spreu." ], [ "Gräber und eine Gerberei. בורסקי, von בורסי, gr. βυρσεύς der Gerber.", "fünfzig Ellen von der Stadt. Wegen des schlechten Geruches.", "Eine Gerberei darf man nur an der Ostseite. Denn der Ostwind ist warm und nicht schädlich.", "Man darf sie an jeder Seite mit Ausnahme der Westseite. Nach Jerusch, weil dort beständig der Wind weht; nach Babli weil dort die Herrlichkeit Gottes (die Schechina) residirt." ], [ "Man entferne. 50 Ellen.", "die Flachsbeize. B. mezia VI, Note 6.", "den Lauch. כרישה ar. كراث Poree, Lauch.", "von den Zwiebeln und den Senf von den Bienen. Vom Bienenstock, weil der Senf den Bienen schadet.", "Jose erlaubt den Senf (überall zu säen. Auch in der Nähe des Bienenstockes. Nach R. Jose hat der Geschädigte stets sich zu entfernen, wenn er vor Schaden bewahrt bleiben will, und es ist nach ihm auch die Entfernung der Flachsbeize und des Lauches unnötig. Doch spricht er nur vom Senf indem er erwartet, dass die Weisen ihm dies zugestehen werden, da die Bienen ebenso den Senf beschädigen, wie der Senf ihnen schädlich ist. (Talmud 18 b." ], [ "Man entferne den Baum fünfundzwanzig Ellen von der Zisterne. Weil die Wurzeln des Baumes die Zisterne beschädigen.", "die Carube und Sykomore. Die viele Wurzeln haben.", "sowohl von oben. Wenn eines von beiden höher als das andere liegt, indem der Baum und die Zisterne auf dem Abhang eines Berges sich befinden.", "als von der Seite. Wenn beide in einer Ebene sich befinden.", "um und zahlt dessen Wert. Wo der Schaden nur einen einzelnen betrifft, kann man den Baum nicht ohne Bezahlung umhauen, wie oben in Mischna 7.", "nicht umhauen. Denn wer eine Forderung stellt, hat den Beweis zu erbringen, B. kamma III, 11.", "und dieser pflanzt auf dem seinigen. Da der Schaden erst nach langer Zeit entsteht." ], [ "Man darf keinen Baum nahe am Felde. Es sei ein Getreidefeld oder ein Baumfeld.", "es sei denn dass man ihn vier Ellen davon entfernt. Damit der Nachbar Raum habe, sein Feld zu pflügen; wo man ein Baumfeld nicht zu pflügen pflegt, ist diese Entfernung nicht nötig.", "so darf dieser bis an die Mauer von dieser Seite und jener bis an die Mauer von jener Seite bebauen. Oder Bäume pflanzen.", "Gräbt er. Der Herr des Gebietes, in welches die Wurzeln jener Bäume hineindringen.", "so darf er bis hinab. So weit er gräbt.", "und das Holz gehört ihm. Nach dem Talmud gilt dies nur, wenn er 16 Ellen oder mehr vom Baume entfernt gräbt: dagegen gehört innerhalb der 16 Ellen das Holz der abgeschnittenen Wurzeln dem Eigentümer des Baumes, da die Wurzeln bis 16 Ellen dem Baume Nahrungssäfte zuführen und zum Baume gehören." ], [ "so darf dieser so weit wegschneiden. Die untern Zweige des Baumes.", "als der Rinderstachel. Der Ochsenstecken, mittels dessen man das Ackervieh antreibt.", "über dem Pfluge reicht. Um unbehindert pflügen zu können.", "von Carube und Sykomore. Die viel Schatten machen und dem Felde schaden.", "bis an das Senkblei. D. h. Alles was über seinem Felde hangt, was an der Grenze seines Feldes durch ein Perpendikel bestimmt werden kann.", "in einem Bewässerungs-Felde. S. B. mezia IX, Note 9.", "darf man) jeden Baum bis an das Senkblei (beschneiden. Weil jeder Schatten einem solchem Felde schadet.", "Jeden unfruchtbaren Baum (darf man) bis an das Senkblei (beschneiden. Da an der Beschneidung eines solchen Baumes nicht viel gelegen ist." ], [ "so schneidet man so viel. Von den untern Baumzweigen.", "dass ein Kamel und sein Reiter (darunter) hinziehen können. R. Jehuda sagt: (Nur so viel, dass) ein mit Flachs oder Rebenbündeln beladenes Kamel (darunter hinziehen kann. Und nicht so viel, dass ein Reiter hinziehe, da der Reiter, wenn er unter dem Baume dahinzieht, sich bücken kann.", "bis an das Senkblei wegen der Unreinheit. Es könnte unter dem Baume ein Teil einer menschlichen Leiche sich befinden, der jeden unter dem Baum dahinziehendem Menschen verunreinigt, s. Oholot II, 1." ] ], [ [ "Die Ersitzung. חזקה (von החזק ergreifen) bezeichnet oft die Besitzergreifung (occupatio); hier bedeutet es „Ersitzung“ (usucapio), d. i. die Erwerbung eines Gegenstandes durch den während einer gesetzlich bestimmten Zeit fortgesetzten Besitz desselben.", "Höhlen. Oben II, 1.", "Taubenschläge. II, 5.", "Bewässerungs-Felder. II, 13.", "und Sklaven. Im Talmud 36a wird zwar gelehrt: הגודרות אין להם חזקה Kleinvieh (und andere lebende Wesen) können nicht durch Chasakah erworben werden; doch ist dort unter „Chasakah“ die Besitzergreifung verstanden, nicht die usucapio. Wer von eines Andern Kleinvieh Besitz ergriffen hat, kann es nicht durch die Behauptung, er habe es gekauft, als sein Eigentum beanspruchen; wohl aber kann er dies nach einer dreijährigen usucapio.", "deren Ersitzung währt drei Jahre. Wer dieselben drei Jahre ununterbrochen im Besitz gehabt, ohne dass der frühere Besitzer vor zwei Zeugen Einspruch (מחאה) dagegen erhoben hat, kann sie als sein rechtmässig erworbenes Eigentum erklären, obwohl er keine schriftliche Erwerbungs-Urkunde (שטר) besitzt. Als Grund hierfür wird im Talmud angegeben, dass man gewöhnlich nur drei Jahre, aber nicht länger, schriftliche Erwerbungs - Urkunden aufbewahrt.", "Bei einem von Regen getränkten Felde. בעל (ar. بعل) heisst ein Feld, dass nicht künstlich, sondern nur vom Regen bewässert wird, und daher nur einmal im Jahre Früchte trägt.", "aber nicht von Tag zu Tag (gerechnet. Das erste und letzte Jahr braucht nicht vollständig zu sein. Darüber, wie lange man es während dieser Zeit im Besitze haben muss, folgt jetzt eine Kontroverse zwischen R. Ismael und R. Akiba.", "Drei Monate. Die letzten drei Monate.", "vom ersten. Wenn er während dieser Zeit gesäet und geerntet hat, da manche Frucht, wie Gerste, Hafer und Linsen in 3 Monaten wächst.", "drei Monate. Die ersten drei Monate.", "vom letzten. Wenn er während dieser Zeit gesäet und geerntet hat, da manche Frucht, wie Gerste, Hafer und Linsen in 3 Monaten wächst.", "Einen Monat. Den letzten Monat.", "vom ersten. Da man auch in einem Monat Kraut und Viehfutter vom Felde gewinnen kann.", "einen Monat. Den ersten Monat.", "Bei einem Saatfelde. Dessen Früchte alle zu einer Zeit geerntet werden.", "bei einem Baumfelde. Worin verschiedene Baumarten sind, deren Früchte zu verschiedenen Zeiten geerntet werden.", "die Ölbäume abgepflückt und die Feigen. קיץ eig. Sommerfrucht, bes. Feigen.", "so gilt dies wie drei Besitzjahre. Obgleich alle diese drei Ernten in Einem Jahre erfolgt sind." ], [ "Drei Länder gibt es. Palästina wird in drei Provinzen eingeteilt, vgl. Schebiit IX, 2.", "Transjordanland. Auch „Peräa“ genannt.", "War er. Der Eigentümer des Grundstückes.", "und jemand hat in Galiläa ersessen. Das Grundstück 3 Jahre im Besitz gehabt.", "so ist die Ersitzung nicht gültig. Da zwischen diesen beiden Provinzen kein starker Verkehr besteht, so würde selbst ein von Seiten des Eigentümers vor zwei Zeugen erhobener Einspruch (מחאה) dem Ersitzenden nicht bekannt werden. Dieser hätte deshalb vorsorglich sein Erwerbungs-Dokument (שטר) gut verwahren sollen, da ja der frühere Eigentümer möglicher Weise gegen seine Besetzung Einspruch erhoben hat, ohne dass es ihm zu Ohren gekommen ist.", "vielmehr muss er. Der Eigentümer.", "mit ihm. Dem Ersitzenden.", "in derselben Provinz sein. Wenn die Ersitzung giltig sein soll. Es ist aber nicht nötig, dass beide in ein und derselben Stadt sind; denn ein vom Eigentümer vor zwei Zeugen erhobener Einspruch würde dem Usucapirenden bekannt werden, wenn dieser auch in einer andern Stadt wohnt, da es die Zeugen ihren Freunden und diese wieder ihren Freunden mitteilen, bis es schliesslich auch dem Ersitzenden zu Ohren kommt (חברך חברא אית ליה).", "wenn er. Der Eigentümer.", "etwa in Spanien. Wohin man zur Zeit R. Jehuda’s (um 150 p.) ein Jahr zu reisen hatte.", "ist und jemand ein Jahr. Erst nach einem Jahre wird dies allgemein bekannt.", "und er. Der Eigentümer.", "das andere Jahr zurückkommen könne. Um seine Ansprüche geltend zu machen. Nach R. Jehuda ist auch dann die Usucapion gültig, wenn der Eigentümer in Judäa und der Ersitzende in Galiläa war." ], [ "Begründung. Einem Rechtsgrunde (justus titulus), der den neuen Besitzer zum Eigentümer eines Objektes macht, das früher Eigentum eines andern war.", "Wer wegen einer Erbschaft gekommen ist. Wer ein ererbtes Grundstück 3 Jahre im Besitz gehabt.", "bedarf keiner weiteren Begründung. Er braucht nicht zu beweisen, dass es der Erblasser rechtmässig erworben; jedoch muss durch Zeugen konstatiert sein, dass der Erblasser es, wenn auch nur einen Tag, besessen hat.", "Die Handwerker. Die an einem Grundstück 3 Jahre lang gearbeitet und es deshalb im Besitze hatten. Jerusch. liest nicht האומנין.", "die Miteigentümer. Wenn Einer von zwei Teilhabern eines Grundstückes, bei dem kein Teilungsrecht (oben I, 6) vorhanden ist, dasselbe drei Jahre besessen hat.", "die Feldbauer. Vgl. B. mezia V, Note 73. Nach dem Talmud (46 b) spricht die Mischna von Familien-Feldbauern, (Erbpächter, אריסי בתי אבות), die bereits lange die Grundstücke der Familie in Pacht haben (da dieselben von Vater auf Sohn übergehen) und manchmal 3 Jahre lang den ganzen Ertrag der Felder nehmen, um in den folgenden 3 Jahren wieder den ganzen Ertrag dem Eigentümer zu überlassen.", "und die Vormünder. אפוטרופוס = ἐπίτροπος.", "haben kein Ersitzungsrecht. In drei Jahren bei Grundstücken. Bei Mobilien, bei denen, wenn sie nicht ausgeliehen und vermietet zu werden pflegen, der davon Besitz Ergreifende sogleich beglaubt ist zu behaupten, er habe sie käuflich erworben, gilt ebenfalls die Ausnahme, dass Personen, die zum fraglichen Gegenstande eine der hier genannten Beziehungen hatten, ohne Beweis nicht behaupten können, den Gegenstand gekauft zu haben.", "Der Mann hat kein Ersitzungsrecht an den Gütern seiner Frau. An den Niessbrauch-Gütern (נכסי מלוג, Jebamot VII, 1), wovon der Mann die Früchte zu essen berechtigt ist. Selbst wenn er auf dieses Recht schriftlich verzichtet hat, kann dennoch ein dreijähriger Genuss der Früchte nicht als „Ersitzung“ gelten, da die Frau es mit dem Manne nicht genau nimmt, und ihm den Niessbrauch ihrer Güter überlässt, wenn er auch nicht dazu berechtigt ist.", "und die Frau hat kein Ersitzungsrecht an den Gütern ihres Mannes. Obwohl der Mann zur Ernährung seiner Frau irgend ein Gut bestimmt hat, kann die Frau dennoch nicht ein anderes Gut durch Usucapion erwerben, da der Mann seine Frau auch da die Früchte geniessen lässt, wo sie nicht dazu berechtigt ist.", "der Vater nicht an den Gütern des Sohnes. Solange der Sohn am Tische des Vaters isst, wo beide es miteinander nicht so genau nehmen.", "und der Sohn nicht an den Gütern des Vaters. Solange der Sohn am Tische des Vaters isst, wo beide es miteinander nicht so genau nehmen.", "Wobei sind diese Worte. Dies bezieht sich auch auf den Anfang des Abschnittes, wonach zur Usucapion drei Jahre erforderlich sind.", "Beim Ersitzen. Wobei der frühere Eigentümer behauptet, dass der Ersitzende es mit Unrecht in Besitz genommen.", "gibt aber jemand ein Geschenk. Und der Empfänger will es mit Einwilligung des Gebers durch Okkupation erwerben.", "in einer Erbschaft. Und Jeder will sein Teil durch Okkupation sich aneignen.", "oder ergreift jemand Besitz von den Gütern eines Proselyten. Der ohne Erben verstorben ist, dessen Vermögen als herrenloses Gut betrachtet wird, s. B. kamma IX, Note 66.", "wenn man nur etwas verschlossen. Eine Türe oder ein Schloss daran gemacht, oder eine offene Türe verschlossen hat.", "Besitzergreifung. Das ist die Chasakah (Occupatio), durch welche man Grundstücke erwerben kann, vgl. Mischna Kidduschin I, 5 und oben Note 1." ], [ "dass er es. Ein ersitzbares Objekt.", "drei Jahre niessbraucht. Und so durch Usucapion erworben.", "und sie werden falsch befunden. Durch Alibi-Überführung (הזמה), wie in B. kamma VII, Note 13.", "so müssen sie ihm. Dem Eigentümer des Objektes.", "das Ganze. Den Betrag, um den sie ihn schädigen wollten.", "bezahlen. B. kamma VII, Note 14.", "Zeugen) für das erste, zwei für das zweite und zwei für das dritte (Jahr. Und diese drei Zeugenpaare kommen auf einmal, so dass man sieht, dass sie Alle das Objekt dem angeblichen Ersitzer zuzueignen beabsichtigen.", "so teilt man. Die aufzuerlegende Strafe.", "unter sie in drei Teile. Jedes Paar zahlt ein Drittel.", "Sind es. Die drei Zeugen-Parteien.", "und Einer. Ein Fremder.", "ihnen. So dass für jedes Ersitzungs-Jahr einer der drei Brüder und der Fremde Zeugnis ablegen.", "so sind dies drei Zeugnisse. Das Zeugnis ist gültig, obgleich Brüder miteinander zu Einem Zeugnisse unbrauchbar sind; denn es sind dies drei Zeugnisse.", "sie sind jedoch Ein Zeugnis hinsichtlich der Überführung. Wenn sie falsch befunden werden, zahlen sie die Strafe gemeinschaftlich, und zwar so, dass jeder Bruder ⅙ und der Fremde ³⁄₆ (= ½) bezahlt. Sie sind auch nur strafbar, wenn sie alle, vier überführt worden. Im Jerusch. und in manchen Codices fehlt das Wort להזמה." ], [ "Welches. B. mezia II, Note 1.", "bei denen keine Ersitzung Statt hat. Im Folgenden handelt es sich um Usucapirung gewisser Rechte an eines Andern Grundstück (Servituten).", "Hat jemand. Drei Jahre lang.", "so gilt da keine Ersitzung. Nach dem Talmud spricht dies von zwei Teilhabern eines Hofes, die es miteinander nicht so genau nehmen; hat man aber drei Jahre lang obige Verrichtungen in einem fremden Hofe oder in dem Hofe eines Teilhabers, der es damit genau nimmt, ausgeübt, so kann man in Folge der Usucapion behaupten, man habe für immer das Recht dazu erkauft.", "so gilt dabei eine Ersitzung. Weil solches auch bei einem Teilhaber nicht geduldet würde, wenn er nicht das Recht dazu erkauft hätte." ], [ "Betreffs der Traufrinne. מרזב ist nach den Erklärern eine kleine Rinne, die an das Ende der über die ganze Länge des Daches sich hinziehenden grossen Dachrinne (מזחילה) angebracht wird, damit die Traufe fern von der Wand hinabfalle.", "aber hinsichtlich ihres Ortes gilt eine Ersitzung. Dieser dunkle Satz wird in der Tosephta (II, 13) mit folgenden Worten erklärt: צינור בחצר אין לו חזקה מקום קילוחו יש לו חזקה (Für die Rinne kann man am Hofe nichts ersitzen; dagegen gilt eine Ersitzung hinsichtlich des Ortes ihres Ergusses). Es wird hiernach bestimmt: Wenn jemand seine Traufrinne drei Jahre in den Hof des Nachbars fallen liess, so hat er zwar das Recht ersessen, seine Traufe weiterhin in jenen Hof sich ergiessen zu lassen; aber andere Verbindlichkeiten hat der Hofbesitzer betreffs der Rinne nicht. Er kann z. B. unter derselben oder neben derselben bauen, was bei מזחילה (weiter Note 71) nicht gestattet ist.", "Betreffs der Dachrinne. Oben Note 68 und II, Note 43.", "gilt eine Ersitzung. Auch insofern, dass der Nachbar 4 Ellen weit von seiner Dachrinne keine Wand aufführen (oben II, 5) und auch unter dieser Rinne nicht bauen darf, wenn diese dadurch beschädigt werden könnte.", "Hinsichtlich einer ägyptischen Leiter. Eine kleine Leiter, die keine 4 Sprossen hat und nicht an einer Stelle befestigt ist.", "gilt keine Ersitzung. Hat man diese in den Hof des Nachbars drei Jahre gesetzt, ohne dass er dagegen Einspruch erhoben, so kann man nicht behaupten, man habe das Recht dazu erkauft, da eine solche Leiter nicht beachtet wird.", "hinsichtlich einer tyrischen. Einer grossen Leiter.", "Betreffs eines ägyptischen Fensters. Das nach des Nachbars Hofe geht.", "gilt keine Ersitzung. Es kann daher der Nachbar davor eine Wand bauen und es verschliessen. Nach einigen gilt dies nur, wenn das kleine Fenster bloß als Luftloch dient, nicht aber, wenn es des Lichtes wegen gemacht ist.", "durch welches nicht der Kopf eines Menschen gehen kann. Und noch ausserdem höher als 4 Ellen vom Boden des Zimmers angebracht ist (Talmud).", "Wenn dasselbe eine Einfassung. מלבן (von לבנה) eine Ziegelform, eine längliche viereckige Einfassung.", "Betreffs eines Vortrittes. זיז ein Vorbau von Stein oder Holz, der an der Wand im Raume des Nachbars vorsteht.", "verwehren. Weil er von da aus stets in des Nachbars Hof sehen kann.", "so gilt dabei keine Ersitzung. Und es kann der Nachbar den Vortritt wegschaffen, wenn er an dessen Stelle eine Wand bauen will.", "nicht verwehren. So lange man dessen Raum nicht braucht." ], [ "Es darf niemand seine Fenster in den gemeinsamen Hof. Obgleich er Teilhaber des Hofes ist; um so weniger in einen fremden Hof.", "eröffnen. Weiler durch das Hinaussehen dem Nachbar schaden kann, s. oben I, Note 8.", "Kauft einer ein Haus. Von welchem eine Wand am gemeinsamen Hofe liegt.", "so darf er es nicht in den gemeinsamen Hof eröffnen. Weil dadurch der gemeinsame Hof mehr betreten würde, indem die Bewohner des andern Hauses ebenfalls in diesen Hof ginge.", "so darf er ihn nicht in den gemeinsamen Hof eröffnen. Weil dann der gemeinsame Hof auch von den Bewohnern des Söllers betreten würde.", "sondern wenn er will. Mehr Bewohner in sein Haus aufnehmen.", "kann er ein Zimmer innerhalb seines Hauses bauen. Indem er ein Zimmer durch eine Wand in zwei teilt.", "oder einen Söller auf seinem Hause bauen. Nach dem Talmud ist unter diesem Söller nur eine Gallerie zu verstehen, wodurch der Raum seines Hauses nicht vergrössert, sondern nur ein Teil desselben in zwei Stockwerke geteilt wird.", "und in sein Haus eröffnen. Dies ist gestattet, obgleich dadurch mehr Bewohner in den Hof kommen, da es jedem freisteht, beliebig viele Bewohner in sein Haus zu nehmen.", "oder ein Fenster gegenüber einem Fenster. Sondern etwas seitwärts, damit er nicht geradezu in des Nachbars Wohnung hineinschauen könne.", "War sie. Die Türe.", "darf er sie nicht gross machen. Weil dadurch der Einblick in des Nachbars Haus leichter wird und dieser sich vor demselben nicht schützen kann.", "aus Einer darf er nicht zwei. Obwohl beide zusammen nicht grösser sind als die Eine.", "machen. Da der Nachbar sich bei zwei Türen schwerer vor dem Ausblick schützen kann, als bei Einer.", "gegenüber und ein Fenster einem Fenster gegenüber eröffnen. Da der gegenüber Wohnende doch ohnedies wegen der Leute, die durch die Strasse ziehen, bei seinem Tun und Treiben sich in Acht nehmen muss." ], [ "Elieser erlaubt es in der Weise. Wenn der Erdboden darüber so fest ist.", "dass ein mit Steinen beladener Wagen darüber fahren kann. Die Weisen aber gestatten es auch in diesem Falle nicht, da im Laufe der Zeit die Decke schwächer werden kann.", "Man darf keine Vortritte. Oben Note 79.", "und Altane. גזוזטרא, auch כסוסטרא und כצוצטרא geschrieben, ist das gr. ἐξώστρα (im Syr. ܟܣܽܘܣܛܪܽܘܢ), das auch „Altan“ bedeutete. Über den Unterschied zwischen זיז und גזוזטרא s. Oholot XIV, 1, wo statt גיזרה vom Aruch גזוזטרא gelesen wird.", "wenn er will. Einen derartigen Vorbau machen.", "muss er (die Mauer. Seines Hauses.", "in sein Gebiet hineinrücken und dann hinausbauen. So dass der ganze Vorbau im Raume seines Gebietes steht.", "so bleibt er in seinem Besitzrechte. Da wir annehmen, der Verkäufer hat den Vorbau in seinem Gebiete angebracht." ] ], [ [ "so hat er den Anbau. יציע Kammern, die als Anbau an den Wänden oder in der Dicke der Wand sich befinden.", "nicht mit verkauft. Dies gilt nur dann, wenn der Anbau 4 Ellen breit ist.", "welches hinter dem Hause ist. Obwohl es den Eingang im Hause hat.", "Wenn dazu. Zum Dache vom Hause aus.", "die Form eines Eingangs. Vgl. Erubin I, 1 Note 6.", "so ist es. Das Dach.", "selbst wenn es. Das Geländer." ], [ "Ferner nicht den Brunnen. בור ein gegrabener Brunnen oder eine Zisterne, die in harter Erde gegraben und nicht ausgemauert zu werden braucht.", "und nicht die Zisterne. דות, auch חדות, ist eine ausgemauerte Zisterne. Nach einigen ist דות ein auf der Erde gebauter Wasserbehälter.", "Tiefe und Höhe. „Des Hauses verkaufe ich dir.“", "Doch muss er. Der Verkäufer vom Käufer.", "sich dazu einen Weg kaufen. Denn gewiss hat er das ganze Grundstück verkauft und sich nicht einmal einen Weg zur Zisterne zurückbehalten, da jeder Verkäufer „mit günstigem Auge“ (בעין יפה, mit Freigebigkeit) verkauft.", "Er braucht sich keinen Weg dazu zu kaufen. Da jeder Verkäufer „mit missgünstigem Auge“ (בעין רעה, ungünstig) verkauft und sich den nötigen Weg zurückbehält.", "ausser diesen. Dem Brunnen und der Zisterne. Er hat diese vom Verkaufe ausdrücklich ausgeschlossen.", "er sich keinen Weg dazu zu kaufen braucht. Denn da diese Klausel unnötig war, so wollte er damit sich auch einen Weg zurückbehalten.", "Hat jemand diese. Einen Brunnen oder eine Zisterne in seinem Hause.", "an einen Andern verkauft. Und das Haus für sich behalten.", "Akiba sich keinen Weg dazu zu kaufen. Da er ihm mit Gunst (oben Note 12), also auch einen Weg dazu verkauft hat.", "Er muss sich einen Weg dazu kaufen. Denn er hat ihm keinen Weg mit verkauft (oben Note 13)." ], [ "so hat er die Türe. Die vermittelst der Türangeln am Hause befestigt ist.", "aber nicht den Schlüssel. Selbst wenn er an der Türe befestigt ist.", "mit verkauft. Da derselbe leicht losgelöst werden kann und nicht immer befestigt bleibt.", "er hat den feststehenden. Am Boden.", "er hat den Mühlen-Kegel. אצטרוביל u. קלת entsprechen dem שכב und רכב oben II, 1, vgl. Talmud 20b. Letztere sind die Mühlsteine der kleinen Handmühle; beide ersteren sind die Mühlsteine einer grossen Mühle, רחיים של חמור (mola asinaria) genannt. Ein solcher grosser Mühlstein hiess auch μύλος ὀνιϰός Esels-Mühlstein. — אצטרוביל = στρόβιλος (lat. meta), der Kegel, hiess der untere auf dem Boden feststehende Mühlstein mit einer viereckigen oder runden Basis, auf welcher sich ein spitzer Kegel erhob (daher den Namen אצטרוביל). קלת = ϰάλαϑος, der Korb, hiess der obere Mühlstein. Dieser hatte unten eine konkav ausgehauene Fläche, während er sich nach oben zum Behuf des Einschüttens des Getreides in gleicher Weise wie nach unten öffnete und so die Gestalt eines Korbes erhielt, weshalb er den Namen קלת führen mochte. Das oben eingeschüttete Getreide wurde durch den Umschwung des קלת um den kegelförmigen אצטרוביל zerrieben.", "aber nicht den Mühlen-Korb. אצטרוביל u. קלת entsprechen dem שכב und רכב oben II, 1, vgl. Talmud 20b. Letztere sind die Mühlsteine der kleinen Handmühle; beide ersteren sind die Mühlsteine einer grossen Mühle, רחיים של חמור (mola asinaria) genannt. Ein solcher grosser Mühlstein hiess auch μύλος ὀνιϰός Esels-Mühlstein. — אצטרוביל = στρόβιλος (lat. meta), der Kegel, hiess der untere auf dem Boden feststehende Mühlstein mit einer viereckigen oder runden Basis, auf welcher sich ein spitzer Kegel erhob (daher den Namen אצטרוביל). קלת = ϰάλαϑος, der Korb, hiess der obere Mühlstein. Dieser hatte unten eine konkav ausgehauene Fläche, während er sich nach oben zum Behuf des Einschüttens des Getreides in gleicher Weise wie nach unten öffnete und so die Gestalt eines Korbes erhielt, weshalb er den Namen קלת führen mochte. Das oben eingeschüttete Getreide wurde durch den Umschwung des קלת um den kegelförmigen אצטרוביל zerrieben.", "mit verkauft. Letzterer ist beweglich, ersterer feststehend.", "auch nicht den Ofen und nicht den Herd. Die beweglich sind.", "and. LA.: Er hat den Ofen mit verkauft, er hat den Herd mit verkauft. Nach dieser LA. spricht die Mischna von Ofen und Herd, die am Boden festsitzen.", "was darin ist. „Sei dir verkauft.“", "so ist alles dieses. Was in dieser Mischna steht, aber nicht das in Mischna 1 und 2 Erwähnte" ], [ "hat er die Häuser. Die im Hofe ihren Eingang haben.", "Gräben und Höhlen. Die im Hause sind.", "was darin ist. „Sei dir verkauft.“", "so ist alles verkauft. Doch nicht die darin befindlichen Lebensmittel.", "Jedenfalls. Obschon er gesagt hat: „Der Hof und alles, was darin ist, sei dir verkauft.“", "hat nur den freien Raum des Hofes verkauft. Sonst nichts; nicht einmal die Häuser." ], [ "so hat er das Becken. ים eig. Meer, nach Raschbam מיי״ם = maie, der Kelterboden, in dem die Oliven gekeltert werden.", "den Reibstein. ממל (von מלל reiben) nach dem Talm. = מפרכתא (von פרך reiben), das nach Raschbam den hohlen Stein bezeichnet, in welchem die Oliven zerstossen werden. Es scheint hiernach ממל hier für בית הממל (Maaserot I, 7) zu stehen; denn ממל dürfte eher „Reiber“ oder „Stampfer“ bedeuten, wie Barten. erklärt.", "und die Stangen. Die an beiden Seiten der Kelter im Boden befestigt sind und in welche der Pressbalken eingefügt ist. Nach Raschbam wurden diese jumelles (Zwillinge) oder sorores (Schwestern) genannt.", "er hat aber nicht mit verkauft die Pressbretter. Die man auf die zerstossenen Oliven legt, um sie vermittelst des Pressbalkens aaszupressen. Jerusch. liest הכירים, und auch in M. Kelim XII, 8 sind כירים erwähnt, die nach den Erklärern mit עכירין identisch sein sollen; doch erklärt dort Maimon. כירים für eine eiserne Keule, mit der man die Oliven zerstösst.", "das Rad. Die Winde, womit der Pressbalken hinaufgezogen und herabgesenkt wird." ], [ "so hat er nicht die Bretter. Auf welche man die Kleider legt.", "die Bänke. ספסל von subsellium, Sitz-Bank. Der Talm. liest: ספלין, was gewöhnlich „Wasch-Schüsseln“, bedeutet. Vielleicht ist es aber hier vom gr. σφέλας abzuleiten und als Bänke zu fassen.", "und die Vorhänge. וילון von velum, Vorhang vor dem Eingang. Nach einigen sind es „die Handtücher.“ Die Talmude lesen בילניות.", "Jedenfalls hat er die Wasserbehälter. Die Wasserteiche, die das Badehaus mit Wasser versorgen." ], [ "Ölpressen-Häuser und bewässerte Ländereien. Vgl. B. mezia IX, 2, Note 9; nach dem Talm. ist hier nur von „Gartenland“ die Rede.", "hat auch den Wächter. סנטר nach R. Chanannel: der Wächter (vom gr. συντηρέω), nach andern: Jemand, der die Grenzen der Felder zeigt (viell. vom σημάντωρ der Anzeiger). Nach einer Ansicht im Talmud bedeutet סנטר „die Felder rings um die Stadt.“" ], [ "die dazu gebraucht werden. Um dem Felde als Umzäunung zu dienen.", "die dazu gebraucht werden. Um die Reben daran zu binden. Unter Feld ist auch ein Weinberg zu verstehen.", "das noch an der Erde haftet. Obwohl es schon zum Ernten reif ist.", "das Schilf - Gebüsch. מחיצת im Talm. חיצת, besser חישת vom ar. خيسة Gebüsch.", "das weniger ist als ein Viertel Kab-Aussaat. 104⅙ Quadratellen.", "die nicht. R. Chanannel liest hier העשויה בטיט und in der folgenden Mischna שאינה עשויה בטיט.", "die ungepfropfte Carube. Den noch jungen Johannisbrotbaum; wenn der Baum älter wird, pfropft man ihn.", "und die unbehauene Sykomore. Solange sie noch jung ist; wenn sie alt wird, haut man die Zweige ab und sie heisst dann סדן השקמה." ], [ "das von der Erde abgepflückt ist. Wiewohl es noch auf dem Felde trocknen muss.", "das die Grösse eines Viertel Kab-Aussaat hat. Weil dies wie ein besonderes Feld betrachtet wird.", "die mit Lehm befestigt ist. S. oben Note 52.", "die gepfropfte Carube. Oben Note 53.", "und den Sykomoren - Stamm. Oben Note 54.", "die Kelter. Die Kelter befand sich gewöhnlich im Weinberge (s. oben Note 48), Jesaja 5, 2.", "Er muss sich jedoch dazu einen Weg kaufen. S. oben Noten 11—19.", "Er muss sich einen Weg dazu kaufen. S. oben Noten 11—19.", "Worte. Dass gewisse Dinge nicht zum Felde gehören.", "Bei einem Verkäufer; wenn aber jemand eine Schenkung macht, schenkt er alle diese (Dinge. Die im Felde sind.", "mit. Da man gewöhnlich mit „günstigem Auge“ (בעין יפה) schenkt.", "Wer sich der Güter eines Proselyten. Der ohne Erben verstorben und dessen Güter herrenlos sind.", "hat auch dies alles mit geheiligt. Weil man mit „günstigem Auge“ heiligt.", "hat nichts mitgeheiligt. R. Simon meint, der Heiligende ist, wie ein Verkäufer, nicht freigebig.", "ausser der gepfropften Carube und dem Sykomoren-Stamm. Weil diese vom Felde des Heiligtums Nahrung saugen." ] ], [ [ "das Segel. Jesaja 33, 23.", "den Anker. עוגין nach Babli von עגן (Ruth 1, 13). Jerusch. liest הוגין; arab. هوجل Anker (gr. ὄγϰινος Widerhaken).", "er hat aber nicht mit verkauft die Knechte. Schiffs-Knechte.", "die Säcke. מרצוף gr. μάρσυπος Sack.", "und die Ladung. אנתיקי gr. ἐνϑήϰη, nach dem Talm. die Ware, die im Schiffe ist.", "Wer einen Wagen. קרון gr. ϰαῤῥόν.", "hat nicht die Maultiere. Die den Wagen ziehen. Nach einigen sind פרדות die Ortscheite des Wagens, an welche die Zugtiere gespannt werden.", "Wer ein Joch. Welches die pflügende Rinder zusammen hält.", "hat nicht die Rinder mit verkauft. Selbst an einem Orte, wo Einige mit dem Ausdruck „Joch“ auch die Rinder bezeichnen.", "dass ein Joch nicht zweihundert Sus wert ist. Er hat also die Rinder mit gekauft.", "Der Kaufpreis beweist nichts. Allerdings ist mitunter bei einem zu hohen Kaufpreise der Kauf ungültig, oder wenigstens der Betrag, um den man den Nächsten übervorteilt, zurückzuerstatten, (vgl. B. mezia IV, Note 21); doch gelten diese Bestimmungen nur, wenn möglicherweise der Käufer irrtümlich die Ware für so viel wert gehalten haben konnte; wo aber ein solcher Irrtum ausgeschlossen ist, da wird angenommen, der Käufer habe das Geld als Geschenk gegeben." ], [ "hat nicht dessen Geräte. Nach dem Talmud sind hier nur die Packgeräte, wie Quer- und Mantelsack, gemeint; dagegen sind die zum Reiten nötigen Geräte, wie Sattel u. dgl., mit verkauft.", "mit verkauft. Obgleich sie während des Verkaufes auf ihm liegen.", "und er sprach zu ihm. Dem Eigentümer des Esels.", "ist dies dein Esel. Er weiss also noch nicht, ob dieser Esel ihm gehört." ], [ "Wer eine Eselin verkauft. Und zum Käufer sagt: „ich verkaufe dir eine melkende Eselin (Talmud).", "hat das Füllen. S. Pesachim IV, Note 7.", "mit verkauft. Da die Milch der Eselin den Israeliten verboten ist, so hat er nur deshalb eine melkende Eselin gekauft, um die Milch für das Füllen zu gebrauchen.", "Wer eine Kuh. Eine melkende.", "hat ihr Junges nicht mit verkauft. Da der Käufer die Milch selbst trinken kann.", "Wer einen Bienenstock. כוורת ar. كوارة, ein grosser runder Behälter, Bienenkorb.", "Wenn jemand die Früchte des Taubenschlages. Was die Tauben in einem Jahre ausbrüten.", "so muss er die erste Brut. Das erste Täubchenpaar, das die Tauben ausbrüten.", "fliegen lassen. D. h. er darf dies nicht nehmen, sondern muss es bei den alten Tauben zurücklassen, weil diese ohne Gesellschaft (צוות) davonfliegen würden.", "die Früchte eines Bienenstockes. Die Brut der Bienen von einem Jahre.", "so kann er drei. Die drei ersten, welche die besten sind.", "Bienenschwärme. נחיל ar. نحل Bienenschwarm.", "dann kann jener. Der Verkäufer.", "unfruchtbar machen. סרס, kastrieren. Nach dem Talm. geschieht dies dadurch, dass er ihnen Senf zu essen gibt. Dadurch werden sie zeugungsunfähig und beschäftigen sich nur mit der Bereitung des Honigs. Nach einer andern Erklärung im Talm. heisst ומסרס: „und er überspringt“ und das Subjekt ist der Käufer; die Mischna sagt hiernach entweder: „er nimmt drei Bienenschwärme mit Überspringen“ (d. h. den 1. 3. und 5.), oder: „er nimmt die drei ersten Schwärme, und dann überspringt er“ (d. h. er nimmt einen und lässt den andern zurück).", "die Honigwaben. Die im Bienenstocke des andern in einem Jahre erzeugt werden.", "so muss er zwei Waben zurücklassen. Damit die Bienen im Winter sich davon ernähren.", "so muss er zwei Zweige. גרופית der Zweig eines Ölbaumes, vielleicht von גרף (fegen), wie מכבד (der Zweig einer Palme) von כַבֵּר (aus fegen). Nach Andern bedeutet שתי גרופיות „zwei Fausthöhen vom Stamme über der Erde“ (von אגרוף Faust).", "zurücklassen. Um damit neue Ölbäume zu pflanzen." ], [ "Wenn jemand zwei Bäume. Um deren Früchte zu pflücken.", "so hat er keinen Boden. Unter und zwischen den Bäumen.", "grösser werden. Sich ausbreiten und durch ihren Schatten dem Eigentümer des Bodens Schaden bringen.", "so darf Jener. Der Grundherr.", "beschneiden. שפה glätten, hobeln, die Zweige abschneiden. Mit dem Verkaufe der Bäume hat der Grundherr zugleich seinen Grund und Boden für die Bäume, soweit sie es nötig haben, dienstbar gemacht, da ja der Käufer keinen eigenen Boden dazu erworben.", "Was vom Stamme. Der über der Erde ist.", "gehört ihm. Dem Käufer der Bäume. Doch muss er es abhauen und darf es nicht dort wachsen lassen; denn es könnte sich der Boden ringsumher derart heben, dass der neue Schössling von Erde bedeckt wie ein dritter Baum aussieht, und der Käufer würde dann als Besitzer von drei Bäumen auch auf Grund und Boden Anspruch erheben.", "das von den Wurzeln. Die unter der Erde sind.", "gehört der Boden nicht ihm. Dem Käufer der Bäume. Er kann an deren Stelle nicht andere Bäume pflanzen.", "Hat er drei Bäume. zusammen.", "so hat er auch Boden. Den Boden unter und zwischen den Bäumen und ringsumher soviel Raum als der Frucht-Pflücker mit seinem Korbe in der Hand braucht.", "dazu erworben. Nach dem Talmud gilt diese Bestimmung nur, wenn die Bäume nicht weniger als vier und nicht mehr als sechzehn Ellen voneinander entfernt sind.", "grösser werden. Sich ausbreiten und durch ihren Schatten dem Eigentümer des Bodens Schaden bringen.", "darf Jener. Der Grundherr.", "beschneiden. Denn da der Käufer auch Boden erworben, so hat der Verkäufer ihm nicht seinen Grund und Boden für die Bäume dienstbar gemacht; er kann daher die Zweige, die in sein Gebiet hineinreichen, abschneiden.", "gehört ihm. Dem Besitzer der Bäume.", "gehört ihm der Boden. Und er kann dort andere Bäume pflanzen." ], [ "Hat er die Lunge. קנח die Röhre, die Luftröhre nebst Lunge und Herz.", "hat die Lunge nicht mit verkauft. Jedoch meint die Tosephta ist in Bezug auf alle derartigen Bestimmungen der Landesbrauch massgebend." ], [ "Vier. Voneinander unterschieden.", "Normen. S. B. kamma VII, Note 1.", "zurücktreten. Weil er übervorteilt worden ist, vgl. B. mezia IV, Note 21. Dagegen kann der Verkäufer, selbst wenn der Weizen sehr gestiegen ist, den Kauf nicht rückgängig machen.", "Hat er ihn für schlecht verkauft. Indem der Käufer ihn getäuscht, dass solcher Weizen in dieser Stadt für schlecht betrachtet werde.", "so kann der Verkäufer zurücktreten. Der Käufer aber nicht, selbst wenn der Weizen nachher billiger geworden.", "und er wird auch schlecht. Wenn er auch nicht der allerschlechteste ist.", "oder hat er ihn für gut verkauft und wird auch gut. Wenn er auch nicht der allerbeste ist.", "Hat er dunkelroten. שחום wie das biblische חום (Gen. 30, 32).", "so können beide zurücktreten. Weil der eine dies, der andere jenes vorziehen mag." ], [ "Verkauft jemand seinem Nächsten Früchte. Und beide sind über den Preis eines bestimmten Maasses bereits einig geworden. So lange der Preis noch nicht bestimmt ist, kann der Käufer die Früchte, selbst wenn sie ihm zugemessen werden und er sie an sich zieht, nicht erwerben; denn er ist über seinen Kauf noch nicht sicher, da ja der Verkäufer einen beliebig hohen Preis fordern kann.", "und dieser hat die Früchte an sich gezogen. Er hat die Früchte durch Fortziehen von dem Orte, wo sie sich befinden, fortgeschafft. Nach Rab genügt es, wenn der zu erwerbende Gegenstand ein wenig fortgezogen wird; nach der rezipierten Ansicht Samuels dagegen muss er ihn ganz von seiner frühern Stelle fortschaffen (s. Talmud 75 b).", "so hat er sie erworben. Diese Aneignungs-Form (משיכה genannt) gilt nur bei grossen Lasten, die man nicht aufheben kann und die in einem Seitengässchen (סימטא) oder in einem beiden (Käufer und Verkäufer) gehörigen Hofe sich befinden, keinesfalls aber im öffentlichen Gebiete (רשות הרבים).", "Hat jener. Der Verkäufer. Wenn sie der Käufer selbst misst, so erwirbt er sie durch das Aufheben (הגבהה).", "sie ihm zugemessen. Mit seinen (des Verkäufers) Geräten.", "so hat er sie nicht erworben. Wenn sie aber mit des Käufers Geräten gemessen worden, hat er sie erworben.", "Wenn er klug ist. Und die Ware sich aneignen will, so dass der Verkäufer nicht vom Kaufe zurücktreten könnte.", "so mietet er. Falls eine Erwerbung durch Fortziehen oder Aufheben nicht möglich ist.", "deren. Der Ware.", "Platz. Dann erwirbt er die Ware, weil sie sich in seinem Gebiete befindet.", "Wenn jemand Flachs. Den man in die Höhe heben kann.", "bis er ihn von einem Orte zum andern trägt. D. h. durch Aufheben (הגבהה). טלטל fortbewegen, indem man den Gegenstand aufhebt. Durch הגבהה kann man an jedem Orte einen Gegenstand erwerben.", "Ist derselbe noch am Boden haftend. Sodass das Recht von Grundstücken dabei anwendbar ist, die man durch Okkupation sich aneignen kann, vgl. oben III, 3, Note 48.", "und er reisst etwas davon aus. Auf Anordnung des Verkäufers, der zu ihm sagt: Reinige mir ein Stückchen vom Felde, um hierdurch den ganzen Flachs, der auf dem Felde wächst, zu erwerben.", "so hat er ihn erworben. Weil diese Arbeit als Okkupation (חזקה) betrachtet wird." ], [ "so gehört es dem Käufer. Nach dem Talmud handelt diese Bestimmung von dem Falle, wo das Maass einem Unterhändler gehört, der es Beiden geliehen hat; es ist nun anzunehmen, dass das Gefäss so lange dem Verkäufer geliehen ist, bis es gefüllt ist, nachher aber ist es dem Käufer geliehen, der durch das Gerät die Ware, die sich in einem סימטא oder in einem gemeinsamen Hofe befindet, erworben hat, s. oben Note 65 und 62.", "Wenn ein Makler. סרסור ar. سرسار Sensal, Makler.", "zwischen ihnen ist. Der die Ware vom Verkäufer kauft, um sie mit Gewinn an den Käufer abzugeben.", "und das Fass. Das ihm (dem Makler) gehört.", "so ist es zum Schaden des Maklers zerbrochen. Wir nehmen nicht an, dass der Makler bloß der Bevollmächtigte des Käufers sei, sodass letzterer den Schaden tragen müsste. Vor unserem Satze scheint eine Lücke (הסורי מיחסרא) zu sein. Nach der Tosefta (V, 2) müsste da stehen: נשברה המרה עד שלא נתמלאת נשברה למוכר משנתמלאת נשברה ללוקח ואם היה סרסור וכו׳ (Wird das Maass zerbrochen, bevor es gefüllt ist, trifft der Schaden den Verkäufer; geschieht es aber, nachdem es gefüllt ist, so trifft der Schaden den Käufer. Wenn aber ein Makler u. s. w.).", "aus dem Maasse. Nachdem er es ausgeleert.", "ihm. Dem Käufer.", "Hat er es nachher umgebogen und die Neige gesammelt. Am Boden des Maasses. מיצה eig. ausdrücken, d. h. die letzten Tropfen sammeln.", "so gehört diese dem Verkäufer. Denn der Käufer verzichtet darauf, vgl. Terumot XI, 8.", "Der Krämer aber ist nicht verpflichtet. Weil er stets beschäftigt ist und keine Zeit dazu hat. Nach einer andern LA. (s. Schitta mek.) heisst es: והחנוני חייב (Auch der Krämer ist verpflichtet).", "Nur am Vorabend des Schabbats bei einbrechender Dunkelheit ist er davon befreit. Weil er da keine Zeit dazu hat." ], [ "ihm einen Pondion. Lat dupondium. 1 Pondion = 2 Issar. Die Talmude lesen nicht: ופונדיון בידו.", "jener. Der Krämer.", "ihm um einen Issar. Gr. ἀσσάριον, lat. as.", "dieses. Das Kind.", "so ist der Krämer schuldig. Das Öl, den Issar und die Flasche zu ersetzen; denn er hätte dies alles nicht durch das Kind schicken sollen, vgl. B. mezia VIII, 3. Der Talmud findet es jedoch auffällig, dass der Krämer auch die Flasche bezahlen müsse, da doch der Eigentümer selbst sie dem Kinde anvertraut und so der Gefahr des Zerbrechens preisgegeben hat. Die einfachste Erklärung ist die von Rabba und Rab Joseph, dass der Krämer auch die Flasche verkauft und das Kind weiter nichts als den Pondion mitbekommen hatte. Doch findet der Talm. nach dieser Erklärung den Schluss der Mischna schwierig, und Raba erklärt schliesslich, die Mischna handle von dem Falle, dass der Krämer die Flasche genommen und für sich zum Messen benutzt hat. Er muss daher die Flasche bezahlen, weil eine Entleihung ohne Wissen des Eigentümers wie ein Raub betrachtet wird, vgl. B. mezia III, Note 47.", "da Jener. Der Vater des Kindes.", "es auf diese Gefahr hin. Eig.: mit dieser Bedingung.", "geschickt. Die Tosefta sagt: שעל מנת כן שולח את בנו אצל חנוני על מנת שיאבד את האיסר וישבר את הצלוחית (Er hat auf diese Gefahr hin sein Kind zum Krämer geschickt, dass es den Issar verlieren und die Flasche zerbrechen soll). Nach dem Talm. braucht er deshalb auch die Flasche nicht zu bezahlen, weil nach R. Jehuda eine Entlehnung ohne Wissen des Eigentümers nicht als Raub betrachtet wird.", "wenn die Flasche in der Hand des Kindes war. Nach Rabba und Rab Joseph (oben Note 90): „wenn er die Flasche mitgebracht und nicht beim Krämer gekauft hat.“ Nach Raba: „wenn der Krämer sie nicht für sich benutzt hat.“" ], [ "Der Grosshändler. Gr. σιτώνης eig. der Getreidekäufer; סיטון in der Mischna: der Grosshändler.", "muss seine Maasse einmal in dreissig Tagen auswischen. Weil das Maass durch den daran klebenden Satz kleiner wird.", "der Privatmann. Der nicht so oft verkauft.", "Das Verhältniss ist umgekehrt. Gerade beim Händler, der sehr oft misst, bleibt weniger Satz am Maasse kleben, als beim Privatmanne.", "Ein Krämer muss seine Maasse zweimal in der Woche auswischen. Weil der Krämer das Maass nicht austropfen lassen muss (oben Mischna 8, Note 84) und daher bei ihm mehr kleben bleibt.", "seine Gewichte einmal in der Woche abreiben. S. Erubin V, Note 31)." ], [ "Wobei sind diese Worte. Die Reinigung der Maasse und Gewichte betreffend.", "Bei feuchten Dingen. Wenn die Maasse zu feuchten Dingen gebraucht werden.", "ihm eine Handbreit Ausschlag zu geben. הכרע ein Übergewicht geben. Diese Bestimmung gilt nach Jerusch. nur bei einem Gewicht von mindestens einer Litra (gr. λιτρα lat. libra, ein Pfund).", "Hat er ihm aber genau. עין בעין mit gleich herabhängenden Waagschalen, die einander gegenüber liegen, wie ein Auge dem andern.", "so muss er ihm seine Auswaage. גרום von גרם, kann auch „stark, reichlich“ bedeuten, daher אמה גרומה (Sebachim 62 b), eine reichliche Elle (vgl. Aruch). Das Wort dürfte mit dem ar. جرم zu vergleichen sein.", "und zwar ein Zehntel. Nach dem Talm.: ¹⁄1₀ Pfund bei 10 Pfund, d. i. 1 pCt.", "bei feuchten und ein zwanzigstel. Der Talm. zweifelt ob ¹⁄₂₀ Pfund bei 10 Pf. = ½ pCt., oder ¹⁄₂₀ bei 20 Pfund = ¼ pCt.", "mit kleinem Maasse. D. h. jedes Maass oder jedes Pfund besonders.", "darf man nicht mit grossem messen. Weil der Käufer bei jedem Maasse und Gewichte ein Übermaass resp. Übergewicht bekommt.", "soll man nicht mit kleinem messen. Damit nicht der Verkäufer geschädigt werde.", "soll man nicht gehäuftes Maass geben. Und sich dafür mehr zahlen lassen, weil dabei der Käufer leicht betrogen werden kann.", "darf man nicht abstreichen. Wenn auch dafür weniger bezahlt wird; denn dabei ist ebenfalls leicht zu übervorteilen." ] ], [ [ "Wenn jemand seinem Nächsten Früchte verkauft. Ohne zu bestimmen, ob er sie zum Essen oder zum Säen verkauft.", "selbst wenn es Leinsamen. Obwohl dieser von den meisten zum Säen gekauft wird, bekommt der Käufer dennoch nicht sein Geld zurück; denn wer an den andern eine Geld-Forderung stellt, hat einen vollkommenen Beweis zu erbringen, und ein Wahrscheinlichkeitsbeweis, den eine „Mehrheit“ darbietet, genügt nicht (אין הולכין בממון אחר הרוב).", "die nicht gegessen werden. Die ganz und gar ungeniessbar sind.", "muss man haften. Denn man hat sie gewiss zum Säen gekauft, und der Kauf ist als ein irrtümlicher nicht gültig. R. Simon ergänzt übrigens nur den ersten Satz der Mischna (Talmud)." ], [ "Wenn jemand seinem Nächsten Früchte. Hier ist von Getreide die Rede.", "so muss dieser. Der Käufer.", "auf jedem Sea ein viertel Kab. Das ist ein ¹⁄₂₄, da 1 Sea = 6 Kab.", "so muss man zehn säuerliche. קוסם im Talm. הקרים (vom ar. قزص, die Zunge beissen), säuerlich werden. Einige erklären הקרים mit „kahmig werden“, wohl nach der falschen LA. הקרים.", "Fässer auf hundert übernehmen. Nach der Halacha gilt dies nur, wenn der Verkäufer gesagt hat: ich verkaufe dir diesen Wein, zum Kochen“ (wozu man nur guten Wein benutzen konnte). Fehlt das Wort „diesen“, so muss er ihm lauter guten haltbaren Wein liefern. Fehlt die Bestimmung „zum Kochen“ so kann er ihm lauter mittelmässigen Wein geben. Sagt aber der Verkäufer: „ich verkaufe dir diesen Keller“, so gilt der Kauf, selbst wenn nur Essig darin ist.", "Bei Krügen in Saron. Nach andern heisst בשרון „in der Ebene.“", "muss man zehn schlechte Krüge. פיטם gr. πίϑος; hier nach der Tosephta: „ein Krug, der halbgebrannt (נא) ist und daher leicht bricht.“" ], [ "Wenn jemand seinem Nächsten Wein verkauft. Und zwar zum Kochen.", "und dieser sauer geworden ist. In den Gefässen des Käufers, so dass diese Gefässe es verursacht haben können.", "so braucht er nicht dafür zu haften. Ist er in den Gefässen des Verkäufers sauer geworden, so muss er ihn ersetzen, da der Käufer ihn zum Kochen, also zum langsamen Verbrauche kaufte.", "dass sein Wein sauer wird. Dass er nicht lange haltbar ist.", "so ist es ein irrtümlicher Kauf. Denn da er ihn zum Kochen gekauft hat, so hätte der Verkäufer erklären müssen, dass sein Wein nicht haltbar ist.", "ich verkaufe dir gewürzten Wein. Der sich gewöhnlich bis zum Wochenfeste hält; von da ab kann er durch die Hitze verdorben werden.", "zu erhalten. Er muss bis dahin dafür haften.", "Alter. Wenn jemand „alten Wein“ verkauft.", "vom vorigen Jahre. אשתקד contr. aus שתא קדמאה (voriges Jahr).", "gealterter. Vgl. Lev, 26, 10 und Raschi das." ], [ "ihm. Auf dessen eigenem Grundstücke.", "ein Hochzeits-Haus. Ein Haus, das er nach der Hochzeit bewohnen soll.", "für seinen Sohn oder ein Witwenhaus für seine Tochter. Die nach dem Tode ihres Mannes in das väterliche Haus zurückkehrt.", "Dies ist ein Rinderstall. Ein Haus muss aber grösser sein.", "baut denselben vier Ellen (breit) und sechs (lang. Nach einigen gesteht dies auch R. Akiba zu; nur meint er, dass mancher seine Wohnung eben so klein wie einen Rinderstall machen lässt.", "Breite) acht (Länge. Nach unserer LA. ist dies die Ansicht des R. Ismael. Im Babli fehlen jedoch im ersten Satze der Mischna die Worte לבנות לו בית nach לחבירו, so dass R. Akiba nur für eine Hochzeits- und Witwenwohnung das Maass 4 × 6 bestimmt. Hiernach kann vorliegende Bestimmung von 6 × 8 für ein selbständiges kleines Haus auch von R. Akiba herrühren,", "zu einem Saale. Oben I, Note 56.", "Die Höhe sei gleich der Hälfte der Länge und der Hälfte der Breite. Also bei einem kleinen Hause 7, bei einem grossen 9 und bei einem Saale 10 Ellen.", "der Tempel. Der Salomonische Tempel war 40 Ellen lang, 20 breit und 30 hoch (1. Kön. 6, 2; 17).", "Bei Allen. Sei die Höhe.", "nach Verhältnis des Tempelgebäudes. R. Simon erklärt nur den vorhergehenden Satz. Nach einigen sind diese Worte fragend zu fassen: „Soll denn alles nach Verhältnis des Tempels sein?“ — Man richte sich vielmehr nach dem Landesbrauche." ], [ "Wenn jemand hinter dem Hause seines Nächsten eine Zisterne hat. Und er hat das Recht, durch das Haus zu seiner Zisterne zu gehen.", "Menschen ein- und auszugehen pflegen. Am Tage und nicht in der Nacht.", "Dieser. Der Eigentümer der Zisterne.", "mache sich ein Schloss. An der Türe der Zisterne, damit ihm sein Wasser nicht gestohlen werde.", "und jener. Der Haus-Eigentümer.", "mache sich ein Schloss. Ebenfalls an der Türe der Zisterne, damit der andere nicht ohne sein Wissen oft ins Haus komme, um Wasser zu schöpfen, wodurch seine Frau in Verruf kommen könnte." ], [ "Wenn jemand einen Garten hinter dem Garten seines Nächsten. Und das Recht, mitten durch des Nächsten Garten in seinen Garten zu gehen.", "Menschen ein- und auszugehen pflegen. Welche Früchte seines Gartens kaufen wollen.", "Er darf keine Handelsleute. Um den Weg abzukürzen; er hat ihm den Weg nur eingeräumt, um in seinen Garten zu gehen, aber nicht ihn als Durchgang zu einem andern Felde zu benutzen.", "Er darf auch nicht hineingehen, (um) von da aus in ein anderes Feld (zu kommen. Um den Weg abzukürzen; er hat ihm den Weg nur eingeräumt, um in seinen Garten zu gehen, aber nicht ihn als Durchgang zu einem andern Felde zu benutzen.", "Der Äussere. Der Eigentümer des äussern Gartens.", "darf den Durchgang besäen. Denn er hat nicht den Weg, der mitten durch seinen Garten führt, so preisgegeben, dass er dort nicht säen dürfte; der andere vermag auch auf dem besäeten Wege durchzugehen.", "Hat man. Das Gericht.", "ihm aber mit beider Einwilligung einen Weg an der Seite. Des Gartens.", "und darf auch Handelsleute hineinführen. Da der Weg mit seiner Einwilligung dem andern angewiesen wurde.", "und beide dürfen den Durchgang nicht besäen. Da der Weg an der Seite liegt, so ist er bloß zum Durchgang bestimmt." ], [ "Wenn ein öffentlicher Weg. Der von jeher von den Leuten betreten wird.", "und dieser hat ihn von hier weg- und an die Seite verlegt. Und die Leute haben auch diesen Weg benutzt.", "gegeben. Denn einen Weg, von dem viele einmal Besitz ergriffen haben, darf man nicht mehr zerstören.", "doch was er für sich nahm. Der Weg, der durch sein Feld geht.", "nicht ihm überlassen. הגיע vgl. B. mezia X, Note 32. Beide Wege gehören jetzt der Öffentlichkeit.", "Ein Privatweg ist vier Ellen breit. Wer einem einzelnen einen Weg durch sein Feld verkauft, muss ihm einen solchen von 4 Ellen Breite geben, so dass er dort mit einem Wagen fahren kann.", "der Weg des Königs hat kein Maass. Der König darf auch Mauern niederreissen, um sich einen Weg zu bahnen, s. Sanhedrin II, 4.", "Der Weg. Eines Leichenzuges.", "zum Begräbnis hat kein Maass. Die Leichenbegleitung darf auf Saaten treten, ohne auszuweichen. Nach einigen gilt dies nur, wenn jemand einen Weg durch sein Feld für einen Leichenzug verkauft hat.", "Der Standplatz. Das ist ein Platz, wo man bei der Rückkehr von der Beerdigung eine Trauer-Zeremonie abhielt, wobei man sich siebenmal niedersetzte und aufstand und der Vorsitzende jedesmal der Versammlung zurief: עמדו יקרים עמודו (Stehet auf, meine Teuren, steht auf!) resp. שבו יקרים שבו (Setzet euch, meine Teuren, setzet euch!).", "ein Raum von vier Kab-Aussaat. Das ist 50 Ellen lang und 33 ⅓ breit, nämlich ⅔ von einer Sea-Aussaat (B. kamma VI, Note 29), da eine Sea 6 Kab hat." ], [ "damit er sich da eine Grabstätte. Ein Familien-Grab, wo die ganze Familie in Einer Höhle, jeder einzelne in einer besondern Wand-Nische bestattet wird.", "ihm. In dessen eigenem Grund und Boden.", "so mache er das Innere der Grabhöhle vier Ellen (breit) und sechs (lang. Und vier Ellen hoch.", "und höhle inwendig acht Nischen. כוך eine Vertiefung in der Wand der Höhle. Aram. בוכא, arab. كاخ, eine Binsenhütte ohne Fenster.", "nämlich drei von der einen. An der rechten Längenwand.", "und drei von der andern. An der linken.", "Seite und zwei gegenüber. Dem Eingang gegenüber an der hintern Breitenwand.", "sieben Handbreit hoch und sechs. Das ist eine Elle.", "breit. So dass bei den Gräbern an der Längenwand zwischen einer Grab-Nische und der anderen 1 ½ Ellen und bei den an der hintern Wand 2 Ellen Zwischenraum bleibt.", "nämlich vier von der einen und vier von der anderen Seite. An den Längenwänden, so dass zwischen einer Nische und der andern ein Zwischenraum von 1 ⅓ Ellen bleibt.", "drei gegenüber. An der Hinterwand dem Eingang gegenüber. Hier ist also der Zwischenraum 1½ Ellen.", "und eine vom Eingang rechts und eine vom Eingang links. Die beiden letztern sind nach dem Talmud an den beiden Winkeln, wo die Hinterwand und die Seitenwände zusammenstossen.", "Man öffne dazu. Zu diesem Vorhofe.", "zwei Höhlen. Wie die oben beschriebene. Von dem Vorhofe aus führte eine Treppe in die Höhlen hinab.", "Seite. Von den zwei andern Seiten ist der Zutritt frei, so dass man nicht über den Höhlen nach dem Vorhofe zu gehen braucht. (S. die Figur im Talmud Babli p. 101a).", "nach seinen vier Seiten. Wenn auch die Träger der Bahre auf die Grabhöhlen treten, während sie nach dem Vorhofe gehen, so macht dies nichts aus, da es nur eine kurze Zeit dauert. (S. die 2. Figur im Talmud Babli p. 101a). Diejenigen Nischen der östlichen und westlichen Höhle, die an den Nischen der nördlichen und südlichen Höhle liegen, müssen selbstverständlich entweder über oder unter den anstossenden Nischen angelegt werden. Dasselbe ist der Fall bei den beiden Nischen, die in den Winkeln der Hinterwand jeder Höhle angebracht sind.", "Alles nach der Beschaffenheit des Felsens. Sowohl die Grösse als die Zahl der Höhlen richtet sich nach der Beschaffenheit des Erdbodens; je nachdem derselbe weich oder hart ist, legt man mehr oder weniger Gräber an." ] ], [ [ "ich verkaufe Dir Erde. Der Ausdruck עפר wurde für „Saatland“ gebraucht; hätte er dagegen קרקע gesagt, so wäre der Kauf auch dann gültig, wenn es lauter felsiger Grund wäre; denn er könnte ihn ja zum Bauplatz u. dgl. gekauft haben.", "für eine Kor-Aussaat. Ein בית כור hat 75000 Quadratellen, s. B. Kama VI, Note 29.", "und es sind darin Spalten. Die man nicht besäen kann.", "von zehn Handbreit Tiefe. Ausserdem müssen diese noch mindestens 4 Handbreit lang und ebenso breit sein.", "oder Felsen. Die man nicht besäen kann.", "von zehn Handbreit Höhe. Ausserdem müssen diese noch mindestens 4 Handbreit lang und ebenso breit sein.", "so werden sie nicht mit gemessen. Er muss ihm ein Saatfeld geben, das nicht von Felsen und Spalten durchschnitten ist. Wenn jedoch die Spalten und Felsen derart gelegen sind, dass ein Pflug dazwischen durchgeführt werden kann, so werden dieselben zwar nicht mit gemessen, aber der Kauf ist gültig, wenn das Feld ohne diese Plätze 75000 Quadratellen hat.", "so werden sie mit gemessen. Doch dürfen sie zusammen nicht mehr als ¹⁄₄₅ des ganzen Feldes einnehmen (Talmud)." ], [ "mit der Messschnur. D. h. ganz genau.", "so kann Jener. Der Käufer.", "abziehen. Vom Kaufpreise, nach Verhältnis des Fehlenden.", "so muss jener. Der Käufer.", "zurückgeben. Den Boden oder dessen Wert, s. weiter. Zwar findet das Übervorteilungs-Recht bei Grundstücken keine Anwendung (B. mezia IV, 9); doch gilt dies nur hinsichtlich der Unrichtigkeit des Preises, nicht aber bei unrichtigem Maasse.", "selbst wenn er bei einer Sea ein viertel Kab. D. i. ¹⁄₂₄ des Ganzen.", "ist es. Was er zu viel oder zu wenig bekommen.", "so berechne man dasselbe. Wie viel es nach Verhältnis wert ist; der Betrag wird dann abgezogen, resp. zugezahlt.", "Was gibt er. Der Käufer.", "ihm. Dem Verkäufer.", "zurück. Wenn er mehr Boden bekommen hat.", "wenn er. Der Verkäufer.", "Um die Macht des Verkäufers zu stärken. D. h. nur zum Vorteil des Verkäufers hat man diese Anordnung getroffen, da dieser mit einem kleinen Stückchen Felde nichts anfangen kann.", "denn wenn er in dem Felde. Von 75000 Quadratellen.", "neun Kab-Aussaat. 3750 Quadratellen. So viel Boden wird schon „Feld“ genannt.", "oder in einem Garten eine halbe Kab-Aussaat. S. I, 6.", "Akiba ein viertel Kab-Aussaat. S. I, 6.", "zurückbehalten würde. Wenn der Käufer ihm so viel Boden zurückzugeben hätte.", "muss Jener ihm das Stück Land. Nicht Geld.", "und nicht bloß das Viertel. Das bei jedem Sea mehr ist, nämlich ¹⁄₂₄ des ganzen, (oben Note 11), was bei einem Bet-Kor ³⁰⁄₄ Kab = 7 ½ Kab beträgt.", "sondern den ganzen Mehrbetrag. Die ganzen 9 Kab (oben Note 19), also 1 ½ Kab über die ³⁰⁄₄ Kab. Mit Recht sagt aber der Talmud, es muss in der Mischna umgekehrt heissen: „Nicht nur den Mehrbetrag (das sind in unserem Falle 1½ Kab), sondern auch das Viertel, das bei jedem Sea überschüssig sein darf (also beim Bet-Kor ³⁰⁄₄ Kab) muss er ebenfalls zurückgeben“; denn da der Überschuss ein „Feld“ ausmacht, so verzichtet der Verkäufer auf gar nichts." ], [ "es sei mehr oder weniger. Das sind zwei Ausdrücke, die nach der vorigen Mischna einander wiedersprechen.", "auf. Der letzte Ausdruck ist gültig und hebt den ersten auf; vgl. B. mezia VIII, 8.", "auf. Der letzte Ausdruck ist gültig und hebt den ersten auf; vgl. B. mezia VIII, 8.", "dies die Worte des Ben Nanos. Die Weisen jedoch sind der Ansicht, dass es zweifelhaft sei, welcher Ausdruck gültig ist. Da nun der Verkäufer im Besitze des Feldes ist, so hat er die Oberhand, und es gilt immer der für den Verkäufer günstige Ausdruck.", "nach seinen Zeichen und Grenzen. „Ich verkaufe Dir Land für eine Kor - Aussaat (75000 Quadratellen), das von diesen Zeichen und Grenzen eingeschlossen ist“. Dabei zeigte er ihm die Zeichen und Grenzen.", "so gehört es Jenem. Dem Käufer.", "wenn der Unterschied. Zwischen dem wirklichen Maasse des Feldes und dem angegebenen von 75000 Quadratellen.", "weniger als ein Sechstel. Das ist ein Kab bei einer Sea, 4 mal so viel als oben Note 11. Da er ihm die Grenzen gezeigt hat, so hat er ihm dieses Feld unter allen Umständen verkauft, und mit der Maassbestimmung (75000 Quadratellen) sollte nur annähernd die Grösse angegeben werden. Es darf daher die Differenz bis ⅙ des Ganzen betragen.", "bis ein Sechstel. D. h. ist das Feld um ein Sechstel Bet-Kor oder mehr kleiner als ein Bet-Kor.", "andere LA.: mehr als ein Sechstel. Nach dieser LA. darf die Differenz ⅙ Bet-Kor betragen, und erst, wenn sie mehr als ⅙ beträgt, kann man abziehen.", "so ziehe man ab. Der Käufer ziehe vom Kaufpreise nach Verhältnis ab. Ist das Feld um ⅙ oder mehr grösser, muss der Käufer wieder entsprechend mehr zahlen." ], [ "so wird es zwischen ihnen nach dem Durchschnitt geschätzt. משמנין die Bedeutung dieses Wortes ist „nach dem Durchschnitt berechnen“, vgl. B. mezia 87a: נותן לו כפחות שבשכירות דברי ר׳ יהושע וחכמים אומרים משמנין ביניהם (Nach R. Josua braucht man nur den geringsten Arbeitslohn zu bezahlen, nach den Weisen aber berechnet man den mittlern Durchschnitt); anders Talmud Bechorot 18a. Die meisten Erklärer leiten das Wort von שום (schätzen) ab, mit Hinzufügung eines נ׳; doch dürfte es richtiger dem arab. سمل (mit بين, einen Vergleich machen, Frieden stiften) entsprechen.", "und er. Der Käufer.", "nimmt die Hälfte seines Feldes. Der Käufer kann nicht den fetten Teil beanspruchen, aber er braucht auch nicht den magern Teil zu nehmen, sondern er erhält den mittlern Durchschnitt vom Fetten und Magern. Nach dem Talmud wird nur der Wert des Feldes im ganzen berechnet; der Käufer erhält jedoch den magern Teil, der nur so gross bemessen wird, dass er, seinem Wert nach, der Hälfte des ganzen Feldes entspricht, Der Verkäufer ist dabei im Vorteil, weil jeder lieber den fetten Teil nimmt, wenn er auch kleiner und nicht mehr wert ist, als der magere.", "so wird es. Das ganze Feld.", "und er nimmt die Hälfte. So viel, als die Hälfte des ganzen Feldes wert ist.", "Er. Der Käufer.", "übernimmt den Platz. Er muss von seinem Teile den Platz dazu hergeben.", "zur Mauer. B. mezia II, Note 23.", "und zum grossen und kleinen Graben. Der kleine Graben ist dicht hinter der Mauer und der grosse Graben hinter dem kleinen. Diese sollen das Feld vor dem Gewilde schützen. Würde man nur einen breiten Graben machen, so könnte das Tier sich in den Graben in einiger Entfernung von der Mauer stellen und hinanspringen; wäre wieder bloß der schmale Graben um die Mauer, so könnte das Tier hinüberspringen (Talmud).", "die des kleinen Grabens drei Handbreit. Die Entfernung beider Gräben voneinander ist eine Handbreit (Talmud)." ] ], [ [ "die beerben. Ihren Verwandten, wenn dieser stirbt.", "und erben machen. Wenn sie sterben, vererben sie ihr Vermögen auf ihren Verwandten,", "Der Vater seine Söhne. Wenn der Sohn ohne Kinder stirbt, beerbt ihn der Vater, s. weiter Mischna 2, Ende.", "die Söhne ihren Vater und die Brüder von väterlicher Seite. Wenn der Verstorbene keine Kinder und keinen Vater hat, so beerbt ihn sein Bruder von väterlicher Seite, wenn er auch nicht mit ihm von ein und derselben Mutter stammt, so z. B. würde Ruben (Sohn der Lea) seinen Bruder Joseph (Sohn der Rahel) beerben, da sie von Einem Vater (Jakob) stammen.", "beerben und machen erben. Die Bestimmung würde deutlicher lauten: נוחלין זה את זה (sie beerben einander); doch gebraucht die Mischna hier lieber einen Ausdruck, der dem folgenden נוחלין ולא מנחילין ähnlich ist.", "Es können der Mann seine Mutter. Der Sohn beerbt die Mutter; die Mutter aber beerbt nicht den Sohn, sondern wenn letzterer ohne Kinder stirbt, beerbt ihn der Vater oder, wenn dieser nicht mehr lebt, die Verwandten von väterlicher Seite.", "der Ehemann seine Frau. Der Ehemann beerbt seine Frau, die Frau aber nicht ihren Ehemann.", "ihren Oheim. Wenn Ruben stirbt, beerben ihn die Kinder seiner Schwester Dina, falls keine näheren Erben Rubens (Kinder, Vater, Bruder oder Schwester) vorhanden sind.", "dagegen können die Mutter ihre Söhne. Der Sohn beerbt die Mutter; die Mutter aber beerbt nicht den Sohn, sondern wenn letzterer ohne Kinder stirbt, beerbt ihn der Vater oder, wenn dieser nicht mehr lebt, die Verwandten von väterlicher Seite.", "die Frau ihren Ehemann. Der Ehemann beerbt seine Frau, die Frau aber nicht ihren Ehemann.", "ihren Neffen. Ruben kann einen Sohn seiner Schwester Dina nicht beerben, da doch selbst dessen Mutter Dina ihn nicht beerbt, Note 6.", "erben machen aber nicht beerben. Dieser Satz wiederholt eigentlich nur den vorigen Satz (Not. 6—8); doch leitet der Talmud aus dieser Wiederholung neue erbrechtliche Bestimmungen ab.", "Die Brüder von mütterlicher Seite. Die verschiedenen Vätern angehören.", "beerben nicht und machen nicht erben. D. h. sie beerben einander nicht, s. Note 5." ], [ "so sollt ihr sein Erbe an seine Tochter übergehen lassen. Num. 27, 8.", "der Tochter vor. D. h. eine Tochter erbt nichts, falls ein Sohn da ist.", "und alle Nachkommen. Männliche oder, wenn keine solche da sind, weibliche Deszendenten.", "des Sohnes gehen der Tochter vor. Z. B. Jakob hätte einen Sohn Ruben und eine Tochter Dina; Ruben stirbt noch bei Lebzeiten Jakobs und hinterlässt eine Tochter Hanna. Wenn dann Jakob stirbt, so beerbt ihn Hanna, als Tochter Ruben’s, und Dina, die Tochter Jakobs, erbt nichts, gerade so wie wenn Ruben noch am Leben wäre. Diesem Rechtssatze haben die Sadducäer widersprochen, indem sie behaupteten: die Tochter erbt zusammen mit des Sohnes Tochter (תירש הבת עם בת הבן).", "Die Tochter geht den Brüdern. Und auch dem Vater des Verstorbenen.", "vor und alle Nachkommen der Töchter. Männliche oder, wenn keine solche da sind, weibliche Deszendenten.", "Die Brüder gehen den Vater-Brüdern. Aber nicht dem Vater des Verstorbenen.", "und die Nachkommen der Brüder. Männliche oder, wenn keine solche da sind, weibliche Deszendenten.", "Der Vater aber geht allen seinen Nachkommen. Die nicht Deszendenten des Verstorbenen sind. Dagegen gehen die Deszendenten des Verstorbenen dem Vater vor. Stirbt z. B. Ruben, ohne Kinder oder Kindeskinder zu hinterlassen, so beerbt ihn sein Vater Jakob und nicht sein Bruder Simon. Nach talmudischem Rechte kann überhaupt das Erbe nicht direkt auf eine Seitenlinie übergehen, sondern es vererbt jeder in Ermangelung von Deszendenten sein Vermögen auf die (lebenden oder verstorbenen) Aszendenten, und erst durch Vermittlung dieser kann das Erbe an die Seitenlinie gelangen. Stirbt z. B. Ruben ohne Deszendenten, so beerbt ihn sein Vater Jakob. Ist Jakob bereits verstorben, so geht das Erbteil von Jakob (der auch im Grabe als Erbe Ruben’s betrachtet wird) auf seinen Sohn Simon (oder dessen Deszendenten) über. Hätte Jakob ausser Ruben keine Kinder, so kommt Rubens Vermögen durch weitere Ascension an Isaak, den Vater Jakobs, und falls dieser nicht mehr lebt, von diesem (der im Grabe erbt) an seinen Sohn Esau oder dessen Deszendenten. Wären auch diese nicht mehr am Leben, so steigt es weiter hinauf bis Abraham u. s. f." ], [ "Die Töchter Zelofchad’s. S. Num. 27, 1 ff.", "erhielten drei Anteile vom Erbbesitze. Palästina’s.", "die aus Ägypten gezogen. Palästina wurde so verteilt, dass auf jeden, der aus Ägypten gezogen war, ein Anteil kam, den seine Nachkommen, die nach Palästina kamen, als Erbteil in Besitz nahmen.", "den dieser mit seinen Brüdern an den Gütern Chepher’s. Der ebenfalls zu denen gehörte, die aus Ägypten gezogen waren. Chepher’s Söhne erhielten also ausser ihrem eigenen Anteil auch den Anteil ihres Vaters.", "weil dieser. Zelofchad.", "einen doppelten Anteil. Sonst gilt zwar die Bestimmung (Bechorot VIII, 9): אין הבכור נוטל פי שנים בראוי כבמוחזק (der Erstgeborene erhält nur den zweifachen Anteil von dem Vermögen, das sich in des Vaters Besitze befunden, nicht aber von dem, auf das der Vater bloß einen Rechtsanspruch hatte); dennoch aber erhielt Zelofchad einen doppelten Anteil von Chepher’s Teil an Palästina, weil dieser so angesehen wurde, als hätten die aus Ägypten Ziehenden denselben bereits in Besitz genommen (מוחזקת)." ], [ "Sowohl der Sohn als die Tochter. Letztere, falls kein Sohn da ist.", "erhalten das Erbe. Der Satz ist, namentlich wegen des folgenden אלא, dunkel. Nach mehreren vergeblichen Erklärungs-Versuchen entschliesst sich der Talmud, darin folgende Lehre zu finden: „Sohn und Tochter erben in gleicher Weise jedes Erbe, sowohl die väterlichen als die mütterlichen Güter; jedoch (אלא) ist zwischen dem väterlichen und mütterlichen Vermögen folgender Unterschied, u. s. w. — Die Stelle erklärt sich uns leichter, wenn wir berücksichtigen, dass in der Tosephta und im Talmud 111a eine Ansicht existiert, dass beim mütterlichen Vermögen Sohn und Tochter gleichberechtigt sind (die Tochter mit dem Sohne zusammen erbt). Die Mischna dagegen entscheidet, dass die Tochter, wie der Sohn, bei jedem Erbteil (beim väterlichen wie mütterlichen) ein und dasselbe Recht hat. Sowie demnach die Tochter vom väterlichen Vermögen nichts erbt, wenn ein Sohn da ist, ebenso gilt dies Recht beim mütterlichen Vermögen. Andererseits wird wieder gelehrt, dass der Sohn ebenso seine Mutter beerbt, wie die Tochter (falls kein Sohn da ist). Betreffs letzterer wird dies aus einem Schriftverse abgeleitet (Babli 111a, Jerusch. Hal. 1).", "er nimmt aber keinen zweifachen Anteil von den Gütern der Mutter. Das Erstgeburtsrecht gilt nur beim Vermögen des Vaters, aber nicht bei dem der Mutter (Talmud 111b).", "und die Töchter werden unterhalten von den Gütern des Vaters. Weiter IX, 1.", "sie werden aber nicht unterhalten von den Gütern der Mutter. Da nur der Mann dies in der Ketuba (Verschreibung) seiner Frau festsetzt (Ketubot IV, 11), nicht aber die Frau." ], [ "so hat er nichts gesagt. Er kann nur dadurch einen Sohn von der Erbschaft ausschliessen, dass er sein Vermögen den andern Söhnen als „Geschenk“ gibt.", "denn er hat gegen das in der Thora Vorgeschriebene verfügt. Obwohl in Geldangelegenheiten der Benachteiligte auf sein Geld verzichten kann (B. mezia VII, Note 64), so hat hier selbst eine Verzichtleistung von Seiten des Sohnes keine Geltung, weil die Erbschaft als ein noch nicht vorhandenes Gut (דבר שלא בא לעולם) betrachtet wird, auf das man nicht verzichten kann.", "Wenn jemand. Ein Kranker, der sich dem Tode nahe fühlt.", "seine Güter mündlich. Wenn ein solcher Kranker Grundstücke vermacht, so bedarf es keiner schriftlichen Schenkungs-Urkunde (שטר מתנה), da seine mündlichen Worte wie geschrieben (ככתובים) gelten; ebenso bedarf es bei Schenkungen von Mobilien keines Zueignungs-Aktes (קנין), denn die von ihm mündlich zugeteilten Gegenstände werden als bereits übergeben (כמסורים) betrachtet.", "dem andern weniger zuteilt oder den Erstgeborenen den andern gleich stellt. Und dabei den Ausdruck: „Schenkung“ gebraucht.", "so sind seine Worte gültig. Da jeder das Recht hat, sein Vermögen nach Belieben zu verschenken.", "als Erbschaft. Er sagt z. B.: „Dieser mein Sohn soll mehr als die andern Söhne erben.“", "so hat er nichts gesagt. Weil diese Verfügung direkt der Vorschrift der Thora zuwider läuft.", "sei es am Anfang. „Ich schenke jenes Feld diesem meinem Sohne, und er soll es erben.“", "sei es in der Mitte. „Er mag es erben, es sei ihm geschenkt, und er erbe es.“", "sei es am Ende. „Er erbe es, und es sei ihm geschenkt.“", "eine Tochter hat. Umsomehr wenn er selbst einen Sohn hat.", "von ihm. Wenn auch mit andern zusammen.", "zu erben. Z. B. auf einen Sohn unter den Söhnen, oder auf eine Tochter, wo nur Töchter vorhanden sind.", "von ihm zu erben. Z. B. auf eine Tochter, wo ein Sohn da ist, oder auf seinen Bruder, während er selbst eine Tochter hat.", "so gelten seine Worte nicht. Ebenso nicht, wenn er den Erstgeborenen den andern Söhnen gleichstellt.", "so mag seiner zum Guten gedacht sein. Die Weisen aber widerraten es selbst in solchem Falle, denn der ungeratene Sohn kann möglicher Weise gute Nachkommen haben." ], [ "so ist er beglaubt. Dieser Sohn beerbt ihn und befreit dessen Frau von der Schwagerehe (Deut. 25, 5).", "dies ist mein Bruder. Z. B. Jakob stirbt und es leben hier dessen zwei Söhne Ruben und Simon; darauf kommt aus der Fremde ein Mann Namens Lewi, von dem Ruben behauptet: „dieser ist mein Bruder und deshalb mit mir und Simon zusammen erbberechtigt“, während Simon diesen dritten Bruder nicht zu kennen behauptet.", "so ist er nicht beglaubt. Den Anteil des Simon zu mindern.", "doch nimmt dieser. Lewi.", "mit ihm. Mit Ruben.", "aus seinem Anteile. Ruben ist beglaubt, seinen eigenen Anteil zu vermindern. Es erhalten demnach Simon die Hälfte, Ruben ein Drittel und Lewi ein Sechstel vom Nachlasse Jakobs.", "Stirbt er. Lewi, und zwar ohne Nachkommen.", "Stelle. An Ruben.", "Fallen ihm. Lewi.", "Güter von einer anderen Stelle. Durch Erbschaft, Geschenk oder sonstigen Gewinn.", "so erben seine Brüder. Simon und etwa noch andere Brüder, die ebenfalls Lewi nicht zu kennen behauptet haben.", "mit ihm. Mit Ruben, da ja dieser zugestanden hat, dass Lewi ihr Bruder ist, und die Andern nur ihn nicht zu kennen behauptet haben. Hätten aber die Andern mit Sicherheit behauptet, dass Lewi nicht ihr Bruder sei; so beerben sie ihn nicht.", "Wenn jemand stirbt und man findet ein Testament. Gr. διαϑήϰη.", "an seine Hüfte gebunden. Obwohl da an dessen Echtheit nicht zu zweifeln ist.", "so gilt diesnicht. Denn er kann noch, nachdem das Testament geschrieben war, seinen Entschluss geändert haben. Dies ist wahrsheinlich der Fall gewesen, da er die Schenkungs - Urkunde Niemand übergeben hat.", "Hat er. Der Testator.", "damit. Mit dem Testamente.", "Einem. Einem von denen, die er im Testamente bedacht hat. Mischna ed. Neapel liest richtig לאחד statt לאחר.", "einen Teil seines Vermögens zugeeignet. Er sprach zu demselben: „Nimm diese Urkunde in Empfang, um dadurch das dir darin Verschriebene dir anzueignen.“", "sei es einem der Erben. Der abgesehen vom Testamente fähig wäre, ihn zu beerben, wie etwa sein Sohn.", "der nicht zu den Erben gehört. Sondern als Nicht-Erbe im Testamente mit einem Geschenke bedacht wurde.", "so gelten seine Worte. Denn es ist nicht mehr zu befürchten, dass er seinen Entschluss geändert habe, da er einem seinen Anteil bereits zugeeignet hat. Die meisten Erklärer lesen לאחר, wonach die Zueignung selbst durch einen andern stattfinden kann, der nicht im Testamente bedacht ist und durch den Empfang der Urkunde für alle Beschenkten die Hinterlassenschaft erwirbt." ], [ "Wenn jemand. Der gesund ist.", "seinen Söhnen seine Güter verschreibt. Auf dass sie nach seinem Tode vollständig den Söhnen zufallen, deren Früchte aber, solange er lebt, ihm gehören sollen.", "von heute an und nach meinem Tode. Dies bedeutet: „Die Güter selbst gehören ihnen von heute an, deren Früchte aber erst nach meinem Tode.“ Würde er aber nur schreiben: „ich schenke sie ihnen nach meinem Tode“, so wäre das Geschenk nicht giltig, da man nach dem Tode nichts schenken kann.", "Er hat nicht nötig. Zu schreiben: „von heute an“ (מהיום), denn da in der Urkunde eine Zeitangabe geschrieben ist, so beweist diese, dass die Schenkung bei Lebzeiten des Gebers stattfindet.", "Wenn jemand seinem Sohne seine Güter auf nach dem Tode. Mit der Formel: „von heute an und nach dem Tode;“ so nach R. Jehuda.", "weil sie dem Sohne verschrieben sind. Weil die Güter an sich dem Sohne schon heute gehören.", "weil sie noch in der Gewalt des Vaters sind. Weil die Früchte des Vaters Eigentum sind (Note 72).", "verkauft. Der Käufer hat die Nutzniessung davon.", "bis er. Der Vater.", "verkauft sie der Sohn. Bei Lebzeiten des Vaters.", "so hat der Käufer nichts. Keine Nutzniessung.", "Der Vater. Der (nach Note 72) einem Sohne seine Güter verschrieben hat.", "abpflücken. Von seinen Gütern.", "was er aber abgepflückt. Nicht aber was noch am Boden haftet; dies gehört dem Sohne, dem die Güter verschrieben sind.", "gehört den Erben. Allen Söhnen gemeinschaftlich. Verschreibt jemand in obiger Weise seine Güter einem Fremden, so hat dieser auch auf die Früchte, die zur Todeszeit des Gebers noch am Boden haften, keinen Anspruch.", "so werden die grossen nicht. Aus der Erbschaftsmasse.", "zusammen mit den kleinen versorgt. Mit Kleidern; da die Grossen mehr für Kleidung gebrauchen, als die Kleinen.", "und die kleinen werden nicht zusammen mit den grossen ernährt. Die Ernährung der Kleinen ist kostspieliger, als die der Grossen.", "sondern sie teilen gleichmässig. Und Jeder wird von seinem Teile gekleidet und ernährt.", "Wenn die grossen die Hochzeitskosten nehmen. Aus der Erbschaftsmasse.", "so können auch die kleinen die Hochzeitskosten nehmen. Aus der Erbschaftsmasse.", "Wenn aber die kleinen sagen. Nach dem Tode des Vaters.", "„wir wollen ebenso die Hochzeitskosten nehmen, wie ihr sie (bereits. Bei Lebzeiten des Vaters." ], [ "Hinterlässt jemand grosse und kleine Töchter. Und gar keine Söhne.", "so werden die grossen nicht. Aus der Erbschaftsmasse.", "zusammen mit den kleinen versorgt. Mit Kleidern; da die Grossen mehr für Kleidung gebrauchen, als die Kleinen.", "und die kleinen werden nicht zusammen mit den grossen ernährt. Die Ernährung der Kleinen ist kostspieliger, als die der Grossen.", "sondern sie teilen gleichmässig. Und Jeder wird von seinem Teile gekleidet und ernährt.", "Wenn die grossen die Hochzeitskosten nehmen. Aus der Erbschaftsmasse.", "so können auch die kleinen die Hochzeitskosten nehmen. Aus der Erbschaftsmasse.", "Wenn aber die kleinen sagen. Nach dem Tode des Vaters.", "„wir wollen ebenso die Hochzeitskosten nehmen, wie ihr sie (bereits. Bei Lebzeiten des Vaters.", "Darin haben die Töchter ein Vorrecht. חמר eig. Schwere, Wichtigkeit.", "denn die Töchter werden neben den Söhnen. D. h. in dem Falle, wo Söhne vorhanden sind, die ja allein das Erbe des Vaters erhalten.", "unterhalten. Oben Note 29 und 30.", "sie werden aber nicht neben den Töchtern. Falls nur Töchter und keine Söhne hinterblieben sind.", "unterhalten. Sie werden nicht aus der Erbschaftsmasse unterhalten, sondern bestreiten ihren Unterhalt von ihrem Erbteile." ] ], [ [ "wenn viel Vermögen da ist. So viel, als nötig ist, um die Söhne und die Töchter zu unterhalten, bis die Töchter das Mannbarkeits-Alter (B. mezia I, Note 23) erreicht haben.", "die Söhne erben und die Töchter unterhalten werden. Von den Söhnen.", "ist wenig Vermögen da. Weniger als in Note 1 angegeben.", "und die Söhne mögen an den Türen betteln. D. h. die Söhne erhalten nur den Rest, der vom Nachlasse noch übrig bleibt, nachdem man das zur Unterhaltung der Töchter bis zu ihrem Mannbarkeits-Alter notwendige Vermögen für die Töchter reserviert.", "Weil ich männlich bin. Und hinsichtlich der Erbschaft eher Vorrechte beanspruchen könnte.", "soll ich noch Schaden leiden?. Söhne und Töchter werden daher zusammen unterhalten, solange der Nachlass reicht.", "Mir sind die Worte Admons einleuchtend. Die Halacha entscheidet indessen, wie der erste Tanna, s. Ketubot XIII,3." ], [ "Wenn jemand Söhne und Töchter und einen Geschlechtslosen. Dessen Geschlecht nicht kenntlich ist, dasselbe gilt von einem Zwitter, s. Bikkurim I, 5. טומטום vom aram. טמטם verstopfen.", "die männlichen Kinder zu den weiblichen verweisen. Und er bekommt bloß seinen Unterhalt.", "so verweisen ihn die weiblichen Kinder zu den männlichen. Und er muss betteln gehen.", "wenn meine Frau. Die schwanger ist.", "einen Sohn gebären wird. Jerusch. liest ילדה st. תלד.", "soll er eine Mine. 100 Sus.", "so bekommt er eine Mine. Nach einigen gilt diese Schenkung nur bei einem gefährlich Kranken, der für seinen Sohn besorgt ist und bei dem zu befürchten steht, er würde, falls seine Schenkung keine Gültigkeit hätte, aufgeregt werden; bei einem Gesunden dagegen gilt der Grundsatz: Wenn man einem im Mutterleibe befindlichen, noch nicht geborenen Kinde etwas zueignet, so hat dies keine Gültigkeit.", "zweihundert Sus. Einem Mädchen, das weniger erwerbsfähig ist, pflegte man mehr zu schenken, als einem Knaben.", "und sie gebiert einen Knaben und ein Mädchen. Einen Zwilling.", "so bekommt er nichts. Weil dieser weder als Knabe noch als Mädchen betrachtet wird. Die Halacha entscheidet jedoch, dass er wenigstens die kleinere Summe bekommt.", "so bekommt er. Der Geschlechtslose.", "so erbt er. Der Geschlechtslose." ], [ "und die Grossen verbessern das Vermögen. So lange die Masse noch nicht geteilt ist.", "so haben sie es für die Masse verbessert. Dies gilt nur, wenn die grossen Söhne keine Ausgaben von ihrem Vermögen darauf verwendet haben.", "Sagen sie aber. Vor Gericht.", "Ebenso wenn eine Frau. Eine Witwe. Die Mischna handelt von einem Falle, wo sie mit den Kindern zusammen erbt, z. B. wenn der Mann testiert hat, dass seine Frau ebensoviel wie jeder seiner Söhne bekommen soll.", "so hat sie es für sich selbst verbessert. In den Fällen, wo die Witwe nicht erbberechtigt ist, gehört jedenfalls der ganze Gewinn den Kindern." ], [ "Teil habenden Brüder zu einem Amte. אומנות המלך (ein königliches Amt), nach der Erkl. einer Baraita im Talmud. Im Assyr. Babylonischen bedeutet umanâti „Truppen, Heer“ (J. Barth, Etym. Stud. 60). In Chagiga 16b: עבודת המלך.", "so fällt sein Verdienst in die Masse. Tosefta (X, 5): האחים שנעשה אחד מהן גבאי או אפומליטים אם מחמת נכסים נפל נפל לאמצע ואם מחמת עצמו נפל נפל. Wenn einer der Brüder zum Steuereinnehmer oder Verwalter (ἐπιμελητής) gemacht worden ist, so gehört, wenn er wegen der Güter zu diesem Amte gelangt ist, sein Verdienst der Masse; ist er aber seiner selbst wegen dazu ernannt worden, so gehört der Verdienst ihm selbst.", "Wird einer von ihnen krank. Durch eigene Schuld.", "so muss er sich von dem Seinigen heilen lassen. Wenn er aber während der Verwaltung des gemeinschaftlichen Erbes ohne seine Schuld erkrankt ist, so kann er die Heilungskosten der Erbschaftsmasse entnehmen.", "Wenn einige der Brüder bei Lebzeiten des Vaters. Vom Vermögen des Vaters.", "als Hochzeitsfreunde. שושבין syr. ܫܰܘܫܒܺܝܢܳܐ, der Freund, besonders der Hochzeitskamerad. Ein solcher überbrachte seinem Freunde am Hochzeitstage ein Geschenk, שושבינות genannt, und hatte dafür das Recht, bei seiner Hochzeit ein entsprechendes Gegengeschenk zu fordern. Nach Maimonides galt dies Recht nur bei einem Geldgeschenke; nach ראב״ד und רשב״ם auch bei andern Geschenken.", "so kommt dies in die Masse. Das Geschenk wird wie ein Darlehen betrachtet, das vom Vater geliehen wurde und jetzt bezahlt wird.", "Wenn aber jemand seinen Nächsten. Nach Maimonides selbst am Hochzeitstage, nach ראב״ד und רשב״ם (oben Note 29) handelt es sich hier nicht um ein Hochzeitsgeschenk (שושבינות)." ], [ "Wenn jemand Brautgeschenke. סבלון, nach Maim. von סבל, tragen, wie משאת von נשא Brautgeschenk (ar. شبم).", "in das Haus seines Schwiegervaters schickt. Ohne zu bedingen, dass die Braut diese Geschenke nach der Hochzeit mit sich in sein Haus bringe.", "wenn er auch hundert Minen dahin schickt und dort nur ein Bräutigams-Mahl um einen Denar. Nicht aber, wenn es weniger als einen Denar wert war.", "so können. Wenn die Braut oder der Bräutigam stirbt, oder wenn der Bräutigam zurücktritt und der Braut einen Scheidebrief (גט) gibt.", "jene. Die Geschenke.", "Hat er viele Brautgeschenke. Bei vielen Geschenken wird gewöhnlich bestimmt, dass die Braut dieselben später in das Haus des Mannes mitbringe. Hat man diese Bestimmung bei wenigen Geschenken getroffen, so kann man auch diese zurückfordern.", "so können sie zurückgefordert werden. Selbst wenn man dort ein Mahl gehalten.", "dass sie sich derselben in ihres Vaters Hause bediene. Er hat dies ausdrücklich bestimmt.", "so können sie nicht zurückgefordert werden. Selbst wenn er dort nichts genossen hat." ], [ "Wenn ein Kranker. מרע krank, שכיב מרע ein krank liegender, ein schwer Kranker.", "alle seine Güter Andern verschrieben. Ebenso wenn er mündlich testiert hat.", "und sich etwas Grund und Boden. Oder auch Mobilien.", "zurückbehalten hat. Dadurch hat er gezeigt, dass er noch zu genesen hofft.", "so gilt seine Schenkung. Er kann dieselbe, trotzdem er gesund geworden ist, nicht widerrufen. Die Schenkung muss jedoch mit einem Aneignungs-Act (קנין) verbunden sein.", "hat er sich nicht etwas Grund und Boden zurückbehalten. Dieser hat sicherlich nur in der Meinung, dass er sterben wird, sein Vermögen verschenkt, denn sonst hätte er etwas für sich zurückbehalten.", "so gilt seine Schenkung nicht. Er kann, wenn er gesund wird, die Schenkung widerrufen. Hat der Testator ausdrücklich erklärt, dass er wegen seines nahen Todes die Schenkung macht, (מצוה מחמת מיתה), dann kann er in jedem Falle nach seiner Genesung widerrufen.", "ein Kranker. Die Formel lautet: כד קציר ורמי בערסיה („während er krank war und auf seinem Bette lag“).", "und er. Der Testator.", "dass er krank war. Und will es jetzt widerrufen.", "während die andern. Die Beschenkten.", "dass er gesund war. Demnach nicht widerrufen kann.", "dass er krank war. Denn wir richten uns nach seinem jetzigen Zustande. Da er jetzt gesund ist, so muss er beweisen, dass er während der Schenkung krank war.", "hat den Beweis zu erbringen. S. B. kamma V, Note 6." ], [ "Wenn jemand seine Güter mündlich verteilt. S. oben VIII, 5, Note 34.", "Sowohl von einem Gesunden als von einem gefährlich Kranken. מסוכן (von סכן, in Gefahr sein) der Gefährdete.", "mit denen man Gewährschaft leisten kann. Das sind Grundstücke, s. Kidduschin I, 5.", "Urkunde. Eine Schenkungsurkunde.", "oder Besitzergreifung. Occupatio, s. oben III, 3 Ende.", "erworben. Nach R. Elieser gilt nicht die Norm, dass die Worte eines Kranken als geschrieben und vollzogen betrachtet werden (oben VIII, Note 34); es ist vielmehr nach seiner Ansicht ein Aneignungs-Act (קנין) selbst in dem Falle nötig, wo Einer wegen seines nahen Todes ein Testament macht (מצוה מחמת מיתה).", "mit denen man nicht Gewähr leisten kann. Bewegliche Güter.", "werden nur durch Ansichziehen. Oben V, 7.", "Da sagten sie. Seine Kollegen.", "gebet mein Oberkleid. כבינה Targ. zu רדיד Jes. 3, 23; syr. ܟܒܳܢܳܐ, Umhüllung, Mantel. Nach andern: ein Schleier.", "die Söhne Rochel’s mag ihre Mutter begraben. D. h. sie waren Sünder und fluchwürdig; deshalb hat man sie damit bestraft, dass man das kostbare Kleid der Tochter gegeben. Nach dem Talmud liessen die Söhne Rochel’s Dornen im Weinberge wachsen, was nach R. Elieser verboten, nach den Weisen aber gestattet war, s. Kilajim V, 8.", "Die Weisen sagten. Im bab. Talm. heisst es: ר׳ אליעזר אומר (R. Elieser sagt) st. וחכמים אומרים.", "Am Schabbat. Wenn der Kranke am Schabbat seine Güter mündlich verteilt.", "sind seine Worte gültig. Ohne Aneignungs-Akt.", "wie viel mehr an Werktagen. An denen die Aneignung und das Schreiben möglich ist, da das Wegbleiben eines Aktes, dessen Übung möglich ist, weniger schadet, als wenn der Akt unmöglich ist. S. Menachot XII, 4.", "Man kann für einen Minderjährigen erwerben. Wenn jemand einem Minderjährigen, der nicht fähig ist, sich selbst etwas anzueignen, ein Geschenk machen will, so kann es ein anderer für ihn erwerben.", "wie viel mehr für einen Grossjährigen. Der doch fähig ist, eine Vollmacht zu erteilen. Etwas zu Gunsten eines Menschen zu tun, kann aber Jeder sich als bevollmächtigt betrachten." ], [ "er. Der Sohn.", "hatte aber die Ketuba. Das der Frau Verschriebene, s. Ketubot I, 2.", "seiner Frau oder eine Schuldforderung zu bezahlen. Und der Sohn hat kein anderes Vermögen, als das zu erhoffende Erbteil.", "der Sohn ist zuerst gestorben. Der Sohn hat also nichts geerbt.", "und dann ist der Sohn gestorben. Der Sohn hat demnach das Vermögen des Vaters geerbt, und wir können uns davon bezahlt machen.", "Sie teilen. Nach Bet-Schammai ist der Besitzer einer Schuldurkunde so zu betrachten, als hätte er die Schuld bereits einkassiert (שטר העומד לגבות כגבוי דמי). Die Gläubiger sind demnach ebenso als im Besitze des zweifelhaften Erbes zu betrachten, wie die Erben des Vaters. Beide Parteien sind also gleichberechtigt, und sie teilen.", "die Güter bleiben in ihrem Rechtszustande. Sie bleiben im Besitze der Erben des Vaters. Nach Bet-Hillel sind die Schulden der Gläubiger nicht als einkassiert zu betrachten. Die Gläubiger sind vielmehr diejenigen, die eine Forderung stellen; sie müssen also den Beweis erbringen, oben Note 54." ], [ "die Frau ist zuerst gestorben. Und der Mann hat sie beerbt.", "und dann ist die Frau gestorben. Und wir beerben sie.", "die Güter bleiben in ihrem Rechtszustande. Nach der uns vorliegenden LA. würde dieser Satz durch das folgende כתובה וכו׳ erklärt; allein der Talmud scheint וכתובה וכו׳ mit ו׳ gelesen zu haben. Wenigstens erklärt er das folgende als selbständigen Satz, wonach unser Satz von etwas anderem, nämlich von der Mitgift (נכסי צאן ברזל), handelt. Nun ist es aber im Talmud kontrovers, wer in Bezug auf diese Güter als Besitzer (מוחזק) betrachtet wird. Die Halacha entscheidet, dass beide Parteien gleichberechtigt sind, und sie teilen.", "die Ketuba. Nebst dem, was der Mann zur bestimmten Morgengabe von 200, resp. 100 Sus hinzugefügt hat (תוספת כתובה), s. Ketubot V, 1.", "das mit ihr ein- und ausgehende Vermögen. Das sind die Güter, bei denen der Mann nur das Niessbrauchs-Recht hat (נכסי מלוג), s. oben III, Note 39." ], [ "Ist ein Haus über jemand. Der einziger Sohn seiner Mutter ist, aber noch Brüder von väterlicher Seite hat, die von einer andern Mutter abstammen.", "und seine Mutter eingestürzt. Und es sagen die Erben des Sohnes (z. B. dessen Brüder von väterlicher Seite): „die Mutter ist zuerst gestorben, und dann der Sohn“, nachdem er das mütterliche Vermögen geerbt hatte; die Erben der Mutter (etwa ihre Brüder) sagen wieder: „der Sohn ist zuerst gestorben, wir erben also das Vermögen der Mutter.“", "so stimmen beide. Bet-Schammai und Bet-Hillel.", "dass sie teilen. Beide Parteien sind gleichberechtigt, da beide als Erben die Güter beanspruchen.", "Ich gestehe hierbei zu. D. h. ich bin der Ansicht, dass nach der Schule Hillels hier so entschieden werden muss. Der Ausdruck מודה ist ungenau und wird nur gebraucht, weil der erste Tanna מודים gesagt hat.", "dass die Güter in ihrem Rechtszustande bleiben. Im Besitze der Familie der Frau, als deren Besitztum das Vermögen der Frau betrachtet wird.", "Wir sind über die Kontroversen. Von Bet-Schammai und Bet-Hillel.", "worin sie übereinstimmen. Nach der Ansicht des ersten Tanna." ] ], [ [ "Ein glatter Get. גט eine schriftliche Urkunde wie שטר (B. mezia I, Note 28). St. ar. خط, schreiben.", "hat die Zeugen inwendig. Unter der Urkunde.", "ein gefalteter. Aus den Quellen geht nicht klar hervor, wie diese Urkunden beschaffen waren; doch meinen die meisten Erklärer, man habe dabei eine oder zwei Zeilen des Pergaments geschrieben, dann ebensoviel Pergament, als beschrieben war, leer gelassen, dann wieder eine oder zwei Zeilen geschrieben und ein gleiches Stück leer gelassen; dies Verfahren ging so fort, bis zum Ende des wesentlichen Teiles der Urkunde, תורף genannt (im Jer. Gittin VII. 2 טרף, vom gr. τρόπος, Wesen, Charakter). Darauf hat man je ein beschriebenes Stück über das anliegende unbeschriebene Pergament gefaltet, wie nebenstehende Figur zeigt.

Jede Falte wurde dann an beiden Enden zugenäht. Eine solche Urkunde hatte mindestens drei Falten. Auf jeder Falte war, wie es scheint, auf der Aussenseite des inwendig unbeschriebenen Pergamentstückes, ein Zeuge unterschrieben, so dass jede gefaltete Urkunde mindestens drei Zeugen nötig hatte. Der unwesentliche Teil der Urkunde, טופס (= typus, Form) genannt, war stets glatt, nicht gefaltet, und hiess deshalb פשוט שבמקושר (das Glatte in der gefalteten Urkunde).", "hat die Zeugen auf seiner Rückseite. S. die Figur. Ursprünglich, meint der Talmud, wurde das Falten bei Ehescheidebriefen jähzorniger Priester angeordnet, damit sie während der langen Zeit, welche die Anfertigung eines gefalteten Get erfordert, sich die Sache überlegen und die Scheidung, nach deren Vollzug sie die Frau nicht wieder zurücknehmen dürfen (Lev. 21, 7), nicht ausführen lassen. Das bei Scheidebriefen übliche Verfahren wurde dann auch auf andere Urkunden ausgedehnt. Vielleicht hat auch dieses Falten und Zunähen mit den Zeugenunterschriften auf der Rückseite, wie die Obsignatio bei den Römern, zur Bestärkung und Beglaubigung der Urkunde gedient, weshalb auch mindestens drei Zeugen gebraucht wurden.", "sie beide sind ungültig. Weil sie nicht den Anordnungen der Weisen entsprechen.", "weil man ihn glatt machen kann. Indem man die Nähte auftrennt. Wiewohl dann zwischen den Zeilen grössere Stellen unbeschrieben sind, so macht dies nach Raschi und Tosaphot in Kidduschin 49a die Urkunde nicht ungültig. Nachmanides dagegen meint, es dürfen in einer Urkunde keine leeren Stellen sich befinden, da man darauf Beliebiges hinzuschreiben könnte. Es müssten deshalb entweder die Falten so schmal sein, dass nach Glättung derselben zwischen den Zeilen keine neue Zeile geschrieben werden könnte, oder überhaupt keine leere Stelle zwischen den Zeilen gelassen, sondern je eine beschriebene Zeile mit der andern zusammengefaltet werden.", "Alles nach dem Landesbrauche. Nach dem Talmud will R. Simon b. G. sagen: Wenn Jemand einem Schreiber befiehlt: „schreibe mir einen glatten Get“, er aber ihm einen gefalteten Get anfertigt, so ist dieser gültig, falls im Lande beide Arten von Urkunden gebräuchlich sind. Nach dem ersten Tanna dagegen wäre ohne Rücksicht auf den Landesbrauch jede Urkunde ungültig, die nicht nach den Worten des Ausstellers angefertigt ist." ], [ "zu einem gefalteten drei. Mindestens drei. Sind aber 4 oder 5 Falten daran, so müssen auch 4 resp. 5 Zeugen unterschrieben sein, vgl. Gittin VIII, 10.", "in dem Ein Zeuge unterschrieben ist. Dass ein solcher Get ungültig sei, ist ganz selbstverständlich; doch lehrt dies die Mischna, um anzuzeigen, dass der folgende Fall (ein gefalteter Get mit zwei Zeugen) diesem Falle vollständig gleichzustellen sei, wiewohl ein solcher Get nur von den Rabbinen für ungültig erklärt worden ist; denn die Weisen haben ihrer Anordnung die Kraft ihrer Thora-Vorschrift gegeben.", "Steht darin. In einem Schuldschein.", "so hat er. Der Gläubiger.", "Sela. Obwohl 100 Sus eigentlich 25 Sela‘ betragen. Es wird angenommen, er habe 100 schlechte Sus geliehen, die nur 20 Sela‘ wert sind.", "so hat er. Der Gläubiger.", "nur eine Mine. Das sind 25 Sela‘. Denn es wird angenommen, unter den 30 Sela‘ im Schuldschein sind 30 minderwertige Sela‘ verstanden, die nicht mehr als 100 Sus wert sind. Es gilt der Grundsatz יד בעל השטר על התחתונה die Macht des Schetar-Inhabers ist die unterste, vgl. B. mezia VI, Note 13.", "und es ist da. Die folgende Zahl.", "so hat er. Der Gläubiger.", "nicht weniger. Aber auch nicht mehr.", "und es ist da. Die folgende Zahl.", "so hat er nicht weniger. Aber auch nicht mehr.", "Dareiken. Bibl. אדרכון, Esra 8, 27.", "und es ist da. Die folgende Zahl.", "so hat er nicht weniger. Aber auch nicht mehr.", "und unten. Wo der Inhalt des Schetar wiederholt wird.", "so geht alles nach dem Unteren. Doch gilt hierbei die Beschränkung, dass die letzte Zeile nicht massgebend ist (אין למדין משיטה אחרונה ), wenn deren Inhalt dem Inhaber des Scheines zum Vorteil gereichte; denn wenn die Zeugen-Unterschrift von der Urkunde einigermassen entfernt steht, könnte der Inhaber leicht eine Zeile hinzufügen.", "warum schreibt man das Obere. Da doch der Betrag der Schuld gegen Ende nochmals angegeben wird." ], [ "wenn auch seine Frau nicht dabei ist. Da der Frau auch gegen ihren Willen der Scheidebrief gegeben werden kann. Es wurde dies allerdings später im 11. Jhrhdt. von R. Gerschom verboten.", "und der Frau eine Quittung. Die sie dem Manne über den Empfang ihrer Ketuba ausstellt.", "wenn auch ihr Mann nicht dabei ist. Sie gibt dem Manne erst die Quittung, wenn er die Ketuba bezahlt.", "nur muss man. Der Schreiber und die unterzeichnenden Zeugen.", "sie. Den Mann und die Frau.", "kennen. Denn sonst könnte jeder Mann für eine fremde Frau einen Scheidebrief schreiben lassen, die sich dann als von ihrem Manne geschieden ausgeben würde. Ebenso könnte jede Frau für einen fremden Mann eine Quittung schreiben und von Zeugen unterzeichnen lassen, und jener Mann brauchte dann seiner Frau ihre Ketuba nicht zu bezahlen.", "und der Mann bezahlt den Lohn. Für das Schreiben, sowohl beim Scheidebrief, da es heisst (Deut. 24, 1): „er schreibe“, als auch bei der Quittung, da sie zu seinen Gunsten geschrieben wird.", "und der Schuldner bezahlt den Lohn. Selbst in dem Falle, wo auch der Darleiher einen Nutzen vom Darlehen hat, z. B. bei einem Geschäfte (עיסקא), wovon B. mezia V, Note 40 die Rede ist.", "und der Käufer bezahlt den Lohn. Selbst wenn er ein schlechtes Feld kauft, denn ein Sprichwort sagt: זבנת קנית זבין אוביד, kaufst du, erwirbst du; wer verkauft, verliert (B. mezia 51a)." ], [ "Man darf die Verlobungs. Worin über die beiderseitige Mitgift bestimmt wird.", "und Eheverträge. Die Morgengabe-Verschreibung כתובה, Vgl. Ketubot IV, 7—12.", "nur mit Beider. Beider Parteien.", "Man darf Quotenpacht. Wobei ein verhältnissmässiger Anteil des Ertrages als Pacht bezahlt wird.", "und Übernahme-Verträge. Wobei die Pacht fest bestimmt ist, חוכר, s. B. mezia IX, Note 1.", "nur mit Beider. Beider Parteien.", "Man darf Kompromisse. S. B. mezia I, Note 41.", "und jedes gerichtliche Instrument. Das. I, 8.", "nur mit Einwilligung beider. Beider Parteien.", "Man schreibt für die Beiden. Raschbam, der LA. שניהם folgend, erklärt: die beiden Zeugen schreiben zwei u. s. w.", "für den Einen besonders und für den Anderen besonders. Dagegen meint der erste Tanna, es könne eine der beiden Parteien, um die Schreibgebühren zu ersparen, erklären, sie begnüge sich damit, dass nur Ein Exemplar der Urkunde ausgestellt, in der Hand der andern Partei verbleibe und ihr nur stets auf Verlangen zur Einsicht gezeigt werde." ], [ "den Schuldschein bei einem Dritten hinterlegen lässt. Sie haben den Schetar lieber einem Dritten anvertraut, als sich zu bemühen, eine Quittung über den gezahlten Teil schreiben zu lassen.", "wenn ich dir nicht von heute bis auf den und den Tag zahle. Den Rest der Schuld, um ihn dem Gläubiger zu übergeben.", "so gib ihm. Dem Gläubiger.", "seinen Schuldschein wieder. So dass ich dann die ganze Schuld zu bezahlen habe.", "wiedergeben. Dem Gläubiger. Die Stipulation ist gültig.", "nicht wiedergeben. Diese Stipulation ist ungültig, weil der Schuldner gewiss nicht daran gedacht hatte, den von ihm bezahlten Teil der Schuld zu verlieren, sondern vielmehr glaubte, den Rest bis in 30 Tagen zahlen zu können. Mit der Stipulation, im Falle der Nichtzahlung des Restes auch das bereits Bezahlte verlieren zu wollen, hat er nur sein Versprechen bestärkt und versichert, vgl. B. mezia V, Note 22. Eine solche bedingungsweise zugesagte Schenkung oder Verzichtleistung oder sonstige Verpflichtung, wobei man während der Zusage offenbar nicht die Erfüllung derselben beabsichtigt, sondern im Gegenteil geglaubt hat, dass man durch Verhinderung des Eintreffens der Bedingung der Erfüllung seiner Zusage enthoben sein werde, heisst אסמכתא, Versprechen, Versicherung, und die Halacha entscheidet: אסמכתא לא קניא durch eine derartige Zusage kann man nicht ein Objekt oder irgend ein Recht erwerben." ], [ "Wenn einem ein Schuldschein ausgelöscht wurde. Und er kann durch Zeugen beweisen, dass dies ohne sein Verschulden geschehen ist.", "so stelle er darüber Zeugen. Die den Inhalt des Schuldscheins kennen.", "ist sein Schuldschein von dem und dem Tage. „Über die und die Summe u. s. w.“", "umtauschen. Man zerreisst den alten Schuldschein und stellt über den Rest der Schuld einen neuen aus.", "So gebührt es sich für ihn. Damit er genötigt sei, sobald als möglich auch den Rest zu bezahlen.", "und es darf das Recht des Anderen. Des Gläubigers.", "nicht geschmälert werden. Er würde jetzt einen später datierten Schuldschein erhalten und des Rechtes, die etwa vorher vom Schuldner veräusserten Güter wegzunehmen, verlustig werden." ], [ "der Mietszins in die Masse. Sie müssen vermietet werden, und der Reiche kann nicht sagen: „ich will meinen Teil zum eigenen Gebrauche nehmen.“", "die dir das Bad bereiten. Der Reiche kann sagen: „es soll so bleiben, wie es unser Vater bestimmt hat.“ Das Recht גוד או אגור (oben I, Note 62) geht hier nicht an, da der Arme kein Geld hat, um die andere Hälfte abzukaufen.", "komme dann und bearbeite sie. Nach einigen heisst ועשם „und presse sie“, vgl. Ezech. 23, 21.", "so kann einer auf den andern keinen Schuldschein hervorziehen. Denn Jeder von ihnen kann sagen: ich war der Gläubiger, und der andere hat nach der Zahlung den Schuldschein von mir zurückerhalten.", "und es kann kein anderer auf sie einen Schuldschein hervorziehen. Denn Jeder kann sagen: der andere ist der Schuldner.", "Findet sich bei Jemand. Der von beiden Joseph b. Simon Geld entliehen.", "ist bezahlt. D. i. eine Quittung über ein dem J. b. S. bezahltes Darlehen.", "Was sollen sie tun. Um allen Nachteilen zu entgehen.", "Sie mögen Namen dreier Generationen angeben. Er schreibe auch den Namen des Grossvaters, etwa: „Joseph b. Simon b. Jakob“.", "mögen sie ein Kennzeichen. Etwa: „Joseph b. Simon, der Lange.“", "schreiben. Falls der eine ein Priester ist; sonst können sie auch den Namen des Urgrossvaters als Unterscheidungs-Merkmal angeben.", "Wenn jemand. Ein sterbender Vater.", "ich weiss aber nicht. Statt ואיני יודע liest Jerusch.: ואין ידוע, und es ist nicht bekannt. Es sind dies also nicht Worte des sterbenden Vaters.", "Findet sich dort aber auf einen. Auf einen Schuldner.", "Schuldscheine. Über zwei Darlehen.", "so wird der grössere. Das grössere Darlehen.", "als bezahlt und der kleinere als unbezahlt. Da der Vater nur einen Schuldschein für bezahlt erklärt hat.", "vom Bürgen bezahlt machen. Sondern er muss erst den Schuldner verklagen, und wenn dieser zur Zahlung verurteilt wird und nichts zu zahlen hat, kann der Gläubiger vom Bürgen Bezahlung fordern.", "so kann er sich in keinem Falle vom Bürgen bezahlt machen. Nach dem Talmud gesteht auch der erste Tanna zu, dass man von einem einfachen Bürgen nicht Bezahlung fordern kann, falls der Schuldner Vermögen besitzt. In vorliegender Kontroverse handelt es sich aber um eine höhere Bürgschaft, die קבלנות (Schuldübernahme, intercessio) genannt wird, wobei sich jemand mit Worten verpflichtet, die ihn auch als Schuldner bezeichnen, z. B.: „Gib ihm, und ich werde dir zurückgeben!“ Der erste Tanna meint nun, in diesem Falle könne der Gläubiger von wem er will Bezahlung fordern, während nach R. Simon b. Gamliel auch ein קבלן (intercessor) nicht zu zahlen braucht, wenn der eigentliche Schuldner Vermögen besitzt.", "Ebenso. Ebenso zu Gunsten des Bürgen. Jer. liest: כיוצא בו statt וכן.", "Wenn jemand einer Frau für ihre Ketuba Bürge ist und ihr Mann hat sie verstossen. Und er hat kein Vermögen, so dass die Frau vom Bürgen die Ketuba fordert.", "so soll dieser sich durch ein Gelübde. Das unlösbar ist, z. B. wenn er „nach dem Willen vieler“ (על דעת רבים) etwas gelobt, s. Gittin 36a.", "denn sonst würde er auf das Vermögen des anderen eine gemeinschaftliche Verabredung. קינונייא (so Jer.) = ϰοινωνία, Gemeinschaft.", "machen. Mit seiner Frau.", "hernach. Nachdem sie die Ketuba vom Bürgen erhalten." ], [ "Wenn jemand seinem Nächsten gegen Schuldverschreibung. Wenn auch darin nicht die „Güter-Bürgschaft“ (B. mezia I, Note 29) verzeichnet ist, so wird dies als ein Versehen des Schreibers betrachtet (B. mezia I, Note 32).", "so kann er es auch von unterworfenen. „Unterworfene Güter“ heissen die Grundstücke, die der Schuldner nach Aufnahme des Darlehens veräussert hat.", "von freien. D. h. nicht veräusserten.", "Zeigt er gegen jemand dessen Handschrift. Ein Chirographum, das nicht vom Zeugen unterschrieben ist.", "so kann er es von freien Gütern einziehen. Aber nicht von den veräusserten Gütern; denn da auf dem Schuldschein keine Zeugen unterschrieben sind, so haben die Käufer davon keine Kenntniss erhalten und nicht gewusst, dass die Güter bereits verpfändet sind.", "Wenn jemand nach der Zeugen-Unterschrift in der Urkunde als Bürge gezeichnet hat. Er schrieb nach der Zeugen-Unterschrift: „Ich N. N. bürge für die Schuld.“", "von dessen freien Gütern die Schuld einziehen. Denn da die Zeugen nicht unter der Bürgschaft unterzeichnet sind, so kann die Bürgschaft nur als ein Chirograph ohne Zeugen-Unterschrift angesehen werden.", "Jemand quält. חנק eig. würgen, daher auch, wie das gr. πνίγειν, quälen.", "weil der Gläubiger nicht im Vertrauen auf ihn. Den Bürgen.", "weil er Jenem im Vertrauen auf ihn. Den Bürgen.", "Wer weise werden will. Jer. liest שיתחכם st. שיחכים.", "denn es gibt keine Hauptlehre. מקצוע eig. Ecke, aber auch „Hauptteil“, vgl. Tosephta Chagiga I, Ende: מקצועי חורה, Hauptteile der Thora; ebenso heisst biblisch פִּנָּה, Ecke, auch Haupt und Führer (Richter 20, 2).", "der bediene. D. h. er sei dessen Schüler.", "Simon Ben Nanos. Trotzdem R. Ismael seinen Controversanten Ben Nanos gerühmt hat, wird dennoch in der Halacha wie R. Ismael entschieden (Talmud)." ] ] ] }, "versions": [ [ "Mischnajot mit deutscher Übersetzung und Erklärung. Berlin 1887-1933 [de]", "https://www.nli.org.il/he/books/NNL_ALEPH002378149/NLI" ] ], "heTitle": "פירוש גרמני על משנה בבא בתרא", "categories": [ "Mishnah", "Modern Commentary on Mishnah", "German Commentary", "Seder Nezikin" ], "schema": { "heTitle": "פירוש גרמני על משנה בבא בתרא", "enTitle": "German Commentary on Mishnah Bava Batra", "key": "German Commentary on Mishnah Bava Batra", "nodes": [ { "heTitle": "", "enTitle": "" } ] } }