{
"language": "en",
"title": "Pirkei Avot",
"versionSource": "https://www.talmud.de/tlmd/die-deutsche-mischna-uebersetzung",
"versionTitle": "Mischnajot mit deutscher Übersetzung und Erklärung. Berlin 1887-1933 [de]",
"priority": 0.5,
"versionNotes": "Ordnung Seraïm, übers. und erklärt von Ascher Samter. 1887.
Ordnung Moed, von Eduard Baneth. 1887-1927.
Ordnung Naschim, von Marcus Petuchowski u. Simon Schlesinger. 1896-1933.
Ordnung Nesikin, von David Hoffmann. 1893-1898.
Ordnung Kodaschim, von John Cohn. 1910-1925.
Ordnung Toharot, von David Hoffmann, John Cohn und Moses Auerbach. 1910-1933.",
"actualLanguage": "de",
"languageFamilyName": "german",
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"direction": "ltr",
"heTitle": "משנה אבות",
"categories": [
"Mishnah",
"Seder Nezikin"
],
"text": [
[
"Moses hat die Tora auf dem Sinai empfangen und sie dem Josua überliefert, und Josua den Ältesten, und die Ältesten den Propheten, und die Propheten haben sie den Männern der großen Versammlung überliefert. Diese sprachen drei Dinge aus: Seid vorsichtig beim Richtspruche, stellet viele Schüler aus, und machet einen Zaun um die Tora.",
"Simon der Gerechte gehörte zu dem Reste der großen Versammlung. Er Tat den Ausspruch: Auf drei Dingen steht die Welt: auf der Tora, auf dem Gottesdienst und auf der Liebeserweisung.",
"Antigonos aus Socho empfing [die Tora] von Simon dem Gerechten. Er Tat den Ausspruch: Seid nicht wie Knechte, die dem Herrn dienen in der Absicht, Lohn zu empfangen, sondern seid wie Knechte, die dem Herrn dienen ohne die Absicht, Lohn zu empfangen, und es sei Gottesfurcht über euch.",
"Jose, Sohn Joësers, aus Zereda und Jose, Sohn Jochanans, aus Jerusalem empfingen von ihnen. für Weise, bestäube Dich mit dem Staube ihrer Füße, und trinke mit Durst ihre Worte.",
"Jose, Sohn Jochanan’s, aus Jerusalem spricht: Es sei Dein Haus weithin geöffnet, es seien Arme die Kinder Deines Hauses, und sprich nicht viel mit dem Weibe. (Vom eigenen Weibe sagte man dies, um wieviel mehr gilt dies vom Weibe eines Andern. Daher sagten die Weisen: Jeder, der viel mit dem Weibe spricht, zieht sich Unheil zu, vernachlässigt die Worte der Tora, und ererbt am Ende die Hölle.",
"Josua, Sohn Perachjas, und Nittai aus Arbel empfingen von ihnen. Josua, Sohn Perachja’s spricht: Schaffe dir einen Lehrer, erwirb dir einen Genossen, und beurteile jeden Menschen nach der guten Seile.",
"Nittai aus Arbel spricht: Halte dich fern von einem bösen Nachbar, geselle dich nicht zu einem Bösewicht, und gib den Gedanken an die (göttliche) Vergeltung nicht auf.",
"Jehuda, Sohn Tabbai’s, und Simon, Sohn Schatach’s, empfingen von ihnen. Jehuda, Sohn Tabbai’s, spricht: Benimm dich nicht wie die Obersten der Richter; wenn die Processirenden vor dir stehen, seien sie in deinen Augen wie Schuldige, und wenn sie von dir entlassen werden, seien sie in deinen Augen wie Gerechte, sobald sie den Urteilsspruch angenommen haben.",
"Simon, Sohn Schatach’s, spricht: Forsche gründlich die Zeugen aus, un d sei vorsichtig in deinen Worten, sie könnten sonst daraus lernen, wie sie lügen sollen.",
"Schemaja und Abtaljon empfingen von ihnen. Schemaja spricht: Liebe die Arbeit, hasse die Herrschaft und mache dich nicht mit Machthabern bekannt.",
"Abtaljon spricht: Ihr Weisen, seid vorsichtig in euren Worten; vielleicht verschuldet ihr die Strafe der Verbannung, und ihr werdet nach einem Orte schlechten Wassers verbannt; die Schüler, die euch nachziehen, trinken (davon) und sterben. Die Folge wäre, dass der Name Gottes entheiligt würde.",
"Hillel und Schammai empfingen von ihnen. Hillel spricht: Sei von den Jüngern Aharons, den Frieden liebend und nach Frieden strebend, die Menschen liebend und sie hinführend zur Tora.",
"Er spricht ferner: Wer seinen Namen auszubreiten strebt, verliert seinen Namen; wer nicht zunimmt (an Wissen), nimmt ab; wer nicht lernt , ist des Todes schuldig, und wer sich der Krone bedient, schwindet dahin.",
"Er spricht ferner: Wenn ich nicht für mich bin, wer ist für mich? und wenn ich für mich allein bin, was bin ich? und wenn nicht jetzt, wann denn?",
"Schammai sagt: Mache dein Torastudium zum ständigen Geschäfte; sprich wenig und tue viel, und empfange jeden Menschen mit freundlichem Angesichte.",
"Rabban Gamliel spricht: Schaffe dir einen Lehrer, entziehe dich dem Zweifelhaften, und verzehnte nicht oft nach Abschätzung.",
"Simon, sein Sohn, spricht: All’ mein Lebtag bin ich unter Weisen aufgewachsen und habe nichts Besseres für den Menschen gefunden als Schweigen; nicht die Lehre ist die Hauptsache, sondern die Tat, und wer viel Worte macht, bringt Sünde (zu Wege).",
"Rabban Simon, Sohn Gamliels, spricht: Auf drei Dingen steht die Welt, auf der Wahrheit, auf dem Rechte und auf dem Frieden, (denn es heißt (Sech. 8, 16): Wahrheit und Recht des Friedens richtet in euren Thoren)."
],
[
"Rabbi spricht: Welches ist die rechte Handlungsweise, die sich der Mensch auswählen soll? Diejenige, welche zur Ehre gereicht dem, der sie befolgt, und ihm Ehre bringt vor den Menschen. Sei ebenso achtsam auf ein geringes Gebot, wie auf ein wichtiges, denn du kennst nicht die Belohnung der Gebote. Berechne den Verlust durch Gebotsübung ihrem Lohne gegenüber und den Gewinn durch Übertretung ihrem Schaden gegenüber. Denke über drei Dinge nach und du wirst zu keiner Sünde kommen: Wisse, was über dir ist: Ein sehendes Auge, ein hörendes Ohr, und alle deine Taten werden in das Buch eingeschrieben.",
"Rabban Gamliel, Sohn R. Jehuda’s des Fürsten, spricht: Schön ist das Torastudium ( verbunden) mit weltlicher Beschäftigung; denn die auf beides gewandte Mühe lässt die Sünde nicht aufkommen, und alles Torastudium ohne Erwerb wird am Ende zu nichte und zieht Sünde nach sich. Alle, die für die Gemeinde tätig sind, sollen sich für sie im Namen Gottes bemühen ; denn das Verdienst ihrer Väter steht ihnen bei, und ihre Frömmigkeit besteht für ewig. Euch aber werde ich reichen Lohn anrechnen, als hättet ihr es getan.",
"Seid vorsichtig gegen die Machthaber, denn sie ziehen den Menschen nur aus Eigennutz zu sich heran; sie erscheinen wie Freunde zur Zeit, da man ihnen nutzt, stehen aber dem Menschen nicht bei in der Zeit seiner Not.",
"Derselbe spricht ferner: Vollführe seinen Willen wie deinen Willen, auf dass er deinen Willen wie seinen Willen vollführe; hebe deinen Willen vor seinem Willen auf, damit er den Willen Anderer wegen deines Willens aufhebe. Hillel spricht: Sondere dich nicht von der Gemeinde ab; glaube nicht an dich selbst bis zu deinem Todestage; richte deinen Nächsten nicht, bis du in seine Lage gekommen; sprich nicht von einem Worte, es sei nicht möglich, dass man es höre, denn es wird am Ende (dennoch) gehört werden, und sprich nicht: „Wenn ich Muße haben werde, will ich lernen“, vielleicht wirst du nie Muße haben.",
"Derselbe spricht: Ein Ungebildeter ist nicht Sündenscheu, ein Unwissender ist nicht fromm, der Verschämte wird nichts lernen, der Heftige kann nicht lehren, wer allzu viel Handel treibt, kann nicht weise werden, und wo es keine Männer gibt, bestrebe dich, ein Mann zu sein.",
"Auch sah er einmal einen Schädel auf dem Wasser schwimmen; er sprach zu ihm: Dieweil du ertränkt hast, hat man dich ertränkt, und am Ende werden deine Ertränker auch ertrinken.",
"Derselbe spricht ferner: Viel Fleisch, viel Gewürm; viel Güter, viel Sorge; viel Weiber, viel Zauberei; viel Mägde, viel Unzucht; viel Knechte, viel Raub; viel Tora, viel Leben; viel Gelehrten-Vereinigung, viel Weisheit; viel Beratung, viel Einsicht; viel Wohltätigkeit, viel Frieden. Wer einen guten Namen erworben, hat etwas für sich erworben; wer sich die Worte der Tora erworben, hat sich das ewige Leben erworben.",
"Rabban Jochanan, Sohn Sakkai’s, empfing von Hillel und Schammai. Er sprach: Hast du viel Tora gelernt, so tue dir darauf nichts zu Gute, denn dazu bist du erschaffen worden. Fünf Schüler hatte Rabban Jochanan, Sohn Sakkai’s; es sind diese: R. Elieser, Sohn Hyrkanos’, R. Josua, Sohn Chananja’s, R. Jose, der Priester, R. Simon, Sohn Nethanel’s, und R. Eleasar, Sohn Arach’s. Er zählte ihre Vorzüge auf: Elieser, Sohn Hyrkanos’, ist eine ausgekalkte Zisterne, die keinen Tropfen verliert; Josua, Sohn Chananja’s — Heil der, die ihn geboren; Jose, der Priester, ist ein Frommer; Simon, Sohn Nethanel’s, ist sündenscheu; Eleasar, Sohn Arach’s, ist gleich einer stets wachsenden Quelle. Er sagte ferner: Wenn alle Weisen Israels in einer Wagschale wären und Elieser, Sohn Hyrkanos’, in der zweiten, würde er sie alle aufwiegen. Abba Saul sagt ein seinem Namen: Wenn alle Weisen Israels in einer Wagschale wären und Elieser, Sohn Hyrkanos’, noch mit ihnen, Eleasar, Sohn Arach’s, aber in der zweiten, würde dieser sie alle aufwiegen.",
"Er sagte zu ihnen: Gehet hin und sehet, welches ist der gute Weg, an dem der Mensch festhalten soll? R. Elieser sagte: Ein gutes Auge. R. Josua sagte: Ein guter Genosse. R. Jose sagte: Ein guter Nachbar. R. Simon sagte: Die Folgen voraussehen. R. Eleasar sagte: Ein gutes Herz. Da sprach er zu ihnen: Mir leuchten R. Eleasar’s, des Sohnes Arach’s, Worte mehr ein, als eure Worte; denn in seinen Worten sind eure Worte mit enthalten. — Er sagte ferner zu ihnen: Gehet hin und sehet, welches ist der schlechte Weg, von dem der Mensch sich fernhalten muss? R. Elieser sagte: Ein böses Auge. R Josua sagte: Ein schlechter Genosse. R. Jose sagte: Ein schlechter Nachbar. R. Simon sagte: Borgen und nicht bezahlen. Wenn Einer von Menschen borgt, so ist es so, als borgte er von Gott, denn es heißt (Ps. 37,21): Es leiht der Bösewicht und bezahlt nicht, der Gerechte aber ist mildtätig und verschenkt. R. Eleasar sagte: Ein schlechtes Herz. Da sprach er zu ihnen: Mir leuchten R. Eleasar’s, des Sohnes Arach’s, Worte mehr ein, als eure Worte; denn in seinen Worten sind eure Worte mit enthalten.",
"Sie sprachen drei Dinge aus: R. Elieser spricht : Es sei dir die Ehre deines Nächsten so lieb wie die deinige, sei nicht geneigt zu zürnen, und bekehre dich Einen Tag vor deinem Tode. Wärme dich an dem Feuer der Weisen; nimm dich aber vor ihrer Kohle in acht, dass du dich nicht verbrennst, denn ihr Biss ist eines Fuchses Biss, ihr Stich — Skorpiones Stich, ihr Zischen — der Schlange Zischen, und alle ihre Worte sind wie Feuerkohlen.",
"R. Josua spricht: Das böse Auge, der böse Trieb und Menschenhass bringen den Menschen aus der Welt.",
"R. Jose spricht: Es sei das Vermögen deines Nächsten dir so teuer wie das deinige; rüste dich, die Tora zu lernen, denn sie ist dir keine Erbschaft, und alle deine Handlungen seien im Namen Gottes.",
"R. Simon spricht: Sei achtsam auf das Lesen des Schema’ und auf das Gebet, und wenn du betest, betrachte dein Gebet nicht als eine bestimmte Beschäftigung, sondern [es sei] (Inbrunst und) ein Flehen vor Gott; denn es heißt (Joel 2,13): Er ist gnädig und barmherzig, langmütig und reich an Liebe, und er bedenkt sich wegen des Bösen; und sei kein Bösewicht vor dir selbst.",
"R. Eleasar spricht: Sei eifrig zu lernen (Tora und wisse), was du einem Epikuräer zu entgegnen hast; wisse, vor wem du dich mühest, und wer dein Arbeitsherr ist, der dir den Lohn deines Tuns bezahlen wird.",
"R. Tarphon spricht: Der Tag ist kurz und die Arbeit groß; die Arbeiter sind faul, und der Lohn ist viel, und der Hausherr drängt.",
"Er spricht ferner: Es liegt dir nicht ob, die Arbeit zu vollenden, du bist aber auch nicht soweit frei, dich ihrer zu entledigen. Hast du viel Tora gelernt, gibt man dir großen Lohn, und dein Arbeitsherr ist treu, dass er den Lohn deines Tuns dir zahlen wird; wisse aber, dass die Belohnung der Gerechten im zukünftigen Leben erfolgt."
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"Akabja, Sohn Mahalalel’s, spricht: Denke über drei Dinge nach, und du wirst zu keiner Sünde kommen: wisse, woher du gekommen bist, wohin du gehst und vor wem du einst Rechenschaft und Rechnung abzulegen haben wirst. Woher du gekommen bist? Aus übelriechendem Keime. Wohin du gehst? An einem Ort, wo Staub, Moder und Gewürm ist. Vor wem du einst Rechenschaft und Rechnung abzulegen haben wirst? Vor dem Könige aller Könige, dem Heiligen, gebenedeit sei er.",
"R. Chanina, Vorsteher der Priester, spricht: Bete für das Wohl der Regierung; denn wäre nicht die Furcht vor ihr da, so würde Einer den Andern lebendig verschlingen. R. Chananja, Sohn Teradjons, spricht: Wo zwei zusammensitzen und es sind nicht Worte der Tora ihre Unterhaltung, so ist dies ein Sitz der Spötter, denn es heißt (Ps. 1, 1): Im Sitze der Spötter sitzt er nicht. Aber wo zwei zusammensitzen und es sind Worte der Tora ihre Unterhaltung, da weilet die göttliche Gegenwart unter ihnen, denn es heißt (Mal. 3, 16): Da besprachen sich Gottesfürchtige Einer mit dem Andern, und der Ewige merkte auf und hörte, und es ward geschrieben ins Buch des Gedächtnisses vor ihm für die, die Gott fürchten und seinen Namen denken. Hieraus kann ich dies nur Betreffs Zweier beweisen ; woher weiß ich, dass selbst Einem, der sitzt und sich mit der Tora beschäftigt, der Heilige, gebenedeit sei er, Lohn bestimmt? Da es heißt (Thr. 3,28): Er sitzt einsam und ist beruhigt, denn er legt ihm (Lohn) auf.",
"R. Simon spricht: Drei, die an einem Tische essen und dabei keine Tora-Worte sprechen, sind anzusehen, als hätten sie von Toten-opfern gegessen, denn es heißt (Jes. 28, 8): Denn alle Tische sind voll unflätigen Auswurfs, ohne Gott. Aber wenn drei an einem Tische essen und dabei Worte der Tora sprechen, so ist’s, als hätten sie vom Tische Gottes gegessen, denn es heißt (Ez. 41, 22): Und er redete zu mir: Dies ist der Tisch, der vor dem Ewigen stehe.",
"R. Chanina, Sohn Chakinai’s, spricht: Wer Nachts wacht und wer allein auf dem Wege geht und dabei sein Herz müßigen Gedanken zu wendet, der verwirkt sein Leben.",
"R. Nechunja ben Hakkana spricht: Wer das Joch der Tora auf sich nimmt, von dem entfernt man das Joch der Regierung und das Joch der weltlichen Beschäftigung; wer aber das Joch der Tora von sich abschüttelt, dem legt man das Joch der Regierung und das Joch der weltlichen Beschäftigung auf.",
"R. Chalaphta, Sohn Dosa’s, aus Kephar Chananja spricht: Wenn zehn zusammensitzen und sich mit der Tora beschäftigen, so weilet die göttliche Gegenwart unter ihnen, denn es heißt (Ps. 82, 1): Gott steht in der Gottesgemeinde. Woher weiß ich, dass selbst bei fünf [dies der Fall ist]? Da es heißt (Amos 9, 6): Seinen Bund hat Er auf Erden gegründet. Woher weiß ich, dass selbst bei Dreien? Da es heißt (Ps. 82, 1): In der Mitte von Richtern richtet Er. Woher weiß ich, dass selbst bei Zweien? Da es heißt (Mal. 3, 16): Da besprachen sich Gottesfürchtige Einer mit dem Andern, und der Ewige merkte auf und hörte. Woher weiß ich, dass auch bei Einem? Da es heißt (Exod. 20, 21): An jedem Orte, wo ich meines Namensgedenken lasse, werde ich zu dir kommen und dich segnen.",
"R. Eleasar aus Berthota spricht: Gib ihm von dem Seinigen, denn du und das Deinige bist ja sein; und so heißt es auch bei David (1. Chron. 29, 14): Denn von dir ist Alles, und von deiner Hand geben wir dir. R. Simon spricht: Wer auf dem Wege geht und lernt und unterbricht sein Lernen und sagt: „Wie schön ist dieser Baum! — wie schön ist dieser Acker!“ dem rechnet es die Schrift an, als hätte er sein Leben verwirkt.",
"R. Dosthai, Sohn Jannai’s, im Namen R. Meïr’s spricht: Wer ein Wort von seiner Lehre vergisst, dem rechnet es die Schrift an, als hätte er sein Leben verwirkt, denn es heißt (Deut. 4,9): „Nur nimm dich in Acht und hüte deine Seele sehr, dass du nicht vergissest die Dinge, die deine Augen gesehen haben.“ Man könnte nun meinen, selbst wenn seine Lehre ihm zu schwer geworden (sei dies der Fall); deshalb heißt es (das.): „Und dass sie nicht aus deinem Herzen weichen alle Tage deines Lebens“; also hat er nur dann sein Leben verwirkt, wenn er sitzt und sie aus seinem Herzen entfernt.",
"R. Chanina, Sohn Dosa’s, spricht: Wessen Sündenscheu seiner Weisheit vorangeht, dessen Weisheit hat Bestand; wessen Weisheit aber seiner Sündenscheu vorangeht, dessen Weisheit hat keinen Bestand. Er spricht ferner: Wessen Taten mehr sind als seine Weisheit, dessen Weisheit hat Bestand; wessen Weisheit aber mehr ist als seine Taten, dessen Weisheit hat keinen Bestand.",
"Er spricht ferner: An wem die Menschen Wohlgefallen haben, an dem hat auch Gott Wohlgefallen; an wem aber die Menschen kein Wohlgefallen haben, an dem hat auch Gott kein Wohlgefallen. R. Dosa, Sohn Archinos’ spricht: Der Schlaf am Morgen, der Wein zum Mittag, das Schwatzen mit Kindern und das Sitzen in den Versammlungs häusern der Unwissenden bringen den Menschen aus der Welt.",
"R. Eleasar aus Modi‘im spricht: Wer die Heiligtümer entweiht und wer die Festtage verachtet und wer das Angesicht seines Nächsten öffentlich beschämt und wer den Bund unseres Vaters Abraham zerstört und wer der Halacha widersprechende Auslegung der Tora sich herausnimmt; der hat, wenn er auch Torakenntnis und gute Taten besitzt, keinen Anteil an der zukünftigen Welt.",
"R. Ismaël spricht: Sei dienstfertig gegen Obere und willig gegen das Alter, und nimm jeden Menschen mit Freuden auf.",
"R. Akiba spricht: Spiel und Leichtsinn verleiten den Menschen zur Unzucht. Die Überlieferung ist ein Zaun für die Tora, die Zehnten sind ein Zaun für den Reichtum, Gelübde sind ein Zaun für die Enthaltsamkeit, ein Zaun für die Weisheit ist Schweigen.",
"Er spricht ferner: Ein Liebling (Gottes) ist der Mensch, denn er ist im Bilde geschaffen; eine besondere Liebe ist ihm kund getan worden, dass er im Bilde erschaffen sei, denn es heißt (Gen. 9, 6): „Denn im Bilde hat Gott den Menschen erschaffen“. Lieblinge (Gottes) sind die Israeliten, denn sie sind Kinder Gottes genannt worden; eine besondere Liebe ist ihnen kund getan worden, dass sie Kinder Gottes heissen, denn es heißt (Deut. 14, 1): „Kinder seid ihr dem Ewigen, eurem Gotte“. Lieblinge (Gottes) sind die Israeliten, denn es ist ihnen ein kostbares Gerät gegeben worden; eine besondere Liebe ist ihnen kund getan worden, dass ihnen ein kostbares Gerät gegeben worden ist, durch das die Welt erschaffen worden, denn es heißt (Spr. 4, 2): „Denn eine gute Lehre habe ich euch gegeben, meine Tora, verlasset sie nicht!“",
"Alles ist vorausgeschaut, und die freie Wahl ist gegeben; in Güte wird die Welt gerichtet, und Alles nach der Mehrheit der Tat.",
"Er spricht ferner: Alles ist auf Bürgschaft gegeben, und ein Netz ist ausgebreitet über alle Lebenden. Der Laden ist offen, und der Kaufherr borgt, das Buch ist aufgeschlagen und die Hand schreibt ein. Wer leihen will, komme und leihe; die Einforderer gehen umher beständig den ganzen Tag und nehmen Bezahlung vom Menschen mit seiner Einwilligung oder ohne seine Einwilligung; sie haben, worauf sie sich stützen können; das Gericht ist der Wahrheit gemäß, und Alles ist zum Mahle bereit.",
"R. Eleasar, Sohn Asarja’s, spricht: Ohne Tora keine Sitte, ohne Sitte keine Tora; ohne Weisheit keine Gottesfurcht, ohne Gottesfurcht keine Weisheit; ohne Kenntnis keine Einsicht, ohne Einsicht keine Kenntnis; ohne Mehl keine Tora, ohne Tora kein Mehl. Er spricht ferner: Ein Jeder, dessen Weisheit größer ist als seine Taten, womit ist der zu vergleichen? Mit einem Baume, der viele Zweige, aber wenig Wurzeln hat; es kommt ein Wind und entwurzelt ihn und kehrt ihn um, wie es heißt (Jer. 17, 6): „Und er ist wie ein Strauch in der Steppe und sieht nicht, dass Gutes kommt, und er weilt in der Dürre der Wüste, in salzigem Lande, das nicht bewohnbar ist.“ Jeder aber, dessen Taten mehr sind als dessen Weisheit, womit ist der zu vergleichen? Mit einem Baume, der wenig Zweige, aber viele Wurzeln hat, so dass selbst wenn alle Winde der Welt kommen und ihn anwehen, sie ihn nicht von seiner Stelle verrücken können, wie es heißt (das. 17, 8):. „Und er ist wie ein Baum, der gepflanzt am Wasser und an einen Fluss seine Wurzeln hinstreckt, und er sieht nicht, wenn Hitze kommt, sein Laub bleibt frisch, im Jahre der Dürre sorgt er nicht und hört nie auf Frucht zu tragen.“",
"R. Eleasar (Sohn) Chisma sagt: Die (Lehren über die) Vogelnester und die Nidda-Anfänge — sie sind Hauptteile der Halachot; die (Lehre von den) Sonnen wenden und Geometrie sind Zukost zur Weisheit."
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"Ben Soma spricht: Wer ist weise? Wer von jedem Menschen lernt, denn es heißt (Ps. 119,99) : „Von Allen, die mich belehrten, bin ich weise geworden (denn deine Zeugnisse sind meine Unterhaltung.“ Wer ist stark? Wer seine Leidenschaft bezwingt, denn es heißt (Spr. 16,32): „Besser ist der Langmütige, als ein Held, und wer sein Gemüt beherrscht, als ein Städtebezwinger.“ Wer ist reich? Wer mit seinem Teile sich freut, denn es heißt (Ps. 128,2): „Wenn du deiner Hände Mühen genießest, Heil dir und wohl dir!“ — „Heil dir“ in dieser Welt, „und wohl dir“ in der zukünftigen Welt. Wer ist geehrt? Wer die Menschen ehrt., denn es heißt (1. Sam. 2,30): „Denn meine Verehrer bringe ich zu Ehren, und meine Verächter werden entwürdigt.“",
"Ben Assai spricht: Eile zu einer noch so geringen Gebotsübung und fliehe vor der Übertretung, denn eine Gebotsübung zieht eine andere nach sich und eine Übertretung eine andere Übertretung, denn der Lohn einer Gebotsübung ist eine Gebotsübung, und der Lohn einer Übertretung ist eine Übertretung.",
"Derselbe spricht ferner: Verachte keinen Menschen, und halte kein Ding für unmöglich; denn es gibt keinen Menschen, der nicht seine Zeit hätte, und kein Ding, das nicht seine Stätte fände.",
"R. Lewitas aus Jabneh spricht: Sei gar sehr demütig, denn des Menschen Hoffnung ist Gewürm. R. Jochanan, Sohn Beroka’s, spricht: Wer den Namen Gottes im Geheimen entweiht, den bestraft man öffentlich; mag Einer aus Irrtum oder mit Vorsatz gehandelt haben bei der Entweihung des Gottesnamens.",
"R. Ismael, dessen Sohn, spricht: Wer lernt in der Absicht zu lehren, dem wird Gelegenheit geboten zu lernen und zu lehren; und wer lernt, um auszuüben, dem wird Gelegenheit geboten zu lernen und zu lehren, zu beobachten und auszuüben. R. Zadok spricht: Mache sie nicht zu einer Krone, dich damit groß zu machen, und nicht zu einer Hacke, damit zu graben. Und so hat bereits Hillel gesagt: „Wer sich der Krone bedient, schwindet dahin.“ Somit lernst du: Wer von den Worten der Tora Nutzen zieht, der nimmt sein Leben fort aus der Welt.",
"R. Jose sagt: Wer die Tora ehrt, wird selbst von den Menschen geehrt, wer aber die Tora entweiht, wird selbst von den Menschen gering geschätzt.",
"R. Ismael, dessen Sohn, spricht: Wer sich vom Richten zurückhält, der befreit sich von Feindschaft. Raub und vergeblichem Schwören; wer aber dreist Gesetzesentscheidungen trifft, der ist ein Thor, ein Frevler und ein Hochmütiger.",
"Derselbe spricht ferner: Sei kein Einzelrichter, denn einzeln zu richten vermag nur der Einzige; und sprich nicht : „Nehmet meine Meinung an!“; denn sie haben die Befugnis, nicht du.",
"R. Jonathan spricht: Wer die Tora hält in Armut, der wird sie endlich im Reichtum halten können; wer aber die Tora vor Reichtum vernachlässigt, der wird sie endlich vor Armut vernachlässigen müssen.",
"R. Meir spricht: Beschränke dich im Geschäfte und beschäftige dich mit der Tora, und sei gegen Jedermann demütig. Wenn du im Torastudium müßig bist, so hast du viele Müßiggänger dir entgegen, wenn du aber dich mit der Tora mühest, so ist bei Ihm reicher Lohn, dir zu geben.",
"R. Elieser, Sohn Jakob’s, spricht: Wer ein Gebot erfüllt, erwirbt sich einen Fürsprecher, und wer eine Sünde begeht, erwirbt sich einen Ankläger. Busse und gute Werke sind wie ein Schild vor dem Strafgericht. R. Jochanan, der Sandalenmacher, spricht: Jede Vereinigung, die im Namen Gottes stattfindet, wird zuletzt bestehen, die aber nicht im Namen Gottes stattfindet, wird zuletzt nicht bestehen.",
"R. Eleasar, Sohn Schammua’s, spricht: Es sei die Ehre deines Schülers dir so lieb, wie deine eigne, und die Ehre deines Genossen wie die Ehrfurcht vor deinem Lehrer und die Ehrfurcht vor deinem Lehrer wie die Ehrfurcht vor Gott.",
"R. Jehuda spricht: Sei vorsichtig im Lehren, denn ein Versehen beim Lehren gilt als eine vorsätzliche Übertretung. R. Simon spricht: Es gibt drei Kronen: Die Krone der Tora, die Krone des Priestertums und die Krone des Königtums; die Krone des guten Namens aber überragt sie alle.",
"R. Nehorai spricht: Wandere aus nach einem Orte, wo Tora ist — sage nicht, sie werde dir nachkommen, — denn deine Genossen erhalten sie in deiner Hand, und auf deine Einsicht stütze dich nicht.",
"R. Jannai spricht: Wir vermögen weder das Glück der Frevler noch die Leiden der Gerechten zu erklären. R. Mathia, Sohn Cheresch’, spricht: Komme Jedermann mit dem Gruß zuvor, sei ein Schweif der Löwen und nicht das Haupt von Füchsen.",
"R. Jakob spricht: Diese Welt gleicht dem Vorzimmer zu der künftigen Welt; rüste dich im Vorzimmer, damit du in den Speisesaal eintreten kannst.",
"Er spricht ferner: Wertvoller ist eine Stunde in Busse und guten Werken in dieser Welt, als das ganze Leben der künftigen Welt; doch besser ist eine Stunde der Seligkeit in der zukünftigen Welt, als alles Leben in dieser Welt.",
"R. Simon, Sohn Eleasars, spricht: Besänftige nicht deinen Nächsten im Augenblicke seines Zornes, tröste ihn nicht, so lange sein Toter vor ihm liegt, löse ihm das Gelübde nicht im Augenblicke seines Gelobens, und bestrebe dich nicht, ihn zu sehen zur Zeit seiner Erniedrigung.",
"Samuel, der Kleine, spricht: Wenn dein Feind fällt, freue dich nicht, und wenn er strauchelt, frohlocke nicht dein Herz; der Ewige könnte es sehen und es missfiele ihm, und er wendet von ihm seinen Zorn.",
"Elischa, Sohn Abuja’s, spricht: Wer als Kind lernt, womit ist der zu vergleichen? Mit der Tinte, auf neues Papier geschrieben; und wer im Alter lernt, womit ist der zu vergleichen? Mit der Tinte, auf verlöschtes Papier geschrieben. R. Jose, Sohn Jehuda’s, aus Kephar Hababli spricht: Wer von den Kindern lernt, mit wem ist der zu vergleichen? Mit einem, der unreife Trauben isst und Wein aus seiner Kelter trinkt; wer aber von Alten lernt, mit wem ist der zu vergleichen? Mit dem, der reife Trauben isst und alten Wein trinkt. Rabbi spricht: Schaue nicht auf den Krug, sondern auf das, was darin ist; es gibt einen neuen Krug, der voll ist alten Weines, und es gibt einen alten, in dem nicht einmal neuer Wein ist.",
"R. Eleasar Hakkappar spricht: Der Neid, die Begierde und die Ehrsucht bringen den Menschen aus der Welt.",
"Er spricht ferner: die Geborenen sind bestimmt zu sterben die Gestorbenen — wieder aufzuleben, und die Lebenden gerichtet zu werden, damit man wisse, kund gebe und es erkannt werde, dass Er Gott ist, Er der Bildner, Er der Schöpfer, Er der Aufmerker, Er der Richter, Er der Zeuge, Er der Kläger, Er der einst richten wird, gebenedeiet sei Er! Denn es gibt vor ihm kein Unrecht, kein Vergessen, kein Ansehen der Person, keine Annahme von Bestechung. Wisse auch, dass Alles nach Rechnung geschieht, und möge deine Leidenschaft dich nicht sicher machen, das Grab werde eine Zufluchtsstätte für dich sein; denn wider Willen wurdest du gebildet, wider Willen geboren, wider Willen lebst du, wider Willen stirbst du, und wider Willen wirst du einst Rechenschaft und Rechnung ablegen vor dem Könige aller Könige, dem Heiligen, gebenedeiet sei Er."
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"Mit zehn Aussprüchen ist die Welt erschaffen worden. Was will dies lehren? Sic hätte doch mit Einem Ausspruche erschaffen werden können. Nur um die Frevler, welche eine Welt, die mit zehn Aussprüchen erschaffen worden, zu Grunde richten, desto mehr zu bestrafen, und um den Gerechten, welche die Welt, die mit zehn Aussprüchen erschaffen worden, erhalten, einen desto besseren Lohn zu erteilen.",
"Zehn Geschlechter sind von Adam bis Noach, um kund zu tun, wie viel Langmut vor Ihm waltet; denn alle Geschlechter erzürnten Ihn fortwährend, ehe Er über sie die Wasser der Sintfluth brachte. Zehn Geschlechter sind von Noach bis Abraham, um kund zu tun, wie viel Langmut vor Ihm waltet; denn alle Geschlechter erzürnten Ihn fortwährend, bis unser Vater Abraham kam und den für alle bestimmten Lolin übernahm.",
"Mit zehn Prüfungen ward unser Vater Abraham geprüft, und er bestand sie alle, um kund zu tun, wie groß die Liebe unseres Vaters Abraham war.",
"Zehn Wunder geschallen unseren Vätern in Ägypten und zehn am Meere. Zehn Plagen brachte der Heilige, gebenedeiet sei Er, über die Ägypter in Ägypten und zehn am Meere. Mit zehn Versuchungen versuchten unsere Väter den Heiligen, gebenedeiet sei Er, in der Wüste, denn es heißt (Num. 14, 22): Und sie versuchten mich zehnmal und gehorchten nicht meiner Stimme.",
"Zehn Wunder geschahen unseren Vätern im Heiligtume: Nie gebar ein Weib unzeitig vom Geruche des heiligen Fleisches; nie wurde das heilige Fleisch übelriechend; nie wurde eine Fliege im Schlachthause gesehen; nie widerfuhr dem Hohenpriester am Versöhnungstage ein nächtlicher Zufall; nie verlöschte der Regen das Feuer des Altarholzes; nie bezwang der Wind die Rauchsäule; nie ward am Omer, an den beiden Broten und am Schaubrote eine Untauglichkeit gefunden; sie standen gedrängt und konnten sich bequem niederwerfen; nie schädigte eine Schlange oder ein Skorpion in Jerusalem; und nie sagte Einer zum Andern: „Mir ist der Ort zu enge, dass ich in Jerusalem übernachten soll“.",
"Zehn Dinge wurden am Vorabend des Sabbats in der Abenddämmerung erschaffen. Es sind folgende: Der Schlund der Erde, die Öffnung des Brunnens, der Mund der Eselin, der Regenbogen, das Manna, der Stab, der Schamir, die Schrift, die Inschrift und die Tafeln. Einige sagen: Auch die Dämonen, das Grab des Moses und der Widder unseres Vaters Abraham. Noch Andere sagen: Auch „Zange wird mit Zange gefertigt.“",
"Sieben Dinge (sind) an dem Ungebildeten und sieben am Weisen (zu finden): Der Weise redet nicht vor dem, der ihn an Weisheit übertrifft; er fällt seinem Genossen nicht ins Wort; er übereilt sich nicht zu antworten ; er fragt was zur Sache gehört und antwortet nach der Norm ; er bespricht das Erste zuerst und das Letzte zuletzt; worüber er Nichts gehört hat, spricht er: „Ich habe Nichts gehört;„ und er gesteht die Wahrheit zu; das Entgegengesetzte von diesem Allen findet sich beim Ungebildeten.",
"Sieben Arten von Strafen kommen in die Welt wegen sieben verschiedener Klassen von Übertretungen: Verzehntet ein Teil und ein Teil verzehntet nicht, so kommt Hungersnot aus Dürre, so dass ein Teil hungert und ein Teil satt wird; verzehntet man ganz und gar nicht, so kommt eine Hungersnot durch Unruhen und Dürre; nehmen alle nicht die Challa, so kommt eine Hungersnot der Vernichtung. Pest kommt in die Welt wegen der in der Tora gesetzten Todesstrafen, die nicht dem Gerichte übergeben sind, und wegen der Früchte des siebenten Jahres. Das Schwert kommt in die Welt wegen der Verzögerung des Rechtes, wegen Krümmung des Rechtes und wegen derer, welche gegen die feststehende Norm gesetzliche Entscheidungen treffen.",
"Böses Gewild kommt in die Welt wegen vergeblichen Schwörens und wegen Entweihung des Gottesnamens. Verbannung kommt in die Welt wegen Götzendienstes, Unzucht, Blutvergießens und wegen Unterlassung, den Boden brach liegen zu lassen. In vier Zeitabschnitten nimmt die Pest überhand: Im vierten und siebenten Jahre und beim Ausgange des siebenten Jahres und beim Ausgange des Hüttenfestes eines jeden Jahres. Im vierten Jahre wegen des (vernachlässigten) Armenzehnten des Dritten; im siebenten wegen des (vernachlässigten) Armenzehnten des sechsten; beim Ausgange des siebenten Jahres, wegen der Früchte des siebenten Jahres und beim Ausgange des Hüttenfestes eines jeden Jahres wegen des Raubes der Armengaben.",
"Vier Sinnesarten gibt es unter den Menschen: Wer spricht: „Das Meine ist mein und das Deine dein“, dies ist eine mittelmäßige Sinnesart; Einige sagen: Dies ist die Sinnesart Sodoms. „Das Meine ist dein und das Deine mein,“ (dies spricht) ein Unwissender. „Das Meine ist dein und das Deine (auch) dein“, (so spricht) ein Frommer. „Das Deine ist mein und das Meine auch mein,“ (das spricht) ein Frevler.",
"Viererlei Gemütsarten gibt es: Wer leicht zu erzürnen und leicht zu besänftigen ist, dessen Gewinn geht in dessen Schaden auf; wer schwer zu erzürnen und schwer zu besänftigen ist, dessen Schaden geht in dessen Gewinn auf; wer schwer zu erzürnen und leicht zu besänftigen ist, der ist ein Frommer; wer leicht zu erzürnen und schwer zu besänftigen ist, der ist ein Frevler.",
"Vier Eigenschaften sind an den Schülern zu finden: Wer schnell im Auffassen und schnell im Vergessen ist, dessen Gewinn geht in dessen Schaden auf; wer schwer im Auffassen und schwer im Vergessen ist, dessen Schaden geht in dessen Gewinn auf; wer schnell im Auffassen und schwer im Vergessen ist, der hat ein gutes Teil; wer schwer im Auffassen und leicht im Vergessen ist, der hat ein schlechtes Teil.",
"Vier Arten gibt es hinsichtlich des Almosen-Spendens: Wer selbst gerne gibt, aber nicht will, dass Andere geben, der ist missgünstig Betreffs des Vermögens Anderer; (wer will) dass Andere geben, nicht aber, dass er gebe, der ist missgünstig in Bezug auf das Seinige; (wer will) dass er gebe und Andere geben, der ist ein Frommer; (wer will) dass er nicht gebe und Andere nicht geben, der ist ein Frevler.",
"Vier Arten gibt es hinsichtlich des Besuchens des Lehrhauses: Wer dahin geht, aber nicht ausübt, hat den Lohn für das Gehen; wer ausübt und nicht hingeht, hat den Lohn für das Ausüben; wer hingeht und ausübt, ist ein Frommer; wer nicht hingeht und nicht ausübt, ist ein Frevler.",
"Vier Arten gibt es unter denen, die vor den Weisen sitzen: Schwamm, Trichter, Seiher und Schwinge. Schwamm, der Alles aufsaugt; Trichter, der hier aufnimmt und da hinauslässt; Seiher, der den Wein hinauslässt und die Hefen zurückbehält; die Schwinge, die das Staubmehl hinauslässt und das Kernmehl zurückbehält.",
"Jede Liebe, die von einer Sache abhängig ist, — hört die Sache auf, hört die Liebe auf; die aber von keiner Sache abhängt, hört niemals auf. Welches ist eine Liebe, die von einer Sache abhängig ist? Das ist die Liebe von Amnon und Tamar; die von keiner Sache abhängende ist die Liebe von David und Jonathan.",
"Jeder Streit, der im Namen Gottes geführt wird, hat zuletzt bleibenden Erfolg; der aber nicht im Namen Gottes geführt wird, hat keinen bleibenden Erfolg. Welches ist ein Streit, der im Namen Gottes geführt wird? Das ist der Streit von Hillel und Schammai; der nicht im Namen Gottes geführte, das ist der Streit von Korach und seiner ganzen Rotte.",
"Wer Viele zur Gerechtigkeit führt, der wird nicht in Sünde geraten; wer aber Viele zur Sünde verleitet, dem wird nicht die Gelegenheit geboten, Busse zu tun. Moses war gerecht und führte Viele zur Gerechtigkeit; so wird das Verdienst der Vielen ihm angerechnet, denn es heißt (Deut. 33,21): „Die Gerechtigkeit des Ewigen hat er geübt und seine Rechte mit Israel. “ Jerobeam, Sohn Nebats, aber sündigte und verleitete Viele zur Sünde, so wird die Sünde der Vielen ihm angerechnet, denn es heißt (1. Kön. 15, 30): Wegen der Sünden Jerobeam’s, die er begangen und wozu er Israel verleitet.",
"Jeder, der folgende drei Dinge an sich hat, gehört zu den Schülern unseres Vaters Abraham; wer aber drei andere Dinge an sich hat, gehört zu Schülern des ruchlosen Bileam. Ein gutes Auge, ein bescheidenes Gemüt und ein demütiger Sinn sind Kennzeichen der Schüler unseres Vaters Abraham. Ein böses Auge, ein stolzer Sinn und eine unmäßige Gier sind Kennzeichen der Schüler des ruchlosen Bileam. Was ist der Unterschied zwischen den Schülern unseres Vaters Abraham und den Schülern des ruchlosen Bileam? Die Schüler unseres Vaters Abraham genießen in dieser Welt und ererben die zukünftige Welt, wie es heißt (Spr. 8, 21): „Ich lasse erben meine Freunde wesentliches Gut und ihre Schätze fülle ich. “ denn es heißt (Ps. 55, 24): „Du aber, o Gott, stürzest sie hinab in die Grube des Verderbens; die Männer der Blutschuld und des Truges erreichen nicht die Hälfte ihrer Tage; ich aber vertraue auf Dich.“",
"Jehuda, Sohn Thema’s, spricht: Sei mutig wie der Leopard, leicht wie der Adler, schnell wie der Hirsch und stark wie der Löwe, den Willen deines Vaters im Himmel zu vollziehen. Derselbe spricht ferner: Wer frechen Angesichts ist, kommt in die Hölle; wer verschämten Angesichts — in das Paradies. Möge es Dir wohlgefällig sein, Ewiger, unser Gott und Gott unserer Väter, dass erbauet werde das Heiligtum bald in unseren Tagen, und gib uns unseren Anteil an Deiner Lehre!",
"Derselbe spricht ferner: Fünf Jahre alt zu Mikra, zehn Jahre alt zu Mischna, dreizehn Jahre alt zu Gebotsübungen, fünfzehn Jahre alt zum Talmud, achtzehn Jahre alt zum Trauhimmel, zwanzig Jahre alt zum Erstreben, dreißig Jahre alt zur Kraft, vierzig Jahre alt zur Einsicht, fünfzig Jahre alt zum Rate, sechzig Jahre alt zum Alter, siebzig Jahre alt zum Greisenalter, achtzig Jahre alt zum hohen Alter neunzig Jahre alt zum Niedergebeugtsein, hundert Jahre alt wie gestorben und aus der Welt fort gegangen und geschwunden.",
"Ben Bag Bag spricht: Wende sie hin und wende sie her, denn Alles ist in ihr; schaue in sie hinein und werde grau und alt in ihr, und von ihr weiche nicht; denn es gibt kein besseres Maß als diese.",
"Ben He He spricht: Je nach der Mühe der Lohn."
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"R. Meir spricht: Wer mit der Lehre sich um ihrer selbst willen beschäftigt, erlangt viele Dinge; ja noch mehr, die ganze Welt ist es wert, für ihn allein da zu sein. Er heißt ein Freund, Liebling (Gottes), er liebt Gott, er liebt die Menschen, er erfreut Gott und erfreut die Menschen. Sie (die Lehre) bekleidet ihn mit Demut und Gottesfurcht, macht ihn geeignet, ein Gerechter und Frommer zu sein, redlich und treu, hält ihn fern von der Sünde, bringet ihn nahe jeglichem Verdienste, und man gewinnt von ihm Rat und Hilfe, Einsicht und Stärke; denn es heißt (Spr. 8, 14): Mein ist Rat und Hilfe, ich bin die Einsicht, mein ist die Stärke. Und sie verleihet ihm Königtum und Herrschaft und Forschung des Rechts, und ihm entdeckt man die Geheimnisse der Lehre. Er wird wie ein Quell, der nie versiegt, und wie ein Strom, der immer stärker wird ; und er ist bescheiden und langmütig und Kränkung vergebend ; und sie erhebt und erhöht ihn über alle Wesen.",
"Es spricht R. Josua, Sohn Levi’s: An jedem Tage geht eine Himmelsstimme vom Berge Choreb aus und ruft aus und spricht: Weh den Menschen ob der Kränkung, die sie der Tora antun! Denn wer sich nicht mit der Tora beschäftigt, wird ein Ausgestoßener genannt, von dem es heißt (Spr. 11,22): Ein goldener Nasenring im Rüssel eines Schweines — ein schönes Weib, dem Verstand fehlt. Und es heißt (Exod. 32,16): Die Tafeln waren ein Werk Gottes, und die Schrift — eine Schrift Gottes war sie, gegraben (חרות) auf die Tafeln; lies nicht הׇרות (gegraben), sondern חֵרות (Freiheit); denn du findest keinen wahrhaft Freien, als den, der mit dem Erlernen der Tora sich befasst. Und wer mit der Lehre sich beschäftigt, der steigt immer höher, wie es heißt (Num. 21,19): Vom Geschenke zum Gotteserbe und vom Gotteserbe zu den Höhen.",
". Wer von seinem Nächsten lernt einen Abschnitt, einen Lehrsatz, einen Vers oder einen Ausdruck, ja nur einen Buchstaben, der muss ihn in Ehren halten. Denn so finden wir’s bei David, dem Könige von Israel, der von Achithofel nichts als nur zwei Dinge gelernt hatte, und er nannte ihn seinen Meister, seinen Lehrer und seinen Freund; denn es heißt (Psalm 55, 14): Aber du, ein Mensch, gleich mir an Wert, mein Lehrer und Freund. Kann man hier nicht vom Geringeren aufs Schwerere schließen? Wenn David, der König von Israel, der von Achithofel nur zwei Dinge gelernt hatte, ihn nannte Meister, Lehrer und Freund, — der von seinem Nächsten lernt einen Abschnitt, einen Lehrsatz, einen Vers oder einen Ausdruck, ja nur einen Buchstaben, um wie viel mehr muss er ihn in Ehren halten! Ehre aber gebührt nur den Weisen, denn es heißt (Spr. 3, 35, 28, 10): Ehre erwerben die Weisen, und die Frommen ererben das Gut. Ein Gut aber ist nur die Tora; denn es heißt (Spr. 4, 2): Denn Lehre des Guten habe ich euch gegeben, meine Tora, verlasset sie nicht.",
"Das ist die rechte Weise für die Tora: iss Brot mit Salz, und trink’ Wasser nach Maß, und schlafe auf der Erde, lebe ein Leben der Entbehrung, und mühe dich mit der Tora. Tust du also, dann Heil dir und wohl dir! Heil dir in dieser Welt und wohl dir in der zukünftigen Welt.",
"Strebe nicht nach Größe und geize nicht nach Ehre. Mehr als du lernst, tue. Und lass dich nicht gelüsten nach der Tafel der Könige; denn dein Tisch steht höher als ihre Tafel und deine Krone höher als die ihre. Dein Arbeitsherr aber ist zuverlässig, dass Er dir den Lohn deiner Arbeit bezahlen wird.",
"Größer ist die Tora als das Priestertum und das Königtum. Denn das Königtum wird erworben durch dreißig Vorzüge und das Priestertum durch vierundzwanzig; die Tora aber wird erworben durch achtundvierzig Dinge. Folgende sind es: durch Lernen, durch Aufhorchen des Ohres, durch geordnete Ausspräche der Lippen, durch Einsicht des Herzens, durch Scheu, Ehrfurcht, Demut, Freudigkeit, Reinheit, durch den Verkehr mit Weisen, durch Anschluss an Genossen, durch Besprechung mit Schülern, durch Bedächtigkeit, durch Kenntnis der Bibel und der Mischna, durch wenig Handel, durch wenig Verkehr mit dem Weltwesen, durch Minderung der Genüsse, durch Beschränkung im Schlafe, Beschränkung in der Unterhaltung und im Scherze, durch Geduld, ein gutes Herz, den Glauben an die Weisen, durch Ertragen von Leiden, dadurch dass man seine Stelle kennt, sich freut mit seinem Teile und einen Zaun macht um sein Wort und sich selbst kein Verdienst anrechnet; wer beliebt ist, wer Gott liebt und die Menschen liebt und Wohltun liebt und Redlichkeit liebt und die Zurechtweisungen liebt und fern sich hält von Ehren, und dessen Sinn sich nicht überhebt wegen seiner Gelehrsamkeit ; wer nicht an Gesetzesentscheidungen Freude hat, seinem Nächsten das Joch tragen hilft und ihn stets nach günstiger Seite beurteilt, ihn auf die Wahrheit bringt und ihm zum Frieden verhilft; wer sich in seinem Lernen besinnt; wer fragt und antwortet, hört und zulernt; wer lernt, um zu lehren, lernt, um auszuüben, wer seinen Lehrer weise macht, und der genau das ihm Überlieferte wiedergibt, und wer ein jedes Wort im Namen seines Urhebers ausspricht. Du hast es ja erfahren, dass wer ein Wort im Namen seines Urhebers ausspricht, Erlösung in die Welt bringt; denn es heißt (Esther 2, 22) : Und Esther sagte es dem Könige im Namen des Mordechai.",
"Groß ist die Tora, denn sie gewährt Leben dem, der sie befolgt, in dieser und in der zukünftigen Welt; denn es heißt (Spr. 4, 22): Leben sind sie denen, die sie gefunden, und dem ganzen Leibe Heilung; und ferner (Spr. 3, 8): Eine Heilung wird sie sein deinem Leibe und ein Saft für deine Gebeine; und ferner (Spr. 3, 18): Ein Baum des Lebens ist sie den an ihr Festhaltenden, und die sie erfassen, sind selig gepriesen; und ferner (Spr. 1, 9): Ein anmutiger Kranz sind sie um dein Haupt und ein Geschmeide um deinen Hals; und ferner (Spr. 4, 9): Sie wird auf dein Haupt setzen einen anmutigen Kranz, mit einer zierenden Krone wird sie dich umgeben; und ferner (Spr. 9, 11): Durch mich werden deiner Tage viel sein und sich dir mehren Jahre des Lebens; ferner (Spr. 3, 16): Dauer der Tage ist in ihrer Rechten, in ihrer Linken Reichtum und Ehre; und ferner (Spr. 3, 2): Denn Dauer der Tage und Jahre des Lebens und Frieden werden sie dir mehren.",
"R. Simon, Sohn Jehuda’s, im Namen von R. Simon, Sohne Jochai’s, spricht: Schönheit, Kraft, Reichtum, Ehre, Weisheit, Alter, Greisenhaupt und Kindersegen sind ein Schmuck für die Frommen und ein Schmuck für die Welt; denn es heißt (Spr. 16, 31): Eine Krone des Schmuckes ist das greise Haupt, auf dem Wege der Gerechtigkeit wird es gefunden; und ferner (Spr. 20, 29): Die Zierde der Jünglinge ist ihre Kraft, und der Schmuck der Alten ist das greise Haupt; und ferner (Spr. 14, 24): Eine Krone der Weisen ist ihr Reichtum; und ferner (Spr. 17, 6): Die Krone der Greise sind Kindeskinder und der Schmuck der Kinder ihre Eltern; und ferner (Jes. 24,23): Und es errötet der Mond und es schämt sich die Sonne; denn es regiert der Ewige der Heerschaaren auf dem Berge Zijon und in Jerusalem, und Angesichts seiner Ältesten ist Herrlichkeit. Rabbi Simon, Sohn Menasja’s spricht: Diese sieben Eigenschaften sind alle zur Verwirklichung gelangt in Rabbi und seinen Kindern.",
". Es erzählt R. Jose, Sohn Kisma’s: Einst ging ich auf dem Wege und es begegnete mir ein Mann. Er bot mir den Friedensgruß und ich erwiderte ihn. Da sprach er zu mir: Rabbi, aus welchem Orte bist du? Da sagte ich zu ihm: Aus einer großen Stadt von Weisen und Schriftgelehrten. Da sprach er zu mir: Rabbi, würdest du dich entschließen, bei uns zu wohnen an unserem Orte? und ich biete dir eine Million Golddenare und Edelsteine und Perlen. Da sprach ich zu ihm: Wenn du mir gäbest alles Silber und Gold und alle Edelsteine und Perlen der Welt, so wohne ich nur an einem Orte der Tora. So heißt es im Psalmenbuche von David, dem Könige Israel’s (Ps. 119, 72): Lieber ist mir die Lehre Deines Mundes als Tausende von Gold und Silber. Ja noch mehr! in der Scheidestunde geleiten den Menschen nicht Silber und nicht Gold und nicht Edelsteine und Perlen, sondern nur Tora und edle Werke allein; denn es heißt (Spr. 6, 22): Wenn du gehest, wird sie dich geleiten; wenn du dich hinlegst, wird sie über dich wachen; und erwachst du, so unterhält sie dich. „Wenn du gehest, wird sie dich geleiten“ — in dieser Welt; „wenn du dich hinlegst, wird sie über dich wachen“ — im Grabe; „wenn du erwachst, so unterhält sie dich“ —in der künftigen Welt. Ferner heißt es (Chaggai 2,8): Mein ist das Silber, mein das Gold, spricht der Ewige der Heerschaaren.",
"Fünf Dinge hat der Heilige, gebenedeiet sei Er, als sein besonderes Eigentum in der Welt bezeichnet; folgende sind es: Die Tora ist ein Eigentum, Himmel und Erde ein Eigentum, Abraham ein Eigentum, Israel ein Eigentum, der heilige Tempel ein Eigentum. Die Tora — nach welcher Stelle der Schrift? denn es heißt (Spr. 8, 22): Der Ewige hat mich geeignet als den Erstling seines Weges, das erste seiner Werke seit der Urzeit. — Himmel und Erde nach welcher Stelle? denn es heißt (Jes. 66, 1): Also spricht der Ewige: Der Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel meiner Füße; wo ist ein Haus, das ihr mir erbauen könntet, und wo ein Ort zu meiner Ruhestatt? Und ferner (Ps. 104, 24): Wie viel sind Deine Werke, Ewiger! sie alle hast Du mit Weisheit gemacht; voll ist die Erde Deines Eigentums. — Abraham nach welcher Stelle? denn es heißt (Gen. 14, 19): Und er segnete ihn und sprach: Gesegnet sei Abram dem höchsten Gotte, dem Eigner des Himmels und der Erde. — Israel nach welcher Stelle? denn es heißt (Exod. 15, 16): Bis hinübergezogen Dein Volk, Ewiger! bis hinübergezogen das Volk, das Du Dir geeignet; und ferner (Ps. 16, 3): Die Heiligen, die auf Erden sind, und Edlen — all mein Wohlgefallen ist an ihnen. Der heilige Tempel nach welcher Stelle? denn es heißt (Exod. 15, 17): Die Stätte, die zu Deinem Sitze Du gemacht, Ewiger! das Heiligtum, Herr, das deine Hände eingerichtet; und ferner (Ps. 78, 54): Und Er brachte sie in sein heiliges Gebiet, zum Berge, den sich geeignet seine Rechte.",
"Alles, was der Heilige, gebenedeiet sei Er, erschaffen in seiner Welt, hat Er nur zu seiner Verherrlichung erschaffen; denn es heißt (Jes. 43, 7): Alles, was sich nennt nach meinem Namen, habe Ich zu meiner Ehre geschaffen, gebildet und bereitet. Und ferner (Exod. 15, 18): Der Ewige wird regieren immer und ewig."
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"sectionNames": [
"Chapter",
"Mishnah"
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