{
"language": "en",
"title": "Mishnah Niddah",
"versionSource": "https://www.talmud.de/tlmd/die-deutsche-mischna-uebersetzung",
"versionTitle": "Mischnajot mit deutscher Übersetzung und Erklärung. Berlin 1887-1933 [de]",
"priority": 0.5,
"versionNotes": "Ordnung Seraïm, übers. und erklärt von Ascher Samter. 1887.
Ordnung Moed, von Eduard Baneth. 1887-1927.
Ordnung Naschim, von Marcus Petuchowski u. Simon Schlesinger. 1896-1933.
Ordnung Nesikin, von David Hoffmann. 1893-1898.
Ordnung Kodaschim, von John Cohn. 1910-1925.
Ordnung Toharot, von David Hoffmann, John Cohn und Moses Auerbach. 1910-1933.",
"actualLanguage": "de",
"languageFamilyName": "german",
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"direction": "ltr",
"heTitle": "משנה נדה",
"categories": [
"Mishnah",
"Seder Tahorot"
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"text": [
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" Schammai sagt: Bei allen Frauen genügt ihre Zeit (um sie für unrein gelten zu lassen). Hillel sagt: Von der (vorletzten) Untersuchung bis zur (letzten) Untersuchung, wenn auch für viele Tage. Die Weisen aber sagen: Weder wie die Worte des einen, noch wie die des anderen (ist die Halacha); sondern (rückwärts gerechnete) Zeitraum von 24 Stunden verringert (die Annahme der Unreinheit) neben (der Zeit) von der (vorletzten) Untersuchung bis zur (letzten ) und die Zeit von Untersuchung bis Untersuchung verringert neben dem Zeitraum von 24 Stunden — Bei jeder Frau, die ihre regelmäßige Periode hat, genügt ihre Zeit. Bei der Frau, die den ehelichen Verkehr unter Anwendung von (Untersuchungs) Tüchern pflegt, gilt diese (Anwendung) wie eine Untersuchung, so dass sie neben dem Zeitraum von 24 Stunden verringert und neben (der Zeit) von Untersuchung bis Untersuchung.",
"Wie ist zu verstehen „es genügt ihre Zeit“? Saß sie auf einem Bette und hantierte mit reinen Gegenständen, trennte sich und nahm (danach Blut) wahr, dann ist sie unrein, aber alles (andere) ist rein. — Obwohl die (Weisen) sagten: „Sie verunreinigt rückwirkend für den Zeitraum von 24 Stunden“, so zählt sie doch erst von der Zeit, da sie wahrgenommen hat.",
"R. Elieser sagt: Für 4 Frauen genügt ihre Zeit: Die Jugendliche, die Schwangere, die Stillende und Matrone. Da sagte R. Josua: Ich habe es nur hinsichtlich der Jungfrau gehört. Aber die Halacha ist wie R. Elieser",
"Was ist „Jugendliche“ ? Eine jede, die, so lange sie lebt, noch keine Blutung wahrgenommen hat, auch wenn sie verheiratet ist. „Schwanger“ (heißt) sie, wenn ihr Kind (schon) bemerkt werden kann, „Stillende“, bis sie ihr Kind entwöhnt. Gab sie ihr Kind einer Amme, oder hatte sie es entwöhnt, oder ist es gestorben, da sagt R. Meir: sie verunreinigt (rückwirkend) 24 Stunden. Aber die Weisen sagen: Es genügt ihr ihre Zeit.",
"Was ist eine „Matrone“ ? Eine jede, bei der 3 Zeiträume vorübergegangen sind, nachdem sie (bereits) dem Matronenalter nahe gekommen ist. R.Elasar sagt: Jeder Frau, bei der 3 Zeiträume vorübergegangen sind, genügt ihre Zeit, R. Jose sagt: Einer Schwangeren und einer Stillenden, bei denen 3 Zeiträume vorübergegangen sind, genügt ihre Zeit.",
"Bei welcher (Blutung) sagten sie: es genügt ihr ihre Zeit ? Bei der ersten Wahrnehmung. Aber bei der zweiten verunreinigt sie (rückwirkend) 24 Stunden. Wenn sie aber die erste als Folge eines äußeren Anlasses wahrgenommen hatte, so genügt ihr auch bei der zweiten ihre Zeit.",
"Obwohl sie sagten: es genügt ihr ihre Zeit, muss sie sich doch untersuchen, außer als Menstruierende und wenn sie sich in der Zeit der Blutreinheit befindet, und muss doch den ehelichen Verkehr unter Anwendung von (Untersuchungs)tüchern pflegen, außer, wenn sie sich in der Zeit der Blutreinheit befindet, und (außer) der jungen Frau, deren Blut rein ist. — Und zweimal muss sie sich untersuchen: am Morgen und in der Abenddämmerung, und (außerdem), bevor sie den ehelichen Verkehr pflegen will. Darüber hinaus noch die Priesterfrauen, wenn sie von der Priesterhebe genießen. R. Jehuda sagt: auch nachdem sie von der Priesterhebe gegessen haben."
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"Jede Hand, die viel untersucht, ist bei Frauen zu loben, aber bei Männern verdient sie abgehackt zu werden. Wenn den Taubstummen, den Irrsinnigen, den Blinden und den Geistesgestörten vollsinnige Frauen zur Verfügung stehen, so können diese sie versorgen, und sie können von Priesterhebe genießen. Es ist die Art der Töchter Israels, den ehelichen Verkehr unter Anwendung von zwei (Untersuchungs) tüchern zu pflegen, einem für ihn, einem für sich. Die Gewissenhaften versorgen sich mit einem dritten, um das Haus herzurichten.",
"Findet man (Blut) auf seinem (Tuch), so sind sie unrein und müssen ein Opfer bringen. Findet man es auf ihrem sofort, so sind sie unrein und müssen ein Opfer bringen. Findet man es auf ihrem nach einiger Zeit, so gelten sie als zweifelhaft unrein und sind frei von dem Opfer.",
"Was heißt „nach einiger Zeit“ ? (Soviel Zeit), wie ausreicht, dass sie vom Bett steigt, und ihr „Antlitz“ abwischen kann! Nachher verunreinigt sie 24 Stunden rückwärts, verunreinigt aber nicht ihren Gatten. R. Akiba sagt: Sie verunreinigt auch ihren Gatten. Es geben aber die Weisen dem R. Akiba zu, dass sie ihren Gatten verunreinigt, wenn sie einen Fleck sieht.",
"Alle Frauen stehen in der Annahme, für ihre Gatten rein zu sein. Auch die Frauen der Männer, die von der Reise kommen, stehen in der Annahme, für sie rein zu sein. — Bet Schammai sagen: Sie hat für jeden ehelichen Verkehr zwei (Untersuchungs)tücher nötig, oder sie pflegen den Verkehr beim Scheine des Lichtes. Bet Hillel sagen: es genügen ihr zwei (Untersuchungs) tücher für die ganze Nacht.",
"Die Weisen wandten für die Frau bildliche Ausdrücke an: die Kammer, der Vorraum und das Obergemach. Das Blut der Kammer ist unrein. Findet sich (Blut) im Vorraum, so gilt es, (trotzdem) ein Zweifel vorliegt, als unrein, weil anzunehmen ist, dass es von der Quelle kommt.",
"Fünf Blut (arten ) sind bei der Frau unrein: das rote (Blut), das schwarze, das safranfarbige, das erdwasserartige und das (von der Farbe) verdünnten Weines. Bet Schammai sagen: auch das (von der Farbe) des Mangoldwassers und der Brühe gebratenen Fleisches, während Bet Hillel es für rein erklären. Gelbliche (Flüssigkeit) erklärt Akabja ben Mahalalel für unrein, während sie die Weisen für rein erklären. R. Meir sagte: wenn sie (auch ) nicht als Fleck verunreinigt, so muss sie (doch ) als Flüssigkeit verunreinigen. R. Jose sagt: weder so noch so.",
"Was heißt „rot“ ? Wie das Blut der Wunde. „Schwarz“ wie getrocknete Tinte. Noch dunkler ist unrein, schwächer ist rein. Und „wie die Safranfärbe“, wie die ausgesprochene. Und wie „Erdwasser“ aus der Ebene von Bet Kerem und zwar, wenn man Wasser darüber fließen lässt. Und „wie verdünnter Wein“ zwei Drittel Wasser und ein Drittel Wein, vom Saronswein."
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"Wenn einer Frau ein Stück abgeht, und sie dabei eine Blutung hat, so ist sie unrein, wenn nicht, ist sie rein. R. Jehuda sagt: In beiden Fällen ist sie unrein.",
"Wenn ihr etwas einer Schale, einem Haar, der Erde, oder roten Mücken Ähnliches abgeht, soll sie es in Wasser legen. Wenn sie sich auflösen, ist sie unrein, wenn nicht, ist sie rein. Wenn sie etwas Fischen, Heuschrecken, Gewürm oder Kriechtieren Ähnliches verliert, ist sie unrein, falls dabei eine Blutung stattfand, wenn nicht, ist sie rein. Wenn ihr etwas Haustieren, Gewild oder Vögeln Ähnliches abgeht, gleichgültig, ob reinen oder unreinen Tiefen, so muss sie die Wartezeit für ein männliches Kind einhalten, falls (der Abort) männlich ist, für ein weibliches, falls er weiblich ist. Kann man es nicht erkennen, so muss sie die Wartezeit für ein männliches und weibliches Kind einhalten. Dieses sind die Worte R. Meirs, Aber die Weisen sagen: Was nicht etwas von Menschenform hat, gilt nicht als Kind.",
"Wenn ihr ein „Schefir“ voll Wasser oder voll Blut oder voller „Genunim“ abgeht, braucht sie nicht die Befürchtung wegen eines Kindes zu haben. War es aber „gewirkt“, muss sie die Wartezeit für ein männliches und weibliches Kind einhalten.",
"Wenn ihr ein „Sandal“ oder ein „Schilja“ abgeht, muss sie die Wartezeit für ein männliches und weibliches Kind einhalten. Wenn eine „Schilja“ im Hause ist, so ist das Haus unrein. Nicht etwa, weil die „Schilja“ ein Kind wäre, sondern weil es keine „Schilja“ ohne Kind gibt. R. Simon sagt: Das Kind hat sich aufgelöst, bevor es zur Welt kam.",
"Wenn sie einen Unbestimmten oder einen Zwitter zur Welt bringt, muss sie die Wartezeit für ein männliches und weibliches Kind einhalten. Wenn ein unbestimmtes und ein männliches Kind, einen Zwitter und ein männliches Kind, muss sie die Wartezeit für ein männliches und weibliches Kind einhalten. Wenn ein unbestimmtes und ein weibliches Kind, einen Zwitter und ein weibliches Kind, braucht sie (nur) die Wartezeit für ein weibliches Kind einzuhalten. Wenn (ein Kind) gliedweise zerstückelt zur Welt kam, oder in verkehrter Lage, so gilt es als geboren, sobald der größte Teil seines Körpers zur Welt kam. Kam ein Kind in normaler Weise zur Welt, (gilt es als geboren) wenn der größte Teil seines Kopfes zur Welt kam. Und was ist der größte Teil des Kopfes? Wenn seine Stirn draußen war.",
"Wenn sie etwas zur Welt bringt, von dem man nicht weiß, was es ist, so hält sie die Wartezeit für ein männliches und weibliches Kind. Weiß man aber gar nicht, ob es ein Kind war oder nicht, muss sie die Wartezeit für ein männliches und weibliches Kind und als Menstruierende einhalten.",
"Wenn ihr am 40. Tage etwas abgeht, braucht sie nicht die Befürchtung wegen eines Kindes zu haben. Am 41. Tag, muss sie die Wartezeit für ein männliches und weibliches Kind einhalten und sich als Menstruierende betrachten. R. Ismael sagt: Am 41. Tage, muss sie die Wartezeit (nur) für ein männliches Kind und als Menstruierende einhalten; am 81. Tage muss sie sie für ein männliches und ein weibliches Kind und als Menstruierende einhalten. Denn die Bildung des männlichen Kindes wird am 41. Tage vollendet, des weiblichen am 81. Die Weisen sagen: Es ist kein Unterschied hinsichtlich der Bildung eines männlichen und weiblichen Kindes, bei beiden (findet sie) am 41. (statt)."
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"Die Töchter der Kutäer gelten von ihrer Wiege ab als Menstruierende. Und die Kutäer verunreinigen das untere Lager wie die Oberdecke (des Flußleidenden), weil sie Menstruierenden beiwohnen; denn sie halten Wartezeit bei jedem Blute. Aber man wird ihretwegen nicht schuldig wegen des Betretens des Heiligtumes und man verbrennt ihretwegen nicht die Priesterhebe, weil ihre Unreinheit (nur) etwas Zweifelhaftes ist.",
"Die Töchter der Sadduzäer sind wie die Kutäerinnen, solange sie in den Wegen ihrer Väter zu wandeln pflegten. Erklärten sie ausdrücklich, in den Wegen Israels zu gehen, so sind sie wie Israelitinnen. R. Jose sagt: Sie sind immer wie Israelitinnen, bis sie ausdrücklich erklärten, in den Wegen ihrer Väter zu wandeln.",
"Das Blut einer Nichtjüdin und das Blut der Reinheit einer Aussätzigen erklären Bet Schammai für rein. Aber Bet Hillel sagen: (es ist) wie ihr Speichel und ihr Urin. Betreffs des Blutes einer Gebärerin, die noch kein Tauchbad genommen hat, sagen Bet Schammai: es ist wie ihr Speichel und ihr Urin. Aber Bet Hillel sagen: es verunreinigt im feuchten und trockenen Zustand. Doch gestehen (Bet Schammai) zu, dass es bei einer am Fluss leidenden Gebärerin im feuchten und trockenen Zustand verunreinigt.",
"Die schwer Gebärende (kann) Menstruierende sein. Wenn sie drei Tage Wehen hatte während der 11 Tage, hatte dann aber 24 Stunden Ruhe und hat dann geboren, so ist sie eine im Blutfluß Gebärende. Das sind die Worte R. Eliesers. R. Josua sagt: eine Nacht und einen Tag, so wie die Nacht des Sabbats und ihr Tag. — Wenn sie Ruhe hatte vom Schmerz, auch wenn nicht vom Blute.",
"Wie lange gilt ihre Schwergeburt ? R. Meir sagt: sogar 40 und 50 Tage. R. Jehuda sagt: es muss ihr ihr Monat genügen. R. Jose und R. Simon sagen: eine Schwergeburt gilt nicht länger als zwei Wochen.",
"Wenn eine Frau innerhalb der 80 Tagen nach einer weiblichen Geburt eine Schwergeburt hat, so sind alle Blutarten, die sie wahrnimmt, rein, bis das Embryo zur Welt kommt. Aber R. Elieser erklärt für unrein. Da sagten sie zu R. Elieser: Wenn schon da, wo für Blut in der Ruhe die Erschwerung gilt, für Blut der Schwergeburt die Erleichterung Platz greift, ist es dann nicht eine logische Folgerung, dass wir da beim Blut der Schwergeburt erleichtern, wo beim Blut der Ruhe die Erleichterung gilt ? Da antwortete er ihnen: Dem durch einen logischen Schluss Gefolgerten genüge es, so wie das zu sein, woraus es gefolgert wurde. In welcher Hinsicht gilt für sie die Erleichterung? Hinsichtlich der Unreinheit vom Blutflusse. Aber sie ist unrein durch die Unreinheit der Menstruierenden.",
"Während aller 11 Tage ist sie in der Annahme der Reinheit. Saß sie da, ohne sich zu untersuchen, mag sie aus Versehen oder infolge eines Zwanges oder mit Absicht sich nicht untersucht haben, so ist sie rein. War die Zeit ihrer Periode gekommen und sie hatte sich nicht untersucht, so ist sie unrein. R. Meir sagt: Wenn sie in einem Versteck war, als die Zeit ihrer Periode kam, und sie untersuchte sich nicht, so ist sie rein, weil die Angst die Blutungen vertreibt. Aber die Tage des Flußleidenden und der am Blutfluß Leidenden und die Frau, die sich einen Tag entsprechend einem Tage beobachtet, sie sind in der Annahme der Unreinheit."
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"Wegen eines Kindes, das durch (Öffnung der) Bauchwand zur Welt kam, hält (die Mutter) die Wartezeit der Tage der Unreinheit und der Tage der Reinheit. Aber seinetwegen ist man zum Opfer nicht verpflichtet. R. Simon sagt: es ist wie ein regelmäßig Geborenes. Alle Frauen verunreinigen im Vorraum, denn es heißt: „Blut ist ihr Fluss in ihrem Fleische“. Aber der an Samenfluss Leidende und, wer eine Pollution hat, verunreinigen erst, wenn ihre Unreinheit nach außen gedrungen ist.",
"Wenn man Priesterhebe aß und spürte, dass seine Glieder erbebten, soll man das Glied halten und die Hebe hinunterschlingen. Auch verunreinigen sie bei jedem Quantum, sogar bei dem eines Senfkornes oder bei noch geringerem.",
"Ein Mädchen von einem Tage kann als Menstruierende unrein werden, mit zehn wegen des Blutflusses. Ein Knabe von einem Tage kann wegen des Samenflusses unrein werden und wegen Aussatzes unrein werden und als ein Totenunreiner unrein werden, verpflichtet zur Schwagerehe und befreit von der Schwagerehe. Er lässt von der Priesterhebe genießen und macht zur Hebe unfähig. Er erbt und lässt erben. Wer ihn tötet, ist schuldig. Auch ist er für seinen Vater, seine Mutter und alle seine Verwandten wie ein vollkommenes (richtiges Kind) Familienmitglied.",
"Ein Mädchen von drei Jahren wird durch Beiwohnung geehelicht. Und wenn der Schwager ihr beiwohnt, hat er sie sich zugeeignet. Durch es wird man wegen (Schändung) einer Ehefrau schuldig. Auch verunreinigt es seinen Gatten, so dass er sein unterstes Lager verunreinigt, wie die Oberdecke (eines Flußleidenden). Ist das Mädchen von 3 Jahren mit einem Priester verheiratet, kann es Hebe genießen. Wohnte ihm ein Untauglicher bei, so macht er es zum Priestertum untauglich. Wohnte ihm einer der in der Tora (als verboten) genannten Verwandten bei, so werden sie seinetwegen getötet, es selbst aber ist straffrei. Bei einem geringeren (Alter) ist es, als ob man einen Finger ins Auge legt.",
"Wenn ein Knabe von 9 Jahre und einem Tage seiner Schwägerin beiwohnte, so hat er sie sich zugeeignet, kann aber erst, wenn er volljährig wird, einen Scheidebrief geben. Er verunreinigt wegen einer Menstruierenden das untere Lager wie die Oberdecke (eines Flußleidenden ). Er macht untauglich, lässt aber die Priesterhebe nicht genießen. Er macht ein Tier untauglich für den Altar und es wird seinetwegen gesteinigt. Wenn er einer der in der Tora (als verboten) genannten Verwandten beiwohnt, werden sie seinetwegen getötet. Er ist aber straffrei.",
"Bei einem Mädchen von 11 Jahren und einem Tage werden die Gelübde geprüft. Bei einem Mädchen von 12 Jahren und einem Tag sind die Gelübde gültig; man prüft während des ganzen zwölften Jahres. Bei einem Knaben von 12 Jahren und einem Tage, werden die Gelübde geprüft. Bei einem Knaben von 13 Jahren und einem Tage sind die Gelübde gültig; man prüft während des ganzen dreizehnten Jahres. — Vor diesem Zeitpunkte gelten ihre Gelübde nicht als Gelübde, ihre Heiligung nicht als Heiligung, selbst wenn sie sagten: wir wissen, zu wem wir das Gelübde getan, zu wem wir die Heiligung ausgesprochen haben. Nach diesem Zeitpunkte gilt das Gelübde als Gelübde, ihre Heiligung als Heiligung, selbst wenn sie sagten: wir wissen nicht, zu wem wir das Gelübde getan, zu wem wir die Heiligung aussprachen.",
"Die Weisen gebrauchten für die Frau ein Gleichnis: unreife, heranreifende und reife Frucht. „Unreife Frucht“ heißt sie als Kind; „Reifende Frucht“ drückt ihre Entwicklungszeit aus. In beiden Stadien hat ihr Vater Recht an ihrem Funde, ihrer Hände Arbeit und der Zerstörung ihrer Gelübde. „Reife Frucht“ heißt sie, wenn die Geschlechtsreife eingetreten ist. Von nun an hat der Vater keine Macht mehr über sie.",
"Welches sind ihre Anzeichen ? R. Jose der Galiläer sagt: wenn sich unter der Brust eine Falte zeigt. R. Akiba sagt: wenn die Brüste sich neigen. Ben Asai sagt: wenn die Brustwarze dunkel wird. R. Jose sagt: in dem Stadium, dass die Spitze (die Warze), auf die man die Hand legt, einsinkt und nur langsam sich wieder aufrichtet.",
"Wenn eine Zwanzigjährige noch nicht zwei Haare hat, soll sie Beweis bringen, dass sie zwanzigjährig und dass sie Ailonit ist; dann braucht sie weder den Chalizaakt zu vollziehen, noch wird an ihr die Schwagerehe vollzogen. Wenn eine Zwanzigjähriger noch nicht zwei Haare hat, soll er (man) Beweis bringen, dass er zwanzigjährig ist und dass er die Merkmale eines Saris hat, dann wird an ihm weder der Chalizaakt vollzogen, noch vollzieht er die Schwagerehe. Dieses sind die Worte der Bet Hillel. Bet Schammai sagen: beide achtzehnjährig. R. Elieser sagt: bei Männern ist es wie die Worte der Bet Hillel, bei Frauen wie die Worte der Bet Schammai, weil die Frau schneller (zur Reife) kommt als der Mann."
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"Ist das untere Zeichen gekommen, während das obere noch nicht kam, so kann sie den Chalizaakt vollziehen oder die Schwagerehe kann an ihr vollzogen werden. Kam das obere, während das untere noch nicht kam — obwohl es unmöglich ist —, da sagt R. Meir, sie kann weder den Chalizaakt vollziehen, noch kann die Schwagerehe an ihr vollzogen werden. Aber die Weisen sagen: sie kann den Chalizaakt vollziehen oder die Schwagerehe kann an ihr vollzogen werden. Weil sie sagten: das untere (Zeichen) kann kommen, wenn das obere noch nicht gekommen ist, aber unmöglich kann das obere kommen, wenn das untere nicht gekommen ist.",
"Ähnlich ist es (auch in folgenden Dingen): Jedes irdene Gefäß, das einfließen lässt, lässt auch ausfließen. Manches lässt aber ausfließen und nicht einfließen. Jedes Glied, das die (Bestimmung) des Nagels hat, hat auch die des Knochens. Manches hat die des Knochens, aber nicht die des Nagels.",
"Alles was durch Darauftreten unrein wird, wird als Totenunreines unrein. Manches wird aber als Totenunreines unrein, aber nicht durch Darauf treten.",
"Wer geeignet ist, bei Lebensstrafsachen Richter zu sein, ist geeignet, bei Geldstrafsachen zu richten. Mancher ist geeignet, bei Geldstrafsachen zu richten, aber nicht geeignet, bei Lebensstrafsachen Richter zu sein. Wer fähig zum Richten ist, ist auch fähig, Zeuge zu sein. Mancher ist aber fähig, Zeuge zu sein, aber nicht fähig, Richter zu sein.",
"Was zu den Zehnten pflichtig ist, nimmt Speiseunreinheit an. Manches nimmt Speiseunreinheit an, ist aber nicht zu den Zehnten pflichtig.",
"Was zur Pea pflichtig ist, ist zu den Zehnten pflichtig. Manches ist zu Zehnten pflichtig, aber nicht zur Pea pflichtig.",
"Was zum Erstling der Schur verpflichtet ist, ist auch zu den (Priester)abgaben verpflichtet. Manches ist zu den Abgaben verpflichtet und nicht zum Erstling der Schur verpflichtet.",
"Bei allem, bei dem die Pflicht des Wegschaffens angeht, geht auch die Heiligkeit (der Früchte) des siebten Jahres an. Bei manchen geht die Heiligkeit des siebten Jahres an, aber nicht die Pflicht des Wegschaffens.",
"Alles, was Schuppen hat, hat Flossen. Manches hat Flossen, aber keine Schuppen. Alles, was Hörner hat, hat gespaltene Klauen. Manches hat gespaltene Klauen, aber keine Hörner.",
"Alles, was nach seinem (Genuss) den Segenspruch verlangt, verlangt vorher den Segenspruch. Manches verlangt vorher den Segenspruch, verlangt ihn nicht nachher.",
"Eine junge Frau, die zwei Haare hervorbrachte, ist zu allen Geboten verpflichtet, die in der Tora genannt sind. Sie kann den Chalizaakt vollziehen, oder es kann an ihr die Schwagerehe vollzogen werden. Ebenso ist ein Knabe, der zwei Haare hat, zu allen Geboten verpflichtet, die in der Tora genannt sind. Er kann ungehorsamer und widerspenstiger Sohn werden, nachdem er zwei Haare hevorbrachte, bis der Bart herangewachsen ist. Der untere, aber nicht der obere; die Weisen haben hier nur in einer dezenten Ausdrucksweise gesprochen. Eine junge Frau, die zwei Haare hervorbrachte, kann sich nicht weigern. R. Jehuda sagte: bis das Dunkele die Oberhand gewinnt.",
"Die zwei Haare, die bei der Kuh, bei den Aussatzplagen und überall erwähnt sind, (sind so lang), dass man ihre Spitzen bis zu ihrer Wurzel beugen kann. Das sind die Worte R. Ismaels. R. Elieser sagte: dass man sie mit dem Nagel abreißen kann. R. Akiba sagt: dass sie mit der Scheere weggenommen werden können.",
"Wenn sie einen Flecken sieht, so ist sie mit ihrer Rechnung aus der Ordnung gekommen, und sie muss wegen des Blutflusses fürchten. Das sind die Worte R. Meirs. Die Weisen sagen: Bei Flecken geht keine (Befürchtung) wegen des Blutflusses an.",
"Wenn eine Frau am elften Tage in der Abenddämmerung (Blut) sieht, so ist das (möglicherweise) Beginn der Menstruation und — (wie) am Ende der Menstruationswoche (zugleich) Beginn des Blutflusses — (so zugleich) Ende des Blutflusses