{
"language": "en",
"title": "Mishnah Zavim",
"versionSource": "https://www.talmud.de/tlmd/die-deutsche-mischna-uebersetzung",
"versionTitle": "Mischnajot mit deutscher Übersetzung und Erklärung. Berlin 1887-1933 [de]",
"priority": 0.5,
"versionNotes": "Ordnung Seraïm, übers. und erklärt von Ascher Samter. 1887.
Ordnung Moed, von Eduard Baneth. 1887-1927.
Ordnung Naschim, von Marcus Petuchowski u. Simon Schlesinger. 1896-1933.
Ordnung Nesikin, von David Hoffmann. 1893-1898.
Ordnung Kodaschim, von John Cohn. 1910-1925.
Ordnung Toharot, von David Hoffmann, John Cohn und Moses Auerbach. 1910-1933.",
"actualLanguage": "de",
"languageFamilyName": "german",
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"direction": "ltr",
"heTitle": "משנה זבים",
"categories": [
"Mishnah",
"Seder Tahorot"
],
"text": [
[
"Hat jemand eine Wahrnehmung von Samenfluss, da sagen Bet Schammai: es gilt die Bestimmung wie bei einer Frau, die einen (Reinheits)tag nach einem (Unreinheits)tag abwarten muss. Aber Bet Hillel sagen: er ist wie jemand, der am Samenerguss leidet. — Hatte er eine Wahrnehmung, am zweiten (Tage) hatte er unterbrochen, aber am dritten hatte er zwei Wahrnehmungen oder eine in der Ausdehnung von zweien, da sagen Bet Schammai: er gilt als eigentlicher Samenflüssiger. Aber Bet Hillel sagen: er verunreinigt Lager und Sitz, muss auch in Quellwasser baden, ist jedoch vom Opfer befreit. R. Elasar ben Jehuda sagte: In diesem Falle geben Bet Schammai zu, dass er nicht als eigentlicher Samenflüssiger gilt. In welchem Falle ist der Streit? Wenn jemand zwei Wahrnehmungen hatte oder eine in der Ausdehnung von zweien, am zweiten (Tag) unterbrach und am dritten eine Wahrnehmung hatte, da sagen Bet Schammai: er gilt als eigentlicher Samenflüssiger. Aber Bet Hillel sagen: Er verunreinigt Lager und Sitz, muss auch im Quellwasser baden, ist jedoch vom Opfer befreit.",
"Wenn jemand am dritten Tage der Zählung seines Samenflusses Samenerguss wahrnimmt, da sagen Bet Schammai: er hebt die beiden vorangegangenen Tage auf. Aber Bet Hillel sagen: er hebt nur seinen Tag auf. R. Ismael sagt: Wer am zweiten (Tag) wahrnimmt, hebt den vorangegangenen auf. R. Akiba sagt: Es ist kein Unterschied, ob er am zweiten oder am dritten (Tag) wahrnimmt, denn Bet Schammai sagen: er hebt die beiden vorangegangenen Tage auf. Aber Bet Hillel sagen: Er hebt nur seinen Tag auf, und sie geben zu, dass der, welcher am vierten (Tage) wahrnimmt, nur seinen Tag aufhebt, wenn er Samenerguss wahrnimmt. Wenn er aber Samenfluss wahrnahm, sogar am siebten (Tage), hat er die vorangegangenen aufgehoben.",
"Hatte er heute eine Wahrnehmung und am nächsten Tage zwei, heute zwei und am nächsten Tage eine, drei in drei Tagen oder in drei Nächten, so ist er ein eigentlicher Samenflüssiger.",
"Hatte er eine Wahrnehmung und unterbrach so lange wie ein Bad und Abtrocknen und hatte dann zwei Wahrnehmungen oder eine in der Ausdehnung von zweien, oder er hatte zwei Wahrnehmungen oder eine in der Ausdehnung von zweien und unterbrach so lange wie ein Bad und Abtrocknen und hatte dann eine Wahrnehmung, so ist er ein eigentlicher Samenflüssiger.",
"Hatte er eine Wahrnehmung in der Ausdehnung von dreien, nämlich (so lange, dass man) von Gad Jawan bis zum Siloa (gehen könnte), das ist so lang, wie zweimal Baden und zweimal Abtrocknen, so ist er ein eigentlicher Samenflüssiger. — Hatte er eine Wahrnehmung in der Ausdehnung von zweien, so verunreinigt er Lager und Sitz und muss in Quellwasser baden, ist aber befreit vom Opfer. R. Jose sagte: Von einer ausgedehnten Wahrnehmung sprechen sie nur, wenn (die Ausdehnung) wie von dreien ist.",
"Hatte er heute eine Wahrnehmung und eine in der Abenddämmerung oder eine in der Abenddämmerung und eine am nächsten Tage, wenn es sicher ist, dass ein Teil der Wahrnehmung (noch) von heute ist und ein Teil zu morgen (gehört) so ist es sicher hinsichtlich des Opfers und der Unreinheit. Wenn es ein Zweifel ist, ob ein Teil der Wahrnehmung (noch) von heute ist und ein Teil zu morgen (gehörte), so ist es sicher hinsichtlich der Unreinheit und zweifelhaft hinsichtlich des Opfers. Hatte er (je) eine Wahrnehmung an zwei Tagen in der Abenddämmerung, so ist ein Zweifel hinsichtlich der Unreinheit und des Opfers (Hatte er nur) eine (Wahrnehmung) in der Abenddämmerung, so ist ein Zweifel hinsichtlich der Unreinheit."
],
[
"Alle können durch Samenfluss unrein werden, auch Proselyten und Sklaven — freigelassene wie nicht freigelassene — ein Taubstummer, ein Irrsinniger, ein Unmündiger, ein durch Menschen Verschnittener, ein geborener „Verschnittener“. Einem Unbestimmten und einem Zwitter gibt man die Erschwerungen des Mannes und die Erschwerungen der Frau. Sie werden unrein bei Blut wie eine Frau, bei weißem Fluss wie ein Mann, und ihre Unreinheit ist zweifelhafter Natur.",
" Nach sieben Hinsichten untersucht man den Samenflüssigen, so lange er noch nicht zu (den Vorschriften) des Samenflusses verpflichtet ist: durch Essen, Trinken, Tragen, Springen, Krankheit, Anblick und Denken. Wenn er (an eine Frau) dachte, ohne dass er (sie) sah, oder wenn er (sie) sah, obwohl er nicht (an sie) dachte. R. Jehuda sagt: auch wenn er sah, wie Vieh, Wild und Geflügel einander besprangen, auch wenn er (nur) bunte Kleider der Frau sah. R. Akiba sagt: auch wenn er irgend eine Speise, gute oder schlechte aß oder irgend ein Getränk trank. Da sagten sie zu ihm: Dann gäbe es keine Samenflüssige. Da entgegnete er ihnen: Ihr seid nicht verantwortlich für Samenflüssige. — Ist er (bereits zu den Vorschriften) des Samenflusses verpflichtet, so untersucht man ihn nicht. Sein (durch äußeren) Zwang (veranlasster Fluss), sein Zweifel und Samenerguss sind unrein; denn es liegt ein Anhalt vor. — Hatte er die erste Wahrnehmung, so untersucht man ihn; bei der zweiten untersucht man ihn; bei der dritten untersucht man ihn nicht. R. Elieser sagt: Auch bei der dritten untersucht man ihn wegen des Opfers.",
"Wer einen Samenerguss wahrnimmt, kann Samenflusses wegen 24 Stunden lang nicht unrein werden. R. Jose sagt: am selben Tage (nicht). — Ein Nichtjude, der Samenerguss wahrgenommen hatte und Proselyt wurde, kann sofort Samenflusses wegen unrein werden. Bei der Frau, die Blut wahrnimmt und bei der die in Kindesnöten ist, (kommt) die Zeit von 24 Stunden (in Betracht). Bei dem, der seinen Sklaven erschlägt, und dieser „einen oder zwei Tage“ (lebt), gilt die Zeit von 24 Stunden. Wenn ein Hund Fleisch vom Leichnam gefressen, so gilt dieses während dreier Tage zu 24 Stunden wie in seinem ursprünglichen Zustand.",
"Der Samenflüssige verunreinigt das Lager, dass es einen Menschen verunreinigt, so dass (wieder) Kleider verunreinigt, in fünffacher Weise: er steht, sitzt, liegt, hängt, stützt sich. Und das Lager verunreinigt den Menschen, so dass er (wieder) Kleider verunreinigt, in siebenfacher Weise: er steht, sitzt, liegt, hängt, stützt sich und durch Berührung und Tragen."
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"Wenn der Samenflüssige und der Reine auf einem Schiff oder einem Floß saßen oder auf einem Tier ritten, auch ohne dass ihre Kleider sich berührten, so sind sie midras -unrein. Saßen sie auf einem Brett, einer Bank, dem Querbalken eines Bettes, auf einer Stange, wenn sie schaukelten —; waren sie auf einen schwachen Baum gestiegen, auf den schwachen Zweig eines starken Baumes, auf eine ägyptische Leiter, wenn sie nicht mit einem Nagel festgeschlagen ist, auf das Brückenbrett, auf den Balken, auf die Tür, wenn sie nicht mit Lehm eingemauert sind, so sind sie unrein. R. Jehuda erklärt (sie) für rein.",
"Wenn sie (eine Tür gemeinsam) schließen oder öffnen, … Aber die Weisen sagen: Nur wenn der eine schließt und der andere öffnet. Wenn einer den andern aus einer Grube hochzieht … R. Jehuda sagt: Nur wenn der Reine den Unreinen hochzieht. Wenn sie (gemeinsam) an Stricken flechten, … Aber die Weisen sagen: Nur wenn der eine (den Strick) nach der einen Seite zieht, der andere nach der anderen. Wenn sie im Stehen oder Sitzen (gemeinsam) weben oder mahlen … R. Simon erklärt in allen Fällen für rein, außer, wenn sie mit einer Handmühle (gemeinsam) mahlen. Wenn sie von einem Esel (gemeinsam) abladen oder (auf ihn) laden, so sind sie unrein, falls die Last schwer ist. Ist ihre Last leicht, so sind sie rein. Sie alle sind rein für die Gemeindemitglieder, aber unrein für Priesterhebe.",
"Saßen der Samenflüssige und der Reine (zusammen) auf einem großen Schiffe — was ist ein großes Schiff? R. Jehuda sagt: Ein jedes, das man nicht durch einen Menschen ins Schaukeln bringen kann —, saßen sie auf einem Brett, auf einer Bank, auf dem Querbalken eines Bettes, auf einer Stange, wenn sie nicht schaukelten, waren sie auf einen starken Baum gestiegen auf einen starken Zweig, auf eine tyrische Leiter oder eine ägyptische, wenn sie mit einem Nagel festgeschlagen ist, auf ein Brückenbrett, auf einen Balken und auf eine Tür, wenn sie mit Lehm eingemauert sind, sogar (wenn sie) auf derselben Seite (aufgestiegen waren), so bleiben sie rein. Wenn der Reine den Unreinen schlägt, so bleibt er rein. Wenn der Unreine den Reinen schlägt, so wird dieser unrein; denn würde der Reine sich (ihm) entziehen, so würde der Unreine fallen."
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[
"R. Josua sagt: Wenn eine Menstruierende mit einer Reinen auf einem Sofa saß, so ist (sogar) das Kopftuch auf ihrem Kopfe midras-unrein. Saß sie auf einem Schiffe, so sind (sogar) die Geräte oben am Mastbaum midras-unrein. Nimmt sie einen mit Kleidern angefüllten Trog hoch, so sind sie unrein, falls ihre Last schwer ist. Falls sie leicht ist, sind sie rein. Hat ein Samenflüssiger auf einen Balken geschlagen, und ein Laib Brot von Priesterhebe fiel herab, so bleibt er rein.",
"Hat er auf den Balken geschlagen, auf den Rahmen, die Dachrenne, auf das Brett, obwohl es (nur) mit Stricken befestigt ist, auf den Ofen, den Kasten (der Mühle), den Kegel, den Esel, der Handmühle, das Maß der Oelmühle … R. Jose sagt: auch auf den Balken der Bademeister, so ist er rein.",
"Hat er auf die Tür geschlagen, auf den Riegel, auf das Schloss, auf das Ruder, auf den Mühlenkorb, auf einen schwachen Zweig an einem starken Baum, auf eine ägyptische Leiter, wenn sie nicht mit einem Nagel festgeschlagen ist, auf das Brückenbrett, auf den Balken und auf die Tür, wenn sie nicht mit Lehm angemauert sind, so sind sie unrein, auf die Kiste, den Kasten und den Schrank, so sind sie unrein. R. Nechemja und R. Simon erklären in diesen Fällen für rein.",
"Lag ein Samenflüssiger auf fünf Bänken oder auf fünf Säcken ihrer Länge nach, so sind sie unrein. Ihrer Breite nach, so sind sie rein. Schlief er, so dass er sich vielleicht auf ihnen umgewendet hat, so sind sie unrein. Lag er auf sechs Stühlen: seine beiden Arme auf zweien, seine beiden Füße auf zweien, sein Kopf auf einem und sein Rumpf auf einem, so ist nur der unter seinem Rumpfe unrein. Stand er auf zwei Stühlen, da sagt R. Simon: wenn sie von einander entfernt sind, so sind sie rein.",
"Lagen zehn Tücher auf einander (und der Samenflüssige) saß auf dem obersten, so sind sie alle unrein. War der Samenflüssige in der einen Waagschale, Gegenstände, die als Lager oder Sitz gelten können, in der anderen, und der Samenflüssige hatte das Übergewicht, so sind sie rein. Hatten sie das Übergewicht, so sind sie unrein. R. Simon sagt: War es ein einziger Gegenstand, so ist er unrein ; waren es mehrere, so sind sie rein, weil dann keiner den größten Teil (des Samenflüssigen) trug.",
"War der Samenflüssige in der einen Waagschale und Speisen oder Getränke in der anderen, so sind sie unrein. Aber bei dem Toten ist alles rein, ausgenommen der Mensch. Dies ist eine Erschwerung bei dem Samenflüssigen gegenüber dem Toten. (Außerdem gibt es Erschwerung beim Samenflüssigen gegenüber dem Toten), dass der Samenflüssige die (Unreinheit) von Lager und Sitz unter sich bewirkt, so dass sie Mensch und Kleider verunreinigen, und auf sich (die Unreinheit) der Auflage, so dass sie Speisen und Getränke verunreinigen kann, Unreinheiten, die der Tote nicht veranlasst. Beim Toten findet die Erschwerung statt, dass der Tote Zeltunreinheit und siebentägige Unreinheit bewirkt, Unreinheit bewirkt, Unreinheiten, die der Samenflüssige nicht bewirkt.",
"Saß (der Samenflüssige) auf einem Sofa, und vier Tücher lagen unter den vier Füßen des Sofas, so sind sie unrein, weil (das Sofa) nicht auf drei (Füßen) stehen kann, da erklärt R. Simon für rein. Ritt er auf einem Tiere und vier Tücher lagen unter den vier Füßen des Tieres, so sind sie rein, weil (das Tier) auf drei (Füßen) stehen kann. War ein Tuch unter den zwei Vorderfüßen (oder) den zwei Hinterfüßen (oder) einem Vorder- und einem Hinterfuß, so ist es unrein. R. Jose sagt: Das Pferd verunreinigt durch seine Hinterfüße, der Esel durch seine Vorderfüße, da der Stützpunkt des Pferdes auf seinen Hinterfüßen und der Stützpunkt des Esels auf seinen Vorderfüßen ruht. — Saß (der Samenflüssige) auf dem Balken der Ölpresse, so sind die Geräte im Presskorb unrein; (saß er) auf der Presse des Wäschers, so sind die unter ihr liegenden Geräte rein. R. Nechemja erklärt sie für unrein."
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"Wer den Samenflüssigen berührt, oder wen der Samenflüssige berührt, wer den Samenflüssigen bewegt, oder wen der Samenflüssige bewegt, verunreinigt Speisen und Getränke und tauchfähige Geräte durch Be-Berührung, aber nicht durch Tragen. R. Josua sagt als Regel: Jeder, der Kleider während seiner Berührung verunreinigt, verunreinigt Speisen und Getränke, dass sie (unrein) ersten Grades werden, und Hände, dass sie zweiten Grades werden, verunreinigt aber weder einen Menschen noch irdene Geräte. Nachdem er sich von den ihn verunreinigenden Gegenständen getrennt hat, verunreinigt er Getränke, dass sie (unrein) ersten Grades werden, und die Speisen und Hände, dass sie zweiten Grades werden, verunreinigt aber nicht Kleider.",
"Noch eine andere Regel sagt er: Alles, was von einem Samenflüssigen getragen wird, ist unrein. Aber alles, worauf ein Samenflüssiger getragen wird, ist rein, mit Ausnahme der Gegenstände, die zum Lager und Sitz geeignet sind und des Menschen. Wie ist das gemeint? Wenn der Finger eines Samenflüssigen unter der Steinmauer liegt, und der Reine oben ist, so verunreinigt er zwei Grade und macht (noch) einen (weiteren) untauglich. Ist er getrennt, so verunreinigt er einen Grad und macht einen untauglich. Ist der Unreine oben und der Reine unten, so verunreinigt er zwei Grade und macht einen untauglich. Ist er getrennt, so verunreinigt er einen Grad und macht einen untauglich. Liegen Speisen und Getränke und (zum) Lager und Sitz oder (zur) Auflage (geeignete Gegenstände) oben, so verunreinigen sie zwei Grade und machen einen untauglich. Sind sie getrennt, so verunreinigen sie einen Grad und machen einen untauglich. Befinden sich die (zum) Lager und Sitz (geeigneten Gegenstände) unten, so verunreinigen sie zwei Grade und machen einen untauglich. Sind sie getrennt, so verunreinigen sie zwei Grade und machen einen untauglich. Sind Speisen, Getränke und (zur) Auflage (geeignete Gegenstände) unten, so sind sie rein.",
"Weil sie sagten: Alles, was trägt oder auf dem Lager getragen wird, ist rein, außer dem Menschen. Alles, was trägt oder auf dem Aas getragen wird, ist rein, außer dem (Menschen) der (es) bewegt. R. Elieser sagt: auch wer trägt. Alles was trägt oder auf dem Toten getragen wird, ist rein, außer, wenn (es oder er) ein Zelt bildet und dem. Menschen, wenn er (ihn) bewegt.",
"Liegt ein Teil des Unreinen auf dem Reinen oder ein Teil des Reinen auf dem Unreinen, oder das dem Unreinen Anhaftende auf dem Reinen oder das dem Reinen Anhaftende auf dem Unreinen, so ist (der bisher Reine) unrein. R. Simon sagt: Liegt ein Teil des Unreinen auf dem Reinen, so ist er unrein. Lag ein Teil des Reinen auf dem Unreinen, so ist (der bisher Reine) rein.",
"Befindet sich der Unreine auf einem Teil des Lagers und der Reine auf einem Teil des Lagers, so ist (der bisher Reine) unrein. Befindet sich ein Teil des Unreinen auf dem Lager oder ein Teil des Reinen auf dem Lager, so ist (der Reine) rein. Es ergibt sich daraus, dass Unreinheit durch den kleineren Teil (des Lagers) eintritt und herausgeht. — So ist auch ein Brotlaib Priesterhebe, der auf einem Lager liegt, rein, wenn ein Stück Papier dazwischen ist, mag es über (ihm) oder unter (ihm) liegen. Und ebenso ist er bei einem mit Hausaussatz behafteten Stein rein. R. Simon erklärt (ihn) bei diesem für unrein.",
"Wer eines Samenflüssigen, einer am Blutfluß Leidenden, einer Menstruierenden, einer Gebärerin, eines Aussätzigen, Sitz und Lager berührt, verunreinigt zwei Grade und macht einen (weiteren) untauglich. Hat er sich (davon) getrennt, verunreinigt er einen Grad und macht einen untauglich. Die gleiche Bestimmung gilt für den, der berührt, der bewegt, der trägt oder getragen wird.",
"Wer an den Ausfluss des Samenflüssigen rührt, oder an seinen Speichel, an seinen Samen, an seinen Urin oder an das Blut der Menstruierenden, verunreinigt zwei Grade und macht einen untauglich. Hat er sich (davon) getrennt, verunreinigt er einen Grad und macht einen untauglich. Die gleiche Bestimmung gilt für den, der berührt, und den, der bewegt. R. Elieser sagt: auch für den, der trägt.",
"Wer das Reitzeug trägt oder auf ihm getragen wird oder es bewegt, verunreinigt zwei Grade und macht einen untauglich. Hat er sich (davon) getrennt, so verunreinigt er einen Grad und macht einen untauglich. Wer das Aas trägt und das Entsündigungswasser in solcher Menge, dass man damit sprengen kann, verunreinigt zwei Grade und macht einen untauglich. Hat er sich (davon) getrennt, so verunreinigt er einen Grad und macht einen untauglich.",
"Wer vom Aase eines reinen Vogels isst, und (das Fleisch) ist im Schlunde, verunreinigt zwei Grade und macht einen untauglich. Hat er seinen Kopf in den Luftraum des Ofens gesteckt, so ist er rein und der Ofen ist rein. Hat er das (Vogelfleisch) ausgespien oder hintergeschluckt, so verunreinigt er einen Grad und macht einen untauglich. So lange es in seinem Munde ist, bevor er es verschlingt, ist er rein.",
"Wer ein (totes) Kriechtier berührt oder (männlichen) Samen, oder einen durch einen Toten Verunreinigten oder einen Aussätzigen in den Tagen seines Zählens oder Entsündigungswasser in einer Menge, die nicht zum Sprengen ausreicht, oder ein Aas oder Reitzeug verunreinigt einen Grad und macht einen untauglich. Das ist die Regel: Jeder, der einen von allen in der Thora (genannten) Unreinheitserzeugern berührt, verunreinigt einen Grad und macht einen untauglich mit Ausnahme des Menschen. Hat er sich getrennt, verunreinigt er einen Grad und macht einen untauglich.",
"Wer Samenerguss hatte, ist wie einer, der ein Kriechtier berührte. Wer einer Menstruierenden beiwohnte, ist wie ein durch einen Toten Verunreinigter. Nur insofern ist einer, der einer Menstruierenden beiwohnte, schwerer, als er Lager und Sitz zu einer Unreinheit leichten Grades verunreinigt, dass sie Speisen und Getränke verunreinigen.",
"Folgende machen die Priesterhebe untauglich: Wer eine Speise ersten Grades isst, oder wer eine Speise zweiten Grades isst, oder wer unreine Getränke trinkt, oder wer mit seinem Kopfe und dem größten Teile seines Körpers in geschöpftes Wasser taucht, oder ein Reiner auf dessen Kopf und den größten Teil seines Körpers drei Log geschöpftes Wasser fielen, das Buch, die Hände, wer am heutigen Tage ein Tauchbad nahm, und Speisen und Geräte, die durch Getränke verunreinigt wurden."
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"sectionNames": [
"Chapter",
"Mishnah"
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