{ "language": "en", "title": "Mishnah Kilayim", "versionSource": "https://www.nli.org.il/he/books/NNL_ALEPH002378149/NLI", "versionTitle": "Mischnajot mit deutscher Übersetzung und Erklärung. Berlin 1887-1933 [de]", "status": "locked", "priority": 0.5, "license": "Public Domain", "versionNotes": "Ordnung Seraïm, übers. und erklärt von Ascher Samter. 1887.
Ordnung Moed, von Eduard Baneth. 1887-1927.
Ordnung Naschim, von Marcus Petuchowski u. Simon Schlesinger. 1896-1933.
Ordnung Nesikin, von David Hoffmann. 1893-1898.
Ordnung Kodaschim, von John Cohn. 1910-1925.
Ordnung Toharot, von David Hoffmann, John Cohn und Moses Auerbach. 1910-1933.", "digitizedBySefaria": true, "actualLanguage": "de", "languageFamilyName": "german", "isBaseText": false, "isSource": false, "direction": "ltr", "heTitle": "משנה כלאים", "categories": [ "Mishnah", "Seder Zeraim" ], "text": [ [ "Der Weizen und der Lolch1 הזונין. Nach רמב״ם ist es eine Art Weizen, welche sich, wenn sie ausgesäet ist, in der Erde sowohl in ihrem Aussehen als auch in ihrer Natur verändert und gleichsam wie eine זונה vom graden richtigen Wege abweicht, daher der Name זונין.— Nach Löw in dem Werke »aram. Pflanzennamen« S. 182 ist es der Lolch Syr. ܙܝܙܠܐ Arab. سيلم, Gr. συλέμ . Weizen artet in Lolch aus und wird dann von Menschen nicht gegessen, dient aber als Taubenfutter.— Es kann auch ζιζάνιον Lolch, Trespe genannt (melampyrum), sein; der Samen ist den Weizenkörnern ähnlich.sind nicht כלאים zu einander2 כלאים findet nur statt bei zwei Arten, die von einander unterschieden sind, durch Namen, Aussehen oder Geschmack.; Gerste und Hafer3 שבולת שועל Fuchsähre, wegen der Ähnlichkeit mit einem Fuchsschwanze., der Spelt4 כוסמין Spelt oder Spelz auch Dinkel, triticum spelta. In Süddeutschland und der Schweiz aber auch in Palästina vielfach kultiviert und wie der Weizen benutzt, liefert ein feineres Mehl, macht aber mehr Mühe, weil die Körner erst von den Spelzen befreit werden müssen.und Roggen5 שיפון = Roggen, Korn = secale cereale. Das wichtigste Nahrungsmittel besonders in den mehr nördlichen Zonen.die Bohne und die Kichererbse,6 והספיר. Nach Bartenora = Kichererbse. Auch cicer arietinum L. Gemeine oder bocksamige Kicher. Im Orient häufig als Nahrungsmittel angebaut. Nach Bochart soll es αἰγὶλωψ = Geisauge, eine Art Hafer sein. Maimonides übersetzt ספיר mit ماسر= Meerbohne, Phaseolus.die kleine Erbse7 הפורקדן ist im Arabischen قرطمان nämlich lange, weisse Kurteman, = bittere Samenkörner zum Geflügelfutter., und Platterbse,8 Siehe Löw 172.weisse Bohne und Schmückbohne9 השעועית, rötliche Erbsen.sind nicht כלאים zu einander.10 Nämlich je eines der genannten Paare ist nicht כלאים zu der andern.", "Die Gurken und die Zuckermelonen11 והמלפפין = μηλοπέπων , Apfel- oder Wassermelone, cucumis melo = süsse Melone. In der vorigen משנה wurden die Arten erwähnt, aus denen Mehl bereitet wird; jetzt Kräuter.sind nicht כלאים zu einander. R. Jehudah sagt: Sie seien כלאים. Lattich12 חזרת = Lactuca L. = Lattich, in Gärten erzogen, giebt einen wohlschmeckenden Salat.und Berglattich,13 Heisst auch Hundelattich, wächst auf Wiesen und Weiden, schmeckt bitter.Endivien14 Cichorinus Endivia L. Deren Blätter einen guten Salat geben.und wilde Endivien,15 Sie wachsen, ohne besonders gesäet zu werden.Lauch16 כרישא = Allium porrum L. = Lauch cf. Löw 226. Vom Schnittlauche und der Winterzwiebel werden die jungen Blätter, so wie vom Porree die jungen Stengel als Küchengewürz gebraucht. Vergleiche A. B. Frank, Botanik 415 8.und wilder Lauch,17 Waldlauch-Allium ursinum Lat. Bärenlauch oder Ramsch.Koriander18 Im Exodus 16,31 übersetzt תרגום ירושלמי das כבר זרע כוסבר = כזרע גד = Koriander. Gewürzpflanze. Coriandrum sativum L. Coriandersamen = Schwindelkörner, sind officinell.und wilder Koriander19 Der nicht bebaut wird, sondern wild wächst.Senf und ägyptischer Senf, ägyptischer Kürbis20 Der süss ist.und bitterer Kürbis,21 Der nur durch heisse Asche geniessbar zu machen ist.die ägyptische Bohne und Schote22 Eine Art Erbse, deren Fruchthülse dem חרוב = Johannisbrot gleicht, sie ist dünn und krumm.sind nicht כלאים zu einander.", "Die Kohlrübe23 Im Syrischen לפתא = ליפטא = Rübe, Rübenkohl, Brassica Rapa L.und Steckrübe24 נפוץ oder נפוס = napus im Lateinischen = Steckrübe., Kohl25 כרוב ähnlich im Griechischen κράμβη = Kohl.u.wilder Kohl26 התרובתור = Kopfkohl ערוך.die Gartenmelde27 תרדים = Gartenmelde, auch Erdbeerspinat.u. wilder Spinat,28 הלעונין = atriplex = Spinat, der nicht in Gärten wächst.sind nicht כלאים zu einander. R. Akiba setzt hinzu: Knoblauch und wilder Knoblauch, die Zwiebel und wilde Zwiebel, Feigbohne29 Vitsbohne.und wilde Feigbohne30 הפלסלוס = Phaseolus vulgaris L. Hiervon eine Art, die sehr bitter ist.sind nicht כלאים zu einander.", "Von Bäumen sind die gewöhnliche Birne und kleine Birne,31 Entweder sind קרוסתמלין kleine Äpfel oder kleine Birnen auch Paradiesbirnen genannt.Quitten32 פרישין = Quitten cf. Löw 144.und Mispeln33 ועוזרדין Mispeln. Siehe Löw 288 — 289.nicht כלאים zu einander. Der Apfel und der Holzapfel, die Pfirsich und die Mandel, der Spierling34 שיזפין Nach Löw 285 = sorbus domestica = Spierling- oder Sperberbaum.und der Granatbaum,35 רמון = Granatbaum, Punica granatum. Löw 362.obgleich einander ähnlich, sind dennoch כלאים zu einander.", "Der Rettig und die Rübe,36 Ihr Aussehen ist zwar ähnlich, doch ist ihr Geschmack verschieden, darum sind sie כלאים zu einander.der Senf und Andornkraut,37 לפסן = Λαμψάνη = Eine entfernt mit Senf verwandte Pflanze. Löw 178.griechischer und egyptischer Kürbis, auch bitterer Kürbis, sind, obgleich einander ähnlich, dennoch כלאים zu einander.", "Der Wolf und der Hund, der Bauernhund38 הכופר Von כפר = Dorf, abgeleitet.und der Fuchs, Ziegen und Rehe, Gemsen und Schafe, Pferd und Maultier, Maultier und Esel, Esel und Waldesel, sind, obgleich einander ähnlich, doch כלאים zu einander.", "Man pfropfe nicht eine Art Bäume auf eine andere, Kraut auf Kraut, Baum auf Kraut, Kraut auf Baum.39 Allerdings ist die Meinung, dass nur das Pfropfen der Bäume und selbst in Nichtpalästina verboten ist, aber das Näherrücken derselben an einander ist erlaubt.R. Jehudah hält letzteres für erlaubt.", "Man pflanze nicht Kräuter in einen Sikomorenstumpf. Man impfe nicht Raute40 פיגם, ruta graveolens, Garten- oder Weinraute, Löw 372. Das Kraut ist zum Gurgeln heilsam.in weisse Kassia41 קדה = Cassia, gegen Mundkrankheiten, Löw 340., weil es Kraut auf Baum ist. Man stecke nicht ein Pfropfreis vom Feigenbaum auf Himmelsschwaden42 חצוב = Himmelsschwade auch Gazellenfutter genannt. An Wegen wachsend, verhindert Grenzverrückung, da der Wurzelstock, senkrecht in die Erde gehend, schwer wieder auszurotten ist, Löw 186. Vielleicht ist חצוב = ranunculus ficaria L. = Gemeine Feigwurz an Wegen wachsend. — Josua soll mittelst dieser Pflanze die Grenzen Palästina’s festgestellt haben., damit er ihn kühle43 Damit der Feigenbaum den חצוב beschatte und Kühlung gewähre.. Man senke nicht eine Weinrebe in eine Melone, damit sie ihren Saft in jene werfe, weil es Baum in Kraut ist. Man tue nicht Kürbissamen in Malven44 חלמית = Amaltea officinalis = Malve, Löw 361., damit diese jenen in sich bewahre, weil es Kraut auf Kraut ist.", "Wenn Jemand Rüben und Rettig unter den Weinstock verbirgt45 Blos dass sie unter der Erde verborgen sein sollen, aber nicht darin Wurzel schlagen., so braucht er, wenn ein Teil der Blätter aufgedeckt bleibt, kein Bedenken zu tragen: in Betreff der כלאים, auch nicht in Betreff der Frucht des siebenten Brachjahres46 Dass er כלאים, oder im Brachjahre gesäet.und nicht in Betreff der Zehnten47 Wenn er sie aus dem Orte, wo er sie verbarg, herauszieht., auch darf man sie am Sabbat herausnehmen48 Denn sie werden wie bereits herausgerissene angesehen und mittelst der biosgelegten Blätter fortgenommen. Dieses ist am Sabbat zu tun erlaubt. Siehe Bartenora.. Wenn man ein Weizen- und Gerstenkorn zugleich säet, so ist es כלאים. R. Jehudah sagt: Es ist nur dann כלאים, wenn es zwei Weizenkörner und ein Gerstenkorn, oder ein Weizenkorn und zwei Gerstenkörner, oder ein Weizen-, Gersten-und Dinkelkorn sind." ], [ "Wenn in einem סאה ein Viertel (קב)1 Nämlich ein Vierundzwanzigstel סאה, denn ein סאה bat 6 קבין.von einer andern Gattung ist, muss man dieses vermindern2 Er muss die hineingemischte Art so vermindern, dass weniger als ein Viertel קב übrig bleibt, welches in dem סאה aufgeht und nichtig wird, dann darf man es säen und es ist kein כלאים.. R. Jose lehrt: Man lese es heraus, es bestehe aus einer oder zwei Arten3 Er muss alles Eingemischte herauslesen, damit es nicht, bei dem nur teilweise Säubern, aussieht, als wolle er כלאים beibehalten.. R. Simeon meint, dies gelte nur von einer Art. Die Weisen endlich bestimmen: Alles, was in einem סאה, zu diesem סאה כלאים ist, verbindet man zu einem Viertel (קב)4 Z. B. wenn in einem סאה Gerste sich ein Viertel קב aus Dinkel und Hafer zusammengenommen befindet, so ist es kein כלאים; weil Hafer und Gerste kein כלאים bilden, folglich der Hafer abgezogen wird, wodurch kein קב bleibt. Nach dem Ausspruch des תנא קמא (des ersten Lehrers hier in der Mischnah) ist es wohl כלאים..", "Wo sind obige Worte gesagt worden5 Dass ein Vierundzwanzigstel Kab in ein סאה gemindert werden muss.? Bei Getreide unter Getreide, Hülsenfrüchten unter Hülsenfrüchten, Getreide unter Hülsenfrüchten, Hülsenfrüchten unter Getreide. — Aber in Wahrheit hat man festgesetzt6 באמת אמרו bezeichnet in der Mischnah einen festen Lehrsatz, der eine Norm, welche durch Moses vom Berge Sinai her stammt, enthält הלכה למשה מסיני., dass Gartengesäme, welches nicht essbar ist, schon (zu כלאים) verbunden wird, sobald 1/24 (Saat), von dem was hinreicht, um (ein Weizenfeld) von einem סאה Aussaat (zu bestellen), eingemengt worden ist7 Der Raum um eine סאה Weizen zu säen beträgt 2500 Quadratellen.. R. Simeon sagt: So wie hier festgesetzt wurde, strenger zu verfahren8 Bei kleinen, dünnen Samenkörnern., so hat man damit in anderer Hinsicht eine Erleichterung gemacht. Bei Flachs unter Getreide, verbindet sich ebenfalls 1/24 auf ein סאה Aussaat9 Da die Aussaat für Flache das Dreifache im Raume des Weizens beträgt, indem die Saatkörner sehr dicht und eng gesäet werden. Man vergleiche übrigens hier תפארת ישראל..", "Wenn Jemandes Feld mit Weizen besäet war und er entschliesst sich, dasselbe mit Gerste zu besäen, so warte er bis derselbe keimt10 Das Zeitmass dafür ist bei einem feuchten Boden drei Tage, bei einem trockenen etwas länger., ackere um und dann säe er. Wenn der Weizen schon hervorwuchs, so spreche er nicht: Ich will erst säen und dann umackern, sondern er muss erst umackern und kann dann säen. Wie stark muss man umpflügen? So wie die Furchen vor dem Frühregen11 Wo die Furchen sehr gross sind.. Abba Saul sagt: So dass man von dem Saatfeld einer סאה nicht ein Saatfeld eines Viertel Kab übrig lasse12 Es darf auf dem Acker kein Ort bleiben, der ein Vierundzwanzigstel von einer סאה Aussaat enthält, welcher nicht umgepflügt worden wäre..", "War es besäet und man entschliesst sich, es zu bepflanzen13 Das Feld mit Weinreben zu bepflanzen., so darf man nicht sagen: Ich will erst pflanzen und dann umackern, sondern erst muss man umackern und dann darf man pflanzen. War es bepflanzt und er entschliesst sich es zu besäen, so darf er nicht sagen: Ich will erst säen und dann ausreissen, sondern er muss erst ausreissen und darf nachher säen. Doch wenn er will, schneidet er den Stamm bis weniger als eine Handbreit unten ab, säet und reisst dann erst aus.", "War sein Feld mit Hanf14 קנבוס = cannabis, Hanf.oder Arum15 לוף = Arun, Arum arisarum L. Arum colocasium, ägyptischer Arum, caraibischer Kohl, Löw 238.besäet, so säe er nicht Anderes darüber, weil sie erst nach drei Jahren reifen16 Obgleich man wahrnimmt, dass sie in demselben Jahre der Aussaat wachsen, so können doch einige Samenkörner darunter sein, welche erst nach drei Jahren keimen und reifen, cf. תפארת ישראל.. Wenn zwischen Getreide Wiederwachs von Waid17 אסטיס = Isatis tinctoria L. = Waid, ein Färbekraut. Löw 347.aufgeschossen ist. Ebenso, wenn auf den Tenneplätzen18 Woselbst man vielerlei Arten von Getreide etc. drischt.vielerlei Gattungen aufgeschossen sind, oder wenn Bockshornkraut19 תלתן = foenum graecum = Bockshornkraut, Löw 317.allerlei Gewächs aufgetrieben hat, so verpflichtet man den Eigentümer nicht, auszujäten20 Weil er von selbst schon zur Förderung seiner Frucht und seines Grundstückes, die unnützen Pflanzen ausrotten wird.; wenn er aber bereits gejätet21 נכש heisst die Pflanzen mit der Wurzel ausreissen.oder abgeschnitten22 כיסח bedeutet: die Blätter abschneiden, so dass die Wurzel noch in der Erde bleibt.hat, so spricht man zu ihm: Reiss alles bis auf eine Gattung aus!", "Wenn Jemand sein Feld streifenweise23 Das sind verschiedene Beete und jedes Beet soll mit einer Gattung besäet werden משר = Beet, Aruch.mit allerlei Gattungen bestellen will, so sagt Bet Samai: Er lasse drei Ackerfurchen zwischen jedem offen.24 Das sind 2 Ellen im Quadrat, die er zuerst als Zwischenraum lassen muss, dann kann er die Beete spitz zulaufen lassen, wenn auch zuletzt nur ein Weniges zwischen dem einen und dem andern bleibt, denn man kann es schon sehen, dass das Ganze nicht in wilder Mischung besäet worden ist.Bet Hillel dagegen lehrt: Die Breite des Joches in der Ebene.25 In der Ebene wird mit einem breitem Joche gepflügt, wie auf dem Berge.Beide Bestimmungen kommen einander nahe.", "Wenn eine Winkelspitze26 תור ist ein Frauenschmuck von dreieckiger Gestalt cf. Hoheslied 1,10 und 11.Weizen in ein Gerstenfeld eindringt, so ist es gestattet, weil sie offenbar als das Ende jenes Feldes erscheint. Ist das Feld des Einen mit Weizen, des Nachbars aber mit einer andern Gattung bestellt, so darf Jener an diese dieselbe Gattung anbringen. Sind beide mit Weizen bestellt so darf der Eine eine Zwischenfurche mit Flachs bestellen27 Weil man voraussetzen kann, dass man den Flachs zur Probe dort ausgesäet hat, um zu wissen, ob er daselbst gedeihen würde, aber nicht um daraus anderweitigen Nutzen zu ziehen. Bei anderen Gattungen ist dies nicht der Fall., aber nicht mit einer andern Gattung. R. Simeon sagt: Weder mit Flachs noch mit einer andern Gattung28 Andere erklären, dass R. Simon sowohl mit Flachs als mit einer andern Gattung erlaubt..R. Jose sagt: Sogar mitten im Felde darf man eine Furche Flachs zum Versuche anbringen.", "An ein Getreidefeld säe man nicht Senf und wilden Safran,29 חריע = Saflor, Cartamus tinctorius L. Gemeine Farbendistel, die gelben Blätter sind Safran, Löw 218. Diese beiden Arten schaden dem Getreide, deshalb würde man nicht zugeben, dass dieselben in der Nähe des Getreidefehles gesäet würden. Geschieht es trotzdem, so sieht es aus, als wolle er כלאים fördern.wohl aber neben ein Kräuterfeld.30 Weil sie diesen nicht schaden und wer sie sieht, denkt, sie gehören einem Andern.Man darf auch (eine verschiedene Art) ansetzen: an eine brachliegende Stelle,an eine frisch umgeackerte Stelle des Feldes, an eine Steinwand, an einen Fussweg, an einen Zaun,der zehn Handbreit hoch ist, an einen Graben, der 10 Handbreit tief und 4 Handbreit breit ist, an einen Baum, der seine Zweige an der Erde hinzieht, und an einen Felsen, der zehn Handbreit hoch und vier Handbreit breit ist.31 Denn alle diese erwähnten Dinge bilden eine Scheidewand in Bezug auf כלאים.", "Wenn Einer sein Feld in viereckige Platten32 קרחת = ein kahler, viereckiger Fleck auf dem Felde, der leer und nicht besäet ist. cf. Levit. 14,42. קרחת = kahle Platte.zu allerlei Pflanzengattungen abteilen will, so macht er vierundzwanzig Platten aus einem Felde, das eine סאה Aussaat hat, jede Platte zu einem Viertel Kab und säet darauf jede beliebige Gattung (von Getreide etc.). Ist in einem Felde eine oder zwei solcher Platten, so kann man darauf Senf säen. Sind deren drei (aneinander), so darf man nicht Senf darauf säen, weil es wie ein Senffeld aussehen würde. So hält es R. Meïr. Die Weisen sagen: neun sind erlaubt, zehn jedoch nicht. R. Elieser ben Jacob sagt: Auch wenn das Feld zur Aussaat eines Kur33 Dreissig סאה.hinreicht, darf man darin nur eine einzige Platte machen.", "Alles, was innerhalb eines Feldes von einem רובע Aussaat liegt, wird in das Maass mitgerechnet,34 Z. B. Wassergraben, und was sonst nicht bestellbar ist, wird als besäebar angesehen, und zum Masse der Entfernung von Gattung zu Gattung gerechnet.so wird dasjenige, was der Weinstock verzehrt,35 Das heisst der Raum, den der Weinstock einnimmt, um sich auszubreiten und seine Nahrung zu beziehen.ein Grab, oder ein Fels36 Wenn der Fels auch nicht zehn מפחים hoch ist, denn ein solcher bildet, wie schon oben bemerkt, eine Scheidung an sich.in dieses Maass mit eingerechnet. Getreide muss von Getreide ein רובע Aussaat entfernt sein; Kraut von Kraut sechs Handbreiten; Getreide von Kraut und Kraut von Getreide ein רובע Aussaat. R. Elieser sagt: Kraut von Getreide sechs Handbreiten.", "Neigt sich Getreide über anderes Getreide hin, Kraut über Kraut, Getreide über Kraut, Kraut über Getreide, ist alles erlaubt, ausgenommen griechischer Kürbis.37 Dessen Blätter sind lang und breiten sich sehr aus, daher verwickeln sie sich sehr leicht in das Getreide, das wird als כלאים angesehen.R. Meïr sagt: Auch Gurke und ägyptische Bohne; dennoch ziehe ich ihren Ausspruch dem meinigen vor." ], [ "Auf ein Quadratbeet von sechs Handbreiten, darf man fünferlei Arten Saaten säen,1 Es ist hierdurch der nötige Raum zur Scheidung hergestellt.vier an den vier Seiten des Beetes2 Wenn sie auch an den Seiten so nahe aneinander stossen, dass sie Nahrung einer vom andern ziehen, da es bei כלאים nicht auf das Nahrung ziehen ankommt, sondern blos, dass keine Mischung stattfinde, die sich kenntlich macht.und eine in der Mitte. Ist aber ein Rand von einer Handbreit Höhe um dasselbe, so kann man dreizehn Arten darin säen, nämlich drei an jedem Rande und eine in der Mitte; doch pflanze man keinen Rübenkopf innerhalb des Randes, weil er ihn füllen würde. R. Jehudah sagt; Man könne sechs Arten in die Mitte bringen.3 Mit Bezugnahme auf seine oben Abschn. 1, m. 9 geäusserte Meinung, dass drei Arten zu כלאים erforderlich waren.", "Alle Feldsaaten, soll man nicht auf Gartenbeete bringen, wohl aber Kräuter. Senf und kleine Erbsen sind Feldsaaten, Kameel- (grosse) Erbsen sind Gartenkräuter. Wenn der handbreite Rand gesunken ist, bleibt er giltig, weil er im Anfang giltig war.—In eine Furche und einen (ausgetrockneten) Wassergraben welche eine Handbreit tief sind, kann man drei Arten Gartensaaten säen, eine an dieser Seite, eine an der andern Seite und eine in der Mitte.", "Geht die Winkelspitze von Gartenkraut in eines Andern Krautfeld ein, so ist es erlaubt, weil jene als das Ende des ersten Feldes erscheint. Will man in seinem mit Kraut besäeten Felde eine einzige Zeile andern Krautes anbringen, so sagt R. Ismael: Es sei nur gestattet, wenn die (trennende) Furche4 מפולש = was von beiden Seiten offen ist.von einem Ende des Feldes bis zum andern offen ist. R. Akiba sagt: Sie brauche nur 6 Handbreiten Länge und die Breite gleich der Tiefe zu haben. R. Jehudah aber meint: die Breite sei wie die Breite der Fusssohle.5 פרסה = Fusssohle ist soviel als טפח = eine Handbreit. Es wird deshalb hier פרסה genommen, um dem Schriftverse nachzuahmen, weil es heisst Deuter. 11,10 והשקית ברגלך כגן הירק »Und Du bewässertest das Land mit deinen Füssen, wie einen Krautgarten«, nun muss zwischen einem Kraut und dem andern so viel Platz sein, um den Fuss hinzustellen, das ist ein טפח.", "Wenn Einer zwei Reihen Gurken, zwei Reihen Kürbisse, zwei Reihen ägyptischer Bohnen6 Mit einer Furche zwischen jeder Art.säet, so ist es erlaubt.7 Da je zwei Reihen wie ein Feld für sich anzusehen sind.Aber eine Reihe Gurken, eine Reihe Kürbisse, eine Reihe ägyptischer Bohnen, ist nicht erlaubt.8 Weil die Blätter sich ineinanderschlingen, werden alle diese Arten wie ein Feld angesehen, und man würde glauben es sei כלאים.Eine-Reihe Gurken, eine Reihe Kürbisse, eine Reihe ägyptischer Bohnen und wiederum eine Reihe Gurken, das ist nach R. Elieser erlaubt.9 Da noch eine Reihe Gurken hinzugekommen ist, so ist es nach R. Elieser wie ein Gurkenfeld zu betrachten und die andern Arten befinden sich mitten drin, und da ist es genug wenn eine Furche dazwischen gezogen ist, wie oben gelehrt wurde. Nach den Weisen jedoch ist es verboten, denn da die Gurkenreihen nicht nahe aneinander stehen, sieht das Ganze wie כלאים aus.Die Weisen jedoch erklären es für unerlaubt.", "Man kann Gurken und Kürbisse in eine Vertiefung pflanzen, nur müssen jene nach der einen und diese nach der andern Seite sich neigen. (Andere Leseart: Und man neige die Zweige der einen nach der andern Seite und der andern nach dieser Seite. Denn alles, was die Weisen hierbei verboten haben, haben sie nur des äussern Scheines wegen verboten.)10 Dass nämlich nirgend ein Feld das Ansehen gewinne, als sei darauf vorsätzlich כלאים gesäet worden.", "Wenn Jemand sein Feld mit Zwiebeln besäet und er wünschte einige Reihen von Kürbissen darauf zu pflanzen, so sagt R. Ismael: Er reisse zwei Reihen aus11 Das Maase für einen Raum, in welchem eine Reihe Zwiebeln stehen kann, beträgt nicht weniger als vier Ellen; wenn er nun acht Ellen ausreisst und in der Mitte eine Reihe Kürbisse, welche vier Ellen Raum einnehmen, pflanzt, bleiben vier Ellen unbebautes Land übrig.und pflanze eine Reihe, lasse wiederum für zwei (Kürbiss) Reihen Zwiebeln stehen, und reisse dann wieder zwei aus und pflanze eine. R. Akiba lehrt: Er reisst zwei Kürbissreihen aus und pflanzt zwei Reihen und lässt die Zwiebeln auf einem Raum von zwei Reihen stehen, und reisst wiederum zwei Reihen aus und pflanzt zwei Reihen.12 R. Akiba sagt: Es ist nicht nötig, dass man eine Scheidung zwischen den beiden Reihen der Kürbisse und den stehenden Zwiebeln mache; es genügt die Furche.Die Weisen aber sagen: Wenn nicht zwischen einer Reihe und der andern zwölf Ellen sind, darf er die Saat dazwischen nicht stehen lassen.13 Weil sich die Blätter der Kürbisse ausbreiten, sieht es aus, als wäre das ganze Feld von Zwiebeln und Kürbissen unter einander gemischt, daher sind die zwölf Ellen nötig.", "Kürbiss neben Gartenkraut wird gleich Gartenkraut erachtet,14 Wobei sechs Handbreiten Entfernung nötig sind. Die hier erwähnten Kürbisse sind griechische, die sich sehr ausbreiten.neben Getreide muss man zu einem Viertel Kab Aussaat Raum lassen.15 Das sind 10 Ellen und 2½ Handbreiten Länge, gegen 10 Ellen Breite.Ist das Feld mit Getreide besäet und man will eine Reihe Kürbisse darunter pflanzen, so lässt man ihr zu ihrem Anbau sechs Handbreiten Raum16 Bei einer Reihe wird es nicht so strenge genommen, wie bei einem einzelnen Kürbis, weil die Reihe erkennbar ist und man keine Mischung wahrnimmt, wie dies bei einem einzelnen Kürbis eher geschehen kann.und wenn sie sich ausbreitet, schneidet man vorn17 Dem Getreide zu.ab. R. Jose sagt: Man lasse ihr zu ihrem Anbau vier Ellen Raum. Sprachen sie zu ihm: Sollte dieses mehr erschwert werden als beim Weinstock?18 Weiter Abschn. 4, m. 5 wird von Weinstöcken geredet, dass man zum Anbau nicht vier Ellen, sondern blos sechs Handbreit zulässt, sollte hier bei den Saaten nicht noch weniger streng verfahren werden!Erwiderte er ihnen: Wir finden allerdings, dass dieses mehr erschwert werde, als beim Weinstock; denn bei einem einzelnen Weinstocke, lässt man zum Anbau nur sechs Handbreiten und bei einem einzelnen Kürbis einen Viertel Kab Aussaat.19 Obgleich das Verbot bei den Saaten im Allgemeinen leichter als beim Weinberg ist, so macht doch der Kürbis eine Ausnahme, da man bei dem einzelnen Weinstocke, wenn man ihn neben Getreide pflanzen will, nur zum Anbau 6 Handbreit verlangt, wohingegen bei dem einzelnen Kürbis ¼ Kab Aussaat erfordert wird; weil sich die Kürbisse weit ausbreiten.R. Meïr sagt im Namen des R. Ismael: Sobald drei Kürbisse in einem Felde von einer סאה Aussaat stehen, darf man keine andere Saat darauf bringen. R. Joseph ben Hachoteph Ephrati sagte im Namen des R. Ismael: Sobald drei Kürbisse in einem Felde von einem Kur20 Ein Kur hat dreissig סאה.Aussaat stehen, darf man keine andere Saat darauf bringen." ], [ "Eine Platte im Weinberge, muss nach Bet Samai vierundzwanzig Ellen und nach Bet Hillel sechzehn Ellen haben1 Wenn die Platte 24, resp. 16 Ellen im Quadrat hat, darf man darin säen, ist sie kleiner, dann nicht.. Der äussere Kreis2 מחול = Kreis, Aruch; ähnlich wie das biblische מחול Tanz im Kreise, Reigentanz.des Weinberges muss nach Bet Samai sechzehn, nach Bet Hillel zwölf Ellen betragen. Was ist eine Platte im Weinberge? — Ein Stück in der Mitte des Weinberges, welches wüst liegt, wenn also3 Nach 4 בית הלל.keine sechzehn Ellen (im Quadrat) dort sind, darf man keine andere Saat darauf bringen. Sind sechzehn Ellen da, so lässt man ihm (Platz) zum Bebauen4 Ellen sind zur Bebauung nötig, weil man damals mit Ochsen und Wagen das Winzergeschäft besorgte, und man bearbeitete zur Zeit des Pflügens den Weinberg mit Ochsen.und besäet das Übrige.", "Welches ist der äussere Kreis des Weinberges? Der Raum zwischen dem Weinberge und dem Zaun. Wenn also dort nicht zwölf Ellen sind5 Nach בית הלל., so bringe man keine andere Saat dahin; sind jedoch zwölf Ellen daselbst, so lasse man Raum zum Bebauen6 Das sind 4 Ellen.und besäe das Übrige.", "R. Jehudah sagt: Dies ist nur die Umzäunung des Weinberges7 Und bedarf nur 6 Ellen Entfernung.; was ist aber der obengenannte äussere Kreis des Weinberges8 Der 12 Ellen nötig hat.? Der Raum zwischen zwei Weinbergen. Was ist eine scheidende Grenze? — Ein zehn Handbreite hoher Zaun; oder ein zehn Handbreite tiefer und vier Handbreite breiter Graben.", "Eine Scheidewand von Rohrstäben gilt als Scheidewand9 Und man darf Weinstöcke von dieser und Saaten von der andern Seite anbringen., so lange nicht zwischen einem Rohr und dem andern drei Handbreiten Raum ist10 Weniger als 3 טפחים Entferntes gilt so gut als verbunden mit einander., dass ein Zicklein durchgehen kann. Ein Zaun, in welchem ein Raum von zehn Ellen breit eingerissen ist, gilt als ein Eingang11 Und man darf, selbst dem Eingang gegenüber Pflanzen anbringen. Wenn jedoch mehr als 10 Ellen eingerissen sind, so gilt es nicht mehr als Eingang und man muss der Lücke gegenüber ein Entfernen beobachten.. Ist mehr als dies eingerissen, so darf man gegen die Lücke nicht säen und pflanzen. Sind mehrere Einbrüche daran, so ist es, in so fern das Stehende mehr ist, als die Lücke, erlaubt; wenn aber der Einbruch mehr als das Stehende beträgt, verboten12 Aber dem Stehenden gegenüber ist es erlaubt, wenn dasselbe 4 טפחים breit ist, wenn weniger, ist es auch dem Stehenden gegenüber verboten..", "Wenn Jemand eine Reihe von fünf Reben pflanzt, so erklärt Bet Samai es als einen Weinberg13 Und man muss bis 4 Ellen davon entfernt, so viel der Anbau erfordert, den Raum leer lassen.; Bet Hillel dagegen sagt: Es sei kein Weinberg14 Und man braucht blos 6 Handbreiten als Entfernung, wie bei einem einzelnen Weinstocke., wenn nicht zwei Reihen gepflanzt sind. Deshalb lehrt Bet Samai: Wer innerhalb der vier Ellen des Weinberges säet, heilige eine Reihe; während Bet Hillel sagt: Er heilige zwei Reihen.", "Pflanzt man zwei (Weinstöcke) zweien gegenüber und einen als Schweif, so ist es ein Weinberg. Zwei gegen zwei und einen dazwischen, oder zwei gegen zwei und einen in der Mitte, dann ist es kein Weinberg, sondern nur zwei gegen zwei und einer als Schweif.", "Pflanzt Jemand eine Reihe auf seinem Boden und eine Reihe auf dem Boden seines Nachbars15 Nämlich er pflanzt eine Reihe von 2 Reben und eine von 3 Reben.und es ist ein Privatweg oder eine öffentliche Strasse in der Mitte, oder ein Zaun, der niedriger als zehn Handbreiten ist, so rechnet man dieses alles zusammen16 Dass es einen Weinberg ausmachen soll, um 4 Ellen davon die Pflanzungen zu entfernen.. Ist der Zaun höher als zehn Handbreiten, so rechnet man es nicht zusammen. R. Jehudah sagt: Selbst dann rechnet man sie zusammen, wenn man die Weinstöcke darüber hinweg in einander gezogen hat17 ערסן von ערש Bett, cf. Deuteron. 3, 11; er hat den Weinstöcken über dem Zaun ein Bett bereitet, dass sie ihre Zweige in einander mischen und sich dort lagern können..", "Wenn Jemand zwei Reihen Weinstöcke18 Von je zwei Weinstöcken, die in keinem Schweif enden.pflanzt, darf er, wenn keine acht Ellen dazwischen sind, keine andern Saaten dahin bringen19 Sind sie aber 8 Ellen ausser dem Raume des Weinstockes selbst von einander entfernt, so sind sie nur als einzelne Reben zu betrachten, und es genügt eine Entfernung von 6 טפחים von dieser Reihe und 6 טפחים von jener Reihe, und man kann dazwischen säen.. Sind es drei (Reihen), so darf er, wenn keine sechzehn Ellen dazwischen sind, keine anderen Saaten dahin bringen20 Es wird dieses wie ein grosser Weinberg angesehen und der Ort zwischen den beiden Reihen, als eine Platte, die 16 Ellen Entfernung erfordert.. R. Elieser ben Jakob im Namen des Chauanjah ben Chachinai sagt: Dass selbst wenn die mittlere Reihe vernichtet worden ist, keine andere Saat dahin gebracht werden darf, wenn nicht zwischen einer Reihe und der anderen sechzehn Ellen bleiben; obwohl, wenn sie anfangs so gepflanzt worden wären, es bei acht Ellen schon erlaubt gewesen wäre.", "Pflanzt Jemand seinen Weinberg mit stets sechzehn Ellen Zwischenraum, so darf er andere Saaten dahin bringen21 Und braucht nur 6 Handbreiten von der Reihe entfernt die Saat zu bewerkstelligen.. R. Jehudah erzählt: Es geschah einst zu Zalmon, dass Jemand seinen Weinberg mit stets sechzehn Ellen Zwischenraum bepflanzte und die Zweige von je zwei Seiten nach einer Seite zusammenzog und dann das leere Feld besäete. Im nächsten Jahre zog er die Zweige nach der anderen Seite und besäete das (im Vorjahre) Brachgelegene.— Die Sache kam vor die Weisen und diese gestatteten es. R. Meïr und R. Simeon sagen: Auch wer seinen Weinberg mit je acht Ellen Zwischenraum bepflanzt, darf dazwischen säen." ], [ "Ein verwüsteter Weinberg, auf welchem man noch zehn nach der Ordnung1 Vergl. Abschnitt 4, m. 6.gepflanzte Weinstöcke auf einem Raume von einem סאה Aussaat lesen kann, heisst ein armer Weinberg2 Obgleich er nur wenige Weinstöcke besitzt, wird er immer noch »Weinberg« genannt.. — Wenn ein solcher. Weinberg unordentlich bepflanzt ist, so bleibt er, wenn man darin nur zwei gegen drei geordnet richten kann, dennoch ein Weinberg, wenn nicht, so ist er kein Weinberg mehr. R. Meïr sagt: Da er einmal die Gestalt der Weinberge hat, so ist er auch als Weinberg zu betrachten.", "Wenn ein Weinberg mit je weniger als vier Ellen Zwischenraum bepflanzt ist3 Dass nämlich zwischen einer Reihe und der anderen kein Raum zum Beackern vorhanden ist., sagt R. Simeon es sei kein Weinberg. Die Weisen aber lehren: Es ist ein Weinberg, und man betrachtet die mittleren als nicht vorhanden4 Sie werden als blosses Holz betrachtet und die beiden äusseren zu einem Weinberg verbunden..", "Wenn ein Graben, der durch den Weinberg geht, zehn Handbreiten tief und vier breit ist, so sagt R. Elieser ben Jakob: Dafern er von einem Ende des Weinberges bis zum andern offen ist, wird er als zwischen zwei Weinbergen befindlich betrachtet und man darf darein säen5 Denn dieser Graben wird als ein Abgeschiedenes und als fremder Raum betrachtet.; wo nicht, ist er als Kelter zu betrachten. Eine Kelter, die in einem Weinberge zehn Handbreiten tief und vier breit ist, sagt R. Elieser, darf man besäen. Die Weisen jedoch hielten es für unerlaubt. Auf eine Warte im Weinberge6 Eine Anhöhe, auf welcher sich der Wächter befindet und in die Ferne schaut., welche zehn Handbreiten hoch und vier Handbreiten breit ist, darf man säen, wenn sich aber die Zweige darüberhin in einander schlingen7 שער sind die Zweige des Weinstockes. כתש = stossen, zusammenstossen (Aruch)., ist es verboten.", "Falls ein Weinstock in einer Kelter oder in einer Versenkung gepflanzt ist, lässt man Raum zum Anbau8 Nämlich 6 טפחים, denn so viel beträgt der Raum zur Bearbeitung eines einzelnen Weinstockes., und das Uebrige kann besäet werden. R. Jose sagt, wenn nicht vier Ellen dort sind, darf man keine andere Saat dahin bringen. Steht ein Haus im Weinberge9 Rings von Weinstöcken umgeben., so kann man darin10 Im Hofraum.säen.", "Wenn Jemand Kraut im Weinberge pflanzt oder es darin wachsen lässt, so heiligt er fünfundvierzig Weinstöcke11 Und sie werden verbrannt.. Wann? Zur Zeit, wenn sie in Zwischenräumen von je vier oder je fünf Ellen gepflanzt sind. Sind sie jedoch in Zwischenräumen von je sechs oder je sieben Ellen gepflanzt, so heiligt man nur sechzehn Ellen nach jeder Seite hin, in der Kreislinie, nicht im Quadrat.", "Wenn Jemand Kräuter im Weinberge wahrnimmt und spricht: Wenn ich daran komme, will ich sie pflücken, so ist das gestattet. (Sagt er aber) wenn ich wiederkomme, will ich sie pflücken und sie sind inzwischen, um ein Zweihundertstel gewachsen, so ist Alles verboten.", "Wenn Jemand durch den Weinberg geht und es entfallen ihm Saaten, oder sie sind mit dem Dünger oder mit Wasser dahingekommen und gewachsen12 Indem er den Weinberg düngte oder bewässerte, sind einige Samenkörner in denselben eingedrungen und aufgeschossen., oder wenn Einer säet und der Wind hat den Samen rückwärts geweht, so ist kein Bedenken dabei13 Da zu כלאים Vorsatz gehört und hier blos aus Versehen etwas hineingefallen ist.Hat aber der Wind ihn vorwärts geworfen14 Er sah es und tat nichts dagegen., so sagt Rabbi Akiba: Sind Gräser daraus entsprossen, ackere man um; ist bereits eine Kornähre daraus geworden, so schlage man die Körner aus den Ähren; trägt (der Same) aber reifes Getreide, so muss Alles verbrannt werden.", "Wenn Jemand in einem Weinberge Dornen wachsen lässt15 Weil man in Arabien die Dornen auf dem Felde als Futter für die Kamele wachsen lässt, deshalb ist es כלאים, denn es heisst אשר תזרע, was die Menschen zu säen pflegen, bewirkt כלאים., sagt R. Elieser, heilige er (den Weinberg). Die Weisen aber sagen: Nur solche Dinge soll er heiligen, dergleichen man wachsen lässt16 Dergleichen man an bestimmten Orten wachsen lässt, z. B. Dornen in Arabien. Aber an andern Orten, wo dies nicht geschieht, ist es kein כלאים.. Die Krauseminze, der Epheu und die Königslilie, so wie überhaupt alle Arten Samen sind nicht כלאים17 Allerdings nur Seitens der תורד, aber nach den Rabbinen sind sie כלאים.im Weinberge. Hanf ist nach R. Tarphon nicht כלאים, die Weisen aber sagen es ist כלאים. Die Artischocke ist כלאים im Weinberge." ], [ "Was versteht man unter ערים1 ערים ist ein Rohrgeflecht, ein Gebäude nach Art eines Bettes, auf welchem man die Zweige der Weinstöcke ruhen lässt. Diese Frage ist in Bezug auf בית הלל gestellt worden, welche oben sagen: Es ist nur dann ein Weinberg zu nennen, wenn zwei Reihen Weinstöcke vorhanden sind; bei ערים gestehen sie ein, dass eine Reihe genügt.? Wenn man eine Reihe von fünf Weinstöcken an die Seite eines Zaunes von zehn Handbreiten Höhe, oder an einen Graben, der zehn Handbreiten Tiefe und vier Handbreiten Breite hat, pflanzt; lässt man daran vier Ellen zur Bebauung stehen. Die Schule Samai’s lehrt: Man messe diese vier Ellen von dem Stamme der Weinstöcke bis zum Feld. Die Schule Hillels jedoch lehrt: Vom Zaune bis zum Felde. R. Jochanan ben Nuri behauptet: Alle irren, welche dies sagen, vielmehr soll es heissen: Wenn vom Stamme der Weinstöcke bis zum Zaune vier Ellen sind, lässt man deren Anbau und besäet das Übrige. Und wie gross ist der Raum zum Anbau des Weinstocks? Sechs Handbreiten nach jeder Seite. R. Akiba sagt: Drei.", "Falls ein überhängendes Weingeländer, von der Terasse herabhängt, so sagt R. Elieser ben Jakob: Wenn man auf dem untern Boden stehend, Alles ablesen kann, macht es vier Ellen weiter in’s Feld dasselbe unbestellbar2 Man sieht das ganze Geländer an, als wäre es der Raum für die Wurzel und den Stamm der Weinstöcke, und man darf daher vier Ellen vom Rande des ערים nichts besäen.; wo nicht, so ist nur verboten, was ihm unten gegen über liegt3 Wenn er nämlich alle Beeren nicht abpflücken kann, ohne auf das Geländer zu steigen oder eine Leiter zu gebrauchen, so ist es blos verboten, den Fleck zu besäen, auf welchem er steht; was aber darüber hinaus ist, darf besäet werden, selbst innerhalb der vier Ellen des Stammes der Weinstöcke, weil sie doch auf dem Geländer stehen.. Rabbi Elieser meint: Auch wenn man eine Reihe unten auf der Erde und eine auf der Terasse anpflanzt, braucht man, in So fern die Terasse zehn Handbreiten von der Erde hoch ist, sie nicht zusammen zu rechnen; wo aber nicht, gehören sie zusammen.", "Wenn Jemand Weinstöcke über einen Teil der kreuzweis überliegenden Stäbe zieht4 אפיפירות ist das griechische ἐπίϕορος = nachtragend, überliegend., so darf man keine Saat unter den übrigen Teil bringen; wenn man es aber getan hat, so heiligt es nicht. Wenn sich aber der junge (Weinstock) weiter ausgebreitet hat, so ist die Saat verboten5 Sobald sie um ein Zweihundertstel nachgewachsen ist.. Eben so ist es, wenn man den Weinstock über einen Teil eines wilden Baumes zieht6 Weil man solchen Baum für nichts achtet in Bezug auf seinen Weinstock, wodurch es das Ansehen gewinnt, als sei das Ganze ein Weinstock..", "Wenn man den Weinstock über einen Teil eines Fruchtbaumes zieht, so darf man unter den übrigen Teil Saat bringen7 Weil Niemand seinen Fruchtbaum wegen des Weinstockes preisgeben wird, so gilt der Teil, worauf der Wein nicht aufgelegt ist, für sich, und man kann deshalb darunter säen.. Verbreitet sich der junge Weinstock weiter, biege man ihn zurück8 An den Ort, den er ursprünglich angenommen, und den Überrest kann er besäen.. Es geschah einst, dass R. Josua zu R. Ismael nach Kephar Asis kam, da zeigte dieser ihm einen Weinstock, der über einen Teil eines Feigenbaumes gezogen war. Darauf sprach er zu ihm: Darf ich wohl unter den übrigen Teil Samen bringen?— Jener erwiderte: Es ist erlaubt.— Von dort führte er ihn hinauf nach Bet Hamganjah9 Asis und Bet Hamganjah sind Ortsnamen.und zeigte ihm einen Weinstock, der in einem Stück eines harten Astes, welcher aus dem Stamme einer Sikomore10 Sikomore ist ein Feigenbaum, der im Walde wächst; aus dessen Ästen schneidet man Balken.hervorging, heraufgezogen war, aus welchem aber auch noch andere Äste hervorgingen, — hierüber urteilte er: unter diesem Aste11 Weil sich unter diesem Aste die Zweige geschlungen haben; die anderen Äste werden jeder als ein besonderer Baum angesehen., ist es verboten; unter den andern jedoch, erlaubt.", "Was versteht man unter einem wilden Baume? — Jeden, der keine geniessbaren Früchte trägt. R. Meïr sagt: Alle andern sind wilde Bäume12 Alle Bäume werden in Bezug auf den Weinstock als nichtig betrachtet, ausgenommen Oliven- und Feigenbäume., ausser dem Öl-und Feigenbaum. Rabbi Jose behauptet: Alle diejenigen, mit dergleichen man nicht ganze Felder zu bepflanzen pflegt, gehören unter die wilden Bäume13 R. Jose hat die Ansicht, dass alle Bäume blos als Spalier für den Weinstock gelten, mit denen man nicht ganze Felder zu bepflanzen pflegt.", "Die Stücke eines Weingeländers erfordern acht Ellen und etwas14 Dieses »Etwas» ist eine Handbreit = ein sechstel Elle.darüber. Alle anderen Masse, welche die Weisen beim Weinberge festgestellt haben, erfordern keinen Überschuss, ausgenommen die Stücke des Weingeländers. Folgendes ist darunter zu verstehen: Wenn ein solches Geländer in der Mitte zerstört wurde15 Man hat z. B. elf Weinstöcke an der Seite des Geländers gepflanzt und der mittelste Weinstock ward zerstört, wodurch zwei Geländer entstanden.und es bleiben noch fünf Weinstöcke auf der einen Seite und fünf auf der anderen, so darf man, wenn nur acht Ellen dazwischen liegen, keine Saat dahin bringen; sind aber acht Ellen und etwas darüber vorhanden, so lässt man Raum zum Anbau und kann das Übrige besäen.", "Wenn ein Weingeländer aus einer Mauer, von dem Winkel an, ausgeht und dann ausläuft, so lässt man den Raum zum Anbau und kann das Übrige besäen. R. Jose sagt: Wenn nicht vier Ellen da sind, darf man keine Saat anbringen.", "Wenn Rohrstäbe aus dem Geländer hervortreten und man sie schonen und nicht abschneiden will, darf man gerade unter ihnen säen. Hat man sie aber gemacht, damit sich die jungen Reben darüber hinziehen, so ist es verboten.", "Wenn Weinranken aus dem Weingeländer hinaus wachsen, sieht man es an, als hinge ein Senkblei16 מטוטלת = Senkblei, Senkwage. Es ist die Schnur, woran ein Blei befestigt ist, deren sich die Bauleute bedienen, um die senkrechte Richtung zu bestimmen. Das Wort ist verwandt mit dem Worte נטל in Proverbien 27, 3: כבד אבן נטל החול וכו׳. »Schwer ist der Stein und eine Last der Sand etc. (Aruch).daran, und so weit dies herabfallen würde, ist zu säen verboten. Eben so bei einem einzelnen aufgezogenen Weinstock17 Bei einem einzelnen Weinstocke, der nicht auf ein Geländer gezogen, sondern auf einzelne Stangen gelegt wird, gilt die gleiche Bestimmung.. Wenn man eine Rebe von einem Baume zum andern zieht, so ist verboten, darunter zu säen, hat man sie aber mittelst eines Strickes oder einer Binse an einen Baum gebunden18 Da die Rebe nicht so weit reicht., so ist unter der Leine zu säen gestattet. Ist es aber in der Absicht geschehen, dass die junge Rebe daran weiter ranke, so ist es verboten." ], [ "Wenn man einen einzelnen Weinstock umbiegt und durch die Erde zieht, so darf man, wenn nicht drei Handbreiten Erde darüber liegen, keine Saat darauf bringen. Auch nicht wenn der Weinstock durch einen trockenen Kürbis oder durch eine Tonröhre gezogen ist1 סילון ist das Griechische σωλήν = Kanal, Röhre. Man darf den Weinstock nicht durch eine Röhre, auch nicht durch einen trocknen Kürbis ziehen, obwohl dabei das כלאים mit dem Kürbis selbst ausgeschlossen ist, wenn nicht drei Handbreiten Erde darüber ist, weil die Wurzeln der Saaten den Boden durchlöchern und bis zum Weinstock dringen.. Zieht man ihn aber durch einen harten Stein, so darf man, selbst wenn nur drei Fingerbreiten Erde darüber ist, Saat darauf bringen. — An einem eingekrümmten Weinstock2 Ein solcher, welcher krumm ist und auf den Boden sich fortzieht, sich aber dann wieder aufrichtet.misst man erst vom zweiten Stamm3 Von der Stelle, wo sich der Weinstock wieder erhebt. Allerdings, wenn der erste Stamm unsichtbar ist, wenn er jedoch sichtbar ist, misst man nur vom ersten Stamme ab..", "Wenn Jemand drei Weinstöcke umbiegend durchzieht4 Wenn aus einem Weinstocke einige Reben hervorwachsen, so pflegt man sie eine Strecke unter dem Erdboden fortzuziehen und am Ende deren Spitze wieder hervorzustecken, das sind Ableger., und ihre Stämme noch sichtbar sind5 Er hat den Weinstock nicht ganz in der Erde ruhen lassen, sondern er machte aus einem Weinstock deren zwei., so sagt R. Elieser bar Zadok: Wofern zwischen denselben vier bis acht Ellen sind, rechnet man sie zusammen, wo nicht, rechnet man sie nicht zusammen. An einem vertrockneten Weinstock6 Des Verdachtes wegen, er könnte noch tragbar sein.ist ebenfalls zu säen verboten, aber es heiligt nicht. R. Meïr meint: Es ist auch verboten, den Baumwollenbaum anzupflanzen7 Dessen Staude gleicht dem Weinstocke., aber er heiligt nicht8 Weil er keine Art Kraut ist.. R. Elieser b. Zadok lehrt in dessen Namen: es ist auch verboten, ihn über dem eingelegten Weinstock anzupflanzen, aber er heiligt nicht", "An folgenden Stellen ist das Säen verboten, ohne aber Heiligung zu bewirken: Der Überrest einer unvollständigen Platte im Weinberg9 Oben ward gelehrt, dass eine solche Platte sechszehn Ellen erfordert; wenn nun blos fünfzehn Ellen vorhanden sind und er säete sieben Ellen, so ist dies zwar verboten, bewirkt aber keine Heiligung, dass Alles verbrannt werden müsste.; der Überrest des unvollständigen äusseren Raumes10 Der weniger als zwölf Ellen enthält.; der Überrest eines unvollständigen Raumes zwischen Stücken eines עריס11 Der acht Ellen enthält.und der Überrest zwischen Stücken eines überhängenden Geländers. Aber die Stellen unter der Weinrebe, der Raum zum Anbau des Weinstockes und die vier Ellen im Weinberge bewirken Heiligung.", "Wenn Jemand seinen Weinstock über das Getreide seines Nachbars hinzieht, so bewirkt er Heiligung und ist zur Entschädigung anzuhalten12 Dass er ihm sein Getreide bezahlen muss.. R. Jose und R. Jehudah aber sagen: Niemand kann heiligen, was ihm nicht gehört13 Er ist zur Zahlung nicht verpflichtet; denn es heisst: Deut. 22, 9 לא תזרע כרמך כלאים. »Deinen Weinberg darfst Du nicht als כלאים besäen«, aber den eines Andern kannst Du heiligen..", "Rabbi Jose erzählt: Einst besäete Jemand seinen Weinberg im Brachjahre14 im siebenten Brachjahre hat Keiner eigentlich einen Rechtstitel über seine Felder, sie sind aller Welt preisgegeben, deshalb ist dasjenige, was er besäete, auch nicht als das Seinige zu betrachten.; die Sache kam vor R. Akiba, und dieser entschied: Niemand kann heiligen, was ihm nicht gehört.", "Wenn Jemand einen Weinberg gewaltsam geraubt und besäet hat und ihn dann verlässt, so schneide der nachmalige Besitzer das Gesäete selbst an den Mitteltagen der Feste ab. Wie viel muss er den Arbeitern geben?— Bis ein Drittel15 Entweder ist hier gemeint, ein Drittel des Lohnes mehr als sonst, um das כלאים sofort auszuroden, oder ein Drittel vom Werte der Früchte des Weinberges und des Ertrages des Feldes gibt er den Arbeitern.. Fordern sie mehr als dies, so mag er auf gewöhnliche Weise, allmählig schneiden lassen, selbst nach den Festtagen. Von welcher Zeit ab, heisst der Weinberg der eines Gewalttätigen? — Von da ab wo der Name des vorigen Besitzers erlischt.", "Wenn der Wind Weinreben auf das Getreide hingestürmt hat16 עלעל = שעלעלה heisst stürmen, רוח סערה übersetzt רוח עלעלא = תרגום. Auch in איוב ל״ט, ל׳ wird erwähnt: ואפרחיו יעלעו דם »Und seine Jungen stürmen nach Blut.«, muss man sie sogleich wegschneiden17 Und fortschaffen.. Wenn jedoch ein Zufall daran hindert, so ist es erlaubt. Neigt sich Getreide bis unter den Weinstock hin, ebenso Kohlkraut18 Welches sich unter den Weinstock hinneigt., so muss man es zurückbeugen, bewirkt auch sonst keine Heiligung19 Wenn er es nicht zurückgebeugt hat, bewirkt es keine Heiligung.. Von wann an wird Getreide (am Weine) überhaupt geheiligt? Von dann an, wo es Wurzel treibt20 Wo es seine Wurzeln in dem Erdboden ausbreitet. Einige lesen statt משתשליש — משתשריש, d. h. bis ein Drittel gezeitigt wurde.; und Weinbeeren? So bald sie so gross geworden, wie weisse Bohnen. Wenn das Getreide vollkommen trocken war21 Und man pflanzt einen Weinstock an die Seite des trockenen Getreides., oder die Weinbeeren bereits völlig reif waren22 Und man säete an deren Seite., so wird keine Heiligung bewirkt.", "Ein durchlöcherter Saatentopf heiligt im Weinberge23 Wenn er ihn dort niedergelegt hat., ein nichtdurchlöcherter heiligt nicht. R. Simeon sagt: Beide sind verboten, aber veranlassen keine Heiligung. Wenn Jemand einen durchlöcherten Saatentopf durch den Weinberg trägt24 Wenn er ihn blos durchträgt in einem Weinberge, dessen Beeren so gross wie weisse Bohnen sind, so ist die Saat in dem Topfe verboten, wenn dieselbe während des Tragens um ein Zweihundertstel über das, was sie früher war, gewachsen ist; aber die Weinstöcke werden nicht geheiligt, da er den Topf nicht auf die Erde setzte., so sind die Saaten, wofern sie um ein Zweihundertstel unterdess zugenommen, verboten." ], [ "כלאים am Weinberge darf man weder säen, noch stehen lassen, noch irgend wie benutzen. כלאים von andern Saaten darf man weder säen, noch stehen lassen, aber man darf sie essen und um so mehr sonst benutzen. כלאים von Kleidern kann man in jeder Art brauchen und es ist nur verboten, sich damit zu bekleiden. כלאים von Vieh darf man ziehen und erhalten und nur das Paaren ist verboten1 Doch ist es erlaubt, sie neben einander hinzustellen.. כלאים von Vieh darf man auch untereinander nicht paaren", "Vieh mit Vieh, Wild mit Wild, Vieh mit Wild, und Wild mit Vieh, Unreines mit Unreinem und Reines mit Reinem; Unreines mit Reinem und Reines mit Unreinem darf man nicht zusammenpflügen2 Natürlich sind hier zweierlei Arten gemeint. Obgleich in der Bibel nur von Ochs und Esel die Rede ist, so wurden dennoch nach der Analogie von שבת (Deut. 5,14) alle Tiere darunter verstanden., nicht zusammengespannt ziehen und, auch nicht treiben lassen3 Dasjenige, was man gewöhnlichzu ziehen, z. B. ein Kameel, oder zu treiben pflegt (z. B. einen Esel). Jedoch ist bei beiden Beides verboten, also auch ein Kameel zu treiben oder einen Esel zu ziehen..", "Wer כלאים lenkt, erleidet die Strafe der vierzig Geisselhiebe, und ebenso, wer auf dem Wagen sitzt4 Weil die Tiere doch seinetwegen gehen, ist es so gut als leitete er sie.; R. Meïr spricht Letzteren frei5 Weil er gar nichts tut.. Auch eines dritten verschiedenartigen, nebenher gespannten Tieres darf man sich nicht bedienen6 Wenn z. B. zwei Pferde vor einen Wagen gespannt sind und er bindet noch einen Esel neben an, so ist das verboten, obgleich der Wagen auch ohne den Esel gezogen würde, denn es wird nicht angesehen, als sei der Esel gar nicht da.", "Man darf nicht ein Pferd an der Seite des Wagens, auch nicht hinter dem Wagen anbinden7 Wenn nämlich ein Rind den Wagen zieht.; ferner nicht einen lybischen Esel mit Kameelen zusammen. — R. Jehuda sagt: Alle von einer Stute Geworfenen sind, wenn auch der Vater ein Esel war, nebeneinander zulässig, ebenso alle von einer Eselin Geworfenen, wenn auch der Vater ein Pferd war. Aber die von einer Stute Geworfenen mit den von einer Eselin Geworfenen dürfen nicht verbunden werden8 Man richtet sich nach der Mutter..", "Zweifelhafte Maultiere9 פרוטיות sollen Maultiere sein, deren Eltern nicht genau zu erkennen sind.darf man nicht mit einander paaren, wohl aber die Art רמך10 Erne Art von Mauleseln, cf. Megillat Ester 8,10 בני הרמכים., der Orang-Utang11 Eine Stelle in Hiob 5,23 deutet auf אדני השדה hin, obgleich es dort אבני השדה heisst; doch geht aus dem Zusammenhange dort hervor, (es ist von wilden Tieren die Rede), dass es sich auf eine Art Monstrum bezieht.ist als wildes Tier zu betrachten. Rabbi Jose sagt jedoch: Es bewirke derselbe Verunreinigung im Zelte wie ein Menschenleichnam. Das Stachelschwein und der Marder sind wilde Tiere. Vom Marder sagt R. Jose, dass Bet Samai lehre: Wenn man von dessen Aase eine Olive gross trage, oder nur wie eine Linse gross berühre, so verunreinige man sich.", "Der wilde Ochs gehört zum Vieh12 Demnach ist sein Unschlitt verboten, und man bedeckt nicht dessen Blut, wie bei anderem Wild, weil der wilde Ochs eigentlich vom bewohnten Lande stammt, aber in die Wildniss entflohen ist., R. Jose sagt, zu den wilden Tieren. Der Hund gehört zu den wilden Tieren; R. Meïr sagt, zum Vieh13 Dies zu wissen ist von Wichtigkeit für den Fall, dass Jemand alle seine wilden Tiere einem Anderen verschreibt oder dem Heiligtum schenkt, und man wissen muss, welche dazu gehöre., Das Schwein gehört zum Vieh, der Waldesel zu den wilden Tieren, der Elefant und der Affe zu den wilden Tieren. Der Mensch darf zugleich mit jedem ziehen, pflügen und fahren14 Denn es heisst Deut. 22, 10: »Du sollst nicht ackern mit einem Ochsen und Esel zusammen«, aber Du darfst mit einem Menschen und einem Ochsen ackern.. —" ], [ "Wegen כלאים ist nur Wolle und Flachs verboten. Eben so gilt die Verunreinigung durch Aussatz nur von Schafwolle und Flachs, auch kleiden sich die Priester beim Dienste im heiligen Tempel nur in Schafwolle und Flachs. Ist Kameelhaar mit Schafwolle vermengt, so ist Flachs dazu erlaubt, wenn das Meiste Kameelhaar ist1 Weil die Schafwolle durch die Menge der Kameelwolle aufgehoben wird., dagegen verboten, wenn mehr Schafwolle darunter oder gleich viel von jedem ist. Dasselbe gilt von Flachs und Hanf untereinander2 Mit denen Schafwolle vermischt ist..", "Feine Seide und Muschel-Seide3 Wächst an den Küsten des Meeres und sieht der Wolle ähnlich.sind nicht bedenklich wegen כלאים, aber verboten wegen des äusseren Scheines. Polster und Kissen unterliegen keinem Bedenken wegen כלאים, wofern man sie nicht mit blossem Leibe berührt4 Weil in der Bibel steht: שעטנז soll nicht auf Dich kommen, Polster und Kissen liegen aber unter Dir.. Uebrigens darf man כלאים weder auf einen Augenblick5 Da ein augenblickliches Anziehen schon ein Ankleiden heisst.noch überhaupt anzieben, selbst über zehn Kleider6 Selbst wenn man keinen Genuss von כלאים hat.ja wäre es auch nur um willkührlichem Zolle zu entgehen.", "Die Handtücher7 An denen man sich nach dem Händewaschen abtrocknet., Tücher um die Gesetzrollen und Badetücher8 An welchen man sich nach dem Bade den ganzen Körper abtrocknet.unterliegen keinem Bedenken wegen כלאים. R. Elieser verbietet solche9 Die Handtücher sind verboten, weil man sich zuweilen die Hände daran wärmt; die Tücher um die Gesetzrollen, weil man sie in den Schooss legt und so sich erwärmt; die Badetücher, weil sich der Badende darin einzuhüllen pflegt, wenn er eine Respektsperperson kommen sieht.. Die Umhänge-Tücher der Bartscheerer sind, wenn sie aus כלאים bestehen, verboten10 Diese Umhänge haben oben eine Handhabe, mittelst deren sie wie ein Gewand angezogen werden; und hier gesteht selbst der תנא קמא zu, dass sie verboten sind..", "Die Einhüllung der Leichen11 Nach dem Verse Psalm 88, 6, במתים חפשי sind die Todten frei von jeder Gesetzerfüllung, deshalb können die תכריכין aus כלאים sein.und die Sattelpolster auf dem Esel12 Die Sattelpolster sind härter als die gewöhnlichen Polster und drücken sehr; wenn nun auch das Fleisch davon berührt wird, braucht man nicht zu besorgen, es würde sich ein Faden dort verwickeln.unterliegen keinem Bedenken wegen כלאים, doch soll man nicht solches Polster auf die Schulter nehmen, wäre es auch, um Mist darin wegzutragen.", "Kleiderhändler verkaufen wie gewöhnlich13 Sie ziehen die Kleider von כלאים an, um sie den Käufern zu zeigen, nur dürfen sie dabei nicht die Absicht haben, einen Nutzen für sich selbst daraus zu ziehen., nur dürfen sie nicht beabsichtigen, sich beim Sonnenschein gegen die Sonne und im Regenwetter gegen den Regen zu schützen. Die streng am Gesetz Haltenden, tragen (die Kleider) auf einem Stabe hinter sich14 Sie tragen die Kleider auf einem Stabe, damit die כלאים nicht unmittelbar ihre Schulter berühren..", "Diejenigen, welche Kleider nähen, können nach Gewohnheit nähen15 Die Schneider können die zu nähenden כלאים auf die Kniee oder Schenkel legen., nur dürfen sie, sich beim Sonnenschein nicht gegen die Sonne und im Regenwetter nicht gegen den Regen zu schützen beabsichtigen. Die streng am Gesetz Haltenden, nähen so, dass die Kleider auf der Erde liegen.", "Decken, Matratzen16 Beide sind aus Wolle und man bedeckt die Betten damit, die eine Art ist dünn, die andere dick., wollene Beinkleider und Socken von schlechter Wolle17 So Rasch und Bart. Vielleicht ist פינון = pannus, grobes Tuch (Mussafia) oder πἱλος , Filz (Sachs, Beitr. I).soll man nicht anziehen, bevor man sie sorgfältig untersucht hat18 Ob sich vielleicht Flachs dazwischen befindet.. R. Jose sagt: Wenn sie vou der Seeküste oder über das Meer herkommen, bedürfen sie keiner Untersuchung, weil die Voraussetzung gilt, sie seien mit Hanf genäht19 Das war in früheren Zeiten, wo der Flachs in dortigen Gegenden nicht gebaut wurde; in jetziger Zeit jedoch, wo der Flachs auch in diesen Gegenden häufig wächst, bedarf es allerdings der sorgfältigen Untersuchung.. Gefütterte Pantoffeln20 Lederhalbstiefeln, die gefüttert sind. זרד ist nach Mussafia = Hanf.unterliegen keinem Bedenken wegen כלאים.", "Als כלאים ist nur verboten, was zusammengesponnen und gewirkt ist, denn es heisst: Du sollst nicht שעטנז21 Das Wort שעטנז (in Deuteron. 23, 11) besteht aus שוע, טווי ונוז d. h. gehechelt, gesponnen und gezwirnt. Nämlich wenn die Wolle besonders und auch der Flachs für sich vorbereitet und dann beide vereinigt werden, das ist שעטנז., anziehen, eine Sache, die gehechelt, gesponnen und- zusammengezwirnt ist. R. Simeon ben Elasar sagt: נוז ist so viel wie נלוז gekrümmt22 Die Parallelstelle findet sich in Proverbien 3, 20. בני אל ילוזו מעיניך »Mein Sohn lass sie nicht Deinen Augen entrücken.«, das bedeutet: Der Übertreter wandelt krumme Wege und sucht den Vater im Himmel von sich abzulenken.", "Filz (mit Flachs zu mischen) ist verboten23 Obgleich der Filz nicht gesponnen und gewebt, sondern blos aus Flachs und Wolle zusammengemischt ist, so ist solches zwar nicht nach der תורה, wohl aber מדרבנן verboten, wenn auch zwei Erfordernisse zu כלאים nicht erfüllt sind.weil er aus gekämmter Wolle besteht. Den Rand des Gewebes von Flachs24 Wenn die Weber ihr Gewebe beendigt haben, pflegen sie am Rande desselben einige Fäden anzufügen, damit das Gefertigte sich nicht loslöst, das wird פיו genannt; ist das Gewebte von Leinwand, so darf man diese Fäden nicht von Wolle machen.darf man nicht aus Wolle machen, weil die Fäden wieder in das Gewebe eingreifen. R. Jose sagt: Bindeschnüre aus Purpurwolle (um das Hemde) zu binden ist nicht erlaubt, weil man dieselben einflicht, ehe man sie umknüpft. Man soll auch nicht einen wollenen Strick an einen leinenen knüpfen, um ihn um die Lenden zu gürten, selbst wenn der lederne Riemen dazwischen liegt.", "Auch die Zeichen der Weber und der Walker sind wegen כלאים verboten25 Die Weber und Walker pflegen die Namen der Eigentümer in die betreffenden Gegenstände einzuwirken, um sie zu unterscheiden. Ist nun das Gewand von Leinen und das Zeichen von Wolle, oder umgekehrt, so ist es wegen כלאים verboten.. — Ein einziger Nadelstich ist keine Anheftung26 In Bezug auf Unreinheit und Reinheit; wenn daher eine von den Sachen unrein geworden ist, so wird die andere durch den Nadelstich damit verbunden nicht gleichfalls unrein., also auch wegen כלאים nicht bedenklich. Auch ist, wer ihn an Sabbat herauszieht, nicht strafbar27 Welches der Fall ist, wenn Jemand am Sabbat etwas zerreisst, um es durch zwei Stiche wieder zusammen zu nähen.. Macht man aber den Stich so, dass beide Enden auf einer Seite sind, so ist es eine Anheftung, ist wegen כלאים bedenklich und, wer ihn an Sabbat herauszieht, ist strafbar. R. Jehudah sagt; Erst wenn man drei Stiche macht. Ein Sack und ein Weidenkorb werden, falls כלאים daran sind, zusammengerechnet28 Wenn ein Fleck Wollenzeug an einem Korbe und ein Stück Leinenzeug an einem Sack sich befindet und man nähet sie mittelst zweier Stiche zusammen, so werden beide zusammengerechnet, obgleich sie an zwei verschiedenen Sachen angeheftet sind und man darf sich mit dem Sack nicht bedecken.." ] ], "sectionNames": [ "Chapter", "Mishnah" ] }