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"title": "German Commentary on Mishnah Beitzah",
"language": "en",
"versionTitle": "merged",
"versionSource": "https://www.sefaria.org/German_Commentary_on_Mishnah_Beitzah",
"text": {
"Introduction": [
"\nEinleitung.\nDer Traktat Jom Ṭob, nach dem Worte, mit dem er beginnt, auch Bêsza genannt, enthält die allgemeinen Vorschriften über die Feiertage, während die Traktate Pesaḥim, Rosch haschana, Jom hakkippurim (Joma) und Sukka die besonderen Gebote jedes einzelnen dieser Feste behandeln. Warum unser Traktat trotzdem erst hinter Sukka seine Stelle hat und nicht sofort auf ‘Erubin folgt, ist bereits in der Einleitung zum Traktat Scheḳalim (S. 260) erklärt worden.\nDer Feiertag unterscheidet sich vom Sabbat hauptsächlich dadurch, dass an ihm einige zur Speisebereitung erforderliche Tätigkeiten gestattet sind, die am Sabbat nicht verrichtet werden dürfen (s. Sabbat VII 2), insbesondere Schlachten, Enthäuten, Kneten, Kochen, Backen. Andere, wie Mähen, Dreschen, Mahlen, Sieben, Jagen bleiben verboten, wenn sie auch zur Beschaffung der Nahrung für den Feiertag notwendig wären. Wieder andere, wie Seihen, Auslesen, Zerstossen, Holzspalten, Messerschleifen sind in der gewöhnlichen Weise untersagt, in einer von dem werktäglichen Verfahren abweichenden Art erlaubt. Das Feueranzünden und der Transport auf öffentlichem Gebiet sowie aus privatem in öffentliches und umgekehrt ist auch dann gestattet, wenn es nicht dem Zwecke der Speisebereitung dient. Ein klares, konsequent durchgeführtes Prinzip lässt sich in diesen Bestimmungen nicht erkennen. Maimonides meint (Hil. Jom Ṭob I 5), dass alle Verrichtungen, die ohne Schaden für den Wohlgeschmack der Speise vor Eintritt des Festes erledigt werden können, verboten blieben, damit man diese Arbeiten nicht auf den geschäftsfreien Feiertag verschiebe und schliesslich an einer würdigen Feier des heiligen Tages gehindert werde. Leider reicht dieses vortreffliche und logisch begründete Unterscheidungsmerkmal nicht aus. So ist z. B. Fische zu fangen untersagt, Tiere zu schlachten erlaubt, obschon das Fleisch der Fische noch schneller als das der Rinder verdirbt (allerdings kann man Fische in einem Gefäss mit Wasser kurze Zeit am Leben erhalten). Auch darf man Obst nicht vom Baume pflücken, Gemüse nicht aus der Erde reissen, weil Getreide zu mähen verboten ist, obgleich frisches Obst und Gemüse besser als altes schmeckt; dagegen ist Salz, das doch gewiss nicht verdirbt, wenigstens auf eine sonst nicht übliche Art zu zerstossen gestattet, obwohl man Getreide unter keinen Umständen mahlen darf und Zerstossen ebenso zum Begriffe des Mahlens gehört wie Früchte pflücken zu dem des Mähens.\nDie Speisebereitung ist am Feiertage nur für diesen Tag gestattet. Ist der folgende Tag ein Sabbat, darf man für diesen nur dann am Feiertage kochen, backen, warmstellen oder Licht anzünden, wenn man schon vor Eintritt des Festes eine Speise für den Sabbat hergestellt hat. Mit anderen Worten: Man darf am Feiertage die Vorbereitungen für den Sabbat nicht erst in Angriff nehmen, wohl aber fortsetzen und vollenden. Den Namen ‘Erub Tabschilin (wörtlich: Vermengung der Gerichte), mit dem man diese Speise bezeichnet, kann man zur Not damit erklären, dass die am Feiertage herzustellenden Gerichte mit der vorher hergestellten Speise zum Sabbatmahl vereinigt werden; denn wenn diese am Feiertage aufgegessen wurde oder sonstwie abhanden kam, darf man im weitern Verlaufe des Tages nichts mehr für den Sabbat kochen. Wahrscheinlicher ist die Annahme, dass wir es hier mit einer Uebertragung des aus dem Traktat ‘Erubin bekannten Begriffes zu tun haben. Schon dort wird die Bezeichnung ‘Erub weniger auf die Verbindung der Höfe und die Verschmelzung der Sabbatbezirke (Einleitung daselbst Abs. 1 u. 4) als auf die Speise angewendet, durch welche diese Vereinigung bewirkt wird (s. das. Kap. III Anm. 21). So hat das Wort ‘Erub mit der Zeit die Bedeutung einer Speise erlangt, die die Umgehung eines rabbinischen Verbotes ermöglicht, und so wurde dieser Begriff später auch auf die Speise übertragen, durch die das rabbinische Verbot, am Feiertage für den Sabbat zu kochen und zu backen, ausser Kraft gesetzt wird. Nach beiden Talmuden entsprang dieses Verbot der Befürchtung, die unwissende Menge könnte zu dem Irrtum geführt werden, dass man am Feiertage nach Belieben kochen und backen dürfe, also auch für den folgenden Tag, selbst wenn dieser ein Werktag ist. Durch den ‘Erub wird nun den Leuten eingeprägt, dass man nicht einmal für den heiligen Sabbat ohne weiteres Speisen bereiten darf. Nach einer andern Erklärung, die sich nur im bab. Talmud findet, ist der ‘Erub eingeführt worden, damit man über den Vorbereitungen zum Feste nicht des unmittelbar sich anschliessenden Sabbat vergesse, sondern schon am Rüsttage des Feiertages die für den Sabbat erforderlichen Nahrungsmittel rechtzeitig herbeischaffe.\nWas am Feiertage verwendet werden soll, sei es ein Verbrauchs- oder ein Gebrauchsgegenstand, muss schon vor Eintritt des Festes für diesen Zweck bereit stehen (מוכן). Daher darf man in Freiheit lebende Tiere wie Tauben u. ä. nur dann schlachten, Bauhölzer nur dann zum Heizen benutzen, zum Verkauf bestimmte Geräte nur dann in Gebrauch nehmen, wenn man sie schon am Rüsttage dazu ausersehen hat. Andernfalls sind sie nicht מוכן, sondern מוקצה (dem Gebrauch entzogen, wörtlich: abgesondert) und dürfen am heiligen Tage nicht nur nicht verwendet, sondern nicht einmal von der Stelle gerührt werden. Das Wort מוקצה bezeichnet in erster Reihe die zum Trocknen ausgebreiteten Feigen (vgl. Ma‘serot II, 7—8 und III, 1), also Früchte, die man in der Absicht, sie vorläufig nicht zu geniessen, bei Seite gelegt hat. Neben diesem eigentlichen מוקצה (מוקצה דדחייה בידים) unterscheidet man noch folgende Arten: 1) נולד, alles was am heiligen Tage erst entstanden oder gebrauchsfertig geworden ist; 2) חסרון כיס מוקצה מחמת, was durch die Benutzung mehr oder minder entwertet wird, wie Waren und besonders feine oder empfindliche Instrumente; 3) מוקצה מחמת מאוס, alles Widerliche und Ekelerregende, z. B. schmutzige Gefässe; 4) מוקצה מחמת אסור, was einer verbotenen Tätigkeit dient wie Nähnadel, Schreibfeder u. dgl. — Gegenstände der letzten Art dürfen, wenn es Geräte sind, am heiligen Tage zu erlaubten Zwecken verwendet werden; auch darf man sie, wenn man den Platz braucht, auf dem sie liegen, entfernen und anderwärts hintragen; man darf sie nur nicht zu ihrem eigenen Schutze von ihrer Stelle bewegen.\nAus dem Begriffe des מוכן und seines Gegensatzes מוקצה erklärt sich ein beträchtlicher Teil der Vorschriften unseres Traktates. Diese sind freilich nicht übersichtlich an einander gereiht, sondern fast über alle fünf Kapitel verstreut. Mit מוקצה beginnt der Traktat, und mit מוקצה schliesst er. Dazwischen befasst er sich insbesondere mit dem Gesetze über die Speisebereitung an Feiertagen. In der Hauptsache behandeln die beiden ersten Kapitel einige Streitfragen, in denen die Schulen Hillels und Schammais auseinander gingen, das dritte und vierte die Bedingungen, unter denen die Speisebereitung gestattet ist, und die Einschränkungen, denen sie unterworfen ist, während das letzte sich grösstenteils mit dem Sabbatbezirk (s. ‘Erubin, Einl. Abs. 4) solcher Gegenstände beschäftigt, an denen mehrere Personen einen Anteil oder ein Anrecht haben.\n"
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"darf. noch am selben Tage.",
"es dürfe nicht gegessen werden. ehe der Feiertag zu Ende gegangen. — Wie aus Mischna 4 ersichtlich, darf man am Feiertage nichts geniessen, was nicht schon vor Eintritt des Festes dazu bestimmt und vorbereitet war (Einl. Abs. 4.) Dazu gehört in erster Reihe alles, was erst am heiligen Tage entstanden ist (נולד). Daher darf man z. B. am Feiertage keine Milch verwenden, die erst an diesem Tage gemolken wurde. Eier dagegen, die man in einer am Feiertage geschlachteten Henne findet, sind auch dann, wenn sie schon vollkommen ausgebildet, mithin nicht mehr als Bestandteile der Henne anzusehen sind, am Feiertage zum Genusse gestattet, weil sie schon vor Eintritt des Festes in geniessbarem Zustande vorhanden waren. Es entsteht nun die Frage: Wie verhält es sich in dieser Beziehung mit frisch gelegten Eiern? Sind sie als etwas Neuentstandenes zu betrachten oder nicht? Die Schule Schammais verneint die Frage, weil sie zwischen gelegten und ungelegten Eiern keinen wesentlichen Unterschied erkennt; beide waren, worauf es nach ihrer Meinung allein ankommt, schon am Rüsttage reif für den Genuss. Die Schule Hillels bejaht die Frage, weil das Ei erst in dem Augenblicke, da es heraustritt, seine volle Reife erlangt; es unterscheidet sich vom ungelegten nicht allein im Geschmack, sondern auch dadurch, dass es ausgebrütet werden kann, jenes aber nicht. So die Begründung im Jeruschalmi. Von den vier verschiedenen Erklärungen, die der bab. Talmud gibt, sei hier nur eine, die des R. Josef, angeführt: Früchte, die am Feiertage vom Baume gefallen sind, haben die Rabbinen für den ganzen Tag verboten, damit man nicht am heiligen Tage Früchte vom Baume pflücke, was einen schweren Verstoss gegen ein Gesetz der Tora in sich schliesst. Nach der Schule Hillels wäre nun in dem Verbot der herabgefallenen Früchte auch das am Feiertage gelegte Ei inbegriffen, obgleich der Grund für jene rabbinische Bestimmung hier nicht zutrifft; die Schule Schammais dagegen ist der Ansicht, dass das Verbot nicht auf alle ähnlichen Fälle auszudehnen, sondern auf diejenigen zu beschränken ist, in denen die Verletzung eines göttlichen Gesetzes zu befürchten steht.",
"Beides von Olivengrösse. Es handelt sich hier um das Verbot, am Pesachfeste Gesäuertes und Sauerteig zu besitzen (2. B. M. 13, 7). Da die Tora das Verbot des Sauerteigs besonders erwähnt, obgleich es aus dem Verbote des Gesäuerten sich von selbst ergibt, so muss das straffällige Quantum bei Sauerteig kleiner sein als bei Gesäuertem. Dies die Ansicht der Schammaïten, die jedoch von den Hilleliten mit dem Hinweis darauf bekämpft wird, dass das Verbot des Ṡauerteigs nicht ohne weiteres aus dem allgemeinen Verbot des Gesäuerten erschlossen werden konnte, da dieses geniessbar, jener aber ungeniessbar ist, wie auch umgekehrt das Verbot des Gesäuerten nicht aus dem des Sauerteigs gefolgert werden konnte, da dieser einen höhern Grad der Gärung darstellt als jenes. Hinsichtlich des Verbotes, am Pesach Gesäuertes und Sauerteig zu essen, räumt auch die Schule Schammais ein, dass die Strafbarkeit bei beiden schon mit Olivengrösse eintritt. — Die ganze Streitfrage gehört im Grunde nicht hierher; sie wird hier nur angeführt, weil sie auch in ‘Edujot (IV 1), wo die Fälle aufgezählt werden, in denen Bêt Schammai der erleichternden und Bêt Hillel der erschwerenden Ansicht huldigt, im Anschluss an den ersten Satz unserer Mischna vorgetragen wird."
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"Wer am Feiertage Wild oder Geflügel schlachtet. deren Blut nach 3. B. M. 17, 13 mit Erde bedeckt werden muss.",
"die vom vorangegangenen Tage <ftnote>. מבעוד יום (wörtlich: solange es noch Tag war) fehlt in ‘Edujot (IV 2) und im Jeruschalmi z. St.",
"mit dem Spaten graben und bedecken soll. Da es nicht kurz heisst: ובית הלל אוסרין (= die Schule Hillels aber verbietet es), so ergibt sich, dass einerseits die Schammaïten sogar von vornherein zu schlachten und die erforderliche Erde auszugraben gestatten, andererseits die Hilleliten der vollzogenen Tatsache gegenüber ihre Bedenken zurückstellen.",
"denn die Asche des Herdes liegt ja bereit. Diese Begründung findet schon der bab. Talmud befremdlich. Vielleicht sind die Worte ומודים bis ויכסה nur eine Parenthese des Mischnaordners, so dass der Satz שאפר כירח מוכן הוא noch zu den Worten der Schule Hillels gehört, die damit einem naheliegenden Einwande vorbeugen will: Wenn die Tora schon das Schlachten am Feiertage erlaubt hat, warum soll es wegen des Mangels an vorbereiteter Erde unterbleiben müssen? Darauf die Antwort: Es braucht ja gar nicht zu unterbleiben, da ja die Asche des Herdes in jedem Haushalt schon vor Eintritt des Festes zu diesem Zweck bereit liegt. Nun verstehen wir auch den Streit der beiden Schulen. Die Schammaïten halten nämlich, wie aus einer Baraita in Ḥullin 88 b ersichtlich, die Asche nicht für geeignet, im Sinne des Gesetzes das Blut zu bedecken. Es bleibt also, wenn man am Feiertage Wild oder Geflügel schlachten will und keine Erde vorbereitet hat, nichts anderes übrig, als sich mit dem Spaten welche zu verschaffen, während man nach den Hilleliten zu diesem äussersten Mittel nicht zu greifen braucht, da nach ihrer daselbst ausgesprochenen Ansicht auch Asche ein geeigneter Stoff ist. [וניאה לי שזהו גם כוונת התלמוד דפריך אפר כירה מאן דכר שמיה ואלו לדעת המפרשים הוה ליה למפרך מאי קאמר מאחר שטעם המשנה אין לו שום טעם אבל לדידי שפיר קא פריך דהכי הוה ליה למימר בית שמאי אומרים יחפור בדקר ויכסה ובית הלל אומרים יכסה באפר שאפר כירה מוכן הוא אי נמי ובית הלל אומרים לא ישחוט אלא אם כן היה לו עפר מוכן או אפר שאפר כירה מוכן הוא אבל השתא אפר כירה מאן דכר שמיה ועוד מדקא משני רבה הכי קאמר ואשר כירח מוכן הוא ולא קא משני תני ואפר כירה מוכן הוא משמע שלא בא להגיה כמשנתנו אלא פרושא קמפרש לה כלומר דהך לישנא שאפר כירה מוכן הוא סיומא דמלתא דבית הלל הוא ולהשמיענו שמכסין גם באפר כירה כהך ברייתא דחולין פ״ח: והכי קאמרי לא ישחוט אלא אם כן היה לו עפר מוכן דאין לחוש שמתוך כך אתי לאמנועי משמחת יום טוב כדחיישי בית שמאי שהרי אשר כירה מוכן הוא ואם אין לו מאתמול יכול להסיק תנור וכירים ולהכין לו אשר חם קודם שישחוט ומודים שאם כבר שחט ואין לו עפר מוכן ולא אפר כירה ועד שיסיק את התנור לצלות את העוף או החיה יבלע הדם בקרקע שיחפור בדקר ויכסה.]"
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"Man darf die Leiter nicht von einem Taubenschlag zum andern tragen. um die zu schlachtenden Tauben am Feiertage herunterzuholen.",
"wohl aber von einem Flugloch zum andern. desselben Taubenschlages.",
"Diese und diese will ich herausnehmen. Man darf am Feiertage nur solche Tauben schlachten, die man noch vor Eintritt des Festes, also vor Anbruch der Nacht, ausgewählt und zu diesem Zwecke bestimmt hat (s. Einl. Abs. 4). Nach Bêt Hillel genügt dazu ein Wort, nach Bêt Schammai muss es handgreiflich geschehen. — נענע ist Iterativ vou נוע = bewegen, schütteln."
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"sind sie verboten. Selbst wenn man schwarze und weisse Tauben vor dem Feste zum Schlachten bestimmt hat, diese in dem einen und jene in dem andern Neste, am Feiertage aber findet man weisse im Neste der schwarzen und schwarze im Neste der weissen, sind sie verboten, weil wir annehmen, dass die ausgewählten davongeflogen und fremde an ihre Stelle getreten sind. Findet man drei Tauben, wo man nur zwei vorbereitet hat, so sind wegen der fremden Taube, sofern man sie von den beiden anderen nicht unterscheiden kann, auch diese verboten."
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"man dürfe die Klappen. תריסין sind die an den Gewürzschränken der Krämer mittels einer Angel in der Mitte befestigten Türen, die abgenommen und während der Verkaufszeit als Ladentisch benutzt werden. Sonst ist תריס gewöhnlich der Schild. Es ist das gr. ϑυρεός, das im Grunde alles Türförmige bezeichnet, sowohl den Stein, der den Hauseingang schliesst, als den grossen, länglichen, viereckigen Schild. Hier steht das Wort in seiner ursprünglichen Bedeutung, wenn nicht etwa ϑυρίς (= die kleine Tür, Dimin. v. ϑύρα) zu lesen ist.",
"am Feiertage nicht abnehmen. weil dies unter das Verbot der Bautätigkeit fällt.",
"während die Schule Hillels sogar sie wieder anzubringen gestattet. da der Schrank kein Bauwerk, sondern ein Gerät ist.",
"man dürfe die Mörserkeule. עלי ist ein schwerer Stössel, mit dem man die Körner zu Graupe stampft (Spr. 27, 22), also ein Gerät, dessen eigentliche Bestimmung einer am Feiertage verbotenen Tätigkeit dient (s. Einl. Abs. 2 u. 4).",
"man dürfe die Haut nicht vor den Treter hinlegen. Durch das Treten, das die Wirkung des Gerbens hat (s. Ḥullin IX 2), soll verhütet werden, dass die vom eben geschlachteten Tiere abgezogene Haut verderbe. — Andere Lesart: לפני בית הדריסה׳ לפני הדריסח.",
"wenn noch Fleisch von Olivengrösse an ihr haftet. weil man am Feiertage nichts von seiner Stelle fortbewegen darf, was nicht zur Nahrung, zur Speisebereitung oder als Gebrauchsgegenstand dient (s. Einleitung Abs. 4). Das Wort כזית fehlt im Jeruschalmi.",
"die Schule Hillels aber erlaubt es. damit man sich nicht durch die Besorgnis, das Fell könnte Schaden erleiden, zurückhalten lasse, zu Ehren des Festes ein Tier zu schlachten.",
"einen Feststrauss. s. Sukka K. III Anm. 25.",
"eine Torarolle nicht auf öffentliches Gebiet hinaustragen. Nach ihrer Ansicht sind die am Schabbat verbotenen, am Feiertage aber erlaubten Handlungen nur zum Zwecke der Speisebereitung gestattet.",
"die Schule Hillels aber erlaubt es. Nach ihrer Meinung ist die Beförderung aus privatem in öffentliches Gebiet oder umgekehrt (über diese Begriffe s. ‘Erubin K. IX Anm. 14), da sie einmal für die Speisebereitung gestattet ist, auch zu jedem andern Zwecke erlaubt."
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"man dürfe nicht Brothebe. 4. B. M. 15, 17—21.",
"und Abgaben. 5. B. M. 18, 3.",
"ob sie nun gestern oder erst heute abgehoben wurden. also nicht einmal die Hebe von dem am Feiertage hergestellten Teige und die Abgaben von dem am Feiertage geschlachteten Vieh.",
"die Schale Hillels aber erlaubt es. Die Schammaïten hielten ihnen eine gleiche Bestimmung entgegen. גזרה שוה bedeutet in der spätern Terminologie die Auslegung eines Gesetzes auf Grund eines gleichlautenden Ausdrucks in einem andern Gesetze. Hier steht das Wort noch in seinem ursprünglichen Sinne und bezeichnet die Anwendung eines Gesetzes auf einen strittigen Fall auf Grund sachlicher Übereinstimmung (ubi eadem ratio legis, ibi eadem dispositio).",
"und Fruchthebe. 4. B. M. 18, 12.",
"die man abzuheben befugt ist. Die Abgabe von den Feldfrüchten kann am Feiertage nie zur Abhebung gelangen, weil sie erst mit der Vollendung solcher Arbeiten fällig wird, die am heiligen Tage unstatthaft sind, während die Abgabe vom Brotteig und vom Schlachtvieh auch am Feiertage fällig werden kann, da Kneten und Schlachten an diesem Tage erlaubt ist."
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"Er lese wie sonst. d. h. er scheide das aus, was den kleinern Teil ausmacht und die geringere Mühe verursacht, sei es das Untaugliche, sei es das Geniessbare.",
"im Körbchen. קנון = ϰανοῦν.",
"einem Sieb. weil es den Anschein erweckt, dass er auf Vorrat für den folgenden Tag liest.",
"Man darf sogar spülen und abschöpfen. Wasser auf die Hülsenfrüchte giessen und den oben schwimmenden Abfall entfernen."
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"man dürfe am Feiertage nur Portionen schicken. von denen man annehmen kann, dass der Empfänger der Gabe sie noch vor Ausgang des Festes verzehren wird.",
"aber nicht Getreide. das meistens zur Brotbereitung verwendet wird, diesem Zwecke aber heute nicht dienen kann, weil es am Feiertage nicht gemahlen werden darf (s. Einl. Abs. 2).",
"Rabbi Simon erlaubt Getreide. da es ja ungemahlen gekocht werden kann."
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"sowohl genähte. die man anziehen kann.",
"als ungenähte. die man als Hülle benutzen kann.",
"selbst wenn beiderlei Stoffe. Wolle und Leinen (3. B. M. 19, 19; 5. B. M. 22, 11).",
"sofern sie nur dem Bedarf des Festes dienen können. als Tischdecke z. B.",
"aber keine genagelte Sandale. die man am Feiertage ebensowenig anziehen darf wie am Schabbat (Schabbat VI 2.)",
"weil er einen Handwerker erfordert. der ihn schwärzen soll."
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"auf das man sich für den Schabbat stützt. Mit anderen Worten: Man soll die Speisebereitung für den Schabbat nicht erst am Feiertage beginnen, sondern schon am Vorabend des Festes einen kleinen Anfang machen, auf den man sich dann stützen kann, um am Feiertage selbst, auch nach beendetem Festmahl, die Vorbereitungen für den Schabbat zu Ende zu führen. Hat man diese „Verbindung der Gerichte“ (ערוב תבשלין, s. Einl. Abs. 3) unterlassen, so kann man am Feiertage das Festmahl reichlicher bereiten, damit etwas für den Schabbat übrig bleibe, darf aber für den Schabbat keine besondere Speise herrichten.",
"Hat man es. das am Vorabend des Festes bereitete Schabbatgericht."
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"Fällt er. der Feiertag.",
"so muss man nach der Ansicht der Schule Schammais alles. was in hierologischem Sinne (Pesaḥim K. I. Anm. 26) unrein ist.",
"vor Schabbat ins Reinigungsbad tauchen. die Reinigung ist der Wiederherstellung oder Instandsetzung eines Gerätes ähnlich und daher an Schabbat- und Feiertagen unstatthaft.",
"Menschen am Schabbat. Zum Vergnügen darf man selbst am Schabbat in kaltem Wasser baden; darum dürfen auch unreine Menschen an diesem Tage ein Reinigungsbad nehmen."
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"Und sie stimmen darin überein, dass man mit Wasser, um es zu reinigen, die Haschaḳa. Speisen und Getränke, die unrein geworden sind (Anm. 4), können nie wieder rein werden. Eine Ausnahme bildet nur das Wasser. Wird es in einem Gefässe so tief in das Reinigungsbad getaucht, dass seine Oberfläche mit der des Bades in Berührung kommt, so erlangt es wieder seine frühere Reinheit. Diese Berührung nennnt man Haschaka (den Kuss). Am heiligen Tage ist dieses Verfahren nur in einem Gefässe zulässig, das gleich dem steinernen für hierologische Unreinheit nicht empfänglich ist. Ein anderes Gefäss würde ja durch das unreine Wasser selbst unrein und durch das Bad wieder gereinigt, also gewissermassen instandgesetzt werden (vgl. Anm. 5).",
"in einem Gefässe aus Stein vornehmen darf, aber nicht die Ṭeḇila. d. h. man darf das unreine Wasser nicht in ein unreines Gefäss füllen, um gelegentlich der Haschaḳa auch dieses zu reinigen; denn nur Wasser darf am heiligen Tage gereinigt werden, weil es ein unentbehrliches Getränk ist (das Wasser des Reinigungsbades selbst eignet sich aus irgend einem Grunde, z. B. wegen seines Geschmackes, nicht zum Trinken), nicht aber ein Kleid oder Gerät.",
"gestattet ist. Aus Ḥagiga II 6—7 ist ersichtlich, dass die mit Rücksicht auf niedrigere Grade der Heiligkeit vorgenommene Reinigung für Gegenstände von höherer Heiligkeit nicht ausreicht, und dass die Reinheit gewisser Gruppen von Personen für andere, die sich strengerer Reinheit befleissigen, nicht genügt. Daher müssen z. B. die zur Benutzung für Teruma (על גב תרומה) gereinigten Gefässe aufs neue ins Bad getaucht werden, wenn man sie für Opferfleisch (על גב קודש) verwenden will, ebenso die Kleider der Priester, die Teruma essen, wenn sie von Personen, die Opferfleisch essen, in Gebrauch genommen werden sollen. Diese Reinigung ist nun auch am heiligen Tage gestattet; denn die Gefässe und die Kleider sind ja im Grunde rein, und sie werden nur ins Reinigungsbad getaucht, um ihnen für die neue, höhere Bestimmung oder die andere, strengere Gesellschaft die Weihe zu geben. — In dem Ausdruck מגב לגב steht גב für על גב = für, wegen."
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"ohne ihnen die Hände aufzustützen. Wer ein Opfer darbringt, muss ihm, bevor es geschlachtet wird, die Hände auflegen (3. B. M. 1, 4; 3, 2 u. öfter). Dies kann nach der Meinung der Schammaïten auch am vorhergehenden Tage geschehen und muss mit Rücksicht darauf am Feiertage unterbleiben, an dem es laut einem rabbinischen Verbote nicht gestattet ist, sich auf ein lebendes Tier zu stützen.",
"aber nicht Ganzopfer. deren Fleisch dem Altarfeuer geweiht, mithin im Gegensatze zu den Friedensopfern dem Genusse des Menschen entzogen ist. Am Feiertage aber darf nur geschlachtet werden, was zur menschlichen Nahrung dient. Selbstverständlich ist hier von Privatopfern die Rede. Öffentliche Ganzopfer werden ja sogar am Schabbat dargebracht.",
"Man bringt sowohl Friedens- als Ganzopfer. jedoch nur die vorgeschriebenen (Ḥagiga I 2—6) Privatopfer, nicht aber freiwillige.",
"dar und stützt ihnen die Hände auf. Nach ihrer Ansicht muss das Aufstützen der Hände dem Schlachten unmittelbar vorangehen."
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"wenn es sich nicht auch zum Trinken eignet. Man darf zwar nach ihrer Meinung nur das am Feiertage kochen, was man essen oder trinken will (K. I Anm. 20); es ist jedoch gestattet, eine grössere Menge Trinkwassers zu kochen, um den Rest zum Waschen einzelner Körperteile zu verwenden.",
"die Schule Hillels aber erlaubt es. Vgl. K. I Anm. 21.",
"um sich daran zu wärmen. Wie aus einer im Talmud z. St. angeführten Baraita ersichtlich, ist das die Ansicht der Hilleliten, die von der Schule Schammais folgerichtig bekämpft wird."
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"In drei Dingen erschwert Rabban Gamliel. obschon ein Nachkomme Hillels.",
"Man darf am Feiertage kein heisses Wasser für den Schabbat warmstellen. Während es nach der Schule Hillels auf Grund des ‘Erub Tabschilin (Anm. 1) nicht allein gestattet ist, am Feiertage für den Schabbat zu backen und zu kochen, sondern auch einen Kessel heissen Wassers so einzuhüllen, dass es noch am Schabbat warm bleibt, ist dies nach Ansicht der Schammaïten nur dann erlaubt, wenn man schon vor Eintritt des Festes damit begonnen hat.",
"man richtet am Feiertage keinen Leuchter auf. d. h. man darf einen aus einzelnen Teilen bestehenden Leuchter nicht zusammensetzen. Die Schule Hillels erlaubt es, weil der Begriff des Bauens auf Geräte keine Anwendung findet (vgl. K. I Anm. 12—14).",
"man bäckt das Brot nicht in grossen Laiben. die beim Kneten einen übermässigen, am Feiertage tunlichst zu vermeidenden Kraftaufwand erfordern. — Nach Jeruschalmi ist umgekehrt die Herstellung mehrerer kleinerer Brötchen mühsamer als die eines grossen Brotes, und man wird daher von jenen nicht mehr bereiten, als für den Bedarf des Feiertages nötig ist, wodurch die Heiligkeit des Tages, die jegliche Speisebereitung für den Werktag verbietet, besser gewahrt wird. — Mit גריצא wird im Targum das hebr. הלה übersetzt.",
"das Brot in grossen Laiben und als Kohlenkuchen. חורי (von חרה = חרר brennen), vermutlich ebenso wie חררה = Kohlenkuchen. Nach einer Ansicht im Jeruschalmi z. St. ist es das im 1. B. M. 40, 16 erwähnte Gebäck."
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"Man darf am Feiertage zwischen den Ruhebetten. des Speisesaales. Nach der Lesart des bab. Talmud (בית המטות; s. auch Raschi u. R. Ascher) hat Rabban Gamliel das ganze Speisezimmer auszufegen gestattet und nicht bloss, wie einige Erklärer betonen, den kleinen Raum zwischen den einzelnen Ruhebetten, auf denen man sich nach dem Brauche jener Zeit zum Essen lagerte.",
"fegen und die Kohlenpfanne hinstellen. um wohlriechende Gewürze auf ihr zu verbrennen, wie es in vornehmen Häusern damals nach jeder Mahlzeit Sitte war. — Der Ausdruck מוגמר ist vom aram. גומרא (= Kohle) gebildet.",
"und in den Pesachnächten ein Böcklein in seiner Ganzheit zubereiten. גדי מקולס ist nach der Erklärung der Tosefta (s. auch Jer. z. St. und Bab. Pesaḥim 74a) ein Böcklein, das mit Kopf und Rumpf, mit Füssen und Eingeweiden zusammen am Feuer gebraten wird, also in der Weise, wie es beim Pesachopfer die Vorschrift ist (2. B. M, 12, 9), bei dem der Kopf nicht wie sonst vom Rumpfe getrennt wurde und die Kniestücke zwar abgeschnitten, aber dennoch gleich den Eingeweiden mitgebraten wurden (Pesaḥim VII 1). Zur Worterklärung verweist Raschi auf קולסא, ein aram. Lehnwort, das dem Targum zur Übersetzung des hebr. כובע dient, mithin den Helm bezeichnet. Die Eingeweide hingen nebst den Kniestücken so am Bratspiess, dass sie den Kopf des Pesachopfers wie ein Helm umgaben (So zu Pesaḥim 74a; ein wenig anders lautet Raschis Erklärung das. 53a und hier z. St.).",
"was die Weisen verbieten. Den Fussboden darf man nicht fegen, weil man leicht dazu gelangen könnte, ihn durch Ausfüllen etwaiger Löcher zu ebnen, was unter das Verbot der Bautätigkeit fällt. Räucherwerk darf man nicht anzünden, weil die zur Speisebereitung notwendigen Handlungen nur dann auch zu anderen Zwecken gestattet sind, wenn diese einem allgemeinen Bedürfnis entsprechen. Ein Böcklein darf man in den Pesachnächten seit der Zerstörung des Tempels nicht nach Art des Pesachopfers zubereiten, damit man nicht zu dem Irrtum verleitet werde, als dürften ausserhalb des Heiligtums Opfer dargebracht werden."
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"Eine Kuh darf mit dem Riemen zwischen ihren Hörnern ausgehen. selbst am Schabbat (s. Schabbat V Ende), weil der Riemen sie schmückt und daher nicht als Last betrachtet werden kann.",
"man darf Pfeffer in der dazu bestimmten Mühle mahlen. wenn er am Feiertage gebraucht wird. Nach den Weisen darf man ihn nur zerstossen, aber nicht mahlen.",
"doch darf man es kratzen. mit einem Holzkamm, der die Haut des Tieres nicht verletzt. — קרצף setzt das Targum (Ijob 2, 8) für das hebr. גרד = kratzen, schaben. — Maimonides versteht unter מקרדין die Entfernung kleiner Insekten, unter מקרצפין die Beseitigung grössern Ungeziefers aus den Haaren der Haustiere.",
"Man darf es weder striegeln noch kratzen. denn erlaubt man das Kratzen, wird man sich auch zu striegeln gestatten."
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"Die Pfeffermühle. von der in der vorigen Mischna die Rede war.",
"wegen des Metallgerätes und wegen des siebartigen Gerätes. Die Mühle besteht aus drei Teilen. Der obere enthält die eiserne Mahlvorrichtung, der mittlere das hölzerne Sieb, der untere das zur Aufnahme des gemahlenen Pfeffers bestimmte Schüsselchen. Da diese drei Geräte mit einander verbunden sind, so wird die ganze Mühle unrein, wenn auch nur einer ihrer Teile mit einem Herd der Unreinheit (Pesaḥim K. I Anm. 26 u. 29) in Berührung kam. Wird ein unreines Gerät so beschädigt, dass es seiner Bestimmung nicht mehr entspricht, verliert es seine Unreinheit. Bei unserer Mühle tritt dieser Fall erst dann ein, wenn kein einziges ihrer drei Geräte mehr für seinen Zweck zu gebrauchen ist. Entfernt man einen seiner Bestandteile, so behält dieser seine Unreinheit, und auch die Mühle bleibt wegen der beiden anderen Teile unrein, obgleich sie ihrem eigentlichen Zwecke nicht mehr dienen kann. Wird die ganze Mühle auseinandergenommen und in ihre drei Bestandteile zerlegt, so behalten diese ihre Unreinheit, weil jeder Teil für sich ein Gerät darstellt, das für Unreinheit empfänglich ist. Das Schüsselchen ist ein zur Aufnahme fester oder flüssiger Stoffe geeignetes Gefäss und als solches, auch wenn es nicht aus Metall, sondern aus Holz oder Ton gefertigt ist, für Unreinheit empfänglich. Das Sieb kann zwar als Aufnahmegerät nicht angesprochen werden, es ist ja umgekehrt dazu bestimmt, das Feingemahlene durchzulassen; da ihm aber andererseits die Aufgabe zufällt, das Grobkörnige zurückzuhalten, so ist es ebenfalls für Unreinheit empfänglich. Die Mahlvorrichtung endlich kenn, obschon sie zur Aufnahme von Gegenständen weder bestimmt noch geeignet ist, gleichwohl unrein werden, weil Metallgeräte, auch wenn sie wie Messer, Schwerter und dgl. keinerlei Behältnis aufweisen, für Unreinheit empfänglich sind."
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"Ein Kinderwagen. Ein Rädergestell, auf das sich die Kleinen stützen, wenn sie gehen lernen.",
"kann als Midrâs. Midrâs (von דרס = drücken) ist ein häufig angewandter Kunstausdruck für einen Gegenstand, der durch den Druck unrein wird, den eine menstruierende Frau, eine Wöchnerin, eine mit Fluss oder mit Aussatz behaftete Person durch ihre Körperschwere auf ihn geübt hat, sei es dass sie auf ihm stand, sass oder lag, sei es dass sie an ihm lehnte oder hing (Zabim II 4), sofern nur der Gegenstand für eine dieser Benutzungsarten bestimmt war, wie es bei unserm Wagen der Fall ist.",
"unrein werden und darf am Schabbat in die Hand genommen. da er ein Hausgerät ist.",
"aber nur über Geräten geschleift werden. weil er, über die blosse Erde gezogen, Einschnitte machen würde. — Unter כלים (Geräte) versteht die Mischna auch Gewebe (s. z. B. I 10; vgl. auch 5. B. M. 22, 5). Hier ist in erster Reihe an Teppiche zu denken.",
"weil er nur eindrückt. aber nicht die Erde aufreisst."
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"Man darf am Feiertage keine Fische aus den Vivarien fangen. ביבר (das lat. Vivarium) ist ein Aufbewahrungsort für lebende Tiere: ein Wasserbehälter für Fische, ein kleiner umhegter Park für Wild, eine Volière für Vögel. Die Jagd gehört zu den Tätigkeiten, die einen so werktäglichen Charakter tragen, dass sie am Feiertage selbst zum Zwecke der Speisebereitung verboten sind (s. Einl. Abs. 2).",
"und ihnen kein Futter vorsetzen. weil Fische nicht täglich gefüttert zu werden brauchen.",
"wohl aber darf man Wild und Geflügel aus den Vivarien fangen. da sie sich leichter mit der Hand fangen lassen als Fische, die rasch entschlüpfen, wenn man nach ihnen greift.",
"ist es verboten. sie zu fangen.",
"braucht nicht erst gejagt zu werden. kann man sie vielmehr auf den ersten Griff fangen.",
"so ist es erlaubt. wenn man sie schon vor Eintritt des Festes zum Schlachten bestimmt hat (s. Kap. I Anm. 10)."
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"dass es sich schon am Vorabend des Festes gefangen hat. Alles Zweifelhafte dagegen darf man am Feiertage nicht nur nicht essen, sondern nicht einmal in die Hand nehmen.",
"Erlaubt sind sie. Es ist streitig, wie das gemeint ist, ob man sie auch essen oder nur in Empfang nehmen darf, Auf alle Fälle tritt Rabban Gamliel mit diesen Worten der im ersten Satze unserer Mischna vertretenen Ansicht entgegen."
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"am selben Tage Gebratenes von der Grösse einer Ölbeere davon zu essen. denn man darf am Feiertage keine Speise für den Ausgang des Festes bereiten.",
"wenn auch nur Rohes von Olivengrösse aus der Schlachtstelle. wenn auch bis zum Anbruch der Nacht nur soviel Zeit übrig bleibt, dass man das Tier schlachten und nach seinem Tode ein Stückchen Fleisch von der Schnittstelle am Halse, wo die Haut nicht erst abgezogen zu werden braucht, roh verzehren kann.",
"Hat man es. gleichviel ob gesundes oder dem Tode nahes.",
"soll man es nicht an einer Stange oder auf einer Bahre hereinbringen. wie es an Werktagen geschieht.",
"sondern man schaffe es gliederweise in der Hand herein. obgleich das anstrengender ist und der Weg öfter gemacht werden muss."
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"Ist ein erstgeborenes Tier. Ein solches darf ausserhalb des Tempels nur geschlachtet werden, wenn es einen Leibesfehler hat, der es für den Altar untauglich macht (5. B. M. 15, 19—22).",
"soll nach der Meinung des Rabbi Juda ein Sachkundiger. Zur Worterklärung von מומחה s. ‘Erubin V Anm. 31.",
"holt man es herauf und schlachtet es. am Feiertage.",
"darf man es nicht schlachten. man erwartet: לא יעלה (= darf man es nicht heraufschaffen). Ohne Leibesfehler darf man es ja ausserhalb des Tempels überhaupt nicht schlachten, auch nicht am Werktage. Es kann demnach hier nicht von einem Leibesfehler die Rede sein, der erst durch den Sturz in die Grube entstanden sein könnte, sondern nur von einem solchen, der schon vor Eintritt des Festes vorhanden, aber noch von keinem Sachverständigen untersucht worden war. Nun fällt das Tier am Feiertage in die Grube. Findet der hinabsteigende Fachmann, dass der Leibesfehler ausreicht, um es vom Opferaltar auszuschliessen, so kann es heraufgeholt und geschlachtet werden; andernfalls darf man es trotz des Leibesfehlers, den es sich beim Sturze zugezogen, am Feiertage wenigstens nicht schlachten, weil dieser Fehler, der es allerdings für den Altar untauglich macht, erst im Laufe des Tages entstanden ist, mithin das Fleisch des Tieres beim Beginne des Festes verboten war. Was aber beim Eintritt des heiligen Tages dem Genusse oder sonstiger Verwendung entzogen ist, bleibt nach einer allgemeinen Regel den ganzen Tag von der Benutzung ausgeschlossen.",
"solange es noch Tag war. vor Einbruch der Nacht, mit der das Fest beginnt.",
"gilt es nicht als vorbereitet. Nach seiner Ansicht genügt es nicht, dass der Fehler beim Eintritt des Feiertages schon bekannt war; er musste vielmehr zu dieser Zeit schon als solcher erkannt sein, der das Tier vom Altar ausschliesst, weil es nur in diesem Falle am Vorabend mit Sicherheit für den Bedarf des Feiertages bestimmt werden konnte (s. Einl. Abs. 4)."
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"Verendetes Vieh darf man nicht von der Stelle rühren. am Feiertage.",
"dass er darüber und über verunreinigte Brothebe. Wenn die Brothebe (4. B. M. 15, 17—21) unrein geworden, darf sie selbst der Priester nicht mehr essen; sie muss vielmehr verbrannt werden, was jedoch am Feiertage auch dann nicht gestattet ist, wenn man die Flamme zur Speisebereitung benutzen wollte (s. Pesaḥim K. III Anm. 21)."
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"Man darf am Feiertage keine Bestellungen. bei denen Gewichte oder Geldbeträge genannt werden.",
"auf Vieh von Anfang an machen. wohl aber dürfen zu den ersten Bestellern, die sich schon am Vorabend gemeldet hatten, am Feiertage neue Teilnehmer hinzutreten (Jeruschalmi), die da erklären, sie wollten ebensoviel Fleisch nehmen wie dieser oder jener.",
"wenn sie schon am Vorabend des Festes ihre Bestellung angemeldet hatten. wenn sie schon vor Eintritt des Feiertages vereinbart hatten, für welchen Betrag oder wieviel Pfund von dem zu schlachtenden Tiere jeder erhalten soll.",
"Man darf Fleisch gegen ein Gerät oder ein Hackmesser wägen. aber nicht gegen die üblichen Gewichte, wie es am Werktage geschieht. — Zu קופיץ s. Scheḳalim K. VIII Anm. 9."
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"man darf es aber an einem andern Messer abziehen. um es zu reinigen oder zu polieren, nach der Meinung anderer selbst in der Absicht, es zu schärfen (s. Talmud z. St.). — משיאין (v. נשא) eigentlich = heben, anlegen; vgl. 2 Sam. 17, 13.",
"Verkaufe. Andere Lesart: שקול = wäge.",
"mir für einen Denar Fleisch. weil man beim Einkauf von Lebensmitteln, der am Feiertage selbstverständlich nur auf Kredit erfolgen kann, keinen Preis nennen darf."
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"Man darf zum Krämer. Andere Lesart: לחברו.",
"mit dem Maasse. Man darf nicht das Verlangen stellen, dass der Krämer es mit dem Maasse fülle, ja man darf eine Maassbezeichnung nicht einmal erwähnen, sondern nur das Gefäss füllen lassen und es nach Ablauf des Feiertages messen.",
"dass er seine Maasse am Vorabend des Feiertages füllte und am Feiertage den Käufern. Zur Form לקוחות vgl. נמושות (lies: nemoschot; Pea VIII 1) und משוחות (‘Erubin IV 11; s. auch Anm. 65 das.). In der Einzahl zieht man die Form לוקח vor.",
"dass er auch am Zwischenfeste. an den Werktagen des Pesach- und des Sukkotfestes.",
"wegen der Klärung der Maasse. An diesen Tagen, an denen die Leute weniger beschäftigt waren, hielt er öffentliche Vorträge. Deshalb füllte er die Maasse schon in der Nacht, damit der Wein oder das Öl sich inzwischen kläre, wodurch sich nicht allein der Verkauf nach Schluss des Vortrages rascher abwickelte, sondern auch—worauf es ihm hauptsächlich ankam—der Käufer keine schäumende Ware bekam, wie es sonst bei dem grossen Andrang unvermeidlich gewesen wäre. — In einigen Ausgaben fehlen die Worte בדורי המדות מפני.",
"wegen der Genauigkeit der Maasse. Wenn dem Kunden in sein eigenes Gefäss gemessen wird, bleiben immer einige Tropfen im Maasse zurück. Darum füllte er in seiner Gewissenhaftigkeit schon vorher die Gefässe, die er dann den Käufern nach Hause gab. — Zum Worte מיצוי s. ‘Erubin K. IV Anm. 66.",
"mit dem man vertraut ist. bei dem man das Vertrauen geniesst, dass es wegen des Preises, den man ja am Feiertage nicht nennen darf, später nicht zu Meinungsverschiedenheiten kommen wird.",
"Gib mir Eier oder Nüsse nach Zahl. aber nicht nach Maass oder Gewicht.",
"zu Hause zu zählen. Daher hat das Zählen nicht so sehr den Charakter der Geschäftsmässigkeit wie das Messen und Wägen."
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"trage man sie nicht in einem Korbe oder einer Kiepe. wie es an Werktagen geschieht. — קופה (arab. قغة), von קפף, einer Nebenform zu קוף (תקופה) und נקף (הקיף) = umgeben, umschliessen, ist ein grosser Korb, den man auf dem Rücken trägt.",
"wohl aber darf man sie auf der Schulter oder vor sich her tragen. indem man sie in der Hand hält.",
"wenn man Stroh holt. für das Vieh oder zum Heizen.",
"die Kiepe nicht über den Rücken hängen. wie es an Werktagen geschieht. — קופה (arab. قغة), von קפף, einer Nebenform zu קוף (תקופה) und נקף (הקיף) = umgeben, umschliessen, ist ein grosser Korb, den man auf dem Rücken trägt.",
"aber nicht das Holz im Hinterhofe. Das dort aufgestapelte Holz ist nicht allein zum Heizen bestimmt, sondern findet auch beim Bau Verwendung; deshalb darf man es am Feiertage nur dann benutzen, wenn ein Teil davon schon vorher zum Heizen gebraucht wurde (Einl. Abs. 4). Das Stroh dagegen eignet sich zu keiner am Feiertage unstatthaften Verwendung; darum darf man es auch von einem bisher noch unberührten Haufen zum Heizen nehmen."
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"sondern nur von dem anliegenden. Wenn es auch zur Verstärkung der Wand dient, darf man es doch am Feiertage wegnehmen, um damit den Ofen zu heizen, sofern nur die Wand dadurch nicht zerstört wird.",
"wenn es gesammelt ist. vor Beginn des Festes.",
"vom Holzplatz. קרפף ist ein von einer Mauer, einem Zaune oder einer Hecke umgebener Platz, gewöhnlich hinter dem Hause (‘Erubin K. IX Anm. 5). Das Wort ist vermutlich von קפף (s. Anm. 1) durch die auch sonst beobachtete (דמשק — דרמשק, Massilia — Marseille, כסם — כרסם, vielleicht auch שבט — שרביט) Einschiebung eines ר gebildet.",
"Was ist hier ein Holzplatz. Muss er durchaus in der Nähe des Hauses sich befinden, oder darf er auch ausserhalb der Ortschaft liegen?",
"der der Ortschaft nahe ist. nicht weiter als 70⅔ Ellen von ihr entfernt ist (vgl. ‘Erubin K. V Anm. 12).",
"in den man nur mit dem Schlüssel eintreten kann. Er braucht also nur gleich dem Hofe verschlossen zu sein.",
"läge er auch an der Schabbatgrenze. s. ‘Erubin Einleitung Abs. 4."
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"Man darf von den Balken. die ja in der Regel zum Bau bestimmt sind.",
"auch nicht von einem am Feiertage zerbrochenen Balken. weil er beim Eintritt des Festes nicht zum Heizen vorbereitet war (Einl. Abs. 4).",
"Man spalte es. das für den Ofen bestimmte Holz.",
"noch mit einer Sense. da dieses Werkzeug im allgemeinen zu Arbeiten verwendet wird, die am Feiertage verboten sind.",
"sondern mit einem Hackmesser. קופיץ = ϰοπίς, ein Küchengerät (s. Scheḳalim K. VIII Anm. 9).",
"eine Öffnung entsteht. Die Türen und Fenster waren z. B. durch Ziegel verstopft, von denen einige am Feiertage herausfielen, so dass man durch die entstandene Öffnung einige Früchte herausholen kann.",
"Man darf sogar von vornherein ein Loch machen. indem man einige der lose auf einander liegenden Ziegelsteine herauszieht; sind aber die Türen und Fenster vermauert, darf man selbstverständlich keinen Stein entfernen, um Früchte herauszunehmen."
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"Man darf keine Lampe aushöhlen. nicht einmal mit dem Finger, den man in weichen Lehm bohrt.",
"man darf keine Kohlen anfertigen. wie sie in der Industrie (bei Goldschmieden z. B.) Verwendung finden.",
"Man darf ihn durch die Flamme mittels zweier Lampen teilen. indem man seine beiden Enden in zwei Lampen steckt und ihn in der Mitte anzündet."
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"um Salzfische darauf zu braten. Damit die Fische auf dem heissen Rost nicht anbrennen, werden geeignete Scherbenstücke oder ölgetränkte Papierstreifen untergelegt. Der Grund des Verbotes ist in der vorigen Mischna angegeben: „weil man damit ein Gerät herstellt“.",
"Man darf nicht Ofen und Herd auskratzen. um die Asche zu entfernen.",
"wohl aber ebnen. die Asche niederdrücken (כבש = pressen) und gleichmässig verteilen.",
"um den Topf auf sie zu setzen. weil es einer Bautätigkeit ähnlich sieht.",
"Man darf den Topf nicht mit einem Scheit stützen. weil man Holz nur zum Heizen am Feiertage verwenden darf.",
"und ebensowenig eine Tür. Jeruschalmi hat הדלת. Die Lesart בדלת wird aber durch den bab. Talmud bezeugt, der schon an ihr Anstoss nimmt. Eine ähnliche Konstruktion findet sich in Bechorot VIII 8: אין פודין (בכור אדם) לא כעבדים ולא בשטרות ולא בקרקעות ולא בהקדשות (statt ההקדשות).",
"Man darf kein Vieh am Feiertage mit dem Stock treiben. wie es an Werktagen geschieht, wenn man das Vieh zum Verkaufe auf den Markt führt."
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"zum Reinigen seiner Zähne nehmen. Er ist der Meinung, dass man Brennholz am Feiertage nicht bloß zum Heizen, sondern auch zu anderen erlaubten Zwecken in die Hand nehmen darf, und setzt sich damit in Widerspruch zur vorigen Mischna (s. Anm. 26).",
"was vor ihm. im Hause.",
"um Feuer zu machen. Wenn auch das Holz im Hofe als vorbereitet gilt (Mischna 2), darf man in ihm doch nicht kleine Späne auf Vorrat für mehrere Tage zu einem Haufen zusammentragen."
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"auch nicht aus Wasser. Man darf am Feiertage nur Feuer machen, indem man das Holz an einer schon von früher her brennenden Flamme oder an glühenden Kohlen anzündet; man darf aber nicht das Feuer am Feiertage erst erzeugen, sei es dass man zwei Holzstücke durch Reibung aneinander entzündet, sei es dass man einen trockenen Ast solange in festes Gestein oder harte Erde bohrt, bis er durch die schnelle Drehung Feuer fängt. Vermutlich aber bedeuten hier אבנים und עפר (Stein und Erde) nicht nur andere Mittel, sondern auch andere Methoden der Feuererzeugung. Man hat demnach bei אבנים an Steine zu denken, aus denen man mittels harter Metalle Funken schlägt. Freilich ist es nicht der Feuerstein, dessen losgelöste Teilchen den Zunder in Brand setzen, sondern der Stahl; allein noch im spätern Mittelalter galt ja der im Steine schlummernde Funke, der durch den Stahl nur geweckt wird, als Schulbeispiel für den Unterschied zwischen einer in der Möglichkeit und einer in der Wirklichkeit vorhandenen Eigenschaft. Unter עפר wären wieder leicht entzündliche Mineralien (Schwefel u. ä.) zu verstehen, die durch Druck, Stoss oder Schlag in Flammen gesetzt werden können. Wie aber soll man Feuer aus Wasser hervorbringen? Maimonides (Mischne Tora, Hil. Jom Ṭob IV, I) denkt zunächst an wasserhelle (lies כמים st. במים), besonders starke Naphtha (Äther), die sich entzündet, wenn sie geschüttelt wird. Dann meint er (das.), dass Flachs und ähnliche Stoffe in Brand geraten, wenn man sie in den Brennpunkt eines mit Wasser gefüllten und den Sonnenstrahlen ausgesetzten Glases bringt. Ähnlich lautet die Erklärung, die Raschi z. St. aus Donolos Kommentar zum Sefer Jeszira anführt. Auch Plinius spricht gelegentlich (historia naturalis XXXVI, 199) von Glasballons (vitreae pilae), die sich, mit Wasser gefüllt (addita aqua), so sehr an der Sonne erhitzen, dass sie Kleider verbrennen. Ausführlicher erörtert Lactantius (de ira dei X, 18—19) diese Beobachtung in seiner Tolemik gegen den Atomismus: „Wenn die härtesten Stoffe von einem heftigen Stosse getroffen werden, schlägt Feuer heraus. Sind etwa in Eisen oder Kiesel Atome des Feuers verborgen? Warum brechen sie nicht von selbst hervor? Und wie konnten sie in einem so kalten Stoffe sich aufhalten? Hält man eine Glaskugel voll Wasser (orbem vitreum plenum aquae) in die Sonne, so kann an dem vom Wasser zurückgestrahlten Lichte (de lumine, quod ab aqua refulget) selbst in der grössten Kälte Feuer angezündet werden. Soll man denn annehmen, dass auch im Wasser Feuer ist, da man doch an der Sonne nicht einmal im Sommer Feuer anzünden kann?“ Welche Rolle spielt nun das Wasser bei diesem Vorgang? Das ist die Frage, die uns hier am meisten interessiert. Dass man mit Hilfe einer bikonvexen Linse (eines sogenannten Brennglases) einen hohen Grad von Wärme erzielt, weiss jedes Kind. Diese Wirkung beruht auf der nach dem Einfallslot hin gerichteten Ablenkung, welche die Sonnenstrahlen an der Grenzfläche zweier durchsichtiger Mittel erleiden, wenn sie aus dem optisch dünnern in das optisch dichtere übergehen. Sie ist um so stärker, je mehr Sonnenstrahlen die Linse auffängt und je kleiner der Raum ist, auf den sie sie vereinigt, mit anderen Worten: je grösser ihre Oberfläche und je geringer ihre Brennweite ist. Eine entgegengesetzte Wirkung hat die bikonkave Linse; sie sammelt nicht die Sonnenstrahlen, sie zerstreut sie vielmehr. Ist eine Linse auf der einen Seite gewölbt, auf der andern hohl, so hat die stärker gekrümmte Fläche das Übergewicht. Ein leeres (d. h. mit Luft gefülltes) Trinkglas würde daher, da seine innere, konkave Fläche vermöge ihres kleinern Radius stärker als die äussere, konvexe gekrümmt ist, als Zerstreuungslinse wirken. Füllt man es aber mit Wasser, so bildet dieses eine bikonvexe Linse, durch welche die Sonnenstrahlen gesammelt und zu sehr starker Brennwirkung vereinigt werden. Allerdings ist das Brechungsverhältnis an der Grenzfläche zwischen Luft und Wasser nur annähernd 4:3, während es zwischen Luft und Glas einen höhern Wert hat (etwa 3:2). Es wäre demnach eine bikonvexe Linse ans massivem Glase einem mit Wasser gefüllten Trinkglase vorzuziehen. Da aber grössere Glasmassen nicht in der erforderlichen Klarheit und Durchsichtigkeit hergestellt werden können, so hat man auch in neuerer Zeit noch zu Schmelzversuchen lieber hohle, mit Flüssigkeiten gefüllte Brenngläser benutzt. — Im bab. Talmud ist zwischen Erde und Wasser ולא מן הרעפים eingeschaltet. So wird auch in Bereschit Rabba (Abs. 11) und in Jeruschalmi Berachot (VIII 5 Ende) dem ersten Menschen die Erfindung zugeschrieben, Feuer durch Aneinanderschlagen von Ziegeln (רעפים) hervorzubringen. Der bab. Talmud meint dagegen (Pesaḥim 54 a unten), Adam hätte Steine (אבנים) an einander gerieben.",
"um auf ihnen zu braten. weil sie dadurch gehärtet werden. — Im Arabischen heisst رغف kneten (Teig, Lehm u. dgl.). Vielleicht bezeichnet daher רעפים nur die ungebrannten, an der Sonne getrockneten Lehmziegel zum Unterschiede von לבנים, welches Wort vermutlich seiner Grundbedeutung nach (לבן = weiss machen, glühen) vorzugsweise auf Backsteine angewendet wurde.",
"Ferner. s. Mischna 6, wo R. Eli‘ezer ebenfalls den Weisen gegenüber die erleichternde Ansicht vertritt.",
"Man darf sich am Vorabend des Schabbat im siebenten Jahre. dem sogenannten Brachjahre (2. B. M. 23, 10—11; 3. B. M. 25, 1—7).",
"statt auf den Trockenplatz. מוקצה (von הקצה = absondern, entfernen, beseitigen) ist eine Stelle im Hinterhofe (‘Erubin II 3 und X 8) oder auf dem Dache, auf die man Weintrauben oder Feigen zum Trocknen legt. In frischem wie in getrocknetem Zustande sind diese Früchte an Schabbat- und Feiertagen ohne weiteres gestattet; in der Zwischenzeit aber, während des Trocknens, sind sie dem Genusse entzogen und müssen daher (Einl. Abs. 4), wenn sie am heiligen Tage gegessen werden sollen, am Vorabend für diesen Zweck bestimmt werden. — Vielleicht ist מוקצח hier mit e (statt â) am Ende zu lesen, so dass nicht der Trockenplatz, sondern die Früchte selbst gemeint wären und על neben bedeutete.) am Ende zu lesen, so dass nicht der Trockenplatz, sondern die Früchte selbst gemeint wären und על neben bedeutete.",
"Hier von will ich morgen essen. Eine genauere Bezeichnung wie in Kap. I Mischna 3 ist nach seiner Meinung nur bei Lebewesen erforderlich. Was hier vom siebenten Jahre gilt, ist auch auf die Früchte der übrigen Jahre anwendbar, sofern sie verzehntet sind. In der Regel werden jedoch die Abgaben von den zum Trocknen bestimmten Früchten erst nach Vollendung dieses Prozesses abgehoben. Sie können also, da die Verzehntung an Schabbat- und Feiertagen verboten ist (Kap. V Mischna 2), ohnehin an diesen Tagen nicht gegessen werden (‘Erubin Kap. II Anm. 18). Anders im Brachjahre, dessen Früchte von allen Abgaben befreit sind."
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"Man darf am Feiertage Früchte durch das Bodengitter hinunterlassen. Wenn Früchte auf dem Dache ausgebreitet liegen und Regen droht, darf man sie durch eine Öffnung im Fussboden oder eine Falltür in die unteren, geschützten Räume fallen lassen, aber nicht auf einer Leiter oder Treppe hinunter befördern. — משילין könnte נשל zum Stamme haben, ist aber wahrscheinlicher Hif‘il von שול (s. Sukka K. I Anm. 53). Die Lesart schwankte schon in alter Zeit (s. den bab. Talmud z. St.) zwischen מנשירין ,משחירין ,משירין ,משילין u. משחירין.",
"aber nicht am Schabbat. Die Worte אבל לא נשבת fehlen im Jeruschalmi.",
"Man darf Früchte. die durch Nässe Schaden leiden.",
"desgleichen Krüge Wein und Krüge Oel. obgleich hier der durch die Regentropfen entstehende Schaden nur gering ist. — Jeruschalmi liest: וכן כדי יין וכן כדי שמן."
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"was am Schabbat strafbar ist. Zwar handelt es sich hier nur um rabbinische Verbote; dennoch wird der Ausdruck חייבין עליו gebraucht, weil auch die Übertretung rabbinischer Vorschriften bestraft wurde.",
"sei es aus dem Begriffskreise des Ruhegebotes. s. ‘Erubin K. X Anm. 30 u. Pesaḥim K. VI Anm. 10.",
"sei es aus dem Begriffskreise des Anheimgestellten oder aus dem Begriffskreise des Gottgefälligen. מצוה, eigentlich das Gebotene, bezeichnet im weitern Sinne jedes gute Werk und jede fromme Handlung, auch wenn sie nicht vorgeschrieben sind.",
"ist auch am Feiertage strafbar. Jeruschalmi liest: כל שהוא משום שבות משום רשות משום מצוה חייבין עליו ביום טוב .",
"Man darf keinen Baum besteigen. damit man keinen Zweig abbreche.",
"auf keinem Tiere reiten. weil man an den heiligen Tagen auch dem Tiere Ruhe gewähren muss (Jeruschalmi).",
"auch nicht auf dem Wasser schwimmen. damit man keine Schwimmgeräte anfertige.",
"man darf nicht mit den Händen klatschen. um den Takt anzugeben. — Das Verbum ist Denominativ von טפח = innere Handfläche.",
"nicht musizieren. So nach Maimunis Mischnakommentar z. St. Nach Raschi heisst מספקין: mit den Händen auf die Hüften schlagen (vgl. Jer. 31, 19 [l8] und Ez. 21, 17). Nach Jeruschalmi bezeichnet sowohl מטפחין als מספקין das Zusammenschlagen der Hände, dieses aber als Gebärde des Zornes (vgl. 4. B. M. 24, 10), jenes dagegen als Ausdruck des Behagens.",
"nicht tanzen. Diese drei rabbinischen Verbote begründet der b. Talmud mit der Befürchtung, man könnte sich verleiten lassen, ein Musikinstrument herzustellen oder ein schadhaft gewordenes instand zu setzen.",
"von der Schwagerehe nicht entbinden. 5. B. M. 25, 7—9.",
"noch die Schwagerehe vollziehen. das. 5—6. — Der Grund dieser vier Verbote liegt in der Gepflogenheit, über die genannten Akte Urkunden auszustellen, die man am heiligen Tage nicht schreiben darf. Auffallen muss es, dass diese Handlungen hier zu den anheimgestellten Dingen gezählt werden, während sie in Wahrheit nicht nur ein gutes Werk, sondern gradezu eine Pflicht darstellen. Dem Belieben überlassen ist die Rechtsprechung nur dann, wenn ein Würdigerer und Berufenerer das Richteramt übernehmen könnte, die Eheschliessung nur für den, der schon eine Frau hat, die Schwagerehe nur unter der Voraussetzung, dass ein älterer Bruder da ist, der sie in erster Reihe zu vollziehen hat. Der bab. Talmud meint, dass die Mischna in der Tat diese Fälle vor Augen hatte.",
"Tax- oder Banngelübde tun. Weihgelübde sind solche, durch die man einen Gegenstand dem Heiligtum weiht. Durch Taxgelübde verpflichtet man sich zur Zahlung der im 3. B. M. 27, 1—7 je nach Alter und Geschlecht festgesetzten Taxe an den Tempelschatz. Die Banngelübde beziehen sich bald auf eine Gabe an das Heiligtum, bald auf ein Geschenk für die Priester. Hat man sich nicht näher erklärt, so hat nach Raschi (z. St.) der Tempelschatz, nach Maimonides dagegen (Hil. ‘Arachin VI 1) die Priesterschaft Anspruch auf die Gabe. Die Meinungsverschiedenheit beruht auf dem Streit in ‘Arachin VIII 6 [ ועיין כסף משנה ולחם משנה ומשנה למלך שם] — Das Verbot beruht auf der Ähnlichkeit dieser Eigentumsübertragung mit dem Besitzwechsel durch Verkauf.",
"und weder Priesterhebe. 4. B. M. 18, 12 u. 28.",
"noch Zehnten. das. 21 u. 5. B. M. 14, 22—29.",
"absondern. Wie man an den heiligen Tagen unbrauchbare Geräte nicht gebrauchsfähig machen darf, so haben die Rabbinen auch verboten, Früchte, die man, weil die vorgeschriebenen Abgaben noch nicht entrichtet sind, nicht geniessen darf, durch Abhebung dieser Abgaben geniessbar zu machen. Aus demselben Grunde darf man auch die Brothebe (4. B. M. 15, 17—21) nicht absondern, es sei denn, dass der Teig erst am Feiertage geknetet worden.",
"um so mehr gilt es für den Schabbat. Die hier aufgezählten Verbote wurden ausdrücklich für die Feiertage mit stillschweigender, weil selbstverständlicher Ausdehnung auf den Schabbat festgesetzt. Daneben gibt es indessen auch umgekehrt eine grosse Zahl rabbinischer Verbote, die im Traktate Schabbat (zum Teil auch in ‘Erubin) vorgetragen wurden, aber auch, wie der Anfang unserer Mischna lehrt, für die Feiertage gelten. So löst sich am einfachsten der scheinbare Widerspruch zwischen diesem und dem ersten Satze der Mischna.",
"Der Feiertag unterscheidet sich vom Schabbat nur hinsichtlich der Speisebereitung allein. An allen Feiertagen mit Ausnahme des Versöhnungstages ist es gestattet zu schlachten, Feuer anzuzünden, zu kneten, zu backen, zu kochen und ähnliche dem Zwecke der Speisebereitung dienende Arbeiten zu verrichten, die am Schabbat verboten sind (Einl. Abs. 2). Alle übrigen am Schabbat untersagten Tätigkeiten sind auch am Feiertage unstatthaft. Dass die Entweihung des Schabbat vom Gesetze schwerer geahndet wird als die des Feiertages, kommt hier nicht in Betracht. Der Ausdruck אוכל נפש ist aus 2. B. M. 12, 16 entlehnt; gemeint ist מלאכת אוכל נפש ."
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"Haustiere und Geräte richten sich nach den Füssen des Eigentümers. Sie dürfen am Schabbat oder Feiertage nur dorthin gebracht werden, wohin auch der Besitzer gehen darf, also nicht über seinen Schabbatbezirk (‘Erubin Einl. Abs. 4) hinaus befördert werden.",
"richtet es sich nach seinen Füssen. Es geht aus der Mischna nicht klar hervor, nach wessen Füssen es sich richtet. Auch über die Auffassung im bab. Talmud gehen die Meinungen auseinander. Nach Maimonides (Hil. Jom Ṭob V 11) hat das dem Sohne übergebene Vieh unter allen Umständen den Schabbatbezirk des Vaters, das dem Hirten anvertraute dagegen nur dann den Schabbatbezirk des Eigentümers, wenn es mehr als einem Hirten übergeben wurde, andernfalls richtet es sich nach dem Hirten, selbst wenn es ihm erst am Feiertage übergeben wurde. Nach Jeruschalmi gilt der Schabbatbezirk des Hirten, wenn es nur einen einzigen im Orte gibt, sonst aber der des Besitzers, sofern er das Vieh nicht schon vor Eintritt des heiligen Tages übergeben hat. Nach Raschi ist dies auch die Auffassung des bab. Talmud.",
"der allen zugänglich ist. Wenn daher die Brüder verschiedene Schabbatbezirke haben, dürfen die Geräte nur innerhalb einer Fläche, die allen diesen Bezirken gemeinsam ist, unter Umständen also überhaupt nicht transportiert werden"
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"so richtet es sich nach den Füssen des Entleihers. selbst wenn er es erst am heiligen Tage abgeholt hat.",
"so richtet sich dieser nach den Füssen beider. Vgl. Anm. 25.",
"Rabbi Juda befreit hinsichtlich des Wassers. d. h. er befreit die Besitzerin des Teiges von der Verpflichtung, auf den Schabbatbezirk der Frau, die ihr das Wasser geliehen, Rücksicht zu nehmen.",
"weil davon nichts Greifbares zurückbleibt. Es ist ja im gekneteten Teige nicht mehr wahrzunehmen. — ממש stammt von משש = betasten, greifen. Es wäre daher memesch (wie ממר v. מרר) oder mâmâsch (wie מסך v. סכך) zu lesen. Die übliche Aussprache lautet jedoch mammasch, und so haben es auch die Punktatoren des Targum Jer. (5. B. M. 32, 17) vokalisiert. Demnach wäre eine Nebenform נמש (arab. لمس) anzunehmen, der wir vermutlich in נמושות (Pea VIII 1) begegnen, wofür Abba Schâûl (s. Jer. das.) משושות gesetzt hat. Solche Übergänge sind nicht selten. Man vergleiche נפץ mit נקב ,פצץ mit נשל ,קבב mit נהם ,שלל mit כסכה ,המם (v. נסך) mit מסך (v. סכך). Vielleicht gehört auch נאר und das noch nicht befriedigend erklärte נאף hierher. נאר (Ps. 89, 40 u. Klagel. 2, 7) wäre dann gleich ארר mit verfluchen zu übersetzen, und נאף (das im Targum mit גוף [verwandt mit גפף = umarmen] wiedergegeben wird) könnte gleich אפף umschliessen, umfangen bedeuten. נאפופים (Hose‘a 2, 4) ist nicht notwendig von נאף, sondern eben so gut von אפף (nach der Form גפחולים) abzuleiten und als Umarmungen (dem Sinne nach allerdings = Ehebruch) aufzufassen."
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"Die Kohle hat den Schabbatbezirk des Besitzers. Man darf sie daher nur soweit am heiligen Tage tragen, als auch ihr Eigentümer gehen darf (vgl. Anm. 23).",
"die Flamme hat den ihren überall. Wenn also jemand an einer fremden Kohle seine Lampe angezündet hat, so darf er diese innerhalb seines eigenen Schabbatbezirks nach Belieben transportieren, ohne auf den Besitzer der Kohle Rücksicht nehmen zu müssen. Die Flamme birgt ja keinen Teil der Kohle in sich, wie etwa das Salz in der vorigen Mischna ein verborgener Bestandteil des Teiges ist; sie besteht vielmehr aus den brennenden Gasen und festen Stoffen des Lampenöls, durch welches sie genährt und unterhalten wird. Aus demselben Grunde ist wieder die Kerze, die etwa an der Lampe entzündet wurde, weder an deren Schabbatbezirk noch an den der Kohle gebunden. Genau genommen ist die Flamme nicht einmal כרגלי המדליק, wie z. B. das Wasser am Schlusse unserer Mischna ברגלי הממלא ist; sie ist nur insofern von dem Schabbatbezirk dessen, der sie angezündet hat, abhängig, als sie untrennbar an einen Gegenstand gebunden ist, der einen Besitzer hat. An und für sich aber ist sie בכל מקום, gibt es für sie überhaupt keine Schabbatgrenze.",
"Die Kohle des Heiligtums unterliegt dem Gesetze über Veruntreuung. Wer heiliges Gut frevelhaft benutzt, wird bestraft und muss den Schaden ersetzen; geschah es aus Versehen, so muss er ein Schuldopfer darbringen und erhöhten Schadenersatz leisten (3. B. M. 5, 14—16).",
"die Flamme dagegen darf man zwar nicht benutzen. weder als Licht noch als Wärmequelle.",
"aber sie unterliegt nicht dem Gesetze über die Veruntreuung. die mutwillige Benutzung wird nicht geahndet, die irrtümliche braucht nicht gesühnt zu werden.",
"Trägt man eine Kohle in öffentliches Gebiet. s. ‘Erubin Kap. IX Anm. 14.",
"so ist man strafbar. wenn es am Schabbat geschah; am Feiertage ist ja die Beförderung aus Privatgebiet in öffentliches und umgekehrt sogar gestattet (Einleitung Abs. 2).",
"verfährt man ähnlich mit einer Flamme. indem man z. B. ein im Zimmer brennendes Feuer nach dem offenen Fenster hin weht, so dass die Flamme zur Strasse hinaus züngelt []. — Bei Aliasi fehlt der eingeklammerte Satz vollständig; im Jeruschalmi und ebenso bei R. Ascher steht er nicht in der Mischna, sondern nur in einer im Anschluss an diese angeführten Baraita (Tosefta).",
"Die Zisterne eines Privatmannes hat den Schabbatbezirk des Privatmannes. über dessen Schabbatgrenze hinaus das Wasser daher nicht geschafft werden darf, wenn es auch jedermann zur Verfügung steht.",
"die der Bewohner einer Ortschaft hat den Schabbatbezirk der Bewohner dieser Ortschaft. Diese Bestimmung lässt verschiedene Deutungen zu. Es kann der natürliche Schabbatbezirk der Ortschaft gemeint sein, wie er ein für alle Mal nach der im Traktat ‘Erubin gegebenen Anleitung (s. das. Einl. Abs. 4) von den Sachverständigen festgesetzt wurde. Man kann aber auch den Schabbatbezirk der einzelnen Ortsbewohner darunter verstehen, so dass jeder derselben, der seinen Schabbatwohnsitz durch ‘Erub verlegt hat (s. daselbst), befugt wäre, das von ihm geschöpfte Wasser so weit zu tragen, wie er selbst gehen darf. Endlich kann כרג י אנשי אותה העיר denselben Sinn haben wie כרגלי שתיהן in der vorigen und כמקום שהולכין in der vorletzten Mischna, so dass das Wasser nur innerhalb des allen Ortsbewohnern gemeinsamen Bezirks transportiert werden dürfte, mithin der ‘Erub des einen alle übrigen beschränken würde.",
"die der babylonischen Rückwanderer. Die unter Zerubabel aus Babylonien zurückgekehrten Juden hatten im heiligen Lande Brunnen und Zisternen auf öffentlichen Wegen für die Reisenden angelegt.",
"hat den Schabbatbezirk des Wasserschöpfers. Da sie herrenlos sind, kann jeder das Wasser, das er aus ihnen geschöpft hat, innerhalb seines eigenen Schabbatbezirks nach Belieben transportieren."
],
[
"und die Bewohner dieser Ortschaft haben einen ‘Erub. Verschmelzung der Schabbatbezirke durch Verlegung des Wohnsitzes (s. ‘Erubin Einl. Abs. 4 g. Ende).",
"so dürfen sie ihm keine bringen. Da die Früchte Privateigentum sind, haben sie den Schabbatbezirk ihres Besitzers.",
"so richten sich seine Früchte nach ihm. Er darf sie also von dort holen."
],
[
"so dürfen sie keine Portionen nach Hause tragen. sofern ihr Heim jenseits der Schabbatgrenzen des Gastgebers liegt und die Gäste auf Grund eines ‘Erub zu ihm gekommen sind.",
"dass er ihnen schon am Vorabend des Festes ihre Portionen zugeeignet hat. indem er sie einem Dritten mit den Worten überreichte: Erwirb diese und jene Portion für diesen und jenen meiner Gäste.",
"Man darf nicht Steppentiere tränken und schlachten. weil sie beim Eintritt des Festes nicht zum Schlachten bestimmt waren (vgl. Kap. I Mischna 3).",
"wohl aber darf man Haustiere. An Stelle von ביתיות hat Jeruschalmi בייתות (lies: bajjatot).",
"tränken und schlachten. Man pflegte die Tiere kurze Zeit vor dem Schlachten zu tränken, damit sich nachher die Haut leichter abziehen lasse. Um aber ihren Durst zu stillen, darf man auch Steppentiere selbst am Schabbat tränken.",
"die auf der Heide. ausserhalb des Schabbatbezirks. — Mit Efra (אפרא) übersetzt Targum Jer. zu 2. B. M. 2, 3 das hebr. סוף, das Jon. daselbst ebenso wie אחו (1. B. M. 41, 2) durch גומייא wiedergibt. Demnach wäre Schilf die eigentliche Bedeutung von אפר, Heide nur die übertragene."
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"Mischnajot mit deutscher Übersetzung und Erklärung. Berlin 1887-1933 [de]",
"https://www.nli.org.il/he/books/NNL_ALEPH002378149/NLI"
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