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"language": "en",
"title": "Mishnah Oholot",
"versionSource": "https://www.talmud.de/tlmd/die-deutsche-mischna-uebersetzung",
"versionTitle": "Mischnajot mit deutscher Übersetzung und Erklärung. Berlin 1887-1933 [de]",
"priority": 0.5,
"versionNotes": "Ordnung Seraïm, übers. und erklärt von Ascher Samter. 1887.
Ordnung Moed, von Eduard Baneth. 1887-1927.
Ordnung Naschim, von Marcus Petuchowski u. Simon Schlesinger. 1896-1933.
Ordnung Nesikin, von David Hoffmann. 1893-1898.
Ordnung Kodaschim, von John Cohn. 1910-1925.
Ordnung Toharot, von David Hoffmann, John Cohn und Moses Auerbach. 1910-1933.",
"actualLanguage": "de",
"languageFamilyName": "german",
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"direction": "ltr",
"heTitle": "משנה אהלות",
"categories": [
"Mishnah",
"Seder Tahorot"
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"Manchmal werden zwei Dinge durch einen Toten1 Jeruschalmi Nasir VII Ende. Unter einem „Toten“ ist nicht bloss eine ganze Leiche zu verstehen, sondern auch Teile einer solchen, die nach Abschnitt 2 als אבי אבות הטומאה (VK, 4) anzusehen sind. unrein2 Ein drittes Ding kann aber, wenn dies ein Mensch oder ein Gerät ist, nicht mehr unrein werden., eines wird siebentägig-unrein3 Und muss noch am dritten und siebenten Tage besprengt werden und dann noch טבילה haben, nach Num. 19, 19., und eines abend-unrein4 Wörtlich: „es wird unrein mit einer Abend-Unreinheit“. Darunter versteht man, dass ein Ding bis zum Sonnenuntergang des Tages, an dem es unrein geworden, in seiner Unreinheit verbleibt. Hat vor Sonnenuntergang טבילה (VK, 9) stattgefunden, so tritt nach Sonnenuntergang die vollständige Reinheit ein.. Manchmal werden drei Dinge durch einen Toten unrein, zwei siebentägig-unrein und eines abend-unrein5 Das letztere vermag nicht mehr einen Menschen oder ein Gerät zu verunreinigen.. Manchmal endlich werden vier Dinge durch einen Toten unrein, drei siebentägig-unrein und einer abend-unrein5 Das letztere vermag nicht mehr einen Menschen oder ein Gerät zu verunreinigen.. Wieso (werden) zwei (durch einen Toten unrein)? Ein Mensch, der einen Toten6 Alles, was אבי אבות הטומאה ist. berührt, wird siebentägig-unrein7 Er ist ein אב הטימאה geworden, und jeder durch מת bewirkte אב הטומאה ist siebentägig unrein (VO, 3). und der Mensch, der diesen berührt8 Dieser ist bloss ראשון (VK, 2)., wird abend-unrein9 Das gilt aber nur, wenn der erste Mensch, während er den zweiten berührt, nicht mehr mit dem Toten in Verbindung steht (שלא בחבורין). Dagegen wird der, welcher den noch in Verbindung mit dem מת stehenden Menschen berührt, ein אב הטומאה und siebentägig unrein VO, 25..",
"Wieso drei? Geräte, die einen Toten berühren10 Diese werden nach dem Satze חרב חרי הוא כחלל gleich einem אבי אבות הטומאה. Vgl. VK, 5, wonach einige diesen Satz nur für Metall-Geräte gelten lassen, und nach Allen bei כלי חרס der Satz nicht gilt., und die Geräte, welche diese Geräte berühren11 Das Gerät wird nur אב הטומאה, obgleich das berührte Gerät ein אבי אבות הטומאה ist. Denn nur, wenn das Gerät einen Menschen berührt, der ein אב oder אבי אבות ist, erhält es den טומאה-Grad des Berührten; aber nicht, wenn das Gerät ein anderes Gerät berührt., werden siebentägigunrein; das dritte aber, es sei Mensch oder Geräte, wird abend-unrein12 Denn dieses ist bloss ראשון. Es hätte hier der Fall so angenommen werden können, dass zuerst ein Mensch den Toten berührt, dann כלים den Menschen, und das dritte kann zuletzt sowohl ein Mensch als ein כלי sein. Allein die Mischna hat die vorliegende Ordnung vorgezogen, um damit die in Note 11 angegebene Gesetzesbestimmung zu lehren..",
"Wieso vier? Geräte, die einen Toten berühren10 Diese werden nach dem Satze חרב הרי הוא כחלל gleich einem אבי אבות הטומאה. Vgl. VK, 5, wonach einige diesen Satz nur für Metall-Geräte gelten lassen, und nach Allen bei כלי חרס der Satz nicht gilt., and ein Mensch, der diese Geräte berührt13 Dieser wird אב הטומאה., und die Geräte, die diesen Menschen berühren14 Diese werden ebenfalls אב הטומאה nach VK, 5., werden siebentägig-unrein; das vierte aber, es sei Mensch oder Geräte15 Diese werden bloss ראשון, vgl. Note 11., wird abend-unrein. Es sagt R. Akiba: Ich weiss noch16 Manche lesen יש לו statt יש לי, wonach לו sich auf מת bezieht: Der Tote kann auch ein Fünftes verunreinigen. ein fünftes, nämlich: Wenn ein Zeltpflock17 השפוד (arab. سغود) eig. ein Bratspiess, aber auch sonst eine Stange. Hier ist die Rede von einer metallenen Stange, die als Zeltpflock dient und im Zeitraume steckt (Richter 4, 21). Nach Maimon. ist hier von der Zeltstange in der Mitte des Zeltes die Rede. Wäre die Stange von Holz, so würde sie als flaches Holzgerät nicht verunreinigungsfähig sein (VK 12) im Zelte18 Das nach VO, 21 durch einen Toten selbst siebentätig unrein wird. Ein solches Zelt ist, solange der Tote sich darin befindet, ein אבי אבות, und auch der Pflock ist ein אבי אבות. eingesteckt ist, so werden Zelt und Pflock19 Diese beiden sind אבי אבות. und ein Mensch, der den Pflock berührt20 Der ist ein אב הטומאה., und die Geräte, die diesen Menschen berühren21 Diese werden auch אבות הטומאה, nach Note 14., siebentägigunrein; das fünfte aber, es sei Mensch oder Geräte, wird abendunrein. Da sagte man zu ihm: Das Zelt wird nicht mitgerechnet22 Da der Pflock als Teil des Zeltes betrachtet wird, so gelten Pflock und Zelt bloss als ein Ding, denn beide empfangen die Unreinheit direkt vom Toten. R. Akiba dagegen meint, selbst wenn der Pflock erst nach der Entfernung des Toten vom Zelte in das Zelt gesteckt wird, bewirkt er dieselbe Unreinheit, wie wenn er während der Anwesenheit des Toten darin gewesen wäre, vgl. ס״ט S. 28 ff..",
"Mensch und Geräte werden durch einen Toten unrein23 Der Inhalt dieser Mischna folgt aus den drei vorhergehenden משניות.. In einer Beziehung wird beim Menschen mehr erschwert als bei Geräten, und in anderer Beziehung wird bei Geräten mehr erschwert als beim Menschen. Letzteres insofern, als bei Geräten (die einen Toten berühren) drei Dinge (unrein werden können24 Wie in Mischna 2. ), beim Menschen aber nur zwei25 Wie in Mischna 1.. In der Beziehung wird wieder beim Menschen mehr erschwert, dass, wenn ein Mensch in der Mitte ist, es vier Dinge sind (die unrein werden können26 Wie in Mischna 3 ); wenn er aber nicht in der Mitte ist, sind es nur drei27 Wie in Mischna 2. Jedoch können, während der Mensch oder das Gerät mit dem Toten in Verbindung steht (בחבורין), selbst tausend gleichzeitig mit einander in Verbindung befindliche Gegenstände verunreinigt werden (nach VO, 25). Die Bestimmung von חבורין findet aber nur Anwendung bei Menschen und Geräten, aber nicht bei Speisen und Getränken (יו״ב)..",
"Mensch und Kleider28 Anstatt כלים (in M. 4) werden hier בגדים genannt, weil diese auch für Sitz und Lager geeignet sind (מ״א). werden durch einen Flüssigen unrein. In einer Beziehung wird beim Menschen mehr erschwert als bei Kleidern, und in anderer Beziehung wird bei Kleidern mehr erschwert als bei Menschen. Ersteres insofern, als ein Mensch, der den Flüssigen berührt, seine Kleider29 Die er während der Berührung des זב anhat, oder auch nur berührt. Dasselbe gilt von jedem Geräte, das er während dieser Zeit berührt (VK 25). Diese טימאה בחבורין beim זב überträgt sich aber nur auf das erste Gerät, mit dem der ניגע בזב unmittelbar in Verbindung steht, aber nicht auf ein zweites Gerät, das vom ersten berührt wird. Anders bei מת, oben Note 26. verunreinigt; die Kleider aber, die einen Flüssigen berühren30 Ebenso die Kleider, die der זב anhat., können andere Kleider nicht verunreinigen31 Denn die Kleider sind bloss ראשון, und ein Gerät (ebenso ein Kleid) kann nur durch einen אב הטומאה verunreinigt werden (VK 16).. Bei Kleidern wird wieder in der Beziehung mehr erschwert, dass die den Flüssigen tragenden Kleider32 Auf denen er gesessen oder gelegen hat. einen Menschen33 Der sie berührt oder trägt oder darauf sitzt. verunreinigen können34 Denn der Sitz und das Lager des זב sind אב הטומאה (VK 32). Auch die Kleider des den משכב berührenden Menschen werden unrein in der Weise, wie in VK 25 bestimmt wird.; aber der den Flüssigen tragende Mensch35 Selbst während er mit dem זב in Verbindung steht (בחבורין). kann keinen andern Menschen36 Auch kein irdenes Gerät. verunreinigen37 Wohl aber kann er während dieser Zeit בחבורין ein כלי שטף (VK 10) verunreinigen..",
"Ein Mensch37a Jebamot 120 b, Nasir 43 a. verunreinigt nicht eher, als bis ihm die Seele ausgeht38 Wenn er das Leben gänzlich ausgehaucht hat.; selbst einer, dessen Sehnen zerschnitten sind39 גַיּדֵ (denom. von גיד, Sehne), die Sehnen zerschneiden (Aruch), überhaupt „zerschneiden“; מגויד, ein Zerschnittener; vgl. Jebamot 16, 3., selbst der Agonisierende40 גוסס, ein im Todeskampfe (Agonie) Liegender (viell. vom syr. ܓܘܰܣ kämpfen). Nach Einigen ist es von גיססא, die Brust (arab. جوش) abzuleiten, der in Brustbeklemmung Beflndliche (vgl. Aruch V. גסס). Vgl. auch Pesachim Abschn. 5, Note 42. (verunreinigt nicht). Ein solcher verpflichtet zur Leviratsehe41 Auch wenn der Levir גוסס ist, darf dessen יבמה sich nicht mit einem andern Manne verheiraten. und befreit von der Leviratsehe42 Wenn beim Tode des Mannes ein Kind zurückbleibt, so befreit es, selbst wenn es גוסס ist, die Witwe von der Leviratsehe.. Er kann zum Essen der Hebe befugen43 Wenn die Tochter eines Nichtpriesters mit einem Priester verheiratet war und von ihm einen Sohn geboren hat, darf sie selbst nach dem Tode des Mannes תרומה essen; dies darf sie, selbst wenn der Sohn גוסס ist., oder dazu untauglich machen44 Wenn eines Priesters Tochter mit einem Nichtpriester verheiratet war, darf sie zwar, wenn sie kein Kind vom Manne hat, nach dem Tode des Mannes ins Vaterhaus zurückkehren und תרומה essen, aber nicht wenn sie ein Kind von dem Nichtpriester hat, selbst wenn dieses schon גוסס ist.. So auch verunreinigen Vieh und Wild nicht eher45 Als נבלה (VK, 6 A) durch Berührung und Tragung., als bis ihnen das Leben ausgeht46 Um so mehr gilt dies vom Kriechtier (שרץ), das nur durch Berührung aber nicht durch Tragung verunreinigt.. Ist ihnen der Kopf abgeschnitten worden47 Der Nacken mit dem grössten Teil des Fleisches genügt bei Vieh, Wild und Geflügel (Chullin 20 b). Beim Kriechtier ist das Abschneiden des Kopfes erforderlich (vgl. Chullin 21 a und Raschi das.)., so sind sie, obgleich sie noch zappeln48 פיכס (von φριξός, Schauer, Schauder) zappeln, zucken., schon unrein, es ist damit, wie mit dem Schwanze einer Eidechse49 Lev. 11, 30., der50 Selbst nachdem er vom Körper abgeschnitten ist. noch zappelt51 Ein Beweis, dass das Zappeln kein Lebenszeichen ist..",
"Die Glieder52 Ein Glied wird nur ein Teil eines Menschen oder Tieres genannt, an dem Fleisch, Sehnen und Knochen sind (vgl. aber Chullin 128 b) haben kein (gesetzliches) Mass; selbst weniger als eine Olivengrösse vom toten Menschen, oder vom Aase, oder weniger als eine Linsengrösse vom Kriechtier bewirken die ihnen eigentümliche Verunreinigung53 Das Glied eines toten Menschen verunreinigt durch Berührung, Tragung und Überdachung, das eines Aases durch Berührung und Tragung und das eines Kriechtieres durch Berührung. Vgl. Nidda 43 b..",
"Zweihundert und achtundvierzig54 Sabbat 92 a Tosafot v. במרפקו. Glieder sind am menschlichen Körper55 Vgl. hierüber Preuss, Biblisch-talmudische Medizin S. 66 ff. und die dort angeführte Literatur., nämlich: Dreissig im Fuss56 פיסת הרגל, eig. Fusssohle, vgl. weiter unten zu פיסת היד., und zwar sechs an jeder Zehe, zehn am Sprunggelenk57 קורסל, bibl. קרסול (Ps. 18, 37), das Sprunggelenk, die Verbindungsstelle von Fuss und Bein., zwei am Unterschenkel58 שוק, hier der Unterschenkel, im Talmud heisst dieser ארכובה, während שוק den Oberschenkel bezeichnet (vgl. יו״ב)., fünf im Knie59 Dazu erklärt die Tosefta (Ahilot 1, 6): „jederseits zwei und die Kniescheibe in der Mitte.“ — „Gemeint sind also die Kondylen (Knochengelenke) der Unterschenkelbeine und des Oberschenkelbeines, die man offenbar als selbständige Knochen zählte“ (Preuss l. c. S. 71)., eins im Oberschenkel60 ירך, Oberschenkel, s. oben Note 58., drei im Schenkelkopf61 קטלית, (gr. κοτύλη) der Kopf des Oberschenkels (כף הירך, Gen. 32, 36) und was nach oben hin daran hängt (Maimon.)., elf Rippen62 In jeder der 18 Wirbel (חוליות, s. weiter) steckt auf jeder Seite eine Rippe. Die erste auf jeder Seite wird zur Brust gerechnet (Chullin 45 a) und wird nicht mitgezählt (über den Grund vgl. יו״ב), dann folgen auf jeder Seite 11 grosse Rippen „in denen Mark sich befindet“; darauf je drei kleine Rippen (Chullin 52 a). Die drei letzten Wirbel haben keine Rippen (vgl. לבושי שרד zu ה׳ טרפות העצמות c. 12). Obige talmudische Angaben betreffen die Säugetiere; unsere Mischna setzt dieselben Zahlen beim Menschen voraus, dreissig in der Hand63 פס ידא = פיסת היד (St. פסס, ausbreiten), die Fläche der Hand, dasselbe wie כף., und zwar sechs an jedem Finger, zwei im Vorderarm64 קנה, Rohr, Stange, hier Bezeichnung für den Vorderarm., zwei im Ellenbogen65 מרסק, chald. und arab Ellenbogen, Ellenbogengelenk (vgl. Preuss S. 71)., eins im Oberarm66 זרוע, der Oberarmschaft., vier in der Schulter67 כתף, Schulter, „die ganze Partie, die vorn durch das Schlüsselbein hinten durch die Gräte des Schulterblattes begrenzt wird (Preuss S. 53)., also hundert und eins an der einen, und ebensoviel an der andern Seite, dazu achtzehn Wirbel68 חוליות (חוליא, Ring, s. Kelim 5, 8) Wirbel. Gemeint sind nach Preuss (S. 72) die 12 Brust und 6 Lendenwirbel, die bei Individuen von besonders hoher Statur beobachtet werden am Rückgrate69 שדרה, L. u. M. שיזרה Rückgrat., neun im Kopfe70 Nach Tos. 1, 6 ist der Kiefer (לחי) in dieser Zahl mit einbegriffen., acht im Halse71 Die sieben Wirbel und das Zungenbein (Preuss l. c. 72; vgl. auch יו״ב)., sechs im Herzschlüssel72 So wird die Brust genannt, weil sie durch ihre Bewegung bewirkt, dass die Lunge dem Herzen Luft zuführt und so ihm gleichsam wie ein Schlüssel dient (Maimon.) Nach Chullin 46 a ist „die Brust“ der dem Erdboden zugewendete Teil des Tieres, nach oben bis zum Halse und nach unten bis zum Pansen reichend. Dazu gehören auch die zwei obersten Rippen (vgl. hierüber Preuss S. 73, die mit als Anteil vom Friedensopfer dem Priester gegeben werden, (s. oben Note 62)., und fünf an den Öffnungen73 Des Afters und der Harnröhre. Nach Maimon. und Bart. ist von penis und testikel allein die Rede. Die Mehrzahl steht, weil da eine Öffnung für Harn und eine für Samen vorhanden ist (Bechorot 44 b).. Jedes einzelne dieser Glieder verunreinigt74 Dagegen verunreinigen solche Glieder, in denen kein Knochen ist (wie z. B. Herz und Nieren) nur, so wie das Fleisch eines Toten, in der Grösse einer Olive. In Bechorot 45 a werden noch einige Glieder aufgezählt, die nur beim Weibe vorhanden sind; diese verunreinigen nur במגע ובמשא aber nicht באהל (vgl. יו״ב). durch Berührung, durch Tragung und durch Überdachung. Wann ? Wenn gehörig Fleisch daran ist75 Soviel, dass das Glied, wenn es am lebenden Menschen sich befände, verheilen könnte; vgl. Kelim 1, 5.; wenn aber nicht gehörig Fleisch daran ist, verunreinigen sie nur durch Berührung und Tragung76 Da hierzu ein Knochen in der Grösse eines Gersternkorns genügt (2, 3). Das gilt aber nur vom toten Menschen; dagegen ist ein Glied von נבלה und שרץ, wenn nicht gehörig Fleisch daran ist, vollständig rein (יו״ב)., aber nicht durch Überdachung77 Dies wird in Sifre Num. c. 127 aus der Schrift deduziert, vgl. Maimon.."
],
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"Folgende Dinge1 Moed katan 5 b; Tos. Chullin 89 b v. ואמר, verunreinigen durch Bedachung2 Vgl. Nasir 7, 2: Ein Toter3 Da weiter gesagt wird, dass schon ein olivengrosses Stück Fleisch oder ein Glied eines Toten diese Verunreinigung bewirkt, so meint der Talmud (Chullin 89 b), dass hier von einem toten Abortiv-Fötus die Rede ist, das noch kein כזית Fleisch und noch keine mit Sehnen versehenen Glieder hat., ein olivengrosses Stück4 Vom Fleische. von einem Toten, ein olivengrosses Stück Aufgelöstes5 נצל, vgl. Nasir 50 a, wonach man unter נצל Fleisch vom Toten versteht, das sich in Flüssigkeit aufgelöst und dann wieder geronnen und consistent geworden ist (vgl. auch Jerusch. das.), נצל von נזל, zerfliessen (syr. ܢܨܰܠ). (eines Toten), ein Löffel voll5a Das ist zwei Hände voll. Verwestes6 רקב, eine verweste Leiche, die zu Pulver zerfallen ist. Vgl. Nasir 51 a, wonach מלא תרווד רקב nur von einem solchen Toten verunreinigt, der als vollständige Leiche, ohne dass ein Glied fehlte, ohne Bekleidung in einem Sarge von Marmor oder Stein bestattet worden ist., das Rückgrat7 Wenn auch kern Fleisch daran ist., der Hirnschädel7 Wenn auch kern Fleisch daran ist., ein Glied vom Toten oder ein Glied vom Lebenden, die gehörig mit Fleisch8 Und Sehnen. versehen sind, ein viertel Kab9 Das ist soviel wie sechs Eier. Knochen vom grössten Teil des Baues10 Unter „Bau“ sind hier die grossen Knochen verstanden, die das Skelet des Körpers bilden: Unter und Oberschenkel, Rippen und Rückgrat. Das Rückgrat ist, wie oben gesagt, allein für sich verunreinigend, wenn es auch kein viertel Kab ausmacht. Unter רוב בנין sind hier nach Bechorot 45 a zwei Unterschenkel und ein Oberschenkel zu verstehen. Vgl. noch Edujot 1, 7., oder vom grössten Teil der Zahl11 Das viertel Kab Knochen muss entweder von Knochen, die רוב בנין, oder Knochen, die רוב מנין betragen, genommen worden sein. Ist es aber von Knochen genommen, die weder רוב בנין noch רוב מנין ausmachen, so verunreinigt das viertel Kab nicht im Zelte. So erklärt א״ר. Nach Maimon. und Bart. verunreinigt ein viertel Kab, wenn es auch weniger als רוב בנין oder רוב מנין ausmacht, in jedem Falle (es braucht nicht gerade von רוב בנין oder רוב מנין genommen zu werden). Sie erklären מרוב בנין „wenn es auch weniger als רוב בנין ist“, ebenso מרוב מנין. Diese Erklärung erscheint sehr gezwungen. Noch andere Erklärungen vgl. im ס׳יט., der grösste Teil des Baues oder der grösste Teil der Zahl12 Wenn es entweder vollständig רוב בנין (das sind zwei Unterschenkel und ein Oberschenkel) oder vollständig רוב מנין (125 Glieder) sind., wenn sie auch kein viertel Kab betragen13 Das kann bei einer Frühgeburt der Fall sein., alle diese verunreinigen14 Durch Berühren, Tragen und Bedachen. Eine Ausnahme macht רקב, das durch Berühren nicht verunreinigen kann, da man nicht alle Staubteile (die doch von einander getrennt sind) gleichzeitig berühren kann (Chullin 128).. Wieviel ist der grösste Teil der Zahl? Hundert fünf und zwanzig15 Diese Zahl ist verunreinigend, wenn auch ein Toter mehr oder weniger als 248 Glieder hatte (Bechorot 45)..",
"Ein viertel Log Blut16 Das dem Menschen nach eingetretenem Tode entflossen. Dies ist nach dem Thora-Gesetze verunreinigend., oder ein viertel Log Mischungs-Blut17 Blut, das vom Menschen zum Teil vor dem Tode, zum Teil nach dem Tode herausgeflossen ist. Über die Etymologie von תבוסה s. weiter 3, 5. Dieses gemischte Blut verunreinigt bloss nach rabbinischer Bestimmung (Nidda 62 b.). von einem Toten18 Dies bezieht sich sowohl auf דם, als auf דם תבוסה, beides verunreinigt nur, wenn es von einem Toten herrührt.. R. Akiba sagt: Selbst von zwei Toten19 Im Chullin 72 a und Parallelst, wird dies aus der Mehrzahl נפשת in Lev. 21, 11 deduziert. Der Controversant des R. Akiba weist dagegen auf die defektive Schreibung des נפשת hin, wonach nur von einem Toten die Rede ist (Sanhedrin 4 a).. Das ganz ausgelaufene Blut eines neugeborenen Kindes, sagt R. Akiba, wenn es noch so wenig ist20 Es gilt vom Blute dasselbe, wie von den Knochen Sowie die Knochen eines Menschen insgesamt, auch wenn sie nicht das entsprechende Mass (ein viertel Kab) betragen, verunreinigen, ebenso verunreinigt das Blut, auch wenn es nicht das gehörige Mass (ein viertel Log) beträgt.. Die Weisen aber sagen: Nur wenn es ein viertel Log beträgt21 Das Blut kann nicht mit den Knochen verglichen werden. Jn Tosefta 3, 3 werden hierfür drei Gründe angegeben.. Eine Olivengrosse von lebendem oder totem Gewürm22 Vgl. Temura 31 a, Tos. v. מלא. der Leiche erklärt R. Elieser für ebenso verunreinigend wie das Fleisch derselben23 Denn dass Gewürm ist aus dem Fleische der Leiche entstanden, vgl. Job. 25, 6.. Die Weisen aber erklären es für rein24 Das Gewürm ist ein neues Geschöpf und nicht mit der verwesten Leiche (רקב) zu vergleichen.. Von der Asche25 Nidda 28 a verbrannter Leichen25a Die auf eine solche Weise verbrannt worden sind, dass der Leiche keine Holzasche beigemischt ist, sagt R. Elieser, verunreinigt ein Mass eines viertel Kab26 Wie bei den Knochen.. Die Weisen aber erklären sie für rein26a Sie betrachten die Asche nicht mehr als מת, vgl. aber ר״ש.. Etwas27 Nidda 27 b. über ein Löffel voll27a In den Talmud-Ausgaben befindet sich die LA.: מלא תרווד רקב ועוד עפר קברות (ein Löffel voll Verwestes und noch Gruftstaub dazu). Dies gibt keinen rechten Sinn; denn wenn es R. Simon für rein erklärt, weil Staub beigemischt ist, dann hätte doch nicht gerade von „Gruftstaub“ gesprochen werden dürfen. Es scheint, dass durch ein Homoioteleuton einige Worte ausgefallen sind; es muss heissen: מלא תרווד רקב [ועוד עפר ומלא תרווד] ועוד עפר קברות. Es waren also ursprünglich in der Mischna zwei Controversen zwischen dem ersten Tanna und R. Simon vorhanden. Dieselben werden in Nidda 27 b aus Baraita’s angeführt (vgl. מ״א). Gruftstaub28 Nach Raschi (Nidda 27 b) ist hier die Rede von einem Toten, der im Kleide oder nicht in einem Marmorsarg bestattet worden ist, so dass nach Note 6 ein Löffel רקב von diesem Toten nicht verunreinigt, weil noch etwas Anderes beigemischt ist. Es wird nun hier gelehrt, dass wenn von einem solcherweise begrabenen Toten mehr als ein Löffel vorhanden ist, dies verunreinigt, als eine Mischung von רקב und anderem Staube. Vgl. die Rechtfertigung dieser Erklärung in ס״ט. Nach Maimon. versteht man unter עפר קברות Staub, gemischt mit Blut und anderer Flüssigkeit, den man in einem Grab findet und von dem man nicht weise, ob dies Verwestes vom Toten oder anderer Staub ist. Beide obige Erklärungen findet man in Tosefta 2, 3 vertreten. ist verunreinigend. R. Simon erklärt es für rein29 Nach R. Simon ist Verwestes, dem anderer Staub beigemischt wurde, nicht verunreinigend, wenn es auch mehr als ein Löffel voll ist (Nidda l. c.).. Wenn man einen Löffel voll Verwestes mit Wasser geknetet hat, macht es keine Verbindung aus hinsichtlich der Verunreinigung30 Es gilt nicht als ein Körper, denn „was ein Mensch verbindet, gilt nicht als verbunden“ (3, 4). Es kann daher nicht durch Berührung verunreinigen, ebenso wie unzusammenhängendes רקב (Note 14). Durch Bedachung und Tragen verunreinigt es aber den, der das Ganze trägt oder überdacht..",
"Folgende verunreinigen durch Berühren und Tragen, aber nicht durch Bedachen: Ein Knochen wie ein Gerstenkorn31 Berachot 41a., Erde vom Auslande32 Eine Erdscholle vom Auslande verunreinigt den, der sie berührt oder trägt auf sieben Tage. Dieser bedarf auch der Besprengung (הזאה), weil möglicherweise in der Scholle ein gerstengrosses Totengebein sein könnte. Dies ist aber bloss eine rabbinische Verordnung, über deren Ursprung Sabbat 14 b ff. zu vergleichen ist. Wie gross diese Scholle sein muss, wird in Bechorot 22 a bestimmt. Ein Mensch, der ins Ausland reist, ist, selbst wenn er die Erde nicht berührt (z. B. wenn er zu Pferde reitet) unrein, aber nur bis zum Abend; er bedarf auch nicht der Besprengung., eine Totenbein-Stätte33 בית הפרס, ein Feld, in welchem ein Grab umgeackert worden ist. Nach Maimon. von פרס, ausbreiten, weil sich Gebeinsplitter über eine grössere Fläche verbreiten. Nach Raschi (Nidda 57 a) von פרס, teilen, brechen, da die Gebeine zerbrochen wurden. Nach Tosafot (das.) weil die Fusssohlen der Menschen (פרסות) diese Stätte meiden. Mussafia erklärt es vom gr. φόρος (= forum), Vorhof eines Grabes. Zuckermandel (Ges. Aufsätze I S. 91) nimmt פרס in der Bedeutung Hälfte, indem die 100 Quadratellen des בית הפרס die Hälfte eines צמד ausmachten. Allein dies letztere lässt sich nicht beweisen. Auch hätte es dann בית פרס (ohne Art.) heissen müssen, wie אכילת פרס ,בית סאה. Vgl. noch Abschn. 17 und 18 über בית הפרס. Die Unreinheit des בית הפרס ist ebenfalls eine rabbinische Verordnung., ein Glied vom Toten oder ein Glied vom Lebenden, die nicht gehörig mit Fleisch versehen sind34 Nach Abschn. 1, Ende., ein Rückgrat oder ein Hirnschädel35 Auch beide zusammen verunreinigen nicht im Zelte, wenn jedes defekt ist., die unvollständig sind36 Und kein viertel Kab betragen.. Wie viel muss am Rückgrat fehlen37 Dass es nur durch Berühren und Tragen, aber nicht im Zelte verunreinigen soll. ? Betschammai sagen: Zwei Wirbel. Bet-Hillel sagen: Nur ein Wirbel38 Vgl. Chullin 52 b und Parallelst.. Am Hirnschädel, sagen Bet - Schammai, soviel wie die Dicke eines Bohrers39 Bechorot 37 b.. Bet-Hillel sagen: Soviel als, wenn es von einem Lebenden weggenommen würde, er sterben müsste40 Die Grösse eines סלע (Bech. das.), das ist ein drittel Handbreite (weniger eine Kleinigkeit).. Von welchem Bohrer hat man gesprochen? Von dem kleinen der Aerzte41 Dem Schädelbohrer (Trepan).; so R. Meïr. Die Weisen sagen: Von dem grossen der Tempelhalle42 S. Kelim 17, 12..",
"Der Grab-Verschluss und dessen Stützen43 Über גולל und דופק sind die Erklärer verschiedener Ansicht. Nach Maimon. (טומאת מת 2, 15) werden diese Ausdrücke von keinem Erdgrabe, auch von keinem am Erdboden befestigten Grabe gebraucht. Vielmehr handelt es sich um einen Fall, dass man an die Seiten eines Toten ringsum Geräte oder Steine hingestellt und darüber eine Bedeckung aus Geräten oder Steinen gemacht hat. Die Bedeckung wird da גולל, und die Seiten, die diese stützen, דופק genannt. Diese Erklärung scheint der Sifre zu Num. 19, 16 und Talm. Chullin 72 a zu fordern, wo aus den Worten על פני השדה (auf dem Felde) die Verunreinigung des גולל ודופק deduziert wird. Nach Raschi ist גולל der Sargdeckel, und דופק die Seitenbretter des Sarges (vgl. Ketubot 4 b und sonst). Nach ר״ש (ebenso R. Tam, Sabbat 152 b) ist גולל ein grosser breiter Stein, den man als Denkmal auf das Grab legt. Diesem Stein werden an zwei Seiten je ein Stein als Stütze untergelegt, und diese Stützen heissen דופק. Die meisten alten Erklärer aber (R. Hai, R. Chananel, Aruch, Rabed, auch Maimon. im Mischna-Comm. und Ramban) fassen גולל als den Verschluss des Grabes, der gewöhnlich aus einem oder mehreren grossen Steinen bestand und von den Seitenwänden, zwischen denen der Tote lag, gestützt wurde. Diese Erklärung passt für Senkgräber, die wie unsere Gräber, in den Boden getieft werden. Bei den wagrecht in die Felswände einer Höhle hineingegrabenen Schiebgräbern (כוכין, B. batra 6, 8, Note 62) muss der Verschluss gewöhnlich durch einen grossen senkrecht aufgestellten Stein bewirkt worden sein, zu dessen Stützen man noch andere Steine gebrauchte. Der Name גולל wird gewöhnlich von גלל, wälzen, abgeleitet, weil der grosse Stein herangewälzt wurde (Matth. 27, 60). דופק wird von דפק (anklopfen), nach R. Hai von דפקא (Seite) abgeleitet. verunreinigen durch Berühren und Bedachen44 Nach Raschi (Erubin 15 a) selbst nachdem sie vom Toten weggenommen worden sind. Dies aber nur, wenn diese aus verunreinigungsfähigen Gegenständen gemacht sind. גולל ודופק, die aus Stein oder anderen nicht verunreinigungsfähigen Dingen bestehen, sind, sobald sie vom Toten entfernt werden, rein (Maimon. טומאת מת 6, 4)., aber nicht durch Tragen45 Denn in Num. 19, 16 ist nur vom Berühren die Rede, aber nicht vom Tragen. אהל jedoch ist mit נגיעה verwandt (VO, 5).. R. Elieser sagt: Sie verunreinigen auch durch Tragen. R. Josua sagt: Wenn Graberde darunter ist46 Die Erde unter dem Toten, wovon 16, 3 Näheres lehrt., verunreinigen sie durch Tragen47 Weil er diese Erde mit erschüttert, was dem Tragen dieser Erde gleich geachtet wird (VK 22).; wenn nicht, so verunreinigen sie nicht durch Tragen. Was versteht man unter den Stützen? Diejenigen, wodurch der Grab-Verschluss gestützt wird; die Stützen dieser Stützen48 Das, womit der דופק gestützt wird. Im Sifre sutta heisst dies דופק אחר דופק. aber sind rein.",
"Folgende sind, wenn etwas daran fehlt, rein49 Weil sie nicht das gesetzlich erforderliche Mass haben.: Ein olivengrosses Stück von einem Toten50 Soviel ist die Quantität des Embryo am Anfang seiner Bildung, dasselbe gilt vom viertel Log Blut (vgl. יו״ב und ס״ט zu Kelim 5 a)., ein olivengrosses Stück Aufgelöstes, ein Löffel voll Verwestes, ein viertel Log Blut, ein Knochen wie ein Gerstenkorn und ein Glied von einem Lebenden51 Dagegen verunreinigt ein Glied vom Toten in solchem Falle wenigstens במגע ובמשא, solange es die Grösse eines Gerstenkorns hat., dessen Knochen unvollständig ist52 Selbst wenn der Knochen sehr gross ist..",
"Ein Rückgrat52a Jerusch. Berachot 1, 1. oder ein Hirnschädel von zwei Toten53 Die eine Hälfte der Wirbel von einem und die andere Hälfte von einem andern Toten; das Gleiche gilt vom Hirnschädel., ein viertel Log Blut53a Nasir 38 a. von zwei Toten54 Dies hat bereits oben M. 2 gestanden und wird hier nur wegen der andern gleichartigen Bestimmungen wiederholt., ein viertel Kab Knochen von zwei Toten, ein Glied von zwei Toten55 Die eine Hälfte von einem und die andere von einem andern Toten. oder ein Glied von zwei (lebenden) Menschen56 Vgl. weiter am Ende des Abschnitts und die Bem. in מ״א und יו״ב hier. erklärt R. Akiba für verunreinigend; die Weisen aber erklären sie für rein57 Sie verunreinigen nicht im Zelte, s. oben Note 51.,",
"Einen gerstengrossen Knochen57a Nasir 52 b., der in zwei Stückchen zerteilt ist, erklärt R. Akiba für verunreinigend58 Durch Tragen aber nicht durch Berühren (Maimon. טומאת מת 4, 4)., R. Jochanan, Sohn Nuri’s, erklärt ihn für rein. Es sagte R. Jochanan, Sohn Nuri’s: Man hat nicht gesagt: „Gerstengrosse Knochen“, sondern: „ein gerstengrosser Knochen“59 So lautet die Tradition (in der Einzahl).. Ein viertel Kab Knochen, welche so zermalmt sind, das kein einzelnes Stück davon so gross wie ein Gerstenkorn ist, erklärt R. Simon für rein60 Es verunreinigt weder durch Berühren, noch durch Tragen, noch durch Bedachen.; die Weisen aber erklären es für verunreinigend61 Im Zelte und durch Tragen; nach ר׳׳ש und רא״ש auch durch Berühren.. Ein Glied von einem Lebenden, das in zwei Stücke zerteilt ist, ist rein62 Selbst wenn es ein Mensch wieder verbunden hat, gilt dies nicht als Verbindung.. R. Jose erklärt es für verunreinigend63 Durch Tragen und im Zelte, aber nicht durch Berühren.. Er gesteht aber zu, dass dasselbe, wenn es in Hälften abgenommen worden ist, rein ist64 Weil niemals ein vollständiges Quantum vorhanden war.."
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"Wenn1 Edujot 3, 1; Chullin 124 a. eins von den im Zelte verunreinigenden Dingen2 Die oben 2, 1 f. aufgezählt werden. geteilt3 So dass jedes einzelne Stück nicht das gesetzlich bestimmte Quantum (שיעור) hat. und ins Haus4 Unter einer Überdachung, gebracht wird, so erklärt R. Dosa, Sohn Archinos’5 הרכינס, andere LA. ארכינס = Ἀργĩνος., (alles, was sich dort befindet) für rein6 Die beiden Teile werden nicht zum gesetzlichen Quantum verbunden.; die Weisen aber erklären es für unrein7 Nach ihrer Ansicht werden die beiden Stücke zum שיעור verbunden. ). In welcher Weise? Berührt8 Von הנוגע bis ובמת (9 Wörter) hat dem ר״ש in Edujot 3, 1 nicht Vorgelegen. In der Tat passt auch das Beispiel von נבלה nicht zur vorhergehenden Bestimmung, die von מת handelt. Nach unserer LA. muss man annehmen, es werde in diesem Beispiele gezeigt, dass R. Dosa und die Weisen auch bei נבלה controversieren (vgl. מ״א und יו״ב). oder trägt jemand zwei Stücke vom Aase, deren jedes eine halbe Olivengrösse hat9 Dasselbe gilt von der Berührung zwei halber Linsengrössen vom Kriechtier (שרץ); nur verunreinigt dies nicht durch Tragen (vgl. Kelim 1, 1).; oder berührt er eine halbe Olivengrösse vom Toten10 Chullin 125 a., während er eine (andere) halbe Olivengrösse überdacht11 Diese Überdachung wird wie eine Berührung betrachtet, nach VO, 5.; oder berührt er eine halbe Olivengrösse, während eine (andere) halbe Olivengrösse ihn überdacht12 Das gilt ebenfalls wie eine Berührung (Note 11).; oder überdacht er zwei halbe Olivengrössen13 Ebenso wenn zwei halbe Olivengrössen ihn überdachen (יו״ב).; oder überdacht er eine halbe Olivengrösse, während eine (andere) halbe Olivengrösse ihn überdacht; so erklärt R. Dosa, Sohn Archinos’, ihn für rein14 R. Dosa widerspricht auch den in 2, 7 enthaltenen Bestimmungen (יו״ב). Doch meint מ״א, dass, wenn die zwei halben Olivengrössen einander berühren, sie auch nach R. Dosa als verbunden gelten., die Weisen aber erklären ihn für unrein. Wenn er aber eine halbe Olivengrösse berührt, während eine andere Sache15 Z. B. ein Brett oder ein Balken. ihn und eine (andere) halbe Olivengrösse überdacht16 Hier soll durch die gemeinsame Überdachung die Toten-Unreinheit auf den Reinen übergeleitet werden (טומאת אהל בהמשכה). Vgl. VO, 5.; oder er überdacht eine halbe Olivengrösse11 Diese Überdachung wird wie eine Berührung betrachtet, nach VO, 5., während eine andere Sache15 Z. B. ein Brett oder ein Balken. ihn und eine (andere) halbe Olivengrösse überdacht16 Hier soll durch die gemeinsame Überdachung die Toten-Unreinheit auf den Reinen übergeleitet werden (טומאת אהל בהמשכה). Vgl. VO, 5.; so ist er rein17 Selbst nach den Weisen. Die hier in Betracht kommende „Zelt-Unreinheit durch Überleitung“ kann salbst nach den Weisen nicht mit der ihr ungleichartigen Berührungs-Unreinheit verbunden werden, während sie die oben (Note 11 und 12) erwähnte Überdachung als mit der Berührung gleichartig (אהל נגיעה) betrachten und jene mit dieser verbinden. So nach der Erklärung von Tosafot (Chullin 125 b v. ומאן א״ר) רא״ש und מ״א. Anders erklären Maimon. Bart. u. A., vgl. ס״ט S. 143.. Es sagt R. Meïr: Auch hierbei erklärt ihn R. Dosa, Sohn Archinos’, für rein, und die Weisen erklären ihn für unrein18 Nach R. Meïr verbinden die Weisen, die Berührungs-Unreinheit des Toten mit allen Zelt-Unreinheiten ohne Unterschied, da Berührung als mit jeder Überdachung gleichartig (das Zelt als mit Unreinheit gefüllt) betrachtet wird.. Alles19 Fortsetzung der Worte des R. Meïr. „Alles“, d. h. alle Fälle, wo es gilt, zwei halbe Quanta mit einander zu verbinden. macht unrein20 Nach den Weisen., ausser Berührung mit Tragen21 Wenn jemand ein halbes Quantum berührt, während er ein anderes halbes Quantum trägt oder bewegt (ohne es zu berühren), so wird er nicht unrein. oder Tragen mit Überdachung22 Wenn jemand ein halbes Quantum trägt, während er ein anderes halbes Quantum überdacht.. Das ist die Regel23 Dies ist der Schluss der Worte des ersten Tanna, die durch die Worte des R. Meïr unterbrochen worden.: Alles, was zu einem Namen gehört24 Wie Berührung mit Berührung (oder mit אהל נגיעה), Tragung mit Tragung, Überdachung mit Überdachung., macht unrein; was zu zwei Namen gehört25 Wie Berührung mit אהל המשכה, Note 17., lässt rein.",
"Wenn25a Nidda 27 b. ein Löffel voll Verwestes26 Das nach 2, 1 im Zelte verunreinigt. im Hause ausgestreut liegt27 Und dadurch mit etwas Staub vermischt ist., so ist das Haus unrein. R. Simon aber erklärt es für rein28 Denn sowie von vorne herein nur das als רקב gilt, dem nichts Anderes beigemischt ist (2, 1, Note 6); ebenso darf nachher dem רקב nichts beigemischt werden, wenn es seinen Charakter beibehalten soll; vgl. oben 2, 2, Note 29.. Wenn ein viertel Log Blut28a B. kamma 101 a, Nidda 62 b. im Hause eingesogen worden ist, so ist das Haus rein29 Was ins Haus kommt, nachdem das Blut von der Erde aufgesogen worden, ist rein.. Ist es aber in einem Kleide eingesogen30 Und das Kleid wird in ein Haus gebracht., so ist dies, wenn es gewaschen wird und ein Viertel Log Blut davon herauskommt31 Dies lässt sich dadurch bestimmen, dass man das Kleid in einem bestimmten Mass Wasser wäscht, dann ein gleiches Mass Wasser mit einem Viertel Log Blut vermischt, und dann sieht, ob die Röte des ersten Wassers dem des zweiten gleicht., verunreinigend32 Alles, was im Hause war, ist unrein.; wo aber nicht, so lässt es rein33 Das im Hause Befindliche bleibt rein. Dagegen bleibt das Kleid unrein, da es doch ein ganzes Viertel Log Blut berührt hat. Die Regel חרב הרי הוא כחלל gilt nicht für die Zelt-Unreinheit (VO, 4). Statt טמאה und טהורה (femin.) corrigieren Einige daher טמא und טהור (masc.). Will man die feminina beibehalten, so muss man sie auf das רביעית דם beziehen (vgl. מ״ש). Doch Tosafot in Nidda 62 b bezieht die Adjektive auf das Kleid (כסות), vgl. das., denn alles Eingesogene, das nicht wieder herausgehen kann, ist rein34 Nach R. Jochanan in Nidda 62 b, selbst wenn man es vermittels Seife (צפון) herausbringen könnte..",
"Ist35 Vgl. Meïla 17 a. es36 Das viertel Log Blut. in freier Luft37 Unter freiem Himmel, wo kein Zelt darüber ist. ausgegossen worden, so bleibt, wenn der Ort abschüssig ist38 קטפרס (L: קטפריס), gr. xατϕερές, abschüssig., der, welcher einen Teil desselben überdacht, rein39 Denn was auf einer abschüssigen Fläche flieset, wird nicht als verbunden betrachtet; er hat demnach nur einen Teil des שיעור überdacht.; ist aber der Ort eine Vertiefung40 אשבורן, eine Vertiefung, Grube, wo sich Wasser sammelt (wie arab. مشابر, Sumpf. Kohut). oder das Blut geronnen41 קרש syr. ܩܪܰܫ (Pa.) Wasser gefrieren machen, daher fest werden, gerinnen (vom Blut). In diesem Zustande gilt es auch auf einer abschüssigen Stelle als verbunden., so ist er unrein42 In beiden Fällen gilt das Blut als zusammenhängend (חבור), und wer auch nur einen Teil davon überdacht, ist unrein.. Ist es auf die Schwelle43 אסכופא = אסקופא (syr. ܐܶܣܟܽܘܦܬܳܐ) Schwelle, Unterschwelle (von שקף = סקף, schlagen). ausgegossen worden, und diese ist abschüssig, es sei44 Die Schwelle abschüssig. nach innen45 So dass das Blut ins Haus hineinfliessen wird. oder nach aussen46 So dass das Blut hinausfliesst. So nach der Erklärung des ר״ש und Bart. Nach רא״ש ist בין … בין mit „sowohl … als“ zu übersetzen: „Die Schwelle ist abschüssig sowohl nach innen als nach aussen“., und das Haus überdacht es47 Einen Teil des Blutes., so bleibt es48 Alles, was sich im Hause befindet. rein39 Denn was auf einer abschüssigen Fläche flieset, wird nicht als verbunden betrachtet; er hat demnach nur einen Teil des שיעור überdacht.. Ist die Schwelle aber eine Vertiefung, oder das Blut geronnen, so ist es48 Alles, was sich im Hause befindet. unrein. Alles49 Nasir 51a, Nidda 55 a., was an einem Toten ist, ist unrein, ausgenommen die Zähne, das Haar und die Nägel50 Nur das, was dem Knochen insofern ähnlich ist, dass es mit dem Menschen erschaffen und wenn es von ihm weggenommen wird, sich nicht regeneriert, ist verunreinigend; ausgeschlossen sind die Zähne, die nicht mit dem Menschen erschaffen sind; ferner Haar und Nägel, die wenn sie abgeschnitten werden, von neuem wachsen (Nidda l. c.).. Während sie aber am Körper haften, sind sie alle unrein51 Sie gelten dann als Teil des Toten (oder als Handhabe, יד, der Toten-Unreinheit, תוי״ט)..",
"Auf welche Weise? Wenn der Tote ausserhalb52 M, L. und מ״ש lesen בחוץ. liegt, und dessen Haar innerhalb, so ist das Haus53 Alles, was im Hause ist. unrein54 Weil das Haus das am Toten haftende Haar überdacht.. Wenn man von einem Totenknochen, woran ein olivengrosses Stück Fleisch ist, einen Teil55 Auch nur einen Teil des Knochens und nicht des Fleisches. ins Innere hineinbringt und das Haus ihn56 Diesen Teil. überdacht, so ist es53 Alles, was im Hause ist. unrein57 Denn der Knochen wird als Handhabe (יד) des Fleisches betrachtet.. Sind es zwei Totenknochen58 Vgl. Chullin 118 b, 119 b., an denen zwei halbe Olivengrössen Fleisch haften59 An jedem Knochen eine halbe Olivengrösse., und man bringt Teile derselben60 Von jedem Knochen einen Teil. ins Innere, und das Haus überdacht sie, so ist es53 Alles, was im Hause ist. unrein61 Der Knochen gilt auch für den halben שיעור als יד, und die beiden halben Quanta gelten als mit einander verbunden, nach Mischna 1.. Sind sie62 Das Fleischstück resp. die Fleischstücke an den Knochen. aber durch Menschenhände angesteckt worden, so bleibt es53 Alles, was im Hause ist. rein, denn eine Verbindung durch Menschenhände gilt nicht als Verbindung63 Dieser Satz gilt nur für solche Dinge, die gewöhnlich von Natur (בידי שמים) mit einander verbunden sind. Dagegen wird bei Geräten (oder andern Dingen), die durch Menschenhände gemacht werden, auch eine Verbindung durch Menschenhände als richtige Verbindung betrachtet (מ״א ,יו״ב und ס״ט)..",
"Was64 Vgl. Nidda 71 a. heisst Mischungs-Blut?65 Worüber oben 2, 2 gesprochen wurde. תבוסה, vom Stamm ביס, das „vermischen“ bedeutet. Daher ביסא die Schüssel, in welcher das Speiseopfer angerührt wird. Im samarit. Targum wird בליל (gemischt) mit פסיס übersetzt. In Jes. 22, 5 ist מבוסה synonym mit מהומה und מבוכה, Verwirrung. מתבוססת בדמיך (Ez. 16, 6; 22) heisst „dich in deinem Blute wälzend“. מתגלגל = מתבוסס (denn גלגל wird auch in der Bedeutung „mischen“ beim Teige gebraucht). Danach ist תבוסת אחזיהו לבוא (2. Chron. 22, 7) = גלגול א׳ לבוא zu erklären: „es hat sich so getroffen (gewälzt), dass Ach. kam“ (vgl. נתגלגל הדבר, Sabbat 10 b). Wenn vom Toten ein achtel Log Blut beim Leben66 Unmittelbar vor dem Tode. und ein achtel nach dem Tode herausgekommen67 Diese beiden achtel Log werden zu einem רביעית verbunden.. Dies die Worte R. Akiba’s. R. Ismael sagt: Ein viertel beim Leben und ein viertel nach dem Tode, von denen beiden dann ein viertel weggenommen wurde68 Nur in diesem Falle kann man das beim Leben ausgeflossene Blut mit dem Blute des מת verbinden, weil letzteres von einem ganzen Quantum (שיעור) herrührt.. R. Eleasar, Sohn R. Jehuda’s, sagt: Sowohl dieses als jenes69 Sowohl der Fall von R. Ismael als der des R. Akiba. wird wie Wasser betrachtet70 Und verunreinigt nicht. Welches דם חבוסה nach R. Elieser ja verunreinigt, wird in einer Baraita in Nidda 71 a bestimmt. Was heisst Mischungs-Blut?71 Dies ist nicht Fortsetzung der Worte des R. Elieser; vielmehr will die Mischna jetzt die Worte der in der Baraita mit R. Elieser controversierenden Weisen näher erklären. Nach Bart. ist dies Forts. der Worte des R. Elieser, vgl. ס״ט. Wenn unter einem Erhängten72 צלוב, ein Gekreuzigter, Jebamot 16, 3., dessen Blut fliesst73 שתת, langsam fliessen. aber stetig ohne Unterbrechung., ein viertel Log Blut73a Wovon die Hälfte nach dem Tode geflossen. gefunden wird, so ist dies verunreinigend. Wenn aber unter einem Toten, dessen Blut tropft74 Es fällt mit Unterbrechungen ein Tropfen nach dem andern., ein Viertel Log Blut gefunden wird, so ist dies rein75 In diesem Falle ist jeder Tropfen gleich bei seiner Vermischung mit dem beim Leben herausgekommenen reinen Blute durch die Mehrheit aufgehoben (בטל) worden. Wenn nun auch zuletzt das unreine Blut die Hälfte beträgt, kann es keine verunreinigende Wirkung mehr haben, da es nach und nach vernichtet worden ist (ראשון ראשון בטל), vgl. Sebachim 8, 6, Note 56.; R. Jehuda sagt: Nicht so76 לא כן = לא כי, nicht so., sondern das fliessende ist rein77 da ist anzunehmen, der Mensch kann beim Herausfliessen noch gelebt haben., und das tropfende ist verunreinigend78 Denn das tropfenweise kommende Blut ist sicherlich erst nach dem Tode herauggekommen. So erklärt Maimonides. Nach ר״ש und den meisten Erklärern ist nach R. Jehuda das fliessende Blut rein, weil wir annehmen, der Todestropfen (der Tropfen, bei dem das Leben ausgegangen ist) sei am Holze (am Galgen) kleben geblieben (שותת heisst demnach, es ist am Holze herabgeflossen), was beim tropfenden Blute nicht angenommen werden kann. Die Annahme ראשון ראשון בטל ist aber nach R. Jehuda ausgeschlossen, da nach seiner in Sebachim 8, 6 ausgesprochenen Ansicht gleichartige Dinge einander nicht aufheben (אין דם מבטל דם). — Diese Erklärung ist dem Talmud Nidda 71 b entnommen..",
"Bei einer Olivengrösse vom Toten79 Die in einem Zelte sich befindet. genügt eine Öffnung von einer Handbreite (im Quadrat), bei einem ganzen Toten aber muss die Öffnung vier Handbreiten (im Quadrat) messen, um alle übrigen Öffnungen vor der Verunreinigung zu schützen80 Vgl. 7, 3, wonach bei einem Hause, das mehrere Türen hat, alle Geräte, die unter den Oberschwellen liegen, durch eine im Hause befindliche Totenunreinheit unrein werden, selbst wenn die Türen geschlossen sind und dadurch der von der Oberschwelle überdachte Raum von dem Totenhause getrennt ist. Der Grund ist in VO, 13 angegeben. Hat aber das Haus eine Öffnung, die man zum Hinausschaffen der Totenunreinheit bestimmt hat, so schützt diese Öffnung alle anderen Ausgänge vor der Unreinheit. Das Mass dieser Öffnung zum Hinausschaffen der Unreinheit braucht bei einer Olivengrösse vom Toten nur eine Handbreite im Quadrat zu sein. Bei einem ganzen Toten muss die Öffnung mindestens vier Handbreiten im Quadrat messen.. Jedoch zur Hinausführung der Unreinheit81 Von einem Zelte unter die Oberschwelle oder Türe (Maim.) oder in ein anstossendes Zelt, das durch eine Scheidewand von ihm getrennt ist. (Bart.) genügt (immer) eine Öffnung von einer Handbreite (im Quadrat)82 Selbst wenn ein ganzer Toter in dem Zelte liegt. Vgl. VO, 17. Anstatt פותח טפח hat die Tosefta ed. Zuckermandl zumeist פותי טפח, d. h. die Breite oder Weite von einem טפח.. Ein Stück, das grösser als eine Olive ist, wird wie ein ganzer Toter angesehen83 Sodass dabei nur eine Öffnung von vier Handbreiten im Quadrat alle übrigen vor der Verunreinigung schützen kann.. R. Jose sagt: Das Rückgrat und der Hirnschädel sind wie ein ganzer Toter84 Selbst wenn sie nur eine Olivengrösse oder noch weniger betragen (ס״ט). Nach Andern (א״ר und יו״ב) meint R. Jose, nur diese Teile werden wie ein ganzer Toter betrachtet, nicht aber ein anderes Stück, wenn es auch grösser als eine Olive ist..",
"Eine84a Sukka 10a. Handbreite Länge, Breite und Höhe in Kubikform85 Darunter ist ein Raum verstanden, dessen Bedachung mindestens das Mass von einer Handbreite in der Länge und ebensoviel in der Breite hat und von der Totenunreinheit mindestens eine Handbreite entfernt ist, so dass unter der Bedachung ein freier Raum von mindestens einem Kubik-טפח vorhanden ist, vgl. VO, 6. Ist eine dieser Dimensionen kleiner als eine Handbreite, so gelten die folgenden Bestimmungen nicht, obgleich das minus der einen Dimension durch ein plus der anderen Dimensionen ersetzt wird; z. B. wenn die Höhe des Raumes bloss eine halbe Handbreite, dafür aber die Länge oder die Breite zwei Handbreiten beträgt. bringt die Unreinheit86 Von der Bedachung wird die unter ihr befindliche Toten-Unreinheit auf einen gleichzeitig unter ihr befindlichen reinen Gegenstand übergeleitet (VO, 5). und macht vor der Verunreinigung eine Scheidewand87 Diese Bedachung schützt alle über derselben befindlichen reinen Gegenstände vor der unter derselben befindlichen Toten-Unreinheit VO, 8. —. In welcher Weise88 Diese Frage bezieht sich nach den meisten Commentaren bloss auf die letztere Bestimmung. ? Wenn unter einem Hause88a Nasir 53 b Tos. v. חרב. ein gewölbter89 קמר, aus dem gr. xαμορα (Wölbung), wölben, קמור gewölbt, bedeckt. Kanal90 ביב (von נבב = בוב Hohles, Röhre, Kanal, durch den das Ausguss-Wasser aus dem Hause fortgeschafft wird. sich befindet, und derselbe hat die Weite von einer Handbreite91 Der Kanal ist so weit, dass über der darin befindlichen טומאה ein freier Raum von mindestens einem Kubik טפח (nach Note 85) vorhanden ist., und am Ausfluss92 Der an der Strasse ausserhalb des Hauses sich befindet. eine Öffnung von einer Handbreite93 Im Quadrat., so ist, wenn sich eine Unreinheit94 Eine Olivengrösse von einem Toten. Wäre es ein grösserer Teil oder gar ein ganzer Toter (z. B. ein Abortus), so müsste die Abfluss-Öffnung 4 טפחים im Quadrat messen (Tosefta V 3). in demselben befindet, das Haus94a Die in ihr befindlichen Geräte. rein95 Die Bedachung des Kanals schützt alle im Hause befindlichen Gegenstände vor der Totenunreinheit im Kanal (oben Note 87). da diese Unreinheit einen Ausgang hat (VO, 15—16). Doch darf die Öffnung, die das Ausguss-Wasser vom Hause aufnimmt, keinen טפח im Quadrat messen; denn wäre dies der Fall, so würde die Unreinheit durch diese Öffnung ins Haus dringen (VO, 17). Nach Maimon. und dem Verf. des פני יהושע kann durch diese Kanal-Öffnung, selbst wenn sie einen טפח im Quadrat beträgt, die Unreinheit nicht ins Haus kommen. Dies ist auch die Ansicht des תשב״ץ. Vgl. hierüber ספר פתח האהל (Warschau 1901) 2, 8 S. 65 f. —; ist eine Unreinheit im Hause, so ist das im Kanal Befindliche rein96 Die Bedachung schützt den Kanal vor dem Eindringen der טומאה, da die Öffnung kleiner als ein טפח ist (Note 95). —; denn die Unreinheit geht gewöhnlich hinaus, aber nicht hinein97 Im ersten Falle geht die טומאה durch die Öffnung des Kanals nach der Strasse und nicht auf der andern Seite ins Haus. Im zweiten Falle hat die טומאה zur Türe des Hauses ihren Ausgang und dringt nicht in den Kanal. — Diese Begründung ist bloss nach der Erkl. des Maim. (Note 95) nötig. Wenn aber, wie die meisten Erklärer meinen, die Öffnung des Kanals am Hause keinen Quadrat-טפח misst (Note 95), so ist diese Begründung ganz überflüssig. In der Tat fehlt auch der Satz שדרך—להכנס in manchen Codices (vgl. מ״ש).. Hat der Kanal eine Weite von einer Handbreite91 Der Kanal ist so weit, dass über der darin befindlichen טומאה ein freier Raum von mindestens einem Kubik טפח (nach Note 85) vorhanden ist., aber am Ausfluss92 Der an der Strasse ausserhalb des Hauses sich befindet. keine Öffnung von einer Handbreite93 Im Quadrat., so ist, wenn in demselben eine Unreinheit94 Eine Olivengrösse von einem Toten. Wäre es ein grösserer Teil oder gar ein ganzer Toter (z. B. ein Abortus), so müsste die Abfluss-Öffnung 4 טפחים im Quadrat messen (Tosefta V 3). sich befindet, das Haus94a Die in ihr befindlichen Geräte. unrein98 Denn da die טומאה keinen Ausgang hat, so geht sie durch die andere Seite ins Haus. So nach Maim. (Note 95). Nach den andern Erklärern ist das Haus unrein, trotzdem die Öffnung nach dem Hause ebenfalls keinen Quadrat-טפח misst, weil der Kanal wie ein verschlossenes Grab (קבר סתום) anzusehen ist. das die טומאה auf das ganze darüber befindliche Zelt verbreitet (VO, 20).; ist eine Unreinheit im Hause, so ist das im Kanal Befindliche rein99 Da der Kanal die Weite eines טפח hat, schützt er das in ihm Befindliche vor der Unreinheit.; denn die Unreinheit geht gewöhnlich hinaus100 Durch die Haustüre., aber nicht hinein101 In den Kanal, trotzdem die Öffnung nach dem Hause einen Quadrat-טפח misst (nach Maimon.). Nach den andern Erklärern wäre diese Begründung hier, wie oben (Note 97), überflüssig und mit einigen Codd. nicht zu lesen.. Hat der Kanal nicht die Weite von einer Handbreite und auch am Ausfluss keine Öffnung102 Diese letztere Bedingung ist überflüssig; denn auch eine Öffnung von einem Quadrat-טפח wäre hier nicht von Belang, da die Weite der Röhre keinen Kubik-טפח hat (Bart.). von einer Handbreite93 Im Quadrat., so ist, wenn eine Unreinheit94 Eine Olivengrösse von einem Toten. Wäre es ein grösserer Teil oder gar ein ganzer Toter (z. B. ein Abortus), so müsste die Abfluss-Öffnung 4 טפחים im Quadrat messen (Tosefta V 3). in demselben sich befindet, das Haus unrein103 Es ist im Kanal eine eingeengte טומאה (VO, 7), die sich nach der Höhe ins Zelt verbreitet. Indessen genügt dieser Grund nicht nach der Ansicht derjenigen Erklärer, dass eine טומאה רצוצה, selbst wenn sie in ein Zelt kommt, sich nur in senkrechter Richtung mitteilt, nicht aber auf die an den Seiten liegenden Gegenstände verbreitet. Es muss daher unsere Bestimmung mit der in der folgenden Note 104 gegebenen Erklärung begründet werden.; ist eine Unreinheit im Hause, so ist alles im Kanal Befindliche unrein104 Denn da die Röhre keine Höhlung hat, die als Zelt angesehen werden kann, so ist sie als zum Grund und Boden des Hauses gehörig zu betrachten, und die im Hause befindliche Unreinheit verbreitet sich bis in die tiefsten Tiefen (VO, 12) Ebenso verbreitet sich die im Hause vergrabene טומאה auf alle im Hause befindlichen Gegenstände.. Es ist einerlei105 Sukka 20 b., ob dies106 Der am Anfang unserer Mischna (Note 85) genannte Raum. ein Loch ist, das Wasser oder Kriechtiere ausgehöhlt haben, oder ob es Salpeter107 מלחת, (von מלח, Salz) Salpeter (= sal petrae, Steinsalz), das die Erde mürbe macht und aufreibt. durchgefressen hat. Ebenso ist es bei einer durch Steinlagen108 מרבך, nach ראב״ד (zu Sifra, Nedaba IV, 12), der מרבג liest, von רבג, übereinander häufen (vom ar. رجب). And. LA. נדבך = מרבך (Esra 6, 4), Steinlage, wo mitunter zwischen den Steinen eine Höhlung sich befindet. oder Balkenschichten109 סואר (and. LA. סוור und צבר), von צבד = סוור, eine Schicht von Balken, zwischen denen eine Höhlung von einem Kubik-טפח vorhanden ist. Von allen diesen Höhlungen gelten die am Anfang unserer Mischna gegebenen Bestimmungen. gebildeten Bedachung. R. Jehuda sagt: Jedes Zelt, das nicht durch Menschenhände gemacht worden110 Mit der Absicht, eine Bedachung herzustellen., gilt nicht als Bedachung111 In Bezug auf die obigen Bestimmungen.. Doch gesteht er zu112 Dieser Satz wird im Talmud (Sukka 21a) als Baraita angeführt., dass Felsenspitzen113 שקיף (vom hehr. שקף, hervorragen) eine hervorragende Felsenspitze. Nach Raschi sind שקיפים Felsenklüfte, die durch vom Sturmwind herabgeschleuderte Felsen entstehen. und Felsenklüfte114 Im Talm. (l. c.) נקיקי הסלעים, Felsenspalten. als solche gelten115 Weil diese eine grosse Faustgrösse haben, gelten sie als Bedachung, obgleich sie nicht durch Menschenhände gemacht sind, vgl. Kelim 17, 12, Note 119 und Talm. Sukka 21 a.."
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"Wenn1 Vgl. Sanhedrin 106 a und Raschi das. ein Schrank2 Von Holz, der wegen seiner Grösse nicht verunreinigungsfähig ist, vgl. Ende dieses Abschnitts. im Freien3 Unter freiem Himmel. steht, so sind, wenn in dessen Innern4 Im inneren Raume des Schrankes. eine Unreinheit sich befindet, die Geräte in dessen Wanddicke5 Die in der Dicke der Seitenwände angebrachten kleinen Nischen, die nach innen und nach aussen geöffnet sind, deren Öffnung aber keinen Quadrat-טפח misst (Nicht so Maimon.). rein6 Der innere Raum der Nischen wird als zum freien Himmel und nicht als zum Schranke gehörig betrachtet (תוי״ט). Ausserdem kann die Unreinheit nicht in den Raum der Nischen dringen, da sie ihren Ausgang durch die Schranktüre hat und die Öffnung der Nischen keinen Quadrat-טפח misst (vgl. מ״א).. Befindet sich eine Unreinheit in dessen Wanddicke, so sind die in dessen Innern befindlichen Geräte rein7 Aus dem in Note 6 angegebenen Grunde.. R. Jose sagt: Die Wanddicke wird so beurteilt, als wäre sie in zwei Hälften geteilt8 Die dem Innern zugewendete Hälfte der Wanddicke gehört zum Innern, die andere Hälfte nach aussen. Vgl. weiter 6, 3.. Steht der Schrank im Hause, so ist, wenn im Innern des Schrankes9 Oder auch in einer Wandnische (יו״ב und מ״א). eine Unreinheit sich befindet10 Selbst wenn die Türen des Schrankes zugemacht sind., das Haus11 Die im Hause befindlichen Geräte. unrein12 Da die טומאה nur den Ausgang durch die Schranktüren nach dem Hause hat (vgl. VO, 13).; befindet sich eine Unreinheit im Hause, so bleibt alles, was im Schranke ist, rein13 Falls die Schranktüren zugemacht sind. Dies gilt auch nur, wenn der Schrank selbst wegen seiner Grösse keine טומאה annehmen kann; denn sonst könnte er die Geräte in dessen Innern nicht vor der Unreinheit schützen., denn die Unreinheit geht gewöhnlich hinaus14 Daher ist im ersten Falle das Haus unrein., aber nicht hinein15 Vom Hause in den Schrank. Daher sind im letzteren Falle die Gerate im Schranke rein.. Die Geräte, die zwischen dem Schranke und der Erde, zwischen jenem und der Wand, zwischen jenem und dem Hausgebälke16 Der Zimmerdecke. sich befinden, sind, wenn ein freier Raum von einer Kubik-Handbreite17 Wie in Abschn. 3, Note 85 angegeben. Aber es muss hier auch der Raum nach dem Hause zu eine Öffnung von mindestens einem Quadrat-טפח haben, wenn die טומאה vom Hause in diese Räume eindringen soll. da ist, unrein18 Wenn eine Toten-Unreinheit im Hause ist.; wenn nicht, rein19 Denn diese engen Räume gelten für die טומאה wie verschlossen, sodass sie dort nicht eindringen kann.. Befindet sich aber daselbst20 An einem der oben genannten engen Räume. eine Unreinheit, so ist das Haus11 Die im Hause befindlichen Geräte. unrein21 Auch wenn unter dem Boden des Schrankes sich eine Toten-Unreinheit befindet, kann das Zelt, das der Schrank bildet, nicht das Haus vor der Unreinheit schützen, nach dem Grundsätze: Ein abschliessender Deckel und Zelte schützen die in ihnen befindlichen reinen Dinge vor Verunreinigung, verhindern aber nicht Unreines am Verunreinigen (Kelim 3, 6 Note 48)..",
"Betreffs22 Chullin 125 b. der Lade23 Nach Raschi, ר״ש und Bart. handelt es sich hier um mehrere kleine Laden (oder Schubladen), die im Innern des Schrankes angebracht sind, um in denselben kleine Gegenstände zu vorwahren. Nach Andern ist hier von einer Schublade die Rede, die sich unten am Schranke befindet. dieses Schrankes [gilt folgendes]: Wenn darin ein freier Raum von einer Kubik-Handbreite24 Wie in Abschn. 3 Note 85 angegeben. vorhanden ist, aber deren Öffnung keine Handbreite misst25 Nach den meisten Erklärern müsste angenommen werden, dass die Lade oben an der Öffnung schmäler ist als unten, so dass, trotzdem im Innern ein פותח טפח vorhanden ist, dennoch die Öffnung keine טפח-Breite hat. Maimon. scheint aber die Stelle so zu erklären, dass die Lade unten am Schranke angebracht und nach dem Innern des Schrankes offen ist. Diese Öffnung hat die Weite von einem טפח. Ausserdem hat aber die Lade an der vorderen Seite eine kleine Öffnung nach aussen (יציאתה), die keine טפח-Breite hat. Übrigens hat der Münchener Cod. in Chullin die LA.: תיבת המגדל שאין בה פיתח טפח, eine LA., die auch Raschi vorgelegen hat, aber von ihm verworfen wird.
Figur der תיבה nach dem handschriftl. פי׳ המשניות לרמב״ם der Kgl. Bibliothek zu Berlin.