{ "language": "en", "title": "Mishnah Tahorot", "versionSource": "https://www.talmud.de/tlmd/die-deutsche-mischna-uebersetzung", "versionTitle": "Mischnajot mit deutscher Übersetzung und Erklärung. Berlin 1887-1933 [de]", "priority": 0.5, "versionNotes": "Ordnung Seraïm, übers. und erklärt von Ascher Samter. 1887.
Ordnung Moed, von Eduard Baneth. 1887-1927.
Ordnung Naschim, von Marcus Petuchowski u. Simon Schlesinger. 1896-1933.
Ordnung Nesikin, von David Hoffmann. 1893-1898.
Ordnung Kodaschim, von John Cohn. 1910-1925.
Ordnung Toharot, von David Hoffmann, John Cohn und Moses Auerbach. 1910-1933.", "actualLanguage": "de", "languageFamilyName": "german", "isBaseText": false, "isSource": false, "direction": "ltr", "heTitle": "משנה טהרות", "categories": [ "Mishnah", "Seder Tahorot" ], "text": [ [ "1 Sebachim 105 b. Dreizehn Dinge2 Wie die Zahl 13 aus der nachfolgenden Aufzählung herauskommt, darüber gehen die Ansichten der Erklärer auseinander (s. Maim., ר״ש und יו״ב). gelten für das Aas3 Die Bestimmungen über das von dem noch lebenden Tiere abgetrennte Glied und über die Wirkung des Schlachtens bei einem Tiere, das trefa ist, betreffen eigentlich nicht das Aas, werden aber trotzdem mit aufgezählt. von reinem Geflügel: Man muss die Absicht gehabt haben, [es zu essen,]4 Aas von für den Genuss erlaubtem Geflügel verunreinigt nur den Menschen, der es geniesst, und macht ihn, während er es herunterschluckt, zum אב הטומאה und die Kleider, die er dabei trägt oder Kleider und Geräte, die er berührt, unrein ersten Grades. In grossen Städten, wo es genug Leute gibt, die auch solches Aas essen, gilt es, auch ohne dass man die Absicht gehabt hat, es zu geniessen, als Speise und als unrein ersten Grades, nur auf jüdischen Dörfern, wo solches Aas nicht gegessen zu werden pflegt, bedarf es erst der ausdrücklichen Absicht, es zu geniessen. es bedarf nicht des Empfänglichwerdens5 Solches Aas ist unrein, ohne dass eine Flüssigkeit darauf gefallen und ohne dass es von einer Unreinheit berührt worden ist., es verunreinigt, wie Speisen6 Unreine. verunreinigen, bei Eigrösse7 Wenn ein Stück davon, das so gross wie ein Ei ist, an andere Speisen anrührt, werden diese dadurch unrein zweiten Grades., im Schlunde bei Olivengrösse8 Auch wenn es nicht ausdrücklich zum Essen bestimmt worden war, verunreinigt es, wenn es soviel wie eine Olive ist, denjenigen, der es isst, in dem Augenblick, wo es sich in seinem Schlund befindet, dass er אב הטומאה wird und die Kleider, die er in diesem Augenblick trägt oder berührt, unrein ersten Grades werden. Nachdem er es hinuntergeschluckt hat, ist er nur unrein ersten Grades und verunreinigt nicht mehr die Gegenstände, die er berührt., wer es isst, bleibt bis zum Sonnenuntergang unrein9 Auch nachdem er sich durch ein Tauchbad gereinigt bat., man wird schuldig10 Das für das Betreten des Heiligtums in Unreinheit vorgeschriebene Schuldopfer zu bringen (s. Lev. 5, 3),, dadurch dass man, [nachdem man es gegessen hat,] das Heiligtum betritt, man verbrennt die von ihm verunreinigte Hebe11 Wenn der, der davon gegessen hat, Hebe berührt hat, muss diese verbrannt werden, weil er unrein ersten Grades war und die Hebe durch seine Berührung unrein zweiten Grades geworden ist; ebenso wenn das Aas, nachdem man es zum Essen bestimmt hatte, an Hebe angerührt hat, aus demselben Grunde, weil solches Aas auch als unrein ersten Grades gilt (s. oben Note 4)., wer ein vom noch lebenden Tiere abgelöstes Glied12 Wenn es einschliesslich der Knochen und Adern so viel wie eine Olive ist, wenn auch nicht eine Olivengrösse Fleisch daran ist. davon13 Von einem reinen Vogel. geniesst, erhält die vierzig Geisselhiebe14 Im Gegensatz zu der von R. Meïr vertretenen Ansicht (Chullin 102 a), dass das Verbot von אבר מן החי sich nur auf zum Essen erlaubtes Vieh erstreckt, auf Geflügel dagegen überhaupt nicht., durch das Schlachten oder Abdrücken15 Der Halsröhren bei den Vogelopfern im Heiligtum. bleibt es, [auch] wenn es trefa ist, rein16 Trotzdem es, da es trefa ist, nicht für den Genuss erlaubt geworden ist, bat das Schlachten oder Abdrücken doch die Wirkung, dass es nicht, wie wenn es von selbst verendet wäre, Aas wird., dies sind die Worte des R. Meïr; R. Jehuda sagt: Es bleibt nicht rein17 Sondern gilt als Aas.; R. Jose sagt: Wenn man es schlachtet, bleibt es rein, nicht aber, wenn man es abdrückt18 Die Begründung zu diesen verschiedenen Ansichten s. Sebachim VII Note 54—66..", "Die Federn19 Nach Maim, die kleinen Federn, die nach dem Abrupfen der grossen Federn Zurückbleiben. und der Flaum20 Die unmittelbar auf der Haut liegenden Flaumfedern. nehmen Unreinheit an und verunreinigen21 Nach ר״ש, Bart. und יו״ב sind auch hier nicht die Federn von einem Aas gemeint, sondern die Federn an einem geschlachteten reinen Vogel, diese werden als Griff (יד) für das darunter liegende Fleisch betrachtet, und nach Ukzin I, 1 wird das Fleisch unrein, wenn an den Griff eine Unreinheit angerührt hat, und wenn das Fleisch unrein ist, verunreinigt schon das Berühren des Griffs. Nach תוי״ט und א״ר meint die Mischna die Federn an einem Aas, das man zum Essen bestimmt hat, sie werden dadurch ebenso wie das Fleisch unrein und verunreinigen, weil sie als Griff für das Fleisch dienen., werden aber nicht mit hinzugerechnet22 Wenn das Fleisch erst mit den Federn zusammen Eigrösse hat, bzw. Olivengrösse inbezug auf die Verunreinigung beim Verschlingen.; R. Ismael sagt: Der Flaum wird mit hinzugerechnet23 Weil diese Flaumfedern nicht als Griff gelten, sondern als Schutz (שוטר) s. Ukzin I, 1.. Der Schnabel24 Die innere Fleischseite desselben. und die Nägel25 So weit sie im Fleisch drinstecken (Chullin 121 a). nehmen Unreinheit an und verunreinigen und werden mit hinzugerechnet; R. Jose sagt: Auch die Flügel-Ansätze und der Schwanz-Ansatz26 Die man gewöhnlich beim Abrupfen der Federn mit herauszuschneiden pflegt. werden mit hinzugerechnet, weil man sie bei gemästeten [Tieren27 Weil sie weicher und zarter sind. ] daranlässt28 Deshalb gelten sie auch bei nicht gemästeten als geniessbar..", "Beim Aas von unreinen Vögeln muss man die Absicht gehabt haben, [es zu geniessen,]29 Selbst in grossen Städten, wo Aas von reinem Geflügel auch ohne besondere Absicht als Speise gilt, weil solches von unreinem Geflügel selbst von Nichtjuden nicht gegessen zu werden pflegt. es muss erst empfänglich gemacht worden sein30 Wie jede andere Speise, dadurch dass Flüssigkeit darauf gefallen und es dann verunreinigt worden ist, weil eine Eigenunreinheit ihm überhaupt nicht anhaftet., es verunreinigt31 Nachdem man es zum Genuss bestimmt hat und es durch Berührung einer Unreinheit unrein geworden ist., wie Speisen verunreinigen, bei Eigrösse, macht den Körper untauglich32 Der Körper dessen, der davon isst, wird unrein zweiten Grades (s. weiter 11, 2) und darf Hebe deshalb nicht essen noch berühren. bei Grösse eines halben Halbbrotes33 Das sind nach Raschi zwei, nach Maim. anderthalb Eigrössen (s. Meïla IV Note 44 und 45)., beim Verschlingen einer Olivengrösse davon verunreinigt es nicht34 Weil der auf diese Art der Verunreinigung bezogene Schriftvers (Lev. 17, 15) sich nur auf Aas vom zum Genuss erlaubten Tieren bezieht., man braucht, wenn man es gegessen hat, nicht den Sonnenuntergang abzuwarten35 S. Para XI, 5., man macht sich nicht schuldig, wenn man, [nachdem man es gegessen hat,] das Heiligtum betritt36 Weil seine Unreinheit nur auf einer rabbinischen Verordnung beruht., aber man verbrennt von ihm verunreinigte Hebe37 Trotzdem im allgemeinen Hebe, die nur nach rabbinischer Verordnung unrein geworden ist, nicht verbrannt werden darf., wer ein vom noch lebenden Tier abgelöstes Glied davon geniesst, erhält nicht die vierzig Geisseltbiebe38 Für das Essen von אבר מן החי, weil dieses Verbot sich nur auf zum Essen erlaubte Tiere bezieht (s Chullin 102 a)., es wird nicht durch das Schlachten rein39 Es kann nicht gemeint sein, dass das Schlachten nicht die Wirkung hat, dass dadurch das Tier nicht als Aas unrein wird, da ja das Aas von unreinem Geflügel überhaupt nicht unrein ist Vielmehr ist gemeint: während bei reinen Tieren, sobald sie geschlachtet sind, das Verbot von אבר מן החי selbst für den Nichtisraeliten aufhört, auch wenn das Tier noch zappelt und noch nicht ganz tot ist, weil es für den Israeliten zum Genuss erlaubt ist, sobald es geschlachtet ist, bleibt hier auch nach dem Schlachten das Verbot von אבר מן החי für den Nichtisraeliten bestehen, bis das Tier vollständig tot ist, weil es für den Israeliten als unreines Tier für den Genuss überhaupt verboten ist. Der oben erwähnte Grundsatz, dass das Verbot von אבר מן החי sich nur auf zum Genuss erlaubte Tiere bezieht, gilt nur für Israeliten, für Nichtisraeliten besteht dieses Verbot auch für unreine Tiere., die Federn und der Flaum nehmen Unreinheit an und verunreinigen und werden mit hinzugerechnet40 Weil man pflegt, sie als Schutz auf dem Geflügel zu lassen, damit das Fleisch länger frisch bleibt, da es nur wenig Leute gibt, die es essen (s. oben Note 29), und alles, was als Schatz (שומר) dient, nach Ukzin I, 1 mit hinzugerechnet wird (רא״ש)., der Schnabel und die Nägel nehmen Unreinheit an und verunreinigen und werden mit hinzugerechnet41 S. oben Note 24 und 25..", "42 Chullin IX, 1. Beim Vieh werden die Haut43 Wenn man beim Abziehen der Haut ein Stück Fleisch, das weniger als ein Ei gross ist, absichtlich daran gelassen hat., der Fleischsaft44 רוטב ist die Brühe; hier ist damit der beim Kochen aus dem Fleisch ausgeschiedene Fleischsaft gemeint, der zu einer festen Masse geronnen ist und deshalb für sich allein nicht gegessen zu werden pflegt, wohl aber zusammen mit dem Fleische., der Bodensatz45 S. Sebachim III, Note 24, die beim Kochen am Boden sich ansetzende Mischung von Gewürzen und anderen Zutaten, die für sich allein nicht gegessen zu werden pflegen., das Abgeschabte46 Die beim Abhäuten stellenweise an der Haut unabsichtlich hängen gebliebenen kleinen Fleischteile; nach anderen Erklärungen die sehr harte Halsader und die äussere Rückenmarkshaut.,die Knochen47 In denen sich Mark befindet, nach Maim. (הלכות טומאת אוכלין IV, 4) auch andere Knochen, an denen sich noch angewachsenes Fleisch befindet., die Adern, die Hörner und die Klauen48 So weit sie so weich sind, dass, wenn man hineinschneidet, Blut herausfliesst. mit hinzugerechnet49 Zu einem Stück Fleisch, das weniger als ein Ei gross ist, ebenso die Knochen zu dem in ihnen enthaltenen Mark, wenn diese nicht Eigrösse hat. inbezug auf Speisenunreinheit50 Die hier angeführten Dinge sind aber keine eigentlichen Speisen, da sie teils, wie die Haut und die Knochen gar nicht, teils, wie der Fleischsaft und die Adern, nur mit dem Fleisch zusammen gegessen zu werden pflegen. Trotzdem werden sie mit dem Fleisch zu der erforderlichen Eigrösse zusammengerechnet, weil sie teils, wie der Fleischsaft und die Adern, doch mit dem Fleische zusammen gegessen zu werden pflegen, teils, wie die Haut und die Knochen, dem Fleische bzw. dem in den Knochen befindlichen Mark als Schutz (שומר) dienen (s. oben Note 40)., aber nicht inbezug auf die Aas-Unreinheit51 Wenn man ein Stück Aas gegessen hat oder berührt oder getragen hat, das erst mit ihnen zusammen so gross wie eine Olive ist.. Ebenso, wenn jemand52 Ein Israelit. ein unreines Vieh für einen Nichtjuden geschlachtet hat und es zuckt noch53 Es ist noch nicht vollständig tot., verunreinigt es, wie Speisen verunreinigen54 Obgleich es auch für den Nichtjuden nicht für den Genuss erlaubt ist, so lange es noch nicht vollständig verendet ist (s. oben Note 39), gilt es dennoch inbezug auf Speisenunreinheit als Speise. (Ausführliches hierüber s. Chullin 121 b und Raschi daselbst)., als Aas verunreinigt es aber erst, wenn es tot ist55 Weil es Lev. 11, 39 ausdrücklich heisst: וכי ימות מן חבהמה, erst durch den Tod wird es נבלת. oder man den Kopf abgetrennt hat56 Sobald der Kopf vollständig abgetrennt ist, gilt das Tier als tot, auch wenn es noch Bewegungen macht.. Für die Verunreinigung durch Speisen-Unreinheit sind die Grenzen weiter gezogen57 Zu ריבה ist zu ergänzen הכתוב : das Schriftwort, aus dem die obigen Bestimmungen abgeleitet werden. als für die Verunreinigung durch Aas-Unreinheit.", "Eine Speise, die durch einen Unreinheits-Erzeuger58 S. VK Absatz 1 und 2. verunreinigt worden ist59 Und dadurch unrein ersten Grades geworden ist., und eine, die durch eine erzeugte Unreinheit verunreinigt worden ist60 Und demnach höchstens unrein zweiten Grades geworden ist., werden mit einander zusammengerechnet, zu verunreinigen, wie die leichtere von ihnen verunreinigt. Wie ist das? Eine halbe61 Nicht gerade je eine halbe Eigrösse, sondern ebenso auch ein nur etwas weniger als ein eigrosses Stück von der einen und ein dieses rar Eigrösse ergänzendes Stück von der anderen. Eigrösse einer Speise, die [unrein] ersten Grades ist, und eine halbe Eigrösse einer Speise, die [unrein] zweiten Grades ist, die man mit einander vermengt62 Auch wenn man sie mit einander nicht vermengt hat und beide Teile die Hebe gleichzeitig berührt haben., hat, gelten als [unrein] zweiten Grades63 Und machen Hebe durch Berührung untauglich.. Eine halbe Eigrösse einer Speise zweiten Grades und eine halbe Eigrösse einer Speise dritten Grades, die man mit einander vermengt hat, gelten als dritten Grades64 Und machen Hebe durch Berührung nicht untauglich. Ebenso auch, wenn die eine halbe Eigrösse ersten und die andere dritten Grades war.. Eine Eigrösse einer Speise ersten Grades und eine Eigrösse einer Speise zweiten Grades, die man mit einander vermengt hat, gelten als ersten Grades65 Weil das Gemenge ein eigrosses Stück ersten Grades enthält., hat man sie zerteilt, gilt der eine wie der andere Teil als zweiten Grades66 Weil jedenfalls in keinem der beiden Teile eine ganze Eigrösse von der ersten Grades enthalten ist.. Ist jeder für sich gesondert67 Nicht zusammen, sondern der zweite erst, nachdem der erste nicht mehr darauf war. auf ein Brot von Hebe gefallen, ist dieses untauglich geworden68 Da jeder Teil unrein zweiten Grades war, ist die Hebe durch Berührung untauglich d. h. unrein dritten Grades geworden., sind sie beide zusammen69 Wenn sie auch nicht gleichzeitig darauf gefallen sind, sondern nur gleichzeitig sie berührten. darauf gefallen, ist es zweiten Grades durch sie geworden70 Weil sie zusammen eine Eigrösse ersten Grades enthalten, das Brot demnach von einer Eigrösse Speise ersten Grades berührt worden und dadurch unrein zweiten Grades geworden ist..", "Eine Eigrösse einer Speise zweiten Grades und eine Eigrösse einer Speise dritten Grades, die man mit einander vermengt hat, gelten als zweiten Grades. Hat man sie zerteilt, gilt der eine wie der andere Teil als dritten Grades. Ist jeder für sich gesondert auf ein Brot von Hebe gefallen, ist dies nicht untauglich geworden71 Weil es bei Hebe keine Unreinheit vierten Grades gibt., sind sie beide zusammen darauf gefallen, ist es durch sie dritten Grades geworden. Eine Eigrösse einer Speise ersten Grades und eine Eigrösse einer Speise dritten Grades, die man mit einander vermengt hat, gelten als ersten Grades. Hat man sie zerteilt72 so dass in keinem der beiden Teile eine Eigrösse von der des ersten Grades enthalten ist., gilt der eine wie der andere Teil als zweiten Grades73 Nicht dritten Grades., weil auch die dritten Grades dadurch, dass sie die ersten Grades berührt hat, zweiten Grades geworden ist. Zwei Eigrössen einer Speise ersten Grades und zwei Eigrössen einer Speise zweiten Grades, die man mit einander vermengt hat, gelten als ersten Grades. Hat man sie zerteilt74 In zwei eigrosse Hälften., gilt der eine wie der andere Teil als ersten Grades75 Weil anzunehmen ist, dass in jedem Teile die Hälfte von der ersten Grades, das ist eine Eigrösse, enthalten ist., in drei oder vier Teile, gelten sie als zweiten Grades76 Weil anzunehmen ist, dass in keinem der Teile eine Eigrösse von der ersten Grades enthalten ist.. Zwei Eigrössen einer Speise zweiten Grades und zwei Eigrössen einer Speise dritten Grades, die man mit einander vermengt hat, gelten als zweiten Grades. Hat man sie zerteilt74 In zwei eigrosse Hälften., gilt der eine wie der andere Teil als zweiten Grades, in drei oder vier Teile, gelten sie als dritten Grades.", "Wenn von Teigstücken77 מקרצת von קרץ = abschneiden, ein abgetrenntes Stück Teig., die an einander kleben78 Wörtlich: die sich in einander verbissen haben, die so fest an einander hängen, dass man das eine nicht ablösen kann, ohne dass etwas von dem anderen mit abgelöst wird., oder von Broten, die an einander kleben, eines durch ein Kriechtier unrein geworden ist, sind alle unrein ersten Grades79 Weil sie wie ein zusammenhängendes Stück bzw. Brot betrachtet werden. Über den Ausdruck תחלה s. weiter Note 84., löst man sie von einander80 Nachdem sie, als sie noch zusammenhingen, unrein geworden sind., sind alle ersten Grades. Durch eine Flüssigkeit81 Jede unreine Flüssigkeit macht das, was sie berührt, unrein zweiten Grades., sind alle [unrein] zweiten Grades, löst man sie von einander, sind alle zweiten Grades. Durch Hände82 Die Hände werden, wenn sie nicht bewusst vor Verunreinigung bewahrt worden sind, stets als unrein zweiten Grades betrachtet., sind alle unrein dritten Grades83 Wenn es Teig oder Brot von Hebe ist, denn bei Profanem gibt es keine Unreinheit dritten Grades., löst man sie von einander, sind alle dritten Grades.", "Hat man an ein Teigstück, das unrein ersten Grades84 תחלה in der Bedeutung von ראשון, Unreinheit ersten Grades. war, andere angeklebt, gelten sie alle als ersten Grades85 Als wenn die Unreinheit sie angerührt hätte, nachdem sie schon zusammengehängt haben., hat man sie wieder abgetrennt, ist jenes ersten Grades und alle anderen sind zweiten Grades86 Die Erschwerung, sie als unrein ersten Grades zu betrachten, ist nur für die Zeit getroffen, wo sie noch mit dem unreinen Stück zusammenhängen, nachdem sie wieder davon getrennt sind, sind sie unrein zweiten Grades, weil sie an die Unreinheit ersten Grades angerührt haben.. War es zweiten Grades, und hat man andere daran angeklebt, sind sie alle zweiten Grades, hat man sie wieder abgetrennt, ist jenes zweiten Grades und alle anderen sind dritten Grades87 Wenn es Teig von Hebe ist.. War es dritten Grades, und hat man andere daran angeklebt, ist jenes dritten Grades und alle anderen sind rein88 Weil eine Unreinheit dritten Grades auch bei Hebe nur den Teig untauglich macht, er aber nicht weiter verunreinigt, ist hierfür nicht die Erschwerung getroffen worden, dass an ihn angeklebte Teigstücke durch ihn unrein werden (יו״ב), Nach רא״ש ,ר״ש und Bart. ist der Grund, weil nach dem Loslösen die Teigstücke überhaupt nicht mehr unrein sein müssten, da es eine geringere Unreinheit als dritten Grades bei Hebe nicht gibt, gelten sie auch vor dem Loslösen nicht als unrein., ob man sie abgetrennt oder nicht abgetrennt hat.", "Ist von heiligen Broten89 Opferbroten, wie die Schaubrote oder Mehlopferbrote., in deren Vertiefungen90 Auf ihrer Oberfläche. sich heilig gewordenes Wasser91 Das zur Verwendung zu Opferzwecken in ein heiliges Gefäss hineingetan und dadurch heilig geworden ist. befindet, eines durch ein Kriechtier unrein geworden, sind alle unrein92 Wenn die Brote einander berühren. Eigentlich könnten durch das durch die Berührung des Kriechtieres unrein ersten Grades gewordene Brot nur die nächsten drei Brote unrein zweiten, dritten und vierten Grades werden und müssten alle weiteren Brote rein bleiben, da auch bei Heiligem das unrein vierten Grades gewordene nicht mehr durch Berührung verunreinigt. Weil es sich aber um Heiliges handelt (מפני חיבת הקודש), wird es so angesehen, als wenn nicht das trockene Brot, sondern das auf ihm befindliche Wasser das nächstliegende Brot berührt, Wasser wird aber wie jede Flüssigkeit durch Berührung einer Unreinheit, gleichviel welchen Grades sie ist, immer unrein ersten Grades. Das Wasser auf dem durch das Kriechtier berührten Brote ist demnach unrein ersten Grades geworden, durch die Berührung macht es das nächstliegende Brot unrein zweiten Grades, dadurch wird das auf diesem befindliche Wasser wieder unrein ersten Grades und macht wieder das nächstliegende Brot unrein zweiten Grades und so weiter, so viele Brote es auch sein mögen, so erklärt Maim. die Mischna. Nach א״ר und יו״ב bedarf es dieser Begründung, dass es angesehen wird, als wenn immer das Wasser das nächstliegende Brot berührt hätte, gar nicht, sondern werden auch ohne diese Annahme alle Brote unrein und zwar aus folgendem Grunde : nachdem durch das durch das Kriechtier unrein ersten Grades gewordene Brot das nächstliegende Brot unrein zweiten Grades und weiter durch die Berührung dieses das dritte Brot unrein dritten Grades geworden ist, wird das auf diesem befindliche Wasser, wie oben angegeben, unrein ersten Grades, dadurch wird aber das Brot, auf dem es sich befindet und das doch von ihm berührt wird, wieder unrein zweiten Grades, so dass es das nächstliegende Brot unrein dritten Grades macht und das auf diesem befindliche Wasser wieder unrein ersten Grades wird, und so weiter, so viele Brote es auch sein mögen. Das Wasser muss deshalb durchaus heiliges Wasser sein, weil nur solches durch Berührung einer Unreinheit dritten Grades Unrein wird, nicht heiliges dagegen durch eine Unreinheit dritten Grades überhaupt nicht unrein werden kann. Ganz anders erklärt ר״ש die Mischna. Nach ihm ist zu lesen: ככרות הקדש שבתוך גומותיהן והמים המקודשין und zu übersetzen: „heilige Brote, die in ihren Vertiefungen liegen, und Wasser (Entsündigungswasser), das bereits geweiht ist“. Danach handelt es sich gar nicht um Brote, die sich berühren, sondern um Brote, die auf einer Platte liegen, jedes in einer besonderen Vertiefung, ebenso um Entsündigungswasser, das in verschiedenen Vertiefungen eines Behälters angesammelt ist, und spricht die Mischna die Bestimmung aus, dass sobald eines von den Broten bezw. das Wasser in einer der Vertiefungen des Behälters unrein geworden ist, auch alle anderen Brote bzw. das Wasser in allen anderen Vertiefungen unrein sind, weil die Platte bzw. der Behälter alles zu einem zusammenhängenden Ganzen verbindet., bei Hebe sind zwei unrein und eines untauglich93 Nach der Erklärung des Maim., weil nur für Heiliges die Bestimmung getroffen ist, dass es anzusehen ist, als wenn das nächstliegende Brot durch das Wasser des unrein geworden Brotes berührt worden wäre. Nach der Erklärung von א״ר und יר״ב. weil bei Hebe das unrein dritten Grades gewordene dritte Brot das auf ihm befindliche Wasser nicht wieder unrein ersten Grades machen kann, weil bei Hebe eine Unreinheit dritten Grades nicht weiter verunreinigt. Nach der Erklärung von ר״ש, weil für Hebe nicht die Bestimmung getroffen ist, dass die Platte alle auf ihr befindlichen Brote verbindet, es können deshalb nur drei Brote unrein werden, und zwar nur, wenn sie sich berühren., ist zwischen ihnen eine abfeuchtende Flüssigkeit94 טפח — ausbreiten, daher auch Feuchtigkeit verbreiten, anfeuchten., ist auch bei Hebe alles unrein95 Weil, wie Note 92 ausgeführt, die Feuchtigkeit zwischen dem zweiten und dritten Brote wieder unrein ersten Grades wird und das dritte wieder unrein zweiten Grades macht, dieses wieder die Feuchtigkeit zwischen dem dritten und vierten Brote unrein ersten Grades macht, so dass auch das vierte Brot unrein zweiten Grades wird und so weiter fort.." ], [ "Wenn eine Frau dabei ist, Grünkraut1 Von Hebe, die durch Berührung mit nicht gewaschenen Händen unrein dritten Grades wird, das Grünkraut ist aber vor dem Einlegen noch nicht befeuchtet gewesen, so dass es noch nicht empfänglich für Unreinheit war. in einem Topfe einzulegen2 Das Kraut wurde in eine Flüssigkeit eingelegt., und ein aus dem Topfe herausragendes Blatt3 Das mit seinem in dem Topfe steckenden Ende bereits in die Flüssigkeit eingetaucht und dadurch für Unreinheit empfänglich geworden war. an einer trockenen Stelle3a Ed N. und Talmudausg.: או במקום הנגוב. angerührt hat, so ist, selbst wenn soviel wie ein Ei daran4 An dem ganzen Blatt, dessen herausragendes Ende sie berührt hat. ist, nur dieses unrein5 Es ist durch die Berührung mit den nicht gewaschenen Händen der Frau, die als unrein zweiten Grades gelten, unrein dritten Grades geworden, daher eigentlich פסול, nicht טמא, da Hebe dritten Grades unrein ist, aber nicht wieder verunreinigt. und alles andere rein6 Auch die Flüssigkeit in dem Topfe bleibt rein, weil eine Flüssigkeit nur durch Berührung mit einer Unreinheit, die Hebe wenigstens untauglich macht, unrein wird, eine Hebe dritten Grades aber nur untauglich ist und Hebe nicht weiter verunreinigt.. Hat sie es an einer feuchten Stelle berührt7 Das aus dem Topfe herausragende Ende des Blattes war bereits durch die Flüssigkeit im Topfe angefeuchtet., so ist, wenn soviel wie ein Ei an ihm ist, alles unrein8 Weil die Feuchtigkeit auf dem Blatte, die durch die Berührung der nicht gewaschenen Hände unrein ersten Grades geworden ist, das Blatt unrein zweiten Grades macht, und durch die Berührung mit diesem wieder die Flüssigkeit in dem Topf unrein ersten Grades wird, durch diese wird dann alles, was in dem Topf ist und auch der Topf selbst unrein., ist nicht soviel wie ein Ei an ihm9 So dass es wohl unrein werden, aber nicht Unreinheit weitertragen kann., ist es selbst unrein und alles andere rein9a Ed. N. und Talmudausg. fehlen offenbar irrtümlich die Worte: הכל טמא אין בו כביצה.. Ist es10 Das an der feuchten Stelle berührte Blatt, das nicht eigross ist und deshalb eine Unreinheit nicht weiter verbreiten kann wieder in den Topf zurückgefallen11 So dass die durch die Berührung unrein ersten Grades gewordene Flüssigkeit auf dem Blatt wieder in die Flüssigkeit im Topfe eingetaucht ist., ist alles unrein12 Weil durch die Flüssigkeit auf dem Blatt die ganze Flüssigkeit unrein geworden ist, weil selbst das geringste Quantum einer unreinen Flüssigkeit weiter verunreinigt. So erklären רא״ש ,ר״ש und Bart. die Mischna. Nach Maim. spricht die Mischna hier nicht von Hebe, sondern von Profanem, und nicht von Verunreinigung durch die nicht gewaschenen Hände einer sonst reinen Frau, sondern durch eine Frau, die als Menstruierende אב הטומאה ist, die weitere Ausführung s. in seinem Kommentar zur Mischna.. War sie durch Berührung eines durch einen Toten Verunreinigten unrein13 Ersten Grades. geworden und hat es, sei es an einer feuchten sei es an einer trockenen Stelle, angerührt14 Wodurch das Blatt unrein zweiten Grades geworden ist, da es mit dem unteren Ende in der Flüssigkeit steckt, die in dem Topfe ist, und dadurch für Unreinheit empfänglich geworden ist., so ist, wenn soviel wie ein Ei daran ist, alles unrein15 Da das Blatt, das unrein zweiten Grades geworden ist, die Flüssigkeit in dem Topfe wieder unrein ersten Grades macht, und durch diese alles, was in dem Topfe ist, und auch der Topf selbst unrein wird., ist nicht soviel wie ein Ei daran, ist es selbst unrein und alles andere rein16 Da eine Speise Unreinheit nur überträgt, wenn soviel wie ein Ei an ihr ist.. Hat sie an demselben Tage, wo sie ein Tauchbad genommen17 Um sich von ihrer Unreinheit zu reinigen, als solche bleibt sie bis Sonnen-untergang unrein zweiten Grades., mit nicht gewaschenen Händen18 Die ebenfalls als unrein zweiten Grades gelten. den Topf umgeschüttet19 מנער = ausschütten, auch umschütteln, umrühren. und sieht20 Eine andere Lesart ist: ראתה ohne ו, danach wäre zu übersetzen: sie darf mit nicht gewaschenen Händen den Topf umrühren, obwohl diese aus doppeltem Grunde unrein zweiten Grades sind und zu befürchten wäre, dass sie die in dem Topf befindliche Speise mit den Händen berührt; sieht sie man auf ihren Händen eine Flüssigkeit u. s. W. auf ihren Händen eine Flüssigkeit und ist im Zweifel, ob diese aus dem Topfe darauf gespritzt21 Sie danach mit ihren Händen nichts von dem, was im Topfe ist, berührt hat. ist oder ein Strunk22 Mit einer feuchten Stelle. ihre Hände berührt hat23 Und dadurch der Strunk bzw. alles, was im Topfe ist, unrein geworden ist., ist das Grünkraut untauglich24 Nicht weil sie es vielleicht mit den ungewaschenen Händen berührt hat, denn nach Jadajim II, 4 bleibt ein Gegenstand, wenn es zweifelhaft ist, ob er von solchen berührt worden ist, rein, sondern weil sie eine am selben Tage Untergetauchte war und nach Tbul Jom II, 2 der Gegenstand schon bei einer zweifelhaften Berührung durch eine solche unrein wird. und der Topf ist rein25 Der Topf könnte nur durch Berührung mit einer Unreinheit ersten Grades unrein werden, ein am selben Tage Untergetauchter bildet aber unter den Unreinheiten zweiten Grades insofern eine Ausnahme, als er nach Para VIII, 7 Flüssigkeiten durch Berührung nicht unrein ersten Grades macht, die Flüssigkeit auf dem Strunk würde daher, wenn sie auch Hebe ist, nur unrein dritten Grades geworden sein, und durch eine solche kann ein Gefäss nicht unrein werden..", "R. Elieser sagt26 Chullin 33 b.: Wer eine Speise geniesst, die unrein ersten Grades ist, wird unrein27 Obgleich ein Mensch nur durch Berührung eines אב הטומאה unrein werden kann, ist die erschwerende Bestimmung getroffen worden, dass eine unreine Speise den, der sie isst, unrein macht, weil man befürchtet hat, dass der, der sie isst, gleichzeitig eine Flüssigkeit, die Hebe ist, in den Mund nimmt, um die Speise besser hinunterzuspülen, und dabei die Hebe durch die Berührung mit der Speise unrein wird ; deshalb hat man bestimmt, dass der, der eine unreine Speise isst, unrein wird, so dass er Hebe überhaupt nicht essen darf. ersten Grades, eine Speise zweiten Grades, zweiten Grades, eine Speise dritten Grades, dritten Grades28 Da in dem einzigen Falle, wo nach Toravorschrift der, der eine unreine Speise geniesst, unrein wird, nämlich durch das Geniessen von Aas von reinem Geflügel, der Mensch unrein wird, trotzdem das Aas an sich überhaupt nicht unrein ist, lautete nach R. Elieser auch hier die Bestimmung dahin, dass der, der eine unreine Speise geniesst, wenigstens nicht in leichterem Grade unrein wird, als die Speise es war, sondern den gleichen Grad der Unreinheit annimmt.. R. Josua sagt: Wer eine Speise geniesst, die unrein ersten Grades oder die unrein zweiten Grades ist, wird unrein zweiten Grades29 Nach seiner Ansicht kann das Genieseen von Aas von reinem Geflügel nicht zum Vergleich herangezogen werden, weil dieser Fall auch insofern einen Ausnahmefall bildet, als er im Gegensatz zu anderen Unreinheiten den Menschen durch äussere Berührung nicht verunreinigt, und durch innere Berührung ihn verunreinigt. Dagegen lässt sich als Beleg dafür, dass derjenige, der eine unreine Speise isst, in leichterem Grade unrein wird, als die Speise selbst es ist, die Bestimmung anführen, dass der, der eine unreine Speise gegessen hat, erst dann, was er berührt, verunreinigt, wenn er soviel wie ein halbes Halbbrot davon gegessen hat, während die unreine Speise selbst schon verunreinigt, wenn sie eigross ist. Deshalb wird der, der eine Speise ersten Grades gegessen hat, nur unrein zweiten Grades, durch Essen einer Speise zweiten Grades wird er aber dennoch auch unrein zweiten Grades, weil eine solche Speise auch sonst durch Berührung unrein zweiten Grades machen kann, wenn sie nämlich eine andere Speise berührt, die auf ihrer Oberfläche feucht ist, durch die Berührung der Unreinheit zweiten Grades wird die Feuchtigkeit unrein ersten Grades, und durch diese die Speise unrein zweiten Grades., eine, die unrein dritten Grades ist30 Dadurch müsste er nach R. Josua noch leichteren Grades unrein werden, eine weitere Unreinheit als dritten Grades gibt es aber bei Hebe nicht., wird unrein zweiten Grades für Heiliges31 Weil nur für Hebe rein Gehaltenes für Heiliges als unrein gilt, deshalb ist es inbezug auf Heiliges so, als wenn er Unreines ersten Grades gegessen hätte, und gilt er deshalb beim Berühren von Heiligem als unrein zweiten Grades., aber nicht unrein zweiten Grades für Hebe32 Aus der Wiederholung ולא שני wird im Talmud der Schluss gezogen, dass er inbezug auf Hebe nicht als unrein zweiten, wohl aber als unrein dritten Grades gilt, dieses wird aber als besondere Erschwerung nur auf das Geniessen von Hebe beschränkt, gilt aber nicht für das Berühren von Hebe, inbezug darauf gilt er überhaupt nicht als unrein (s. Sebachim 99 b). — bei profanen Speisen, die rein gehalten worden sind, als wären sie Hebe33 Von diesen spricht die ganze Mischna, nicht von einfach profanen, da es bei diesen keine Unreinheit dritten Grades gibt. Dieselben Bestimmungen würden allerdings für den gelten, der unreine wirkliche Hebe geniesst, die Mischna hebt nur hervor, dass diese erschwerenden Bestimmungen selbst für denjenigen gelten, der profane nur wie Hebe gehaltene Speisen geniesst..", "Profanes ersten Grades34 Wenn Profanes durch Berührung eines אב הטומאה unrein ersten Grades geworden ist. ist unrein und macht unrein35 Das, was es berührt, wird unrein zweiten Grades, dieses kann allerdings bei Profanem nicht weiter verunreinigen und wird deshalb nicht als טמא bezeichnet, sondern als פסול, nach א״ד steht danach der Ausdruck מטטא nicht ganz korrekt für פוסל, nach רא״ש ,ר״ש und Bart. meint die Mischna, es kann auch weiter unrein machen, nämlich Hebe, die es anrührt, da diese, auch wenn sie zweiten Grades geworden ist, die Unreinheit weiter überträgt., zweiten Grades macht untauglich, aber nicht unrein36 Nach רא״ש ,ר״ש und Bart.: Hebe wird durch seine Berührung untauglich, aber nicht unrein, da auch Hebe dritten Grades nur פסול ist und die Unreinheit nicht weiter überträgt. א״ר liest statt פסול :פוסל, eine Lesart, die auch L., N. und die Talmudausg. haben : als Profanes zweiten Grades ist es nur untauglich, aber nicht unrein, d. h. es übertägt die Unreinheit nicht weiter., dritten Grades darf in einem mit Hebe gemischten Gericht gegessen werden37 Nach א״ר : es gilt als vollständig rein, nicht nur inbezug auf Profanes, sondern auch, wenn es mit Hebe in Berührung kommt, gilt es als rein, und die mit ihm gemischte Hebe darf deshalb gegessen werden. Nach den anderen Erklärern : wenn es Profanes ist, das rein für Hebe gehalten worden ist und das deshalb auch im dritten Grade noch als unrein gilt und den, der es geniesst, untauglich für das Geniessen von Hebe macht (s. oben Note 32), darf es trotzdem, wenn es mit Hebe gewürzt oder angerührt worden ist, gegessen werden, wenn nur nicht soviel Hebe darin ist, dass derjenige, der sie, wenn sie unrein wäre, geniesst, sich dadurch strafbar machen würde (s. יו״ב). רמע der gebräuchliche Ausdruck für Hebe, die sich mit Profanem vermischt hat, auch für Hebe überhaupt (s. Oholot XVI, Note 67)..", "Hebe ersten und zweiten Grades ist unrein und macht unrein38 Nach א״ר steht der Ausdruck ומטמאין hier wieder nicht ganz korrekt, nur Hebe ersten Grades macht das, was sie berührt, טמא, Hebe zweiten Grades macht es dagegen nur פסול. Nach den anderen Erklärern ist gemeint, auch Hebe zweiten Grades macht, was sie berührt, טמא, nämlich wenn es Heiliges ist, das auch im dritten Grade unrein macht., dritten Grades macht untauglich, aber nicht unrein39 Auch hier lesen א״ר wie L. und N. statt פסול : פוסל, Hebe dritten Grades ist nur untauglich, macht aber weiter nicht unrein. Nach der Lesart פוסל ist zu erklären: sie macht Heiliges פסול, aber nicht טמא., vierten Grades darf in einem mit Heiligem gemischten Gericht gegessen werden40 Hier erklärt א״ר nicht wie in Mischna 3, dass der vierte Grad als vollständig rein gilt, auch wenn es mit Heiligem in Berührung kommt, da nach Mischna 6 Hebe dritten Grades für Heiliges als unrein ersten Grades gilt, sondern erklärt auch er wie die anderen Erklärer: wenn Hebe wie Heiliges rein gehalten worden ist und deshalb auch noch im vierten Grade verunreinigt als unrein gilt, darf es dennoch mit Heiligem gemischt gegessen werden., wie oben Note 37..", "Heiliges ersten, zweiten und dritten Grades ist unrein und macht unrein41 Auch hier ist nach א״ר das ומטמאין inbezug auf das dritten Grades im Sinne von פוסל aufzufassen, nach den anderen Erklärern ist gemeint, auch Heiliges dritten Grades macht, was es berührt, nicht nur פסול, sondern טמא, wenn es nämlich Entsündigungs-Wasser oder -Asche berührt, bei denen es keine Abstufungen und Grade gibt., vierten Grades macht untauglich, aber nicht unrein42 Hier kann offenbar nur die Lesart פסול die richtige sein, denn Heiliges vierten Grades könnte die Unreinheit nur noch auf Entsündigungs-Wasser oder -Asche übertragen, bei diesen gibt es aber keine Abstufung nach Graden und sind sie deshalb, wenn sie unrein werden, nicht פסול, sondern immer טמא., fünften Grades darf in einem mit Heiligem gemischten Gericht gegessen werden43 Wenn das Heilige wie Entsündigungs-Wasser oder -Asche rein gehalten worden ist und deshalb auch noch im fünften Grade verunreinigt als unrein gilt, darf es dennoch mit Heiligem vermischt gegessen werden, wie oben Note 37.", "Profanes zweiten Grades macht profane Flüssigkeiten44 Um soviel mehr solche von Hebe und Heiligem. unrein45 Ersten Grades (s. Para VIII, 7). und Speisen von Hebe untauglich46 Um so viel mehr solche von Heiligem.. Hebe dritten Grades macht heilige Flüssigkeiten unrein47 Ersten Grades, nach רא״ש ,ר״ש und Bart. weil ebenso wie alles, was Hebe untauglich macht, jede Flüssigkeit unrein ersten Grades macht, auch alles, was Heiliges untauglich macht, Flüssigkeiten unrein ersten Grades macht. und heilige Speisen untauglich, wenn man sie wie Heiliges rein gehalten hat48 Nur in diesem Falle, wenn die Hebe wie Heiliges gehalten worden und nun unrein dritten Grades geworden ist, macht sie wie wirklich Heiliges durch Berührung Heiliges nur untauglich., ist sie aber nur wie Hebe rein gehalten worden49 Hebe gilt bei Berührung mit Heiligem immer als unrein ersten Grades, weil zu befürchten ist, dass man bei ihr die Reinheitsvorschriften doch nicht so streng beobachtet haben wird wie bei Heiligem, nach א״ר und יו״ב gilt dieses jedoch nur für unrein gewordene Hebe, nicht aber für reine., macht sie zwei Grade unrein und dann noch einen untauglich50 Wie Hebe ersten Grades, wenn sie Heiliges berührt. Maim. bezieht das שנעשו לטהרת הקדש auf das vorangehende ופוסל לאוכלי קדש und erklärt: Hebe dritten Grades macht heilige Speisen unrein, selbst solche, die profan sind und nur wie Heiliges rein gehalten worden sind, jedoch nur, wenn es wirkliche Hebe ist, dagegen Profanes, das nur wie Hebe rein gehalten worden ist, kann immer nur in zwei Graden unrein sein, im dritten Grade ist es nur untauglich und verunreinigt nicht durch Berührung, auch Heiliges nicht, weil es doch keine eigentliche Hebe ist, die Heiliges auch noch im vierten Grade untauglich macht..", "R. Elieser sagt: Für alle drei gilt das Gleiche51 Ebenso wie bei Berührung von Hebe und Hebe die beiden ersten Grade unrein sind und der dritte untauglich ist, und bei der Berührung von Heiligem und Heiligem die drei ersten Grade unrein sind und der vierte untauglich ist, sind auch bei Berührung von Profanem und Hebe immer nur die beiden ersten Grade unrein und der dritte untauglich, und bei Berührung von Profanem und Heiligem immer nur die drei ersten Grade unrein und der vierte untauglich, er ist also nicht der Ansicht, dass Profanes bei der Berührung von Hebe oder Heiligem und Hebe bei der Berührung von Heiligem immer als unrein ersten Grades betrachtet wird.: Heiliges wie Hebe wie Profanes ersten Grades machen bei Heiligem zwei Grade unrein und einen untauglich, bei Hebe einen Grad unrein und einen untauglich, Profanes [einen Grad] untauglich. Der zweite Grad von ihnen allen macht bei Heiligem einen Grad unrein und einen untauglich, macht profane Flüssigkeiten unrein52 D. h. eine Unreinheit zweiten Grades, sei sie Profanes oder Hebe oder Heiliges macht Profanes, nur wenn es eine Flüssigkeit ist, unrein und zwar ersten Grades; ebenso macht sie natürlich auch eine Flüssigkeit von Hebe oder Heiligem unrein ersten Grades., und Speisen von Hebe untauglich. Der dritte Grad von ihnen allen53 Einen dritten Grad gibt es bei Profanem nur, wenn es rein gehalten worden ist, als wenn es Hebe wäre. macht heilige Flüssigkeiten unrein54 Weil, wie oben erwähnt, alles, was Heiliges untauglich macht, heilige Flüssigkeiten unrein ersten Grades macht, nicht aber profane Flüssigkeiten und solche von Hebe. und heilige Speisen untauglich55 Heilige Speisen werden durch Berührung einer Unreinheit dritten Grades immer nur untauglich, im Gegensatz zu der Ansicht am Schluss der Mischna 6, wonach Heiliges durch Profanes dritten Grades, das wie Hebe heilig gehalten worden ist, so verunreinigt wird, als wenn es nur ein ersten Grades wäre. Nach der Erklärung, die Maim. dort gibt (s. oben Note 50), vertritt dagegen R. Elieser R. Josua gegenüber die erschwerende Ansicht, da nach R. Josua Profanes, selbst wenn es wie Hebe rein gehalten worden ist, im dritten Grade Heiliges nicht einmal untauglich macht..", "Wer eine Speise zweiten Grades gegessen hat56 Und dadurch unrein zweiten Grades geworden ist, s. oben Mischna 2., darf sich nicht in der Ölpresse beschäftigen57 Bart. liest: יעשה; nach der Lesart יעשם (vgl. Bab. Batr. X, 7) wäre zu übersetzen: er darf sie, nämlich die Oliven, nicht zurechtmachen, d. h. nicht Öl aus ihnen machen, oder: er darf sie nicht pressen, vgl. Ez. 23, 21. Hebe darf man nicht absichtlich verunreinigen, deshalb auch nicht Oliven oder Öl, von dem noch die Hebe abzusondern ist. Deshalb darf der, der unrein zweiten Grades geworden ist, sich mit dem Auspressen der Oliven nicht beschäftigen, weil durch seine Berührung das Öl als Flüssigkeit unrein ersten Grades wird. Nach יו״ב darf er sich auch mit den trockenen Oliven nicht beschäftigen, weil diese wegen der noch in ihnen enthaltenen Hebe wie Hebe nicht verunreinigt werden dürfen, Profanes zweiten Grades aber Hebe untauglich macht.. Profanes, das wie Heiliges rein gehalten worden ist, gilt wie Profanes58 Trotzdem man es wie Heiliges rein gehalten hat, gelten dafür nicht die Reinheitsbestimmungen wie für Heiliges, wie für Profanes, das man wie Hebe rein gehalten hat, die Bestimmungen wie für Hebe gelten, sondern es gelten dafür nur die gleichen Bestimmungen wie für gewöhnliches Profanes, weil der Fall, dass jemand sich vornimmt, sein Profanes so rein zu halten, als wenn es Heiliges wäre, so selten vorkommt, dass darauf gar keine Rücksicht zu nehmen ist (בטלה דעתו אצל כל אדם).; R. Eleasar59 Andere Lesart: ר׳ אליעזר., Sohn des R. Zadok sagt: Es gilt wie Hebe, es ist in zwei Graden unrein und in einem untauglich60 Es gilt wenigstens so, als wenn er es wie Hebe rein gehalten hätte, und unterliegt deshalb den gleichen Bestimmungen wie Hebe.." ], [ "Fleischbrühe1 Unter רוטב versteht man die dicke Brühe von in Wasser gekochtem Fleisch, die im Kalten zu gerinnen pflegt., Graupenbrei2 גרים = Bohnengraupe, גריסין ein Gericht von in Wasser gekochten Bohnengraupen. und Milch3 Die, wenn sie lange steht, ebenfalls gerinnt., so lange sie noch abfeuchtende Flüssigkeit sind, werden4 Durch Berührung einer Unreinheit. ersten Grades5 Weil sie als Flüssigkeiten betrachtet werden., sind sie dann geronnen6 Nachdem sie unrein geworden waren., sind sie zweiten Grades7 Weil jedes gerinnende Teilchen durch die Berührung der noch nicht geronnenen Flüssigkeit, die unrein ersten Grades ist, unrein zweiten Grades wird. Die Unreinheit, die sie als Flüssigkeiten angenommen haben, verschwindet dagegen mit dem Augenblick, wo sie aufgehört haben, Flüssigkeiten zu sein und eine trockene Speise geworden sind., sind sie wieder zerflossen und es war genau soviel wie ein Ei, ist es rein8 Die wieder flüssig gewordenen Teilchen verlieren die Unreinheit, die sie als trockene Speise angenommen haben, da sie nun keine Speise mehr sind, und durch die Berührung der noch nicht wieder flüssig gewordenen Masse können sie nicht unrein werden, da mit dem Flüssigwerden des ersten Tropfens keine eigrosse Speise mehr da ist, die ihn verunreinigen könnte., war es mehr als ein Ei, ist es unrein, weil mit dem Heraustreten des ersten Tropfens dieser durch das eigrosse Stück unrein9 Ersten Grades. geworden ist10 Und durch diesen Tropfen alles weitere Zerfliessende unrein wird, da selbst das kleinste Quantum Flüssigkeit durch Berührung verunreinigt..", "11 Menach. 3 a. R. Meïr sagt: Öl wird immer eisten Grades12 Auch wenn es gerinnt, weil es doch immer etwas feucht bleibt.; die Weisen sagen: Auch Honig13 Bienenhonig.; R. Simon aus Schesor sagt: Auch Wein. Ist ein Oliven-Klumpen14 Ein Klumpen von fest aneinander klebenden Oliven, der unrein geworden war. in einen Ofen gefallen und dieser geheizt worden15 Und durch die Hitze ist Flüssigkeit aus den Oliven herausgeflossen., so ist, wenn er genau so gross wie ein Ei war, [der Ofen] rein16 Die Oliven können den Ofen nicht verunreinigen, weil ein Gerät nur durch ein אב הטומאה oder durch eine Flüssigkeit unrein wird. Die aus den Oliven heraustretende Flüssigkeit könnte aber erst beim Heraustreten durch die Berührung des unreinen Olivenklumpens unrein werden, beim Herausfliessen des ersten Tropfens ist aber dieser schon weniger gross als ein Ei und kann deshalb die Flüssigkeit nicht verunreinigen. So lange die Flüssigkeit noch in der Olive ist, ist sie nicht unrein, auch wenn die Olive unrein geworden ist, weil sie als Flüssigkeit erst gilt, wenn sie aus der Olive herausgeflossen ist, aber auch nicht als Bestandteil der Olive betrachtet wird, so dass sie beim Unreinwerden der Olive auch mit unrein geworden wäre, sondern als ein Fremdkörper, der von den festen Bestandteilen der Olive eingeschlossen ist (משקין מיפקד פקידי, s. Pessach. 33 b). Nach der anderen dort vertretenen Ansicht, dass משקין מיבלע בליעי d. h. die Flüssigkeit in der Frucht als in die festen Bestandteile derselben eingedrungen und deshalb als ein Bestandteil von ihr betrachtet wird, würde allerdings die Flüssigkeit schon in der Olive unrein geworden sein. Danach muss man annehmen, dass die Mischna hier von einem Olivenklumpen spricht, der nur unrein zweiten Grades war, so dass auch der in ihm enthaltene Saft nur unrein zweiten Grades war; auch eine Flüssigkeit kann aber ein Gerät nur verunreinigen, wenn sie ersten Grades ist, das wird der Saft erst, wenn er als herausgetretene Flüssigkeit von dem unreinen Olivenklumpen berührt wird, deshalb ist der Ofen nur unrein, wenn der Klumpen nach dem Herausfliessen des ersten Tropfens noch eigross ist und diesen verunreinigen kann, so nach רא״ש ,ר״ש und מ״א)., war er mehr als ein Ei, ist er unrein, weil mit dem Heraustreten des ersten Tropfens dieser durch den eigrossen [Klumpen] unrein geworden ist. Haben sie nicht zusammengeklebt17 Sondern jede Olive getrennt für sich., ist er rein, auch wenn es ein Sea voll war18 Da die aus jeder einzelnen Olive herausfliessende Flüssigkeit durch diese allein nicht verunreinigt wird, da sie nicht Eigrösse hat, durch die Hitze diese Flüssigkeit aber sofort verbrennt, bevor sie sich mit den aus den anderen Oliven herausfliessenden Flüssigkeiten verbinden kann, wodurch die gesamten Oliven, trotzdem sie nicht zusammenkleben, zu einer zusammenhängenden Speise werden würden (s. weiter III, 8)..", "19 Pessach. 33 b. Wenn jemand, der sich an einem Toten verunreinigt hat20 Und dadurch ein אב הטומאה geworden ist., Oliven oder Trauben21 Die durch seine Berührung unrein ersten Grades geworden sind. auspresst22 Vermittelst eines flachen Holzbretts, das keine Unreinheit annimmt, so dass die herausfliessende Flüssigkeit nur durch die Berührung mit der Frucht unrein werden kann., und es sind nur genau so viel wie ein Ei, ist es23 Das herausfliessende Öl bzw. der Wein. rein24 Nach der Ansicht משקין מיפקד פקידי (s. oben Note 16) ist die Flüssigkeit, so lange sie noch in den Früchten war, nicht unrein geworden, nach dem Heraustreten können die Früchte sie nicht mehr verunreinigen, da sie nicht mehr eigross sind. Nach der Ansicht משקין מיבלע בליעי spricht die Mischna hier von Früchten, auf die noch keine Flüssigkeit gekommen war und die deshalb noch nicht für Unreinheit empfänglich waren, sie werden erst durch die Berührung des unreinen Menschen unrein, nachdem sie durch die heraustretende Flüssigkeit dafür empfänglich geworden sind, in demselben Moment haben sie aber schon ihre Eigrösse verloren und können die Flüssigkeit nicht mehr unrein machen., er darf aber nicht an eine feuchte Stelle angerührt haben. Sind es mehr als soviel wie ein Ei, ist es unrein, denn mit dem Heraustreten des ersten Tropfens ist dieser durch die eigrosse Masse unrein geworden25 Obgleich der in den Früchten noch enthaltene Saft nach der Ansicht משקין מיפקד פקידי gar nicht unrein geworden ist, wird er dennoch bei Bemessung der Eigrösse der gesamten Früchte als zu diesen gehörend mitberechnet.. War es ein Flussleidender oder eine Flussleidende26 Die einen Gegenstand nicht nur durch Berührung verunreinigen, sondern auch, wenn sie ihn, ohne ihn zu berühren, tragen oder auch nur bewegen., ist es selbst bei einer einzelnen Beere unrein, weil mit dem Heraustreten des ersten Tropfens dieser durch Tragen27 D. h. dadurch, dass er ihn bewegt hat, auch das Bewegen (היסט) wird häufig mit dem Ausdruck משא bezeichnet. unrein geworden ist. Hat ein Flussleidender eine Ziege gemolken, ist die Milch unrein, weil mit dem Heraustreten des ersten Tropfens dieser durch Tragen28 Dadurch, dass der Unreine ihn beim Herauspressen bewegt hat, ist er unrein geworden und verunreinigt alles weitere, auch was dann von selbst herausfliesst. unrein geworden ist.", "Hat man Speisen von Eigrösse29 Die unrein geworden sind. in die Sonne gelegt und sie sind dadurch auf weniger zusammengeschrumpft, ebenso eine Olivengrösse von einem Toten, eine Olivengrösse von einem Aas, eine Linsengrösse von einem Kriechtier30 Die, wenn sie diese Grösse nicht haben, nicht verunreinigen., oder eine Olivengrösse von Verworfenem31 פגול s. Sebach. II Note 34, eine Olivengrösse von Übriggebliebenem32 Opferfleisch, das nicht in der vorgeschriebenen Zeit verzehrt worden ist., eine Olivengrösse von Unschlitt33 Ebenso von irgend einer anderen verbotenen Speise, bei diesen allen hat man die Strafe erst verwirkt, wenn man eine Olivengrösse davon gegessen hat., so sind jene34 Die erstgenannten, bei denen es sich um Unreinheit handelt. rein35 D. h. sie verunreinigen nicht, weil sie nicht mehr die für die Übertragung der Unreinheit vorgeschriebene Grösse haben., und bei diesen36 Bei den letztgenannten, bei denen es sich um das Genussverbot handelt. macht man sich nicht wegen [des Genusses von] Verworfenem, Übriggebliebenem oder Unreinem37 וטמא hinter פגול ונותר ist wohl hier und ebenso in dem folgenden Absatz der Mischna nur irrtümlich an Stelle von וחלב hineingekommen, weil die drei Dinge פנול נותר וטמא so oft zusammen neben einander genannt werden, der Talmud (Menach. 54 b) zitiert richtig פגול ונותר וחלב schuldig. Hat man sie [dann] in den Regen gelegt und sie sind wieder aufgequollen, sind jene unrein, und bei diesen macht man sich wegen [des Genusses von] Verworfenem, Übriggebliebenem oder Unreinem schuldig38 Bei Feststellung der vorgeschriebenen Grösse ist, wie Maim. bemerkt, immer nur die äussere Grösse massgebend, ohne Rücksicht darauf, ob die Teilchen im Innern fest zusammengepresst sind oder nur aufgequollen sind..", "Alle Unreinheits-Feststellungen39 Die Feststellung, ob eine Verunreinigung stattgefunden hat., erfolgen nach dem augenblicklichen Befund40 Nach dem Zustand, in dem sich die Gegenstände in dem Augenblick befinden, in dem die Befürchtung vorliegt, dass der eine durch den anderen verunreinigt worden sein kann., sind sie da unrein, gelten sie als unrein41 Wenn z. B. jemand in der Nacht den Körper eines anderen berührt hat und am Morgen sieht er, dass es der Körper eines Toten ist, muss er annehmen, dass er schon in der Nacht tot war, und er ist deshalb unrein (s. weiter V, 7). Dieses gilt jedoch nur, wenn der Körper an derselben Stelle liegt, auf der er ihn berührt hat, nicht aber, wenn er sich jetzt an einer anderen Stelle befindet (s. Nidd. 4 a). Ebenso gilt dieses nicht, wenn der jetzt als tot Aufgefundene kurz vor der Berührung noch lebend gesehen worden ist, weil da nach dem Grundsatz der חזקה angenommen wird, dass er auch weiter noch gelebt hat bis zu dem Augenblick, wo durch die Feststellung seines Todes diese חזקה aufgehoben ist (יו״ב)., sind sie rein, gelten sie als rein42 Wenn z. B. ein verbranntes Kriechtier, das nicht mehr verunreinigt, auf Früchten gefunden wird, braucht nicht angenommen zu werden, dass es, als es noch nicht verbrannt war, auf sie gefallen ist und sie verunreinigt hat (s. weiter IX, 9)., sind sie da zugedeckt, gelten sie als zugedeckt43 Wenn in einem Totenzelt ein mit einem Deckel fest verschlossenes irdenes Gefäss gefunden wird, braucht man nicht anzunehmen, dass das Gefäss vorher nicht fest verschlossen gewesen ist und das darin Befindliche durch das Totenzelt unrein geworden ist., wenn aufgedeckt, gelten sie als aufgedeckt44 Wenn nach dem Entfernen des Toten aus dem Zelte darin ein Gefäss mit nicht fest verschlossenem Deckel gefunden wird, muss angenommen werden, dass es auch vorher nicht fest verschlossen war und das darin Befindliche unrein geworden ist.. Ist eine Nadel bei Aufnahme des Befundes voll Rost45 So dass man sie nicht mehr zum Nähen gebrauchen kann. oder zerbrochen46 In beiden Fällen ist die Nadel nicht mehr für Unreinheit empfänglich und hat ihre Unreinheit verloren, auch wenn sie vorher unrein gewesen war (s. Kelim XIII, 5)., gilt sie als rein47 Maim. und Bart. erklären: Die Nadel gilt als rein, und es braucht nicht angenommen zu werden, dass sie vorher unrein geworden war und deshalb, wenn sie jetzt wieder gebrauchsfähig gemacht wird, wieder ihre frühere Unreinheit annimmt (s. Kelim XI, 1)., weil alle Unreinheits-Feststellungen nach dem augenblicklichen Befund erfolgen.", "Ein Taubstummer, ein Geistesschwacher oder ein Unmündiger, die in einer Zugangsstrasse48 מבוי Mehrz. מבואות heissen die in die Verkehrsstrasse (רשות הרבים) einmündenden Gänge, durch die die in den anliegenden Gehöften und Häusern Wohnenden von ihren Wohnungen auf die Strasse gelangen. Diese Gänge gelten nicht als Verkehrsstrassen, sondern als Privatwege (רשות היחיד). getroffen werden, in dem sich eine Unreinheit befindet, gelten als im Zustande der Reinheit49 Im allgemeinen gilt es als Grundsatz, dass, sobald es zweifelhaft ist, ob eine Verunreinigung stattgefunden hat, wenn es sich um eine Verunreinigung in einem רשות הרבים handelt, angenommen wird, dass die Verunreinigung nicht stattgefunden hat, handelt es sich dagegen um eine Verunreinigung in einem רשות היחיד, so wird angenommen, dass die Verunreinigung stattgefunden hat. Dieses letztere gilt jedoch nur für den Fall, dass es sich um einen Menschen handelt, den man befragen kann, ob die Verunreinigung stattgefunden hat, der selbst aber keine sichere Antwort darauf geben kann, der Taubstumme, Geistesschwache und Unmündige haben aber nicht ihren Vollen Verstand, dass man sie danach befragen könnte, deshalb gelten sie im Zweifelsfall auch in einem רשות היחיד als rein. חזקה ist der gebräuchliche Ausdruck für die Annahme, dass eine Person oder Sache in ihrem bisherigen Zustande so lange unverändert verbleibt, bis man von dem Eintritt des Gegenteils Gewissheit hat., jeder Verständige50 Auch wenn er blind ist oder schläft. als im Zustande der Unreinheit51 Wenn er nicht mit Bestimmtheit antworten kann, dass er die Unreinheit nicht berührt hat., und alles, was nicht den Verstand hat, um befragt werden zu können52 Wie Speisen oder Geräte., gilt im Zweifelsfalle als rein53 Haben diese sich jedoch in der Hand eines Menschen befunden, den man befragen kann, so gelten sie im Zweifelsfalle im רשות היחיד als unrein (s. Pessach. 19 b)..", "Wird ein Kind an der Seite eines Begräbnisplatzes getroffen und es hat Lilien in seiner Hand, und es gibt Lilien nur auf54 Ed. A.: ממקום הטומאה, man erkennt, dass die Lilien nur vom Begräbnisplatz gepflückt sein können. dem unreinen Platz, ist es rein55 Weil das Kind nicht den Verstand hat, dass man es befragen könnte. Das Kind ist rein von Totenunreinheit, im übrigen aber gilt jedes Kind als unrein, weil die Frauen auch in der Zeit ihrer Menstruation es abzuherzen pflegen (s. weiter Note 58 und Tosaf. Nidda 18 b)., denn ich nehme an, ein anderer hat sie gepflückt und sie ihm gegeben. Ebenso sind, wenn ein Esel zwischen den Gräbern getroffen wird56 An einer Stelle, wo das auf ihm liegende Zeug nicht ein Zelt über einem Grabe bildet., die Geräte auf ihm rein57 Trotzdem er vorher an einer Stelle gestanden haben kann, wo das Zeug ein Zelt über ein Grab gebildet hat und dadurch unrein geworden ist..", "57a Nidda 18 b. Wenn ein Kind58 Das im allgemeinen als unrein gilt (s. oben Note 55). neben einem Teig getroffen wird59 In einem רשות היחיד. und es hat ein Teigstück in seiner Hand, erklärt R. Meïr [den Teig] für rein; die Weisen erklären ihn für unrein, weil es die Art des Kindes ist, zu betasten60 Das Kind hat die Gewohnheit, alles zu betasten, es liegt hier deshalb nicht ein Zweifel vor, bei dem beide Möglichkeiten die gleiche Wahrscheinlichkeit für sich haben (ספק השקול), sondern die Wahrscheinlichkeit spricht dafür, dass das Kind selbst das Stück von dem Teig abgerissen hat, für einen solchen Fall gilt nicht der Grundsatz, dass bei allem, was nicht befragt werden kann, im Zweifelsfalle auch im רשות היחיד für rein zu entscheiden ist. R. Meïr dagegen ist der Ansicht, da es doch auch eine Minderheit von Kindern gibt, die nicht alles betasten, und die Annahme, dass der Teig rein ist, das für sich hat, dass er bisher rein gewesen ist, so machen diese beiden Gründe zusammen (סמוך מיעוטא לחזקה) die Möglichkeit, dass der Teig rein geblieben ist, ebenso wahrscheinlich wie die gegenteilige Annahme, deshalb nehmen wir an, dass das Kind den Teig gar nicht berührt, sondern eine andere reine Person ihm das Teigstück in die Hand gegeben hat. Nach der Erklärung von Raschi (Nidda z. St.) wird für bestimmt angenommen, dass das Kind das Teigstück, das es in der Hand hat, von dem Teige abgenommen hat, und handelt es sich nur um den Zweifel, ob das Kind rein war oder ob es vorher unrein geworden war, weil es die Gewohnheit hat, überall, auch im Schmutz, wo es sich leicht an verunreinigenden Dingen verunreinigen kann, herumzuwühlen.. Sind in einem Teige von Hühnern60a Hühner pflegen vor dem Fressen zuerst zu trinken. eingepickte Löcher und es befinden sich in dem Hause unreine61 Nur solche, denn wenn sich auch dort reine Flüssigkeiten befinden, wäre der Teig unter allen Umständen rein, da die Hühner nicht befragt werden können, von welchem Wasser sie getrunken haben (מ״א). Flüssigkeiten, so sind die Brote rein, wenn zwischen ihnen und den Flüssigkeiten soviel Zwischenraum ist, dass sie den Schnabel am Erdboden abtrocknen konnten62 Obwohl es zweifelhaft ist, ob sie den Schnabel vorher abgetrocknet oder mit dem von unreiner Flüssigkeit nassen Schnabel in die Brote hineingepickt haben. Liegen die Brote in unmittelbarer Nähe der Flüssigkeit, wird es als sicher angenommen, dass sie den Schnabel vorher nicht abgetrocknet haben. Dass sie vor dem Hineinpicken erst von der Flüssigkeit getrunken haben, gilt als das Wahrscheinliche, deshalb gelten die Brote zwar nicht als ausgesprochen unrein, aber doch als unbe stimmt (תולין), s. Maim. הלכות אבות הטומאות XVI, 4. Auch gilt dieses nach Maim. (ebendort) nur in dem Falle, wenn die Flüssigkeit ganz klar war, war sie dagegen trübe oder schmutzig, so hätte sie an den Broten zu erkennen sein müssen (s. Kidduschin 80 b)., bei einer Kuh und einem Hunde, dass sie mit der Zunge [die Flüssigkeit] ablecken konnten63 Von den Lippen., bei allen übrigen Tieren, dass sie64 Die Flüssigkeit. von selbst trocken werden konnte; R. Elieser, Sohn des Jakob, erklärt sie bei einem Hunde für rein65 Auch wenn sie in unmittelbarer Nähe der Flüssigkeit liegen., weil dieser klug ist und es deshalb nicht seine Weise ist, die Speise liegen zu lassen und zum Wasser zu gehen66 Er weise, dass zum Trinken sich immer etwas bieten wird, deshalb läuft er zuerst zur Speise, und erst, nachdem er sich daran satt gefressen hat, geht er zum Trinken, so dass nicht anzunehmen ist, dass er nach dem Trinken nochmals sich an die Speise gemacht hat.." ], [ "Wenn jemand eine Unreinheit von einer Stelle zu einer anderen wirft1 Und nun im Zweifel ist, ob das Unreine unterwegs etwas berührt und verunreinigt hat, so ist das zweifelhaft Berührte selbst im רשות היחיד aus doppeltem Grunde für rein zu erklären, erstens weil es nicht befragt werden kann (s. oben Note 49), und zweitens weil bei einer vorüberziehenden, nicht an einem Orte ruhenden Unreinheit jede zweifelhafte Berührung stets für rein zu erklären ist (s. Nasir 64 a)., ein [reines] Brot zwischen [unreine] Schlüssel2 Wo die Unreinheit zwar an einem Orte geruht hat, das Brot aber in dem Augenblick, wo es die Unreinheit vielleicht berührt hat, nicht mehr in der Hand des Menschen war, der Fall deshalb, obwohl das Brot von einem Menschen geworfen worden ist, nicht als ein solcher betrachtet werden kann bei dem das, was es vielleicht berührt hat, befragt werden kann., einen [unreinen] Schlüssel zwischen [reine] Brote3 Wo beides zutrifft, dass das Unreine nicht an einem Orte geruht hat und die Brote, die vielleicht berührt worden sind, nicht befragt werden können., ist es rein; R. Jehuda sagt: ein [reines] Brot zwischen [unreine] Schlüssel, so ist es unrein4 Er ist der Ansicht, dass dieser Fall als ein solcher gilt, bei dem das, was vielleicht berührt hat, befragt werden kann, da ein Mensch das Brot geworfen hat und dieser befragt werden kann., einen [unreinen] Schlüssel zwischen [reine] Brote, so sind sie rein5 Weil das Unreine bei der Berührung nicht an einem Orte geruht hat. So ist nach ר״ש ,רא״ש und יו״ב die Mischna zu erklären. Nach א״ר dagegen besteht darüber keine Meinungsverschiedenheit, dass bei einem von einem Menschen geworfenen Gegenstande man nicht sagen kann, dass dieser nicht befragt werden kann, da ja der Mensch befragt werden kann. Der erste Tanna ist aber der Ansicht, dass ebenso wie, wenn die Unreinheit nicht an einem Orte ruht, auch wenn der reine vielleicht berührte Gegenstand nicht an einem Orte ruht, die zweifelhafte Unreinheit für rein zu erklären ist, während R. Jehuda der Ansicht ist, dass diese Bestimmung nur für den unreinen, nicht aber für den reinen Gegenstand gilt..", "6 Edujot II, 7. Hat ein Wiesel ein Kriechtier7 Ein totes, das nach Lev. 11, 29 ff. durch Berührung verunreinigt. im Maule und läuft damit über Brote von Hebe, und es ist zweifelhaft, ob dieses8 Das Kriechtier. [die Brote] berührt oder nicht berührt hat, so ist dieses Zweifelhafte rein9 Aus doppeltem Grunde, weil die Brote nicht befragt werden können und die Unreinheit nur eine vorüberziehende, nicht an einem Orte ruhende war. Nach מ״א sind die Brote auch in dem Falle rein, wenn das Wiesel nicht über die Brote gelaufen, sondern auf ihnen stillgestanden ist, weil das Maul des Wiesels nicht als ein Ruheort für das Kriechtier gilt..", "Hat ein Wiesel ein Kriechtier7 Ein totes, das nach Lev. 11, 29 ff. durch Berührung verunreinigt. im Maule oder ein Hund ein Aas im Maule, und sie gehen zwischen Reine hindurch, oder Reine gehen zwischen sie hindurch, so ist dieses Zweifelhafte rein10 Obgleich es Menschen sind, die befragt werden können., weil die Unreinheit nicht auf einem Orte geruht hat11 S. Note 9.. Haben sie daran auf dem Erdboden gezupft12 An dem auf dem Boden liegenden Kriechtier oder Aas., und er sagt, ich bin an der Stelle gegangen, weiss aber nicht, ob ich es berührt oder nicht berührt habe, so ist dieses Zweifelhafte unrein, weil die Unreinheit auf einem Orte geruht bat13 Obgleich es nicht ruhig gelegen hat, sondern die Tiere daran gezerrt haben (s. Nasir 64 a)..", "Hat ein Rabe ein olivengrosses Stück von einem Toten im Schnabel, und es ist zweifelhaft, ob dieses in einem Privatgebiet über einem Menschen oder über Geräten ein Zelt gebildet hat, so ist dieses Zweifelhafte, was den Menschen betrifft, unrein14 Die Bestimmung, dass bei einer nicht an einem Orte ruhenden Unreinheit ein Zweifelfall für rein zu erklären ist, gilt nur für eine zweifelhafte Berührung, nicht aber für eine zweifelhafte Überdachung, deshalb ist der Mensch unrein, weil er befragt werden kann., und was die Geräte betrifft, rein15 Weil sie nicht befragt werden können.. Wenn jemand mit zehn Eimern schöpft, und es findet sich ein Kriechtier in einem von ihnen16 So dass zu befürchten ist, dass das Kriechtier vielleicht in dem Brunnen war und auch alle übrigen Eimer es beim Schöpfen berührt haben und dadurch unrein geworden sind., ist dieser unrein und alle anderen sind rein17 Weil angenommen wird, dass die Unreinheit sich dort befunden hat, wo man sie jetzt findet, das ist in dem Eimer, deshalb ist nur dieser und das in ihm sich befindende Wasser unrein. Durch das Eintauchen dieses Eimers mit dem Kriechtier in den Brunnen ist das Wasser in dem Brunnen nicht unrein geworden, weil Wasser, so lange es sich noch im Boden befindet, keine Unreinheit annimmt, mit Ausnahme der Mikw. I, 1 angeführten Fälle. So nach א״ר und יו״ב. Bart. erklärt entsprechend der Erklärung Raschis zu Nidda 3 b (s. Tosf. Jomt. zu unserer Mischna): wenn jemand ein grosses Fass mit Wasser füllt das er mit einem und demselben Eimer in zehn Malen aus dem Brunnen schöpft, und es findet sich nach der Ausschüttung aus dem Eimer ein Kriechtier in dem Eimer, ist nur der Eimer unrein, alles in dem grossen Gefäss befindliche Wasser dagegen rein, weil angenommen wird, dass das Kriechtier erst nach dem diesmaligen Ausschütten des Wassers hineingekommen ist, da es sonst beim Ausschütten mit in das grosse Gefäss gefallen wäre. Noch anders erklärt Maim. (s. הלכות שאר אבות הטומאות XVII, 1 und ערוך לנר zu נדה ג׳ ב׳ ד״ה המדלה עשרה דליים.. Wenn man von einem Gerät in ein anderes umgiesst, und es findet sich in dem unteren ein Kriechtier, ist das obere rein18 Trotzdem das Tier vielleicht aus dem oberen in den unteren mit hineingeschüttet worden ist. weil die Annahme, dass die Unreinheit sich vielleicht vorher an einer bestimmten anderen Stelle befunden hat, als an der, wo sie sich jetzt befindet, nicht als ein Zweifelsfall gilt, der für unrein zu erklären ist (לא מחזקינן טומאה ממקום למקום). Gegen die von Maim. l. c. gegebene Begründung, dass das obere Gefäss deshalb rein ist, weil es sich um Gefässe handelt, die nicht befragt werden können, wird schon von ראב״ד eingewendet, dass diese Begründung hier nicht zutrifft, da sich das Gefäss in der Hand des Giessen den befunden hat und dieser doch befragt werden kann. Findet sich jedoch nach dem Umgiessen ein Kriechtier in dem oberen Gefäss, so ist auch das, was sich im unteren befindet, unrein, weil anzunehmen ist, dass es vielleicht schon vor dem Umgiessen sich in dem oberen befunden hat (מחזקינן טומאה מזמן לזמן), wenn nicht bestimmte Gründe gegen diese Annahme sprechen (s. oben Note 17)..", "18a Sabb. 15 b. Wegen folgender sechs zweifelshalber unreiner Dinge19 Die durch rabbinische Verordnung, trotzdem ihre Unreinheit nur zweifelhaft ist, für unrein erklärt worden sind. verbrennt man die Hebe20 Die von ihnen berührt worden ist. Während es im allgemeinen als Grundsatz gilt, dass man Hebe, die von etwas berührt worden ist, das nur nach rabbinischer Verordnung als unrein gilt, nicht verbrennen darf (Sabb. 16 a), hat die rabbinische Verordnung diese sechs nur des Zweifels halber als unrein geltenden Dinge für so unrein erklärt, als wenn sie nach Toravorschrift unrein wären, deshalb wird Hebe, die von ihnen, wenn auch in einem רשות הרבים, berührt worden ist, verbrannt.: wegen eines vielleicht durch Totengebein unrein gewordenen Feldes21 בית הפרס s. Oholot II Note 33. Wenn Hebe eine Erdscholle von einem solchen Felde berührt hat oder durch einen Menschen oder ein Gerät oder eine Speise, die durch eine solche Berührung unrein geworden sind, berührt worden ist, so wird die Hebe verbrannt., wegen der zweifelshalber unreinen aus dem Auslande hereingebrachten Erde22 S. Oholot II Note 32., wegen der zweifelshalber unreinen Kleider eines Am-ha-Arez23 Die deshalb als unrein gelten, weil vielleicht seine Frau während ihres Menstruierens auf ihnen gesessen hat., wegen der zweifelshalber unreinen aufgefundenen Geräte24 Jedes aufgefundene Gerät gilt als unrein, weil es vielleicht durch eine Totenunreinheit unrein geworden ist, es verunreinigt deshalb selbst Menschen und Geräte., wegen des zweifelshalber unreinen Vorgefundenen Speichels25 Weil es vielleicht von einem oder einer Flussleidenden, von einer Menstruierenden oder einer Wöchnerin stammt. und wegen des zweifelshalber unreinen Urins von einem Menschen26 Weil er vielleicht von einem der Genannten herrührt. Maim. liest: על הרוקין על ספק הרוקין :א״ר ,הנמצאים, an dessen Seite sich Tier-Urin befindet27 Raschi und Bart. erklären: obwohl es da doppelt zweifelhaft ist, dass der Urin von einem unreinen Menschen herrühren soll, denn vielleicht stammt er wie der daneben befindliche von einem Tiere, und wenn von einem Menschen, vielleicht von einem reinen., wenn diese bestimmt [die Hebe] berührt und damit diese zweifelhaft unrein gemacht haben, verbrennt man die Hebe28 Selbst wenn die Berührung in einem öffentlichen Gebiet stattgefunden hat. Ist es dagegen zweifelhaft, ob die Berührung überhaupt stattgefunden hat, verbrennt man die Hebe nicht, auch wenn es in einem Privatgebiet ist.; R. Jose sagt: In einem Privatgebiet, auch wenn die Berührung zweifelhaft ist29 Obwohl im allgemeinen eine zweifelhafte Berührung selbst im רשות היחיד, wenn es sich um etwas handelt, das nicht befragt werden kann, als rein gilt., die Weisen sagen: In einem Privatgebiet bleibt sie im Zustande der Ungewissheit30 Sie gilt nicht als rein, aber man verbrennt sie auch nicht, weil doch immerhin ein doppelter Zweifel vorliegt, ob die Unreinheit überhaupt vorhanden war, und wenn sie vorlag, ob die Berührung stattgefunden hat., in einem öffentlichen Gebiet ist sie rein31 Bei einer zweifelhaften Berührung, darin stimmen die Ansichten aller überein..", "Wenn zweierlei Speichel da sind, ein [zweifelshalber] unreiner und ein reiner, so bleibt, wenn es in einem Privatgebiet ist, bei zweifelhaftem Berühren, Tragen oder Bewegen32 Wenn ein Zweifel ist, welcher von den beiden Speicheln berührt oder getragen oder bewegt worden ist. [die Hebe] im Zustande der Ungewissheit33 Sie wird nicht verbrannt, weil bei einer zweifelhaften Berührung auch in einem Privatgebiete Hebe nicht verbrannt wird, obwohl in diesem Falle im Gegensatz zu dem in der vorhergehenden Mischna eine Berührung wohl stattgefunden hat, es nur zweifelhaft ist, ob der zweifelshalber unreine berührt worden ist (יו״ב)., wenn es in einem öffentlichem Gebiet ist34 Wo bei einer zweifelhaften Berührung sonst die Hebe rein ist., beim Berühren, nur wenn sie feucht sind35 Weil, wenn der Mensch den zweifelshalber unreinen Speichel berührt hat, etwas von diesem auf dem Körper des Menschen haften geblieben ist, die Berührung demnach auf dem Körper des Menschen stattgefunden hat, der ein רשות היחיד ist; sind die Speichel dagegen trocken, ist dieses nicht der Fall, und ist es deshalb eine zweifelhafte Berührung in einem רשות חרבים, wo die Hebe als rein gilt (Maim.)., beim Tragen36 Wenn der Mensch einen der beiden Speichel getragen hat, so dass dieser gleichviel ob er feucht oder abgetrocknet war, auf dem Körper des Menschen geruht hat. Wie es beim Bewegen ist, gibt die Mischna nicht an, da aber beim Bewegen der Speichel mit dem Körper des Menschen gar nicht in Berührung gekommen zu sein braucht, wird es wie eine zweifelhafte Berührung in einem רשות הרבים zu betrachten sein, so dass die Hebe als rein gilt (תא״ש)., gleichviel ob sie feucht oder getrocknet37 Trockener Speichel gilt jedoch nur so lange als Speichel, als er sich noch wieder aufweichen lässt; ist er so vertrocknet, dass er auch durch Aufweichen nicht wieder flüssig wird, gilt er überhaupt nicht mehr als Speichel und ist, selbst wenn er von einem Flussleidenden stammt, nicht unrein (s. Nidda VII,2). sind. War nur ein Speichel38 Ein zweifelshalber unreiner. da, und jemand hat ihn39 Mit Bestimmtheit. berührt oder getragen oder bewegt, wenn es in einem öffentlichen Gebiet ist, verbrennt man deswegen die Hebe40 Wie dieser Grundsatz für das Berühren schon in der vorhergehenden Mischna ausgesprochen ist, so wird er hier auch auf das Tragen und Bewegen ausgedehnt., unnötig zu sagen, wenn es in einem Privatgebiet ist.", "Folgende Zweifelfälle haben die Weisen für rein erklärt41 Gleichviel, ob in einem רשות הרבים oder in einem רשות היחיד. Soweit die hier angeführten Zweifelsfälle nicht in den nach-folgenden Mischna-Absätzen näher erklärt werden, werden sie in den Mischna-Traktaten, in die sie hineingehören, ausführlich behandelt.: einen Zweifelfall bei geschöpftem Wasser für ein Tauchbad42 Wenn ein Zweifel entstanden ist, ob ein Tauchbad durch drei Log geschöpften Wassers untauglich geworden ist oder nicht (s. Mikw. II, 3)., einen Zweifelfall bei einer Unreinheit, die auf der Oberfläche des Wassers schwimmt43 S. die folgende Mischna., — ein Zweifelfall bei Flüssigkeiten gilt für das Unreinwerden [derselben] als unrein, für das Verunreinigen als rein44 Siehe Mischna 9 und 10., ein Zweifelfall bei den Händen gilt für das Unreinwerden, für das Verunreinigen wie für das Reinwerden als rein45 S. Jadajim II, 4. — einen Zweifelfall in öffentlichem Gebiet46 Selbst wenn es sich um etwas handelt, das nach Toravorschrift unrein sein würde., einen Zweifelfall bei Verordnungen der Schriftgelehrten47 Wenn es sich um eine Unreinheit handelt, die nach rabbinischer Verordnung unrein ist, in diesem Falle gilt das Zweifelhafte auch in einem רשות היחיד als rein., einen Zweifelfall bei Profanem48 S. weiter Mischna 12., einen Zweifelfall bei Kriechtieren48 S. weiter Mischna 12., einen Zweifelfall bei Aussatzschäden49 S. Mischna 13., einen Zweifelfall bei Nasiräer-Gelübden, einen Zweifelfall bei Erstgeburten48 S. weiter Mischna 12. und einen Zweifelfall bei Opfern49 S. Mischna 13..", "Ein Zweifelfall bei einer Unreinheit, die auf der Oberfläche des Wassers schwimmt50 Wenn es zweifelhaft ist, ob sie berührt worden ist., [ist rein]51 Auch in einem רשות היחיד., gleichviel ob dieses sich in Gefässen befindet oder auf dem Boden52 Weil Wasser nicht als ein Ruheort für die auf ihm schwimmende Unreinheit gilt (s. oben Note 1).; R. Simon sagt: Wenn es sich in Gefässen befindet, ist der Zweifelfall unrein53 Weil das Gefäss auf dem Boden ruht, gilt auch die in ihm befindliche Unreinheit als auf dem Boden ruhend., wenn auf dem Boden, rein; R. Jehuda sagt: Wenn der Zweifel54 Ob der Mensch die auf dem Wasser schwimmende Unreinheit berührt hat. beim Hineinsteigen [in das Wasser] entstanden ist, ist er unrein55 Weil beim Hineintauchen das Wasser in die Höhe gehoben und dadurch das darauf Schwimmende an den Körper des Tauchenden heran getrieben wird, es deshalb wahrscheinlicher ist, dass es ihn berührt hat., wenn beim Hinaussteigen, rein56 Beim Heraussteigen senkt sich das Wasser und entfernt sich dadurch das darauf Schwimmende von dem Körper des Menschen.; R. Jose sagt: Selbst wenn nur Raum da ist für den Menschen und für die Unreinheit57 So dass die Unreinheit den Menschen berührt haben muss., ist er rein58 Sobald man nicht gesehen hat, dass die Berührung stattgefunden hat, gilt es bei einer schwimmenden Unreinheit als rein (ר״ש). Nach Maim. jedoch nur, wenn es immerhin möglich wäre, dass die Berührung nicht stattgefunden hat..", "Ein Zweifelfall bei Flüssigkeiten gilt für das Unreinwerden als unrein, wie ist das? Wenn ein Unreiner seinen Fuss zwischen reine Flüssigkeiten ausgestreckt hat und es zweifelhaft ist, ob er sie berührt oder nicht berührt hat, dieser Zweifelfall ist unrein59 Weil, wenn er die Flüssigkeit bestimmt berührt hätte, sie nach Toravorschrift unrein wäre, denn dass Flüssigkeiten durch Berührung mit einer Unreinheit unrein werden, ist Toravorschrift.. Wenn er ein unreines Brot in seiner Hand hatte und es zwischen reine Flüssigkeiten geworfen hat60 L. liest: ופשטה. Diese Lesart, die auch Tosf. Jomt. zitiert, ist vorzuziehen, weil ein Zweifelfall bei einer geworfenen Unreinheit immer als rein gilt (s. oben Mischna 1)., und es zweifelhaft ist, ob es sie berührt oder nicht berührt hat61 Nach ר״ש und Bart. ist hier nicht gemeint, wenn es zweifelhaft ist, ob das geworfene Brot unterwegs die andere Sache berührt hat, wie in der obigen Mischna, sondern ob es sie berührt hat, nachdem es bereits niedergefallen war und deshalb einen Ruheort hatte., dieser Zweifelfall ist unrein62 Wenn es in einem Privatgebiet war.. Für das Verunreinigen gilt er als rein63 Dass unreine Flüssigkeiten weiter verunreinigen, ist nur rabbinische Verordnung, nach Toravorschrift können sie überhaupt nicht weiter verunreinigen, deshalb gilt bei zweifelhafter Berührung das Berührte als rein., wie ist das? Wenn er einen Stock in seiner Hand hatte, an dessen Spitze sich unreine Flüssigkeiten befanden, und ihn zwischen reine Brote geworfen hat64 Selbst wenn es zweifelhaft ist, ob die Flüssigkeit die Brote berührt hat, nachdem sie bereits dort niedergefallen war und demnach ihren Ruheort hatte (s. oben Note 61)., und es zweifelhaft ist, ob er sie berührt oder nicht berührt hat, dieser Zweifelfall ist rein65 Denn unreine Flüssigkeiten können nach Toravorschrift die Unreinheit weder auf andere Flüssigkeiten noch auf Speisen übertragen, während unreine Speisen die Unreinheit auf andere Speisen nach Toravorschrift nicht übertragen, wohl aber auf Flüssigkeiten..", "R. Jose sagt: Ein Zweifelfall bei Flüssigkeiten gilt für Speisen66 Er ist der Ansicht, dass unreine Flüssigkeiten auch nach Toravorschrift die Unreinheit weiter übertragen können, jedoch nur auf Ungleichartiges, also auf Speisen, nicht aber auf Flüssigkeiten (s. Pessachim 18 a und b). als unrein, für Geräte als rein67 Weil Geräte nach Toravorschrift nur durch ein אב הטומאה unrein werden können.. Wie ist das68 R. Jose wählt nicht dasselbe Beispiel wie der Tanna in der vorhergehenden Mischna, weil in diesem Falle auch er, wenn auch aus einem anderen Grunde, den Zweifelsfall für rein erklärt, weil eine geworfene Unreinheit im Zweifelsfalle überhaupt nie unrein macht und er der Ansicht ist, dass daran auch nichts geändert wird, wenn der Zweifel darin besteht, ob sie den anderen Gegenstand, nachdem sie bereits niedergefallen war und einen Ruheort hatte, berührt hat (s. oben Note 61). Nach einer anderen Erklärung (s. ר״ש) ist auch R. Jose der Ansicht, dass unreine Flüssigkeiten nach Toravorschrift die Unreinheit überhaupt nicht weitertragen können, in dem von ihm gewählten Beispiel handelt es sich jedoch gar nicht um das Übertragen der Unreinheit auf einen anderen Gegenstand, da ja die Flüssigkeit selbst in dem Teige enthalten ist, es sich also nur um den Zweifel handelt, ob der Teig mit der in ihm enthaltenen Flüssigkeit rein oder unrein ist. ? Wenn zwei Fässer69 Mit Wasser gefüllt. da waren, ein unreines und ein reines, und man mit dem aus einem von ihnen genommenen [Wasser] einen Teig geknetet hat, und es zweifelhaft ist, ob man mit dem aus dem unreinen oder dem aus dem reinen Genommenen geknetet hat, das ist ein Zweifelfall bei Flüssigkeiten, der für Speisen als unrein und für Geräte als rein gilt70 Dieselben Geräte, in denen der als unrein geltende Teig angerichtet worden ist..", "Ein Zweifelfall bei den Händen gilt für das Unreinwerden71 Wenn es zweifelhaft ist, ob die Hände etwas berührt haben, wodurch sie nach rabbinischer Vorschrift unrein werden. wie für das Verunreinigen72 Oder etwas berührt und es dadurch unrein gemacht hat. wie für das Reinwerden73 Oder ob man die noch unreinen Hände vorschriftsmässig gereinigt hat. als rein. Ein Zweifelfall in öffentlichem Gebiet gilt als rein74 Selbst wenn es sich um etwas handelt, das nach Toravorschrift unrein wäre. Diese beiden letzten Aussprüche werden aus Mischna 7 nur der Gleichmässigkeit wegen hier nochmals angeführt, obgleich sie hier gar nicht näher erklärt werden.. Ein Zweifelfall bei Verordnungen der Schriftgelehrten75 Wenn man im Zweifel ist, ob man sich eine nur auf rabbinischer Verordnung beruhende Unreinheit zugezogen hat oder sich von einer solchen vorschriftsmässig gereinigt hat.: Wenn man [im Zweifel ist, ob man] unreine Speisen gegessen hat, unreine Flüssigkeiten getrunken hat76 S. Sabb. 13 b., mit dem Kopf und dem grössten Teile des Körpers in geschöpftes Wasser hineingekommen77 Nach einem an demselben Tage genommenen Tauchbade (s. Gittin 16 a Tosaf. v. הבא)., oder auf seinen Kopf und den grösseren Teil seines Körpers drei Log geschöpften Wassers gefallen sind78 Auch wenn man nicht an demselben Tage ein Tauchbad genommen hatte., so ist dieser Zweifelfall rein. Betrifft der Fall dagegen eine Hauptunreinheit, die nach Verordnung der Schriftgelehrter vorliegt79 Z. B. die Bestimmung, dass Nichtjuden stets als an Ausfluss Unreine zu betrachten sind., so ist der Zweifelfall unrein80 Wenn es zweifelhaft ist, ob die Berührung durch sie stattgefunden hat oder nicht Ist es dagegen zweifelhaft, ob eine solche Unreinheit überhaupt vorliegt oder nicht, wie bei einem vielleicht durch Totengebein unrein gewordenen Felde, so bleibt bei einer zweifelhaften Berührung, da dann ein doppelter Zweifel vorliegt, obgleich es sich um ein אב הטומאה handelt, der Fall unbestimmt, und man verbrennt seinetwegen die Hebe nicht (s. oben IV, 5)..", "Ein Zweifelfall bei Profanem: damit ist die Reinhaltung der [von Unreinem] sich Fernhaltenden81 Die פרושים hielten sich daran gebenden, auch von dem Genuss profaner Speisen sich fern zu halten, wenn sie unrein geworden waren. Wegen einer zweifelhaften Unreinheit brauchten sie sich von ihnen nicht fernzuhalten (so מ״א nach Maim. הלכות שאר אה״ט XV, 2). gemeint. Ein Zweifelfall bei Kriechtieren: bei ihnen ist stets der Augenblick des Auffindens massgebend82 Wenn man ein totes Kriechtier zwischen reine Dinge hindurch geworfen hat und man findet es auf dem Boden liegend, ohne dass es diese berührt, braucht man nicht anzunehmen, dass es sie beim Hindurchfliegen berührt hat. Ebenso braucht man, wenn man es verbrannt auf Früchten liegend findet, nicht zu befürchten, dass es in noch frischem Zustande auf sie gefallen ist und sie durch Berührung verunreinigt hat (יו״ב).. Ein Zweifelfall bei Aussatzschäden83 Ob der Aussatzschaden sich ausgebreitet hat und dadurch unrein geworden ist. ist am Anfang rein, so lange er noch nicht in den Zustand der Unreinheit eingetreten war84 Noch nicht für entschieden unrein erklärt, selbst wenn er bereits verschlossen war., sobald er in den Zustand der Unreinheit eingetreten war, ist auch der Zweifelfall85 Ob er wieder zurückgegangen ist. unrein86 S. die nähere Ausführung Negaim V, 4 und 5.. Ein Zweifelfall bei Nasiräer-Gelübden87 Wenn jemand ein Nasiräer - Gelübde getan hat für den Fall, dass in einem Getreidehaufen ein bestimmtes Mass Körner enthalten ist, und der Haufen gestohlen worden oder verloren gegangen ist, so dass es nicht mehr festzustellen ist, ob es so war oder nicht. entbindet88 Das Gelübde gilt nicht als solches, und es ist ihm erlaubt, Wein zu trinken, sich scheren zu lassen und sich an Toten zu verunreinigen (s. Nasir 8 a).. Ein Zweifelfall bei Erstgeburten89 Wenn es zweifelhaft ist, ob es eine Erstgeburt ist oder nicht.: sowohl bei Erstgeburten von Menschen90 Sie braucht nicht durch fünf Selaim, die einem Priester zu geben sind, ausgelöst zu werden. wie bei Erstgeburten von Vieh, sowohl von unreinem91 Die Erstgeburt einer Eselin, sie braucht nicht durch ein dem Priester zu übergebendes Lamm ausgelöst zu werden. wie von reinem92 Sie braucht nicht einem Priester gegeben zu werden, sondern man kann sie weiden lassen, bis sie einen Leibesfehler bekommt, der sie zum Opfer untauglich macht, und sie dann selbst verzehren., denn wer von einem anderen etwas heraushaben will, dem liegt die Beweispflicht ob.", "Ein Zweifelfall bei Opfern: Wenn93 Keretot I, 7. eine Frau fünf zweifelhafte Geburten oder fünf zweifelhafte Blutflüsse hinter sich hat94 Ohne inzwischen eines von den Opfern, zu denen sie dadurch verpflichtet war, dargebracht zu haben., bringt sie nur ein Opfer95 Für alle fünf Fälle bringt sie ausser den Ganzopfern, die sie mit der ausdrücklichen Bestimmung darbringen kann, dass sie, im Falle es keine Geburt bzw. kein unreiner Ausfluss war, als freiwillig gebrachte Opfer gelten sollen, nur ein Vogel Sündopfer, weil ein solches nicht als freiwilliges Opfer dargebracht werden kann, und dieses darf nicht verzehrt, sondern muss verbrannt werden, sie soll es nur deshalb darbringen, weil sie vor Darbringung ihres Opfere nicht Heiliges geniessen und nicht das Heiligtum betreten darf (s. Keretot I Note 60)., dann darf sie von den Opfern essen und hat keine Verpflichtung, die übrigen darzubringen96 Für die übrigen Fälle braucht sie ihre Sündopfer nicht darzubringen, weil es nur zweifelhafte Geburten bzw. Ausflüsse waren. Nach יו״ב braucht sie selbst bei einer zweifelhaften Geburt bzw. einem zweifelhaften Ausfluss auch nur ihr Sündopfer darzubringen, damit sie wieder Heiliges geniessen kann, nicht aber ihr Ganzopfer.." ], [ "Wenn ein Kriechtier1 Eines von den Lev. 11, 29 genannten Kriechtieren, die in totem Zustande durch Berührung verunreinigen. und ein Frosch2 Dessen Berührung nicht verunreinigt. Nach ר״ש und Bart. sehen Frosch und צב (nach Hoffmann Lev. z. St. = Kröte) einander ähnlich, so dass sie leicht mit einander verwechselt werden können. sich in einem öffentlichen Gebiet befinden3 Und man nicht weiss, welches von beiden Tieren man berührt hat., ebenso eine Olivengrösse von einem Toten4 Die auch bei Überdachung verunreinigt. und eine Olivengrösse von Aas5 Die nur durch Berührung und Tragen, aber nicht durch Bedachung verunreinigt., ein Knochen von einem Toten6 Der durch Berührung und Tragen verunreinigt. und ein Knochen von Aas7 Der überhaupt nicht verunreinigt., eine Scholle von reiner Erde8 Das ist palästinensische Erde. und eine Scholle von einem Toten-gebein-Felde9 Die wenn auch nur nach rabbinischer Vorschrift durch Berühren und Tragen verunreinigt (s. Ohalot II Note 33)., eine Scholle von reiner Erde und eine Scholle von ausländischer Erde10 Die ebenfalls nach rabbinischer Vorschrift durch Berühren und Tragen verunreinigt., zwei Stege, der eine unrein11 In seiner ganzen Breite, so dass der, der darauf gegangen ist, bestimmt die Unreinheit überdacht hat. und der andere rein, und es ist jemand auf einem von ihnen12 Von den beiden Stegen. gegangen und man weise nicht, auf welchem von ihnen er gegangen ist, er hat eines von ihnen13 Von den beiden Olivengrössen von einem Toten und von einem Aas. überdacht, und man weise nicht, welches von ihnen er überdacht hat, er hat eines von ihnen14 Einen von den beiden Knochen oder den beiden Erdschollen. bewegt15 Oder getragen, auch ohne es zu berühren. und man weise nicht, welches von ihnen er bewegt hat16 Man vermisst den auf Kriechtier und Frosch bezüglichen Satz: er hat eines von ihnen berührt, und man weise nicht, welches von ihnen er berührt hat. Die Mischna hat wohl nicht für nötig gehalten, ihn herzusetzen, weil er in der gleich folgenden Mischna behandelt wird., so ist er nach R. Akiba unrein17 Nach רא״ש ,ר״ש und Bart. ist R. Akiba der Ansicht, dass der Grundsatz, dass eine zweifelhafte Berührung u. s. w. in einem öffentlichen Gebiet als rein gilt, nur für Dinge gilt, die, wenn sie für unrein erklärt werden würden, nicht wieder rein werden könnten, wie Früchte oder irdene Geräte, nicht aber für einen Menschen, der sich von seiner Unreinheit reinigen kann. Nach יו״ב (s. auch מ״א) ist R. Akiba der Ansicht, dass der Grundsatz nur für den Fall gilt, wenn es zweifelhaft ist, ob eine Berührung überhaupt stattgefunden hat, nicht aber, wenn eine Berührung stattgefunden hat, es nur zweifelhaft ist, was berührt worden ist. Nach א״ר ist nach R. Akiba der Grundsatz von ספק טומאה ברשות הרבים nur auf solche Fälle anzuwenden, wo durch eine Unreinerklärung viele betroffen werden würden, nicht aber wenn dadurch nur ein Einzelner betroffen wird. nach den Weisen rein.", "Gleichviel ob er sagt18 So ist das אחד שאמר wohl zu verstehen, nicht wie die Erklärer übersetzen: „wenn einer sagt“. Es ist eine Fortsetzung des in der vorhergehenden Mischna Gesagten und gilt ebenso wie für das Berühren so auch für das Tragen und Überdachen.: „Ich habe dieses19 Das an dieser Stelle gelegen hat. angerührt, weiss aber nicht, ob es unrein oder ob es rein war20 Ob es die Kröte oder der Frosch, Totenknochen oder Aasknochen war u. s. w, es sich also um den Zweifel handelt, ob der von ihm berührte Gegenstand rein oder unrein war. “, oder „ich habe angerührt, weiss aber nicht, welches von den beiden ich angerührt habe“21 Wo es sich um den Zweifel handelt, ob die vorhandene Unreinheit von ihm berührt oder nicht berührt worden ist., ist er nach R. Akiba unrein, nach den Weisen rein22 Nach Maim. spricht die Mischna hier von einem neuen Fall: wem jemand einen Menschen berührt hat und nicht weiss, ob er rein oder unrein war, oder von zwei Menschen, von denen einer unrein und einer rein war, einen berührt hat und nicht weiss, welchen von beiden er berührt hat. Die übrigen Erklärer beziehen die Mischna auch auf den Fall von Kröte und Frosch in der vorhergehenden Mischna, erklären aber: wenn jemand ein Tier berührt hat und nicht weiss, ob es eine Kröte oder ein Frosch war, und wenn Kröte und Frosch dagelegen haben und er nicht weiss, welches von beiden er berührt hat.. R. Jose erklärt ihn in allen diesen Fällen23 Die in dieser und in der vorhergehenden Mischna angeführt sind. für unrein, bei dem Steg aber für rein, weil die Menschen immer [auf Stegen] zu gehen pflegen24 Da es schwer fällt, dabei einer zweifelhaften Unreinheit zu entgehen, lässt er für diesen Fall den Grundsatz, dass eine zweifelhafte Unreinheit im öffentlichen Gebiet als rein gilt, auch für den Menschen gelten, weil die Unreinerklärung doch nur eine rabbinische Erschwerung wäre. In allen anderen Fällen dagegen stimmt er der Ansicht des R. Akiba zu, weil der Mensch solche Zweifelfälle leicht vermeiden kann., nicht aber [liegende Gegenstände] immer zu berühren25 Oder zu tragen oder zu überdachen. pflegen26 Nach א״ר ist R. Jose derselben Ansicht wie R. Akiba (s. oben Note 17) und macht nur deshalb bei dem Steg eine Ausnahme, weil auf dem Steg viele Menschen zu gehen pflegen, durch die Unreinerklärung deshalb nicht nur dieser Mensch, sondern auch die vielen anderen, die darauf gehen, betroffen werden würden..", "Wenn von zwei Stegen26a Die öffentliches Gebiet sind. einer unrein und einer rein ist27 Man weiss aber nicht, welches der unreine und welches der reine ist., und es ist jemand auf einem von ihnen gegangen, hat sich dann mit reinen Speisen beschäftigt und diese sind verzehrt worden, er hat sich das erste und das zweite Mal besprengen lassen28 Am dritten und am siebenten Tage, um sich von der zweifelhaften Toten-Unreinheit zu reinigen., hat ein Tauchbad genommen und ist rein geworden29 Durch Sonnenuntergang nach dem genommenen Tauchbad ist er auch für das Verzehren von Hebe rein geworden., und ist dann auf dem zweiten Steg gegangen und hat sich mit reinen Speisen beschäftigt, so sind diese rein30 Er gilt als rein, weil seine Anfrage sich doch nur auf das Gehen auf dem zweiten Felde erstreckt und der Grundsatz gilt, dass eine zweifelhafte Verunreinigung in öffentlichem Gebiet rein ist.. Sind die ersten noch vorhanden31 So dass es sich jetzt um eine Entscheidung über die ersten und über die zweiten Früchte handelt., so bleiben beide im Zustande der Ungewissheit32 Sie können nicht für rein erklärt werden, da doch jedenfalls die einen durch seine Berührung unrein geworden sind (vgl weiter Mischna 5), weil es aber nur eine zweifelhafte Unreinheit ist, dürfen sie, wenn sie Hebe sind, beide nicht verbrannt werden.. Hatte er sich dazwischen nicht gereinigt33 Und die ersten Speisen sind noch vorhanden., bleiben die ersten im Zustande der Ungewissheit34 Denn wenn inan sie für rein erklären würde, weil die zweiten doch jedenfalls unrein sind und es sich danach nur um die Entscheidung über die ersten handelt, könnte der Anfragende leicht daraus den falschen Schluss ziehen, dass sie deshalb für rein erklärt worden sind, weil festgestellt worden ist, dass der Steg, auf dem er zuerst gegangen ist, der reine und der zweite der unreine war (יו״ב). Nach א״ר ist zu lesen: הראשונות טהורות, die ersten sind aus dem angeführten Grunde in der Tat für rein zu erklären. und die zweiten müssen verbrannt werden35 Denn bei der Berührung dieser war er jedenfalls unrein..", "Wenn ein Kriechtier und ein Frosch auf öffentlichem Gebiete liegen36 Und so entstellt sind, dass man nicht mehr erkennen kann, welches das Kriechtier und welches der Frosch ist., jemand hat eines von ihnen berührt und sich dann mit reinen Speisen beschäftigt und diese sind verzehrt worden, er hat ein Tauchbad genommen und dann das zweite berührt und sich mit reinen Speisen beschäftigt, so sind diese rein, sind die ersten noch vorhanden, so sind beide unbestimmt. Hat er dazwischen kein Tauchbad genommen, sind die ersten unbestimmt und die zweiten müssen verbrannt werden37 Es gelten danach für diesen Fall genau die gleichen Bestimmungen wie für den Fall mit den beiden Stegen in der vorhergehenden Mischna, nach Maim. will die Mischna damit zum Ausdruck bringen, dass in diesen Fällen, wo es sich um die Entscheidung über von dem zweifelhaft Unreinen berührten Speisen handelt, auch R. Jose (s. Mischna 2) keinen Unterschied macht zwischen dem Gehen über einen Steg und den anderen Fällen..", "38 Pessachim 10 a. Wenn von zwei Stegen einer unrein und einer rein ist, und es ist jemand auf einem von ihnen gegangen und hat sich dann mit reinen Speisen beschäftigt39 Und sie wollen eine Entscheidung haben, ob die Früchte rein oder unrein sind. Handelte es sich dagegen um die Frage, ob sie selbst rein oder unrein sind, so würde man ihnen in jedem Falle sagen, dass sie sich reinigen sollen, denn wenn man jeden einzeln für rein erklärt, könnten sie nachher beide eine und dieselbe Hebe berühren, so dass diese sicher durch einen Unreinen berührt worden ist, und ein Dritter, der den näheren Tatbestand nicht kennt, könnte sie verzehren, weil sie doch beide für rein erklärt worden waren (Pessachim 10 a, Tosf. v. הלך)., dann ist ein anderer gekommen, ist auf dem zweiten gegangen und hat sich dann mit reinen Speisen beschäftigt, so sagt R. Jehuda: Wenn die Frage für diese gesondert und für jene gesondert gestellt sind, sind sie rein40 Weil es sich bei beiden um eine zweifelhafte Unreinheit in öffentlichem Gebiet handelt., wenn sie für beide zugleich gestellt wird, sind sie unrein41 Man kann sie nicht beide zugleich für rein erklären, weil doch tatsächlich einer von beiden sich verunreinigt hatte.; R. Jose sagt: Sie sind in diesem wie in jenem Falle unrein42 Nach der Auslegung im Talmud besteht eine Differenz zwischen der Ansicht des R. Jehuda und der des R. Jose nur in dem Falle, wenn einer von den beiden fragen kommt und zuerst über sich entscheiden lässt und dann über den anderen, Dach R. Jehuda ist das dasselbe, wie wenn einer nach dem anderen kommt, und sind danach beide für rein zu erklären, nach R. Jose ist es dasselbe, wie wenn beide zugleich fragen kommen, und sind deshalb beide für unrein zu erklären. Kommt aber erst der eine fragen und dann der andere, sind auch nach R. Jose beide für rein zu erklären..", "Wenn von zwei Broten eines unrein und eines rein ist, und es hat jemand eines von ihnen gegessen und sich dann mit reinen Speisen beschäftigt, dann ist ein anderer gekommen und hat das zweite gegessen und sich mit reinen Speisen beschäftigt, so sagt R. Jehuda: Wenn die Frage für diese gesondert und für jene gesondert gestellt wird, sind sie rein, wenn sie für beide zugleich gestellt sind, sind sie unrein43 Hier handelt es sich um eine nur auf rabbinischer Verordnung beruhenden Unreinheit, dass, wer unreine Speisen geniesst, unrein wird. Auch hierbei, will die Mischna sagen, gilt die Bestimmung, dass bei gleichzeitiger Anfrage beide für unrein zu erklären sind.; R. Jose sagt: Sie sind in diesem wie in jenem Falle unrein.", "Wenn jemand in einem öffentlichen Gebiete gesessen hat, und es ist einer gekommen und hat auf seine Kleider getreten44 So dass zu befürchten ist, dass der, der darauf getreten hat, vielleicht ein זב war und die Kleider dadurch unrein geworden sind., oder ausgespien und er45 Der dort Sitzende. hat den Speichel berührt46 So dass zu befürchten ist, dass der dort Sitzende durch die midras-unrein gewordenen Kleider bezw. durch Berührung des Speichels unrein geworden ist. Nach Maim. Kommentar (ed. Derenbourg) ist zu übersetzen „oder er hat ausgespien und jener hat den Speichel berührt“, und handelt es sich nicht darum, ob der dort Sitzende durch den Vorübergehenden, sondern ob der Vorübergehende durch den dort Sitzenden unrein geworden ist, da man ihn nicht gekannt hat und es möglicher Weise ein זב gewesen ist., so verbrennt man wegen des Speichels die Hebe47 Weil bei einer bestimmten Berührung von zweifelhaftem Speichel Hebe verbrannt wird, auch wenn die Mehrzahl der in Betracht Kommenden nicht זבים sind (s. oben IV, 5)., betreff der Kleider richtet es sich nach der Mehrheit48 Der dort Vorübergehenden. Der Grundsatz, dass eine zweifelhafte Berührung in einem öffentlichen Gebiet für rein zu erklären ist, gilt nicht für den Fall, dass die Mehrzahl unrein ist, weil dann eher anzunehmen ist, dass der Berührende ein Unreiner war.. Hat er in einem öffentlichen Gebiet geschlafen und ist aufgestanden, sind seine Sachen midras-unrein49 Auch wenn die Mehrzahl der dort Vorübergehenden rein war. In dem ersten Falle, wo es sich nur um die Frage handelt, ob der eine Vorübergegangene rein oder unrein war, spricht die Wahrscheinlichkeit dafür, wenn die Mehrzahl rein war, dass es ein Reiner war. In diesem Falle dagegen, wo er nicht weiss, wie viele ihn berührt haben, ist es ja möglich, dass sowohl die Mehrzahl der Reinen wie auch die wenigen Unreinen vorübergegangen sind und ihn berührt haben., das sind die Worte des R. Meïr; die Weisen erklären sie für rein50 Denn vielleicht hat kein Mensch auf seine Kleider getreten, die danach als eine ספק טומאה ברה״ר rein sind.. Hat50a Erubin 35 b. er in der Nacht jemanden berührt51 In öffentlichem Gebiet., und man weiss nicht, ob er gelebt hat oder tot war, und am Morgen steht er auf und findet ihn tot, so erklärt R. Meïr ihn für rein52 Denn man darf annehmen, dass er vielleicht in der Nacht, als er ihn berührt hat, noch gelebt hat, es ist deshalb ein Zweifelfall in öffentlichem Gebiet und er für rein zu erklären.; die Weisen erklären ihn für unrein, denn alle Unreinheiten gelten wie im Augenblicke ihrer Auffindung53 Hat er indes ihn am Abend noch lebend gesehen, so ist er auch nach Ansicht der Weisen als ספק טומאה ברה״ר für rein zu erklären..", "Ist eine Geistesgestörte54 Die auf die Zeit ihrer Menstruation nicht achtet. Für einen blödsinnigen Mann gilt dieses nicht, trotzdem doch auch dieser auf die Zeit, wo er ein זב ist, nicht achtet, weil das Auftreten einer זיבה etwas Aussergewöhnliches ist, während bei der Frau das Menstruieren etwas regelmässig Wiederkehrendes ist. in der Stadt oder eine Nichtjüdin oder eine Kutäerin55 Die beide nach rabbinischer Verordnung immer als זבות gelten; das Gleiche gilt auch für männliche Nichtjuden und Kutäer., sind alle Speichel in der Stadt unrein56 Auch wenn keine solche Personen in der Stadt sind, gelten nach IV, 5 alle sich vorfindenden Speichel als unrein, jedoch nur als zweifelshalber unrein, deshalb gilt ihre zweifelhafte Berührung in öffentlichem Gebiet als rein, während, wenn eine solche Person in der Stadt ist, sie als bestimmt unrein gelten und selbst ihre zweifelhafte Berührung in öffentlichem Gebiet als unrein gilt (Maim.).. Wenn eine Frau jemanden auf die Kleider getreten oder mit ihm zusammen in einem Schiff57 In einem kleinen schaukelnden Boot, in dem sie, wenn sie eine זבה oder נדה ist, ihn, auch ohne ihn zu berühren, verunreinigt (s. Sabim III, 1). gesessen hat, so sind seine Kleider rein, wenn sie ihn als einen, der Hebe geniesst, kennt58 Weil sie, wenn sie unrein gewesen wäre, nicht auf seine Kleider getreten oder mit ihm in einem Boote gefahren wäre., wenn nicht, so muss er sie befragen59 Da es sich auch hier wie in dem ganzen Perek um eine Unreinheit in öffentlichem Gebiet handelt, richtet es sich, wenn sie nicht mehr da ist, um sie zu befragen, wie bei den Kleidern in Mischna 7 danach, ob mehr unreine oder mehr reine Frauen in dem Orte waren (מ״א)..", "60 Kidduschin 65b. Sagt ein Zeuge aus, dass er sich verunreinigt hat, und er selbst sagt, ich habe mich nicht verunreinigt, ist er rein61 Auch wenn es in einem Privatgebiet ist. Wo es sich um Verbotenes handelt, genügt die Aussage eines Zeugen (עד אחר נאמן באיסורים).. Sagen zwei, du hast dich verunreinigt, und er selbst sagt, ich habe mich nicht verunreinigt, so erklärt ihn R. Meïr für unrein62 Da die Aussage zweier Zeugen mehr gilt als seine eigene Behauptung.; die Weisen sagen: Er ist durch seine eigene Aussage beglaubigt63 Nach der Auslegung im Talmud (Keretot 12a) ist die Ansicht der Weisen dahin zu verstehen: er ist beglaubt, weil er den Einwand erheben kann, dass er mit seinem Leugnen nur gemeint habe, dass er nicht mehr unrein sei, da er sich von seiner Unreinheit bereite gereinigt habe. Nach Ansicht des R. Meïr dagegen würde dieser nachträglich erhobene Einwand nicht genügen, um ihn für rein zu erklären, nachdem er ihn nicht sogleich den Zeugen gegenüber erhoben hat. Tosefta VI: Er ist für sich selbst beglaubt, man sagt ihm jedoch nicht ausdrücklich, dass er rein ist, damit er sich aus eigenem Entschluss doch reinige (s. Maim. שאאה״ט XV,11 und כסף משנה z. St.).. Sagt ein Zeuge, dass er sich verunreinigt hat, und zwei sagen, dass er sich nicht verunreinigt hat, so ist er, sei es in einem Privat- sei es in einem öffentlichen Gebiet, rein. Sagen zwei aus, dass er sich verunreinigt hat, und ein Zeuge sagt, dass er sich nicht verunreinigt hat, so ist er, sei es in einem Privat- sei es in einem öffentlichen Gebiet, unrein64 Da der Aussage zweier Zeugen gegenüber die eines Zeugen keinerlei Gültigkeit hat.. Sagt ein Zeuge, er hat sich verunreinigt, und ein Zeuge, er hat sich nicht verunreinigt, sagt eine Frau65 Die überhaupt nicht zeugnisfähig ist., er hat sich verunreinigt, und eine Frau, er hat sich nicht verunreinigt, so ist er, ist es in einem Privatgebiet, unrein66 Wie bei jeder zweifelhaften Verunreinigung eines Menschen, den man befragen kann, in einem Privatgebiet., ist es in einem öffentlichen Gebiet, ist er rein." ], [ "War ein Ort Privatgebiet und ist öffentliches Gebiet geworden, und ist dann wieder Privatgebiet geworden, so ist ein Zweifelfall auf ihm1 Der eingetreten ist., während er Privatgebiet war, unrein2 Auch nachdem er vorher öffentliches Gebiet geworden war und ein während dieser Zeit eingetretener Zweifelfall für rein erklärt worden war., während er öffentliches Gebiet war, rein3 Obgleich er vorher Privatgebiet war und ein während dieser Zeit auf ihn eingetretener Zweifelfall für unrein erklärt worden war.. War jemand dem Tode nahe4 מסוכן von סכנה = Gefahr Lebensgefahr, das Leben war schon soweit entflohen, dass man nicht gewiss war, ob er noch lebte oder schon tot war. in einem Privatgebiet, man hat ihn nach einem öffentlichen Gebiet hinausgeschafft und dann wieder nach einem Privatgebiet zurückgebracht, so ist ein dadurch entstandener Zweifelfall [für die Zeit], während er im Privatgebiet war5 Sowohl bevor man ihn nach dem öffentlichen Gebiet gebracht hatte wie nachdem man ihn wieder in das Privatgebiet zurückgebracht hat. unrein, während er im öffentlichen Gebiet war, rein6 Obwohl er vorher im Privatgebiet gelegen hat und ein dort eingetretener Zweifelfall für unrein erklärt worden ist, man demnach angenommen hat, dass er bereits tot sei.; R. Simon sagt: Das öffentliche Gebiet ist dazwischen getreten7 Nur der Zweifelfall, der eingetreten ist, als er zum zweiten Mal im Privatgebiet war, ist für unrein zu erklären, der Zweifelfall aber, der eingetreten ist, als er zuerst im Privatgebiet war, kann nicht für unrein gelten, da er inzwischen im öffentlichen Gebiet gelegen hat und der dort eingetretene Zweifelfall für rein erklärt worden, demnach angenommen worden ist, dass er noch nicht tot war..", "8 Edujot III, 7. Vier Zweifelfälle erklärt R. Josua für unrein, und die Weisen erklären sie für rein. Welches sind diese? Wenn der Unreine steht und der Reine vorübergeht, wenn der Reine steht und der Unreine vorübergeht9 Nach Maim. und Bart. ist mit dem Unreinen hier ein Aussätziger gemeint. Nach Negaim XIII, 7 wird ein Reiner, wenn er unter einem Baum an einem dort stehenden Aussätzigen vorübergeht, unrein, steht dagegen ein Reiner unter einem Baume und der Aussätzige geht unter dem Baume an ihm vorüber, bleibt der Reine rein. Hier handelt es sich in dem ersten Fall um den Zweifel, ob der Reine beim Vorübergehen unter den Baum getreten ist, unter dem der Aussätzige gestanden hat, und dadurch unrein geworden ist oder nicht, in dem zweiten Fall, ob der Aussätzige beim Vorübergehen unter dem Baum stehen geblieben ist, unter dem der Reine gestanden hat, und dieser dadurch unrein geworden ist oder nicht; der Platz unter dem Baume ist ein Privatgebiet, der Platz davor, auf dem der Reine bzw. der Unreine gegangen ist, dagegen öffentliches Gebiet. Nach ר״ש und רא״ש sind hier die beiden oben IV, 3 angeführten Fälle gemeint, wenn zwischen einem Wiesel, das ein Kriechtier im Maule hatte, und einen Hund mit einem Stück Aas im Maule Reine hindurchgegangen sind, oder sie zwischen Reine hindurchgelaufen sind, so bleiben in beiden Fällen, wenn eine Berührung zweifelhaft ist, nach Ansicht der Weisen auch in einem Privatgebiet die Reinen rein, weil die Unreinheit nicht eine an einem Orte ruhende war. Den gegen diese Erklärung erhobenen Einwand, dass nach Edujot II, 7 bei einer nicht an einem Orte ruhenden Unreinheit auch R. Josua eine zweifelhafte Berührung für rein erklärt, sucht Tosf. Jomt. damit zu widerlegen, dass dort nur von Broten die Rede ist, die nicht befragt werden können, wo es sich dagegen um einen Zweifelfall beim Menschen handelt, gilt dieser nach Ansicht des R. Josua selbst bei einer nicht an einem Orte ruhenden Unreinheit als unrein. Nach א״ר ist R. Josua der Ansicht, dass der Grundsatz, dass eine zweifelhafte Verunreinigung in einem öffentlichen Gebiet als rein gilt, nur für eine nicht an einem Orte festliegende Unreinheit Geltung hat. Ebenso wie aber nach seiner Ansicht ein Zweifelfell in einem Privatgebiet als unrein gilt, wenn auch nur das eine, gleichviel ob das Unreine oder das Reine, sich in einem Privatgebiet befunden hat, so gilt auch ein Zweifelfall in einem öffentlichen Gebiet als unrein, gleichviel ob das Unreine oder das Reine an einem Orte geruht hat, während nach Ansicht der Weisen ein Zweifelfall in einem öffentlichen Gebiet immer als rein gilt, wenn auch gleichviel ob das Unreine oder das Reine an einem Orte fest geruht hat., wenn das Unreine10 In der Hand eines Menschen, der befragt werden kann, denn ein Zweifelfall bei einer Sache, die nicht befragt werden kann, gilt nach allen Ansichten auch in einem Privatgebiet als rein. sich in eine im Privatgebiet und das Reine in einem öffentlichen Gebiet11 So dass, wenn man sich nach dem Orte richten würde, wo das Unreine sich befunden hat, der Zweifelfall unrein wäre., das Reine sich in einem Privatgebiet und das Unreine in einem öffentlichen Gebiet12 So dass, wenn man sich nach dem Orte richten würde, wo das Reine sich befunden hat, der Zweifelfall unrein wäre. befunden hat, und es zweifelhaft ist, ob eine Berührung stattgefunden hat oder nicht, ob eine Überdachung stattgefunden hat oder nicht, ob eine Bewegung stattgefunden hat oder nicht, erklärt R. Josua es für unrein13 Er ist der Ansicht, dass sobald eines, das Unreine oder das Reine, sich in einem Privatgebiet befunden hat, der Zweifelfall als unrein gilt, da es zweifelhaft ist, welches das Entscheidende ist., und die Weisen erklären es für rein14 Sie sind der Ansicht, dass nur, wenn beides sich in einem Privatgebiet befanden hat, wie es bei dem Sicheinschliessen einer Ehefrau mit einem fremden Manne der Fall ist, aus dem dieser Grundsatz hergeleitet wird (s. Sota 28 b), der Zweifelfall als unrein gilt. Die Begründung für die Ansichten des R. Josua und der Weisen in den ersten beiden Fällen, wie ר״ש und רא״ש und א״ר sie auffassen, s. oben Note 9..", "Steht ein Baum15 Ein Baum gilt inbezug auf Verunreinigungen immer als ein Privatgebiet, weil als öffentliches Gebiet dabei nur solche Orte gelten, die von der Allgemeinheit benutzt zu werden pflegen. auf öffentlichem Gebiet und die Unreinheit liegt auf16 בתוכו d. h. zwischen seinen Ästen und dem Gezweige. ihm, und es besteigt jemand den Baum17 עלה לראשו heisst nicht gerade auf den Gipfel steigen, sondern überhaupt den Baum besteigen (s. Menach. VIII Note 29). und ist im Zweifel, ob er sie berührt hat oder nicht, so ist dieser Zweifelfall unrein18 Da er den Baum bestiegen hat, haben sowohl er wie die Unreinheit sich in einem Privatgebiet befunden.. Steckt jemand seine Hand in ein Mauerloch19 In der nach der Strasse zugewandten Seite der Mauer. Auch ein solches Mauerloch gilt aus dem Note 15 angegebenen Grunde als Privatgebiet., in welchem sich eine Unreinheit befindet, und er ist im Zweifel, ob er sie berührt hat oder nicht, so ist dieser Zweifelfall unrein20 Obgleich er selbst im öffentlichen Gebiet gestanden hat.. Ist ein Laden unrein und nach einem öffentlichen Gebiet geöffnet21 Durch eine darin befindliche Toten-Unreinheit oder dergleichen., und jemand ist im Zweifel, ob er hineingegangen ist oder nicht, ist dieser Zweifelfall rein22 Weil der ganze unreine Laden als eine im öffentlichen Gebiet sich befindende Unreinheit betrachtet wird und demnach nach allen Ansichten der Zweifelfall als rein gilt., ob er [etwas darin] berührt hat oder nicht23 Wenn nur etwas durch Berührung Verunreinigendes sich darin befunden hat., ist dieser Zweifelfall rein24 Weil wohl die Unreinheit sich im Privatgebiet, der Mensch aber sich im öffentlichen Gebiet befunden hat.. Ist von zwei Läden einer unrein und einer rein, und jemand ist in einen von ihnen hineingegangen und ist im Zweifel, ob er in den unreinen hineingegangen ist oder in den reinen, ist dieser Zweifelfall unrein25 Da er bestimmt in einen der beiden Läden, also in ein Privatgebiet, hineingegangen ist, handelt es sich um einen Zweifelfall, wo sowohl die Unreinheit wie der Mensch sich in einem Privatgebiet befunden haben..", "So vielfach du die Zweifel und Zweifelszweifel auch häufen kannst, ist es immer in einem Privatgebiete unrein26 Trotz der grösseren Wahrscheinlichkeit für die Reinheit., in einem öffentlichen Gebiete rein27 Auch wenn nur ein einfacher Zweifel vorliegt.. Wie ist dies? Wenn jemand eine Zugangsstrasse28 Die Privatgebiet ist betreten hat und die Unreinheit befand sich in einem der Höfe29 Die in die Zugangsstrasse münden., und es ist zweifelhaft, ob er diesen betreten hat oder nicht, oder die Unreinheit befand sich in einem Hause30 Das in einem der Höfe gelegen ist, so dass es, selbst wenn er den Hof betreten hätte, zweifelhaft wäre, ob er das Haus betreten und sich verunreinigt hat. und es ist zweifelhaft, ob er dieses betreten hat oder nicht, oder wenn er es selbst betreten hätte, es noch zweifelhaft wäre, ob sie dort war31 Als er das Haus betreten hatte. oder nicht, oder wäre sie selbst dort gewesen, es noch zweifelhaft wäre, ob sie die nötige Grösse hatte32 Um zu verunreinigen. oder nicht, oder hätte sie selbst [die nötige Grösse] gehabt, es noch zweifelhaft wäre, ob es eine unreine Sache war oder eine reine, oder wenn es selbst eine Unreinheit war, es noch zweifelhaft wäre, ob er sie angerührt hat oder nicht, so ist dieser Zweifelfall unrein33 Vgl. Note 25.; R. Elasar sagt: Bei einem Zweifel am Betreten ist er rein33a Auch wenn der Mensch und die Unreinheit beide sich in einem Privatgebiet befunden haben, der Mensch in der Zugangsstrasse und die Unreinheit im Hof, und nur der einfache Zweifel vorliegt, ob er den Hof betreten hat oder nicht, ist der Mensch rein. Nach R. Elasar ist der Zweifelfall nur unrein, wenn beide Teile wie bei der סופח (s. oben Note 14) sich in einem und demselben Privatgebiet befinden, während nach Ansicht der Weisen es schon genügt, wenn beide sich in einem Privatgebiet befinden (יו״ב)., bei einem Zweifel am Berühren der Unreinheit ist er unrein34 Auch wenn noch so viele Zweifel vorliegen, darin stimmt R. Elasar mit dem ersten Tanna überein..", "Ist jemand in der Regenzeit durch eine Felder-Ebene35 בקעה = Tal, Ebene, dient als Bezeichnung für eine angebaute Fläche, auf der sich die Felder von verschiedenen Besitzern an einander reihen. In der Regenzeit, wo die Felder angebaut sind, gilt jedes Feld als das Privatgebiet des betreffenden Blitzers. gegangen und es war eine Unreinheit auf einem bestimmten Felde, und er sagt: „Ich bin dort36 Über die Felderfläche. gegangen, ich weiss aber nicht, ob ich jenes Feld betreten habe oder nicht“, so erklärt R. Elasar ihn für rein37 Entsprechend seiner Ansicht in der vorhergehenden Mischna, weil es sich am ein zweifelhaftes Betreten aus einem Privatgebiet in ein anderes handelt, trotzdem die Privatgebiete hier nicht einmal wie bei Zugangsstrassen, Hof und Haus durch einschliessende Mauern voneinander getrennt, sind.; die Weisen erklären ihn für unrein.", "Ein Zweifelfall im Privatgebiet gilt als unrein38 Vorausgesetzt, dass die gleiche Wahrscheinlichkeit vorliegt, dass die Verunreinigung stattgefunden wie dass sie nicht stattgefunden hat (s. Pessachim 9a Tosf. v. ואם תמצא לומר)., solange er nicht sagt: „Ich habe nicht berührt“, ein Zweifelfall im öffentlichen Gebiet gilt als rein39 Auch hier nur vorausgesetzt, dass nicht Gründe für die Wahrscheinlichkeit sprechen, dass die Verunreinigung stattgefunden hat (s. weiter VII, 1)., solange er nicht sagt: „Ich habe berührt“. Was ist ein öffentliches Gebiet? Die Stege von Beth-Gilgal40 בית גלגול (s. MGWJ. 1921, S. 88 und S. 370) vermutlich der Name einer Stadt in Palästina, zu der besonders steile Stege hinaufführten, die wegen ihrer Steilheit im allgemeinen nicht begangen wurden (s. Erubin 22b), auch sie galten trotzdem inbezug auf Verunreinigungen als öffentliches Gebiet. und ebenso alles, was ihnen ähnlich ist, gelten für den Schabbat als Privatgebiet41 D. h. sie gelten inbezug auf den Schabbat nicht als öffentliches Gebiet, weil sie keine allgemeinen Verkehrsstrassen sind, haben aber auch nicht den Charakter eines Privatgebiets, sondern gelten als in der Mitte zwischen beiden liegendes כרמלית genanntes Gebiet (s. Sabb. 6 b)., für Verunreinigungen als öffentliches Gebiet42 Inbezug auf Verunreinigungen gilt als רשות היחיד nur, wie bei der סוטה (s. oben Note 14), ein Raum in einem umschlossenen Privathause, ein nicht umfriedeter Raum, der Privatgebiet ist, nur, wenn nicht drei Menschen darauf zu verkehren pflegen. Verkehren drei Menschen darauf, gilt er als רשות הרבים, auch wenn im Augenblick der zweifelhaften Verunreinigung keine drei Menschen zugegen waren. Waren drei Menschen zugegen, gilt selbst das umschlossene Privatgebiet als רשות הרבים, weil es dann nicht der gleiche Fall ist wie bei der סוטה, wo nur zwei Personen zugegen waren (s. Nasir 57a).; R. Elasar sagt: Die Stege von Beth-Gilgal wurden nur besonders erwähnt, um sie in beiden Hinsichten als Privatgebiet zu bezeichnen. Stege, die in Gruben, Gräben, Höhlen oder Keltern einmünden, gelten für den Schabbat als Privatgebiet43 Sie sind keine Strassen für den Durchgangsverkehr, da sie in eine Grube u. s. w. hineinmünden., für Verunreinigungen als öffentliches Gebiet44 Weil dort mehr als zwei Menschen darauf zu verkehren pflegen..", "Eine Felder Ebene45 S. oben Note 35. gilt in der Sommerzeit46 Nach der Ernte, wo viele Menschen darauf zu gehen pflegen. für den Schabbat als Privatgebiet47 Nach Ansicht von R. Aschi (Sabb. 7a) sind hier Felder gemeint, die eingezäunt sind, diese gelten für den Schabbat als vollkommenes רשות היחיד, nicht als כרטלית., für Verunreinigungen als öffentliches Gebiet, in der Regenzeit48 Wo die Frucht auf den Feldern steht und deshalb Menschen dort überhaupt nicht verkehren. in beiden Hinsichten als Privatgebiet.", "Eine Basilika49 בסילקי gr. βασιλικῇ = Palast, öffentliches Gebäude, das vorzüglich als Gerichtsstand dient. gilt für den Schabbat als Privatgebiet50 Weil es ein von allen Seiten umschlossener Raum ist, für Verunreinigungen als öffentliches Gebiet51 Obwohl es ein umschlossener Raum ist, weil er für den allgemeinen Verkehr bestimmt ist.; R. Jehuda sagt: Wenn man an dem einen Eingang stehend die durch den anderen Eingang Ein- und Ausgehenden sehen kann, gilt sie in beiden Hinsichten als Privatgebiet52 Auch für Verunreinigungen, da er beobachten kann, wenn jemand in den Raum hineinkommt oder hinausgeht, fühlt er sich sicher, wie wenn er, wie bei der סוטה, mit der Unreinheit in einem Raume allein ist, anders als in einem nicht umschlossenen Raum, wo er jeden Augenblick befürchten muss, dass von irgend einer Seite jemand herankommt., wenn nicht, für den Schabbat als Privatgebiet, für Verunreinigungen als öffentliches Gebiet53 Weil es nicht dem Fall bei der סוטה gleicht, da er immer befürchten muss dass jemand unbemerkt hereinkommt. א״ר liest auf Grund einer Tosefta (s. auch Tosf. Jomt.) nicht ורואה, sondern ואינו רואה : wenn er die Ein- und Ausgehenden nicht sehen kann, ist es, wie wenn er sich in einem רשות היחיד befindet, wenn nicht, d. h. wenn er sie sehen kann, wie in einem רשות הרבים..", "Eine Durchgangsballe54 פרן nach einer Erklärung im Aruch = ϕὰρος ein Leuchtturm an der Küste, nach Anderen ähnlich wie בסילקי eine grosse Halle, die man durch zwei sich gerade gegenüberliegende Eingänge durchschreitet, gr. πόρος = Durchgangshalle. gilt als Privatgebiet für den Schabbat und als öffentliches Gebiet für Verunreinigungen55 Hier macht auch R. Jehuda keinen Unterschied nach der Erklärung von א״ר, weil die Eingänge einander gerade gegenüberliegen und er deshalb die Ein- und Ausgehenden immer sehen kann, nach den anderen Erklärern, weil die Halle sehr gross ist und er deshalb gar nicht so weit sehen kann., ebenso die Seitenräume56 Die Teile des Raumes, die nicht gerade zwischen den beiden Eingängen liegen.; R. Meïr sagt: Die Seitenräume gelten in beiden Hinsichten als Privatgebiet57 Weil die Menschen nur durch die Mitte zu gehen, die Seiten dagegen gar nicht zu betreten pflegen..", "Die Säulengänge58 אסטוונית (Ohalot XVIII, 9 אצטוונית) ein Säulengang vor dem Hause, nach anderen ein Vorbau vor der Ladentür, auf dem der Ladeninhaber zu sitzen pflegt. gelten als Privatgebiet59 S. oben Note 41. für den Schabbat und als öffentliches Gebiet für Verunreinigungen. Ein Hof, durch den die Menge auf dieser Seite hinein- und auf der anderen hinausgeht, gilt als Privatgebiet für den Schabbat und als öffentliches Gebiet für Verunreinigungen60 Auch hier macht R. Jehuda keinen Unterschied, nach א״ר, weil der Hof nur klein ist, er die Ein- und Anstehenden deshalb immer sehen kann und der Raum deshalb als ein רשות הרבים gilt, nach den anderen Erklären, weil hier der Hof all direkter Durchgangsraum dient, oder weil der Hof nicht überdacht ist und deshalb eher als רשות הרבים gelten kann (יר״ב).." ], [ "1 Ketnb. 24 b. Wenn ein Topfhändler2 Ein Chaber, dessen Geräte rein sind. seine Töpfe stehen gelassen hat3 Im רשות הרכים. Maim. הלכות משכו״מ XII, 23 liest: שהכניס. und hinuntergegangen ist4 An den Floss oder an einem Brunnen oder eine Quelle., um zu trinken, sind die innen stehenden rein, die aussen stehenden unrein5 Wie im Talmud ausgeführt wird, nicht aus dem Grunde, weil ein Käufer, der ein עם הארץ ist, sie berührt und verunreinigt haben kann, denn, sobald dieses zu befürchten ist, sind auch die innen stehenden unrein. Ist dieses aber nicht zu befürchten, indem es offensichtlich ist, dass der Händler die Töpfe nicht zum Verkauf dort hingestellt hat, sind auch die aussen stehenden rein. Die Mischna spricht nur von dem Falle, dass der Händler die Töpfe nicht zum Verkauf hingestellt hat, durch die Töpfe aber die Passage auf der Strasse so verengt wird, dass die Kleidersäume der Vorübergehenden in die offenen Töpfe hineingedrängt werden, so dass zu befürchten ist, dass sie durch die Kleider eines עם הארץ unrein geworden sind. Es ist dies einer von den Fällen, wo auch ein Zweifelfall im öffentlichen Gebiet unrein ist, weil die Wahrscheinlichkeit vorliegt, dass eine Verunreinigung stattgefunden hat (s. oben VI Note 39).. Darauf sagt R. Jose: Wobei ist dieses gesagt? Wenn sie einzeln dastehen6 Da stehen sie mit den Öffnungen nach oben and wird angenommen, dass die Kleidersäume in sie hineingeraten sind.. Sind sie dagegen zusammengebunden7 So dass die Öffnungen nicht gerade nach oben stehen., sind sie alle rein8 Maim. liest: הכל טמא und erklärt, weil da zu befürchten ist, dass infolge der Enge ein זב die zusammengebundenen Töpfe etwas bei Seite geschoben und damit sie alle zugleich bewegt und verunreinigt hat.. Wenn jemand seinen Schlüssel einem Am-ha-Arez übergibt, ist das Haus rein, denn er hat ihm nur die Aufbewahrung des Schlüssels übertragen9 Man braucht deshalb nicht zu befürchten, dass er unbefugt das Haus betreten und Dinge darin angerührt hat..", "Wenn jemand einen Am-ha-Arez in seinem Hause wachend zurücklässt und ihn wachend wieder antrifft10 Da der Hausherr ihn wachend verlassen hat, muss er darauf gefasst sein, dass dieser jeden Augenblick wieder zurückkommen kann, um zu sehen, ob er auch nichts berührt, deshalb wird er nichts berührt haben. Das ist ein Zweifelfall in einem Privatgebiet, der als rein gilt, weil die grössere Wahrscheinlichkeit dafür spricht, dass eine Verunreinigung nicht stattgefunden hat (s. oben Note 38)., schlafend zurücklässt und schlafend wieder antrifft11 Aach da befürchten wir nicht, dass er in der Zwischenzeit, ohne dass der Hausherr davon gewusst hat, aufgewacht war und berührt hat, weil er ihn ja noch schlafend angetroffen hat., wachend zurücklässt und schlafend wiederantrifft12 Wo er, da der Hausherr ihn wachend verlassen hat, nicht gewagt haben wird, etwas anzurühren., ist das Haus rein, schlafend zurücklässt und wachend wieder antrifft, ist das Haus unrein13 Da der Hausherr ihn schlafend zurückgelassen hat, nimmt er an, dass er nicht so bald wieder zurückkommen wird, und kann sich erdreistet haben, Dinge im Hause zu berühren., das sind die Worte des R. Meïr; die Weisen sagen: Es ist nur so weit unrein, wie er mit seiner ausgestreckten Hand berühren konnte14 Wenn ihn der Hausherr an derselben Stelle wieder angetroffen hat, wo er ihn zurückgelassen hatte, da dann nicht angenommen wird, dass er auch andere Dinge im Hause berührt hat (יו״ב)..", "Wenn jemand Handwerker15 עמי הארץ. in seinem Hause zurücklässt, ist das Haus unrein16 Gleichviel wie er sie verlassen und wieder angetroffen hat, weil die Handwerker, die im Hause zu arbeiten haben, sich nicht fürchten, wenn der Hausherr sie etwas berühren sieht., das sind die Worte des R. Meïr; die Weisen sagen: Es ist nur so weit unrein, wie sie mit ihrer ausgestreckten Hand berühren konnten17 Ohne irgendwo hinaufzusteigen oder hinunterzusteigen, wo sie gar nichts zu tun hatten..", "Wenn die Frau eines Chaber eine Frau eines Am-ha-Arez in ihrem Hause mahlend zurückgelassen hat und die Mühle hat stillgestanden, ist das Haus unrein18 Weil sie alle Dinge im Hause berührt haben kann. Nach Ansicht der Weisen sind auch in diesem Falle nur die Dinge unrein, die in dem Bereich der Hände der Frau liegen, der Ausspruch der Weisen am Schluss der Mischna bezieht sich auch auf diesen Fall (Maim)., hat die Mühle nicht stillgestanden, ist es Dur so weit unrein, wie sie mit ihrer ausgestreckten Hand berühren kann19 Selbst nach R. Meïr, weil sie, so lange sie mahlt, sich nicht von ihrer Stelle entfernt haben kann.. Waren es zwei, ist in beiden Fällen das Haus unrein, weil, während eine mahlt, die andere alles betasten kann20 Es ist deshalb zu befürchten, dass sie auch von der Stelle fortgegangen ist und Dinge, die nicht im Bereich ihrer Hände lagen, berührt hat., das sind die Worte des R. Meïr; die Weisen sagen: Es ist nur unrein, soweit sie mit ausgestreckten Händen berühren konnten21 S. oben N. 17..", "Wenn jemand einen Am-ha-Arez in seinem Hause zurücklässt, um es zu bewachen, so sind, wenn er22 Der Hausherr, nach רא״ש der Wächter. die Eingehenden und Ausgehenden sehen kann23 So dass er weiss, dass ohne sein Wissen keine זבה oder גדה das Haus betreten hat., die Speisen und Getränke und offenen irdenen Gefässe unrein24 Weil diese der Wächter berührt haben kann., dagegen die Lager, Sitze und mit einem Deckel fest verschlossenen irdenen Gefässe rein25 Von der Unreinheit, die ihnen zugesprochen werden müsste, wenn zu befürchten wäre, dass eine זבה oder נדה das Haus betreten hat. Ein זב macht Lager und Sitze zu einem אב הטומאה, und Gegenstände, die er bewegt, auch ohne sie zu berühren, unrein, ein עם הארץ dagegen gilt als זב nur hinsichtlich seiner Kleider, seines Speichels und seiner Berührung, nicht aber hinsichtlich seines Liegens und Sitzens und des bloßen Bewegens von Gegenständen. Die Lager und Sitze in dem Hause sind deshalb nur ersten Grades unrein wie alle anderen Gegenstände, und die fest verschlossenen irdenen Gefässe sind überhaupt nicht unrein, weil diese durch Berührung von aussen nicht unrein werden und ihr bloßes Bewegen durch den עם הארץ sie nicht unrein macht.. Sieht er aber die Eingehenden nicht, oder26 Das „ו״ ist hier in der Bedeutung von „oder“ aufzufassen: wenn er nicht sieht, nicht die Hineingehenden, oder nicht die Hinausgehenden. ר״ש und Bart. lesen: ולא את היושבים. die Ausgehenden nicht, so ist, selbst wenn jener geführt werden27 מובל von יבל = bringen, führen. muss oder gefesselt ist, alles unrein28 Weil zu befürchten ist, da ein עם הארץ allein Obacht gegeben hat, dass er זב- oder נדה-unreine Personen hineingelassen hat und sie die Gegenstände im Hause verunreinigt haben..", "28a Chagiga 26a. Wenn Steuererheber29 Die Israeliten, aber עמי הארץ sind. in ein Haus hineingegangen sind30 Um dort Gegenstände zu pfänden., ist das Haus31 Alle Gegenstände im Hause, die durch Berührung unrein werden, auch wenn sie nicht mit ausgestreckter Hand erreichbar sind, weil diese alles durchsuchen. unrein32 Weil man nicht wissen kann, welche sie berührt und welche sie nicht berührt haben.. Wenn ein Nichtisraelite in ihrer Begleitung war, sind sie wohl beglaubt zu sagen, wir sind nicht hineingegangen33 Ebenso auch, wenn kein Nichtisraelite bei ihnen war, nur sind sie dann auch beglaubt zu sagen, wir sind hineingegangen und haben nichts berührt., aber sie sind nicht beglaubt zu sagen, wir sind hineingegangen und haben nicht angerührt34 Weil sie aus Furcht vor dem sie begleitenden Nichtisraeliten die Gegenstände, die sie vorgefunden haben und die sie hätten pfänden sollen, nicht unberührt werden stehen gelassen haben. Ed. L. und unsere Talmudausgaben lesen: אם יש עמהן עכו״ם נאמנין לומר נכנסנו אבל לא נגענו, was Maim. Comm. dahin erklärt, weil sie aus Furcht vor dem Nichtisraeliten nichts werden angerührt haben, darf man ihnen glauben, dass sie die Gegenstände nicht berührt haben, vorausgesetzt, dass wir nur durch ihre eigene Aussage wissen, dass sie hineingegangen sind, denn glauben wir ihnen das eine, dürfen wir ihnen auch das andere glauben (הפה שאסר הוא הפח שהתיר).. Sind Diebe in ein Haus hineingegangen, ist nur die Stelle unrein, die die Diebe betreten haben35 Wo sie ihren Diebstahl begangen haben oder dabei angetroffen worden sind, da nicht wie bei den Steuereinnehmern anzunehmen ist, dass sie das ganze Haus durchsucht haben, da sie zu befürchten haben, dabei gesehen zu werden.. Und was verunreinigen sie? Speisen und Getränke und offene irdene Gefässe36 Diese können durch die Steuererheber oder die und von der Waschung an ständig darauf geachtet hat, nichts Unsauberes damit zu berühren (s. Schabbat 14a, רש״י v. עסקניות הן), dagegen sind Lager und Sitze und mit einem Deckel fest verschlossene irdene Gefässe rein37 S. Note 25.. War aber unter ihnen ein Nichtisraelite38 Der als זב gilt, oder eine Frau39 Von der zu befürchten ist, dass sie eine נדה war., ist alles unrein.", "Wenn jemand seine Kleider in einer Kleidernische des Badedieners40 אודיארין, andere Lesart: אוריארין, dasselbe wie אוליירין = olearii, die Badediener, die die Badenden mit Öl einreiben. lässt, erklärt R. Elasar, Sohn des Asarja, sie für rein41 Vor jeder Nische ist eine Tür, deshalb ist nicht zu befürchten, dass der Diener sie geöffnet und die Kleider berührt hat.; die Weisen sagen: Nur42 Dann sind sie rein. wenn er43 Der Badediener. ihm den Schlüssel oder ein Siegel44 Um es an die Tür anzulegen. übergeben45 Dann wird er sich nicht mehr für berechtigt halten, die Sachen zu berühren., oder er sich ein Zeichen daran gemacht hat46 An dem er erkennen kann, ob jemand die Sachen berührt hat.. Wenn jemand seine Geräte von einem Kelter zum nachfolgenden zurücklässt47 Nach Maim. handelt es sich darum, wenn ein כהן seine Gefässe in die Kelter gebracht bat, um sich von dort seine Hebe zu holen, und die Gefässe dort bis zur nächsten Kelterzeit zurückgelassen hat, sind sie als rein zu betrachten, weil der עם הארץ weiss, dass sie für den כהן rein bleiben müssen, und sie deshalb nicht berühren wird; handelt es sich dagegen um Gefässe eines Israeliten, der Profanes nur in Reinheit geniesst, wird der עט הארץ ohne weiteres nicht darauf achten, und sind die Gefässe deshalb nur dann rein, wenn der Israelit sagt, ich habe selbst darauf geachtet. Eine andere Lesart (s. ר״ש und Bart.) liest: בעכו״ם כליו טהורין, danach handelt es sich um einen Israeliten, der bei einem Nichtisraeliten Wein gekeltert und seine Gefässe dort bis zum nächsten Keltern zurückgelassen hat, seine Gefässe sind rein d. h. er braucht nicht zu befürchten, dass der Nichtisraelite sie zu seinem verbotenen Weine benützt hat, nach יו״ב auch nicht, dass er sie überhaupt berührt hat, weil er aus Furcht, dass der Israelite seinen Wein nicht mehr von ihm nehmen wird, sie gar nicht berühren wird; hat er dagegen die Gefässe bei einem Israeliten zurückgelassen und handelt es sich nur darum, ob sie nicht von einem עם הארץ berührt und unrein geworden sind, gelten sie nicht ohne weiteres als rein., sind seine Geräte rein, ist es bei einem Israeliten, nur wenn er sagt: ich habe darauf geachtet, sie [vor Verunreinigung] zu behüten.", "Wenn jemand rein war48 Ein Priester, der gewohnt war, Hebe zu essen, und dafür sich stets rein gehalten hat. und sich vorgenommen hat49 Wörtlich: sein Herz davon losgerissen hat., [Hebe] nicht mehr zu essen, erklärt R. Jehuda ihn für rein, weil Unreine gewohnt sind, sich von ihm zurückzuhalten50 Man braucht nicht zu befürchten, dass er selbst Unreines berührt hat. da er die Vorsicht, sich nicht zu verunreinigen, die er bisher geübt, nicht aufzugeben sich vorgenommen hat, und auch nicht, dass andere Unreine ihn ohne sein Wissen berührt haben, weil diese sich von ihm zurückzuhalten gewohnt sind.; die Weisen erklären ihn für unrein51 Da er sich vorgenommen hat, nicht mehr Hebe zu essen, ist zu befürchten, dass er sich auch vor Verunreinigungen nicht genügend in achtgenommen hat.. Wenn seine Hände rein waren52 Auch der reine Priester darf Hebe nicht mit seinen Händen berühren, wenn er diese nicht vorher gewaschen und er sich vorgenommen hat, nicht mehr [Hebe] zu essen, sind seine Hände unrein53 Auch nach E. Jehuda gilt Hebe, die er berührt, ohne die Hände vorher gewaschen zu haben, als unrein. Dagegen gilt er selbst auch nach Ansicht der Weisen in diesem Falle als rein und braucht kein Tauchbad zu nehmen, da er erklärt, bestimmt zu wissen, dass er sich nicht die Hände verunreinigt hat (יו״ב)., obwohl er sagt: ich weiss, dass ich mich nicht verunreinigt habe, weil die Hände tätig zu sein pflegen54 Und deshalb, obgleich er nichts Unreines berührt hat, die Hände dennoch für Hebe gewaschen werden müssen, weil er vielleicht etwas Unsauberes damit berührt hat..", "Wenn eine Frau hineingegangen ist, einem Armen55 Einem עם הארץ. Brot herauszuholen, und sie trifft ihn dann an der Seite von Hebe stehend56 So dass zu befürchten ist, dass er von seinem Hunger getrieben dorthin gegangen ist und die Brote berührt hat., ebenso wenn eine Frau herauskommt und trifft ihre Nachbarin57 Die Frau eines עם הארץ. die Kohlen unter einem Topf mit Hebe schürend, erklärt es R. Akiba für unrein58 Obwohl im allgemeinen, abgesehen von den Sonderfällen wie bei Dieben, Steuererhebern u. s. w., nicht angenommen zu werden braucht, dass jemand in einem fremden Hause ohne Erlaubnis Dinge berühren wird, liegt in diesen beiden Fällen nach R. Akiba eine Befürchtung vor, in dem letzteren Falle, weil Frauen neugierig sind, zu erfahren, was ihre Nachbarinnen kochen, im anderen Falle, weil der Arme von seinem Hunger getrieben wird, trotzdem hier der Umstand dagegen spricht, dass er jeden Augenblick darauf gefasst sein muss, dass die Hausfrau wieder herauskommt., die Weisen erklären es für rein59 Sie sind der Ansicht, dass diese Gründe nicht ausreichen, um befürchten zu müssen, dass sie die Dinge ohne Erlaubnis ungerührt haben.. Darauf sagte R. Elasar, Sohn des Philo59a Andere Lesart: בן פיאבי.: Warum erklärt R. Akiba es für unrein und die Weisen für rein? Weil60 Talmudausgaben und L. lesen: אלא. die Frauen genusssüchtig sind, sie deshalb im Verdacht steht, dass sie den Topf ihrer Nachbarin aufdeckt, um zu wissen, was sie kocht61 Deshalb ist auch nach R. Akiba die Befürchtung nur berechtigt, wenn der Topf zugedeckt war, nicht aber, wenn er offen gestanden und sie, ohne ihn zu berühren, hat sehen können, was darin war. Ebenso liegt nach R. Elasar bei dem Armen auch nach Ansicht des R. Akiba keine Befürchtung vor, dass er die Brote berührt hat (א״ר).." ], [ "Wer mit einem Am-ha-Arez zusammen in einem Hofe wohnt und Geräte im Hofe vergessen hat1 Ohne Aufsicht., und wenn es selbst mit einem Deckel fest verschlossene Fässer2 Irdene Fässer, die durch Berührung von aussen nicht unrein werden. sind oder ein mit einem Deckel fest verschlossener Ofen3 Der ebenfalls durch Berührung von aussen nicht unrein wird, aber auch nicht fortbewegt werden kann, da er am Boden befestigt ist., so sind diese unrein4 Weil zu befürchten ist, dass die Frau des עם הארץ die Fässer fortbewegt und dadurch verunreinigt hat bzw. den Deckel von dem Ofen abgehoben und diesen von innen berührt und dann wieder geschlossen hat.; R. Jehuda erklärt den Ofen für rein, wenn er durch einen Deckel fest verschlossen ist5 Weil die Befürchtung der Verunreinigung durch Bewegung nicht vorliegt, ein stattgefundenes Öffnen und Schliessen aber nicht zu befürchten ist.; R. Jose sagt: Auch der Ofen ist unrein, er hätte denn eine zehn Handbreiten hohe Scheidewand davor gemacht6 Und dadurch den Ofen als in seinem Gebiete stehend gekennzeichnet, in diesem Falle kommt bei dem Ofen, der gar nicht fortbewegt werden kann, noch der Umstand hinzu, dass die Leute des עם הארץ sich gar nicht erlauben werden, an den Ofen heranzugehen, deshalb gilt der Ofen als rein, ist dieses jedoch nicht der Fall, ist auch der Ofen, trotzdem nicht die Befürchtung vorliegt, dass er bewegt worden ist, unrein..", "Wenn jemand Geräte bei einem Am-ha-Arez in Aufbewahrung gibt, sind sie toten-unrein7 Weil ein עם הארץ immer als toten-unrein gilt und zu befürchten ist, dass er die Gegenstände berührt hat und midras-unrein8 Wenn es Gegenstände sind, die midras-unrein werden können, weil sie darauf zu sitzen oder zu liegen geeignet sind, sind sie auch midras-unrein, weil zu befürchten ist, dass die als נרה geltende Frau des עם הארץ darauf gesessen oder gelegen hat., kennt er ihn9 Der עם הארץ, der die Gegenstände ihm übergeben hat. aber, dass er Hebe geniesst, sind sie von Toten - Unreinheit rein10 Weil er da, wenn er toten-unrein ist, die Gegenstände nicht berühren wird. Auf andere Verunreinigungen dagegen legt er nicht Gewicht, deshalb ist zu befürchten, dass er durch eine andere Verunreinigung ein אב הטומאה geworden ist und die Gegenstände berührt und dadurch unrein ersten Grades gemacht hat, diese brauchen deshalb nur durch ein Tauchbad gereinigt zu werden., wohl aber sind sie midras-unrein11 Soweit sie midras-unrein werden können, weil von seiner Frau trotzdem befürchtet wird, dass sie sich darauf gesetzt oder gelegt hat.; R. Jose sagt: Wenn er ihm einen Kasten voll mit Kleidungsstücken übergeben hat, so sind sie12 Die Kleider., wenn er gedrängt voll war13 רוצצת = drängen, drücken, wenn der Kasten so voll war, dass der Deckel des Kastens auf die Kleider gedrückt hat., midras-unrein14 Weil die Frau, wenn sie sich auf den Kasten gesetzt hat, die Kleider niedergedrückt hat., wenn er nicht gedrängt voll war, [nur] maddaf-unrein15 Die Kleider sind nicht midras-unrein, weil sie nicht unmittelbar unter dem Deckel des Kastens liegen und deshalb, wenn auch die Frau auf dem Kasten gesessen hat, nicht durch sie niedergedrückt worden sind. Sie sind aber maddaf unrein, weil die Frau vielleicht den Kasten und damit auch die Kleider bewegt und diese dadurch unrein ersten Grades gemacht hat. Über den Ausdruck מדף s. Para X Note 2. Der Kasten ist in keinem Falle midras-unrein, weil er nicht darauf zu sitzen oder zu liegen gemacht ist, sondern um Gegenstände hineinzulegen., auch wenn der Schlüssel in der Hand des Eigentümers ist16 So dass der Kasten gar nicht geöffnet worden sein kann.,", "Verliert17 מאבד etwas verloren gehen lassen = verlieren. man etwas am Tage18 In einem öffentlichen Gebiet. und findet es am Tage wieder, ist es rein19 Obwohl dort viele vorübergegangen sind, liegt keine Veranlassung zu der Annahme vor, dass jemand darauf getreten hat, da er es dann aufgehoben und als Fundgegegenstand mitgenommen haben würde., am Tage und findet es in der Nacht, in der Nacht und findet es am Tage, am Tage und findet es am folgenden Tage, ist es unrein20 Trotzdem es ein Zweifelfall in einem öffentlichen Gebiet ist, weil die Wahrscheinlichkeit vorliegt, dass ein Unreiner, ohne es zu sehen, darauf getreten hat (s. oben VI Note 39).. Dies gilt als Grundsatz: Sobald eine Nacht darüber hingegangen ist, oder auch nur ein Teil von ihr, ist es unrein21 Auch, wenn er auch am Tage dagelegen und niemand ihn aufgenommen hat, demnach anzunehmen wäre, dass ihn auch in der Nacht niemand berührt hat.. Wenn jemand Kleidungsstücke in öffentlichem Gebiet [zum Trocknen] ausgebreitet bat, sind sie rein22 Auf zum Trocknen ausgebreitete Sachen wird niemand treten, es wäre deshalb nur zu befürchten, dass jemand sie betastet hat, zu dieser Annahme liegt aber keine besondere Veranlassung vor, sie sind deshalb wie in jedem Zweifelfall im öffentlichen Gebiet rein, im Privatgebiet unrein., in einem Privatgebiet, sind sie unrein, hat er auf sie aufgepasst, sind sie rein23 Auch in einem Privatgebiet, da sich dann jeder Fremde zurückhalten wird, sie zu berühren., sind sie ihm heruntergefallen24 Von der Stelle im Privatgebiet, wo er sie ausgebreitet hatte. und er ist gegangen, sie zu holen25 Und er hat sie während des Hingehens nicht im Auge behalten können., sind sie unrein. Ist ihm sein Eimer in den Brunnen eines Am-ha-Arez gefallen und er ist gegangen, etwas zu bringen, um ihn heraufzuholen, ist er unrein26 Totenunrein, wie wenn der als totenunrein geltende עם הארץ ihn berührt haben könnte, obgleich dieses ganz unwahrscheinlich ist, da der Eimer im Brunnen gelegen hat., weil er eine Zeit lang im Gebiet des Am-ha-Arez liegen geblieben ist.", "Hat man sein Haus geöffnet verlassen und findet es geöffnet wieder, oder verschlossen und findet es verschlossen wieder, oder geöffnet und findet es verschlossen, ist es rein27 Die Gegenstände im Hause sind rein, wenn alles unverändert vorgefunden wird, weil keinerlei Anlass für die Annahme vorliegt, dass jemand hineingegangen ist (s. oben VI. Note 38)., verschlossen und findet es geöffnet, erklärt R. Meïr es für unrein28 Da das Haus verschlossen war und jetzt offen steht, liegt Grund zu der Befürchtung vor, dass jemand hineingegangen ist und etwas angerührt hat, um es sich zu nehmen, wenn auch alles unverändert vorgefunden wird.; die Weisen erklären es für rein, denn es waren Diebe da29 Und haben das Haus geöffnet., sie haben es sich aber überlegt und sind wieder fortgegangen30 Ohne hineingegangen zu sein..", "Ist die Frau eines Am-ha-Arez in das Haus eines Chaber hineingegangen, um dessen Sohn oder Tochter oder Vieh herauszuholen, ist das Haus rein, weil sie ohne Erlaubnis hinein gegangen ist31 Da sie ohne Erlaubnis des Hausherrn hineingegangen ist, wird sie sich fürchten, eine längere Zeit darin zu verweilen, die nötig ist, um Gegenstände zu betasten, obgleich sie dem Hausherrn mit dem Hineingehen einen Dienst geleistet hat. (יו״ב)..", "32 Keretot 21a. Folgendes gilt bei der Reinheitsbeurteilung als Grundsatz: Alles, was dazu bestimmt ist, von Menschen gegessen zu werden, ist unrein33 So erklärt Maim. das טמא: es bleibt unrein, wenn es unrein geworden ist, auch wenn es von einem Menschen nicht mehr gegessen werden kann, bis nicht einmal mehr ein Hund es frisst, dagegen ist es für Unreinheit nur empfänglich, so lange ein Mensch es noch geniessen kann, nicht aber, wenn es nur noch als Hundefrass dienen kann; anders der ראב״ד., bis es untauglich geworden ist, als Frass für einen Hund zu dienen, und alles, was nicht dazu bestimmt ist, von Menschen gegessen zu werden34 Nach Maim., auch wenn es vorher zur Menschenspeise geeignet war., bleibt rein35 Es ist für Unreinheit nicht empfänglich, auch wenn es noch als Hundefrass dienen kann., bis man es zur Speise für einen Menschen bestimmt hat. Wie ist dieses36 Ein Beispiel zur Erläuterung der letzteren Bestimmung. ? Ist37 Nidda 50 b. eine Taube in eine Kelter gefallen38 Und darin ertrunken, so dass sich auch Nichtisraeliten ekeln, sie zu geniessen, und sie nur noch den Hunden vorgeworfen werden kann., und man hat den Gedanken gefasst, sie für einen Nichtisraeliten herauszuholen39 Damit dieser sie isst., nimmt sie Unreinheit an40 Weil sie wieder zur Speise für einen Menschen bestimmt worden ist, wird sie wieder für Unreinheit empfänglich, da sie noch nicht zum Hundefrass geworden war (s. Maim. Comm.)., für einen Hund41 Oder, was dasselbe ist, wenn man sie ohne besondere Bestimmung herausgeholt hat., bleibt sie rein42 Da sie nur zum Hundefrass geeignet ist, nimmt sie keine Unreinheit au.; R. Jochanan, Sohn des Nuri, sagt: Sie nimmt Unreinheit an43 Auch ohne dass man sie besonders zur Menschenspeise bestimmt hat, weil er der Ansicht ist, dass das Hineinfallen in die Kelter sie noch nicht für den Menschen ungeniessbar gemacht hat, sie ist deshalb wie jedes Aas von reinem Geflügel in grossen Städten für Unreinheit empfänglich (s. oben I Note 4).. Hat ein Taub-stummer, ein Geistesgestörter oder ein Unmündiger den Gedanken gefasst44 Sie als Speise für einen Nichtisraeliten herauszuholen., bleibt sie rein, haben sie sie herausgeholt45 Um sie zu diesem Zwecke zu verwenden., nimmt sie Unreinheit an, denn bei ihnen wirkt nur eine Handlung, nicht aber der bloße Gedanke46 Ihr bloßer Gedanke, sie als Speise für einen Menschen zu verwenden, macht sie noch nicht zur menschlichen Speise..", "47 Nidda 7b. Wenn die Aussenseiten von Gefässen durch Flüssigkeiten unrein geworden sind48 Dass unreine Flüssigkeiten allgemein Geräte verunreinigen, ist nur eine rabbinische Verordnung, denn nach Toravorschrift können Geräte nur durch einen אב הטומאה verunreinigt werden. Um diese Verunreinigung als eine nur auf rabbinischer Verordnung beruhende zu kennzeichnen, ist die Bestimmung getroffen worden, dass nur durch Berührung der Innenseite das Gerät unrein wird, wenn aber nur die Aussenseite berührt worden ist, nur diese unrein ist (s. Kelim XXV, 6)., sagt R. Elieser, verunreinigen sie Flüssigkeiten49 Die Flüssigkeit, die sei es durch Berührung eines אב הטומאה sei es durch Berührung einer Unreinheit geringeren Grades immer unrein ersten Grades geworden war, hat durch ihre Berührung die Aussenseiten der Geräte unrein zweiten Grades gemacht. Obwohl eine Unreinheit zweiten Grades bei Profanem sonst sich überhaupt nicht weiter übertragen kann, werden Flüssigkeiten, die die Aussenseiten dieser Geräte berühren, wieder unrein ersten Grades, das ist eine von den erschwerenden Ausnahmebestimmungen, die für Flüssigkeiten getroffen worden sind., machen aber Speisen nicht untauglich50 Speisen werden durch die Berührung, selbst wenn sie Hebe sind, nicht untauglich, ob wohl sonst Hebe durch Berührung einer Unreinheit zweiten Grades immer unrein dritten Grades d. h. untauglich wird, weil diese Unreinheit eine Unreinheit leichterer Art ist, da sie sich nicht auf das ganze Gerät erstreckt.; R. Josua sagt: Sie verunreinigen Flüssigkeiten und machen Speisen untauglich51 Er erkennt diesen Unterschied nicht an, sondern ist der Ansicht, dass ebenso wie alles, was Hebe untauglich macht, Flüssigkeiten unrein ersten Grades macht, so auch das Umgekehrte gilt.; Simon, Bruder Asarjas52 S. Sebachim I Note 12, warum er als Bruder Asarjas angeführt wird., sagt: Nicht so und nicht so53 Profane Flüssigkeiten werden nicht, wie beide Tannaim annehmen, durch sie verunreinigt, und Speisen, die Hebe sind, werden weder, wie R. Josua sagt, durch ihre Berührung untauglich, noch kann man mit R. Elieser sagen, dass sie durch sie überhaupt nicht untauglich werden., sondern Flüssigkeiten, die durch die Aussenseiten von Gefässen unrein geworden sind54 Das sind Flüssigkeiten von Hebe, die durch die Aussenseiten der Geräte wie durch die Berührung jeder anderen Unreinheit zweiten Grades unrein, und zwar unrein ersten Grades geworden sind., machen eines55 Speise von Hebe, die sie wieder berühren. unrein56 Zweiten Grades. und ein weiteres57 Wenn diese wieder Speise von Hebe berührt. untauglich, darauf trifft also wieder der Satz zu58 Die indirekt durch Vermittlung der Flüssigkeit durch das Gerät unrein gewordene Speise könnte dies zu der Flüssigkeit sagen.: „Was dich verunreinigt hat59 Die Aussenseite des Geräts., hätte mich nicht verunreinigt, und du hast mich unrein gemacht„.", "Wenn ein Trog einen schrägen Boden60 קטפרס gr. καταφερής = abschüssig. hat, und der [feste] Teig61 Unrein gewordener Teig. oben liegt und abfeuchtende Flüssigkeit unten62 unter dem Teig, auf dem Boden des Troges., und es sind da drei Teigstücke63 Die neben einander liegen und sich berühren, aber nicht zusammenhängen. von zusammen Eigrösse, so werden sie nicht zusammengerechnet64 Nur ein eigrosses Stück Teig kann seine Unreinheit auf die Flüssigkeit übertragen, so dass diese unrein wird und wieder den Trog verunreinigt. Hätte der Trog einen ebenen Boden, so würden die Flüssigkeiten unter den drei Teigstücken als eine zusammenhängende Flüssigkeit betrachtet werden, die durch die Berührung der zusammen eigrossen drei Teigstücke unrein geworden ist. Da aber der Trog einen schrägen Boden bat, gelten die Flüssigkeiten unter den drei Stücken nicht als eine zusammenhängende Flüssigkeit (s. folgende Mischna), jede Flüssigkeit für sich ist aber nur von einem nicht eigrossen Stück Teig berührt worden.; sind es zwei, werden sie zusammengerechnet65 Da das geringe Quantum Flüssigkeit, das sich zwischen den beiden Teigstücken befindet und von beiden berührt wird, von einem zusammen eigrossen Stück Teig berührt worden und dadurch unrein geworden ist und die Unreinheit weiter auf die gesamte Flüssigkeit überträgt. So erklären Maim., א״ר und יו״ב diese Mischna; anders Bart. nach ר״ש.; R. Jose sagt: Auch zwei werden nur zusammengerechnet, wenn sie die Flüssigkeit zusammenpressen.66 רוצצות s. oben Note 13. Nur wenn die beiden Teigstücke so dicht an einander liegen, dass die zwischen beiden befindliche und sie beide berührende Flüssigkeit, wenn man auf die Teigstücke drückt, in sie hineingepresst wird, nur dann gilt diese Flüssigkeit, trotz des abfallenden Trogbodens, auf dem sie sich befindet, als eine zusammenhängende Flüssigkeit, die, da sie die beiden Teigstücke berührt, unrein wird (s. oben Note 64). Ist dieses aber nicht der Fall, gilt diese Flüssigkeit, wenn sie auch noch so gering ist, nicht als eine zusammenhängende Flüssigkeit, es hat deshalb ihr auf der einen Seite liegender Teil nur das eine Teigstück und ihr auf der anderen Seite liegender Teil das andere, jeder danach nur ein nicht eigrosses Teigstück berührt, die Flüssigkeit ist deshalb nicht unrein.. Steht die Flüssigkeit auf grader Fläche67 עומד sie steht, der Gegensatz zu קטפרס., werden sie zusammengerechnet, auch wenn sie aus Stücken so gross wie Senfkörner bestehen68 Weil die ein Ganzes bildende Flüssigkeit von einer zusammen eigrossen Teigmenge berührt worden ist.. R. Dossa sagt: Zerkrümelte69 פרוד = zerteilt, andere Leseart פרור = zerkrümelt (vgl. Ohalot III, 1). Speisen werden nicht zusammengerechnet.", "Ein Stock, der vollständig mit unreiner Flüssigkeit70 Mit Wasser, denn andere Flüssigkeiten werden durch bloße Berührung mit dem Wasser des Tauchbades nicht rein. bedeckt ist, ist rein, sobald man das Tauchbad mit ihm berührt hat71 השיקה von נשק küssen = wie beim Kuss sich berühren. Unreines Wasser wird durch Berührung mit dem Wasser eines Tauchbades wieder rein. Nach R. Josua wird, wenn man mit dem einem Ende des Stockes das Tauchbad berührt hat, nicht nur das Wasser auf diesem Ende des Stockes rein, das das Wasser des Tauchbades berührt hat, sondern alles Wasser auf dem Stock, obgleich bei der Berührung der Stock eine schräge Ebene bildet. Auch R. Josua ist der Ansicht, dass im allgemeinen קטפרס nicht als zusammenhängend gilt, und bildet nur dieser Fall eine Ausnahme (s. יו״ב). Die Mischna sagt טהורה, das auf den Stock zu beziehen ist, obwohl der Stock als flaches Stück Holz gar nicht unrein werden kann, gemeint ist, dass, was den Stock berührt, durch die darauf befindliche Flüssigkeit nicht unrein wird., dies sind die Worte des R. Josua; die Weisen sagen: Erst wenn man ihn ganz untergetaucht hat72 Weil die Flüssigkeit auf der schrägen Ebene des Stockes nicht als zusammenhängend gilt.. Ein Flüssigkeits-Strahl73 נצוק von יצק = giessen, ein Strahl, wie er beim Giessen entsteht., schräg ablaufende Flüssigkeit74 Nicht wie beim Strahl in der Luft hängend, sondern auf einer schrägen Ebene herablaufend. und bloße Feuchtigkeit75 Die nur noch abfeuchtet, wenn man sie berührt, die Hand aber nicht so feucht macht, dass man damit die Feuchtigkeit noch weiter auf anderes übertragen kann. Nach Maim. ist damit hier nur die Feuchtigkeit gemeint, die auf der schrägen Ebene nach dem Abfliessen des Wassers nach unten auf dem oberen Teile zurückbleibt. gelten nicht als Verbindung, weder um unrein76 Wenn eine auf grader Ebene stehende Flüssigkeit an einer Stelle von einer Unreinheit berührt wird, ist dadurch sofort die ganze Flüssigkeit unrein. Bei diesen drei aber ist dadurch nur die berührte Stelle unrein geworden. Wenn im allgemeinen die daran anschliessenden Stellen durch die Berührung der unrein gewordenen Stelle auch wieder unrein werden, so ist dieses doch nicht der Fall, wenn die Stelle durch Berührung eines טבול יום unrein geworden ist, da eine durch dessen Berührung unrein gewordene Flüssigkeit nicht weiter verunreinigt (S. Para VIII, 7). Ebenso wird, wenn ein zur Verunreinigung nicht ausreichender Teil einer solchen unreinen Flüssigkeit von einem Reinen überdacht worden ist, dieser dadurch nicht unrein (s. Ohalot III, 3). noch um rein zu machen77 Wie in dem Falle des mit Flüssigkeit bedeckten Stocks., eine Vertiefung78 אשבורן eine Vertiefung im Boden oder in einem Gefäss, in der die Flüssigkeit angesammelt steht (arab. مشابر = Sumpf). gilt als Verbindung, sowohl um unrein wie um rein zu machen." ], [ "Von wann an werden Oliven für Unreinheit empfänglich? Nach den Worten von Beth-Schammai: wenn sie im Haufen1 מעטן von עטן arab. عطن = Oliven zum Weichwerden und Gären aufhäufen (s. Menach. VIII, 4). Mit מעטן wird sowohl der Haufe selbst wie auch die Unterlage oder der Behälter, auf oder in dem der Haufe liegt, bezeichnet. Ölschaum ausschwitzen2 Die ausgeschwitzte Flüssigkeit macht die Oliven für Unreinheit empfänglich, weil man wünscht, dass sie die Flüssigkeit ausschwitzen und diese in dem Haufen erhalten bleibt., aber nicht durch die Ausschwitzung im Tragkorb3 In den die Oliven nach dem Abpflücken hineingelegt werden, weil man nicht wünscht, dass sie in dem Korbe ausschwitzen, da die ausgeschwitzte Flüssigkeit aus dem Korbe herausfließt und verloren geht, und durch Berührung mit einer solchen unerwünscht auf eine Speise gekommene Flüssigkeit diese für Unreinheit nicht empfänglich wird, nach dem Grundsatz: כי יותן דומיא דכי יתן דניחא ליה.; R. Simon sagt: die Zeit des Ausschwitzens ist nach drei Tagen4 Erst nach drei Tagen schwitzen die Oliven etwas Oel mit aus, durch das sie für Unreinheit empfänglich werden, das vorher ausgeschwitzte ist nur Fruchtsaft, der nicht zu den Flüssigkeiten gehört, die Speisen für Unreinheit empfänglich machen.; Beth-Hillel sagen: wenn drei zusammenkleben5 Dass die Oliven zusammenkleben, ist ein Zeichen dafür, dass der Ausfluss fettig ist, also Oel enthält.; R. Gamliel sagt: wenn man mit der Arbeit an ihnen fertig ist6 Gemeint ist, wenn man die ganze Olivenmenge, die man zum Mürbewerden auf den Haufen legen will, darauf getan hat. erst dann kommt die Ausschwitzung erwünscht und macht sie die Oliven für Unreinheit empfänglich, nicht aber vorher, da die Oliven, die schon vorher angefangen haben auszuschwitzen, durch das längere Ausschwitzen nur leiden würden.; und die Weisen stimmen seinen Worten zu.", "Ist man mit dem Pflücken fertig7 Und hat alle gepflückten Oliven bereits auf den Haufen geworfen., wird aber noch hinzukaufen, ist man mit dem Hinzukaufen fertig, wird aber noch hinzuborgen, ist ihm ein Trauerfall, eine Feier oder ein Unfall dazwischengekommen8 So dass noch eine Zeit vergehen wird, bis er die Oliven von dem Haufen zur Weiterverarbeitung nehmen wird., bleiben sie rein9 Sie werden durch die in der Zwischenzeit ausgeschwitzte Flüssigkeit nicht für Verunreinigung empfänglich, weil das Ausschwitzen in diesen Fällen nicht erwünscht kommt. Eine andere Lesart ist: נפלו עליהן משקין אין טמא וכו׳ und ist unter טמא zu verstehen: מוכשר, wie oft in מסכת מכשירין, die Oliven bilden noch nicht einen zusammenhängenden Haufen, deshalb ist nur das von der Flüssigkeit Berührte מוכשר., selbst wenn Flussleidende, Männer oder Frauen, auf ihnen gehen. Ist eine unreine9a Flüssigkeit auf sie gefallen, ist nur die Stelle unrein, die sie berührt hat10 Die Oliven, die von der Flüssigkeit berührt worden sind, aber nicht der ganze Haufe. Durch Berührung mit einer unreinen Flüssigkeit wird auch für Unreinheit noch nicht Empfängliches unrein, es wird durch die Berührung zugleich für Unreinheit empfänglich und unrein, selbst wenn die Berührung nicht erwünscht gekommen ist (s. Machschirin I, 1)., und der aus ihnen11 Aus diesen Oliven, deren Ausschwitzen ihm noch nicht erwünscht kommt. heraustretende Saft12 מוחל auch מוהל, von מהל arab. مهل = langsam fließen, die bittere, schleimige Flüssigkeit, die die Olive, bevor sie gemahlen und gepresst wird, absondert, auch מי זיתים Olivenwasser genannt. ist rein13 Er wird nicht als Flüssigkeit betrachtet und macht deshalb nicht für Verunreinigung empfänglich und wird auch selbst nicht unrein..", "Ist man mit der Arbeit an ihnen fertig, so sind sie [für Verunreinigung] empfänglich14 Sie sind durch die Flüssigkeit, die sie ausschwitzen, für Verunreinigung empfänglich gemacht., fällt [unreine]15 Nach der Lesart משקין טמאים in der vorhergehenden Mischna, sind auch hier mit משקין unreine Flüssigkeiten gemeint, nach der anderen Lesart ist auch hier מוכשרים = טמאים. Flüssigkeit auf sie, sind sie unrein16 Nicht nur die von der Flüssigkeit berührte Stelle, sondern der ganze Olivenhaufe ist unrein, denn die unreine Flüssigkeit verunreinigt durch Berührung den ausgeschwitzten Saft und dieser wieder die sämtlichen Oliven.. Den Schleim, der aus ihnen heraustritt17 Nachdem sie durch die Ausschwitzung für Verunreinigung empfänglich geworden sind., erklärt R. Elieser für rein18 Er gilt nicht als eine von den Flüssigkeiten, die für Verunreinigung empfänglich machen, und wird auch nicht wie diese Flüssigkeiten durch Berührung einer Unreinheit unrein., die Weisen für unrein19 Nach ihnen gilt auch dieser Schleim wie das aus den Oliven gewonnene Oel als Flüssigkeit.. Darauf sagte R. Simon: Ihre Ansichten gingen nicht über den aus den Oliven heraustretenden Schleim auseinander, dass dieser rein ist, worüber gingen die Ansichten auseinander? Über den aus der Grube heraustretenden20 Den aus dem Boden der Ölgrube hervortretenden Schleim, nachdem das Oel aus der Grube ausgeleert worden ist., den erklärte R. Elieser für rein21 Ebenso wie den aus den Oliven herausfließenden., die Weisen für unrein22 Weil in diesem Schleim sicher immer auch Ölreste enthalten sind..", "23 Chagiga 25a. Wer mit seinen Oliven fertig ist24 Alle seine Oliven bereits auf den Haufen gebracht hat, so dass sie für Verunreinigung empfänglich geworden sind. und einen Korb übrig gelassen hat25 Er hat einen Korb Oliven zurückbehalten und nicht auf den Haufen geworfen, damit diese Oliven nicht für Verunreinigung empfänglich werden, weil die Zeit des Kelterns, während der auch der עם הארץ beglaubigt ist, dass er die Hebe in Reinheit absondern wird, bereits vorüber war, er hat deshalb diese Oliven, die für Verunreinigung überhaupt noch nicht empfänglich sind, zurückbehalten, damit von ihnen die Hebe abgesondert werden kann., gebe ihn vor den Augen des Priesters ab26 Damit dieser sie auspresst und die Hebe für das gesamte Oel davon abhebt. לעיני הכהן, er muss vor den Augen des Priesters die Oliven in den Korb hineintun, damit dieser die Gewissheit hat, dass sie nicht von dem Gärungshaufen genommen und bereits für Verunreinigung empfänglich geworden sind. Eine andere Leseart ist: יתננו לעני הכהן er gebe sie einem armen Priester, weil nur einem solchen es sich lohnen wird, wegen des geringen Quantums Oel, die Oliven erst auszupressen. Eine andere Lesung ist: ישייר קופה אחת ויתננה, danach erklärt Maim.: wenn die Zeit des Kelterns vorüber ist, kann er die Hebe nicht mehr von dem Oel absondern, sondern lasse einen Korb Oliven zurück und sondere die Hebe von diesem ab., dies sind die Worte des R. Meïr; R. Jehuda sagt: Er braucht ihm nur sofort den Schlüssel zu übergeben27 Er braucht nicht einen Korb mit Oliven zurückzubehalten, sondern er braucht nur, sobald die Zeit des Kelterns zu Ende geht, den Schlüssel zum Kelterraum sofort einem Priester zu übergeben, so dass dieser die Gewissheit hat, dass keine Verunreinigung nach dieser Zeit stattgefunden hat.; R. Simon sagt: Innerhalb von vierundzwanzig Stunden28 Nach יו״ב ist nicht der Schlüssel zum Kelterraum gemeint, sondern der Schlüssel zu dem Korb mit den Oliven, diesen muss er sofort bzw. innerhalb 24 Stunden dem Priester übergeben, da sonst zu befürchten ist, dass die Oliven inzwischen durch Ausschwitzung für Verunreinigung empfänglich geworden sind und der עם הארץ sie verunreinigt hat..", "Legt man Oliven in das Stampfgefäß29 Andere Lesart: כופש von כפש = umbiegen, umrändern, ein Gefäß mit einem breiten Rand., dass sie weich werden30 מתן = weich, feucht werden, vielleicht von מתון und המחן d. h. langsam ausreifen., damit sie leichter zu zerstampfen sind, sind sie [für Verunreinigung] empfänglich31 Dass das Hineinlegen in das Stampfgefäß ein Zeichen ist, dass sie zur Verwendung fertig sind, und die heraustretende Feuchtigkeit erwünscht ist, dass sie weich werden, um sie zu salzen32 Damit sie durch die Feuchtigkeit das Salz besser aufziehen, um sie dann zu essen., werden sie, sagen Beth-Schammai, empfänglich, Beth-Hillel sagen, sie werden nicht empfänglich33 Nach Bart., weil sie noch nicht zur Verwendung fertig sind, da sie zum Essen bestimmt sind und dazu erst gesalzen werden müssen, nach יו״ב, weil das Heraustreten der Feuchtigkeit allerdings für den Zweck des Einsalzens erwünscht ist, an sich aber es erwünschter wäre, wenn sie in der Olive bleiben und mit ihr verzehrt werden würde.. Wer Oliven34 Die noch nicht für Verunreinigung empfänglich geworden sind. mit unreinen Händen aufspaltet35 Um sie zu genießen., macht sie unrein36 Denn die Flüssigkeit, die beim Aufspalten aus der Olive herausfließt, macht für Verunreinigung empfänglich, durch die Berührung mit den unreinen Händen wird aber die Flüssigkeit unrein ersten Grades nach dem Grundsatz, dass durch alles, was Hebe untauglich macht (s. Sabim V, 12), Flüssigkeiten unrein ersten Grades werden (Para VIII, 7), und durch die Berührung der Flüssigkeit werden die Oliven unrein zweiten Grades..", "Wenn man seine Oliven auf das Dach legt, damit sie sich zusammenziehen37 לגרגרם s. Menachot VIII, Note 25. Die Oliven sollen durch die Sonnenstrahlen trocknen und sich zusammenziehen., so werden sie, selbst wenn sie eine Elle hoch liegen38 So dass die untersten gewiss nicht von der Sonne ausgetrocknet werden, sondern Feuchtigkeit ausschwitzen., nicht empfänglich39 Weil ihm die Feuchtigkeit nicht erwünscht ist, er im Gegenteil wünscht, dass sie eintrocknen. ר״ש liest הרי אלו מוכשוין und erklärt לגרגרם: damit sie einzeln durch die Sonne gesüßt und dann mit Salz bestreut verzehrt werden, sie werden durch die Ausschwitzung für Verunreinigung empfänglich, weil sie durch sie süßer und schmackhafter werden, die Ausschwitzung deshalb erwünscht ist.. Hat man sie im Hause eingelegt, damit sie mürbe werden40 Beim Mürbewerden schwitzen die Oliven Flüssigkeit aus., um sie dann auf das Dach hinaufzulegen41 Damit sie dort trocknen., hat man sie auf das Dach gelegt, damit sie mürbe werden oder um sie zu öffnen42 Und sie dann dort trocknen zu lassen., so sind sie empfänglich geworden43 Durch die vorangegangene Ausschwitzung, weil diese zur Zeit ihm erwünscht war.. Hat man sie im Hause hingelegt44 Ohne die Absicht, dass sie durch das Liegen mürbe werden., bis man sein Dach gesichert45 Für eine Bewachung des Daches gesorgt hat. oder sie anderswohin gebracht hat, werden sie nicht empfänglich46 Durch die inzwischen von ihnen ausgeschwitzte Flüssigkeit, weil sie in diesem Falle ihm nicht erwünscht kommt..", "Will man von ihnen47 Von den auf dem noch nicht fertigen und deshalb für Verunreinigung noch nicht empfänglichen Haufen liegenden Oliven (s. oben Mischna 1). einen oder zwei Pressgänge48 Der Ausdruck בד wird für diejenige Menge von Oliven gebraucht, die zu einem Pressgang von dem großen Olivenhaufen abgenommen wird. abnehmen, kann man sie, sagen Beth-Schammai, in Unreinheit abteilen49 Man kann dabei auch unreine Geräte benutzen, weil die Oliven noch nicht für Unreinheit empfänglich sind., muss sie aber in Reinheit zudecken50 Die abgehobenen Oliven, weil diese, nachdem man sie abgehoben hat, zur Verwendung fertig und deshalb für Verunreinigung empfänglich geworden sind; so יו״ב nach א״ר, anders ר״ש und Bart.; Beth-Hillel sagen: Man kann sie auch in Unreinheit zudecken51 Die abgehobenen Oliven bleiben weiter nicht für Verunreinigung empfänglich, sie werden als zu dem Gärungshaufen gehörend betrachtet, bis sie in die Ölpresse gebracht sind.. R. Jose sagt: Man kann sie mit Hacken aus Metall herausgraben52 Die gesamten Oliven aus dem Gärungshaufen, bis nichts von dem Haufen zurückbleibt, sobald sie, so lange sie auf dem Haufen gelegen haben, noch nicht zur Verwendung fertig und deshalb für Verunreinigung nicht empfänglich waren. und in Unreinheit in den Ölpresseraum bringen.", "Findet sich ein Kriechtier in der Oelmühle53 In der die harten Oliven gemahlen werden, bevor sie in die Presse zum Auspressen gebracht werden., ist nur die Stelle54 Das Olivenstück. unrein, die es berührt hat55 Alles übrige bleibt rein, weil die geringe Feuchtigkeit, die sich auf den einzelnen Olivenstücken befindet, keine zusammenhängende Flüssigkeit darstellt, die, sobald sie an einer Stelle unrein geworden ist, überall unrein ist., läuft darin schon Flüssigkeit56 Und die sämtlichen Olivenstücke liegen in dieser Flüssigkeit., ist alles unrein57 Denn durch die unrein gewordene Flüssigkeit an dem Olivenstück, das von dem Kriechtier berührt worden ist, ist die gesamte Flüssigkeit unrein geworden und diese verunreinigt weiter alle übrigen Olivenstücke.. Findet es sich auf den Blättern58 Mit denen man die Oliven zu bedecken pflegt., befrage man die Presser, dass sie sagen, wir haben es nicht berührt59 Obwohl die Kelterer עמי הארץ sind, die sonst allgemein für unrein gelten und die nur für diesen besonderen Zweck sich gereinigt haben, sind sie beglaubt, wenn sie sagen, dass sie das Kriechtier nicht berührt haben. Die Blätter nehmen keine Unreinheit an. א״ר liesst: לומר לא נגע dass sie sagen: das Kriechtier hat die Oliven nicht berührt.. Hat es den Klumpsen60 אם = אום Mutter, Stamm, die feste zusammenhängende Masse, zu der die Oliven auf dem Gärungshaufen zusammenkleben. auch nur mit einem Haar61 רא״ש liest: כשערה, die Talmudausgaben: כשעורה. berührt, ist er unrein62 Der ganze Klumpen, weil er durch die ihn verbindende Feuchtigkeit als ein zusammenhängendes Ganzes gilt..", "Findet es sich auf Teilstücken63 פרודים von פרד = abtrennen, von der fest zusammenhängenden Masse abgespaltene Stücke, die jedes für sich nicht eigroß sind und die auf der Masse liegen., und ist das, was es berührt64 Alle von dem Kriechtiere berührten Stellen zusammen., eigroß, ist es unrein65 Sowohl die Teilstücke wie die Masse, auf der sie liegen. Die Teilstücke gelten, nachdem sie von der Masse abgespalten worden sind, nicht mehr als ein einheitliches Ganzes, trotzdem werden die einzelnen von dem Kriechtier berührten Stellen unrein, wenn sie jede für sich auch nicht eigroß sind, weil hierfür eine Eigröße nicht erforderlich ist. Nachdem aber von den Teilstücken zusammen eine Eigröße unrein geworden ist, werden durch diesen unrein gewordenen Teil auch die übrigen Oliven der Teilstücke und auch die Olivenmasse, auf der sie liegen, durch ihre Berührung unrein., auf Teilstücken, die wieder auf Teilstücken liegen66 Wenn die von dem Kriechtier berührten Teilstücke nicht direkt auf der Olivenmasse liegen, sondern auf anderen Teilstücken., ist, auch wenn das, was es berührt, eigroß ist, nur die Berührungsstelle unrein67 Nur die von dem Kriechtier berührten Teilstücke sind unrein, die darunter liegenden Teilstücke dagegen bilden kein zusammenhängendes Ganzes, jedes einzelne von ihnen ist aber nur von einem Teil der darüber liegenden, demnach von einer nicht eigroßen unrein gewordenen Stelle berührt und deshalb nicht unrein geworden. So nach Bart., א״ר und יו״ב.. Findet es sich zwischen der Wand und den Oliven, ist es rein68 Die Oliven sind rein, es wird nicht befürchtet, dass das Kriechtier vielleicht vorher auf den Oliven gelegen und sie verunreinigt hat, nach dem Grundsatz, dass nicht angenommen wird, dass eine Unreinheit, die an einer Stelle gefunden wird, vielleicht vorher sich an einer anderen Stelle befunden und das dort Liegende verunreinigt hat (אין מחזיקין טומאה ממקום למקום).. Findet es sich auf dem Dach, ist der Gärungshaufen rein69 Es wird angenommen, dass das Kriechtier vorher auf dem Gärungshaufen sich befunden hat und mit den Oliven auf das Dach gekommen ist., findet es sich auf dem Gärungshaufen ist das Dach unrein70 Die Oliven auf dem Dach sind unrein, weil wir annehmen, dass das Kriechtier sich schon vorher auf dem Gärungshaufen befunden hat, als die Oliven noch nicht auf das Dach gebracht waren, nach dem Grundsatz, dass wohl angenommen wird, dass eine Unreinheit, die jetzt an einer Stelle liegt, schon vorher dort gelegen und das, was vorher dort gelegen hat, verunreinigt hat (מחזיקין טומאה מזמן לזמן).. Findet es sich verbrannt71 Ein verbranntes Kriechtier verunreinigt nicht mehr (s. Nidda 56a)., auf den Oliven, eben-so ein zerriebenes72 מהוהא von מהה (verw. mit מחה) = abnutzen, zerreiben. Zeugstück73 Ein zerriebenes Zeugstück nimmt keine Unreinheit an und verliert seine Unreinheit, wenn es vorher unrein war (Kelim, XXVII, 12)., ist es rein74 Die Olivenmasse ist rein, weil nicht angenommen wird, dass das Kriechtier, als es noch nicht verbrannt, bzw. das Zeugstück, als es noch nicht zerrieben und noch unrein war, sie berührt hat., denn bei allen Unreinheitsfeststellungen richtet man sich nach dem Augenblick des Findens75 S. oben III, 5.." ], [ "Hat man den Oelpresseraum hinter1 בפני = מפני, weil, wenn sie herauswollen, sie die Tür verschlossen vor sich finden; wir sagen hinter ihnen verschließen d. h. nachdem sie drinnen sind. den Pressern2 Die עמי הארץ sind, die man aber vorher für die Bearbeitung sich hat reinigen lassen. abgeschlossen3 Damit sie keine Gelegenheit haben, sich wieder zu verunreinigen, und keine unreine עמי הארץ in den Raum hineinkommen., und es befinden sich dort midras-unreine Gegenstände4 Die אב הטומאה sind und sowohl durch Berührung wie durch Tragen und Bewegen verunreinigen., so sagt R. Meïr, ist der Oelpresseraum5 Die Oliven, die die Presser verarbeitet haben. unrein6 Weil zu befürchten ist, dass sie, trotzdem sie gewusst haben, dass die Gegenstände unrein sind, sich an ihnen wieder verunreinigt haben, weil sie nicht gewohnt sind, sich vor Verunreinigungen zu hüten, und so die Oliven durch sie unrein geworden sind.; R. Jehuda sagt: Der Presseraum ist rein7 Da sie direkt für diese Arbeit sich haben reinigen müssen, ist nicht zu befürchten, dass sie Gegenstände, von denen sie wissen, dass sie unrein sind, ungerührt haben werden.. R. Simon sagt: Wenn sie ihnen als rein gelten8 Wenn es z. B. Gegenstände eines עם הארץ waren, die nur der Befürchtung wegen, dass sie unrein sein könnten, als unrein gelten, die er selbst aber für rein hält., ist der Oelpresseraum unrein, gelten sie ihnen selbst als unrein9 Wenn sie gewusst haben, dass es tatsächlich unrein gewordene Gegenstände waren., ist der Oelpresseraum rein. Darauf sagte R. Jose: Warum sind sie unrein10 L. liest: טמאום, warum haben sie die Geräte verunreinigt, א״ר liest: טמאין und erklärt: warum gelten die Kelterer im Allgemeinen als unrein. ? Nur weil sie in [der Verunreinigung durch] Bewegen nicht bewandert sind11 R. Jose wendet sich gegen die Worte des R. Simon, wonach die Oliven rein sind, wenn die Gegenstände auch in den Augen der Presser unrein waren. Dagegen wendet R. Jose ein: warum gelten die Presser im Allgemeinen für unrein, weil sie in der Verunreinigung durch Bewegen nicht bewandert sind, was nützt es daher, dass die Dinge in ihren eigenen Augen unrein waren, es ist doch zu befürchten, dass sie sie bewegt haben (Maim.).", "Sind die Presser ein- und ausgegangen, und in dem Oelpresseraum hat sich unreine Flüssigkeit befunden12 An dem Fassboden, auf dem die Presser mit bloßen Füssen gegangen sind. Wenn sie Schuhe anhatten, würden sie mittelbar durch diese unrein geworden sein (s. Para, VIII, 2)., so sind, wenn zwischen der Flüssigkeit und den Oliven soviel Zwischenraum war, dass ihre Füße am Erdboden wieder abgetrocknet sein können13 Bevor sie damit auf die Oliven getreten haben., diese rein14 Weil ihre Füße durch die Flüssigkeit nicht unrein geworden waren. Ist dieses aber nicht der Fall, muss angenommen werden, dass noch Flüssigkeit auf ihren Füssen war, als sie die Oliven getreten, und sie diese dadurch verunreinigt haben.. Die Presser15 Die bei der Auspressung der Oliven tätig sind, wobei sie rein sein müssen; das Abpflücken der Oliven kann auch durch Unreine geschehen. und die Winzer16 Die die Trauben abpflücken und die auch hierbei schon rein sein müssen (s. Sabb. 17 a)., vor denen liegend eine Unreinheit gefunden wird17 Von der sie vorher nichts gewusst haben., sind beglaubt zu sagen: „Wir haben sie nicht berührt“18 Da sie für diesen Zweck sich besonders haben reinigen müssen, ist ihnen zu vertrauen, dass sie darauf geachtet haben, was sie berührt und was sie nicht berührt haben, wie oben IX, 8., ebenso inbezug auf die unter ihnen befindlichen Kinder19 Wenn ihre Kinder sie in dem Kelterraum besucht haben, die für unrein gelten, weil ihre Mütter auch in ihrer Menstruationszeit sich nicht zurückzuhalten pflegen, sie zu umarmen und zu küssen, sind sie beglaubt, wenn sie sagen, dass sie sie nicht berührt und die Kinder die Oliven nicht berührt haben, so erklären Maim., ר״אש und א״ר, dem entspricht die Lesart in L. und den Talmudausgaben: וכן כתינוקות. Dagegen beziehen ר״ש und Barten. וכן בתינוקות auf das Folgende und übersetzen: ebenso dürfen die Kinder, die unter ihnen sind (und die, ebenso wie ihre Väter, für diesen Zweck gereinigt worden sind), aus der Tür des Kelterhauses hinausgehen u. s. w., und wird dieses gerade von den Kindern gesagt, weil diese öfter das Bedürfnis haben, sich zu entleeren, als die Erwachsenen.. Sie dürfen aus dem Eingang des Presseraums hinausgehen und sich hinter dem Zaun entleeren20 פונים von פנה = sich wenden, wie wir sagen „austreten”. und gelten weiter als rein21 Es wird nicht befürchtet, dass sie sich dort verunreinigt haben könnten.. Wie weit dürfen sie sich entfernen, dass sie weiter als rein gelten ? So weit er22 Der Eigentümer, der sie gemietet hat. sie noch sehen kann23 Da sie wiesen, dass er sie noch sehen kann, werden sie sich vor Verunreinigung inachtnehmen.", "Es genügt, wenn man die Presser und die Winzer in den Raum hineingeführt hat, in dem die Höhle24 In der das Tauchbad sich befindet, in das sie zu ihrer Reinigung untertauchen sollen. Das in den Höhlen angesammelte Wasser wurde vielfach als Reinigungsmittel benutzt (s. Sabb. 14 a). sich befindet, das sind die Worte des R. Meïr; R Jose sagt: Man muss bei ihnen stehen, bis sie untertauchen25 Um sich zu überzeugen, dass sie das Tauchbad nach Vorschrift genommen haben.; R. Simon sagt: Wenn sie sich für rein halten, muss man bei ihnen stehen, bis sie untertauchen26 Weil zu befürchten ist, dass sie, da sie sich selbst für rein gehalten haben, die rituellen Vorschriften für das Untertauchen nicht so genau beachtet haben., wenn sie sich für unrein halten, braucht man nicht bei ihnen zu stehen, bis sie untertauchen.", "Wenn man [Trauben] aus den Körben oder vom Trockenplatz27 משטיח von שטח = ausbreiten, der Platz, auf dem man die Früchte zum Trocknen ausbreitet. Wenn man die Trauben in Körben sammelt oder auf die Erde legt, ist das ein Zeichen, dass man sie nicht keltern, sondern als Frucht verzehren will, denn es geht dabei die aus den Früchten heraustretende Flüssigkeit verloren, indem sie durch das Flechtwerk der Körbe hindurchsickert bzw. in die Erde hineinsickert. Solche Trauben sind deshalb noch nicht für Verunreinigung empfänglich, denn nach Sabb. 17a sind Trauben schon vom Pflücken an für Verunreinigung nur dann empfänglich, wenn man sie für die Kelter gepflückt hat. auf der Erde hineinbringt28 Zur Kelter, um sie dort entgegen der ursprünglichen Absicht zu keltern., sagen Beth-Schammai, muss man sie mit reinen Händen hineinbringen29 Weil mit dem Augenblick, wo man sie zum Keltern nimmt, sie wie Früchte sind, die man ursprünglich zum Keltern gepflückt hat, und die deshalb durch die auf ihnen befindliche Flüssigkeit für Verunreinigung empfänglich geworden sind., hat man sie mit unreinen Händen hineingebracht, hat man sie verunreinigt30 Obwohl nicht gereinigte Hände nur unrein zweiten Grades sind und Profanes nicht verunreinigen können, sind die Trauben unrein, weil von ihnen noch die Hebe abzusondern ist, und nach Ansicht von Beth-Schammai Früchte, in denen noch die Hebe steckt, wie Hebe zu betrachten sind, oder es müssen hier Früchte gemeint sein, die der Eigentümer in Reinheit von Hebe erhalten zu sehen wünscht (Bart.).; Beth-Hillel sagen: Man darf sie mit unreinen Händen hineinbringen31 Da sie ursprünglich nicht für die Kelter gepflückt worden sind, sind sie noch nicht für Verunreinigung empfänglich. und kann doch die Hebe in Reinheit davon absondern32 Trotzdem man sie jetzt für die Kelter bestimmt hat. Dagegen erklärt Maim. Comment.: man kann sie mit unreinen Händen hintragen, dagegen darf die Hebe nur in Reinheit davon abgehoben werden, womit er, wie מ״א vermutet, meint, nachdem man sie tatsächlich in die Kelter gebracht hat, sind sie für Unreinheit empfänglich geworden, und dürfen sie deshalb nicht mehr mit unreinen Händen berührt werden, da man noch die Hebe in Reinheit davon abzusondern hat.. Wenn aus dem Bottich33 עביט = Vertiefung, ein tiefes, hohles Gefäß, in das man die zum Keltern bestimmten Trauben nach dem Abpflücken hineintut, damit der aus ihnen herausfließende Saft nicht verloren geht. oder von der Blätter-Unterlage34 Auf die man solche Trauben hinauflegt, damit der herausfließende Saft von den Blättern aufgefangen wird und nicht verloren geht., sind alle der gleichen Ansicht, dass man sie mit reinen Händen hineinbringen muss, und man sie verunreinigt, wenn man sie mit unreinen Händen hineinbringt35 Weil das Hineintun in den Bottich oder das Legen auf die Blätter-Unterlage ein Zeichen dafür ist, dass sie ursprünglich für die Kelter bestimmt worden waren, oder nach א״ר ein Zeichen dafür, dass ihm an der Erhaltung der heraustretenden Flüssigkeit gelegen war und diese deshalb sie für Verunreinigung empfänglich gemacht hat..", "Wenn jemand [Trauben] aus den Körben oder von dem Trockenplatz auf der Erde isst36 Mit unreinen Händen im Kelterraum., wenn sie auch aufgespalten sind und in die Kelter hineintropfen, bleibt die Kelter rein37 Weil an der heraustropfenden Flüssigkeit ihm nicht gelegen war, und sie deshalb nicht als Flüssigkeit gilt, um durch die Berührung mit den unreinen Händen unrein zu werden., wenn aber aus dem Bottich oder von der Blätter-Unterlage38 Wo ihm daran gelegen war, dass der herausfließende Saft erhalten bleibt, und dieser deshalb als Flüssigkeit gilt, die für Verunreinigung empfänglich macht und selbst Unreinheit annimmt. und es fällt eine einzelne Beere hinein39 Aus seinen Händen in die Kelter., bleibt sie40 Die Kelter. [nur] rein, wenn diese41 Die Beere. noch einen Verschluss hat42 Wenn die Beere unten noch durch einen Stengelrest verschlossen ist, so dass nichts heraustropfen kann. Die Beere ist allerdings durch die Berührung mit den unreinen Händen unrein geworden, da sie als ursprünglich für die Kelter gepflückt gilt und deshalb auch ohne Berührung mit einer Flüssigkeit für Verunreinigung empfänglich geworden ist, aber da die Hände nur unrein zweiten Grades sind, ist die Beere nur eine Unreinheit dritten Grades, die selbst Hebe nicht verunreinigt., hat sie keinen Verschluss43 Und er hat die offene Stelle mit den Händen berührt., ist sie unrein44 Denn die aus der offenen Stelle heraustropfende Flüssigkeit ist durch die unreinen Hände unrein ersten Grades geworden und, da selbst ein Tropfen Flüssigkeit weiter verunreinigt, ist durch sie die Kelter und ebenso die gesamte beim Treten heraustretende Flüssigkeit und dadurch der gesamte Inhalt der Kelter unrein geworden.. Sind ihm Trauben heruntergefallen45 Die für Verunreinigung empfänglich waren und durch die Berührung mit unreinen Händen (die unrein ersten Grades waren, s. Straschun) unrein geworden waren, an denen aber die daran hängenden Beeren fest verschlossen waren. und er hat sie an einer ganz freien Stelle [der Kelter]46 Wo sie weder mit einer Flüssigkeit noch mit anderen Trauben in Berührung gekommen sind. zertreten, so bleibt sie47 Die Kelter. rein, wenn sie zusammen nur genau eigroß waren48 Die Trauben können die Kelter nicht verunreinigen, weil Geräte durch eine Speise nicht unrein werden, die aus den Trauben heraustretende Flüssigkeit aber gilt beim Heraustreten noch nicht als unrein, weil sie nicht als Bestandteil der Traube gilt (s. Pesach. 33 b), und sobald sie herausgetreten ist, kann sie durch die Trauben nicht mehr verunreinigt werden, da diese dann keine Eigröße mehr haben, da sie nur mit der Flüssigkeit zusammen eigroß waren., waren sie mehr als eigroß, ist sie unrein, denn sobald der erste Tropfen herausgekommen ist, ist er durch die Eigröße49 Durch die zusammen mehr als eigroßen unreinen Trauben. unrein geworden50 Und dieser unrein gewordene Tropfen verunreinigt dann die Kelter und alle weiter heraustretende Flüssigkeit..", "Wenn jemand51 Ein עם הארץ. am Rande einer Weingrube gestanden und beim Sprechen ihm ein Speichelspritzer aus dem Munde gespritzt ist52 Der Speichel eines עם הארץ gilt als unrein wie der eines זב., und es zweifelhaft ist, ob er die Grube erreicht53 Und der Inhalt der Grube unrein geworden ist. oder sie nicht erreicht hat, dieser Zweifelfall ist rein54 Obwohl es ein Zweifelfall in einem Privatgebiet ist, weil die Unreinheit nicht auf einem Platz geruht hat (s. oben IV, 1), und bei einer geworfenen Unreinheit eine zweifelhafte Berührung als rein gilt (so nach א״ר, anders Bart.). Bei einer Ölgrube dagegen ist nach der Tosefta als bestimmt anzunehmen, dass der Speichel durch die Glätte von dem Rande in die Grube geflossen ist..", "Wenn man die Weingrube ausschöpft55 זלף gewöhnlich für abgießen gebraucht, hier in der Bedeutung: durch eimerweises Ausschöpfen die Grube leeren. und es findet sich56 Nachdem man die Grube ausgeschöpft hat. ein Kriechtier in dem zuerst geschöpften Gefäß, sind alle unrein57 Weil angenommen wird, dass das Kriechtier auch schon beim Schöpfen sich darin befunden hat, nach dem Grandsatz מחזקינן טומאה מזמן לזמן (s. oben IV, Note 18), und durch Berührung den ganzen Inhalt der Grabe verunreinigt hat., wenn in dem zuletzt geschöpften, ist dieses unrein und alle anderen sind rein58 Dass das Kriechtier sich vorher in der Grube befunden hat und beim Schöpfen in das Gefäß hineingekommen ist, so dass der gesamte Inhalt der Grobe schon unrein war, wird nicht angenommen, weil es als Grundsatz gilt, dass nicht angenommen wird, dass eine Unreinheit vorher an einer anderen Stelle, als an der, wo sie gefunden wird, etwas verunreinigt hat לא מחזקינן טומאה ממקום למקום (s. oben IV Note 18).. Wann gilt dieses? Wenn man mit jedem von ihnen [das in ihnen Befindliche] herausgeschöpft hat59 D. h. die Gefäße selbst in die Flüssigkeit getaucht und so gefüllt hat.. Hat man dagegen mit einem Schöpfzober60 מחץ s. Para V, 5. geschöpft61 Und in die Gefäße hineingegossen., und es findet sich dann ein Kriechtier in einem von ihnen62 Selbst in dem zuerst gefüllten., ist dieses allein unrein63 Weil angenommen wird, dass sich das Kriechtier vom Anfang an in dem Gefäß befunden hat und danach mit dem übrigen Inhalt der Grube gar nicht in Berührung gekommen ist.. Wann gilt dieses64 Dass angenommen wird, das Kriechtier hat sich von vorneherein in dem Gefäß befunden und deshalb nur dieses unrein ist. ? Wenn man untersucht65 Die Gefäße vorher untersucht und darin kein Kriechtier gesehen hat., aber nicht zugedeckt hat66 Nach dem Füllen sie nicht zugedeckt hat, so dass es möglich ist, dass das Kriechtier nach dem Füllen in das Gefäß hineingefallen ist, in dem es gefunden wird., oder zugedeckt, aber nicht untersucht bat67 So dass es möglich ist, dass das Kriechtier schon vorher in dem Gefäße war, und deshalb nicht angenommen wird, dass es vorher in der Grube war. Hat man die Gefäße weder vorher untersucht noch nach dem Füllen zugedeckt, so spricht die doppelte Wahrscheinlichkeit dafür, dass nur das Gefäß, in dem das Kriechtier gefunden wird, unrein ist.. Hat man dagegen untersucht und zugedeckt68 So dass das Kriechtier sich nicht von vorneherein in dem Gefäß befunden haben und auch nicht nach dem Füllen hineingefallen sein kann., und es findet sich dann ein Kriechtier in einem Fass, ist alles unrein69 Wenn man mit den Gefäßen selbst geschöpft hat, sind alle unrein, auch wenn man es in dem letzten findet, weil das Kriechtier sich schon in der Grube befunden haben muss, und auch wenn man mit einem Zober geschöpft hat, kann man nicht annehmen, dass es vielleicht erst in den Zober gefallen ist, als er dieses Gefäß füllte, und deshalb alle vorher gefüllten rein sind, denn wenn angenommen wird, dass es in dem Zober war, muss angenommen werden, dass es auch schon beim Füllen des ersten Gefäßes darin war, nach dem Grundsatz מחזקינן טומאה מזמן לזמן., in der Grube70 Wenn es nach dem Füllen der Gefäße sich in der Grube findet., ist alles unrein71 Selbst wenn man die Gefäße vorher untersucht und nicht zugedeckt hat, wird nicht angenommen, dass das Kriechtier erst nach dem Füllen der Gefäße in die Grube gefallen ist, sondern dass es schon vorher da war nach dem Grundsatz מחזקינן טומאה מזמן לזמן., in dem Schöpfzober, ist alles unrein72 Wenn man ihn nicht vorher untersucht, selbst wenn man ihn nach jedem Schöpfen nicht zugedeckt, oder wenn man ihn vorher untersucht und nach jedesmaligem Schöpfen zugedeckt hat, in letzterem Falle muss eben angenommen werden, dass trotz der Untersuchung das Kriechtier schon vorher in dem Zober gewesen ist. Hat man aber den Zober vorher untersucht und nichts darin gefunden, ihn aber nach dem Füllen der Gefäße nicht zugedeckt, sind alle Gefäße rein, weil angenommen wird, dass es erst nach dem Füllen aller Gefäße hineingekommen ist, denn wäre es während des Füllens hineingefallen, hätte man es bemerken müssen, da man beim Schöpfen den Zober beständig in der Hand hatte (יו״ב).", "Der Platz zwischen den Presswalzen73 עגולים, von עגול = rund, werden die schweren dicken Walzen genannt, die in Form eines Mühlsteins aus Lehm, Stroh und Flachs geknetet waren und auf die Pressbalken hinaufgewälzt wurden, um den in den Trauben nach dem Treten noch verbliebenen Saft herauszupressen (Kraus, Archäologie II, 235. Aruch v. טלפח). Nach Maim.: runde Behälter, in die die Trauben hineingetan wurden, um sie von dort in die Kelter zu bringen. und den Traubentrestern gilt als öffentliches Gebiet74 Auch wenn er sich in einem Privatgebiet befindet und nicht drei Personen anwesend sind, denn bei Anwesenheit von wenigstens drei Personen gilt für Verunreinigungen jedes Privatgebiet als öffentliches Gebiet. Dieser Raum gilt schon an sich als öffentliches Gebiet, weil zur Handhabung der schweren Walzen immer viele Menschen gehören, der Raum danach ein Gebiet ist, auf dem sich viele Menschen zu bewegen pflegen.. Der Weinberg, soweit er vor den Winzern liegt75 D. h. noch nicht abgelesen ist., gilt als Privatgebiet76 Weil kein Fremder dorthin zugelassen wird., was von ihm hinter den Winzern liegt, als öffentliches Gebiet77 Weil die Armen dort Zutritt haben, um Nachlese zu halten. Ob ein Raum als öffentliches oder als Privatgebiet betrachtet wird, ist von entscheidender Bedeutung, wo ein Zweifelfall vorliegt, ob eine Verunreinigung stattgefunden hat oder nicht (s. oben V ff.).. Wann gilt dieses ? Wenn die Leute auf der einen Seite hinein- und auf der anderen hinausgehen können78 Wenn die Leute ungehindert durch die eine Tür in den abgelesenen Teil des umgrenzten Weinbergs hinein- und durch eine andere wieder hinausgehen können, dann gilt dieser Teil, trotzdem er in einem umgrenzten Privatgebiet liegt, als öffentliches Gebiet, auf dem die Leute sich bewegen. Wenn sie aber wohl in den Raum hineingehen, nicht aber auf der entgegengesetzten Seite wieder hinausgehen können, ohne den noch nicht abgelesenen Teil zu betreten, gilt auch der bereits abgelesene Teil, da er Teil eines als Privatgebiet umgrenzten Raumes ist, noch als Privatgebiet.. Die Geräte der Ölpresse und der Weinkelter und der Presskorb79 עקל, von עקל = winden, flechten, Körbe aus Ruten, Binsen oder Holz, in die der Olivenbrei hineingetan wurde und die dann unter die Pressbalken gelegt wurden, damit das Öl hinausfließt., wenn sie aus Holz sind muss man austrocknen80 Wenn sie von einem עם הארץ gebraucht worden sind, genügt es nicht, wenn man sie nur abwäscht, sondern man muss vor dem Gebrauch die Flüssigkeit, die in sie eingedrungen ist, und die unrein ist, weil sie durch den עם הארץ hergestellt ist, wieder herauszubringen suchen, nach ר״ש und רא״ש durch Anwendung von Asche und Wasser (vgl. Abod. Sar. 74 b)., dann werden sie rein81 Wenn es Geräte sind, die Unreinheit annehmen, muss man sie dann selbstverständlich noch durch Untertauchen reinigen., wenn sie aus Bast82 Der von der Feuchtigkeit so stark durchtränkt wird, dass sie schwer wieder herauszubringen ist. sind, muss man sie volle zwölf Monate alt werden lassen83 Nachdem man sie abgewaschen und ausgetrocknet hat (יו״ב). oder sie mit heißem Wasser abbrühen84 Und dann, wenn es für Unreinheit empfängliche Geräte sind, sie durch Untertauchen reinigen.; R. Jose sagt: Es genügt, wenn man sie in einen Stromstrudel gelegt hat85 Und sie dort wenigstens zwölf Stunden liegen gelassen hat (Abod. Sar. 75 a).." ] ], "sectionNames": [ "Chapter", "Mishnah" ] }