{
"language": "en",
"title": "Mishnah Ketubot",
"versionSource": "https://www.talmud.de/tlmd/die-deutsche-mischna-uebersetzung",
"versionTitle": "Mischnajot mit deutscher Übersetzung und Erklärung. Berlin 1887-1933 [de]",
"status": "locked",
"priority": 0.5,
"license": "Public Domain",
"versionNotes": "Ordnung Seraïm, übers. und erklärt von Ascher Samter. 1887.
Ordnung Moed, von Eduard Baneth. 1887-1927.
Ordnung Naschim, von Marcus Petuchowski u. Simon Schlesinger. 1896-1933.
Ordnung Nesikin, von David Hoffmann. 1893-1898.
Ordnung Kodaschim, von John Cohn. 1910-1925.
Ordnung Toharot, von David Hoffmann, John Cohn und Moses Auerbach. 1910-1933.",
"digitizedBySefaria": true,
"actualLanguage": "de",
"languageFamilyName": "german",
"isBaseText": false,
"isSource": false,
"direction": "ltr",
"heTitle": "משנה כתובות",
"categories": [
"Mishnah",
"Seder Nashim"
],
"text": [
[
"Eine Jungfrau wird am vierten Tage [der Woche], eine Witwe am fünften Tage geehelicht, denn zweimal in der Woche halten die Gerichtshöfe in den Städten Sitzungen ab, am zweiten und am fünften Tage [der Woche], sodass er (der Gatte), falls er wegen der Jungfrauschaft Klage zu führen hat, gleich am folgenden Morgen zum Gericht gehen kann.",
"Eine Jungfrau erhält als Ketuba 200 [Denar], eine Witwe [nur] cine Mine. Eine Jungfrau, die nach der Verlobung Witwe oder geschieden oder eine Chaluza wurde, erhält 200 Denar, und es kann gegen sie die Klage wegen der Jungfrauschaft erhoben werden. Eine Proselytin oder eine Gefangene oder eine Sklavin, die ausgelöst oder [zum Judentum] übergetreten war oder freigelassen wurde, bevor sie drei Jahre und einen Tag alt war, erhält als Ketuba zweihundert Denar, und es kann gegen sie die Klage wegen der Jungfrauschaft erhoben werden.",
"Wenn ein Erwachsener einer Minderjährigen oder ein Minderjähriger einer Erwachsenen beiwohnt, oder wenn sie durch Holz verletzt ist, so beträgt ihre Ketuba 200 Denar; dies sind die Worte des R. Meir. Die Weisen aber sagen: Die Ketuba einer durch Holz Verletzten beträgt nur eine Mine.",
"Eine Jungfrau, die nach der Hochzeit Witwe oder geschieden oder eine Chaluza wurde, erhält als Ketuba nur eine Mine, und es kann gegen sie die Klage wegen Jungfrauschaft nicht erhoben werden. Eine Proselytin oder eine Gefangene oder eine Sklavin, die ausgelöst oder übergetreten war oder freigelassen wurde, nachdem sie drei Jahre und einen Tag alt war, erhält als Ketuba nur eine Mine, und es kann gegen sie die Klage wegen der Jungfrauschaft nicht erhoben werden.",
"Wenn jemand in Judäa im Hause seines Schwiegervaters ohne Zeugen isst, so kann er die Klage wegen Jungfrauschaft nicht erheben, weil er bereits mit ihr (der Braut) allein war. Sowohl die Witwe [die Tochter] eines Israeliten als die Witwe [die Tochter] eines Priesters erhält als Ketuba nur eine Mine. Der Gerichtshof der Priester erhobjedoch für eine Jungfrau 400 Sus, ohne dass die Weisen es ihm verwehrten.",
"Wenn jemand eine Frau ehelicht und bei ihr die Zeichen der Jungfrauschaft nicht findet, sie dann erklärt: „[erst] nachdem du dich mit mir verlobt hast, bin ich vergewaltigt worden, es ist also dein Feld verwüstet worden“, jener aber behauptet: „nicht so [war es], sondern bevor ich mich mit dir verlobt habe, mein Kauf war also ein irrtümlicher“, so sagen Rabban Gamliel und R. Elieser: sie ist beglaubt; R. Josua aber sagt: wir verlassen uns nicht auf ihre Aussage, sie gilt vielmehr als eine, der man schon vor der Verlobung beigewohnt und die ihn (ihren Gatten) betrogen hat, bis sie einen Beweis für ihre Behauptung erbringt.",
"Wenn sie erklärt: „ich bin durch Holz verletzt“, er aber behauptet: „nicht so, sondern von einem Manne bist du vergewaltigt“, so sagen Rabban Gamliel und R. Elieser: sie ist beglaubt; R. Josua aber sagt: wir verlassen uns nicht auf ihre Aussage, sie gilt vielmehr als eine von einem Manne Vergewaltigte, bis sie einen Beweis für ihre Behauptung erbringt.",
"Wenn man sie mit jemand auf der Strasse [vertraulich] reden sah und sie dann fragt: „wie verhält es sich mit diesem Manne?“ [und sie antwortet:] „es ist N. N. und er ist ein Priester“ — so sagen Rabban Gamliel und R. Elieser: sie ist beglaubt; R. Josua aber sagt: wir verlassen uns nicht auf ihre Aussage, sie gilt vielmehr als eine, der ein Nathin oder ein Bastard beigewohnt hat, bis sie einen Beweis für ihre Behauptung erbringt.",
"Wenn sie schwanger ist und man sie fragt: „wie verhält es sich mit diesem Fötus?“ [und sie antwortet:] „er ist von N. N., der ein Priester ist“ — so sagen Rabban Gamliel und R. Elieser: sie ist beglaubt; R. Josua aber sagt: wir verlassen uns nicht auf ihre Aussage, sie gilt vielmehr als von einem Nathin oder einem Bastard schwanger, bis sie einen Beweis für ihre Behauptung erbringt.",
"R. Jose sagte: einst ging ein Mädchen hinab, um aus der Quelle Wasser zu schöpfen und wurde [dabei] vergewaltigt. Da sagte R. Jochanan, Sohn Nuri’s: wenn die Mehrzahl der Einwohner der Stadt [ihre Töchter] mit Priestern verheiraten darf, so darf jene auch einen Priester heiraten."
],
[
"Wenn eine Frau, die verwitwet oder geschieden ist, behauptet: „du hast mich als Jungfrau geheiratet“, er (der Mann) aber erklärt: „nicht so [wares], sondern als Witwe habe ich dich geheiratet“ — so beträgt, wenn Zeugen da sind, dass sie mit dem Hinuma und mit entblösstem Haupte fortgegangen ist, ihre Ketuba 200 [Denar]. R. Jochanan, Sohn Berokas, sagt: auch das Verteilen gerösteter Ähren gilt als Beweis.",
"R. Josua giebt aber za, dass einer, der zum andren sagt: „dieses Feld hat deinem Vater gehört und ich habe es von ihm gekauft,“ beglaubt ist, denn derselbe Mund, der bindet, löst auch wieder. Wenn jedoch Zeugen da sind, dass es dessen Vater gehört hat und er behauptet: „ich habe es von ihm gekauft,“ so ist er nicht beglaubt.",
"Wenn Zeugen erklären: „dies ist zwar unsre Handschrift, aber wir waren [damals] gezwungen oder minderjährig oder zu einem Zeugnis untauglich“, so sind sie beglaubt. Sind aber [andre] Zeugen da, dass es ihre Handschrift ist, oder ist ihre Handschrift anderweitig bekannt, so sind sie nicht beglaubt.",
"Wenn der eine [Zeuge] erklärt: „dies ist meine Handschrift und dies die Handschrift meines Genossen,“ und auch der andre erklärt: „dies ist meine Handschrift und dies die Handschrift meines Genossen,“ so sind sie beglaubt. Wenn der eine erklärt: „dies ist meine Handschrift,“ und auch der andre erklärt: „dies ist meine Handschrift,“ so muss man noch einen andren hinzunehmen; dies sind die Worte Rabbi’s. Die Weisen aber sagen: man braucht nicht noch einen andren hinzuzunehmen, es ist vielmehr jeder Mensch beglaubt zu erklären: „dies ist meine Handschrift“.",
"Die Frau, die erklärt: „ich war verheiratet, bin aber geschieden,“ ist beglaubt, denn der Mund, der bindet, löst auch wieder. Wenn aber Zeugen da sind, dass sie verheiratet war und sie erklärt: „ich bin geschieden,“ so ist sie nicht beglaubt. Sagt sie: „ich war gefangen, bin aber rein [geblieben]“, so ist sie beglaubt, denn der Mund, der bindet, löst auch wieder. Wenn aber Zeugen da sind, dass sie gefangen war und sie erklärt: „ich bin rein [geblieben],“ so ist sie nicht beglaubt. Wenn jedoch die Zeugen kamen, nachdem sie sich [wieder] verheiratet hat, so braucht sie [den Mann] nicht zu verlassen.",
"Wenn zwei Frauen gefangen waren und die eine erklärt: „ich war gefangen, bin aber rein geblieben,“ und auch die andre erklärt: „ich war gefangen, bin aber rein geblieben,“ so sind sie nicht beglaubt. Wenn aber jede von der andren dies bezeugt, so sind sie beglaubt.",
"Ebenso, wenn von zwei Männern der eine erklärt: „ich bin ein Priester,“ und auch der andre erklärt: „ich bin ein Priester,“ so sind sie nicht beglaubt. Wenn aber jeder vom andren dies bezeugt, so sind sie beglaubt.",
"R. Jehuda sagt: man erhebt nicht in den Priesterstand auf die Aussage nur eines Zeugen. Da sagte R. Elasar: wann [gilt dies]? wenn man Einspruch dagegen erhebt; wenn man aber keinen Einspruch dagegen erhebt, so darf man auch auf die Aussage nur eines Zeugen in den Priesterstand erheben. Rabban Simon, Sohn Gamliel’s, sagt im Namen des R. Simon, Sohnes des Segan: man erhebt in den Priesterstand auf die Aussage nur eines Zeugen.",
"Eine Frau, die von Nichtjuden wegen Geldes gefangen genommen wurde, ist ihrem Gatten erlaubt; [geschah dies] wegen eines Kapitalverbrechens, so ist sie ihrem Gatten verboten. In einer Stadt, die ein Belagerungsheer eingenommen, sind alle Priesterfrauen, die sich in ihr finden, untauglich geworden. Sind jedoch Zeugen da, sei es auch nur ein Sklave oder eine Sklavin, so sind sie glaubwürdig; es ist aber niemand bezüglich seiner selbst beglaubt. Es sagte R. Secharja, Sohn des Kazzaw. bei diesem Tempel! Ihre Hand ist nicht aus der meinigen gewichen von der Stunde an, da die Heiden nach Jerusalem gekommen, bis sie wieder fortgezogen sind. Darauf sagte man zu ihm: es darf niemand für sich selbst Zeugnis ablegen.",
"Folgende sind beglaubt, als Erwachsene zu bezeugen, was sie in ihrer Kindheit gesehen haben: Man ist beglaubt zu sagen: „dies ist die Handschrift meines Vaters“, oder „dies ist die Handschrift meines Lehrers“, oder „dies ist die Handschrift meines Bruders;“ „ich erinnere mich, dass die N. N. mit dem Hinuma und entblösstem Haupte fortgegangen ist, oder dass N. N. aus der Schule ging, um zu baden und dann Hebe geniessen zu dürfen, oder dass er mit uns Anteil in der Scheune erhielt, oder: dieser Ort ist eine Stätte, an der Totengebeine liegen, oder: bis hierher sind wir am Sabbat gegangen“. Niemand aber ist beglaubt zu sagen: „N. N. hatte an dieser Stelle einen Weg, oder N. N. hatte an dieser Stelle einen Stand und das Recht, eine Trauerrede halten zu lassen.“"
],
[
"Bei folgenden Mädchen findet Geldstrafe statt: wenn jemand beiwohnt einem weiblichen Bastard, einer Nethina oder einer Samaritanerin; wenn jemand beiwohnt einer Proselytin, einer Gefangenen oder einer Sklavin, die losgekauft oder übergetreten oder freigelassen waren, bevor sie drei Jahre und einen Tag alt wurden; wenn jemand beiwohnt seiner Schwester, der Schwester seines Vaters, der Schwester seiner Mutter, der Schwester seiner Frau, der Frau seines Bruders, der Frau des Bruders seines Vaters oder einer Menstruierenden — so findet bei diesen [Mädchen] Geldstrafe statt; [denn] obgleich jene [Männer] die Ausrottungsstrafe schuldig sind, erfolgt bei ihnen doch nicht die Todesstrafe durch das Gericht.",
"Bei folgenden [Mädchen] findet keine Geldstrafe statt: wenn jemand beiwohnt einer Proselytin, einer Gefangenen oder einer Sklavin, die losgekauft, übergetreten oder freigelassen waren, nachdem sie drei Jahre und einen Tag alt wurden. R. Jehuda sagt: eine Gefangene, die losgekauft wurde, bleibt in ihrer [früheren] Weihe, wenn sie auch erwachsen war. Wenn jemand beiwohnt seiner Tochter, der Tochter seiner Tochter, der Tochter seines Sohnes, der Tochter seiner Frau, der Tochter ihres Sohnes, der Tochter ihrer Tochter, so findet bei diesen [Mädchen] keine Geldstrafe statt, weil er sein Leben verwirkt hat, denn seine Todesstrafe erfolgt durch das Gericht; wer aber sein Leben verwirkt, zahlt kein Geld, denn es heisst (Ex. 21,22) „ … und geschieht kein Unfall, so wird er bestraft.“",
"Bei einem Mädchen, das verlobt war und geschieden wurde, findet, so sagt R. Jose der Galiläer, keine Geldstrafe statt. R. Akiba sagt: es findet wohl Geldstrafe statt, und das Strafgeld gehört ihm (dem Mädchen).",
"Der Verführer zahlt dreierlei, der Notzüchtiger viererlei. Der Verführer zahlt die Beschämung, die Wertverminderung und die Geldstrafe; für den Notzüchtiger kommt hinzu, dass er den Schmerz bezahlt. Welcher Unterschied besteht zwischen einem Notzüchtiger und einem Verführer? Der Notzüchtiger bezahlt den Schmerz, der Verführer bezahlt den Schmerz nicht; der Notzüchtiger zahlt sofort, der Verführer erst, wenn er sie entlässt; der Notzüchtiger muss aus seinem Gefäss trinken, der Verführer darf, wenn er will, sie entlassen.",
"Wie ist das gemeint: „er muss aus seinem Gefäss trinken?“ Selbst wenn sie (die Vergewaltigte) lahm oder blind oder mit Geschwüren behaftet ist. Wird an ihr ein Makel gefunden oder ist sie nicht geeignet, in Israel aufgenommen zu werden, so darf er sie nicht behalten, denn es heisst (Deut. 22,29): „Ihm soll sie zur Frau werden,“ [d. h.] wenn sie eine für ihn geeignete Frau ist.",
"Wenn eine Waise verlobt war und dann geschieden wurde, so sagt R. Elasar: der Veführer ist frei, der Notzüchtiger aber schuldig.",
"Wieviel beträgt [die Strafe für] die Beschämung? Je nach dem, der beschämt hat und dem, der beschämt ist. [Wieviel die für] die Wertverminderung? Man betrachtet sie, als wäre sie eine zu verkaufende Sklavin, [und schätzt sie ab,] wieviel sie wert war und wieviel sie [jetzt] wert ist. Das Strafgeld ist für alle Menschen gleich; und Alles, was von der Thora genau festgesetzt ist, ist für alle Menschen gleich.",
"Solange ein Verkauf stattfinden kann, giebt es kein Strafgeld, und sobald es Strafgeld giebt, kann ein Verkauf nicht stattfinden. Eine Minderjährige kann verkauft werden, hat aber keinen Anspruch auf Strafgeld. Ein Mädchen hat Anspruch auf Strafgeld, kann aber nicht verkauft werden. Die Mannbare kann weder verkauft werden noch hat sie Anspruch auf Strafgeld.",
"Wenn jemand sagt: ich habe die Tochter des N. N. verführt, so bezahlt er die Beschämung und die Wertverminderung auf seine eigene Aussage, er bezahlt aber kein Strafgeld. Wenn jemand sagt: ich habe gestohlen, [geschlachtet und verkauft], so bezahlt er den Wert auf seine eigene Aussage, bezahlt aber nicht das Doppelte oder das Vier- und Fünffache. [Wenn jemand sagt:] Mein Ochs hat den N. N. oder den Ochsen des N. N. getötet, so bezahlt er auf seine eigene Aussage. [Wenn er aber sagt:] Mein Ochs hat den Sklaven des N. N. getötet, so bezahlt er nicht auf seine eigene Aussage. Dies [nämlich] ist die Regel: jeder, der mehr bezahlen muss, als der Schaden beträgt, zahlt auf seine eigene Aussage nicht."
],
[
"Wenn ein Mädchen verführt wurde, so gehört das Geld für ihre Beschämung und ihre Wertverminderung sowie ihr Strafgeld ihrem Vater, bei der Vergewaltigten auch das Schmerzensgeld. Stand sie vor Gericht, bevor der Vater gestorben war, so gehört es dem Vater. Starb der Vater, so gehört es den Brüdern. Konnte sie nicht mehr vor Gericht stehen, bevor der Vater gestorben war, so gehört es ihr selbst. (A. L.: R. Simon sagt: konnte sie es nicht mehr erheben, bevor der Vater gestorben war, so gehört es ihr selbst.) Stand sie vor Gericht, bevor sie mannbar wurde, so gehört es dem Vater. Starb der Vater, so gehört es den Brüdern. Konnte sie nicht mehr vor Gericht stehen, bevor sie mannbar geworden war, so gehört es ihr selbst. R. Simon sagt: konnte sie es nicht mehr erheben, bevor der Vater gestorben war (A. L.: bevor sie mannbar geworden war), so gehört es ihr selbst. Der Ertrag ihrer Händearbeit und ihr Fund gehören, selbst wenn sie [jenen] noch nicht erhoben, als der Vater starb, den Brüdern.",
"Wenn jemand seine Tochter verlobte und sie dann geschieden wurde, er sie dann [nochmals] verlobte und sie Witwe wurde, so gehört ihre Ketuba ihm (dem Vater). Wenn er sie aber verheiratete und sie geschieden wurde, er sie dann [nochmals] verheiratete und sie Witwe wurde, so gehört ihre Ketuba ihr. R. Jehuda sagt: die erste gehört dem Vater. Da sagten sie (die Weisen) zu ihm: sobald er sie verheiratet, hat ihr Vater keine Gewalt mehr über sie.",
"Wenn mit einer Proselytin zugleich ihre Tochter übergetreten ist und diese Unzucht treibt, so wird sie erdrosselt; es findet bei ihr weder [das Hinausführen vor] „die Thür des Vaterhauses“ noch [die Zahlung von] 100 Sela statt. Wurde sie empfangen, als sie (die Mutter) noch nicht heilig war, aber geboren, als sie bereits heilig war, so wird sie gesteinigt, aber es findet bei ihr weder [das Hinausführen vor] die Thür des Vaterhauses noch [die Zahlung von] 100 Sela statt. War sie empfangen und geboren, als sie (die Mutter) heilig war, so gilt sie in jeder Beziehung als Jüdin. Hat sie einen Vater, aber nicht „die Thür des Vaterhauses“, [oder] hat sie „die Thür des Vaterhauses“, aber keinen Vater, so wird sie [gleichwohl] gesteinigt; [die Worte] „Thür des Vaterhauses“ besagen nur, dass so [zunächst] die Pflicht sei.",
"Der Vater hat die Vollmacht über seine Tochter bei ihrer Verheiratung, über das Geld, über den Schein und über die Beiwohnung; auch hat er das Recht an ihrem Funde und an ihrer Händearbeit sowie ihre Gelübde aufzulösen; er nimmt ihren Scheidebrief in Empfang, hat aber nicht die Nutzniessang [ihres Vermögens] bei ihrem Leben. Ist sie verheiratet, so hat der Gatte vor ihm den Vorzug, dass er auch die Nutzniessung bei ihrem Leben hat; auch ist er verpflichtet sie zu ernähren, sie loszukaufen und zu beerdigen. R. Jehuda sagt: selbst der Aermste in Israel soll nicht weniger als zwei Flöten und ein Klageweib nehmen.",
"Sie (die Tochter) bleibt solange in der Gewalt des Vaters, bis sie in die Gewalt des Gatten zur Verheiratung (A. L.: in das Trauzelt) kommt. Übergiebt sie der Vater den Boten des Mannes, so ist sie in der Gewalt des Mannes. Geht der Vater mit den Boten des Mannes oder gehen die Boten des Vaters mit denen des Mannes, so ist sie [noch] in der Gewalt des Vaters. Übergeben sie die Boten des Vaters denen des Mannes, so ist sie in der Gewalt des Mannes.",
"Der Vater ist nicht verpflichtet seine Tochter zu ernähren. Diese Lehre trug R. Elasar, Sohn Asarjas, den Weisen in dem Weinberg zu Jabne vor: „Die Söhne erben und die Töchter werden ernährt“; wie nun die Söhne erst nach dem Tode ihres Vaters erben, so werden die Töchter auch erst nach dem Tode ihres Vaters ernährt.",
"Wenn er (der Mann) ihr (der Frau) keine Ketuba verschrieben hat, so erhält [dennoch] die Jungfrau 200 [Denar] und die Witwe eine Mine, weil dies ein gerichtliches Abkommen ist. Hat er ihr ein Feld, das nur eine Mine wert war, für 200 Sus verschrieben und nicht dazu geschrieben: „alle Güter, die mir gehören, seien für deine Ketuba haftbar,“ so ist er dennoch [zur Zahlung des Ganzen] verpflichtet, weil dies ein gerichtliches Abkommen ist.",
"Hat er ihr auch nicht verschrieben: „wenn Du gefangen wirst, so werde ich Dich loskaufen und wieder zu meiner Frau nehmen,“ und wenn es eine Priesterfrau war: „[so werde ich Dich loskaufen und] in Deine Heimat zurückbringen,“ so ist er dennoch dazu verpflichtet, weil dies ein gerichtliches Abkommen ist.",
"Ist sie gefangen, so muss er sie loskaufen; und wenn er sagt: hier ist ihr Scheidebrief und ihre Ketuba, mag sie sich selbst loskaufen — so ist er dazu nicht befugt. Ist sie verwundet, so muss er sie heilen lassen; wenn er aber sagt: hier ist ihr Scheidebrief und ihre Ketuba, mag sie sich selbst heilen lassen — so ist er dazu befugt.",
"Wenn er ihr auch nicht verschrieben hat: „Die männlichen Kinder, die Du von mir haben wirst, sollen den Betrag Deiner Ketuba ausser dem Anteil erben, den sie mit ihren Brüdern gemeinsam haben werden,“ so ist er dennoch dazu verpflichtet, weil dies ein gerichtliches Abkommen ist.",
"[Ebenso, wenn er ihr nicht verschrieben:] „Die weiblichen Kinder, die Du von mir haben wirst, sollen in meinem Hause verbleiben und von meinem Vermögen ernährt werden, bis sie sich mit Männern verheiraten“, so ist er dennoch dazu verpflichtet, weil dies ein gerichtliches Abkommen ist.",
"[Ebenso, wenn er ihr nicht verschrieben:] „Du sollst in meinem Hause wohnen und von meinem Vermögen ernährt werden, solange Dein Witwenstand in meinem Hause dauert“ — so ist er dennoch dazu verpflichtet, weil dies ein gerichtliches Abkommen ist. So pflegten die Leute in Jerusalem zu schreiben; auch die Leute in Galiläa pflegten wie die in Jerusalem zu schreiben. Die Leute in Judäa aber pflegten zu schreiben: „…solange, bis die Erben Dir Deine Ketuba werden auszahlen wollen.“ Wenn daher die Erben wollen, können sie ihr die Ketuba auszahlen und sie entlassen."
],
[
"Obgleich sie (die Weisen) gesagt haben: „die Jungfrau erhält 200 Denar und die Witwe eine Mine,“ so darf er (der Mann) dennoch, wenn er zulegen will, selbst 100 Mine hinzufügen; ist sie dann verwitwet oder geschieden, sei es nach der Verlobung, sei es nach der Heimführung, so hat sie Alles zu beanspruchen. R. Elasar, Sohn Asarja’s, sagt: nach der Heimführung hat sie Alles zu beanspruchen, nach der Verlobung aber hat die Jungfrau nur 200 Denar und die Witwe nur eine Mine zu beanspruchen, weil er ihr [das Ganze] nur für den Fall verschrieben, dass er sie heimführen werde. R. Jehuda sagt: wenn er will, darf er der Jungfrau einen Schein auf 200 Denar ausstellen und sie darf bescheinigen: „ich habe eine Mine von Dir erhalten,“ und der Witwe [einen Schein auf] eine Mine und sie darf bescheinigen: „ich habe von Dir 50 Sus erhalten.“ R. Meir sagt: wenn jemand der Jungfrau weniger als 200 Denar oder der Witwe weniger als eine Mine giebt, so ist es als Unzucht zu betrachten.",
"Man giebt der Jungfrau, sobald der Mann sie [zur Hochzeit] auffordert, 12 Monate Zeit, um sich auszustatten; wie man sie der Frau gewährt, so gewährt man sie auch dem Manne, um sich auszustatten; der Witwe [giebt man nur] 30 Tage Zeit. Ist die Zeit gekommen und haben sie nicht geheiratet, so werden sie von seinem Vermögen unterhalten und dürfen auch Hebe geniessen. R. Tarphon sagt: man darf ihr Alles in Hebe geben. R. Akiba aber sagt: zur Hälfte Profanes und zur Hälfte Hebe.",
"Der Levir berechtigt [sie] nicht zum Genusse von Hebe. Hat sie 6 Monate zugebracht während der Mann noch lebte und 6 Monate, während sie auf [die Heimführung durch] den Levir wartete, oder [hat sie] selbst alle [12 Monate zugebracht], während der Mann noch lebte, weniger einen Tag, den sie auf den Levir wartete, oder alle [Monate], während sie auf den Levir wartete, weniger einen Tag, während der Mann noch lebte, so darf sie Hebe nicht geniessen. So lautet die erste Mischna. Ein späteres Gericht sagte: die Frau darf keine Hebe geniessen, bevor sie in das Trauzelt geführt ist.",
"Wenn jemand die Händearbeit seiner Frau dem Heiligtum weiht, so darf sie arbeiten und [den Ertrag dennoch] zu ihrem Unterhalt verwenden. [Wenn er aber nur] den Überschuss [weiht], so sagt R. Meir: er ist heilig; R. Jochanan hassandlar aber sagt: er ist profan.",
"Dieses sind die Arbeiten, die die Frau für ihren Mann zu tun hat: sie muss mahlen, backen, waschen, kochen, ihr Kind säugen, ihm das Bett machen und in Wolle arbeiten. Hat sie ihm eine Magd mit [in die Ehe] gebracht, so braucht sie nicht zu mahlen, zu backen und zu waschen; [hat sie ihm] zwei [Mägde mitgebracht], so braucht sie nicht zu kochen und ihr Kind zu säugen; [hat sie ihm] drei [mitgebracht], so braucht sie ihm nicht das Bett zu machen und nicht in Wolle zu arbeiten; [hat sie ihm] vier [mitgebracht], so kann sie im Lehnstuhl sitzen. R. Elieser sagt: wenn sie ihm auch 100 Mägde mitgebracht hat, so kann er sie doch zwingen in Wolle zu arbeiten, denn der Müssiggang führt zur Unzucht. Rabban Simon, Sohn Gamliel’s sagt: auch wenn jemand seine Frau durch ein Gelübde zwingt sich der Arbeit zu enthalten, so muss er sie entlassen und ihr die Ketuba auszahlen, denn der Müssiggang führt zur Verwirrung [des Geistes].",
"Wenn jemand seine Frau durch ein Gelübde zwingt seiner Beiwohnung zu entsagen, so sagt Bet-Schammai: zwei Wochen [muss sie dies zugeben]; Bet-Hillel aber sagt: nur eine Woche. Die Schüler dürfen zum Thorastudium ohne Einwilligung [ihrer Frauen] 30 Tage lang fortbleiben, die Arbeiter eine Woche. Zur Leistung der in der Thora (Ex. 21, 10) erwähnten ehelichen Pflicht sind verbunden: die Unbeschäftigten jeden Tag; die Arbeiter zweimal in der Woche; die Eseltreiber einmal in der Woche; die Kameltreiber einmal in 30 Tagen; die Schiffer einmal in sechs Monaten. Dies sind die Worte des R. Elieser.",
"Wenn eine Frau gegen ihren Mann widerspenstig ist, so zieht man ihr von ihrer Ketuba 7 Denar wöchentlich ab; R. Jehuda sagt: nur 7 Tropaikon. Wie lange darf er (der Mann) ihr [diese] abziehen? Bis es (der Abzug) ihrer Ketuba entspricht. R. Jose aber sagt: er darf immerfort abziehen; vielleicht fällt ihr anderweitig eine Erbschaft zu, so kann er es dann von ihr wieder einfordern. Ebenso, wenn jemand gegen seine Frau widerspenstig ist, so legt man zu ihrer Ketuba drei Denar wöchentlich zu; R. Jehuda aber sagt: nur drei Tropaikon.",
"Wenn jemand seine Frau durch einen Dritten beköstigen lässt, so darf er ihr nicht weniger als zwei Kab Weizen oder vier Kab Gerste geben. Da sagte R. Jose: Gerste setzte ihr nur R. Ismael fest, der nahe bei Idumäa wohnte. Auch muss er ihr ½ Kab Hülsenfrüchte, ½ Log Öl, ein Log getrocknete Feigen oder eine Mine Feigenkuchen geben; wenn er [diese] nicht hat, so muss er ihr dafür anderweitig Früchte aussetzen. Ferner muss er ihr geben: ein Bett und eine Decke, und wenn er keine Decke hat, so muss er ihr eine Matte geben; ferner muss er ihr geben: eine Haube für ihren Kopf, einen Gürtel für ihre Lenden, ein paar Schuhe zu jedem Feste und Kleider im Werte von 50 Sus jährlich. Man giebt ihr aber nicht neue [Kleider] zur Sommerzeit oder abgenützte zur Winterzeit, sondern man muss ihr Kleider im Werte von 50 Sus zur Winterzeit geben, und sie bekleidet sich mit den abgetragenen zur Sommerzeit, und die abgenützten gehören ihr.",
"Er muss ihr eine Silber-Maah für ihren Bedarf geben; und sie speist mit ihm in der Nacht zu jedem Sabbat. Wenn er ihr für ihren Bedarf nicht eine Silber-Maah giebt, so gehört ihre Händearbeit ihr. Wieviel muss sie für ihn arbeiten? Fünf Sela an Gewicht Aufzug in Judäa, was [einem Gewicht von] zehn Sela in Galiläa entspricht, oder zehn Sela an Gewicht Einschlag in Judäa, was [einem Gewicht von] 20 Sela in Galiläa entspricht. Wenn sie aber [ein Kind] säugt, so verringert man ihre Händearbeit und legt ihr zu ihrem Unterhalt zu. Für wen ist dies Alles gesagt? Für einen Armen in Israel; bei einem Angesehenen aber [richtet sich] Alles nach seinem Stande."
],
[
"Der Fund einer Frau und der Ertrag ihrer Händearbeit gehören ihrem Manne; von ihrer Erbschaft geniesst er bei ihren Lebzeiten die Früchte. [Das Geld für] ihre Beschämung und ihre Wertverminderung gehört ihr. R. Jehuda, Sohn Bethera’s, sagt: wenn es an einer geheimen Stelle geschah, so gehören zwei Dritteile ihr und ein Dritteil ihm; wenn es aber an einer öffentlichen Stelle geschah, so gehören zwei Dritteile ihm und ein Dritteil ihr. Sein Teil wird ihm sofort [bar] ausgezahlt, für ihren Teil aber wird ein Grundstück gekauft, und er geniesst die Früchte [davon].",
"Wenn jemand seinem Schwiegersohne Geld aussetzt und sein Schwiegersohn stirbt, so sagen die Weisen: er kann erklären: „Deinem Bruder wollte ich es geben, Dir aber mag ich es nicht geben.“",
"Wenn sie ihm verspricht 1000 Denar mit [in die Ehe] zu bringen, so muss er dafür 15 Minen festsetzen; für das abgeschätzte Gut setzt er ein Fünftel weniger fest. [Beträgt] die Abschätzung eine Mine und der [wirkliche] Wert auch eine Mine, so hat er nur eine Mine [zu beanspruchen]. Wenn die Abschätzung auf eine Mine lautet, so muss sie ihm 31 Sela und einen Denar geben; und wenn sie auf 400 [Denar] lautet, so muss sie ihm 500 [Denar] geben. Was der Bräutigam aussetzt, das muss er um ein Fünftel weniger ansetzen.",
"Verspricht sie ihm [bares] Geld (A. L.: Selaim) mit [in die Ehe] zu bringen, so wird der Silbersela zu 6 Denar berechnet. Der Bräutigam nimmt es auf sich, ihr für jede Mine 10 Denar für ihren Toilettenbehälter zu geben. Rabban Simon, Sohn Gamliels, sagt: [es richtet sich] Alles nach der Sitte des Ortes.",
"Wenn jemand seine Tochter verheiratet, ohne genauere Bestimmung zu treffen, so darf er ihr nicht weniger als 50 Sus geben. Wenn er bestimmt, dass er (der Bräutigam) sie unbekleidet heimführen solle, so darf der Mann nicht sagen: „wenn ich sie in mein Haus gebracht haben werde, will ich sie in mein Gewand hüllen,“ sondern er muss sie bekleiden, während sie noch im Hause ihres Vaters ist. Ebenso, wenn man eine Waise verheiratet, soll man ihr nicht weniger als 50 Sus geben; ist in der Kasse noch Vorrat, so muss man sie standesgemäss ausstatten.",
"Eine Waise, die ihre Mutter oder ihre Brüder mit ihrer Einwilligung verheiratet haben und der man 100 oder 50 Sus verschrieben, kann, wenn sie erwachsen ist, von ihnen fordern, was ihr gegeben werden muss. R. Jehuda sagt: wenn er (der Vater) die erste Tochter bereits verheiratet hatte, so muss der zweiten ebenso viel wie der ersten gegeben werden. Die Weisen aber sagen: es kommt vor, dass einer, der arm war, reich wird, oder dass einer, der reich war, arm wird; man muss vielmehr das Vermögen abschätzen und ihr geben.",
"Wenn jemand einem Dritten Geld für seine Tochter giebt und diese erklärt: „mein Mann ist mir beglaubt,“ so soll der Dritte so tun, wie ihm aufgetragen wurde; dies sind die Worte des R. Meir. R. Jose aber sagt: wenn es nun ein Feld gewesen wäre, das sie [jetzt] verkaufen will, so würde es doch auch schon von jetzt ab als verkauft gelten! Von wem ist dies gesagt? Von einer Erwachsenen; was aber eine Minderjährige betrifft, so ist die Handlung einer Minderjährigen nichtig."
],
[
"Wenn jemand seine Frau durch ein Gelübde zwingt dem Nutzen von ihm zu entsagen, so muss er, wenn dies für [höchstens] 30 Tage geschah, ihr einen Versorger stellen; wenn dies für längere Zeit geschah, so muss er sie entlassen und ihr die Ketuba auszahlen. R. Jehuda sagt: wenn es ein Israelit ist, so darf er sie, falls es für einen Monat geschah, behalten, falls für zwei [Monate], muss er sie entlassen und ihr die Ketuba auszahlen; wenn es aber eine Priesterfrau ist, so darf er sie, falls es für zwei Monate geschah, behalten, falls für drei [Monate], muss er sie entlassen und ihr die Ketuba auszahlen.",
"Wenn jemand das Gelübde seiner Frau, eine bestimmte Frucht nicht zu geniessen, bestätigt, so muss er sie entlassen und ihr die Ketuba auszahlen. R. Jehuda sagt: wenn es ein Israelit ist, so darf er sie, falls es für einen Tag geschah, behalten, falls für zwei [Tage], muss er sie entlassen und ihr die Ketuba auszahlen; wenn es aber eine Priesterfrau ist, so darf er sie, falls es für zwei Tage geschah, behalten, falls für drei Tage, muss er sie entlassen und ihr die Ketuba auszahlen.",
"Wenn jemand das Gelübde seiner Frau bestätigt, sich einer bestimmten Art von Schmuck nicht zu bedienen, so muss er sie entlassen und ihr die Ketuba auszahlen. R. Jose sagt: bei Armen, wenn er keine bestimmte Zeit angegeben, bei Reichen aber, wenn es für 30 Tage geschah.",
"Wenn jemand das Gelübde seiner Frau bestätigt, nicht in das Haus ihres Vaters zu gehen, so darf er sie, wenn er mit ihr in derselben Stadt wohnt, falls es für einen Monat geschah, behalten, falls für zwei Monate, muss er sie [sofort] entlassen und ihr die Ketuba auszahlen; wenn er aber in einer andren Stadt wohnt, so darf er sie, falls es für ein Fest geschah, behalten, falls für drei [Feste], muss er sie entlassen und ihr die Ketuba auszahlen.",
"Wenn jemand das Gelübde seiner Frau bestätigt, nicht in ein Trauerhaus oder ein Hochzeitshaus zu gehen, so muss er sie entlassen und ihr die Ketuba auszahlen, weil er [alle Thüren] ihr verschliesst; wenn er aber einen „gewissen Grund“ angiebt, so ist es ihm erlaubt. Wenn er ihr erklärt: „unter der Bedingung, dass Du dem N. N. sagst, was Du mir gesagt hast, oder was ich Dir gesagt habe,“ oder dass sie [Gefässe] fülle und in die Düngergrube ausleere, so muss er sie entlassen und ihr die Ketuba auszahlen.",
"Folgende [Frauen] werden ohne [Anspruch auf die] Ketuba entlassen: eine Frau, die gegen das mosaische Gesetz oder die jüdische Sitte verstösst. Was ist unter dem „mosaischen Gesetz“ zu verstehen? Wenn sie ihm [z. B.] Nichtverzehntetes zu essen giebt, oder wenn sie als Menstruierende mit ihm [ehelichen] Umgang pflegt, oder wenn sie nicht Teighebe abscheidet, oder wenn sie Gelübde tut und sie nicht hält. Was ist unter „jüdischer Sitte“ zu verstehen? Wenn sie mit entblösstem Haupte ausgeht oder auf der Strasse spinnt oder mit jedem Menschen sich unterhält. Abba Saul sagt: auch wenn sie seine Erzeuger in seiner Gegenwart schmäht. R. Tarphon sagt: auch eine Lautschreiende. Was ist unter einer Lautschreienden zu verstehen? Eine Frau, deren Stimme ihre Nachbarinnen hören, wenn sie in ihrem Hause redet.",
"Wenn sich jemand eine Frau antraut unter der Bedingung, dass sie keine Gelübde auf sich hat und sich dann herausstellt, dass sie wohl Gelübde auf sich hat, so gilt sie nicht als getraut. Wenn er sie ohne bestimmte Bedingung heimgeführt hat und sich dann herausstellt, dass sie Gelübde auf sich hat, so wird sie ohne [Anspruch auf die] Ketuba entlassen. [Wenn er sie sich antraut] unter der Bedingung, dass sie keine Leibesfehler hat und sich dann doch Leibesfehler an ihr finden, so gilt sie nicht als getraut. Wenn er sie ohne bestimmte Bedingung heimgeführt, sich aber dann Leibesfehler an ihr finden, so wird sie ohne [Anspruch auf die] Ketuba entlassen. Alle Leibesfehler, die die Priester ungeeignet machen, machen auch die Frauen ungeeignet.",
"Hatte sie Leibesfehler, während sie noch im Hause ihres Vaters war, so muss der Vater den Beweis erbringen, dass diese Fehler an ihr erst entstanden sind (A. L. gewesen sind), nachdem sie verlobt war und [somit] sein Feld verwüstet ist. War sie bereits in die Gewalt des Mannes gekommen, so muss der Mann den Beweis erbringen, dass sie diese Fehler bereits hatte, bevor sie verlobt und sein Kauf [somit] ein irrtümlicher war. Dies sind die Worte des R. Meir. Die Weisen aber sagen: Wovon ist dies gesagt? Von geheimen Leibesfehlern; aber bei sichtbaren Leibesfehlern kann er keine Klage erheben, und wenn ein Bad in der Stadt ist, so kann er auch wegen geheimer Leibesfehler keine Klage erheben, weil er sie durch seine weiblichen Verwandten untersuchen lässt.",
"Wenn beim Manne Leibesfehler entstehen, so zwingt man ihn nicht [die Frau] zu entlassen. Darauf sagte Rabban Simon, Sohn Gamliels: Wovon ist dies gesagt? Von den kleinen Fehlern; bei den grossen Fehlern aber zwingt man ihn sie zu entlassen.",
"Folgende [Männer] zwingt man [ihre Frauen] zu entlassen: Denjenigen, der mit Geschwüren behaftet ist, der einen Polypen hat, der [Excremente von Hunden] sammelt, der Kupfer schmilzt und den Gerber, sei es, dass sie diese Fehler schon hatten, bevor sie sich verheirateten, sei es, dass sie erst entstanden sind, nach- dem sie sich verheirateten. In all diesen Fällen sagte R. Meir, dass, obgleich er (der Mann) mit ihr (der Frau) es ausbedungen, sie dennoch erklären kann: ich dachte [anfangs], ich würde es aushalten können, jetzt aber kann ich es doch nicht aushalten. Die Weisen aber sagen: sie muss es selbst gegen ihren Willen aushalten, ausgenommen den mit Geschwüren Behafteten, weil sie ihm Abzehrung verursacht. Es geschah einst in Sidon, dass ein Gerber starb, der einen Bruder hatte, welcher auch Gerber war. Da sagten die Weisen: sie (die Witwe) kann erklären: „Deinen Bruder konnte ich ertragen, Dich aber kann ich nicht ertragen“."
],
[
"Wenn einer Frau Güter zufallen, bevor sie sich verlobt, so stimmen Bet-Schammai und Bet-Hillel darin überein, dass sie sie verkaufen oder verschenken darf und dies rechtskräftig ist. Wenn sie ihr zufallen, nachdem sie sich verlobt hat, so sagt Bet-Schammai: sie darf sie verkaufen, Bet-Hillel aber sagt: sie darf sie nicht verkaufen; es stimmen jedoch beide darin überein, dass, wenn sie sie verkauft oder verschenkt hat, dies rechtskräftig ist. Da sagte R. Jehuda: man fragte Rabban Gamliel: „Da er (der Mann) die Frau erworben, sollte er nicht auch deren Güter erwerben?“ Darauf erwiderte er ihnen: wir schämen uns bereits wegen der neuen [Güter], während ihr uns gar noch die alten aufbürden wollt! Wenn sie ihr zufallen, nachdem sie sich verheiratet hat, so stimmen beide darin überein, dass, wenn sie sie verkauft oder verschenkt hat, der Mann sie den Empfängern wieder fortnehmen darf. [Wenn sie ihr zufallen,] bevor sie sich verheiratet hat und sie sich dann verheiratet, so sagt Rabban Gamliel: wenn sie sie verkauft oder verschenkt hat, so ist dies rechtskräftig. Da sagte R. Chanina, Sohn Akabjas: man fragte Rabban Gamliel: „Da er die Frau erworben, sollte er nicht auch deren Güter erwerben?“ Darauf erwiderte er ihnen: wir schämen uns bereits wegen der neuen [Güter], während ihr uns gar noch die alten aufbürden wollt!",
"R. Simon macht einen Unterschied zwischen den einen Gütern und den andren: Güter nämlich, die dem Manne bekannt sind, darf sie nicht verkaufen, und wenn sie sie [dennoch] verkauft oder verschenkt hat, so ist dies nichtig; [Güter aber,] die dem Manne nicht bekannt sind, darf sie nicht verkaufen, wenn sie sie aber dennoch verkauft oder verschenkt hat, so ist dies rechtskräftig.",
"Wenn ihr Geld zufällt, so wird dafür ein Grundstück gekauft und er hat davon die Nutzniessung. [Wenn ihr] Früchte [zufallen], die bereits vom Boden getrennt sind, so wird dafür ein Grundstück gekauft und er hat davon die Nutzniessung. Waren sie jedoch noch mit dem Boden verbunden, so sagt R. Meir: man schätzt sie ab, wieviel sie mit Früchten wert sind und wieviel sie ohne Früchte wert sind, und für den Überschuss wird ein Grundstück gekauft und er hat davon die Nutzniessung. Die Weisen aber sagen: die noch mit dem Boden verbundenen [Früchte] gehören ihm, die bereits vom Boden getrennten gehören ihr; es wird für diese ein Grundstück gekauft und er hat davon die Nutzniessung.",
"R. Simon sagt: dort, wo er einen Vorteil bei ihrem Eintritt [in die Ehe] hat, ist er im Nachteil bei ihrem Scheiden; dort, wo er im Nachteil bei ihrem Eintritt ist, hat er einen Vorteil bei ihrem Scheiden. Die Früchte [nämlich], die noch mit dem Boden verbunden sind, gehören bei ihrem Eintritt ihm, bei ihrem Scheiden ihr; die vom Boden getrennt sind, gehören bei ihrem Eintritt ihr, bei ihrem Scheiden ihm.",
"Wenn ihr alte Knechte und Mägde zufallen, so werden sie verkauft, und dafür wird ein Grundstück gekauft und er hat davon die Nutzniessung. Rabban Simon, Sohn Gamliels aber sagt: sie braucht sie nicht zu verkaufen, weil sie zum Ansehen ihres Vaterhauses gehören. Wenn ihr alte Olivenbäume oder Weinstöcke zufallen, so werden sie als Holz verkauft, und dafür wird ein Grundstück gekauft und er hat davon die Nutzniessung. R. Jehuda aber sagt: sie braucht sie nicht zu verkaufen, weil sie zum Ansehen ihres Vaterhauses gehören. Wenn jemand für die Güter seiner Frau Auslagen macht, so hat er, gleichviel, ob er viel ausgegeben und wenig genossen oder [ob er] wenig [ausgegeben] und viel genossen, ausgegeben, was er ausgegeben und genossen, was er genossen. Hat er jedoch Ausgaben, aber keinen Nutzen gehabt, so schwört er, wieviel er ausgegeben und bekommt es [ersetzt].",
"Wenn einer auf die Leviratsehe wartenden Frau Güter zufallen, so stimmen Bet-Schammai und Bet-Hillel darin überein, dass sie sie verkaufen oder verschenken darf und dies rechtskräftig ist. Wie hat man, wenn sie stirbt, mit ihrer Ketuba und dem mit ihr ein- und ausgehenden Vermögen zu verfahren? Bet-Schammai sagt: es teilen die Erben des Gatten mit den Erben ihres Vaters. Bet-Hillel aber sagt: die Güter bleiben in ihrem Rechtszustand, die Ketuba [bleibt] im Besitze des Gatten und das mit ihr ein- und ausgehende Vermögen im Besitze der Erben ihres Vaters.",
"Wenn sein Bruder Geld hinterlassen hat, so wird dafür ein Grundstück gekauft und er hat davon die Nutzniessung. [Hinterliess er] Früchte, die vom Boden bereits getrennt waren, so wird dafür ein Grundstück gekauft und er hat davon die Nutzniessung. Waren sie noch mit dem Boden verbunden, so sagt R. Meir: man schätzt sie ab, wieviel sie mit Früchten wert sind und wieviel sie ohne Früchte wert sind, und für den Überschuss wird ein Grundstück gekauft und er hat davon die Nutzniessung. Die Weisen aber sagen: die Früchte, die noch mit dem Boden verbunden sind, gehören ihm, was aber die vom Boden getrennten [Früchte] betrifft, so erwirbt sic derjenige, der [dem andren] zuvorkommt. Kommt er [ihr] zuvor, so erwirbt er sie; kommt sie [ihm] zuvor, so wird dafür ein Grundstück gekauft und er hat davon die Nutzniessung kommt sie [ihm] zuvor, so wird dafür ein Grundstück gekauft und er hat davon die Nutzniessung. Hat er sie heimgeführt, so gilt sie in jeder Hinsicht als seine Gattin, nur dass ihre Ketuba zu Lasten des Vermögens ihres ersten Gatten fällt.",
"Er kann zu ihr nicht sagen: „hier liegt Deine Ketuba auf dem Tisch,“ es haften vielmehr alle seine Güter für ihre Ketuba. (A. L.: Ebenso kann kein Mann zu seiner Frau sagen: „hier liegt Deine Ketuba auf dem Tisch,“ es haften vielmehr alle seine Güter für ihre Ketuba.) Wenn er sich von ihr scheidet, so hat sie nur ihre Ketuba [zu beanspruchen]. Heiratet er sie dann wieder, so steht sie allen Frauen gleich und hat nur ihre Ketuba [zu beanspruchen]."
],
[
"Wenn jemand seiner Frau schriftlich erklärt: „ich will kein Recht und keinen Anspruch auf Deine Güter haben,“ so geniesst er [dennoch] ihre Früchte, solange sie lebt, und wenn sie stirbt, beerbt er sie. Wenn dem aber so ist, wozu schrieb er ihr dann: „ich will kein Recht und keinen Anspruch auf Deine Güter haben?“ Damit, wenn sie sie verkauft oder verschenkt, dies rechtskräftig sei. Wenn er ihr schriftlich erklärt: „ich will kein Recht und keinen Anspruch auf Deine Güter und deren Früchte haben,“ so darf er ihre Früchte nicht geniessen, solange sie lebt, sobald sie aber stirbt, beerbt er sie. R. Jehuda aber sagt: er darf immer die Früchte der Früchte geniessen, es sei denn, dass er ihr schriftlich erklärt: „ich will kein Recht und keinen Anspruch haben auf Deine Güter und deren Früchte und die Früchte von deren Früchten bis ins Unendliche.“ Wenn er ihr schriftlich erklärt: „ich will kein Recht und keinen Anspruch haben auf Deine Güter und deren Früchte (und die Früchte von deren Früchten) weder bei Deinen Lebzeiten noch nach Deinem Tode,“ so geniesst er ihre Früchte nicht, solange sie lebt, und beerbt sie nicht, wenn sie stirbt. Rabban Simon, Sohn Gamliels, sagt: wenn sie stirbt, beerbt er sie wohl, weil er etwas ausbedungen hat, was gegen eine Vorschrift der Thora verstösst, und wenn jemand etwas ausbedingt, was gegen eine Vorschrift der Thora verstösst, so ist seine Bedingung ungiltig.",
"Wenn jemand stirbt und eine Frau und einen Gläubiger und Erben hinterlässt, während er ein hinterlegtes Gut oder ein Darlehn in fremden Händen hat, so sagt R. Tarphon: es wird dem Schwächsten unter ihnen gegeben. R. Akiba aber sagt: man übt kein Mitleid im Gericht; es wird vielmehr den Erben gegeben, denn alle [Andren] müssen schwören, die Erben aber brauchen nicht zu schwören.",
"Wenn jemand Früchte hinterlässt, die vom Boden getrennt sind, so erwirbt sie derjenige, der sie zuerst in Besitz nimmt. Wenn aber die Frau sich mehr [davon] aneignet, als ihre Ketuba beträgt oder der Gläubiger mehr, als seine Schuld beträgt, dann wird, so sagt R. Tarphon, der Überschuss dem Schwächsten unter ihnen gegeben. R. Akiba aber sagt: man übt kein Mitleid im Gericht; es wird vielmehr den Erben gegeben, denn alle [Andren] müssen schwören, die Erben aber brauchen nicht zu schwören.",
"Wenn jemand seine Frau als Verkäuferin einsetzt oder zur Verwalterin ernennt, so kann er von ihr einen Eid verlangen, wann er will, R. Elieser sagt: sogar betreffs ihres Spinnrockens oder ihres Teiges.",
"Wenn er ihr schriftlich erklärt: „ich werde weder ein Gelübde noch einen Eid Dir auferlegen,“ so kann er von ihr keinen Eid verlangen, wohl aber kann er von ihren Erben oder ihren Rechtsnachfolgern einen Eid verlangen. [Wenn er erklärt]: „ich werde weder Dir noch Deinen Erben noch Deinen Rechtsnachfolgern ein Gelübde oder einen Eid auferlegen,“ so kann er weder von ihr noch von ihren Erben noch von ihren Rechtsnachfolgern einen Eid verlangen, wohl aber können seine Erben von ihr oder ihren Erben oder ihren Rechtsnachfolgern einen Eid verlangen. [Wenn er erklärt]: „weder ich noch meine Erben noch meine Rechtsnachfolger werden Dir oder Deinen Erben oder Deinen Rechtsnachfolgern ein Gelübde oder einen Eid auferlegen,“ so können weder er noch seine Erben noch seine Rechtsnachfolger von ihr oder ihren Erben oder ihren Rechtsnachfolgern einen Eid verlangen.",
"Wenn sie von dem Grabe ihres Mannes in das Haus ihres Vaters geht, oder wenn sie in das Haus ihres Schwiegervaters zurückkehrt, ohne zur Verwalterin eingesetzt zu sein, so können die Erben von ihr keinen Eid verlangen; ist sie aber zur Verwalterin eingesetzt, so können die Erben wohl für das Spätere einen Eid von ihr verlangen, für das Frühere aber können sie keinen Eid von ihr verlangen.",
"Wenn eine Frau eine Teilzahlung ihrer Ketuba eingesteht, so erhält sie [den Rest] nur gegen einen Eid bezahlt. Sagt ein Zeuge gegen sie aus, dass sie bezahlt sei, so bekommt sie nur gegen einen Eid bezahlt. Von Gütern der Waisen, von hypothekarisch belasteten Gütern und in seiner (des Mannes) Abwesenheit bekommt sie nur gegen einen Eid bezahlt.",
"Was heisst: „sie gesteht eine Teilzahlung ihrer Ketuba ein?“ Wenn ihre Ketuba tausend Sus betrug und er zu ihr sagt: „Du hast Deine [ganze] Ketuba erhalten,“ sie aber erklärt: „ich habe nur eine Mine erhalten,“ so bekommt sie [den Rest] nur gegen einen Eid bezahlt. Was heisst: „ein Zeuge sagt gegen sie aus, sie sei bereits bezahlt?“ Wenn ihre Ketuba tausend Sus betrug und er zu ihr sagt: „Du hast Deine [ganze] Ketuba erhalten,“ sie aber erklärt: „ich habe nichts erhalten,“ und ein Zeuge aussagt, dass sie bereits bezahlt sei, so bekommt sie nur gegen einen Eid bezahlt. Was heisst: „von hypothekarisch belasteten Gütern?“ Wenn er seine Güter an Andre verkauft hat und sie (die Frau) sich von den Käufern bezahlt machen will, so erhält sie nur gegen einen Eid bezahlt. Was heisst: „von den Gütern der Waisen?“ Wenn er gestorben ist und seine Güter den Waisen hinterlassen hat und sie sich von den Waisen bezahlt machen will, so bekommt sie nur gegen einen Eid bezahlt. Was heisst: „in seiner Abwesenheit?“ Wenn er nach einem fernen Lande gegangen ist und sie sich in seiner Abwesenheit bezahlt machen will, so bekommt sie nur gegen einen Eid bezahlt. R. Simon sagt: wenn sie ihre Ketuba fordert, können die Erben einen Eid von ihr verlangen; wenn sie aber ihre Ketuba nicht fordert, können die Erben keinen Eid von ihr verlangen.",
"Wenn sie einen Scheidebrief ohne die Ketuba vorlegt, so kann sie [dennoch] ihre Ketuba erheben. [Wenn sie] die Ketuba ohne den Scheidebrief [vorlegt] und sagt: „mein Scheidebrief ist verloren gegangen,“ er aber erklärt: „meine Quittung ist verloren gegangen,“ ebenso wenn ein Gläubiger einen Schuldschein ohne den Prosbol vorlegt, so bekommen sie nicht bezahlt. Rabban Simon, Sohn Gamliels, sagt: seit der Zeit der Gefahr kann eine Frau ihre Ketuba auch ohne den Scheidebrief einfordern und ein Gläubiger [die Schuld] auch ohne Prosbol erheben. [Wenn eine Frau] zwei Scheidebriefe und zwei Ketubot [vorlegt], so erhebt sie zwei Ketubot. [Wenn sie vorlegt] zwei Ketubot und einen Scheidebrief oder eine Ketuba und zwei Scheidebriefe oder eine Ketuba und einen Scheidebrief und [einen Nachweis über] den Tod [ihres Gatten], so kann sie nur eine Ketuba erheben, denn wer sich von seiner Frau scheidet und sie dann wieder heiratet, nimmt sie nur unter der Bedingung der ersten Ketuba wieder. Wenn der Vater seinen minderjährigen Sohn verheiratet, so bleibt ihre (der Frau) Ketuba in Kraft, denn er hat sie unter dieser Bedingung (als Frau) behalten. Wenn jemand zugleich mit seiner Frau [zum Judentum] übertritt, so bleibt ihre Ketuba in Kraft, denn er hat sie unter dieser Bedingung (als Frau) behalten."
],
[
"Wenn jemand zwei Frauen geheiratet hat und stirbt, so hat die erste das Vorrecht vor der zweiten, und die Erben der ersten haben das Vorrecht vor den Erben der zweiten. Wenn jemand zunächst eine Frau heiratet und diese stirbt und er dann eine zweite heiratet, worauf er stirbt, so haben die zweite und deren Erben das Vorrecht vor den Erben der ersten.",
"Wenn jemand zwei Frauen geheiratet hat und diese sterben, worauf auch er stirbt, und die Waisen die Ketuba ihrer Mutter fordern, während nur der Betrag der beiden Ketubot vorhanden ist, so teilen sie zu gleichen Teilen. War aber dort ein Überschuss von einem Denar, so erhalten die einen die Ketuba ihrer Mutter und die andren gleichfalls die Ketuba ihrer Mutter. Wenn die Waisen sagen: „wir wollen das Vermögen unsres Vaters um einen Denar höher berechnen,“ damit sie die Ketuba ihrer Mutter erhalten, so hört man auf sie nicht, sondern schätzt das Vermögen gerichtlich ab.",
"Waren darunter Güter, die ihnen (den Erben) erst zufallen sollten, so gelten sie nicht als bereits in deren Besitz. R. Simon sagt: selbst wenn darunter Güter sind, die nicht hypothekarisch verpfändbar sind, so nützt es nichts, es sei denn, dass darunter hypothekarisch verpfändbare Güter vorhanden sind, die den Wert der beiden Ketubot um einen Denar übersteigen.",
"Wenn jemand drei Frauen geheiratet hat und stirbt und die Ketuba der einen eine Mine, die der zweiten 200 [Denar] und die der dritten 300 [Denar] beträgt, dort aber [im ganzen] nur eine Mine vorhanden ist, so teilen sie zu gleichen Teilen. Sind dort 200 Denar vorhanden, so erhält die [Frau] mit [der Ketuba von] einer Mine 50 Denar, die aber mit [der Ketuba von] 200 und 300 Denar erhalten je drei Golddenar. Sind dort 300 Denar vorhanden, so erhält die mit [der Ketuba von] einer Mine 50 Denar, die mit [der Ketuba von] 200 Denar eine Mine und die mit [der Ketuba von] 300 Denar sechs Golddenar. Ebenso teilen drei Personen, die Geld in einen Beutel getan und dann Verlust oder Gewinn gehabt haben, nach diesem Verhältnis.",
"Wenn jemand vier Frauen geheiratet hat und stirbt, so hat die erste das Vorrecht vor der zweiten, die zweite vor der dritten und die dritte vor der vierten. Die erste muss einen Eid leisten der zweiten, die zweite der dritten, die dritte der vierten, die vierte aber bekommt ohne Eid bezahlt. Ben Nannas sagt: sollte diese, weil sie die letzte ist, einen Vorzug haben? Auch sie bekommt nur gegen einen Eid bezahlt. Wenn sie alle an einem Tage ausgestellt sind, so hat immer die Frau den Vorzug, deren Ketuba auch nur eine Stunde früher als die der andren ausgefertigt ist; deshalb pflegte man in Jerusalem auch die Stunden einzuschreiben. Waren sie alle zu gleicher Stunde ausgestellt und dort nur eine Mine vorhanden, so teilen sie zu gleichen Teilen.",
"Wenn jemand zwei Frauen geheiratet und dann sein Feld verkauft hat und die erste dem Käufer schriftlich erklärt: „ich will kein Recht und keinen Anspruch an Dich haben“, so kann es die zweite dem Käufer und die erste der zweiten und der Käufer der ersten fortnehmen, und so geht es im Kreise hin und her, bis sie einen Vergleich miteinander machen. Ebenso ist es bei einem Gläubiger und bei einer Frau, die eine Gläubigerin ist."
],
[
"Die Witwe wird aus dem Vermögen der Waisen unterhalten; der Ertrag ihrer Händearbeit gehört ihnen, und sie sind nicht verpflichtet sie beerdigen zu lassen. Ihre Erben und zwar diejenigen, die ihre Ketuba erben, sind verpflichtet sie beerdigen zu lassen.",
"Eine Person, die nach der Verlobung oder nach der Heimführung Witwe geworden, darf auch ohne Zuziehung eines Gerichtes verkaufen. R. Simon aber sagt: [ist sie] nach der Heimführung [verwitwet], so darf sie ohne Zuziehung eines Gerichtes verkaufen; [ist sie jedoch bereits] nach der Verlobung [verwitwet], so darf sie nur in Gegenwart eines Gerichtes verkaufen, da sie keinen Anspruch auf Unterhalt hat, und jede Frau, die keinen Anspruch auf Unterhalt hat, darf nur in Gegenwart eines Gerichtes verkaufen.",
"Wenn sie (die Witwe) ihre [ganze] Ketuba oder einen Teil davon verkauft, wenn sie ihre Ketuba oder einen Teil davon verpfändet, wenn sie ihre Ketuba oder einen Teil davon einem Andren schenkt, so darf sie den Rest nur in Gegenwart eines Gerichtes verkaufen. Die Weisen aber sagen: sie darf selbst vier- bis fünfmal verkaufen und [gleichwohl] zum Zwecke ihre Unterhalts ohne Zuziehung eines Gerichtes verkaufen, indem sie einschreibt: „zum Zwecke des Unterhalts habe ich verkauft.“ Eine Geschiedene darf nur in Gegenwart eines Gerichtes verkaufen.",
"Wenn eine Witwe, deren Ketuba 200 [Denar] beträgt, etwas, das nur eine Mine wert ist, für 200 Denar, oder etwas, das 200 Denar wert ist, für eine Mine verkauft, so hat sie ihre Ketuba [hiermit] erhalten. Wenn ihre Ketuba nur eine Mine beträgt und sie etwas, das eine Mine und einen Denar wert ist, für eine Mine verkauft, so ist ihr Verkauf nichtig; selbst wenn sie erklärt: „ich werde den Denar den Erben zurückgeben,“ ist ihr Verkauf dennoch nichtig. Rabban Simon, Sohn Gamliels, sagt: ihr Verkauf ist giltig, es sei denn, dass dort so viel war, dass sie bei einem Felde ein Stück von neun Kab [Aussaat] oder bei einem Garten ein Stück von einem halben Kab [Aussaat] und nach den Worten des R. Akiba ein Stück von einem Viertel [Kab Aussaat] übrig gelassen hätte. Wenn ihre Ketuba 400 Sus beträgt und sie dem einen für eine Mine und dem andren auch für eine Mine, dem letzten jedoch etwas, das eine Mine und einen Denar wert ist, für eine Mine verkauft, so ist der Verkauf an den letzten nichtig, der an alle Andren aber giltig.",
"Wenn die Richter bei ihrer Abschätzung [den Wert] um ein Sechstel zu wenig oder um ein Sechstel zu hoch ansetzen, so ist ihr Verkauf nichtig. Rabban Simon, Sohn Gamliels, sagt: ihr Verkauf ist giltig; worin hätte sonst das Gericht einen Vorzug? Wenn sie aber eine Prüfungs-Urkunde ausgestellt haben, so ist, selbst wenn sie etwas, das nur eine Mine wert war, für 200 Denar, oder etwas, das 200 Denar wert war, für nur eine Mine verkauft haben, ihr Verkauf giltig.",
"Eine Frau, die die Weigerung erklärt, eine Frau, die mit ihrem Manne im zweiten Grade verwandt ist und eine Unfruchtbare haben weder Anspruch auf die Ketuba, noch auf die Früchte, noch auf Verpflegung, noch auf [Ersatz für] die Abnutzung. Hat er sie jedoch von vornherein als Unfruchtbare geheiratet, so hat sie Anspruch auf die Ketuba. Eine Witwe, die einen Hohenpriester, eine Geschiedene oder eine Chaluza, die einen gemeinen Priester, ein weiblicher Bastard oder eine Nethina, die einen Israeliten geheiratet, sowie die Tochter eines Israeliten, die einen Nathin oder einen Bastard geheiratet, haben Anspruch auf die Ketuba."
],
[
"Wenn jemand eine Frau heiratet und sie sich von ihm ausbedingt, dass er ihre Tochter fünf Jahre lang zu ernähren habe, so ist er verpflichtet sie fünf Jahre lang zu ernähren. Wenn sie dann einen andren heiratet und sich [auch] von diesem ausbedingt, dass er ihre Tochter fünf Jahre lang zu ernähren habe, so ist [auch] er verpflichtet sie fünf Jahre lang zu ernähren. Es kann der Erste nicht sagen: „wenn sie zu mir kommt, will ich sie ernähren,“ er muss ihr vielmehr den Unterhalt dorthin bringen, wo die Mutter ist. Ebenso können beide [Männer] nicht sagen: „wir wollen sie gemeinsam ernähren,“ es muss vielmehr der eine sie ernähren und der andre ihr das Geld für den Unterhalt geben.",
"Sobald sie heiratet, muss ihr der Gatte den Unterhalt und jene [Männer] das Geld für den Unterhalt geben. Wenn jene sterben, so werden ihre Töchter von den freien Gütern ernährt, sie selbst aber wird von den [hypothekarisch] belasteten Gütern ernährt, weil sie als eine Gläubigerin betrachtet wird. Die vorsichtigen Männer pflegten [in die Ketuba] einzuschreiben: „ … unter der Bedingung, dass ich deine Tochter fünf Jahre lang ernähren werde, solange du bei mir bist.“",
"Wenn eine Witwe erklärt: „ich mag nicht aus dem Hause meines Gatten weichen,“ so können die Erben nicht zu ihr sagen: „kehre in das Haus deines Vaters zurück, und wir werden dich [dort] ernähren,“ sie müssen sie vielmehr in dem Hause ihres Gatten ernähren und ihr eine ihrem Stande entsprechende Wohnung geben. Erklärt sie: „ich mag nicht aus dem Hanse meines Vaters weichen,“ so können die Erben zu ihr sagen: „wenn du bei uns bleibst, so bekommst du Unterhalt, wenn du aber nicht bei uns bleibst, so bekommst du keinen Unterhalt.“ Wenn sie aber einwendet: „… weil sie selbst noch ein Kind und auch jene noch Kinder seien,“ so müssen sie sie ernähren, auch wenn sie im Hause ihres Vaters ist.",
"Solange sie im Hause ihres Vaters ist, kann sie jederzeit ihre Ketuba erheben; so lange sie aber im Hause ihres Gatten ist, kann sie ihre Ketuba nur bis zum Ablauf von 25 Jahren erheben, denn es ist möglich, dass sie in 25 Jahren soviel Mildtätigkeit geübt hat, als [dem Betrage] ihrer Ketuba entspricht. Dies sind die Worte des R. Meir, die er im Namen des Rabban Simon, des Sohnes des Gamliel, gesprochen hat. Die Weisen aber sagen: solange sie im Hause ihres Gatten ist, kann sie jederzeit ihre Ketuba erheben; solange sie jedoch im Hause ihres Vaters ist, kann sie ihre Ketuba nur bis zum Ablauf von 25 Jahren erheben. Wenn sie stirbt, müssen ihre Erben binnen 25 Jahren ihre Ketuba mahnen."
],
[
"Zwei Civil-Richter gab es in Jerusalem: Admon und Chanan, Sohn Abisaloms. Chanan tat zwei, Admon sieben Aussprüche: Wenn jemand nach einem fernen Lande gegangen ist und seine Frau Unterhalt fordert, so sagt Chanan: sie braucht erst am Ende, aber nicht gleich am Anfang zu schwören. Die Söhne der Hohenpriester aber stritten mit ihm und sagten: sie muss sowohl am Anfang als auch am Ende schwören. R. Dosa, Sohn des Archinos, sprach sich ebenso aus. R. Jochanan, Sohn Sakkai’s, aber sagte: Chanan hat richtig entschieden: „sie braucht nur am Ende zu schwören.“",
"Wenn jemand nach einem fernen Lande gegangen ist und ein Fremder dessen Frau ernährte, so sagt Chanan: dieser hat sein Geld verloren. Die Söhne der Hohenpriester aber stritten mit ihm und sagten: er schwört, wieviel Ausgaben er gehabt hat und erhält sie zurück. R. Dosa, Sohn des Archinos, sprach sich ebenso aus. R. Jochanan, Sohn Sakkai’s, aber sagte: Chanan hat richtig entschieden, er hat sein Geld auf das Geweih eines Hirsches gelegt.",
"Admon tat sieben Aussprüche: Wenn jemand stirbt und Söhne und Töchter hinterlässt, so sollen, wenn das Vermögen gross ist, die Söhne erben und die Töchter unterhalten werden; wenn aber wenig Vermögen vorhanden ist, so sollen die Töchter unterhalten werden und die Söhne mögen von Thür zu Thür [betteln] gehen. Admon sagt: [der Sohn kann erklären:] „Weil ich ein männlicher Spross bin, soll ich Schaden leiden?“ Da sagte Rabban Gamliel: mir leuchten die Worte Admons ein.",
"Wenn jemand von seinem Nächsten Krüge Oel fordert und dieser [leere] Krüge eingesteht, so sagt Admon: da er einen Teil der Klage zuge- steht, so muss er schwören. Die Weisen aber sagen: das Eingestandene ist nicht von derselben Art wie das Klageobjekt. Da sagte Rabban Gamliel: mir leuchten die Worte Admons ein.",
"Wenn jemand seinem Schwiegersohne Geld aussetzt und ihm dann den Fuss entgegenstreckt, so wartet sie, bis ihr Haupt grau wird. Admon aber sagt: sie kann erklären: „Hätte ich mir selbst das Geld ausgesetzt, so müsste ich freilich warten, bis mein Haupt grau wird; nun aber, da mein Vater es für mich ausgesetzt hat, was kann ich thun? Heirate oder entlasse mich.“ Da sagte Rabban Gamliel: die Worte Admons leuchten mir ein.",
"Wenn jemand ein Feld [einem Andren] streitig macht, während er selbst (in der Kaufurkunde) als Zeuge unterschrieben ist, so sagt Admon: er kann erklären: „Der zweite war mir lieber, der erste aber ist härter als er.“ Die Weisen aber sagen: er hat seine Ansprüche verloren. Wenn er es für einen Andren als [Grenz-] Zeichen angegeben hat, so hat er [auch] seine Ansprüche verloren.",
"Wenn jemand nach einem fernen Lande gegangen ist und der Weg zu seinem Felde verloren geht, so sagt Admon: er kann auf dem kürzesten Wege [dorthin] gehen. Die Weisen aber sagen: er muss sich einen Weg [auch] für hundert Mine kaufen oder er mag durch die Luft fliegen.",
"Wenn jemand einen Schuldschein auf seinen Nächsten vorlegt und dieser [eine Urkunde] vorzeigt, wonach jener ihm ein Feld verkauft hat, so sagt Admon: er kann erklären: „Wäre ich dir etwas schuldig gewesen, so hättest du dir das Deinige bezahlen lassen, als du mir das Feld verkauftest.“ Die Weisen aber sagen: jener war schlau, denn er verkaufte ihm das Feld nur deshalb, damit er es pfänden kann.",
"Wenn zwei Personen Schuldscheine auf einander vorlegen, so sagt Admon: [der eine kann erklären:] „Wenn ich dir etwas schuldig gewesen wäre, wie hättest du dann von mir geliehen?“ Die Weisen aber sagen: der eine lässt sich seinen Schuldschein und der andre den seinigen bezahlen.",
"Drei Provinzen werden hinsichtlich des Eherechts unterschieden: Judäa, das Transjordanland und Galiläa. Man zwingt [die Frau] nicht von einer Stadt nach einer andren oder von einer Grossstadt nach einer andren mitzuziehen, innerhalb derselben Provinz aber zwingt man sie von einer Stadt nach einer andren oder von einer Grossstadt nach einer andren mitzuziehen, nicht aber von einer [kleinern] Stadt nach einer Grossstadt oder von einer Grossstadt nach einer [kleinern] Stadt. Man zwingt sie aus einer schlechten Wohnung in eine gute, aber nicht aus einer guten in eine schlechte Wohnung zu ziehen. Rabban Simon, Sohn Gamliels, sagt: auch nicht aus einer schlechten Wohnung in eine gute, weil die gute Wohnung [sie] auf die Probe stellt.",
"Alle kann man zwingen nach Palästina zu ziehen, aber niemand [kann man zwingen von dort] fortzuziehen; alle kann man zwingen nach Jerusalem zu ziehen, aber niemand [kann man zwingen von dort] fortzuziehen, seien es Männer oder Frauen (A. L. oder Sklaven). Wenn jemand eine Frau in Palästina geheiratet hat und sich von ihr in Palästina scheiden lässt, so zahlt er ihr [die Ketuba] in palästinensischem Gelde aus. Wenn jemand eine Frau in Palästina geheiratet hat und sich von ihr in Kappadocien scheiden lässt, so zahlt er ihr [die Ketuba] in palästinensischem Gelde aus. Wenn jemand eine Frau in Kappadocien geheiratet hat und sich von ihr in Palästina scheiden lässt, so zahlt er ihr [die Ketuba] in palästinensischem Gelde aus. Rabban Simon, Sohn Gamliels, aber sagt: er zahlt ihr [die Ketuba] in kappadocischem Gelde aus. Wenn jemand eine Frau in Kappadocien geheiratet hat und sich auch in Kappadocien von ihr scheiden lässt, so zahlt er ihr [die Ketuba] in kappadocischem Gelde aus."
]
],
"sectionNames": [
"Chapter",
"Mishnah"
]
}