{
"language": "en",
"title": "Mishnah Avodah Zarah",
"versionSource": "https://www.talmud.de/tlmd/die-deutsche-mischna-uebersetzung",
"versionTitle": "Mischnajot mit deutscher Übersetzung und Erklärung. Berlin 1887-1933 [de]",
"priority": 0.5,
"versionNotes": "Ordnung Seraïm, übers. und erklärt von Ascher Samter. 1887.
Ordnung Moed, von Eduard Baneth. 1887-1927.
Ordnung Naschim, von Marcus Petuchowski u. Simon Schlesinger. 1896-1933.
Ordnung Nesikin, von David Hoffmann. 1893-1898.
Ordnung Kodaschim, von John Cohn. 1910-1925.
Ordnung Toharot, von David Hoffmann, John Cohn und Moses Auerbach. 1910-1933.",
"actualLanguage": "de",
"languageFamilyName": "german",
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"direction": "ltr",
"heTitle": "משנה עבודה זרה",
"categories": [
"Mishnah",
"Seder Nezikin"
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"text": [
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"Drei Tage vor den Festtagen der Heiden ist es verboten, mit ihnen Geschäfte zu machen; ihnen etwas zu leihen, oder von ihnen auszuleihen; ihnen ein Darlehen zu geben, oder von ihnen ein solches zu nehmen, ihnen zu zahlen oder sich von ihnen bezahlen zu lassen. R. Jehuda sagt: Man darf sich von ihnen bezahlen lassen, weil dies ihm Gram bereitet. Da sprachen sie zu ihm: Wenn es ihm auch jetzt Gram bereitet, so freut er sich doch I darüber] in späterer Zeit.",
"R. Ismael sagt: Drei Tage vorher und drei Tage nachher ist dies verboten. Die Weisen sagen: Vor ihren Festen ist es verboten, nach ihren Festen aber ist es erlaubt.",
"Folgendes sind die Feste der Heiden: Die Calenden, Saturnalien, der Siegestag, der Geburtstag der Könige, der Geburtstag und der Todestag; dies die Worte des R.Meir. Die Weisen aber sagen: Bei jedem Tode, wobei eine Verbrennung stattfindet, findet auch Götzendienst statt; findet aber dabei keine Verbrennung statt, so findet auch kein Götzendienst statt. Dagegen ist in Bezug auf den Tag, an dem Einer sich den Bart oder den Schopf schert, oder den Tag, an dem er von einer Seereise ans Land gestiegen, oder aus dem Gefängnisse herausgekommen, oder an dem ein Heide seinem Sohne Hochzeit macht, nur an diesem Tage und gegen diesen Mann das Verbot gültig.",
"Wenn in einer Stadt ein Götze ist, so ist außerhalb derselben [das Verkehren] erlaubt; ist der Götze außerhalb derselben, so ist [es] in derselben erlaubt. Ist es erlaubt, dahin zu gehen? Fühlt der Weg lediglich nach diesem Orte, so ist es verboten ; kann man aber auf diesem Wege auch nach einem andern Orte kommen, so ist es erlaubt. Wenn in einer Stadt ein Götzen fest ist, und es sind dort Kaufläden, die Teils bekränzt, Teils unbekränzt sind; — ein solcher hall traf sich einst in Bet-Schean, und es entschieden die Weisen, dass in den bekränzten verboten, in den unbekränzten aber erlaubt ist [zu kaufen.]",
"Folgende Dinge sind verboten, den Heiden zu verkaufen. Tannenäpfel oder weiße Feigen mit deren Stielen, Weihrauch und einen weißen Hahn. R. Jehuda sagt : Man darf ihm einen weißen Hahn mit andern Hähnen [zusammen], verkaufen, und wenn er allein [zu verkaufen] ist, so haue man ihm einen Finger ab; denn sie bringen nichts Verstümmeltes dem Götzen dar. Alle andern Dinge sind unbestimmt [zu verkaufen] erlaubt, bei ausdrücklicher Erklärung aber verboten. R. Meir sagt: Auch feine Datteln, Chazab- und Nikolaus-Datteln darf man den Heiden nicht verkaufen.",
"Wo es üblich ist, Kleinvieh den Heiden zu verkaufen, darf man [es] verkaufen; wo es Brauch ist, dass man [es] nicht verkauft, darf man [es] nicht verkaufen. Nirgends aber darf man ihnen verkaufen Großvieh, Kälber und Eselsfüllen, mögen sie unversehrt oder beschädigt sein. R Jehuda erlaubt es bei Beschädigtem. Ben Bethera erlaubt es beim Pferde.",
"Man darf ihnen keine Bären, Löwen oder sonst Etwas, wodurch den Leuten Schaden entstehen kann, verkaufen. Man darf ihnen nicht bauen helfen eine Basilika, einen Richtplatz, eine Rennbahn oder einen Richterstuhl; man darf ihnen aber öffentliche Bäder und [Privat-] Badehäuser bauen helfen. Kommt man an das Gewölbe, wo man ein Götzenbild aufstellt, so darf man nicht mit bauen.",
"Man darf keine Schmucksachen für Götzen machen, Halsketten, Nasenringe oder Fingerringe. R. Elieser sagt: Für Lohn ist es erlaubt. Man darf ihnen nichts am Boden Haftendes verkaufen; man darf dies aber verkaufen, nachdem es abgehauen ist. R. Jehuda sagt: Man darf es ihnen auch verkaufen mit der Bedingung, es abzuhauen. Man darf ihnen im Lande Israel keine Häuser, noch viel weniger Felder vermieten; in Syrien darf man ihnen wohl Häuser aber nicht Felder vermieten; im Auslande darf man ihnen Häuser verkaufen und Felder vermieten; dies die Worte des R. Meïr. R. Jose sagt: Im Lande Israel darf man ihnen Häuser vermieten, aber nicht Felder; in Syrien darf man ihnen Häuser verkaufen und Felder vermieten, im Auslande darf man ihnen Beides verkaufen.",
"Auch da, wo man erlaubt hat [dem Heiden ein Haus] zu vermieten, hat man dies nicht erlaubt, wenn er es als Wohnhaus gebrauchen will, weil er einen Götzen hineinbringen würde und es heißt (Deut. 7,26): „Lasse keinen Gräuel in Dein Haus kommen.‟ Nirgends aber darf man ihm ein Bad vermieten, weil es nach dem Namen des Eigentümers genannt wird."
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"Man darf kein Vieh in die Gasthöfe der Heiden stellen, weil sie der schändlichen Vermischung verdächtig sind. Es darf keine Frau mit ihnen allein sein, weil sie der Unzucht verdächtig sind. Es darf kein Mann mit ihnen allein sein, weil sie des Blut-Vergießens verdächtig sind. Es darf keine Israelitin einer Heidin Geburtshilfe leisten, (weil sie dadurch ein Kind für den Götzendienst gebären hilft), aber man darf von einer Heidin einer Israelitin Geburtshilfe leisten lassen. Es darf keine Israelitin das Kind einer Heidin säugen, aber man darf von einer Heidin das Kind einer Israelitin in deren eigenem Gebiete säugen lassen.",
"Man darf sich von ihnen eine Heilung des Vermögens, aber nicht eine Heilung der Person angedeihen lassen. Man darf sich nirgends von ihnen scheren lassen; dies die Worte R. Meïr’s. Die Weisen aber sagen: lm öffentlichen Gebiete ist es erlaubt, aber nicht mit ihm allein.",
"Folgende Dinge von Heiden sind verboten, und zwar selbst zur Nutzung: Wein, Essig von Heiden, der bei ihnen noch Wein gewesen, adrianische Scherbe und Tier-Felle, die dem Herzen gegenüber aufgerissen sind. R. Simon, Sohn Gamliels, sagt: Wenn der Riss rund ist, dann ist es verboten; ist er länglich, so ist es erlaubt. Fleisch, welches zum Götzen hineingebracht wird, ist erlaubt; was von dort herauskommt, ist verboten, weil es wie Toten-Opfer betrachtet wird; dies die Worte R. Akiba’s. Mit verboten; so R. Meïr. Die Weisen aber sagen: Deren Nutzung ist nicht denen,die zum Götzen wallfahrten, darf man keine Geschäfte machen , mit denen aber, welche davon herkommen, ist es erlaubt.",
"Schläuche und Krüge der Heiden, in denen Wein eines Israeliten eilige-füllt ist, sind auch zur Nutzung verboten; verboten. Trauben-Kerne und Hülsen von Heiden sind selbst zur Nutzung verboten; so R. Meïr. Die Weisen aber sagen: Solange sie feucht sind, sind sie verboten, aber wenn sietrocken sind, sind sie erlaubt. Muria und bitynischer Käse von Heiden sind selbst zur Nutzung verboten; so R. Meir Die Weisen aber sagen: Deren Nutzung ist nicht verboten.",
"Es sagte R. Jehuda: Einst richtete R. Ismael an R. Josua, als sie unterwegs waren, eine Frage, indem er zu ihm sprach: Warum hat man Käse der Heiden verboten? Da erwiderte er ihm: Weil sie die Milch durch Lab-Milch von Aaastieren gerinnen machen. Da sprach Jener zu ihm: Lab-Milch vom Ganzopfer ist doch strenger verboten, als Lab-Milch vom Aase, und dennoch hat man gesagt: „Ein Priester, der sich nicht ekelt, darf sie roh schlürfen‟ — Dies hat man ihm nicht zugestanden; vielmehr hat man gesagt: „Man darf sie nicht gemessen, aber man begeht dadurch keine Veruntreuung ‟ — darauf sprach R. Josua zu ihm : [Der Käse ist verboten], weil man die Milch mit Lab-Milch von Götzenopfer-Kälbern gerinnen macht. Da sprach Jener zu ihm: Wenn dem so ist, warum hat mau nicht auch die Nutzung davon verboten? — Da führte er ihn zu einem anderen Gegenstände hin, indem er zu ihm sprach: Bruder Ismael, wie liesest du: כי טונים דֹּדֶיךָ מיין. oder כי טובים דוֹדַיִךְ? Jener antwortete: כי טובים דוֹדַיִךְ. Da sprach er zu ihm: Die Sache ist nicht so; denn der nächste Vers belehrt darüber [welcher lautet:] לריח שְׁמָנֶיךָ טובים ",
"Folgende Dinge der Heiden sind verboten, aber nicht deren Nutzung: Milch, die ein Heide gemolken, ohne dass ein Israelit es gesehen, ihr Brod und Öl. (Rabbi und sein Gerichtshofhaben das Öl erlaubt). Gekochtes, Eingemachtes, worin sie Wein und Essig zu tun pflegen, kleingehackte Terith, Fischlake, in der kein Fisch ist, (in der keine Kalchit schwimmt), Ohilak, ein Stück Asant, gewürztes Salz — alle diese sind verboten, aber nicht deren Nutzung.",
"Folgende Dinge sind [auch] zu essen erlaubt: Milch, die ein Heide im Beisein eines Israeliten gemolken, Honig, weiche Trauben, — selbst wenn sie tropfen, macht deren Flüssigkeit nicht zur Unreinheit geeignet, — Eingemachtes, worin man nicht Wein und Essig zu tun pflegt, Terith, die nicht kleingehackt ist, Fischlake, in der ein Fisch ist, Blätter von Asant und eingelegte Olivenkuchen. R Jose sagt: die erweichten sind verboten. Die Heuschrecken, die aus dem Korbe kommen, sind verboten, die aber aus der Vorratskammer kommen, sind erlaubt. Dasselbe gilt hinsichtlich der Theruma."
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"Alle Bilder sind [zur Nutzung] verboten, weil sie einmal im Jahre angebetet werden; dies die Worte R. Meirs. Die Weisen aber sagen: Nur solche, die einen Stab, Vogel oder eine Kugel in der Hand haben. R. Simon, Sohn Gamliels, sagt: Jedes Bild, das irgend eine Sache in der Hand hat.",
"Findet Jemand Bruchstücke von Bildern, so sind diese erlaubt. Findet man die Figur einer Hand oder eines Fußes, so sind diese verboten, weil dergleichen angebetet wird.",
"Findet man Geräte, auf denen das Bild der Sonne, das Bild des Mondes, oder das Bild eines Drachen ist, so muss man sie in die Salzsee werfen. R. Simon, Sohn Gamliels, sagt: Nur wenn solche auf ansehnlichen Geräten sich befinden, sind sie verboten, sind sie aber auf unbedeutenden Geräten so sind sie erlaubt. R. Jose sagt: Man kann sie zerreiben und in den Wind streuen oder ins Meer werfen. Da sprachen sie zu ihm: Es würde dann ja Dünger daraus, und es heißt doch (Deut. 13,18): Es soll nicht das Geringste von dem Banne an Deiner Hand haften.",
"Es fragte Proklos, Sohn des Philosophos, Rabban Gamliel zu Akko, als dieser sich im Bade der Aphrodite badete, und sprach zu ihm: Es steht in eurer Tora geschrieben: „Es soll nicht das Geringste von dem Banne an deiner Hand haften,‟ — warum badest du im Bade der Aphrodite? Er sprach zu ihm: Man darf im Bade nicht antworten! Nachdem er herausgegangen war, antwortete er ihm: Ich bin ja nicht in ihr Gebiet gekommen, sie ist vielmehr in mein Gebiet gekommen! Man sagt nicht: „das Bad ist der Aphrodite zur Zierde gemacht worden‟, sondern: „Eine Aphrodite ist dem Bade zur Zierde gemacht worden.‟ Ferner: Wenn man dir auch viel Geld gäbe, würdest du nicht nackt und, nachdem du einen nächtlichen Zufall gehabt, vor deine Gottheit hintreten und vor ihr Urin lassen; diese aber steht an der Mündung des Kanals, und alle Leute urinieren vor ihr! Es heißt aber nur: „ihre Götter‟; d. h. nur das, was man wie einen Gott behandelt, ist verboten; was man aber nicht wie einen Gott behandelt, ist erlaubt.",
"Wenn Heiden Berge und Hügel an beten, so sind diese [zur Nutzung] erlaubt; was aber darauf sich befindet, ist verboten, denn es heißt (Deut. 7,25): „Habe kein Gelüste nach dem Silber und Gold, das auf ihnen ist, um es zu nehmen!‟ R. Jose der Galiläer, sagt: Es heißt (Deut. 12,2): „ihre Götter auf ihren Bergen,‟ aber nicht: „die Berge ihre Götter‟; „ihre Götter auf den Hügeln‟ aber nicht: „die Hügel ihre Götter ‟. Warum ist aber ein Götzenbaum verboten? Weil Menschen ihn gehandhabt haben, und Alles, wobei ein Handhaben von Menschen stattgefunden hat, verboten ist. Es sagte R. Akiba: Ich will [die Stelle] vor dir untersuchen und erklären. Überall, wo du einen hohen Berg, einen erhabenen Hügel und einen belaubten Baum siehst, wisse, dass dort ein Götze ist.",
"Wenn Jemand ein Haus neben einem Götzentempel hat und es fällt ein ; so darf er es nicht wieder aufbauen. Was soll er da tun? Er muss in sein Gebiet (vier Ellen) hineinrücken, wenn er baut. Gehörte die Wand zu seinem Hause und zum Götzentempel, so wird sie als in zwei gleiche Teile geteilt betrachtet. Deren Steine, Holz und Schutt verunreinigen, wie ein Kriechtier, denn es heißt (Deut. 7,26): „Du sollst ihn verabscheuen!‟ R. Akiba sagt: Wie eine Menstruierende, denn es heißt (Jes. 60,22): „Verwirf sie, gleich einer Leidenden, fort! sprich zu ihm.‟ Sowie demnach eine Menstruierende den, der sie trägt, verunreinigt, ebenso verunreinigt ein Götze den, der ihn trägt.",
"Es gibt dreierlei [Götzen-Häuser: Ein; Haus, das man ursprünglich zum Götzendienste erbaut hat, ist verboten; hat man es bloß zum Götzendienste übertüncht, mit Bildwerk versehen oder sonst was Neues daran gemacht, so braucht man nur das Neue wegzunehmen; hat man bloß einen Götzen hineingestellt und ihn wieder herausgenommen, so ist es erlaubt. Es gibt dreierlei [Götzen-]Steine: Ein Stein, den man ursprünglich zum Götzenbild-Gestell ausgehauen, ist verboten; hat man ihn bloß für den Götzen angestrichen, mit Bildwerk geschmückt oder sonst was Neues daran gemacht, so braucht man nur das Neue wegzunehmen; hat man bloß einen Götzen darauf gestellt und ihn wieder entfernt, so ist der Stein erlaubt. Es gibt dreierlei Ascherot: Ein Baum, den man ursprünglich zum Götzendienst gepflanzt hat, ist verboten, hat man ihn zum Götzendienste behauen oder beschnitten, und er hat neue Schösslinge hervorgebracht, so braucht man nur die neuen Schösslinge wegzunehmen ; hat man einen Götzen darunter gestellt und diesen dann nichtig gemacht, so ist jener erlaubt. Was heißt eine Aschera? Ein Baum, unter dem ein Götze steht. R. Simon sagt: Ein Baum, den man anbetet. Einst geschah es zu Zidon, dass man einen Baum an betete, unter dem ein Steinhaufe sich befand; da sprach R. Simon zu ihnen: Untersuchet diesen Steinhäufen! Man untersuchte ihn und fand ein Bild in demselben; da sprach er zu ihnen: Da sie das Bild anbeten, so können wir euch den Baum erlauben.",
"Man darf sich nicht in ihren Schatten setzen; hat man sich [dorthin] gesetzt, so bleibt man rein. Man darf nicht darunter vorübergehen; ist man vorübergegangen, so ist man unrein. Beeinträchtigt sie die Leute, so ist der darunter Vorübergehende rein. Man darf darunter im Winter Kräuter säen, aber nicht im Sommer; Lattich [darf man] jedoch weder im Sommer noch im Winter [darunter säen]. R. Jose sagt: Auch Kräuter im Winter nicht, weil das Laub darauf fällt und ihnen zum Dünger dient.",
"Hat man davon Holz genommen, so ist es zur Nutzung verboten. Hat man damit den Ofen geheizt, so muss dieser, wenn er neu war, eingerissen wer den; ist er alt, so muss man ihn auskühlen lassen. Hat man damit Brod gebacken, so ist dasselbe zur Nutzung verboten. Ist dies mit anderen [Broten] vermischt worden, so sind alle zur Nutzung verboten. R. Elieser sagt: Man soll den Nutzen in die Salzsee werfen. Da sprachen sie zu ihm: Bei Götzendienst gibt es keine Auslösung. Hat man davon ein Weberschiffchen gemacht, so ist es zur Nutzung verboten. Hat man damit ein Kleid gewoben, so ist auch das Kleid zur Nutzung verboten. Ist dies mit anderen [Kleidern] und diese anderen wieder mit anderen vermischt worden, so sind alle zur Nutzung verboten. R. Elieser sagt: Man so]] den Nutzen in die Salzsee werfen. Da sprachen sie zu ihm: Bei Götzendienst gibt es keine Auslösung.",
"In welcher Weise macht er sie nichtig? Wenn er dürre oder frische Zweige davon abgehauen, wenn er einen Stock oder eine Rute oder auch nur ein Blatt davon genommen hat, so ist sie nichtig. Hat er sie abgehobelt, so bleibt sie, wenn dies ihretwegen geschehen ist, verboten; geschah dies aber nicht ihretwegen, so ist sie erlaubt."
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"R. Ismael sagt: Drei Steine nebeneinander an der Seite des Merkulis sind verboten, sind dort aber nur zwei Steine, so sind sie erlaubt Die Weisen aber sagen: Diejenigcn, die als ihm zugehörig erscheinen, sind verboten, die aber nicht als ihm zugehörig erscheinen, sind erlaubt,",
"Findet man auf dessen Haupte Geld, Gewand oder Geräte, so sind sie erlaubt; aber Weintrauben - Gebinde, Achren-Kränze, Fläschchen mit Wein, Öl oder Mehl, überhaupt Alles, desgleichen auf dem Altar dargebracht wird, ist verboten.",
"Wenn ein Garten oder ein Bad einem Götzen gehört, so darf man von denselben ohne Dankesbezeugung einen Nutzen haben, aber nicht mit Dankesbezeugung. Gehören sie dem Götzen und zugleich Anderen, so darf mau sowohl mit als ohne Dankesbezeugung davon Nutzen haben.",
"Der Götze eines Heiden ist sogleich zur Nutzung verboten, der eines Israeliten aber ist erst dann verboten, wenn demselben gedient worden. Ein Heide kann sowohl seinen Götzen als den seines Nächsten nichtig machen; ein Israelit aber kann nicht den Götzen eines Heiden nichtig machen. Macht man einen Götzen nichtig, so hat man damit auch alle seine Dienstsachen nichtig gemacht, hat man aber nur die Dienstsachen nichtig gemacht, so sind bloß die Dienstsachen erlaubt, der Götze selbst aber verboten.",
"Wie macht man ihn nichtig? Hat man ihm die Spitze des Ohres, der Nase oder des Fingers abgehauen; hat man ihn zusammengedrückt, obwohl nichts davon weggenommen ist, so hat man ihn nichtig gemacht; hat man vor ihm ausgespieen oder uriniert; hat man ihn herumgeschleppt oder mit Kotli beworfen; so wird er nicht dadurch nichtig. Hat man ihn verkauft oder verpfändet, so sagt Rabbi: Er wird dadurch nichtig. Die Weisen aber sagen: Er wird nicht dadurch nichtig.",
"Wenn einen Götzen seine Verehrer zurückgelassen haben, so ist derselbe erlaubt, wenn dies in Friedenszeiten geschehen ; geschah es aber in Kriegszeiten, so bleibt er verboten. Götzengestelle der Könige sind erlaubt, weil man [nur], wenn die Könige vorüberziehen, Götzen darauf stellt.",
"Man fragte einst die Ältesten in Rom: Wenn Gott an den Götzen keinen Gefallen hat, warum vernichtet er sie nicht? Da sprachen sie zu ihnen: Wenn sie einer Sache dienten, welche die Welt nicht brauchte, so würde er sie vernichten; aber sie dienen der Sonne, dem Monde, den Sternen und den Tierkreis-Bildern — soll nun Gott der Thoren wegen seine Welt zerstören?! Da sprachen jene zu ihnen: Wenn dem so ist, so sollte er die Dinge, welche die Welt nicht braucht, vernichten und die stehen lassen, welche die Welt braucht! Sie antworteten ihnen : Dann würden wir die Verehrer dieser Dinge in ihrer Meinung bestärken ; denn sie würden sagen: Sehet, sie sind Götter,. da sie nicht untergegangen sind.",
"Man kann eine getretene Weinkelter vom Heiden kaufen, obwohl er mit der Hand [Weintrauben] nimmt und sie auf den Haufen legt; es kann nicht eher als Nesech-Wein verboten werden, bis er in die Kufe hlierabgeronnen ist. Ist er in die Kufe geronnen, so ist das, was in der Kufe ist, verboten, das Übrige aber erlaubt.",
"Man darf mit dem Heiden in der Kelter pressen; aber man darf nicht mit ihm Trauben lesen. Mit einem Israeliten, der seinen Wein in Unreinigkeit bereitet, darf man weder pressen noch lesen; man darf aber mit ihm Fässer in die Kelter tragen und von der Kelter bringen. Mit einem Bäcker, der in Unreinheit [Brod] bereitet, darf man weder kneten noch [den Teig] rollen, man darf aber mit ihm Brod in den Verkaufsladen tragen.",
"Wenn ein Heide neben der Wein-Kufe getroffen wird, so ist der Wein, wenn er darauf eine Schuldforderung hat, verboten, hat er keine darauf, so ist er erlaubt. Ist er in die Weinkufe gefallen und heraufgezogen worden, oder hat er [den Wein] mit einem Rohr gemessen, oder mit dem Rohr eine Hornisse herausgeschleudert, oder auf die Öffnung des schäumenden Fasses mit der Hand geschlafen — alle diese Fälle haben sich einst zugetragen, und man hat gesagt, der Wein soll verkauft werden. R. Simon aber erlaubt ihn. Hat er das Fass genommen und es (im Zorne) in die Kufe geworfen, — dies ereignete sich einst, und man hat den Wein erlaubt.",
"Wenn Liner den Wein eines Heiden in Reinheit bereitet und ihn im Bereiche des Heiden lässt, in einem Hause, das zur öffentlichen Straße offen ist; so ist der Wein, falls in der Stadt Heiden und Israeliten wohnen, erlaubt; wohnen aber lauter Heiden darin, so ist er verboten, es sei denn, dass er einen Hüter dahin setzt. Es braucht aber der Hüter nicht [beständig] dabei zu sitzen und acht zu geben ; sondern wenn er auch nur aus- und eingeht, ist der Wein erlaubt. R. Simon, Sohn Eleasars, sagt: Es ist einerlei, welches Heiden Bereich es ist.",
"Wenn Einer den Wein eines Heiden in Reinheit bereitet und ihn in dessen Bereiche lässt, so ist, wenn dieser ihm schreibt: „Ich habe von Dir Geld empfangen !‟ der Wein erlaubt. Falls aber dieser, wenn der Israelit ihn herausnehmen will, es nicht zulässt, bis er ihm das Geld dafür gegeben, — dies ereignete sich einst in Bet-Schean, und die Weisen haben ihn verboten."
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"Wenn Einer einen Arbeiter mietet, bei ihm an Nesech-Wein zu arbeiten, so ist sein Lohn verboten. Hat er ihn aber gemietet, bei ihm eine andere Arbeit zu verrichten, wenn er auch zu ihm gesagt hat: „Bringe mir ein Fass Nesech-Wein von einem Orte zum anderen.‟, so 1st sein Lohn erlaubt. Wenn Einer einen Esel mietet, darauf Nesech-Wein zu bringen, so ist der Lohn verboten. Hat er ihn aber gemietet, darauf zu sitzen; so ist, selbst wenn der Heide seine Flasche darauf gelegt hat, der Lohn erlaubt.",
"Wenn Nesech-Wein auf Trauben gefallen ist, so braucht man sie nur abzuwaschen, und sie sind erlaubt; waren sie aber aufgesprungen, so sind sie verboten. (Ist er auf Feigen oder DatteIn gefallen, so sind sie verboten, wenn sie einen Geschmack vom Weine erhalten haben.) Einst trug es sich zu, dass Boëthos, Sohn Sonins’, dürre Feigen zu Schiffe brachte und ein Fass Nesech-Wein zerbrach und darauf fiel; er befragte die Weisen, und sic erklärten sie für erlaubt. Folgendes ist die Regel: Wenn der beigegebene Geschmack ihm zum Vorteil gereicht, ist es verboten; gereicht aber der beigegebene Geschmack ihm nicht zum YorTeile, so ist es erlaubt, wie z. B. wenn Essig auf Graupen gefallen ist.",
"Wenn ein Heide mit einem Israeliten von einem Orte zum andern Krüge Wein bringt, so ist der Wein, wenn er als gehütet angesehen wird, erlaubt; wenn aber der Israelit ihm mitgeteilt hat, dass er sich entferne, [ist der Wein verboten], wenn die Zeit [der Entfernung] genügt, um anzubohren, [die gebohrte Öffnung wieder zu verstopfen und zu trocknen. R. Simon, Sohn Gamliels, sagt: [Die Zeit muss so viel sein], dass er [das Fass] aufspunden, wieder zuspunden , undes trocknen könne.",
"Wenn Einer seinen Wein auf einem Wagen oder einem Schiffe lässt und selbst einen kürzere Weg geht, oder in die Stadt geht und sich badet, so ist der Wein erlaubt. Hat er ihm aber mitgeteilt, dass er sich entferne, [so ist der Wein verboten] nach einer Zeit, die genügt, um anzubohren, zu verstopfen und zu trocknen. R. Simon, Sohn Gamliels, sagt: Nach einer Zeit, die genügt, um aufzuspunden, zuzuspunden und zu trocknen. Wenn Einer einen Heiden in seinem Laden lässt, so ist sein Wein erlaubt, wenn er selbst auch nur ab und zu geht. Wenn er ihm aber mitgeteilt hat, dass er sich entferne, [so ist der Wein verboten] nach einer Zeit, die genügt, um anzubohren, zu verstopfen und zu trocknen. R. Simon, Sohn Gamliels, sagt: Nach einer Zeit, die genügt, um aufzuspunden, zuzuspunden und zu trocknen.",
"Haben zwei von vier Brüdern zwei Schwestern geheiratet und es sterben die mit den Schwestern Verheirateten, so müssen letztere die Chaliza vollziehen und dürfen nicht in Leviratsehe genommen werden. Haben sie dieselben voreilig geehelicht, so müssen sie dieselben wieder entlassen. R. Elieser sagt: Nach Bet-Schammai dürfen sie dieselben behalten, und nach Bet-Hillel müssen sie dieselben entlassen.",
"Wenn eine Requisitions-Truppe in eine Stadt kommt und es ist Friedenszeit, so sind die offenen Fässer verboten, die verschlossenen erlaubt; ist aber Kriegszeit, so sind diese und jene erlaubt, weil dann keine Zeit ist Nesech-Wein zu machen.",
"Israelitische Handwerker, denen ein Heide ein Fass Nesech-Wein als Lohn schickt, dürfen zu ihm sagen : „gib uns stattdessen Geld!‟ Ist es aber schon in ihren Besitz gekommen, so ist dies verboten. Verkauft Jemand seinen Wein einem Heiden, so ist, wenn er den Preis bestimmt hat, bevor er ihn zugemessen, das dafür erhaltene Geld erlaubt. Hat er ihn aber zugemessen, bevor er den Preis bestimmt hatte, so ist das Geld verboten. Hat er den Trichter genommen und damit in die Flasche des Heiden eingemessen, und nachher hat er wieder in die Flasche eines Israeliten eingemessen, so ist, wenn im Trichter ein Überbleibsel vom Weine war, der Wein verboten. Wenn man [Wein]aus einem Gefäß in ein [anderes] Gefäß gießt, so ist das, wovon man abgegossen hat,. erlaubt; das aber, worin man eingegossen hat, verboten. ",
"Nesech-Wein ist verboten und macht verboten durch noch so Wenig. Wein unter Wein, Wasser unter Wasser [macht verboten] durch noch so Wenig. Wein unter Wasser oder Wasser unter Wein [macht nur verboten], wenn es einen Geschmack beigibt. Das ist die Regel: Eine Art [macht] Gleichartiges durch noch so Wenig, Ungleichartiges aber [nur] durch Beigeben eines Geschmackes [verboten].",
"Folgende Dinge sind verboten und machen verboten durch noch so Wenig: Nesech-Wein, Götzen, Felle von Tieren, denen das Herz ausgerissen worden, der zur Steinigung verurteilte Ochse, die Färse, der das Genick gebrochen wird, die Vögel des Aussätzigen, das Haar des Nasir, die Erstgeburt eines Esels, in Milch gekochtes Fleisch, der fortzuschickende Ziegenbock, und profane Tiere, welche im Tempelhofe geschlachtet worden, — alle diese sind verboten und machen verboten durch noch so Wenig.",
"Wenn Nesech-Wein in eine Weinkufe gefallen ist, so ist das Ganze zur Nutzung verboten. R. Simon, Sohn Gamliels, sagt: Man verkaufe das Ganze an einen Heiden, mit Ausnahme des darin befindlichen Nesech-Weines.",
"Eine steinerne Kelter, die ein Heide verpicht hat, trockne man ab, und sie ist rein; Betreffs einer hölzernen sagt Rabbi: Man trockene sie ab. Die Weisen aber sagen: Man muss das Pech abschälen. Eine irdene [Kelter] ist, selbst wenn man das Pech abgeschält hat, verboten.",
"Kauft Einer Geschirr von einem Heiden, so muss er, was man unterzutauchen pflegt, untertauchen; was ausgekocht wird, auskochen; was man im Feuer ausglüht, ausglühen. Bratspieße und Roste muss man im Feuer ausglühen; ein Messer aber braucht man nur abzuschleifen und es ist rein."
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"sectionNames": [
"Chapter",
"Mishnah"
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