{
"language": "en",
"title": "Mishnah Keritot",
"versionSource": "https://www.talmud.de/tlmd/die-deutsche-mischna-uebersetzung",
"versionTitle": "Mischnajot mit deutscher Übersetzung und Erklärung. Berlin 1887-1933 [de]",
"priority": 0.5,
"versionNotes": "Ordnung Seraïm, übers. und erklärt von Ascher Samter. 1887.
Ordnung Moed, von Eduard Baneth. 1887-1927.
Ordnung Naschim, von Marcus Petuchowski u. Simon Schlesinger. 1896-1933.
Ordnung Nesikin, von David Hoffmann. 1893-1898.
Ordnung Kodaschim, von John Cohn. 1910-1925.
Ordnung Toharot, von David Hoffmann, John Cohn und Moses Auerbach. 1910-1933.",
"actualLanguage": "de",
"languageFamilyName": "german",
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"direction": "ltr",
"heTitle": "משנה כריתות",
"categories": [
"Mishnah",
"Seder Kodashim"
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"text": [
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"Auf sechsunddreissig Vergehungen hat die Tora die Ausrottungsstrafe gesetzt: Wer seiner Mutter, der Frau seines Vaters, seiner Schwiegertochter, einem Manne oder einem Vieh beiwohnt, ein Weib, das Vieh über sich kommen lässt, wer einer Frau und ihrer Tochter, einer Ehefrau, seiner Schwester, der Schwester seines Vaters, der Schwester seiner Mutter, der Schwester seiner Frau, der Frau seines Bruders, der Frau des Bruders seines Vaters oder einem Weibe während ihrer Periode beiwohnt, wer eine Gotteslästerung ausspricht, einen Götzendienst begeht, von seinem Samen dem Molech hingibt oder Tote beschwört, wer den Schabbat entweiht, wer in Unreinheit Heiliges geniesst oder das Heiligtum betritt, wer Unschlitt, Blut, Übriggelassenes oder Verworfenes geniesst, wer [Opfer] ausserhalb schlachtet oder darbringt, wer Gesäuertes am Pessach geniesst, wer am Versöhnungstage etwas geniesst oder eine Arbeit verrichtet, wer das Salböl nachmacht, das Räucherwerk nachmacht oder sich mit dem Salböle salbt, und von Geboten [auf Unterlassung der über] das Pessachopfer und die Beschneidung.",
"Durch diese Übertretungen macht man sich im Falle der Vorsätzlichkeit der Ausrottungsstrafe schuldig, sind sie unabsichtlich begangen worden, muss man ein Sündopfer, und ist man sich ihrer nicht mit Bestimmtheit bewusst, muss man ein Zweifel-Schuldopfer bringen, ausser für die Verunreinigung des Heiligtums und des Heiligen, weil man dafür ein auf- und absteigendes Sündopfer zu bringen hat, dies die Worte des R. Meïr. Die Weisen sagen: Auch der Gotteslästerer [ist auszunehmen ], denn es heisst: „Ein Gesetz soll es für euch sein, für den, der die Tat unabsichtlich begeht,“ damit ist der Gotteslästerer ausgeschlossen, der keine Tat begeht.",
"Manche Frauen bringen ein Opfer und es wird verzehrt, manche bringen eines und es wird nicht verzehrt, und manche brauchen gar keines zu bringen. Folgende bringen ein Opfer und es wird verzehrt: Eine Frau, die etwas Vieh-, Wild- oder Vogelartiges abortiert — dies die Worte des R. Meïr, die Weisen sagen: Nur wenn es etwas Menschen-ähnliches an sich hat —, die einen Sandal, eine Fruchthaut, eine äusserlich entwickelte Hautblase abortiert, oder wenn das Kind zerschnitten herausgezogen worden ist. Ebenso bringt eine Sklavin, die abortiert hat, ein Opfer und es wird verzehrt.",
"Folgende bringen eines und es wird nicht verzehrt: Eine Frau, die abortiert hat, ohne dass man weiss, was sie abortiert hat, ebenso zwei Frauen, von denen eine etwas abortiert hat, das nicht zum Opfer verpflichtet, und die andere etwas, das zum Opfer verpflichtet. Darauf sagte R. Jose: In welchem Falle? Wenn sie sich die eine nach Osten und die andere nach Westen entfernt haben. Wenn sie aber beide zusammen da sind, bringen sie ein Opfer und es wird verzehrt.",
"Folgende bringen gar keines: Eine Frau, die eine Blase voll Wasser, voll Blut, voll sonstiger Gebilde, oder etwas Fisch-, Heuschrecken-, Insekten- oder Reptil-artiges abortiert, die am vierzigsten Tage abortiert und der das Kind seitwärts herausgezogen worden ist. R. Simon sagt: Für eine seitwärts erfolgte Geburt ist sie ein Opfer zu bringen verpflichtet.",
"Eine Frau, die in der Nacht zum einundachtzigsten Tage abortiert, ist nach Beth-Schammai nicht verpflichtet, ein Opfer zu bringen, nach Beth-Hillel ist sie dazu verpflichtet. Es sagten Beth-Hillel zu Beth-Schammai: „Was ist der Unterschied zwischen der Nacht zum einundachtzigsten Tage und dem einundachtzigsten Tage ? Wenn sie inbezug auf das Unreinwerden einander gleichstehen, sollen sie sich nicht auch inbezug auf die Opferverpflichtung einander gleichstehen?“ Darauf sagten zu ihnen Beth-Schammai: „Das ist nicht richtig! Wenn ihr von einer Fehlgeburt am einundachtzigsten Tage sprechet, die zu einer Zeit zur Welt gekommen ist, wo sie bereits ihr Opfer hätte darbringen können, wollt ihr daraus auf eine Fehlgeburt in der Nacht zum einundachtzigsten Tage schliessen, die nicht zu einer Zeit zur Welt gekommen ist, wo sie bereits ihr Opfer hätte darbringen können “? Darauf sagten zu ihnen Beth-Hillel: „Eine Fehlgeburt am einundachtzigsten Tage, der auf einen Schabbat fällt, mag den Gegenbeweis liefern, die ist nicht zu einer Zeit zur Welt gekommen, wo sie ihr Opfer hätte darbringen können, und doch ist sie verpflichtet, dafür ein Opfer zu bringen.“ Darauf sagten zu ihnen Beth-Schammai: „Das ist nicht richtig! Wenn ihr von einer Fehlgeburt am einundachtzigsten Tage, der auf einen Schabbat fällt, sprechet, wo man, wenn auch kein Privatopfer, so doch ein Gemeindeopfer darbringen kann, wollt ihr daraus auf eine Fehlgeburt in der Nacht zum einundachtzigsten Tage schliessen, wo man doch in der Nacht weder ein Privatopfer noch ein Gemeindeopfer darbringen kann? Die Blutunreinheit ist kein Beweis, denn abortiert eine Frau vor Ablauf der Tage ihrer Reinheit, ist ihr Blut unrein und sie braucht dennoch kein Opfer zu bringen.“",
"Eine Frau, die fünf zweifelhafte Blutflüsse oder fünf zweifelhafte Geburten hinter sich hat, bringt ein Opfer, dann darf sie von den Opfern essen, die übrigen darzubringen hat sie keine Verpflichtung. Waren es fünf unzweifelhafte Geburten oder fünf unzweifelhafte Blutflüsse, bringt sie auch e i n Opfer, dann darf sie von den Opfern essen, ist aber verpflichtet, auch noch die übrigen darzubringen. Einst stellten sich Taubenpaare in Jerusalem auf je einen Golddenar, da sagte R. Simon, Sohn des Gamliel: „Bei dieser Gotteswohnung ! Ich lasse die Nacht nicht vergehen, bis sie auf einen Silberdenar zu stehen kommen. Er begab sich zum Gerichtshöfe und lehrte: Eine Frau, die fünf unzweifelhafte Geburten oder fünf unzweifelhafte Blutflüsse hinter sich hat, bringt nur ein Opfer, dann darf sie von den Opfern essen, die übrigen darzubringen hat sie keine Verpflichtung. An demselben Tage noch kamen Taubenpaare auf je ¼ Silberdenar zu stehen."
],
[
"Vier gelten [bis sie ihr Opfer dargebracht haben] als unvollkommen gesühnt, und vier bringen ein Opfer für das vorsätzlich Begangene wie für unvorsätzlich Begangenes. Folgende gelten als unvollkommen gesühnt: Der durch einen Ausfluss unrein gewordene Mann, die durch einen Ausfluss unrein gewordene Frau, die Wöchnerin und der Aussätzige. R. Elieser, Sohn des Jakob, sagt: Ein Proselyt ist unvollkommen gesühnt, bis für ihn das Blut gesprengt worden ist, und ein Nasir inbezug auf den Weingenuss, das Scheren der Haare und die Verunreinigung.",
"Folgende bringen ein Opfer für das vorsätzlich Begangene wie für unvorsätzlich Begangenes: Wer einer [einem Manne angetrauten] Sklavin beigewohnt hat, ein Nasir, der sich verunreinigt hat, wer einen [falschen] Zeugnis - Eid und wer einen [falschen] Verwahrguts-Eid abgelegt hat.",
"Fünf bringen für wiederholte Übertretung nur ein Opfer und fünf bringen ein auf- und absteigendes Opfer. Folgende bringen für wiederholte Übertretung nur ein Opfer: Wer einer [einem Manne angetrauten] Sklavin wiederholt beigewohnt hat, ein Nasir, der sich wiederholt verunreinigt hat, wer seine Frau der Untreue mit mehreren Männern verdächtigt und ein Aussätziger, der [nacheinander] von mehreren Aussatzschäden befallen worden ist. Hat er sein Vogelpaar gebracht und ist dann wieder aussätzig geworden, werden sie ihm nicht angerechnet, bis er sein Sündopfer gebracht hat; R. Jehuda sagt: Bis er sein Schuldopfer gebracht hat.",
"Eine Frau, die mehrere Geburten hinter sich hat, wenn sie [zum Beispiel] innerhalb der achtzig Tage eine weibliche Fehlgeburt und dann wieder innerhalb der achtzig Tage eine weibliche Fehlgeburt, oder wenn sie Mehrlinge in mehreren Fehlgeburten geboren hat; R Jehuda sagt: Sie bringt ein Opfer für die erste, für die zweite bringt sie keines, dann bringt sie wieder eines für die dritte und für die vierte bringt sie keines. Folgende bringen ein auf- und absteigendes Opfer: Für einen falschen Zeugnis-Eid, für Übertretung eines Ausspruch-Eides, für Verunreinigung des Heiligtums und des Heiligen , die Wöchnerin und der Aussätzige. Worin unterscheiden sieb die Bestimmungen [über den Beischlaf] einer feinem Manne an getrauten ] Sklavin von den bei allen anderen Beischlaf-Verboten? Sie sind sich nicht gleich, weder betreff der Bestrafung noch betreff des Opfers. Denn für jeden anderen verbotenen Beischlaf ist ein Sündopfer zu bringen, für den der Sklavin ein Schuldopfer, [für jeden anderen ein weibliches Tier, für den der Sklavin ein männliches,] bei jedem anderen sind der Mann und die Frau einander gleichgestellt sowohl betreff der Geisselstrafe wie betreff des Opfers, bei dem der Sklavin ist betreff der Geisselstrafe der Mann nicht der Frau gleichgestellt, die Frau nicht dem Manne inbetreff des Opfers, bei jedem anderen gilt schon die geschlechtliche Berührung dem vollendeten Beischlafe gleich und macht man sich durch jede einzelne Beischlafsvollziehung besonders strafbar, dagegen besteht für den der Sklavin die strengere Bestimmung, dass dabei die vorsätzliche Tat der unvorsätzlichen gleichsteht.",
"Was für eine Sklavin ist gemeint ? Eine solche, die halb Sklavin und halb frei ist, denn so heisst es: „und vollständig ist sie noch nicht ausgelöst,„ dies die Worte des R. Akiba. R. Ismael sagt: Es ist eine Voll-Sklavin damit gemeint. R. Eleasar, Sohn des Asarja, sagt: Alle Beischlafsverbote sind ausdrücklich ausgesprochen, es ist nur das eine übrig, das mit einer, die halb Sklavin und halb frei ist.",
"Bei allen anderen Beischlafsverboten ist, wenn der eine Teil grossjährig und der andere minderjährig ist, [nur] der minderjährige straffrei, wenn der eine in wachem und der andere in schlafendem Zustande war, nur der, der in schlafendem Zustande war, straffrei, und wenn der eine ohne Vorsatz und der andere mit Vorsatz gehandelt hat, hat derjenige, der ohne Vorsatz gehandelt hat, ein Sündopfer zu bringen, und den, der mit Vorsatz gehandelt hat, trifft die Ausrottungsstrafe."
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"Wenn man zu jemand sagt: Du hast Unschlitt gegessen ! muss er ein Sündopfer bringen. Sagt ein Zeuge, dass er es gegessen, und ein Zeuge, dass er es nicht gegessen hat, sagt eine Frau, dass er es gegessen, und eine Frau, dass er es nicht gegessen hat, bringt er ein Zweifel-Schuldopfer. Sagt ein Zeuge, dass er es gegessen hat, und er selbst sagt: Ich habe es nicht gegessen ! braucht er keines zu bringen. Sagen zwei, dass er es gegessen hat, und er selbst sagt: Ich habe es nicht gegessen! muss er nach R. Meir eines bringen. Es sagte R. Meir: Wenn zwei [Zeugen] die schwerere Todesstrafe über ihn bringen können, sollen sie ihn zu der leichteren Verpflichtung, ein Opfer zu bringen, nicht verpflichten? Darauf sagte man zu ihm: Wie aber, wenn er sagen wollte: Ich habe es mit Vorsatz getan ?",
"Hat jemand Unschlitt und noch ein Mal Unschlitt in einem [ununterbrochenen] Nichtwissen gegessen, braucht er nur ein Sündopfer zu bringen, hat er Unschlitt und Blut und Übriggelassenes und Verworfenes in einem Nichtwissen gegessen, muss er für jedes besonders ein Opfer bringen, das ist eine Bestimmung, die bei Verschiedenartigem erschwerender ist als bei Gleichartigem. Dagegen ist etwas bei Gleichartigem erschwörender als bei Verschiedenartigem, dass nämlich, wenn man eine halbe Olivengrösse und noch eine halbe Olivengrösse von einer und derselben Art gegessen hat, man schuldig, wenn dagegen von zwei verschiedenen Arten, man nicht schuldig ist.",
"Innerhalb welcher Zeit muss man sie beide verzehrt haben ? In der man ein gleiches Mass gerösteten Korns verzehrt, dies die Worte des R. Meir; die Weisen sagen: Es darf vom Anfang bis zum Ende nur die Zeit verstrichen sein, in der man ein halbes Brot verzehrt. Wenn jemand unreine Speisen gegessen oder unreine Getränke getrunken hat, oder ein Viertel-Log Wein getrunken hat und in das Heiligtum gegangen ist, [gilt als Zeitmass ] die Zeit, in der man ein halbes Brot verzehrt. R. Eleasar sagt: Wenn er nur dabei abgesetzt hat oder etwas Wasser hineingetan ist, ist er straffrei.",
"Es kann jemand für das Verzehren einer Speise vier Sündopfer und ein Schuldopfer zu bringen haben: wenn ein Unreiner Unschlitt, das von Opfern übriggeblieben ist, am Versöhnungstage geniesst. R. Meïr sagt: Wenn es an einem Schabbat war, und er es im Munde herausgetragen hat, ist er [auch dafür] schuldig; darauf sagte man zu ihm: Das gehört aber nicht zu derselben Verbotsklasse.",
"Es kann jemand für das Vollziehen eines Beischlafs sechs Sündopfer zu bringen haben: wenn er seiner Tochter beiwohnt, kann er sich dadurch schuldig machen [der Beiwohnung] seiner Tochter, seiner Schwester, seiner Brudersfrau, seiner Vaterbrudersfrau, einer Ehefrau und einer Menstruierenden, und wenn er seiner Tochterstochter beiwohnt, kann er sich dadurch schuldig machen [der Beiwohnung] seiner Tochterstochter, seiner Schwiegertochter, der Schwester seiner Frau, seiner Brudersfrau, seiner Vaterbrudersfrau, einer Ehefrau und einer Menstruierenden. R. Jose sagt: Wenn der Alte sich über das Verbot hinweggesetzt und sie geheiratet hat, macht er sich auch [der Beiwohnung] der Frau seines Vaters schuldig. Ebenso wenn jemand der Tochter seiner Frau oder der Tochterstochter seiner Frau beiwohnt.",
"Wenn jemand seiner Schwiegermutter beiwohnt, kann er sich dadurch schuldig machen der Beiwohnung seiner Schwiegermutter, Seiner Schwiegertochter, der Schwester seiner Frau, seiner Brudersfrau, seiner Vaterbrudersfrau, einer Ehefrau u. einer Menstruierenden, ebenso wenn er der Mutter seiner Schwiegermutter oder der Mutter seines Schwiegervaters beiwohnt. R. Jochanan, Sohn des Nuri, sagt: Wenn jemand seiner Schwiegermutter beiwohnt, kann er sich dadurch zugleich schuldig machen der Beiwohnung seiner Schwiegermutter, der Mutter seiner Schwiegermutter und der Mutter seines Schwiegervaters. Darauf sagte man zu ihm: Bei allen drei übertritt er das gleiche Verbot.",
"Es sagte R. Akiba: Ich fragte den R. Gamliel und den R. Josua auf dem Markte von Emmaus, sie waren hingegangen, Vieh zum Hochzeitsmahl des Sohnes (des R. Gamliel ) einzukaufen: Wenn jemand seiner Schwester und seiner Vatersschwester und seiner Muttersschwester in einem Nichtwissen beigewohnt hat, wie ist es da, ist er für alle [Übertretungen] nur ein Opfer schuldig oder für jede ein besonderes? Darauf sagten sie zu mir: Darüber haben wir nichts gehört. Wir haben aber gehört, dass, wer seinen fünf Frauen während ihres Menstruierens in einem Nichtwissen beigewohnt hat, für jede Übertretung ein besonderes Opfer schuldig ist, und wir sehen, dass daraus durch den Schluss vom Leichteren auf das Schwerere die Folgerung zu ziehen ist.",
"Weiter fragte sie R. Akiba: Wie ist es mit einem Gliede, das nur noch lose an einem Tiere hängt ? Darauf sagten sie zu ihm: Darüber haben wir nichts gehört. Wir haben aber gehört, dass ein nur noch lose an einem Menschen hängendes Glied rein ist, denn so pflegten es die an Beulenpest Leidenden in Jerusalem zu machen: der Betreffende ging am Vortage des Pessach zum Arzt, dieser schnitt es bis auf eine Haarbreite, die er daran liess, ab und steckte es dann auf einen Dorn, dann riss sich jener davon los, so konnte jener sein Pessachopfer darbringen und der Arzt konnte sein Pessachopfer darbringen, und wir sehen, dass daraus durch den Schluss vom Schwereren auf das Leichtere die Folgerung zu ziehen ist.",
"Weiter fragte sie R. Akiba: Wenn jemand fünf Opfertiere ausserhalb in einem Nichtwissen schlachtet, wie ist es da, bat er für alle nur ein Sündopfer zu bringen oder für jedes ein besonderes? Darauf sagten sie zu ihm: Darüber haben wir nichts gehört. Darauf sagte R. Josua: Ich habe gehört, dass, wenn jemand von einem Opfertiere aus fünf Schüsseln in einem Nichtwissen etwas geniesst, er für jedes ein besonderes Veruntreuungs - Schuldopfer zu bringen hat, und ich sehe, dass daraus durch den Schluss vom Leichteren auf das Schwerere die Folgerung zu ziehen ist. Darauf sagte R. Simon: Nicht so lautete die Frage R. Akibas, sondern wie es ist, wenn jemand Übriggelassenes von fünf Opfertieren in einem Nichtwissen isst, ob er da für alles nur ein Sündopfer zu bringen hat, oder für jedes ein besonderes. Darauf sagten sie zu ihm: Wir haben darüber nichts gehört. Darauf sagte R. Josua: Ich habe gehört, dass, wenn jemand von einem Opfertiere aus fünf Schüsseln in einem Nichtwissen etwas geniesst, er für jedes ein besonderes Veruntreuungs-Schuldopfer zu bringen hat, und ich sehe, dass daraus durch den Schluss vom Leichteren auf das Schwerere die Folgerung zu ziehen ist. Darauf sagte R. Akiba: Wenn das eine überlieferte Satzung ist, so müssen wir sie annehmen, wenn es sich aber nur um eine Schlussfolgerung handelt, so gibt es dagegen eine Einwendung. Darauf sagte er zu ihm: So wende ein! Da erwiderte er ihm: Das ist nicht richtig! Wenn du von Veruntreuung sprichst, wo derjenige, der etwas einem anderen zu essen gibt, [schuldig] ist, als wenn er selbst es essen würde, und der es von einem anderen benutzen lässt, als wenn er selbst es benutzen würde, auch die in langen Zwischenräumen erfolgte Veruntreuung zusammengerechnet wird, willst du daraus einen Schluss auf Übriggelassenes ziehen, wo nicht eines von allem diesen der Fall ist?",
"Es sagte R. Akiba: Ich fragte den R. Elieser: Wenn jemand mehrere Arbeiten von einer und derselben Hauptart an mehreren Schabbaten in einem Nichtwissen verrichtet hat, wie ist es da, ist er für alle nur ein Opfer schuldig, oder für jede ein besonderes ? Darauf sagte er zu mir: Er ist für jede ein besonderes schuldig nach dem Schluss vom Leichteren auf das Schwerere: Wenn bei der Menstruierenden, wo es nicht mehrere Arten [von Verboten] und nicht mehrere Weisen der Versündigung gibt, man für jede ein besonderes schuldig ist, ist es da nicht folgerichtig, dass heim Schabbat, wo es mehrere Arten [von Verboten] und mehrere Weisen der Versündigung gibt, man für jede ein besonderes schuldig ist ? Darauf sagte ich zu ihm: Das ist nicht richtig! Wenn du von der Menstruierenden sprichst, wo es sich um ein doppeltes Verbot handelt, da ihm der Beischlaf mit der Menstruierenden und der Menstruierenden der Beischlaf mit ihm verboten ist, willst du daraus auf den Schabbat folgern, wo nur ein Verbot vorliegt? Darauf sagte er zu mir: Der Beischlaf mit minder jährigen [Menstruierenden] mag den Gegenbeweis liefern, denn da handelt es sich ja nur um ein Verbot, und doch ist er für jede ein besonderes schuldig. Darauf sagte ich zu ihm: Das ist nicht richtig! Wenn du vom Beischlaf mit Minderjährigen sprichst, wo es, wenn auch zur Zeit nicht, so doch später zutrifft, willst du daraus auf den Schabbat folgern, wo es nicht zur Zeit und auch später nicht zutrifft? Darauf sagte er zu mir: So mag der Beischlaf mit einem Vieh den Gegenbeweis liefern. Darauf sagte ich zu ihm: Beim [Beischlaf mit einem] Vieh steht es ebenso wie mit der Schabbatverletzung."
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"Wenn jemand im Zweifel ist, ob er Unschlitt gegessen hat oder nicht gegessen hat, oder wenn er es selbst bestimmt gegessen hat, aber im Zweifel ist ob es die entsprechende Grösse hatte oder sie nicht hatte, wenn Unschlitt und Fett vor ihm gelegen haben, er hat eines von beiden gegessen und weiss nicht, welches er gegessen hat, wenn seine Frau und seine Schwester bei ihm im Hause waren, er hat einer von ihnen beigewohnt und weiss nicht, welcher von beiden, Schabbat und Wochentag, er hat an einem von beiden eine Arbeit getan und weiss nicht, an welchem von beiden, so bringt er ein Zweifel-Schuldopfer.",
"Ebenso wie man, wenn man Unschlitt und noch ein Mal Unschlitt in einem Nichtwissen gegessen hat, nur ein Sündopfer zu bringen hat, so hat man, wenn man [im gleichen Falle] sich der Übertretungen nicht mit Bestimmtheit bewusst ist, nur ein [Zweifel-] Schuldopfer zu bringen, und ebenso wie man, wenn einem in der dazwischen liegenden Zeit das Begangene zum Bewusstsein gekommen ist, für jedes ein besonderes Sündopfer zu bringen hat, so hat man auch [im gleichen Falle ] für jedes ein besonderes Zweifel-Schuldopfer zu bringen. Ebenso wie man, wenn man Unschlitt und Blut und Übriggelassenes und Verworfenes in einem Nichtwissen gegessen hat, für jedes ein besonderes Opfer zu bringen hat, so hat man, wenn man sich der Übertretungen nicht mit Bestimmtheit bewusst ist, für jedes ein besonderes Zweifel-Schuldopfer zu bringen. Wenn Unschlitt und Übriggelassenes vor ihm gelegen haben, er hat eines von beiden gegessen und weise nicht, welches von ihnen er gegessen hat, wenn seine menstruierende Frau und seine Schwester bei ihm im Hause waren, er hat sich unvorsätzlich mit einer von beiden vergangen und weiss nicht, mit welcher von ihnen er sich vergangen hat, Schabbat und Versöhnungstag, er hat in der Abend-Dämmerung eine Arbeit getan und weiss nicht, an welchem von beiden, so muss er, sagt R. Elieser, ein Sündopfer bringen; R. Josua spricht ihn davon frei. Darauf sagte R. Jose: Darin gehen ihre Ansichten nicht auseinander, dass jemand, der in der Dämmerung eine Arbeit getan, keines zu bringen braucht, da nehme ich an, dass er einen Teil der Arbeit an dem einen Tage und einen Teil an dem folgenden getan hat. Worin sind sie verschiedener Ansicht? Wenn er sie mitten am Tage getan hat und nicht weiss, ob er sie am Schabbat getan hat oder am Versöhnungstage, oder wenn er eine Arbeit getan hat und nicht weiss, welche Art Arbeit er getan hat, da sagt R. Elieser, dass er ein Sündopfer zu bringen hat, und R. Josua spricht ihn davon frei. Darauf sagte R. Jehuda: R. Josua spricht ihn auch von einem Zweifel-Schuldopfer frei.",
"R. Simon aus Schesur und R. Simon sagen: Sie sind nicht verschiedener Ansicht bei etwas, das den gleichen Namen hat, worin sind sie verschiedener Ansicht? Bei etwas, das zwei verschiedene Namen hat, da sagt R. Elieser, dass er ein Sündopfer zu bringen bat, und R. Josua spricht ihn davon frei. Darauf sagte R. Jehuda: Selbst wenn er die Absicht hatte, Feigen zu pflücken, und er hat Trauben gepflückt, oder Trauben zu pflücken, und er hat Feigen gepflückt, schwarze zu pflücken, und er hat weisse gepflückt, oder weisse zu pflücken und er hat schwarze gepflückt, sagt R. Elieser, dass er ein Sündopfer bringen muss, und R. Josua spricht ihn davon frei. Darauf sagte R. Jehuda: Es soll mich wundern, wenn R. Josua ihn in diesem Falle freispricht. Ist es so, was bedeutet denn das: „wodurch er sich versündigt hat“? Das schliesst etwas gedankenlos Getanes aus."
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"Durch [den Genuss von] Blut, das beim Schlachten von Vieh, Wild oder Geflügel herausgeflossen ist, sei es von unreinen sei es von reinen Tieren, durch Blut, das beim Abstechen, Blut, das beim Losreissen [der zu schlachtenden Teile], Blut, das beim Aderlass herausgeflossen ist, durch das ein Verbluten eintritt, macht man sich schuldig. Durch Blut aus der Milz, Blut aus dem Herzen, Blut aus den Eiern, Blut von Fischen, Blut von Heuschrecken und herausgepresstes Blut macht man sich nicht schuldig. R. Jehuda sagt: Durch herausgepresstes Blut macht man sich schuldig.",
"R. Akiba sagt, dass man für eine zweifelhafte Veruntreuung ein Zweifel-Schuldopfer zu bringen hat, die Weisen sagen, dass man dafür keines zu bringen hat. Auch R. Akiba gesteht aber zu, dass er das Veruntreute nicht zu erstatten braucht, bis ihm [seine Schuld] zur Gewissheit geworden ist, und dann bringt er zugleich ein Gewissheits-Schuldopfer dazu. Darauf sagte R. Tarfon: Warum soll dieser zwei Schuldopfer bringen? Er bat vielmehr das Veruntreute mit dem Fünftel dazu zu erstatten und ein Schuldopfer für zwei Selaim zu bringen, indem er dabei sagt: Wird es festgestellt, dass ich eine Veruntreuung begangen habe, so ist hier das von mir Veruntreute und hier mein Schuldopfer, bleibt es aber im Zweifel, so sei das Geld eine freiwillige Spende und das Schuldopfer ein Zweifel-Schuldopfer, da er ja die gleiche Opferart im Falle der Gewissheit wie der Ungewissheit zu bringen hat.",
"Darauf sagte zu ihm R. Akiba: Das, was du sagst, leuchtet ein, wenn die Veruntreuung eine geringwertige war. Ist aber von jemand eine zweifelhafte Veruntreuung im Werte von hundert Minen begangen worden, ist es da nicht vorteilhafter für ihn, er bringt ein Schuldopfer für zwei Selaim, als dass er die zweifelhafte Veruntreuung mit hundert Minen erstattet ? Bei einer geringwertigen Veruntreuung stimmt demnach auch R. Akiba dem R. Tarfon zu. Wenn eine Frau ihr Vogel-Sündopfer in einem zweifelhaften Falle dargebracht hat und, bevor es abgedrückt worden ist, wird es ihr zur Gewissheit, dass es eine unzweifelhafte Geburt war, so bringt sie es wie ein für eine unzweifelhafte [Geburt] gebrachtes dar, da sie die gleiche Opferart im Falle der Ungewissheit wie der Gewissheit zu bringen hat.",
"Ein Stück von Nichtheiligem und ein Stück von Heiligem, eines von beiden hat jemand gegessen, es ist aber ungewiss, welches von ihnen er gegessen hat, so ist er frei; R. Akiba sagt: er muss ein Zweifel - Schuldopfer bringen. Hat er auch das zweite gegessen, bringt er ein Gewissheits-Schuldopfer. Hat einer das erste gemessen, und dann ist ein anderer gekommen und hat das zweite gegessen, bringt dieser ein Zweifel-Schuldopfer und jener ein Zweifel-Schuldopfer, dies die Worte des R. Akiba; R. Simon sagt: Beide bringen ein Schuldopfer. R. Jose sagt: Zwei können nicht ein Schuldopfer bringen.",
"Ein Stück von Nichtheiligem und ein Stück Unschlitt, eines von beiden hat jemand gegessen, es ist aber ungewiss, welches von ihnen er gegessen hat, so bringt er ein Zweifel-Schuldopfer. Hat er auch das zweite gegessen, bringt er ein Sündopfer. Hat Einer das erste gegessen, und dann ist ein Anderer gekommen und hat das zweite gegessen, bringt dieser ein Zweifel-Schuldopfer und jener ein Zweifel-Schuldopfer, dies die Worte des R. Akiba; R. Simon sagt: Beide bringen ein Sündopfer, R. Jose sagt: Zwei können nicht ein Sündopfer bringen.",
"Ein Stück Unschlitt und ein Stück von Heiligem, eines von beiden hat jemand gegessen, es ist aber ungewiss, welches von ihnen er gegessen hat, so bringt er ein Zweifel - Schuldopfer. Hat er auch das zweite gegessen, bringt er ein Sündopfer und ein Gewissheits-Schuldopfer. Hat einer das erste gegessen, und dann ist ein Anderer gekommen und hat das zweite gegessen, bringt dieser ein Zweifel-Schuldopfer und jener ein Zweifel-Schuldopfer; R. Simon sagt: Beide bringen ein Sündopfer und ein Schuldopfer. R. Jose sagt: Zwei können nicht ein Sündopfer und ein Schuldopfer bringen.",
"Ein Stück Unschlitt und ein Stück von heiligem Unschlitt, eines von beiden hat jemand gegessen, es ist aber ungewiss, welches von ihnen er gegessen hat, so bringt er ein Sündopfer; R. Akiba sagt: Er bringt [dazu auch ] ein Zweifel-Schuldopfer. Hat er auch das zweite gegessen, bringt er zwei Sündopfer und ein Gewissheits-Schuldopfer. Hat einer das erste gegessen, und dann ist ein anderer gekommen und hat das zweite gegessen, bringt dieser ein Sündopfer und jener ein Sündopfer; R. Akiba sagt: Dieser bringt ein Zweifel-Schuldopfer und jener ein Zweifel-Schuldopfer. R. Simon sagt: Dieser ein Sündopfer und jener ein Sündopfer und beide zusammen bringen ein Schuldopfer. R. Jose sagt: Zwei können nicht ein Schuldopfer bringen.",
"Ein Stück Unschlitt und ein Stück von übriggelassenem Unschlitt, eines von beiden hat jemand gegessen, es ist aber ungewiss, welches von ihnen er gegessen hat, so bringt er ein Sündopfer und ein Zweifel-Schuldopfer. Hat er auch das zweite gegessen, bringt er drei Sundopter. Hat Einer das erste gegessen, und dann ist ein Anderer gekommen und hat das zweite gegessen, bringt dieser ein Sündopfer und ein Zweifel-Schuldopfer und jener ein Sündopfer und ein Zweifel - Schuldopfer. R. Simon sagt: Dieser ein Sündopfer und jener ein Sündopfer und beide zusammen bringen ein Sündopfer. R. Jose sagt: Jedes Sündopfer, das für eine Sünde dargebracht wird, kann nicht von zweien gemeinsam dargebracht werden."
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"Wenn jemand ein Zweifel-Schuldopfer bringt, und dann kommt es ihm zur Kenntnis, dass er nicht gesündigt hat, wenn, bevor es geschlachtet worden ist, lässt man es wieder heraus und unter der Herde weiden, dies die Worte des R. Meïr: die Weisen sagen: man lässt es weiden, bis es einen Leibesfehler bekommt, dann wird es verkauft und das Geld fällt in die Spendenkasse; R. Elieser sagt: Es wird dargebracht, denn wenn es nicht für diese Sünde dargebracht wird, wird es für irgend eine andere Sünde dargebracht. Wenn es ihm erst, nachdem es geschlachtet ist, zur Kenntnis gekommen ist, wird das Blut fortgegossen und das Fleisch wird nach dem Verbrennungsraum geschafft. Ist das Blut bereits gesprengt worden, wird das Fleisch gegessen. R. Jose sagt: Auch wenn das Blut noch im Becher ist, wird es gesprengt und das Fleisch wird gegessen.",
"Beim Gewissheits-Schuldopfer ist es nicht so. Wenn, bevor es geschlachtet worden ist, lässt man es wieder heraus und unter der Herde weiden, wenn, nachdem es geschlachtet ist, wird es vergraben. Ist das Blut bereits gesprengt worden, schafft man das Fleisch nach dem Verbrennungsraum. Beim zur Steinigung verurteilten Ochsen ist es nicht so. Wenn, bevor er gesteinigt worden, lässt man ihn frei und wieder unter der Herde weiden, wenn, nachdem er gesteinigt worden, ist Nutzniessung von ihm erlaubt. Bei der durch den Genickschlag zu tötenden Färse ist es nicht so. Wenn, bevor sie durch den Genickschlag getötet ist, lässt man sie wieder frei und wieder unter der Herde weiden, wenn, nachdem sie durch den Genickschlag getötet ist, wird sie an der Stelle vergraben, denn, da sie vom Anfang an für eine unbekannt von wem begangene Tat gebracht worden ist, hat sie, nachdem sie diese gesühnt, ihre Bestimmung erfüllt.",
"R. Elieser sagt: Man kann ein Zweifels-Schuldopfer jeden Tag und zu jederzeit, wann man will, freiwillig geloben, ein solches Opfer neontinan: Gewissenhaftigkeits-Schuldopfer. Man sagte von Baba, Sohn des Buti, dass er jeden Tag ein Zweifel-Schuldopfer freiwillig darbrachte, ausser an dem Tage nach dem Versöhnungstage, er sagte: Bei dem Heiligtume hier! Wenn man mich lassen würde, würde ich auch da eines bringen, aber man wendet mir ein: Warte, bis du wieder in einen Zweifel hast kommen können. Die Weisen aber sagen: Ein Zweifel-Schuldopfer darf man nur für etwas bringen, auf dessen absichtliches Begehen die Ausrottungsstrafe steht und für dessen unabsichtliches Besehen ein Sündopfer zu bringen ist.",
"Die, welche Sündopfer oder Gewissheits-Schuldopfer zu bringen haben, sind verpflichtet, auch wenn der Versöhnungstag darüber hingegangen ist, sie nach dem Versöhnungstage darzubringen, die, welche Zweifel - Schuldopfer zu bringen haben, sind nicht dazu verpflichtet. Wer in Zweifel gerät, am Versöhnungstage selbst eine Sünde begangen zu haben, und sei es selbst kurz vor Eintritt der Nacht, ist nicht dazu verpflichtet, weil der ganze Tag sühnt.",
"Eine Frau, die ein Zweifel-Vogel-Sündopfer zu bringen hat, ist verpflichtet, auch wenn der Versöhnungstag darüber hingegangen ist, es nach dem Versöhnungstage zu bringen, weil es sie erst wieder in die Lage versetzt, von den Opfern zu essen. Ein Vogel-Sündopfer, das für einen Zweifelsfall gebracht worden ist, muss, wenn es ihr erst, nachdem es abgedrückt worden, zur Kenntnis gekommen ist, [dass sie keines zu bringen hatte,] vergraben werden.",
"Wenn jemand zwei Selaim für ein Schuldopfer abgesondert und dafür zwei Widder zu Schuldopfern gekauft hat, so wird, wenn der eine von ihnen zwei Selaim wert ist, dieser als sein Schuldopfer dargebracht, und den anderen lässt man weiden, bis er einen Leibesfehler bekommt, dann wird er verkauft und das Geld fällt der Spendenkasse zu. Hat er dafür zwei Widder zu nichtheiligem Gebrauch gekauft, von denen der eine zwei Selaim und der andere zehn Sus wert ist, so wird der, der zwei Selaim wert ist, als sein Schuldopfer dargebracht, und der zweite für das von ihm Veruntreute. Einen zum Schuldopfer und einen zu nichtheiligen Gebrauch, so wird, wenn der zum Schuldopfer gekaufte zwei Selaim wert ist, dieser als sein Schuldopfer dargebracht und der zweite für seine Veruntreuung, und er bringt dazu noch einen Sela und sein Fünftel.",
"Wenn jemand ein Sündopfer abgesondert hat und gestorben ist, darf es nach ihm nicht sein Sohn darbringen, auch darf man nicht das von einer Sünde für eine andere Sünde bringen, selbst nicht das für Unschlitt, das man gestern gegessen hat, für Unschlitt, das man heute gegessen hat, denn es heisst: „sein Opfer für seine Sünde“, es muss sein für seine Sünde bestimmtes Opfer sein.",
"Man darf für das für ein Schaf Geheiligte eine Ziege, für das für eine Ziege Geheiligte ein Schaf, für das für ein Schaf oder für eine Ziege Geheiligte Turteltauben oder junge Tauben, für das für Turteltauben oder junge Tauben Geheiligte ein Zehntel Efa darbringen. Wie ist das? Hat man [Geld] für ein Schaf oder für eine Ziege abgesondert und ist verarmt, kann man dafür Geflügel bringen, ist man [noch mehr] verarmt, kann man dafür ein Zehntel Efa bringen. Hat man [Geld] für ein Zehntel Efa abgesondert und ist vermögend geworden, kann man dafür Geflügel bringen, ist man [noch] vermögender geworden, kann man dafür ein Schaf oder eine Ziege bringen. Hat man ein Schaf oder eine Ziege abgesondert und es ist fehlerhaft geworden, so kann man, wenn man will, für den Erlös Geflügel bringen. Hat man Geflügel abgesondert und es ist fehlerhaft geworden, kann man nicht für den Erlös ein Zehntel Efa bringen, da Geflügel nicht ausgelöst werden darf.",
"R. Simon sagt: Überall werden Schafe vor den Ziegen genannt, daraus könnte man folgern, [es geschehe darum,] weil sie ihnen vorzuziehen sind, darum heisst es: „wenn er ein Schaf als sein Opfer zum Sündopfer bringt“ , das lehrt, dass sich beide gleichwertig sind. Überall werden Turteltauben vor den jungen Tauben genannt, daraus könnte man folgern, [es geschehe darum,] weil sie ihnen vorzuziehen sind, darum heisst es: „und eine junge Taube oder eine Turteltaube zum Sündopfer“, das lehrt, dass beide gleichwertig sind. Überall wird der Vater vor der Mutter genannt, daraus könnte man folgern, dass die Pflicht, den Vater zu ehren, eine weitergehende ist als die, die Mutter zu ehren, darum heisst es: „ihr sollt ein jeder seine Mutter und seinen Vater ehrfürchten“, das lehrt, dass sich beide gleichstehen, die Weisen aber haben gesagt: Der Vater geht der Mutter überall vor, weil er und seine Mutter verpflichtet sind, den Vater zu ehren. Ebenso ist es inbezug auf Torakenntnis, wenn der Sohn sie von dem Lehrer erlangt hat, geht der Lehrer überall dem Vater vor, weil er und sein Vater verpflichtet sind, seinen Lehrer zu ehren."
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"sectionNames": [
"Chapter",
"Mishnah"
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