{
"language": "en",
"title": "Mishnah Meilah",
"versionSource": "https://www.talmud.de/tlmd/die-deutsche-mischna-uebersetzung",
"versionTitle": "Mischnajot mit deutscher Übersetzung und Erklärung. Berlin 1887-1933 [de]",
"priority": 0.5,
"versionNotes": "Ordnung Seraïm, übers. und erklärt von Ascher Samter. 1887.
Ordnung Moed, von Eduard Baneth. 1887-1927.
Ordnung Naschim, von Marcus Petuchowski u. Simon Schlesinger. 1896-1933.
Ordnung Nesikin, von David Hoffmann. 1893-1898.
Ordnung Kodaschim, von John Cohn. 1910-1925.
Ordnung Toharot, von David Hoffmann, John Cohn und Moses Auerbach. 1910-1933.",
"actualLanguage": "de",
"languageFamilyName": "german",
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"direction": "ltr",
"heTitle": "משנה מעילה",
"categories": [
"Mishnah",
"Seder Kodashim"
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"text": [
[
"Hochheilige Opfertiere, die man auf der Südseite geschlachtet hat, unterliegen der Veruntreuung. Hat man sie auf der Südseite geschlachtet und das Blut auf der Nordseite aufgefangen, auf der Nordseite und das Blut auf der Südseite aufgefangen, hat man sie am Tage geschlachtet und die Blutsprengung bei Nacht vorgenommen, in der Nacht und die Blutsprengung bei Tage vorgenommen, oder hat man sie [mit der Absicht auf] ausserhalb ihrer Zeit oder ausserhalb ihres Ortes geschlachtet, unterliegen sie der Veruntreuung. Als allgemeine Regel sagte R. Josua: In allen Fällen, wo es für die Priester bereits zum Genuss erlaubt gewesen ist, unterliegt es nicht der Veruntreuung, ist es für die Priester noch nicht zum Genuss erlaubt gewesen, unterliegt es der Veruntreuung. Welches sind die Fälle, in denen es für die Priester bereits erlaubt gewesen ist? Wenn es über Nacht liegen geblieben oder unrein geworden oder nach aussen gekommen ist. Welches die, in denen es für die Priester noch nicht erlaubt gewesen ist? Wenn es [mit der Absicht auf] ausserhalb seiner Zeit oder ausserhalb seines Ortes geschlachtet worden ist, oder wenn Untaugliche das Blut aufgefangen oder das Blut gesprengt haben.",
"Wenn Fleisch von Hochheiligem vor der Sprengung des Blutes nach aussen gekommen ist, sagt R. Elieser, unterliegt es der Veruntreuung, nicht aber der auf Verworfenes , Übriggelassenes und Unreines stehenden Strafe. R. Akiba sagt: Es unterliegt nicht der Veruntreuung, wohl aber der auf Verworfenes, Übriggelassenes und Unreines stehenden Strafe. Es sagte R. Akiba: Wenn jemand sein Sündopfertier abgesondert hat und es ist verloren gegangen, und er hat ein anderes an seiner Stelle abgesondert, und nachher hat sich das erstere wiedergefunden, und sie stehen nun beide da, fällt da nicht durch die Sprengung des Blutes ebenso wie für das Fleisch des einen Tieres so auch für das Fleisch des anderen Tieres das Verbot [der Veruntreuung] fort ? Wenn durch die Blutsprengung selbst für das Fleisch eines anderen Tieres das Veruntreuungsverbot fortfällt, so ist daraus wohl zu folgern, dass es gewiss dadurch für das Fleisch desselben Tieres fortfällt.",
"Wenn Opferstücke von einfach Heiligem vor der Sprengung des Blutes nach aussen gekommen sind, sagt R. Elieser, unterliegen sie nicht der Veruntreuung und nicht der auf Verworfenes, Übriggelassenes und Unreines stehenden Strafe. R. Akiba sagt: Sie unterliegen der Veruntreuung und der auf Verworfenes, Übriggelassenes und Unreines stehenden Strafe.",
"Die erfolgte Blut-Sprengung hat bei Hochheiligem eine erleichternde und eine erschwerende Folge, bei einfach Heiligem nur eine erschwerende. Wieso ? Bei Hochheiligem unterliegen vor der Sprengung des Blutes sowohl die Opferstücke wie das Fleisch der Veruntreuung, nach der Sprengung des Blutes unterliegen die Opferstücke der Veruntreuung und das Fleisch unterliegt nicht der Veruntreuung, sowohl dieses wie jene unterliegen aber der auf Verworfenes, Übriggelassenes und Unreines stehenden Strafe. Bei einfach Heiligem ist die Folge nur eine erschwerende, wieso? Bei einfach Heiligem unterliegen vor der Sprengung des Blutes weder die Opferstücke noch das Fleisch der Veruntreuung, nach der Sprengung des Blutes unterliegen die Opferstücke der Veruntreuung und das Fleisch unterliegt nicht der Veruntreuung, sowohl dieses wie jene unterliegen aber der auf Verworfenes, Übriggelassenes und Unreines stehenden Strafe, so ergibt sich aus der Blutsprengung bei Hochheiligem eine erleichternde und eine erschwerende, bei einfach Heiligem nur eine erschwerende Folge."
],
[
"Das Vogel-Sündopfer unterliegt der Veruntreuung, sobald es zum Opfer bestimmt worden ist. Durch das Abdrücken [des Kopfes] erhält es die Eigenschaft, dass es durch [Berührung durch] einen am selben Tage Untergetauchten oder einen noch nicht durch das Sühnopfer Gesühnten und durch Liegenbleiben über Nacht untauglich wird. Nach der Sprengung des Blutes unterliegt es der auf Verworfenes, Übriggelassenes und Unreines stehenden Strafe, aber nicht mehr der Veruntreuung.",
"Das Vogel-Ganzopfer unterliegt der Veruntreuung, sobald es zum Opfer bestimmt worden ist. Durch das Abdrücken [des Kopfes] erhält es die Eigenschaft, dass es durch [Berührung durch] einen am selben Tage Untergetauchten oder einen noch nicht durch das Sühnopfer Gesühnten und durch Liegenbleiben über Nacht untauglich wird. Nach der Ausdrückung des Blutes unterliegt es der auf Verworfenes, Übriggelassenes und Unreines stehenden Strafe, und es unterliegt der Veruntreuung, bis [die Asche] nach dem Aschenplatz herausgebracht wird.",
"Die Stiere, die verbrannt werden, und die Böcke, die verbrannt werden, unterliegen der Veruntreuung, sobald sie zu Opfern bestimmt worden sind. Durch das Schlachten erhalten sie die Eigenschaft, dass sie durch [Berührung durch] einen am selben Tage Untergetauchten oder einen noch nicht durch das Sühnopfer Gesühnten und durch Liegenbleiben über Nacht untauglich werden. Nach der Sprengung des Blutes unterliegen sie der auf Verworfenes, Übriggelassenes und Unreines stehenden Strafe, und sie unterliegen der Veruntreuung, bis das Fleisch [vom Feuer] verzehrt ist.",
"Das Ganzopfer unterliegt der Veruntreuung, sobald es zum Opfer bestimmt worden ist. Durch das Schlachten erhält es die Eigenschaft, dass es durch [Berührung durch] einen am selben Tage Untergetauchten oder einen noch nicht durch das Sühnopfer Gesühnten und durch Liegenbleiben über Nacht untauglich wird. Nach der Sprengung des Blutes unterliegt es der auf Verworfenes, Übriggelassenes und Unreines stehenden Strafe und unterliegt das Fell nicht der Veruntreuung, das Fleisch aber unterliegt der Veruntreuung, bis [die Asche] nach dem Aschenplatz herausgebracht wird.",
"Das Sündopfer, das Schuldopfer und die Gemeinde-Friedensopfer unterliegen der Veruntreuung, sobald sie zu Opfern bestimmt worden sind. Durch das Schlachten erhalten sie die Eigenschaft, dass sie durch [Berührung durch] einen am selben Tage Untergetauchten oder einen noch nicht durch das Sühnopfer Gesühnten und durch Liegenbleiben über Nacht untauglich werden. Nach der Sprengung des Blutes unterliegen sie der auf Verworfenes, Übriggelassenes und Unreines stehenden Strafe, das Fleisch unterliegt nicht mehr der Veruntreuung, die Opferstücke aber unterliegen der Veruntreuung, bis [ihre Asche] nach dem Aschenplatz herausgebracht wird.",
"Die beiden Brote unterliegen der Veruntreuung, sobald sie für ihren heiligen Zweck bestimmt worden sind. Nachdem sie im Ofen eine Kruste bekommen haben, haben sie die Eigenschaft, dass sie durch [Berührung durch] einen am selben Tage Untergetauchten oder einen noch nicht durch das Sühnopfer Gesühnten untauglich werden, und darf das zu ihnen gehörende Opfer geschlachtet werden. Nach der Sprengung des Blutes der Lämmer unterliegen sie der auf Verworfenes, Übriggelassenes und Unreines stehenden Strafe, aber nicht mehr der Veruntreuung.",
"Das Schaubrot unterliegt der Veruntreuung, sobald es für seinen heiligen Zweck bestimmt worden ist. Nachdem es im Ofen eine Kruste bekommen hat, hat es die Eigenschaft, dass es durch [Berührung durch] einen am selben Tage Untergetauchten oder einen noch nicht durch ein Sühnopfer Gesühnten untauglich wird, und dass es auf den heiligen Tisch gelegt werden darf. Nachdem die Schalen dargebracht sind, unterliegt es der auf Verworfenes, Übriggelassenes und Unreines stehenden Strafe, aber nicht mehr der Veruntreuung.",
"Die Mehlopfer unterliegen der Veruntreuung, sobald sie für ihren heiligen Zweck bestimmt worden sind. Durch ihre Heiligung durch [Hineintun in] das Opfergerät erhalten sie die Eigenschaft, dass sie durch [Berührung durch] einen am selben Tage Untergetauchten oder einen noch nicht durch ein Sühnopfer Gesühnten und durch Liegenbleiben über Nacht untauglich werden. Nachdem das Chomez dargebracht ist, unterliegen sie der auf Verworfenes, Übriggelassenes und Unreines stehenden Strafe, das Zurückbleibende unterliegt nicht der Veruntreuung, das Chomez aber unterliegt der Veruntreuung, bis [die Asche] nach dem Aschenplatz herausgebracht wird.",
"Das Chomez, der Weihrauch, das Räucherwerk, das Mehlopfer von Priestern, das Mehlopfer des gesalbten Priesters und das Giessopfer-Mehlopfer unterliegen der Veruntreuung, sobald sie für ihren heiligen Zweck bestimmt worden sind. Durch ihre Heiligung durch [Hineintun in] das Opfergerät erhalten sie die Eigenschaft, dass sie durch [Berührung durch] einen am selben Tage Untergetauchten oder einen noch nicht durch ein Sühnopfer Gesühnten und durch Liegenbleiben über Nacht untauglich werden, und sie unterliegen der auf Übriggelassenes und Unreines, nicht aber der auf Verworfenes stehenden Strafe. Dieses ist die Regel: Alles, was erst durch ein Anderes verwendbar gemacht wird, unterliegt der auf Verworfenes, Übriggelassenes und Unreines stehenden Strafe, erst nachdem das es verwendbar Machende dargebracht worden ist, und alles, was nicht durch ein anderes verwendbar gemacht wird, unterliegt, sobald es durch das Opfergerät geheiligt worden ist, der auf Übriggelassenes und Unreines stehenden Strafe, der auf Verworfenes stehenden dagegen überhaupt nicht."
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"Das Junge eines Sündopfers und das mit einem Sündopfer Ausgetauschte und ein Sündopfer, dessen Eigentümer gestorben ist, lässt man umkommen, das sein Jahresalter überschritten hat und verloren gegangen [oder verloren gegangen] und fehlerbehaftet wiedergefunden worden ist, lässt man, wenn der Eigentum er bereits anderweitig gesühnt worden ist, umkommen, ein Austausch mit ihm hat keine Geltung, man darf es nicht benützen, bringt aber für die Nutzniessung kein Opfer für Veruntreuung. Ist der Eigentümer noch nicht anderweitig gesühnt worden, muss es weiden, bis es einen Fehler bekommt, und dann verkauft werden, und man bringt für das Geld ein anderes, ein Austausch mit ihm hat Geltung, und die Nutzniessung von ihm gilt als Veruntreuung.",
"Wenn jemand Geld für seine Nasiratsopfer abgesondert hat, so darf man es nicht [anderweitig] benützen, es unterliegt aber nicht der Veruntreuung, weil das ganze Geld zur Darbringung des Friedensopfers verwendet werden kann. Stirbt er, ohne nähere Bestimmungen über es getroffen zu haben, fällt es der Spendenkasse zu, hatte er solche getroffen, wird das für das Sündopfer bestimmte Geld in das Salzmeer geworfen, man darf es nicht benützen, es unterliegt aber nicht der Veruntreuung, für das für das Ganzopfer bestimmte Geld bringt man ein Ganzopfer und es unterliegt der Veruntreuung, für das für das Friedensopfer bestimmte Geld bringt man ein Friedensopfer, es darf nur einen Tag lang gegessen werden, man braucht aber kein Brotopfer dazu zu bringen.",
"R. Ismael sagt: [Die Vorschrift über] das Blut ist zuerst leichter und zuletzt strenger, [die über] die Giessopfer zuerst strenger und zuletzt leichter. Das Blut unterliegt zuerst nicht der Veruntreuung, nachdem es in den Bach Kidron geflossen ist, unterliegt es der Veruntreuung. Die Giessopfer unterliegen zuerst der Veruntreuung, nachdem sie in die Abzugsgrube geflossen sind, unterliegen sie nicht der Veruntreuung.",
"Die Asche vom inneren Altar und die Überbleibsel aus dem Leuchter darf man nicht benützen, sie unterliegen aber nicht der Veruntreuung. Hat man sie vorher dem Heiligtum gelobt, unterliegen sie der Veruntreuung. Turteltauben, die noch nicht das vorschriftsmässige Alter haben, und junge Tauben, die dasselbe bereits überschritten haben, darf man nicht benützen, sie unterliegen aber nicht der Veruntreuung. R. Simon sagt: Turteltauben, die noch nicht das vorschriftsmässige Alter haben, unterliegen der Veruntreuung, junge Tauben, die dasselbe bereits überschritten haben, darf man nicht benützen, sie unterliegen aber nicht der Veruntreuung.",
"Milch von Opfertieren und Eier von Turteltauben darf man nicht benützen, sie unterliegen aber nicht der Veruntreuung. Worauf bezieht sich diese Bestimmung? Auf Tiere, die man für den Altar geheiligt hat. Bei Tieren dagegen, die man für den Tempelschatz geheiligt hat, unterliegen, wenn man eine Henne geheiligt hat, sie selbst sowohl wie ihr Ei, wenn man eine Eselin geheiligt hat, sowohl sie selbst wie ihre Milch der Veruntreuung.",
"Alles unterliegt der Veruntreuung, gleichviel ob es für den Altar verwendet werden kann und nicht für die Ausbesserung des Tempels, oder für die Ausbesserung des Tempels und nicht für den Altar, oder nicht für den Altar und nicht für die Ausbesserung des Tempels. Wie ist das? Hat jemand eine Grube voll mit Wasser geheiligt, oder eine Dunggrube voll mit Dung, oder einen Taubenschlag voll mit Tauben, oder einen Baum voll mit Früchten, oder ein Feld voll mit Gewächsen, unterliegen sowohl sie selbst wie das, was sie enthalten, der Veruntreuung. Hat man dagegen eine Grube geheiligt, und nachher hat sie sich mit Wasser gefüllt, eine Dunggrube, und nachher ist sie mit Dung gefüllt, einen Taubenschlag, und nachher ist er voll mit Tauben, einen Baum, und nachher ist er voll mit Früchten, ein Feld, und nachher ist es voll mit Gewächsen geworden, unterliegen wohl sie selbst der Veruntreuung, nicht aber das, was sie enthalten, dies die Worte des R. Jehuda. R. Simon sagt: Wenn jemand ein Feld oder einen Baum heiligt, unterliegen sowohl sie selbst wie das, was auf ihnen wächst, der Veruntreuung, weil es aus Heiligem Gewachsenes ist. Das Junge eines Viehzehnt darf nicht von dem Viehzehnt gesäugt werden, andere bieten sich dafür freiwillig an. Das Junge von geheiligten Tieren darf nicht von geheiligten Tieren gesäugt werden, andere bieten sich dafür freiwillig an. Die Arbeiter dürfen von den Feigen, die dem Heiligtum gehören, nicht essen, ebenso die Kuh nicht von den Wicken, die dem Heiligtum gehören.",
"Wurzeln eines Baumes, der Privat-Eigentum ist, die in Eigentum, das dem Heiligtum gehört, hineingewachsen sind, und Wurzeln eines Baumes, der Eigentum des Heiligtums ist, die in Privat-Eigentum hineingewachsen sind, darf man nicht benutzen, sie unterliegen aber nicht der Veruntreuung. Eine Quelle, die aus einem dem Heiligtum gehörenden Felde hervorquillt, darf man nicht benützen, sie unterliegt aber nicht der Veruntreuung, wo sie ausserhalb des Feldes fliesst, darf man sie benützen. Das Wasser, so lange es in der goldenen Kanne ist, darf man nicht benutzen, es unterliegt aber nicht der Veruntreuung, hat man es in die Flasche hineingetan, unterliegt es der Veruntreuung. Die Bachweiden darf man nicht benutzen, sie unterliegen aber nicht der Veruntreuung. R. Eleasar, Sohn des Zadok, sagt: Die Alten pflegten davon für ihre Feststräusse zu nehmen.",
"Ein Vogelnest, das oben auf einem Baume ist, der dem Heiligtum gehört, darf man nicht benützen, es unterliegt aber nicht der Veruntreuung, das auf einem Götzenbaume, darf man mit einer Stange herunterschlagen. Wenn man einen Wald [heiligt, unterliegt alles, was in ihm ist, der Veruntreuung. Wenn die Schatzmeister die Hölzer kaufen, unterliegt nur das Holz der Veruntreuung, nicht aber der Späne-Abfall und nicht das Laub."
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"Für den Altar Geheiligtes untereinander zählt zusammen bei Veruntreuung und Verschuldung an Verworfenem, Übriggelassenem und Unreinem. Für den Tempelschatz Geheiligtes untereinander und für den Altar Geheiligtes mit für den Tempelschatz Geheiligtem zählen zusammen bei Veruntreuung.",
"Fünf Dinge zählen beim Ganzopfer zusammen: das Fleisch, das Fett, das Mehl, der Wein und das Oel, und sechs beim Dankopfer: das Fleisch, das Fett, das Mehl, der Wein, das Öl und das Brot. Die Priester-Hebe, die Zehnt-Hebe, die Zehnt-Hebe von Zweifelhaftem, die Teig-Hebe und die Erstlingsfrüchte zählen mit einander zusammen, anderes für den Genuss verboten zu machen und für die Verpflichtung, ein Fünftel daraufzugeben.",
"Alles Verworfene untereinander zahlt zusammen, alles Übriggelassene untereinander zählt zusammen, alles Aas untereinander zählt zusammen, alle Kriechtiere untereinander zählen zusammen, das Blut des Kriechtieres und sein Fleisch zählen zusammen. Als Regel sagte R. Josua: Alles, was inbezug auf die Unreinheit und auf das vorgeschriebene Mass einander gleich ist, zählt zusammen, inbezug auf die Unreinheit, aber nicht auf das Mass, auf das Mass, aber nicht auf die Unreinheit, nicht inbezug auf die Unreinheit und nicht inbezug auf das Mass, das zählt nicht zusammen.",
"Verworfenes und Uebriggelassenes zählen nicht zusammen, weil das zwei verschiedene Namen sind. Kriechtier und Aas, ebenso Aas und Fleisch von einem Toten, zählen nicht zusammen, auch nicht die von beiden leichtere Verunreinigung zu bewirken. Speisen, die durch Unreinheits-Erzeuger unrein geworden, und solche, die durch erzeugte Unreinheiten unrein geworden sind, zählen zusammen und bewirken die von beiden leichtere Verunreinigung.",
"Alle Speisen zählen zusammen zur Erreichung des Masses eines halben Halbbrotes, den Körper zu verunreinigen, der Nahrung für zwei Mahlzeiten beim Erub, einer Eigrösse, Speisen-Unreinheit zu übertragen, einer Feigengrösse für das Hinaustragen am Schabbat und einer Dattelgrösse am Versöhnungstage. Alle Getränke zählen zusammen zu einem Viertel-Log, den Körper zu verunreinigen, und zu einem Mundvoll am Versöhnungstage.",
"Orla-Frucht und Saatenmischung im Weinberge zählen zusammen; R. Simon sagt: Sie zählen nicht zusammen. Kleiderstoff und Sack, Sack und Leder, Leder und Matte zählen zusammen. R. Simon sagt: Weil sie durch Daraufsitzen unrein werden können."
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"Wenn jemand von Heiligem einen Peruta-Wert Nutzen gehabt hat, wenn er es dadurch auch in seinem Wert um nichts gemindert hat, hat er eine Veruntreuung begangen, dies die Worte des R. Akiba; die Weisen dagegen sagen: Bei allen Dingen, die [durch Benutzung] minderwertig werden, hat man eine Veruntreuung erst begangen, wenn man ihren Wert gemindert hat, und bei allen Dingen, die dadurch nicht minderwertig werden, hat man eine Veruntreuung begangen, sobald man einen Nutzen von ihnen gehabt hat. Wie ist das? Hat [eine Frau] eine Kette um ihren Hals getan, oder einen Ring an ihre Hand, oder hat sie aus einem goldenen Becher getrunken, hat sie eine Veruntreuung begangen, sobald sie einen Nutzen davon gehabt hat. Hat jemand ein Hemd angezogen, sich in einen Mantel eingehüllt, mit einer Axt gespalten, hat er eine Veruntreuung erst begangen, wenn er ihren Wert dadurch gemindert hat. Hat jemand von einem Sündopfer [Wolle] abgerissen, wenn von einem lebendigen, hat er eine Veruntreuung erst begangen, wenn er es dadurch minderwertig gemacht hat, wenn von einem toten, hat er eine Veruntreuung begangen, sobald er einen Nutzen davon gehabt hat.",
"Hat er einen halben Peruta-Wert Nutzen gehabt und es um einen halben Peruta-Wert geschädigt, oder von einem Gegenstände einen halben Peruta-Wert Nutzen gehabt und einen anderen um einen halben Peruta-Wert geschädigt, hat er keine Veruntreuung begangen, nur wenn er von demselben Gegenstände einen Peruta-Wert Nutzen gehabt und ihn um einen Peruta-Wert geschädigt hat.",
"An Geheiligtem, an dem eine Veruntreuung begangen worden ist, kann nicht noch einmal eine Veruntreuung begangen werden, ausgenommen an Tieren und an Opfergefässen. Wie ist das? Ist einer auf einem Tiere geritten, dann ist ein anderer auf ihm geritten, und dann wieder ein anderer, hat einer aus einem goldenen Becher getrunken, dann hat ein anderer daraus getrunken, und dann wieder ein anderer, hat einer von einem Sündopfertier [Wolle] abgerissen, dann ein anderer, und dann wieder ein anderer, hat jeder von ihnen eine Veruntreuung begangen; Rabbi sagt: Bei allem, was nicht ausgelöst werden darf, gibt es auch nach stattgehabter Veruntreuung noch eine Veruntreuung.",
"Hat er einen Stein oder einen Balken, der dem Heiligtum gehört, sich genommen, hat er noch keine Veruntreuung begangen, hat er sie einem anderen gegeben, hat er eine Veruntreuung begangen, der andere aber nicht. Hat er sie in seinem Hause verbaut, hat er eine Veruntreuung erst begangen, wenn er einen Peruta-Wert lang darunter gewohnt hat. Hat er eine Peruta, die dem Heiligtum gehört, sich genommen, hat er noch keine Veruntreuung begangen, hat er sie einem anderen gegeben, hat er eine Veruntreuung begangen, der Andere aber nicht. Hat er sie dem Bademeister gegeben, wenn er auch nicht dafür gebadet hat, hat er eine Veruntreuung begangen, da jener [gewissermassen] zu ihm sagt: Das Bad ist geöffnet, gehe hinein und bade.",
"Was jemand selbst isst, und was er einem anderen davon zu essen gibt, die eigene Nutzniessung und die, die er einem anderen davon zukommen lässt, was er selbst isst und die Nutzniessung, die er davon einem anderen zukommen lässt, die eigene Nutzniessung und was er einem anderen davon zu essen gibt, zählen zusammen, selbst wenn ein längerer Zeitraum dazwischen liegt."
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"Hat der Beauftragte seinen Auftrag ausgeführt, hat der Hausherr die Veruntreuung begangen, hat er seinen Auftrag nicht ausgeführt, hat der Beauftragte die Veruntreuung begangen. Wie ist das? Hatte er zu ihm gesagt: Setze den Gästen Fleisch vor, er hat ihnen aber Leber vorgesetzt, oder Leber, er hat ihnen aber Fleisch vorgesetzt, hat der Beauftragte die Veruntreuung begangen. Hatte er zu ihm gesagt: Gib ihnen je ein Stück, er aber hat gesagt, nehmet je zwei, und sie haben sich je drei genommen, haben sie alle eine Veruntreuung begangen. Hatte er zu ihm gesagt: Hole es mir aus der Fensternische oder aus dem Kasten, und er hat es ihm gebracht, auch wenn der Hausherr nachher sagt: Ich hatte nur gemeint aus diesem, und er hat es aus jenem gebracht, hat der Hausherr die Veruntreuung begangen. Hatte er aber zu ihm gesagt: Bringe es mir aus der Fensternische, und er hat es ihm aus dem Kasten gebracht, oder aus dem Kasten, und er hat es ihm aus der Fensternische gebracht, hat der Beauftragte die Veruntreuung begangen.",
"Hat er einen Taubstummen, einen Schwachsinnigen oder einen Unmündigen als Boten geschickt, und sie haben seinen Auftrag ausgeführt, hat der Hausherr die Veruntreuung begangen, haben sie seinen Auftrag nicht ausgeführt, begeht der Krämer die Veruntreuung. Hat er einen Vollsinnigen als Boten geschickt, sich aber erinnert, bevor jener zum Krämer gekommen ist, begeht der Krämer die Veruntreuung, sobald er es ausgibt. Wie soll er es machen? Er nimmt eine Peruta oder irgend ein Gerät und sagt: Wo immer die dem Heiligtum gehörende Peruta sich befindet, soll sie hierdurch ausgelöst sein, denn Heiliges kann sowohl durch Geld wie durch Geldeswert ausgelöst werden.",
"Hat er ihm eine Peruta gegeben und zu ihm gesagt; Bringe mir für die Hälfte Lichtschalen und für die Hälfte Dochte, er aber ist gegangen und hat ihm für die ganze Lichtschalen oder für die ganze Dochte geholt, oder hat er zu ihm gesagt: Bringe mir für die ganze Lichtschalen, oder, für die ganze Dochte, und er ist gegangen und hat ihm für die Hälfte Lichtschalen und für die Hälfte Dochte gebracht, haben beide keine Veruntreuung begangen. Hat er aber zu ihm gesagt: Bringe mir für die Hälfte Lichtschalen von dieser Stelle und für die Hälfte Dochte von jener Stelle, und er ist gegangen und hat ihm Lichtschalen aus dem für die Dochte und Dochte aus dem für die Lichtschalen angegebenen Laden gebracht, hat der Bote die Veruntreuung begangen.",
"Hat er ihm zwei Perutot gegeben und zu ihm gesagt: Bringe mir einen Etrog, und er ist gegangen und hat ihm für eine Peruta einen Etrog und für eine Peruta einen Granatapfel gebracht, haben beide eine Veruntreuung begangen, R. Jehuda sagt: Der Hausherr hat keine Veruntreuung begangen, weil er zu ihm sagen kann: Ich wollte einen grossen Etrog haben, du hast mir aber einen kleinen und schlechten gebracht. Hat er ihm einen Golddenar gegeben und zu ihm gesagt: Bringe mir ein Hemd, und er ist gegangen und hat ihm für drei [Selaim] ein Hemd und für drei einen Mantel gebracht, haben sie beide eine Veruntreuung begangen; R. Jehuda sagt: Der Hausherr hat keine Veruntreuung begangen, weil er zu ihm sagen kann: Ich wollte ein grosses Hemd haben, du hast mir aber ein kleines und schlechtes gebracht.",
"Wenn jemand Geld bei einem Geldwechsler in Verwahrung gibt, darf dieser es, wenn es eingebunden ist, nicht in Gebrauch nehmen, hat er es ausgegeben, hat er deshalb eine Veruntreuung begangen. Ist es nicht eingebunden, darf er es in Gebrauch nehmen, deshalb begeht er auch keine Veruntreuung, wenn er es ausgibt. Bei einem Privatmann, darf dieser es so und so nicht in Gebrauch nehmen, hat er es ausgegeben, hat er deshalb eine Veruntreuung begangen. Der Krämer ist wie ein Privatmann, dies die Worte des R. Meïr; R. Jehuda sagt: Wie der Geldwechsler.",
"Ist eine Peruta, die dem Heiligtum gehört, in einen Geldbeutel hinein gefallen, oder hat jemand gesagt: Eine Peruta in diesem Beutel soll dem Heiligtum gehören, hat man eine Veruntreuung begangen, sobald man die erste [Peruta] daraus ausgegeben hat, dies die Worte des R. Akiba; die Weisen aber sagen: Erst wenn man alles, was in dem Beutel ist, ausgegeben hat. Auch R. Akiba stimmt in dem Falle zu, wenn man sagt: Eine Peruta aus diesem Beutel soll dem Heiligtum gehören, dass man immer weiter ausgeben darf, bis man alles, was in dem Beutel ist, ausgegeben hat."
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"sectionNames": [
"Chapter",
"Mishnah"
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