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"language": "en",
"title": "Mishnah Kinnim",
"versionSource": "https://www.talmud.de/tlmd/die-deutsche-mischna-uebersetzung",
"versionTitle": "Mischnajot mit deutscher Übersetzung und Erklärung. Berlin 1887-1933 [de]",
"priority": 0.5,
"versionNotes": "Ordnung Seraïm, übers. und erklärt von Ascher Samter. 1887.
Ordnung Moed, von Eduard Baneth. 1887-1927.
Ordnung Naschim, von Marcus Petuchowski u. Simon Schlesinger. 1896-1933.
Ordnung Nesikin, von David Hoffmann. 1893-1898.
Ordnung Kodaschim, von John Cohn. 1910-1925.
Ordnung Toharot, von David Hoffmann, John Cohn und Moses Auerbach. 1910-1933.",
"actualLanguage": "de",
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"direction": "ltr",
"heTitle": "משנה קינים",
"categories": [
"Mishnah",
"Seder Kodashim"
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"text": [
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"Das Vogel-Sündopfer wird unten hergerichtet und das Vieh-Sündopfer oben, das Vogel-Ganzopfer wird oben hergerichtet und das Vieh-Ganzopfer unten, durch eine Abweichung hiervon wird bei diesem wie bei jenem das Opfer untauglich. Die für die Vogelpaare [vorgeschriebene] Ordnung ist folgende: ist es ein Pflichtopfer, so ist eines ein Sündopfer und eines ein Ganzopfer, bei Gelübden und freiwilligen Gaben gibt es nur Ganzopfer. Was ist ein Gelübde? Wenn jemand sagt: Ich verpflichte mich zu einem Ganzopfer. Was ist eine freiwillige Gabe? Wenn er sagt: Ich bestimme dieses zum Ganzopfer. Was ist der Unterschied zwischen Gelübden und freiwilligen Gaben? Nur der, dass man bei Gelübden, im Falle es umkommt oder gestohlen wird, es zu ersetzen verpflichtet ist und bei freiwilligen Gaben, im Falle es umkommt oder gestohlen wird, es nicht zu ersetzen verpflichtet ist.",
"Haben Sündopfer sich unter Ganzopfer gemischt oder Ganzopfer unter Sündopfer, selbst eines unter zehntausend, muss man sie alle umkommen lassen. Haben Sündopfer sich unter Pflichtopfer gemischt, sind nur soviele tauglich, wie Sündopfer in den Pflichtopfern enthalten waren, ebenso sind, wenn Ganzopfer sich unter Pflichtopfer gemischt haben, nur soviele tauglich, wie Ganzopfer in den Pflichtopfern enthalten waren, gleichviel ob die Pflichtopfer in der Mehrzahl und die freiwilligen in der Minderzahl sind, oder die freiwilligen in der Mehrzahl und die Pflichtopfer in der Minderzahl, oder ob die Anzahl beider die gleiche ist.",
"Wann gilt dieses? Wenn Pflichtopfer und freiwillige Opfer sich untereinander gemischt haben. Waren es aber nur Pflichtopfer, und zwar eines von einer [Frau] und eines von einer anderen, oder zwei von einer und zwei von einer anderen, oder drei von einer und drei von einer anderen, so ist die eine Hälfte tauglich und die andere Hälfte untauglich, eines von einer und zwei von einer anderen, oder drei von einer anderen, oder zehn von einer anderen, oder hundert von einer anderen, so ist nur eine den Opfern der mit den wenigsten daran Beteiligten entsprechende Anzahl tauglich. Es ist kein Unterschied, ob es aus gleichem Anlass gebrachte Opfer sind oder aus verschiedenartigen Anlässen gebrachte, ob sie von einer Fran sind oder von zwei Frauen.",
"Was heisst aus gleichem Anlass ? Für eine Geburt und für noch eine Geburt, für einen Blutausfluss und für noch einen Blutausfluss, das ist aus gleichem Anlass. Was aus verschiedenartigen Anlässen? Für eine Geburt und für einen Blutausfluss. Wie ist gemeint von zwei Frauen? Von der einen für eine Geburt und von der anderen für eine Geburt, von der einen für einen Blutausfluss und von der anderen für einen Blutausfluss, das ist aus gleichem Anlass. Und aus verschiedenartigen Anlässen? Von der einen für eine Geburt und von der anderen für einen Blutausfluss. R. Jose sagt: Wenn zwei Frauen ihre Vogelpaare gemeinsam gekauft haben oder das Geld für ihre Vogelpaare dem Priester gegeben haben, so kann der Priester, welches Tier er will, als Sündopfer und, welches er will, als Ganzopfer darbringen, sei es dass sie aus gleichem Anlass, sei es dass sie aus verschiedenen Anlässen dargebracht werden."
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"Wenn von einem noch nicht gesonderten. Taubenpaare eine Taube ins Freie oder unter zum Umkommen bestimmte Taubenpaare geflogen ist, oder von einem solchen Paare eine umgekommen ist, so kann man die andere wieder zu einem Paare ergänzen. Ist sie unter zum Darbringen bestimmte Taubenpaare geflogen, so ist sie selbst untauglich und macht noch eine als zu ihr gehörend untauglich, denn durch das Fortfliegen wird die Taube selbst untauglich und macht sie eine zu ihr gehörende untauglich.",
"Wie ist das? Wenn zwei Frauen je zwei Taubenpaare haben und es fliegt eine von denen der einen zu denen der anderen, so macht sie durch ihr Fortfliegen eine untauglich. Fliegt eine wieder zurück, so macht diese durch ihr Zurückfliegen wieder eine untauglich. Fliegt nun weiter eine hin und eine zurück, und wieder eine hin und eine zurück, so hat das keine nachteilige Folge mehr, denn selbst wenn sie alle unter einander geraten, sind es niemals weniger als zwei [Paare, die dargebracht werden dürfen].",
"Hat eine Frau ein [Paar], eine andere zwei, eine andere drei, eine andere vier, eine andere fünf, eine andere sechs, eine andere sieben, und es fliegt eine von der ersten zur zweiten, dann wieder eine von dort zur dritten, eine von dort zur vierten, eine von dort zur fünften, eine von dort zur sechsten, eine von dort zur siebenten, und dann ebenso wieder zurück, so wird durch jedes Fortfliegen und jedes Zurückfliegen eine untauglich, die erste und die zweite können daher überhaupt nichts [von den ihrigen darbringen], die dritte ein [Paar], die vierte zwei, die fünfte drei, die sechste vier und die siebente sechs. Findet nochmals ein gleiches Fort- und Zurückfliegen statt, wird wieder durch jedes Fortfliegen und jedes Zurückfliegen eine untauglich, und können nun auch die dritte und die vierte nichts darbringen, die fünfte ein Paar, die sechste zwei und die siebente fünf. Wiederholt sich das Fort- und Zurückfliegen noch einmal, wird wieder durch jedes Fortfliegen und jedes Zurückfliegen eine untauglich, und können nun auch die fünfte und die sechste nichts darbringen, die siebente vier Paare; nach einer anderen Meinung entsteht dadurch der siebenten gar kein Nachteil. Ist von zum Umkommen bestimmten eine unter sie alle geflogen, so muss man sie alle umkommen lassen.",
"Ist ein Paar noch nicht gesondert und eines bereits gesondert, und es fliegt von dem noch nicht gesonderten eine unter das bereits gesonderte Paar, so kann man die andere zu einem Paar ergänzen. Ist auch eine wieder zurückgeflogen oder zuerst von dem bereits gesonderten eine [zu dem noch nicht gesonderten] geflogen, so muss man alle umkommen lassen.",
"Sind auf der einen Seite Sündopfer und auf der anderen Seite Ganzopfer und noch nicht gesonderte in der Mitte, und es fliegt von der Mitte nach den Seiten eine hierhin und eine dorthin, so entsteht dadurch gar kein Nachteil, sondern man bestimmt, dass die, die zu den Sündopfern geflogen ist, Sündopfer und die, die zu den Ganzopfern geflogen ist, Ganzopfer sein soll. Fliegt wieder [je eine] nach der Mitte zurück, muss man die in der Mitte umkommen lassen, die auf der einen Seite werden als Sündopfer dargebracht und die auf der anderen als Ganzopfer. Fliegt wieder [je eine] zurück, oder fliegen Tauben aus der Mitte nach den Seiten, so muss man alle umkommen lassen. Man darf nicht Turteltauben als Paar-Ergänzung zu jungen Tauben und nicht junge Tauben als Paar-Ergänzung zu Turteltauben bringen. Wie ist das gemeint? Hat eine Frau als ihr Sündopfer eine Turteltaube und als ihr Ganzopfer eine junge Taube gebracht, so muss sie nochmals als Ganzopfer eine Turteltaube bringen, hat sie als ihr Ganzopfer eine Turteltaube und als ihr Sündopfer eine junge Taube gebracht, so muss sie nochmals als Ganzopfer eine junge Taube bringen; Ben Asai sagt: Es richtet sich nach dem Opfer, das sie zuerst bestimmt hat. Hat eine Frau ihr Sündopfer gebracht und ist gestorben, so müssen die Erben ihr Ganzopfer bringen, hat sie ihr Ganzopfer gebracht und ist gestorben, so haben die Erben ihr Sündopfer nicht zu bringen."
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"Wann gilt dieses ? Wenn der Priester anfragt. Hat aber der Priester nicht gefragt, und es waren eines von einer und eines von einer anderen, oder zwei von einer und zwei von einer anderen, oder drei von einer und drei von einer anderen, so ist, wenn er sie alle oben dargebracht hat, die Hälfte tauglich und die Hälfte untauglich, wenn alle unten, die Hälfte tauglich und die Hälfte untauglich, wenn die Hälfte oben und die Hälfte unten, von den oben dargebrachten die Hälfte tauglich und die Hälfte untauglich und von den unten die Hälfte tauglich und die Hälfte untauglich.",
"Wenn eines von einer und zwei von einer anderen, oder drei von einer anderen, oder zehn von einer anderen, oder hundert von einer anderen waren, so ist, wenn er sie alle oben dargebracht hat, die Hälfte tauglich und die Hälfte untauglich, wenn alle unten, die Hälfte tauglich und die Hälfte untauglich, wenn die Hälfte oben und die Hälfte unten, der grössere Teil tauglich. Dies ist die Regel: Wenn die Taubenpaare sich verteilen lassen, ohne dass von den einer Frau gehörenden ein Teil nach oben und ein Teil nach unten kommt, ist immer die Hälfte tauglich und die Hälfte untauglich, wenn die Taubenpaare sich nicht verteilen lassen, ohne dass von den einer Frau gehörenden ein Teil nach oben und ein Teil nach unten kommt, ist immer der grössere Teil tauglich.",
"Wenn die eine Sündopfer und die andere Ganzopfer-Tiere hatte, und er sie alle oben dargebracht hat, ist die Hälfte tauglich und die Hälfte untauglich, wenn alle unten, ist die Hälfte tauglich und die Hälfte untauglich, wenn die Hälfte oben und die Hälfte unten, sind beide untauglich, da ich annehme, dass die Sündopfer oben und die Ganzopfer unten dargebracht worden sind.",
"Wenn es ein Sündopfer- und ein Ganzopfer-Tier war und ein noch nicht gesondertes Paar und ein gesondertes, und er sie alle oben dargebracht hat, ist die Hälfte tauglich und die Hälfte untauglich, wenn alle unten, ist die Hälfte tauglich und die Hälfte untauglich, wenn die Hälfte oben und die Hälfte unten, ist nur das ungesonderte Paar tauglich, doch wird es ihnen zu gleichen Teilen angerechnet.",
"Wenn Sündopfertiere unter Pflichtopfer geraten waren, sind davon nur soviele tauglich, wie Sündopfertiere in den Pflichtopfern enthalten waren, wenn Pflichtopfer in doppelter Zahl unter Sündopfertiere, ist die Hälfte tauglich und die Hälfte untauglich, wenn Sündopfertiere in doppelter Zahl unter Pflichtopfer, ist die in den Pflichtopfern enthaltene Anzahl [Tauben] tauglich. Ebenso, wenn Ganzopfertiere unter Pflichtopfer geraten waren, sind nur so viele tauglich, wie Ganzopfertiere in den Pflichtopfern enthalten waren, wenn Pflichtopfer in doppelter Zahl unter Ganzopfertiere, ist die Hälfte tauglich und die Hälfte untauglich, wenn Ganzopfertiere in doppelter Zahl unter Pflichtopfer, ist die in den Pflichtopfern enthaltene Anzahl [Tauben] tauglich,",
"Hat eine Frau gesagt: „Ich gelobe, ein Taubenpaar darzubringen, wenn ich einen Knaben gebären werde“, und sie hat nun einen Knaben geboren, so muss sie zwei Taubenpaare darbringen, das eine zur Erfüllung ihres Gelübdes und das andere als ihr Pflichtopfer. Hat sie sie dem Priester übergeben, und der Priester hätte nun drei von den Tauben oben und eine unten darbringen müssen; er hat es aber nicht so gemacht, sondern hat zwei oben und zwei unten dargebracht, ohne vorher zu fragen , so muss sie noch eine Taube bringen, die er oben darzubringen hat , wenn sie von einer Art waren , waren sie von zwei Arten , so muss sie noch zwei Tauben bringen . Hatte sie das für ihr Gelübde dargebrachte Opfer als solches ausdrücklich bezeichnet , so muss sie noch drei Tauben bringen, wenn sie von einer Art waren , waren sie von zwei Arten, so muss sie noch vier bringen . Hatte sie bei ihrem Gelübde eine bestimmte Angabe gemacht , so muss sie noch fünf Tauben bringen, wenn sie von einer Art waren , waren sie von zwei Arten, so muss sie noch sechs bringen . Hat sie sie dem Priester übergeben und es lässt sich jetzt nicht mehr feststellen, was sie ihm übergeben hat , und der Priester ist hingegangen und hat sie dargebracht und weiss jetzt nicht mehr, wie er sie dargebracht hat , so muss sie noch vier Tauben zur Erfüllung ihres Gelübdes und zwei als ihr Pflichtopfer und eine als Sündopfer bringen ; Ben Asai sagt: zwei als Sündopfer. Darauf sagte R. Josua: Hierauf lässt sich der Ausspruch an wenden: So lange es lebt, hat es nur eine Stimme, und wenn es tot ist, hat sich seine Stimme versiebenfacht. Wieso hat sich seine Stimme versiebenfacht? Aus seinen beiden Hörnern werden zwei Trompeten, aus seinen beiden Schenkelknochen zwei Flöten, sein Fell wird zur Pauke verwendet, seine Eingeweide zu Leiern, seine Därme zu Harfen und, wie einige noch hinzufügen, auch seine Wolle zu den himmelblauen Quasten. R. Simon, Sohn des Akaschja, sagt: Unwissende Greise werden, je älter sie werden, desto verworrener in ihrem Denken, wie es heisst: Er nimmt Bewährten die Sprache und Greisen nimmt er den Verstand. Aber bei der Tora kundigen Greisen ist es nicht so, sondern je älter sie werden, desto gesetzter werden sie in ihrem Denken, wie es heisst: Bei Greisen ist Weisheit und langes Leben gewährt Einsicht."
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"sectionNames": [
"Chapter",
"Mishnah"
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