{ "language": "en", "title": "Mishnah Kinnim", "versionSource": "https://www.talmud.de/tlmd/die-deutsche-mischna-uebersetzung", "versionTitle": "Mischnajot mit deutscher Übersetzung und Erklärung. Berlin 1887-1933 [de]", "priority": 0.5, "versionNotes": "Ordnung Seraïm, übers. und erklärt von Ascher Samter. 1887.
Ordnung Moed, von Eduard Baneth. 1887-1927.
Ordnung Naschim, von Marcus Petuchowski u. Simon Schlesinger. 1896-1933.
Ordnung Nesikin, von David Hoffmann. 1893-1898.
Ordnung Kodaschim, von John Cohn. 1910-1925.
Ordnung Toharot, von David Hoffmann, John Cohn und Moses Auerbach. 1910-1933.", "actualLanguage": "de", "languageFamilyName": "german", "isBaseText": false, "isSource": false, "direction": "ltr", "heTitle": "משנה קינים", "categories": [ "Mishnah", "Seder Kodashim" ], "text": [ [ "Das Vogel-Sündopfer wird unten1 unterhalb des roten Streifens, der den Altar in eine untere und eine obere Hälfte teilte. hergerichtet2 das Blut musste an die untere Hälfte des Altars gesprengt werden, der Priester stand deshalb beim Sprengen unten auf dem Fussboden (s. Sebach. VI Note 34). Für מליקה war keine bestimmte Stelle vorgeschrieben, man pflegte sie aber an derselben Stelle vorzunehmen, die für das Sprengen des Blutes vorgeschrieben war, weil sonst die geringe Menge des Blutes unterwegs sich leicht verlieren konnte (s. ebend. Note 9). und das Vieh-Sündopfer oben3 der Priester trat auf den in halber Höhe um den Altar herumführenden Rundgang und sprengte von dort aus das Blut an die vier Ecken des Altars (s. Sebach. V Note 29)., das Vogel-Ganzopfer wird oben hergerichtet4 S. Sebach. VI Note 38. und das Vieh-Ganzopfer unten5 S. ebend. V Note 39., durch eine Abweichung hiervon6 wenn man das unten zu sprengende Blut oben oder das oben zu sprengende unten gesprengt hat (s. Sebach. VII Noten 6 und 11). wird bei diesem wie bei jenem das Opfer untauglich. Die für die Vogelpaare7 קן das Vogelnest, auch für die jungen Vögel selbst gebraucht (s. Deut. 32, 11), ist der gebräuchliche Ausdruck für das aus zwei jungen Tauben oder zwei Turteltauben bestehende Vogelopfer. [vorgeschriebene] Ordnung ist folgende: ist es ein Pflichtopfer8 d. h. in allen Fällen, wo die Darbringung eines Vogelpaares als Pflichtopfer vorgeschrieben ist., so ist eines ein Sündopfer und eines ein Ganzopfer, bei Gelübden und freiwilligen Gaben gibt es nur Ganzopfer9 da als freiwillige Opfer nur Friedensopfer und Ganzopfer dargebracht werden durften, Friedensopfer aber nur von Rindern, Schafen und Ziegen dargebracht wurden.. Was ist ein Gelübde? Wenn jemand sagt: Ich verpflichte mich zu einem Ganzopfer. Was ist eine freiwillige Gabe? Wenn er sagt: Ich bestimme dieses zum Ganzopfer. Was ist der Unterschied zwischen Gelübden und freiwilligen Gaben? Nur der, dass man bei Gelübden, im Falle es10 das Tier, das man in Erfüllung des getanen Gelübdes zum Opfer bestimmt hat. umkommt oder gestohlen wird, es zu ersetzen verpflichtet ist11 weil man sich durch das Gelübde eia Opfer darzubringen verpflichtet hat. und bei freiwilligen Gaben, im Falle es umkommt oder gestohlen wird, es nicht zu ersetzen verpflichtet ist12 weil man nur dieses Tier zum Opfer bestimmt, eine persönliche Verpflichtung, ein Opfer darzubringen, aber nicht übernommen hat..", "Haben Sündopfer sich unter Ganzopfer gemischt oder Ganzopfer unter Sündopfer13 חטאת und עולה stehen hier kollektivisch: eine oder mehrere zu Ganz- bezw. zu Sündopfern bestimmte Tauben., selbst eines unter zehntausend, muss man sie alle umkommen lassen14 es kann keine der Tauben dargebracht werden, da es bei jeder zweifelhaft ist, ob sie zum Sündopfer bestimmt war und unten oder zum Ganzopfer und oben darzubringen ist, durch ein Abweichen von der Vorschrift aber das Opfer untauglich wird. Das unter die anderen Tiere geratene Tier geht nicht wie sonst in der Mehrheit auf, weil lebende Wesen immer als etwas für sich Bestehendes betrachtet werden (בעלי חיים חשיבי) und deshalb niemals in anderem aufgehen. Es werden deshalb sämtliche Tiere betrachtet, als wären sie Sündopfer-Tiere, die nicht dargebracht werden können, und für diese gilt die Vorschrift, dass sie an einen abgeschlossenen Platz gebracht werden und dort sich überlassen bleiben, bis sie von selbst umkommen.. Haben Sündopfer sich unter Pflichtopfer15 d. h. Taubenpaare, die dazu bestimmt worden sind, als Pflichtopfer dargebracht zu werden, bei denen man aber noch keine Bestimmung darüber getroffen hat, welche von den beiden Tauben als Ganzopfer und welche als Sündopfer dargebracht werden soll. gemischt, sind nur soviele16 Ed. Lowe: מנין. tauglich, wie Sündopfer in den Pflichtopfern enthalten waren17 Wenn z. B. eine Taube, die zum Sündopfer bestimmt war, sich mit zwei Taubenpaaren vermischt hat, die als Pflichtopfer dargebracht werden sollten, so kann keines von den Tieren als Ganzopfer dargebracht werden, da ja das hinzugekommene schon zum Sündopfer bestimmt war. Es können auch nicht drei von ihnen als Sündopfer dargebracht werden, da vielleicht alle drei zu den beiden Taubenpaaren gehört haben und von diesen nur zwei als Sündopfer, die beiden anderen dagegen als Ganzopfer dargebracht werden sollten. Dagegen dürfen zwei von ihnen als Sündopfer dargebracht werden, denn wenn selbst beide zu den beiden Taubenpaaren gehört haben, so sollten ja zwei Tauben von diesen als Sündopfer dargebracht werden. Doch ist auch dieses nur dann statthaft, wenn die beiden Taubenpaare derselben Frau angehört haben, aus einer gleichen Veranlassung, z. B. beide als ein Wöchnerin-Opfer, dargebracht werden sollten und keine ausdrückliche Bestimmung darüber getroffen war, dass das eine Paar für den einen und das andere für den anderen Fall als Opfer verwendet werden sollte, weil nur in diesem Falle es nicht darauf ankommt, wenn nicht von jedem Paare das eine Tier als Sündopfer und das andere als Ganzopfer dargebracht wird, sondern auch die beiden Tiere des einen Paares als Sündopfer und die beiden des anderen als Ganzopfer dargebracht werden dürfen (s. weiter Note 30)., ebenso sind, wenn Ganzopfer sich unter Pflichtopfer gemischt haben, nur soviele tauglich18 und dürfen als Ganzopfer dargebracht werden., wie Ganzopfer in den Pflichtopfern enthalten waren, gleichviel ob die Pflichtopfer in der Mehrzahl und die freiwilligen19 d. h. die Ganzopfer — da freiwillig gespendete Tauben nur als Ganzopfer dargebracht werden dürfen (s. Note 9) —, die sich unter die Pflichtopfer gemischt haben. Das gleiche gilt natürlich auch, wenn Pflichtopfer und Sündopfer sich untereinander vermischt haben. in der Minderzahl sind, oder die freiwilligen in der Mehrzahl und die Pflichtopfer in der Minderzahl, oder ob die Anzahl beider die gleiche ist20 immer dürfen, wenn Ganzopfer sich unter Pflichtopfer gemischt haben, nur so viele Tauben als Ganzopfer und, wenn Sündopfer, so viele als Sündopfer dargebracht werden, wie vorher Pflichtopfer-Paare vorhanden waren..", "Wann gilt dieses? Wenn Pflichtopfer21 S. Note 15. und freiwillige Opfer22 die nur als Ganzopfer dargebracht werden dürfen. sich untereinander gemischt haben23 oder wenn von einem oder mehreren Pflichtopferpaaren die bereits zum Ganzopfer oder zum Sündopfer bestimmten Tauben sich unter Pflichtopfer-Paare gemischt haben, bei denen diese Bestimmung noch nicht getroffen worden ist.. Waren es aber nur Pflichtopfer24 noch ungesonderte und alle aus einer gleichen Veranlassung z. B. alle als Wöchnerin-Opfer darzubringende., und zwar eines von einer [Frau] und eines von einer anderen, oder zwei von einer und zwei von einer anderen25 jede der beiden Frauen halte zwei Taubenpaare für die beiden von ihr darzubringenden Pflichtopfer bestimmt, ohne anzugeben, welche von den vier Tauben für das eine Opfer verwendet werden sollten und welche für das andere, ebenso bei drei, vier oder mehr Paaren (s. weiter Note 30)., oder drei von einer und drei von einer anderen, so ist die eine Hälfte tauglich und die andere Hälfte untauglich26 es dürfen nur so viele Taubenpaare dargebracht werden, wie die eine der beiden Frauen hatte, und zwar immer die eine als Ganzopfer und die andere als Sündopfer, so dass selbst angenommen, dass alle die dargebrachten Tiere der einen der beiden Frauen angehört hätten, von ihren Paaren doch nur so viele als Ganzopfer und nur so viele als Sündopfer dargebracht werden, wie davon als solche dargebracht werden sollten. Würde man dagegen eine Taube mehr als Ganzopfer oder als Sündopfer darbringen, als die eine der beiden Frauen Taubenpaare hatte, so würde in dem Fälle, dass alle die als Ganzopfer, bezw. die als Sündopfer dargebrachten Tiere gerade der einen der beiden Frauen angehört haben, von ihren Taubenpaaren eine Taube als Ganzopfer dargebracht werden, die als Sündopfer, oder als Sündopfer, die als Ganzopfer hätte dargebracht werden sollen, was unstatthaft ist. Da nicht festzustellen ist, welcher von beiden Frauen die Tauben, die dargebracht werden, eigentlich gehören, so bringt sie der Priester mit der Bestimmung dar, dass sie als Opfer für diejenige gelten sollen, die sie hierfür bestimmt hatte. Um aber ihrer Opferpflicht nachzukommen, müssen dann beide Frauen gemeinschaftlich noch einmal so viele Opferpaare darbringen, wie jede für sich zu bringen hatte, indem dabei jede von ihnen erklärt, dass sie, soweit die bereits dargebrachten Opfer die ihren waren, auf ihren Anteil an diesen Opfertieren zu Gunsten der anderen Verzicht leistet (s. Keret. I Note 66)., eines von einer und zwei von einer anderen, oder27 eines von einer und …. drei von einer anderen, oder27 eines von einer und …. zehn von einer anderen, oder27 eines von einer und …. hundert von einer anderen28 ebenso auch: eines von einer und zwei von einer anderen und drei von einer anderen und zehn von einer anderen und hundert von einer anderen., so ist nur eine den Opfern der mit den wenigsten daran Beteiligten entsprechende Anzahl tauglich29 denn würde man ein Tier über die in ihren Opfern enthalten gewesene Anzahl von Ganzopfern oder Sündopfern als Ganzopfer bezw. Sündopfer darbringen, so würde in dem Falle, dass alle die als Ganzopfer bezw. als Sündopfer dargebrachten Tiere zu den Opferpaaren dieser Frau gehört haben, schon eine Taube als Ganzopfer dargebracht werden, die als Sündopfer, oder als Sündopfer, die als Ganzopfer hätte dargebracht werden sollen. Abweichend von allen übrigen Kommentatoren erklärt Maim. (Comment.), dass auch hier die Mischna wie weiter III 1 und 2 von dem Fälle spricht, dass der Priester die untereinander geratenen Tauben bereits dargebracht hat (seine Erklärung zu der dort gemachten Unterscheidung zwischen כהן נמלך und כהן שאינו נמלך s. weiter III Note 2). Hatten beide Frauen die gleiche Anzahl von Tauben, so gilt die Hälfte der Tauben jeder der beiden Frauen für tauglich und die Hälfte für untauglich, gleichviel ob der Priester die sämtlichen Tauben oben oder die sämtlichen Tauben unten oder die Hälfte von ihnen oben und die andere Hälfte unten dargebracht hat. Hatte die eine der Frauen mehr Tauben als die andere, so ist in den ersten beiden Fällen ebenfalls die Hälfte der Tauben jeder der beiden Frauen tauglich und die Hälfte untauglich, in dem letzteren Fälle dagegen sind nur die Tauben der Frau, die die geringere Anzahl hatte, tauglich (המועט כשר). Ebenso erklärt er dort (III, 2) das המרובה כשר, dass damit gemeint sei, nur die Tauben der Frau, die die grössere Anzahl von Tauben hatte, sind tauglich. Die Begründung, die er für beides gibt, ist schwer versländlich (s. כסף משנה zu הלכית פסולי המוקדשין VIII, 6).. Es ist kein Unterschied, ob es aus gleichem Anlass gebrachte Opfer sind oder aus verschiedenartigen Anlässen gebrachte, ob sie von einer Fran sind oder von zwei Frauen30 Von den Opferpaaren jeder der beiden Frauen dürfen immer nur so viele Tiere als Ganzopfer und so viele als Sündopfer dargebracht werden, wie sie Opferpaare hatte. Ebenso dürfen, wenn Opferpaare, die für eine Geburt dargebracht werden sollten, mit Opferpaaren derselben Frau, die für einen Blutausfluss dargebracht werden sollten, sich vermischt haben, von jeder der beiden Arten nur so viele Tiere als Ganzopfer und so viele als Sündopfer dargebracht werden, wie solche in ihnen enthalten waren. Aber selbst für den Fall, dass ein Opferpaar, das für die eine Geburt dargebracht zu werden bestimmt worden ist, sich mit einem Opferpaare vermischt hat, das von derselben Frau als Opfer für eine andere Geburt bestimmt worden ist, gilt dieselbe Beschränkung. Sind dagegen die beiden Opferpaare von derselben Frau als Opfer für zwei Geburten bestimmt worden, ohne ausdrücklich zu bestimmen, dass das eine Paar für die eine Geburt und das andere für die andere verwendet worden soll, so dürfen zwei beliebige von den vier Tieren als Ganzopfer und die beiden anderen als Sündopfer dargebracht werden..", "Was heisst aus gleichem Anlass31 bei Opfern einer und derselben Frau. ? Für eine Geburt32 S. Lev. 12, 8. und für noch eine Geburt, für einen Blutausfluss33 S. Lev. 15, 29. und für noch einen Blutausfluss, das ist aus gleichem Anlass. Was aus verschiedenartigen Anlässen? Für eine Geburt und für einen Blutausfluss. Wie ist gemeint von zwei Frauen? Von der einen für eine Geburt und von der anderen für eine Geburt, von der einen für einen Blutausfluss und von der anderen für einen Blutausfluss, das ist aus gleichem Anlass. Und aus verschiedenartigen Anlässen? Von der einen für eine Geburt und von der anderen für einen Blutausfluss. R. Jose sagt: Wenn zwei Frauen ihre Vogelpaare gemeinsam gekauft haben34 Nach Raschi (zu Talm. Erub. 37 a): wenn sie beim Einkaufen die Bestimmung darüber, weiches von den vier Tieren als Ganzopfer und welches als Sündopfer für jede von ihnen dargebracht werden soll, ausdrücklich dem Priester überlassen haben, auch wenn sie dann nachträglich dennoch selbst darüber bestimmt haben, nach Maim. (הלכות פסולי המוקדשין VIII, 8; s. כסף משנה): auch wenn sie dieses nicht ausdrücklich erklärt, sondern beim Einkauf darüber überhaupt nichts bestimmt haben. oder das Geld für ihre Vogelpaare dem Priester gegeben haben35 und dieser dann die zwei Vogelpaare für sie gekauft hat., so kann der Priester, welches Tier36 Talmudausg: לאיזו. er will, als Sündopfer und, welches er will, als Ganzopfer darbringen37 weil die Bestimmung darüber, welches von den Tieren als Ganzopfer und welches als Sündopfer dargebracht werden soll, nur entweder beim Einkaufen oder Heiligen der Tiere getroffen werden kann oder durch den Priester bei der Darbringung, eine dazwischen getroffene Bestimmung dagegen keine Gültigkeit hat (Joma 41 a). Nach der Erklärung von Tosaf. (Erub. 37 a v. כשהתנו) spricht R. Jose von dem Fall, dass die Frauen bzw. der Priester beim Einkauf bald bestimmt haben, welches von den Paaren für jede von ihnen dargebracht werden soll, das לאיזה שירצח כהן wäre danach zu erklären: je nach der Bestimmung, welche von dem Priester (und ebenso im ersteren Falle von den Frauen selbst) beim Einkaufen getroffen wird, kann welches immer von den Tieren als Sündopfer und welches immer als Ganzopfer dargebracht werden, und will der Ausspruch des R. Jose nur besagen, dass die Paare nicht als unter einander gekommene betrachtet werden, trotzdem sie für gemeinschaftliches Geld angeschafft worden sind., sei es dass sie aus gleichem Anlass, sei es dass sie aus verschiedenen Anlässen dargebracht werden." ], [ "Wenn von einem noch nicht gesonderten1 סתומה = geschlossen wird ein Taubenpaar genannt, solange noch keine Bestimmung darüber getroffen worden ist, welche Taube als Ganzopfer und welche als Sündopfer dargebracht werden soll, der Gegensatz ist מפורשת = ausgesprochen, getrennt, ein Taubenpaar, bei dem diese Bestimmung bereite getroffen worden ist.. Taubenpaare eine Taube ins Freie oder unter zum Umkommen bestimmte2 S. oben I, 2 und Temura IV, 1 ff. Taubenpaare geflogen ist, oder von einem solchen Paare eine umgekommen ist, so kann man die andere wieder zu einem Paare ergänzen3 Auch wenn von einem bereits gesonderten Paare eine Taube fortgeflogen ist, kann man die andere wieder zu einem Paare ergänzen, wenn man bestimmt weiss, ob die zurückgebliebene die zum Ganzopfer oder die zum Sündopfer bestimmt gewordene ist; ist dieses jedoch nicht der Fall, so muss man die zurückgebliebene umkommen lassen (s. weiter Mischna 4).. Ist sie unter zum Darbringen bestimmte Taubenpaare4 die ebenfalls noch nicht gesondert waren. geflogen, so ist sie selbst untauglich5 d. h. auch nachdem sie sich unter die darzubringenden Taubenpaare gemischt hat, können von den nun dort vorhandenen Tauben doch nur so viele dargebracht werden, wie vorher dort vorhanden waren, so dass entweder die zugeflogene Taube selbst, oder eine andere an ihrer Stelle als untauglich zurückbleibt. und macht noch eine als zu ihr gehörend untauglich6 das ist die zurückgebliebene, von der sie fortgeflogen ist. Die Begründung siehe die Ausführungen zu der folgenden Mischna., denn durch das Fortfliegen7 Ed. Lowe: הפרוח. wird die Taube selbst untauglich und macht sie eine zu ihr gehörende untauglich8 auch wenn mehrere Tauben zurückbleiben, wird, wie in der folgenden Mischna ausgeführt wird, durch das Fortfliegen einer Taube immer eine Taube von den zurückgebliebenen und eine von den Tauben, zu denen sie geflogen ist, untauglich..", "Wie ist das? Wenn zwei Frauen je zwei9 noch nicht gesonderte und aus einer gleichen Veranlassung darzubringende. Taubenpaare haben und es fliegt eine von denen der einen zu denen der anderen, so macht sie durch ihr Fortfliegen eine10 von den Tauben, von denen sie fortgeflogen ist. untauglich11 und von den durch die zugeflogene um eine vermehrten Tauben dürfen nur so viele dargebracht werden, wie vorher da waren. Denn von den beiden Taubenpaaren waren zwei Tauben als Sündopfer und zwei als Ganzopfer darzubringen. Würde man nun alle fünf Tauben darbringen und zwar drei als Sündopfer und zwei als Ganzopfer oder drei als Ganzopfer und zwei als Sündopfer, so würde man in dem Falle, dass alle drei als Sündopfer oder alle drei als Ganzopfer dargebrachten zu den Taubenpaaren dieser zweiten Frau gehört haben, eine als Ganzopfer darzubringende Taube als Sündopfer oder eine als Sündopfer darzubringende als Ganzopfer darbringen, wodurch das Opfer untauglich wird. Von den drei zurückgebliebenen Tauben der einen Frau wird darum nur eine als Sündopfer und eine als Ganzopfer dargebracht, und von den fünf der anderen zwei als Sündopfer und zwei als Ganzopfer. Auf diese Weise werden nur zwei Tauben von der Darbringung ausgeschlossen, während bei jedem anderen Verfahren die Zahl der Tauben, die nicht dargebracht werden können, noch vergrössert würde. Würde man auch die dritte von den zurückgebliebenen Tauben als Sündopfer oder als Ganzopfer darbringen, so würde dadurch die fortgeflogene eine zum Ganzopfer bzw. zum Sündopfer bestimmte Taube, und es dürften von den anderen fünf Tauben nur zwei als Ganzopfer bzw. als Sündopfer dargebracht werden (s. oben I, 2), es würden also dadurch drei Tauben untauglich. Würde man zwei von den zurückgebliebenen beide als Sündopfer oder beide als Ganzopfer darbringen, so würden dadurch sowohl die dritte zurückgebliebene wie die fortgeflogene zu Ganzopfern bzw. zu Sündopfern bestimmt, es dürften von den anderen fünf Tauben nur zwei als Ganzopfer bzw. als Sündopfer dargebracht werden und es würden dadurch also vier Tauben untauglich. Da unter den vier Tauben, welche von der zweiten Frau dargebracht werden, auch die zugeflogene Taube sich befinden kann, die als Opfer für die erste Frau bestimmt worden war, muss der Priester sie mit der Bestimmung darbringen, dass jede von ihnen als Opfer für diejenige gelten soll, die sie sie hierfür bestimmt hatte. Um aber ihrer Opferpflicht nachzukommen, müssen dann beide Frauen gemeinschaftlich an Stelle der beiden zurückbleibenden Tauben, die man umkommen lassen muss, noch zwei andere Tauben darbringen und dabei die oben I Note 26 angegebene Erklärung abgeben.. Fliegt eine wieder zurück12 so dass sich wieder auf jeder Seite vier Tauben befinden., so macht diese durch ihr Zurückfliegen wieder eine13 auf jeder Seite. untauglich14 Da es doch möglich ist, dass die den Weg zurückgeflogene Taube eine andere ist als die fortgeflogene, so muss angenommen werden, dass sich jetzt auf jeder Seite drei Tauben der einen und eine der anderen Frau befinden. Von diesen vier Tauben kann jede Frau nur je zwei, eine als Ganzopfer und eine als Sündopfer oder die eine beide als Ganzopfer und die andere beide als Sündopfer, darbringen. Mehr als zwei als Ganzopfer oder zwei als Sündopfer darf keine von ihnen darbringen, da es ja möglich ist, dass alle Tauben, die sie darbringt, zu den ursprünglich ihrigen gehören und von diesen nur zwei zu Ganzopfern und die beiden anderen zu Sündopfern bestimmt waren. Es könnte allerdings die eine Frau zwei als Ganzopfer und eine als Sündopfer oder zwei als Sündopfer und eine als Ganzopfer darbringen, dadurch würde aber, im Falle alle drei dargebrachten zu den ursprünglich ihrigen gehören und die vierte zu denen der anderen Frau, die fortgeflogene Taube zum Sündopfer bzw. zum Ganzopfer bestimmt und es könnte deshalb von den vier Tauben der anderen Seite nur noch eine als Sündopfer bzw. als Ganzopfer dargebracht werden (s. oben I, 2), es würden danach auch nur vier Tauben dargebracht, dabei aber die zweite Frau, von deren Tauben nur eine dargebracht wird, zu Gunsten der ersteren benachteiligt werden. Ebenso wäre es, wenn die erste Frau alle vier Tauben darbringt, zwei als Ganzopfer und zwei als Sündopfer, dann dürfte die andere von ihren vier Tauben überhaupt keine mehr darbringen, denn vielleicht wäre die Taube, die sie darbringt, gerade die von der ersten Frau zugeflogene, es würden demnach, wenn sie sie als Ganzopfer darbringt und ebenso die beiden, die die erste Frau als Ganzopfer dargebracht hat, ursprünglich zu den Tauben dieser gehört haben, von den zwei Paaren dieser ersten Frau drei als Ganzopfer dargebracht, und ebenso, wenn sie sie als Sündopfer darbringt und auch die beiden, die die erste Frau als Sündopfer dargebracht hat, ursprünglich zu den Taubenpaaren dieser gehört haben, von den beiden Paaren dieser Frau drei als Sündopfer.. Fliegt nun weiter eine hin und eine zurück, und wieder eine hin und eine zurück, so hat das keine nachteilige Folge mehr, denn selbst wenn sie alle unter einander geraten, sind es niemals weniger als zwei [Paare, die dargebracht werden dürfen]15 wie immer, wenn zwei Pflichtopfer-Paare einer Frau mit zwei aus gleicher Veranlassung darzubringenden Pflichtopfer-Paaren einer anderen Frau sich untereinander gemischt haben, s. oben I Noten 25 und 26..", "Hat eine Frau ein [Paar], eine andere zwei, eine andere drei, eine andere vier, eine andere fünf, eine andere sechs, eine andere sieben, und es fliegt16 Als Subj. ist zu ergänzen גוזל, ein junger Vogel, das masc, ist. eine von der ersten zur zweiten, dann wieder eine von dort17 es kann die zugeflogene Taube sein, ebenso aber auch eine von den Tauben dieser zweiten Frau, ebenso bei den folgenden. zur dritten, eine von dort zur vierten, eine von dort zur fünften, eine von dort zur sechsten, eine von dort zur siebenten, und dann ebenso wieder zurück18 so dass nun wieder jede Frau so viele Tauben hat, wie sie vorher hatte., so wird durch jedes Fortfliegen und jedes Zurückfliegen eine untauglich19 Nach dem oben in Mischna 1 angegebenen Grandsatze wird dadurch, dass eine Taube von den einen Taubenpaaren zu den anderen fliegt, immer eine Taube von denen, von denen sie fortgeflogen ist, und eine von denen, zu denen sie zugeflogen ist, untauglich. Da nun von den Taubenpaaren der einen Frau zu denen der anderen immer wieder eine andere Taube geflogen sein kann als die zugeflogene, so werden, abgesehen von den Tauben der ersten und der letzten Frau, von den Tauben jeder der Frauen je zwei durch den Hinflug untauglich und ebenso wieder je zwei durch den Rückflug. Unter פזסל א׳ בהליכתו ist gemeint, dass durch ihr Zufliegen eine von den Tauben, von denen sie fortgeflogen ist, untauglich wird, und ist dazu wie in Mischna 2 (s Note 11) zu ergänzen, dass auch sie selbst bzw. eine von den Tauben, zu denen sie zugeflogen ist, untauglich wird, ebenso ist auch das פיסל א׳ בחזירתו zu verstehen., die erste und die zweite können daher überhaupt nichts [von den ihrigen darbringen]20 Von den beiden Tauben der ersten Frau kann keine dargebracht werden, weil eine davon durch das Fortfliegen der zu ihr gehörenden Taube beim Hinflug untauglich geworden ist und die andere beim Rückflug. Von den vier Tauben der zweiten Frau kann ebenfalls keine dargebracht werden, weil von diesen zwei beim Hinflug untauglich geworden sind, je eine durch die zugeflogene und eine durch die fortgeflogene, und ebenso wieder zwei beim Rückflug., die dritte ein [Paar]21 da von ihren sechs Tauben vier untauglich geworden sind., die vierte zwei22 zwei Paare von ihren acht Tauben., die fünfte drei23 drei Paare von ihren zehn Tauben., die sechste vier24 vier Paare von ihren zwölf Tauben. und die siebente sechs25 da von ihren vierzehn Tauben nur eine durch die zugeflogene beim Hinflug und eine durch die wieder fortgeflogene beim Rückflug untauglich geworden ist. Da der Grundsatz פסול ופוסל א׳ כנגדו nur darauf beruht, dass verhütet werden muss, dass von den Tauben einer Frau mehr als Sündopfer oder als Ganzopfer dargebracht werden, als sie ursprünglich Taubenpaare hatte (s. oben Note 14), so müsste es allerdings eigentlich gestattet sein, von den sechs Tauben, die sich nach dem Hinflug und Rückflug jetzt bei der dritten Frau befinden, vier Tauben darzubringen, zwei als Sündopfer und zwei als Ganzopfer. Denn selbst wenn diese vier dargebrachten Tauben alle zu den Taubenpaaren dieser Frau gehören und die fünfte von ihren Tauben beim Hinflug zu denen der vierten Frau und die sechste beim Rückflug zu denen der zweiten geflogen wären, würden von ihren sechs Tauben doch immer nur höchstens drei als Ganzopfer oder drei als Sündopfer dargebracht, die zwei, die sie als Ganzopfer und die zwei, die sie als Sündopfer, und die eine, die die vierte Frau als Ganzopfer oder als Sündopfer darbringt, und drei Ganzopfer bezw. Sündopfer dürfen ja von ihren drei Taubenpaaren dargebracht werden. Andererseits könnten aus demselben Grunde eigentlich von den vier Tauben, die sich jetzt bei der zweiten Frau befinden, zwei dargebracht werden, eine als Sündopfer und eine als Ganzopfer, da ja die von ihren Tauben zu denen der ersten Frau geflogene Taube ebenfalls nicht dargebracht wird und demnach von ihren vier Tauben doch immer nur höchstens zwei als Ganzopfer oder zwei als Sündopfer dargebracht werden würden. Der Gleichmässigkeit wegen wird aber auch in bezug auf die Tauben dieser beiden Frauen nach dem Grundsatze פסול ופוסל א׳ כנגדו verfahren.. Findet nochmals ein gleiches Fort- und Zurückfliegen statt, wird wieder durch jedes Fortfliegen und jedes Zurückfliegen eine untauglich26 Nachdem durch das erste Hin- und Zurückfliegen die Tauben der beiden ersten Frauen untauglich geworden sind, kann nur gemeint sein, wenn unter denen der übrigen Frauen wieder ein Hin- und Zurückfliegen stattgefunden hat, denn durch das Zufliegen einer von den schon zum Umkommen bestimmten Tauben der beiden ersten Frauen würden nach dem Schlusssatze der Mischna alle übrigen Tauben untauglich werden. Nach Ascheri braucht nicht angenommen zu werden, dass durch das Zufliegen von Tauben von denen der ersten und der zweiten Frau alle übrigen Tauben untauglich werden, da jene nur des Zweifels wegen nicht dargebracht werden dürfen, wenn sie sich wieder unter die anderen Tauben gemischt haben, es von diesen daher doppelt zweifelhaft (ספק ספיקא) ist, ob sie zum Darbringen untauglich sind, und sie durch einen solchen Doppelzweifel allein noch nicht untauglich werden., und können nun auch die dritte und die vierte nichts darbringen27 Von dem einen Paar der dritten Frau, das noch dargebracht werden konnte, ist durch das nochmalige Hin- und Zurückfliegen eine Taube durch den Hinflug und die andere durch den Rückflug untauglich geworden, und ebenso sind von den zwei Paaren der vierten Frau, die noch dargebracht werden konnten, zwei Tauben beim Hinflug untauglich geworden und wieder zwei beim Rückflug., die fünfte ein Paar28 Auch hier gilt wieder für die Tauben der fünften und vierten Frau das Note 25 über die der dritten und zweiten Frau ausgeführte., die sechste zwei und die siebente fünf. Wiederholt sich das Fort- und Zurückfliegen noch einmal29 zwischen denen der fünften Frau und denen der sechsten und siebenten (s. Note 26)., wird wieder durch jedes Fortfliegen und jedes Zurückfliegen eine untauglich, und können nun auch die fünfte und die sechste nichts darbringen, die siebente vier Paare; nach einer anderen Meinung entsteht dadurch der siebenten gar kein Nachteil30 sondern können von ihren Tauben wie nach dem zweiten Hin- und Rückflug fünf Paare dargebracht werden. Die יש אומרים sind der Ansicht, dass hier gar kein Grund vorliegt, nur der Gleichmässigkeit wegen (s. Note 25) noch ein Taubenpaar von der Darbringung auszuschliessen, da hier die Tauben der siebenten Frau die einzigen sind, die überhaupt dargebracht werden. Da aber von ihren vierzehn Tauben bei dem dreimaligen Hin- und Rückflug höchstens drei fortgeflogen sind, so kann sie noch fünf Taubenpaare darbringen, da die fortgeflogenen überhaupt nicht dargebracht werden und deshalb die Befürchtung fortfällt, dass mehr Tauben als Sündopfer oder als Ganzopfer von ihren Tauben dargebracht werden könnten, als sie Taubenpaare besessen hat. Nach Elia Wilna sind die יש אומרים der Ansicht, dass in diesem Falle alle sieben Paare, die sich jetzt bei der siebenten Frau befinden, dargebracht werden dürfen, weil keinerlei Grund mehr vorliegt, eine von den Tauben von der Darbringung auszuschliessen, da auch von den etwa zugeflogenen jede ebensowohl als Sündopfer wie als Ganzopfer dargebracht werden kann.. Ist31 Ed. Lowe: שאם. von zum Umkommen bestimmten32 von den Tauben, die durch das Hin- und Zurückfliegen untauglich geworden sind und nicht mehr dargebracht werden dürfen (s. oben Note 26), oder Tauben, die aus irgendwelchem anderen Grunde untauglich geworden sind, dass man sie umkommen lassen muss. eine unter sie alle geflogen, so muss man sie alle umkommen lassen33 S. Sebach. VIII Note 4..", "Ist ein Paar noch nicht gesondert und eines bereits gesondert34 S. oben Note 1., und es fliegt von dem noch nicht gesonderten eine unter das bereits gesonderte Paar35 so dass man jetzt nicht mehr weiss, welches die zum Ganzopfer, welches die zum Sündopfer bestimmte und welches die zugeflogene Taube ist., so kann man die andere zu einem Paar ergänzen36 von den anderen drei Tauben dagegen darf keine dargebracht werden, da man ja nicht weise, welches die zum Ganzopfer und welches die zum Sündopfer bestimmt gewesene ist (vgl. oben Mischn. 1).. Ist auch eine wieder zurückgeflogen37 von den bereits gesonderten zu den noch nicht gesonderten, so dass sich jetzt wieder auf jeder Seite zwei Tauben befinden. oder zuerst von dem bereits gesonderten eine [zu dem noch nicht gesonderten] geflogen38 so dass sich auf der einen Seite eine von den gesonderten Tauben befindet und auf der anderen die beiden noch nicht gesonderten und eine von den bereits gesonderten., so muss man alle umkommen lassen39 da sich im ersteren Falle vielleicht, im zweiten bestimmt auf beiden Seiten je eine von den Tauben des bereits gesonderten Paares befindet, von der man nicht weiss, ob sie als Ganzopfer oder als Sündopfer darzubringen ist..", "Sind auf der einen Seite Sündopfer und auf der anderen Seite Ganzopfer und noch nicht gesonderte in der Mitte40 עולה ,חטאת und סתומה stehen hier wie oben I, 2 (s. dort Note 13) kollektivisch: eine oder mehrere zu Sündopfern und zu Ganzopfern bestimmte Tauben und noch nicht gesonderte Taubenpaare., und es fliegt von der Mitte nach den Seiten eine hierhin und eine dorthin, so entsteht dadurch gar kein Nachteil41 da die aus der Mitte fortgeflogenen sowohl als Sündopfer wie als Ganzopfer dargebracht werden können, wenn nur immer von je zwei Tauben eine als Sündopfer und eine als Ganzopfer dargebracht wird., sondern man42 der Priester, wenn er die Tauben darbringt (s. oben I Note 37). bestimmt, dass die, die zu den Sündopfern geflogen ist, Sündopfer und die, die zu den Ganzopfern geflogen ist, Ganzopfer sein soll. Fliegt wieder [je eine] nach der Mitte zurück, muss man die in der Mitte umkommen lassen43 da von den beiden zurückgeflogenen Tauben die eine eine zum Sündopfer und die andere eine zum Ganzopfer bestimmte gewesen sein kann und man deshalb, da man sie nicht voneinander und nicht von den anderen unterscheiden kann, keine von den Tauben darbringen darf., die auf der einen Seite werden als Sündopfer dargebracht und die auf der anderen als Ganzopfer. Fliegt wieder [je eine]44 von den in der Mitte befindlichen Tauben, von denen keine mehr dargebracht werden kann. zurück45 nach den beiden Seiten, so kann nunmehr auch keine von denen auf beiden Seiten mehr dargebracht werden, da auf jeder Seite eine zum Umkommen bestimmte zugeflogen ist., oder fliegen Tauben aus der Mitte nach den Seiten46 nicht zu den Tauben, die sich auf den beiden Seiten befinden, sondern abseits von diesen, so dass sie eine oder mehrere neue Taubengruppen bilden, aber in der Weise, dass nicht mehr zu erkennen ist, welches die Tauben sind, die sich vorher auf den beiden Seiten befunden haben, und welches die, die sich zuletzt dort niedergelassen haben. So erklärt Tif. Jis. das schwer zu verstehende או שפרח מן האמצע לצדדים. Nach Ascheri ist nicht חזר או שפרח zu lesen, sondern חזר ופרח. Maim. erklärt in seinem Kommentar: oder wenn beim ersten Fortfliegen eine Taube von der Mitte nach der einen Seite, und dann von dort wieder eine nach der andern Seite geflogen ist. Nach Abr. ben David ist unter חזר zu verstehen: wenn wieder Tauben von der Mitte nach einer der beiden Seiten geflogen sind und man nicht weiss, nach welcher, da man nicht weiss, wie gross die Anzahl der Tauben auf jeder der beiden Seiten war, und unter שפרח מן האמצע לצרדין: wenn wieder Tauben von der Mitte nach beiden Seiten geflogen sind. Serachja ha-Levy endlich erklärt או שפרח analog dem או שפרח in der vorhergehenden Mischna: oder wenn von gesonderten Tauben in der Mitte, von denen man nicht mehr weiss, welche zum Sündopfer und welche zum Ganzopfer bestimmt waren, eine nach der einen und eine nach der anderen Seite geflogen ist, auch in diesem Falle muss man alle Tauben umkommen lassen und darf nicht etwa angenommen werden, dass die zu den Sündopfern geflogene Taube gerade eine zum Sündopfer bestimmte und die zu den Ganzopfern geflogene eine zum Ganzopfer bestimmte war., so muss man alle umkommen lassen. Man darf nicht Turteltauben als Paar-Ergänzung zu jungen Tauben und nicht junge Tauben als Paar-Ergänzung zu Turteltauben bringen47 sondern wenn eine Frau ein Paar Tauben darzubringen hat, müssen es entweder beide Turteltauben oder beide junge Tauben sein.. Wie ist das gemeint? Hat eine Frau als ihr Sündopfer eine Turteltaube und als ihr Ganzopfer eine junge Taube gebracht, so muss sie nochmals als Ganzopfer eine Turteltaube bringen, hat sie als ihr Ganzopfer eine Turteltaube und als ihr Sündopfer eine junge Taube gebracht, so muss sie nochmals als Ganzopfer eine junge Taube bringen48 Gleichviel, ob zuerst das Sündopfer oder zuerst das Ganzopfer bestimmt oder dargebracht worden ist, und gleichviel, ob beide bereits dargebracht oder noch nicht dargebracht sind, muss sie immer noch eine Taube von der Art, von der das Sündopfer war, bringen, weil dieses als das wesentlichere unter den darzubringenden Opfern betrachtet wird, da aus der Schriftstelle (Lev. 5, 8) :ותקריב את אשר לחטאת ראשנה die Bestimmung abgeleitet wird, dass überall, wo ein Sündopfer zusammen mit einem Ganzopfer darzubringen ist, das Sündopfer den Vorrang hat und zuerst dargebracht werden muss (s. Sebach. 90a). Ed. Ven. liest: תכפול ותביא עולתה תור וחטאתה בן יונה, wo jedenfalls etwas ausgefallen ist.; Ben Asai sagt: Es richtet sich nach dem Opfer, das sie zuerst bestimmt hat. Hat eine Frau ihr Sündopfer gebracht und ist gestorben, so müssen die Erben ihr Ganzopfer bringen49 da das Ganzopfer, das sie noch darzubringen hatte, als Schuld auf ihrem Nachlass ruht., hat sie ihr Ganzopfer gebracht50 vor dem Sündopfer, obgleich dieses eigentlich zuerst dargebracht werden sollte. und ist gestorben, so haben die Erben ihr Sündopfer nicht zu bringen51 weil ein Sündopfer, dessen Eigentümer gestorben ist, nicht mehr dargebracht werden darf (Temur. IV, 1).." ], [ "Wann gilt dieses1 das in den vorhergehenden Abschnitten über die Folgen des Durcheinandergeratens der Taubenpaare mehrerer Frauen Gesagte. ? Wenn der Priester anfragt2 wie er es mit der Darbringung der Tauben zu halten habe [so nach Talm Sebach. 73b. Nach Maim. (Comment. zu I, 3) heisst כהן נמלך, wenn der Priester vor der Darbringung die Eigentümerin gefragt hat, welche Tauben von ihren Pflichtopfern er als Sündopfer und welche er als Ganzopfer darbringen soll, und כהן שאינו נמלך, wenn er dies nicht getan hat (vgl. לא נמלך weiter in Mischna 6). Abgesehen davon, dass diese Auslegung der erwähnten Talmudstelle widerspricht, (s. כסף משנח zu הלכות פסולי המוקדשין VIII, 1) ist auch die daran geknüpfte Erklärung der Mischna schwer verständlich.] נמלך und מלך beraten, Rat erteilen, davon Nif. = sich beraten lassen, Rat einholen.. Hat aber der Priester nicht gefragt3 sondern sie aus eigener Entschliessung dargebracht mit dem Gedanken, dass jede Taube für diejenige als Opfer gelten soll, die sie hierzu bestimmt hat., und es waren eines4 ein Taubenpaar. von einer und eines von einer anderen, oder zwei von einer und zwei von einer anderen, oder drei von einer und drei von einer anderen5 Ed. pr. u. Ven. add.; מחצה כשר ומחצה פסול (d. h., in diesem Falle würde nach Abschn. II Mischn. 3 die Entscheidung gelautet haben, dass die Hälfte tauglich und die Hälfte untauglich ist)., so ist, wenn er sie alle oben dargebracht hat, die Hälfte tauglich und die Hälfte untauglich, wenn alle unten, die Hälfte tauglich und die Hälfte untauglich6 Von jedem Paare sollten je eine als Ganzopfer oben und eine als Sündopfer unten dargebracht werden. Da die Paare noch nicht gesondert waren, so lag es in der Hand des darbringenden Priesters, welche von jedem Paare er als Ganzopfer und welche er als Sündopfer darbringen wollte (s. oben I Note 37). Hat er deshalb die sämtlichen Tauben als Ganzopfer oben dargebracht, so ist die Hälfte davon nach Vorschrift dargebracht und deshalb tauglich, ebenso wenn er die sämtlichen Tauben als Sündopfer unten dargebracht hat., wenn die Hälfte oben und die Hälfte unten7 Wenn die einzelnen Taubenpaare nicht beisammen geblieben, sondern alle Tauben unter einander geraten sind, so dass man nicht mehr weiss, welche Tauben zu einem Paare gehört haben, und der Priester nun die Hälfte aller Tauben oben und die andere Hälfte unten dargebracht hat., von den oben dargebrachten die Hälfte tauglich und die Hälfte untauglich und von den unten die Hälfte tauglich und die Hälfte untauglich8 Von den oben dargebrachten ist nur die Hälfte tauglich, weil vielleicht die sämtlichen oben dargebrachten Tauben der einen der beiden Frauen angehört haben und von diesen doch nur die Hälfte als Ganzopfer oben dargebracht zu werden bestimmt waren, aus demselben Grunde ist auch nur die Hälfte der als Sündopfer unten dargebrachten Tauben tauglich. Nur wenn der Priester von jedem Paare eine Taube oben und eine unten dargebracht hat, sind sowohl die oben wie die unten dargebrachten alle tauglich (s. oben Note 6)..", "Wenn eines von einer und zwei von einer anderen, oder drei von einer anderen, oder zehn von einer anderen, oder hundert von einer anderen waren9 S. oben I Noten 27 u. 28., so ist, wenn er sie alle oben dargebracht hat, die Hälfte tauglich und die Hälfte untauglich, wenn alle unten, die Hälfte tauglich und die Hälfte untauglich10 aus dem Note 6 angegebenen Grande., wenn die Hälfte oben und die Hälfte unten, der grössere Teil tauglich11 Es ist nicht wie in dem in der vorhergehenden Mischna angeführten Fall, wo beide Frauen die gleiche Anzahl von Tauben hatten, nur die Hälfte der dargebrachten Tauben tauglich, sondern es sind so viele Tauben tauglich, wie die Frau hatte, der die grössere Anzahl von Tauben gehört hat. Es lässt sich das am besten an einem Beispiel nach weisen: wenn die eine Frau ein und die zweite drei Taubenpaare hatte und der Priester hat von diesen vier Taubenpaaren vier Tauben oben und vier Tauben unten dargebracht, so sind selbst in dem ungünstigsten Falle, dass die sämtlichen vier oben dargebrachten Tauben der zweiten Frau angehört hatten, drei von diesen tauglich und nur eine untauglich, da von ihren drei Taubenpaaren ja drei Tauben als Ganzopfer dargebracht werden sollten, von den unten als Sündopfer dargebrachten vier Tauben sind die beiden Tauben, die davon der zweiten Frau angehört haben, tauglich, da ja sogar drei von ihren Tauben als Sündopfer hätten dargebracht werden sollen, und von den beiden anderen Tauben, die der ersten Frau angehört haben, ist eine tauglich, da von ihrem einen Taubenpaar eine Taube zum Sündopfer bestimmt war, und die andere untauglich, es sind also im ganzen sechs Tauben tauglich, das sind so viele, wie der zweiten Frau gehört haben. Das gleiche Verhältnis ergibt sich, wenn die eine Frau ein und die andere zwei oder zehn oder hundert Taubenpaare hatte. Auch wenn Taubenpaare von mehreren Frauen unter einander geraten sind, ein Taubenpaar von einer und zwei von einer anderen und drei von einer dritten und zehn von einer vierten und hundert von einer fünften, sind von den dargebrachten Tauben immer so viele tauglich, wie die Frau mit der grössten Anzahl von Tauben hatte. Denn wieder den ungünstigsten Fall angenommen, es wären die sämtlichen oben dargebrachten Tauben, das wären in diesem Falle Tauben von den hundert Taubenpaaren der letzten Frau entnommen, so sind von diesen 116 Tauben 100 tauglich, da so viele von den 100 Paaren dieser Frau zu Ganzopfern bestimmt waren. Von der anderen unten dargebrachten Hälfte aller Tauben sind die 84, die davon noch zu den 100 Paaren der letzten Frau gehört haben, sämtlich tauglich, da von ihren 100 Taubenpaaren sogar 100 unten als Sündopfer hätten dargebracht werden sollen, und von den übrigen 32 Tauben, das wären in diesem Falle die 16 Taubenpaare der anderen vier Frauen, sind 16 tauglich, da ja von jedem Paare eine Taube als Sündopfer unten hat dargebracht werden sollen, es sind also im ganzen 200 Tauben, so viele, wie die letzte Frau hatte, tauglich. Der Ausdruck המרובה bedeutet demnach hier: so viel Tauben, wie diejenige Frau hatte, der die grösste Anzahl von Tauben gehört hat. Maim. erklärt merkwürdiger Weise המרובה כשר: nur die Tauben der Frau, die die grössere Hälfte der Tauben hatte, sind tauglich, weil von ihren Tauben in jedem Falle ein Teil oben und ein Teil unten dargebracht worden ist (vgl. oben I Note 29).. Dies ist die Regel12 Das in der vorhergehenden Note Ausgeführte trifft wohl für den in der Mischna angenommenen Fall zu, dass nur Taubenpaare von zwei Frauen unter einander geraten sind, und ebenso, wenn Taubenpaare von mehreren Frauen unter einander geraten sind, eine der Frauen aber mehr Taubenpaare hatte als die anderen Frauen zusammen, wie in dem in der Mischna angenommenen Fall, dass die eine Frau 100 Taubenpaare hatte und die anderen zusammen nur 16. Im Folgenden gibt die Mischna nun eine Regel, die auch für den anderen Fall gilt, dass nicht eine von den Frauen mehr Taubenpaare hatte als die anderen zusammen, auch für diesen Fall gilt das für den ersteren Fall Gesagte, der Ausdruck המרובה כשר muss jedoch, wie weiter Note 18 ausgeführt wird, für diesen Fall etwas anders erklärt werden. Tosf. Jomt. meint, dass durch diese Regel nur das in dem Vorhergehenden Ausgeführte bestätigt wird, ohne etwas Neues hinzuzufügen, was jedoch, wie sich aus dem Weiteren ergibt, nicht zutrifft.: Wenn die Taubenpaare13 die in den sämtlichen Taubenpaaren zusammen enthaltenen Tauben. sich verteilen lassen14 in zwei Hälften, von denen die eine oben und die andere unten dargebracht worden ist., ohne dass von den einer Frau gehörenden ein Teil nach oben und ein Teil nach unten kommt15 so dass es möglich ist, dass der Priester, der die eine Hälfte der Tauben oben und die andere Hälfte unten dargebracht hat, die Tauben einer Frau oder einer Anzahl von Frauen alle oben und die der übrigen Frauen alle unten dargebracht hat., ist immer die Hälfte tauglich und die Hälfte untauglich16 weil dann zu befürchten ist, dass es in der Tat so ist, dass die sämtlichen oben dargebrachten Tauben zu den Taubenpaaren der einen Frau oder der einen Anzahl von Frauen gehört haben und deshalb nur die Hälfte von ihnen tauglich ist, da von jedem Paare nur eine Taube oben dargebracht werden durfte, und ebenso nur die Hälfte der unten dargebrachten. Dieser Fall trifft immer zu, wenn die Summe aller Taubenpaare eine grade Zahl ergibt, so dass die Hälfte aller Taubenpaare oben und die Hälfte aller Taubenpaare unten dargebracht worden sein kann, ohne dass es nötig war, ein Taubenpaar zu teilen, und die Taubenpaare auf die einzelnen Frauen so verteilt waren, dass sich daraus zwei Gruppen von Taubenpaaren von gleicher Anzahl bilden liessen, ohne dass es nötig war, die Taubenpaare einer Frau auf beide Gruppen zu verteilen. Es ist dieses die erweiterte Anwendung für die in Mischna I angegebene Bestimmung, wonach, wenn die Taubenpaare von zwei Frauen unter einander geraten sind, von denen jede 1 oder 2 oder 3 Taubenpaare hatte, wenn der Priester die Hälfte oben und die Hälfte unten dargebracht hat, nur die eine Hälfte tauglich ist und die andere Hälfte untauglich. Wie dort die Summe der vorhandenen Taubenpaare eine grade Zahl ergibt, 2, 4, bzw. 6, und diese 2, 4 bzw. 6 Taubenpaare in zwei Hälften von je 1,2 bzw. 3 geteilt werden können, ohne dass die Taubenpaare einer Frau auf beide Gruppen verteilt zu werden brauchen, so gilt dieselbe Bestimmung auch für alle anderen Fälle, in denen diese beiden Bedingungen zutreffen, auch wenn Taubenpaare von ungleicher Anzahl von mehreren Frauen unter einander geraten sind, z. B. 1 von einer, 3 von einer anderen und 4 von einer dritten, wo sich die beiden Gruppen 1 + 3 und 4 ergeben, oder 1 von einer, 2 von einer anderen, 3 von einer dritten und 4 von einer vierten, mit den beiden Gruppen 1 + 4 und 2 + 3, oder von 2 von einer, 3 von einer anderen, 4 von einer dritten, 5 von einer vierten und 6 von einer fünften, mit den beiden Gruppen 2 + 3 + 6 und 4 + 6, weil in allen diesen Fällen es möglich ist, dass wirklich grade die sämtlichen Tauben der einen Gruppe oben und die der anderen unten dargebracht worden sind und deshalb sowohl von den oben wie von den unten dargebrachten nur die Hälfte tauglich ist., wenn die Taubenpaare sich nicht verteilen lassen, ohne dass von den einer Frau gehörenden ein Teil nach oben und ein Teil nach unten kommt17 das ist in allen Fällen, wo nicht diese beiden Bedingungen zutreffen, sondern entweder die Summe der vorhandenen Taubenpaare eine ungrade Zahl ergibt, so dass bei ihrer Verteilung auf eine oben und eine unten dargebrachte Hälfte jedenfalls von einem Paare eine Taube oben und die andere unten dargebracht worden sein muss, oder die Summe der vorhandenen Taubenpaare wohl eine grade Summe ergibt, aber bei ihrer Verteilung auf zwei Gruppen von gleicher Anzahl die Taubenpaare einer Frau auf beide Gruppen verteilt werden müssen, z. B. wenn eine Frau 3 Taubenpaare hatte, die andere 4 und die dritte 5, wo zwei Gruppen von 6 Taubenpaaren sich nicht anders bilden lassen, als dass von den Taubenpaaren einer Frau ein Teil zu der einen und ein Teil zu der anderen genommen wird., ist immer der grössere Teil tauglich18 Es ist in jedem Falle mehr als die Hälfte tauglich, da der ungünstigste Fall, in dem nur die Hälfte tauglich wäre, wenn nämlich alle oben dargebrachten Tauben zu den Taubenpaaren einer Frau oder einer Gruppe von Frauen und die unten dargebrachten zu denen der anderen gehört haben, hier ausgeschlossen ist. Wie viele Tauben aber über die Hälfte hinaus tauglich sind, das hängt von der verschiedenen Art der hierbei möglichen Fälle ab. In den in dem ersten Absatz der Mischna angeführten Fällen, in denen mehr als die Hälfte aller Taubenpaare einer Frau angehört haben, sind, wie in Note 11 ausgeführt ist, immer so viel Tauben tauglich, wie dieser Frau angehört haben. Der zweite mögliche Fall ist, dass die anderen Frauen zusammen mehr Taubenpaare hatten als die Frau, die allein die grösste Anzahl hatte, wenn das Zahlenverhältnis z. B. 3, 4 und 5 war, dann sind so viele Tauben tauglich, wie die anderen Frauen zusammen hatten, in diesem Falle also 7 Paare, das sind 14 Tauben. Denn den ungünstigsten Fall angenommen, dass die oben dargebrachten Tauben alle den Taubenpaaren der Frauen entnommen worden sind, die zusammen die grössere Hälfte aller Taubenpaare hatten, können von den Tauben dieser Frauen (in dem angenommenen Beispiel 14) doch nur so viele oben dargebracht worden sein, wie die Hälfte aller Tauben zusammen ausmachte (12). Es durfte aber von den Tauben dieser Frauen die Hälfte (7) oben dargebracht werden, es ist demnach nicht nur die Hälfte der dort dargebrachten Tauben tauglich, sondern so viele, wie die Hälfte der Tauben dieser Frauen betragen hat. Unten wären danach die übrig gebliebenen Tauben (2) dieser Frauen dargebracht worden, die alle tauglich sind, da ja bis zur Hälfte aller ihrer Tauben unten hätten dargebracht werden dürfen, und die Tauben der Frau, die die grösste Anzahl von Tauben (10) hatte, von denen die Hälfte (5) tauglich ist. Es ergibt sich also, dass auch von den unten dargebrachten Tauben so viele tauglich sind, wie die Hälfte der Tauben der Frauen betragen hat, die zusammen die grössere Hälfte aller Taubenpaare besessen haben. Bezeichnen wir die Anzahl aller vorhandenen Tauben zusammen ganz unbestimmt mit S, die der Frauen, die zusammen die grössere Hälfte hatten, mit G, so wären oben von den Tauben dieser Frauen dargebracht worden, von denen tauglich sind. Unten wären die von ihren Tauben übrig gebliebenen dargebracht worden, das sind , die alle tauglich sind, und die Tauben der dritten Frau, S—G, von denen die Hälfte, also tauglich sind. Es sind demnach von den unten dargebrachten Tauben , das sind auch wieder , tauglich, zusammen oben und unten also G Tauben, das heisst so viele, wie die Frauen hatten, deren Tauben zusammen die grössere Hälfte aller Tauben ausmachten. Das Gleiche gilt auch für den Fall, dass die Tauben von mehr als drei Frauen untereinander geraten sind, allerdings mit der Beschränkung, wenn bei Zusammenzählung der Tauben aller Frauen ausser derjenigen der Frau, die die grösste Anzahl von allen hatte, sich die grösste Annäherung an die Hälfte aller Tauben ergibt, wenn z. B. das Zahlenverhältnis der Taubenpaare 2, 3, 6 und 10 oder 2, 3, 4, 7 und 15 war, im ersteren Falle sind 2 + 3 + 6 = 11, im letzteren 2 + 3 + 4 + 7 = 15 von den dargebrachten Taubenpaaren tauglich. Es ist aber auch noch der andere Fall möglich, der von den Mischna-Kommentatoren ganz unberücksichtigt gelassen wird, dass nämlich die Tauben einer grösseren Anzahl von Frauen unter einander geraten sind und die Anzahl der Tauben auf die einzelnen Frauen so verteilt sind, dass bei ihrer Gruppierung in zwei Gruppen, von denen jede annähernd die Hälfte der Gesamtsumme enthält, sich eine grössere Annäherung an die Hälfte der Gesamtsumme ergibt als bei der Gegenüberstellung der grössten Zahl und der Summe aller übrigen, wenn z. B. das Zahlenverhältnis der Taubenpaare 1, 5, 7 und 10 war, wo die beiden Gruppen 5 + 7 und l + 10 nur eine Differenz von 1 ergeben gegenüber einer solchen von 3 bei Gegenüberstellung von 1 + 5 + 7 und 10, oder 3, 5, 7, 8 und 15, wo die beiden Gruppen 5 + 7 + 8 und 3 + 15 nur eine Differenz von 2 ergeben gegenüber einer solchen von 8 bei Gegenüberstellung von 3 + 5 + 7 + 8 und 15. Hier wäre der denkbar ungünstigste Fall nicht der, dass die oben dargebrachten Tauben alle den der Frauen mit 1, 5 und 7 bzw. mit 3, 5, 7 und 8 Taubenpaaren entnommen worden sind, da in diesem Falle ja, wie oben nachgewiesen, 13 bezw. 23 Taubenpaare tauglich wären, sondern der, dass die oben dargebrachten Tauben alle den der Frauen mit 5 und 7 bezw. mit 5 und 7 und 8 Taubenpaaren entnommen worden sind und die übrig gebliebenen Tauben unten, oder umgekehrt, da in diesem Falle nur 12 bezw. 20 Taubenpaare tauglich sind. Je kleiner die Differenz zwischen den beiden Gruppen ist, das heisst je weniger über die Hälfte die grössere der beiden Gruppen enthält, desto weniger sind dann von den oben dargebrachten Tauben und dem entsprechend, wie oben ausgeführt, auch von den unten dargebrachten tauglich. Da aber immer der ungünstigste Fall angenommen werden muss, so sind bei einem solchen Zahlenverhältnis die Zahlen derart in zwei Gruppen zu vereinigen, dass sich zwischen der Summe der Zahlen der einen Gruppe und der der anderen die kleinste Differenz ergibt, die grössere von beiden bezeichnet dann, wie viele Taubenpaare von den dargebrachten Tauben tauglich sind. Dem Ausdruck der Mischna המרובה כשר muss demnach allerdings für diesen Fall eine etwas weitere Auslegung gegeben werden, jedenfalls bleibt es richtig, dass in allen diesen Fällen immer die grössere Hälfte der dargebrachten Tauben tauglich ist..", "Wenn die eine Sündopfer und die andere Ganzopfer-Tiere hatte19 die eine eine oder mehrere zu Sündopfern bestimmte und die andere eine oder mehrere zu Ganzopfern bestimmte Tauben, vorausgesetzt nur, dass jede die gleiche Anzahl von Tauben hatte. חטאת und עולה stehen auch hier kollektivisch s. oben I Note 13., und er sie alle oben dargebracht hat20 nachdem sie unter einander geraten sind, wo, wenn er gefragt haben würde, die Entscheidung gelautet hätte, dass man sie alle umkommen lassen muss, s. oben I, 2. In ed. pr. und Ven. ist hinter die Worte חטאת לזו ועולה לזו noch das Wort ״כשר„ eingefügt, das wohl nur durch das Versehen eines Abschreibers hineingekommen ist, sonst könnte es nur erklärt werden: auch in diesem Falle kann wenigstens ein Teil der dargebrachten Tauben tauglich sein, wenn nämlich usw. Nach Maim. (Comment.) spricht die Mischna hier nicht von dem Fall, dass die Tauben unter einander geraten sind, sondern dass der Priester irrtümlicher Weise die Tauben beider Frauen oben oder unten dargebracht hat, oder die einen oben und die anderen unten, jetzt aber nicht mehr weiss, welche er oben und welche er unten dargebracht hat., ist die Hälfte tauglich und die Hälfte untauglich, wenn alle unten, ist die Hälfte tauglich und die Hälfte untauglich21 da doch die eine Hälfte dazu bestimmt war, oben dargebracht zu werden, und die andere Hälfte unten., wenn die Hälfte oben und die Hälfte unten, sind beide untauglich, da ich annehme22 da des Zweifels wegen der ungünstigste Fall angenommen werden muss., dass die Sündopfer oben und die Ganzopfer unten dargebracht worden sind.", "Wenn es ein Sündopfer- und ein Ganzopfer-Tier war und23 Die Talmudausg. lesen: סתומה, ohne ו. ein noch nicht gesondertes Paar und ein gesondertes24 Die nächstliegende Erklärung dieses Falles wäre, dass auch hier wie in den vorhergehenden Mischnas von den unter einander geratenen Taubenpaaren vier verschiedener Frauen die Rede ist, von denen jede ein Paar oder die gleiche Anzahl von Paaren hatte wie die andere, nur dass die Tauben der einen Frau zu Sündopfern bestimmt waren, die der anderen zu Ganzopfern, von denen der dritten je eine noch nicht näher bestimmte zum Sündopfer und die andere zum Ganzopfer, und von denen der vierten je eine bereits hierfür bestimmte zum Sündopfer und die andere zum Ganzopfer, auch für diesen Fall würden die in der Mischna gegebenen Bestimmungen zutreffen. Da es aber in der Mischna nicht heisst, dass im Falle die Hälfte aller Tauben oben und die Hälfte unten dargebracht worden ist, nur so viele Tauben, wie noch nicht gesondert waren, tauglich sind, sondern die noch nicht gesonderten, kann der Fall nur so gedacht sein, dass unter allen Umständen von diesen noch nicht gesonderten Tauben der Vorschrift gemäss die Hälfte oben und die Hälfte unten dargebracht worden ist, was sich, wenn die Tauben unter einander geraten waren, doch niemals mit Bestimmtheit wird sagen lassen können. Deshalb nimmt ein Teil der Erklärer an, dass hier nicht von unter einander geratenen Tauben von Taubenpaaren verschiedener Art die Rede ist, sondern jedes Taubenpaar für sich geblieben ist und der Priester entweder sämtliche Tauben oben oder sämtliche unten oder, weil er nicht die verschiedene Bestimmung der einzelnen Paare gekannt hat, wie von noch ungesonderten Paaren je eine von jedem Paare oben und eine unten dargebracht hat, und dass die Mischna diesen ganzen Fall nur deshalb hier anführt, um daran die Bestimmung anzuknüpfen, dass in dem letzten Falle die für tauglich zu erklärenden dargebrachten Tauben selbst eines und desselben noch ungesondert gewesenen Taubenpaares zum Teil als für die eine und zum anderen Teil als für die andere Frau dargebracht zu gelten haben. So erklären Raschi (Sebach. 67b), Ascheri und Balten., dass die Mischna von dem Falle spricht, dass zwei Frauen, von denen die eine zwei Tauben als Sündopfer und eine als Ganzopfer und die andere zwei als Ganzopfer und eine als Sündopfer darzubringen hatte, sich gemeinsam drei Taubenpaare gekauft haben, sodann das eine der Paare unter sich geteilt und die eine Taube für die eine als Sündopfer und die zweite für die andere als Ganzopfer bestimmt haben, betreff der beiden anderen Paare dagegen sich noch gar nicht auseinandergesetzt, sondern nur von dem einen dieser Paare eine bestimmte zum Sündopfer und die andere zum Ganzopfer bestimmt haben, und der Priester nun, ohne den Tatbestand zu kennen oder zu berücksichtigen, die drei Taubenpaare in der angegebenen Weise dargebracht hat., und er sie alle oben dargebracht hat, ist die Hälfte tauglich und die Hälfte untauglich24a da ja die Hälfte der Tauben dazu bestimmt war, als Ganzopfer oben dargebracht zu werden., wenn alle unten, ist die Hälfte tauglich und die Hälfte untauglich25 da die Hälfte der Tauben dazu bestimmt war, als Sündopfer unten dargebracht zu werden., wenn die Hälfte oben und die Hälfte unten26 von jedem der drei Paare je eine Taube oben und eine unten., ist nur das ungesonderte Paar tauglich27 da nur bei diesem Paare es gleichgültig ist, welche Taube er oben und welche er unten dargebracht hat, von den beiden anderen Paaren dagegen vielleicht gerade die zu Sündopfern bestimmt gewesenen oben und die zu Ganzopfern bestimmt gewesenen unten dargebracht worden sind., doch wird es ihnen zu gleichen Teilen angerechnet28 die eine der beiden Tauben gilt als für die eine Frau als Sündopfer und die andere als für die andere als Ganzopfer dargebracht, und jede von ihnen hat dann noch die entsprechende Ergänzung dazu für ihre untauglich gewordenen Tauben darzubringen. Von anderen Erklärungen ist zunächst die des Maim. zu erwähnen. Er scheint, wie der Verfasser des נחלת צבי bemerkt, in der Mischna gelesen zu haben: חטאת ועולה מפורשת וסתומה, da er in seinem Kommentar erklärt, die Mischna spreche von dem Fall, dass der Priester von den drei Taubenpaaren zweier Frauen das eine Paar zu Sündopfern, das andere zu Ganzopfern bestimmt hatte, während von dem dritten eine noch nicht näher bestimmte Taube als Sündopfer und die andere als Ganzopfer dargebracht werden sollte, also חטאת מפורשת ein zu Sündopfern bestimmtes Taubenpaar und עולה מפורשת ein zu Ganzopfern bestimmtes Taubenpaar und סתומה ein noch nicht gesondertes Taubenpaar, er dann aber wieder vergessen hat, über welches der Paare er die eine und über welches er die andere und über welches er noch gar keine Bestimmung getroffen hatte. Hat er nun von jedem der Paare eine Taube oben und eine unten dargebracht, so ist jedenfalls das Paar, über das noch keine Bestimmung getroffen war, tauglich, da er aber nicht mehr weise, welches von den drei Paaren dieses gewesen ist, so gilt das taugliche Paar zur Hälfte als für die eine und zur Hälfte als für die andere Frau dargebracht. Auch nach dieser Erklärung sind hier nicht die Tauben der verschiedenen Taubenpaare unter einander geraten, sondern die einzelnen Paare jedes für sich geblieben. Abweichend hiervon ist die Erklärung des Abraham ben David, die auch in dem den Talmudexemplaren beigefügten Kommentar angeführt wird. Danach ist in der Mischna zu lesen: חטאת ועולה סתומה ומפורשת (so auch in unseren Talmudausg.), d. h. Sündopfer und Ganzopfer und zwar ein noch ungesondertes und ein bereits gesondertes Paar, und spricht die Mischna nur von zwei Taubenpaaren von zwei Frauen, von denen das eine noch ungesondert und das andere bereits gesondert war und die unter einander geraten sind. Hat nun der Priester zwei von den Tauben oben und zwei unten dargebracht, so sind in jedem Falle zwei von den dargebrachten Tauben tauglich (אין כשר אלא סתומה würde demnach soviel sein wie: כמנין הסתומה), denn entweder ist von dem noch nicht gesonderten Paare eine Taube oben und die andere unten dargebracht worden, dann sind also diese zwei Tauben tauglich, auch wenn von den beiden anderen das zum Sündopfer bestimmte oben und das zum Ganzopfer bestimmte unten dargebracht worden ist, oder es sind die beiden Tauben des noch nicht gesonderten Paares zusammen oben oder unten dargebracht worden, dann ist zwar nur eine von diesen tauglich, dafür aber ebenso eine von dem anderen Paare, von dem dann ja ebenfalls eine bestimmungsgemäss oben oder unten dargebracht worden ist. Obgleich nun von den als tauglich zu erklärenden Tauben vielleicht beide, jedenfalls aber die eine zu den Tauben der Frau gehört haben, die das noch ungesonderte Paar gehabt hat, während die Tauben der anderen Frau vielleicht beide untauglich geworden sind, gelten die tauglichen Tauben dennoch zur Hälfte als für die eine und zur Hälfte als für die andere dargebracht, da es doch auch möglich ist, dass eine davon der anderen Frau angehört hat. Bei der Darbringung der Ergänzungsopfer hat dann jede der beiden Frauen die Erklärung abzugeben, dass die darzubringenden Opfer als für diejenige dargebracht gelten sollen, deren Opfer bei der ersten Darbringung untauglich geworden sind. In diesem Falle, wo beide Frauen die gleiche Anzahl von Tauben hatten, hätte es demnach allerdings auch hier heissen können: חציו כשר וחציו פסול. Die Bestimmung der Mischna gilt aber auch für den Fall, dass eine grössere Anzahl von bereits gesonderten und eine kleinere von noch ungesonderten Taubenpaaren unter einander geraten sind und ebenso umgekehrt, immer sind von den dargebrachten Tauben so viele tauglich, wie in den noch ungesonderten Paaren enthalten waren. Denn da die Hälfte aller Tauben oben und die Hälfte unten dargebracht worden sind, so müssen immer ebenso viele Tauben, wie von denen der ungesonderten Paare über die Hälfte auf der einen Seite dargebracht worden sind, von denen der gesonderten über die Hälfte auf der anderen Seite dargebracht worden sein. Von den Tauben der ungesonderten Paare sind aber nur so viele untauglich, wie über die Hälfte von ihnen auf einer Seite dargebracht worden sind, während von deren der gesonderten wiederum ebenso viele Tauben tauglich sind, wie über die Hälfte von ihnen auf der anderen Seite dargebracht worden sind. Es ergibt sich deshalb, dass selbst im ungünstigsten Falle, d. i. wenn auch von den noch ungesonderten Paaren Tauben dadurch untauglich geworden sein sollten, dass über die Hälfte von ihnen auf einer Seite dargebracht worden sind, demgegenüber wieder eine gleiche Anzahl Tauben von den gesonderten Paaren der Vorschrift gemäss dargebracht worden ist, in jedem Falle also wenigstens soviel Tauben tauglich sind, wie in den noch ungesonderten Paaren enthalten waren. Waren es z. B. 2 gesonderte und 4 ungesonderte Paare, von denen 6 Tauben oben und 6 unten dargebracht werden sollten, und der Priester hat von den letzteren 4 Paaren 6 Tauben auf der einen Seite dargebracht, so sind von ihnen allerdings 2 Tauben untauglich geworden, da nur die Hälfte der 4 Paare, also 4 Tauben, auf einer Seite dargebracht werden durften, dafür sind aber von den dann auf der anderen Seite dargebrachten 2 gesonderten Paaren 2 Tauben tauglich, da eine Taube von jedem dieser Paare ja zum Darbringen auf dieser Seite bestimmt war und also vorschriftsgemäss dargebracht worden ist. Ebenso wenn es 4 gesonderte und 2 ungesonderte Paare waren und wir annehmen, dass auf der einen Seite die beiden noch ungesonderten Paare und 2 Tauben von den gesonderten Paaren dargebracht worden sind, so sind dadurch von den ersteren allerdings 2 Tauben untauglich geworden und deshalb von den auf dieser Seite dargebrachten 6 Tauben nur 2 tauglich, dafür sind aber dann von den auf der anderen Seite dargebrachten 6 Tauben der gesonderten Paare 2 Tauben tauglich, die ja nur 4 von diesen Tauben vielleicht auf der anderen Seite hätten dargebracht werden sollen, 2 von ihnen deshalb jedenfalls vorschriftsgemäss dargebracht worden sind, es sind also wiederum jedenfalls 4 Tauben tauglich, das sind so viele, wie in den ungesonderten Paaren enthalten waren. An den als tauglich geltenden Tauben hat dann jede der beiden Frauen einen der Anzahl ihrer Tauben entsprechenden Anteil und dann die entsprechende Ergänzung dazu für ihre untauglich gewordenen Tauben noch darzubringen. Endlich ist noch die Erklärung von Elia Wilna zu erwähnen, wonach die Mischna von dem Fall spricht, dass der einen Frau eine zum Sündopfer bestimmte Taube und ein noch ungesondertes Paar gehört hat und der anderen eine zum Ganzopfer bestimmte und ein gesondertes Paar. Sind nun die Tauben unter einander geraten und der Priester hat die Hälfte oben und die Hälfte unten dargebracht, so sind selbst in dem für die letztere ungünstigsten Falle, dass ihre beiden zu Ganzopfern bestimmte Tauben unten dargebracht worden sind und die zum Sündopfer bestimmte oben und ebenso die zum Sündopfer bestimmte Taube der ersten Frau oben, doch die beiden ungesondert gewesenen Tauben der ersten Frau tauglich, da von diesen danach der Vorschrift gemäss eine oben und die andere unten dargebracht worden ist. Da aber auch der entgegengesetzte für die erste Frau ungünstigste Fall möglich ist, dass ihre zum Sündopfer bestimmte Taube oben und ihre beiden ungesonderten Tauben zusammen unten dargebracht worden sind, so dass von ihren Tauben nur eine tauglich ist, während die beiden zu Ganzopfern bestimmt gewesenen Tauben der zweiten Frau der Vorschrift gemäss oben dargebracht worden sind und ebenso die zum Sündopfer bestimmt gewesene unten, demnach alle ihre 3 Tauben tauglich sind, gelten die 2 Tauben, die in jedem Falle von den dargebrachten tauglich sind, zur Hälfte als für die eine und zur Hälfte als für die andere Frau dargebracht..", "Wenn Sündopfertiere28a Talmudausg.: חטאות שנתערבו. unter Pflichtopfer geraten waren29 Auch diese Mischna wird von den Erklären ganz verschieden ausgelegt. Wir folgen zunächst der uns am einleuchtendsten scheinenden Erklärung von Abraham ben David und Ascheri, die sich auch Elia Wilna zu eigen macht und die wir auch unserer obenstehenden Übersetzung zu Grunde gelegt haben. Danach spricht auch diese Mischna von dem Fall, dass die unter einander geratenen Tauben von dem Priester ohne Befragen dargebracht worden sind und zwar, im Anschluss an den in der vorhergehenden Mischna zuletzt behandelten Fall, zur Hälfte oben und zur Hälfte unten. Während oben I, 2 entschieden wird, dass wenn Sündopfertiere oder Ganzopfertiere unter Pflichtopfer geraten sind, d. h. unter Taubenpaare, von denen je eine als Sündopfer und eine als Ganzopfer dargebracht werden soll, über die eine Bestimmung darüber aber noch nicht getroffen ist, welche Taube als Sündopfer und welche als Ganzopfer dargebracht werden soll, von den unter einander geratenen Tauben nur so viele zur Darbringung tauglich sind, wie Sündopfer bezw. Ganzopfer in den Pflichtopfern enthalten waren, behandelt hier nur die Mischna den Fall, dass der Priester, ohne zu fragen, dennoch die Tauben alle zur Hälfte oben und zur Hälfte unten dargebracht hat, da hängt die Entscheidung, wie viele von den dargebrachten Tauben für tauglich zu erklären sind, davon ab, wie gross die Anzahl der Sündopfer bezw. Ganzopfertiere, die unter die Pflichtopfer geraten sind, im Verhältnis zu den in diesen enthaltenen Opfertieren war. Als ersten Fall führt die Mischna an: חטאת ,שנתערבה בחובה d. h, wie sich aus dem nachfolgenden חובה שנים בחטאת und חטאת שנים בחובה ergibt, wenn ein Sündopferpaar unter ein Pflichtopferpaar oder mehrere Sündopferpaare unter eine gleiche Anzahl Pflichtopferpaare geraten sind., sind davon nur soviele tauglich, wie Sündopfertiere29a Ed. Ven., Lowe und Talmudausg.: חטאות. in den Pflichtopfern enthalten waren30 da der ungünstigste Fall angenommen werden muss, dass die unter die Pflichtopfer geratenen Sündopfertiere sämtlich oben dargebracht worden und deshalb untauglich sind und von den unten dargebrachten Pflichtopferpaaren nur die Anzahl, die davon als Sündopfer dargebracht werden sollte, tauglich ist., wenn Pflichtopfer in doppelter Zahl31 Der Ausdruck חובה שנים ist hier gewählt, um damit auszudrücken, dass es gleich ist, ob 2 Pflichtopferpaare und 1 Sündopferpaar oder irgend eine andere zweimal so grosse Anzahl von Pflichtopferpaaren und eine halb so grosse Zahl von Sündopferpaaren unter einander geraten sind. unter Sündopfertiere, ist die Hälfte tauglich und die Hälfte untauglich32 Der ungünstigste Fall wäre der, dass die Tauben der Sündopferpaare alle oben dargebracht und dadurch untauglich geworden sind. Da aber das Verhältnis der Sündopferpaare zu den Pflichtopferpaaren 1:2 ist, zu ihnen also nur ⅓ aller Tauben gehört hat, oben aber die Hälfte aller Tauben dargebracht worden ist, so muss das zu der Hälfte noch fehlende ⅙ der Gesamtzahl aller Tauben, das auch oben dargebracht worden ist, aus Tauben der Pflichtopferpaare bestanden haben, die oben dargebracht werden durften und deshalb nicht untauglich geworden sind, die Anzahl der Tauben, die von den oben dargebrachten tauglich sind, beläuft sich demnach auf ⅙ der Gesamtanzahl. Die andere unten dargebrachte Hälfte müsste danach nur aus Tauben der Pflichtopferpaare bestanden haben, von diesen, ⅔ der Gesamtanzahl, durfte aber die Hälfte, also 1/26 der Gesamtanzahl, unten dargebracht werden, es sind demnach von den oben und unten dargebrachten Tauben zusammen ⅙ + ²⁄₆ = ½ der Gesamtanzahl tauglich. Waren es z. B. 2 Pflichtopferpaare und 1 Sündopferpaar, zusammen 6 Tauben, und nehmen wir an, dass beide Tauben des Sündopferpaares oben dargebracht und dadurch untauglich geworden sind, so ist die dritte oben dargebrachte Taube, die zu denen der Pflichtopferpaare gehört hat, tauglich und da von den unten dargebrachten 3 Tauben der Pflichtopferpaare 2 tauglich sind, sind also im ganzen 3 Tauben, das ist die Hälfte aller dargebrachten, tauglich., wenn Sündopfertiere in doppelter Zahl unter Pflichtopfer, ist die in den Pflichtopfern enthaltene Anzahl [Tauben] tauglich33 Denn auch hier den ungünstigsten Fall angenommen, dass die oben dargebrachte Hälfte aller Tauben nur aus solchen von den Sündopferpaaren bestanden hat und dadurch untauglich geworden ist, so muss doch, da ⅔ aller Tauben Sündopfertauben waren, der noch verbliebene Rest dieser Tauben, das sind ⅔ — ½ = ⅙ der Gesamtanzahl, unten dargebracht worden sein und ist deshalb tauglich. Von den unten dargebrachten Tauben der Pflichtopferpaare, ⅓ der Gesamtanzahl, ist auch wieder die Hälfte, das ist ⅙ der Gesamtanzahl, tauglich, es sind demnach von den dargebrachten Tauben im ganzen ²⁄₆ = ⅓ tauglich, das sind so viele Tauben, wie in den Pflichtopferpaaren enthalten waren. Waren es z. B. 2 Sündopferpaare und 1 Pflichtopferpaar und nehmen wir an, dass von den Sündopferpaaren 3 Tauben oben dargebracht und dadurch untauglich geworden sind, so ist die vierte von den Sündopfertauben unten dargebracht worden und deshalb tauglich, und von den zwei unten dargebrachten Tauben des Pflichtopferpaares ist ebenfalls eine tauglich, es sind demnach 2 Tauben, das sind so viele wie Pflichtopfertauben da waren, tauglich.. Ebenso, wenn Ganzopfertiere unter Pflichtopfer geraten waren, sind nur so viele tauglich, wie Ganzopfertiere in den Pflichtopfern enthalten waren, wenn Pflichtopfer in doppelter Zahl unter Ganzopfertiere, ist die Hälfte tauglich und die Hälfte untauglich, wenn Ganzopfertiere in doppelter Zahl unter Pflichtopfer, ist die in den Pflichtopfern enthaltene Anzahl [Tauben] tauglich34 Die Erklärung und Begründung dieses zweiten Teils der Mischna ergibt sich von selbst aus den Ausführungen in den vorhergehenden Noten, wenn überall für Sündopferpaare Ganzopferpaare und für oben unten und für unten oben gesetzt wird. Auch nach der in dem unseren Talmudausgaben beigedruckten anonymen Kommentar und von Tosf. Jomt. angeführten Erklärung des ריב״א spricht unsere Mischna von dem Fall, dass die unter einander geratenen Tauben von dem Priester ohne Befragen zur Hälfte oben und zur Hälfte unten dargebracht worden sind, dagegen weicht sie in der Auffassung der Ausdrücke חובת שנים בחטאת und חטאת שנים בחובה von der obigen Erklärung ab. Unter חובה שנים בחטאת wäre danach zu verstehen: wenn Pflichtopfertauben und Sündopfertauben in gleicher Anzahl unter einander geraten sind, so dass die Anzahl der unter die Pflichtopferpaare geratenen Sündopfertauben doppelt so gross ist wie die in den Pflichtopferpaaren enthaltenen Sündopfertauben, wenn z. B. 8 Sündopfertauben unter 4 Pflichtopferpaare geraten sind, der ungünstigste Fall wäre dann, dass alle 8 unter die Pflichtopferpaare geratenen Sündopfertauben oben dargebracht worden und deshalb untauglich sind, auch dann ist aber von den unten dargebrachten 8 Tauben der Pflichtopferpaare nur die Hälfte untauglich und die Hälfte tauglich. Das מחצה בשר ומחצה פסול wäre danach nur auf die unten dargebrachten Tauben zu beziehen, und da die Hälfte der unten dargebrachten Tauben in diesem Falle immer gleich der Anzahl der in den Pflichtopferpaaren enthalten gewesenen Sündopfertauben ist, so würde die Mischna damit nur den zuerst angeführten Satz näher erläutern, dass nämlich, wenn Pflichtopfertauben und Sündopfertauben in gleicher Anzahl unter einander geraten sind, מנין חטאת שבחובה immer gleich ist der Hälfte der unten dargebrachten Tauben. Unter חטאת שנים בחובה dagegen wäre zu verstehen: wenn die Anzahl der unter die Pflichtopferpaare geratenen Sündopfertauben doppelt so gross ist wie die Anzahl der Pflichtopfertauben, wenn z. B. 16 Sündopfertauben unter 4 Pflichtopferpaare geraten sind, der ungünstigste Fall wäre dann, dass von den 16 Sündopfertauben 12 oben dargebracht worden und deshalb untauglich sind, die übrigen 4 Sündopfertauben sind dann nach der Vorschrift unten dargebracht und deshalb tauglich, und von den 8 unten dargebrachten Pflichtopfertauben sind ebenfalls 4 tauglich, es sind demnach 8 Tauben tauglich, das ist die Anzahl der Tauben, die in den Pflichtopferpaaren enthalten waren. Auszusetzen ist an dieser Erklärung vor allem die gezwungene und nicht einmal gleichmässige Auslegung der Ausdrücke חטאת שנים בחובה und חובה שנים בחטאת. Wie Maim. diese beiden Ausdrücke und die ganze Mischna auffasst, ist aus seinem Kommentar nicht ersichtlich, da derselbe hier unvollständig und deshalb unklar ist. Eine von den angeführten ganz abweichende Erklärung geben Barten. und der unseren Talmudausgaben beigedruckte anonyme Kommentar. Danach spricht die Mischna hier nicht von dem Fall, dass der Priester die unter einander geratenen Tauben ohne Befragen bereits dargebracht hat, sondern behandelt sie die Frage, wie viele von den Tauben zum Darbringen tauglich sind. Oben I, 2 heisst es, dass, wenn Sündopfertauben unter Pflichtopferpaare geraten sind, nur so viele Tauben zum Darbringen tauglich sind, wie Sündopfertauben in den Pflicht-Opferpaaren enthalten waren, hierzu mache die Mischna hier nun den Zusatz, dass diese Anzahl der tauglichen Tauben zuweilen gerade die Hälfte der sämtlichen Tauben ausmachen kann. Wenn z. B. von 2 Pflichtopferpaaren eine Taube bereits als Ganzopfer dargebracht worden war, so dass jetzt von ihnen noch 2 als Sündopfer und nur 1 als Ganzopfer darzubringen sind, die Anzahl der zu Sündopfern bestimmten Tauben unter den Pflichtopfertauben also doppelt so gross ist wie die der zu Ganzopfern bestimmten, und es ist nun unter sie eine Sündopfertaube geraten, so dürfen von den 4 Tauben 2, das ist die Hälfte, dargebracht werden. War dagegen von den 2 Pflichtopferpaaren bereits eine Taube als Sündopfer dargebracht worden, so dass jetzt noch von ihnen 2 als Ganzopfer und nur 1 als Sündopfer darzubringen sind, und es ist nun unter sie eine Sündopfertaube geraten, so darf von den 4 Tauben nur eine dargebracht werden, das ist die Anzahl von Sündopfertauben, die sich unter den Pflichtopfertauben noch befunden hatte. Der Ausdruck חובה שנים בחטאת würde danach bedeuten: wenn unter den Pflichtopfertauben sich die doppelte Anzahl als Sündopfer darzubringende befindet, als dies sonst der Fall ist, der Ausdruck חטאת שנים בחובה : wenn den von den Pflichtopfertauben als Sündopfer darzubringenden die doppelte Anzahl von als Ganzopfer darzubringenden unter den Pflichtopfertauben gegenübersteht, und המנין שבחובה כשר wäre soviel wie: מנין חטאות שבחובה כשר. Abgesehen von der Gezwungenheit dieser Deutungen ist gegen diese ganze Erklärung auch einzuwenden, dass ganz unabhängig von dem Verhältnis der Zahl der als Sündopfer zu der Zahl der als Ganzopfer darzubringenden unter den Pflichtopfertauben immer dann die Hälfte sämtlicher Tauben tauglich ist, wenn die Zahl der Sündopfertauben, die unter die Pflichtopfertauben geraten sind, zusammen mit der Zahl der von den Pflichtopfertauben als Ganzopfer darzubringenden ebenso gross ist wie die Zahl der von den Pflichtopfertauben als Sündopfer darzubringenden Tauben. Waren z. B. von 7 Pflichtopfertauben 4 als Sündopfer und 3 als Ganzopfer darzubringen und es ist unter sie 1 Sündopfertaube geraten, so dürfen von den zusammen 8 Tauben 4 dargebracht werden, das ist die Anzahl der in den Pflichtopfertauben enthalten gewesenen Sündopfertauben und zugleich die Hälfte aller untereinander geratenen Tauben. Es wäre deshalb nicht ersichtlich, warum die Mischna gerade den Fall חובה שנים בחטאת annimmt, d. h. nach dieser Erklärung, dass die Anzahl der zu Sündopfern bestimmten unter den Pflichtopfertauben doppelt so gross ist, wie die der zu Ganzopfern bestimmten.,", "Hat eine Frau gesagt: „Ich gelobe, ein Taubenpaar darzubringen, wenn ich einen Knaben gebären werde“, und sie hat nun einen Knaben geboren, so muss sie zwei Taubenpaare darbringen, das eine zur Erfüllung ihres Gelübdes35 Ed. pr. u. Ven.: לנדבה. und das andere als ihr Pflichtopfer36 wenn sie eine arme Frau ist, s. Lev. 12, 8.. Hat sie sie dem Priester übergeben37 ohne eine nähere Bestimmung darüber zu treffen, welches Paar als Pflichtopfer und welches als Gelübde-Opfer dargebracht werden soll., und der Priester hätte nun drei von den Tauben oben und eine unten darbringen müssen38 da von dem Pflichtopferpaar eine Taube als Ganzopfer und eine als Sündopfer, die zur Erfüllung ihres Gelübdes dienenden dagegen beide als Ganzopfer dargebracht werden sollten (s. oben I,1). Die weiteren Ausführungen der Mischna werden von den verschiedenen Kommentatoren ganz verschieden ausgelegt. Die obenstehende Übersetzung und die in der Hauptspalte nachfolgenden Erklärungen geben die Auslegung des Maim. wieder, die auch den Erklärungen des Bart. zu Grunde gelegt ist, während die nebenstehende Spalte die hiervon in wesentlichen Punkten abweichenden Erklärungen Raschis enthält, die dieser in seinem Kommentar zum Talmud Sebach. 67 b und 68 a zu unserer Mischna gibt.; er hat es aber nicht so gemacht, sondern hat zwei oben und zwei unten dargebracht, ohne vorher zu fragen39 indem er geglaubt hat, dass alle vier Tauben Pflichtopfertauben seien, und deshalb zwei davon oben und zwei unten dargebracht hat. 39b er hat beide Paare für Pflichtopferpaare gehalten und deshalb von jedem Paare eine Taube oben und eine unten dargebracht., so muss sie noch eine Taube bringen, die er oben darzubringen hat40 da von den vier dargebrachten Tauben eine dadurch untauglich geworden ist, dass sie anstatt oben unten dargebracht worden ist. 40b da er auch von dem freiwilligen Opfer anstatt beide Tauben oben eine oben und eine unten dargebracht hat., wenn sie von einer Art waren41 d. h. wenn beide Paare Turteltauben oder beide junge Tauben waren. 41b beide Paare Turteltauben oder beide junge Tauben., waren sie von zwei Arten42 ein Paar Turteltauben und ein Paar junge Tauben, und der Priester weiss nicht, ob er die beiden Turteltauben oben und die beiden jungen Tauben unten oder umgekehrt oder je eine von beiden Paaren oben und eine unten dargebracht hat. 42b das eine Paar Turteltauben und das andere junge Tauben., so muss sie noch zwei Tauben bringen43 und zwar eine Turteltaube und eine junge Taube, und beide werden als Ganzopfer oben dargebracht. Denn hat der Priester beide Turteltauben oben und beide junge Tauben unten dargebracht, so muss für die eine unrichtiger Weise unten dargebrachte junge Taube eine ebensolche oben dargebracht werden, da bei einem Pflichtopferpaare beide Tauben von derselben Art sein müssen (s. oben II, 5), ebenso umgekehrt eine Turteltaube oben, wenn er beide jungen Tauben oben und beide Turteltauben unten dargebracht hat. Hat er je eine Turteltaube und eine junge Taube oben und eine unten dargebracht, so ist nachträglich entweder eine Turteltaube oder eine junge Taube oben darzubringen. Für alle Fälle genügt es deshalb, wenn als Ergänzung eine Turteltaube und eine junge Taube oben dargebracht werden. 43b Nach Raschi gilt immer das zuerst dargebrachte Taubenpaar als ihr Pflichtopfer und das zweite als ihr freiwilliges Opfer. Ferner gilt nach Raschi der oben II, 5 aufgestellte Grundsatz, dass beide Tauben eines Opferpaares immer von der gleichen Art sein müssen, nicht nur für das Pflichtopfer sondern auch für das freiwillige Opfer. Die Mischna nimmt nun an, dass der Priester nicht mehr weiss, welches von den beiden Paaren er zuerst dargebracht hat. Da er von jedem Paare eine Taube oben und eine unten dargebracht hat, ist mit dem zuerst dargebrachten Paare ihr Pflichtopfer nach Vorschrift dargebracht, dagegen hätte von dem zweiten Paare auch die unten dargebrachte oben dargebracht werden müssen, sie muss deshalb, um ihr freiwilliges Opfer zu ergänzen, noch eine Taube oben darbringen, und da sie nicht weiss, welches Taubenpaar zuletzt dargebracht worden ist, muss sie noch sowohl eine Turteltaube wie eine junge Taube bringen.. Hatte sie das für ihr Gelübde dargebrachte Opfer als solches ausdrücklich bezeichnet44 d. h. wenn sie beim Aussprechen ihres Gelübdes keine nähere Angabe gemacht hat, dagegen bei der Übergabe der beiden Taubenpaare an den Priester dasjenige Taubenpaar bezeichnet hat, das zur Erfüllung ihres Gelübdes dienen sollte, und der Priester nun nicht weiss, welche von den Tauben er oben und welche er unten dargebracht hat. 44bפירשה נדרה bedeutet nach Raschi: wenn sie bei ihrem Gelübde eine bestimmte Angabe gemacht d. h. beim Aussprechen des Gelübdes ausdrücklich die Taubenart angegeben hatte, von der sie ihr Opfer bringen wollte, dann aber hat sie wieder vergessen, welche Art sie hierzu bestimmt hatte, und hat nun dem Priester zwei Taubenpaare von einer und derselben Art gebracht., so muss sie noch drei Tauben bringen, wenn sie von einer Art waren45 Denn da der Priester vielleicht die beiden von ihr bezeichneten Tauben unten dargebracht hat, muss sie für diese zwei andere oben darbringen und dazu noch für die eine von den beiden anderen Tauben unrichtiger Weise oben dargebrachte eine Taube unten. Hat der Priester die beiden bezeichneten Tauben oben und die beiden anderen unten dargebracht, so brauchte sie nur für die eine unrichtiger Weise unten dargebrachte noch eine oben darzubringen, ebenso wenn sie je eine von beiden Paaren oben und eine unten dargebracht hat. 45bWie in dem vorhergehenden Falle gilt das zuerst dargebrachte Paar als vorschriftsgemäss als ihr Pflichtopfer dargebracht und hat sie für die eine statt oben unten dargebrachte Taube des zweiten Paares eine andere von der gleichen Art oben darzubringen. Da aber die dargebrachten Tauben vielleicht nicht von derselben Art waren, die sie als freiwilliges Opfer zu bringen gelobt hatte, so muss sie ausserdem noch ein Taubenpaar von der anderen Art zur Erfüllung ihres Gelübdes darbringen., waren sie von zwei Arten, so muss sie noch vier bringen46 Hatte sie z. B. die Turteltauben als ihr Gelübdeopfer bezeichnet und der Priester hat diese anstatt oben unten und die beiden jungen Tauben oben dargebracht, so müsste sie für die beiden Turteltauben zwei andere Turteltauben oben und für die eine der beiden oben dargebrachten jungen Tauben eine andere junge Taube unten darbringen. Für den Fall, dass er je eine Turteltaube und eine junge Taube oben und eine unten dargebracht hat, würde es genügen, dass sie noch eine Turteltaube oben darbringt. Da es aber auch möglich ist, dass er die beiden Turteltauben oben und die beiden jungen Tauben unten dargebracht hat, so muss sie für diesen Fall für die eine unrichtiger Weise unten dargebrachte junge Taube noch eine junge Taube oben darbringen, zusammen also vier Tauben, zwei Turteltauben und eine junge Taube oben und eine junge Taube unten. Sie könnte allerdings für die im ersten Falle untauglich gewordenen beiden Turteltauben jetzt zwei junge Tauben darbringen, da sie beim Aussprechen des Gelübdes nicht ausdrücklich Turteltauben gelobt hat, und dazu für die eine unrichtiger Weise oben dargebrachte junge Taube noch eine junge Taube unten, also zusammen drei junge Tauben, sie würde dann nicht mehr nötig haben, eine vierte Taube darzubringen, da für die für den zuletzt genannten Fall noch oben darzubringende junge Taube dann eine von den beiden mit Rücksicht auf den ersten Fall oben darzubringenden jungen Tauben eintreten kann (s. Tosf. Jomt. und Tif. Jisr.). Da sie aber vor der Darbringung ihrer Opfer ausdrücklich die Turteltauben als ihr Gelübdeopfer bezeichnet hat, so soll sie auch bei der Darbringung der Ergänzungsopfer hiervon nicht unnötiger Weise abgehen (Abr. ben Dav.). [Maim. הלבות פסולי המוקדשין X, 2 entscheidet, dass sie als Ergänzung für die dargebrachten Pflichtopfertauben sowohl zwei Turteltauben wie zwei junge Tauben darbringen kann, wogegen schon Tif. Jisr. einwendet, dass sie mit Rücksicht auf den ersten Fall für die eine der beiden oben dargebrachten jungen Tauben ihres Pflichtopfers doch durchaus eine junge Taube unten als Ergänzungsopfer darbringen muss und ebenso mit Rücksicht auf den letzten Fall eine junge Taube oben]. 46bZur Ergänzung ihres Gelübdeopfers muss sie nach dem Vorhergehenden noch eine Taube von der Art des zuletzt dargebrachten Paares und noch ein Taubenpaar von der anderen Art darbringen. Da der Priester aber nicht weiss, welches von den beiden verschiedenartigen Paaren er zuletzt dargebracht hat, muss sie noch von beiden Arten je ein Paar darbringen, indem sie erklärt: wenn der Priester die von ihr bestimmte Art zuletzt dargebracht hat, so soll nur die eine Taube von dieser Art, die sie jetzt darbringt, als Ergänzung für ihr Gelübde dienen, die andere dagegen und ebenso das Taubenpaar der anderen Art als freiwillige Opfer: wenn dagegen der Priester die andere nicht von ihr bestimmte Art zuletzt dargebracht hat, so sollen die beiden jetzt von ihr dargebrachten Tauben der von ihr bestimmten Art zur Erfüllung ihres Gelübdes dienen und die beiden Tauben der anderen Art als freiwillige Opfer.. Hatte sie bei ihrem Gelübde eine bestimmte Angabe gemacht47 Zu dieser Bedeutung von קבעה נדרה s. Talm. Menach. 103 a. 47bקבעה נדרה heisst nach Raschi: wenn sie beim Aussprechen ihres Gelübdes bestimmmt hatte, dass sie die beiden gelobten Ganzopfertauben zusammen mit der Ganzopfertaube ihres Pflichtopfers darbringen wolle, sie hatte auch die Taubenart für ihr Gelübde bestimmt, dann aber wieder vergessen, welche Art sie dafür bestimmt hatte., so muss sie noch fünf Tauben bringen, wenn sie von einer Art waren48 Sie hatte beim Aussprachen ihres Gelübdes die Taubenart bestimmt, von der sie das Gelobte bringen wollte, hatte aber dann wieder daran vergessen und dem Priester zwei Taubenpaare von gleicher Art übergeben, und dann eines davon als zur Erfüllung ihres Gelübdes bestimmt bezeichnet, der Priester hat von den vier Tauben zwei oben und zwei unten dargebracht, und nun erinnert sich die Frau, dass sie eine bestimmte Taubenart gelobt hat, sie weise aber nicht mehr welche, so sind vier Fälle möglich. Entweder die dargebrachten Tauben waren nicht von der Art, welche sie gelobt bat, dann hatte auch ihre Bezeichnung des einen Paares als zur Erfüllung ihres Gelübdes bestimmt, gar keine Geltung (denn הקדש טעות אינו הקדש Nasir V, 1), der Priester konnte daher von den vier Tauben welche er wollte als Pflichtopfer und welche er wollte als Gelübdeopfer darbringen, es wären deshalb von den dargebrachten Tauben zwei als Pflichtopfer die eine oben und die andere unten vorschriftsgemäss dargebracht worden, und sie hätte darum nur noch zwei Tauben der anderen Art zur Erfüllung ihres Gelübdes oben darzubringen, während die zweite oben dargebrachte ebenso wie die zweite unten dargebrachte untauglich wären. Waren die dargebrachten Tauben von derselben Art, wie sie sie gelobt hatte, so genügen für die dann möglichen drei Fälle nach Note 45 als Ergänzung zwei Tauben von derselben Art oben und eine von derselben Art unten. Sie muss demnach, um allen Fällen zu genügen, noch drei von der Art der dargebrachten Tauben, zwei oben und eine unten, und zwei von der anderen Art oben darbringen. 48b denn gleichviel, ob die dargebrachten Tauben von derselben Art waren, wie sie sie für ihr Gelübde bestimmt hatte, oder nicht, sind jedenfalls nicht, wie es hätte geschehen müssen, die drei von ihr darzubringenden Ganzopfertauben zusammen oben dargebracht worden, sondern nur zwei davon oben und eine unten, dadurch sind auch die beiden oben dargebrachten in jedem Falle untauglich geworden und ist deshalb nur die unten als Sündopfertaube des Pflichtopfers dargebrachte tauglich. Sie muss deshalb, da sie nicht mehr weiss, welche Taubenart sie gelobt hat, ein Taubenpaar von jeder Art zur Erfüllung ihres Gelübdes und noch eine Taube von der Art der dargebrachten als Ganzopfer zur Ergänzung ihres Pflichtopfers darbringen., waren sie von zwei Arten, so muss sie noch sechs bringen49 weil in diesem Falle sechs verschiedene Möglichkeiten zu berücksichtigen sind. Entweder waren die von ihr als zur Erfüllung ihres Gelübdes bezeichneten Tauben von derselben Art, wie sie sie gelobt hat, dann würde es nach Note 46 genügen, wenn sie für die dann möglichen drei Fälle als Ergänzung zwei Tauben von der bezeichneten Art und eine von der anderen Art oben und eine von der anderen Art unten darbringt. Waren aber die von ihr als zur Erfüllung ihres Gelübdes bezeichneten Tauben nicht von derselben Art, wie sie sie gelobt hat, so hatte ihre nachträgliche Bezeichnung gar keine Geltung (s. vorhergehende Note), sondern hätten die Tauben der von ihr gelobten Art beide oben und von den beiden anderen Tauben die eine oben und die andere unten dargebracht werden müssen. Es ergeben sich hier wieder drei Möglichkeiten: entweder der Priester hat die beiden bezeichneten Tauben oben und die beiden anderen unten dargebracht, dann müsste sie als Ergänzung zwei Tauben von der anderen Art oben und eine von der bezeichneten Art unten darbringen, oder er hat die beiden anderen Tauben oben und die beiden bezeichneten unten dargebracht, dann müsste sie noch eine von der bezeichneten Art oben darbringen, oder er hat je eine von der einen und von der anderen Art oben und eine unten dargebracht, dann müsste sie noch eine von der anderen Art oben darbringen. Für diese drei Möglichkeiten wäre es also nötig, dass sie zwei Tauben von der anderen und eine von der bezeichneten Art oben und eine von der bezeichneten Art unten darbringt. Um allen Möglichkeiten zu genügen, hat sie deshalb von jeder der beiden Arten zwei oben und eine unten, zusammen sechs Tauben, darzubringen. Es genügt aber auch, wenn sie von jeder der beiden Arten zwei oben darbringt und ausserdem von einer der beiden Arten eine oben und eine unten (so Maim. הלבות פסולי המוקרשין X, 3), denn mit den vier oben dargebrachten Tauben genügt sie für alle Fälle ihrem Gelübde, und selbst wenn die beiden unten dargebrachten Tauben beide die Tauben gewesen sind, die als ihr Gelübdeopfer hätten dargebracht werden sollen, von ihren Pflichtopfertauben demnach nur die eine vorschriftsgemäss oben als Ganzopfer dargebracht worden ist, ist sie dennoch nicht daran gebunden, nun auch eine andere Taube gerade von derselben Art als Ergänzung unten darzubringen (s. oben II, 5), sondern kann sie die oben als Ganzopfer dargebrachte als freiwilliges Opfer gelten lassen und als Pflichtopfer von neuem eine Taube oben und eine unten von welcher Art sie will darbringen. Nach Tif. Jisr. gibt Maim, diesem Ausweg vielleicht deshalb den Vorzug, weil das Fleisch der nur des Zweifele wegen dargebrachten Sündopfer nicht gegessen werden darf (s. Temara VIII, 6) und man solche Sündopfer deshalb nur, wenn kein anderer Ausweg vorhanden ist, darbringen soll. 49bausser den beiden Taubenpaaren zur Erfüllung ihres Gelübdes noch je eine Taube von der einen und eine von der anderen Art als Ganzopfer zur Ergänzung ihres Pflichtopfers, da sie ja nicht weiss, welches Taubenpaar der Priester zuerst dargebracht hat und von welcher Art daher die tauglich dargebrachte Sündopfertaube ihres Pflichtopfers gewesen ist.. Hat sie sie50 die beiden Taubenpaare. 50bdie beiden Taubenpaare. dem Priester übergeben51 nachdem sie beim Aussprechen des Gelübdes die Taubenart bestimmt hatte, welche sie darbringen wollte, und auch bestimmt hatte, was sie als ihr Pflichtopfer darbringen wollte. 51bnachdem sie beim Aussprechen des Gelübdes bestimmt hatte, von welcher Art sie es bringen und dass sie es zusammen mit ihrem Pflichtopfer darbringen wolle. und es lässt sich jetzt nicht mehr feststellen52 Talmudausg.: ואינה יודעת., was sie ihm übergeben hat53 sie weiss nicht mehr, welche Bestimmungen sie getroffen hat, noch welche Taubenarten sie dem Priester übergeben hat, noch ob die beiden Paare von einer Art oder von verschiedenen Arten waren. 53bsie hat wieder vergessen, was für eine Art sie für ihr Gelübdeopfer bestimmt hatte und was sie dem Priester übergeben hat, ob zwei Paar Turteltauben oder zwei Paar junge Tauben oder ein Paar Turtel und ein Paar junge Tauben., und der Priester ist hingegangen und hat sie dargebracht und weiss jetzt nicht mehr, wie er sie dargebracht hat54 ob alle vier Tauben oben oder alle unten oder die Hälfte oben und die Hälfte unten. 54bob alle vier Tauben oben oder alle unten oder je eine von jedem Paare oben und ,eine unten., so muss sie noch vier55 Ed. Lowe: שלש (!). Tauben zur Erfüllung ihres Gelübdes56 Da es ja möglich ist, dass alle vier Tauben unten dargebracht worden sind und sie demnach ihr Gelübde noch gar nicht erfüllt hat, sie aber nicht mehr weiss, welche Taubenart sie gelobt hat, muss sie jetzt noch zwei Tauben von jeder Art zur Erfüllung ihres Gelübdes bringen. 56bda es ja möglich ist, dass alle vier Tauben unten dargebracht worden sind und sie demnach ihr Gelübde noch gar nicht erfüllt hat. Sie muss deshalb zur Erfüllung ihres Gelübdes noch je ein Paar von beiden Arten darbringen, da sie nicht mehr weiss, welche Art sie als ihr Gelübdeopfer festgesetzt hat. und zwei57 von welcher Art sie will. 57beine Turteltaube und eine junge Taube, die auch beide als Ganzopfer darzubringen sind. als ihr Pflichtopfer58 eines als Ganzopfer und das andere als Sündopfer unten. Es ist nicht erforderlich, dass sie auch für ihr Pflichtopfer zwei Tauben von jeder Art darbringt, weil sie dadurch, dass sie eine bestimmte Art als ihr Pflichtopfer bestimmt hat, nicht wie bei einem Gelübde nun daran gebunden ist, ihr Pflichtopfer nur von dieser Art darzubringen, sondern als Ersatz trotzdem eine andere Art darbringen kann. Allerdings ist von den vier dargebrachten Tauben in jedem Falle eine von den beiden Pflichtopfertauben vorschriftsgemäss dargebracht, wenn beide oben dargebracht worden sind, als Ganzopfer, wenn beide unten, als Sündopfer, und sie müsste demnach nach dem Grundsatz, dass bei einem Pflichtopfer das noch zu bringende Ganzopfer immer von derselben Art sein muss wie das bereits dargebrachte Sündopfer. für den Fall, dass eine von den beiden Pflichtopfertauben vorschriftsgemäss als Sündopfer dargebracht worden ist, jetzt als Ersatz noch eine Taube von derselben Art als Ganzopfer darbringen. Da es aber doch zweifelhaft ist, ob dieses der Fall ist, und sie zudem nicht weiss, von welcher Art das Pflichtopferpaar gewesen ist, braucht sie auf das bereite dargebrachte keine Rücksicht zu nehmen und genügt es, wenn sie als Ersatz ein neues Pflichtopferpaar darbringt (so scheint mir die Ansicht des Maim. in seinem Comment. wie im Jad Hach. erklärt werden zu müssen). 58bda vielleicht alle vier Tauben unten dargebracht worden sind und sie demnach auch das Ganzopfer ihres Pflichtopfers noch nicht dargebracht hat. Auch hierfür muss sie von jeder Art eine Taube bringen, da sie nicht weiss, von welcher Art die unten als Sündopfere ihres Pflichtopfers dargebrachte Taube gewesen ist, und beim Pflichtopfer die Art des vorschriftsgemäss dargebrachten Sündopfers auch für das zugehörige Ganzopfer massgebend ist. und eine59 von welcher Art sie will. als Sündopfer bringen60 Da sie nicht mehr weiss, was sie als ihr Pflichtopfer bestimmt hatte, so ist es auch möglich, dass sie gar nicht ein Taubenpaar, wie es die arme Frau als Pflichtopfer darzubringen hat, dazu bestimmt hatte, sondern ein Lamm und eine Taube, das Opfer einer vermögenden Frau, und nachdem sie bereits ihr Opfer als vermögende Frau bestimmt hatte, kann sie jetzt nicht mehr das einer armen Frau darbringen, deshalb muss sie zusammen mit einem Lamme als Ganzopfer auch noch eine junge oder Turteltaube als Sündopfer darbringen (fraglich bleibt allerdings, warum die Sündopfertaube, die sie zusammen mit der Ganzopfertaube darbringt, nicht auch für diesen Eventualfall als Ergänzung zu dem Lamm, das sie bringt, gelten kann). 60b da es möglich ist, dass alle vier Tauben oben dargebracht worden sind, und sie demnach auch das Sündopfer ihres Pflichtopfers noch nicht dargebracht hat. Hierfür genügt eine Taube gleichviel von welcher Art, weil selbst wenn das Ganzopfer ihres Pflichtopfers bereite vorschriftsgemäss dargebracht worden sein sollte, sie bei der Darbringung des Sündopfers nicht an die Art des dargebrachten Ganzopfers gebunden ist, sondern trotzdem ein Sündopfer von der anderen Art darbringen kann; als das dazu gehörende Ganzopfer gilt dann die entsprechende Taube von den beiden, die sie als Ersatz für das Ganzopfer ihres Pflichtopfers darbringt.; Ben Asai sagt: zwei als Sündopfer61 Sie muss zusammen mit dem Lamm noch eine Turteltaube und eine junge Taube darbringen, weil nach Ansicht des ben Asai wie bei einem Gelübde auch bei dem Pflichtopfer die zuerst getroffene Bestimmung massgebend ist (s. oben II, 5, eine allerdings etwas befremdende Auslegung des הולכין אחר הראשון s. Tosf. Jomt.), und sie doch nicht weiss, ob sie zusammen mit dem Lamm eine Turteltaube oder eine junge Taube als Sündopfer bestimmt hat.. 61bDa nach Ansicht des ben Asai immer die Art der von den beiden Tauben des Pflichtopfers zuerst dargebrachten Taube auch für die zweite massgebend ist (oben II, 5), muss sie, um auch der letztgenannten Möglichkeit Rechnung zu tragen, als Ersatz für ihr Pflichtopfer auch ein Sündopfer sowohl von der einen wie von der anderen Art darbringen. Darauf sagte R. Josua: Hierauf lässt sich der Ausspruch an wenden: So lange es62 das Opfertier. lebt, hat es nur eine Stimme, und wenn es tot ist, hat sich seine Stimme versiebenfacht63 d. h. wie aus den Teilen des einen Opfertieres, nachdem es dargebracht worden ist, noch nachträglich eine siebenfache Verwendung für das Heiligtum sich ergeben kann, so kann auch aus dem einen Pflichtopfer, das die Frau zu bringen hatte, nachdem es dargebracht worden ist, unter Umständen wie aus dem Vorstehenden sich ergibt, nachträglich für die Frau die Verpflichtung sich ergeben, noch sieben Tauben als Opfer darzubringen.. Wieso hat sich seine Stimme versiebenfacht? Aus seinen beiden Hörnern werden zwei Trompeten, aus seinen beiden Schenkelknochen zwei Flöten, sein Fell wird zur Pauke verwendet, seine Eingeweide zu Leiern, seine Därme zu Harfen63a Ed. Lowe fügt noch als andere Lesart hinzu: צמרו לתכלת עורו לתפלין קרניו דמיו לזרוק חלבו (wohl korrumpiert statt לכנורוח) להקטיר זח חוא קולן שבע לחצוצרות שוקיו לחלילין כני מעיו לפרדות und, wie einige noch hinzufügen64 so dass auch nach ben Asai, nach dessen Ansicht in dem zuletzt genannten Fall die Frau noch acht Tauben nachzubringen hat, die Zahlen übereinstimmen., auch seine Wolle zu den himmelblauen Quasten65 an dem Mantelsaum des Hohepriesters (s. Exod. 28,33). Zwischen je zwei Quasten hing ein goldenes Glöckchen, die Glöckchen ertönten, wenn sie beim Gehen des Hohepriesters an die Quasten anschlugen. Nach dem ersten Tanna ist diese Verwendung nicht mitzuzählen, da nicht die Quasten den Ton von sich gaben, sondern die Glöckchen.. R. Simon, Sohn des Akaschja, sagt66 S. Sabb. 152 a. Die Mischna fügt diesen Ausspruch wohl nur deshalb hier an, um mit einem allgemeinen Ausspruch über den Wert der eingehenden Beschäftigung mit den Torageboten zu schliessen.: Unwissende67 עם הארץ das gemeine Volk, bei dem es an Torawissen und aus Unkenntnis deshalb auch an der rechten Ausübung der Gebote fehlt, s. Berach. 47 b. Greise werden, je älter sie werden, desto verworrener in ihrem Denken68 wörtlich: ihr Verstand verwirrt sich über ihnen d. h. sie verfallen immer mehr unter der Unklarheit ihres Denkens., wie es heisst69 Hiob 12,20.: Er nimmt Bewährten die Sprache und Greisen nimmt er den Verstand. Aber bei der Tora kundigen Greisen ist es nicht so, sondern je älter sie werden, desto gesetzter werden sie in ihrem Denken, wie es heisst70 Hiob 12,12.: Bei Greisen ist Weisheit und langes Leben gewährt Einsicht." ] ], "sectionNames": [ "Chapter", "Mishnah" ] }