{ "language": "en", "title": "Mishnah Menachot", "versionSource": "https://www.talmud.de/tlmd/die-deutsche-mischna-uebersetzung", "versionTitle": "Mischnajot mit deutscher Übersetzung und Erklärung. Berlin 1887-1933 [de]", "priority": 0.5, "versionNotes": "Ordnung Seraïm, übers. und erklärt von Ascher Samter. 1887.
Ordnung Moed, von Eduard Baneth. 1887-1927.
Ordnung Naschim, von Marcus Petuchowski u. Simon Schlesinger. 1896-1933.
Ordnung Nesikin, von David Hoffmann. 1893-1898.
Ordnung Kodaschim, von John Cohn. 1910-1925.
Ordnung Toharot, von David Hoffmann, John Cohn und Moses Auerbach. 1910-1933.", "actualLanguage": "de", "languageFamilyName": "german", "isBaseText": false, "isSource": false, "direction": "ltr", "heTitle": "משנה מנחות", "categories": [ "Mishnah", "Seder Kodashim" ], "text": [ [ "Alle Mehlopfer, von denen das Komez1 קומץ = „Griff.“ Von den meisten Mehlopfern wurde nur ein kleiner Teil anf dem Altar geopfert, das Übrige von den Priestern verzehrt. Den für den Altar bestimmten Teil hob der Priester durch einen Griff seiner Hand in der in der folgenden Mischna näher beschriebenen Weise von dem Opfer ab. Dieses Herausgreifen wird קמץ, und daher das Herausgegriffene קומץ genannt. unter einem anderen als ihrem Namen2 Mehlopfer waren für bestimmte Veranlassungen vorgeschrieben wie z. B. die weiter genannten מנחת חוטא und מנחת קנאות, konnten aber auch freiwillig als מנחת נדבה dargebracht werden und zwar in vier verschiedenen Formen: 1. מנחת סולת, das eigentliche Mehlopfer aus feinstem Weizenmehl, 2. מנחה מאפה תנור, im Ofen gebackene Kuchen (חלות) oder Fladen (רקיקים), 3. מנחה על המחבת, das in einem flachen Gefässe, einer Pfanne, und 4. מנחה על המרחשת, das in einem tiefen Gefässe, einem Tiegel, gebackene (Lev. 2, 1—10). Es hat nun der Priester z. B. das Komez von einem Pfannen-Opfer abgehoben, dabei aber ausdrücklich die Absicht ausgesprochen, das Komez von einem Tiegelopfer abzuheben, oder er hat das Komez von einem freiwillig gespendeten Opfer, מנחת נדבה, abgehoben, dabei aber ausdrücklich erklärt, dass er die Absicht habe, das Komez von einem Pflichtopfer, z. B. einem מנחת חוטא abzuheben, und ebenso umgekehrt. Diese Bestimmungsänderung zieht jedoch nur dann überhaupt Folgen nach sich, wenn eine absichtlich geschehen ist; hat nur ein Irrtum vorgelegen, so gilt sie als nicht geschehen, s. Sebachim I, 1; ebenso wie dort bezieht sich auch hier das שלא לשמן nicht nur auf die Fälle von שינוי קדש, sondern auch auf שינוי בעלים d. h., wenn der Priester als die Person, für die er das Opfer darbringt, eine andere genannt hat als den Eigentümer des Opfers. abgehoben worden ist3 Das Komez des Mehlopfers entspricht dem Blut bei den Tieropfern, es ist wie das Blut der מתיר, d. h. derjenige Teil, durch dessen Darbringung das Opfer erst zum Genuss erlaubt wird (s. Sebachim II, Note 41). Den vier Opferhandlungen beim Tieropfer, dem Schlachten (שחיטה), dem Auffangen (קבלה), Hintragen (הולכה) und Sprengen (זריקה) des Blutes (עבודות הדם), entsprechen beim Mehlopfer: das Abheben des Komez (קמיצה), das Hineintun desselben in ein heiliges Gefäss (נתינה בכלי שרת), das Hinauftragen auf den Altar (הולכה) und das Opfern (הקטרה). Die Mischna spricht hier nur von dem Abheben des Komez, weil es die erste dieser vier Opferhandlungen ist; wie aus der weiteren Ausführung der Mischna ersichtlich, gilt aber dasselbe, wie für das Abheben, auch für die drei anderen Opferhandlangen., sind tauglich4 und müssen weiter vollständig ihrer ursprünglichen Bestimmung gemäss behandelt werden., sie werden nur den Eigentümern nicht als Pflichtopfer angerechnet5 Die Eigentümer haben deshalb das Opfer, das sie schuldeten oder freiwillig gelobt hatten, nochmals darzubringen., ausser dem Sünd-Mehlopfer6 das für die Lev. 6, 1—4 genannten Vergehen der Sünder darzubringen hatte, wenn sein Vermögen auch zur Darbringung von zwei Tauben nicht ausreichte. und dem Eifersuchts-Mehlopfer7 das für die im Verdacht der Untreue stehende Frau dargebracht wurde.. Das Sünd-Mehlopfer oder das Eifersuchts-Mehlopfer, von denen man das Komez unter einem anderen Namen abgehoben, oder unter einem anderen Namen in das Gefäss getan, hingetragen8 Über die Form הלך. s. Pesachim V Note 4. oder geopfert hat, oder unter ihrem und unter einem anderen Namen, oder unter einem anderen und unter ihrem Namen9 S. Sebachim I Note 27., sind untauglich10 weil bei beiden das Wörtchen הוא steht, beim Sünd-Mehlopfer (Lev. 5, 15): חטאת הוא und beim Eifersuchts-Mehlopfer (Num. 5, 15): מנחת קנאות הוא, woraus geschlossen wird: הוא, das vorschriftsmässig לשמו dargebrachte, ist tauglich, nicht aber, wenn man das Opfer שלא לשמו dargebracht hat.. Wie ist unter ihrem und unter einem anderen Namen? Als Sünd-Mehlopfer und als freiwilliges Mehlopfer…. Unter einem anderen und unter ihrem Namen? Als freiwilliges Mehlopfer und als Sünd-Mehlopfer11 Einerlei, ob man zuerst gesagt hat: als Sünd-Mehlopfer, und dann: als freiwilliges Mehlopfer, oder zuerst: als freiwilliges Mehlopfer, und dann: als Sünd-Mehlopfer, in beiden Fällen ist das Opfer untauglich..", "Sowohl das Sünd-Mehlopfer wie auch alle anderen Mehlopfer sind untauglich, wenn ein Nichtpriester das Komez abgehoben hat, oder ein Leidtragender12 S. die Erklärung hierzu wie zu dem Folgenden Sebachim II, 1., ein am selben Tage Untergetauchter, ein nicht mit allen Priestergewändern Bekleideter, ein noch nicht durch das Sühnopfer Gesühnter, Einer, der Hände und Füsse nicht gewaschen hat, ein Unbeschnittener, ein Unreiner, ein Sitzender, ein auf Geräten oder auf einem Stück Vieh oder auf den Füssen eines Anderen Stehender. Hat man es mit der linken Hand13 Dass die קמיצה mit der rechten Hand geschehen muss, wird daraus geschlossen, dass es (Lev. 9, 17) heisst: וימלא כפו ממנה, womit das Abheben des Komez gemeint ist. Daraus, dass es beim Aussätzigen (Lev. 14, 15) heisst: ויצק על כף הכהן השמאלית, sei zu entnehmen, dass unter כף ohne nähere Bestimmung stets die rechte Hand zu verstehen ist. abgehoben, ist es untauglich. Ben Bethera sagt: Man tue es wieder zurück und hebe noch einmal mit der rechten ab14 Nach der Ausführung im Talmud (6 b) ist nach Ansicht des Ben Bethera auch in den vorher in der Mischna angeführten Fällen das Opfer tauglich, wenn man das unvorschriftsmässig abgehobene Komez wieder hineintut und durch einen dazu Tauglichen nochmals vorschriftsmässig abheben lässt.. Ist beim Abheben ein Steinchen oder ein Salzkorn15 die in das Mehlopfer hineingefallen waren. oder ein Stückchen16 קורט = ein kleines Teilchen einer Sache, daher auch קורט דם = ein Tropfen Blut. קורט של לבונה, ein Körnchen von dem Weihrauch, der mit dem Mehlopfer dargebracht wurde. Vor dem Abheben des Komez musste der Priester den ganzen Weihrauch sorgfältig auf eine Seite bringen, damit beim Abheben kein Körnchen davon in seine Hand kam, dann den gesamten Weihrauch für sich ablesen, um ihn mit dem Komez zusammen auf dem Altar zu verbrennen. Weihrauch mit in die Hand gekommen, so ist es untauglich, nach dem Lehrsatz: Jedes Zuviel oder Zuwenig macht das Komez untauglich17 da hier an dem Komez die dem Steinchen oder Körnchen entsprechende Menge von dem Mehlopfer fehlt.. Wann ist es zu viel? Wenn man es gehäuft18 Wenn man ein Gefäss über den Rand hinaus füllt, so heisst es מבורץ, das über den Rand Hinausgehende wird בירוץ oder בירוצין genannt. Man darf als Komez nur so viel abheben, wie in die geschlossene Hand hineingeht. abhebt, und … zu wenig? Wenn man nur mit den Spitzen der Finger abhebt19 nur die Fingerspitzen umbiegt, so dass nur ein kleiner Hohlraum entsteht, anstatt die Finger über die ganze Handfläche auszustrecken.. Wie muss man es machen? Man streckt die Finger20 nach der näheren Ausführung im Talmud (11a) nur die drei mittleren Finger, führt dann die Hand in das Mehl oder Backwerk hinein, so dass der Hohlraum zwischen Fingern und Handfläche sich füllt, hebt dann die Hand wieder heraus und streicht mit dem kleinen Finger unten und dem Daumen oben genau ab; das dann in der Hand Zurückbleibende ist das Komez. über die Handfläche aus.", "Hat man zuviel21 Zu jedem Zehntel Efa Mehl gehörte ein Log Öl (s. weiter IX, 3). Nach Raschi ist das Opfer untauglich sowohl, wenn man anstatt des einen vorgeschriebenen Masses zwei, also anstatt des einen Log für ein Zehntel zwei hineingetan hat, als auch, wenn man auch nur ein Weniges mehr als das vorgeschriebene Mass hineingetan hat; nach Maimon, ist es im letzteren Falle nicht untauglich, sondern nur dann, wenn man wenigstens das doppelte des vorgeschriebenen Masses hineingetan hat. Ist jedoch fremdes Öl zu dem Opfer hinzugekommen, sei es nicht-heiliges oder auch solches, das für ein anderes Opfer bestimmt war, so ist auch nach Maimon. das Opfer in jedem Falle untauglich (הלכות פסולי המוקדשין XI, 8 u. 9). Öl oder zu wenig22 wenn an dem vorgeschriebenen Masse auch ein noch so kleines Teilchen fehlt. Öl oder za wenig Weihrauch23 Das vorgeschriebene Quantum war eine Hand voll (קומץ), gleichviel, wie gross das Mehlopfer war (s. XIII, 3). Der Talmud bringt drei Ansichten: Nach R. Meïr ist das Opfer untauglich, wenn beim Darbringen auch nur ein Geringes an dem Komez fehlt, nach R. Jehuda ist das Opfer tauglich, wenn noch 2 Körner, und nach R. Simon, wenn selbst nur noch ein ganzes Korn vorhanden ist. Maimon, entscheidet wie R. Jehuda und erklärt deshalb das Opfer für tauglich, wenn man auch weniger als ein Komez, aber wenigstens 2 Körner, Weihrauch dazugetan hat. Hat man mehr als eine Hand voll Weihrauch genommen, so wird das Opfer dadurch nicht untauglich, hat man jedoch anstatt eine Hand voll zwei genommen, so ist das Opfer nach Raschi und Maimon, untauglich. dazu getan, so ist es untauglich. Wenn man das Komez von dem Mehlopfer abhebt24 Die Mischna spricht hier nur vom Abheben des Komez, weil es die erste der 4 Opferhandlungen beim מנחה ist, dasselbe gilt aber, wie weiter aus der Mischna ersichtlich ist, auch für das Hineintun des Komez in das Dienstgefäss, das Hintragen und das Opfern desselben (s. oben Note 3). [mit der Absicht], das Zurückbleibende25 das von den Priestern verzehrt wird (s. Lev. 2, 3). ausserhalb26 der עזרה. Das Verzehren der Mehlopfer war nur innerhalb der die עזרת ישראל abschliessenden Mauer erlaubt (Num. 18, 10). zu essen, oder soviel wie eine Olivengrösse davon ausserhalb zu essen, das Komez ausserhalb zu opfern, oder soviel wie eine Olivengrösse27 S. Sebachim II Note 26. davon ausserhalb zu opfern, oder den Weihrauch28 Hier fehlt der Zusatz „oder soviel wie eine Olivengrösse davon“, weil zuweilen der gesamte Weihrauch nicht so viel wie eine Olive ist (s. oben Note 23). ausserhalb zu opfern, so ist es untauglich, aber die Ausrottungsstrafe steht nicht darauf29 wenn man von dem Zurückbleibenden (שירים) eines auf solche Weise untauglich gewordenen Mehlopfers gegessen hat. Die Begründung hierfür wie für alles Folgende bis zum Schluss des Abschnitts siehe Sebachim II, Note 36 ff. Die dort ausführlich besprochenen Bestimmungen über מחשבת חוץ לזמנו und מחשבת חוץ למקומו gelten ebenso wie für die Tieropfer auch für die Mehlopfer (s. Sebachim 44 a). Dem an den Altar zu sprengenden Blut bei den Tieropfern entspricht bei den Mehlopfern das Komez, das auf dem Altar verbrannt wurde, den Teilen der Tieropfer, die auf dem Altar geopfert wurden, der Weihrauch und dem Opferfleisch, das von den Priestern oder den Eigentümern verzehrt wurde, das nach Abhebung des Komez von den Mehlopfern Zurückbleibende, das von den Priestern verzehrt wurde. Entsprechend den 4 Opferhandlungen beim Tieropfer, bei denen eine vorschriftswidrige Absicht das Opfer untauglich bezw. verworfen macht, nämlich dem Schlachten, dem Auffangen, Hintragen und Sprengen des Blutes sind es auch beim Mehlopfer 4 Opferhandlungen, bei denen dies der Fall ist, nämlich : das Abheben des Komez, das Hineintun desselben in das Dienstgefäss, das Hintragen und das Verbrennen desselben auf dem Altar. Daraus ergibt sich alles Folgende.; …. das Zurückbleibende am folgenden Tage30 Das Zurückbleibende durfte nur an dem Tage der Darbringung des Opfers und in der darauf folgenden Nacht gegessen werden (Sebachim VI, 1). zu essen, oder soviel wie eine Olivengrösse davon am folgend en Tage zu essen, das Komez am folgenden Tage zu opfern31 S. Sebachim II, Note 31., oder soviel wie eine Olivengrösse davon am folgenden Tage zu opfern32 S. dort Note 32., oder den Weihrauch am folgenden Tage zu opfern, so ist es verworfen, und hierbei macht man sich auch der Ausrottungsstrafe schuldig. Dies ist die Regel: In allen Fällen, wo man das Komez abhebt, in das Gefäss hineintut, hinträgt oderopfert [mit der Absicht], etwas, das zum Essen bestimmt ist33 S. dort Note 37., ausserhalb seines Ortes zu essen, oder etwas, das zum Opfern bestimmt ist, ausserhalb seines Ortes zu opfern34 nicht aber, wenn man die Absicht hatte, etwas, das zum Essen bestimmt, ausserhalb zu opfern, oder umgekehrt. Der Fall: etwas, das zum Opfern bestimmt ist, ausserhalb zu opfern, bezieht sich übrigens nur auf die drei ersten Opferhandlungen, wenn man das Komez mit der Absicht abhebt, in das Gefäss tut oder hinträgt, es selbst oder dem Weihrauch ausserhalb zu opfern; dagegen wird das Opfer nicht untauglich, wenn man das Komez opfert mit der Absicht, den Weihrauch ausserhalb zu opfern (אין חקטרת מפגלת הקטרת) (Talmud 17 a)., ist es untauglich, aber die Ausrottungsstrafe tritt hierbei nicht ein; … ausser der Zeit, ist es verworfen, und man macht sich dabei der Ausrottungsstrafe schuldig, jedoch nur dann, wenn das, was es verwendbar macht35 das Komez und der Weihrauch, nach deren Darbringung erst das Zurückbleibende gegessen werden darf (vgl. Sebachim II, Note 41)., [im Übrigen] nach Vorschrift dargebracht wird36 S. dort Note 42.. Was heisst: das, was es verwendbar macht, wird nach Vorschrift dargebracht37 Die Erklärung zu dem Folgenden bis zum Schluss des Abschnitts siehe Sebachim U, Noten 44—63. ? Hat man stillschweigend abgehoben, aber in das Gefäss getan und hingetragen und geopfert [mit der Absicht auf] ausser der Zeit, oder hat man [mit der Absicht auf] ausser der Zeit abgehoben, aber stillschweigend in das Gefäss getan und hingetragen und geopfert, oder hat man [mit der Absicht auf] ausser der Zeit abgehoben und in das Gefäss getan und hingetragen und geopfert, das heisst: das, was es verwendbar macht, wird nach Vorschrift dargebracht.", "Was heisst: das, was es verwendbar macht, wird nicht nach Vorschrift dargebracht? Hat man [mit der Absicht auf] ausserhalb des Ortes abgehoben, aber in das Gefäss getan und hingetragen und geopfert [mit der Absicht auf] ausser der Zeit, oder hat man [mit der Absicht auf] ausser der Zeit abgehoben, aber in das Gefäss getan und hingetragen und geopfert [mit der Absicht auf] ausserhalb des Ortes, oder hat man abgehoben und in das Gefäss getan und hin- getragen und geopfert [mit der Absicht auf] ausserhalb des Ortes, das Sünd-Mehlopfer oder das Eifersuchts-Mehlopfer, von denen man das Komez unter einem anderen Namen abgehoben hat, in das Gefäss getan und hingetragen und geopfert aber hat man [mit der Absicht auf] ausser der Zeit, oder von denen man es [mit der Absicht auf] ausser der Zeit abgehoben hat, in das Gefäss getan und hingetragen und geopfert aber hat man es unter einem anderen Namen, oder man hat abgehoben und in das Gefäss getan und hingetragen und geopfert unter einem anderen Namen, dass heisst: das, was es verwendbar macht, wird nicht nach Vorschrift dargebracht. … Eine Olivengrösse ausserhalb zu essen und eine Olivengrösse am folgenden Tage, eine Olivengrösse am folgenden Tage und eine Olivengrosse ausserhalb, eine halbe Olivengrosse ausserhalb und eine halbe Olivengrösse am folgenden Tage, eine halbe Olivengrösse am folgenden Tage und eine halbe Olivengrösse ausserhalb, so ist es untauglich, aber die Ausrottungsstrafe tritt hierbei nicht ein. Es sagt R. Jehuda: Dies ist die Regel: Ging die die Zeit betreffende Absicht der den Ort betreffenden voran, so ist es verworfen, und man macht sich dabei der Ausrottungsstrafe schuldig; ging die den Ort betreffende Absicht der die Zeit betreffenden voran, so ist es untauglich, aber die Ausrottungstrafe tritt dabei nicht ein. Die anderen Weisen dagegen sagen: In beiden Fällen ist es nur untauglich und die Ausrottungsstrafe tritt dabei nicht ein Eine halbe Olivengrösse zu essen und eine halbe Olivengrösse zu opfern, so ist es tauglich, denn Essen und Opfern rechnen nicht zusammen." ], [ "Wenn man das Komez von dem Mehlopfer abhebt, [mit der Absicht] am folgenden Tage das Zurückbleibende zu essen oder das Komez zu opfern1 wodurch nach I, 3 das Opfer פגול wird., in diesem Falle stimmt auch R. Jose zu, dass es verworfen ist und man sich dabei der Ausrottungsstrafe schuldig macht, … den Weihrauch am folgenden Tage zu opfern, da sagt R. Jose: Es ist untauglich, und die Ausrottungsstrafe tritt dabei nicht ein2 R. Jose ist der Ansicht, dass das Opfer nur dann פגול wird, wenn man an einem מתיר, d. h. einem Teile des Opfers, durch dessen Darbringung erst ein anderer Teil desselben für seine Bestimmung verwendbar wird (s. Sebachim II, Note 41), wie hier beim Mehlopfer dem Komez, nach dessen Darbringung erst das Zurückbleibende von den Priestern verzehrt werden darf, eine der Opferhandlungen mit der Absicht ausgeführt hat, entweder dieses מתיר selbst oder etwas, was durch dieses מתיר erst für seine Bestimmung verwendbar wird (ניתר), ausser der Zeit darzubringen oder zu verzehren. Durch die beim Abheben des Komez ausgesprochene Absicht, den Weihrauch ausser der Zeit zu opfern, wird dagegen das Opfer nicht פגול, weil dieser nicht erst durch die Darbringung des Komez für seine Bestimmung verwendbar wird, man vielmehr den Weihrauch opfern kann, auch bevor das Komez dargebracht worden ist (Talmud 18 b). Der Weihrauch ist kein ניתר, sondern vielmehr selbst ein מתיר, denn erst nach Darbringung des Komez und des Weihrauchs darf das Zurückbleibende von den Priestern verzehrt werden. Die bei Vornahme einer Opferhandlung an einem מתיר gehabte Absicht, ein anderes מתיר ausser der Zeit darzubringen, macht aber nach Ansicht des R. Jose das Opfer nicht פגול (אין מתיר מפגל את המתיר). Dass R. Jose hier das Opfer, wenn auch nicht für פגול, so doch für untauglich erklärt, beruht auch nur auf einer Verordnung der Weisen (גזירה מדרבנן; s. Talmud 14 b). Ed. pr. und Lowe lesen: פגול ואין בו כרת; der Ausdruck פגול wird zuweilen auch da gebraucht, wo keine Ausrottungsstrafe darauf steht.; die Weisen dagegen sagen: Es ist verworfen und man macht sich dabei der Ausrottungsstrafe schuldig3 Auch die Weisen erkennen den allgemeinen Grundsatz an, dass durch die Absicht, ein anderes מתיר ausser der Zeit darzubringen, das Opfer nicht פגול wird. Trotzdem wird nach ihrer Ansicht hier das Opfer פגול, weil hier der Weihrauch gar nicht als ein anderes מתיר zu betrachten ist, da er von vornherein mit dem Komez in einem Gefäss dargebracht wird; beide sind deshalb als ein מתיר zu betrachten, und durch die beim Abheben des Komez gehabte Absicht, den Weihrauch ausser der Zeit zu opfern, wird deshalb das Opfer ebenso פגול, als wenn man die Absicht gehabt hätte, das Komez selbst ausser der Zeit zu opfern.. Sie sagten zu ihm: Was ist hierbei anders als bei dem Schlachtopfer4 Auch beim Schlachtopfer ist das Blut ein מתיר, nämlich für die Opferteile, die erst auf dem Altar dargebracht werden dürfen, nachdem das Blut gesprengt worden ist, und die Opferteile sind auch wieder ein מתיר, nämlich für das Fleisch, das erst gegessen werden darf, wenn die Opferteile dargebracht worden sind„, trotzdem ist das Opfer סגול, wenn man bei einer der Opferhandlungen an dem Blute die Absicht gehabt hat, die Opferteile, also ein anderes מתיר, ausser der Zeit darzubringen. ? Er erwiderte ihnen: Bei dem Schlachtopfer sind das Blut und das Fleisch und die Opferstücke von Einem5 sie hängen unter einander zusammen, durch das Blut werden die Opferteile verwendbar und durch diese wieder das Fleisch, die Opferteile sind daher in ihrem Verhältnis zu dem Opferfleisch wohl ein מתיר, aber in ihrem Verhältnis zum Blut sind sie doch das ניתר; deshalb macht die bei dem Blut gehabte Absicht, die Opferteile ausser der Zeit darzubringen, das Opfer פגול. Der Weihrauch dagegen steht zu dem Komez gar nicht in dem Verhältnis eines ניתר zum מתיר, sondern er ist wie das Komez selbst nur ein מתיר, deshalb wird durch die beim Abheben des Komez gehabte Absicht, den Weihrauch ausser der Zeit darzubringen, das Opfer nicht פגול., der Weihrauch aber ist nicht von dem Mehlopfer6 Die Worte ולבונה אינה מן המנחה bedeuten nach dem Talmud: Die Verwendung des Weihrauchs ist nicht wie die des zurückbleibenden Teiles des Mehlopfers von der Darbringung des Komez abhängig; das Zurückbleibende darf erst gegessen werden, nachdem das Komez dargebracht worden ist, der Weihrauch dagegen darf geopfert werden, auch wenn das Komez noch nicht dargebracht worden ist. Maim, und Barten, erklären אינה מן המנחה = אינה ממין המנחה, der Weihrauch ist nicht von derselben Art wie das Mehl; Opferteile und Blut sind beide Teile des Opfertieres, deshalb wird durch die beim Blut gehabte Absicht, die Opferteile ausser der Zeit darzubringen, das Opfer פגול; durch die beim Komez Mehl oder Backwerk gehabte Absicht, den Weihrauch ausser der Zeit darzubringen, wird dagegen das Opfer nicht פגול. Auch diese Erklärung wird im Talmud gebracht, dort aber von Resch Lakisch zurückgewiesen..", "Hat man die beiden Lämmer7 welche am Wochenfeste als Friedensopfer dargebracht wurden (Lev. 28, 19). Diese beiden Lämmer gehörten zu den beiden Erstlingsbroten des Wochenfestes; bei der vorgeschriebenen Opferhandlung der Schwingung wurden Lämmer und Brote neben einander gehalten und so mit beiden zusammen die Schwingung ausgeführt (Lev. 23 20). Die Brote standen zu den Lämmern in dem Verhältnis eines ניתר zum מתיר, erst mussten die Lämmer dargebracht sein, dann erst durften die Brote von den Priestern gegessen werden. geschlachtet, [mit der Absicht] eines von den Broten am folgenden Tage8 Wie alle Mehlopfer durften auch die beiden Brote nur an demselben Tage und in der darauf folgenden Nacht gegessen werden (s. 8ebachim VI, 1). zu essen, hat man die beiden Schalen9 Zu jeder der beiden Schichten von Broten, welche an jedem Sabbat frisch auf den heiligen Tisch gelegt wurden, gehörte eine Schale Weihrauch (Lev. 24, 7). Nachdem Brote und Weihrauch bis zum folgenden Sabbat auf dem Tische gelegen hatten, wurde der Weihrauch geopfert, und dann erst durften die Brote von den Priestern gegessen werden; der Weihrauch war also das מתיר für die Brote. geopfert, [mit der Absicht] eine von den Schichten am folgenden Tage10 Die Brote werden (Lev. 24, 9) als Hochheiliges bezeichnet, durften deshalb wie dieses nur an demselben Tage und in der darauf folgenden Nacht gegessen werden. zu essen, so sagt R. Jose: Dasjenige Brot oder diejenige Schicht, worauf die Absicht gerichtet war, ist verworfen, und man macht sich dabei der Ausrottungsstrafe schuldig, und auch das zweite ist untauglich, dabei tritt aber die Ausrottungsstrafe nicht ein11 Jedes der beiden Brote am Wochenfeste und ebenso jede der beiden Schichten von Schaubroten bildet eine Einheit für sich, die Absicht, von einem der beiden ausser der Zeit etwas zu essen, macht darum den anderen Teil noch nicht zu פגול : dass trotzdem auch der andere Teil als untauglich betrachtet wird und nicht gegessen werden darf, beruht nur auf einer Erschwerung der Weisen (s. oben Note 2).; die Weisen dagegen sagen: Das eine wie das andere ist verworfen und man macht sich dabei der Ausrottungsstrafe schuldig12 Die Schrift nennt (Lev. 23, 17) die beiden Brote: לחם תנופה das „Brot der Schwingung“, deshalb sind beide Brote und ebenso die beiden Schichten Schaubrote (s. Tosafot 14 b) als ein zusammengehöriges Opfer zu betrachten, und macht deshalb die Absicht, etwas von dem einen Teile ausser der Zeit zu essen, auch alles Übrige zu פגול.. Ist eines von den Broten oder eine von den Schichten unrein geworden13 bevor das Blut von den Lämmern gesprengt worden bezw. der Weihrauch geopfert worden ist; ist dagegen die Verunreinigung erst nachher eingetreten, so darf auch nach Ansicht des R. Jehuda das rein gebliebene gegessen werden (Talmud)., so sagt R. Jehuda13a Ed. pr., Venet. 1606 und Lowe lesen: ר׳ יוסי.: Beide müssen nachdem Verbrennungsraum geschafft werden, weil ein Gemeindeopfer nicht geteilt werden darf14 ist deshalb, wie hier, ein Teil davon zum Essen untauglich geworden, so darf auch der andere Teil nicht gegessen werden.; die Weisen dagegen sagen: Das unreine wird als unrein behandelt, das reine dagegen wird gegessen15 Den Grundsatz אין קרבן צבור חלוק, den R. Jehuda ohne weitere Begründung als Überlieferung von seinen Lehrern anführt, erkennen die Weisen hier nicht an (siehe dagegen Pesachim 69 a und b)..", "Das Dankopfer macht das Brot16 Die Brote, welche als Beigabe zum Dankopfer dargebracht wurden (s. Lev. 7, 12, 13). verworfen, das Brot aber macht das Dankopfer nicht verworfen17 Der Hauptteil des Opfers ist das Opfertier, die Brote sind nur eine Zugabe, was auch dadurch zum Ausdruck kommt, dass die Brote erst durch das Schlachten des Opfertieres heilig werden, so dass sie von da an selbst gegen Erstattung des Geldwertes nicht mehr zu profanen Zwecken verwendet werden dürfen. Ist deshalb das Opfertier פגול geworden, so sind auch die Brote פגול, nicht aber umgekehrt.. Wie ist das gemeint? Wenn man das Dankopfer schlachtet, [mit der Absicht] etwas von ihm am folgenden Tage zu essen18 oder erst am folgenden Tage das Blut zu sprengen oder die Opferteile darzubringen., so ist es selbst und das Brot verworfen, … etwas von dem Brote am folgenden Tage zu essen, so ist das Brot verworfen, das Dankopfer aber nicht verworfen. Die Lämmer19 S. oben Note 7. Auch hier bilden die Lämmer den Hauptteil des Opfere, erst durch das Schlachten der Lämmer werden auch die Brote heilig. machen das Brot verworfen, das Brot aber macht die Lämmer nicht verworfen. Wie ist das gemeint? Wenn man die Lämmer schlachtet, [mit der Absicht] davon am folgenden Tage zu essen20 S. Note 18., so sind sie selbst und das Brot verworfen, … von dem Brote am folgenden Tage zu essen, so ist das Brot verworfen, die Lämmer aber sind nicht verworfen.", "Das Schlachtopfer macht die Giessopfer21 Unter dem Ausdrucke נסבים sind nicht nur Weinopfer, sondern die Weinopfer und Mehlopfer zu verstehen, welche als Zugabe zu den meisten Tieropfern vorgeschrieben waren (s. Sebach. IV Note 18)., wenn sie durch das Gefäss bereits geheiligt worden sind22 Weinopfer und Mehlopfer, die in einem heiligen Gefässe dargebracht wurden, wurden erst durch das Hineintun in das heilige Gefäss heilig (s. weiter VII, Note 28)., nach der Ansicht des R. Meïr23 S. Sebachim IV, 3; dort vertritt R. Meïr die Ansicht, dass für die mit Tieropfern zusammen dargebrachten Mehl- und Weinopfer das Blut des Tieropfers das מתיר ist. Nach Ansicht der Weisen dagegen gehören solche Mehl- und Weinopfer zu den Dingen, die gar kein מתיר haben, die Bestimmungen über פגול gelten aber nur für solche Opferteile, die erst durch ein Anderes, durch ein מתיר, verwendbar gemacht werden (s. dort Note 12). verworfen, die Giessopfer aber machen das Schlachtopfer nicht verworfen. Wie ist das gemeint? Wenn man das Schlachtopfer schlachtet, [mit der Absicht] am folgenden Tage davon zu essen, so ist es selbst und sind die Giessopfer verworfen, … von den Giessopfern am folgenden Tage darzubringen, so sind die Giessopfer verworfen, aber das Schlachtopfer ist nicht verworfen.", "Wenn man beim Komez24 das heisst nach Raschi und Bartenura: beim Darbringen des Komez, man hat das Komez mit der Absicht dargebracht, von dem Zurückbleibenden am folgenden Tage zu essen, beim Darbringen des Weihrauchs hat man diese Absicht aber nicht gehabt. Maimon, dagegen erklärt: beim Abheben des Komez, man hat beim Abheben des Komez eine das Opfer verworfen machende Absicht gehabt, nicht aber beim Ablesen des Weihrauchs; nach Maimon, gehört auch das Ablesen des Weihrauchs (s. I, Not. 15) zu der Opferhandlung der קמיצה. eine das Opfer verworfen machende Absicht gehabt hat, aber nicht beim Weihrauch, oder beim Weihrauch, aber nicht beim Komez, so sagt R. Meïr: Es ist verworfen, und man macht sich dabei der Ausrottungsstrafe schuldig25 obgleich das von dem Opfer Zurückbleibende erst verzehrt werden darf, nachdem sowohl das Komez wie auch der Weihrauch geopfert worden sind, beide zusammen also erst das Zurückbleibende verwendbar machen, weil nach Ansicht des R. Meïr es nicht nötig ist, dass man das ganze מתיר mit der das Opfer verworfen machenden Absicht dargebracht bezw. abgehoben hat, sondern das Opfer schon פגול wird, wenn man diese Absicht auch nur bei dem einen Teile, bei dem Komez oder bei dem Weihrauch, gehabt hat (מפגלין בחצי מתיר).; die Weisen aber sagen: Die Ausrottungsstrafe tritt erst ein, wenn man die Absicht bei allem [das Opfer] verwendbar Machenden gehabt hat26 hat man aber die das Opfer verworfen machende Absicht nur bei einem Teile des מתיר gehabt, so wird dadurch das Opfer nicht פגול (אין מפגלין בחצי מתיר); es tritt darum in diesem Falle die Ausrottungsstrafe nicht ein, wenn man von dem Zurückbleibenden gegessen hat, als untauglich (פסול) wird aber das Opfer trotzdem betrachtet und das Zurückbleibende darf nicht gegessen werden (Talmud 14 b).. Beim Sünd-Mehlopfer und beim Eifersuchts-Mehlopfer27 Bei diesen beiden Opfern fehlte der Weihrauch (s. Lev. 5, 11; Num. 5, 15). stimmen auch die Weisen dem R. Meïr zu, dass es, wenn man beim Komez die das Opfer verworfen machende Absicht gehabt hat, verworfen ist und man sich dabei der Ausrottungsstrafe schuldig macht, weil da das Komez dass das Opfer] verwend- bar Machende ist. Wenn man eines von den Lämmern28 S. oben Note 7. geschlachtet hat, [mit der Absicht] die beiden Brote am folgenden Tage zu essen, oder eine von den Schalen29 S. oben Note 9. geopfert hat, [mit der Absicht] die beiden Schichten30 d. h. etwas von den beiden Broten oder von den beiden Schichten. am folgenden Tage zu essen, so sagt R. Meïr: Es ist verworfen, und man macht sich dabei der Ausrottungsstrafe schuldig; die Weisen aber sagen: Es ist erst verworfen, wenn man die Absicht bei allem [das Opfer] verwendbar Machenden31 das sind die beiden Lämmer bezw. die beiden Schalen Weihrauch; auch in diesen Fällen ist aber das Opfer auch nach Ansicht der Weisen dennoch פסול (s. Note 26). gehabt hat. Hat man eines von den Lämmern geschlachtet, [mit der Absicht] am folgenden Tage davon zu essen, so ist dieses verworfen, das andere dagegen tauglich32 Jedes der beiden Lämmer ist ein Opfer für sich, darum wird dadurch, dass das eine mit der Absicht geschlachtet worden ist, etwas davon am folgenden Tage zu essen, die Tauglichkeit des anderen nicht beeinträchtigt.,… von dem anderen am folgenden Tage zu essen, so sind beide tauglich33 weil durch die bei Vornahme einer Opferhandlung an dem einen Teile des מתיר gehabte Absicht, bei dem anderen Teile desselben gegen die Vorschrift zu verstossen, keines von beiden untauglich wird (s. oben Note 2).." ], [ "Wenn man das Komez von dem Mehlopfer abhebt1 S. I Note 3., [mit der Absicht] etwas, das nicht zum Essen bestimmt ist2 das ist das Komez selbst oder der Weihrauch, die nicht gegessen, sondern geopfert wurden., davon zu essen3 zu ergänzen ist: ausserhalb des Ortes oder ausser der Zeit. oder etwas, das nicht zum Opfern bestimmt ist, davon zu opfern3 zu ergänzen ist: ausserhalb des Ortes oder ausser der Zeit., so ist es tauglich, R. Elieser erklärt es für untauglich4 die Ansicht des R. Elieser wird im Talmud (17 a) folgendermassen begründet: Da der Grundsatz, dass sowohl die Absicht, etwas von dem, was zum Essen bestimmt ist, ausser der Zeit oder ausserhalb des Ortes zu essen, als auch die Absicht, etwas von dem, was bestimmt ist, auf dem Altar verbrannt zu werden, ausser der Zeit oder ausserhalb des Ortes zu opfern, das Opfer סגול resp. פסול macht, aus der doppelten Setzung des Wortes אכל in dem Schriftvers (Lev. 7, 18): ואם האכל יאכל geschlossen wird (s. Sebachim II, Note 36), demnach auch das Verbrennen des zu Opfernden auf dem Altare unter den Begriff אכילה fällt, so ist es gleich, ob die Absicht, etwas ausser der Zeit oder ausserhalb des Ortes zu essen, auf das zum Essen oder zum Opfern Bestimmte gerichtet war, und ebenso, ob die Absicht, etwas ausser der Zeit oder ausserhalb des Ortes zu opfern, auf das zum Opfern oder auf das zum Essen Bestimmte gerichtet war, in allen Fällen ist das Opfer untauglich. Ob nach R. Elieser das Opfer nur untauglich oder auch פגול wird, darüber siehe die Controverse im Talmud.; … weniger als eine Olivengrösse5 Es gilt als Grundsatz, dass überall, wo in der Schrift etwas zu essen geboten oder verboten wird, stets damit zunächst etwas von wenigstens Olivengrösse gemeint ist (אין אכילה פחות מכזית). Da auch das Opfern auf dem Altar ein Verzehren oder Verzehrt werden durch das Feuer (אכילת מזבח) genannt wird (s. die vorhergehende Note), so gilt auch hierfür der gleiche Grundsatz: אין הקטרה פחות מכזית, dass, wenn nran etwas, das weniger gross als eine Olive ist, auf dem Altar verbrennt, dies gar nicht als eine הקטרה gilt. Auszunehmen ist hierbei aber wohl das Opfern des Weihrauchs nach den Ansichten des R. Jehuda und des R. Simon, die entscheiden, dass das Darbringen des Weihrauchs als ausgeführt gilt, wenn man auch nur ein oder zwei Körnchen davon auf dem Altar geopfert hat (s. I Note 23). von dem zum Essen Bestimmten davon zu essen oder von dem zum Opfern Bestimmten davon zu opfern, so ist es tauglich; … eine halbe Olivengrösse zu essen und eine halbe Olivengrösse zu opfern, so ist es tauglich, denn Essen und Opfern rechnen nicht zusammen6 jedoch nur dann nicht, wenn man beim Aussprechen der Absicht den Ausdruck להקטיר gebraucht hat; hat man jedoch auch für das Opfern auf dem Altar den Ausdruck אכילה, durch’s Feuer verzehren lassen, gebraucht, so zählen die beiden halben Olivengrössen zusammen, da man ja die Absicht ausgesprochen hat, dass beide, also zusammen eine ganze Olivengrösse, vorschriftswidrig verzehrt werden sollen (Sebachim 31 a). Die Mischna wiederholt hier den bereits am Schluss von Mischna I, 4 ausgesprochenen Grundsatz, um ihn, als einen allgemein anerkannten, zu kennzeichnen, dem auch R. Elieser zustimmt..", "Hat man nicht aufgegossen7 Öl auf das Mehlopfer, bei solchen Mehlopfern, bei denen das Aufgiessen des Öls vorgeschrieben ist (s. weiter VII, 3). Im Talmud wird ausgeführt, dass nicht gemeint ist, dass das Aufgiessen des Öls überhaupt unterblieben ist, denn in diesem Falle wäre das Opfer untauglich, sondern wenn das Aufgiessen nicht durch einen Priester ausgeführt worden ist, sondern durch einen Nichtpriester. Das Aufgiessen des Öls muss nicht durch einen Priester geschehen, da es (Lev. 2, 1) heisst: „er giesse darauf Öl und lege darauf Weihrauch“ und dann erst „er bringe es zu den Söhnen Ahrons, den Priestern, und man hebe dann eine Handvoll ab“, die Tätigkeit der Priester braucht also erst mit dem Abheben des Komez zu beginnen מקמיצה ואילך מצות כהונה)., nicht gemengt8 das Öl mit dem Mehl, bei solchen Opfern, bei denen es heisst: בלולה בשמן gemengt mit Öl. Hier ist es nach der Überlieferung nicht unbedingt erforderlich, dass das Vermengen des Öls mit dein Mehl als eine besondere Handlung ausgeführt wird — wie ja auch eine solche in der Schrift nirgends ausdrücklich vorgeschrieben wird, es vielmehr immer nur heisst, dass das Opfer mit Öl vermengt sein soll (Tosafot 18 b) — es soll nur so viel Öl zu dem Mehl hinzugetan werden, dass es genügt, um das Mehl damit zu mengen (כל הראוי לבילה אין בילה מעכבת בו). Hier meint also die Mischna: hat man das Öl mit dem Mehl gar nicht vermengt., nicht zerkleinert9 die gekochten oder gebackenen Mehlopfer, die vor dem Abheben des Komez in kleine Stücke zerbrochen wurden, siehe das Nähere weiter VI, 4. Raschi und Bartenura weisen darauf hin, dass nur gemeint sein kann, man hat nur so viel von dem Opfer zerkleinert, als zum Abheben des Komez nötig ist, das Übrige aber unzerkleinert gelassen., nicht gesalzen10 S. Lev. 2, 13. Das Hinzutun von Salz war nur für das Komez und den Weihrauch vorgeschrieben, die auf dem Altar geopfert wurden, nicht aber für das ganze Opfer (s. Talmud 20 a). Nach Bartenura und Tosfot Jomtob meint die Mischna: wenn man nur diese Teile gesalzen hat, das übrige Opfer aber nicht. Dagegen wird geltend gemacht, dass das selbstverständlich wäre, da das übrige Opfer ja gar nicht gesalzen zu werden braucht. Maimon, im פירוש המשניות und ebenso Tiferet Jisrael erklären deshalb wie oben das לא יצק, wenn das Salzen nicht durch einen Priester ausgeführt worden ist, sondern durch einen Nichtpriester. Auch diese Erklärung ist schwierig, da das Salzen eine für die Tauglichkeit des Opfers unbedingt erforderliche Opferhandlung ist, die nicht durch einen Nichtpriester ausgefübrt werden darf, da sie erst nach dem Abheben des Komez vorgenommen wird (s. oben Note 7); wenn eine solche Opferhandlung trotzdem durch einen Nichtpriester vorgenommen wird, so wird das Opfer dadurch untauglich (s. Maimon. הלכות ביאת מקדש IX, 1 u. 5; vgl. dagegen הלכות פסולי המוקדשין XI, 6). R. Akiba Eger erklärt, dass die Mischna meint, man hat überhaupt nicht, auch das Komez nicht, gesalzen; trotzdem erklärt der Tanna das Opfer für tauglich gegen die im Talmud ausgesprochene und begründete Ansicht, dass das Salzen zu denjenigen Opferhandlungen gehört, durch deren Unterlassung das Opfer untauglich wird., keine Schwingung gemacht11 mit dem Omeropfer (Lev. 23, 11) oder dem Eifersuchts-Mehlopfer (Num. 5, 25)., nicht herangebracht12 Das Heranbringen des Opfers an die Südwest-Ecke des Altars vor dem Abheben des Komez, das für alle Mehlopfer als besondere Opferhandlung vorgeschrieben war (s. Lev. 2, 8 u. 6, 7)., oder in zu grosse Brocken zerbrochen13 Der Talmud bringt zwei Erklärungen für פתים מרובות; nach der einen heisst es zu grosse Brocken, man hat das Opfer nicht genügend zerkleinert, nach der anderen heisst es zu viele Brocken, man hat es mehr als vorgeschrieben zerkleinert (s. weiter VI, 4)., oder nicht bestrichen14 Die Fladen, die nicht mit Öl vermengt, sondern nur nach dem Backen damit bestrichen wurden (Lev. 7, 12)., ist es tauglich15 Untauglich wird ein Mehlopfer nur durch Unterlassung einer solchen Opferhandlung, bei der die Schrift dieses durch eine sonst unnötige Wiederholung des Gebotes oder einen besonderen, darauf hinweisenden Ausdruck besonders angedeutet hat (Talmud 19 a u. b).. Hat sich das Komez mit dem Komez eines anderen Mehlopfers vermengt, mit einem Priester-Mehlopfer16 Nach Lev. 6, 16 wurden alle von einem Priester dargebrachten Mehlopfer ganz auf dem Altar verbrannt, das ganze Opfer trat also hier an die Stelle des Komez bei den anderen Opfern., mit dem Mehlopfer des gesalbten Priesters17 Der Hohepriester — an der betreffenden Stelle (Lev. 6, 15) wird er der Priester, der an seiner (Ahrons) Stelle von seinen Söhnen gesalbt wird, genannt — hatte täglich ein Mehlopfer zur Hälfte morgens und zur Hälfte abends darzubringen, das ebenfalls ganz auf dem Altar verbrannt wurde., mit einem zum Giessopfer gehörenden Mehlopfer18 Zu den meisten Tieropfern (s. weiter IX, 6) wurden auch Mehl- und Weinopfer als Zugaben dargebracht, diese Mehlopfer werden zum Unterschiede von den Mehlopfern, die als besondere Opfer für sich dargebracht wurden, מנחות נסכים genannt; sie wurden ebenfalls ganz auf dem Altar verbrannt., ist es tauglich19 Da auch das, womit das Komez sich vermischt hat, ganz für den Altar bestimmt ist, so wird beides zusammen auf dem Altar verbrannt. Das Komez geht nicht in dem Mehlopfer, in das es hineingeraten ist, auf, sondern behält seine Selbständigkeit trotz der Vermischung, nach der Ansicht des R. Jehuda, weil Gleichartiges, wenn es mit einander sich vermischt, niemals in einander aufgeht (מין במינו לא בטל), nach der Ansicht der Weisen, weil Alles, was für den Altar bestimmt ist, wenn es mit eben solchem sich vermischt, nicht darin aufgeht (עולין אין מבטלים זח את זה ; vgl. Sebach. VIII Noten 63 und 82).; R. Jehuda sagt: … mit dem Mehlopfer des gesalbten Priesters oder mit einem zum Giessopfer gehörenden Mehlopfer, ist es untauglich, weil bei ihm20 dem Komez des gewöhnlichen Mehlopfers. die Mengung dick21 ein Zehntel Efa Mehl mit nur einem Log Öl., bei jenen die Mengung dünn22 beim Mehlopfer des Hohenpriesters ein Zehntel Efa Mehl mit 3 Log Öl, bei den Zugabe Opfern zu den Tieropfern ein Zehntel Efa Mehl mit 3 Log Öl bei einem Schaf, 2 Zehntel mit 4 Log Öl bei einem Widder und 3 Zehntel mit 6 Log Öl bei einem Stier. ist, und sie deshalb von einander anziehen23 In das mit verhältnismässig weniger Öl getränkte Komez dringt Öl von dem reichlicher damit getränkten Mehlopfer ein. Nach dem Grundsatze עולין אין מבטלים זה את זה (s. Note 20) geht dieses Öl nicht in dem Komez auf, sondern es bleibt, was es gewesen ist; wird die Mischung, wie sie ist, auf dem Altar verbrannt, so ist deshalb sowohl das Komez wie das Mehlopfer nach Ansicht der Weisen nach Vorschrift dargebracht. Nach R. Jehuda aber, der diesen Grundsatz nicht anerkennt, geht das Öl in dem Komez auf — denn, wenn R. Jehuda auch der Ansicht ist, dass Gleichartiges, wenn es mit einander sich vermischt, nicht in einander aufgeht, und hier in dem Komez ja auch Öl enthalten ist, so lässt er diesen Grundsatz doch nur für den Fall gelten, wenn Gleichartiges mit nur Gleichartigem sich vermischt, nicht aber, wenn wie hier Gleichartiges mit Gleichartigem und Ungleichartigem, Öl mit Mehl und Öl, sich vermischt, in diesem Falle geht vielmehr das Öl in dem ihm ungleichartigen Mehl auf, da doch anzunehmen ist, dass das Mehl des Komez mehr ist als das eingedrungene Öl, — das Öl wird dadurch zu einem Bestandteile des Komez (vgl. dagegen Raschi zu Talmud 23 b v. לימא). Bringt man nun auch das Ganze zusammen auf dem Altar dar, so ist doch weder das Komez vorschriftsmässig dargebracht, da es zu viel Öl enthält (s. oben I Note 21), noch auch das Mehlopfer, da dieses wieder zu wenig Öl enthält (s. dort Note 22); so erklären Raschi und Tosafot die Mischna. Bartenura dagegen erklärt: das Komez nimmt von dem Öl des Mehlopfers so viel in sich auf, dass dieses schliesslich mehr wird als das in dem Komez enthaltene Mehl und darum das Mehl des Komez in dem Öl aufgeht, so dass es als gar nicht mehr vorhanden zu betrachten ist (s. die oben angeführte Stelle in Raschi). Es ist deshalb nur das Opfer, von welchem das Komez abgehoben worden ist, untauglich, weil das Komez nicht mehr, wie vorgeschrieben, dargebracht werden kann, nicht aber das Opfer, mit dem das Komez sich vermischt hat. Was den Einwand betrifft, dass das in dem Komez enthalten gewesene Öl, das doch in das eingedrungene Öl als mit ihm gleichartig nicht aufgehen kann, nun zu dem Mehlopfer hinzukommt und dadurch dieses auch untauglich werden müsste, weil es nun zu viel Öl enthält, siehe Bartenura und Tosfot Jomtob zur Stelle..", "Haben sich zwei Mehlopfer, von denen das Komez noch nicht abgehoben war, mit einander vermengt, und man kann noch das Komez von dem einen für sich und von dem anderen für sich gesondert abheben24 es ist von jedem der beiden noch ein Teil übrig geblieben, der sich nicht mit dem anderen vermischt hat und von dem man das Komez abheben kann., so sind sie tauglich25 Beide Opfer sind tauglich, obwohl sie teilweise mit einander sich vermischt haben, geht das, was sich vermischt hat, von dem einen nicht in dem anderen auf, selbst nachdem man von dem einen das Komez abgehoben hat und dieses dadurch zu שירים geworden ist, weil, wie im Talmud (23 b) als Grundsatz aufgestellt und aus dem Schriftvers (Lev. 2, 11) begründet wird, auch der Teil des Opfers, der nicht geopfert wird, das Zurückbleibende (שירים), hierin dem Komez gleichsteht, dass ebenso wie ein Komez im anderen (vgl. Note 19), so auch ein Komez oder ein Opfer, von dem das Komez noch nicht abgehoben worden ist, wenn es mit Zurückbleibendem sich vermengt hat, nicht darin aufgeht., ist das nicht mehr möglich, sind sie untauglich. Hat sich ein Komez mit einem Mehlopfer, von dem das Komez noch nicht abgehoben war, vermengt, so darf man es nicht opfern26 Man darf nicht das ganze Mehlopfer mit dem hineingeratenen fremden Komez opfern, damit dadurch wenigstens das Opfer, von dem dieses Komez abgehoben worden ist, tauglich wird, da ja das ganze Mehlopfer nicht auf den Altar gehört, sondern nur das Komez, das man davon hätte ab heben müssen, das man aber hier nicht abheben kann, weil man immer zu befürchten hat, dass in dem, was man abhebt, etwas von dem fremden Komez enthalten ist.; hat man es trotzdem geopfert, so wird dasjenige, von dem das Komez abgehoben war, den Eigentümern angerechnet27 da doch das Komez jedenfalls dargebracht worden ist., und dasjenige, von dem das Komez noch nicht abgehoben war, wird den Eigentümern nicht angerechnet28 weil ein Mehlopfer erst als dargebracht gilt, wenn das Komez davon auf dem Altar geopfert worden ist, hier aber gar kein Komez abgehoben worden ist.. Hat sich das Komez mit dem Zurückbleibenden wieder vermengt oder mit dem Zurückbleibenden von einem anderen Mehlopfer, so darf man es nicht opfern29 In dem vorhergehenden Falle wird wenigstens kein direktes Verbot übertreten, wenn man das Ganze auf dem Altar opfert, (s. Raschi zu 22 a v. לא יקטיר), weil von dem Menlopfer noch kein Komez abgehoben worden ist, es deshalb noch kein שירים geworden ist; was aber einmal שירים geworden ist, das darf überhaupt nicht auf dem Altar geopfert werden. Es wird dies aus Lev. 2, 11 geschlossen, indem der Satz: כי כל שאיר וכל דבש לא תקטירו ממנו אשה רה׳ von der Tradition dahin ausgelegt wird, dass, ebenso wie aller Sauerteig und aller Honig, so auch alles dasjenige nicht geopfert werden darf, wovon das Feueropfer dem Ewigen bereits dargebracht oder abgesondert worden ist (כל שממנו אשה לה׳).; hat man es trotzdem geopfert, wird es den Eigentümern angerechnet27 da doch das Komez jedenfalls dargebracht worden ist.. Ist das Komez unrein geworden und man hat es dargebracht, so macht die Priesterbinde es wohlgefällig30 Der Stirnbinde des Hohenpriesters wohnte nach dem Wortlaute der Schrift die Kraft inne, einen den Opfern anhaftenden Makel aufzuheben (Exod. 28, 38: ונשא אהרן את עין הקדשים). Diese Wirkung erstreckt sich nach der Überlieferung jedoch nur auf den Makel der Unreinheit, sie hat zur Folge, dass das Opfer als vollzogen gilt und durch kein anderes ersetzt zu werden braucht., ist es [aus dem Heiligtum] hinausgekommen31 und dadurch untauglich geworden. und man hat es dargebracht, so macht die Priesterbinde es nicht wohlgefällig; denn die Priesterbinde macht wohl das Unreine wohlgefällig, nicht aber das Hinausgekommeno.", "Ist das Zurückbleibende unrein geworden, ist es verbrannt worden, ist es verloren gegangen, so ist es nach der Ansicht des R. Elieser tauglich32 R. Elieser ist der Ansicht, dass bei einem Tieropfer das Blut gesprengt wird, wenn auch das Fleisch unrein geworden oder nicht mehr vorhanden ist (Pesachim 77a); dementsprechend kann auch hier das Komez dargebracht werden, wenn auch das Zurückbleibende unrein geworden oder nicht mehr vorhanden ist., nach der Ansicht des R. Josua33 der dort die entgegengesetzte Ansicht vertritt. untauglich34 das Komez darf nicht dargebracht werden, und das Opfer gilt deshalb als nicht vollzogen. Auch nach R. Josua ist dieses jedoch nur der Fall, wenn das Zurückbleibende vollständig unrein geworden oder nichts mehr davon vorhanden ist. Ist jedoch so viel wie eine Olivengrösse davon noch vorhanden bezw. rein geblieben, so kann das Komez dargebracht werden; das Zurückgebliebene darf jedoch trotzdem nicht gegessen werden (Talmud 9 a u. b). Ist das Opfer ein Gemeindeopfer, so ist es tauglich, selbst wenn das gesamte Zurückbleibende unrein geworden ist (Pesachim 78 a). Nach Maimon. (הלכות פסולי המוקדשין XI, 20) will das פסולת des R. Josua nur besagen, dass das Komez nicht dargebracht werden soll (לכתחלה), ist es aber trotzdem dargebracht worden, so gilt das Opfer als vollzogen (vgl. dagegen ibid. I, 31); nach R. Akiba Eger trifft dieses nur für das unrein Gewordene zu, ist aber das Zurückbleibende gar nicht mehr vorhanden, so ist das Opfer untauglich, selbst wenn das Komez trotzdem dargebracht worden ist.. Ist es nicht in ein Dienstgefäss getan worden35 Wenn das Mehlopfer von Anfang an nicht in ein heiliges Gefäss getan oder das Komez, das man von dem in einem heiligen Gefäss befindlichen Mehlopfer abgehoben hat, nicht in ein heiliges Gefäss getan worden ist, oder nicht in einem solchen auf den Altar gebracht worden ist (so Maim. הלנות פסולי המוקדשין XI, 6)., ist es untauglich, R. Josua erklärt es für tauglich36 Nach Maim, im פירוש המשניות erklärt R. Josua in allen diesen Fällen das Opfer für tauglich; nach Raschi und Bartenura nur in dem letzten Falle, wenn man das Komez nicht in einem heiligen Gefäss, sondern mit der blossen Hand auf dem Altar dargebracht hat, und zwar mit der rechten Hand, da als Begründung für die Ansicht des R. Josua angeführt wird, dass in dem Schriftvers Lev. 6, 10 das Mehlopfer dem Sündopfer gleichgestellt wird, und bei diesem auch das Blut mit dem Finger der rechten Hand an den Altar gestrichen wird (s. Sebachim V Note 26).. Hat man das Komez in zwei Hälften geopfert, ist es tauglich37 weil ein Komez immer mindestens so viel wie 2 Olivengrössen enthält, jedes Mal also wenigstens soviel wie eine Olivengrösse geopfert worden ist (s. oben Note 6). Enthält das Komez mehr als zwei Olivengrössen, so darf es auch in mehr als 2 Teilen geopfert werden, es mass nur jedes Mal wenigstens so viel wie eine Olivengrösse geopfert werden..", "Beim Komez hindert ein Weniges das Ganze38 wörtlich: der geringere Teil hindert den grösseren Teil, d. h., wenn auch das Komez zum grösseren Teile abgehoben bezw. dargebracht worden ist, so hindert dennoch das Wenige, das an dem Ganzen fehlt, die Tauglichkeit des Opfers. Ebenso ist auch das מעכב in den folgenden Aussprüchen zu verstehen. Alle diese Bestimmungen beruhen auf mündlicher Überlieferung, die aber im Talmud durch Ableitung aus dem Schriftwort noch gestützt wird (Maim, im פירוש המשניות)., beim Zehntel39 dem Zehntel Efa Mehl, das für die meisten Mehlopfer vorgeschrieben war; dasselbe gilt natürlich auch für die Opfer, für die mehrere Zehntel vorgeschrieben waren. hindert ein Weniges das Ganze, beim Wein40 der als Zugabeopfer zu den meisten Tieropfern vorgeschrieben war oder der als freiwilliges Opfer für sich dargebracht wurde. (s. weiter XIII, 6). hindert ein Weniges das Ganze, beim Öl41 das zu fast allen Mehlopfern gehörte oder als freiwilliges Opfer für sich dargebracht wurde. hindert ein Weniges das Ganze, das Mehl und das Öl42 die zu einem Mehlopfer gehören. hindern eines das andere, das Komez und der Weihrauch hindern eines das andere.", "Die beiden Böcke am Versöhnungstage43 von denen der eine geopfert, der andere in die Wüste geschickt wurde. hindern einer den anderen, die beiden Lämmer am Wochenfeste44 s II Note 7. hindern eines das andere, die beiden Brote45 die beiden Erstlingsbrote am Wochenfeste (s. ebendort). hindern eines das andere, die beiden Schichten [der Schaubrote]46 die an jedem Sabbat frisch auf den Tisch 1m Heiligtum gelegt wurden. hindern eine die andere, die beiden Schalen [Weihrauch]47 die neben die Brote gestellt wurden. hindern eine die andere, die Schichten und die Schalen hindern die einen die anderen48 die Brote dürfen nicht ohne den Weihrauch und der Weihrauch nicht ohne die Brote auf den Tisch gelegt werden., die beiden Arten beim Nasir49 die ungesäuerten Kuchen und die ungesäuerten Fladen (Num. 6, 15)., die drei bei der roten Kuh50 Zedernbolz, Ysop und karmesinrote Wolle (Num. 19, 6)., die vier beim Dankopfer51 die ungesäuerten Kuchen, die ungesäuerten Fladen, die aus wohlgetränktem Kernmehl bereiteten Kuchen und die gesäuerten Kuchen (Lev. 7, 12. 13)., die vier beim Lulab52 Etrog, Palmzweig, Myrthen und Bachweiden (Lev. 23, 40); nur wenn man alle vier zusammen oder selbst nach einander in die Hand genommen hat, hat man das Gebot erfüllt., die vier beim Aussätzigen53 Zedernholz, Ysop, karmesinrote Wolle und die beiden lebendigen Vögel (Lev. 14, 6). hindern eine die andere, die sieben Sprengungen bei der roten Kuh54 Num. 19, 4. hindern eine die andere, die sieben Sprengungen zwischen den Stangen55 mit dem Blut des Stieres und dem Blut des Bockes am Versöhnungstage (Lev. 16, 14. 15; vgl. Sebachim V, 1)., und die auf den Vorhang, und die auf den goldenen Altar56 s. Sebachim V, 1 u. 2. hindern eine die andere.", "Die sieben Arme des Leuchters hindern einer den anderen57 die 6 Arme und der Mittelschaft; wenn einer davon an dem Leuchter fehlt, ist derselbe im Heiligtume nicht zu gebrauchen., seine sieben Lampen58 die Schalen, in welche das Öl gegossen wurde. hindern eine die andere, die beiden Abschnitte auf der Mesusa59 מזוזה = Türpfoste, die gebräuchliche Bezeichnung für die Pfostenschrift, das sind die beiden Schriftabschnitte Deut. 6, 4—8 und 11, 18—21, die auf einen Pergamentstreifen geschrieben an die Türpfosten angeschlagen werden. hindern einer den anderen, und selbst ein Schriftzug60 כתב = Schrift, hier ist damit die Form der einzelnen Buchstaben gemeint (vgl. Abot V, 6). Nach der Erklärung im Talmud ist selbst, wenn nur ein Buchstabe an einen anderen anrührt, die Mesusa unbrauchbar. hindert, die vier Abschnitte in den Tefillin61 die Abschnitte Exod. 13, 1—10 und 11—16, Deut. 6, 4-8 und 11, 13—21, die, auf Pergamentsreifen geschrieben, in lederne Gehäuse getan und so auf Arm und Kopf gelegt werden; תפלין ist der Name, durch welchen in der aramäischen Übersetzung das von der Schrift gebrauchte Wort טוטפת wiedergegeben wird. hindern einer den anderen, und selbst die Schrift eines Buchstaben hindert62 Das Gleiche wie für Mesusa und Tefillin gilt auch für die Schrift auf den Torarollen., die vier Schaufäden63 Num. 15, 38. Aus Deut. 22, 12 ergibt sich, dass nur ein Gewand, das 4 Ecken hat, zizitpflichtig ist; hat es nur 3 Ecken, ist es nicht zizitpflichtig, hat es mehr als 4 Ecken, so brauchen doch nur 4 derselben mit Zizit versehen zu werden. hindern einer die anderen, denn alle vier gehören zu einem Gebote64 das Gebot gilt erst als erfüllt, wenn die 4 Zizit an den 4 Ecken befestigt sind.; R. Ismaël sagt: Die vier sind vier Gebote65 die Befestigung der Zizit an jeder der vier Ecken ist ein Gebot für sich, getragen darf das Gewand aber auch nach Ansicht des R. Ismael nur werden, wenn die Zizit an allen 4 Ecken befestigt sind. Welche Folgerungen aus der abweichenden Ansicht des R. Ismael für die religiöse Praxis sich ergeben, s. Talmud 37 b.." ], [ "Das Himmelblaue hindert nicht das Weisse1 Aus der Mehrzahl גדילים (Deut. 22, 12) wird im Talmud (39 b) die Bestimmung abgeleitet, dass die Schaufäden an jeder Ecke des Gewandes aus 4 Fäden bestehen müssen, welche durch ein Loch hindurchgezogen werden und so in 8 Enden herabhängen. Nach Num. 15, 88 soll zu den Schaufäden auch ein Faden von himmel- blauer Farbe genommen werden. Nach Maim. הלכות ציצת I, 6 ist deshalb einer der 4 Fäden zur Hälfte himmelblau zu färben, so dass von den 8 herabhängenden Enden 7 weise und eines von himmelblauer Farbe ist. Nach Raschi und Tosafot dagegen ist שתיל תכלת nicht „einen himmelblauen Faden“ zu übersetzen, da die Schrift hier die Anzahl der zu nehmenden Fäden überhaupt nicht angibt; vielmehr sind zur Hälfte himmelblaue und zur Hälfte weisse oder ein himmelblauer und 3 weisse Fäden zu nehmen. Übrigens müssen die nicht himmelblauen Fäden nicht gerade weise sein, sondern sie können auch von jeder anderen Farbe sein; sie werden nur deshalb חוטי לבן genannt, weil anzunehmen ist, dass man im Allgemeinen Fäden von der gleichen Farbe nehmen wird wie das Gewand, und die meisten Gewänder waren ungefärbt, weiss. Die Mischna sagt nun hier, dass, trotzdem himmelblaue und weisse Fäden für die Schaufäden vorgeschrieben sind, man dennoch das Gebot auch dann erfüllt, wenn man in Ermangelung von himmelblauen nur weisee Fäden an das Gewand befestigt hat und ebenso umgekehrt., und das Weisse hindert nicht das Himmelblaue. Die an den Arm zu legende Tefilla2 תפלה hier Einzahl von תפלין. hindert nicht die auf den Kopf, und die auf den Kopf nicht die an den Arm zu legende. Das Mehl und das Öl3 die als Zugabe-Opfer für die meisten Tieropfer vorgeschrieben waren. hindern nicht den Wein4 der als Giessopter ebenfalls zu den meisten Tieropfern gebürte; man konnte den Wein auch ohne das Mehl und das Öl darbringen, und ebenso umgekehrt., und der Wein hindert sie nicht, die Sprengungen auf den äusseren Altar hindern einander nicht5 Auch bei den Opfern, bei denen mehrere Sprengungen auf den äusseren Altar vorgeschrieben waren, galt die Sühne schon als vollzogen, sobald nur eine von diesen Sprengungen ausgeführt worden war (s. Sebachim IV Note 1)..", "Die Stiere, die Widder und die Lämmer6 Für das Wochenfest werden (Num. 28, 27) 2 Stiere, ein Widder und 7 Lämmer als Musaf-Opfer vorgeschrieben, ausserdem (Lev. 23, 18) 7 Lämmer, 1 Stier und 2 Widder als Zugabe-Opfer zum Brotopfer. Die Stiere des Musafopfers hindern den Stier, der als Zugabe-Opfer zum Brotopfer vorgeschrieben ist, nicht, sondern dieser kann dargebracht werden, wenn auch jene nicht dargebracht wurden, und ebenso umgekehrt ; ebenso ist es mit den Widdern und mit den Lämmern. Die Stiere, der Widder und die Lämmer, die zum Mussafopfer gehören, hindern sich auch unter einander nicht (s. weiter Mischna 4) ; der Stier, die Widder und die Lämmer dagegen, die zum Brotopfer gehören, hindern einander, sie dürfen nur zusammen dargebracht werden, wenn eines der dazu gehörenden Tiere fehlt, so darf keines von ihnen dargebracht werden (s. Talmud). Die Mischna in den Talmudausgaben und ed. Lowe fügt auch noch das Wort והשעירים hinzu, das in den sonstigen Mischna-Ausgaben hier fehlt, es sind die ebenfalls anden angeführten Stellen (Lev. 23, 19; Num. 28, 30) vorgeschriebenen Böcke gemeint. hindern einander nicht; R. Simon sagt7 Die Mischna in den Talmudausgaben und ed. Lowe lesen: אמר ר׳ שמען.: Wenn man mehrere Stiere haben könnte8 wenn die vorhandenen Mittel gerade hinreichen, um die für das Opfer vorgeschriebene Anzahl von Stieren dafür zu kaufen (Raschi und Bartenura) ; es kann nicht gemeint sein, man hat die für das Opfer nötigen Stiere bereits gekauft, denn Tiere, die einmal zu Opfertieren bestimmt worden sind, dürfen weder selbst noch darf der für sie erzielte Erlös zu einem anderen Zwecke verwendet worden., es dann aber nicht mehr für die Giessopfer9 s. oben II Note 21. reichen würde, so soll man lieber einen Stier mit seinen Giessopfern bringen als alle ohne Giessopfer10 obwohl die נסכים das Tieropfer, zu dem sie gehören, nicht hindern, sondern man das Tieropfer auch allein darbringen und die Darbringung der נסכים später nachholen kann (Talmud 15 b; Maim. הלכות מעשה חקרבנות II, 12). R. Simon schliesst dieses aus Ezech. 46, 7 (Talmud)..", "Der Stier und die Widder und die Lämmer und der Bock11 die zum Brotopfer des Wochenfestes gehören (s. oben Note 6). hindern das Brotopfer nicht, und das Brotopfer hindert sie nicht. Das Brotopfer hindert die Lämmer12 hier sind die beiden Lämmer gemeint, die als Friedensopfer zu den Broten dargebracht werden (Lev. 23, 20). Diese beiden Lämmer sind durch die Brote bedingt, wenn keine Brote dargebracht werden, dürfen auch sie nicht geopfert werden; umgekehrt aber dürfen die Brote auch ohne die Lämmer dargebracht werden. Sind aber die Brote einmal durch das Schlachten der Lämmer mit ihnen verbunden und geheiligt worden (s. II Note 19) und die Lämmer nachher abhanden gekommen, so dürfen auch die Brote nicht dargebracht werden (Talmud 46 a)., aber die Lämmer hindern nicht das Brotopfer, dies die Worte des R. Akiba13 Die Mischna in manchen Talmudausgaben hat die irrtümliche Lesart: R. Simon.. Darauf sagte [R.]14 in den meisten Mischna-Ausgaben fehlt das Wort: רבי. Simon, Sohn des Nannas: Nicht so, sondern die Lämmer hindern das Brotopfer, und das Brotopfer hindert nicht die Lämmer, denn so sehen wir ja, dass die 40 Jahre, die Israel in der Wüste war, Lämmer ohne Brotopfer dargebracht wurden15 da man in der Wüste kein Weizenmehl für die Brotopfer hatte, sondern nur das Manna (Bartenura), auch kein anderes Mehl dazu genommen werden durfte als solches aus dem heiligen Lande (Raschi)., so können auch jetzt Lämmer ohne Brotopfer dargebracht werden. Darauf sagte R. Simon: Das Gesetz ist, wie der Sohn des Nannas sagt, aber nicht aus dem von ihm angeführten Grunde, denn alle im 4. Buch Mose’s15a חומש, ein Fünftel, bedeutet ein Buch von den 5 Büchern Mose’s ; חומש הפקודים ist die Bezeichnung für das vierte Buch Mose’s, das mit der Musterung der Kinder Israel in der Wüste beginnt. angeordneten Opfer16 die Num. 28 als Musafopfer für das Wochenfest vorgeschrieben sind. wurden in der Wüste dargebracht, alle im 3. Buch Mose’s angeordneten17 die sämtlichen Lev. 23 als Zugabe zu dem Brotopfer vorgeschriebenen Opfer. תורת כהנים, die Priesterlehre, ist die Bezeichnung für das Buch Leviticus, das hauptsächlich von den Priestern und Opfern handelt. dagegen wurden nicht in der Wüste dargebracht, erst nachdem sie in das heilige Land gekommen waren, wurden diese und jene dargebracht. Weswegen denn sage ich, dass Lämmer ohne Brotopfer dargebracht werden können? weil die Lämmer sich selbst ohne das Brotopfer18 die Talmudausgaben lesen: שחכבשים מתירין את עצמן ולא הלחם בלא כבשים שאין לו מי יתירנו. verwendbar machen19 durch das Sprengen des Blutes an den Altar werden die Opferteile zum Darbringen und das Fleisch zum Essen verwendbar., dem Brotopfer ohne Lämmer dagegen fehlt es an dem, was es verwendbar macht20 da für die Brote die Lämmer das מתיר sind und die Brote deshalb vor der Darbringung der Lämmer nicht gegessen werden dürfen (s. oben II Note 7)..", "Die täglichen Opfer21 die beiden Lämmer, von denen das eine morgens und das andere nachmittags als tägliche Opfer dargebracht wurden (Num. 28, 3). hindern die Musafopfer22 die besonderen Opfer, die an Sabbaten und Feiertagen als Zugabe (מוסף) ausser den täglichen Opfern dargebracht wurden. nicht, und die Musafopfer hindern nicht die täglichen Opfer23 Hier kann nicht der Fall gemeint sein, dass die Mittel nicht hinreichen, um sowohl die täglichen wie die Musafopfer darzubringen, denn in diesem Falle hätte immer die Darbringung der täglichen Opfer den Vorzug nach dem Grundsatze תדיר ושאינו תדיר תדיר קודם d. h., wo es sich um die Erfüllung zweier Gebote handelt, von denen as eme häufiger geübt wird als das andere, hat stets das häufiger geübte den Vorzug. Hier ist vielmehr gemeint: auch wenn man das Musafopfer dargebracht hat, bevor noch das tägliche Morgenopfer dargebracht worden ist, oder wenn man das tägliche Nachmittagsopfer dargebracht hat, bevor noch das Musafopfer dargebracht worden ist, oder wenn man nur das Musafopfer dargebracht hat ohne die täglichen wie die Musafopfer darzubringen, denn in diesem Falle hätte immer die Darbringung der täglichen Opfer den Vorzug nach dem Grundsätze תדיר ושאינו תדיר תדיר קודם d. h., wo es sich um die Erfüllung zweier Gebote handelt, von denen das eine häufiger geübt wird als das andere, hat stets das häufiger geübte den Vorzug. Eier ist vielmehr gemeint: auch wenn man das Musafopfer dargebracht hat, bevor noch das tägliche Morgenopfer dargebracht worden ist, oder wenn man das tägliche Nachmittagsopfer dargebracht hat, bevor noch das Musafopfer dargebracht worden ist, oder wenn man nur das Musafopfer dargebracht hat ohne die täglichen Opfer, oder nur die täglichen Opfer ohne das Musafopfer, auch hierdurch wird die Tauglichkeit der dargebrachten Opfer nicht gehindert. Der Vorschrift gemäss soll allerdings das Musafopfer erst nach dem täglichen Morgenopfer und das tägliche Nachmittagsopfer erst nach dem Musafopfer dargebracht werden., und die Musafopfer24 die einzelnen Opfertiere, die zu einem Musafopfer gehören. hindern sich nicht unter einander25 es kommt nicht darauf an, in welcher Reihenfolge sie dargebracht werden, und sie können auch eines ohne das andere dargebracht werden, die Tauglichkeit der dargebrachten Opfer wird durch beides nicht behindert. Eine Ausnahme machen jedoch die Musafopfer am Sukkotfeste, weil es bei ihnen ausdrücklich heisst : כמשפט nach Vorschrift, d. h. sie dürfen nur in der vorgeschriebenen Anzahl und in der vorgeschriebenen Reihenfolge dargebracht werden (s. Talmud 44 b; Sebachim 90 b; Maim. הלכות תמידין ומוספין IX, 7).. Haben sie26 die Priester. morgens kein Lamm dargebracht, dürfen sie es trotzdem nachmittags dar bringen27 das Lamm des Nachmittagsopfers.. Darauf sagte R. Simon: Wann? Wenn es unfreiwillig oder versehentlich geschehen ist; ist es aber vorsätzlich geschehen, dass sie morgens kein Lamm dargebracht haben, dürfen sie28 dieselben Priester. auch nachmittags keines darbringen29 Zur Strafe dafür, dass sie die Darbringung des Morgenopfers versäumt haben. Das Nachmittagsopfer muss alsdann durch andere Priester dargebracht werden, während sonst dieselben Priester, welche das Morgenopfer dargebracht haben, auch das Anrecht auf Darbringung des Nachmittagsopfers haben.. Haben sie morgens kein Räucherwerk dargebracht, dürfen sie trotzdem es nachmittags darbringen30 Hier macht auch R. Simon keinen Unterschied, ob die Unterlassung vorsätzlich oder unvorsätzlich geschehen ist, weil zur Darbringung des Räucherwerks die Priester sich so gedrängt haben, dass es überhaupt nicht vorgekommen sein soll, dass ein Priester mehr als ein Mal in seinem Leben zu dieser Opferhandlung herangekommen ist (s. Joma 26 a) ; da deshalb nicht anzunehmen ist, dass die Unterlassung dieser Opferhandlung jemals vorsätzlich geschehen wird, ist darauf auch keine Strafe gesetzt.; darauf sagte R. Simon: Es wurde dann das ganze [Räucherwerk] nachmittags dargebracht31 während es sonst in zwei Hälften, zur Hälfte morgens und zur Hälfte nachmittags dargebracht wurde.; denn32 Zur Erklärung dieses „denn“ wird im Talmud ausgeführt, dass die Worte des ersten Tanna in der Mischna folgendermassen zu ergänzen sind: „Haben sie morgens kein Lamm dargebracht, dürfen sie auch nachmittags keines darbringen. Wo ist dieses gesagt, wenn der Altar noch nicht (durch auf ihm dargebrachte Opfer) eingeweiht worden war; war er aber bereits eingeweiht, so dürfen sie, auch wenn sie morgens kein Lamm dargebracht haben, trotzdem nachmittags eines darbringen.“ Bei dem Räucherwerk dagegen wird diese Unterscheidung nicht gemacht. Hierfür wird nun in dem Folgenden die Begründung gegeben. den goldenen Altar weiht man nur mit dem Nachmittags-Räucherwerk32a In der Mischna ed. Lowe, Venet. 1606 und in den Talmudausgaben fehlt das של בין הערבים. der Spezereien ein33 Da es Exod. 30, 7 heisst : בבקר בבקר בהטיבו את הנרות יקטירנה „an jedem Morgen, während er die Lampen reinigt, soll er das Räucherwerk darbringen“, so wird damit vorausgesetzt, dass beim Darbringen des Morgen-Räucherwerks immer, also auch beim ersten Male, die Lampen bereits gebrannt haben müssen. Die Einweihung des Leuchters durch das Anzünden der Lampen muss also schon am vorhergehenden Nachmittag stattgefunden haben, und da gleichzeitig mit dem Anzünden der Lampen auch das Nachmittags-Räucherwerk dargebracht wurde (Exod. 30, 8), so muss also auch die Einweihung des Altars durch das Nachmittags-Räucherwerk vorausgegangen sein. Deshalb besteht hinsichtlich der Darbringung des Räucherwerks am Nachmittag kein Unterschied, ob der Altar bereits durch Darbringung von Räucherwerk eingeweiht worden war oder nicht., den Ganzopferaltar nur mit dem täglichen Morgenopfer34 weil es Exod. 29, 39 heisst: „das eine Lamm sollst du am Morgen darbringen und das zweite Lamm am Nachmittag“, dem Nachmittagsopfer muss also das Morgen-Opfer vorausgegangen sein. Aus der nochmaligen Wiederholung „und das zweite Lamm sollst du am Nachmittag darbringen“ ohne das vorhergehende „das erste Lamm sollst du am Morgen darbringen“ (Num. 28, 8) wird geschlossen, dass nachdem einmal der Altar durch das Morgenopfer eingeweiht worden ist, das Nachmittagsopfer dargebracht werden darf, auch wenn an dem Tage kein Morgenopfer vorausgegangen ist. Die gleiche Wiederholung findet sich allerdings auch in der vorher angeführten Schriftstelle, aus der die Bestimmung hergeleitet wird, dass bei der Einweihung des Altars das Morgenopfer dem Nachmittagsopfer vorangegangen sein muss. Aus dieser Wiederholung wird aber eine andere Bestimmung hergeleitet (s. Joma 34 a). Über den naheliegenden Einwand, dass es doch aber auch in dem Abschnitt Num. 28 vorher heisst : „das eine Lamm sollst du am Morgen darbringen und das andere am Nachmittag“ s. Tora temima von Epstein zu Exod. 29 Note 33., den Tisch nur mit den Schaubroten am Sabbat35 nicht aber an einem Wochentage., und den Leuchter nur mit dem Anzünden der sieben Lampen am Nachmittag36 s. Note 33..", "Die Pfannen-Opfer des Hohenpriesters37 Lev. 6, 12—16. Die Tradition lehrt, dass das in diesem Abschnitt vorgeschriebene Mehlopfer vom Hohenpriester nicht nur a m Tage seines Dienstantritts, sondern von diesem Tage an täglich darzubringen ist. wurden nicht in zwei Hälften gebracht38 ein halbes Zehntel morgens und ein halbes nachmittags., sondern er musste ein ganzes Zehntel bringen39 und dasselbe zunächst im Ganzen durch Hineintun in ein Dienstgefäss heiligen., dann dieses teilen und die Hälfte morgens und die Hälfte nachmittags dar bringen40 Aus den beiden Hälften wurden zusammen 12 Euchen gebacken (s. weiter VI, 5). Die Herstellung sämtlicher Kuchen geschah am Vormittag, dann wurde nach Maim. (הלכות מעשה חקרבנות XIII, 4) jeder Kuchen in zwei Hälften geteilt und die eine Hälfte von jedem Kuchen am Vormittag und die andere Hälfte am Nachmittag dargebracht. Nach Abraham ben David in seinen Randglossen zum Maim, wurden die Kuchen nicht geteilt, sondern 6 davon am Vormittag und die anderen 6 am Nachmittag dargebracht.. Ist der Priester, der die Hälfte morgens dargebracht hat, gestorben und hat man41 noch vor Ausgang des Tages. einen anderen Priester an seiner Stelle eingesetzt, so darf dieser nicht ein halbes Zehntel42 als Nachmittagsopfer. aus seinem Hause bringen, auch nicht das halbe Zehntel des ersteren43 das von dem am Vormittag gebrachten Zehntel zum Nachmittagsopfer bestimmt war., sondern er muss ein ganzes Zehntel bringen und es teilen, die eine Hälfte bringt er dar, die andere geht verloren44 man lässt es liegen, bis es sein Ansehen verliert (s. Sebachim VIII Note 46) und verbrennt es dann.; so ergibt sich, dass zwei Hälften dargebracht werden und zwei Hälften verloren gehen. Hat man keinen anderen Priester eingesetzt, aus wessen Mitteln wurde es dargebracht45 so lange kein anderer Priester eingesetzt war. ? R. Simon sagt: Aus denen der Gemeinde46 der תרומת הלשכח (s. Schekalim III u. IV), aus welcher alle Gemeindeopfer bestritten wurden., R. Jehuda sagt: Aus denen der Erben, und zwar wurde ein ganzes [Zehntel] dargebracht47 ein ganzes Zehntel morgens and ein ganzes Zehntel nachmittags (Talmud 52 a).." ], [ "Alle Mehlopfer werden ungesäuert dargebracht, ausgenommen das Gesäuerte1 Zu jedem Dankopfer gehörten 40 Kuchen, davon 30 ungesäuert und 10 gesäuert (s. weiter VII, 1). beim Dankopfer und die beiden Brote2 am Wochenfeste. , diese wurden gesäuert dargebracht. R. Meïr sagt: Man sondert3 בדה wie das hebräische בדד = absondern, die Mischna-Ausgabe Venet. 1606 hat dafür כורח = herausholen, eigentlich herausgraben. den Sauerteig4 den man braucht, damit der Teig schneller in Säuerung übergeht. für sie aus ihnen selbst ab5 man nimmt etwas von dem schon abgemessenen Mehl, vermengt es mit Wasser und tat es dann wieder in das übrige Mehl hinein; das mit Wasser vermengte Mehl fängt an zu säuern und säuert sodann das Ganze. und säuert sie damit. R. Jehuda sagt: Die bestmögliche Art ist es auch so nicht6 denn in dem erst frisch mit Wasser vermengten Mehl ist doch die Säuerung noch nicht stark genug, um das Ganze damit gehörig zu säuern., sondern man bringt den Sauerteig7 alten Sauerteig, der schon lange gesäuert hat., legt ihn in das Massgefäss und macht dann das Massgefäss voll8 man tut soviel Mehl hinzu, bis das Massgefäss voll ist.. Darauf sagten sie9 Venet. 1606 liest: אמר לו, demnach wäre es R. Meïr, der dem R. Jehuda dieses erwidert. zu ihm: Auch so wäre es ein Mal zu wenig und ein Mal zu viel10 auch so ist es nicht die bestmögliche Art, denn, ist der Sauerteig locker, enthält er viel Wasser, so nimmt er mehr Raum ein, als das in ihm enthaltene Mehl unvermengt eingenommen haben würde ; füllt man nun das Gefäss mit Mehl, so ist dennoch nicht so viel Mehl darin, wie es eigentlich enthalten sollte. Ist der Sauerteig fest, enthält er wenig Wasser, so kann es wiederum sein, dass das in ihm zusammengeballte Mehl weniger Raum einnimmt, als es unvermengt eingenommen haben würde; füllt man nun das Gefäss mit Mehl, so enthält dieses mehr Mehl, als es eigentlich enthalten sollte. In beiden Fällen ist also der Vorschrift nicht genügt, die ein genau abgemessenes Mass verlangt. Nach R. Jehuda dagegen kommt es nur darauf an, dass das Mehl in dem Zustande, wie es jetzt ist, das Massgefäss genau füllt. Nach einer anderen Ansicht muss nach R. Jehuda das Mehl, das zu dem Sauerteig verwendet wird, vorher genau abgemessen werden, und soviel Mehl, wie dann noch an dem vorgeschriebenen Masse fehlt, hinzugetan werden (Talmud 53 b)..", "Alle Mehlopfer werden mit lauwarmem Wasser geknetet, und man muss Obacht geben, dass sie nicht säuern11 Obwohl der mit lauwarmem Wasser geknetete Teig leichter säuert, darf man zu den Priestern das Vertrauen haben, dass sie es nicht dazu kommen lassen werden., — hat man das Zurückbleibende säuern lassen, hat man ein Verbot übertreten12 Nicht nur, wenn man den Teig säuern lässt, bevor man das davon auf dem Altar Darzubringende abgehoben hat, sondern, selbst wenn man nur das Zurückbleibende säuern lässt, übertritt man ein Verbot, denn auch von diesem heisst es (Lev. 6, 10): „es soll nicht gesäuert gebacken werden, als ihren Anteil habe ich es von meinen Feueropfern gegeben.„ Auch dürfen die Priester es nur ungesäuert essen (Lev. 6, 9).,—denn es heisst13 Lev. 2, 11.: „jedes Mehlopfer, das ihr dem Ewigen darbringt, darf nicht gesäuert bereitet werden“14 Dieser Schriftvers bezieht sich nicht auf das Zurückbleibende, sondern auf das Mehlopfer als Ganzes bzw. auf das, was von ihm geopfert wird, die Begründung bezieht sich also auf den ersten Satz der Mischna., strafbar macht man sich sowohl durch das Kneten wie durch das Zurichten wie durch das Backen15 mit jeder dieser Handlungen begeht man eine strafbare Übertretung für sich..", "Zu manchen sind Öl und Weihrauch erforderlich, zu manchen Öl, aber kein Weihrauch, zu manchen Weihrauch und kein Öl, zu manchen kein Öl und kein Weihrauch. Zu folgenden sind Öl und Weihrauch erforderlich: Das Kernmehl-16 von dem das Komez vor dem Backen abgehoben wurde, Lev. 2, 1—3., das Pfannen-17 Lev. 2, 5—6., das Tiegel-18 Lev. 2, 7., das Kuchen- und das Fladen-Mehlopfer19 das Lev. 2, 4 מאפה תנור genannte Mehlopfer, das man in Form von Kuchen oder von Fladen, nach Ansicht des R. Simon (weiter Mischna 9) auch von Kuchen und Fladen, darbringen konnte. Obwohl in der Schrift nur beim Kernmehl-Opfer Weihrauch erwähnt wird, lehrt die Tradition, dass derselbe auch bei den anderen Mehlopfern erforderlich ist., das Mehlopfer von Priestern20 die genannten Mehlopfer, auch wenn ein Priester der Darbringer ist., das Mehlopfer des gesalbten Priesters21 das Pfannen-Mehlopfer des Hohenpriesters (s. oben IV Note 37)., das Mehlopfer eines Heiden22 Freiwillige Opfer wurden auch von Heiden angenommen und dargebracht (s. Schekalim I, 5)., das Mehlopfer von Frauen23 wenn eine Frau eines der genannten Mehlopfer freiwillig darbringt., das Omer-Mehlopfer24 Lev. 28, 9—14.. Zum Giessopfer-Mehlopfer25 S. III Note 18. ist Öl erforderlich, aber kein Weihrauch, zu den Schaubroten ist Weihrauch erforderlich, aber kein Öl, zu den zwei Broten26 am Wochenfeste., zum Sünd-Mehlopfer27 S. I Note 6. und zum Eifersuchts-Mehlopfer28 S. I Note 7. kein Öl und kein Weihrauch.", "Strafbarmachtman sich für das Öl besonders und für den Weihrauch besonders29 Wenn man zu einem Sünd-Mehlopfer oder zu einem Eifersuchts-Mehlopfer Öl und Weihrauch hinzutat, macht man sich einer doppelten Sünde schuldig.. Hat man Öl darauf getan, hat man es untauglich gemacht30 da es sich nicht wieder entfernen lässt., Weihrauch, so nimmt man ihn wieder herunter. Hat man Öl auf das Zurückbleibende getan, übertritt man kein Verbot. Hat man nur Gefäss auf Gefäss31 ein Geffäss mit Öl oder Weihrauch auf das Gefäss mit dem Mehlopfer. gestellt, hat man es nicht untauglich gemacht32 Mit dem Verbot „er tue darauf kein Öl und gebe darauf keinen Weihrauch“ (Lev. 5, 11) ist nur das Hinzutun zu dem Opfer selbst gemeint, nicht aber das blosse Hinaufsetzen eines Gefässes, das Öl oder Weihrauch enthält, auf das Mehlopfer..", "Bei manchen [Opfern] ist das Heranbringen33 die Lev. 2, 8 durch והגישה אל המזבח vorgeschriebene Opferhandlung. Dieses Heranbringen an den Altar wird Lev. 6, 7 näher bestimmt durch לפני ה׳ ;לפני ה׳ אל פני המזבח „vor Gott“ bezeichnet die nach dem Innern des Heiligtums zu gerichtete Westseite, פני המזבח „die Vorderseite des Altars“ bezeichnet die Südseite des Altars (s. Sebachim VI Note 11). Die Opferhandlung der הגשה bestand deshalb in einem Heranbringen des Opfers an den Südwest-Winkel des Altars. erforderlich, aber nicht die Schwingung34 Die Schwingung bestand in einem Hin- und Herbewegen des Opfers in horizontaler und vertikaler Richtung (s. weiter Mischna 6)., bei manchen die Schwingung und nicht das Heranbringen, bei manchen das Heranbringen und die Schwingung, bei manchen nicht das Heranbringen und nicht die Schwingung. Bei folgenden ist das Heranbringen erforderlich und nicht die Schwingung: Das Kernmehl-, das Pfannen-, das Tiegel-, das Kuchen- und das Fladen-Mehlopfer, das Mehlopfer von Priestern, das Mehlopfer des gesalbten Priesters, das Mehlopfer eines Heiden, das Mehlopfer von Frauen und das Sünd-Mehlopfer; R. Simon sagt: Beim Mehlopfer von Priestern und beim Mehlopfer des gesalbten Priesters ist kein Heranbringen erforderlich, weil von ihnen kein Komez abgehoben wird35 Vom Sünd-Mehlopfer von Priestern wurde allerdings nach Ansicht des R. Simon auch das Komez abgehoben (s. VI, 1) ; hier hat aber das Komez nicht die Bedeutung wie bei anderen Mehlopfern, bei denen nur das Komez dargebracht, das Zurückbleibende dagegen von den Priestern verzehrt wurde, während hier auch das Zurückbleibende auf dem Altar dargebracht wurde. Sowohl die Mischna Neap. 1492 wie Venet. 1606 und ed. Lowe haben beide Male die unrichtige Lesart תנופה statt קמיצה., und überall, wo kein Komez abgehoben wird, auch kein Heranbringen erforderlich ist.", "Bei folgenden ist die Schwingung erforderlich und nicht das Heranbringen : Das Log Öl des Aussätzigen und sein Schuldopfer36 die er am Tage seiner Reinigung darbringen musste (Lev. 14, 10.12)., die Erstlingsfrüchte nach Ansicht des R. Elieser, Sohn Jacob’s37 S. Sukka 47 b., die Opferstücke von Privat-Friedensopfern, Brust und Schenkel derselben38 Lev. 7, 30; 10, 15., seien sie von Männern, seien sie von Frauen, durch einen Israeliten, aber nicht durch Andere39 Nur ein männlicher Israelite darf die Schwingung vollziehen, weil es am Anfange des Abschnittes (Lev. 7, 29) heisst: דבר אל בני ישראל, damit sind Frauen und Nicht-Israeliten ausgeschlossen, statt ihrer vollzieht der darbringende Priester die Schwingung., die beiden Brote und die Lämmer am Wochenfeste40 Lev. 23, 20.. In welcher Weise macht man es? Man legt die beiden Brote auf41 Nach der recipierten Ansicht bedeutet das על der Schrift hier nicht „auf“ sondern „neben“ (Talmud). die beiden Lämmer und legt seine beiden Hände darunter, schwingt sie hin und her, herauf und herunter, denn es heisst42 Exod. 29, 27 .: „mit denen eine Schwingung und eine Hebung ausgeführt worden ist“43 Vorher ist sowohl bei der Brust wie bei dem Schenkel nur von einer Schwingung die Rede, hier heisst es, dass mit ihnen eine Schwingung und eine Hebung vorgenommen worden ist. Daraus wird geschlossen, dass beide, תנופה und תרומה, zu der Opferhandlung der Schwingung gehören, die erstere bezeichnet Bewegungen in horizontaler Richtung (מוליך ומביא), die letztere Bewegungen in verticaler Richtung (מעלה ומוריד).. Die Schwingung fand auf der Ostseite statt44 Nach Raschi und Bartenura durfte die Schwingung auch auf der Ostseite stattfinden, umsomehr auf der Westseite, die dem Innern des Heiligtums näher liegt, nach Maim. (הלכות מעשה הקרבנות IX, 7 und הלכות תמידין ומוספין VIII, 11) nur auf der Ostseite. Der Ausdruck לפני ה׳ wird hier nicht’ in dem engeren Sinne wie bei der הגשה aufgefasst (s. oben Note 33), sondern nur als Gegensatz zu dem Raume ausserhalb des Heiligtums., das Heranbringen auf der Westseite45 s. Note 33., die Schwingungen haben dem Heranbringen vorauszugeben46 wie es bei dem Eifersuchts-Mehlopfer (Num. 5, 25) zuerst heisst והניף את המנחה und dann והקריב אותה אל המזבח.. Beim Omer-Mehlopfer und beim Eifersuchts-Mehlopfer sind Schwingung und Heranbringen erforderlich, bei den Schaubroten und dem Giessopfer-Mehlopfer weder Schwingung noch Heranbringen.", "R. Simon sagt47 Das Folgende wird im Namen des R. Simon tradiert, sachlich besteht aber darüber keinerlei Controverse.: Für drei Opferarten sind drei Gebote vorgeschrieben, je zwei davon immer für eine Opferart, und das dritte nicht, das sind: die Privat-Friedensopfer, die Gemeinde-Friedensopfer48 die einzigen Friedensopfer, die von der Gemeinde dargebracht wurden, waren die beiden Lämmer, die mit den Erstlingsbroten zusammen am Wochenfeste dargebracht wurden. und das Schuldopfer des Aussätzigen. Bei den Privat-Friedensopfern ist das Aufstützen der Hände auf das noch lebende Tier49 wie es für alle Privatopfer vorgeschrieben ist. und die Schwingung50 der Opferstücke, der Brust und des rechten Schenkels., nachdem es geschlachtet ist, erforderlich, nicht aber die Schwingung mit dem noch lebenden Tiere ; bei den Gemeinde-Friedensopfern ist die Schwingung mit dem noch lebenden Tiere51 weil es heisst (Lev. 23, 20): והניף הכהן אותם „der Priester soll sie schwingen“, es soll also nicht nur mit den Teilen, mit denen sonst nach dem Schlachten die Schwingung gemacht wird, sondern mit den ganzen Tieren vor dem Schlachten die Schwingung ausgeführt werden. und, nachdem es geschlachtet ist52 wie bei anderen Friedensopfern mit den Opferstücken, der Brust und dem rechten Schenkel., erforderlich, nicht aber das Aufstützen der Hände53 Bei Gemeindeopfern fand das Auflegen der Hände nur da statt, wo es ausdrücklich in der Schrift vorgeschrieben ist., beim Schuldopfer des Aussätzigen ist das Aufstützen der Hände und die Schwingung mit dem noch lebenden Tiere54 weil es dort (Lev. 14, 12) ebenfalls heisst והניף הכהן אותם (s. Note 51). erforderlich, nicht aber die Schwingung, nachdem es geschlachtet ist55 durch das beschränkende “להניף „אותו beim Friedensopfer (Lev. 7, 30) wird die Schwingung nach dem Schlachten beim Schuldopfer des Aussätzigen ausgeschlossen..", "Wenn jemand sagt: Ich verpflichte mich zu einem Pfannen-Mehlopfer, darf er nicht ein Tiegel-Mehlopfer dar bringen, zu einem Tiegel-Mehlopfer, darf er nicht ein Pfannen-Mehlopfer darbringen. Was ist der Unterschied zwischen einem Pfannen- und einem Tiegel-Mehlopfer? [Der Unterschied ist] nur der56 In der Mischna in den Talmudausgaben fehlt das Wort אלא, wodurch an dem Sinn nichts geändert wird., dass der Tiegel einen Deckel hat und die Pfanne keinen Deckel hat, dies die Worte des R. Jose, des Galiläers; R. Chanania57 Die Mischna in den Talmudausgaben hat: ר׳ חנינא., Sohn des Gamliel, sagt: Der Tiegel ist tief58 dem entspricht der Ausdruck במרחשת „im“ Tiegel neben על המחבת „auf“ der Pfanne (Lev. 7, 9)., und das darin Zuboreitete ist locker59 רוחשים von רחש = sich bewegen, wovon auch der Name des Gefässes מרחשת; die Speise wird so locker bereitet, dass sie beim Kochen sich darin bewegen kann, da das Gefäss tief ist und oben einen Rand hat, so dass nichts herauskocht. Eine andere Lesart ist רכים = locker, die Bedeutung ist die gleiche., die Pfanne ist flach60 צפה hat wohl die Bedeutung: flach, ausgedehnt sein, davon der Piel צׅפָּה = überziehen; ist die darauf zubereitete Speise nicht fest, so kann sie leicht überlaufen., und das darin Zubereitete ist fest.", "[Wenn jemand sagt :] Ich verpflichte mich zu einem im Ofen [gebackenen Mehlopfer], darf er nicht ein in einem Kuppach61 כופה, ein irdenes Back- und Kochgefäss ohne Boden. Es wurde mit Lehm an dem Erdboden befestigt und innen geheizt, dann wurde das Feuer daraus entfernt und darin gebacken. Es hatte oben eine Öffnung, auf die man auch einen Topf zum Kochen setzen konnte. oder auf Ziegeln62 die man heiss gemacht hat. oder in arabischen Kesselgruben63 kesselartige mit Lehm ausgeklebte und dann ausgebrannte Vertiefungen im Erdboden, die zum Backen dienten, s. Kelim V, 10. gebackenes bringen; R. Jehuda sagt: Wenn er will, kann er ein in einem Kuppach gebackenes bringen64 Grade dass zweimal hervorgehoben wird (Lev. 2, 4 und 7, 9), dass es ein in einem „תנור“ gebackenes Mehlopfer sein muss, gilt nach R. Simon als Beweis dafür, dass es auch in einem כופת gebacken sein darf, nach dem Grundsatz : אין מיעוט אחר מיעוט אלא לרבות. Sollte jeder andere Backapparat ausgeschlossen werden, so hätte es genügt, ein Mal hervorzuheben, dass es in einem תנור gebacken sein muss. Die nochmalige Hervorhebung dass es ein מאפה תנור sein muss, will auch den כופת mit einschliessen, der ja auch nur eine Art Backgefass ist und deshalb auch unter dem Ausdruck תנור verstanden werden kann (Talmud).. … Ich verpflichte mich zu einem gebackenen Mehlopfer, darf er nicht zur Hälfte Kuchen und zur Hälfte Fladen bringen65 In dem Schriftvers (Lev. 2, 4) werden beide genannt: חלות מצות ורקיקי מצות. Dieser Tanna fasst das ו von ורקיקי in der Bedeutung von או, man bringt das Opfer entweder in Kuchen oder in Fladen.; R. Simon erlaubt es, weil sie beide zu einer Opferart gehören66 Es ist in der Schrift nur von einem im Ofen gebackenen Mehlopfer die Rede. Würde ein Opfer, bei welchem man Kuchen darbringt, nur aus Kuchen und ein Opfer, bei welchem man Fladen darbringt, nur aus Fladen bestehen dürfen, so wären das zwei verschiedene Opferarten. Deshalb erklärt R. Simon: die eine Opferart מאפה תנור kann sowohl in Kuchen wie in Fladen wie teils in Kuchen und teils in Fladen dargebracht werden.." ], [ "Von folgenden Mehlopfern wird das Komez abgehoben und das Zurückbleibende gehört den Priestern: Das Kernmehl-2 In den Talmudausgaben folgt hier zunächst der Abschnitt X als Abschnitt VI und sodann die Abschnitte VI, VII, VIII, IX als Abschnitte VII, VIII, IX, X., das Pfannen-, das Tiegel-, das Kuchen- und das Fladen-Mehlopfer3 Von diesem wird das Komez abgehoben, nachdem man das Mehl mit dem Öl vermengt hat., das Mehlopfer von Heiden4 Diese werden zuerst gekocht bezw. gebacken, dann zerbrochen, und dann erst wird das Komez von ihnen abgehoben., das Mehlopfer von Frauen4 eines der genannten Mehlopfer, wenn es von einem Heiden oder einer Frau dargebracht wird., das Omer-Mehlopfer5 am zweiten Tage des Pesachfestes (Lev. 23, 10; 2, 14—16)., das Sünd-Mehlopfer6 Lev. 5, 11—13. und das Eifersuchts-Mehlopfer7 Num. 5, 15; bei den beiden letztgenannten, die ohne Öl dargebracht werden, wird das Komez von dem Mehl abgehoben.; R. Simon sagt: Von den Sünd-Mehlopfern von Priestern wird das Komez abgehoben8 wie von dem Sünd-Mehlopfer eines Nicht-Priesters, obgleich von dem Mehlopfer eines Priesters sonst kein Komez abgehoben wird, da das ganze Opfer auf dem Altar verbrannt wird (s. Mischna 2). Der Talmud (74 a) bringt die Begründung für die Ansicht des R. Simon, die er aus dem Schriftverse Lev. 5, 13 ableitet., und das Komez wird besonders dargebracht und das Zurückbleibende besonders.", "Das Mehlopfer von Priestern9 Alle Mehlopfer, deren Darbringer Priester sind, seien es freiwillige seien es Pflicht-Opfer., das Mehlopfer des gesalbten Priesters und das Giessopfer-Mehlopfer kommen auf den Altar und die Priester erhalten nichts von ihnen, hierbei hat der Altar das Vorrecht vor den Priestern10 indem von diesen Opfern auch das auf den Altar kommt, was sonst den Priestern als ihr Anteil zufällt.; die beiden Brote und die Schaubrote erhalten die Priester11 die Mischna in den Talmudausgaben liest לכהנים (נאכלין) sie werden von den Priestern verzehrt. und auf den Altar kommt nichts von ihnen, hier haben die Priester das Vorrecht vor dem Altar12 denn wenn auch die Opferteile von den zu den beiden Broten gehörenden beiden Lämmern bzw. die zu den Schaubroten gehörenden beiden Schalen Weihrauch dem Altar zufallen, so erhält er doch nichts von den Broten selbst..", "Bei allen Mehlopfern, die in einem Gefässe bereitet werden13 im Gegensatz zum Kuchen- und Fladen-Mehlopfer, das nicht in einem Gefäss, sondern im Ofen gebacken wird; ed. Lowe liest: נעשות בכלי וטעונות., ist ein dreimaliges Hinzutun von Öl erforderlich, beim Aufgiessen, beim Mengen und das Hineintun von Öl in das Gefäss vor der Zubereitung14 Beim Tiegel-Mehlopfer lautet die Vorschrift: סלת בשמן תעשה das Mehl soll im Öl bereitet werden, daraus wird die Bestimmung hergeleitet, dass man zuerst Öl in das Gefäss hineintun und dann erst das Mehl hinzutun muss. Beim Pfannen-Mehlopfer heisst es: סלת בלולה בשמן, das Mehl soll mit Öl gemengt werden, daraus wird die Bestimmung hergeleitet, dass man auf das Mehl Öl hinauftun muss, um es damit zu mengen. Beim Pfannen-Mehlopfer heisst es ferner ויצקת עליה שמן, es soll Öl darauf gegossen werden, das ist das Aufgiessen des Öls auf das fertiggestellte Opfer; auch beim Kernmehl-Opfer heisst es : ויצק עליה שמן. Die Tradition lehrt, dass diese bei den verschiedenen Opferarten einzeln gegebenen Vorschriften sich auf alle Mehlopfer beziehen, dass demnach bei allen ein dreimaliges Hinzutun von Öl erforderlich ist. Ausgenommen ist nur das im Öl gebackene Mehlopfer, bei dem das nochmalige Aufgiessen von Öl nicht erforderlich ist; es werden nur die Kuchen mit Öl gemengt (s. weiter), die Fladen damit bestrichen. Ob bei dem im Ofen gebackenen Mehlopfer auch vorher Öl in das Gefäss hineingetan werden muss, darüber gehen die Meinungen auseinander; nach Raschi und Tosafot ist dieses bei ihm wie bei den anderen Mehlopfern erforderlich, Maimon, scheint entgegengesetzter Meinung zu sein (s. הלכות מעשה הקרבנות XIII, 8 und die Kommentatoren לחם משנה und משנה למלך z. St).. Die Kuchen werden gemengt15 Bei den Mehlopfern, bei denen das Komez erst abgehoben wird, nachdem sie gebacken sind (s. oben Note 3), wird nicht das Mehl mit Öl gemengt wie bei dem Kernmehl-Opfer, sondern die fertigen Kuchen werden zerbrochen und die Brocken dann mit Öl vermengt., dies die Worte Rabbi’s ; die Weisen sagen : Das Mehl16 wie bei dem Kernmehl-Opfer. Für die Ansicht Rabbi’s spricht das חלות מצות בלולות בשמן beim im Ofen gebackenen Mehlopfer (Lev. 2, 4), für die Ansicht der Weisen das סולת בלולה בשמן beim Pfannen-Mehlopfer (Lev. 2, 5); חלות מצות בלולות בשמן muss nach den Weisen erklärt werden „Kuchen, die [vor dem Backen] mit Öl vermengt worden sind.“ Die Mischna ed. Neapel 1492 und ed. Lowe haben die merkwürdige Lesart: וחכ״א „אף“ הסולת.. Bei den Kuchen17 des im Ofen gebackenen Mehlopfers. ist Mengen erforderlich18 nach Rabbi das Mengen der Kuchen, nach den Weisen das Mengen des Mehls., bei den Fladen Bestreichen19 bei ihnen tritt das Bestreichen mit Öl an die Stelle des Mengens. Dieses Bestreichen der Fladen hat nach Maimon, erst nach dem Backen zu geschehen.. Wie bestreicht man sie? In Form eines griechischen Chi (X), und das übrige Öl wird von den Priestern verzehrt20 Im Talmud (75 a) wird eine andere Ansicht gebracht, wonach das Bestreichen der Fladen so oft wiederholt werden muss, bis das gesamte Öl verbraucht ist; so entscheidet auch Maim. הלכות מעשה הקרבנות XIII, 9..", "Alle Mehlopfer, die in einem Gefässe bereitet werden21 Durch diesen beschränkenden Zusatz soll hier nicht wie in der vorhergehenden Mischna das im Ofen gebackene ausgeschlossen werden, dieses wird ebenso wie die anderen in einem Gefässe gebackenen in Stücke zerbrochen, sondern die beiden Brote am Wochenfeste und die Schaubrote; auch hier liest ed. Lowe: נעשות בכלי וטעונות., müssen in Stücke geteilt werden. Beim Mehlopfer eines Israeliten macht man durch Umlegen22 Die Mischna in den Talmudausgaben liest קופל = Zusammenlegen anstatt כופל, der Sinn ist derselbe. aus einem zwei, aus den zwei dann vier23 man biegt die fertig gebackene Speise um, so dass eine Doppellage entsteht, biegt diese Doppellage noch ein Mal um, so dass sie jetzt vierfach liegt; die Kuchen müssen demnach ziemlich weich gebacken worden sein, so dass man sie umbiegen konnte, ohne dass sie zerbrachen., und bricht durch24 bricht die Lagen auseinander, so dass vier Stücke daraus werden. Aus dem doppelten Ausdruck: “פתות„ “פתיםאותה (Lev. 2, 6) wird entnommen, dass man zuerst aus dem Ganzen 2 Teile und dann aus jedem von diesen wieder 2 Teile machen soll., beim Mehlopfer von Priestern macht man durch Umlegen aus einem zwei, aus den zwei vier, man bricht aber nicht durch25 Der Vorschrift: פתות אותה פתים wird schon genügt, wenn man die Teile auch nicht von einander trennt, sondern sie noch zusammenhängen, bei den anderen Opfern muss man sie nur deshalb von einander trennen, weil es schwierig wäre, von der vierfachen Lage das Komez richtig abzuheben; da von dem Mehlopfer von Priestern kein Komez abgehoben wird, so braucht man die Teile nicht von einander zu trennen., beim Mehlopfer des gesalbten Priesters legte man nicht um26 Da es bei diesem nicht heisst: פתות אותה פתים, braucht man es nicht in 4 Teile zu teilen, wohl aber muss man es ein Mal umlegen, dass 2 Teile daraus werden, da es (Lev. 6, 14) מנחת פתים genannt wird; so erklärt auch der Talmud das לא חיה מקפלה: es braucht nicht so umgelegt zu werden wie andere Mehlopfer. Die Mischna ed. Neapel 1492 und ed. Lowe lesen “מכפלהמנחת המשיח , ebenso scheint auch Bartenura gelesen zu haben (s. Tosfot Jomtob z. St.). Ist diese Lesart richtig, dann steht hier מכפלה im Gegensatz zu dem vorhergehenden מקפלה in der Bedeutung „doppelt — nicht vierfach — legen.“; R. Simon sagt: Beim Mehlopfer von Priestern27 Es sind nur freiwillig gebrachte Mehlopfer von Priestern gemeint, denn von dem Sünd-Mehlopfer von Priestern wird nach Ansicht des R. Simon das Komez abgehoben (s. Mischna 1). und beim Mehlopfer des gesalbten Priesters findet kein Teilen in Stücke statt28 Auch R. Simon kann nur meinen, dass nicht wie bei anderen Opfern ein nochmaliges Umlegen geboten ist, sondern ein einmaliges Umlegen genügt, da das Mehlopfer des Hohenpriesters doch ausdrücklich מנחת פתים genannt wird, es sei denn, dass R. Simon den Ausdruck מנחת פתים nur für eine andere Bezeichnung für מנחה על המחבת hält, weil es bei diesem heisst פתות אותה פתים, die Bezeichnung als מנחת פתים also nur ausdrücken soll, dass es als Pfannen-Opfer bereitet werden soll, indertat aber nach seiner Ansicht bei allen מנחות כתנים überhaupt keine פתיתה stattfindet, s. חדושי הרשב״א על מנחות Warschau 1861). R. Simon weicht nur darin von der Ansicht des ersten Tanna ab, dass er bei allen Mehlopfern von Priestern nur ein ein-maliges Umlegen für geboten hält, weil kein Komez von ihnen abgehoben wird., weil von ihnen kein Komez abgehoben wird und überall, wo kein Komez abgehoben wird, wird auch nicht in Stücke geteilt. Alle [Stücke]29 Die Mischna ed. Neapel und ed. Lowe lesen: וכולן פתיתים כזיתים, die Mischna in den Talmud-Ausgaben; וכולן פותתן כזיתים, die meisten Mischna-Ausgaben nur: וכולן כזיתים müssen olivengross sein30 Was diese Bestimmung sagen will, darüber gehen die Meinungen der Erklärer auseinander. Raschi bringt 3 Erklärungen, nach der einen soll damit gesagt sein: nachdem man aus dem einen Stück 4 Stücke gemacht hat, teilt man jedes dieser Stücke wieder in 2 Teile, so dass 8 daraus werden, und so weiter, bis die einzelnen Stücke nur so gross wie eine Olive sind; nach einer anderen: man darf so lange weiter teilen, bis jeder Teil so gross wie eine Olive ist, weiter aber nicht; nach der dritten: von den 4 Stücken, in die jeder Kuchen zerteilt wird, ist jedes nur so gross wie eine Olive. Bartenura und Maimon, im פירוש המשניות erklären : Zuerst zerteilt man den Kuchen in olivengrosse Stücke, und auf diese Stücke erst bezieht sich die Vorschrift, dass man sie umlegt und aus jedem einen vier macht (das ואינו מבדיל in der Erklärung des Maimon, ist allerdings schwer zu verstehen). In הלכות מעשה הקרבנות XIII, 10 entscheidet Maim., dass man die ganzen Kuchen in 4 Teile zerlegt, die Bestimmung וכולן פתיתים כזיתים bringt er dort ohne jede nähere Erklärung. Nach allen den angeführten Auslegungen gehören die Worte וכולן פותתן כזיתים nicht mehr zu den Worten des R. Simon, der nur inbetreff der Behandlung der מנחת כהנים abweichender Ansicht ist. Nach dem in der Talmudausgabe Wilna 1887 aus einer Handschrift abgedruckten Raschi-Kommentar dagegen gehören auch diese Worte dem R. Simon an, nach dessen Ansicht das פחות אותה פתים überhaupt nicht bedeutet, dass man zuerst in 2 Teile und dann jeden Teil wieder in 2 Teile zerlegen soll, sondern überall, wo eine פתיתה vorgeschrieben ist, zerlegt man das Ganze in Stücke von Olivengrösse..", "Bei allen Mehlopfern ist dreihundertmaliges Reiben31 שיפה von שוף oder שפה = zerreiben. und fünfhundertmaliges Schlagen32 בעיטה von בעט = schlagen, treten, vom Ausschlagen der Tiere, aber auch vom Treten der Trauben gebraucht. erforderlich, das Reiben und Schlagen geschieht mit dem Weizen33 die Körner werden zwischen der Hand und dem Gefäss gerieben, um die Schalen zu lockern, dann mit der Faust bearbeitet, so dass sich die Schalen von den Körnern ablösen.; R. Jose sagt: Mit dem Teige34 die Vorschrift des dreihundertmaligen Reibens und fünfhundertmaligen Schlagens bezieht sich auf das Durcharbeiten des Teiges. Die Mischna Venet. 1606 und ebenso die meisten Mischna-Ausgaben lesen : ״אף״ בבצק. Da aber im Talmud die Frage aufgeworfen wird, ob R. Jose meint: nur mit dem Teig und nicht mit dem Weizen oder auch mit dem Teig, so kann der Talmud das Wörtchen אף in der Mischna nicht gehabt haben. Auch in der Tosefta, die der Talmud zur Erklärung des Wortes des R. Jose anführt, sind die Lesarten verschieden, die Einen lesen : שיפה ובעיטה בבצק beides hat nur mit dem Teig zu geschehen, Andere : שיפה בחטין ובעיטה בבצק das Reiben bezieht sich auf den Weizen und das Schlagen aus den Teig, Maim, im פירוש המשניות scheint gelesen zu haben : הבעיטה בבצק והשיפה אף בבצק das Schlagen bezieht sich nur auf den Teig, das Reiben auf den Weizen und auf den Teig.. Alle Mehlopfer35 Nach Raschi ist selbst das מנחת סולת, wo das Komez von dem rohen Teig abgehoben wird, nach dem Abheben in 10 Kuchen zu backen. werden zu je zehn [Kuchen] dargebracht36 wie das zum Dankopfer gehörende Mehlopfer. Dass bei diesem von jeder der 4 Brotarten je 10 darzubringen sind, wird daraus geschlossen, dass (Lev. 7, 14) vorgeschrieben wird, von jeder derselben eines als תרומה dem Ewigen darzubringen; da bei der תרומת מעשר (Num. 18, 26) die תרומה eines von zehn beträgt, so sei auch hier unter תרומה eines von zehn zu verstehen, es müssen also von jeder Brotart je 10 vorhanden sein., ausgenommen die Schaubrote37 bei denen ausdrücklich 12 חלות vorgeschrieben sind (Lev. 24, 5). und die Pfannen-Opfer des Hohenpriesters38 bei denen wie bei den Schaubroten der Ausdruck חק עולם gebraucht wird, um sie in dieser Beziehung den Schaubroten gleichzustellen., die zu je zwölf dargebracht werden, dies die Worte R. Jehuda’s. R. Meïr sagt: Alle werden zu je zwölf dargebracht39 indem von den Schaubroten oder von dem Pfannenopfer des Hohenpriesters auf alle anderen Mehlopfer geschlossen wird., ausgenommen die Kuchen beim Dankopfer40 bei dem ausdrücklich je zehn für jede Brotart vorgeschrieben sind (s. oben Note 36). und beim Nasir-Opfer41 die ungesäuerten Kuchen beim Nasir-Opfer werden ebenso wie die beim Dankopfer in Verbindung mit einem שלמים-Opfer dargebracht. Aus dem überflüssigen Zusatz שלמיו (Lev. 7, 13) beim Dankopfer wird deshalb geschlossen, dass die für die Kuchen beim Dankopfer gegebenen Bestimmungen ebenso auch für die in Verbindung mit einem שלמים-Opfer dargebrachten Kuchen des Nasir-Opfers gelten., die zu je zehn dargebracht werden.", "Das Omer42 das Omer-Mehlopfer am zweiten Tage des Pesachfestes. wurde von einem Zehntel [Efa] dargebracht, das aus drei Sea43 1 Eia = 3 Sea. gezogen wurde44 Um1/10 Efa bestes Kernmehl aus den Körnern herauszuziehen, brauchte man ein ganzes Efa von der Gerste, weil die Gerste frisch geschnitten war und frisches Getreide weniger Kernmehl liefert als trockenes, Gerste aber auch an und für sich weniger Kernmehl gibt als Weizen., die beiden Brote45 am Wochenfeste. von zwei Zehnteln aus drei Sea46 Hier konnte man das Doppelte aus den 3 Sea herausziehen, weil die Körner zwar auch frisch geschnitten, aber nicht Gerstensondern Weizenkörner waren., die Schaubrote von vierundzwanzig Zehnteln aus vierundzwanzig Sea47 Hier wurde das Dreifache erzielt,1/10 Efa aus jedem Sea, weil das Mehl nicht aus frischem, sondern aus trockenem Weizen hergestellt werden konnte..", "Das Omer wurde durch dreizehn Siebe gesiebt, die beiden Brote durch zwölf, die Schaubrote durch elf48 weil aus den angeführten Gründen aus dem Mehl des Omer das Kernmehl am schwersten, aus dem für die Schaubrote am leichtesten gewonnen wurde.; R. Simon sagt: Es gab dafür keine feststehende Vorschrift49 Die Mischna in den Talmudausgaben hat: לא היה „להם“ קצבה. Es ist fraglich, worauf sich die Worte des R. Simon beziehen. Bartenura bezieht sie auf alles in dieser und der vorhergehenden Mischna Gesagte, es gab nach Ansicht des R. Simon keine Bestimmung darüber, aus wie vielen Sea das Mehl gewonnen und durch wie viele Siebe es gesiebt werden sollte, sondern es kam nur darauf an, dass es schliesslich gehörig gesiebtes Kernmehl war. Der aus einer Handschrift abgedruckte Raschi-Kommentar in der Talmudausgabe Wilna 1887 bezieht die Worte des R. Simon nur auf die letzte Bestimmung, wonach das Mehl für die Schaubrote durch elf Siebe gesiebt wurde; darauf meint R. Simon, dass es hierfür keine Bestimmung gegeben habe, da das Mehl für die Schaubrote gar nicht erst zu diesem Zweck gesiebt zu werden brauchte, sondern man hierzu auch fertiges auf dem Markt gekauftes Kernmehl verwenden konnte, wenn es nur gehörig gesiebt war. Für die letztere Erklärung spricht der Beweis, den R. Simon für seine Ansicht anführt, denn der angeführte Schriftvers ist den Vorschriften über die Schaubrote entnommen und der Talmud bringt eine Baraita, wonach gerade aus diesem Schriftverse geschlossen wird, dass zu den Schaubroten auch fertiges Kernmehl gekauft und verwendet werden kann. Übrigens ist auch nach Ansicht der Weisen das Opfer nicht untauglich, wenn man das Mehl auch nicht aus der angegebenen Anzahl von Sea gewonnen oder nicht so viele Male, wie angegeben, gesiebt hat., sondern man brachte gehörig gesiebtes Kernmehl, denn es heisst50 Lev. 24, 5.: „du sollst Kernmehl nehmen und es backen“, es muss nur gehörig gesiebt sein." ], [ "Zum Dankopfer wurden 5 Jerusalemische Sea genommen, das sind 6 Sea von denen in der Wüste1 Die in der Wüste gebräuchlichen Masse sind später vergrössert worden, so dass 5 Sea so viel fassten wie frühere 6 Sea., oder 2 Efa, denn das Efa ist gleich 3 Sea2 Das frühere Efa war gleich drei von den früheren Sea. Auch nach der Vergrösserung der Masse war das vergrösserte Efa gleich drei von den vergrösserten Sea. Dennoch brauchte man nicht 6, sondern nur 5 Sea zu bringen, weil die 20 Zehntel Eta, die man zu dem Mehlopfer brauchte, nicht nach dem Efa gemessen wurden, wie es nach der Vergrösserung der Masse war, sondern nach dem Efa, wie es damals in der Wüste war, als die betreffenden Vorschriften gegeben wurden., 20 Zehntel3 von dem früheren Efa. עשרון bezeichnet immer ein Zehntel Efa., 10 für das Gesäuerte und 10 für das Ungesäuerte4 Zu dem Dankopfer gehörten 3 Arten ungesäuerter und 1 Art gesäuerter Kuchen. Die Anzahl der Kuchen ist in der Schrift nicht ausdrücklich angegeben, wie aber oben VI Note 36 ausgeführt ist, wird aus Lev. 7, 13 geschlossen, dass von jeder der 4 Arten je 10 Kuchen gebracht wurden. Die 10 ungesäuerten Kuchen wurden aus je einem Zehntel Efa bei eitet, weil für die ebenfalls aus Gesäuertem dargebrachten beiden Brote am Wochenfeste je ein Zehntel Efa für jedes Brot vorgeschrieben wird (Lev. 23, 17). Zu den 30 ungesäuerten Kuchen aber wurden zusammen auch nur 10 Zehntel Efa verwendet, weil es (Lev. 7, 13) heisst, dass sie חלות לחם חמץעל„ dargebracht werden sollen, d. h. als Zugabe zu oder neben den gesäuerten, es soll nur dasselbe Quantum Mehl zu ihnen genommen werden wie zu den gesäuerten Kuchen; es wurden also 10 Zehntel Efa zu den gesäuerten Kuchen verwendet und 10 Zehntel Efa zu den ungesäuerten.; 10 für das Gesäuerte, je ein Zehntel für einen Kuchen, und 10 für das Ungesäuerte, da das Ungesäuerte aus 3 Arten bestand : Kuchen, Fladen und Eingerührtem5 Diese dritte Kuchenart wird in der Schrift סלת מרבבת חלות בלולות בשמן genannt d. h. aus eingerührtem Mehl bereitete mit Öl gemengte Kuchen. Die Bedeutung des Wortes מרבבת von רבך = ربك mischen, einrühren, wird verschieden erklärt. Der Sifra (Lev. 6, 14) erklärt: שנעשית ברותחין כל צרכה, gehörig mit heissem Wasser zubereitet; nach Maimon. (פירוש המשניות zu IX, 8) bedeutet es: mit viel Öl zubereitet; Hoffmann (das Buch Leviticus) übersetzt es mit „wohlgetränkt.“ Die Zubereitung geschah in der Weise, dass der mit Öl gemengte Teig zuerst in heissem Wasser abgebrüht, dann im Ofen leicht gebacken und dann in reichlichem Öl auf einer Pfanne gebraten wurde (Maim. הלכות מעשה הקרבנות IX, 19)., so kamen 3⅓ Zehntel auf jede Art, je 3 Kuchen auf ein Zehntel. Nach Jerusalemischem Mass waren es 30 Kab6 1 Sea = 6 Kab., 15 für das Gesäuerte und 15 für das Ungesäuerte ; 15 für das Gesäuerte, je 1½ Kab für einen Kuchen, und 15 für das Ungesäuerte, da das Ungesäuerte aus 3 Arten bestand: Kuchen, Fladen und Eingerührtem, so kamen 5 Kab auf jede Art, je zwei Kuchen auf ein Kab.", "Bei dem Einweihungs-Opfer7 bei der Einführung Ahrons und seiner Söhne in den Priesterdienst (Lev. Cap 8). wurde dasselbe Ungesäuerte dargebracht wie beim Dankopfer: Kuchen, Fladen und Eingerührtes8 Es werden dort (V. 26) genannt: חלת לחם שמן חלת מצה und חלת לחם שמן ;רקיק ist nichts anderes als das reichlich mit Öl getränkte מרבכת — es wurde dazu das doppelte Quantum Öl verwendet wie zu den anderen Kuchenarten (8. weiter IX Note 19) — deshalb wird dieser Kuchen hier Ölkuchen genannt. Das Pfannenopfer des Hohenpriesters war מרבכת. Aus den Worten (Lev. 6, 13): “ביום תמשח אותוזה קרבן אתרן „ובניו“ אשר יקריבו לה׳ mit denen die Vorschriften über dieses Opfer eingeleitet werden, wird geschlossen, dass ebenso, wie das Pfannenopfer des Hohenpriesters מרבבת war, so auch zu dem Einweihungsopfer der Priester auf dieselbe Art zubereitete Kuchen gehören. Es kann deshalb mit חלת לחם שמן nur die als מרבבת zubereitete Kuchenart gemeint sein.. Beim Nasir-Opfer wurden zwei Teile von dem Ungesäuerten beim Dankopfer dargebracht: Kuchen und Fladen, dagegen kein Eingerührtes9 s. Num. 6, 15.; demnach gehörten dazu 10 Jerusalemische Kab10 ⅔ von den zum Ungesäuerten beim Dankopfer erforderlichen 15 Kab., das sind 6 Zehntel und etwas darüber11 genau: 6⅔ Zehntel, ⅔ von den zum Ungesäuerten beim Dankopfer erforderlichen 10 Zehnteln.. Von allen12 In den Talmudausgaben steht dieser zweite Teil der Mischna dem ersten voran, unmittelbar hinter den Vorschriften für das Dankopfer. Es bezieht sich das ומכולן wohl auch zunächst auf die 4 Kuchenarten beim Dankopfer, obwohl das Folgende auch auf das Nasir- und Einweihungsopfer zutrifft. nahm man eines von zehn als Hebe, denn es heisst13 Lev. 7, 14.: „und er bringe davon eines von jedem Opfer als Hebe dem Ewigen dar“, „eines“: es darf kein zerbrochenes dazu genommen werden, „von jedem Opfer“: es müssen die Opferarten unter einander gleich sein14 es müssen von jeder Kuchenart 10 gleich grosse Kuchen sein., und nicht15 Die Talmudausgaben lesen: שלא יטול, es fehlt das ו von ושלא, danach wäre zu übersetzen: damit man nicht von der einen Art für die andere zu nehmen braucht, wenn nämlich von einer Art weniger als 10 vorhanden sind, da doch von je 10 einer genommen werden soll. von der einen Art für die andere genommen werden, „dem Priester, der das Blut des Friedensopfers sprengt, ihm gehört es“16 die als Hebe abgesonderten Kuchen., und das Übrige wurde von den Eigentümern verzehrt.", "Wenn man das Dankopfer drinnen schlachtet, während sich das Brot ausserhalb der Mauer17 Der Talmud bringt zwei Ansichten, welche Mauer hier gemeint sei, nach R. Jochanan ist die Mauer von בית פאגי gemeint, nach Resch Lakisch die Mauer der עזרה; die Ansicht des R. Jochanan wird durch eine Baraita bestätigt, die ausdrücklich die Mauer von בית פאגי nennt. Nach Raschi (Menachot 96 b; Pesachim 63 b und 91a; Baba Mezia 90 a), R. Simeon b. Abraham (ר״ש zu Kelim 1, 8), Talm. Jerusch. (Joma VI, 6) und Bartenura ist ausserhalb der Mauer von בית פאגי (wohl = Βηϑφαγή, einem Orte unweit von Jerusalem, der demnach noch als zur heiligen Stadt gehörend betrachtet wurde) gleichbedeutend mit ausserhalb der Mauer von Jerusalem. Die Richtigkeit dieser Erklärung ergibt sieh auch aus Pesachim 91 a. In dem Kommentar zu unserer Mischna bringt Raschi eine andere Erklärung, wonach חומת בית פאגי die Mauer um den Tempelberg bedeutet. Maimon, in seinem Kommentar zur Mischna liest nicht בית פאגי, sondern בית בגיס, das er mit Hinweis auf פת בג (Dan. 1, 5) für einen Raum in der Nähe des Tempelberges hält, in welchem Mehlopfer zubereitet und gebacken wurden. befindet, ist das Brot nicht heilig geworden18 Die Brote wurden erst durch das Schlachten des dazu gehörenden Opfertieres heilig (s. oben II, Note 17). Da es in der Schrift (Lev. 7, 12) heisst, dass die Brote על״ זבח התודה,, neben dem Dankopfertier dargebracht werden sollen, so müssen sie nach Resch Lakisch während des Schlachtens des Opfers, wie dieses, sich im Heiligtum befinden; nach R. Jochanan genügt es, wenn sie sich nur innerhalb Jerusalems befinden, befinden sie sich aber ausserhalb desselben, so werden sie nicht durch das Schlachten des Opfers heilig.. Hat man es geschlachtet, bevor [die Brote] im Ofen eine Kruste bekommen haben19 Die Talmudausgaben lesen: עד שלא קרמו „פגיה״, was dasselbe bedeutet., oder wenn selbst alle eine Kruste hatten mit Ausnahme von einem, ist das Brot nicht heilig geworden20 weil es heisst: על חלות לחם חמץ יקריב קרבנו, es müssen die Kuchen bereits לחם geworden sein, wenn man das Opfer schlachtet; so lange sie aber keine Kruste haben, können sie noch nicht לחם genannt werden.. Hat man es [mit der Absicht auf] ausser der Zeit oder ausserhalb des Ortes geschlachtet, ist das Brot heilig geworden21 weil die Untauglichkeit des Opfers erst beim Schlachten eingetreten ist (s. Sebachim VII Note 46); das Brot ist aber ebenso wie das Opfertier bei פגול :חוץ לזמנו, bei פסול :למקומו חוץ (s. oben 11, 3).. Hat man es geschlachtet und es stellt sich heraus, dass es trefa ist, ist das Brot nicht heilig geworden22 weil das Opfertier schon vor dem Schlachten untauglich zum Opfer war.. Hat man es geschlachtet und es stellt sich heraus, dass es einen Leibesfehler hat, so sagt R. Elieser: [Das Brot] ist heilig geworden23 Im Talmud wird ausgeführt, dass auch nach R. Elieser das Brot nur dann heilig geworden ist, wenn sich ein Fehler an dem Opfertiere herausstellt, der wie z. B. ein Flecken im Auge nicht leicht erkennbar ist und deshalb ein Vogelopfer nicht untauglich macht, weil ein solches Opfertier, wenn es einmal auf den Altar gekommen ist, nach R. Akiba nicht wieder heruntergenommen wird (s. Sebachim IX Note 20). Die Weisen dagegen sind der Ansicht, dass auch R. Akiba einen solchen Unterschied zwischen den Leibesfehlern nur in bezug auf das Opfertier selbst macht, ob es wieder vom Altar heruntergenommen werden muss oder nicht, die Brote aber werden durch das Schlachten eines solchen Opfertieres in keinem Falle heilig.; die Weisen sagen: Es ist nicht heilig geworden. Hat man es unter einem anderen Namen geschlachtet24 S. Sebachim I Note 1., und ebenso wenn man den Widder des Einweihungsopfers25 oder den Widder des Nasir-Opfers, mit welchem ebenfalls Brote dargebracht wurden. oder die beiden Lämmer am Wochenfeste unter einem anderen Namen geschlachtet hat, ist das Brot nicht heilig geworden26 obwohl das Opfer durch das Schlachten unter einem anderen Namen nicht untauglich geworden ist. Es wird dieses daraus geschlossen, weil es (Lev. 7, 13) heisst: zu den Kuchen von gesäuertem Brote bringe er sein Opfer dar על זבח תודת שלמיו „bei seinem Dankfriedensopfer“, nur wenn das Opfer als Dankfriedensopfer geschlachtet worden ist, ist auch das Brot heilig geworden, nicht aber, wenn es unter einem anderen Namen geschlachtet worden ist..", "Wenn die Giessopfer27 Der Ausdruck נסכים bezeichnet sowohl den Wein wie auch das Mehlopfer, die als Beigabe zu den meisten Tieropfern gehörten (s. Sebach. IV Note 18). schon durch das Gefäss28 In den Ausgaben Neapel 1492 und Venet. 1606 fehlt das Wort בכלי. Die נסכים gelten erst dann als heilig, d. h. für den Zweck bestimmt und geweiht, zu welchem sie verwendet werden sollen, wenn sie zu diesem Zwecke in ein Dienstgefäss hineingetan worden sind und das Opfer, zu welchem sie gehören, geschlachtet worden ist; von da an werden sie untauglich, sobald man sie über Nacht liegen lässt oder aus der עזרה hinausbringt. So nach Raschi (Talmudausgabe Wilna 1887), Bartenura, Maimon, in seinem Mischna-Kommentar. Nach Tosafot werden sie durch Übernachten und Hinausbringen aus der עזרה schon untauglich, sobald sie in ein Dienstgeföss getan worden sind, wenn auch das dazu gehörige Opfer noch nicht geschlachtet worden ist; das Schlachten des Opfers bewirke nur, dass sie damit nur für dieses Opfer geheiligt sind und deshalb auch zu keinem anderen Opfer mehr verwendet werden dürfen (8. auch Mella II, 9). Tosfot Jomtob will dahin auch Maimon, in seinem Mischna-Kommentar und ebenso הלכות פסולי המוקדשין XII, 6 und הלכות מעשה הסרבנות II, 12 verstehen, doch müssen auch die beiden letzteren Stellen nicht unbedingt so verstanden werden (s. שושנים לדוד von David Pardo). geheiligt worden sind, und es stellt sich heraus, dass das Schlachtopfer untauglich ist29 es ist nach dem Schlachten untauglich geworden. Ist es dagegen schon beim Schlachten untauglich geworden, so sind die נסכים durch das Schlachten nicht heilig geworden., so bringt man sie, wenn ein anderes Schlachtopfer30 das bereits geschlachtet ist und zu dem man die נסכים braucht. da ist, mit diesem zusammen dar31 Wie der Talmud ergänzend hinzufügt, ist das jedoch nur bei einem Gemeindeopfer gestattet, weil bei Gemeindeopfern der Gerichtshof, welcher über sie zu verfügen hat, von vornherein die stillschweigende Absicht hat (לב בית דין מתנה עליהם), dass נסכים, die zu dem einen Opfer nicht gebraucht werden, zu einem anderen Opfer verwendet werden sollen; bei einem Privatopfer dagegen dürfen נסכים, die einmal für das eine Opfer geheiligt worden sind, nicht mehr mit einem anderen Opfer dargebracht werden., wenn aber nicht, lässt man sie durch Übernachten untauglich werden32 sie können zu nichts mehr verwendet werden, deshalb lässt man sie über Nacht liegen, so dass sie selbst untauglich werden; der Talmud erklärt: נעשה כמי שנפסלו בלינה ופסולין sie sind untauglich, ebenso wie wenn sie durch Übernachten untauglich geworden wären.. Zu dem Jungen eines Dankopfer-Tieres33 Wenn ein zum Dankopfer geweihtes Tier ein Junges geworfen hat, so wird auch dieses ganz wie das Dankopfertier dargebracht (s. Ternura III, 2)., zu einem mit ihm Ausgetauschten34 Unter תמורה versteht man ein gegen ein Opfertier ausgetauschtes anderes Tier, indem der Eigentümer erklärt hat, dieses solle an die Stelle des ersteren treten. Nach Lev. 27, 10 sind in solchem Falle beide Tiere heilig ; war das erste ein Dankopfer, so muss auch das andere als Dankopfer dargebracht werden., zu einem an seiner Stelle Abgesonderten, wenn man sein Dankopfer abgesondert hatte und es verloren gegangen ist35 Auch in diesem Falle bleibt das für das verloren gegangene eingetretene Tier heilig, selbst wenn das erstere sich nachträglich wiedergefunden hat, es müssen dann beide als Dankopfer dargebracht werden., braucht man kein Brot darzubringen36 Wie im Talmud ausgeführt wird, braucht, wenn das verloren gegangene Tier sich wiedergefunden hat, das Brot nur zu dem Tiere gebracht werden, das zuerst dargebracht wird; hat es sich nicht wiedergefunden, bevor das andere Tier dargebracht wird, so muss man das Brot zu diesem darbringen. Ebenso braucht zu dem Jungen oder zu dem Ausgetauschten das Brot nur dann nicht gebracht werden, wenn man das Dankopfer selbst vorher dargebracht hat, bringt man aber das Junge oder das Ausgetauschte zuerst dar, so muss man zu ihnen und nicht zu dem ursprünglichen Opfer das Brot darbringen. Ferner wird dort auch unterschieden zwischen einem Dankopfer, bei dem man zum Ersatz verpflichtet war, und einem solchen, bei dem man hierzu nicht verpflichtet war; bei letzterem muss zu dem Ausgetauschten oder an die Stelle des verloren Gegangenen Getretenen auch das Brot in allen Fällen dargebracht werden, zu dem Jungen dagegen in keinem Falle., denn es heisst37 Lev. 7, 12.: „und er bringe mit dem Dankopfer38 Aus der nochmaligen Wiederholung: על זבח התודה statt des kürzeren עליה wird geschlossen, dass das Brot nur zu dem Dankopfer selbst oder dem an seiner Stelle dargebrachten Opfer gebracht werden soll, nicht aber zu dem anderen Opfer, das, nachdem das Dankopfer mit dem Brote bereits gebracht ist, dargebracht wird. dar“, zu dem Dankopfer ist Brot erforderlich, aber nicht zu dem Jungen eines Dankopfers, nicht zu einem an seine Stelle Getretenen39 Unter חליפתה, das nach Lev. 27, 10 ebenso wie תמורתה ein gegen ein anderes ausgetauschtes Tier bedeutet, ist hier das anstelle des verloren gegangenen getretene Tier zu verstehen. und nicht zu einem mit ihm Ausgetauschten.", "Wenn Jemand sagt: Ich verpflichte mich, ein Dankopfer zu bringen, so muss er es samt dem Brote von Nichtheiligem bringen40 Durch die Worte: הרי עלי תודה hat er sich verpflichtet, ein Dankopfer in der dafür vorgeschriebenen Weise, also mit dem dazu gehörigen Brot zu bringen ; Opfer, die man verpflichtet ist zu bringen, dürfen aber nur von Nichtheiligem dargebracht werden (s. die folgende Mischna).; … ein Dankopfer41 die Talmudausgaben fügen hier das Wort עלי ein, das sonst aus dem Vorhergehenden zu ergänzen ist. von Nichtheiligem und das Brot dazu vom Zehnt42 gemeint ist der zweite Zehnt, der den Eigentümern gehörte, und der entweder selbst oder dessen Erlös in Jerusalem verzehrt werden musste., so muss er es samt dem Brote von Nichtheiligem bringen43 Dadurch, dass er gelobt hat, ein Dankopfer von Nichtheiligem zu bringen, ist er bereits verpflichtet, dasselbe in der vorgeschriebenen Weise mit dem Brote von Nichtheiligem zu bringen, es hat deshalb der Nachsatz „das Brot aber vom Zehnt“ gar keine Geltung.; … ein Dankopfer vom Zehnt und das Brot dazu von Nichtheiligem, kann er bringen44 In diesem halle hat er sich zu einem Dankopfer in der vorgeschriebenen Weise von vorneherein gar nicht verpflichtet, er kann deshalb (nach Maim. הלכות מעשה הקרבנות XVI, 17 soll er sogar) das Opfer, wie er gelobt hat, vom Zehnt bringen, er erfüllt aber auch seine Pflicht, wenn er auch das Opfer von Nichtheiligem bringt.; … das Dankopfer und das Brot dazu45 In den Talmudausgaben fehlt das Wort התודה, es ist aber dem Sinne nach zu ergänzen. vom Zehnt, kann er bringen, er darf es aber nicht vom Weizen des zweiten Zehnt bringen, sondern von dem für den zweiten Zehnt gelösten Gelde46 Wie das Dankopfer selbst nur von dem Erlös für die Frucht des zweiten Zehnt dargebracht werden kann, so soll auch das Brot nur von dem dafür erzielten Erlös dargebracht werden..", "Woraus wird geschlossen, dass, wenn Jemand sagt: Ich verpflichte mich za einem Dankopfer, er es nur von Nichtheiligem bringen darf? Weil es heisst47 Deut. 16, 2.: „du sollst das Pesach dem Ewigen, deinem Gotte, vom Kleinvieh oder Rind opfern“, in der Tat wird aber das Pesach nur von den Schafen oder Ziegen dargebracht, warum heisst es also „Kleinvieh oder Rind48 Den einfachen Wortsinn des Schriftverses erklärt B. Elieser, dessen Auslegung hier die Mischna im Gegensatz zu der des R. Akiba wiedergibt (s. Talmud), in der Mechilta zu Exod. 12, 6 : צאן לספח ובקר לחגיגה, von dem Kleinvieh das eigentliche Pesachopfer und von dem Rind das Festopfer, das neben dem Pesachopfer dargebracht wurde, wenn dieses nicht hin-reichte, um alle am Pesachmahle Teilnehmenden zu sättigen; dieses Festopfer durfte vom Kleinvieh wie vom Grossvieh dargebracht werden (s. Pesachim VI, 4). “? Es soll damit Alles, was vom Kleinvieh oder Rind dargebracht wird49 und nicht nur dieses, sondern, wie es weiter heisst, Alles, was dem Pesachopfer, das, wenn man das Festopfer mit hinzurechnet, sowohl vom Kleinvieh wie vom Rind dargebracht wird, darin gleicht, dass es ein Pflichtopfer ist; es sind deshalb auch Vogel-Opfer und Mehlopfer mit inbegriffen., dem Pesachopfor gleichgestellt werden; wie das Pesach ein Pflichtopfer ist und nur von Nichtheiligem dargebracht wird50 Das erste Pesachopfer in Egypten konnte nur von Nichtheiligem dargebracht werden, da es Heiliges, das. dazu hätte verwendet werden können, d. i. für den Erlös von zweitem Zehnt gekauftes Vieh, damals überhaupt noch nicht gegeben hat. Aus dem Schriftvers (Ex 13, 6) : ועבדת את העבודה הזאת בחדש הזה „und du sollst diesen Dienst begehen in diesem Monat“ wird aber geschlossen, dass die Darbringung des Pesachopfers in alle Zukunft in Allem mit dem in Egypten dargebrachten ersten Pesachopfer übereinstimmen muss., so darf auch jedes Andere, das als Pflichtopfer dargebracht wird51 S. oben Note 40., nur von Nichtheiligem dargebracht werden. Wenn darum Jemand sagt: Ich verpflichte mich zu einem Dankopfer, zu einem Friedensopfer, so dürfen sie, da sie als Pflichtopfer dargebracht werden, nur von Nichtheiligem dargebracht werden52 wenn man nicht ausdrücklich erklärt hat, dass man sie vom zweiten Zehnt bringen will.. Giessopfer dürfen in jedem Falle nur von Nichtheiligem dargebracht werden53 weil sie ganz auf den Altar gegossen wurden, der Erlös des zweiten Zehnt sollte aber verzehrt werden, es durften deshalb dafür nur Opfer gekauft werden, die bis auf die auf den Altar kommenden Teile von den Eigentümern verzehrt wurden, nicht aber solche Opfer, von denen die Eigentümer gar nichts erhielten. Nach Maim, dürfen die נסכים, das sind die zu den Dankopfern gehörenden Wein und Mehlopfer, von denen hier in der Mischna zunächst die Rede ist, schon aus dem Grunde nur von Nichtheiligem genommen werden, weil es (Num. 16, 4) von diesen heisst: והקריב המקריב קרבנו לה׳ „der Darbringende soll als sein Opfer dem Ewigen darbringen ein Mehlopfer u. s. w.“, Mehl- und Weinopfer soll man nur von dem Seinigen darbringen, nicht aber von zweitem Zehnt, das zum Teil schon der freien Verfügung des Eigentümers entzogen ist.." ], [ "Alle Opfer1 Nur von Mehlopfern ist hier die Rede, die entsprechende Vorschrift für Tieropfer s. Temura III, 5., Gemeinde- wie Privatopfer, können von inländischem2 aus dem heiligen Lande. und von ausländischem, von altem und von neuem3 diesjährigem. [Getreide] dargebracht werden, ausgenommen das Omer und die beiden Brote, die nur von neuem4 weil es beim Omer (Lev. 23, 10) heisst : ראשית קצירכם „das Erste eurer Ernte“, und bei den beiden Broten (Lev. 23, 16): מנחה חדשה „ein Mehlopfer von dem neuen“. und nur von inländischem5 beim Omer heisst es : כי תבאו אל הארץ „wenn ihr kommen werdet in das Land“ und bei den beiden Broten : ממושבותיכם תביאו „von euren Wohnsitzen sollt ihr es bringen“. dargebracht werden. Alle werden nur vom besten dargebracht, und welches ist das beste? Michmas6 s. Esra 2, 27, eine Ortschaft nördlich von Jerusalem, dasselbe wie מכמש (1 Sam. 18, 2). In den Talmudausgaben steht dafür jedenfalls corrumpiert : מכניס. und Sanocha7 זנוחא, so nach ed. Lowe und dem Aruch zu lesen statt מזוגיחה ; es ist damit jedenfalls eine von den beiden Ortschaften זנוח (Jos. 16, 34 und 16, 66) gemeint, von denen die eine in der Niederung und die andere im Gebirge von Juda gelegen war. Die Talmudausgaben lesen: זטחא. sind erster Qualität8 אלפא = ᾰλφα, wie wir sagen: No. I. für Kernmehl, zweiter nach ihnen Chafarajim9 חפרים wird Jos. 19, 19 erwähnt, es lag im Norden von Jerusalem in der Ebene. Die Talmudausgaben lesen עפוריים oder עפריים, vielleicht das 2 Chron. 13, 19 genannte עפרין, das in der Nähe von Bethel gelegen zu haben scheint. Nach dem Talmud war עפריים so reich an Getreide, dass man sprichwörtlich sagte : תבן אתה מכניס לעפריים „willst du Stroh nach Afarajim bringen“ ? in der Ebene; das von allen Ländern ist tauglich, doch pflegte man es nur von dort zu bringen.", "Man bringt nicht10 Nach Raschi und Bartenura bezieht sich das Folgende nur auf das Omer und die beiden Brote, nach Tosafot und Tosfot Jomtob auf alle Mehlopfer. [von dem Getreide] von einem gedüngten Felde11 nach einer Erklärung, weil der Dünger den Geschmack der Frucht beeinträchtigt, nach einer anderen, weil zu befürchten ist, dass das Feld nicht genügend gedüngt worden ist und die Frucht deshalb minder gut ausfällt., und nicht von einem künstlich bewässerten Felde12 בית השלחין s. Bab. mez. IX Note 9. Durch die Trockenheit des Bodens leidet die Qualität der Körner., und nicht von einem Baumfelde13 ein Feld, auf dem zwischen dem Getreide auch Bäume wachsen. Die Bäume entziehen dem Boden Kraft und schaden dadurch dem Getreide., hat man davon gebracht, so ist es tauglich. Wie verfährt man damit14 um eine möglichst gute Frucht zu erzielen. ? Man pflügt15 ניר heisst ein unbebauter oder ausgeruhter Acker, der urbar gemacht und frisch gepflügt worden ist, daher das Zeitwort נר = urbar machen oder ein brach liegendes Feld frisch pflügen. es15a das Feld, dessen Getreide man benutzen will. im ersten Jahre um16 besät aber nur die eine Hälfte, während man die andere Hälfte, von welcher man im kommenden Jahre das Getreide benutzen will, brach liegen lässt. Im nächsten Jahre pflügt man dann wieder das ganze Feld um und besät nun die Hälfte, die im vorhergehenden Jahre brach gelegen hat, während man die andere Hälfte brach liegen lässt. So kann man aus demselben Felde jedes Jahr das Getreide, das man für die Opfer braucht, ziehen. und im zweiten Jahre besät man es 70 Tage vor Pesach17 da haben die Sonnenstrahlen schon die Kraft, auf die Entwicklung der Saaten einzuwirken., so bringt es reichlichen Ertrag an Kernmehl. Wie prüft man es18 das Kernmehl, um zu sehen, ob es genügend gesiebt ist. ? Der Schatzmeister steckt seine Hand hinein, bringt er Mehlstaub19 סלת ist der feste kernige Bestandteil des Mehles. Das Mehl wurde durch haarfeine Siebe gesiebt; was durch das Sieb hindurchging, war Mehlstaub und durfte nicht gebraucht werden, nur das in dem Sieb zurückbleibende Mehl durfte zu den Mehlopfern verwendet werden. an ihr heraus, so ist es untauglich, bis man es [nochmals] gesiebt hat. Ist es20 das Mehl oder der Weizen. wurmfrässig geworden, so ist es untauglich21 jedoch nur, wenn mehr als die Hälfte des Mehls oder des Weizens wurmfrässig geworden ist (Talmud). Nach Maimon. הלכות איסורי מזבח VI, 11 ist jedoch die Tauglichkeit schon fraglich, wenn auch nur ein Korn zur grösseren Hälfte wurmfrässig geworden ist..", "Tekoa22 תקועה die in der Bibel öfters erwähnte Stadt תקוע, südöstlich von Bethlehem (Neubauer, la géographie du Talmud, S. 129), nach Grätz (Gesch. d. Jud. IV Note 87) und Bacher (Ag. der Tann. 11, 76) eine gleichnamige Stadt in Galiläa. Vgl. Petuchowski, Tanna R. Ismael, S. 20, N. 51; Monatssehr. 1906, 569, N. 5. ist erster Qualität für Öl; Abba Saul sagt: Als zweites nach ihm kommt Regeb23 רגב nach Neub. 247 wahrscheinlich identisch mit der Festung Ragaba, bei deren Belagerung nach Josephus (Ant. XIII, 15, 5) Alexander Jannai seinen Tod gefunden hat. jenseits des Jordans. Das von allen Ländern war tauglich, doch pflegte man es nur von dort zu bringen. Man bringt nicht solches von einem gedüngten Felde, und nicht von einem künstlich bewässerten Felde, und nicht solches, wo dazwischen anderes gesät worden ist, hat man davon gebracht, so ist es tauglich. Man bringt nicht aus unreifen Oliven bereitetes24 אנפיקנון = ὀμφάϰινον aus unreifen Früchten bereitetes, nach dem Talmud Öl, das aus Oliven bereitet ist, die nicht ein Drittel ihrer Reife erlangt haben ; das Öl ist bitter und minderwertig., hat man es gebracht, so ist es untauglich24a die Talmudausgaben lesen : כשר, ebenso die Mischn. ed. Lowe.. Man bringt nicht solches von trockenen Oliven25 גרגר, ursprünglich Bezeichnung für das runde Korn (von גרר = גלל), bedeutet bei der Traube die einzelne runde Beere, dann auch die einzelne Olive (Jes. 17, 6). Besonders die ganz ausgereifte und durch die Sonnenstrahlen zusammengezogene Olive scheint mit גרגר bezeichnet zu werden ; so erklärt Maimon, das Wort מגרגר in Tohorot IX, 6 המגיח זיתיו בגג לגרגרם : wer seine Oliven auf das Dach legt, גרעינין Kerne aus ihnen zu machen, d. h. sie zu trocknen und kernig zu machen. S. auch weiter in der folgenden Mischna מגרגרו בראש הזית und מגרגרו בראש הגג und die Noten dazu., die im Wasser aufgeweicht26 Der Aruch und ebenso Raschi erklären גרגרים שנשרו במים : Oliven, die vom Baume heruntergefallen sind (נשרו von נשר = abfallen) und im Wasser gelegen haben ; Tosfot Jomtob scheint unter גרגרים die Oliven kerne verstanden zu haben. worden sind, nicht solches von eingelegten27 Zum Essen bestimmte Oliven pflegte man in Salzwasser einzulegen, s. Tohorot IX, 5, 6. und nicht von gesiedeten, hat man davon gebracht, so ist es untauglich.", "Drei [Behandlungsarten28 Der Aruch, Raschi (in der Erklärung, die er im Namen seiner Lehrer anführt) und Bartenura erklären das שלשה זיתים folgendermassen : Zu drei verschiedenen Zeiten werden die Oliven zur Ölbereitung gepflückt, weil nicht alle Oliven auf demselben Baume zu gleicher Zeit reif werden. Zuerst werden die Früchte auf dem Gipfel des Baumes (בראש הזית) reif, weil diese am meisten von der Sonne beschienen werden, diese werden deshalb zuerst gepflückt. Dann reifen die Früchte an dem oberen Teil der Stämme, soweit dieselben über die in der Nähe gelegenen Hausdächer (בראש הגג) hinausragen, auch diese erhalten noch reichlich Sonne, wenn auch nicht so viel wie die am Gipfel, sie können daher erst später gepflückt werden. Zuletzt werden die Früchte an dem unteren Teil der Bäume gepflückt, diese werden von den Hausdächern überschattet, sie werden deshalb überhaupt nicht vollkommen reif, werden deshalb zuletzt gepflückt und müssen nach dem Pflücken erst durch eine besondere Prozedur mürbe gemacht werden. Schwierig erscheint nach dieser Erklärung der Ausdruck מגרגרו in מגרגרו בראש הזית und מגרגרו בראש הגג, das danach mit ״die einzelnen reif gewordenen Oliven (גרגרים) sorgsam abpflücken״ zu übersetzen ist, eine Bedeutung, die dieses Wort sonst nirgends hat ; ebenso schwierig und gesucht ist die Auslegung, die für das מגרגרו בראש הגג gegeben wird. Einleuchtender erscheint die erste Erklärung Raschis, die deshalb der obenstehenden Übersetzung zu Grunde gelegt ist. der] Oliven gibt es, und durch sie [gewinnt man] je drei Sorten von Öl. Die erste Art ist: Man lässt sie oben auf29 בראש חזית bedeutet ebenso wie das folgende בראש חגג nicht „auf dem Gipfel“ sondern einfach „oben auf“ dem Baume, dem Dach, wie חאומנין קורין בראש האילן Berachot II, 4. dem Ölbaume ganz reif werden30 man lässt sie so lange auf dem Baume, bis die Sonne sie zu גרגרים gemacht d. h. so weit ausgereift hat, dass sie sofort zur Ölbereitung benutzt werden können s. oben Note 25., dann zerstösst31 בתש = in einem Mörser stampfen, zerstossen, dasselbe wie das biblische כתת s. Lev. 24, 2. man sie, dann tut man sie in den Korb32 in welchem man sie in die Kelter zum Pressen trägt. — R. Jehuda sagt: ringsum den Korb33 man tut die zerstossenen Oliven nicht auf den Boden des Korbes, sondern klebt sie an die Seitenwände des Korbes an, so dass das von ihnen ablaufende Öl an den Wänden entlangfliesst und dadurch geklärt wird, bevor es an den Boden gelangt. — das ist die erste Sorte34 das Öl, das auf diese Weise von selbst aus dem Korbe in ein darunter gestelltes Gefäss abfliesst, das stellt die beste Sorte Öl dar.; dann presst man sie35 die in dem Korbe zurückgebliebenen Oliven mit den Kernen. unter einem Balken36 dem Pressbalken, wobei auch die Kerne zerbrochen werden. — R. Jehuda sagt: mit Steinen37 nicht mit dem Pressbalken, weil durch den zu starken Druck auch der Bodensatz mit abfliessen würde. —, das38 das auf diese Weise gewonnene Öl. ist die zweite Sorte; dann zermahlt und presst man sie39 die nach dem ersten Pressen zurückgebliebene Masse. nochmals, das ist die dritte Sorte; die erste Sorte ist für den Leuchter, die übrigen für die Mehlopfer. Die zweite Art ist: Man lässt sie40 die Oliven, die auf dem Baume nicht ganz die nötige Reife erlangt haben. oben auf41 S. Note 29. Raschi in der zweiten Erklärung, die er im Namen seiner Lehrer gibt, erklärt das מגרגרו בראש הגג : man pflückt die Oliven ab, die nicht auf dem Gipfel, sondern an dem tiefer gelegenen Teile des Baumes wachsen, sodass man sie auf dem Dache des Hauses stehend abpflücken kann. dem Dache reif werden, dann zerstösst man sie und tut sie in den Korb — R. Jehuda sagt: ringsum den Korb — das ist die erste Sorte; dann presst man sie unter einem Balken — R. Jehuda sagt: mit Steinen —, das ist die zweite Sorte; dann zermahlt und presst man sie nochmals, das ist die dritte Sorte; die erste Sorte ist für den Leuchter, die übrigen für die Mehlopfer. Die dritte Art ist: Man häuft42 עטן arab. عطن = Oliven zur Gährung oder zum Mürbewerden aufhäufen. sie im Hause43 Die Talmudausgaben lesen בבית הבד = in der Kelter. auf, bis sie mürbe werden44 ילקה wörtlich: geschlagen, angeschlagen werden., trägt sie dann hinauf und lässt sie oben auf dem Dache trocknen45 von der Feuchtigkeit, die sie zusammengedrängt auf einem Haufen liegend infolge der Hitze, die sich bei dem Gährungsprozess entwickelt, ausschwitzen., dann zerstösst man sie und tut sie in den Korb — R. Jehuda sagt: ringsum den Korb —, das ist die erste Sorte; dann presst man sie unter einem Balken — R. Jehuda sagt: mit Steinen —, das ist die zweite Sorte; dann zermahlt und presst man sie nochmals, das ist die dritte Sorte; die erste ist für den Leuchter, die übrigen für die Mehlopfer.", "Die erste Sorte der ersten Art, über sie geht nichts, die zweite der ersten und die erste der zweiten sind einander gleich46 an Güte. Zu den Opfern soll man stets vom besten, was man hat, nehmen (s. oben Mischna 1) ; wenn man deshalb Öl zu einem Mehlopfer braucht und man hat solches der zweiten Sorte von der ersten Art und der ersten Sorte von der zweiten Art, so ist es gleich, welches von beiden man nimmt, da sie beide in der Güte einander gleich sind. Für den Leuchter darf trotzdem nur Öl der ersten Sorte von jeder der drei Arten genommen werden, weil dafür ausdrücklich שמן זית זך vorgeschrieben ist d. h. klares Olivenöl, das ist das Öl, welches noch vor dem Pressen nach dem Zerstossen beim Hineintun in den Korb von selbst abfliesst., die dritte der ersten und die zweite der zweiten und die erste der dritten sind einander gleich, die dritte der zweiten und die zweite der dritten sind einander gleich, die dritte der dritten, unter sie geht nichts. Auch für die Mehlopfer sollte eigentlich klares Olivenöl erforderlich sein; wenn für den Leuchter, wo es nicht zum Essen bestimmt ist, klares Olivenöl erforderlich ist, müsste da nicht für die Mehlopfer, wo es zum Essen bestimmt ist, erst recht klares Olivenöl erforderlich sein ? Die Schrift sagt aber47 Exod. 27, 20. Über den Ausdruck תלמוד לומר s. Hoffmann, Magazin Jahrg. 1893 S. 148., wonach תלמוד eine Beweisstelle aus der heiligen Schrift bedeutet, aus der eine Lehre abgeleitet wird.: „klares, gestossenes zum Leuchten“, aber nicht klares, gestossenes zu den Mehlopfern.", "Von wo brachte man den Wein? Keruthim48 קרותים, in den Talmudausgaben und ed. Lowe קרוחים, nach Neubauer S. 83 vielleicht die Stadt Coreae im nördlichen Judaea (Joseph. Ant. XIV, 3, 4). und Hattulim49 הטולים, in den Talmudausgaben עטולין, nach Neub. ibid, das jetzige Kefr Hatla, nördlich von Gilgal. waren erster Qualität für Wein, zweiter nach ihnen Beth Rimma50 בית רמה in derselben Gegend gelegen, führt noch heute den gleichen Namen. und Beth Laban51 בית לבן nach Neub. das heutige Luban. im Gebirge und Kefar Signa52 כפר סגנה nach Neub. vielleicht das heutige Sukneh in der Nähe von Jaffa. in der Ebene. Von allen Ländern war er tauglich, doch pflegte man ihn nur von dort zu bringen. Man bringt nicht solchen von einem gedüngten Felde, und nicht von einem künstlich bewässerten Felde, und nicht solchen, wo dazwischen Anderes gesät worden ist, hat man davon gebracht, so ist es tauglich. Man bringt keinen Trockenbeerwein53 אליוסטן, in den Talmudausgaben הליסטיון, ηλιαστὀν, Wein aus Trauben, die man zur Verminderung ihres Wassergehaltes nach der Reife entweder am Weinstocke selbst oder, nachdem sie abgeschnitten sind, in der Sonne hat trocknen lassen., hat man ihn gebracht, so ist es tauglich. Man bringt keinen alten54 der über ein Jahr alt ist, weil er dann nicht mehr seine ursprüngliche Röte hat. Wein, dies die Worte Rabbis; die Weisen erklären ihn für tauglich. Man bringt keinen süssen55 weil er nicht so kräftig ist wie der herbe., keinen geschwefelten56 der in geschwefelten Fässern gelagert hat; nach Anderen : Wein aus Trauben, deren Herbe man durch Räuchern gemildert hat; nach Maim. Wein, der in schlecht riechenden Fässern gelagert und von dem Geruch angezogen hat., keinen gekochten, hat man davon gebracht, so ist es untauglich. Man bringt nicht von dem an Spalieren57 wo die Trauben zu weit von dem Erdboden entfernt wachsen., sondern von dem am Boden gewachsenen58 der die Kraft unmittelbar aus dem Boden zieht., und nur von [gehörig] bearbeiteten59 die Erde musste rings um den Weinstock zweimal im Jahre aufgehackt und begossen werden. Weinbergen.", "Man tat ihn nicht in grosse Kufen60 weil durch das häufigere Abfüllen der zurückbleibende Wein leidet. hinein, sondern in kleine Fässer, und man füllte die Fässer nicht bis zum Rande, damit sein Geruch sich verbreiten konnte61 in dem frei bleibenden Raum sollte sich der aus dem Wein aufsteigende Duft sammeln, während bei vollgefülltem Fasse der Duft, sobald das Fass geöffnet wird, nach aussen entweicht und verloren geht.. Man brachte nicht von dem an der Oberfläche62 des Fasses. wegen des Kahms63 der mehlartige Pilzüberzug, welcher sich auf der Oberfläche des Weins bildet., und nicht von dem am Boden wegen der Hefe, sondern nur von dem im mittleren Drittel64 משלישה ומאמצעה = nur von einem Drittel des Fasses und zwar aus der Mitte, nicht von dem oberen und nicht von dem unteren Drittel. Bart, und Tosfot Jomtob erklären: von der Mitte des mittleren Drittels, indem sie das Suffix von ומאמצעה auf שלישה beziehen ; dann wäre aber die Bestimmung משלישה ganz überflüssig, da die Mitte des mittleren Drittels die Mitte des Fasses ist.. Wie wurde er65 der Wein auf seine Reinheit. geprüft? Der Schatzmeister sass dabei und hatte den Stab in seiner Hand, strömte Gischt66 Die Mischna-Ausgaben lesen: הגיד, die Talmudausgaben und der Aruch: הגיר, gemeint ist der Kahm oder die Hefe, die beim Ausstrümen des Weins mit herausgeschleudert werden ; גיד = Ader, weil diese festen Bestandteile die Flüssigkeit wie Adern durchziehen, גיר = Gischt, Schaum, welche sich um diese festen Bestandteile bilden. Subj. zu זרק ist der Wein. heraus, so klopfte er mit dem Stabe67 zum Zeichen, dass mit dem Abfüllen innegehalten werden soll. Nach dem Talm. schadet das Sprechen beim Abfüllen dem Duft des Weines, deshalb wurde dabei nicht gesprochen, sondern nur durch Aufstossen des Stabes das Zeichen gegeben.. R. Jose, Sohn des R. Jehuda, sagt: Wein, der sich mit Kahm überzogen hat, ist untauglich, denn es heisst: „fehlerfrei68 Num. 28, 19. 20. sollen sie euch sein und ihre Mehlopfer“ „fehlerfrei69 Num. 28, 31. Die Vorschrift: תמימים יהיו לכם bezieht sich ebenso wie auf die Schlachtopfer auch auf die Mehl- und Giessopfer, deshalb sind auch diese untauglich, wenn das Mehl oder der Wein nicht fehlerfrei ist. sollen sie euch sein und ihre Giessopfer“." ], [ "Zwei Trocken-Masse gab es im Heiligtum: ein Zehntel1 S. VII, Note 3. und ein halbes Zehntel2 Es gab nicht nur ein Zehntel-Mass und ein Halbzehntel-Mass, sondern alle Gefässe im Heiligtum waren in mehreren Exemplaren vorhanden, aber es gab Massgefässe für Trockenes nur von 1 Zehntel und von ½ Zehntel Inhalt.; R. Meïr sagt: ein Zehntel, ein Zehntel3 Nach R. Meir gab es zweierlei Zehntel-Masse, ein kleineres, das erst, wenn man das Mehl über den Rand hinaus aufhäufte, ein Zehntel fasste, und ein grösseres, das glatt gestrichen ein Zehntel fasste. Mit dem grösseren wurde das Mehl für die Pfannenopfer des Hohenpriesters gemessen, weil hierbei das Zehntel Mehl wieder in zwei halbe Zehntel geteilt werden musste (s. weiter) und, wenn man mit dem kleineren gehäuften Mass gemessen hätte, beim Umschütten ein Vorbeischütten schwer zu vermeiden gewesen wäre; mit dem kleineren Masse wurde das Mehl für alle anderen Mehlopfer gemessen. Nach Ansicht der Weisen gab es nur eine Art von Zehntel-Mass, das glatt gestrichen ein Zehntel fasste, und mit dem das Mehl für alle Opfer gemessen wurde (Talmud). und ein halbes Zehntel. Wozu diente das Zehntel? Es diente als Mass für alle Mehlopfer; man mass nicht das für einen Stier4 für den als Beigabe ein Mehlopfer von 3 Zehnteln vorgeschrieben war. mit einem drei [Zehntel] und nicht das für einen Widder5 für den als Beigabe ein Mehlopfer von 2 Zehnteln vorgeschrieben war. mit einem zwei [Zehntel-Mass], sondern man mass [auch] sie zu Zehnteln. Wozu diente das halbe Zehntel? Es diente als Mass für die Pfannenopfer des Hohenpriesters, für die eine Hälfte am Morgen und die andere Hälfte am Abend6 S. oben IV, 5 und dort Note 40..", "Sieben Flüssigkeits-Masse gab es im Heiligtum: ein Hin6a l Hin = 12 Log., ein halbes Hin, ein Drittel-Hin und ein Viertel-Hin, ein Log, ein halbes Log und ein Viertel-Log. R. Elieser, Sohn des Zadok, sagt: Kerben7 שנתות nach Raschi Sabb. 80 b kleine Ausbuchtungen in der Seitenwand des Gefässes. waren an dem Hin8 die ¼ und ein ½ Hin anzeigten, man brauchte deshalb hierfür keine besonderen Gefässe. Als Grund dafür, dass grade bei dem Hin auch das ½, ⅓ und ¼ in dem ganzen Hin-Masse abgemessen wurden und nicht auch bei dem Log, wird angegeben, dass es bei dem Hin heisst: ,שלישית ההין ,חצי ההין רביעית ההין eine Hälfte des Hin, ein ⅓ des Hin, ein ¼ des Hin; die Ausdrücke; חצי לוג und רביעית לוג dagegen werden in der heiligen Schrift überhaupt nicht erwähnt., bis dahin für einen Stier9 für den als Beigabe ½ Hin Wein und Öl vorgeschrieben war., bis dahin für einen Widder10 ⅓ Hin., bis dahin für ein Lamm11 ¼ Hin.. R. Simon sagt: Ein Hin war überhaupt nicht vorhanden, wozu hätte auch das Hin dienen sollen12 Bei keinem Opfer war ein ganzes Hin vorgeschrieben. Ein einziges Mal wurde ein solches Mass gebraucht, zur Herstellung des Salböls durch Mose (Exod. 30, 24). Dieses durch Mose hergestellte Salböl reichte, so lange der Tempel stand, es wurde deshalb niemals wieder anderes hergestellt. Nach R. Elieser, Sohn des R. Zadok, war deshalb dieses Massgefäss sofort nach dem Gebrauch vergraben worden, nach Ansicht der Weisen wurde es unter den übrigen Massgefässen im Tempel weitergeführt. ? Sondern13 die Überlieferung, dass es im Heiligtume 7 Flüssigkeitsmasse gab, ist richtig, aber an Stelle des Hin war noch ein Mass von 1½ Log vorhanden. ein Mass von anderthalb Log war ausserdem noch vorhanden, das diente als Mass für das Mehlopfer des Hohenpriesters14 zu welchem 3 Log Öl genommen wurden (Talm. 51a)., für die anderthalb Log am Morgen und die anderthalb Log am Abend15 1½ Log für das eine halbe Zehntel Mehl und 1½ Log für das andere halbe Zehntel. (S. oben IV, Note 40). Nach der Erklärung des Abraham ben David, wonach von den 12 am Vormittag gebackenen Kuchen 6 am Vormittag und 6 am Nachmittag dargebracht wurden, ist das לוג ומחצה בבקר ולוג ומחצה בין הערבים verständlich. Schwerer zu verstehen ist es nach der Erklärung des Maim., wonach jeder der 12 Kuchen in zwei Hälften geteilt und von jedem Kuchen die eine Hälfte am Vormittag und die andere Hälfte am Nachmittag dargebracht wurde. Waren doch die 12 halben Kuchen, die am Vormittag dargebracht wurden, aus beiden Zehnteln Mehl und aus beiden 1½ Log Öl bereitet und ebenso die 12 halben Kuchen, die am Nachmittag dargebracht wurden. Wozu wurden da überhaupt die 8 Log erst in zwei Hälften geteilt und ebenso das ganze Zehntel in zwei halbe Zehntel ?.", "Wozu gebrauchte man das Viertel-Log? Für das Viertel-Log Wasser für den Aussätzigen16 Am Tage seiner Reinigung wurden für den Aussätzigen zwei Vögel genommen, von denen der eine über einem Gefäss mit Quellwasser geschlachtet wurde, so dass das Blut in das Wasser hineinfloss und sich mit ihm vermischte; mit diesem Wasser wurde dann der Aussätzige besprengt (Lev. 14, 5—7. 51). Nach der Tradition musste hierzu ein Viertel-Log Wasser genommen werden; in einer grösseren Menge Wasser wäre das wenige Blut eines kleinen Vogels nicht mehr zu erkennen, bei einer kleineren Menge würde das Wasser in dem vielen Blut eines grossen Vogels nicht mehr zu erkennen gewesen sein (Sota 16 b). und für das Viertel-Log Öl für den Nasir17 für die Kuchen und Fladen, die derselbe am Ende seines Nasirats darzubringen hatte (Num. 6, 15). Dass hierzu nur ¼ Log zu verwenden war, war traditionelle Bestimmung (Talm. 89 a). Übrigens wurde das Viertel-Log auch als Mass bei dem Pfannenopfer de Hohenpriesters gebraucht, um die 3 Log Öl auf die 12 Kuchen, auf jeden Kuchen ¼ Log Öl, zu verteilen.. Wozu diente das halbe Log? Für das halbe Log Wasser für die des Ehebruchs verdächtige Frau18 Num. 5, 17 (vgl. Sota 11, 2). und für das halbe Log Öl beim Dankopfer19 für die dreierlei Arten Kuchen, die mit dem Dankopfer dargebracht wurden. Nach der traditionellen Bestimmung wurde ½ Log Öl dazu verwendet, und zwar ¼ Log für die ungesäuerten Kuchen und Fladen zusammen, und ¼ Log für die aus reichlich getränktem Mehl (סלת מרבכת) bereitete dritte Art Kuchen, zu denen also doppelt soviel Öl verwendet wurde wie zu jeder der beiden anderen Arten (Talm. 89 a). Auch dieses halbe Log wurde noch zu einem anderen Zwecke gebraucht, nämlich zum Abmessen des Öls für den Leuchter, s. weiter in der Mischna.. Mit dem Log wurde [das Öl] für alle Mehlopfer20 für die nicht ein kleineres oder grösseres Mass Öl vorgeschrieben war. gemessen. Selbst wenn man ein Mehlopfer von 6021 mehr als 60 Zehntel dagegen durften nicht in einem Gefäss gemengt werden, s. weiter XII, 4 Zehnteln brachte, tat man 60 Log [Öl] hinein; R. Elieser, Sohn des Jakob, sagt: Selbst zu einem Mehlopfer von 60 Zehnteln war nur das eine Log erforderlich, denn es heisst22 Lev. 14, 21.: „zum Mehlopfer und ein Log Öl“23 zu jedem Mehlopfer, einerlei wieviel Mehl dazu genommen wird, gehört nur ein Log Öl.. Sechs24 das 6 Log-Mass, das ist das halbe Hin, wurde gebraucht… für einen Stier, vier25 das 4 Log-Maes, das ist ⅓ Hin. für einen Widder, drei26 das 3 Log-Mass, das ist ¼ Hin. für ein Lamm, dreieinhalb27 hierfür gab es kein besonderes Massgefäss. für den Leuchter, ein halbes28 מחצי die 3½ Log setzten sich zusammen aus den siebenmal ½ Log, die für die sieben Lichte gebraucht wurden. Die Talmudausgaben lesen חצי. Log für jedes Licht29 Ein halbes Log Öl reichte für die längste Winternacht. Waren die Nächte kürzer und blieb Öl übrig, so wurde es früh beim Reinigen des Leuchters herausgenomen und frisches Öl hineingetan. Nach Anderen wurden je nach der Länge der Nächte dünnere oder dickere Dochte verwendet..", "Man kann Giessopfer30 Nach Barten., der die Erklärung Raschi’s zur Mischna wiedergibt, sind unter נסכים hier מנחות נסכים zu verstehen, d. h. die zu den Tieropfern gehörenden Mehlopfer (s. Sebach. IV Note 18). Nach der Ausführung im Talmud kann aber die Mischna hier nicht von Mehlopfern sprechen, da solche überhaupt nicht mit einander vermischt werden dürfen. Für die Mehlopfer gilt in dieser Beziehung dasselbe wie für die Tieropfer, dass jedes Opfer stets für sich dargebracht werden muss. Es wird dieses damit begründet, dass es nach Aufzählung der darzubringenden Opferstücke in der Schrift (Lev. 3, 11) heisst: והקטירו הכהן der Priester soll „es“ darbringen, nicht einfach והקטיר הכהן, das wolle besagen, dass das Opfer, die davon darzubringenden Opferteile, für sich allein, aber nicht mit anderen Opferstücken vermischt, auf den Altar gebracht werden sollen. Dieselbe Bestimmung gilt auch für die Mehlopfer, die ja auch auf dem Altar geopfert werden. Unter נסכים in der Mischna sind hier daher nicht Mehlopfer, sondern die zu den Tieropfern gehörenden Weinopfer zu verstehen. Für diese gilt die Bestimmung nicht, dass jedes Opfer nur für sich allein und nicht mit anderen vermischt dargebracht werden darf, da der Ausdruck והקטיר auf Weinopfer ja nicht anzuwenden ist. Trotzdem dürfen nach rabbinischer Verordnung auch Weinopfer nicht mit einander vermischt werden, so lange die dazu gehörigen Mehlopfer noch nicht dargebracht sind, weil zu befürchten ist, dass man sonst auch die Mehlopfer mit einander vermischen wird ; sind aber die Mehlopfer bereits dargebracht oder unabsichtlich mit einander vermischt worden, so darf man die Weinopfer vermischen und zusammen darbringen. Das alles gilt jedoch nur für gleichartige Weinopfer, d. h. für solche Opfer, bei denen das Verhältnis zwischen dem darzubringenden Quantum Mehl und Wein das gleiche ist. Ungleichartige Weinopfer dagegen dürfen nach Maim. (פירוש המשניות und הלכות תמידין ומוספין X, 18. 19) unter keinen Umständen mit einander vermischt werden, nach dem כסף משנה z. St. (s. auch Tosfot Jomtob) nur dann, wenn die dazu gehörenden Mehlopfer bereits dargebracht worden sind, nicht aber, wenn sie mit einander vermischt worden sind. Nach Raschi (s. die Erklärungen des לחם משנה zum Maim. z. St.) dürfen gleichartige Weinopfer unter allen Umständen mit einander vermischt werden, ungleichartige nur, wenn die Mehlopfer bereits dargebracht oder mit einander vermischt worden sind. von Widdern mit Giessopfern von Stieren vermischen31 zu einem Widder gehören 2 Zehntel Mehl und ⅓ Hin = 4 Log Wein, es kommen also auf jedes Zehntel Mehl 2 Log Wein. Zu einem Stiere gehören 3 Zehntel Mehl und ½ Hin = 6 Log Wein, auch hier kommen auf ein Zehntel Mehl 2 Log Wein; die Weinopfer von Widdern und Stieren sind also gleichartig., Giessopfer von Lämmern mit Giessopfern von Lämmern32 einer anderen Opferart, da zu allen Lämmern gleichmässig 1 Zehntel Mehl und ¼ Hin = 3 Log Wein gehören., die von einem Privatopfer mit denen von einem Gemeindeopfer, die von heute mit denen von gestern33 d. h. mit Giessopfern, die zu Opfertieren gehören, die schon am vorhergehenden Tage dargebracht worden sind. Die Mehl- und Weinopfer, die zu den Tieropfern gehören, brauchen nicht an demselben Tage wie diese dargebracht zu werden (s. Sebach. IV Note 19)., aber man darf nicht Giessopfer von Lämmern mit Giessopfern von Stieren und Widdern vermischen34 weil bei den Lämmern auf 1 Zehntel Mehl 3 Log Wein kommen, bei den Stieren und Widdern dagegen nur 2 Log, die Weinopfer also nicht gleichartig sind.. Hat man diese für sich gemengt35 Dieser zweite Absatz der Mischna bezieht sich nicht auf die Weinopfer, sondern auf die Mehlopfer. Für das mit dem Mehl zu vermengende Öl sind dieselben Masse vorgeschrieben wie für den Wein: für die 3 Zehntel Mehl beim Stier ½ Hin = 6 Log und für die 2 Zehntel Mehl beim Widder ⅓ Hin = 4 Log, das sind bei beiden für je ein Zehntel Mehl 2 Log, und für das eine Zehntel Mehl beim Lamm ¼ Hin = 3 Log Öl; die Mehlopfer von Stieren und Widdern, sind also inbezug auf das mit ihnen zu vermengende Öl gleichartig, diese und die von Lämmern dagegen ungleichartig. und diese für sich und dann haben sie sich vermischt, so sind sie tauglich36 und dürfen zusammen dargebracht werden. Aus dem והקטירו הכהן (oben Note 30) wird nur geschlossen, dass jedes Opfer für sich dargebracht werden und nicht eines mit dem anderen vermischt werden soll; sind aber Opfer unabsichtlich mit einander vermischt worden, so bleiben sie trotzdem tauglich und dürfen dann zusammen dargebracht werden. Hier wird kein Unterschied zwischen gleichartigen und ungleichartigen Opfern gemacht, weil ja hier jedes Opfer für sich mit dem dazu gehörenden Öl vorschriftsmässig gemengt worden und erst nachher die Opfer mit einander vermischt worden sind., wenn aber, bevor man gemengt hat, so ist es untauglich37 Nach Maim. (s. פירוש המשניות) und dem כסף משנה zur oben angeführten Stelle ist es gleich, ob die Opfer gleichartig oder ungleichartig sind, in jedem Falle sind die Opfer durch die Vermischung untauglich geworden und können nicht mehr dargebracht werden, da es unmöglich ist, nachdem die Opfer sich vermischt haben, jedes Opfer nur mit seinem Öl zu mengen, ein Mengen mit dem Öle eines anderen Opfers aber, selbst eines gleichartigen, ein Verstoss gegen die Bestimmung ist, dass Opfer mit einander nicht vorsätzlich vermischt werden dürfen. Nach Tosf. Jomt. dagegen trifft diese Bestimmung hier gar nicht zu, weil sie sich nur auf zum Darbringen fertige Opfer oder Opferteile bezieht, wie die Fettteile, auf die sich das והקטירו in der Schrift bezieht, nicht aber auf das noch gar nicht mit einander vermengte Mehl und Öl. Handelt es sich deshalb um gleichartige Opfer und hat sich z. B. das Mehl des einen Opfers mit dem Mehl des anderen vermischt, so mengt man das ganze Mehl mit dem Öl beider Opfer, da ja beide Opfer mit dem verhältnismässig gleichen Quantum Öl gemengt werden sollen, und bringt dann das Ganze zusammen dar. Die Mischna spricht nur von dem Fall, dass ungleichartige Opfer vor dem Mengen mit einander sich vermischt haben, da ist durch die Vermischung das Ganze zum Darbringen untauglich geworden. Denn das ganze Mehl nun mit dem Öl beider Opfer zu mengen geht nicht an, weil bei gleichmässigem Mengen des Mehls beider Opfer mit dem Öl beider Opfer das Mehl des einen Opfers mit zu viel, das des anderen mit zu wenig Öl gemengt sein würde. Das Mehl und das Öl, ohne es mit einander zu mengen, darzubringen, ist aber auch nicht erlaubt, denn, wenn das Unterbleiben des Mengens auch sonst kein Hinderungsgrund für das Darbringen des Opfers bedeutet, so doch nur dann, wenn das Mengen nach Vorschrift möglich gewesen wäre (ראוי לבילה), hier aber konnten die Opfer ja gar nicht mehr vorschriftsmassig gemengt werden.. Zu dem Lamm, das mit dem Omer dargebracht wurde38 am zweiten Tage des Pesachfestes., gehörte, obwohl für das dazu gehörige Mehlopfer ein doppeltes Mass39 Zwei Zehntel Mehl anstatt des sonst für Mehlopfer vorgeschriebenen einen Zehntel (s. Lev. 23, 13). vorgeschrieben war, doch nicht ein Giessopfer von doppeltem Mass40 Als Giessopfer wird ausdrücklich in der Schrift nur ein Viertel Hin — 3 Log Wein vorgeschrieben, wie für jedes andere Opferlamm; aber auch für das Mehlopfer wurde, trotzdem es aus zwei Zehnteln Mehl bestand, nur dasselbe Mass, 3 Log, Öl genommen, wie sonst für das Mehlopfer von einem Zehntel Mehl (Talmud)..", "Bei allem Messen im Heiligtum wurde gehäuftes Mass gemessen, ausser bei dem für den Hohenpriester41 Die Mischna gibt hier die Ansicht des R. Meir wieder (s. oben Note 3), denn nach der Ansicht der Weisen wurde das Mehl zu allen Mehlopfern nur gestrichen gemessen. Auch nach R. Meir gab es nur das eine Zehntel-Mass, in welchem das Mehl für alle Opfer ausser dem des Hohenpriesters gehäuft gemessen wurde, מדות ist deshalb hier in der Bedeutung von מדידות = Messungen zu verstehen., da war das Aufzuhäufende schon in ihm selbst enthalten42 das Mass, in welchem das Mehl für das Pfannenopfer des Hohenpriesters gemessen wurde, fasste so viel wie das andere Mass gehäuft.. Bei den Flüssigkeits-Massen ist das Überlaufende43 Nach Bart, bedeutet בירוצין das über den oberen Rand des Gefässes Gehäufte, es wäre also gleichbedeutend mit גודש. danach würde dieser zweite Absatz der Mischna nicht mehr die Ansicht des R. Me’ir wiedergeben wie der erste, denn nach R. Meir wurde ja auch bei den Trocken-Massen gehäuft gemessen und musste demnach auch das Gehäufte mit zu dem Opfer gehören. Nach den anderen Erklärern bedeutet בירוצין das Überlaufende, das beim Eingiessen oder Einschütten in das Gefäss, sobald es voll ist, üb erläuft und an der Aussenwand des Gefässes hinabfliesst oder hinabfällt. heilig44 weil die Flüssigkeitsmasse nicht nur von innen, sondern auch von aussen gesalbt bzw. geheiligt worden sind, durch die Berührung wird daher auch das Überlaufende heilig und darf nicht mehr zu profanen Zwecken verwendet werden., bei den Trocken - Massen ist das Überlaufende nicht heilig45 weil diese nur von innen, nicht aber von aussen geheiligt worden sind.. R. Akiba sagt : Die Flüssigkeits Masse sind heilig, darum ist bei ihnen auch das Überlaufende heilig, die Trocken-Masse sind nicht heilig, darum ist bei ihnen das Überlaufende nicht heilig46 R. Akiba stimmt in der Sache mit dem ersten Tanna überein, nur in der Begründung weicht er von ihm ab. Nach Ansicht des R. Akiba sind allerdings die Flüssigkeits-Masse von innen und von aussen geheiligt worden, deshalb ist bei ihnen auch das Überlaufende heilig; die Trocken-Masse dagegen sind gar nicht geheiligt worden, das Mehl, das in die Gefässe hineinkommt, wird heilig, weil der Darbringende es zum Opfer bestimmt hat, das über das Gefäss hinausstehende dagegen, das zum Opfer nicht gebraucht wird, wird darum auch nicht heilig.. R.Jose sagt: Nicht deswegen47 R. Jose ist der Ansicht, weder die Flüssigkeit noch die Trocken-Masse sind von aussen geheiligt worden, trotzdem stimmt auch er in der Sache mit dem ersten Tanna und R. Akiba überein., sondern weil das Flüssige aufgerührt48 Beim Eingiessen von Flüssigkeit in ein Gefäss vermischt sich das Neuhinzukommende immer mit der Flüssigkeit, die bereits in dem Gefässe ist. Flieset daher zuletzt die Flüssigkeit über, so ist das, was überfliesst, nicht nur das zuletzt, nachdem das Gefäss bereits voll war, Hineingegossene, sondern es flieset auch von dem, was bereits in dem Gefässe war, mit über und, da dieses durch das Gefäss bereits heilig geworden ist, so ist auch das Überfliessende heilig. נעכר von עכר = trüben, aufrühren; eine andere Lesart ist נעקר, zu ergänzen ממקומו, die Flüssigkeit, die bereits in dem Gefässe ist, wird durch das Zugiessen von der Stelle gerückt. und das Trockene nicht aufgerührt wird.", "Zu allen Gemeinde- und Privatopfern49 vom Vieh, nicht aber bei Vogelopfern (8. Num. 15, 3). sind Giessopfer50 נסכים bedeutet hier die Mehl- und Weinopfer, die als Zugabe mit den Tieropfern dargebracht wurden. erforderlich, ausgenommen die Erstgeburt, der Zehnt, das Pesach-, das Sünd- und das Schuldopfer51 weil es in dem Abschnitt über die נסכים (Num. 16, 3) heisst: לפלא גדר או בנדבה, nur für die freiwillig dargebrachten Opfer sind נסכים vorgeschrieben, nicht aber für diese, die man verpflichtet ist darzubringen. Für die täglichen und die Musaf-Opfer werden, obwohl sie Pflichtopfer sind, in der Schrift ausdrücklich נסכים vorgeschrieben, ausgenommen sind nur die Böcke, die an den Festtagen als Sündopfer dargebracht wurden, weil Sündopfer niemals freiwillig dargebracht werden durften. Auch für die sonstigen Opfer, die an Festtagen dargebracht wurden, wie das עולת ראיה, das Ganzopfer, das jeder im Tempel Erscheinende an den Wallfahrtsfesten darbringen musste, waren נסכים vorgeschrieben, weil zu dem לפלא נדר או בנדבה (Num. 15, 3) die Schrift noch besonders hinzufügt: או במעריכם „oder Opfer, die ihr an euren Festen darbringt.“; nur das Sündopfer des Aussätzigen und sein Schuldopfer erfordern Giessopfer52 Das Mehlopfer wird in der Schrift (Lev. 14, 10) ausdrücklich vorgeschrieben. Dass auch ein Weinopfer dazu gehörte, wird aus dem unnötig wiederholten על העולה או לזבח (Num. 15, 5) geschlossen, das auf das Ganzopfer, das Sünd- und das Schuldopfer des Aussätzigen bezogen wird. Nach Barten, gehörten zu dem Sünd- und Schuldopfer des Aussätzigen deshalb נסכים, weil sie nicht wie andere Sündopfer für eine bestimmte Sünde dargebracht wurden; zu dem Sündopfer des Nasir dagegen gehörten keine נסכים, weil der Nasir das Sündopfer dafür darbringen musste, dass er durch Entsagung vom Weingenuss sich versündigt hatte..", "Bei allen Gemeindeopfern findet kein Aufstützen der Hände statt, ausser bei dem Stier, der für alle Gebots-Verletzungen dargebracht wurde53 gemeint ist der gewöhnlich פר העלם דבר genannte Stier, den die ganze Gemeinde darzubringen hatte, wenn sie auf Grund einer irrigen Entscheidung des obersten Gerichtshofes ein Vergehen begangen hatte, auf welches die Ausrottungsstrafe steht (8. Lev. 4, 13—21; Sebach. IV, Note 81)., und bei dem [in die Wüste] zu sendenden Bock54 Lev. 16, 21.; R. Simon sagt : auch bei den wegen Götzendienstes darzubringenden Böcken55 Die Talmudausgaben lesen שעיר. Gemeint sind die Böcke (s. die angeführte Note), welche die Gemeinde als Sündopfer darzubringen hatte, wenn sie auf Grund einer irrigen Entscheidung des obersten Gerichtshofs gegen ein זרה עבודה-Verbot sich vergangen hatte (Num. 15, 24).. Bei allen Privatopfern56 nur bei Viehopfern; bei Vogelopfern gab es kein Aufstützen der Hände. ist das Aufstützen der Hände erforderlich, ausser bei der Erstgehurt, dem Zehnt und dem Pesachopfer57 weil es heisst (Lev. 3, 2) : וסמך ידו על ראש „קרבנו״ auf „sein“ Opfer, das er zu seiner Sühne oder, damit es ihm Wohlgefallen erwirke (לרצונו), darbringt; Erstgeburt und Zehnt dagegen sind an sich heilig, und auch das Pesachopfer wird nicht לרצונו dargebracht.. Der Erbe stützt die Hände auf58 auf das Opfer des Vaters, der gestorben ist und ein schon zum Opfer bestimmtes Tier hinterlassen hat., bringt die Giessopfer59 aus der Hinterlassenschaft des Vaters zu dem von diesem !unterlassenen Opfer. dar und kann vertauschen60 wenn er das Opfer mit einem anderen vertauscht, so ist auch dieses heilig..", "Das Handaufstützen kann jeder vollziehen, ausgenommen sind: ein Taubstummer, ein Irrsinniger, ein Minderjähriger61 weil bei ihnen das Verständnis für die Bedeutung der Handlung fehlt., ein Blinder62 Bei dem פר העלם דבר (s. oben Note 68) mussten Mitglieder des obersten Gerichtshofes die סמיכה vollziehen; ein Blinder konnte nicht Mitglied des Gerichtshofes sein. Aus der Wort-Analogie וסמכו (Lev. 4, 16) und וסמך bei den anderen Opfern wird geschlossen, dass die סמיכה auch bei anderen Opfern nicht durch einen Blinden ausgeführt werden durfte., ein Nichtjude63 weil es in dem die Opfervorschriften einleitenden Schriftverse (Lev. 1, 2) heisst: דבר אל בני ישראל, auch das Gebot der סמיכה kann deshalb nur durch einen Israeliten ausgeführt werden., ein Sklave64 darf das Handaufstützen nicht an dem Opfer seines Herrn vollziehen, weil es heisst: וסמך את יד „ו״ er soll „seine“ Hand aufstützen., ein Bevollmächtigter65 aus demselben Grunde. und eine Frauensperson66 Die Frau darf für ihren Mann nicht die Hände aufstützen, weil es heisst: וסמך את ידו, auch auf ihre eigenen Opfer dürfen Frauen nicht ihre Hände aufstützen, weil es heisst דבר אל בני ישראל, das Gebot gilt nur für männliche Israeliten.. Das Handaufstützen ist eine Vorschrift, die nicht erfüllt werden muss67 שירי מצוה = das, was von dem Vorgeschriebenen Zurückbleiben kann (wie שירי הדם das, was nach der Sprengung vom Blute zurückbleibt), die סמיכה ist allerdings als zur Sühne gehörend vor geschrieben, ist sie aber unterblieben, so wird die Sühne dadurch dennoch nicht gehindert, weil diese nur von der Sprengung des Blutes abhängt. Ist die סמיכה unterblieben, so ist es, wie der Talmud sich ausdrückt, כאלו לא כיפר וכיפר, die Sühne gilt als nicht in der rechten Weise vollzogen, aber sie gilt dennoch als vollzogen., [man legt] beide68 Weil es bei dem שעיר המשתלח (Lev. 16, 21) heisst : וסמך אהרן את שתי ידיו, wird geschlossen, dass auch, wo וסמך את ידו in der Einzahl steht, das Handaufstützen stets durch Aufstützen beider Hände zu geschehen hat. Hände auf den Kopf, an dem Platze, wo man die Hände aufstützt, muss man auch schlachten69 weil das Schlachten sofort auf das Handaufstützen folgen muss., und das Schlachten muss sofort auf das Handaufstützen folgen.", "Es gibt für das Handaufstützen eine strengere Bestimmung als für die Schwingung und für die Schwingung eine strengere als für das Handaufstützen, denn die Schwingung führt einer für alle Teilhaber70 Bei der Schwingung legt der Eigentümer des Opfers seine Hand unter das Opfer und der Priester seine Hand unter die des Eigentümers. Bringen mehrere gemeinschaftlich ein Opfer dar, so legt nur einer von ihnen für alle anderen mit seine Hand unter das Opfer. aus, das Handaufstützen kann nicht einer für alle Teilhaber ausführen71 sondern alle Teilhaber müssen nach einander das Handaufstützen vollziehen.; eine strengere Bestimmung für die Schwingung, denn die Schwingung findet bei Privatopfern und bei Gemeindeopfern72 das Handaufstützen dagegen findet im Allgemeinen nur bei Privatopfern und nur vereinzelt bei Gemeindeopfern statt (s. oben Mischna 7). statt, bei lebendigen73 bei den beiden Lämmern am Wochenfeste und beim Schuldopfer des Aussätzigen (s. oben V, 7). und bei geschlachteten Tieren, bei Lebewesen und bei leblosen Dingen74 wie die zum Dankopfer und zum Opfer des Nasir gehörenden Brote., was beim Handaufstützen nicht der Fall ist75 Ein Handaufstützen wird allerdings auch nach dem Schlachten in der Mischna Tamid VII, 3 erwähnt, dort handelt es sich aber nicht um eine Vorschrift, sondern nur um einen zur Ehrung des Hohenpriesters eingeführten Gebrauch.." ], [ "R. Ismael sagt: Das Omer1 das ⅒ Efa Gerstenmehl, das am zweiten Tage des Pesachfestes dargebracht wurde. wurde am Sabbat2 wenn dieser Tag auf einen Sabbat fiel. aus 3 Sea3 Es wurde soviel Getreide geschnitten, als zu 3 Sea Mehl nötig war, aus diesen wurde dann durch wiederholtes Sieben ⅒ Efa feinstes Mehl gezogen. dargebracht und an einem Wochentage aus 5 Sea4 Aus 3 Sea Mehl konnte erst durch häufig wiederholtes Siebe ⅒ Efa feinstes Mehl gewonnen werden. Am Sabbat musste man sich dieser Mühe unterziehen, um nicht mehr Getreide als irgend nötig schneiden und mahlen zu müseen, an Wochentagen dagegen wurden 6 Sea geschnitten, weil das das Mass war, aus dem sich ohne grössere Mühe ⅒ Efa feinstes Mehl heraussieben liess.; die Weisen sagen: sowohl am Sabbat wie an einem Wochentage wurde es aus 3 Sea dargebracht5 um die dem Schneiden auf dem Felde Beiwohnenden (s. Mischna 3) nicht länger als nötig aufzuhalten.. R. Chanina, Vorsteher der Priester, sagt: Am Sabbat wurde es nur von einer Person geschnitten6 damit nicht mehr Personen als nötig den Sabbat entweihten., man bediente sich nur einer Sichel, und nur eines Korbes7 worin man die geschnittenen Ähren in den Tempel trug., an einem Wochentage durch drei Personen, in drei Körben, und mit drei Sicheln8 Es sollte durch die Verteilung der Arbeit auf mehrere Personen eine grössere Öffentlichkeit erzielt werden, um damit der Lehre der Sadducäer entgegenzutreten, die behaupteten, dass das Omer nicht am zweiten Tage des Pesachfestes darzubringen sei, sondern immer an dem auf den ersten Festtag folgenden Sonntage, weil es in der Schrift (Lev. 23, 11) heisst: ממחרת השבת an dem auf den Sabbat folgenden Tage. Nach der rabbinischen Tradition dagegen ist unter שבת, Ruhetag, hier der erste Tag des Pesachfestes zu verstehen.; die Weisen sagen: Sowohl am Sabbat wie an einem Wochentage durch drei Personen, in drei Körben und mit drei Sicheln.", "Die Vorschrift war, das Omer aus der Nähe zu bringen9 Talmudausgaben: להביא.; war [das Getreide] in der Nähe von Jerusalem noch nicht reif, brachte man es von irgend einem anderen Orte, ein Mal kam es vor, dass man es von Gagot-Zerifin10 Neubauer (la géographie du Talmud S. 81) vermutet, dass die Gegend von Sarfend gemeint sei, in der Nähe von Diospolis. Die Lesart גנות הצריפין, wie ed. Lowe sie hat und Neub. sie bringt, ist unrichtig, da nach dem Talmud unzweifelhaft גגות zu lesen ist. und die zwei Brote11 den Weizen für die zwei Brote am Wochenfeste. von der Ebene En-Socher12 עין סוכר nach Neub. vielleicht = Συχάρ, eine Meile von Neapolis, nach M. Schwarz = Ain-Asgar, östlich von Nablus. brachte.", "Wie war der Hergang? Boten des Gerichtshofes zogen am Tage vor dem Feste aus und banden die auf dem Boden stehenden [Ähren] zu Bündeln zusammen13 soviel man mit einer Faust umfassen konnte., damit sie leichter zu schneiden waren. Alle in der Nähe gelegenen Städte kamen dorthin zusammen, damit das Schneiden unter grosser Beteiligung vor sich ging14 wieder als Demonstration gegen die sadducäische Lehre (s. oben Note 8).. Sobald es Nacht war, rief er15 jeder der Schnitter. ihnen16 den als Zuschauer Anwesenden. zu: „Ist die Sonne untergegangen?“ Sie sagten17 Die Talmudausg. haben überall אומר statt אומרים.: „Ja!“ „Ist die Sonne untergegangen18 Jeder der Schnitter wiederholte die Frage. ?“ Sie sagten: „Ja!“ „Diese Sichel?“ Sie sagten: „Ja!“ Diese Sichel?“ Sie sagten: „Ja!“ „Dieser Korb?“ Sie sagten: „Ja!“ „Dieser Korb?“ Sie sagten: „Ja!“ Am Sabbat sprach er weiter: „An diesem Sabbat?“ Sie sagten: „Ja!“ „An diesem Sabbat?“ Sie sagten „Ja!“ „Soll ich schneiden?“ Sie antworteten ihm: „Schneide!“ „Soll ich schneiden?“ Sie antworteten ihm : „Schneide!“ Drei Mal [fragte er] nach jeder Sache und sie antworteten ihm jedes Mal: „Ja!“ Wozu war alles dieses? Wegen der Boëthusäer19 Sadducäer und Boëthusäer stimmten in ihren Abweichungen von der rabbinischen Lehre überein, deshalb werden als Vertreter dieser abweichenden Ansichten ohne Unterschied bald die einen bald die anderen genannt., welche behaupteten, das Abschneiden des Omer habe nicht am Ausgange des Festtages stattzufinden20 sondern an dem auf den ersten Festtag folgenden Sonntag..", "Man schnitt es ab, legte es in die Körbe und brachte es in die Tempelvorhalle, man sengte es am Feuer, um das gebotene „geröstet“21 Lev. 2, 14. Nach der Tradition spricht dieser Schriftabschnitt von dem Omeropfer. Nach Ansicht des R. Meïr müssen die Körner am Feuer geröstet werden, während sie sich noch an den Ähren befinden, weil es heisst : אביב קלוי באש an ihm zu erfüllen, dies die Worte des R. Meir; die Weisen sagen22 Nach Ansicht der Weisen will der Ausdruck אביב קלוי באש nur sagen, dass die Körner an den Ähren in den Tempel-Vorhof gebracht und dort dann geröstet werden müssen. Deshalb röstet man nicht vor dem Dreschen, weil durch die Hitze die noch irischen feuchten Körner ihre Feuchtigkeit ausschwitzen und dann heim Dreschen leicht zerfallen würden.: [erst] hat man es gedroschen, und zwar mit Rohr oder Pflanzenstengeln23 nicht wie sonst mit einem harten Gegenstand., damit es nicht zerdrückt wird24 weil die Körner noch frisch und feucht waren., und dann tat man es in ein Röstrohr25 vgl. Kelim II, 3 ואבוב של קלאין s. dort Noten 31 u. 32., das Röstrohr war durchlöchert, damit das Feuer überallhin reichte. Dann breitete man es in der Vorhalle aus, so dass der Wind darüber hinstreichen konnte26 und die Körner trocken wurden., tat es in eine Graupenmühle27 גרוסות Mehrz. von גרוס = der Gräupner (vgl. Moëd kat. II, 6), גרס = zerstückeln, zerteilen, davon גריס = die Graupe ; es sollte zunächst in einer groben Mühle zermahlen werden, damit nicht auch die Schale mit zermahlen wurde. und zog ein Zehntel [Mehl] aus ihm heraus, das durch28 Die Talmudausg. lesen בשלש עשרה. 13 Siebe gesiebt war, das übrige wurde ausgelöst und durfte dann von jedermann gegessen werden, es war Challa-pflichtig29 weil Challa-Pflicht erst beim Kneten des Teiges eintritt, da aber das Mehl bereits ausgelöst und nicht mehr Eigentum des Heiligtums ist., aber frei vom Zehnt30 weil die Pflicht zum Verzehnten sofort nach Fertigstellung des Korns eingetreten ist und damals das Korn noch im Besitze des Heiligtums war, heiliges Gut aber der Pflicht zum Verzehnten nicht unterliegt, selbst wenn es nachher in privaten Besitz übergeht, sobald es zur Zeit, als diese Verpflichtung hätte eintreten sollen, im Besitze des Heiligtums war.; nach K. Akiba war es sowohl Challa- wie Zehnt-pflichtig31 R. Akiba ist der Ansicht, dass in den Besitz des Heiligtums nur soviel übergegangen ist, wie zu dem Opfer gebraucht wurde, das Übrige ist niemals heiliges Gut geworden und deshalb sowohl Challawie Zehnt - pflichtig. Nach R. Akiba wurde das übrigbleibende Mehl deshalb auch gar nicht ausgelöst, oder man löste es nur deshalb aus, um den Anschein zu vermeiden, als wenn Heiliges ohne Auslösung zu profanem Zwecke verwendet werden dürfe.. Dann ging man an das Zehntel, tat32 Die Talmudausg. lesen ונתן עליו. das Öl und den Weihrauch hinzu, goss auf33 Vgl. VI, Note 14., mengte, machte die Schwingung, brachte es heran34 S. V, Note 33., hob das Komez ab und opferte es35 nachdem man vorher Salz hinzugetan hatte, s. III, Note 10. Alle diese zuletzt aufgeführten Handlungen wurden erst nach Tagesanbruch vorgenommen, und das Zurückbleibende wurde von den Priestern verzehrt.", "Nachdem das Omer dargebracht war, ging man hinaus und fand36 ed. princ., ed. Venet. und ed. Lowe lesen: ומוציאין בשוק. den Markt von Jerusalem schon voll von Mehl und Geröstetem37 die Talmudausg. und ed. Lowe : קטרו קלי = Mehl von gerösteten Körnern, vgl. Talmud 68 a., was von den Weisen nicht gebilligt wurde38 weil dazu das Getreide jedenfalls schon eine Zeit vorher geschnitten werden musste, es aber verboten war, vor dem Omer-Schnitt Getreide zu schneiden (s. weiter Mischna 7) ; selbst auf solchen Feldern, die nicht unter dieses Verbot fielen (s Mischna 8), war es nach Ansicht des R. Meïr von den Weisen verboten, vorher Getreide zu schneiden, um zu verhüten, dass man nicht dazu komme, gegen das biblische Gebot vor der Darbringung des Omer davon zu essen., dies die Worte des R. Meir; R. Jehuda sagt: Es geschah mit Billigung der Weisen39 Nach Ansicht des R. Jehuda war das nicht zu befürchten, da man daran gewöhnt war, sich des Essens von dem neuen Getreide bis zur Darbringung des Omer zu enthalten. Aus Rücksicht auf das viele Volk, das zum Feste in Jerusalem zusammenkam, hat man es deshalb erlaubt, das Getreide auf solchen Feldern, die nicht unter das biblische Verbot fielen, nicht nur zu schneiden, sondern auch es zu rösten und zu mahlen.. War das Omer dargebracht, war das neue [Getreide] sofort erlaubt, für die Fernwohnenden40 die nicht genau wissen konnten, wann das Omer im Tempel dargebracht wurde. erst vom Mittag41 wenn es in Jerusalem Mittag war. an ; nach der Zerstörung des Heiligturns ordnete R. Jochanan, Sohn Sakkai’s, an, dass es noch während des ganzen Tages der Schwingung42 הנף Inf. wie ביום הניפכם את העמר (Lev. 23, 12). verboten sein sollte43 Für die Dauer des Verbotes gibt die Schrift (Lev. 23, 14) eine doppelte Bestimmung an : עד עצם היום הזה „bis zu eben diesem Tage“ und עד הביאכם את קרבן אלהיכם „bis ihr dargebracht habt das Opfer eures Gottes“. Nach der traditionellen Erklärung bestimmt die erste Angabe die Dauer des Verbotes für die Zeiten, wo kein Omer-Opfer dargebracht wird, da ist es verboten, von dem neuen Getreide zu essen, bis zu dem Tage, an dem sonst das Omer dargebracht wurde, diesen Tag selbst ausgeschlossen (עד ולא עד בכלל), also bis zum Tagesanbruch des 16. Nissan. Die Verordnung des R. Jochanan wird damit begründet, dass doch einst wieder die Zeit kommen wird, wo das Omer dargebracht werden wird, vielleicht wird sich die Darbringung dann bis in den Nachmittag verzögern, da man aber bis dahin gewöhnt war, von dem neuen Getreide schon während des ganzen Tages zu essen, wird der Unkundige meinen, dass es jetzt auch schon vom Tagesanbruch an erlaubt sei ; deshalb ordnete R. Jochanan an, dass, solange kein Omer dargebracht wurde, das neue Getreide noch während des ganzen Tages verboten sein soll.. Darauf sagte R. Jehuda: Das ist ja von der Tora schon verboten, weil es heisst „bis zu eben diesem Tage“44 R. Jehuda ist der Ansicht, dass durch die Bestimmung ער עצם היום חזה „bis zu eben diesem Tage“ dieser Tag selbst, der 16. Nissan, mit in das Verbot eingeschlossen ist (עד ועד בכלל), für die Zeiten, wo kein Omer dargebracht wird, gilt also das Verbot schon nach biblischer Vorschrift noch während des ganzen Tages. Nach einer anderen Auslegung im Talmud hat auch R. Jochanan den Ausdruck עד עצם היום הזה dahin verstanden, dass dieser Tag selbst noch mit in das Verbot eingeschlossen sei, es besteht demnach gar keine Meinungsverschiedenheit zwischen ihm und R. Jehuda, dieser hat nur die Angabe dahin missverstanden, als ob R. Jochanan aus sich selbst eine neue Anordnung getroffen habe, während er indertat gar keine neue Anordnung habe treffen wollen, sondern nur nach der Zerstörung des Tempels der biblischen Vorschrift gemäss angeordnet habe, dass nunmehr das Verbot noch während des ganzen Tages zu beobachten sei.. Warum war es den Fernwohnenden45 zu den Zeiten, wo das Omer dargebracht wurde. schon vom Mittag an und weiter erlaubt? Weil sie wussten, dass der Gerichtshof46 der den Opferdienst zu überwachen hatte. es nicht so lässig wird behandeln lassen.", "Durch das Omer47 das Darbringen des Omer. wurde es48 der Genuss des neuen Getreides. im [ganzen] Lande erlaubt, im Heiligtume49 die Darbringung von Opfern von dem neuen Getreide. erst durch die zwei Brote50 die am Wochenfeste dargebracht wurden. Die Tora nennt dieses Brotopfer ein מנחה חדשה und wiederholt an verschiedenen Stellen, dass dieses Opfer das erste von der neuen Ernte sein soll (bis auf das Omeropfer, das schon am Pesach dargebracht wurde). Daraus wird geschlossen, dass keinerlei Opfer von dem neuen Ertrage des Bodens, weder von Mehl, noch von Wein, noch von Baumfrüchten (Erstlingsopfer) vor diesen zwei Broten dargebracht werden durfte (Talm. 84 b).. Vor dem Omer durfte man Mehlopfer, Erstlinge51 vom Getreide. und zu den Tieropfern gehörende Mehlopfer nicht [davon] darbringen, hatte man sie dargebracht, so war es untauglich52 Vor dem Omer tritt zu dem oben (Note 50) genannten noch ein zweites Verbot hinzu, da vor der Darbringung des Omer man von dem neuen Getreide nichts essen durfte und es ein allgemeiner Grundsatz ist, dass alles für profane Zwecke Verbotene auch als Opfer nicht dargebracht werden durfte ; deshalb war in diesem Falle das Opfer, auch wenn es schon dargebracht worden war, untauglich. Auch Erstlinge von Baumfrüchten und Weinopfer von dem neuen Wein durfte man vorher nicht darbringen (s. Note 50), da diese aber nicht unter das zweite Verbot fallen, so waren die von ihnen dargebrachten Opfer nicht untauglich.; vor den zwei Broten durfte man sie [auch] nicht darbringen, hatte man sie dargebracht53 in der Zeit zwischen der Darbringung des Omer und der Darbringung der zwei Brote., so war es tauglich", "Weizen, Gerste, Dinkel, Hafer und Koggen54 Über diese 5 Getreidearten s. Pesach II, Note 17. sind Challa-pflichtig, sie gelten unter einander als zusammengehörig55 Wenn man Mehl von diesen verschiedenen Getreidearten in einem Teig vermengt hat, und das Mehl beträgt zusammen so viel, wie zur Challa-Verpflichtung nötig ist, d. i. das Volumen von 43 ⅕ Eiern, so ist der Teig Challa-pflichtig. In anderen Beziehungen aber gelten diese 5 Getreidearten nicht alle unter einander als gleichartig, s. darüber Challa IV, 2., sie sind von dem neuen Getreide vor Pesach56 zur Zeit des Tempels bis nach erfolgter Darbringung des Omer, seitdem der Opferdienst aufgehört hat, bis zum Ablauf des auf den ersten Festtag folgenden Tages (demnach für uns, die wir statt des einen zwei Festtage feiern, bis zum Ablauf des 17. Nissan). verboten and dürfen nicht vor dem Omer57 bevor das für das Omeropfer bestimmte Getreide geschnitten ist. R. Simson aus Sens (Komm, zu Challa 1, 1) und ebenso Raschi und Bart, lesen: ואסורין בחדש מלפני העומר ומלקצור מלפני הפסח. Danach ist unter מלפני העומר vor der Darbringung des Omer zu verstehen, und für das Verbot des Schneidens wird die Bestimmung מלפני הפסח angegeben, da unmittelbar nach Ausgang des ersten Festtages der Omerschnitt stattfand und damit das Verbot des Schneidens anderen Getreides aufhörte ; am Festtage selbst war selbstverständlich das Schneiden als Werktagsarbeit verboten. geschnitten werden. Haben sie vor [der Darbringung des] Omer Wurzel geschlagen, werden sie durch das Omer erlaubt, wenn nicht, bleiben sie verboten, bis man das Omer im kommenden Jahre dargebracht hat.", "Auf einem künstlich bewässerten Felde58 S. VIII, Note 12. Das Verbot des Schneidens von Getreide vor dem Omerschnitt galt nur für solche Felder, von denen das Omer dargebracht werden durfte, nicht aber für solche, von denen wegen der geringeren Qualität ihrer Früchte das Omer gar nicht dargebracht werden durfte. Die Schrift (Lev. 23, 10) schreibt allerdings vor, dass das Omer ראשית קצירכם „das Erste eures Schnittes“ sein soll, daher das Verbot des Schneidens von Getreide vor dem Omerschnitt. Es heisst aber in demselben Schriftverse : Wenn ihr in das Land kommen werdet, welches ich euch gebe, וקצרתם את קצירה „und ihr einerntet seine Ernte“, woraus zu entnehmen ist, dass während der Ernte, nachdem man schon mit dem Schneiden angefangen hat, das Omer dargebracht werden soll. Daraus wird geschlossen, dass allerdings auch vor dem Omer schon Getreide geschnitten werden darf und zwar auf solchen Feldern, von denen man das Omer nicht darbringen darf, das ראשית קצירכם dagegen wird nur auf das Getreide von solchen Feldern bezogen, von denen man das Omer darbringen darf. in der Ebene59 von einem künstlich bewässerten Felde sollte allerdings das Omer nicht genommen werden, war es aber geschehen, so war nach VIII, 2 das Opfer dennoch tauglich. Das Schneiden auf einem solchen Felde fiel deshalb im Allgemeinen wohl unter das Verbot von ראשית קצירכם, anderenfalls wäre es ja auch auffallend, dass die Mischna hier nicht ebenso wie בית השלחים auch die dort angeführten בית הזבלים und בית האילן als Ausnahmen nennt, die derselben Klasse angehören. Die Mischna nennt hier vielmehr nur בית השלחים שבעמקים künstlich bewässerte Felder, die in der Ebene liegen, das Getreide von solchen Feldern war von noch geringerer Qualität als das von einem sonstigen בית השלחים, und das von einem solchen Felde gebrachte Omer war deshalb vermutlich selbst בדיעבד untauglich. Der Talmud hat allerdings (Pesach. 11a) die Lesart: בית השלחים ושבעמקים, ebenso dort Raschi: ושל בית העמקים, danach wären künstlich bewässerte Felder überhaupt und ebenso Felder in der Ebene von dem Verbote ausgeschlossen. darf man es schneiden, aber nicht in Schobern aufstellen60 Man soll selbst dort, wo das Schneiden erlaubt ist, soweit es ohne Nachteil geschehen kann, wenigstens bemerkbar machen, dass es nur eine Ausnahme von dem allgemeinen Verbote ist und deshalb das nicht unbedingt Notwendige unterlassen ; ein längeres Stehenlassen des reifen Getreides auf dem Felde könnte demselben vielleicht schaden, das Nichtaufstellen in Schobern aber jedenfalls nicht.; die Leute von Jericho61 deren Felder künstlich bewässert wurden und in der Ebene lagen. schnitten es mit Billigung der Weisen und stellten es gegen den Willen der Weisen auch in Schobern auf, die Weisen haben es ihnen aber nicht verwehrt62 S. Pesach. IV, 8.. Als Grünfutter63 שחת heisst das unreif abgemähte Getreide, das man als Viehfutter verwenden will. darf man es schneiden und dem Vieh zu essen geben64 Ed. princ. und ed. Lowe lesen: הקוצר לשחת מאכיל לבהמה.; darauf sagte R. Jehuda: Wann? Wenn man damit angefangen hat, bevor es das Drittel erreicht hat65 nach Raschi: bevor die Halme ein Drittel ihrer Höhe erreicht haben, nach Maim, und Bart. : bevor das letzte Drittel angefangen hat zu wachsen, dann darf man es auch nachher weiter als Viehfutter schneiden und verwenden.. R. Simon sagt: Man darf es schneiden und zu essen geben, auch nachdem es das Drittel erreicht hat66 weil das Schneiden von unreifem Getreide zur Verwendung als Viehfutter überhaupt nicht unter den Begriff von קציר fällt..", "Man darf es schneiden, wenn es wegen der Anpflanzungen67 wenn zwischen dem Getreide junge Bäume gepflanzt sind, deren Wachstum durch längeres Stehenlassen des Getreides leiden würde (S. VIII, 2 בית האילן). Nach einer zweiten Erklärung in Raschi : wenn zwischen dem Getreide andere Pflanzenarten gewachsen sind, die nicht mit ihm auf einem Felde gesät werden dürfen, und man deshalb das Getreide wegen des כלאים-Verbotes abmähen muss. nötig ist, um Platz für einen Trauernden zu schaffen68 Man pflegte unmittelbar nach der Bestattung des Toten sich im Freien um die Trauernden zu versammeln und die Trost-Benediction (ברכת אבלים) zu sprechen (s. Ketub. 8 b)., um das Torastudium nicht aussetzen zu müssen69 um, wo kein Raum im Lehrhause war, auf offenem Felde Raum für Abhaltung der Lehrvorträge zu schaffen. In diesen Fällen ist das Schneiden vor dem Omer erlaubt, weil durch ראשית קציד ״כם״, das Erste „eures“ Schnittes, das Schneiden nur untersagt wird, wenn es zu dem Zwecke geschieht, um das Getreide für sich zu verwenden, was hier nicht der Fall ist. In den beiden letztgenannten Fällen geschieht das Schneiden vielmehr zu dem Zweck, um Raum für die Erfüllung einer מצוה zu schaffen, und auch im erstgenannten Falle geschieht es nach der zweiten Erklärung nur wegen des בלאים-Verbotes., man binde es aber nicht zu Bündeln70 weil das Binden eine unnötige und deshalb nicht erlaubte Arbeit ist (s. oben Note 60.), sondern lege es in Häufchen71 über צבת s. Erub. X, Note 7. Nach Maim. (פירוש המשניות) sind unter כריכות grosse Bunde zu verstehen, unter צבתים kleine ; man soll das Getreide in kleinen Gebunden liegen lassen und sie nicht zusammentragen und grosse Gebunde daraus machen. hin. Die Vorschrift ist, das Omer vom stehenden Getreide72 wie es heisst (Deut. 16, 9) : מהחל חרמש בקמה, es soll zu dem Zwecke, zu dem es bestimmt ist, (לשמח) geschnitten werden. zu bringen, ist solches nicht vorhanden73 sondern alles Getreide bereits abgemäht., kann man es auch von den Garben nehmen; Vorschrift ist es, es von frischem74 Die Bezeichnung כרמל (Lev. 2, 14) wird als רך ומל „frisch und voll“ gedeutet, nach Anderen כר מלא „volle Büschel“, wie sie in frischem Zustande sind. zu bringen, ist solches nicht vorhanden, kann man es auch von trockenem bringen; Vorschrift ist es, es in der Nacht75 weil es heisst (Deut. 16, 9): מהחל חרמש בקמה תחל לספר שבעה שבעות, das Zählen sollte zu gleicher Zeit beginnen wie das Schneiden ; mit dem Zählen musste mit Nacht begonnen werden, damit שבע שבתות תמימות (Lev. 23, 15) sieben volle Wochen gezählt wurden, also auch mit dem Schneiden. zu schneiden, ist es am Tage76 auch wenn schon am vorhergehenden Tage. geschnitten worden, ist es tauglich, und es verdrängt den Sabbat77 Nach der Ausführung im Talmud darf nach der Ansicht, dass auch, wenn am Tage geschnitten worden ist, das Geschnittene zum Opfer verwendet werden darf, am Sabbat nicht geschnitten werden, sondern muss es, wenn der 16. Nissan auf einen Sabbat fällt, vorher geschnitten werden ; das ודוחה את השבת in unserer Mischna bezieht sich danach nur auf das Darbringen des Omer, nicht auf das Schneiden. Die Mischna gibt hier aber nur die Ansicht Rabbi’s wieder, die Halacha entscheidet wie R. Eleasar ben Simon, der der Ansicht ist, dass Getreide, das nicht in der Nacht des 16. Nissan geschnitten worden ist, nicht zum Opfer verwendet werden darf, deshalb verdrängt auch das Schneiden den Sabbat (s. auch diesen Abschn. Mischna 1 u. 3). Maimon, entscheidet (הלכות תמידים ומוספים VII, 7), dass auch, wenn es am Tage geschnitten worden ist, es tauglich ist ; trotzdem entscheidet er (ebendort VII, 6) dass auch das Schneiden den Sabbat verdrängt.." ], [ "Die zwei Brote1 am Wochenfeste. wurden einzeln geknetet und einzeln gebacken, die Schaubrote wurden einzeln geknotet und zu zweien gebacken, man bereitete sie2 die Schaubrote. in einer Form3 טפוס = typus, Form, der Teig wurde in einem Gefasse hergerichtet, das die Form hatte, welche für die Schaubrote vorgeschrieben war (8. weiter Note 18)., und wenn man sie4 die Schaubrote. herausnahm5 aus dem Ofen. Nach einer Baraita, die der Talmud anführt, war auch im Ofen eine Form für das Brot angebracht. Der fertige Teig wurde aus der Form, in welcher er hergerichtet war, herausgenommen und um die im Ofen angebrachte Form von aussen herumgelegt und so gebacken; die Form im Ofen war so hergestellt, dass sie genau den Zwischenraum zwischen den Seitenflächen des Brotes ausfüllte. Nachdem das Brot gebacken war, wurde es von der Form heruntergenommen, was eine besondere Kunstfertigkeit erforderte (s. Joma 38a), und dann wieder in eine Form gelegt, in der es zum Tisch hingetragen wurde (so nach der Erklärung des קול הרמ״ז und תפארת ישראל, weil, wenn das Brot im Ofen in einer Form gebacken worden wäre, der Einwand im Talmud (94a) unverständlich wäre, dass der Teig beim Backen sich ausdehnen könnte). Nach Maim, dagegen (הלכות תמידין ומוספין V, 8) wurden zur Bereitung der Brote 3 Formen gebraucht, in dereinen wurde der Teig gemacht, in der zweiten wurden sie in den Ofen gebracht und gebacken und in die dritte wurden sie gelegt, wenn sie aus dem Ofen herauskamen (demnach müsste die zweite Form, in der das Brot gebacken wurde, etwas grösser gewesen sein als die erste, so dass das Brot beim Backen sich ausdehnen konnte)., tat man sie [wieder] in eine Form6 nicht in die erste Form, in welcher der Teig hergestellt worden ist, weil in diese das Brot nach dem Backen nicht mehr hineinpassen würde (Talmud)., damit sie nicht beschädigt wurden.", "Sowohl bei den zwei Broten wie auch bei den Schaubroten darf das Kneten und Zurichten draussen geschehen, aber das Backen nur drinnen7 Dieser Tanna scheint der Ansicht des R. Akiba (IX, 5) zu sein, dass die Trockenmasse und ebenso auch die Gefässe, in denen der Teig geknetet und angerichtet wurde, nicht geheiligt waren, deshalb konnte das Kneten und Anrichten in ihnen auch ausserhalb des Heiligtums geschehen. Wären die Gefässe geheiligt gewesen, so würde allerdings dadurch, dass man das Mehl oder den Teig ausserhalb des Heiligtums in sie hineingetan hat, das Opfer auch noch nicht untauglich geworden sein (s. Tosafot 9 a), aber man pflegte doch solche geheiligte Gefässe überhaupt nicht aus dem Heiligtum herauszubringen und draussen zu benutzen. (Maim, entscheidet allerdings gegen die Ansicht des R. Akiba (הלבות כלי המקדש I. 19), dass auch die Trockenmasse innen geheiligt waren, trotzdem entscheidet er (הלכות תמידין ומוספין V, 7), dass das Kneten der Brote draussen geschehen kann). Daraus, dass das Backen trotzdem nur drinnen geschehen darf, wäre demnach zu folgern, dass im Gegensatz zu den anderen Geräten der Ofen geheiligt gewesen ist., und sie verdrängen nicht den Sabbat8 die Brote müssen demnach am Tage vorher gebacken werden. Wenn aber, wie in der vorhergehenden Note ausgeführt, der Ofen geheiligt war, so konnten die Brote nicht schon am vorhergehenden Tage gebacken werden, weil Opfer, sobald sie durch Hineintun in ein heiliges Gefäss geheiligt worden sind, durch Übernachten untauglich werden. Der Talmud wirft diese Frage auf und lässt sie unbeantwortet Tosafot meinen deshalb, dass die Mischna hier die abweichenden Ansichten zweier verschiedenen Tannaim wiedergibt, nach der einen müssen die Brote drinnen gebacken werden, und das Backen muss deshalb, damit die Brote nicht durch Übernachten untauglich werden, am Sabbat selbst geschehen, nach der anderen verdrängt das Backen nicht den Sabbat, demnach kann aber der Ofen, in dem die Brote gebacken wurden, nicht geheiligt gewesen sein und darf deshalb das Backen draussen geschehen. Maim. (הלכות תמידין ומוספין V, 7) entscheidet allerdings, dass die Brote drinnen gebacken werden müssen, trotzdem entscheidet er (ebendort V, 10) dass das Backen den Sabbat nicht verdrängt. Tif. Jisr. erklärt dies damit, dass nach Ansicht des Maim. (הלכות פסולי המוקדשין III, 20) das, was man in ein heiliges Gefäss hineintut, dadurch nur dann geheiligt wird, wenn man selbst dabei die Absicht gehabt hat, es dadurch zu heiligen; hier würde man also das Brot in den geheiligten Ofen mit der Absicht hineinzutun haben, dass es dadurch noch nicht geheiligt werden soll (vgl. auch ברכת הזבח S. 125).. R. Jehuda sagt: Alles muss drinnen geschehen, R. Simon sagt: Man gewöhne sich stets zu sagen9 in der Tosefta: אל תמנע לומר man entwöhne sich nicht zu sagen, um durch öftere Wiederholung die Überlieferung im Gedächtnisse festzuhalten, weil sie nur auf mündlicher Tradition beruht und durch ,keine Schriftstelle zu belegen ist (Talmud).: für die zwei Brote und für die Schaubrote ist sowohl der Vorhof wie auch בית פאגי10 S oben VII Note 17. tauglich.", "Die Pfannenopfer des Hohenpriesters dürfen nur drinnen geknetet, zugerichtet11 in ed. pr. und ed. Lowe fehlt das Wort : ועריכתן. und gebacken werden12 Hier stimmen alle überein, dass auch das Kneten und Zurichten nur drinnen geschehen darf, nach Raschi und Barten., weil das ½ Zehntel-Mass, mit dem das Mehl in zwei Hälften geteilt wurde, nach allen Ansichten ein geheiligtes Gefäss war, da es nur von den Priestern im Heiligtum gebraucht wurde, während das Zehntel-Mass oft auch von den darbringenden Israeliten ausserhalb des Heiligtums benutzt wurde, um das darzubringende Mehl für das Opfer damit abzumessen; nach Tosf. Jomtob, weil zu dem Pfannenopfer des Hohenpriesters Öl gehörte, das beim Abmessen durch das heilige Gefäss — die Flüssigkeitsmasse waren nach allen Ansichten geheiligt bereits geheiligt war, das Kneten und Zubereiten und Mengen des Pfannenopfers mit dem Öl daher nur in einem heiligen Gefässe geschehen konnte; zu den zwei Broten und den Schaubroten dagegen gehörte kein Öl, deshalb konnten sie auch in nicht geheiligten Gefässen geknetet und zugerichtet werden., und sie verdrängen den Sabbat13 s. oben Note 8., das Mahlen und Sieben aber verdrängt nicht den Sabbat14 weil diese Vorbereitungen auch vor Sabbat geschehen können.. Als Regel sagte R. Akiba: Jede Verrichtung, die am Tage vor Sabbat auszuführen möglich ist, verdrängt nicht den Sabbat, die am Tage vor Sabbat auszuführen nicht möglich ist, verdrängt den Sabbat.", "Alle Mehlopfer bedürfen bei ihrer Zubereitung drinnen eines Gefässes15 d. h. soweit ihre Zubereitung drinnen geschehen muss, müssen heilige Gefässe dazu verwendet werden., draussen bedürfen sie bei ihrer Zubereitung keines Gefässes16 da können sie auch in nichtheiligen Gefässen oder ohne jedes Gefäss auf einer Platte zubereitet werden.. Wie17 Das כיצד fehlt in ed. pr. und den Talmudausgaben. waren die zwei Brote? Sieben [Handbreiten] lang, vier breit, und Hörnchen von vier Fingerbreiten. Die Schaubrote? Zehn Handbreiten lang, fünf breit, und Hörnchen18 Was unter den קרנות, welche die Mischna hier anführt, zu verstehen ist, darüber gehen die Ansichten der Erklärer weit auseinander. Nach Raschi, Barten, und Tosf. Jomt. sind darunter hornförmige Verzierungen zu verstehen, welche sowohl bei den zwei Broten wie bei den Schaubroten an den frei stehenden Enden der Brote angebracht waren, ähnlich wie die Hörner an den Ecken des Altars. Diese Hörner hätten bei den zwei Broten eine Länge von 4, bei den Schaubroten eine solche von 7 Fingerbreiten gehabt. Maim. (הלכות תמידין ומוספין VIII, 10) gibt das וקרנותיהן ד׳ אצבעות durch die Bestimmung : וגובהה ד׳ אצבעות, die Höhe des Brotes 4 Fingerbreiten, wieder und ebenso bei den Schaubroten (ibid. V, 9) : ורומה ז׳ אצבעות die Höhe des Schaubrotes d. i. wie die Erklärer es auffassen, die Dicke 7 Fingerbreiten (קרן vielleicht in der Bedeutung : Erhebung, Höhe, aufgefasst). Levi ben Gerson in seinem Pentateuch- Kommentar zu Exod. Cap 25 versteht unter den קרנות Ecken, indem er erklärt, die Brote hätten nicht eine vollkommen viereckige Form gehabt, sondern an jeder der vier Ecken sei noch eine kürzere Seite eingefügt gewesen, so dass das Ganze ein Achteck bildete ; diese Eckseiten waren bei den zwei Broten 4, bei den Schaubroten 7 Fingerbreiten lang. Ebenso wie über die קרנות gehen auch über die Form, welche die Schaubrote hatten, die Ansichten auseinander und es ist schwer, eine klare Vorstellung davon zu gewinnen. Der Talmud (94 b) führt zwei Ansichten an ; nach der einen Ansicht hatten die Brote die Form einer eckigen Klammer (כתיבה פרוצה d. h. wie ein Kasten, der nur einen Boden und zwei Seitenwände hat), nach der anderen hatten sie eine mehr gewölbte Form (כספינה רוקדת d. h. wie ein über das Wasser dahingleitendes Schiff), die Brote hatten keine grade, breite Innenfläche, sondern bestanden aus zwei schrägen unten in eine schmale Grundlinie zusammenlaufenden Seitenflächen. Maim. (l. c.) akzeptiert die erstere Ansicht,, dass die Brote eine viereckige Form hatten. Wie in der folgenden Mischna ausgeführt wird, erhielten die Brote dadurch die Form einer תיבה פרוצה, dass von der Länge der Brote, die 10 Handbreiten betrug, je 2 ½ Handbreiten auf jeder Seite umgebogen wurden, so dass sie in die Höhe standen, diese bildeten die Seiten wände (דפנות) der Brote. Mose Chefez in seinem Werke חנוכת הבית vertritt die Ansicht, dass unter den קרנות der Mischna nichts anderes zu verstehen sei als eben diese Seitenwände der Brote, die nur deshalb קרנות genannt werden, weil sie oben in eine hornförmige Spitze ausliefen. Unsere Mischna gebe die Ansicht des R. Meir wieder, nach der von der Länge der Brote nur je 2 Handbreiten auf jeder Seite umgebogen wurden (s. die folgende Mischna), demgemäss sage hier die Mischna, dass diese Seitenflächen (קרנות) bei den Schaubroten 7 Fingerbreiten hoch waren ; da die Brote an der Grundfläche eine Dicke von etwa 1 Fingerbreite hatten (s. weiter), so gebe das zusammen eine Höhe von 8 Fingerbreiten = 2 Handbreiten. Demgemäss erklärt er auch das רומה ז׳ אצבעות bei Maim. (s. oben) als auf die Höhe dieser Seitenwände sich beziehend, nicht auf die Dicke der Brote, wie die anderen Erklärer es verstehen, denn, wie schon Levi ben Gereon und nach ihm Andere berechnet haben, ist es ganz unmöglich, dass die Brote dicker als etwa eine Fingerbreite waren (vgl. Tosf. Jomt. zur folgenden Mischna). Wenn der Talmud (Pesachim 37 a) die Dicke der Schaubrote mit einer Handbreite angibt, so beziehe sich das nur auf die Dicke der Seitenwände, wie auch Raschi erklärt : עובי דפנותיו טפח ; die Seitenwände mussten eine grössere Dicke haben, um aufrecht stehend den Druck der über ihnen liegenden Brote auszuhalten, das übrige Brot aber sei nur etwa eine Fingerbreite dick gewesen. Ebenso beziehe sich auch das וקרנותיהן ד׳ אצבעות beiden zwei Broten auf die Seitenwände, die man an den beiden Seiten auf die Brote aufsetzte, nur dass hier nicht wie bei den Schaubroten diese קינות durch Umbiegen der Grundfläche hergestellt wurden, sondern, wie Raschi und Barten, erklären, als besondere Teile vor dem Backen auf die Brote aufgesetzt wurden. von sieben Fingerbreiten. R. Jehuda sagt: Damit du dich Dicht irrst: זד״ד יה״ו.19 Der Zahlenwert der Buchstaben des Wortes זד״ד gibt die Masse für die zwei Brote, der des Wortes יה״ז die für die Schaubrote an. Ben Soma sagt: „Du sollst auf den Tisch das Schaubrot geben, beständig vor meinem Angesicht20 Exod. 25, 30. “, es sollen seine Flächen sichtbar sein21 Die Bestimmung לחם הפנים לפני wird von Ben Soma dahin gedeutet, dass nicht nur die Rückseite der Brote, sondern auch die gegenüberliegende Seite (פנים), während die Brote auf dem Tische liegen, sichtbar sein soll ; das wird durch die aufwärts gebogenen Teile an den beiden Seiten erreicht, die senkrocht stehen, so dass Vorder- und Rückseite der Brote frei stehen und sichtbar sind. Maimon. (פירוש המשניות) scheint in der Mischna gelesen zu haben: שיהיה לו פנים הרבה, das Brot soll mehrere Oberflächen haben, ausser den Längs- und Breitflächen der Brote noch die der aufwärts gebogenen Seitenwände. Eine andere Auslegung ist : שיהיה לו פנים, das Brot soll Eckstücke haben, damit wären die קרנות der Mischna gemeint (s. Raschi und Barten.). Ben Soma will also nur einen Beleg aus der Schrift für die angeführten Bestimmungen der Mischna geben..", "Der Tisch war zehn [Handbreiten] lang und fünf breit22 Nach Exod. 25, 23 war der Tisch 2 Ellen lang und 1 Elle breit. Nach Ansicht des R. Jehuda ist unter einer Elle bei Mass-Angaben von beweglichen Gegenständen im Heiligtume stets eine solche von 5 Handbreiten Länge zu verstehen (s. Kelim XVII, 10), demnach war der Tisch 10 Handbreiten lang und 5 breit., die Schaubrote23 bevor die beiden Enden umgebogen waren. zehn lang und fünf breit, man legte sie ihrer Länge nach auf die Breite des Tisches, zweieinhalb Handbreiten auf dieser Seite und zweieinhalb Handbreiten auf jener Seite waren umgebogen24 jedenfalls schon vor dem Backen, denn nach dem Backen wäre dies wohl kaum möglich gewesen, ohne das Brot zu zerbrechen (s. auch oben Note 3)., so dass die Länge gerade die Breite des Tisches ausfüllte25 und ebenso bedeckte die Breite der beiden neben einander liegenden Brot-Schichten von je 5 Handbreiten die ganze Länge des Tisches, der 10 Handbreiten lang war, so dass die ganze Oberfläche des Tisches von den Broten bedeckt war., dies die Worte des R. Jehuda. R. Meir sagt: Der Tisch war zwölf lang und sechs breit26 Nach Ansicht des R. Meir ist unter אמה auch bei den Mass-Angaben für bewegliche Gegenstände eine Elle von 6 Handbreiten Länge zu verstehen., die Schaubrote zehn lang und fünf breit, man legte sie ihrer Länge nach auf die Breite des Tisches, zwei Handbreiten auf dieser Seite und zwei Handbreiten auf jener Seite waren umgebogen, und zwei Handbreiten27 von der Oberfläche des Tisches. blieben Zwischenraum in der Mitte28 zwischen den beiden neben einander liegenden Brotschichten, da ihre Breite zusammen nur 10 Handbreiten betrug, während der Tisch 12 Handbreiten lang war., so dass die Luft dazwischen hindurch-streichen konnte29 um die Brote, welche eine ganze Woche auf dem Tische lagen, frisch zu erhalten.. Abba Saul sagt: Dahin setzte man die beiden Schalen mit Weihrauch, die zu den Schaubroten gehörten. Darauf sagte man zu ihm: Heisst es nicht30 Lev. 24, 7.: „Du sollst auf die Schicht reinen Weihrauch geben“ ? Darauf sagte er zu ihnen: Heisst es nicht31 Num. 2, 20.: „Und neben32 das Wort עליו steht hier nicht in der Bedeutung auf ihm, sondern neben ihm, so bedeutet auch das על in על המערכת nicht auf, sondern neben. ihm der Stamm Manasse“ ?", "Vier goldene Gestelle33 Mit סניף wird ein Gegenstand bezeichnet, der einem anderen, dem Hauptgegenstand, als Nebenteil zur Stütze oder zur Ergänzung beigegeben ist, hier die Seitengestelle zum Auflegen der zwischen den Broten liegenden Röhren. waren dort mit Seitenstangen34 מפוצלין = abgezweigt, von den Gestellen zweigten sich Seitenstangen ab, welche zur Stütze für die Röhren dienten, damit diese nicht auf das Brot drückten. an den oberen Teilen35 Die Gestelle standen auf dem Fussboden zu beiden Seiten des Tisches, die Seitenstangen waren nur auf dem oberen Teile angebracht, vom Rande des Tisches nach oben., zwei von ihnen dienten als Stützen für die eine Schicht und zwei für die andere Schicht36 je zwei Gestelle standen einander gegenüber zu beiden Seiten des Tisches und stützten die auf ihren Seiten-Stangen aufliegenden quer über den Tisch gehenden Röhren., und 28 Röhren37 Nach dem Talmud (97 a) sind unter den Exod. 25, 29 genannten קשותיו die סנימין und unter מנקיותיו die Röhren zu verstehen ; sie werden מנקיות genannt, weil sie zwischen den Broten liegend dieselben rein d. h. frisch erhalten sollten, indem die Luft Zutritt hatte und dadurch die Brote nicht so schnell alt wurden. Nebenbei dienten sie auch als Stütze, dass die unten liegenden Brote nicht zu sehr von den über ihnen liegenden gedrückt wurden. Jede der beiden Schichten bestand aus 6 über einander liegenden Broten. Das unterste Brot lag direkt auf dem Tisch, zwischen diesem und dem darüber liegenden waren 3 Röhren, zwischen diesem und dem dritten Brote 3 Röhren, zwischen dem dritten und vierten 3 Röhren und zwischen dem vierten und fünften 3 Röhren, das sind zusammen 12 Röhren ; zwischen dem fünften und dem sechsten zu oberst liegenden Brote lagen nur 2 Röhren, weil das fünfte Brot nur den Druck des einen über ihm liegenden Brotes auszuhalten hatte. Im Ganzen wurden also 14 Röhren für jede der beiden Schichten, zusammen 28 Röhren gebraucht., eine Art hohler Halbröhren38 damit die Luft besser hindurchziehen konnte., 14 für die eine Schicht und 14 für die andere Schicht. Weder das Auflegen noch das Fortnehmen39 beim Wechseln der Brote. der Röhren verdrängt den Sabbat40 obwohl weder durch das Auflegen noch durch das Abnehmen ein Verbot der Tora übertreten wird, sondern nur ein rabbinisches Sabbat-Verbot (שבות), und für solche Verbote im Allgemeinen der Grundsatz gilt, dass sie im Heiligtume keine Geltung haben (אין שבות במקדש; s. Erubin X Note 60); vgl. Talmud. Sabb. 123b., sondern man ging am Tage vor Sabbat hinein, zog sie hinaus und legte sie auf die Längsseite41 Mit dem Ausdruck ,auf die Längsseite des Tisches“ kann nicht gemeint sein, dass man die Röhren der Länge nach auf die Längsseite des Tisches legte, denn selbst nach der Ansicht des R. Meir war ja die ganze Tischfläche bis auf den Raum von 2 Handbreiten in der Mitte von den Broten bedeckt. Der Ausdruck kann vielmehr nur dahin verstanden werden, dass man die Röhren quer über den Tisch auf den Teil von der Länge des Tisches legte, der von den Broten nicht bedeckt war, das waren von den 12 Handbreiten, die der Tisch lang war, die 2 Handbreiten in der Mitte; auch so lässt sich diese Bestimmung der Mischna nur nach R. Meir verstehen, nicht aber nach R. Jehuda, nach dessen Ansicht die ganze Oberfläche des Tisches von den Broten bedeckt war (s. die vorige Mischna), also überhaupt kein Platz vorhanden war, wohin man die Röhren hätte legen können. Nach Tosafot meint die Mischna nicht, dass man die Röhren auf den Tisch, sondern dass man sie auf den Fussboden längs der Längsseite des Tisches legte, לארכו also = längs der Längsseite ; sie sollten in derselben Richtung liegen, in welcher, wie die Mischna gleich darauf bemerkt, die Gegenstände im Heiligtume standen, oder der Grund war, dass, wenn sie der Breite nach auf dem Fussboden gelegen hätten, die Priester leicht über sie hätten stolpern können. des Tisches42 am Sabbat legte man dann die Brote ohne die Röhren auf den Tisch und erst nach Ausgang des Sabbats wurden dann die Röhren zwischen die Brote geschoben.. Alle Gegenstände, die im Heiligtume waren, standen mit ihrer Längsfläche längs der Längsseite des Hauses43 das ist zwischen Ost und West, mit Ausnahme der heiligen Lade, die zwischen Nord und Süd stand ; in welcher Richtung der Leuchter stand, darüber sind die Ansichten geteilt (s. Talmud 98 b)..", "Zwei Tische standen im Ulam44 der Vorhalle zum Hechal, dem eigentlichen Heiligtum. drinnen45 d. h. nicht auf der nach aussen führenden, sondern auf der nach innen zum Hechal führenden Seite. am Eingänge zum Heiligtum, einer aus Marmor und einer aus Gold, auf den marmornen legte man das Schaubrot beim Hineintragen46 bevor man es hineintrug, um es auf den goldenen Tisch, der im Heiligtume stand, zu legen, liess man es zunächst auf dem marmornen Tische liegen ; durch den kalten Marmor wurde das Brot abgekühlt und hielt sich dadurch länger., und auf den goldenen beim Hinaustragen47 nachdem am nächsten Sabbat frische Brote auf den Tisch im Heiligtum gelegt worden waren, wurden die alten hinausgetragen und zunächst auf den goldenen Tisch im Ulam gelegt, bis der zu den Broten gehörende Weihrauch geopfert war, dann erst wurden die Brote unter die Priester verteilt. denn bei heiligen Dingen geht man wohl hinauf, aber nicht hinunter48 es wäre für das heilige Brot eine Herabsetzung gewesen, wenn man es, nachdem es eine Woche hindurch auf einem goldenen Tische gelegen, nun wieder auf einen marmornen oder anderen minderwertigen Tisch gelegt hätte., und ein goldener stand drinnen49 im Hechal., auf dem das Schaubrot ständig lag. Vier Priester gingen hinein, zwei trugen in ihrer Hand die beiden Schichten und zwei trugen in ihrer Hand die beiden Schalen, und vier gingen vor ihnen her, zwei, um die beiden Schichten fortzunehmen, und zwei, um die beiden Schalen fortzunehmen. Die Hereintragenden stellten sich auf die Nordseite50 wohl, weil die Nordseite die bei den Opferhandlungen bevorzugte Seite war, wie alle hochheiligen Opfer nur auf der Nordseite geschlachtet wurden (s. Sebach. V, 1)., mit dem Gesicht nach Süden, und die Heraustragenden auf die Südseite mit dem Gesicht nach Norden, diese zogen fort und jene legten hin, während der eine eine Handbreite fortzog, legte der andere eine Handbreite hin51 so dass der Tisch immer mit dem Brote bedeckt blieb., denn so heisst es: „vor mir beständig“; R. Jose sagt: Auch, wenn erst die einen fortnehmen52 die ganzen Brote vom Tisch herunternehmen. und dann die anderen hinlegen, heisst es „beständig“53 Nach Ansicht des R. Jose will das תמיד nur besagen, dass der Tisch über Nacht stets mit den Broten bedeckt sein muss ; selbst wenn den ganzen Tag über keine Brote auf dem Tisch gelegen haben und man sie erst am Abend wieder hinaufgelegt hat, hat man das Gebot nicht übertreten (Talmud).. Dann gingen sie hinaus, und legten es auf den goldenen Tisch, der im Ulam stand, dann opferte man die Schalen54 den Weihrauch, der in den beiden Schalen lag. und die Brote wurden an die Priester verteilt55 zu gleichen Teilen unter die Priester-Abteilung, die in der abgelaufenen Woche, und die, die in der beginnenden Woche den Dienst im Heiligtume zu versehen hatte.. Fiel der Versöhnungstag auf einen Sabbat56 wo die Brote nicht am Tage verzehrt werden konnten., wurden die Brote erst am Abend verteilt57 sie mussten noch in der Nacht verzehrt werden, da sie als hochheilig nur an demselben Tage und der darauf folgenden Nacht gegessen werden durften.; fiel er auf einen Freitag,57a Zu den Zeiten, als der Kalender noch nach dem wirklichen Sichtbarwerden des Mondes bestimmt wurde, wurde der Versöhnungstag auch am Freitag und Sonntag begangen, wenn dieser Tag der Zehnte nach dem Sichtbarwerden des Mondes war. wurde der Bock des Versöhnungstages58 der als Musafopfer dargebracht wurde (Num. 29, 11), es war das einzige von den am Versöhnungstage dargebrachten Opfern, dessen Fleisch von den Priestern verzehrt wurde. am Abend gegessen, die Babylonier59 die Priester, die in Babylon zu Hause waren. Nach dem Talmud waren es nicht Babylonier, sondern Alexandriner, sie werden hier nur verächtlich als Babylonier bezeichnet, weil sie sich nicht scheuten, das Fleisch in rohem Zustande zu gemessen. assen ihn nämlich roh60 weil das Fleisch als das eines Sündopfers nur noch in derselben Nacht gegessen werden durfte und es wegen des Sabbats nicht gekocht werden konnte., weil sie eine gesunde Natur hatten61 und gewöhnt waren, Fleisch auch in rohem Zustande zu essen..", "Hat man das Brot am Sabbat, aufgelegt¿ die Schalen aber erst nach Sabbat, und die Schalen dann am Sabbat62 an dem folgenden Sabbat. geopfert, so ist es untauglich63 weil die Schalen nicht, wie vorgeschrieben, von einem Sabbat bis zum anderen auf dem Tisch gelegen haben; das Brot darf nicht von den Priestern gegessen werden., und die auf Verworfenes, Übriggelassenes und Unreinheit stehende Strafe tritt dabei nicht ein64 Wenn man den Weihrauch mit der Absicht geopfert hat, von dem Brote über die vorgeschriebene Zeit hinaus zu essen, so übertritt man, wenn man davon isst, trotzdem nicht das Verbot von פגול, weil die Ausrottungsstrafe, die auf den Genuss von פגול steht, nur dann eintritt, wenn dasjenige, wodurch das zu Verzehrende zum Genuss erlaubt wird, abgesehen von der vorschriftswidrigen Absicht, die man dabei gehabt, sonst vorschriftsmässig dargebracht worden ist (s. Sebach. II Note 42), hier aber der Weihrauch, durch dessen Darbringung die Brote erst zum Genuss erlaubt werden, geopfert worden ist, ohne die vorgeschriebene Zeit auf dem Tisch gelegen zu haben. Ebenso Übertritt man nicht das Verbot von נותר, wenn man von dem Brot nach der vorgeschriebenen Zeit, d. h. nach der Nacht vom Sabbat auf den Sonntag, isst, weil das Brot ohnedies für den Genuss verboten ist und es deshalb nicht, weil es נותר geworden ist, nochmals verboten werden kann (אין איסור חל על איסור). Ebenso trifft auch den, der in Unreinheit davon isst, nicht die Strafe der Ausrottung, die demjenigen angedroht wird, der in Unreinheit von Heiligem isst, weil diese Strafe nur bei solchem Heiligen eintritt, das in Reinheit gegessen werden darf (s. Menach. 25 b), hier aber das Brot ja auch für den Reinen verboten ist.. Hat man das Brot und die Schalen am Sabbat65 In ed. pr. fehlt das Wort בשבת ; es wird dadurch die von Tosf. Jomt. vermutungsweise ausgesprochene Annahme bestätigt, dass Maimon. הלכות תמידין ומוספין V, 12 mit dem dort angeführten zweiten Fall den hier in der Mischna auch als zweiten angeführten Fall wiedergibt, indem auch Maim, in der Mischna das בשבת nicht gelesen hat, sondern: סדר את הלחם ואת הבזיכין והקטיר את הבזיכין לאחר השבת, so dass sich das לאחר השבת auch auf das Auflegen der Brote und der Schalen bezieht, man hat die Brote und die Schalen erst nach Sabbat aufgelegt und dann die Schalen nicht am folgenden Sabbat, sondern wieder erst nach dem folgenden Sabbat לאחר שבת הבאה (s. Maim.) geopfert, auch in diesem Falle ist es untauglich, weil die Brote und die Schalen durch das Auflegen an einem Wochentage nicht heilig geworden sind, sondern erst an dem folgenden Sabbat, da nach der Vorschrift sie nur an einem Sabbat auf den Tisch gelegt werden sollen, und sie dann noch bis zam folgenden Sabbat auf dem Tisch hätten liegen müssen und dann erst die Schalen hätten dargebracht werden dürfen. Den hier in der Mischna nach der Lesart סדר את הלחם ואת הבזיכין בשבת als zweiten angeführten Fall führt Maim, ebendort erst als vierten Fall in Hal. 16 an, weil er ihn nicht der Mischna sondern, wie schon Tosf. Jomt bemerkt, der Tosefta (ed. Zuckerm. XI, 18) entnommen hat. Dass Maim, dort und ebenso die Tosefta im Gegensatz zu unserer Mischna entscheiden: חייבין עליהן משום פגול וכו׳, sucht Straschun dadurch zu erklären, dass sie das והקטיר את הבזיכין לאחר השבת dahin verstanden haben, man hat die Schalen erst nach dem nächstfolgenden Sabbat dargebracht, da haben die Brote und die Schalen vorschriftsmässig von einem Sabbat zum anderen auf dem Tisch gelegen; dadurch dass sie noch über die Zeit auf dem Tisch liegen geblieben und die Schalen erst nach Sabbat dargebracht worden sind, sind sie noch nicht untauglich geworden, weil Brot und Schalen, sobald sie nur vorschriftsmässig auf den Tisch gelegt worden sind, durch längeres gemeinsames Liegenbleiben auf demselben nicht untauglich werden, auch nirgends in der Schrift ausdrücklich vorgeschrieben ist, dass die Schalen gerade am Sabbat dargebracht werden müssen, das Brot sei deshalb nur מדרבנן פסול, die Bestimmungen über פגול נותר וטמא treffen aber dennoch auf dasselbe zu. In unserer Mischna dagegen sei das והקטיר את הבזיכין לאחר השבת dahin zu verstehen, dass man die Schalen nach dem Sabbat, an welchem man sie aufgelegt, vor dem folgenden Sabbat dargebracht hat, wie auch Raschi zu unserer Mischna erklärt למחר: לאחר חשבת, sie haben demnach gar nicht die vorgeschriebene Zeit auf dem Tisch gelegen, deshalb ist natürlich das Ganze untauglich. Allerdings fügt Maim, dem לאחר השבת ausdrücklich die Erklärung : בין לאחר שבת זו בין לאחר שבת אחרת hinzu, was Straschun für ein irrtümliches Einschiebsel hält. aufgelegt und dann die Schalen nach Sabbat66 s. die vorige Note. geopfert, so ist es untauglich, und die auf Verworfenes, Übriggelassenes und Unreinheit stehende Strafe tritt dabei nicht ein. Hat man das Brot und die Schalen erst nach Sabbat aufgelegt und dann die Schalen am Sabbat geopfert, so ist es untauglich67 In manchen Talmudausgaben fehlt das Wort פסול, das כיצד יעשה wäre dann aber nicht recht verständlich, es müsste dann wenigstens noch hinzugefügt sein, dass man an Stelle des geopferten Weihrauchs anderen neben die Brote auf den Tisch legen muss.; wie denn soll man es machen?68 wenn man einmal die Brote und die Schalen erst nach Sabbat auf den Tisch gelegt hat. Man lässt es bis zum folgenden Sabbat69 bis zu dem auf den ersten Sabbat folgenden Sabbat; das Auflegen zur nicht vorgeschriebenen Zeit gilt als gar nicht geschehen, erst wenn der Sabbat kommt und es noch auf dem Tische liegt, gilt es als hingelegt und wird durch den Tisch geheiligt und muss nun noch bis zum folgenden Sabbat liegen bleiben (s. Talmud). liegen, denn, wenn es auch schon mehrere Tage auf dem Tisch gelegen hat,70 So nach Bart, und Tif. Jis., es wird nicht untauglich, weil es länger als von Sabbat zu Sabbat auf dem Tisch gelegen hat, weil die Tage bis zum ersten Sabbat nicht mitrechnen, da es erst am Sabbat durch den Tisch geheiligt worden ist, und eist untauglich wird, wenn es, nachdem es durch den Tisch geheiligt worden ist, länger als sieben Tage auf demselben liegen geblieben ist. Nach Tosafot (87 a v. לשלחן) und Straschun (s. Note 66) ist ימים רבים wörtlich zu nehmen und zu übersetzen : wenn es auch viele Tage auf dem Tisch liegt, sobald das Brot und die Schalen vorschriftsmässig am Sabbat auf den Tisch gelegt worden sind, werden sie nicht untauglich, wenn sie auch über den kommenden Sabbat hinaus noch so lange dort zusammen liegen bleiben. so hat das keine Bodeutung.", "Die zwei Brote werden nicht früher als am zweiten und nie später als am dritten Tage71 vom Backen an gerechnet. verzehrt. Wieso? Gebacken werden sie am Tage vor dem Feste72 Am Feste selbst dürfen sie nicht gebacken werden, obwohl es doch sonst erlaubt ist, Alles, was am Feiertage selbst gegessen werden soll, zu kochen und zu backen, weil durch das beschränkende הוא לבדו יעשה „לכם״ (Exod. 12, 16) diese Erlaubnis nur auf das zu profanem Gebrauch Bestimmte beschränkt wird, auf Heiliges dagegen sich nicht bezieht (Pesach. 47 a). und verzehrt am Feste, das ist am zweiten Tage; fällt der Festtag auf den Tag nach dem Sabbat, werden sie erst am dritten Tage verzehrt73 da sie dann schon am Freitag gebacken werden müssen.. Das Schaubrot wird nicht früher als am neunten und nie später als am elften Tage verzehrt. Wieso? Gebacken wird es am Tage vor Sabbat74 s. oben Mischna 2. und verzehrt am Sabbat, das ist am neunten Tage; fällt ein Festtag auf den Tag vor Sabbat, wird es erst am zehnten Tage verzehrt75 da es dann schon am Donnerstag gebacken werden muss.; sind es die beiden Tage des Neujahrsfestes76 Auch in Jerusalem wurde das Neujahrsfest zwei Tage gefeiert, wenn die Zeugen an dem Tage, an dem man sie erwartete, erst nach מנחה gekommen waren, um zu bezeugen, dass sie den Mond bereits gesehen haben, es wurde dann sowohl dieser wie auch der folgende Tag als Festtag begangen., so wird es erst am elften Tage77 Wenn man am Donnerstag die Zeugen für das Sichtbarwerden des Mondes erwartete, wurde für alle Fälle das Brot schon am Mittwoch gebacken und der Donnerstag als Festtag begangen. Erschienen die Zeugen am Donnerstag noch vor מנחה, so war der Freitag kein Feiertag mehr, es würden deshalb am Freitag neue Brote gebacken, und die am Mittwoch gebackenen wurden ausgelöst und konnten dann zu profanen Zwecken verwendet werden. Waren bis מנחה keine Zeugen erschienen, so war auch der Freitag Feiertag und mussten deshalb die am Mittwoch gebackenen Brote verwendet werden, die dann am nächstfolgenden Sabbat, also erst am elften Tage, verzehrt wurden. In diesem Falle zählte aber erst der Freitag als der erste Tischri, der Versöhnungstag fiel demnach auf den Sonntag (so nach Tosafot 100 b und Tosf. Jomt. im Gegensatz zu der Bemerkung Raschi’s und Barten.’8, dass, wenn auch in diesem Falle der nächstfolgende Sabbat Versöhnungstag war und das Brot erst in der folgenden Nacht gegessen werden konnte, es dennoch am elften Tage gegessen wurde, weil bei allen das Heiligtum betreffenden Bestimmungen die Nacht mit zu dem vorangehenden Tage gezählt wurde). verzehrt; es verdrängt nicht den Sabbat und nicht den Feiertag. R. Simon, Sohn des Gamliel, sagt im Namen des R. Simon, Sohnes des Vorstehers: Den Feiertag verdrängt es78 R. Simon ist der Ansicht, dass das beschränkende לכס (s. Note 72) nur die Speisebereitung für einen Nichtjuden ausschliessen soll, nicht aber die für das Heiligtum., aber es verdrängt nicht den Fasttag79 den Versöhnungstag; wenn dieser auf einen Freitag fiel, so musste das Brot schon am Donnerstag gebacken werden.." ], [ "Sind Mehlopfer oder Giessopfer unrein geworden, bevor sie durch das Gefäss1 durch Hineintun in ein Dienstgefäss (s. VII, Note 28). heilig geworden sind, dürfen sie ausgelöst werden2 So lange sie noch nicht in ein heiliges Gefäss hineingetan worden sind, tragen sie selbst noch nicht den Charakter von Heiligem (קדושת הגוף) an sich, sondern nur ihr Geldwert ist heilig (קדושת דמים), deshalb können sie ausgelöst werden, der für sie erzielte Erlös gehört dem Heiligtum, sie selbst dürfen dann zu profanen Zwecken verwendet werden. Man darf sie jedoch nur auslösen, wenn sie unrein geworden sind, anderenfalls dürfen sie, auch bevor sie durch Hineintun in ein heiliges Gefäss heilig geworden sind, nicht ausgelöst werden, weil Alles, was einmal für den Altar bestimmt worden ist, nicht mehr zu einem profanen Zwecke verwendet werden darf, so lange es noch für den heiligen Zweck tauglich ist (Talmud). Eine Ausnahme macht nur das קרבן עולה ויורד s. darüber Kerit. 27 b., nachdem sie durch das Gefäss heilig geworden sind, dürfen sie nicht ausgelöst werden3 sie müssen vielmehr wie andere unrein oder untauglich gewordene Opfer verbrannt werden, die Giessopfer, weil sie nur aus Flüssigem bestanden, in einem besonders für sie hergerichteten Feuer, nach Maim. (הלכות איסורי המזבח VI, 5) auf dem Altar, nach Raschi (Sebach. 92 a) auf dem Fussboden der עזרה.. Vogelopfer, Holz, Weihrauch und Dienstgeräte4 Die Talmudausgaben haben noch den Zusatz : משנטמאו, wenn sie unrein geworden sind, s. die folgende Note. dürfen nicht ausgelöst werden, denn die Schrift spricht davon nur beim Viehopfer5 Tieropfer tragen, sobald sie zum Darbringen bestimmt worden sind, auch bevor sie noch mit einem heiligen Geräte in Berührung gekommen sind, den Charakter von Heiligem (קדושת הגוף) an sich und dürften deshalb, auch wenn sie zur Darbringung untauglich geworden sind, nicht ausgelöst werden. Für das Viehopfer bestimmt aber die Schrift (Lev. 27, 11—13) ausdrücklich, dass es, wenn es durch einen Leibesfehler zur Darbringung unbrauchbar geworden ist, ausgelöst werden soll ; nach der Tradition ist unter בהמה טמאה dort ein solches durch einen Leibesfehler unbrauchbar gewordenes Opfertier zu verstehen, denn von בהמה טמאה im gewöhnlichen Sinne, d. h. von einem für den Genuss verbotenen Tier, wird dort erst Vers 27 gesprochen. Auf das Vogelopfer bezieht sich aber diese Bestimmung nicht, ein Vogelopfer darf deshalb, sobald es einmal zur Darbringung bestimmt worden ist, auch wenn es untauglich geworden ist, nicht ausgelöst werden; nur wenn es schon, als es zur Darbringung bestimmt wurde, einen solchen Leibesfehler hatte, darf es ausgelöst werden (s. Tosf. 100b v. העופות). Holz und Weihrauch tragen, bevor sie durch Berührung mit einem heiligen Gefässe geheiligt worden sind, nicht selbst den Charakter von Heiligem (קדושת הגוף) an sich, sondern nur ihr Geldwert ist heilig (קדושת דמים), da sie nicht selbst darzubringende Opfer sind, sondern nur zu den Opfern verwendet werden (מכשירי קרבן). Auch das, was nur seinem Geldwerte nach heilig ist, darf ja aber, so lange es nicht unrein geworden ist, nicht ausgelöst werden ; unrein werden kann aber das Holz erst, nachdem es für den Altar bearbeitet worden ist, da die rohen Holzscheite keine Unreinheit annehmen, sondern erst das für das Altarfeuer hergerichtete Holz, ebenso auch der Weihrauch erst, nachdem er in das heilige Gefäss getan worden ist (חיבת הקדש משוה להו אוכלא), dann aber sind beide durch die Berührung mit den heiligen Gefässen bereits selbst geheiligt worden (קדושת הגוף) und dürfen deshalb nicht mehr ausgelöst werden. So dürfen also Holz und Weihrauch nie ausgelöst werden. Dienstgefässe dürfen, auch wenn sie unrein geworden sind, nicht ausgelöst werden, weil sie ja durch Untertauchen in ein Quellbad von ihrer Unreinheit wieder gereinigt werden können. Der Zusatz שנטמאו in den Talmudausgaben bezieht sich nur auf Holz, Weihrauch und Dienstgefasse, da zu העופות vielmehr שנפסלו zu ergänzen ist (s. Tosf. Jomt. und Tif. Jis.) ; Maim. (הלכות איסורי המזבח VI, 4) führt die Bestimmung für Mehl-, Giess-, Öl-, Vogel-Opfer, Weihrauch, Holz und Dienstgefasse zusammen an und gebraucht den Ausdruck: שנפסלו או שנטמאו.", "Wenn jemand sagt: „Ich verpflichte mich zu einem Pfannenopfer“, und bringt ein Tiegelopfer, „zu einem Tiegelopfer“, und er bringt ein Pfannenopfer, so ist das, was er gebracht hat, gebracht6 das dargebrachte Opfer gilt nicht als untauglich, sondern wie irgend ein anderes ausser dem von ihm gelobten freiwillig dargebrachtes Opfer., seiner Verpflichtung aber ist er nicht nachgekommen7 und er muss deshalb ausser dem bereits gebrachten noch ein Opfer der Art bringen, wie er es gelobt hat.; „ … dieses als Pfannenopfer zu bringen“, und er bringt es als Tiegelopfer, „als Tiegelopfer“, und er bringt es als Pfannenopfer, so ist es untauglich8 Wenn man ein Tieropfer unter einem anderen Namen, als wozu es bestimmt worden war, geopfert hat, z. B. ein zu einem Ganzopfer bestimmtes Tier als Friedensopfer, so gilt es darum nicht als untauglich (s. Sebach. I, 1), weil da nur der Gedanke bei den Opferhandlungen ein der eigentlichen Bestimmung des Tieres widersprechender war; hier dagegen ist das Opfer selbst in einer anderen Form dargebracht als es hätte dargebracht werden sollen, das Mehl, das zu einem Pfannenopfer bestimmt war, ist als Tiegelopfer dargebracht worden oder umgekehrt, eine solche Änderung an dem Opfer selbst macht das Opfer untauglich.… „Ich verpflichte mich, zwei Zehntel in einem Gefäss zu bringen9 als ein Opfer von zwei Zehnteln. “, und er bringt sie in zwei Gefässen10 als zwei Opfer von je einem Zehntel., „in zwei Gefässen“, und er bringt sie in einem Gefäss, so ist das, was er gebracht hat, gebracht, aber seiner Verpflichtung ist er nicht nachgekommen; „ … diese in einem Gefäss zu bringen“, und er bringt sie in zwei Ge fass en, „in zwei Gefässen“, und er bringt sie in einem Gefäss, so sind sie untauglich11 Wenn er das Opfer anstatt in einem in zwei Gefässen dargebracht hat, sind anstatt des einen Komez, das hätte geopfert werden sollen, zwei Komez geopfert worden, ebenso umgekehrt, wenn er das Opfer anstatt in zwei Gefässen in einem dargebracht hat; auch sind in ersterem Fall beide Opfer untauglich, weil er das Mehl zu einem Opfer von zwei Zehnteln bestimmt hat, jedes der beiden gebrachten Opfer aber nur e i n Zehntel, demnach weniger enthalten hat, als es hätte enthalten sollen, und ebenso im anderen Falle umgekehrt.. … „Ich verpflichte mich, zwei Zehntel in einem Gefäss zu bringen“, und er bringt sie in zwei Gefässen, man sagt ihm: „Du hast gelobt, in einem Gefäss zu bringen“, und er bringt sie nun in einem Gefässe dar, so sind sie tauglich12 das Mehl, das bereits in zwei Gefässe getan war, darf wieder in ein Gefäss umgeschüttet und so das Opfer wie gelobt, dargebracht werden., in zwei Gefässen, so sind sie untauglich13 In diesem Falle sind die Opfer untauglich, trotzdem er nur ganz allgemein ein solches Opfer darzubringen gelobt, nicht aber, das Mehl zur Verwendung für ein solches Opfer bestimmt hatte, weil er dadurch, dass er trotz der ihm gemachten Vorhaltung das Opfer dennoch stillschweigend in zwei Gefässen hat darbringen lassen, zu erkennen gegeben hat, dass er die Absicht hatte, mit diesem Opfer das von ihm gelobte Opfer darzubringen, man demnach nicht mehr sagen kann, ich betrachte dieses Opfer gar nicht als das von ihm gelobte sondern als irgend ein anderes ausser dem von ihm gelobten freiwillig dargebrachtes Opfer (s. oben Note 6).. … „Ich verpflichte mich, zwei Zehntel in zwei Gefässen zu bringen“, und er bringt sie in einem Gefäss, man sagt ihm: „Du hast gelobt, in zwei Gefässen zu bringen“, und er bringt sie nun in zwei Gefässen dar, so sind sie tauglich, tut er sie aber in ein Gefäss, so sind sie wie zwei Mehlopfer, die sich mit einander vermischt haben14 die nur dann untauglich sind, wenn sie so vermischt worden sind, dass man nicht mehr von jedem für sich das Komez absondern kann (s. oben III, 3). Auch in dem oben angeführten Falle, wenn er gesagt hat, diese in z w e i Gefässen zu bringen, und er bringt sie in einem Gefäss, ist das Opfer nur dann untauglich, wenn es nicht mehr möglich ist, in dem einen Gefässe von jedem Zehntel das Komez besonders abzuheben (Raschi) ; dort ist aber das והביא בכלי אחד wohl dahin zu verstehen, er hat das Opfer bereits in einem Gefässe dargebracht und also auch nur ein Komez davon abgehoben, während hier zwischen הביא und הקריבן unterschieden wird: er hat das Opfer in ein Gefäss hineingetan, aber vor der Darbringung des Opfers hat man ihm vorgehalten, dass er gelobt hat, es in zwei Gefässen zu bringen, und er hat es nun in zwei Gefässen dargebracht הקריבן בשני כלים, so ist es tauglich ; hat er es dagegen trotz der Vorhaltung in ein Gefäss getan oder darin gelassen נתנו בכלי אחד, so hat er immer noch die Möglichkeit, wenn es angeht, von jedem Zehntel für sich das Komez zu opfern, und nur wenn dies nicht mehr auszuführen ist, ist das Opfer untauglich..", "„Ich verpflichte mich zu einem Mehlopfer von Gerste“, so muss er es doch von Weizen bringen15 weil ein freiwilliges Mehlopfer niemals von Gerste, sondern stets nur von Weizenmehl dargebracht werden darf. Wie im Talmud ausgeführt wird, ist er jedoch nur dann verpflichtet, ein Mehlopfer von Weizenmehl darzubringen, wenn er auf Befragen erklärt, dass er, wenn er gewusst hätte, dass man ein Mehlopfer nur von Weizenmehl darbringen darf, ein solches von Weizenmehl gelobt haben würde; erklärt er jedoch, dass er auch dann ein solches von Weizenmehl nicht gelobt haben würde, so braucht er gar kein Opfer zu bringen. Befragt zu werden braucht er jedoch nur in dem Falle, wenn er gelobt hat, ein מנחה מן השעורים zu bringen, da bleibt, wenn er erklärt, das מן השעורים nur hinzugefügt zu haben, weil er angenommen, dass man auch ein Mehlopfer von Gerste darbringen kann, das Gelübde, ein מנחה darzubringen, in seiner Verpflichtung für ihn bestehen; hat er dagegen das Wort מנחה gar nicht gebraucht oder gelobt, ein מנחת שעורים, ein Gersten-Mehlopfer, zu bringen, so hat das Gelübde gar keine Geltung, weil er etwas gelobt hat, was gar nicht dargebracht werden kann (s. Maim. הלכות מעשה הקרבנות XVII, 9 ; anders entscheidet der ראב״ד z. St.). Das Gleiche gilt auch für die weiteren in der Mischna angeführten Fälle., „von gewöhnlichem Mehl“, so muss er es doch von Kernmehl bringen16 weil zu den Mehlopfern nur Kernmehl verwendet werden darf., „ohne Öl und Weihrauch“, so muss er doch Öl und Weihrauch dazu bringen17 weil zu allen freiwilligen Mehlopfern auch Öl und Weihrauch gehört. „ein halbes Zehntel“, so muss er ein ganzes Zehntel bringen18 weil als Mindestmass zu einem Mehlopfer ein ganzes Zehntel genommen werden muss., „1½ Zehntel“, so muss er zwei Zehntel bringen19 durch die Hinzufügung עשרון ומחצה hat er sich verpflichtet, mehr als ein gewöhnliches Mehlopfer von einem Zehntel zu bringen ; wenn er nun erklärt, wenn er gewusst hätte, dass man einen Bruchteil von einem Zehntel nicht darbringen darf, hätte er das Gelübde so gefasst, dass man das Gelobte darbringen kann, muss er deshalb ein Mehlopfer von zwei Zehnteln darbringen.; R. Simon sagt: Er ist zu gar nichts verpflichtet, weil das, wozu er sich verpflichtet hat, gar nicht als freiwilliges Opfer gespendet werden kann20 R. Simon ist der Ansicht, dass bei einem Gelöbnis nur der gesamte Wortlaut im Zusammenhang als ein Ganzes aufzufassen ist (אף בגמר דבריו אדם נתפס), es ist deshalb gleich, ob er ein מנחה מן השעורים oder ein מנחת שעורים gelobt hat und welche Erklärung er nachträglich dazu abgibt, in jedem Falle hat er etwas gelobt, was gar nicht als Opfer dargebracht werden kann, und das Gelübde besitzt daher keinerlei Verbindlichkeit..", "Man kann als freiwilliges Opfer ein Mehlopfer von 60 Zehnteln spenden und sie in einem Gefässe darbringen. Wenn man gesagt hat: „Ich verpflichte mich zu [einem Mehlopfer von] 61 [Zehnteln]“, so bringt man 60 in einem Gefäss und eines in einem besonderen Gefäss, denn da die Gemeinde am ersten Feiertage des Hüttenfestes, der auf einen Sabbat fällt, 61 [Zehntel] bringt21 Am ersten Tage des Hüttenfestes wurden 13 Stiere dargebracht, zu jedem derselben 3 Zehntel Mehl, zusammen 39 Zehntel, 2 Widder, zu jedem derselben 2, und 14 Lämmer, zu jedem derselben 1 Zehntel, zusammen 18 Zehntel, das macht für die Festopfer zusammen 57 Zehntel Mehl. Dazu kommen noch zu dem täglichen Morgen- und Abendopfer je 1 Zehntel und zu den beiden Lämmern des Sabbat-Musafopfers je 1 Zehntel, also noch 4 Zehntel, so dass an einem solchen Tage zu den Gemeindeopfern 61 Zehntel Mehl dargebracht wurden; das ist das höchste Mass Mehl, das von der Gemeinde an einem Tage dargebracht wurde., so ist es genug, wenn der Einzelne um eines der Gemeinde nachsteht22 der Einzelne sollte nicht ein Opfer darbringen, wie es die Gemeinde seihst im Höchstfalle nicht grösser darbrachte.. Darauf sagte R. Simon : Davon gehören ja aber die einen zu den Stieren und die anderen zu den Lämmern, und sie dürfen doch nicht mit einander vermengt werden2323 S. oben IX Note 35—37 ; das kann also wohl nicht der Grund sein, das in einem Gefässe darzubringende Mehlopfer des Einzelnen gerade auf 60 Zehntel zu beschränken, da von der Gemeinde niemals auch nur annähernd 61 oder 60 Zehntel in einem Gefässe dargebracht werden konnten. ! Sondern, bis zu 60 können sie gemengt werden24 deshalb dürfen nicht mehr als 60 Zehntel in einem Gefässe dargebracht werden, weil ein noch grösseres Mass Mehl nicht in der vorgeschriebenen Weise mit dem Öl gemengt werden kann. Nach Raschi und Barten, ist R. Simon der Ansicht des R. Elieser, Sohn des Jakob, dass selbst zu einem Mehlopfer von 60 Zehnteln Mehl nur ein Log Öl gehörte (s. oben IX, 3), ein noch grösseres Mass Mehl lässt sich aber mit einem Log Öl nicht mehr vermengen, und wenn auch durch das Unterlassen des Mengens das Opfer nicht untauglich wird, so muss doch wenigstens die Möglichkeit vorhanden sein, es zu mengen (s. oben III, Note 8). Maim. (הלכות מעשה הקרבנות XVII, 6) erwähnt nichts davon, dass das Mengen wegen der geringen Menge des Öls nicht möglich sei, auch entscheidet er ausdrücklich (ebend. II, 7) gegen die Ansicht des R. Elieser, Sohn des Jakob, dass zu jedem Mehlopfer so viele Log Öl gehören, wie es Zehntel Mehl enthält ; demnach muss der Tanna hier in der Mischna meinen, dass mehr als 60 Zehntel Mehl selbst mit einer entsprechend grossen Menge Öl nicht mehr in der vorgeschriebenen Weise gemengt werden können (vgl. Raschi zu Talm. 18 b v. ששים ואחד).. Darauf sagte man zu ihm : 60 können gemengt werden, 61 können nicht gemengt werden ? Darauf erwiderte er: Bei allen Massbestimmungen der Weisen ist es so, in 40 Sea kann man untertauchen25 40 Sea Wasser muss das Tauchbad enthalten, in das der Unreine untertaucht, um wieder rein zu werden., in 40 Sea weniger ein Kurtob26 קיטוב Name eines kleinen Flüssigkeitsmasses,1/64 eines Log. kann man nicht untertauchen. Man kann nicht als freiwilliges Opfer 1, 2 oder 5 Log27 Wein, den man nach der folgenden Mischna auch allein als Opfer darbringen kann. bestimmen28 weil zu keinem Opfer 1, 2 oder 5 Log Wein dargebracht wurden, man aber Wein nur in solcher Menge als selbständiges Opfer darbringen durfte, in welcher er als Zugabe für irgend ein Opfer vorgeschrieben war. Hatte man dennoch 1 oder 2 Log darzubringen gelobt, so verpflichtete dieses Gelöbnis nach Maim. (הלכות מעשה הקרבנות XVII, 14) zu nichts ; hatte man dagegen 5 Log darzubringen gelobt, so musste man 5 Log bringen, das Gelöbnis galt als verbindlich, weil in den 5 Log 4 enthalten waren, die man, wenn man sie für sich allein gelobt hätte, hätte darbringen können, man musste deshalb die 5 Log auf 6 ergänzen, um das Gelobte darbringen zu können., wohl aber 3, 4, 629 3 Log waren als Zugabe für ein Lamm, 4 für einen Widder und 6 für einen Stier vorgeschrieben. und von 6 an und darüber30 von 7 Log konnten 3 für ein Lamm und 4 für einen Widder verwendet werden, von 8 Log je 4 für einen Widder, von 9 Log 3 für ein Lamm und 6 für einen Stier, von 10 Log 4 für einen Widder und 6 für einen Stier u. s. w..", "Man kann Wein31 der im Allgemeinen nur als Zugabe zu den Tieropfern und Mehlopfern dargebracht wurde. als freiwilliges Opfer spenden32 ohne Tier- oder Mehlopfer; der Wein wurde dann als selbständiges Opfer auf dem Altar dargebracht (s. Sebach. VI Note 18; vgl. dagegen Barten, zu Sebach. X, 8 und Tosf. Jomt. daselbst)., aber nicht Öl, dies die Worte des R. Akiba; R. Tarfon sagt: Man kann auch Öl als freiwilliges Opfer spenden33 Der Sifra erklärt das überflüssige Wort קרבן in dem Schriftverse (Lev. 2, 1): ונפש כי תקריב קרבן מנחה — da ja das Wort מנחה allein schon Mehlopfer bedeutet — damit, dass es darauf hinweisen soll, dass ebenso wie das Mehlopfer, das als Zugabe zu anderen Opfern dargebracht wird, auch für sich allein als קרבן dargebracht werden kann, auch alles Andere, was als Zugabe zu anderen Opfern dargebracht wird, auch als selbständiges Opfer für sich dargebracht werden kann (s. Sebach. X, Note 46). Nach R. Tarfon ist damit auch Öl mit eingeschlossen, nach R. Akiba aus dem weiter angeführten Grunde nicht. Wenn Öl als selbständiges Opfer allein dargebracht wurde, wurde eine einem Komez entsprechende Menge, das ist so viel, wie durch 2 Oliven verdrängt wird (s. Barten, zu III, 4), mit einem Gefässe davon abgeschöpft und auf dem Altare verbrannt, das übrige Öl wurde von den Priestern verzehrt (Talm. Sebach. 91b).. Es sagte R. Tarfon: Wie wir es beim Wein finden, dass er als Pflichtopfer dargebracht wird und als freiwilliges Opfer dargebracht wird, so wird auch das Öl als Pflichtopfer dargebracht und als freiwilliges Opfer dargebracht33a Die Talmudausgaben lesen: אף שמן שהוא בא חובה בא נדבה.. Darauf sagte zu ihm R. Akiba: Nein! Wenn du vom Wein sprichst, der wird als Pflichtopfer für, sich allein34 der Wein wird nicht zu dem Opfer, zu dem er gehört, hinzugetan, sondern für sich dargebracht. dargebracht, willst du dasselbe vom Öl behaupten, das doch nicht als Pflichtopfer34a Die Talmudausgaben lesen beide Male statt עם חובתו : חובתו, mit seinem Pflichtopfer, zu ihm gehörend, und doch für sich allein. für sich allein dargebracht wird35 das Öl wird nur mit dem Mehlopfer vermengt oder wenigstens mit ihm zusammen in einem Gefässe dargebracht, es kann deshalb nicht mit dem Mehlopfer und dem Wein verglichen werden, die wohl als Zugabe zu anderen Opfern, aber doch stets gesondert von diesen für sich allein dargebracht werden. ? Zwei können nicht gemeinsam ein Zehntel als freiwilliges Opfer spenden36 weil es heisst (Lev. 2, 1) : כי תקריב קרבן מנחהונפש„ ein Mehlopfer kann nur von einer Person dargebracht werden (Talmud); auch ein Mehlopfer von mehreren Zehnteln kann demnach nicht als ein Opfer von mehreren Personen dargebracht werden., aber wohl ein Ganzopfer oder Friedensopfer, und von Vögeln sogar ein Stück37 פרידה, von פרד = trennen, wird ein einzelner Vogel genannt, weil bei den vorgeschriebenen Opfern in der Regel Vögel nur paarweise verwendet wurden. vom Paare." ], [ "„Ich verpflichte mich zu einem Zehntel“, so hat er ein [Zehntel], „zu Zehnteln“, so hat er zwei zu bringen1 Falls er nicht dabei angegeben hat, ob in einem oder in zwei Gefässen, so hat er die Wahl, entweder ein Mehlopfer von zwei Zehnteln oder zwei Mehlopfer von je einem Zehntel zu bringen.; „ich habe eine Zahl angegeben, ich weiss aber nicht mehr, welche ich angegeben habe„, so bringt er 60 Zehntel2 die grösste Anzahl von Zehntel die man als ein Mehlopfer darbringen kann, (s. oben XII, 4). Der Talmud bringt zwei Ansichten. Nach Ansicht des Chiskia meint hier die Mischna: er hat gelobt, die angegebene Zahl von Zehnteln in einem Gefäss als ein Opfer darzubringen; demnach entspricht die Mischna nicht der Ansicht von Rabbi (s. die folgende Mischna), denn nach dessen Ansicht müssten auch hier 60 Mehlopfer in der Grösse von 1—60 Zehnteln dargebracht werden. Nach der Ansicht der Weisen dagegen braucht er nur ein Mehlopfer von 60 Zehnteln zu bringen und zu erklären: soviele Zehntel, wie ich gelobt habe, sollen davon zur Erfüllung meines Gelübdes dienen, und das Übrige soll als freiwillige Gabe gelten ; allerdings müssen dann von dem Mehlopfer 2 Komez abgehoben werden, das eine für das gelobte Mehlopfer (נדר) und das andere für das als freiwillige Gabe (נדבה) zu betrachtende. Nach R. Aschi (Talm. 106b) ist auch eine solche Erklärung sowie das Abheben von 2 Komez nicht nötig sondern mit dem Mehlopfer von 60 Zehnteln erfüllt er nach Ansicht der Weisen sein Gelübde, auch wenn er weniger als 60 Zehntel gelobt hat, wie die Weisen ja in Mischna 8 im Gegensatz zu Rabbi entscheiden : קטן והביא גדול יצא wenn man ein kleines Tier zu bringen gelobt hat und dafür ein grosses bringt, so hat man sein Gelübde erfüllt. Die andere Ansicht ist die des R. Jochanan ; danach meint hier die Mischna : er erklärt, der angegebenen Zahl von Zehnteln sich nicht mehr zu erinnern, er habe aber nicht gelobt, dieselben in einem Gefass als ein Opfer darzubringen. In diesem Falle erfüllt er sowohl nach Ansicht der Weisen wie nach der von Rabbi sein Gelübde, wenn er eine der gelobten Anzahl von Zehnteln entsprechende Anzahl von Mehlopfern von je einem Zehntel darbringt. Das יביא ששים עשרון in der Mischna ist demnach zu erklären : er bringe 60 Mehlopfer von je einem Zehntel ; so hat er in jedem Falle sein Gelübde erfüllt, da nicht anzunehmen ist, dass er mehr als 60 Zehntel gelobt hat (s. oben XII, 4 ; Tosf. Jomt. macht dagegen den allerdings berechtigten Einwand, dass dort nur von dem Höchstmass von Mehl die Rede ist, das man in einem Gefasse darbringen kann. Straschun widerlegt den Einwand damit, dass er ja auch nicht erklärt hat, dieselben in mehreren Gefässen darzubringen, sondern sich die freie Wahl gelassen hat, demnach kann er doch nicht mehr als 60 Zehntel, die auch in einem Gefasse gebracht werden dürfen, gelobt haben).. „Ich verpflichte mich zu einem Mehlopfer“, so bringt er, von welcher Art er will3 ein ungebackenes (מנחת סולת), ein in der Pfanne gebackenes (מנחה על המחבת), ein im Tiegel gebackenes (מנחת מרחשת), ein im Ofen gebackenes (מנחה מאפה תנור) in Form von Kuchen (חלות) oder in Form von Fladen (רקיקים).; R. Jehuda sagt: Er bringt ein Mehlopfer aus rohem Mehl, denn das bezeichnet man schlechthin als Mehlopfer4 wo in der Schrift das Wort מנחה ohne weiteren Zusatz steht, ist damit ein מנחת סולת gemeint..", "„Zu einem Mehlopfer“, „zu einer Art des Mehlopfers“, so hat er eines zu bringen5 ein Mehlopfer, von welcher Art er will., „zu Mehlopfern“, „zu einer Art von Mehlopfern“, so hat er zwei zu bringen6 zwei Mehlopfer von ein er Art ; mit der Einzahl מין ist ausgedrückt, dass er nur von einer Art bringen will, die Mehrzahl מנחות verpflichtet ihn zu zwei Opfern., „ich habe die Art angegeben, ich weiss aber nicht mehr, welche6a die Talmudausgaben lesen : איזה מהן. ich angegeben habe„, so hat er alle fünf zu bringen7 s. Note 3.. „Ich habe angegeben aus wieviel Zehnteln das Mehlopfer sein soll8 Hier ist es nicht zweifelhaft, ob er ein Mehlopfer von mehreren Zehnteln oder mehrere Opfer von je einem Zehntel gemein hat, da er das Wort מנחה in der Einzahl vorausgeschickt hat (s. oben Note 2), ich weiss aber nicht mehr, was8a die Talmudausgaben lesen: כמה. ich angegeben habe“, so bringt er ein Mehlopfer aus 60 Zehnteln; Rabbi sagt: Er hat Mehlopfer aus von einem bis zu 60 Zehnteln zu bringen9 Mit einem Mehlopfer von 60 Zehnteln erfüllt man nach Rabbis Ansicht sein Gelübde nicht, wenn man ein solches von weniger als 60 Zehnteln gelobt hat, denn so entscheidet er in Mischna 8 : קטן והביא גדול לא יצא. Ein Mehlopfer von 60 Zehnteln darzubringen und dabei zu erklären : soviele Zehntel, wie ich gelobt habe, sollen davon zur Erfüllung meines Gelübdes dienen und das Übrige soll als freiwillige Gabe gelten, ist nach Rabbi auch nicht angängig (s. die Gründe dafür Talm. 106a und b). Deshalb entscheidet Rabbi: man muss 60 Mehlopfer bringen von 1, 2, 8, 4 u. s. w. bis 60 Zehnteln Inhalt, so dass eines davon jedenfalls dem gelobten Opfer entspricht, denn ein Mehlopfer von mehr als 60 Zehnteln kann man ja nicht geloben, sodann erklärt man, das Mehlopfer, das dem von mir gelobten entspricht, soll zur Erfüllung meines Gelübdes dienen und die übrigen als freiwillige Gaben dargebracht werden..", "„Ich verpflichte mich zu Hölzern10 S. Sebach. IV Note 48. “, so darf er nicht weniger als zwei Scheiter11 von der Grösse, wie sie für die beiden Holzkloben vorgeschrieben war, die täglich früh und abends auf die Feuerstelle des Altars gelegt wurden (s. Joma 26 b; Sebach. 62 b; Maim. הלכות איסורי מזבח VII, 3 und הלכות מעשה הקרבנות XVI, 13). Hat man jedoch nur Holz (in der Einzahl) zu spenden gelobt, so braucht man nur einen solchen Holzkloben zu geben (s. Talm. Jerus. zu Schekalim VI, 6 . geben, „zu Weihrauch12 der ebenfalls allein als Opfer dargebracht werden konnte. “, nicht weniger als eine Hand voll. Zu 5 Dingen ist eine Hand voll nötig: Wer sagt, ich verpflichte mich zu Weihrauch, darf nicht weniger als eine Hand voll geben, wer ein Mehlopfer gelobt, muss eine Hand voll Weihrauch dazu geben, wer die Hand voll13 von einem Mehlopfer, das Komez, das von dem Mehlopfer abgehoben wurde, um auf dem Altar geopfert zu werden. Nach dieser Erklärung würde allerdings die Mischna sich mindestens ungenau ausdrücken, da man sich nicht nur durch Darbringung des ganzen Komez ausserhalb des Heiligtums schuldig macht, sondern schon durch Darbringung eines כזית davon; nur R. Eleasar ist es, der meint, dass man sich erst durch Darbringung des ganzen Komez schuldig mache (s. Sebach. XIII, 4). Nach einer anderen Erklärung ist unter dem הקומץ hier nicht das Komez eines Mehlopfers zu verstehen, sondern, wie in den übrigen in der Mischna angeführten Fällen, eine Hand voll Weihrauch — jede der beiden Schalen, welche zu den Schaubroten gehörten, enthielt eine Hand voll Weihrauch — die Mischna bezieht sich danach auf den Sebach. XIII, 6 besprochenen Fall, dass jemand von diesen beiden Schalen nur eine ausserhalb dargebracht hat, auch dadurch, also durch Darbringung des einen Komez, mache er sich schon schuldig, und nicht, wie R. Eleasar dort entscheidet, erst durch Darbringung beider Schalen (Tosf.). draussen darbringt, ist schuldig, und zwei Mal eine Hand voll sind erforderlich für die beiden Schalen14 Als אזכרה wird in der Schrift (Lev. 2, 9) das Komez bezeichnet, das von dem Mehlopfer abgehoben und geopfert wurde. Denselben Ausdruck gebraucht die Schrift aber auch bei dem Schaubrote (Lev. 24.7), es soll der Weihrauch, der zu jeder Schicht gehörte, dieser als אזכרה dienen. Daraus wird geschlossen, dass für jede der beiden Schichten ein Komez Weihrauch darzubringen war..", "„Ich verpflichte mich zu einer Goldspende“, so darf er nicht weniger als einen Golddenar geben, „Silber“, nicht weniger als einen Silberdenar, „Kupfer“, nicht weniger als ein Silbermaah15 das alles jedoch nur, wenn er Gold-, Silber- oder Kupfergeld zu spenden gelobt hat, hat er jedoch nur allgemein Gold, Silber oder Kupfer zu spenden gelobt, so genügt es, wenn er auch nur den kleinsten aus diesen Metallen gefertigten Gegenstand spendet (Talmud). Wenn er Kupfergeld zu spenden gelobt hat, muss er soviel Kupfergeld geben, wie auf ein Silbermaah geht — ein Silbermaah ist der 6. Teil eines Silberdenars, — jedenfalls weil Kupfergeld so geringen Wert hat, dass nicht anzunehmen ist, dass er gemeint hat, er wolle nur eine einzelne Kupfermünze spenden., „ich habe angegeben, wie viel, ich weiss aber nicht mehr, was ich angegeben habe“, so hat er soviel zu geben, bis er sagt, so viel habe ich [bestimmt] nicht beabsichtigt.", "„Ich verpflichte mich zu einem Weinopfer“, so darf er nicht weniger als 3 Log bringen16 das ist das geringste Mass, das als Zugabe für ein Tieropfer vorgeschrieben war, ¼ Hin — 3 Log für ein Lamm, ein geringeres Mass Wein durfte auch als selbständiges Opfer nicht dargebracht werden., „zu einem Ölopfer“, nicht weniger als 1 Log17 das ist das kleinste Mass Öl, das zu einem Mehlopfer verwendet wurde, wenn das Mehlopfer nur aus einem Zehntel Mehl bestand.; Rabbi sagt: 3 Log18 entsprechend dem kleinsten Mass Öl, das für die מנחות נסכים vorgeschrieben war, ¼ Hin = 3 Log bei einem Lamm.. „Ich habe angegeben, wie viel19 Wein oder Öl ich spenden will., ich weiss aber nicht mehr, was ich angegeben habe“, so muss er so viel bringen, wie davon im Höchstfälle an einem Tage dargebracht wird20 das ist am ersten Tage des Hüttenfestes, wenn dieser auf einen Sabbat fiel (s. ob. XII Note 21), zu den Opfern, die für diesen Tag vorgeschrieben waren, gehörten je 140 Log Wein und Öl..", "„Ich verpflichte mich zu einem Ganzopfer“21 Ganzopfer konnten dargebracht werden von männlichen Rindern, Schafen und Ziegen, von Turteltauben und jungen Tauben., so hat er ein Lamm zu bringen22 er braucht nicht ein Rind zu bringen, sondern es genügt, wenn er ein Lamm, das minderwertigste von den genannten Viehopfern bringt.; R. Elasar, Sohn des Asarja, sagt: oder auch23 ed. pr. und ed. Venet. 1606 fehlt das erste או, was auch richtiger erscheint, da doch das minderwertigste angegeben werden soll, womit er seine Pflicht erfüllen kann. eine Turteltaube oder eine junge Taube24 Nach dem Talmud stimmen der erste Tanna und R. Elasar darin überein, dass er nur das minderwertigste von dem, was er zu bringen gelobt hat, zu bringen braucht, ihre abweichenden Entscheidungen sind nur aus der Verschiedenheit der Orte zu erklären, wo sie gelehrt haben (מר כי אתריה ומר כי אתריה). Nach Maim, und Barten, ist das dahin zu verstehen, dass in dem Orte des ersten Tanna man unter einem Ganzopfer schlechthin nur ein Vieh-Ganzopfer zu verstehen pflegte, in dem des R. Elasar auch ein Vogel-Ganzopfer; nach Raschi, dass in dem Orte des ersten Tanna ein Lamm weniger wert war als eine Taube, in dem des R. Elasar umgekehrt.. „Ich habe etwas vom Rindvieh genannt, ich weiss aber nicht mehr, was“, so muss er einen Stier und ein Kalb bringen25 Die Mischna gibt hier wie in dem Folgenden die Ansicht von Rabbi wieder, der am Schluss von Mischna 8 entscheidet, dass, wenn jemand ein kleines Tier zu bringen gelobt hat und statt dessen ein grosses bringt, er sein Gelübde nicht erfüllt hat; nach der Ansicht der Weisen jedoch, die entgegengesetzter Ansicht sind, braucht er auch in diesem und den folgenden Fällen immer nur von jeder Tierart ein erwachsenes zu bringen.. „Vom Vieh, ich weiss aber nicht mehr, was“, so muss er einen Stier, ein Kalb, einen Widder, einen Ziegenbock26 In allen Mischna-Ausgaben fehlt merkwürdiger Weise das Wort שעיר, nur die Talmudausgaben haben es; es muss aber eingefügt werden, wie es auch in der folgenden Mischna heisst : שעיר ושעירה. Ein Rind heisst פרה, פר vom dritten Lebensjahre an (so auch Maim, in der Einleitung zum פירוש המשניות zum סדר קדשים; s. dagegen הלכות מעשה הקרבנות I, 14), im zweiten Lebensjahre wird es פר בן בקר genannt (s. Rosch hasch. 10a), im ersten Lebensjahre עגל und עגלה; ein Schaf heisst vom 31. Tage des zweiten Lebensjahres an איל und רחל, im ersten Lebensjahre טלה und טליה (in der Schrift כשב und כשבה) ; eine Ziege heisst im ersten Lebensjahre גדי und גדיה, vom zweiten Lebensjahre an שעיר und שעירה (vgl. auch hierüber Maim, in der genannten Einleitung mit der angeführten Stelle in Jad Hachas.)., ein Böcklein und ein Lamm bringen. „Ich habe etwas angegeben27 eine bestimmte Tierart., ich weiss aber nicht mehr, was ich angegeben habe“, so muss er dazu noch eine Turteltaube und eine junge Taube bringen.", "„Ich verpflichte mich zu einem Dank- oder Friedensopfer“28 die beide sowohl von männlichen wie von weiblichen Tieren dargebracht werden konnten., so muss er ein Lamm29 ein männliches Lamm, das demnach für minderwertiger angenommen wird als ein weibliches (s. ob. Note 22). bringen. „Ich habe etwas vom Rindvieh genannt, ich weiss aber nicht mehr, was“, so muss er einen Stier, eine Kuh, ein männliches und ein weibliches Kalb bringen. „Vom Vieh, ich weiss aber nicht mehr, was“, so muss er einen Stier und eine Kuh, ein männliches und ein weibliches Kalb, einen Widder und ein Schaf, ein männliches und ein weibliches Zicklein, einen Ziegenbock und eine Ziege, ein männliches und ein weibliches Lamm bringen.", "„Ich verpflichte mich zu einem Ochsen“, so muss er einen bringen, der mit den dazu gehörenden Giessopfern30 dem Mehl- und dem Weinopfer. zusammen einen Wert von einer Mine31 מנה eine Mine = 100 Denare. hat, „zu einem Kalbe“, so muss er eines bringen, das mit den Giessopfern zusammen einen Wert von fünf [Selaïm]32 ein Sela = 4 Denare. hat, „zu einem Widder“, so muss er einen bringen, der mit den Giessopfern zusammen einen Wert von zwei, „zu einem Lamm“, so muss er eines bringen, das mit den Giessopfern zusammen einen Wert von einem Sela hat33 Nach Raschi und Barten, waren diese Werte für die einzelnen Opfertiere ebenso wie alle übrigen Opfervorschriften durch die mündlich überlieferte Lehre vorgeschrieben (vgl. Lev. 5, 15), nach Maim, geben sie nur den üblichen Preis für mittelgute Tiere der betreffenden Tiergattung an., „zu einem Ochsen für eine Mine“, so muss er einen bringen, der ohne die dazu gehörenden Giessopfer einen Wert von einer Mine hat, „zu einem Kalb für fünf [Selaïm]“, so muss er eines bringen, das ohne die dazu gehörenden Giessopfer einen Wert von fünf, „zu einem Widder für zwei“, so muss er einen bringen, der ohne die dazu gehörenden Giessopfer einen Wert von zwei, „zu einem Lamm für einen Sela“, so muss er eines bringen, das ohne die dazu gehörenden Giessopfer einen Wert von einem Sela hat. „Zu einem Ochsen für eine Mine“, und er hat zwei für eine Mine gebracht, so hat er seiner Pflicht nicht genügt, selbst nicht, wenn der eine einen Wert von einer Mine weniger einen Denar und der andere einen Wert von einer Mine weniger einen Denar hatte. „Zu einem schwarzen“, und er hat einen weissen gebracht, „zu einem weissen“, und er hat einen schwarzen34 Schwarze und weisse Ochsen haben einen verschiedenen Wert je nach dem Zweck, zu dem man sie verwenden will (s. Nasir 31b). gebracht, „zu einem grossen“, und er hat einen kleinen gebracht, so hat er seiner Pflicht nicht genügt, „zu einem kleinen“, und er hat einen grossen gebracht, so hat er seiner Pflicht genügt ; Rabbi sagt : Er hat seiner Pflicht nicht genügt.", "„Diesen Ochsen bestimme ich zum Ganzopfer“, und derselbe bekommt einen Leibesfehler35 so dass er selbst nicht mehr zum Darbringen tauglich ist, man ihn vielmehr auslösen und für den Erlös ein entsprechendes Opfer darbringen muss., so kann er, wenn er will, für das, was er wert ist, zwei bringen36 da er sich nur verpflichtet hat, das bestimmte Tier darzubringen ; nachdem dieses unmöglich geworden ist und er nur noch den Erlös für den angegebenen Zweck verwenden kann, ist er nicht mehr daran gebunden, genau ein gleiches Opfer darzubringen, wie es das untauglich gewordene war., „diese beiden Ochsen bestimme ich zum Ganzopfer“, und sie bekommen einen Leibesfehler, so kann er, wenn er will, für das, was sie wert sind, einen bringen; Rabbi sagt: Es ist verboten37 in beiden Fällen soll er für den Erlös nichts anderes darbringen als ein dem untauglich gewordenen gleiches Opfer; auch nach Rabbi s Ansicht hat er jedoch, wenn er es anders gemacht hat (בדיעבד), dennoch seiner Pflicht genügt. In ed. princ. fehlt hier das ורבי אוסר.. „Diesen Widder bestimme ich zum Ganzopfer“, und er bekommt einen Leibesfehler, so kann er, wenn er will, für seinen Wert ein Lamm38 obwohl das Tier, das er darbringt, sogar in seiner Benennung sich von dem ursprünglich gelobten unterscheidet. Auch wenn er einen Ochsen bestimmt hatte, muss er für den Erlös nicht gerade ein Opfer von derselben Tiergattung darbringen, die Mischna erwähnt dies nur deshalb nicht, weil er doch den ganzen Erlös dafür verwenden muss und die Differenz zwischen dem Wert eines Ochsen und dem eines Widders oder Schafes eine zu grosse ist (Tif. Jis.). bringen, „dieses Lamm bestimme ich zum Ganzopfer“, und es bekommt einen Leibesfehler, so kann er, wenn er will, für seinen Wert einen Widder bringen; Rabbi sagt: Es ist verboten. Wenn jemand sagt: „Eines von meinen Lämmern bestimme ich für das Heiligtum“, „einen von meinen Ochsen bestimme ich für das Heiligtum“, hat er zwei davon, so ist das grössere39 ed. princ. und ed. Lowe lesen הקטן, der Talmud hatte jedoch die Lesart הגדול davon heilig40 weil in zweifelhaften Fällen stets anzunehmen ist, dass man dem Heiligtum das wertvollere zuwenden wollte., hat er drei, so ist [auch41 S. Talmud. ] das mittlere heilig42 da dieses dem geringsten unter den dreien gegenüber das wertvollere ist, so hat er vielleicht bei seinem Gelöbnis an das wertvollste gar nicht gedacht, sondern nur an die beiden anderen und von diesen das wertvollere gemeint. Um seiner Pflicht zu genügen, braucht er trotzdem nicht beide Tiere darzubringen, sondern er kann abwarten, bis das weniger wertvolle einen Leibesfehler bekommt, und es dann durch das wertvollere auslösen und dieses darbringen, indem er dabei erklärt : wenn ich verpflichtet war, das weniger wertvolle darzubringen, so soll dieses als durch das wertvollere, das demnach nicht zum Opfer bestimmt war, ausgelöst betrachtet werden, und ich bringe deshalb dieses dafür jetzt als Opfer dar; war ich verpflichtet, dieses wertvollere darzubringen, so brauchte ja das weniger wertvolle gar nicht ausgelöst zu werden, und erfülle ich daher mit der Darbringung des Gelobten mein Gelübde. Ebenso kann er auch, wenn das wertvollere früher einen Leibesfehler bekommt, dieses durch das weniger wertvolle auslösen und dieses dann darbringen, nur muss er dann noch ausserdem ein der Wertdifferenz zwischen den beiden Tieren entsprechendes Opfer darbringen., „ich habe angegeben, welches, ich weiss aber nicht mehr, was ich angegeben habe“, oder wenn er sagt: „Mein Vater hat es mir angegeben, ich weiss aber nicht mehr, was“, so ist das grösste unter ihnen heilig43 In diesen beiden letzten Fällen ist als sicher anzunehmen, dass nur das wertvollste unter den Tieren bestimmt geworden ist, weil bei ausdrücklicher Bezeichnung eines unter seinen Tieren man sicher nur das wertvollste darunter für das Heiligtum bestimmen wird..", "„Ich verpflichte mich zu einem Ganzopfer“, so muss er es im Heiligtum darbringen, hat er es im Onias-Tempel44 Der Oniastempel war ein Opfertempel in Egypten in dem von Juden stark bevölkerten Gebiet von Heliopolis. Die Angaben, von wem und wann dieser Tempel errichtet worden ist, lauten unbestimmt und gehen weit auseinander. Zur Rechtfertigung dieser Opferstätte ausserhalb Jerusalems berief man sich auf Jesaja 19, 19. Aus der Bestimmung : Priester, die im Oniastempel den Dienst verrichtet haben, dürfen ihn nicht mehr im Heiligtum in Jerusalem verrichten, ״noch viel weniger״ die vom Götzendienst, geht hervor, dass die Mischna von der Ansicht ausgeht, dass der Opferdienst in diesem Tempel kein Götzendienst war (siehe die Controverse darüber im Talmud 109 b zwischen R. Meir und R. Jehuda), sondern dass auch dort Gott geopfert wurde, dass aber dennoch dort zu opfern verboten war, weil ausserhalb des Heiligturns in Jerusalem überhaupt nicht geopfert werden durfte. Ed. pr. schreibt den Namen : נחונין, ed. Lowe : נחוניון. dargebracht, so hat er seiner Pflicht nicht genügt45 sondern er muss noch ein zweites Opfer im Tempel zu Jerusalem darbringen.; „es im Onias-Tempel darzubringen“, so muss er es dennoch im Heiligtum darbringen46 weil er im Oniastempel kein Opfer darbringen darf, durch das הרי עלי עולה aber zu einem Ganzopfer sich verpflichtet hat., hat er es im Onias-Tempel dargebracht, so hat er seiner Pflicht genügt47 Durch den Zusatz : שאקריבנה בנית חוניו hat er sein Gelöbnis dahin eingeschränkt, dass er das Tier, das er zum Opfer bestimmen wird, nur dann als Ganzopfer darbringen will, wenn er es nicht vorher auf andere Weise töten wird, er aber das Gelöbnis nicht in der Weise aufgefasst wissen wollte, dass er in diesem Falle, wie sonst jeder, der gelobt hat : הרי עלי עולה, verpflichtet sein soll, dafür ein anderes Opfer darzubringen ; deshalb braucht er ungeachtet der Strafe, die er sich durch Darbringung des Opfers im Oniastempel zugezogen hat, kein anderes Opfer mehr im Tempel zu Jerusalem zu bringen (Talmud).; R. Simon sagt: Das ist gar kein Ganzopfer48 das Gelübde hat überhaupt keine Geltung.. „Ich will ein Nasir sein“, so muss er die Scheropfer im Heiligtum darbringen49 גלח steht hier in der Bedeutung: die Opfer darbringen, die der Nasir beim Abschluss des Nasirats, wenn er sich die Haare scheren lässt, darbringen muss, (s. Nasir II Note 27)., hat er sie im Onias-Tempel dargebracht, so hat er seiner Pflicht nicht genügt ; „die Scheropfer im Onias-Tempel darzubringen“, so muss er sie dennoch im Heiligtum darbringen, hat er sie im Onias-Tempel dargebracht, so hat er seiner Pflicht genügt50 weil ich dann annehme, er hat gar nicht die Absicht gehabt, ein wirkliches Nasiräer-Gelübde abzulegen, sondern nur die Entbehrungen eines Nasir sich aufzuerlegen und dieselben Opfer, wie sie der Nasir bringt, für den Oniastempel zu spenden.; R. Simon sagt: Das ist gar kein Nasir51 er kann deshalb die Scheropfer gar nicht im Heiligtum darbringen.. Die Priester, die im Onias-Tempel den Dienst verrichtet haben, dürfen ihn nicht mehr im Heiligtum in Jerusalem verrichten, noch viel weniger die vom Götzendienst52 דבר אחר ist ein euphemistischer Ausdruck für עבודה זרה., denn so heisst es53 2 Kön. 23, 9.: „Doch sollen die Höhen-Priester nicht hinaufgehen zu dem Altar des Ewigen in Jerusalem, sondern nur essen dürfen sie die ungesäuerten Brote inmitten ihrer Brüder“, sie stehen den mit einem Leibesfehler Behafteten gleich54 s. Sebach. XII, 1., sie bekommen ihren Anteil und dürfen davon essen, aber sie dürfen nicht darbringen.", "Es heisst beim Vieh-Ganzopfer „ein Feueropfer zum Wohlgeruch“, (und beim Vogel-Ganzopfer „ein Feueropfer zum Wohlgeruch“55 der Passus ובעולת העוף וכו׳ fehlt in ed. pr.,) und beim Mehlopfer „ein Feueropfer zum Wohlgeruch“, daraus ist die Lehre zu entnehmen, dass es gleich ist, ob der Eine viel oder der Andere wenig opfert56 das geringe Opfer des Armen gilt vor Gott ebenso viel wie das wertvollere Opfer des Reichen., wenn er nur dabei seine Gedanken zum Himmel wendet57 Nicht die Grösse der Gabe bestimmt den Wert des Opfers, sondern die Hingebung des Herzens, mit welcher das Opfer dargebracht wird.." ] ], "sectionNames": [ "Chapter", "Mishnah" ] }