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"language": "en",
"title": "Mishnah Temurah",
"versionSource": "https://www.talmud.de/tlmd/die-deutsche-mischna-uebersetzung",
"versionTitle": "Mischnajot mit deutscher Übersetzung und Erklärung. Berlin 1887-1933 [de]",
"priority": 0.5,
"versionNotes": "Ordnung Seraïm, übers. und erklärt von Ascher Samter. 1887.
Ordnung Moed, von Eduard Baneth. 1887-1927.
Ordnung Naschim, von Marcus Petuchowski u. Simon Schlesinger. 1896-1933.
Ordnung Nesikin, von David Hoffmann. 1893-1898.
Ordnung Kodaschim, von John Cohn. 1910-1925.
Ordnung Toharot, von David Hoffmann, John Cohn und Moses Auerbach. 1910-1933.",
"actualLanguage": "de",
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"direction": "ltr",
"heTitle": "משנה תמורה",
"categories": [
"Mishnah",
"Seder Kodashim"
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"text": [
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"Jeder kann [Opfertiere] austauschen, sowohl Männer wie Frauen, nicht dass jemand austauschen darf, sondern wenn er ausgetauscht hat, gilt es als Austausch und er erhält vierzig Geisselhiebe . Priester können nur ihnen selbst gehörende Tiere austauschen wie Israeliten die ihnen gehörenden. Die Priester können weder ein Sündopfer noch ein Schuldopfer noch eine Erstgeburt austauschen. Darauf sagte R. Jochanan, Sohn des Nuri : Warum sollen sie eine Erstgeburt nicht austauschen können ? Darauf antwortete R. Akiba: Sündopfer und Schuldopfer gehören als Priestergabe den Priestern und die Erstgeburt gehört als Priestergabe den Priestern, wie sie Sündopfer und Schuldopfer nicht austauschen können, so können sie auch die Erstgeburt nicht austauschen. Darauf sagte R. Jochanan, Sohn des Nuri: Warum können sie ein Sündopfer und ein Schuldopfer nicht austauschen? Weil ihnen, so lange diese am Leben sind, kein Besitzrecht an ihnen zusteht. Willst du daraus auf die Erstgeburt schliessen, die ihnen, auch wenn sie noch am Leben ist, gehört ? Darauf antwortete R. Akiba: Es heisst aber doch: „so soll es selbst und das mit ihm Vertauschte heilig sein“ . Wo hat es selbst seine Heiligkeit erlangt? Im Hause des Eigentümers. So hat auch der Austausch nur Gültigkeit im Hause des Eigentümers.",
"Als Austausch gelten: Rinder gegen Kleinvieh und Kleinvieh gegen Rinder, Schafe gegen Ziegen und Ziegen gegen Schafe, männliche Tiere gegen weibliche und weibliche gegen männliche, fehlerfreie gegen fehlerbehaftete und fehlerbehaftete gegen fehlerfreie, denn es heisst: „er soll es nicht auswechseln und es nicht vertauschen, Gutes gegen Schlechtes oder Schlechtes gegen Gutes.“ Was ist unter „Gutes gegen Schlechtes“ zu verstehen ? Fehlerhaftes, das geheiligt worden ist, bevor es den Fehler hatte. Als Austausch gelten auch eines gegen zwei und zwei gegen eines, eines gegen hundert und hundert gegen eines; R. Simon sagt: Als Austausch gilt nur eines gegen eines, denn es heisst: „so soll es selbst und das mit ihm Vertauschte“, wie es selbst nur eines ist, so muss auch das gegen es Ausgetauschte nur eines sein.",
"Als Austausch gelten nicht: Glieder gegen ungeborene Junge und ungeborene Junge gegen Glieder, nicht Glieder und ungeborene Junge gegen ganze Tiere und nicht ganze Tiere gegen sie; R. Jose sagt: Glieder gegen ganze Tiere gelten als Austausch, aber nicht ganze Tiere gegen Glieder. Es sagte R. Jose: Ist es nicht bei Opfertieren so, dass, wenn jemand sagt: Den Fuss dieses [Tieres] bestimme ich als Ganzopfer, das ganze [Tier] Ganzopfer ist ? So gilt auch, wenn jemand sagt: Der Fuss dieses [Tieres] soll anstelle jenes [Tieres] treten, das ganze Tier als Austausch gegen jenes.",
"Mit Teruma Vermischtes macht anderes zu Terumamischung nur nach Verhältnis. [Mit Teruma] Gesäuertes macht anderes zu [durch Teruma] Gesäuertem nur nach Verhältnis. Geschöpftes Wasser macht das Tauchbad untauglich nur nach Verhältnis.",
"Das Sühnwasser wird zu Sühnwasser nur mit dem Hineintun der Asche. Ein durch Totengebein unrein gewordenes Feld macht nicht ein anderes zu einem durch Totengebein verunreinigten Felde. Eine Teruma, die abgehoben wird, nachdem bereits eine Teruma abgehoben war, gilt nicht als Teruma. Das Austauschen eines Austausches gilt nicht als Austausch. Das Austauschen des Jungen [eines Opfertieres] gilt nicht als Austausch. R. Jehuda sagt: Das Austauschen des Jungen gilt als Austausch. Darauf sagten sie zu ihm: Das Geheiligte selbst kann ausgetauscht werden, das Junge und das Ausgetauschte dagegen können nicht ausgetauscht werden.",
"Für Vogelopfer und Mehlopfer gilt kein Austausch, denn dieser wird nur beim Vieh erwähnt. Wenn die Gemeinde oder gemeinschaftliche Besitzer [ein Tier] austauschen, hat der Austausch keine Geltung, denn es heisst: „er soll es nicht vertauschen“, ein Einzelner kann austauschen, aber weder die Gemeinde noch gemeinschaftliche Besitzer können austauschen. Für Opfergaben für den Tempelschatz gilt kein Austausch. Es sagte R. Simon: Der Zehnt war doch schon mitinbegriffen, warum wird er noch besonders hervorgehoben ? Um als Beispiel zu dienen: Wie der Zehnt Opfer eines Einzelnen ist, so sind Gemeindeopfer ausgeschlossen, und wie der Zehnt ein auf dem Altar darzubringendes Opfertier ist, so sind Opfergaben für den Tempelschatz ausgeschlossen."
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"Es gibt Bestimmungen, die für Privatopfer gelten und nicht für Gemeindeopfer, und solche, die für Gemeindeopfer gelten und nicht für Privatopfer. Privatopfer können ausgetauscht werden, Gemeindeopfer können nicht ausgetauscht werden; als Privatopfer können männliche Tiere und weibliche dargebracht werden, als Gemeindeopfer nur männliche; Privatopfer muss man auch nachträglich darbringen und ebenso ihre Giessopfer, Gemeindeopfer ist man nicht verpflichtet nachträglich darzubringen und ebenso nicht ihre Giessopfer; dagegen muse man ihre Giessopfer nachträglich darbringen, wenn das Schlachtopfer bereits dargebracht worden ist. Es gibt Bestimmungen, die für Gemeindeopfer gelten und nicht für Privatopfer: Gemeindeopfer verdrängen den Schabbat und die Unreinheit, Privatopfer verdrängen nicht den Schabbat und nicht die Unreinheit. Darauf sagte R. Meïr: Sind nicht auch die Pfannenopfer des Hohepriesters und der Stier am Versöhnungstage Privatopfer und doch verdrängen sie den Schabbat und die Unreinheit! [Der Grund ist] nur, dass sie an eine bestimmte Zeit gebunden sind.",
"Privat-Sündopfer, deren Eigentümer bereits anderweitig gesühnt sind, lässt man umkommen, ebensolche Gemeindeopfer lässt man nicht umkommen; R. Juda sagt: Man lässt sie umkommen. Es sagte R. Simon: Wie wir finden, dass für das Junge eines Sündopfers und für das mit einem Sündopfer Ausgetauschte und für ein Sündopfer, dessen Eigentümer gestorben ist, diese Bestimmung nur bei einem Privatopfer getroffen ist, nicht aber bei einem Gemeindeopfer, so gilt diese Bestimmung auch für solche, deren Eigentümer bereits gesühnt sind und die ihr Jahresalter überschritten haben, nur bei Privatopfern, nicht aber bei Gemeindeopfern.",
"Es gibt für Opfertiere strengere Bestimmungen als für Ausgetauschtes und für Ausgetauschtes strengere als für Opfertiere. Opfertiere können ausgetauscht werden, Ausgetauschtes dagegen kann nicht ausgetauscht werden. Die Gemeinde und mehrere Teilhaber zusammen können [ein Tier] heiligen, aber nicht austauschen. Einzelne Glieder und ungeborene Junge kann man heiligen, aber nicht austauschen. Es gibt für das Ausgetauschte strengere Bestimmungen: Die Heiligkeit trifft auch ein Tier, das mit einem bleibenden Fehler behaftet ist, so dass es, selbst nachdem es [durch Auslösung] profan geworden ist, nicht geschoren und nicht zur Arbeit verwendet werden darf. R. Jose, Sohn des Jehuda, sagt: Beim Austausch gilt ein irrtümliches Bestimmen wie ein beabsichtigtes, bei der Heiligung gilt ein irrtümliches Bestimmen nicht wie eia beabsichtigtes. R. Elasar sagt: Eia Bastard, ein Trefa, ein seitwärts Herausgezogenes, ein Geschlechtsloses und eine Zwittergeburt werden [durch Austausch] nichtheilig und machen [den Austausch] nicht heilig."
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"Bei folgenden Opfertieren erhalten die von ihnen geworfenen Jungen und die mit ihnen ausgetauschten Tiere die gleiche Heiligkeit wie sie selbst: Das Junge von einem Friedensopfer und mit ihm Ausgetauschtes, ihr Junges und das Junge von ihrem Jungen und so weiter bis in die Unendlichkeit gelten wie Friedensopfer und erfordern Händeaufstützen, Giessopfer, Schwingung und [die Abgabe von] Brust und Schenkel. R. Elieser sagt: Das Junge von einem Friedensopfer wird nicht als Friedensopfer dargebracht; die Weisen sagen: Es wird dargebracht. Es sagte R. Simon: Darauf erstreckt sich ihre Meinungsverschiedenheit nicht, dass das Junge eines Jungen von einem Friedensopfer und das Junge eines Jungen von einem Ausgetauschten nicht dargebracht werden. Worin sind sie verschiedener Ansicht? Betreff des Jungen selbst, da sagt R. Elieser, es wird nicht dargebracht, während die Weisen sagen, es wird dargebracht. Es bezeugten R. Josua und R. Papjas, dass das Junge von einem Friedensopfer als Friedensopfer dargebracht wird. Es sagte R. Papjas: Ich bezeuge, dass wir eine Friedensopfer-Kuh hatten, sie selbst am Pessach verzehrten und ihr Junges am Feste als Friedensopfer verzehrten.",
"Das Junge von einem Dankopfer und mit ihm Ausgetauschtes, ihr Junges und das Junge von ihrem Jungen und so weiter bis in die Unendlichkeit gelten wie Dankopfer, nur erfordern sie kein Brotopfer. Mit einem Ganzopfer Ausgetauschtes und das Junge des mit ihm Ausgetauschten, ihr Junges und das Junge von ihrem Jungen und so weiter bis in die Unendlichkeit gelten wie Ganzopfer, sie erfordern Abhäutung und Zerlegung und sind ganz für das Altarfeuer bestimmt.",
"Wenn jemand ein weibliches Tier zum Ganzopfer bestimmt hat und es wirft ein männliches Junges, muss es weiden, bis es einen Fehler bekommt, und dann verkauft werden, und für das Geld bringt man ein Ganzopfer; R. Elasar sagt: Es wird selbst als Ganzopfer dargebracht. Wenn jemand ein weibliches Tier zum Schuldopfer bestimmt hat, muss es weiden, bis es einen Fehler bekommt, und dann verkauft werden, und für das Geld bringt man ein Schuldopfer. Ist sein Schuldopfer bereits dargebracht, fällt das Geld in die Spendenbüchse. R. Simon sagt: Es wird, ohne dass es einen Fehler hat, verkauft. Das mit einem Schuldopfer Ausgetauschte, das Junge von einem damit Ausgetauschten, ihr Junges und das Junge von ihrem Jungen und so weiter bis in die Unendlichkeit müssen weiden, bis sie einen Fehler bekommen, dann werden sie verkauft, und das Geld fällt in die Spendenbüchse; R. Elieser sagt: Man lässt sie umkommen; R. Elasar sagt: Man bringt für das Geld Ganzopfer. Ein Schuldopfer, dessen Eigentümer gestorben ist oder bereits anderweitig gesühnt ist, muss weiden, bis es einen Fehler bekommt und dann verkauft werden, und das Geld fällt in die Spendenbüchse; R. Elieser sagt: Man lässt es umkommen; R. Elasar sagt: Man bringt für das Geld Ganzopfer.",
"Ist nicht auch die Spendenbüchse zu Ganzopfern bestimmt ? Was ist also der Unterschied zwischen der Ansicht des R. Elasar und der der Weisen? Nur der, dass, wenn es als Pflichtopfer dargebracht wird, er seine Hände aufstützen und das dazu gehörige Giessopfer bringen und zwar das Giessopfer von dem Seinigen bringen muss, und wenn er ein Priester ist, die Opferhandlungen und das Fell ihm zustehen, während, wenn es aus der Spendenbüchse dargebracht wird, er nicht die Hände aufstützt, das dazu gehörige Giessopfer nicht darzubringen braucht, sondern das Giessopfer aus Gemeindemitteln gebracht wird, und auch wenn er ein Priester ist, die Opferhandlungen und das Fell der fungierenden Priesterabteilung zustehen.",
"Das mit einer Erstgeburt oder einem Zehnt Ausgetauschte, ihr Junges und das Junge von ihrem Jungen und so weiter bis in die Unendlichkeit gelten wie Erstgeburt und Zehnt und werden, nachdem sie einen Fehler bekommen haben, von den Eigentümern verzehrt. Was ist der Unterschied zwischen Erstgeburt und Zehnt und allen übrigen Opfertieren ? Alle Opfertiere werden auf dem Marktplatz verkauft und auf dem Marktplatz geschlachtet und nach Gewicht abgewogen, ausser Erstgeburt und Zehnt, und alle können ausgelöst werden und das mit ihnen Ausgetauschte kann ausgelöst werden, ausser Erstgeburt und Zehnt, und alle werden auch vom Ausland nach dem heiligen Lande gebracht, ausser Erstgehurt und Zehnt. Hat man sie [von dort) gebracht, werden sie, wenn sie fehlerfrei sind, dargebracht, haben sie einen Fehler, werden sie, da sie fehlerbehaftet sind, von den Eigentümern verzehrt. Es sagte R. Simon: Was ist der Grund ? Weil Erstgeburt und Zehnt auch an Ort und Stelle Verwendung finden können, alle übrigen Opfertiere dagegen, selbst wenn sie von einem Fehler befallen werden, in ihrer Heiligkeit verbleiben."
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"Das Junge eines Sündopfers und das mit einem Sündopfer Ausgetauschte und ein Sündopfer, dessen Eigentümer gestorben ist, lässt man umkommen, das sein Jahresalter überschritten hat und verloren gegangen [oder verloren gegangen ] und fehlerbehaftet wiedergefunden worden ist, lässt man, wenn der Eigentümer bereits anderweitig gesühnt worden ist, umkommen, ein Austausch mit ihm hat keine Geltung, man darf es nicht benützen, bringt aber für die Nutzniessung kein Opfer für Veruntreuung. 1st der Eigentümer noch nicht anderweitig gesühnt worden, muss es weiden, bis es einen Fehler bekommt, und dann verkauft werden, und man bringt für das Geld ein anderes, ein Austausch mit ihm hat Geltung, und die Nutzniessung von ihm gilt als Veruntreuung.",
"Wenn jemand ein Sündopfer abgesondert hat und es verloren gegangen ist und er ein anderes an seiner Stelle dargebracht hat, und nachher findet sich das erste wieder, lässt man es umkommen. Wenn jemand Geld zum Sündopfer abgesondert hat und es verloren gegangen ist, und er statt für dasselbe anderweitig ein Sündopfer dargebracht hat, und nachher findet sich das Geld wieder, wirft man das Geld in das Salzmeer.",
"Wenn jemand Geld für sein Sündopfer abgesondert hat und es verloren gegangen ist und er an seiner Stelle anderes Geld abgesondert hat, und bevor er dazu gekommen ist, ein Sündopfer dafür zu kaufen, das erste Geld sich wiedergefunden hat, bringt er von beiden gemeinsam ein Sündopfer, und das übrig bleibende Geld fällt in die Spendenbüchse. Wenn jemand Geld für sein Sündopfer abgesondert hat und es verloren gegangen ist und er an seiner Stelle ein Sündopfer abgesondert hat, und bevor er dazu gekommen ist, es darzubringen, das Geld sich wiedergefunden hat, das Sündopfer aber fehlerbehaftet ist, muss es verkauft werden, und er bringt von dem zusammengelegten Gelde ein Sündopfer, und der Rest fällt in die Spendenbüchse. Wenn jemand sein Sündopfer abgesondert hat und es verloren gegangen ist und er an seiner Stelle Geld abgesondert hat, und bevor er dazu gekommen ist, ein Sündopfer dafür zu kaufen, sein Sündopfer sich wiedergefunden hat, es aber fehlerbehaftet ist, muss es verkauft werden, und er bringt von dem zusammengelegten Gelde ein Sündopfer, und der Rest fällt in die Spendenbüchse. Wenn jemand sein Sündopfer abgesondert hat und es verloren gegangen ist und er ein anderes an seiner Stelle abgesondert hat, und bevor er dazu gekommen ist, es darzubringen, das erste sich wiedergefunden hat, beide aber fehlerbehaftet sind, müssen sie verkauft werden, und er bringt von dem zusammengelegten Gelde ein Sündopfer, und der Rest fällt in die Spendenbüchse. Wenn jemand sein Sündopfer abgesondert hat und es verloren gegangen ist und er ein anderes an seiner Stelle abgesondert hat, und bevor er dazu gekommen ist, es darzubringen, das erste sich wiedergefunden hat, und beide fehlerfrei sind, wird eines von ihnen als Sündopfer dargebracht und das andere lässt man umkommen, dies die Worte Rabbis; die Weisen aber sagen: Ein Sündopfer lässt man nur umkommen, wenn es sich erst wiedergefunden hat, nachdem der Eigentümer bereits gesühnt ist, und das Geld wirft man nur ins Salzmeer, wenn es sich erst wiedergefunden hat, nachdem der Eigentümer bereits gesühnt ist.",
"Wenn jemand sein Sündopfer abgesondert hat und es ist jetzt fehlerbehaftet, muss man es verkaufen und für das Geld ein anderes bringen. R. Elasar, Sohn des R. Simon, sagt: Wenn das zweite dargebracht worden ist, bevor das erste geschlachtet worden ist, muss man es umkommen lassen, weil der Eigentümer bereits gesühnt ist."
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"Wie kann man die Erstgeburtspflicht umgehen ? Wenn ein Erstgebärendes trächtig geworden ist, sagt man: „Was dieses in seinem Innern trägt, sei, wenn es ein männliches Tier ist, ein Ganzopfer “, wirft es dann ein männliches, so wird es als Ganzopfer dargebracht. [Sagt man:] „Wenn es ein weibliches Tier ist, sei es ein Friedensopfer „, und es wirft dann ein weibliches, so wird es als Friedensopfer dargebracht. [Sagt man:] „Wenn es ein männliches ist, sei es ein Ganzopfer, und wenn es ein weibliches ist, sei es ein Friedensopfer „, und es wirft ein männliches und ein weibliches, wird das männliche als Ganzopfer und das weibliche als Friedensopfer dargebracht.",
"Wirft es zwei männliche, so wird eines von ihnen als Ganzopfer dargebracht und das zweite wird an Ganzopferpflichtige verkauft, und das Geld ist nichtheilig. Wirft es zwei weibliche, so wird eines von ihnen als Friedensopfer dargebracht und das zweite wird an Friedensopferpflichtige verkauft, und das Geld ist nichtheilig. Wirft es ein Geschlechtloses oder eine Zwittergeburt, kann sich, sagt R. Simon, Sohn des Gamliel, eine Heiligkeit auf sie überhaupt nicht übertragen.",
"Wenn jemand sagt: „Das Junge dieses Tieres sei ein Ganzopfer und es selbst ein Friedensopfer“, so haben seine Worte Geltung, „es seihst sei ein Friedensopfer und sein Junges ein Ganzopfer“, so ist es doch das Junge eines Friedensopfers, dies die Worte des R. Meir. Es sagte R. Jose: Wenn er von Anfang an es so im Sinne hatte, haben seine Worte, da es unmöglich ist, zwei Bestimmungen zugleich auszusprechen, Geltung, wenn er aber erst, nachdem er gesagt hat: „dieses sei ein Friedensopfer“, sich es überlegt und gesagt hat: „das Junge sei ein Ganzopfer“, so ist es das Junge eines Friedensopfere.",
"[Wenn jemand sagt:] „Dieses sei ausgetauscht anstelle eines Ganzopfers, ausgetauscht anstelle eines Friedensopfers“ , so ist es ein anstelle eines Ganzopfers Ausgetauschtes, dies die Worte des R. Meir. Es sagte R. Jose: Wenn er von Anfang es so im Sinne hatte, haben, da es unmöglich ist, zwei Bestimmungen zugleich auszusprechen, seine Worte Geltung, wenn er aber erst, nachdem er gesagt hat: „ausgetauscht anstelle eines Ganzopfers“, sich es überlegt und gesagt hat: „anstelle eines Friedensopfers“, so ist es ein anstelle eines Ganzopfers Ausgetauschtes.",
"„Dieses sei anstelle von diesem, ausgetauscht für dieses, ausgewechselt gegen dieses“, gilt als Austausch, „dieses verliere seine Heiligkeit durch dieses“, gilt nicht als Austausch. Wenn das heilige Tier fehlerbehaftet war, so verliert es dadurch seine Heiligkeit, er muss es aber mit dem vollen Geldwerte bezahlen.",
"„Dieses sei anstelle eines Sündopfers“ oder „anstelle eines Ganzopfers“, das hat gar keine Geltung, „anstelle dieses Sündopfers“ oder „anstelle dieses Ganzopfers“ oder „anstelle des Sündopfers“, oder „anstelle des Ganzopfers, das ich zu Hause habe“ und er hat ein solches, so haben seine Worte Geltung. Wenn jemand auf ein unreines Tier und auf ein fehlerbehaftetes sagt: „diese seien Ganzopfer“, hat das gar keine Geltung, „diese seien zum Ganzopfer“, müssen sie verkauft werden, und man bringt für das Geld Ganzopfer."
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"Alle Tiere, die nicht auf den Altar gebracht werden dürfen, machen auch andere Tiere [unter die sie geraten sind] dafür untauglich, wenn deren auch noch so viele sind, nämlich: [ein Tier,] das [einen Menschen] begattet hat oder [von ihm] begattet worden ist, das [zum Götzenopfer] bestimmt worden oder [götzendienerisch] verehrt worden ist, das als [Buhlerinnen-] Lohn gegeben worden ist oder als [Hunde-] Preis, ein Bastardtier, ein Trefa und ein seitwärts Herausgezogenes. Was heisst das, ein bestimmt gewordenes ? Das für den Götzendienst bestimmt worden ist, es selbst ist verboten, aber was es auf sich hat, ist erlaubt . Was heisst das, ein verehrt gewordenes? Jedes, das götzendienerisch verehrt worden ist, es selbst und was es auf sich hat, ist verboten . Sowohl dieses wie jenes ist zum Genuss erlaubt .",
"Was heisst das, ein Buhlerinnenlohn? Wenn jemand zu einer Buhlerin sagt: „Hier hast du dieses Lamm als Lohn für dich„ , selbst wenn er ihr hundert gibt, sind sie alle verboten. Ebenso wenn jemand zu einem anderen sagt: „Hier hast du dieses Lamm, dafür lass deine Sklavin bei meinem Knechte schlafen“. Rabbi sagt: Das ist kein Buhlerinnenlohn; die Weisen aber sagen: Das ist ein Buhlerinnenlohn.",
"Was heisst das, der Preis für einen Hund? Wenn jemand zu einem Anderen sagt: „Hier hast du dieses Lamm für diesen Hund“. Ebenso, wenn zwei Gesellschafter teilen, und der Eine erhält zehn [Lämmer] und der andere neun und einen Hund, so sind die, die zu dem Gegenwert für den Hund gehören, verboten, die zusammen mit dem Hund zugeteilten erlaubt. Als Lohn für eine Hündin und als Preis für eine Buhlerin gegebene Tiere sind erlaubt , denn es heisst: „sie beide“, aber nicht vier. Junge von ihnen sind erlaubt, denn es heisst: „sie“, nicht aber ihre Jungen.",
"Hat er ihr Geld gegeben, so ist dieses erlaubt, Weine, Öle, Mehle oder irgend etwas, von dessen Art auf dem Altar dargebracht wird, so ist es verboten. Hat er ihr zu Opfern bestimmte Tiere gegeben, so sind sie erlaubt, Geflügel, so ist es verboten. Es wäre eigentlich folgender Schluss zu ziehen: Wenn zu Opfern bestimmte Tiere, die durch einen Leibesfehler untauglich werden, als Buhlerinnenlohn und Preis für einen Hund nicht untauglich werden, müssten da Vögel, die nicht durch einen Leibesfehler untauglich werden, nicht erst recht nicht als Buhlerinnenlohn und Preis für einen Hund untauglich werden ? Die Schrift sagt aber: „für irgend ein Gelübde„, um auch Geflügel mit einzuschliessen.",
"Von allen Tieren, die nicht auf den Altar gebracht werden dürfen, sind die Jungen erlaubt. Das Junge von einem Trefa darf, sagt R. Elieser, nicht auf den Altar gebracht werden; die Weisen aber sagen, es darf dargebracht werden. R. Chanina, Sohn des Antigonus, sagt: Ein taugliches Tier, das an einem Trefa gesaugt hat, ist untauglich für den Altar. Alle Opfertiere, die trefa geworden sind, dürfen nicht ausgelöst werden, denn man darf keine Opfertiere auslösen, um sie den Hunden zum Frass zu geben."
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"Es gibt Bestimmungen, die für Geheiligtes, das für den Altar geheiligt worden ist, gelten und nicht für solches, das für den Tempelschatz geheiligt worden ist, und es gibt Bestimmungen, die für Geheiligtes, das für den Tempelschatz geheiligt worden ist, gelten und nicht für solches, das für den Altar geheiligt worden ist. Für den Altar geheiligte [Opfer] können ausgetauscht werden, bei ihnen treten die auf Verworfenes, auf Übriggelassenes und auf Unreinheit stehenden Strafen ein, ein Junges und die Milch von ihnen sind auch nach ihrer Auslösung verboten, wer sie ausserhalb [des Heiligtums] schlachtet, macht sich schuldig, und man darf mit ihnen nicht den Tempelarbeitern ihren Lohn bezahlen; das alles gilt nicht für das für den Tempelschatz Geheiligte.",
"Es gibt Bestimmungen für das für den Tempelschatz Geheiligte, die nicht für das für den Altar Geheiligte gelten: Ohne nähere Bestimmung Geheiligtes fällt an den Tempelschatz, für den Tempelschatz kann alles geheiligt werden, man macht sich auch an daraus erst entstandenen Dingen der Veruntreuung schuldig, und die Priester ziehen aus ihnen gar keinen Nutzen.",
"Weder bei dem für den Altar noch bei dem für den Tempelschatz Geheiligten darf man die Bestimmung, für die man es geheiligt hat, ändern , man kann ihren abzuschätzenden Wert dem Heiligtum geloben und sie als Banngut weihen, und wenn sie von selbst verenden, müssen sie vergraben werden; R. Simon sagt: Für den Tempelschatz geheiligte Tiere können, wenn sie verendet sind, ausgelöst werden.",
"Für Folgendes ist das Vergraben Vorschrift: Fehlgeburten von Opfertieren müssen vergraben werden, eine von ihnen geworfene Fruchthaut muss vergraben werden, der [von Gerichts wegen] gesteinigte Ochse, das durch Genickschlag getötete Kalb , die Vogelopfer von Aussätzigen, das Haar des Nasiräers, die Erstgeburt eines Esels, Fleisch- und Milchmischung und nichtheilige Tiere, die im Heiligtum geschlachtet worden sind; R. Simon sagt: Nichtheilige Tiere, die im Heiligtume geschlachtet worden sind, müssen verbrannt werden , ebenso auch im Heiligturne geschlachtetes Wild.",
"Für Folgendes ist das Verbrennen Vorschrift: Gesäuertes am Pessach muss verbrannt werden , ferner unreine Priesterhebe , Orla-Frucht und Saaten-Mischung im Weinberge, das, was [davon] verbrannt zu werden pflegt, muss verbrannt werden, und was vergraben zu werden pflegt, muss vergraben werden; Brot und Öl von Priesterhebe darf man als Brennmaterial benützen.",
"Alle Opfertiere, die [mit der Absicht auf] ausser ihrer Zeit oder ausserhalb ihres Ortes geschlachtet worden sind, müssen verbrannt werden, ein Zweifel-Schuldopfer muss verbrannt werden; R. Jehuda sagt: Es muss vergraben werden. Ein für den Zweifelsfall gebrachtes Vogel-Sündopfer muss verbrannt werden; R. Jehuda sagt: Man wirft es in den Wasserarm. Alles, wofür das Verbrennen vorgeschrieben ist, darf nicht vergraben werden , und wofür das Vergraben vorgeschrieben ist, darf nicht verbrannt werden; R. Jehuda sagt: Wenn jemand es sich selbst erschweren will, das zu Vergrabende zu verbrennen, so ist es erlaubt; darauf sagte man zu ihm: Es ist nicht erlaubt, es anders zu machen."
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"sectionNames": [
"Chapter",
"Mishnah"
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