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"language": "en",
"title": "Mishnah Yoma",
"versionSource": "https://www.talmud.de/tlmd/die-deutsche-mischna-uebersetzung",
"versionTitle": "Mischnajot mit deutscher Übersetzung und Erklärung. Berlin 1887-1933 [de]",
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"priority": 0.5,
"license": "Public Domain",
"versionNotes": "Ordnung Seraïm, übers. und erklärt von Ascher Samter. 1887.
Ordnung Moed, von Eduard Baneth. 1887-1927.
Ordnung Naschim, von Marcus Petuchowski u. Simon Schlesinger. 1896-1933.
Ordnung Nesikin, von David Hoffmann. 1893-1898.
Ordnung Kodaschim, von John Cohn. 1910-1925.
Ordnung Toharot, von David Hoffmann, John Cohn und Moses Auerbach. 1910-1933.",
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"heTitle": "משנה יומא",
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"Mishnah",
"Seder Moed"
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"Sieben Tage vor dem Versöhnungsfeste lässt man den Hohenpriester aus seinem Hause nach der Kammer der Beisitzer sich zurückziehen und hält einen andern Priester als seinen Stellvertreter in Bereitschaft für den Fall, dass ihm etwa ein Makel zustösst. R. Jehuda sagt: Auch eine andere Gattin hält man ihm in Bereitschaft für den Fall, dass seine Frau etwa stirbt; denn es heisst: „Er entsündige sich und sein Haus“, sein Haus aber — das ist seine Gattin. Man erwiderte ihm jedoch: Wenn man so weit ginge, dann wäre gar kein Ende abzusehen.",
"In all den sieben Tagen sprengt er das Blut, verbrennt er das Räucherwerk, bringt er die Lampen in Ordnung, opfert er den Kopf und den Hinterfuss; an allen anderen Tagen opfert er, so oft es ihm beliebt. Denn der Hohepriester nimmt als Erster am Opferdienste teil und empfängt als Erster seinen Anteil.",
"Man stellte ihm einige von den Ältesten des Gerichtshofes zur Verfügung, die ihm den Festabschnitt vorlasen und dann zu ihm sprachen: Mein Herr Hoherpriester, lies nun mit deinem Munde; vielleicht hast du schon vergessen oder überhaupt nicht gelernt. Am Rüsttage des Versöhnungsfestes stellt man ihn morgens an das östliche Tor, wo man ihm Stiere, Widder und Lämmer vorführt, damit er mit dem Dienste bekannt und vertraut werde.",
"All die sieben Tage hindurch verweigerte man ihm weder Speise noch Trank; am Rüsttage des Versöhnungstages aber liess man ihn vor Eintritt der Dunkelheit nicht viel essen, weil Nahrung Schlaf im Gefolge hat.",
"Die Ältesten des Gerichtshofes übergaben ihn den Ältesten der Priesterschaft und geleiteten ihn zum Söller des Hauses Abtinas hinauf, wo sie Abschied nahmen und sich entfernten, nachdem sie ihn mit folgenden Worten beschworen hatten: Mein Herr Hoherpriester! Wir sind die Bevollmächtigten des Gerichtshofes, du bist unser und des Gerichtshofes Bevollmächtigter; wir beschwören dich bei dem, der seinen Namen in diesem Hause thronen lässt, dass du in nichts abweichest von allem, was wir dir gesagt haben. Er wandte sich ab und weinte, und sie wandten sich ab und weinten.",
"War er ein Gelehrter, hielt er einen Vortrag; wenn nicht, wurden ihm von gelehrten Männern Vorträge gehalten. Wenn er in der heiligen Schrift bewandert war, las er in ihr; wenn nicht, las man ihm vor. Und was las man ihm vor? Aus Ijob, ‘Ezra und der Chronik. Zecharja ben Ḳebuṭal berichtet: Oftmals habe ich ihm aus Daniel vorgelesen.",
"Wollte er einnicken, so schlugen junge Priester mit dem Mittelfinger vor ihm ein Schnippchen, indem sie sprachen: Mein Herr Hoherpriester, steh auf und ermuntere dich einmal auf dem Pflaster. Und man zerstreut ihn, bis die Zeit des Schlachtens heranrückt.",
"Gewöhnlich hebt man beim Hahnenruf oder um diese Zeit, sei es vorher, sei es nachher, die Altarasche ab, am Versöhnungstage schon um Mitternacht, an den Erscheinungsfesten beim ersten Wechsel der Nachtwache; und noch war die Zeit des Hahnenrufes nicht angebrochen, als schon die Opferhalle von Israeliten voll war."
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"Anfangs konnte jeder, der die Altarasche abheben wollte, diesen Dienst verrichten. Waren ihrer mehrere, liefen sie die Rampe hinauf, und wer den andern bei der vierten Elle voraus war, der hatte gesiegt. Wenn zwei sie zugleich erreichten, sprach der Beamte zu ihnen: Erhebet die Finger. Und wieviel streckten sie aus ? Einen oder zwei; den Daumen aber streckte man im Heiligtume nicht hervor,",
"Da ereignete es sich, dass zwei, die einander gewachsen waren, die Rampe hinaufliefen, und der eine seinen Mitbewerber so beengte, dass dieser hinunterfiel und den Fuss brach. Als der Gerichtshof sah, dass sie in Gefahr gerieten, ordnete er an, dass man die Altarasche nur nach dem Lose abheben soll. Vier Auslosungen fanden dort statt, und das war die erste unter ihnen.",
"Die zweite Auslosung [bestimmte], wer schlachten soll, wer sprengen, wer den innern Altar entaschen, wer den Leuchter entaschen und wer die Opferglieder auf die Rampe tragen soll: Kopf nebst Hinterfuss, die beiden Vorderfüsse, Schweif nebst Hinterfuss, Brust nebst Schlund, die beiden Flanken und die Eingeweide, ferner das Mehl, die Opferbrote und den Wein. Dreizehn Priester waren dabei beteiligt. Ben ‘Azzai erklärte vor R. ‘Akiba im Namen des R. Josua: In der natürlichen Reihenfolge wurde dargebracht.",
"Das dritte Los: Neulinge, kommet und loset ums Räucherwerk. Das vierte: Neulinge und Erfahrene, wer soll die Opferglieder von der Rampe zum Altar emportragen?",
"Das tägliche Opfer wird durch neun oder zehn oder elf oder zwölf [Priester] dargebracht, nicht durch weniger und nicht durch mehr. Wie so ? An und für sich durch neun; am Hüttenfeste, da einer einen Kelch mit Wasser in der Hand trug, waren es zehn; am Nachmittag waren ihrer elf, neun wie sonst und zwei, die zwei Scheiter Holz in der Hand hatten; am Sabbat elf, neun wie gewöhnlich und zwei, die in ihrer Hand die beiden Weihrauchschalen des innern Brotes hielten; am Sabbat des Hüttenfestes trug ausserdem einer einen Kelch mit Wasser in der Hand.",
"Ein Widder wird durch elf [Priester] dargebracht: das Fleisch durch fünf, die Eingeweide, das Mehl und der Wein durch je zwei.",
"Ein Stier wird durch vierundzwanzig [Priester] dargebracht: Kopf und Hinterfuss, jener durch einen, dieser durch zwei: Schweif und Hinterfuss, jener durch zwei und dieser durch zwei; Brust und Schlund, jener durch einen, dieser durch drei; die beiden Vorderfüsse durch zwei; die beiden Flanken durch zwei; die Eingeweide, das Mehl und der Wein durch je drei. Indessen gilt das nur von öffentlichen Opfern; was dagegen die Privatopfer betrifft, so kann jeder, der sich dazu bereit erklärt, den ganzen Dienst allein verrichten. Hinsichtlich der Enthäutung und Zerlegung sind diese und jene einander gleich."
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"Der Beamte sprach zu ihnen: Gehet hinaus und sehet, ob die Zeit des Schlachtens schon gekommen ist. Sowie sie eintritt, sagt der Beobachter: „Es tagt“. Matitja ben Schemuel berichtet: „Es hat sich der ganze Ostrand erhellt.“ „Bis gen Hebron?“ Worauf er mit „Ja“ antwortet.",
"Und warum sah man sich dazu genötigt? Weil man einmal, als das Licht des Mondes aufstieg, in der Meinung, dass der Morgen aufleuchte, das tägliche Opfer schlachtete, das man hernach in den Verbrennungsraum schaffen musste. — Man führte den Hohenpriester ins Badehaus. Folgende Regel galt im Heiligtum: Wer seine Füsse bedeckt, muss baden; wer Wasser auswirft, muss sich Hände und Füsse heiligen.",
"Keiner darf die Opferhalle zu einer Dienstverrichtung betreten, wenn er auch rein ist, ehe er ein Bad genommen. An diesem Tage musste der Hohepriester fünfmal ins Bad steigen und zehnmal die „Heiligung“ vornehmen, alles dies im Heiligtum auf dem Parwahause mit Ausnahme dieses ersten Bades.",
"Man breitete zwischen ihm und dem Volke ein Tuch aus Byssus aus, worauf er sich entkleidete, um ins Bad hinabzusteigen. Nachdem er heraufgestiegen war und sich abgetrocknet hatte, brachte man ihm die goldenen Gewänder; er legte sie an und heiligte sich Hände und Füsse. Nun brachte man ihm das tägliche Opferlamm, er schlachtete es, und während ein anderer an seiner Seite den Schnitt vollendete, fing er das Blut auf, um es sogleich zu sprengen. Dann ging er dazu über, das Morgenräucherwerk zu verbrennen, die Lämpchen in Ordnung zu bringen und den Kopf nebst den übrigen Gliedern samt den Opferbroten und dem Weine darzubringen.",
"Das Morgenräucherwerk wurde zwischen dem Blut und den Gliedern dargebracht, das Abendräucherwerk zwischen den Gliedern und dem Weinopfer. — War der Hohepriester alt oder schwächlich, bereitete man heisses Wasser vor, welches in das kalte gegossen wurde, damit dessen Kälte sich mildere.",
"Darauf brachte man ihn in das Parwahaus, das auf geheiligtem Boden stand, und breitete ein Tuch aus Byssus zwischen ihm und dem Volke aus. Er heiligte Hände und Füsse und entkleidete sich. R. Meïr meint, dass er zuerst sich entkleidet und nachher Hände und Füsse geheiligt habe. Nachdem er ins Bad gestiegen, wieder heraufgekommen war und sich abgetrocknet hatte, brachte man ihm die weissen Gewänder, nach deren Anlegung er aufs neue seine Hände und Füsse heiligte.",
"Am Morgen legte er pelusisches Linnen an im Werte von zwölf Minen, nachmittags indisches Linnen im Werte von achthundert Denaren. Dies die Worte des R. Meïr. Die Weisen sagen: Am Morgen legte er Gewänder im Werte von achtzehn Minen an, nachmittags solche, die zwölf Minen kosteten. Der Gesamtwert betrug dreissig Minen. Soviel wurde aus öffentlichen Mitteln bewilligt; wollte er aber mehr aufwenden, so musste er aus eigenem Vermögen hinzufügen.",
"Zunächst begab er sich zu seinem Stiere. Dieser stand zwischen dem Ulam und dem Altar mit dem Kopfe nach Süden und dem Gesichte nach Westen. Der Priester stand im Osten, das Antlitz nach Westen gerichtet. Er stützte beide Hände auf ihn und sprach das Sündenbekenntnis Und so sprach er: Ach, Ewiger ! ich habe vor dir gesündigt, gefrevelt und gefehlt, ich und mein Haus. O, Ewiger ! Verzeihe doch die Sünden, Frevel und Verfehlungen, wie sehr ich auch vor dir gesündigt, gefrevelt und gefehlt haben mag, ich und mein Haus, wie geschrieben steht in der Tora deines Dieners Mosche: Denn an diesem Tage wird er euch verzeihen, um euch zu reinigen; von all euren Sünden vor Gott sollt ihr rein werden. Sie aber stimmten mit den Worten ein: Gepriesen sei der Name der Herrlichkeit seines Reiches für und für.",
"Darauf trat er nach Osten zurück an die Nordseite des Altars, der Vorsteher zu seiner Rechten und das Familienoberhaupt zu seiner Linken. Dort standen zwei Ziegenböcke, und eine Urne befand sich daselbst, in der zwei Lose lagen. Sie waren aus Buchsbaum; Ben Gamla aber machte welche aus Gold, wofür man ihn lobend erwähnte.",
"Ben Ḳâṭîn liess zwölf Hähne am Waschbecken anbringen, das früher deren nur zwei hatte; auch liess er für das Waschbecken eine Vorrichtung herstellen, dass sein Wasser nicht durch Übernachten unbrauchbar werde. König Monobaz liess die Griffe aller für den Versöhnungstag bestimmten Geräte aus Gold anfertigen. Seine Mutter Helenê liess über dem Eingang des Hêchâl einen goldenen Leuchter anbringen; auch liess sie eine goldene Tafel anfertigen, auf welcher der Schriftabschnitt von der des Ehebruchs Verdächtigen verzeichnet war. Nikanor erfuhr an seinen Türen Wunder, und man erwähnte ihn zum Lobe.",
"Folgende aber zum Tadel: Die Angehörigen des Hauses Garmo wollten in Bezug auf die Bereitung des innern Brotes nichts lehren, die des Hauses Abtinas nichts über die Anfertigung des Räucherwerks; Hygros ben Lewi war ein Meister der Kadenz im Gesange, wollte sie aber nicht lehren; Ben Ḳamṣar wollte niemand in seiner Schreibkunst unterweisen. Von den Erstgenannten heisst es: das Andenken des Gerechten ist zum Segen; von diesen aber heisst es: der Name der Ruchlosen vergeht."
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"Er schüttelte die Urne und entnahm ihr die beiden Lose. Auf dem einen stand: „Für den Ewigen“, auf dem andern: „Für ‘Azazel“. Der Vorsteher war zu seiner Rechten, das Oberhaupt der Familie zu seiner Linken. Wenn das Los mit dem heiligen Namen in seine Rechte geraten war, sprach der Vorsteher zu ihm: Mein Herr Hoherpriester, erhebe deine Rechte; war es in seine Linke geraten, so sprach das Familienhaupt zu ihm: Mein Herr Hoherpriester, erhebe deine Linke. Dann legte er sie auf die zwei Böcke, indem er sprach: „Dem Ewigen ein Sündopfer“. R. Isma‘el meint, er brauchte nicht ein „Sündopfer“ zu sagen, sondern nur: „Dem Ewigen“. Sie aber fielen mit den Worten ein: Gepriesen sei der Name der Herrlichkeit seines Reiches für und für.",
"Darauf befestigte er ein Band von Kermeswolle sowohl am Kopfe des fortzuschickenden Bockes, den er einstweilen an den Ort seiner Wegschaffung stellte, als auch dem zu schlachtenden an der Schlachtstelle. Dann näherte er sich zum zweiten Male seinem Stiere, stützte auf ihn die beiden Hände und sprach das Sündenbekenntnis. Und so sprach er: Ach, Ewiger ! ich habe vor dir gesündigt, gefrevelt und gefehlt, ich und mein Haus und die Söhne Aharons, der Stamm der dir Geweihten. O Ewiger, verzeihe doch die Sünden, Frevel und Verfehlungen, wie sehr ich auch vor dir gesündigt, gefrevelt und gefehlt haben mag, ich und mein Haus und die Söhne Aharons, der Stamm der dir Geweihten, wie geschrieben steht in der Tora deines Dieners Mosche: Denn an diesem Tage wird er euch verzeihen, um euch zu reinigen; von all euren Sünden vor Gott sollt ihr rein werden. Sie aber fielen mit dem Rufe ein: Gepriesen sei der Name der Herrlichkeit seines Reiches für und für.",
"Nun schlachtete er ihn, fing sein Blut in einer Schale auf und übergab sie dem, der es auf der vierten Pflasterreihe im Hêchal umrühren sollte, damit es nicht gerinne. Dann nahm er die Schaufel, stieg zur Oberfläche des Altars empor, schob einige Kohlen rechts und links zur Seite und nahm von den durchglühten in der Tiefe die Schaufel voll, stieg dann wieder hinab und setzte sie auf die vierte Pflasterreihe in der Opferhalle.",
"Täglich benutzte man dazu eine silberne Schaufel, die man in eine goldene leerte, heute aber benutzte er gleich die goldene, in der er (die Kohlen) hineintragen sollte. Täglich nahm man eine Schaufel von vier Kab und leerte sie in eine solche von drei Kab; heute aber nahm er gleich eine drei Kab fassende, mit der er später hineinging. R. Jose sagt: Er benutzte sonst eine Schaufel von einer Sea, die er in eine solche von drei Kab leerte, während er heute eine solche von drei Kab nahm, die er dann auch hineintrug. Sonst war sie schwer, heute leicht. Sonst hatte sie einen kurzen Stiel, heute einen langen. Sonst war ihr Gold gelb, heute rötlich. So die Worte des R. Menaḥem. Täglich brachte man [vom Räucherwerk] eine halbe Mine morgens und eine halbe Mine nachmittags dar; heute fügte er seine beiden Hände voll hinzu. Täglich vom feinsten, heute vom allerfeinsten.",
"Sonst gehen die Priester an der Ostseite der Rampe hinauf und an der Westseite wieder hinunter; heute steigt der Hohepriester in der Mitte hinauf und in der Mitte wieder hinab. R. Juda meint, der Hohepriester gehe stets in der Mitte hinauf und in der Mitte wiederum hinab. Sonst heiligte der Hohepriester seine Hände und Füsse aus dem Waschbecken, heute aber aus goldener Schüssel. R. Juda meint, der Hohepriester heilige stets seine Hände und Füsse aus goldener Schüssel.",
"Gewöhnlich waren dort vier Feuerstätten, heute fünf. So die Worte des R. Meïr. R. Jose sagt: Gewöhnlich drei, heute vier. R. Juda sagt: Gewöhnlich zwei, heute drei."
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"Man brachte ihm Löffel und Pfanne. Aus dieser füllte er seine beiden Hände [mit Räucherwerk] und tat es in den Löffel, ein Hochgewachsener gemäss seiner Grösse, ein Kleinerer gemäss seinem geringern Umfang, und dem entsprach auch das Maass. Nun fasste er die Schaufel mit der Rechten, den Löffel mit der Linken und durchschritt den Hêchâl, bis er zwischen die beiden Vorhänge gelangte, die das Heilige vom Allerheiligsten trennen, und deren Zwischenraum eine Elle betrug. [R. Josê sagt: Es gab da nur einen Vorhang; denn es heisst: Der Vorhang soll euch das Heilige vom Allerheiligsten trennen.] Der äussere war an der Südseite zurückgeschlagen, der innere an der Nordseite. Er schreitet zwischen beiden dahin, bis er das nördliche Ende erreicht, und wendet, sowie er im Norden angelangt ist, sein Gesicht nach Süden, geht dann den Vorhang links entlang, bis er die Lade erreicht, und setzt die Schaufel, sobald er bei der Lade angelangt ist, zwischen ihre beiden Stangen. Jetzt häuft er das Räucherwerk auf die Schaufel, der ganze Raum füllt sich mit Rauch, er geht in derselben Weise, wie er gekommen, wieder zurück und betet im äussern Raume ein kurzes Gebet. Er hielt sich aber bei dem Gebet nicht lange auf, damit er Israel nicht in Angst setze.",
"Nach der Entfernung der Lade befand sich dort ein Stein aus den Zeiten der früheren Propheten. Er wurde Schetija genannt und ragte aus der Erde drei Daumenbreiten hoch empor. Auf diesen setzte er sie.",
"Darauf nahm er das Blut von dem, der es umrührte, betrat aufs neue den Raum, den er vorher betreten hatte, stellte sich wieder auf den Ort, auf dem er eben gestanden, und sprengte davon einmal aufwärts und siebenmal abwärts, nicht als ob er es darauf abgesehen hätte, sei es nach oben, sei es nach unten zu sprengen, sondern wie jemand, der zum Schlage ausholt. Dabei zählte er wie folgt: Eins, eins und eins, eins und zwei, eins und drei, eins und vier, eins und fünf, eins und sechs, eins und sieben. Während er hinausging, tat er es auf den goldenen Untersatz, der sich im Hêchâl befand.",
"Hernach brachte man ihm den Ziegenbock. Er schlachtete ihn, fing sein Blut in einer Schale auf und begab sich aufs neue in den Raum, den er vorhin betreten hatte, nahm wieder den Platz ein, auf dem er damals gestanden, und sprengte davon einmal aufwärts und siebenmal abwärts, nicht als ob er es darauf abgesehen hätte, sei es nach oben, sei es nach unten zu sprengen, sondern wie man zu einem Schlage ausholt. Dabei zählte er wie folgt: Eins, eins und eins, eins und zwei, eins und drei, eins und vier, eins und fünf, eins und sechs, eins und sieben. Als er heraustrat, tat er es auf den zweiten Untersatz, der im Hêchâl war. R. Juda sagt: Es gab da nur einen Untersatz. Er nahm daher erst das Blut des Stieres fort und setzte dann das Blut des Bockes an seine Stelle, worauf er von jenem gegen den Vorhang sprengte, und zwar von aussen gegenüber der Lade, einmal aufwärts und siebenmal abwärts, nicht als ob er es darauf abgesehen hätte, sei es nach oben, sei es nach unten zu sprengen, sondern wie man zu einem Schlage ausholt. Dabei zählte er wie folgt: Eins, eins und eins, eins und zwei, eins und drei, eins und vier, eins und fünf, eins und sechs, eins und sieben. Dann nahm er wieder das Blut des Bockes, setzte das Blut des Stieres an dessen Stelle und sprengte von jenem nach dem Vorhang gegenüber der Lade von aussen einmal aufwärts und siebenmal abwärts, nicht als ob er es darauf abgesehen hätte, sei es nach oben, sei es nach unten zu sprengen, sondern wie man zu einem Schlage ausholt. Dabei zählte er wie folgt: Eins, eins und eins, eins und zwei, eins und drei, eins und vier, eins und fünf, eins und sechs, eins und sieben. Darauf goss er das Blut des Stieres in das Blut des Bockes und leerte das volle [Gefäss] in das leere.",
"Sodann begab er sich „zum Altar, der vor Gott steht“, das ist der goldene Altar. Wenn er nun abwärts zu sprengen beginnen will, wo soll er den Anfang machen? An dem nordöstlichen Würfel, auf welchen der nordwestliche, dann der südwestliche und endlich der südöstliche folgt. Wo man beim Sündopfer auf dem äussern Altar anfängt, dort hört er am innern Altar auf. R. Eli‘ezer meint, er habe bei den Sprengungen an einer und derselben Stelle gestanden, und sie alle von unten nach oben ausgeführt mit Ausnahme der vor ihm befindlichen Ecke, auf die er von oben nach unten sprengte.",
"Nachdem er noch siebenmal die Oberfläche des Altars besprengt hatte, goss er den Rest des Blutes auf den westlichen Grund des äussern Altars. Das am äussern Altar übrig gebliebene goss man auf den südlichen Grund. Beides vermengt sich im Wasserarm und fliesst in den Kidronbach. Es wird den Gärtnern als Dünger verkauft und unterliegt dem Gesetze über die Veruntreuung.",
"Der ganze Dienst des Versöhnungstages ist hier der Reihe nach beschrieben. Wurde eine Verrichtung im Verhältnis zu einer andern zu früh vorgenommen, so ist sie als nicht vollzogen anzusehen. Hatte das Blut des Ziegenbocks den Vorrang vor dem Blute des Stieres, so muss vom Blute des Bockes noch einmal nach dem Blute des Stieres gesprengt werden. Wurde das Blut vergossen, ehe die Sprengungen im Innern vollendet waren, muss anderes Blut herbeigeschafft und die Sprengung im Innern wieder von vorne begonnen werden. Ebenso im Hêchâl und ebenso auf dem goldenen Altare; denn sie alle sind je eine Sühne für sich. R. El‘azar und R. Simon dagegen meinen: Wo er sie abgebrochen hat, dort nimmt er sie wieder auf."
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"Die beiden Böcke des Versöhnungstages sollen in Farbe, Wuchs und Kaufpreis einander gleich sein und zusammen angeschafft werden. Gleichen sie einander nicht, so eignen sie sich dennoch. Wurde der eine an diesem, der andere am folgenden Tage gekauft, sind sie trotzdem zu verwenden. Stirbt einer von ihnen, so schafft man, wenn der Tod, noch ehe das Los gefallen, eingetreten ist, einen andern herbei, um ihn dem zweiten zu gesellen; ist aber der Tod erst nach der Entscheidung des Loses eingetreten, muss man ein neues Paar herbeischaffen und aufs neue losen. Ist nun der für Gott bestimmte umgekommen, so sagt er: Dieser hier, auf den jetzt das Los für Gott gefallen, trete an seine Stelle; ist aber der für ‘Azazel bestimmte umgekommen, so sagt er: Dieser hier, auf den das Los für ‘Azazel jetzt gefallen, trete an seine Stelle. Den zweiten schickt man auf die Weide, bis er untauglich wird; dann wird er verkauft, und der Erlös fällt der Spendenkasse zu. Denn ein öffentliches Sündopfer lässt man nicht umkommen. R. Juda sagt: Man lässt es umkommen. Ferner sagte R. Juda: Wurde das Blut ausgegossen, so lässt man den wegzuschickenden Bock umkommen; ist der wegzuschickende Bock umgekommen, so giesst man das Blut weg.",
"Er nähert sich nun dem wegzuschickenden Bocke, stützt beide Hände auf ihn und spricht das Sündenbekenntnis. Und also spricht er: Ach, Ewiger! Gesündigt, gefrevelt, gefehlt hat dein Volk, das Haus Israels, vor dir. O, bei dem Ewigen, verzeihe doch die Sünden, Frevel und Verfehlungen, wie sehr sie auch vor dir gesündigt, gefrevelt und gefehlt haben mögen, dein Volk, das Haus Israels, wie geschrieben steht in der Tora deines Dieners Mosche: Denn an diesem Tage wird er euch verzeihen, um euch zu reinigen; von all euren Sünden vor Gott sollt ihr rein werden. Und die Priester und das Volk, die in der Opferhalle standen, als sie den deutlich ausgesprochenen Namen hörten, wie er aus dem Munde des Hohenpriesters sich vernehmen liess, sanken sie ins Knie, warfen sich nieder und fielen auf ihr Angesicht, indem sie sprachen: Gepriesen sei der Name der Herrlichkeit seines Reiches für und für.",
"Dann übergab er ihn dem, der ihn wegführen sollte. Jeder eignet sich zum Führer; aber die Priester hatten es zur Norm gemacht, dass sie einem [gewöhnlichen] Israeliten ihn wegzuführen nicht gestatteten. R. Jose berichtet: Einst führte ihn ‘Arsela aus Sepphoris, der nichts anderes als Israelit war.",
"Und ein Brückensteg wurde für ihn angefertigt wegen der Babylonier, die ihn an den Haaren zerrten, indem sie riefen: Da nimm und geh, da nimm und geh! Von den Edlen Jerusalems begleiteten ihn einige bis zur ersten Hütte. Zehn Hütten waren von Jerusalem bis zur Felsenkluft, neunzig Rês, je siebenundeinhalb auf ein Mil.",
"Bei jeder einzelnen Hütte sagte man zu ihm: Hier ist Speise, hier ist Wasser. Man geleitete ihn von Hütte zu Hütte bis auf die letzte, deren Gäste nicht mit ihm zur Schlucht gelangten, sondern von ferne standen und seinem Tun zuschauten.",
"Wie ging er vor? Er teilte ein Kermesband, befestigte die eine Hälfte am Felsen, die andere zwischen den Hörnern [des Bockes], und stiess diesen rückwärts, dass er hinabrollte und, ehe er noch die Mitte des Berges erreicht hatte, in lauter Stücke gerissen wurde. Dann kehrte er um und verweilte in der letzten Hütte, bis die Nacht hereinbrach. Und wann tritt bei ihm die Unreinheit der Kleider ein? Sowie er die Mauern Jerusalems verlässt. R. Simon sagt: Mit dem Augenblick des Stosses in die Schlucht.",
"Er wendet sich wieder dem Stiere und dem Bocke zu, die nun verbrannt werden sollen. Er öffnet ihnen den Leib, nimmt die Opferteile heraus, legt diese in eine Schüssel und bringt sie auf dem Altar dar. Sie selbst aber schlingt er in einander und lässt sie nach dem Verbrennungsorte hinausschaffen. Und wann tritt hier die Unreinheit der Kleider ein? Sobald sie die Mauern der Opferhalle verlassen. R. Simon sagt: Wenn das Feuer den grössten Teil ihrer Leiber ergriffen hat.",
"Man meldete dem Hohenpriester, dass der Bock die Wüste erreicht habe. Woher wusste man aber, dass der Bock die Wüste erreicht hatte? Es wurden Posten aufgestellt, die Fahnen schwenkten, und so erfuhr man, wann der Bock die Wüste erreichte. R. Jehuda meinte: Sie hatten ja ein vortreffliches Zeichen. Von Jerusalem bis Bêt Haroro sind drei Mil; ein Mil Hinweg, ein Mil Rückweg, ein Mil Aufenthalt, und man wusste, dass der Bock die Wüste erreicht hatte. R. Isma‘el sagte: Sie hatten ja ein anderes Zeichen. Ein Kermesband war am Eingang des Hêchâl befestigt, und sowie der Bock die Wüste erreichte, wurde das Band weiss; denn es heisst: Wenn euere Sünden wie Kermes sind, sollen sie weiss wie Schnee werden."
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"Jetzt schickt der Hohepriester sich zum Vortrag an. Wenn er will, liest er in den Byssuskleidern; wenn nicht, liest er in einem weissen Gewande aus eigenem Besitz. Der Synagogendiener holt eine Torarolle und übergibt sie dem Synagogenverwalter, der sie wieder dem Vorsteher reicht, damit er sie dem Hohenpriester aushändige. Der Hohepriester erhebt sich, nimmt sie in Empfang (und liest stehend). Er liest Aḥarê Môt und Ach be‘asôr, rollt das Buch der Tora zusammen, legt es auf seinen Schoss und spricht: Mehr als ich euch vorgelesen, ist hier verzeichnet. Ube‘asôr aber, im Buche der Musterungen, trägt er auswendig vor, worauf er acht Benediktionen spricht: über die Tora, über den Tempeldienst und ein Dankgebet, ferner über die Sündenvergebung, über das Heiligtum besonders, über Israel besonders, über die Priester besonders und endlich ein allgemeines Gebet.",
"Wer den Hohenpriester während seiner Vorlesung sah, konnte dem Verbrennen des Stieres und des Widders nicht zuschauen, und wer der Verbrennung des Stieres und des Widders zuschaute, konnte den Hohenpriester während der Vorlesung nicht sehen; nicht etwa, dass er es nicht durfte, sondern weil die Entfernung zu gross war und beides zur selben Zeit sich abspielte.",
"Hatte er in den Byssusgewändern vorgelesen, so heiligte er nun seine Hände und Füsse, entkleidete sich und stieg ins Bad hinunter. Nachdem er wieder heraufgekommen war und sich abgetrocknet hatte, brachte man ihm die goldenen Kleider. Er legte sie an und heiligte sich Hände und Füsse, um draussen seinen Widder und den Widder des Volkes darzubringen nebst den sieben fehlerlosen Lämmern, die das erste Lebensjahr noch nicht überschritten hatten. So die Worte des Rabbi Eli‘ezer. R. ‘Aḳiba meint, dass diese im Anschluss an das tägliche Morgenopfer dargebracht wurden, während der zum Ganzopfer bestimmte Stier sowie der im Aussenraume zu opfernde Ziegenbock erst zur Zeit des täglichen Abendopfers dargebracht wurde.",
"Und wieder heiligte er sich Hände und Füsse, entkleidete sich und stieg ins Bad hinunter. Nachdem er wieder heraufgekommen war und sich abgetrocknet hatte, brachte man ihm das weisse Gewand. Er legte es an, heiligte seine Hände und Füsse und ging hinein, um den Löffel nebst der Schaufel herauszuholen, worauf er sich aufs neue Hände und Füsse heiligte, das Gewand ablegte und ins Bad stieg. Nachdem er ihm wieder entstiegen und abgetrocknet war, reichte man ihm die goldenen Kleider, nach deren Anlegung er die Heiligung der Hände und Füsse wiederholte. Dann ging er hinein, um das Abendräucherwerk darzubringen und die Lämpchen anzuzünden, wonach er seine Hände und Füsse heiligte und sich entkleidete. Nunmehr brachte man ihm seine eigenen Kleider. Nachdem er diese angezogen hatte, begleitete man ihn bis zu seinem Hause, wo er seinen Freunden ein Fest bereitete, da er in Frieden aus dem Heiligtume heimgekehrt war.",
"Der Hohepriester verrichtet den Dienst in acht Gewändern, ein anderer Priester in vieren, dieser in Leibrock, Beinkleid, Kopfbund und Gürtel, zu denen der Hohepriester Brustzier, Schurz, Oberkleid und Stirnbinde hinzufügt. In diesen befragen sie die Urîm und Tummîm; man befragt sie aber (nicht auf Wunsch einer Privatperson, sondern) nur im Auftrage des Königs, des Gerichtshofes oder eines Mannes, auf den die Gesamtheit angewiesen ist."
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"Am Versöhnungstage ist es verboten zu essen und zu trinken, sich zu waschen und zu salben, Sandalen anzuziehen und das Bett zu benutzen. Ein König und eine Neuvermählte dürfen sich das Gesicht waschen, eine Wöchnerin darf Sandalen anziehen. Dies die Worte des R. Eli‘ezer. Die Weisen aber verbieten es.",
"Wer das Quantum einer grossen Dattel, ihren und ihres Kerns Rauminhalt isst, oder einen Mundvoll trinkt, ist straffällig. Alle Speisen ergänzen einander zum Quantum einer Dattel und alle Getränke zum Rauminhalt seines Mundes. Speise und Trank ergänzen einander nicht.",
"Hat man in einem Versehen gegessen und getrunken, so ist man nur zu einem Sündopfer verpflichtet, … gegessen und Arbeit verrichtet, so ist man zu zwei Sündopfern verpflichtet. Hat man ungeniessbare Speisen gegessen oder ungeniessbare Flüssigkeiten getrunken, selbst wenn man Salzlake oder Pökelbrühe getrunken hat, so ist man frei.",
"Kinder lässt man am Versöhnungstag nicht fasten; doch soll man sie ein Jahr oder zwei Jahre vorher einweihen, damit sie mit den Geboten vertraut seien.",
"Einer Schwangern, die durch Gerüche erregt ist, gibt man zu essen, bis sie wieder zu sich kommt. Einem Kranken gibt man auf Anordnung Sachkundiger zu essen, und wenn keine Fachleute anwesend sind, gibt man ihm auf eigenes Verlangen so lange zu essen, bis er erklärt, es sei genug.",
"Wird jemand von Heisshunger ergriffen, gibt man ihm selbst unreine Dinge zu essen, bis seine Augen wieder aufleuchten. Wurde jemand von einem tollen Hunde gebissen, so darf man ihm nicht von dessen Zwerchfell zu essen geben. R. Matja ben Ḥeresch aber gestattet es. Ferner sagt R. Matja ben Ḥeresch: Wenn jemand Halsschmerzen hat, so darf man ihm am Sabbat Arzenei in den Mund einflössen, denn es liegt die Möglichkeit einer Lebensgefahr vor, und schon die Möglichkeit einer Lebensgefahr lässt den Sabbat zurücktreten.",
"Wenn Trümmer über jemand zusammengestürzt sind, und es ist zweifelhaft, ob er noch dort ist oder nicht, ob er lebt oder tot ist, ob es ein Heide oder ein Israelit ist, so lichtet man den Schutthaufen über ihm. Findet man ihn am Leben, erweitert man ihm die Öffnung; ist er aber tot, lässt man ihn liegen.",
"Das Sündopfer und das zweifellose Schuldopfer haben sühnende Kraft. Der Tod wie der Versöhnungstag sühnt in Verbindung mit Umkehr. Umkehr sühnt geringere Vergehen, [Übertretung einfacher] Gebote oder Verbote, und bewirkt bei schwereren einen Aufschub, bis der Versöhnungstag kommt und sühnt.",
"Wenn jemand sagt: ich werde sündigen und Busse tun, sündigen und Busse tun, so wird ihm nicht vergönnt, Busse zu tun … ich werde sündigen und der Versöhnungstag wird es sühnen, so hat der Versöhnungstag keine sühnende Wirkung. Sünden des Menschen gegen Gott sühnt der Versöhnungstag, Sünden des Menschen gegen seinen Nebenmenschen sühnt der Versöhnungstag nicht, bis man dessen Verzeihung erlangt hat. Das leitete R. El‘azar ben ‘Azarja aus der Schriftstelle ab: „Von all euren Sünden vor Gott sollt ihr rein werden. Sünden des Menschen gegen Gott sühnt der Versöhnungstag, Sünden des Menschen gegen den Nebenmenschen sühnt der Versöhnungstag nicht, ehe man dessen Vergebung erlangt hat. R. ‘Aḳiba sprach: Heil euch, Israel ! Wer ist’s, vor dem ihr euch reinigt, und wer ist’s, der euch reinigt? Euer Vater im Himmel. Denn so heisst es: „Ich werde reines Wasser auf euch sprengen und ihr werdet rein werden. Und ferner heisst es: Israels Reinheitsquell ist der Ewige. Wie die Quelle den Unreinen die Reinheit wiedergibt, so lässt auch der Heilige, gelobt sei er, Israel wieder rein werden."
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"sectionNames": [
"Chapter",
"Mishnah"
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