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doc-0
East Renfrewshire (gälisch Siorrachd Rinn Friù an Ear) ist eine von 32 Council Areas in Schottland. Sie grenzt an North Ayrshire, East Ayrshire, Renfrewshire, South Lanarkshire und Glasgow. Von 1975 bis 1996 bildete East Renfrewshire (ohne Barrhead) unter dem Namen Eastwood einen District der Region Strathclyde. Orte Barrhead Busby Clarkston Eaglesham Giffnock Neilston Netherlee Newton Mearns Stamperland Thornliebank Uplawmoor Politik Der Council von East Renfrewshire umfasst 18 Sitze, die sich wie folgt auf die Parteien verteilen: Einzelnachweise Siehe auch Liste der Kategorie-A-Bauwerke in East Renfrewshire Liste der Scheduled Monuments in East Renfrewshire Weblinks Council Area (Schottland)
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Yun Young-sook (kor. ; * 10. September 1971) ist eine ehemalige südkoreanische Bogenschützin und Olympiasiegerin. Karriere Bei den Olympischen Sommerspielen 1988 in Seoul wurde Yun Young-sook Olympiasiegerin mit der Mannschaft. Im Einzel gewann sie hinter Kim Soo-nyung und Wang Hee-kyung die Bronzemedaille. Weblinks Yun Young-sook bei der World Archery Federation Bogenschütze (Südkorea) Olympiateilnehmer (Südkorea) Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 1988 Olympiasieger (Bogenschießen) Südkoreaner Geboren 1971 Frau
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Zaida Ben-Yusuf, geborene Esther Zeghdda Ben Youseph Nathan (* 21. November 1869 in London, Großbritannien; † 27. September 1933 in Brooklyn, USA) war eine in New York ansässige Porträtfotografin und bekannt für ihre künstlerischen Porträts von reichen, modischen und bekannten US-Bürgern gegen Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts. In London geboren, wurde sie im Laufe ihres Lebens US-amerikanische Staatsbürgerin. 1901 bezeichnete sie das Ladies Home Journal zusammen mit fünf weiteren Fotografinnen als . Im Jahr 2008 stellte die Smithsonian National Portrait Gallery in Washington, D.C. eine Ausstellung zusammen, die allein Ben-Yusufs Schaffen gewidmet war, und brachte sie damit als Schlüsselfigur in der frühen Entwicklungsphase der hohen Kunst der Fotografie in die Erinnerung zurück. Frühes Leben Zaida Ben-Yusuf war die älteste Tochter der aus Berlin stammenden Anna Kind Ben-Youseph Nathan und des Algeriers Mustapha Moussa Ben Youseph Nathan. Im Jahr 1881 trennte sich Anna Ben-Yusuf von ihrem Ehemann und lebte gemeinsam mit ihren vier Töchtern Zaida, Heidi, Leila und Pearl in Ramsgate, wo sie als Gouvernante arbeitete. In den späten 1880er Jahren emigrierte Anna Ben-Yusuf in die USA und eröffnete 1891 in der Washington Street in Boston ein Hutmacher-Geschäft. 1895 folgte Zaida Ben-Yusuf den Fußstapfen ihrer Mutter und emigrierte ebenfalls in die USA, wo sie als Hutmacherin in der 251 Fifth Avenue in New York arbeitete. Auch nach dem Beginn ihrer Karriere als Fotografin war sie noch eine Zeit lang in diesem Beruf tätig und schrieb einige Artikel für den Harpers Bazaar und das Ladies Home Journal über die Hutmacherei. Fotografisches Wirken Zaida Ben-Yusuf wurde ab 1896 zunehmend als Fotografin bekannt. Im April 1896 erschienen zwei ihrer Fotos im Cosmopolitan Magazine, andere ausgewählte Bilder waren Teil einer Londoner Ausstellung, die vom Linked Ring zusammengestellt worden war. Sie reiste später in diesem Jahr nach Europa und traf dort mit George Davison, einem der Mitgründer des Linked Ring, zusammen, der sie darin bestärkte, ihre fotografischen Arbeiten fortzusetzen. Sie nahm ab diesem Zeitpunkt an den jährlichen Ausstellungen des Linked Ring bis 1902 teil. Im Frühling 1897 eröffnete Ben-Yusuf ihr Porträt-Fotostudio in der 124 Fifth Avenue in New York. Am 7. November 1897 erschien im New York Tribune ein Artikel über ihr Studio und ihre Arbeit zur Erstellung von Werbeplakaten, gefolgt von einem weiteren Artikel am 30. Dezember im Frank Leslie's Weekly. Im Jahr 1898 konnte sie ihre Bekanntheit als Fotografin weiter steigern, als zehn ihrer Fotografien im Rahmen der 67. jährlichen Ausstellung der American Institute Fair gezeigt wurden und ihr Porträt der Schauspielerin Virginia Earle den dritten Platz gewann:. Im November 1898 stellte Zaida gemeinsam mit Frances Benjamin Johnston ihre Werke im The Camera Club of New York aus. 1899 traf Zaida F. Holland Day in Boston und wurde von ihm fotografiert. Sie zog mit ihrem Studio in die 578 Fifth Avenue und nahm an einer Reihe von Ausstellungen teil, darunter der zweite Philadelphia Photographic Salon. In einer Vielzahl von Publikationen erschienen Berichte über sie, unter anderem ein Artikel über weibliche Fotografen im American Amateur Photographer sowie ein Langbeitrag in der Photographic Times, in dem sie von Sadakichi Hartmann als eine beschrieben wurde. 1900 stellten Zaida und Johnston eine gemeinsame Ausstellung über amerikanische Fotografinnen für die Weltausstellung in Paris zusammen. Zaida steuerte fünf Porträts zu dieser Ausstellung bei, die anschließend auch in Sankt Petersburg, Moskau und Washington, D.C. zu sehen waren. Zaidas Werke wurden ebenfalls für die Royal Photographic Society in London im Rahmen der von F. Holland Day organisierten Ausstellung The New School of American Photography gezeigt. Vier ihrer Porträts wurden von Alfred Stieglitz für die internationale Ausstellung in Glasgow ausgewählt. 1901 schrieb Zaida einen mit Celebrities Under the Camera überschriebenen Artikel für die Sunday Evening Post, in dem sie ihre Erfahrungen mit den von ihr porträtierten Personen schilderte. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie bereits unter anderem Grover Cleveland, Franklin Roosevelt und Leonard Wood fotografiert. In der Septemberausgabe des New Yorker Metropolitan Magazine erschien ein weiterer Artikel von ihr mit dem Titel , in dem sie ihre Arbeit als im Vergleich zu den meisten kommerziellen Fotografen eher künstlerisch, aber weniger radikal als einige der besser bekannten Kunstfotografen beschrieb. Das Ladies Home Journal erklärte Zaida im November des gleichen Jahres zu einer der führenden weiblichen Fotografen in Amerika. Zugleich begann sie eine Serie von sechs illustrierten Artikeln über fortgeschrittene Fotografie für Amateure im Saturday Evening Post. Zaida Ben-Yusuf wurde im Dezember 1904 als Mitglied bei der Eröffnung des ersten American Photographic Salon geführt, obwohl ihre Teilnahmen an Ausstellungen bereits rückläufig waren. 1906 stellte sie ein Porträt in der dritten jährlichen Fotoausstellung im Worcester Art Museum in Massachusetts aus. Dies ist die späteste bekannte Ausstellung ihrer Werke zu ihren Lebzeiten. Reisen 1903 reiste Zaida Ben-Yusuf nach Japan und besuchte dort die Städte Yokohama, Kōbe, Nagasaki, Kyōto, wo sie auch ein Haus anmietete sowie Tokyo und Nikkō. Diese Reise bildet die Basis einer Serie von vier illustrierten Artikeln mit dem Titel Japan Through My Camera, die ab dem 23. April 1904 in der Saturday Evening Post veröffentlicht wurde. Im Februar 1905 erschien ihr Essay über Kyoto im Booklovers Magazine, und Leslie’s Monthly Magazine veröffentlichte einen illustrierten Artikel über Women in Japan. Sie schrieb außerdem über die Japanische Architektur – unter anderem nutzte im Januar 1906 die Autorin Katharine Budd einige Fotos von Ben-Yusuf für ihren Artikel im Architectural Record. Ben-Yusuf schrieb für das Magazin ebenfalls einen Artikel mit dem Titel The Period of Daikan, der im darauf folgenden Monat erschien. 1906 veröffentlichte sie drei Fotografien von einer Reise nach Capri in der Septemberausgabe der Photo Era und schrieb 1908 drei Essays über das Leben in England für die Saturday Evening Post. Sie kehrte im November 1908 nach New York zurück, zog aber bereits im folgenden Jahr wieder nach London. Das dortige Telefonbuch aus dem Jahr 1911 führt sie als Fotografin in Chelsea. 1912 schrieb Sadakichi Hartmann, dass Zaida die Fotografie aufgegeben habe und nun in Polynesien lebe. Am 15. September kehrte Zaida Ben-Yusuf im Zuge des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs und der deutschen Invasion in Frankreich von Paris nach New York zurück. Sie bewarb sich 1919 um die Einbürgerung, wobei sie als Beruf „Fotografin“ schrieb und sich um zehn Jahre jünger machte, als sie tatsächlich war. Sie reiste in den Folgejahren unter anderem nach Kuba (1920) und Jamaika (1921). Spätes Leben 1924 nahm Ben-Yusuf eine Anstellung beim Reed Fashion Service in New York City an und dozierte in lokalen Kaufhäusern über Modethemen. 1926 wurde sie zum Style-Director der Retail Millinery Association of New York ernannt und stieg dort später bis zum Director auf. Die um 1930 erstellten Zensus-Berichte zeigen, dass Zaida den Textildesigner Frederick J. Norris geheiratet hatte. Sie starb drei Jahre später im Methodist Episcopal Hospital in Brooklyn. Rettung vor dem Vergessen Die Arbeiten von Zaida Ben-Yusuf waren ausschließlicher Gegenstand der Ausstellung Zaida Ben-Yusuf: New York Portrait Photographer in der Washingtoner National Portrait Gallery vom 11. April bis zum 1. September 2008. Der Kurator der Ausstellung, Frank H. Goodyear III., sagte dazu, dass er auf Ben-Yusuf aufmerksam geworden war, als er im Jahr 2003 mehr oder weniger zufällig zwei ihrer Fotografien entdeckte, die Daniel Chester French und Everett Shinn zeigten. Daraufhin wollte er mehr über eine Fotografin erfahren, die beinahe in Vergessenheit geraten wäre. Goodyear vermutete, dass Sexismus dazu geführt haben könnte, dass Zaida Ben-Yusuf so wenig beachtet worden war, obwohl ihre Arbeiten erheblich dazu beigetragen haben, die Fotografie als ein Medium für künstlerischen Ausdruck zu entwickeln und zu etablieren. Die Geschichte der Fotografie tendierte bis dahin dazu, sich mehr auf die männlichen Fotografen wie Stieglitz zu konzentrieren, obwohl für eine Frau der Fotografenberuf zur Jahrhundertwende in New York als eine der wenigen Möglichkeiten galt, eine auch gesellschaftlich respektierte Karriere zu absolvieren. Selbst in New York, eine vergleichsweise fortschrittliche Stadt, in der es zu Innovationen in Kunst, Wissenschaft, Journalismus und Politik auf breiter Front kam, war es für eine Frau schwierig, beruflich Fuß zu fassen und sich selbst zu versorgen. Ein weiterer Grund für das Vergessen von Ben-Yusuf's Arbeiten liegt darin, dass sie es zu Lebzeiten versäumt hat, einen Großteil ihrer Werke einer einzigen Institution zu übergeben. So sind ihre Fotografien weit verstreut und es ist schwierig, genügend Beispiele für ihre Leistungen zusammenzutragen und sie damit passend historisch einzuordnen und zu bewerten. Die Ausstellung im Smithsonian präsentierte die Arbeiten von Ben-Yusuf einem breiten Publikum und etablierte sie damit als Schlüsselfigur in der Geschichte der künstlerischen Fotografie neu. Einzelnachweise Literatur Weblinks Online Fotoausstellung des Smithsonian Instituts über Zaida Ben-Yusuf Einträge im Arthistoricum.net Frau Geboren 1869 Gestorben 1933 Fotograf (Vereinigte Staaten) US-Amerikaner Emigrant
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Gustav Eberhard (* 5. Mai 1805 in Coburg; † 23. April 1880 in Gotha) war ein deutscher Architekt und Baubeamter, der als Hofbaurat des Herzogtums Sachsen-Coburg und Gotha wirkte. Leben Eberhard wurde als Sohn eines Baukondukteurs in Coburg geboren und besuchte das dortige Gymnasium. Durch ein Privatstudium bereitete er sich auf seinen Beruf als Architekt vor. Er studierte 1824 in Paris bei A. Leclerc und unternahm 1826 ausgedehnte Reisen in Italien, wobei er von Renié-Gretry begleitet wurde. 1827 kehrte er nach Coburg zurück und war seit 1828 im gothaischen Staatsdienst. Er war maßgeblich beteiligt an der Projektierung von Schloss Reinhardsbrunn und an der Planung mehrerer repräsentativer Bauten im Herzogtum. 1842 wurde er zum Baurat ernannt. 1846 organisierte er in Gotha die 5. Versammlung deutscher Architekten mit 120 Teilnehmern. 1859 wurde er zum Geheimen Regierungsrat ernannt. Nach einer Erkrankung ging er 1865 in Pension und starb 15 Jahre später in Gotha. Der Baumeister und Architekt Bruno Eberhard (1836–1901) war sein Sohn, der Astronom Gustav Eberhard sein Enkel und der Sinologe und Ethnologe Wolfram Eberhard sein Urenkel. Bauten 1834: Obelisk auf dem Rondell bei Oberhof 1834–1837: Jagdschloss Waidmannsheil in Saaldorf 1837–1839: Hoftheater Gotha (nach Vorentwürfen von Karl Friedrich Schinkel) 1837–1838: Villa Madelung in Gotha, Gartenstraße 31 (2007 von der Baugesellschaft Gotha abgerissen) 1841: Verwaltungsgebäude der Gothaer Feuerversicherungsbank, auf dem Gelände der heutigen Hauptpost am Ekhofplatz 1843–1845: Kaserne Bürgeraue 2 in Gotha (heute Kaufland-Filiale) 1844–1846: Kirche St. Bonifatius in Gierstädt 1847–1848: Herzoglicher Marstall in Gotha, Parkallee 1 (Stammhaus der Gothaer Lebensversicherungsbank) 1849: Umbau des Hofjägerhauses (Villa Glenck) in Gotha, Mozartstraße 5 1850: Gebäude der Gothaer Lebensversicherungsbank (Villa Albany) in Gotha, Bahnhofstraße 2–4 1855: Katholische Kirche St. Bonifatius in Gotha, Schützenallee 22 1856–1859: Sternwarte Gotha, Jägerstraße 7 (in Zusammenarbeit mit Peter Andreas Hansen und Robert Scherzer) 1853–1858: Herzogliches Mausoleum auf dem Friedhof am Glockenberg in Coburg, Hinterer Glockenberg 4 Schriften Das neue herzogliche Marstallgebäude in Gotha. (= Architektonisches Album, Band 16.) Riegel, Berlin / Potsdam 1856. Literatur Mark Escherich: Gustav Eberhard. Architekt der Herzöge von Sachsen-Coburg-Gotha. In: Gothaisches Museums-Jahrbuch, Band 9 (2006), Jena 2005, S. 191–198. Einzelnachweise Weblinks Architekt (Thüringen) Person (Gotha) Deutscher Geboren 1805 Gestorben 1880 Mann
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{ "type": "ExternalData", "service": "geoline", "ids": "Q25385989", "properties": { "stroke": "#3b78cb", "stroke-width": 2 } } Der Chikuminuk Lake ist ein 96,4 km² großer und 26 km langer See in der Dillingham Census Area im Südwesten des US-Bundesstaates Alaska. Der See glazialen Ursprungs liegt auf einer Höhe von im Wood-Tikchik State Park an der Ostflanke der Wood River Mountains, einem Gebirgszug der Kuskokwim Mountains, zwischen Lake Chauekuktuli im Süden und Upnuk Lake im Norden. Der Milk Creek, der wichtigste Zufluss, mündet in das östliche Seeende. Der Allen River entwässert den See nach Süden zum Lake Chauekuktuli. Das Einzugsgebiet des Chikuminuk Lake beträgt etwa 700 km². Die Bezeichnung der Ureinwohner Alaskas für den See wurde 1915 vom U.S. Bureau of Fisheries als „Chikoominuk“ dokumentiert. Weblinks Einzelnachweise Dillingham Census Area SChikuminuk Lake
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Protestanten machen in Tadschikistan weniger als 1 % der Bevölkerung aus. Herkunft und Anzahl Durch die Umsiedlung von Russlanddeutschen kamen viele Lutheraner ins Land, die jedoch in den 1990er Jahren größtenteils ausgewandert sind (siehe auch ELKRAS). Es gibt heute nur noch eine lutherische Gemeinde in Duschanbe. Unter den Freikirchen sind vor allem die Siebenten-Tags-Adventisten und die Baptisten in Tadschikistan tätig. Die baptistische Mission begann 1929; heute existieren 33 Baptistengemeinden mit rund 1000 Mitgliedern. Vorsitzender ist der deutschstämmige Alexandr Vervai. Viele Christen stammen auch aus Südasien, daneben auch aus Korea. Situation In der tadschikischen Verfassung wird die Religionsfreiheit erwähnt. Allerdings betrachten die Behörden die protestantischen Christen in Tadschikistan aus dem gleichen Blickwinkel wie die militanten Muslime im Land. Am 1. Oktober 2000 wurde auf eine protestantische Kirche in Duschanbe ein Anschlag verübt, wodurch sieben Menschen getötet und viele mehr verletzt wurden. Die meisten von ihnen waren Koreaner. Denominationen Baptistische Kirchen in Tadschikistan Deutsche Evangelisch-lutherische Kirche Koreanische Methodistische Kirche Pfingstkirchen Quellen The World Christian Encyclopedia, Second edition, Volume 1, Seite 728 http://www.elca.org/countrypackets/russia/elcros.html http://www.state.gov/g/drl/rls/irf/2007/90235.htm http://www.ebf.org/articles/display-article.php?article=142&cat=home&lang=eng http://www.ebf.org/articles/display-article.php?article=148&cat=imp&lang=eng http://www.ebf.org/articles/display-article.php?article=123&cat=home&lang=eng Einzelnachweise Christentum in Tadschikistan Tadschikistan
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Federal Information Processing Standard (FIPS; ) ist die Bezeichnung für öffentlich bekanntgegebene Standards der Vereinigten Staaten. Diese wurden von der US-Bundesregierung festgelegt und werden durch alle zivilen Regierungseinrichtungen in den Vereinigten Staaten und durch deren Vertragslieferanten verwendet. Diese Standards beruhen auf Modifizierung der allgemein verwendeten Standards, die durch ANSI, IEEE, ISO und ähnliche Organisationen aufgestellt werden, wobei einige dieser Normen durch die Regierung entwickelt wurden, etwa die Schlüsselcodes für Staaten, Regionen und andere Entitäten oder Normen für die Datenverschlüsselung, wie etwa der Data Encryption Standard (FIPS 46) oder der Advanced Encryption Standard (FIPS 197). Im Bereich der Kryptographie sind außerdem diese beiden FIPS bekannt: FIPS 140-2 Sicherheitsanforderungen für kryptographische Module (FIPS 140-2 Zertifizierung von OpenSSL im Jahr 2006) FIPS 186-3 Standard für digitale Signaturen (FIPS zu Digital Signature Algorithm und RSA-Kryptosystem) FIPS werden regelmäßig in den technischen Lieferbedingungen aller staatlichen Organisationen in den Vereinigten Staaten zur Grundlage von Ausschreibungen gemacht. Dadurch beeinflussen sie die Informationstechnik erheblich, weil die Hersteller bemüht sind, mit ihren Produkten diese Standards zu erfüllen, um öffentliche Aufträge zu erhalten. Weitere FIPS-Beispiele sind: FIPS-Ländercodes und -Regionalcodes (FIPS 10-4) FIPS-Ortscodes (FIPS 55-3) FIPS-Countycodes (FIPS 6-4) FIPS-Staatscodes (FIPS 5-2) Minimalanforderungen für Zugangskontrollsysteme (FIPS 201) Diese sind den Nomenklaturen der ISO 3166 oder der NUTS der Europäischen Union ähnlich. Einzelnachweise Weblinks FIPS auf den Seiten des National Institute of Standards and Technology (NIST) Übersicht zu FIPS-Publikationen auf den Seiten des NIST Website des Missouri Census Data Centers mit FIPS-Codes zu allen Bundesstaaten FIPS 55 Orte (zurückgezogen, archiviert) IT-Standard
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Die Peru Future Series 2018 im Badminton fand vom 17. bis zum 20. Mai 2018 in Lima statt. Es war die erste Austragung der Veranstaltung. Sieger und Platzierte Weblinks https://bwf.tournamentsoftware.com/sport/winners.aspx?id=526370FE-99E9-4639-9C94-7C8C9D874BB0 2018 Badminton 2018 Badmintonwettbewerb in Lima
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Das Kabinett Marie wurde in Frankreich am 26. Juli 1948 von Premierminister André Marie während der Amtszeit von Staatspräsident Vincent Auriol gebildet und löste das Kabinett Schuman I ab. Am 5. September 1948 wurde das Kabinett vom Kabinett Schuman II abgelöst. Dem Kabinett gehörten Vertreter von Parti républicain, radical et radical-socialiste (PRS), Section française de l’Internationale ouvrière (SFIO), Mouvement républicain populaire (MRP) und Républicains indépendants (RI) an. Minister Dem Kabinett gehörten folgende Minister an: Weblinks MINISTÈRE MARIE French Presidents and Prime Ministers in Rulers French Ministeries in Rulers Marie Politik 1948
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Philipp Heinrich Poelmahn (* 26. Mai 1809 in Minden; † 15. Januar 1871 ebenda) war ein westfälischer Kommunalpolitiker. Poelmahn war Amtmann und dann von 1832 bis 1851 Bürgermeister von Vlotho. Anschließend wurde er 1851 zum Bürgermeister von Minden ernannt und in Wahlen 1854 und 1865 bestätigt. Zwischenzeitlich erfolgte 1858 seine Ernennung zum Oberbürgermeister, was er bis zu seinem Tode 1871 blieb. 1841 war er Mitglied im Provinziallandtag der Provinz Westfalen. Von 1861 bis 1871 vertrat er seine Stadt im preußischen Herrenhaus. Literatur Der Minden-Ravenberger 2005. Das Jahrbuch in Ostwestfalen. 77. Jg. Hrsg. für das Heimatgebiet Minden-Ravensberg: Philipp Heinrich Poelmahn – vom Bürgermeister in Vlotho zum Bürgermeister in Minden S. 126ff. Alfred Bruns (Hrsg.), Josef Häming (Zusammenstellung): Die Abgeordneten des Westfalenparlaments 1826–1978 (= Westfälische Quellen- und Archivverzeichnisse, Band 2). Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Münster 1978, S. 497. Bürgermeister (Minden) Mitglied des Provinziallandtages von Westfalen (Königreich Preußen) Mitglied des Preußischen Herrenhauses Deutscher Bürgermeister (Vlotho) Geboren 1809 Gestorben 1871 Mann
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Einbahnstraße ist eine philosophisch-literarische Schrift Walter Benjamins, die zuerst 1928 im Rowohlt Verlag erschien. Die Sammlung kurzer Texte, die nur rund 80 Druckseiten umfasst, ist vor allem wegen ihrer vielen aphoristischen Formulierungen bekannt. Sie ist das einzige literarische Werk Benjamins, das zu Lebzeiten erschien. Erscheinungsgeschichte Die erste Ausgabe von Einbahnstraße erschien 1928 nicht als Buch, sondern als Broschüre mit einem Umschlag, den der russische Fotograf Sasha Stone gestaltet hatte. Literarische Form Einbahnstraße ist vor allem wegen seiner ungewöhnlichen Form bemerkenswert: Das Buch enthält über 100 kurze, mitunter fragmentarisch anmutende literarische Miniaturen, die scheinbar unzusammenhängend aufeinanderfolgen. Darunter befinden sich Traumprotokolle und Erinnerungen, Sentenzen und Aperçus, Thesen, Reisebeschreibungen, Porträts, Stillleben und Skizzen. Einige Texte ähneln auch Tagebucheinträgen. Die einzelnen Beiträge lassen sich kaum unter einer literarischen Gattung zusammenfassen, wegen ihrer vielen prägnanten Formulierungen („Gaben müssen den Beschenkten so tief betreffen, daß er erschrickt.“) wurde Einbahnstraße aber häufig der Aphoristik zugeordnet („Zitate in meiner Arbeit sind wie Räuber am Weg, die bewaffnet hervorbrechen und dem Müßiggänger die Überzeugung abnehmen.“). Benjamin selbst prägte später den Begriff „Denkbilder“ für seine Form der literarisch-philosophischen Miniatur, in einem Beitrag in Kindlers Literatur Lexikon wurde Benjamins literarisches Verfahren darüber hinaus als allegorisierend gedeutet. Gegliedert ist Einbahnstraße durch zahlreiche Zwischen- und Unterüberschriften, die teilweise die Sprache zeitgenössischer Flugblätter, Plakate oder Schilder aufnehmen („Diese Anpflanzungen sind dem Schutze des Publikums empfohlen“, „Achtung Stufen!“, „Ankleben verboten!“), Waren („Normaluhr“, „Handschuhe“, „Kurzwaren“) oder Orte des zeitgenössischen Großstadtlebens („Tankstelle“, „Frühstücksstube“, „Ministerium des Innern“, „Tiefbauarbeiten“, „Coiffeur für penible Damen“, „'Augias' Automatisches Restaurant“, „Briefmarkenhandlung“) bezeichnen. Die Zwischentitel stehen oft in einem – mitunter etwas rätselhaften – Spannungsverhältnis zu den Textabschnitten, die ihnen folgen. Einigen Absätzen sind Mottos bzw. Zitate französischer Autoren (Charles Baudelaire, Marcel Proust, Stéphane Mallarmé) vorangestellt. Eine klare Ordnung in der Abfolge der einzelnen Beiträge ist nicht erkennbar. Kindlers Neues Literaturlexikon sieht in der äußeren Form von Einbahnstraße deshalb Ähnlichkeiten zum Traktat, in der zeitgenössischen Rezeption wurde darüber hinaus die Verwandtschaft mit surrealistischen Montageverfahren bemerkt. Die Typographie und Gestaltung der ersten Ausgabe von Einbahnstraße lässt deutliche Einflüsse von Bauhaus und Konstruktivismus erkennen, die in der Zeit der Weimarer Republik als moderne Stilrichtungen galten. Themen Zu den Themen, die in Einbahnstraße behandelt werden, gehören das Verhältnis zwischen Mann und Frau, die Folgen der kapitalistischen Gesellschaftsordnung, Kindheits-Erinnerungen, die deutsche Inflation und deren Folgen sowie die bürgerliche Gesellschaft des 19. Jahrhunderts. Zu den bekanntesten Abschnitten von Einbahnstraße gehören Beitrage zu Literaturkritik, Poetik und der Rolle des Schriftstellers wie „Die Technik des Schriftstellers in 13 Thesen“, „Die Technik des Kritikers in 13 Thesen“ sowie das humoristische Listicle „Nr. 13“, das Bücher mit Prostituierten vergleicht („I. Bücher und Dirnen kann man ins Bett nehmen“). Wirkung Obwohl Einbahnstraße bei ihrem Erscheinen kein starkes oder einhellig positives Echo hervorrief, erwies sich ihre – für damalige Verhältnissen – ungewöhnlichen Form als folgenreich. Das Buch kann als formales Vorbild für Theodor W. Adornos Minima Moralia (1951) und Ernst Blochs Spuren (1930) gelten. Beide Autoren waren mit Benjamin befreundet. Fortsetzung Bis Mitte der dreißiger Jahre stellt Benjamin eine „Nachtragsliste zur Einbahnstraße“ zusammen, die 43 Texte umfasste. Sie ist unter anderem in der kritischen Gesamtausgabe von Benjamins Werken abgedruckt. Zitate zu Einbahnstraße Theodor W. Adorno: „Die Technik der 'Einbahnstraße' ist der des Spielers verwandt. Nicht zuletzt darin liegt das Schockierende des Buches.“ Ernst Bloch: „Dieser Sprachstil hat jene Fülle von Verkopplungen gedanklich, welche von Max Ernst bis Jean Cocteau den Surrealismus ausmacht. Die Verkopplung von Dort und nächstem Hier, von brütenden Mythen mit dem exaktesten Alltag.“ Ausgaben (Auswahl) Einbahnstraße. Rowohlt Berlin 1928. (Erste und einzige Ausgabe zu Lebzeiten, keine ISBN) Einbahnstraße. Suhrkamp Berlin 2001. ISBN 978-3-518-01027-3. Band 8: Einbahnstraße. In der Reihe: Werke und Nachlaß. Kritische Gesamtausgabe. Herausgegeben von Detlev Schöttker unter Mitarbeit von Steffen Haug. Suhrkamp Berlin 2009, ISBN 978-3-518-58524-5. Weblinks Anmerkungen Walter Benjamin Philosophisches Werk Literarisches Werk Aphorismus Kritische Theorie Literatur (Deutsch) Literatur (20. Jahrhundert)
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Die International School of Schaffhausen (ISSH) ist eine englischsprachige und bilinguale internationale Schule in Schaffhausen. Die vom Kanton Schaffhausen anerkannte Privatschule ist eine Non-Profit-Organisation. Die Liegenschaften und Gebäude sind im Besitz der Stiftung International School of Schaffhausen Foundation. Die internationalen Bildungsangebote der ISSH umfassen Kinderkrippe, Kindergarten, Primarschule, Sekundarschule, Gymnasium und ein Internat. Die internationale Schule Schaffhausen ist eine IB-World-School, die sich am Lehrplan und der Pädagogik der IB (International Baccalaureate Organization) orientiert. Profil Die Schule umfasst die Bereiche Early Years mit der Kinderkrippe (Alter 3 Monate bis 3 Jahre) und dem Kindergarten (Alter 3–5 Jahre) Primarstufe mit Beginn Basisstufe/Transition (Alter 5 Jahre), umfasst Klassen 1–5 (Alter 6–11) Sekundarstufe 1, Klassen 6–9 (Alter 11–16) Sekundarstufe 2, Klassen 10–12 (Alter 16–19) Internat (Alter 15–19) Der Unterricht wird in den meisten Stufen und Fächern auf Englisch erteilt. Zusätzlich gibt es ein starkes Deutschprogramm, das auf die Bedürfnisse der deutschsprachigen Schüler (30 %) eingeht. Nach Bedarf werden zusätzliche Fächer auf Deutsch angeboten. Als dritte Fremdsprache lernen alle Schüler bis zur Sekundarstufe 1 Französisch. In der Primarschule wird das internationale Primary Years Programme der IB (International Baccalaureate Organization) unterricht. Der pädagogische Ansatz ist schülerzentriert und ganzheitlich. Ausgehend von der Lebens- und Erfahrungswelt der Schüler werden in Einheiten von 6 Wochen Themenstellungen im Bereich Naturwissenschaften, Geisteswissenschaften, Kunst, Sozialwissenschaft und Umweltkunde bearbeitet. Dabei steht die Freude am Lernen, die Neugier und das forschende, entdeckende und auch fächerübergreifende Lernen im Mittelpunkt. In der Sekundarstufe 1 unterrichten Fachlehrer Fächer gemäss dem internationalen Middle Years Programme der IB (International Baccalaureate Organization). Dort steht der pädagogische Ansatz des inquiry-based Learning im Vordergrund. Die Klasse 10 wird als Matura-Vorbereitungsjahr oder als Orientierungs- und Weiterbildungsjahr geführt. Eine flexible Fächerwahl gewährleistet, dass jeder gemäss seinen Fähigkeiten und gemäss dem angestrebten Ziel gefördert werden kann. Die Klassen 11 und 12 werden gemäss dem IB Diploma Programme unterrichtet und umfassen eine Auswahl an 6 Prüfungsfächern, die mit dem weltweit anerkannten IB Diploma, dem internationalen Abitur oder Matura abgeschlossen wird. Alternativ kann ein High School Diploma erworben werden. Das IB Diploma gilt als weltweit anerkannte Hochschulreife und berechtigt zum Studium an Universitäten.   Das monatliche Schulgeld beträgt zwischen 1‘300 und 2‘500 SFr. Auf Antrag kann das Schulgeld reduziert werden, davon profitieren ca. 20 % der ISSH Familien. Ausserdem vergibt die ISSH mehrere Stipendien und Teilstipendien, die für herausragende Leistungen gewährt werden. Geschichte Die Gründung einer internationalen Schule für den Raum Schaffhausen war ein Instrument der Wirtschaftsförderung. Das Projekt ISSH wurde 1998/99 von einer Gruppe von Freiwilligen zugunsten des Standortes Schaffhausen realisiert. Die ISSH startete 1999 in Schaffhausen mit 23 Schülerinnen und verzeichnete seither einen stetigen Anstieg der Schülerzahlen auf derzeit 250 Schüler. Ende 2003 erkannten die Schaffhauser Wirtschaftsförderung und die Verantwortlichen der Schule die Notwendigkeit einer grösseren Liegenschaft. Diese sollte einerseits ermöglichen, dass der Bedarf der Unternehmen an Schulplätzen stets gedeckt werden kann und dass die Schule schrittweise wachsen kann und die künftigen Anforderungen erfüllt werden können. Dies war am ersten zentrumsnahen Standort nicht möglich. Im Jahre 2009 bezog die Schule ins Logierhaus, einem im Mühlental gelegenen ehemaligen Georg Fischer AG Arbeiterwohnheim, das für die Bedürfnisse der Schule umgebaut worden war. 2011 wurde die neue Maturaabteilung der ISSH durch die International Baccalaureate Organisation zertifiziert. Im Jahre 2012 entstand auf dem Areal ein Neubau für die wachsende Anzahl Sekundar- und Oberstufenschüler. Im 2013 wurde in Kooperation mit Unilever eine bilinguale Kinderkrippe nach internationalen Standards eingerichtet. Das erste Internatshaus wurde im Jahr 2014 mit 6 Schülern eröffnet. Schülerschaft Im Schuljahr 2015/2016 besuchten über 250 Schüler im Alter 3 bis 19 Jahren die ISSH; diese Schüler hatten 46 verschiedene Staatsangehörigkeiten und sprachen 26 verschiedene Sprachen. Die meisten Schüler stammten aus den USA (15 %), der Schweiz (13 %) Deutschland (12 %), UK (7,5 %) und den Niederlanden (5 %). 25 % der Schüler sind lokale Schüler mit einem deutschsprachigen Hintergrund. Die durchschnittliche Klassengrösse lag bei 14 Schülern. Rund 65 % der Schüler kommen aus Familien mit Wohnsitz im Kanton Schaffhausen. Etwa die Hälfte davon wohnt in der Stadt Schaffhausen. Die übrigen 35 % kommen aus angrenzenden Kantonen oder dem deutschen Grenzgebiet. Lehrerschaft Das Lehrpersonal bestand aus 45 Lehrern mit 9 verschiedenen Staatsangehörigkeiten, wobei Lehrpersonal aus Grossbritannien die grösste Gruppe darstellt, gefolgt von Lehrpersonen aus Deutschland. Alle Lehrpersonen verfügen über ein Lehrdiplom aus ihrem Heimatland und sind verpflichtet regelmässig an mehrtägigen Weiterbildungskursen teilzunehmen, die durch die zertifizierende IB Organisation durchgeführt werden. Schulgebäude und Lage Die Kindergarten- und Primarschulabteilung sind im historischen Logierhaus untergebracht, die Sekundarschulabteilung inklusive Turnhalle sind in einem Neubau untergebracht. Die Schule liegt 3 km von Stadtzentrum entfernt im Grünen. Ein Shuttlebusdienst verbindet die Schule mit dem Bahnhof und der Innenstadt. Die Schule ist modern ausgestattet, unter anderem kommen 150 Computer, iPads, Notebooks, zwei Computerarbeitsräume, zwei Bibliotheken/Mediencenter und Beamersysteme in den Klassenräumen zum Einsatz. Der Grossteil der von Schülern und Lehrern genutzten IT-Infrastruktur basiert auf Google Technologie. Organisation und Trägerschaft Die Internationale Schule ist eine AG, die seit 2006 im Besitz der Stiftung „International School of Schaffhausen Foundation“ ist. Dem Stiftungsrat gehören Personen aus der Schaffhauser Wirtschaft, der Schaffhauser Regierung und der Schaffhausen Wirtschaftsförderung. Alle Verwaltungs- und Stiftungsräte arbeiten unentgeltlich. Einzelnachweise Privatschule in der Schweiz Schule im Kanton Schaffhausen Mittelschule (Schweiz) Internat in der Schweiz Gegründet 1999 Organisation (Schaffhausen) Internationale Schule Bilinguale Schule deutsch–englisch
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Cela steht für: Conseil Européen des Luttes Associées, der europäische Ringerverband Chinese European Legal Association, Chinesisch-europäische Rechtsvereinigung zur Verbesserung der Rechtskultur zwischen China, Europa und dem Rest der Welt, alleiniger Gesellschafter des Chinese European Arbitration Centre (CEAC) Cela ist der Name folgender Orte und Gemeinden: Cela (Angola), ein Ort in Angola Cela (Alcobaça), Gemeinde im Concelho de Alcobaça, Portugal Cela (Chaves), Ort und ehemalige Gemeinde im Concelho de Chaves, Portugal Cela (Cambre), ein Parroquia in Spanien in der Gemeinde Cambre Celles (Dordogne), eine Gemeinde in Frankreich, auf Okzitanisch Cela oder Çela ist der Familienname folgender Personen: Aranit Çela († 2018), albanischer Richter, Staatsanwalt und kommunistischer Politiker Camilo José Cela (1916–2002), spanischer Schriftsteller Carlos Cela (* 1936), spanischer Fußballspieler Emiljano Çela (* 1985), albanischer Fußballspieler Siehe auch: Cella (Begriffsklärung) Abkürzung
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Die Brücke Podul Maria liegt in der westrumänischen Stadt Timișoara und überquert die Bega. Sie verbindet den I. Bezirk Cetate mit dem IV. Bezirk Iosefin. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich das Wasserregulierungspalais und die Kathedrale der Heiligen drei Hierarchen. Holzbrücke Erste Brücke an Stelle der heutigen Podul Maria war eine Holzbrücke, diese verband das Peterwardeiner Tor mit der Josefstadt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war diese alte Brücke bereits morsch und musste deshalb dringend ersetzt werden, zumal sie seit dem 25. Oktober 1869 zusätzlich auch von der in die Josefstadt verlängerten Pferdebahn befahren wurde. Stahlbrücke Als Ersatz für die baufällige Holzbrücke wurde daher in den Jahren 1870 bis 1871 eine Stahlfachwerkbrücke errichtet. Diese war neben der im gleichen Jahr eröffneten Bem-híd die zweite stählerne Brücke der Stadt. Besonderes Merkmal der Stahlbrücke war der einseitige Fußgängersteg auf der Westseite, das heißt die gesamte Konstruktion war asymmetrisch. Mit der 1899 erfolgten Einführung der elektrischen Straßenbahn musste die Stahlbrücke von 1871 mit zwei zusätzlichen Stützpfeilern verstärkt werden. An dieser Maßnahme beteiligte sich die damals Temesvári Villamos Városi Vasút Részvénytársaság genannte Straßenbahngesellschaft mit einem Viertel der Kosten. Betonbrücke Mit dem Bau der heutigen Betonbrücke in Richtung Josefstadt wurde im März 1913 begonnen. Der Bau schritt aber während des Ersten Weltkrieges nur langsam voran. Erst zwischen dem 14. und dem 18. Dezember 1915 fand die Belastungsprobe statt, ab dem 1. Januar 1916 konnte sie von Fußgängern passiert werden um schließlich im Laufe des Jahres 1917 auch für den Straßenverkehr freigegeben zu werden. Und erst im November 1918 konnte auch die Straßenbahn wieder vom seit November 1912 benutzten Brückenprovisorium auf die endgültige Trasse verlegt werden. Die alte 120 Tonnen schwere Stahlkonstruktion wurde hingegen 1915 etwa 500 Meter flussabwärts als Fußgängerbrücke wieder aufgebaut, hierbei handelt es sich um die heutige Podul de Fier. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Brücke modernisiert, heute ist sie die breiteste unter den älteren Brücken der Stadt. Technische Daten: Die Brücke hat eine Öffnung von 32,80 Metern und eine Länge von 40 Metern, die Fahrbahn ist sieben Meter breit, die beiden Fußwege jeweils zwei Meter. Namen der Brücke Auf dem Stadtplan von 1849 ist die hier behandelte Brücke als Große Brücke verzeichnet. Nach dem Österreichisch-Ungarischen Ausgleich von 1867 hieß sie dann zunächst Losonczy híd. Namensgebend war hierbei István Losonczy – der letzte Verteidiger der örtlichen Festung, bevor diese 1552 vom Osmanischen Reich eingenommen wurde. Später wurde sie nach dem ungarischen Staatsmann und Heeresführer Johann Hunyadi in Hunyadi híd umbenannt. Analog dazu hieß auch die Verbindungsstraße zwischen der Inneren Stadt (Cetate) und der Josefstadt (Iosefin) damals Hunyadi út. Nachdem Timișoara 1919 an Rumänien gefallen war, trug die Brücke den von dem römischen Kaiser Trajan abgeleiteten Podul Traian. 2016 beschloss der Stadtrat von Timișoara die Änderung des Namens der Brücke in Podul Maria. Siehe auch Brücken in Timișoara Literatur Árpád Jancsó: Istoricul podurilor din Timișoara. Editura Mirton, Timișoara 2001, ISBN 973-585-545-3. Else von Schuster: Ein Rundgang durch Temeswar. = O plimbare prin Timişoara. 3. Auflage. ADZ, Bucureşti 2001. Temeschburg – Temeswar. Eine südosteuropäische Stadt im Zeitenwandel. Heimatortsgemeinschaft Temeswar, Heidenheim 1994. Weblinks Istoria Podului Trian din Timișoara In: tminro.timisoara2021.ro vom 20. November 2015. Einzelnachweise Traian Traian Fachwerkbrücke in Rumänien
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Der 50. Kongress der Vereinigten Staaten, bestehend aus dem Repräsentantenhaus und dem Senat, war die Legislative der Vereinigten Staaten. Seine Legislaturperiode dauerte vom 4. März 1887 bis zum 4. März 1889. Alle Abgeordneten des Repräsentantenhauses sowie ein Drittel der Senatoren (Klasse I) waren im Jahr 1886 bei den Kongresswahlen gewählt worden. Dabei ergaben sich in den beiden Kammern unterschiedliche Mehrheiten. Im Senat hatte die Republikanische Partei die Mehrheit, während im Repräsentantenhaus die Demokraten dominierten, die mit Grover Cleveland auch den Präsidenten stellten. Die Vereinigten Staaten bestanden zu dieser Zeit aus 38 Bundesstaaten. Der Kongress tagte in der amerikanischen Bundeshauptstadt Washington, D.C. Die Sitzverteilung im Repräsentantenhaus basierte auf der Volkszählung von 1880. Wichtige Ereignisse Siehe auch 1887 1888 und 1889 4. März 1887: Beginn der Legislaturperiode des 50. Kongresses 4. April 1887: Mit Susanna M. Salter wird erstmals in den USA eine Frau zur Bürgermeisterin einer Stadt gewählt. Sie übt dieses Amt in Argonia in Kansas aus. 12. Januar 1888: Der Schoolchildren’s Blizzard sucht die Bundesstaaten Montana, Minnesota, Nebraska, Kansas, und Texas sowie das Dakota-Territorium heim. Dabei sterben 235 Menschen, darunter viele Kinder, die auf dem Heimweg von der Schule waren. 13. Januar 1888. In Washington DC wird die National Geographic Society gegründet. 11. März 1888: Bei einem weiteren Blizzard, der auch unter dem Namen Großer Schneesturm von 1888 bekannt ist sterben über 400 Menschen. 1. Mai 1888. Der Kongress billigt die Gründung der Fort Belknap Indian Reservation (Indianerreservat). 9. Oktober 1888: In Washington DC wird das Washington Monument eröffnet. 6. November 1888: Präsidentschafts- und Kongresswahlen in den USA. Präsident Cleveland unterliegt dem Republikaner Benjamin Harrison, der am 4. März 1889 sein neues Amt antritt. Im Kongress gewann die Republikanische Partei die Mehrheit in beiden Kammern. 15. Januar 1889: Gründung der Coca-Cola Company. Die wichtigsten Gesetze In den Sitzungsperioden des 50. Kongresses wurden unter anderem folgende Bundesgesetze verabschiedet (siehe auch: Gesetzgebungsverfahren): 8. Oktober 1888: Chinese Exclusion Act 14. Januar 1889: Nelson Act of 1889 22. Februar 1889: Enabling Act of 1889 Zusammensetzung nach Parteien Senat Demokratische Partei: 37 Republikanische Partei: 39 Sonstige: 0 Vakant: 0 Gesamt: 76 Repräsentantenhaus Demokratische Partei: 167 Republikanische Partei: 152 Sonstige: 6 Vakant: 0 Gesamt: 325 Außerdem gab es noch acht nicht stimmberechtigte Kongressdelegierte Amtsträger Senat Präsident des Senats: Vakant Präsident pro tempore: John James Ingalls (R) Repräsentantenhaus Sprecher des Repräsentantenhauses: John Griffin Carlisle (D) Senatsmitglieder Im 50. Kongress vertraten folgende Senatoren ihre jeweiligen Bundesstaaten: Mitglieder des Repräsentantenhauses Folgende Kongressabgeordnete vertraten im 50. Kongress die Interessen ihrer jeweiligen Bundesstaaten: Nicht stimmberechtigte Mitglieder im Repräsentantenhaus: Arizona-Territorium: Marcus A. Smith (D) Dakota-Territorium: Oscar S. Gifford (R) Idaho-Territorium: Fred Dubois (R) Montana-Territorium: Joseph Toole (D) New-Mexico-Territorium: Antonio Joseph (D) Utah-Territorium: John Thomas Caine (D) Washington-Territorium: Charles Stewart Voorhees (D) Wyoming-Territorium: Joseph Maull Carey (R) Weblinks bioguide.congress.gov (durch Eingabe von 50 unter Year OR Congress: erhält man eine Liste der Mitglieder des 50. Kongresses mit Verlinkung zu den offiziellen Biografien; englisch) 50 Geschichte der Vereinigten Staaten (1865–1918) Politik 1887 Politik 1888 Politik 1889
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Uwe Schäfer (* 1965 in Bamberg) ist ein deutscher Maler. Leben Schäfer ging in Sigmaringen zur Schule. Von 1987 bis 1993 studierte er Freie Grafik / Freie Malerei an der Kunstakademie Stuttgart bei Moritz Baumgartl und Rudolf Schoofs. 1995 gründete er die Künstlergruppe „Die Weissenhofer“. Schäfer nahm seit 1991 an verschiedenen Ausstellungen teil. Ausstellungen 1995: Bisjetztabsofort, Uwe Schäfer, Stuttgart, Staatliche Akademie der Bildenden Künste. 1997: Die Weissenhofer – nichts geht mehr. 1998: Die Weissenhofer, Kunsthaus Richterswil. 2001: Taumler zwischen den Stühlen, Stuttgart, Galerie Helm/Reiswig. 2002: Die Weissenhofer – quattro stazioni, Stuttgart, Hospitalhof Stuttgart. 2003: Looppool – Die Weissenhofer, Kunsthalle Erfurt, Galerie Albstadt. 2005: Uwe Schäfer, non è un bel paese, Kirchheim/Teck, Städtischen Galerie im Kornhaus Kirchheim 2005: Die Weissenhofer – Mobile Immobile. Mannheim, Mannheimer Kunstverein. 2006: Uwe Schäfer – Landansich, Waiblingen, Museum der Stadt Waiblingen. 2007: Matthias Beckmann – Jörg Mandernach – Uwe Schäfer Die Weissenhofer: Der Weissenhof liegt im Wallistal, Reutlingen, Städtische Galerie Reutlingen. 2008: Die Weissenhofer: Satelliten, Dortmund, Künstlerhaus Dortmund, Ev. Stadtkirche St. Petri, Dortmunder Kunstverein, Museum am Ostwall. 2008: Uwe Schäfer, Warten IV Gestrüpp, Dortmund, Museum am Ostwall. 2009: Matthias Beckmann, Jörg Mandernach, Uwe Schäfer. Die Weissendorfer. Die Ägyptenreise, Herne, Flottmann-Hallen; Freiburg i.Br., E-Werk Freiburg. 2011: Matthias Beckmann, Jörg Mandernach, Uwe Schäfer. Die Weissenhofer – Radical Research – Die Wurzeln der Wissenschaft. Ulm, Ulmer Museum. Literatur Uwe Schäfer. In: Kunst im Landkreis Sigmaringen. Begleitdokumentation zur 7. Kreiskunstausstellung. 16. Juli–22. Oktober 2023. Kreisgalerie Schloss Meßkirch, Meßkirch 2023, ISBN 978-3-931634-15-5, S. 38f. Maler (Deutschland) Deutscher Geboren 1965 Mann
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(2227) Otto Struve (1955 RX; 1935 UP; 1955 SA2; 1962 WL2; 1965 SV; 1970 ET2) ist ein Asteroid des inneren Hauptgürtels, der am 13. September 1955 im Rahmen des Indiana Asteroid Program am Goethe-Link-Observatorium in Brooklyn (Indiana) (IAU-Code 760) entdeckt wurde. Benennung (2227) Otto Struve wurde nach dem russisch-US-amerikanischen Astronomen deutsch-baltischer Abstammung Otto von Struve (1897–1963) benannt. Struve war der letzte einer bedeutenden Familie von Astronomen. Sein Urgroßvater Friedrich Georg Wilhelm Struve (nach ihm war der Asteroid (768) Struveana benannt worden) hatte 1839 das Pulkowo-Observatorium gegründet. Sein Großvater Otto Wilhelm von Struve, sein Onkel Hermann von Struve und sein Vater Ludwig von Struve waren ebenfalls bedeutende Astronomen. 1921 wurde er vom US-amerikanischen Astronomen Edwin Brant Frost eingeladen, am Yerkes-Observatorium zu arbeiten. 1932 wurde er Frosts Nachfolger als dessen Direktor und war 1932 maßgeblich an der Gründung des McDonald-Observatoriums beteiligt. Von 1932 bis 1947 war er leitender Redakteur des The Astrophysical Journal. Er arbeitete als Leiter der Abteilung Astronomie der University of California. Weblinks Einzelnachweise Hauptgürtelasteroid unter 50 km Durchmesser Astronomisches Objekt (entdeckt im Rahmen des Indiana Asteroid Program) Struve (Astronomenfamilie)
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Demas Barnes (* 4. April 1827 in Gorham Township, New York; † 1. Mai 1888 in New York City) war ein amerikanischer Politiker. Zwischen 1867 und 1869 vertrat er den Bundesstaat New York im US-Repräsentantenhaus. Werdegang Demas Barnes besuchte öffentliche Schulen und ging dann kaufmännischen Geschäften nach. 1849 zog er nach New York City und verfolgte dort Arzneimittelgeschäfte. Barnes durchreiste in einem Wagen den Kontinent und studierte währenddessen das Rohstoffvorkommen in Colorado, Nevada und Kalifornien. Danach kehrte er nach New York City zurück, wo er Artikel bezüglich seiner Erfahrungen verfasste und diese dann veröffentlichte. Politisch gehörte er der Demokratischen Partei an. Bei den Kongresswahlen des Jahres 1866 wurde er im zweiten Wahlbezirk von New York in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt, wo er am 4. März 1867 die Nachfolge von Teunis G. Bergen antrat. Da er auf eine erneute Kandidatur im Jahr 1868 verzichtete, schied er nach dem 3. März 1869 aus dem Kongress aus. Ungefähr acht Jahre nach dem Ende des Bürgerkrieges gründete er die Brooklyn Argus und war auch als Herausgeber der Zeitung tätig. Daneben ging er Immobiliengeschäften nach. Er saß im Bildungsausschuss (Board of Education). Dann war er einer der ursprünglich Trustees von der Brooklyn Bridge, als diese noch ein Privatunternehmen war. Barnes verstarb am 1. Mai 1888 in New York City und wurde dann auf dem Green-Wood Cemetery beigesetzt. Weblinks Mitglied des Repräsentantenhauses der Vereinigten Staaten für New York Mitglied der Demokratischen Partei (Vereinigte Staaten) US-Amerikaner Geboren 1827 Gestorben 1888 Mann
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Die Division 1A 2019/20 war die 117. Spielzeit der höchsten belgischen Spielklasse im Männerfußball. Der KV Mechelen war im Vorfeld nach einem Jahr in der Zweitklassigkeit direkt als Meister und Aufsteiger wieder aufgestiegen. Eine gegenteilige Entscheidung der Beschwerdekommission war durch den belgischen Schiedsgerichtshof für den Sport aufgehoben worden. Der Spielplan für die Saison 2019/20 wurde am 1. Juli 2019 bekanntgegeben. Demnach fand das Eröffnungsspiel am 26. Juli 2019 statt. Der letzte Spieltag 2019 (der 6. Spieltag der Rückrunde) fand am 26. und 27. Dezember 2019 statt. Nach einer kurzen Pause wurde die 1. Division dann am Wochenende des 17. bis 19. Januar 2020 fortgesetzt. Der letzte Spieltag der Hauptrunde war für den 15. März 2020 vorgesehen. Da bei der Bekanntgabe des Spielplanes der Ausschluss des KV Mechelen durch dessen Widerspruch unwirksam war, wurde Mechelen im Spielplan berücksichtigt. Der belgische Fußballverband erklärte dazu, dass im Falle der Urteilsbestätigung der KFCO Beerschot Wilrijk die Spielpaarungen übernommen hätte. Ansonsten wäre der Spielplan unverändert geblieben. Infolge der COVID-19-Pandemie wurde die Saison durch Entscheidung des nationalen Sicherheitsrates am 6. Mai 2020 abgebrochen. Zu diesem Zeitpunkt waren 29 von 30 Spieltagen der Hauptrunde gespielt. Aufstieg aus der Division 1B 2018/19 Am 1. Juni 2019 entschied der Beschwerdeausschuss des belgischen Fußballverbands, den KV Mechelen wegen der Manipulation der Begegnung gegen Waasland-Beveren vom 11. März 2018 in der Saison 2017/18 mit der Aberkennung des Aufstieges in die erste Division zu bestrafen. Mechelen sollte in der Saison 2019/20 in der Division 1B verbleiben und stattdessen der Verlierer der Aufstiegsspiele, der KFCO Beerschot Wilrijk, in die Division 1A aufsteigen. Darüber hinaus wurde die Teilnahme des Vereins an der UEFA Europa League annulliert. Gegen diese Entscheidung hat der Verein am 6. Juni 2019 Beschwerde beim belgischen Schiedsgericht für den Sport eingelegt. Am 10. Juli 2019 stellte dieses fest, dass die Aberkennung des Aufstiegs keine zulässige Sanktion ist. Daher spielt der KV Mechelen in der Saison 2019/20 in der ersten Division, und der KFCO Beerschot Wilrijk verbleibt in der Division 1B. Zur Frage der Teilnahme am Europapokal äußerte sich das Schiedsgericht noch nicht. Eine zwischenzeitlich erwirkte einstweilige Verfügung gegen die Aufnahme des Spielbetriebes nach Spielplan wurde durch das endgültige Urteil des Schiedsgerichtes gegenstandslos. Das endgültige Urteil wurde am 17. Juli 2019 verkündet. So erhielt Mechelen das Startrecht für die erste Liga, wurde jedoch für die Saison 2019/20 vom Spielbetrieb des Europa- und des belgischen Pokals ausgeschlossen. Teilnehmer Für die Spielzeit 2019/20 haben sich folgende Vereine sportlich qualifiziert: die verbliebenen Mannschaften der Division 1A 2018/19: KRC Genk FC Brügge Standard Lüttich Royal Antwerpen KAA Gent RSC Anderlecht KV Kortrijk Sporting Charleroi VV St. Truiden Waasland-Beveren SV Zulte Waregem KV Ostende KAS Eupen Royal Excel Mouscron Cercle Brügge aus der Division 1B 2018/19: KV Mechelen Modus Ab der Saison 2019/20 wurde der Modus durch Beschluss der Generalversammlung der Vereine der Pro League (alle Vereine der Division 1A und Division 1B) vom 7. Juni 2019 geändert. Die 16 Vereine spielten unverändert zunächst in einer Doppelrunde die reguläre Saison aus. Die Abschlusstabelle diente als Grundlage für die Qualifikation zu verschiedenen Platzierungsrunden. Die sechs bestplatzierten Vereine nach Abschluss von 30 Spieltagen erreichten die Meisterschaftsrunde (Play-offs 1). Der Tabellenletzte stieg direkt ab; für ihn spielt der Gewinner der Aufstiegs-Play-offs der Division 1B in der kommenden Saison erstklassig. Anders als im Vorjahr ist, dass die Vereine auf den Plätzen 7 bis 16 der ersten Division (einschließlich des Absteigers) zusammen mit den Vereinen auf den Plätzen 1 bis 6 der Division 1B (einschließlich des Aufsteigers) in vier Gruppen zu je vier Vereinen in jeweils einer Doppelrunde gegeneinander gespielt hätten. Die Sieger der vier Gruppen hätten in zwei Halbfinal-Partien die Teilnehmer am Play-off-2-Finale ermittelt. Halbfinale und Finale wären jeweils in Hin- und Rückspiel ausgetragen worden. Der Sieger dieses Play-off-2-Finales wäre unverändert in einem weiteren Entscheidungsspiel gegen den Viert- oder Fünftplatzierten des Play-offs 1 um den letzten internationalen Startplatz angetreten. Zu bemerken ist auch, dass in der Meisterschaftsrunde die Hälfte der erreichten Punktzahl aus den 30 Spielen der Vorrunde übertragen wurde, so dass die weiteren Begegnungen je nach Tabellensituation teilweise nur geringfügige Änderungen hätten hervorrufen können. Die Punkte aus der 1. Runde wurden, wenn nötig, aufgerundet, jedoch bei Punktgleichheit am Ende um einen Punkt reduziert. Im Gegensatz zu anderen Ligen, wie beispielsweise der Fußball-Bundesliga, waren die Spielpläne für die Hin- und Rückrunde nicht identisch (mit gedrehtem Heimrecht). Vielmehr wurde für die Rückrunde ein völlig anderer Spielplan erstellt. Ebenso gibt es eine Besonderheit bei der Berechnungsgrundlage der Tabellenplatzierung bei Punktgleichheit. Ähnlich wie in einigen anderen europäischen Ligen zählte zuerst der direkte Vergleich der Siege und erst dann des Torverhältnisses. Auswirkungen der COVID-19-Pandemie Nachdem ab 5. März 2020 auch in Belgien COVID-19-Erkrankungen vermehrt auftraten, erließ die Regierung nach einer Sitzung des nationalen Sicherheitsrates am 10. März 2020 erste Beschränkungen. Danach waren Veranstaltungen im Freien noch uneingeschränkt erlaubt. Pro League sah daher keine Notwendigkeit für Einschränkungen für den 30. Spieltag. Soweit die Stadien nicht ausverkauft seien, sollten die Zuschauer gebeten werden, sich gleichmäßig über die Blöcke zu verteilen. Auch sollten, wenn möglich, mobile Getränke- und Speisen-Verkaufsständen aufgebaut werden, um die Warteschlangen vor diesen zu vermindern. Auch wurde die für den 16. März 2020 geplante Pressekonferenz zur Vorstellung des Play-off-Spielplans abgesagt. Der Spielplan sollte einfach im Internet veröffentlicht werden. Aufgrund der weiteren Entwicklung beschloss die Pro League am Vormittag des 12. März 2020 nach Beratungen mit Experten, die Spiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit durchzuführen. Am Nachmittag des gleichen Tages untersagte der nationale Sicherheitsrat alle Sportveranstaltungen bis 3. April 2020. Am 19. März 2020 entschied der belgische Fußballverband nach Beratungen mit den regionalen Verbänden für den Amateursport und der Pro League, dass bis einschließlich 30. April 2020 keine Profi-Spiele in Belgien stattfinden. Ein gemeinsames Training der Spieler wurde durch Beschluss des nationalen Sicherheitsrates der Regierung bis 5. April 2020 verboten. Am 2. April empfahl der Verwaltungsrat der Pro League, die Saison abzubrechen. Die endgültige Entscheidung sollte die Versammlung aller Vereine am 15. April treffen. Diese Versammlung wurde mehrfach auf schließlich den 15. Mai 2020 verschoben. Nachdem die UEFA anfangs nach Bekanntwerden der Abbruch-Pläne die Teilnahme belgischer Vereine am Europapokal in der nächsten Saison in Frage gestellt hatte, akzeptierte sie am 23. April 2020 einen Saisonabbruch aufgrund einer Regierungsanordnung, oder falls die Fortsetzung der Saison aus finanziellen Gründen keinen Sinn mache. Vorzeitiger Meister sollte nach dem Vorschlag des Verwaltungsrates der FC Brügge, der die Tabelle der Hauptrunde zum Zeitpunkt des möglichen Abbruchs mit 15 Punkten Vorsprung anführte, werden. Offen blieb im Vorschlag noch die Frage des Aufstieges aus der Division 1B, wo bereits eines von zwei Aufstiegsspielen erfolgt war. Auf seiner Sitzung vom 6. Mai 2020 verbot der nationale Sicherheitsrat alle Sportveranstaltungen bis 31. Juli 2020 (auch ohne Zuschauer). Es verblieb damit der Versammlung der Vereine am 15. Mai 2020, nur noch über die sportlichen Folgen dieser Entscheidung abzustimmen. Dort wurde entschieden, dass die Meisterschaft, Europapokal-Plätze und Abstieg nach der Tabelle nach 29 Spieltagen entschieden werden. Aufgrund des Sieges im Pokalfinale vom 1. August 2020 ist Royal Antwerpen für die Gruppenphase der Europa League qualifiziert; Sporting Charleroi hingegen nur für die Qualifikation zur Europa League. Widerspruch von Waasland-Beveren Am 25. Mai 2020 legte Waasland-Beveren gegen seinen Abstieg Beschwerde beim belgischen Schiedsgericht für den Sport ein. Bei einem Sieg am letzten Spieltag und gleichzeitiger Niederlage von Ostende wäre der Verein gerettet gewesen und Ostende wäre abgestiegen. Am 8. Juli 2020 erklärte das Schiedsgericht die Entscheidung der Generalversammlung bezüglich des Abstieges für ungültig. Es sei eine nicht nachvollziehbare Ungleichbehandlung, dass für die Frage des Abstieges aus der Division 1A der Tabellenstand beim Abbruch der Saison herangezogen wurde. In der Division 1B stand zu diesem Zeitpunkt nur noch das zweite Aufstiegsspiel offen, auf dessen Durchführung nach dem gleichen Beschluss bestanden wurde. (Da nach der Rechtslage im Mai noch ein absolutes Sportverbot bis 31. Juli 2020 bestand, wurde dieses Spiel auf den 2. August 2020 terminiert und letztendlich auch durchgeführt.) Der Verwaltungsrat von Pro League entschied am 13. Juli 2020 an der Abstiegsentscheidung gegen Waasland-Beveren festzuhalten. Sie solle lediglich besser begründet werden. Die endgültige Entscheidung konnte aber nur einer Generalversammlung aller Vereine treffen, die wegen der Einladungsfrist erst am 31. Juli 2020 stattfinden konnte. Einer vorzeitigen Durchführung stimmte Waasland nicht zu. Am 24. Juli 2020 erhob der Verein vor dem Handelsgericht Dendermonde Klage gegen Pro League. Nach Auffassung des Vereins wäre aktuell der Beschluss über den Abstieg aufgehoben, so dass Waasland-Beveren bis zu einem neuen Beschluss der Generalversammlung im Spielplan der Division 1A aufzulisten sei. Mit Urteil vom 30. Juli 2020 folgte das Gericht dieser Auffassung und setzte ein Ordnungsgeld von 2,5 Millionen Euro für jedes Spiel, was nach dem ungültigen Spielplan durchgeführt würde, fest. Das Gericht betonte zugleich, dass auch die geplante neue Begründung nicht ausreichend sei, so dass es dieses Urteil wiederholen würde, falls Waasland nach einem entsprechenden Beschluss der Generalversammlung wieder das Schiedsgericht anriefe. Pro League nahm noch am selben Tag den Spielplan vorläufig zurück. Bei der Generalversammlung am Folgetag beschlossen die Vereine, dass es in der Saison 2019/20 keinen Absteiger gibt. Waasland-Beveren verblieb in der Division 1A. Diese wird in den nächsten zwei Spielzeiten auf 18 Vereine aufgestockt. Hauptrunde Tabelle Die Farben geben den tatsächlichen Ausgang der Saison aufgrund des Abbruchs und der Entscheidung der Generalversammlung vom 31. Juli 2020 wieder. Kreuztabelle Die Kreuztabelle stellt die Ergebnisse aller Spiele dieser Saison dar. Die Heimmannschaft ist in der linken Spalte, die Gastmannschaft in der oberen Zeile aufgelistet. Torschützenliste Der Torschützenkönig wurde offiziell durch die Pro League, der Vereinigung der Vereine der Divisionen 1A und 1B, mit dem Goldenen Bullen (Le Taureau d'Or bzw. Gouden Stier) ausgezeichnet. Es wurden nur die Spiele der Hauptrunde und der Play-off 1 und 2 berücksichtigt, nicht aber der folgenden Finalspiele um die Europa-League-Qualifikation. Bei Gleichstand der erzielten Tore entschieden die Auswärts- und Heimtore, die Zahl der Spielminuten, die Zahl der Vorlagen sowie der Tore ohne Elfmeter (in dieser Reihenfolge). Stand: 7. März 2020 – Abbruch der Saison Weblinks Offizielle Website Einzelnachweise Fußballsaison 2019/20 Abgebrochene Sportveranstaltung 2020
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Anette Hansson (* 2. Mai 1963) ist eine ehemalige schwedische Fußballspielerin. Die Abwehrspielerin lief für Jitex BK, Öxabäck IF und Malmö FF Dam in der Damallsvenskan auf. Sie wurde bei der Europameisterschaft 1984 mit der schwedischen Nationalmannschaft Europameisterin und nahm an den EM-Turnieren 1987 und 1989 teil. Zudem nahm sie an den Weltmeisterschaften 1991 teil und holte mit der Auswahl durch einen 4:0-Erfolg im Spiel um den dritten Platz über Deutschland die Bronzemedaille des Turniers. Insgesamt bestritt sie 39 Länderspiele. Weblinks Fußballnationalspieler (Schweden) Teilnehmer an einer Fußball-Weltmeisterschaft (Schweden) Teilnehmer an einer Fußball-Europameisterschaft (Schweden) Fußballeuropameister (Schweden) Fußballspieler (Jitex BK) Fußballspieler (Malmö FF) Schwede Geboren 1963 Frau
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Peter Nothjung (* 24. Juli 1821 in Mülheim am Rhein; † 4. Oktober 1866 in Breslau) war ein deutscher Schneider und Aktivist der frühen Arbeiterbewegung. Leben Peter Nothjung war der Sohn eines Schneidermeisters. Er besucht einige Jahre die „Elementarschule“ seiner Heimatstadt. Hier lernte er auch die späteren Angeklagten Peter Gerhard Roeser und Johann Jacob Klein kennen. Anschließend machte eine Lehre als Schneider. 1840 bis 1842 begab er sich auf Handwerkswanderschaft. Von 1842 bis 1845 musste er drei Jahre lang in der preußischen Armee dienen. Er wurde nach Potsdam zur Garde geschickt. Danach lebte er in Berlin (1845/46) ging dann nach Braunschweig und 1845 nach Frankfurt am Main. Ende 1847 kam er nach Köln. Revolution in Köln 1848/49 Vermutlich wurde er Ende 1847 Mitglied des Bundes der Kommunisten. In Köln traf er auch den aus seiner Heimatstadt gebürtigen Röser, der mit ihm gemeinsam politisch tätig war. Er war an der Volksdemonstration vom 3. März 1848 in Köln beteiligt, die die revolutionären Ereignisse 1848/49 in Köln auslöste. Die Kölner Arbeiter stellten folgende Forderungen auf: Seit April 1848 gehörte er der Leitung des Kölner Arbeitervereins an. Nothjung war auch Mitglied des „Kölner Turnvereins“, dessen Präsident Albert Erhard war. Im September 1848 wurde er in den Kölner „Sicherheitsausschuss“ gewählt. Im Oktober 1848 gehörte Nothjung der Delegation an, die Karl Marx die Leitung des Kölner Arbeitervereins antrug, nachdem Andreas Gottschalk zurückgetreten war. Im März 1849 war er mit Karl Marx und Wilhelm Wolff Mitglied des Kölner „Urwählerkomitees“. Nothjung war auch einer „der Wahlmänner der Stadt Köln für die Wahl der Abgeordneten zur zweiten Kammer“ für den „30. Bezirk“. Er nahm 1849 am Elberfelder Aufstand gemeinsam mit Friedrich Engels teil. Nach der Niederschlagung des Aufstandes wurde er am 17. Mai 1849 verhaftet und verbrachte fast ein Jahr in Untersuchungshaft. Ferdinand Lassalle hatte Nothjung auch finanziell unterstützt. Wegen einer früheren Beleidigung eines preußischen Offiziers wurde er am 9. Oktober 1850 zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Diese Strafe galt durch die Untersuchungshaft als verbüßt. Bei dem Prozess zum Elberfelder Aufstand wurde er am 9. Mai 1850 wie die meisten Angeklagten freigesprochen. In Köln beteiligte er sich an der Reorganisierung der Kölner Bundesgemeinde und wurde stellvertretender Vorsitzender des Kölner Arbeitervereins. Am 4. November 1850 wurde er von Peter Gerhard Roeser und Heinrich Bürgers als Emissär beauftragt, für den Bund die Gemeinden in Norddeutschland zu besuchen. In Bielefeld besuchte er Rudolph Rempel und in Hannover den Rechtsanwalt Adolf Mensching und Ludwig Stechan. Anfang Dezember war er in Hamburg und setzte sich mit Wilhelm Haupt auseinander und beschloss Karl von Bruhn als Vorsitzenden der Hamburger Gemeinde einzusetzen. Über Kiel, Schwerin, wo er mit dem Wasserarzt Heinrich Meier und dessen Schwager Theodor Hahn zusammentraf, fuhr er nach Rostock und ging nach Berlin, wo er etwa im Mai 1850 anlangte. Erst am 8. Mai 1851 fuhr er nach Leipzig. Kölner Kommunistenprozess Schon am 11. November 1850 hat der König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen an seinen Ministerpräsidenten Freiherrn von Manteuffel geschrieben: „Dies hat mich auf den Gedanken gebracht, den ich nicht gerade unter die lauteren klassifiziren will. Nämlich den, ob Stieber nicht eine zu kostbare Persönlichkeit ist, das Gewebe der Verschwörung zu entfalten und dem preußischen Publikum das lange ersehnte Schauspiel eines aufgedeckten und (vor allem) bestraften Komplotts zu geben?“ Am 10. Mai 1851 wurde er auf dem Bahnhof in Leipzig während der Messe verhaftet, da er keine gültigen Papiere vorweisen konnte. Bei ihm fand die Polizei eine Liste mit Namen führender Mitglieder des Bundes. Schon wenige Tage später berichtet Marx Friedrich Engels: „Nothjung ist in Leipzig am Bahnhofe verhaftet worden. Was man an Papieren gefunden hat, weiß ich natürlich nicht“. Der Polizeipräsident von Hannover Karl Wermuth bedankte sich bei seinem Kollegen Eberhardt aus Leipzig für die Verhaftung mit den Worten: „Für die Mitteilungen vom 28./30. v. M. und 2./4. d.M., das Prachtexemplar Nothjung betreffend, meinen Dank.“ Die bei ihm gefundenen Papiere waren ein wichtiges Beweisstück im Kölner Kommunistenprozess von 1852. Nothjung verweigerte gegenüber den sächsischen Beamten jede Aussage (20. Mai). Man drohte ihm mit dem Entzug „warmer Kost“ und „weichem Lager“. Schon am 16. Mai wurde die preußische Polizei informiert, dass Nothjung u. a. die Ansprache der Kölner Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten vom 1. Dezember 1851 bei sich geführt habe. Als er durch einen preußischen Beamten am 1. Juli 1851 in Leipzig verhört wurde, legte er ein Geständnis ab, soweit es sich auf die bei ihm gefundenen Papiere bezog. Nothjung wurde drei Monate „in Ketten am Boden“ gefesselt. Am 17. August 1851 wurde er den preußischen Behörden in Köln ausgeliefert. Die Kölner Polizei fertigte einen Steckbrief von ihm an: „Alter: 29 Jahre, Größe 5 Fuß 8½ Zoll preuß. Maaß; Gesicht: oval; Haare: schwarz-braun; Augen:braun; Nase und mund:gewöhnlich; Kinn: oval; Bart: braun.“ Am 8. November hatten die Behörden die Untersuchung teilweise abgeschlossen und wollten Peter Gerhard Röser, Johann Heinrich Bürgers, Peter Nothjung, Hermann Becker, Carl Wunibald Otto, Roland Daniels, Wilhelm Joseph Reiff, Johann Jacob Klein, Abraham Jacobi und Ferdinand Freiligrath anklagen. Der Anklagesenat des ‚Kölner Appelhofs‘ lehnte das aber ab. Erst am 12. Mai 1852 wurde Anklage erhoben und am 4. Oktober 1852 begann der Prozess. Angeklagt wurden Röser, Nothjung, Reiff, Becker, Daniels, Otto, Jacobi, Klein sowie Johann Ludwig Albert Erhard und Friedrich Lessner, Freiligrath gegen den ein Steckbrief vor lag, war nach England geflohen. Den Angeklagten wurde ein „Komplott“ vorgeworfen, mit dem „Zweck“, „die Staatsverfassung umzustürzen“ und die Bürger für einen „Bürgerkrieg“ „zu bewaffnen“. Der Prozess dauerte bis zum 17. November 1852. Nothjung wurde durch den Anwalt Schürmann vertreten, der im Plädoyer sagte: „Seit etwa dreißig Jahren bewegt eine Frage Europa (…), die soziale Frage. Sie ist kein Hirngespinst. (…) Die Anklage ist auf Grund (des Code pénal) erhoben, (…) sie haben also den Sinn und die Bedeutung der Ihnen vorgelegten Frage allein nach dem französischen Rechte zu bemessen“. Er kommt zu dem Schluss, dass Nothjung unschuldig im Sinne der Anklage sei. Der Oberprokurator August Heinrich von Seckendorff beantragte für Nothjung „acht Jahre“ ohne Anrechnung der erlittenen Untersuchungshaft. Das Gericht entschied auf „sechs Jahre“ Festungshaft. Mit dem Urteil vom 12. November 1852 wurden Nothjung für fünf Jahre die bürgerlichen Ehrenrechte gemäß § 63 des preußischen Strafgesetzbuches von 1851 aberkannt. Außerdem lebenslange Polizeiaufsicht und gemeinsam mit allen anderen Verurteilten die Kosten des Prozesses. Er verbüßte die vollständige Strafe auf der Festung Glatz gemeinsam mit Joseph Wilhelm Reiff. Im März 1853 wurde Heinrich Bürger auf die Festung Festung Glatz verlegt. Am 12. November 1858 wurde er entlassen. Letzte Jahre Noch während der Haft veröffentlicht Wilhelm Stieber seine Die Communisten-Verschwörungen des 19. Jahrhunderts. Über Nothjung meint er ein vernichtendes Urteil abzugeben, wenn er schreibt: Er wurde 1858 aus der Haft entlassen. Die preußische Polizei wies ihn aus Köln, aus Mülheim am Rhein wurde er mit der Begründung verwiesen, dass er sieben Jahre sich von seinem Heimatort ferngehalten hatte. Auch aus Berlin wurde er ausgewiesen. Schließlich nahm er nach Breslau Zuflucht. In Breslau erlernte er das Handwerk eines Fotografen. Mitte Februar 1866 erhielt er die Erlaubnis sein Gewerbe ausführen zu dürfen. Lassalle hatte ihn finanziell unterstützt. Politisch war er als Bevollmächtigter des ADAV in Breslau tätig, konnte aber wegen Krankheit nicht sehr aktiv werden. Er starb an einem Lungen- und Kehlkopfleiden am 4. Oktober 1866 in Breslau. Nicht nur eine Arbeiter-Zeitung, sondern auch die bekannte ‚Augsburger Allgemeine‘, berichtete über seinen Tod. Dokumente, Archivalien Protokoll der Komiteesitzung des Kölner Arbeitervereins 17. August 1848. In: Zeitung des Arbeiter-Vereines zu Köln. Nr. 25 vom 24. August 1848 Protokoll der Generalversammlung des Kölner Arbeitervereins 22. Oktober 1848. In: Freiheit, Gleichheit, Arbeit. Nr. 2 vom 29. Oktober 1848 Protokoll der Komiteesitzung des Kölner Arbeitervereins 2. November 1848. In: Freiheit, Gleichheit, Arbeit. Nr. 5 vom 9. November 1848 Protokoll der Komiteesitzung des Kölner Arbeitervereins 29. Januar 1849. In: Freiheit, Gleichheit, Arbeit. Nr. 1 vom 8. Februar 1849 Peter Nothjung an Ferdinand Lassalle. 3. Oktober 1849. Online Vollmacht der Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten in Köln für Peter Nothjung. 4. November 1850. Zwei Briefe von Albert Erhard an Peter Nothjung. Ende 1849. Peter Gerhard Röser und Heinrich Bürgers an Peter Nothjung. 27. Dezember 1850. Verzeichnis der im Besitz Peter Nothjungs befindlichen Adressen. 4. November bis Mai 1850. Peter Nothjung an Ferdinand Lassalle. 15. Februar 1860. Online Peter Nothjung an Karl Marx. 27. Februar 1860. Peter Nothjung an Karl von Bruhn. 11. April 1864. Bundesarchiv Signatur RY2 Untersuchung gegen Peter Nothjung in Vorbereitung des Kölner Kommunistenprozesses. 1848, Juni 1850 - Sept. 1854 3 Bde. Bundesarchiv Signatur RY 2/ I 6/ 9/ 98. Untersuchungen gegen Heinrich Bürgers und Peter Nothjung in Vorbereitung des Kölner Kommunistenprozesses. 1850-1851, 1859. Bundesarchiv. Signatur RY 2/ I 6/ 9/ 116. Karl Gangloff und Peter Nothjung 1850, 1851. Literatur Karl Wermuth, Wilhelm Stieber: Die Communistischen-Verschwörungen des neunzehnten Jahrhunderts. Im amtlichen Auftrage zur Benutzung der Polizei-Behörden der sämmtlichen deutschen Bundesstaaten auf Grund der betreffenden gerichtlichen und polizeilichen Acten dargestellt. 2 Theile. A. W. Hayn, Berlin 1852-1854 (Reprint: Klaus Guhl, Berlin 1976) Theodor Müller (Hrsg.): 45 Führer aus den Anfängen und dem Heldenzeitalter der Breslauer Sozialdemokratie. Robert Hermann, Breslau 1925, S. 16–18 Digitalisat. Karl Bittel: Der Kommunistenprozeß zu Köln 1852 im Spiegel der zeitgenössischen Presse. Hrsg. und eingeleitet. Rütten & Loening, Berlin 1955 Rudolf Herrnstadt: Die erste Verschwörung gegen das internationale Proletariat. Zur Geschichte des Kölner Kommunistenprozesses 1852. Rütten & Loening 1958 Gerhard Becker: Karl Marx und Friedrich Engels in Köln 1848-1849. Zur Geschichte des Kölner Arbeitervereins. Rütten & Loening, Berlin 1963 Herwig Förder: Nothjung, Peter. In: Karl Obermann u. a. (Hrsg.): Biographisches Lexikon zur Deutschen Geschichte. Verlag deutscher Wissenschaften, Berlin 1967, S. 354–355 Herwig Förder: Nothjung, Peter. In: Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung. Biographisches Lexikon. Dietz Verlag 1970, S. 349–350. Der Bund der Kommunisten. Dokumente und Materialien. 1836-1849. Bd. 1, Dietz Verlag, Berlin 1970 (Nachdruck: 2. Auflage. 1983) Heinrich Billstein: Der Kommunistenprozeß im Jahre 1852. In: Reinhold Billstein (Hrsg.): Das andere Köln. Demokratische Traditionen seit der Französischen Revolution. Pahl-Rugenstein, Köln 1979, ISBN 3-7609-0467-X, S. 101–134. Der Bund der Kommunisten. Dokumente und Materialien. 1849-1851. Bd. 2, Dietz Verlag, Berlin 1982 Der Bund der Kommunisten. Dokumente und Materialien. 1851-1852. Bd. 3, Dietz Verlag, Berlin 1984 Jürgen Herres: Der Kölner Kommunistenprozess von 1852. In: Geschichte in Köln. Zeitschrift für Stadt und Regionalgeschichte. 50/2003 Onlineversion. (PDF-Datei; 103 kB) Weblinks Karl Marx: Enthüllungen über den Kommunistenprozess zu Köln. Boston 1853 Online Der Beckersche Prozeß. In: Das große Conversations-Lexicon für gebildete Stände. Erster Supplement Bd. Hildburghausen 1853, S. 1505–1519 Online Wermuth, Wilhelm Stieber: Die Communisten-Verschwörungen des 19. Jahrhunderts. Berlin 1854, S. 90 Online Allgemeine Zeitung. Augsburg Nr. 283 vom 10. Oktober 1866, S. 4635 Information über den Tod Nothjungs Anmerkungen Einzelnachweise Person (Bund der Gerechten) Person (Bund der Kommunisten) ADAV-Mitglied Fotograf (19. Jahrhundert) Deutscher Geboren 1821 Gestorben 1866 Mann
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Das WTA Budapest (offiziell: Hungarian Grand Prix) ist ein Damen-Tennisturnier der WTA Tour, das mit Unterbrechungen seit 1993 in der ungarischen Hauptstadt Budapest ausgetragen wird. Siegerliste Einzel Doppel Budapest
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Joachim von Bassewitz ist der Name folgender Personen: * Joachim von Bassewitz (Landrat) (1537–1610), mecklenburgischer Landrat Joachim Adolph von Bassewitz (1859–1918), deutscher Konteradmiral Joachim Ludolf von Bassewitz (1721–1786), königlich polnischer und kursächsischer Geheimrat Joachim Lütke von Bassewitz (1656–1745), deutsch-schwedischer Offizier Joachim Otto von Bassewitz (1686–1733), Geheimer Rat, Kammerpräsident Joachim Otto Adolph von Bassewitz (1717–1791), dänischer Geheimrat
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Leonard Forrer, auch Leonhard Forrer, (* 7. November 1869 in Winterthur; † 17. November 1953 in Bromley, Kent) war ein schweizerisch-britischer Münzhändler und Numismatiker. 1887 kam er als Student nach England, wo er seit 1889 für die Londoner Kunsthandelsfirma Spink & Son arbeitete und bald deren Münzabteilung leitete und die Firma zu einem der bedeutendsten Münzhandelsfirmen weltweit machte. Seit 1893 gab er den Numismatic Circular heraus. Neben zahlreichen anderen Veröffentlichungen und Münzkatalogen ist vor allem das achtbändige biographische Verzeichnis aller bekannten Münz- und Gemmenschneider, Medailleure und Münzmeister vom Altertum bis 1900 auch heute noch von großer Bedeutung. Sein Sohn Leonard Steyning Forrer (1895–1968) war gleichfalls im Münzhandel tätig. Veröffentlichungen (Auswahl) Biographical dictionary of medallists, coin-, gem-, and seal-engravers, mint-masters, etc. ancient and modern. With references to their works, B. C. 500 – A. D. 1900. London 1902–1930. 6 Bände. Volume 1, (A–D), 1904 – Internet Archive Biographical notices of medallists (...) Supplement. 2 Bände. London 1923, 1930 Volume VII. A–L. 1923 – University of Michigan Volume VIII. M–Z 1930 – Internet Archive Reprint aller 8 Bände: London 1979–1981, ISBN 90-70296-02-0, ISBN 90-70296-03-9. dazu J. S. Martin: Index to Leonard Forrer’s Biographical Dictionary of Medallists. London 1987. Literatur Herbert A. Cahn: Leonard Forrer senior †. In: Schweizer Münzblätter 4, 1954, S. 71–72 (Digitalisat). Münzhändler Numismatiker Schweizer Emigrant im Vereinigten Königreich Schweizer Brite Geboren 1869 Gestorben 1953 Mann Träger der Medaille der Royal Numismatic Society
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Das Herbert-Felskänguru (Petrogale herberti) ist eine Känguruart aus der Gattung der Felskängurus. Es lebt im südöstlichen Queensland zwischen Fitzroy River im Norden, Nanango im Süden und Clermont im Westen. Merkmale Männchen erreichen eine Kopfrumpflänge von 50 bis 61,5 cm und haben einen 51 bis 66 cm langen Schwanz und ein Gewicht von 4,9 bis 6,7 kg. Die bisher vermessenen Weibchen hatten eine Kopfrumpflänge von 47 bis 56 cm, haben einen 48 bis 57 cm langen Schwanz und erreichen ein Gewicht von 3,1 bis 4,9 kg. Der Rücken ist graubraun, die Bauchseite ist heller. Das Gesicht und die Schultern sind dunkler als der Rücken. Auf den Wangen verläuft ein waagerechter heller Streifen. Die Gliedmaßen sind braun, Vorder- und Hinterfüße dunkler als Arme und Beine. Der hintere Abschnitt des Schwanzes ist leicht buschig und dunkler als der vordere Teil des Schwanzes gefärbt. Im Norden des Verbreitungsgebietes sind die Tiere insgesamt heller, der Schwanz ist weniger buschig und die unterschiedlichen Farben des Körpers kontrastieren nur wenig. Das diploide Genom von Petrogale herberti umfasst 2n = 22 Chromosomen. Lebensraum und Lebensweise Das Herbert-Felskänguru lebt in Felsregionen und in Schluchten, die in Wäldern oder im Buschland liegen. Es ist im heißen Sommer nachtaktiv, in den übrigen Jahreszeiten dämmerungs- und teilweise tagaktiv. An kalten Tagen sonnen die Tiere sich morgens auf Felsen sitzend, bevor sie die Felsen verlassen, um zu fressen. Weibchen bekommen ein einzelnes Jungtier pro Jahr. Die Lebensweise des Herbert-Felskängurus entspricht wahrscheinlich der des Bürstenschwanz-Felskängurus (Petrogale pennicillata). Genaueres ist nicht bekannt. Systematik Das Herbert-Felskänguru wurde im Jahr 1926 durch den britischen Zoologen Oldfield Thomas erstmals beschrieben. Es galt lange Zeit als Unterart des Queensland-Felskängurus (P. inornata), später des Bürstenschwanz-Felskängurus (P. pennicillata), mit dem es im äußersten Süden seines Verbreitungsgebietes hybridisiert. Erst im Jahr 1992 bekam es wieder den Status als eigenständige Art. Innerhalb der Gattung der Felskängurus (Petrogale) gehört es zur lateralis/penicillata-Artengruppe. Gefährdung Das Herbert-Felskänguru wird von der IUCN als nicht gefährdet (Least Concern) gelistet. Das Verbreitungsgebiet ist relativ groß und die Tiere sind dort relativ häufig. Im Verbreitungsgebiet gibt es mehrere Schutzgebiete. Einzelnachweise Weblinks Felskängurus
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Die BMW Open 2015 waren ein Tennisturnier, das vom 27. April bis zum 4. Mai 2015 in München stattfand. Es war Teil der ATP World Tour 2015 und wurde auf Sandplatz ausgetragen. In der gleichen Woche wurden in Istanbul die İstanbul Open und in Estoril die Millennium Estoril Open gespielt, die genau wie die BMW Open zur Kategorie ATP World Tour 250 zählen. Titelverteidiger im Einzel war Martin Kližan, im Doppel die Paarung Jamie Murray und John Peers. Das Teilnehmerfeld der Einzelkonkurrenz bestand aus 28 Spielern, jenes der Doppelkonkurrenz aus 16 Paaren. Die vier topgesetzten Spieler im Einzel bekamen jeweils ein Freilos in die zweite Runde. Qualifikation Die Qualifikation für die BMW Open 2015 fand vom 25. bis zum 27. April 2015 statt. Ausgespielt wurden vier Qualifikantenplätze, die zur Teilnahme am Hauptfeld des Turniers berechtigten. Folgende Spieler hatten die Qualifikation überstanden und spielten im Hauptfeld des Turniers: Preisgelder und Weltranglistenpunkte Bei den BMW Open 2015 wurden die folgenden Preisgelder und Weltranglistenpunkte für das Erreichen der jeweiligen Runde ausgezahlt bzw. gutgeschrieben. Spieler, die aus der Qualifikation in das Hauptfeld eintraten, erhielten die angegebenen Qualifikationspunkte zusätzlich zu denen für das Erreichen der jeweiligen Runde. Ansonsten sind die Beträge nicht kumulativ zu verstehen. Die Beträge für den Doppelbewerb gelten je Spieler. Einzel Setzliste Ergebnisse Doppel Setzliste Ergebnisse Weblinks und Quellen Offizielle Homepage des Turniers Turnier der ATP World Tour 2015 Tennisturnier in München
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Ananda Devi Nirsimloo-Anenden (* 23. März 1957 in Trois Boutiques) ist eine mauritische Schriftstellerin. Leben Devi wurde 1957 in Trois Boutiques auf Mauritius geboren. Die Familie ihrer Mutter stammte aus dem indischen Andhra Pradesh, ihr Vater war kreolischer Herkunft. Die mehrsprachig erzogene Devi gewann bereits mit 15 Jahren einen Literaturwettbewerb von Radio France Internationale und veröffentlichte mit zwanzig Jahren eine erste Sammlung von Kurzgeschichten (Solstices, 1977). Daneben arbeitete sie als Übersetzerin und verfolgte ein Studium der Ethnologie und Anthropologie, das in einer Promotion an der SOAS University of London in Sozialanthropologie mündete. In den 1980ern und 1990ern begann sie, sich hauptsächlich auf eine literarische Karriere zu konzentrieren; unter anderem veröffentlichte sie ihren Debütroman Rue la Poudrière (1988) und weitere Romane. Zeitweise lebte sie in der Republik Kongo, ehe sie 1989 nach Ferney-Voltaire an die Grenze zwischen Frankreich und der Schweiz umzog. Mit Beginn des 21. Jahrhunderts gelang es Devi, eine immer größere Leserschaft zu gewinnen. Gleichzeitig waren die 2000er für Devi eine produktive Zeit, in der sie besonders im Pariser Verlag Éditions Gallimard mehrere Romane veröffentlichte. Ihr bedeutendstes Werk ist der Roman Ève de ses décombres (2006), der wohlwollende Kritiken erfuhr und mehrere Literaturpreise erhielt. Neben einigen weiteren Kurzgeschichten begann sie auch, im Genre der Lyrik zu publizieren. Devi schreibt auf Französisch; ihre Werke wurden – teils von ihr selbst – auch in andere Sprachen übersetzt. Oftmals spielen ihre Texte auf Mauritius, und die Multikulturalität der Insel ist nicht zuletzt ein zentraler Bezugspunkt ihres Werkes. Das Gedankengut des Postkolonialismus ist eine fundamentale Säule ihres Werkes. Gleichzeitig setzt sich Devi häufig mit der Beibehaltung von Weiblichkeit in marginalisierten soziokulturellen Sphären auseinander. Die Literaturwissenschaftlerin Amaleena Damlé beschreibt Devis literarischen Stil als „intim-poetischen und lyrischen Stil.“ Ehrungen 1972: Concours radiophonique de la meilleure nouvelle de langue française 2001: Prix Radio France du Livre de l’Océan Indien für Moi, l’interdite 2006: Prix des cinq continents de la francophonie für Ève de ses décombres 2006: Prix RFO du livre für Ève de ses décombres 2007: Certificat d’Honneur Maurice Cagnon du Conseil International d’Études Francophones für Ève de ses décombres 2007: Prix Télévision Suisse Romande für Ève de ses décombres 2010: Prix Louis-Guilloux für Le Sari vert 2010: Chevalier des Ordre des Arts et des Lettres 2012: Prix Mokanda 2014: Prix du rayonnement de la langue et de la littérature françaises der Académie française 2018: Prix Ouest-France Étonnants Voyageurs für Manger l'autre 2021: Prix Femina des lycéens für Le rire des déesses 2022: Ehrendoktor der Schlesischen Universität 2022: Grand Prix du Roman Métis für Le rire des déesses 2023: Grand Prix de l'Héroïne Madame Figaro in der Kategorie Roman étranger für Sylvia P. 2023: Prix de la langue française 2024: Neustadt International Prize for Literature Werke Romane Rue la Poudrière. Nouvelles Éditions Africaines, Abidjan 1988. ISBN 2-7236-1477-8. Le Voile de Draupadi. L’Harmattan, Paris 1993. ISBN 2-7384-1641-1. L’Arbre fouet. L’Harmattan, Paris 1997. ISBN 2-7384-5057-1. Moi, l’Interdite. Dapper, Paris 2000. ISBN 978-2-906067-60-8. Pagli. Gallimard, Paris 2001. ISBN 2-07-076021-9. Soupir. Gallimard, Paris 2002. ISBN 978-2-07-076013-8. La Vie de Joséphin le fou. Gallimard, Paris 2003. ISBN 2-07-070334-7. Ève de ses décombres. Gallimard, Paris 2006. ISBN 978-2-07-077618-4. Indian Tango. Gallimard, Paris 2007. ISBN 978-2-07-078525-4. Le Sari vert. Gallimard, Paris 2009. ISBN 2-07-030218-0. Les hommes qui me parlent. Gallimard, Paris 2011. ISBN 2-07-013440-7. Les Jours vivants. Gallimard, Paris 2013. ISBN ‎2070140415. Manger l’autre. Grasset & Fasquelle, Paris 2018. ISBN ‎224681345X. Le Rire des déesses. Grasset & Fasquelle, Paris 2021. ISBN 978-2-246-82714-6. Le Jour des cameléons. Grasset & Fasquelle, Paris 2023. ISBN 2-246-83457-0. Kurzgeschichtensammlungen Solstices. Regent Press, Port Louis 1977. Le Poids des etres. Éditions de l’Océan Indien, Rose-Hill 1987. La Fin des pierres et des âges. Éditions de l’Océan Indien, Rose-Hill 1993. ISBN 99903-0-139-5. L’ambassadeur triste. Gallimard, Paris 2015. ISBN 978-2-07-014796-0. L’illusion poétique. Paulsen, Paris 2017. ISBN 2-35221-249-9. Fardo. Cambourakis, Paris 2020. ISBN 978-2-36624-503-5. Lyriksammlung Le Long Désir. Gallimard, Paris 2003. ISBN 978-2-07-076873-8. Quand la nuit consent à me parler. Éditions Bruno Doucey, Paris 2011. ISBN 978-2-36229-018-3. Ceux du large. Éditions Bruno Doucey, Paris 2017. ISBN 978-2-36229-148-7. Danser sur tes Braises suivi de Six décennies. Éditions Bruno Doucey, Paris 2020. ISBN 978-2-36229-275-0. Sachliteratur The Primordial Link: Telugu Ethnic Identity in Mauritius. Dissertation, University of London 1982 (Digitalisat). Deux malles et une marmite: Quel est ce mystère d'écrire? Editions Project’iles, Le Palais-sur-Vienne 2021. ISBN 978-2-493036-05-6. Sylvia P. Éditions Bruno Doucey, Paris 2022. ISBN 978-2-36229-429-7. Literatur Rita Tyagi: Ananda Devi: Feminism, Narration and Polyphony. Editions Rodopi B.V., Amsterdam 2013. ISBN 978-90-420-3745-8. Weblinks Website von Ananda Devi (französisch) Einzelnachweise Autor Roman, Epik Kurzgeschichte Lyrik Sachliteratur Literatur (Französisch) Kultur (Mauritius) Literatur (20. Jahrhundert) Literatur (21. Jahrhundert) Anthropologe (20. Jahrhundert) Träger des Ordre des Arts et des Lettres (Ritter) Ehrendoktor einer Universität in Polen Mauritier Geboren 1957 Frau
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Der Scharlachrote Feuerkäfer (Pyrochroa coccinea) ist ein Käfer aus der Familie der Feuerkäfer (Pyrochroidae). Merkmale Die Käfer werden 14 bis 18 Millimeter lang und haben einen flachen und breiten Körper. Die Deckflügel und der Halsschild sind kräftig rot gefärbt, der übrige Körper ist tief schwarz. Am schwarzen Kopf ist auf der Stirn ein leichter, braunroter Schimmer zu erahnen. Das jeweils letzte Tarsenglied (also die Klaue) ist rotbraun. Die Weibchen haben gesägte, die Männchen gekämmte Fühler. Ähnliche Arten Rotköpfiger Feuerkäfer (Pyrochroa serraticornis) Vorkommen Die Tiere kommen in ganz Europa, nördlich bis in den Süden Norwegens und Mittelschweden und -finnland an Waldrändern und Waldlichtungen vor. Man findet sie vor allem auf Blüten und an Totholz. Sie fliegen von Mai bis Juni und sind mitunter häufig. Lebensweise Die Imagines saugen süße Pflanzensäfte oder Honigtau von Blattläusen. Die Larven leben unter loser Rinde und benötigen zwei bis drei Jahre für ihre Entwicklung. Sie ernähren sich räuberisch von Insektenlarven, mitunter auch kannibalisch von Artgenossen. Sie haben einen sehr flachen, gelblich bis kräftig gelb gefärbten Körper und tragen am Hinterleibsende zwei Dornen. Die Verpuppung erfolgt im Frühjahr. Literatur Heiko Bellmann: Der Neue Kosmos Insektenführer, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co, Stuttgart 1999, ISBN 3-440-07682-2 Jiři Zahradnik, Irmgard Jung, Dieter Jung et al.: Käfer Mittel- und Nordwesteuropas, Parey Berlin 1985, ISBN 3-490-27118-1 Edmund Reitter: Fauna Germanica – Die Käfer des Deutschen Reiches. 5 Bände, Stuttgart K. G. Lutz 1908 - 1916, Digitale Bibliothek Band 134, Directmedia Publishing GmbH, Berlin 2006, ISBN 3-89853-534-7 Weblinks Käfer Nützling (Forstwirtschaft)
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John Jordan Crittenden (* 1754 in New Kent, Colony of Virginia; † Mai 1806 in Woodford County, Kentucky) war ein Major in der Kontinentalarmee während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges und Mitglied im Unterhaus der Regierung Virginias von 1790 bis 1805. Leben Er war Mitglied einer einflussreichen Familie von Politikern und Offizieren der Armee, die bis zum Ende des 19. Jahrhunderts eine große Rolle in der Politik von mehreren Südstaaten spielten. Crittenden war der Sohn von John Crittenden und Margaret Butler. Am 21. August 1783 heiratete er Judith Harris, Tochter von John Harris und Obedience Turpin. John und Judith bekamen acht Kinder, darunter die späteren Politiker John Jordan Crittenden und Robert Crittenden. Er war Gründungsmitglied der Virginiaabteilung der Society of the Cincinnati. Familie Robert Crittenden (1797–1834), US-amerikanischer Politiker (Sohn) John J. Crittenden (1786–1863), US-amerikanischer Politiker (Sohn) Thomas Turpin Crittenden (1825–1905), General der Nordstaaten im Sezessionskrieg (Enkel) George Bibb Crittenden (1812–1880), US-amerikanischer General (Enkel) Thomas Theodore Crittenden (1832–1909), US-amerikanischer Politiker (Enkel) Thomas Leonidas Crittenden (1819–1893), US-amerikanischer General (Enkel) John Crittenden Watson (1842–1923), Admiral der United States Navy (Enkel) Thomas Theodore Crittenden, Jr. (1863–1938) war Bürgermeister von Kansas City, Missouri zwischen 1908 und 1909 (Ur-Enkel) Quellen John Jordan Crittenden bei familysearch.org, abgerufen am 14. Juni 2014 Major (Kontinentalarmee) US-Amerikaner Geboren 1754 Gestorben 1806 Mann
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Das Landschaftsschutzgebiet Talraum der Kolmecke und der Krähe einschließlich angrenzender Grünlandbereiche mit 69,4 ha Flächengröße liegt südwestlich von Allendorf (Sundern) im Stadtgebiet von Sundern und im Hochsauerlandkreis. Das Gebiet wurde 1993 mit dem Landschaftsplan Sundern durch den Kreistag des Hochsauerlandkreises erstmals mit dem Namen Landschaftsschutzgebiet Talraum der Kolmecke und der Krähe südwestlich von Allendorf einschließlich angrenzender Grünlandbereiche als Landschaftsschutzgebiet (LSG) mit einer Flächengröße von 68,24 ha ausgewiesen. Bei der Neuaufstellung des Landschaftsplaners Sundern wurde das LSG erneut ausgewiesen und etwas vergrößert. Das LSG wurde als Landschaftsschutzgebiet vom Typ C, Wiesentäler und bedeutsames Extensivgrünland ausgewiesen. Das LSG geht im Osten bis an den Dorfrand von Allendorf. Die Bebauung des Weilers Hüttebrüchen grenzt teilweise direkt an das Schutzgebiet. Auch ein Industriebetrieb an der Krähe und der Sportplatz von Allendorf grenzen direkt an das LSG. Das Schutzgebiet grenzt meist an das Landschaftsschutzgebiet Sundern. Die Landstraße 682 liegt von Allendorf bis Hüttebrüchen am südlichen Rand des Schutzgebietes und ab Hüttebrüchen teils mittendrin. Durch einen Waldbereich an der Krähe wird das LSG in zwei Teilflächen geteilt. Das LSG gehört zum Naturpark Sauerland-Rothaargebirge. Beschreibung Das LSG umfasst Grünlandflächen in den mittleren und oberen Tälern der Bäche Kolmecke und Krähe. Schutzzweck Die Ausweisung erfolgte zur Sicherung und Erhaltung der natürlichen Erholungseignung und der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes gegenüber den vielfältigen zivilisatorischen Ansprüchen an Natur und Landschaft. Das LSG dient der Ergänzung bzw. Pufferzonenfunktion der strenger geschützten Teile dieses Plangebietes durch den Schutz ihrer Umgebung vor Einwirkungen, die den herausragenden Wert dieser Naturschutzgebiete und Schutzobjekte mindern könnten und Sicherung der Kohärenz und Umsetzung des europäischen Schutzgebietssystems Natura 2000. Rechtliche Vorschriften Wie in den anderen Landschaftsschutzgebieten vom Typ C im Stadtgebiet besteht im LSG ein Verbot, Bauwerke zu errichten. Vom Verbot ausgenommen sind Bauvorhaben für Gartenbaubetriebe, Land- und Forstwirtschaft. Die Untere Naturschutzbehörde kann Ausnahme-Genehmigungen für Bauten aller Art erteilen. Wie in den anderen Landschaftsschutzgebieten vom Typ B in Sundern besteht im LSG ein Verbot der Erstaufforstung und Weihnachtsbaum-, Schmuckreisig- und Baumschul-Kulturen anzulegen. Grünland und Grünlandbrachen dürfen nicht in Acker oder andere Nutzungen umgewandelt werden. Die Pappeln innerhalb des Ufergehölzbestandes der Kolmecke sollen entfernt werden. Siehe auch Liste der Landschaftsschutzgebiete im Hochsauerlandkreis Literatur Hochsauerlandkreis: Landschaftsplan Sundern. Meschede 1993. Hochsauerlandkreis: Landschaftsplan Sundern – Neuaufstellung. Meschede 2019. Weblinks Einzelnachweise Talraum der Kolmecke und der Krahe sudwestlich Allendorf einschliesslich angrenzender Grunlandbereiche
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Mirko Anastasov (* 3. November 1984 in Villingen-Schwenningen) ist ein deutscher Basketballspieler. Karrierebeginn in Ludwigsburg Anastasov durchlief die Jugendabteilung der EnBW Ludwigsburg und erhielt dort – nachdem er an der U18-Europameisterschaft in diesem Sommer teilnahm – im Jahr 2002 seinen ersten, drei Jahre gültigen Profi-Vertrag. In dieser Zeit kam er in acht Spielen in der Bundesliga zum Einsatz und lief zumeist für die zweite Mannschaft der Schwaben auf. Nördlingen, KK Vrsac und EWE Baskets Oldenburg Nach Ablauf seines Vertrages wechselte Anastasov in die zweite Bundesliga Süd nach Nördlingen, um dort Spielpraxis zu sammeln. Dort brachte er es auf 27 Einsätze und bekam durchschnittlich 10 Minuten Einsatzzeit pro Spiel. Nach der Saison in Nördlingen wechselte er im Sommer 2006 zum serbischen Club KK Vršac. Hier kam er auf fünf Einsätze, in denen er auf durchschnittlich 0,2 Punkte und 0,8 Rebounds kam. Vor der Saison 2007/08 unterschrieb Anastasov einen Einjahres-Vertrag beim Bundesligisten EWE Baskets Oldenburg. Walter Tigers Tübingen Zur Saison 2008/2009 wechselte Anastasov innerhalb der Bundesliga zu den Walter Tigers Tübingen, bei denen er einen Einjahresvertrag unterschrieb. ETB Wohnbau Baskets Essen und späte Jahre Nachdem er sich aber auch in Tübingen kaum Spielzeit erkämpfen konnte, unterschrieb Anastasov zur Saison 2009/2010 einen Vertrag bei den ETB Wohnbau Baskets Essen in der 2. Bundesliga ProA. Zunächst musste er lange aufgrund einer Knieverletzung pausieren. Er spielte bis Oktober 2011 in Essen. Verletzungsbedingt war er in der Saison 2012/13 nicht aktiv, spielte dann für ART Düsseldorf in der zweiten Regionalliga, ehe er im Januar 2014 von den Schwelmer Baskets aus der 2. Bundesliga ProB für die zweite Hälfte der Saison 2013/14 unter Vertrag genommen wurde. Anschließend verstärkte er wieder die Düsseldorfer erst in der zweiten, dann in der ersten Regionalliga. Weblinks Mirko Anastasov – Spielerprofil auf Basketball-Bundesliga.de Einzelnachweise Basketballspieler (Tigers Tübingen) Basketballspieler (MHP Riesen Ludwigsburg) Deutscher Geboren 1984 Mann Basketballspieler (Giants Nördlingen) Basketballspieler (EN Baskets Schwelm) Basketballspieler (ETB Schwarz-Weiß Essen)
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Ronan Hardiman (* 19. Mai 1961 in Dublin, Irland) ist ein irischer Komponist, der vor allem für seine Soundtracks zu den Tanz-Shows Lord of the Dance, Feet of Flames und Celtic Tiger von Michael Flatley bekannt wurde. Biografie Bis 1990 arbeitete er zwölf Jahre lang in der Bank of Ireland und trat fallweise mit lokalen Bands auf. Er zählt zu den produktivsten und erfolgreichsten Komponisten des zeitgenössischen irischen Filmes und des Fernsehens. Hardiman bekam große Anerkennung für seine Musik für My Friend Joe von 1996, der beim Berliner Film Festival den kristallenen Bären für den besten Kinderfilm erhielt. Ebenfalls 1996 kontaktierte ihn Flatley für den Soundtrack für Lord of the Dance, der ein internationaler Hit wurde. 1998 veröffentlichte er das Solo-Album Solas und ein Jahr später Feet of Flames. Sein 2000 veröffentlichtes Album Anthem verband die keltischen Sounds, für die er bekannt war, mit mehr modernen Pop-Elementen. Das Lied „Ancient Lands“ von Anthem verwendete der olympische Meister des Eiskunstlaufes der Männer von 2002, Alexei Jagudin, in seinem Programm „Overcome“. Diskografie Studioalben 1993: Celtic Classics 1 1996: Celtic Classics 2 1996: Ancient Lands 1996: Lord of the Dance 1998: Solas 2000: Anthem 2001: Feet of Flames 2006: Celtic Tiger Weblinks Offizielle Website Quellen Komponist (Irland) Autor eines irischen Beitrags beim Eurovision Song Contest Ire Geboren 1961 Mann
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Arnold von Brauweiler (* 1468 in Köln; † 1552 ebenda) war ein Kaufmann, Ratsherr und Bürgermeister im Köln der frühen Neuzeit. Herkunft „Arndten Bruwiler“, wie Brauweiler damals genannt wurde, wuchs, nach der Schilderung des Kölner Ratsherren Hermann von Weinsberg, als einer von mehreren Söhnen eines Stellmachers an der Hahnenstraße auf. Ob der Familienname auf die Herkunft aus der im Westen Kölns gelegenen Ortschaft Brauweiler zurückzuführen ist, ist unbekannt aber wahrscheinlich. Die Verhältnisse, in denen Brauweiler aufwuchs, waren offenbar bescheiden. So bezeichnete Weinsberg, wohl aus seiner Sicht eines wohlhabenden Bürgers, die Familie Brauweilers als (schlicht) eim sclechten gesclecht, dem Gott zum Glück verholfen habe. Weinsberg schrieb: Wie dan mit her Arndten von Bruwiler burgermeister zu Coln einem seir vernoimbten burger und herrn ist geschehn, deß fatter ein aissenmecher uff der Hanestraissn gewesn da her Arnt und sin brodere alle geboren sin und durch in herliche burger in Coln worden. Also kan gott eim sclechten gesclecht gluck verlehnen und auß dem mist uffhelfen. Der Kaufmann Arnold von Brauweiler wählte anscheinend nicht das Metier seines Vaters, sondern wandte sich dem in der Stadt prosperierenden Handel zu. Ob er eine kaufmännische Ausbildung durchlief, ist nicht überliefert, jedoch wurde er im Tuchhandel zu einem wohlhabenden und angesehenen Mitglied der Kölner Bürgerschaft. Sein erworbenes Vermögen ermöglichte ihm, im Jahr 1508 Schmuck im Wert von 37.000 Gulden zu kaufen. Der ursprüngliche Auftraggeber, Kaiser Friedrich, hatte die Preziosen bei den Kölner Goldschmieden Wilhelm und Reinbold Kessel geordert, sie aber zum Zeitpunkt der Fertigstellung nicht bezahlen können und war 1493 verstorben. Brauweiler verstand auch Geschäft und Gefälligkeiten miteinander zu verknüpfen. So erwarb er auch kaiserliche Schuldverschreibungen, für die ihm dann der Sohn des Kaisers Friedrich, Maximilian, aus diversen Geschäften und Einkünften resultierende Steuerschulden in beträchtlicher Höhe erließ. Der Politiker Brauweiler erkannte wohl auch, dass politisches Engagement Geschäften dienlich sein kann, so ließ er sich als Mitglied in einer der Kaufmannsgaffeln im Jahr 1510 erstmals in den Rat der Stadt wählen. Hier traf er auf Barthel Bruyn, der wohl als Angehöriger der Malerzunft der Gaffel der Schilderer zugehörig war (ebenso wie Stefan Lochner in der Mitte des 15. Jahrhunderts) und ein Mitglied des weiten Rates, den sogenannten 44ern war. Dieser porträtierte ihn im Jahr 1535 als Bürgermeister. Bruyn schuf mit diesem Porträt ein Meisterwerk, das heute zu den Schätzen des Kölner Wallraf-Richartz-Museums zählt. Ebenfalls ließ sich Peter von Heymbach, der im Jahr 1537/38 zusammen mit Brauweiler amtierte, von Barthel Bruyn porträtieren, dieses ebenfalls erhaltene Werk Bruyns befindet sich im Kölner Stadtmuseum, dem Zeughaus. Arnold Brauweiler zeichnete sich in seinem politischen Leben vor allem als Bewahrer des katholischen Glaubens aus, er war vom Jahr 1517/18 bis zu seinem Todesjahr 13 Mal Bürgermeister der Stadt. Literatur/Quellen Hermann von Weinsberg: Liber Senectutis, Liber Decrepitudinis Carl Dietmar: Die Chronik Kölns. Chronik-Verl., Dortmund 1991, ISBN 3-611-00193-7. Einzelnachweise Bürgermeister (Köln) Tuchhändler Geboren 1468 Gestorben 1552 Mann
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Der FC Gretna (offiziell: Gretna Football Club) – gegründet im Jahr 1946 – war ein professioneller Fußballverein aus Gretna, Schottland. 2002 wurde der Club in die Scottish Football League Third Division, die vierte schottische Profiliga aufgenommen, da aufgrund des faktischen Zusammenschlusses vom FC Clydebank und Airdrie United (Nachfolger des in Konkurs gegangenen Airdrieonians FC) ein Platz frei geworden war. Nach Platz 6 im ersten Jahr und Platz 3 im zweiten gelang in den folgenden Spielzeiten der Durchmarsch bis in die Scottish Premier League. Bereits ein Jahr zuvor gab der Club sein Debüt im Europapokal, da zuvor sensationell das Finale des Scottish FA Cups erreicht wurde. Dabei konnte Gretna als Drittligist mit dem FC St. Johnstone, FC Clyde, FC St. Mirren und dem FC Dundee vier Vereine aus der 2. Liga, der Scottish First Division, ausschalten, ehe das Finale gegen Heart of Midlothian nach großem Kampf erst im Elfmeterschießen verloren ging. In der UEFA-Cup-Qualifikation scheiterte Gretna mit 1:5 und 2:2 bereits zum Auftakt am irischen Vertreter Derry City. Gretna absolvierte seine Heimspiele traditionell im Raydale Park, der mit offiziell 2200 Plätzen beinahe so vielen Zuschauern Platz bietet, wie Gretna Einwohner hat (ca. 2700). In der Scottish Premier League wich der "Dorfclub" aber in den Fir Park von Motherwell aus. Insolvenz Wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten wurden Gretna 2007/08 zehn Punkte abgezogen. Nach der Saison beschloss die Scottish Football League, dass Gretna wegen der Insolvenz in die Third Division strafversetzt wird. Am 3. Juni 2008 zog der Club die Konsequenzen aus der finanziellen Misere und trat aus der schottischen Fußball-Liga SFL aus und wurde am 8. August endgültig aufgelöst. Neuanfang als Gretna Football Club 2008 Bereits vor Vereinsauflösung gründeten Anhänger des Clubs am 2. Juli 2008 einen neuen Verein, Gretna Football Club 2008, meist kurz Gretna 2008, der zwar rechtlich keinerlei Verbindungen zum ursprünglichen Verein besitzt, sich aber in der Tradition desselben sieht. Europapokalbilanz Weblinks Gretna Sport (Gretna, Schottland) Gegründet 1946 Aufgelöst 2008 Sportverein (Dumfries and Galloway)
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Die hohlen Männer (Originaltitel: The Hollow Men) ist ein Gedicht des anglo-amerikanischen Dichters T. S. Eliot, das in der heute bekannten Form erstmals am 23. November 1925 in Eliot’s Poems 1909–1925 veröffentlicht worden ist. Der deutsche Titel, in dem Men mit Männer übersetzt wird, ist nicht die einzige Übersetzungmöglichkeit: Rainer Maria Gerhardt übersetzt den Titel als „Die hohlen Menschen“. Im Englischen hat men/man auch die umfassendere Bedeutung von a person - human beings in general; the human race. (Zum Problem der Titelübersetzung vergleiche die Diskussionseite.). Es war seine erste große Veröffentlichung seit der Publikation von Das wüste Land, das ihn 1922 zu einer weltweit gefeierten Dichterpersönlichkeit gemacht hatte. Wie sein Vorgänger ist Die hohlen Männer Gegenwartsdichtung, die sich mit dem seelischen Zustand Europas nach dem Ersten Weltkrieg beschäftigt. Der Titel The Hollow Men sei laut Literaturhistorikern eine Kombination von The Hollow Land von William Morris und The Broken Men von Rudyard Kipling. Die erste deutsche Übersetzung des Gedichtes besorgte Hans Magnus Enzensberger. Das Werk wurde oftmals zitiert, wie z. B. im Schlussmonolog von Colonel Kurtz in Apocalypse Now, in den Fernsehserien Mad Men, Marvel's Agents of Shield, The Sinner und Dexter oder im Roman The Stand – Das letzte Gefecht des Autors Stephen King. Thematik Das in fünf Strophen gegliederte Gedicht aus 98 Versen beginnt mit zwei einleitenden kurzen Zeilen, die sich auf die negative Hauptfigur in Joseph Conrads Roman Herz der Finsternis beziehen, die die Ambivalenz von zivilisatorischen Versprechen und ihrem Scheitern in extremer Grausamkeit personifiziert: Mistah Kurtz - er tot. Einen Pfennig für den alten Kerl. (Englisches Original: Mistah Kurtz - he dead. / A penny for the Old Guy.) Dann folgt die verzweifelte fünfteilige Ode eines lyrischen Ichs, das die Situation der „hohlen Männer“ oder „hohlen Menschen“ in einem diesseitigen Reich des Todes an der Grenze zum Jenseits beschreibt: Für die Bewohner des „anderen Reichs des Todes“ (death’s other kingdom, Vers 14), für die wirklich Toten, sind wir in ihrer Rückerinnerung schon nur wie mit Stroh ausgestopfte Puppen, ein ferner Gesang verliert sich im Wind über der inneren Erstarrung ... Die literarischen Bezüge sind vielfältig: Eliot spielt auf christliche und politische Rituale sowie auf Standardwerke der Weltliteratur an. In der letzten Strophe werden Gruppen von zweizeiligen Antithesen aneinander gereiht (Idee und Wirklichkeit, Empfängnis und Geburt, Verlangen und Verzückung, ...), Spannungsbögen menschlichen Lebens, in die immer wieder „der Schatten fällt“, der die Dimensionen eines lebenswerten Lebens nur in Bruchstücken zulässt. So wird aus der zweimal wiederholten Hoffnungszeile Denn dein ist das Reich (das Vaterunser setzt fort: „... und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.“) trotz eines dreifachen Ansetzens nur ein verstümmeltes Denn Dein ist Das Leben ist Denn Dein ist das Das Gedicht endet mit jenem Absatz, der zu den berühmtesten Zitaten aus dem Gesamtwerk T. S. Eliots und der modernen Lyrik wurde: Auf diese Art geht die Welt zugrund Auf diese Art geht die Welt zugrund Auf diese Art geht die Welt zugrund Nicht mit einem Knall: mit Gewimmer (Englisches Original: This is the way the world ends ... / Not with a bang but a whimper) Struktur Eliot hat auch in diese Ode wie bei Aschermittwoch (Ash Wednesday) frühere seiner Gedichte integriert, sodass eine literarische Collage oder Montage entstanden ist. Vier der fünf Abschnitte des Gedichts wurden bereits früher veröffentlicht: Poème, veröffentlicht in der Winterausgabe 1924 von Commerce (mit einer französischen Übersetzung), wurde Teil I von Die hohlen Männer. Drei Gedichte Eliots erschienen in der Januar-Ausgabe 1925 der Zeitschrift Criterion: Eyes I dare not meet in dreams, Eyes that I last saw in tears und The eyes are not here. Das erste Gedicht wurde zu Teil II von Die hohlen Männer, das dritte zu Teil IV. Doris' Dream Songs in der November-Ausgabe 1924 des Chapbook hatten die drei Gedichte: Eyes that last I saw in tears, The wind sprang up at four o'clock und This is the dead land. Das dritte Gedicht wurde Teil III von Die hohlen Männer. Teil V ist in Eliots Werk ohne Vorgänger und formuliert das trostlose Resümee, eine agnostische Quintessenz der Teile I bis IV. Einzelnachweise Weblinks Englische Originalversion mit detaillierten Erklärungen in Hypertext-Format Literarisches Werk Literatur (20. Jahrhundert) Lyrik Literatur (Englisch) T. S. Eliot
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San Vicente de la Barquera ist ein Ort und eine Gemeinde (municipio) in der Autonomen Gemeinschaft Kantabrien im Norden Spaniens. San Vicente de la Barquera ist Teil des Jakobsweges (Camino de la Costa); die Altstadt ist als Conjunto histórico-artístico anerkannt. Zur Gemeinde gehören die Dörfer Abaño, La Acebosa, El Barcenal, Gandarilla, Hortigal, Los Llaos und La Revilla. Lage und Klima Der Ort San Vicente de la Barquera liegt auf dem Westufer des zu einer Meeresbucht (ría) verbreiterten Mündungsbereichs des Río Escudo. Bis zum Südufer der Biskaya und seinen Stränden sind es nur ca. 3 km; die Großstadt Santander ist ca. 50 km (Fahrtstrecke) in nordöstlicher Richtung entfernt. Das in hohem Maße vom Atlantik beeinflusste Klima ist gemäßigt und regenreich. Bevölkerungsentwicklung Die Mechanisierung der Landwirtschaft sowie die Aufgabe bäuerlicher Kleinbetriebe („Höfesterben“) und der daraus resultierende Verlust an Arbeitsplätzen haben zu einer Landflucht und zu einem deutlichen Bevölkerungswachstum in den Städten geführt. Wirtschaft Das ehemalige Fischerdorf (Küstenfischerei und Walfang) San Vicente hat sich seit der Mitte des 20. Jahrhunderts zu einem beliebten Touristenort entwickelt. Geschichte Es gibt Funde aus der Bronzezeit und in El Barcenal aus der Zeit der Megalithkulturen. Der römische Hafen Portus Vereasueca wurde des Öfteren mit San Vicente de la Barquera identifiziert. In der Mitte des 8. Jahrhunderts wurde die Stadt im Rahmen der Reconquista durch König Alfons I. aus den Händen der Muslime zurückerobert. Er errichtete eine Burg, die man als Keimzelle der heutigen Stadt betrachten kann. Später führte der an der Küste verlaufende Jakobsweg (Camino de la Costa) durch den Ort. Nach einer Periode wirtschaftlichen Wachstums konnte sich die Stadt unter König Alfons VII. im Jahr 1210 rechtlich selbständig machen. Aus dem Jahr 1330 stammt das erste Regelwerk der Fischereizunft. Im 15. Jahrhundert wurde die Stadt von Feuersbrünsten und Pestepidemien heimgesucht. Sehenswürdigkeiten San Vicente de la Barquera besitzt ein Ensemble aus alten Häusern. Der Ortskern von San Vicente wurde im Jahr 1987 zum Kulturgut Kantabriens erklärt. Besonders bemerkenswert ist die zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert in gotischem Stil erbaute dreischiffige Hallenkirche Santa María de los Ángeles. Zwei der drei Portale zeigen noch eine romanische Ornamentik. Das Innere der Kirche enthält mehrere Kenotaphe; im Chorbereich finden sich drei imposante Schnitzaltäre. Die Burg (Castillo del Rey) und die Reste der Stadtmauer stammen wahrscheinlich aus derselben Zeit. Hinter der Kirche steht die Ruine eines ehemaligen Hospitals. Das Rathaus (ayuntamiento) ist in einem Stadtpalast des 16. Jahrhunderts untergebracht. Die ca. 500 m lange Maza-Brücke mit ihren 28 Bögen wurde zu Beginn des 16. Jahrhunderts auf Befehl der Katholischen Könige erbaut. Die Parral-Brücke stammt aus dem 18. Jahrhundert. Bemerkenswert sind die Sandstrände Fuentes, Primera de San Vicente, El Rosal, El Tostadero, Merón und Gerra. Partnerstadt Zu Pornichet im französischen Département Loire-Atlantique bestehen partnerschaftliche Beziehungen. Persönlichkeiten David Bustamante (* 1982), Sänger Weblinks San Vicente de la Barquera, Sehenswürdigkeiten – Fotos + Infos (arteguias, spanisch) San Vicente de la Barquera – Fotos + Infos Einzelnachweise Ort in Kantabrien Ort am Jakobsweg (Camino de la Costa) Fischersiedlung Conjunto histórico-artístico
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Wenneker ist der Familienname folgender Personen: Dora Wenneker-Iven (1889–1980), Blankeneser Fabrikantentochter, Landschaftsmalerin und Mäzenin Erich Wenneker, Reformationshistoriker Paul Wenneker (1890–1979), deutscher Admiral im Zweiten Weltkrieg Siehe auch: Wennecker
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Scheich ʿAdī ibn Musāfir al-Hakkārī (, ; * zwischen 1073 und 1078 in Bait Fār bei Baalbek im Libanon; † 1162 oder 1163 in Lalisch), genannt auch Scheich (Scheikh) Adi von Baalbek, war ein muslimischer Asket, der einen der ersten Sufi-Orden gründete und als der wichtigste Heilige der Jesiden gilt. In Bait Fār steht heute noch ein Schrein von ihm. Allerdings wird er dort als Sufi-Heiliger verehrt und nicht mit dem Jesidentum in Verbindung gebracht. Einer anderen Quelle zufolge stammte er aus dem Berggebiet bei Hakkārī im heutigen Nordirak bzw. Südostanatolien. Nach dieser Quelle war lediglich sein Großvater aus Bait Fār. Leben ʿAdī ibn Musāfir (Abu Sufi ibn Salaf Sheikh Adi) war ein Nachkomme des umayyadischen Kalifen Marwan I. Er verbrachte seine Jugend in Bagdad, wo er bei dem Sufi-Meister Hammād ad-Dabbās studierte, der auch der Lehrer von ʿAbd al-Qādir al-Dschīlānī war. Nach verschiedenen Reisen ließ er sich in den Bergen der von Hakkārī-Kurden bewohnten Region im heutigen Irak nieder, wo er seine sufische Ausbildung bei ʿUqail al-Manbidschī, Abū l-Wafā al-Hulwānī und anderen Scheichen fortsetzte. Die von ʿAdī begründete und nach ihm benannte ʿAdawiyya-Ordenstradition verbreitete sich über den ganzen Nahen Osten, insbesondere nach Syrien und Ägypten. So war zum Beispiel Chidr al-Mihrānī, der Scheich des Mamluken-Herrschers Baibars I., Mitglied dieses Ordens. Mit der Zeit schlossen sich auch die kurdischen Stämme aus dem Hakkārī-Gebiet seinem Orden an. Von Scheich ʿAdī sind vier Schriften erhalten: Die Glaubenslehre der Sunniten (Iʿtiqād ahl as-sunna), Das Buch über die Bildung der Seele (Kitāb fī-hi ḏikr ādāb an-nafs), Anweisungen des Scheich ʿAdī ibn Musāfir an den Nachfolger (Waṣāyā aš-Šaiḫ ʿAdī ibn Musāfir ilā l-ḫalīfa) und Anweisungen an seinen Schüler, den führenden Scheich, und die übrigen Muriden (Waṣāyā li-murīdi-hī aš-šaiḫ al-qāʾid wa-li-sāʾir al-murīdīn). Sie weichen inhaltlich nicht von der traditionellen islamischen Lehre ab. Dies stimmt mit der Aussage des hanbalitischen Gelehrten Ibn Taimiyya überein, der Scheich ʿAdī als einen aufrichtigen Muslim beschrieb, der die Sunna des Propheten befolgte. Scheich ʿAdī starb 1162/63 kinderlos und wurde in Lalisch begraben. Der ʿAdawīya-Orden wurde durch seinen Neffen Abu l-Barakāt ibn Sachr ibn Musāfir weitergeführt. Innerhalb dieses Ordens war die Verehrung für den Scheich so stark, dass man sein Grab zur neuen Qibla machte. Aufgrund dessen wurde das Grab im Jahr 1414 durch aufgebrachte Muslime geschändet und seine Knochen entweiht. Später wurde das Grab wiedererrichtet. Schriften Vier Schriften von Scheich ʿAdī ibn Musāfir sind erhalten. Die Schriften entsprechen den Vorstellungen des Sufitums des 12. Jahrhunderts und enthalten keine Hinweise auf jesidische Glaubensvorstellungen. Vier von Scheich ʿAdī überlieferte Qasīdas stehen ebenfalls in der Tradition der islamischen Mystik. Die Glaubenslehre der Rechtgläubigen Das Buch von der schönen Ausbildung der Seele Ermahnungen des Scheich Adi an den Kalifen Ermahnungen an den Schüler Qaid und die übrigen Schüler Verehrung durch die Jesiden Von den Jesiden wird Scheich ʿAdī als Erneuerer ihrer Religion und gleichzeitig als Reinkarnation des Melek Taus – durch Ezid und Ezda – als Weltenauge angesehen, der kam, um den Jesiden in einer schwierigen Situation zu helfen. Aus jesidischer Sicht soll er zudem von Geburt an ein Jeside gewesen sein und seine außerordentlichen spirituellen Fähigkeiten von Tausi Melek persönlich erhalten haben. Scheich Adis Großvater soll bis zu seiner Zwangsemigration nach Syrien in den Bergen von Hakkâri gelebt haben. Die Jesiden weisen darauf hin, dass Scheich Adi bei einer Rede mit Scheich Schems, dem damaligen Oberhaupt aller Jesiden, versichert hat, dass er den Glauben der Scheich-Schems-Familie für sich akzeptiere. Am Grab von Scheich Adi in Lalisch findet jedes Jahr vom 6.–13. Oktober das jesidische „Fest der Versammlung“ (Jashne Jimaiye) statt. In einer Qewl der Jesiden heißt es: Literatur Arabische Quellen Šams ad-Dīn aḏ-Ḏahabī: Siyar aʿlām al-nubalāʾ. Ed. Šuʿaib al-Arnaʾūṭ und Muḥammad Naʿīm al-Arqasūsī. Muʾassasat ar-Risāla, Beirut 1985. Bd. XX, S. 342–344. Digitalisat Al-Maqrīzī: al-Sulūk fī maʿrifat duwal al-mulūk. Ed. Saʿīd ʿAbd al-Fattāḥ al-ʿĀšūr. Kairo 1972. Bd. IV, S. 292–294. Digitalisat Sekundärliteratur Birgül Açikyildiz: The Sanctuary of Shaykh ʿAdī at Lalish: Centre of Pilgrimage of the Yezidis. In: Bulletin of the School of Oriental and African Studies 72/2 (2009) 301-333. Zourabi A. Aloiane: Re-construction of Šayḫ ʿAdī b. Musāfir’s biography on the basis of Arabic and Kurdish sources. In: The Arabist (Budapest) 18 (1996) 95–104. Rudolf Frank: Scheich ʿAdî, der grosse Heilige der Jezîdîs. Türkische Bibliothek, Bd. 14. Berlin 1911 Digitalisat. John S. Guest: Survival among the Kurds. A history of the Yezidis. Kegan Paul, London und New York, 1993, S. 15–29. Philip G. Kreyenbroek, Khalil Jindy Rashow: God and Sheikh Adi are perfect: sacred poems and religious narratives from the Yezidi tradition. Harrassowitz, Wiesbaden 2005. Sebastian Maisel: Yezidis in Syria – Identity Building among a Double Minority. Lexington Books, Lanham u. a. 2017. Nicolas Siouffi: Notice sur le Chéikh ʿAdi et la Secte des Yézidis. In: Journal Asiatique 8/5 (1885) 78-100. Arthur Stanley Tritton: ʿAdī ibn Musāfir. In: The Encyclopaedia of Islam. New Edition, Band 1, 1960, Sp. 195a-196a. Belege Person (Jesiden) Religion (Kurdistan) Sufi Geboren im 11. Jahrhundert Gestorben im 12. Jahrhundert Mann
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Die Muschel und der Kleriker (Originaltitel: La Coquille et le Clergyman, alternativ Die Muschel und der Geistliche) ist ein französischer Kurzstummfilm, den Germaine Dulac 1927 nach einem Drehbuch von Antonin Artaud (1896–1948) für ihre Produktionsgesellschaft Délia Film realisierte. Er gilt, noch vor Buñuel und Dalí, als erstes surrealistisches Werk der Filmgeschichte. Handlung Ein junger Priester, gefangen im ödipalen Dreieck zwischen einer unerreichbaren Frau und einem jovial-dominanten Mann, kann gegen diesen, einen mit Orden dekorierten Offizier, zwar den Kampf um ihre Gunst für sich entscheiden, muss aber, von unerfüllter Sehnsucht, Kastrationsangst und Zerstörungswut hin- und hergerissen, schließlich an seinen Seelenkonflikten scheitern. Hintergrund Der Film wurde von Germaine Dulac nicht nur realisiert, sondern auch produziert. Die Vorlage lieferte der Theaterregisseur und Dramatiker Antonin Artaud, der sich 1924 der Bewegung der Surrealisten um André Breton angeschlossen hatte. Als Die Muschel und der Kleriker am 9. Februar 1928 in Paris im Studio des Ursulines, einem Kino in der Rue des Ursulines im 5. Arrondissement in Paris, uraufgeführt wurde, kam es zum Eklat zwischen Artaud und Dulac. Er war mit der Umsetzung seines Drehbuchs nicht zufrieden und warf der Regisseurin vor, sie habe sein Szenario in die Sphäre des Traums gehoben und damit völlig entschärft, sie habe das Buch „feminisiert“. Nach der Premiere in Paris lief der Film auch in Ungarn und Polen, in Übersee, in Argentinien und in Japan, wo er aber erst am 16. Februar 1933 Premiere hatte. Inhaber der Rechte ist Jean-Michel Mareau. Rezeption In der Zeit, als die Avantgarde der Bildenden Kunst das neue Medium Film als „willkommene Spielwiese“ entdeckte, brach Die Muschel und der Kleriker zwei Jahre vor Ein andalusischer Hund mit den (neuen) Sehgewohnheiten, die das Publikum gerade erst verinnerlicht hatte. Der film-dienst befand, jede Szene strotze nur so vor „visuellen Kabinettstückchen wie Doppelbelichtungen, Überblendungen, Verzerrungen und extremen Schärfe-/Unschärfe-Gegensätzen“. Dabei entstehe ein „psychoanalytischer Albtraum über sexuelle Frustrationen und Begehrlichkeiten“. Für Deluc ging es um das Unterbewusstsein des Geistlichen: „Die Träume und Phantasien, die Zeitlupenbilder und Überblendungen, die geteilten Bilder und die Assoziationsmontagen, alles repräsentiert den inneren Zustand des Priesters; die äußere Welt ist nur ein Gleichnis für Religion, Gewalt und Sexualität.“ Der niederländische Schriftsteller Menno ter Braak hielt im Frühjahr 1929 Einführungen zu Filmen, die auf große Resonanz bei Seelenärzten trafen. Da Artaud – „bewandert in den Kunstgriffen der Psychoanalyse“ – so „raffiniert“ gewesen sei, „den Film mit Symbolen der Wollust wie Muscheln, Schwertern, Schlüsseln und Türen vollzustopfen“, wurde der Film in Amsterdam zweimal in einem Saal voller Psychiater und anschließend einer Delegation der Niederländischen Vereinigung für Psychiatrie und Psychoanalyse vorgeführt. Von der Kritik wird Die Muschel und der Kleriker bis heute mit Begrifflichkeiten der Psychoanalyse gedeutet, etwa der freudschen Traumsymbolik. Die Kritiker Odette und Alain Virmaux bezeichnen den Film als eine „Strategie der Selbstinszenierung“ des harten Kerns um André Breton, zu dem Artaud sich zählte, gegenüber der Filmemacherin Dulac, durch die er sich von den Dreharbeiten ausgeschlossen fühlte. Artaud hätte gern als Schauspieler mitgewirkt. Eine Reihe von brieflich gemachten Vorschlägen zur Inszenierung hatte Dulac ihm nicht beantwortet. Stattdessen hatte sie sich zunehmend von ihm distanziert. Wiederaufführungen Die Muschel und der Kleriker wurde 1977 im Rahmen der 27. Internationalen Filmfestspiele Berlin beim 7. Internationalen Forum des jungen Films im Berliner Kino Arsenal zusammen mit Madame Beudets sonniges Lächeln (ebenfalls von Germaine Dulac) gezeigt. Am 16. August 2000 wurde der Film, wiederum zusammen mit Madame Beudets sonniges Lächeln im National Museum of Women In The Arts in Washington D.C., USA mit live-Begleitung durch das Silent Orchestra (Carlos Garza und Rich O’Meara) aufgeführt. Der Kulturkanal Arte strahlte den Film, nachdem er vom Niederländischen Filmmuseum Amsterdam nach systematischer Sichtung aller verfügbaren Filmmaterialien und Ergänzung mit Material aus dem Museum of Modern Art (MoMa) restauriert worden war, am Freitag, den 24. Juni 2005 im deutschen Fernsehen aus. Eine neue Musik zur restaurierten Fassung von La Coquille et le Clergyman für 12 Instrumente und CD-Zuspiele hatte 2004 die deutsch-holländische Musikerin Iris ter Schiphorst komponiert. Die Musik wurde am 6. April 2005 in der Stadsschouwburg zu Amsterdam im Rahmen der Filmbiënnale des Filmmuseums Amsterdam vom Asko Ensemble, dirigiert von Peter Rundel, erstaufgeführt. Sie fand den Beifall der Kritik, beispielsweise im NRC Handelsblad: „Die Musik der niederländisch/deutschen Iris ter Schiphorst stellt eine natürliche Kombination mit dem Film her […] eine echte Einheit vom Bild und Musik. Manchmal folgt sie den Assoziationen ganz präzise, dann wieder geht sie ihren eigenen Weg. Ter Schiphorst weiß den Instrumenten einen ganz eigenen Klang zu entlocken: dünn und unwirklich. Dieser paßt ausgezeichnet zum Film […]“ Eine kleine Werkschau mit drei Filmen von Germaine Dulac, bei der auch Die Muschel und der Kleriker nicht fehlte, zeigte die Cinémathèque Leipzig am 16. Mai 2008 mit musikalischer Begleitung durch Anja Kleinmichel, Piano, und Lutz Eitel, Elektronik/E-Gitarre. Der Verlag absolut Medien brachte Die Muschel und der Kleriker zusammen mit zwei weiteren Filmen von Germaine Dulac, Madame Beudets sonniges Lächeln und Die Einladung zur Reise, 2005 auf DVD in den Handel. Bildgalerie Literatur Antonin Artaud: La Coquille et le Clergyman. In: Nouvelle Revue Française. Paris November 1927. Antonin Artaud: Film und Abstraktion / LA COQUILLE ET LE CLERGYMAN. Erste Veröffentlichung In: Le Monde Illustré. Nr. 3645, Oktober 1927; deutsch von Frieda Grafe in: Filmkritik. Nr. 3/69, S. 197 f. Antonin Artaud: Kino und Realität. In: Karlheinz Barck (Hrsg.): Surrealismus in Paris 1919–1939. Ein Lesebuch. Leipzig 1990, S. 591–594, hier S. 592. Ulrich Gregor, Enno Patalas: Geschichte des Films. Band 1, Verlag Rowohlt, Berlin 1976, ISBN 3-499-16193-1. Léon Hanssen: Menno ter Braak (1902–1940). Leben und Werk eines Querdenkers. Waxmann Verlag, Münster 2011, ISBN 978-3-8309-7464-2. Karyn Kay, Gerald Peary (Hrsg.): Women and the cinema : a critical anthology. Dutton, New York 1977, ISBN 0-525-47459-5. (englisch) Jean-François Lyotard: Das Anti-Kino. In: Dimitri Liebsch (Hrsg.): Philosophie des Films. Grundlagentexte, Paderborn 2005, S. 85–99. Uwe M. Schneede: Die Kunst der Klassischen Moderne. (= Band 2560 von C. H. Beck Wissen; Band 11 in der Beck’sche Reihe Geschichte der Kunst in 12 Bänden). Verlag C.H.Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59110-5. Horst Turk (Hrsg.): Theater und Drama: theoretische Konzepte von Corneille bis Dürrenmatt. (= Band 8 von Deutsche TextBibliothek). Gunter Narr Verlag, Tübingen 1992, ISBN 3-87808-388-2, S. 325. Alain und Odette Virmaux: La Coquille et le clergyman. Essai d’élucidation d’une querelle mythique. Verlag Paris expérimental, 1999, ISBN 2-9500635-9-4. (französisch) Alain und Odette Virmaux: Andre Breton (Qui etes-vous?). Verlag La Manufacture, 1987, ISBN 2-7377-0040-X. (französisch) William van Wert: Germaine Dulac, First Feminist Filmmaker. In: Women and Film. Nr. 5/6, (Berkeley) Santa Monica 1974. Tami Michelle Williams: Beyond Impressions. The Life and Films of Germaine Dulac from Aesthetics to Politics. University of California, Verlag ProQuest, Los Angeles, 2007, ISBN 978-0-549-44079-6, S. 2, 5, 64, 78, 108, 158, 183, 215–216, 245. (englisch) Friedrich von Zglinicki: Der Weg des Films. Geschichte der Kinematographie und ihrer Vorläufer. Rembrandt Verlag, Berlin 1956, S. 478–479. Artikel Ciné-Club de Caen: La coquille et le clergyman (französisch) Freunde der deutschen Kinemathek (Hrsg.): Programm zum „7. Internationalen Forum des jungen Films“. Berlin, 26. Juni – 3. Juli 1977. Katalogblätter zu Die lächelnde Madame Beudet und Die Muschel und der Kleriker. (6,7 MB) Jörg Gerle: La Coquille et le Clergyman (Die Muschel und der Geistliche). In: film-dienst, 12/2005. (online bei Boosey & Hawkes) Lee Jamison: The Lost Prophet of Cinema. The Film Theory of Antonin Artaud. In: Senses for cinema. Ausgabe 44, August 2007. (englisch) Ekkehard Knörer: Ein BH macht sich als Muschel gut. die tageszeitung. 11. Oktober 2007. Jochen Kürten: Bilderkünstler des Stummfilms. Klassiker der Filmgeschichte auf DVD. Deutsche Welle. 8. September 2007. Zora Landry: L’influence de la peinture dans les débuts du cinéma – La coquille et le clergyman de Germaine Dulac, la controverse surréaliste. Influencepeinturecinema.wordpress.com. 15. April 2012. (französisch) Iris ter Schiphorst: La Coquille et le Clergyman. Gescheiterte Träume Teil 2 – La coquille et le clergyman (F 1927). the-gaffer.de. Autor: vannorden. 8. Februar 2011. Dorothee Wenner: Das mächtige Auge. Die exzentrische Filmpionierin Germaine Dulac wird endlich wiederentdeckt. Die Zeit. 31. Oktober 2002. Maryann de Julio: Another Look at Germaine Dulac’s The Seashell and the Clergyman. In: Senses of cinema. Issue 69, 17. Dezember 2013. (englisch) Weblinks Die Muschel und der Kleriker bei arte.tv Die Muschel und der Kleriker bei stummfilm.at Standfoto 1, Standfoto 2, Standfoto 3, Standfoto 4 Die Muschel und der Kleriker bei youtube.com Einzelnachweise Filmtitel 1928 Französischer Film Schwarzweißfilm Stummfilm Kurzfilm Filmdrama Experimentalfilm Surrealismus
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Die Schnirkelschnecken (Helicidae) sind eine Familie aus der Unterordnung der Landlungenschnecken (Stylommatophora). Die Familie ist sehr artenreich und in Europa weit verbreitet. Das Zentrum der Diversität liegt in Südeuropa. Merkmale Die Gehäuse sind mäßig klein bis groß. Form, Ornamentierung und Farbe variieren in weiten Grenzen. Oft ist auch eine hohe innerartliche Variabilität vorhanden. Der Umbilikus ist offen oder geschlossen. Die Mündung ist ebenfalls vielgestaltig, häufig ist auch ein umgeschlagener Mündungsrand. Selten jedoch sind Zähne vorhanden, die in die Mündung ragen. Im Geschlechtsapparat ist ursprünglich ein Diverticulum und ein einziger Liebespfeilsack vorhanden. Letzterer ist mit zwei röhrenförmigen Schleimdrüsen verbunden, die an der Basis des Pfeilsackes ansetzen. Der Liebespfeil hat zwei bis vier Schneiden. Vorkommen, Lebensweise und Verbreitung Die Arten der Familie lebten ursprünglich in ganz Europa sowie in Nordafrika, Kleinasien, dem Kaukasusgebiet und der Arabischen Halbinsel sowie auf einigen Mittelatlantischen Inseln (Madeira Archipel, Ilhas Selvagens, Kanarische Inseln, Kapverdische Inseln). Inzwischen sind eine ganze Reihe von Arten nahezu weltweit verschleppt worden. Die Schnirkelschnecken bewohnen die vielfältigsten Lebensräume, von ausgesprochen feuchten und kühlen Standorten bis zu ariden und heißen Standorten. Sie kommen von der Küste bis in große Höhen in den Gebirgen vor. Die Arten der Familie ernähren sich überwiegend von meist abgestorbenen Pflanzen, ausgesprochen karnivore Formen sind nicht darunter. Systematik Die Schnirkelschnecken werden derzeit in der Literatur weitgehend übereinstimmend in zwei Unterfamilien Helicinae und Ariantinae gegliedert. Schileyko (2006) untergliedert die Ariantinae weiter in fünf Tribus. Dieser weitgehenden Aufgliederung wird aufgrund der noch unsicheren systematischen Stellung vieler Gattungen nicht gefolgt, zumal drei der Tribus monotypisch sind. Durch molekulargenetische Untersuchungen ändert sich die Systematik der Schnirkelschnecken noch ständig, auch der Umfang der Gattungen (vgl. auch die Systematik in Fauna Europaea). Die hier benutzte Systematik folgt der MolluscaBase: Familie Schnirkelschnecken (Helicidae Rafinesque, 1815) Unterfamilie Ariantinae Mörch, 1864 Gattung †Agalactochilus Kadolsky, H. Binder & Neubauer, 2016 Gattung Arianta Leach, 1831 Gefleckte Schnirkelschnecke (Arianta arbustorum (Linnaeus, 1758)) Gattung Campylaea Beck, 1837 Gattung Campylaeopsis A.J. Wagner, 1914 Gattung Cattania Brusina, 1904 Dreibindige Felsenschnecke (Cattania trizona (Rossmässler, 1835)) Gattung Causa Schileyko, 1971 Gattung Chilostoma Fitzinger, 1833 Gattung Corneola Held, 1838 Gattung Cylindrus Fitzinger, 1833 Zylinder-Felsenschnecke (Cylindrus obtusus (Draparnaud, 1805)) Gattung Delphinatia P. Hesse, 1931 Gattung Dinarica Kobelt, 1902 Gattung Drobacia Brusina, 1904 Gattung Faustina Kobelt, 1904 Gattung Helicigona Férussac, 1821 Steinpicker (Helicigona lapicida (Linnaeus, 1758)) Gattung Isognomostoma Fitzinger, 1833 Maskenschnecke (Isognomostoma isognomostomos (Schröter, 1784)) Gattung Josephinella F. Haas, 1936 Gattung Kollarix Groenenberg, Subai & E. Gittenberger, 2016 Gattung Kosicia Brusina, 1904 Gattung Liburnica Kobelt, 1904 Gattung †Mesodontopsis Pilsbry, 1895 Gattung †Metacampylaea Pilsbry, 1895 Gattung †Paradrobacia H. Nordsieck, 2014 Gattung †Pseudoklikia H. Nordsieck, 2018 Gattung Pseudotrizona Groenenberg, Subai & E. Gittenberger, 2016 Gattung Thiessea Kobelt, 1904 Gattung Vidovicia Brusina, 1904 Unterfamilie Helicinae Rafinesque, 1815 Tribus Allognathini Westerlund, 1903 Gattung Allognathus Pilsbry, 1888 Gattung Bänderschnecken (Cepaea Held, 1838) Garten-Bänderschnecke (Cepaea hortensis (O. F. Müller, 1774)) Hain-Bänderschnecke (Cepaea nemoralis (Linnaeus, 1758)) Gattung Hemicycla Swainson, 1840 Gattung Iberus Montfort, 1810 Gattung Lampadia Albers, 1854 Gattung Pseudotachea C.R. Boettger, 1909 Tribus Ereminini D. T. Holyoak, G. A. Holyoak, Gómez Moliner & Checa, 2020 Gattung Eremina L. Pfeiffer, 1855 Tribus Helicini Rafinesque, 1815 Gattung Amanica H. Nordsieck, 2017 Gattung Caucasotachea C.R. Boettger, 1909 Gerippte Bänderschnecke (Caucasotachea vindobonensis (Pfeiffer, 1828)) Gattung Codringtonia Kobelt, 1898 Gattung Helix Linnaeus, 1758 Gestreifte Weinbergschnecke (Helix lucorum Linnaeus, 1758) Weinbergschnecke (Helix pomatia Linnaeus, 1758) Podolische Weinbergschnecke (Helix lutescens Rossmässler, 1837) Gattung Isaurica Kobelt, 1901 Gattung Levantina Kobelt, 1871 Gattung Lindholmia P. Hesse, 1918 Gattung Maltzanella P. Hesse, 1917 Gattung Neocrassa Subai, 2005 Gattung Tyrrhenaria P. Hesse, 1918 Tribus Otalini G. Pfeffer, 1930 Gattung Cantareus Risso, 1826 Grunzschnecke (Cantareus apertus (Born, 1778)) Gattung Cornu Born, 1778 Gefleckte Weinbergschnecke (Cornu aspersum (O. F. Müller, 1778)) Gattung Eobania P. Hesse, 1913 Divertikelschnecke (Eobania vermiculata (O. F. Müller, 1774)) Gattung Idiomela T. Cockerell, 1921 Gattung Loxana Pallary, 1899 Gattung Massylaea Möllendorff, 1898 Gattung Maurohelix P. Hesse, 1917 Gattung Otala Schumacher, 1817 Schwarzmund-Feldschnecke (Otala lactea (O. F. Müller, 1774)) Spanische Feldschnecke (Otala punctata (O. F. Müller, 1774)) Gattung Rossmaessleria P. Hesse, 1907 Tribus Thebini Wenz, 1923 Gattung Theba Risso, 1831 Mittelmeersandschnecke (Theba pisana (O. F. Müller, 1774)) keinem Tribus zugeordnet Gattung †Creneatachea Zilch, 1960 Gattung †Frechenia Schlickum & Strauch, 1971 Gattung †Megalotachea Pfeffer, 1930 Gattung †Palaeotachea Jooss, 1912 Gattung †Parachloraea Sandberger, 1873 Gattung †Schlickumia Truc, 1971 Gattung †Titthodomus Pfeffer, 1930 Unterfamilie Murellinae Gattung Macularia Albers, 1850 Wald-Schnirkelschnecke (Macularia sylvatica (Draparnaud, 1801)) Gattung Marmorana Hartmann, 1844 Gattung †Praemurella Pfeffer, 1930 Gattung Tacheocampylaea L. Pfeiffer, 1877 Gattung Thyrrheniberus Hesse & Kobel, 1904 Phylogenie Die Stellung der Helicidae innerhalb der Helicoidea ist bisher noch nicht abschließend geklärt. Nach dem Kladogramm von Steinke, Albrecht & Pfenninger (2004) sind die Helicidae das Schwestertaxon der Helicodontidae. Nach Koene & Schulenburg (2005) sind die Helicidae dagegen die Schwestergruppe der Helminthoglyptidae, die Bradybaenidae die Schwestergruppe eines Monophylums bestehend aus Helicidae und Helminthoglyptidae. Die Hygromiidae bilden hier die Außengruppe von Bradybaenidae, Helicidae und Helminthoglyptidae. Literatur Philippe Bouchet & Jean-Pierre Rocroi: Part 2. Working classification of the Gastropoda. Malacologia, 47: 239–283, Ann Arbor 2005 Jürgen H. Jungbluth und Dietrich von Knorre: Trivialnamen der Land- und Süßwassermollusken Deutschlands (Gastropoda et Bivalvia). Mollusca, 26(1): 105–156, Dresden 2008 Joris M. Koene und Hinrich Schulenburg: Shooting darts: co-evolution and counter-adaptation in hermaphroditic snails. BMC Evolutionary Biology, 5: 25, 13 Seiten, 2005 Hartmut Nordsieck: Higher classification of the Helicoidea and the molecular analyses of their phylogeny. 2006 online Anatolij A. Schileyko: Treatise on Recent terrestrial pulmonate molluscs, Part 13 Helicidae, Pleurodontidae, Polygyridae, Ammonitellidae, Oreohelicidae, Thysanophoridae. Ruthenica, Supplement 2(10): 1765–1906, Moskau 2006 Dirk Steinke, Christian Albrecht und Markus Pfenninger: Molecular phylogeny and character evolution in the Western Palaearctic Helicidae s. l. (Gastropoda: Stylommatophora). Molecular Phylogenetics and Evolution, 32: 724–734, San Diego 2004 . Einzelnachweise Anmerkung
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Natzungen ist ein Stadtteil von Borgentreich im Kreis Höxter, Nordrhein-Westfalen. Geschichte Die erste urkundliche Erwähnung von Natzungen geht auf das Jahr 1036 zurück, als der Bischof Bruno von Würzburg der Würzburger Kirche das Gut Sunrike (Wüstung) (Borgentreich) und seinem Ministerialen Richbold und seiner Frau Richeze zwei Hufe Land in Natesingen schenkte. Bis in das 15. Jahrhundert hinein gab es sowohl ein Obernatzungen als auch ein Niedernatzungen (nahe dem heutigen Bahnhof Borgholz). Letzteres wurde wahrscheinlich in der Soester Fehde durch die Hussiten, welche auf der Seite des Kölner Erzbischofes Dietrich kämpften, zerstört, so dass nur der Ort Obernatzungen blieb, welches mit dem heutigen Ort Natzungen identisch ist. Am 1. Januar 1975 wurde die selbständige Gemeinde Natzungen, Amt Borgentreich infolge §35 des Sauerland/Paderborn-Gesetzes in die neue Stadt Borgentreich eingegliedert. Einwohner Der Ortsteil Natzungen hat 680 Einwohner. Kultur und Sehenswürdigkeiten Bauwerke Pfarrkirche St. Nikolaus Die Nikolauskirche mit im 12./13. Jahrhundert erbautem hohen und massiven, Turm aus Bruchsteinmauerwerk (wahrscheinlich als Fluchtturm genutzt, mit romanischen Fensteröffnungen im Glockengeschoss) und bemerkenswertem Barockaltar, aus der Paderborner Abdinghofkirche hierhin übertragen. Antoniuskapelle Die kleine Antoniuskappe befindet sich am nordöstlichen Ortsrand und wurde 1763 von der Natzunger Gutsherrenfamilie von Sieghardt errichtet, als Dank für ihre und die Verschonung der Natzunger Bevölkerung im Siebenjährigen Krieg. Damit gehört die Antoniuskapelle zu den Votivkapellen. Herrenhaus Natzungen Das Herrenhaus Natzungen (auch Schloss Natzungen genannt) ist ein denkmalgeschützter, ehemaliger Landadelssitz in Natzungen. Veranstaltungen Alle zwei Jahre findet am zweiten Juli-Wochenende ein Schützenfest in Natzungen statt. Literatur Weblinks Offizielle Website der Gemeinde Natzungen Einzelnachweise Ortsteil von Borgentreich Ehemalige Gemeinde (Kreis Höxter) Gemeindeauflösung 1975
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Die Liste der Monuments historiques in Castillon-la-Bataille führt die Monuments historiques in der französischen Gemeinde Castillon-la-Bataille auf. Liste der Bauwerke |} Liste der Objekte |} Literatur Le Patrimoine des Communes de la Gironde. Flohic Éditions, Band 1, Paris 2001, ISBN 2-84234-125-2, S. 574–577. Weblinks Monuments historiques (Bauwerke) in Castillon-la-Bataille in der Base Mérimée des französischen Kultusministeriums Monuments historiques (Objekte) in Castillon-la-Bataille in der Base Palissy des französischen Kultusministeriums Castillonlabataille
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Der Gandelhof ist ein abgegangener Hof auf der Gemarkung von Strümpfelbach, einem Ortsteil der Großen Kreisstadt Weinstadt im baden-württembergischen Rems-Murr-Kreis. Von der Wüstung sind keine bekannten Überreste erhalten. Ebenso ist über die Geschichte des Hofs nicht viel bekannt. Lage Nach einer Theorie von Eugen Bellon könnte sich der Gandelhof östlich der Seemühle befunden haben, jenseits der Landstraße L 1201 im Bereich eines alten Hohlwegs, welcher in früheren Zeiten Hofstattweg genannt wurde. Allerdings ist die genaue Lage nicht mehr bekannt. Geschichte Der Gandelhof wurde 1346 erstmals unter dem Namen Gangelhof erwähnt, war jedoch sicherlich älter. Möglicherweise geht der Name auf einen Mann mit dem germanischen Namen Gangolf oder Gandolf zurück. Dieser könnte der Gründer oder der erste Besitzer des Hofs gewesen sein. In einer Urkunde von 1347 wird der Gandelhof ebenfalls erwähnt. Aus dieser Urkunde geht hervor, dass der Gandelhof an seine Herrschaft jährlich 12 Scheffel abzuführen hatte. Nach Bellon weist diese Angabe auf einen Hof mit einer Ackerfläche von etwa 40 Morgen hin. 1424 war der Gandelhof von Henriette von Mömpelgard, Gräfin von Württemberg, an das Stift Stuttgart verliehen. Mitte des 15. Jahrhunderts war der Hof an den Ritter Jörg Nothaft zu Hohenberg verleihen. Anschließend ist der Hof abgegangen. 1499 wurden die Güter des ehemaligen Gandelhofs an Bauern aus Strümpfelbach abgegeben. Literatur Eugen Bellon: Zur Siedlungs- und Weinbaugeschichte im Raum Waiblingen-Winterbach. Natur-Rems-Murr-Verlag, Remshalden 1992, ISBN 3-927981-26-5, S. 202–204. Einzelnachweise Wüstung im Rems-Murr-Kreis Abgegangenes Bauwerk im Rems-Murr-Kreis Bauwerk des Hauses Württemberg Ersterwähnung 1346 Wüstwerdung im 15. Jahrhundert Geographie (Weinstadt)
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Altenburg-Rheinau steht für: Schanze und Oppidum auf Schwaben (Jestetten-Altenburg) Bahnhof Altenburg-Rheinau, siehe Altenburg (Jestetten)
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Der Kanton Bordères-Louron war bis 2015 ein französischer Wahlkreis im Arrondissement Bagnères-de-Bigorre, im Département Hautes-Pyrénées und in der Region Midi-Pyrénées; sein Hauptort war Bordères-Louron. Sein Vertreter im Generalrat des Départements war zuletzt von 1985 bis 2015 Michel Pelieu. Gemeinden Der Kanton umfasste die Wahlberechtigten aus 15 Gemeinden: Bevölkerungsentwicklung Bordereslouron Aufgelöst 2015
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Paradela de Guiães ist ein Ort und eine ehemalige Gemeinde (Freguesia) im Norden Portugals. Geschichte Funde deuten auf eine vorgeschichtliche Besiedlung. Der heutige Ort entstand nach der mittelalterlichen Reconquista und wurde erstmals in den Erhebungen von 1258 erwähnt. Seit mindestens 1698 war es eine eigenständige Kirchengemeinde. Die Gemeinde gehörte zum Kreis Provesende, bis zu dessen Auflösung 1853. Seither gehört Paradela de Guiães zum Kreis Sabrosa. Seit den 1960er Jahren ist der Ort von einer starken Abwanderung gekennzeichnet. Verwaltung Paradela de Guiães war Sitz einer Gemeinde im Kreis (Concelho) von Sabrosa im Distrikt Vila Real. Sie hatte 103 Einwohner und eine Fläche von 9,5 km² (Stand 30. Juni 2011). Zwei Ortschaften gehörten zur Gemeinde: Paradela de Guiães Queda Mit der Gebietsreform vom 29. September 2013 wurden die Gemeinden Paradela de Guiães und São Martinho de Anta zur neuen Gemeinde União das Freguesias de São Martinho de Antas e Paradela de Guiães zusammengeschlossen. São Martinho de Anta wurde Sitz der neuen Gemeinde. Weblinks Eintrag zu Paradela de Guiães in den Mapas de Portugal (portugiesisch) Paradela de Guiães (5 Min.), privates Videoporträt des Ortes auf YouTube Einzelnachweise Ehemalige Freguesia in Portugal Sabrosa
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Saygı ve Düet ist ein am 2. Mai 2017 erschienenes Studioalbum des türkischen Arabeske-Sängers Hakkı Bulut. Es erschien über das Label Ati Müzik. In diesem Album werden die bekanntesten und beliebtesten Lieder Buluts, die sogenannten „Klassiker“, neu interpretiert und gemeinsam mit einem anderen Künstler im Duett vorgetragen. Auf dem Album sind unter anderem Yıldız Tilbe und Hüseyin Tatlıses, welcher İbrahim Tatlıses’ Bruder ist, vertreten. Cover Von dem Album existieren zwei Cover-Versionen. Auf dem einen ist Hakkı Bulut in der Mitte des Covers zu sehen, er trägt einen schwarzen Smoking und lächelt. Um ihn herum sind die Künstler, die als Duettpartner auf dem Album vertreten sind, in kleinen runden Bildern abgedruckt. Der Hintergrund ist weiß. Auf dem zweiten Cover ist Bulut mit demselben Smoking wie auf dem ersten Cover zu sehen, er sitzt auf einem Sessel und scheint nachzudenken. Titelliste Weblinks Albumprofil auf itunes.apple.com Einzelnachweise Album 2017 Album (Arabeske)
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Errenteria (baskisch, spanisch Rentería) ist eine Stadt mit Einwohnern (Stand ) in der spanischen autonomen Provinz Gipuzkoa im Tal von Oiartzun. Sie liegt etwa 10 km von der französischen Grenze entfernt. Im Jahre 1320 wurde sie unter dem Namen Villanueva d'Oiarso gegründet. In der Nähe befinden sich die jungsteinzeitlichen Wohnhöhlen und Dolmen von Aitzbitarte. Geschichte Eine Blütezeit erlebte die Stadt vom 15. bis zum 17. Jahrhundert mit dem Aufschwung der spanischen Seefahrt. Aus dieser Phase stammen zahlreiche historische Gebäude, u. a. das Kloster Santa Maria Magdalena und die Pfarrkirche Nuestra Señora de la Asunción, das Rathaus sowie viele Wohnhäuser. Das Fort San Marco wurde 1888 errichtet. Im 19. Jahrhundert wurde die Region industrialisiert. Zahlreiche Betriebe der Eisen- und Buntmetallverarbeitung, der Papier- und Textilindustrie und anderer Branchen siedelten sich in der Stadt an, was zu einer starken Belastung durch Abwässer führte. In den 1960er und 1970er Jahren wurde die Stadt durch Neubaubezirke erweitert und verdoppelte ihre Einwohnerzahl durch Zuwanderung auf über 45.000. In den letzten beiden Jahrzehnten nahm die Wohnbevölkerung wieder ab. Die Deindustrialisierung der letzten Jahrzehnte und zahlreiche Sanierungs- und Begrünungsmaßnahmen führten zu einer Verbesserung des Stadtbildes und zur Senkung der Umweltbelastung. 2005 wurde in Errenteria das technische Berufs- und Weiterbildungszentrum TKNIKA (Centre for Innovation in Vocational Training and Lifelong Learning) als Einrichtung des baskischen Erziehungsministeriums gegründet. Existenzgründer können die Maschinen und Labors für ihre Innovationsvorhaben nutzen. Städtepartnerschaften Monroy (Cáceres), Spanien (seit 1990) Tulle, Frankreich (seit 1991) Lousada, Portugal (seit 1998) Fuentepelayo (Segovia), Spanien Schorndorf Rems-Murr-Kreis, Deutschland (seit 2012) Gastronomie Bekannt ist das Mugaritz, das sich seit 2006 lange auf einem der ersten Plätze der Liste der zehn weltbesten Restaurants befand. Seit 1998 steht es unter Leitung des für seine molekulare Küche bekannten Andoni Luis Aduriz. Heute hat es zwei Michelin-Sterne. Persönlichkeiten Martin de Rentería Usanza, Admiral, kämpfte 1526 gegen den Bey von Algier, Khair ad-Din Barbarossa Pedro de Zubiaurre (1568–1605), Admiral unter Philipp II. und einer der Befehlshaber der Armada Sancho de Echeverría y Orcolaga (1674–1710), Feldmarschall in zahlreichen Feldzügen in Amerika, Italien und Spanien (Spanischer Erbfolgekrieg) Vicente Antonio de Icuza y Arbaiza (1737–1785), Kapitän, Generalkapitän der Provinz Caracas José Manuel Lujanbio Retegi „Tchirrita“ (1860–1936), Improvisationsdichter Evaristo Bozas Urrutia (1886–1929), Publizist, Zeitungsherausgeber, Stimme der baskischen Migranten in Südamerika Koldo Mitxelena Elissalt (1915–1987), Linguist, wichtige Beiträge zur Erforschung und Standardisierung der baskischen Sprache, als Mitglied der baskischen Nationalisten 1937–1943 und 1946–1948 in Haft, Professor für indoeuropäische und baskische Linguistik an den Universitäten Salamanca und Vitoria-Gasteiz sowie an der Sorbonne, Dr. h. c. der Universität Barcelona Luis Otaño (* 1934), Radrennfahrer Juantxo Villarreal (* 1947), Handballtrainer Ane Santesteban (* 1990), Radrennfahrerin Iñigo Iglesias (* 2002), Motorradrennfahrer Julen Múgica Santiago (* 2003), Handballspieler Weblinks Website der Kommune Einzelnachweise Ort in der Autonomen Gemeinschaft Baskenland Gegründet 1320
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Rezső Feleki (* 26. Dezember 1900 in Budapest; † 19. November 1981 ebenda) war ein ungarischer Opernsänger, Kantor und Gesangslehrer der Stimmlage Bariton. Leben und Karriere 1923 machte er seinen Abschluss an der Musikhochschule in Budapest und war danach an Opernhäusern in Bratislava, Beuthen und Gleiwitz als lyrischer Bariton engagiert. 1927 wurde er Hilfskantor der Synagoge in der Dohány-Straße. Seit 1928 gehörte er dem Gesangsquartett seines Landsmanns Pál Ábel an, das dieser in Berlin gegründet hatte.1929 heiratete er in Berlin die wie er aus Budapest stammende Margit Fischer. Im selben Jahr verließ Pál Ábel sein Quartett, das in der Folge bis 1932 von István Kardos geleitet wurde. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten gingen die Mitglieder des Abel-Quartetts, die alle jüdischer Abstammung waren, zurück nach Budapest. Feleki war gelegentlich als Sänger im Rundfunk zu hören. Seine Frau Margit wurde während der deutschen Besetzung Ungarns deportiert und ermordet. Nach dem Zweiten Weltkrieg bildete er als Gesangslehrer an der Béla-Bartók-Musikhochschule in Budapest junge Sänger aus; einer seiner berühmtesten Schüler war Péter Kelen, Mitglied der ungarischen Staatsoper. Für kurze Zeit war er Solist des Männerchors des Künstlerensembles der ungarischen Volksarmee. Sándor Scheiber, Direktor des Rabbinerseminars in Budapest, bat ihn, Kantor der Synagoge des Seminars zu werden. Er bekleidete dieses Amt bis zu seinem Tod im Jahr 1981. In zweiter Ehe war er mit der Malerin Anni Gáspár Feleki verheiratet. Weblinks Rezső Feleki (1900–1981) auf omike.hu (ungarisch) Feleki Rezső és Gáspár Anni. Digitális Képarchívum – DKA-022582. Bild des Grabes und Kurzbiografie auf oszk.hu (ungarisch) Die Abels / Five Songs – Die Kardosch-Sänger Tondokumente Uv'shophar gadol El male rahamim Voal yode avadekha Mi shebarakh Veröffentlichungen Hebrew Melodies For Sabbath And High Holidays. Hungaroton – SLPX 18018 Literatur Wolfgang Schneidereit: Discographie der Gesangsinterpreten der leichten Muse von 1925 bis 1945 im deutschsprachigen Raum: Eine Discographie mit biographischen Angaben in 3 Bänden. Band 1: Die Abels bis Annemarie Hegner. István Raics: Szeretettel köszöntjük a 80 eves Feleki Rezsőt. In: Muzsika. 1981, 02-01. Einzelnachweise Opernsänger Chasan Bariton Ungar Geboren 1900 Gestorben 1981 Mann
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NGC 3125 ist eine Zwerggalaxie mit ausgedehnten Sternentstehungsgebieten vom Hubble-Typ Im? im Sternbild Antlia am Südsternhimmel. Sie ist rund 40 Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt und hat einen Durchmesser von etwa 10.000 Lichtjahren. Gemeinsam mit NGC 3113, NGC 3137, NGC 3175 und PGC 29166 bildet sie die kleine NGC 3175-Gruppe. Das Objekt wurde am 30. März 1835 von John Herschel mit einem 18,7-Zoll-Teleskop entdeckt. Weblinks SIMBAD Astronomical Database A galaxy fit to burst (engl.) CDS Portal Einzelnachweise Zwerggalaxie
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Alfred Kühtmann (* 24. März 1847 in Bremen; † 12. Januar 1931 in Bremen) war ein deutscher Rechtsanwalt, Notar und Rechtswissenschaftler. Biografie Kühtmann war der Sohn eines Kaufmanns. Sein Onkel war der Buchhändler Johann Christian Kühtmann. In der Jugend wohnte er auch auf Gut Grolland. Er absolvierte das Alte Gymnasium und studierte Rechtswissenschaften an der Universität Würzburg, der Universität Heidelberg und der Universität Berlin. In Heidelberg promovierte er zum Dr. jur. Bei Siegfried Brie hatte er 1869/70 seine Kenntnisse in der Rechtsgeschichte erworben und bei Emil Herrmann im Kirchenrecht. In Bremen wurde er 1872 Rechtsanwalt und 1878 Notar. Er war Mitglied in der Historischen Gesellschaft und bis 1913 im Vorstand tätig und zudem im Bremer Tierschutz-Verein. Bedeutung erlangten seine rechtsgeschichtlichen Arbeiten mit rechtsphilosophischen Themen. In der Historischen Gesellschaft berichtete er unter anderem 1874/75 über die Bremische Kirchenordnung von 1534 und später über Neuere Arbeiten zur Geschichte der Stadtverfassung, besonders die sog. Marktrechtstheorie. Kühtmann schrieb anfänglich drei kirchenrechtliche Abhandlungen und danach vier Abhandlungen zur Rechtsgeschichte. Er verfasste weitere Aufsätze zur politischen und kulturellen Geschichte sowie Biografien und viele Rezensionen. Die bedeutende Schaffensperiode Kühtmanns lag dabei zwischen 1890 und 1910, als er die Rechtsgeschichte behandelte. Er war beteiligt an der Verfassung des 1912 von der Historischen Gesellschaft Bremen herausgegebenen Werkes Bremische Biographien des neunzehnten Jahrhunderts. Werke (Auswahl) Bremische Kirchenordnung von 1534. In: Bremisches Jahrbuch, Band 8, Bremen 1876. Der Nicolaische Kirchenstreit, die Rechte der Domgemeinde betreffend, zwischen dem bremischen Rath und den Diakonen des Doms. In: Bremisches Jahrbuch, Band 11, Bremen 1880. Geistliches Recht und geistliche Gerichtsbarkeit in Bremen. In: Bremisches Jahrbuch, Band 14, Bremen 1888. Die Romanisierung des Civilprozesses in der Stadt Bremen. In: Otto Gierke: Untersuchungen zur Deutschen Staats- und Rechtsgeschichte, Heft 36, 1891. Geschichte der bremischen Stadtvogtei. In: Gierke: Untersuchungen zur Deutschen Staats- und Rechtsgeschichte, Heft 62, 1900. Siehe auch Bremisches Jahrbuch, Band 20, S. 188 ff, Bremen 1902. Burchard Lösekanne und Statius Speckhahn, In: Bremisches Jahrbuch, Band 12, S. 33 ff und S. 55 ff, Bremen 1883. Bremen und die französische Revolution. In: Bremisches Jahrbuch, Band 15, S. 200 ff, Bremen 1889. Die Statuta reformata und der Codex glossatus. In: Bremisches Jahrbuch, Band 16, S. 97 ff, Bremen 1892. Eine neue Beurteilung des Vassmerschen Prozess (1430). In: Bremisches Jahrbuch, Band 18, S. 116 ff, Bremen 1896. Geschichtliche Skizze der Auflassung in Bremen seit 1541. In: Bremisches Jahrbuch, Band 22, S. 180 ff, Bremen 1909. Maine de Biran. Ein Beitrag zur Geschichte der Metaphysik und der Phsychologie des Willens. 1901. Abhandlungen zur Philosophie und ihrer Geschichte. Falckenberg, 1911. Bremische Biographie des neunzehnten Jahrhunderts: Biografien u. a. von Berck, C.H. Gildemeister, H.G. Heineken, Albert Hermann Post, Thumsener. Hg.: Historische Gesellschaft Bremen, Bremen 1912. Literatur George A. Löning: Alfred Kühtmann als Rechtshistoriker. In: Bremisches Jahrbuch Band 34, Bremen 1933. Herbert Schwarzwälder: Das Große Bremen-Lexikon. 2., aktualisierte, überarbeitete und erweiterte Auflage. Edition Temmen, Bremen 2003, ISBN 3-86108-693-X. Rechtsanwalt (Deutschland) Notar (Deutschland) Rechtshistoriker (20. Jahrhundert) Rechtshistoriker (19. Jahrhundert) Kirchenrechtler (20. Jahrhundert) Kirchenrechtler (19. Jahrhundert) Person (Bremen) Deutscher Geboren 1847 Gestorben 1931 Mann
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Superboy ist der Name einer US-amerikanischen Fernsehserie aus den 1980er/90er Jahren. Sie schildert das Leben des fiktiven Comicsuperhelden Superboy, den jugendlichen Superman, während seiner Zeit an der Universität. Handlung Die Serie wurde während der vierjährigen Laufzeit mehrfach umstrukturiert. Die ersten beiden Staffeln behandeln das Leben Clark Kents an der Universität, seine heroischen Taten als Superboy und seine Beziehung zu seiner Jugendliebe Lana Lang. Ab der zweiten Staffel werden zunehmend Comic-Gegner Superboys bzw. Supermans eingeführt wie bspw. Lex Luthor, Mr. Mxyzptlk oder Metallo. Ab der 3. Staffel wechselt der Handlungsort von der Universität zu einer Behörde für Extraterrestrische Angelegenheiten. Der Stil der Serie wird dabei deutlich düsterer. Absetzung Die Serie hatte gute Quoten, so dass man gerne noch eine 5. und 6. Staffel produziert hätte. Letztlich scheiterte dies jedoch an rechtlichen Problemen hinsichtlich der Verfilmungsrechte des Superman-Franchises. Weblinks Fernsehserie (Vereinigte Staaten) Film über Superman Science-Fiction-Fernsehserie Fernsehserie der 1980er Jahre Fernsehserie der 1990er Jahre
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Die Sudwala Caves sind ein Höhlensystem in Südafrika, Provinz Mpumalanga, in den nördlichen Ausläufern der Drakensberge am Übergang des Highveld in das Lowveld. Der die Höhlen umgebende Fels besteht aus über drei Milliarden Jahre altem, präkambrischen Dolomit. Das heutige Afrika war damals noch Teil des Urkontinents Gondwana. Die Sudwala Caves selbst entstanden vor rund 240 Millionen Jahren und sind damit eines der ältesten Höhlensysteme der Welt. Von dem umfangreichen Höhlensystem sind 600 Meter im Rahmen einer normalen Besichtigung begehbar, 2.000 Meter sind im Rahmen von speziellen geführten Touren zugänglich. Die größte Höhle hat eine Deckenhöhe von 18 Metern und einen Durchmesser von 66 Metern und wird für Konzerte genutzt. Die erste überlieferte Entdeckung der Höhlen soll durch den Swasi-Prinzen Somquba erfolgt sein. Zu Beginn der Besiedlung der Gegend durch Buren wurde in den Höhlen die von Fledermäusen hinterlassenen meterdicken Guano-Schichten als Dünger abgebaut. Lage Die Sudwala Caves liegen rund 35 Kilometer westlich von Mbombela, nördlich der Autobahn N4 an der R539. Sonstiges Die Höhle ist nach einem früheren Wächter benannt. Siehe auch Liste der Höhlen in Südafrika Weblinks Homepage der Sudvala Caves (englisch) Informationen auf www.suedafrika.net Einzelnachweise Geographie (Mpumalanga) Höhle in Südafrika Geologie (Südafrika) Höhle in Afrika
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Frederick Ian Allison Lawson (* 24. März 1939 in Ouston; † vor oder am 10. Februar 2024) war ein englischer Fußballspieler. Als Stürmer gehörte er zum erweiterten Kreis des FC Burnley, der in der Saison 1959/60 die englische Meisterschaft gewann. Sportlicher Werdegang Lawson wuchs im County Durham auf und kurz nachdem er die Pelton School beendet hatte, schloss er sich im März 1956 dem Erstligisten FC Burnley an. Er gehörte zu einer ganzen Reihe von jungen Fußballertalenten aus dem englischen Nordosten, der bei Burnleys Scouts in besonderem Fokus lag – mit ihm war Jimmy Robson gesichtet worden, der an Lawsons Seite ein Schülerpokalfinale bestritt. Zu Beginn des folgenden Jahres 1957 eröffnete sich Burnley dann ein Problem auf der Mittelstürmerposition, da Peter McKay auf dem Sprung zurück nach Schottland war und Les Shannon dort nur als Notlösung galt. Lawsons Einstand hatte sich dabei am 5. Januar 1957 im FA Cup spektakulär gestaltet und zum 7:0-Sieg gegen den FC Chesterfield steuerte er vier Tore bei. In der nächsten Runde gegen den AFC New Brighton folgten drei weitere Treffer und insgesamt absolvierte er in der ausgehenden Saison 1956/57 elf Spiele, in denen er insgesamt zehnmal traf. Damit empfahl er sich auch für die englische Jugendnationalmannschaft und dort kam er an der Seite seines Mannschaftskameraden John Angus gegen Spanien in Birmingham auch zum Einsatz. Lawsons Entwicklung stockte in den folgenden beiden Jahren jedoch merklich, denn er fehlte vollständig in Partien der ersten Mannschaft und auch im Reserveteam hatte er keinen Stammplatz. Erst in der Meistersaison 1959/60 kehrte er zurück und zu seinen neun Pflichtspielen in diesem Jahr zählten acht in der Liga. Dabei agierte er zumeist auf der rechten Halbstürmerposition als Ersatz für Jimmy McIlroy und wenngleich er die Mindesteinsatzzahl für eine offizielle Meistermedaille nicht erreichte, schoss er drei Tore, darunter der Siegtreffer gegen Manchester United in Old Trafford. Es folgten zehn weitere Partien in der Spielzeit 1960/61, aber keine weitere im darauffolgenden Jahr, so dass Lawson seinen Verein im März 1962 um die Freigabe für einen Wechsel bat. Für 20.000 Pfund fand er seinen Weg zu Leeds United, das gerade in der zweiten Liga um den Klassenerhalt kämpfte. Trainer dort war Don Revie, der bei Lawsons Debüt gegen Huddersfield Town (1:2) gleichzeitig noch sein letztes Spiel als Aktiver bestritt. Der drohende Abstieg konnte letztlich abgewendet werden, wenngleich der Neuling in elf Ligapartien nur einmal getroffen hatte. Offensichtlich stellte sich Lawson mit seinen eher dünnen Beinen und begrenzten technischen Möglichkeiten nicht als Topstürmer vor und als vor Beginn der Saison 1962/63 mit John Charles und Jim Storrie weitere Stürmerkonkurrenz in Leeds anheuerte, wollte Lawson den Klub schon wieder verlassen. Da jedoch kein Abnehmer gefunden werden konnte, blieb er bei den „Weißen“ und nach nur drei Einsätzen in acht Monaten konnte er sich zum Ende der Spielzeit wieder behaupten und in acht Spielen schoss er fünf Tore. Sein Beitrag zum Aufstieg als Zweitligameister 1964 war nicht unerheblich und er erzielt elf Treffer. Trotz seines nun guten „Torriechers“ erhielt Lawson nur wenig Gegenliebe von Seiten der Leeds-Anhänger und als im Februar 1964 Alan Peacock verpflichtet wurde, verschlechterte sich seine Perspektive weiter – ein Transfergeschäft mit Scunthorpe United im selben Monat scheiterte an Lawsons Einverständnis. Nach drei Einsätzen in den ersten sechs Spielen der Saison 1964/65 verletzte er sich am Knie und, die eine Operation im September 1964 notwendig machte. Er kehrte danach nicht wieder in die Mannschaft von Leeds United zurück und auch auf dem Weg ins Endspiel des FA Cups blieb er unberücksichtigt. Letztlich heuerte er im Juni 1965 für eine Ablösesumme von 9.000 Pfund beim Zweitligisten Crystal Palace an. Bei „Palace“ blieb Lawson ebenso ein Jahr, wie danach beim Viertligisten Port Vale, wo seine Laufbahn dann langsam dem Ende entgegenging. Für Port Vale bestritt er nur acht Partien und blieb dabei ohne Torerfolg, bevor er seinen Platz in der Mannschaft verlor. Er wechselte dann im Mai 1967 ablösefrei zum FC Barnsley. Dort konnte er seine Karriere nicht mehr „wiederbeleben“ und so beendete er seine Profilaufbahn im Alter von 28 Jahren. Weblinks Statistische Daten der Post War English & Scottish Football League A-Z Player’s Database Profil auf barryhugmansfootballers.com Einzelnachweise Fußballspieler (FC Burnley) Fußballspieler (Leeds United) Fußballspieler (Crystal Palace) Fußballspieler (Port Vale) Fußballspieler (FC Barnsley) Engländer Brite Geboren 1939 Gestorben 2024 Mann
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Isaac L. „Ikey“ Robinson, auch „Banjo Ikey“ Robinson (* 28. Juli 1904 in Dublin, Virginia; † 25. Oktober 1990 in Chicago) war ein US-amerikanischer Musiker (Banjo, Gitarre, Klarinette und Gesang) des Chicago-Jazz. Biografie Ikey Robinson spielte zunächst ab 14 Jahren mit lokalen Musikern in Virginia, so 1922 im Harry Watkin's Orchestra. 1926 ging er nach Chicago, wo er dann 1928/29 mit Jelly Roll Morton, Clarence Williams und vor allem mit Jabbo Smith and his Rhythm Aces spielte. Daneben arbeitete er mit eigenen Formationen wie Ikey Robinson and his Band (mit Jabbo Smith), The Hokum Trio, The Pods of Pepper, Windy City Five (Scrunch-Lo) und Sloke & Ike, mit denen er und 1935 einige Schallplatten einspielte. u. a. mit dem Klarinettisten Darnell Howard. Robinson spielte in den 1930er Jahren außerdem mit Wilbur Sweatman, Noble Sissle, Carroll Dickerson und Erskine Tate; weitere Aufnahmen entstanden mit Richard M. Jones (1927), Clarence Williams (in You Ain't Too Old als Klarinettist), Herman Chittison und Fletcher Henderson (als Vokalist in Take Me Away from the River, 1932). Ab den 40er Jahren arbeitete er mit kleineren Ensembles; Anfang der 60er Jahre mit Franz Jackson und in Junie Cobbs New Hometown Band. Mit Jabbo Smith ging er in den 70er Jahren erneut auf Tourneen, in den 80er Jahren arbeitete er in Deutschland mit Abbi Hübner. 1986 hatte er in der Howard-Armstrong-Filmbiografie Louie Bluie einen Auftritt. Nach Ansicht von Scott Yanow war Robinson ein „exzellenter Banjoist und Sänger, der fähig war, vom Ende der 20er bis Ende der 30er Jahre sowohl Jazz als auch Blues aufzunehmen. Bedauerlicherweise spielte er nach dem Ende der Swingära lange Zeit keine Platten mehr ein, was ihn dann in Vergessenheit geraten ließ“. Filmografie Louie Bluie (1986). Regie: Terry Zwigoff Diskografie Banjo Ikey Robinson 1929-1937 (RST) Louie Bluie (Arhoolie) Jabbo Smith 1929-1938 (Classics) Weblinks Scott Yanow: Kurzbiografie bei Jazzbanjo Fotografie des Musikers bei Jazzbanjo Lexikalischer Eintrag Bielefelder Katalog 1985, 1988, 2001 Richard Cook, Brian Morton: The Penguin Guide to Jazz on CD. 6. Auflage. Penguin, London 2002, ISBN 0-14-051521-6. Einzelnachweise Musiker (Vereinigte Staaten) Banjospieler Jazz-Gitarrist Jazz-Sänger US-Amerikaner Geboren 1904 Gestorben 1990 Mann
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Die von der Republik Moldau abtrünnige Transnistrische Moldauische Republik, kurz Transnistrien, vergibt seit 1992 eigene Kfz-Kennzeichen, die in Form und Gestaltung den moldauischen Nummernschildern ähneln. Transnistrische Kennzeichen entsprechen der europäischen Standardgröße von 520 mm × 112 mm und zeigen in der Regel schwarze Schrift auf weißem Grund. Wie auch in Moldau wird eine Variante der deutschen DIN-Schrift verwendet. Kennzeichengestaltung Die Schilder zeigen am linken Rand die vereinfachte Flagge Transnistriens (ohne Hammer, Sichel und Stern), eine Hologramm-Plakette mit der Wiederholung der Kennzeichen-Kombination und einen vertikalen schwarzen Trennstrich. Die Aufschrift besteht zunächst aus einem Buchstaben, der die genauere Herkunft des Fahrzeugs angibt. Es folgen drei fortlaufende Ziffern sowie zwei weitere Buchstaben. Bei zweizeiligen Schildern stehen Flagge, Plakette und die beiden Serienbuchstaben in der unteren Zeile. Für Motorräder werden ebenfalls zweizeilige Kennzeichen ausgegeben, die aber nur zwei Buchstaben und drei Ziffern zeigen. Nummernschilder für Mopeds zeigen lediglich einen Buchstaben sowie drei Ziffern und verzichten auf jegliche Symbolik. Wunschkennzeichen Seit August 2012 besteht auch in Transnistrien die Möglichkeit, gegen eine Gebühr ein Wunschkennzeichen zu erhalten, bei dem die Kombination frei gewählt werden kann. Behördenkennzeichen Bis 2012 gab es Behördenkennzeichen, bei denen der erste Buchstabe fehlte und am Ende die Lettern CA (russ. служебный автомобиль, Dienstwagen) erschienen. Die Schilder wurden Anfang 2012 abgeschafft. Behördenfahrzeuge erhalten derzeit normale Serienkennzeichen oder aber spezielle Schilder, aus denen sich die jeweilige Behörde ablesen lässt. So nutzt das Außenministerium nun Kennzeichen, die sich wiederum stark an den moldauischen Diplomatenkennzeichen orientieren. Sie zeigen in dunkelblauer Schrift die Buchstaben CD gefolgt von zunächst drei und nochmals zwei Ziffern. Für Fahrzeuge des Verteidigungsministeriums wird unter anderen das Kürzel MO (russ. министе́рство оборо́ны, Verteidigungsministerium) vergeben. Vor der Reform nutzte das Verteidigungsministerium Kennzeichen, die den sowjetischen Schildern von 1958 ähnelten. Sie zeigten zwei Ziffernpaare und die Kombination MO. Kennzeichen für Fahrzeuge der Polizei besitzen einen hellblauen Hintergrund. Sie zeigen die Buchstaben AM, BM, EM, KM, PM, CM, TM (regionale Polizei) oder MM (Staatspolizei) und drei Ziffern. Für Polizeimotorräder wird die Kombination TT verwendet. Regierungsfahrzeuge führen drei Ziffern sowie das Wappen von Transnistrien auf den Schildern. Internationale Verwendung der transnistrischen Kennzeichen Transnistrische Nummernschilder sind nur in Abchasien, Russland, Südossetien, Belarus sowie in der Ukraine gültig. Als Nationalitätszeichen wird MD für Moldau verwendet. Für die transnistrischen Regionen existieren auch Kürzel im moldauischen Kennzeichensystem. Im März 2013 wurde beschlossen, für Fahrzeuge, die Waren oder Personen zwischen dem moldauischen Kernland und Transnistrien transportieren, neutrale Kennzeichen einzuführen. Diese Schilder weisen weder eine regionale Kodierung noch anderweitige Symbolik auf. Sie beginnen mit den Buchstaben AB und zeigen fünf Ziffern. Regionskürzel Einzelnachweise Weblinks Bilder transnistrischer Kennzeichen auf Francoplaque Bilder transnistrischer Kennzeichen bei Europlates Bilder transnistrischer Kennzeichen von Peter Rottensteiner Straßenverkehr (Republik Moldau) Transnistrien Transnistrien
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Der Gamsberg ist ein Berg in der Ostschweiz mit einer Höhe von Von den Einheimischen wird er auch Gemsler genannt. Er ist der höchste Punkt des Massivs zwischen Walensee und Toggenburg und damit auch der politischen Gemeinde Grabs im Kanton St. Gallen. Der Gamsberg hat einen markanten, 500 Meter langen, in etwa horizontal verlaufenden Gipfelgrat. Dadurch wirkt er von Norden und Süden betrachtet massig und breit. Die Flanken sind steil, teils zerklüftet und haben wenig Vegetation. Dadurch wirkt er rau, schroff und abweisend. Der lange, horizontale Gipfelgrat sowie die Steilheit nach allen Seiten unterscheiden ihn von den Bergen in der Umgebung. Routen zum Gipfel Er wird selten bestiegen. Der Normalweg führt über eine doppelspurige Rinne ("Eisenbahngleis") nahe dem Ostgrat. Des Weiteren gibt es eine Route durch die Nordflanke, eine durch die Südflanke sowie zwei von Westen auf den Gipfel. Es führt kein markierter Wanderweg auf den Gamsberg und bei der Besteigung ist auf allen Routen Kletterei erforderlich. Weblinks Gamsberg auf www.hikr.org Berg in Europa Berg im Kanton St. Gallen Berg in den Alpen Walenstadt Grabs Geographie (Alpenrheintal)
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Barbara Klara Renz (* 12. Dezember 1863 in Altenstadt; † 1. April 1955 in Dillingen an der Donau) war Ethnologin, Religionswissenschaftlerin und katholische Frauenrechtlerin. Leben Geboren in Altenstadt als zehntes von elf Kindern des Landwirtes Karl Anton Renz, lernte sie eigenständig sechs Sprachen und legte 1887 die Matura ab. Sie musste dies in Zürich tun, weil Frauen in Bayern zu der Reifeprüfung noch nicht zugelassen waren. Anschließend studierte sie Philosophie, Literatur und Psychologie an der Sapienza-Universität von Rom, während sie ihren Unterhalt mit Privatunterricht bestritt. Ihren römischen Doktorgrad durfte sie anschließend auch in Bayern tragen, obwohl ihr die Anstellung an einer Universität nicht gestattet war. 1892 wanderte sie, in der Hoffnung auf Erwerbstätigkeit, in die USA aus, erfuhr aber dort, dass dies erst nach Erhalt der amerikanischen Staatsbürgerschaft in fünf Jahren möglich sei. Nach Ablauf dieser Wartezeit, in der sie sich meist als Privatlehrerin betätigte, entschied sie sich jedoch, 1898 in ihre Heimat zurückzukehren. Daraufhin engagierte sie sich in der bürgerlichen katholischen Frauenbewegung in München, mit Gleichgesinnten wie Ellen Ammann, Pauline Gräfin Montgelas und Marie Zettler, für die Frauenbildung und hielt Vorträge zu philosophischen, sozial-karitativen und politischen Themen. Schon vor ihrem Aufenthalt in den USA hatte sie Prinzessin Therese von Bayern kennengelernt, mit der sie fortan eine lebenslange Freundschaft verband. Beide Frauen waren Autodidaktinnen und setzten sich für das Recht von Frauen und Mädchen auf Bildung ein. Auch interessierten sich beide für die Kulturwissenschaften. Als Barbara Renz die Herausgabe einer völkerkundlichen Zeitschrift plante, steuerte die Prinzessin mit zur Finanzierung bei. Auch stammen viele Illustrationen in Renz’ Publikationen aus der Sammlung der Wittelsbacherin. 1901 bewarb sie sich um eine Volontärstelle an der Bayerischen Hof- und Staatsbibliothek in München. Gegen den Willen des Bibliotheksdirektors wurde sie 1902 probeweise zum nicht entlohnten Volontariat zugelassen. Über dieses Vordringen in eine traditionelle Männerbastion gab es eine erregte Pressediskussion. 1902 begleitete sie ihren Bruder, den Theologen Franz Renz (1860–1916), nach Münster, wo diesem an der Universität eine Professur angeboten worden war. Barbara Renz gründete dort eine Zweigstelle des Katholischen Frauenbundes und erhielt die Erlaubnis, an der Universität Abendvorlesungen zu halten. Anschließend zog sie mit ihrem Bruder nach Breslau, wo sie die völkerkundlichen Studien von Hermann Heinrich Ploss Das Kind in Brauch und Sitte der Völker neu herausgab. Nach dem Tod ihres Bruders kehrte sie nach Dillingen an der Donau zurück. Hier gründete sie den örtlichen Katholischen Frauenbund, wurde 1925 als Abgeordnete für die Bayerische Volkspartei in den Dillinger Stadtrat gewählt, und hielt Vorträge über Völkerkunde, Frauenbildung und Politik. Sie kritisierte den beginnenden Nationalsozialismus und prangerte an, dass er die Frauen aus dem öffentlichen Leben verdrängte. Nach Adolf Hitlers Machtergreifung zog sie sich allerdings zurück und starb im Alter von 91 Jahren in Dillingen. Leistungen Barbara Renz zeichnete sich in drei verschiedenen Fachgebieten aus. Sie setzte sich ausdrücklich für die Gleichstellung der Frau in der Gesellschaft und in der katholischen Kirche ein, insbesondere für das Recht von Mädchen und Frauen auf Ausbildung und Studium. Mit ihrem Bruder Franz gehörte sie dem katholischen Modernismus an, einer Bewegung, die die Unfehlbarkeit des Papstes anzweifelte und die den christlichen Glauben nicht im Widerspruch zu modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen sah. Sie beschäftigte sich mit der wiederkehrenden Symbolik von Baum und Schlange in den Mythen verschiedener Völker. Sie widmete sich insbesondere der Frage, warum das Symbol der Schlange, das in vor- und nichtchristlichen Kulturen als Bild der positiven Kraft, von Kreativität und Sexualität bekannt war, erstmals in der Bibel (1 Mos 2 und 3) als Inbegriff des Bösen auftritt. Zu diesem Thema forschte sie über dreißig Jahre lang, konnte aber mangels finanzieller Mittel nur eine Zusammenfassung im Handwörterbuch für Sexualwissenschaft (zu dem auch Sigmund Freud einen Beitrag beisteuerte) und den ersten Teil 1930 als Buch veröffentlichen. Schriften Eine schwäbische Philosophin diesseits und jenseits des Ozeans. Gesammelte Vorträge. Tabor, Dillingen 1900. Völkerleben in Wort und Bild. Band 1: Des Indianers Familie, Freund und Feind: in 7 illustrierten Skizzen. Aschendorff, Münster 1907. als Hrsg.: Das Kind in Brauch und Sitte der Völker: Völkerkundliche Studien von Heinrich Ploss. 3., gänzlich umgearbeitete und stark vermehrte Auflage nach dem Tode des Verfassers hrsg. Grieben, Leipzig 1911. Baum und Schlange. In: Handwörterbuch der Sexualwissenschaft. Enzyklopädie der natur- und kulturwissenschaftlichen Sexualkunde des Menschen. Hrsg. von Max Marcuse. Neuausgabe mit einer Einleitung von Robert Jütte. [Nachdruck der 1926 erschienenen, 2., stark vermehrten Auflage.] De Gruyter, Berlin 2001, ISBN 3-11-017038-8. Der orientalische Schlangendrache. Ein Beitrag zum Verständnis der Schlange im biblischen Paradies. Haas & Grabherr, Augsburg 1930. Literatur Manfred Berger: Frauen in sozialer Verantwortung. Barbara Clara Renz. In: Christ und Bildung, 47. (2001/Heft 3.) S. 27. Hans Böhm: Franz Seraph und Barbara Clara Renz. In: Jahrbuch des Historischen Vereins Dillingen an der Donau. Dillingen 1978. S. 140–177. Annemarie Kaindl: "Die Frau als königlicher Bibliothekar". Die Pionierin im wissenschaftlichen Bibliotheksdienst, Barbara Renz, und die Anfänge bibliothekarischer Frauenarbeit an der Hof- und Staatsbibliothek vor hundert Jahren. In: Bibliotheksforum Bayern, Jg. 12, 2018, S. 197–201 (online). Marie-Theres Wacker: Dr. phil. Barbara Klara Renz (1863–1955): eine katholische Interpretin der Bibel zwischen Ethnologie, Religionsphilosophie und dem Streit für das Bildungsrecht von Frauen. In: Lectio difficilior: European electronic journal for feminist exegesis, 2013, 2, S. 1–45 (online). Weblinks Blog: Barbara Renz – ein Leben Marie-Theres Wacker: Barbara Renz, in: NDB-online. Einzelnachweise Ethnologe Religionswissenschaftler (20. Jahrhundert) Katholischer Modernismus Person (Dillingen an der Donau) Deutscher Geboren 1863 Gestorben 1955 Frau Person (Katholischer Deutscher Frauenbund)
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Die Pietà Rondanini (1552 bis 1564) ist eine Marmorstatue, welche Maria und den vom Kreuz genommenen Jesus in aufrechter Position zeigt. Es handelt sich um Michelangelos letztes Werk und auch seine letzte Pietà. Wie so viele Werke des Florentiners ist auch dieses unvollendet geblieben. Die Statue befindet sich heute im Castello Sforzesco in Mailand. Geschichte Ebenso wie die Statue der Kreuzabnahme Christi war die Pietà Rondanini für Michelangelos eigenes Grab vorgesehen. Es handelte sich somit, anders als etwa bei der römischen Pietà und den meisten anderen bekannteren Werken Michelangelos, nicht um eine Auftragsarbeit. Michelangelo hatte sich offenbar längere Zeit mit dem Gedanken getragen, eine Pietà für sein Grabmal anzufertigen. Um das Jahr 1550 begann er mit der Arbeit an einer als Pietà Bandini bekannten Gruppe, jedoch konnte er diese wegen Unvollkommenheiten im Marmor nicht vollenden. Michelangelo hat dann etwa um die Jahre 1552–1553 herum begonnen, an einem Marmorblock zu arbeiten, aus dem schließlich die heute bekannte Pietà Rondanini hervorgehen sollte. Die ursprüngliche Fassung wurde jedoch vom Künstler aufgegeben. Ein Kopf aus Marmor, der in den 1950er Jahren bei Grabungsarbeiten in der Kirche Santa Maria in Trastevere gefunden wurde und der in der Galleria Borghese in Rom ausgestellt ist, wurde zunächst als das Haupt Jesu der ursprünglichen Version der Statue gedeutet, diese These musste jedoch aufgrund von petrochemischen Tests verworfen werden. Mit der neuen Fassung muss sich Michelangelo sporadisch etwa ein Jahrzehnt lang von 1554 bis zu seinem Tod beschäftigt haben. Aus einem Brief Daniele da Volterras vom 12. Februar 1564 geht hervor, dass Michelangelo noch eine Woche vor seinem Tod an der Pietà Rondanini gearbeitet haben muss. Der Werdegang der Skulptur seit ihrer Erschaffung liegt längst nicht so lückenlos offen wie bei anderen Werken Michelangelos. Im Jahr 1652 ist die Statue in einem Geschäft in Rom bezeugt. 1744 wird sie von der namensgebenden Familie Rondanini erworben. Im Jahr 1807 wird das Werk in einem Inventar des Marchese Giuseppe Rondanini, der als Kunstsammler bekannt war, erwähnt, dessen Initialen (MGR) auch an der Basis der Skulptur zu sehen sind. Die Beschreibung der Marmorgruppe im Inventar drückt Unsicherheit über die Herkunft aus, es wird lediglich die Vermutung geäußert, das Werk könne von Michelangelo sein. Bis 1920 verbleibt die Statue im Hof des Palazzo Rondanini (Sanseverino) in Rom an der Via del Corso. Im Jahr 1952 verkaufte die Familie Sanseverino, welcher der Palazzo Rondini bis Mitte der 1940er Jahre gehört hatte, die Gruppe der Stadt Mailand. Seit dieser Zeit befindet sich das Werk ebendort im Castello Sforzesco und ist der Öffentlichkeit zugänglich. Beschreibung Die 195 cm hohe Gruppe besteht aus weißem Marmor. Die Oberfläche ist, abgesehen von den Beinen der Jesusfigur, nicht geglättet, grobe Meißelspuren sind deutlich erkennbar. Von der ersten, aufgegebenen Konzeption ist ein rechter Arm verblieben, der über dem Ellbogen abgeschnitten ist. Die Größe des Arms deutet darauf hin, dass die ursprüngliche Gruppe deutlich größer geplant war als das auf uns gekommene Werk. Mit der Pietà Rondanini hat Michelangelo das ursprüngliche Konzept des Vesperbildes und der „italienischen“ Pietà, wie es noch in seiner römischen Pietà verwirklicht worden war, weit hinter sich gelassen. Statt den vom Kreuz genommenen Jesus auf dem Schoß bzw. in den Armen der Muttergottes zu zeigen, werden beide Figuren in aufrechter Position dargestellt. Diese radikal andersartige Komposition löst beim Betrachter völlig andere Gefühle und Assoziationen aus als bei herkömmlichen Darstellungen der Mater Dolorosa mit dem toten Jesus. Nagel spricht von einer alternativen christozentrischen Darstellung des Topos: Michelangelo hat sich mit der Pietà Rondanini weit vom Konzept der idealisierten Schönheit entfernt, welches in der römischen Pietà in Vollendung zum Ausdruck kommt. Die Individualisierung der Kunst – der Subjektivismus, der sich in früheren Werken Michelangelos, wie etwa der römischen Pietà, erst angedeutet hatte – ist mit der Pietà Rondanini vollendet. Wilhelm Lübke spricht von und sieht darin ein Verhängnis für die weitere Entwicklung der europäischen Kunst, das . Non-finito Die Gruppe ist exemplarisch für das Problem des Non-finito bei Michelangelo, welches im Zeitablauf und je nach Kommentator ganz unterschiedlich beurteilt worden ist. Möglich ist letztlich jede Interpretation von einem bloßen Scheitern bis hin zu einer exakten Entsprechung der Intention des Künstlers – wobei letzteres schon wegen seines Todes praktisch mitten im Schaffensprozess wenig wahrscheinlich ist. Kunsthistoriker des 19. Jahrhunderts, wie Lübke oder Jacob Burckhardt, werten Michelangelos letztes Werk als Abweichung von einem von ihnen vertretenen „klassischen Kunstideal“ und sehen Michelangelos expressives Bildwerk als misslungen, den Künstler als an seinem letzten Werk Gescheiterten. Burckhardt riet von einer Besichtigung des Werkes ab und fällt ein vernichtendes Urteil: Herbert von Einem sieht dagegen die So wird aus dem unvollendeten, dem non-finito, ein infinito, ein letztlich zum Scheitern verurteiltes Ringen mit der Unendlichkeit selbst. Literatur Herbert von Einem: Das Unvollendete als künstlerische Form. Bern 1959. Maria Teresa Fiorio (Hrsg.): The Testament of Marble. In: The Pietà Rondanini, Milano: Electa 2005. Wilhelm Lübke: Grundriss der Kunstgeschichte. 3. Auflage. Ebner & Seubert, 1866. Alexander Nagel: Gifts for Michelangelo and Vittoria Colonna. In: Michael Wayne Cole (Hrsg.): Sixteenth-century Italian art. Blackwell anthologies in art history, Wiley-Blackwell, 2006, ISBN 1-4051-0840-1, S. 324 ff. L'ultimo Michelangelo: disegni e rime attorno alla Pietà Rondanini. A cura di Alessandro Rovetta. Ausstellung: Museo Archeologico ed Artistico nel Castello Sforzesco, Milano. Milano 2011, ISBN 978-88-366-1928-3. Einzelnachweise Weblinks Rondanini Werk von Michelangelo Skulptur (16. Jahrhundert) Marmorskulptur (Italien)
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Tasmin Little OBE (* 13. Mai 1965 in London) ist eine britische Violinistin. Leben Tasmin Little studierte unter Pauline Scott an der Yehudi Menuhin School und später an der Guildhall School of Music in London. Sie wurde durch ihre Finalteilnahme beim BBC Young Musician of the Year Wettbewerb im Jahr 1982 bekannt. Ihr Vater ist der Schauspieler George Little. 1988 gab sie ihr Profi-Solodebüt mit dem Hallé-Orchester. 1996 wurde sie mit dem Ehrendoktor der University of Bradford ausgezeichnet. Bisher hat sie 23 Aufnahmen mit einem Repertoire von Max Bruch und Johannes Brahms bis Mieczysław Karłowicz und Arvo Pärt gemacht. Von 2000 bis 2014 spielte sie die Stradivari „Regent“ als Leihgabe der Royal Academy of Music. Aktuell spielt sie eine Guadagnini-Geige von 1757. Karriere Tasmin Little spielte während ihrer Karriere bisher unter anderem mit folgenden Orchestern: New York Philharmonic Cleveland Philharmonic Orchestra Gewandhausorchester Leipzig Berliner Philharmoniker Konzerthausorchester Berlin London Symphony Orchestra Philharmonia Orchestra London Philharmonic Orchestra Royal Philharmonic Orchestra Singapore Symphony Orchestra Kungliga Filharmoniska Orkestern sowie mit Dirigenten wie: Kurt Masur Simon Rattle Vladimir Ashkenazy Neeme Järvi Leonard Slatkin Rostropowitsch Daniele Gatti Roschdestwenski Gerard Schwarz Tadaaki Otaka Charles Mackerras Yehudi Menuhin Andrew Davis Roger Norrington Weblinks Homepage. Dort stellt die Künstlerin auch kostenlos ihr neues Album The Naked Violin zum Download zur Verfügung. Klassischer Geiger Officer des Order of the British Empire Ehrendoktor der University of Bradford Musiker (London) Brite Geboren 1965 Frau
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Julius Fischer (* 1984 in Gera) ist ein deutscher Slam-Poet, Kabarettist, Autor und Kleinkünstler. Leben In Dresden aufgewachsen studierte Fischer an der Universität Leipzig Geschichte und Germanistik. Seit 2004 tritt er auf Poetry-Slam-Bühnen auf. Er gewann zahlreiche Slams in Deutschland, Österreich und der Schweiz und war Gast des WDR Poetry Slam und der Slam-Tour mit Kuttner. Er stand mehrfach im Finale der deutschsprachigen Meisterschaften im Poetry Slam (Im Einzel zuletzt 2009). Sein Slam-Duo Team Totale Zerstörung (mit André Herrmann) gewann 2010 in der Jahrhunderthalle Bochum den Titel des Vizemeisters, 2011 folgte der Meistertitel in der O2-World in Hamburg. Nach den Auftritten bildete sich aus dem Slam-Duo der erfolgreiche Podcast Team Totale Zerredung, der zu den erfolgreichsten Comedy-Podcasts auf Spotify gehörte, mit wöchentlichen Folgen von September 2018 bis Februar 2021. Seit 2006 ist Fischer Mitglied der Dresdner Lesebühne Sax Royal, 2008 war er Mitbegründer der Leipziger Lesebühne Schkeuditzer Kreuz. Seit Juni 2011 ist er zudem festes Mitglied der Berliner Lesebühne Lesedüne (u. a. mit Marc-Uwe Kling). Zusammen mit Christian Meyer tritt er seit 2009 als The Fuck Hornisschen Orchestra auf. 2010 gewann das Duo den bronzenen Rostocker Koggenzieher, Auftritte bei NightWash und im Quatsch Comedy Club folgten. Von 2010 bis 2012 waren sie die Hausband des NDR Comedy Contests. Seit September 2014 haben sie ihre eigene Fernsehshow namens Comedy mit Karsten im Mitteldeutschen Rundfunk (MDR). Seine Satire Die schönsten Wanderwege der Wanderhure. Kein historischer Roman. löste einen Gerichtsstreit aus, bei dem das erfolgreiche Berufungsverfahren über eine Crowdfunding-Aktion des Verlags Voland & Quist finanziert wurde. Der Verlag Droemer Knaur hatte erstinstanzlich ein Verkaufsverbot per einstweiliger Verfügung erreicht mit dem Argument, Leser könnten glauben, einen echten Band aus der Reihe Die Wanderhure von Iny Lorentz vor sich zu haben. Veröffentlichungen Aspekte der Tiefe. CD. Sprechstation, Berlin 2009, ISBN 978-3-939055-12-9. mit Christian Meyer: vom fohlen und wäldern. CD. Sprechstation, Berlin 2009, ISBN 978-3-939055-13-6. mit Michael Bittner, Roman Israel, Max Rademann, Stefan Seyfarth: Sax Royal. Eine Lesebühne rechnet ab. Voland & Quist, Dresden und Leipzig 2010, ISBN 978-3-938424-49-0. Ich will wie meine Katze riechen. Voland & Quist, Dresden und Leipzig 2011, ISBN 978-3-938424-84-1. mit Christian Meyer: The Fuck Hornisschen Orchestra: nach glanz trachten.DVD. Voland & Quist, Dresden und Leipzig 2011. ISBN 978-3-938424-87-2 mit Marc-Uwe Kling, Sebastian Lehmann, Maik Martschinkowsky und Kolja Reichert: Über Wachen und Schlafen: Systemrelevanter Humor. Das Lesedünenbuch. Voland & Quist, Dresden und Leipzig 2012, ISBN 978-3-86391-013-6. Die schönsten Wanderwege der Wanderhure. Kein historischer Roman. Voland & Quist, Dresden 2013, ISBN 978-3-86391-034-1 Ich hasse Menschen. Eine Abschweifung. Voland & Quist, Dresden 2018, ISBN 978-3-86391-196-6. Ich hasse Menschen 2. Voland & Quist, Dresden 2021, ISBN 978-3863912826. Musik Fischer gehört zur Band Arbeitsgruppe Zukunft. Weblinks Website des Autors , Interview mit Julius Fischer, wdr.de, 26. April 2007 Einzelnachweise Autor Literatur (21. Jahrhundert) Literatur (Deutsch) Slam-Poet Lyrik Deutscher DDR-Bürger Geboren 1984 Mann
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Porzecze ist der Name von mehreren Ortschaften in Polen in der polnischen Woiwodschaft Westpommern: Porzecze (Boleszkowice) (ehemals Hälse, Kreis Königsberg (Neumark)) Porzecze (Darłowo) (ehemals Preetz, Kreis Schlawe (Pommern)) Belarus Ehemalige polnische Bezeichnung von Paretschtscha, Name mehrerer Orte Ukraine Ehemalige polnische Bezeichnung von Poritschtschja (Lwiw) im Rajon Lwiw in der Oblast Lwiw Ehemalige polnische Bezeichnung von Poritschtschja (Jaworiw) im Rajon Jaworiw in der Oblast Lwiw
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Die Liste der Kellergassen in Markgrafneusiedl führt die Kellergassen in der niederösterreichischen Gemeinde Markgrafneusiedl an. Markgrafneusiedl !Kellergassen
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Mfune ist der Familienname folgender Personen: Buchizya Mfune (* 1979), sambischer Fußballspieler Duncan B. Mfune (* 1937), sambischer neuapolstolischer Geistlicher
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Als Philhellenismus (deutsch: „Freundschaft zum Griechentum“) wird die Einstellung von Personen bezeichnet, die sich für das Griechentum einsetzen oder sich geistig mit Griechenland verbunden fühlen. Als Philhellenen bezeichneten sich so chronologisch entfernte Personen wie der römische Dichter Seneca und der Kaiser Hadrian oder der amerikanisch-französische Regisseur Jules Dassin. Häufig wird mit dem Begriff die Bewegung der Philhellenen bezeichnet. Die Bewegung der Philhellenen Die Bewegung der Philhellenen war eine neuhumanistische geistige Strömung, die in den 1820er Jahren ihre Anhängerschaft in Europa und sogar in Nordamerika fand. Ideengeschichtlich war der Philhellenismus wie die deutsche Polenschwärmerei eine Gegenbewegung zur Restauration. Ein Zentrum war Genf. Bei den Philhellenen handelte es sich meist um junge Männer von aristokratischer Herkunft und klassischer Bildung, die sich als Vertreter und Bewahrer einer großen antiken Zivilisation betrachteten und sich entsprechend dazu berufen fühlten, den Nachkommen der antiken Hellenen im Kampf um die Unabhängigkeit gegen das Osmanische Reich zu helfen. Viele von ihnen schlossen sich im Zuge der griechischen Revolution sogar den Truppen an und nahmen an Kämpfen teil wie Lord Byron. Viele Philhellenen waren mit Auslandsgriechen befreundet, oder entwickelten im Kontakt mit Griechen ein reges Interesse für das Griechentum im Allgemeinen. An den kulturellen Auswirkungen des Philhellenismus wurde auch heftige Kritik geübt, so bereits von Friedrich Paulsen, der sich erfolgreich für die Stärkung des neusprachlichen Gymnasiums einsetzte. Ein grundlegendes Werk ist Eliza Marian Butlers The Tyranny of Greece over Germany. Butler hat die Bedeutung des deutschen Philhellenismus für den englischen Sprachraum beschrieben und verbreitet. Das Buch selbst wurde 1935 in Deutschland vernichtend rezensiert und eine Übersetzung verboten. Butler wurde auch nach 1945 mit ihren germanistischen Arbeiten in Deutschland kaum rezipiert. Eine Erweiterung auf die außen- und kulturpolitische Rolle stammt unter anderem von Suzanne L. Marchand. Geschichte Im August 1821, die Revolution dauerte bereits vier Monate, wurde in Bern die erste philhellenische Organisation gegründet. Im deutschen Raum war München zu einer Metropole des Philhellenismus geworden. Hier leitete Professor Franz Xaver von Baader eine bedeutende philhellenische Gesellschaft. Sein Kollege, der bayerische Philologe und Prinzessinnenerzieher Friedrich Wilhelm von Thiersch, befürwortete die Gründung einer „Deutschen Legion“, die Hellas unterstützen sollte. Am 1. August 1821 veröffentlichte Prof. Krug seinen „Ausruf an die deutschen Mitbürger zur Bildung von Hülfsvereinen für Griechenland“ und bereits zwei Tage später kam es zur Gründung des ersten Vereins mit 100 Mitgliedern in Stuttgart. Dieser war fortan der wichtigste Verein, es wurden weitere Vereine und Ableger in großen Städten gegründet. Jean-Gabriel Eynard stellte den Kontakt zur griechischen Regierung her. Viele Vereinsmitglieder lernten Neugriechisch oder organisierten „Expeditionen“ nach Griechenland. Die Bewegung fand sogar in den höchsten Regierungskreisen Anhänger. So unterstützte sie beispielsweise der bayerische König Ludwig I. durch beträchtliche Geldspenden, was sich zumindest indirekt später auch zugunsten der Wahl seines Sohnes Otto zum König von Griechenland auswirkte. Auch die Schreibweise des Landesnamens Bayern mit „y“ geht auf eine Anordnung Königs Ludwigs I. vom 20. Oktober 1825 zurück, mit der die ursprüngliche Schreibweise „Baiern“ abgelöst wurde. Der Ersatz von „i“ durch das „griechische ypsilon“ war der noch heute signifikante Ausdruck für des Königs Philhellenismus. Als mächtigster politischer Widersacher dieser und anderer Unabhängigkeitsbewegungen galt der österreichische Staatskanzler, Fürst von Metternich. Die Philhellenen wiederum bekämpften erbittert die Thesen über die Griechen als gräzisierte Slawen des Historikers Jakob Philipp Fallmerayer, der wiederum in den Philhellenen weltfremde romantische Schwärmer sah. Phänomene Phänomene des Philhellenismus waren die Gräzisierung von Nachnamen, die Wahl griechischer Vornamen aber auch von Ortsnamen und Namen von Gesellschaften. Beispielsweise wurde nach dem griechischen Bürgerkrieg die amerikanische Stadt Woodruff’s Grove in Ypsilanti (Michigan) umbenannt, nach Dimitrios Ypsilantis. Philhellenische Gesellschaften Philiki Etaireia Philomusen Bekannte Philhellenen Franz von Baader, Vorsitzender der Philomusen in München Lord Byron Adelbert von Chamisso Richard Church Edward Codrington Paul Delvaux Louis Dupré Elisabeth von Österreich-Ungarn (Achilleion) Jean Gabriel Eynard Charles Nicolas Fabvier Adam Friedel, dänischer Abenteurer und Porträtzeichner Louise Glück Louis André Gosse, Schweizer Arzt aus Genf (18. Juni 1791 – 24. Oktober 1873), Ehrenbürger von Athen und Kalavryta Johann Wolfgang von Goethe Edith Hall Frank Abney Hastings, britischer Kapitän Karl Wilhelm von Heideck Adolf Hitler Friedrich Hölderlin Samuel Gridley Howe Victor Hugo Wilhelm von Humboldt Thomas Jefferson Joachim Latacz Ernst Michael Mangel Johann Jakob Meyer, Herausgeber der ersten griechischen Zeitung Wilhelm Müller, Dichter Alfred de Musset Dagmar Nick Karl von Normann-Ehrenfels, württembergischer Generalmajor Carl Orff François Pouqueville Alexander Puschkin August Ludwig Reyscher Friedrich Schiller Albert Schott Marie Espérance von Schwartz, Schriftstellerin Percy Bysshe Shelley Margarete Sorg-Rose Richard Strauss Friedrich Wilhelm von Thiersch Christa Wolf (Medea: Stimmen, Kassandra) Daniel Jeanne Wyttenbach Ludwig I. Literatur Historische Darstellungen Denys Barau: La cause des Grecs, une histoire du mouvement philhellène (1821–1829). Honoré Champion, Paris 2009. Douglas Dakin: The Greek Struggle for Independence, 1821–1833. London 1973. Johann Daniel Elster: Das Bataillon der Philhellenen : Dessen Errichtung, Feldzug und Untergang. Diebold 1828. Stella Ghervas: Le philhellénisme d’inspiration conservatrice en Europe et en Russie, in: Peuples, Etats et nations dans le Sud-Est de l’Europe. Ed. Anima, Bucarest 2004. Stella Ghervas: Le philhellénisme russe : union d’amour ou d’intérêt?, in: Regards sur le philhellénisme. Genève, Mission permanente de la Grèce auprès de l’ONU 2008. Stella Ghervas: Réinventer la tradition. Alexandre Stourdza et l'Europe de la Sainte-Alliance. Honoré Champion, Paris 2008, ISBN 978-2-7453-1669-1. Evangelos Konstantinou Hrsg.: Die europäische philhellenische Presse bis zur 1.Hälfte des 19. Jahrhunderts. Lang, Frankfurt am Main etc. 1994, ISBN 3-631-46436-3. Evangelos Konstantinou: Griechenlandbegeisterung und Philhellenismus, in: Europäische Geschichte Online, hrsg. vom Institut für Europäische Geschichte (Mainz), 2012, Zugriff am 17. Dezember 2012. Harald Lönnecker: „In Hellas geht die Sonne der Freiheit auf!“ – Studentische Griechenland-Begeisterung seit 1820. In: Anne-Rose Meyer (Hrsg.): Vormärz und Philhellenismus. Bielefeld 2013, S. 39–72. Konstadinos Maras: Philhellenismus. Eine Frühform europäischer Integration, Würzburg 2012. ISBN 978-3-8260-4801-2. Suzanne L. Marchand: Down from Olympus. Archaeology and Philhellenism in Germany, 1750–1970. Princeton University Press 2003, ISBN 0-691-11478-1. Sandrine Maufroy: Le philhellénisme franco-allemand (1815–1848). Berlin, Paris 2011 (= thèse de doctorat Paris VIII 2008). Anne-Rose Meyer (Hg.): Vormärz und Philhellenismus (= Forum Vormärz Forschung, Jahrbuch 2012). Aisthesis: Bielefeld 2013, ISBN 978-3-89528-946-0. Melina Philippou: Der Philhellenismus in Deutschland. Philhellenische Bekundungen der Deutschen am Anfang des 19. Jahrhunderts bis zur Gründung des griechischen Staates. Magisterarbeit Freie Universität Berlin, Grin 2007, ISBN 3-638-93345-8, Auszüge online. William St. Clair: That Greece Might Still be Free. The Philhellenes in the War of Independence. London 1972. Christopher Montague Woodhouse: The Philhellenes. Fairleigh Dickinson University Press 1971, GoogleBooks. Philhellenismus in der Literatur Ellen Burditt McKey: Rewriting Arcadia. An analysis of German philhellenic literature. Univ. Diss., New Brunswick/NJ 1994. Thomas Elsmann: »Wilhelm Christian Müller als Propagandist nationaler Freiheit und Unabhängigkeit. Die Gesänge der Hellenen und Philhellenen 1820 - 1827«, in: Wilhelm Christian Müller. Beiträge zur Musik- und Kulturgeschichte Bremens um 1800, hrsg. v. Christian Kämpf, Bremen 2016, S. 168–181, ISBN 978-3-944552-88-0. Alexander Grammatikos: British Romantic Literature and the Emerging Modern Greek Nation. Palgrave Macmillan, Cham, Schweiz 2018. Constanze Güthenke: Placing Modern Greece. The Dynamics of Romantic Hellenism, 1770–1850. Oxford University Press, Oxford 2008. Friedgar Löbker: Antike Topoi in der deutschen Philhellenenliteratur. Untersuchungen zur Antikerezeption in der Zeit des griechischen Unabhängigkeitskrieges (1821–1829). Oldenbourg Verlag, München 2000 (= Diss. Münster 1998), Auszüge online. Lampros Mygdalis: Die Rezeption der Dichtung Friedrich Hölderlins in Griechenland. In: Suevica. Beiträge zur schwäbischen Literatur- und Geistesgeschichte 7 (1993). Stuttgart 1994 [1995], S. 115–132, ISBN 3-88099-311-4. Lampros Mygdalis: Die unbekannte Rede eines neunzehnjährigen Tübinger Studenten für die Griechen aus dem Jahre 1821. Zum zweihundertsten Geburtstag August Ludwig Reyschers, in: Suevica. Beiträge zur schwäbischen Literatur- und Geistesgeschichte 9 (2001/2002). Stuttgart 2004 [2005], S. 417–445. ISBN 3-88099-428-5. Lampros Mygdalis: Ο γερμανόφωνος φιλελληνισμός μέσα από την ποίηση = Der deutschsprachige Philhellenismus durch die Poesie. Verlag Kyromanos, Thessaloniki 2004: Bd. 1: Schwäbische Dichter, 252 Seiten. – (Enthalten sind 33 Gedichte von 11 schwäbischen Dichtern.) Bd. 2: Die Helden des Befreiungskampfes der Griechen (1821–1827). – 288 Seiten. – (Enthalten sind 45 Gedichte von 16 bekannten und 4 anonymen Dichtern.) Bd. 3: Ποιήματα για τις μάχες των ελλήνων στον αγώνα για την ελευθερία τους 1770, 1821-1827 = Gedichte über die Schlachten der Griechen bei ihrem Freiheitskampf (1770, 1821–1827). – 340 Seiten. – (Enthalten sind 76 Gedichte von 26 bekannten und 3 anonymen Dichtern.) Alfred Noe (Hrsg.): Der Philhellenismus in der westeuropäischen Literatur (1780–1830), Amsterdam-Atlanta 1994, Auszüge online. Weblinks Die deutsch-griechischen wissenschaftlichen und kulturellen Beziehungen in Geschichte und Gegenwart. Europa-Zentrum Würzburg, Griechisch-Deutsche Initiative, Philhellenismus Die deutschen Freiwilligen im griechischen Freiheitskampf von 1821 (Förderkreis des Otto-König-von-Griechenland-Museums der Gemeinde Ottobrunn) Frühe Auswirkungen des Philhellenismus Historische Reiseberichte zeigen Frühformen des Philhellenismus Das Erbe der Philhellenen: Artikel in der Süddeutschen Zeitung über die Erinnerung an die (deutsche) Unterstützung des griechischen Freiheitskampfes 1821 Einzelnachweise Geschichte (19. Jahrhundert) Griechische Geschichte (Neuzeit) Deutsch-griechische Beziehungen
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Petar Šegedin (* 8. Juli 1909 in Žrnovo auf der Insel Korčula, Kroatien; † 1. September 1998 in Zagreb) war ein kroatischer Schriftsteller. Leben Šegedin war von Beruf Lehrer. Er besuchte zunächst die Lehrerbildungsanstalt in Dubrovnik und studierte danach in Zagreb an der pädagogischen Hochschule und an der philosophischen Fakultät. Als Lehrer war er in den Jahren 1928 bis 1931 in Kula Norinska und Račišće, 1933 bis 1937 in Korčula und anschließend in Zagreb tätig. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Šegedin 1946 bis 1947 Geschäftsführer der Matica hrvatska, Vorsitzender des Verbandes kroatischer Schriftsteller und 1956 bis 1960 Ratgeber für kulturelle Fragen an der jugoslawischen Botschaft in Paris. Seither lebte er in Zagreb als freier Schriftsteller und seit dem Jahr 1964 als ordentliches Mitglied der Akademie. Nach der Niederschlagung des Kroatischen Frühlings fiel er wegen seiner kroatisch-nationalistischen Gesinnung beim jugoslawischen kommunistischen Regime in Ungnade. Er war einer der Mitbegründer der Kroatischen Demokratischen Gemeinschaft (HDZ). Werke Šegedin veröffentlichte zunächst Ende der 1930er Jahre in der Zeitschrift Pečat des Schriftstellers Miroslav Krleža und wurde so bekannt. Er verfasste Romane, Erzählungen und Essays und wurde nach Krieg zu einem der wichtigsten jugoslawischen Autoren. In ausgesprochen psychologisierender Schreibweise lotet er meist menschliche Ängste und Erfahrungen seiner eigenen Kindheit in Dalmatien aus. Djeca božja, Roman 1946 (dt. Kinder Gottes, 1962) Osamljenici, Roman 1947 Na putu, 1953 Mrtvo more, 1953 Eseji, 1955 Essay o obliku i sadržaju, 1955 Čovjek u riječi, 1956 Susreti, 1962 Na istom putu, Novelle 1963 Orfej u maloj bašti, 1969 Izvještaj iz pokrajine, 1969 Riječ o riječi, 1969 Svi smo odgovorni? 1971 Izabrana djela I-II, 1977 Getsemanski vrtovi, 1981 Tišina, 1982 Vjetar, 1986 Licem u lice, 1987 Pričanje, 1991 Frankfurtski dnevnik, 1993 Svijetle noći, 1993 Weblinks Autor Literatur (Kroatisch) Literatur (20. Jahrhundert) Roman, Epik Kroate Jugoslawe Geboren 1909 Gestorben 1998 Mann
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Die Ganterie Fabre auch Maison Fabre ist eine französische Handschuhfabrik, die seit 1924 in Millau im Département Aveyron im Süden Frankreichs existiert. Geschichte Der Gründer Étienne Fabre erlernte im Alter von 16 Jahren das Handwerk des Handschuhmachers. Da zu Anfang des 20. Jahrhunderts die Aussichten in seinem Beruf schlecht waren, ging er nach Algerien, um dort seinen Militärdienst abzuleisten. Er stieg dort bis zum Unterfeldwebel in der berittenen Polizeitruppe auf. Im Alter von 33 Jahren nahm Fabre seinen Beruf wieder auf und gründete in der damals mit 62 Betrieben wichtigsten Stadt des Handschuhhandwerks 1924 sein eigenes Unternehmen. Seine Zwillingssöhne übernahmen nach dem Tod Fabres 1941 den Familienbetrieb, der jedoch erst ab 1947 wieder florierte. Fabre und seine Ehefrau Rose machten die Produkte durch Handlungsreisen in aller Welt bekannt. Rose arbeitete mit verschiedenen Modehäusern in Paris zusammen und war so erfolgreich, dass bis zu 350 Personen im Familienbetrieb der Fabres fest angestellt waren. Seit den 1970er Jahren konnte sich das Maison Fabre unter der Leitung der Enkel des Gründers durch die Erweiterung des Produktspektrums und eine Erneuerung der Produktionsstätten gegen die Krise des Handwerks stemmen. Zu den Entwerfern der verschiedenen Produkte zählen unter anderen die Stylisten Zina de Plagny, Lutz und die in Paris arbeitende Österreicherin Michaela Bürger sowie Chantal Tomass. Maison Fabre fertigt einmal nach Maß, gibt jedoch einen Teil der Fertigung an andere Firmen im Rahmen von Outsourcing weiter. Maison Fabre arbeitet eng mit einigen der großen Kaufhäuser Frankreichs zusammen und kann auf einen steigenden Export zählen. Heute sind bei Maison Fabre noch 90 Personen fest angestellt. Standort Millau Im Zentrum Millaus befinden sich seit 2005 in einem Neubau sowohl die Fertigung, ein Ausstellungsraum und die Büros der Ganterie Fabre. Die Fertigung kann jeweils an Freitagen das ganze Jahr über besichtigt werden. Von diesem Angebot haben in der Vergangenheit bis zu 20.000 Besucher pro Jahr profitiert. Ausstellungsraum in Paris Im Ausstellungsraum der Ganterie Fabre im Pariser Palais Royal werden die jeweils neuesten Kreationen der Firma ausgestellt. Dort sind je nach Jahreszeit unter anderem Produkte aus hochglänzendem Leder, aus Fischleder, aus Lammleder oder aus Nerz, sowie Taschen aus bedrucktem oder gepresstem Leder zu sehen. Weblinks www.maisonfabre.com (fr.) Unternehmen (Okzitanien) Millau Produzierendes Unternehmen (Textilbekleidung) Gegründet 1924 Produzierendes Unternehmen (Leder) Produzierendes Unternehmen (Frankreich) Handschuh Organisation (Département Aveyron)
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Ghaleb ist der Familienname folgender Personen: Habibullah Ghaleb (* 1939), afghanischer Politiker Ibrahim Ghaleb (* 1990), saudi-arabischer Fußballspieler
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Eine Jüdische Gemeinde in Sennfeld, einem Stadtteil der Stadt Adelsheim im Neckar-Odenwald-Kreis (Baden-Württemberg), entstand nachweislich im 18. Jahrhundert. Geschichte Juden hatten sich vermutlich in Sennfeld und Umgebung bereits im 14. Jahrhundert niedergelassen, nachdem 1338 Kaiser Ludwig der Bayer den Brüdern Poppo und Beringer von Adelsheim erlaubte, jüdische Familien aufzunehmen. 1718 werden sieben Juden als Untertanen der Herren von Berlichingen in Sennfeld genannt. Die Sennfelder Juden lebten lange Zeit fast ausschließlich vom Vieh-, Pferde- und Getreidehandel. Die jüdische Gemeinde in Sennfeld besaß seit dem 18. Jahrhundert eine Synagoge. In der 1835/36 erbauten Synagoge befand sich ein rituelles Bad (Mikwe), ein Unterrichtsraum der jüdischen Schule und eine Lehrerwohnung. Seit 1827 gehörte die Gemeinde zum Bezirksrabbinat Merchingen. Die Sennfelder Juden hatten ihr Begräbnis zunächst auf dem Bödigheimer Verbandsfriedhof, bevor 1884 auf einer Waldlichtung außerhalb Sennfelds der Sennfelder Judenfriedhof eingerichtet wurde, auf dem auch Juden aus Korb bestattet wurden. Nach der 1903 erfolgten Auflösung der jüdischen Gemeinde in Korb gehörten auch die dort lebenden jüdischen Einwohner zur jüdischen Gemeinde in Sennfeld. Das Kriegerdenkmal auf dem jüdischen Friedhof führt sieben im Ersten Weltkrieg Gefallene der jüdischen Gemeinde Sennfeld auf. Es gab mehrere jüdische Vereine: Der Armenverein, der für die Wohlfahrtspflege zuständig war, eine Ortsgruppe des Centralvereins und einen Friedhofsverein. An ehemaligen, bis nach 1933 bestehenden Handels- und Gewerbebetrieben im Besitz jüdischer Familien sind bekannt: Metzgerei Ferdinand Falk (Hauptstraße 45, abgebrochen; ehem. Schlachthaus wird als Lager genutzt), Metzgerei Schmai Falk (Schlossstraße 6), Schuhmacher Isaak Hamburg (Hauptstraße 43), Bäckerei und Mazzenversand Leopold Kaufmann (bis 1924, Hauptstraße 44), Pferdehandlung Maier Levi (Hauptstraße 26), Getreide- und Viehhandlung mit Landwirtschaft Siegfried Levi (Hauptstraße 38), Viehhandlung und Landwirtschaft Adolf Neuberger (Hauptstraße 55), Viehhandlung und Landwirtschaft Isaak Neuberger (Hauptstraße 60), Metzgerei Sally Neumann (Bahnhofstraße 2), Getreide-Großhandlung Karl Reiß (Hauptstraße 61), Viehhandlung mit Landwirtschaft Salomon Neuberger (Kirchgasse 2), Viehhandlung mit Landwirtschaft Isaak Thalheimer (Hauptstraße 37). (aus: alemannia judaica) Gemeindeentwicklung Zeit des Nationalsozialismus Hachschara Von 1936 bis 1939 bestand eine Hachschara in Sennfeld, d. h. ein landwirtschaftliches Gut für die Vorbereitung von Jungen und Mädchen zur Auswanderung nach Palästina. Auf diesem Lehrgut wurde Jugendlichen aus ganz Deutschland praktische und theoretische Kenntnisse in der Landwirtschaft vermittelt. Auch erhielten sie Unterricht in Hebräisch, Soziologie, jüdischer Geschichte und in anderen Fächern. Verfolgung Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Inneneinrichtung der Synagoge zerstört und das landwirtschaftliche Lehrgut sowie jüdische Wohnungen durch SA-Männer verwüstet. Die jüdischen Einwohner wurden misshandelt. Bis 1940 wanderten 29 jüdische Bürger von Sennfeld in die USA, nach Palästina und in andere Länder aus. Am 22. Oktober 1940 wurden im Rahmen der sogenannten Wagner-Bürckel-Aktion die letzten 21 jüdischen Einwohner von Sennfeld in das Lager Gurs deportiert. Das Gedenkbuch des Bundesarchivs verzeichnet 23 in Sennfeld geborene jüdische Bürger, die dem Völkermord des nationalsozialistischen Regimes zum Opfer fielen. Gedenken Am 9. November 1991 wurde eine Gedenktafel an der profanierten Synagoge mit folgendem Text angebracht: Dieses historische Gebäude war von 1836 bis 1938 die Synagoge der jüdischen Gemeinde in Sennfeld, die seit dem 17. Jahrhundert hier bestand. Unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurde die Inneneinrichtung 1938 völlig zerstört. 1940 wurden die letzten 21 jüdischen Bürger nach Gurs deportiert. Ihnen zum Gedächtnis - uns zur bleibenden Mahnung, dem Unrecht zu wehren und die Würde des Menschen zu achten. Literatur Rüdiger Scholz: Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde in Sennfeld. In: Unser Land. Heidelberg 1994, S. 45–49. Klaus-Dieter Alicke: Lexikon der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum. Band 3: Ochtrup – Zwittau. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2008, ISBN 978-3-579-08079-6 (Online-Version). Joachim Hahn, Jürgen Krüger: Synagogen in Baden-Württemberg. Band 2: Joachim Hahn: Orte und Einrichtungen. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8062-1843-5, (Gedenkbuch der Synagogen in Deutschland. Band 4), S. 7–9. Weblinks Jüdische Gemeinde Sennfeld bei Alemannia Judaica Einzelnachweise Sennfeld Gemeinde Sennfeld Aufgelöst 1903
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Melvin „Mel“ Wanzo, auch Melvin Wahid Muhammad, (* 22. November 1930 in Cleveland, Ohio; † 9. September 2005 in Detroit, Michigan) war ein US-amerikanischer Jazzposaunist, der von 1969 bis 1980 im Count Basie Orchestra und danach in der Basie-Ghost Band spielte. Mel Wanzo studierte an der Youngstown University in Youngstown (Ohio) bis zum Bachelor-Abschluss 1952. Danach spielte er in der US Army in einer Big Band unter Cannonball Adderley und begleitete Rhythm-and-Blues-Sänger wie Ruth Brown und Big Joe Turner, bevor er am Cleveland Institute of Music erneut Musik studierte. In den 1960er-Jahren spielte er in den Big Bands von Woody Herman und von 1966 bis 1968 in der von Ray McKinley geleiteten Glenn Miller Band. Ab 1969 gehörte er zum Orchester von Count Basie, wo er bis 1980 blieb. Anfang der 1980er-Jahre spielte er in der Big Band Juggernaut von Frank Capp und Nat Pierce und war dann bis in die 1990er-Jahre Mitglied in der Count-Basie-Ghostband unter Thad Jones, Frank Foster und Grover Mitchell. Als Solist ist er zum Beispiel auf The Left-hand Corner in Count Basie Live in Japan (Pablo 1978) zu hören. Literatur Daniel Zager: Wanzo, Mel, in: Barry Kernfeld (Hrsg.): New Grove Dictionary of Jazz, Macmillan 1994 Weblinks Jazz-Posaunist Musiker (Vereinigte Staaten) US-Amerikaner Geboren 1930 Gestorben 2005 Mann
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Ralf Littke (* 20. August 1957 in Essen) ist ein deutscher Geologe, der sich mit der Geologie und der Geochemie von Kohle und Erdöl befasst. Leben Littke studierte ab 1976 Geologie an der Ruhr-Universität Bochum, mit dem Diplom 1981 und der Promotion 1985. Danach war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut für Erdöl und Organische Geochemie am Forschungszentrum Jülich, ab 1993 als stellvertretender Direktor. 1993 habilitierte er sich in Bochum und ist seit 1997 ordentlicher Professor an der RWTH Aachen. Von 2010 bis 2012 war er zugleich Senator der Hochschule. Littke befasst sich mit den Mechanismen der Bildung und Speicherung von Kohlenwasserstoffen (Erdöl, Erdgas, Kohle) in Gesteinen. Er ist Herausgeber des International Journal of Coal Geology und Mitherausgeber des Journal of Petroleum Geology. Littke ist unter anderem Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Acatech. Von 2011 bis 2013 stand er dem Rat des Deutschen Geoforschungszentrums vor und 2011 bis 2014 war er Vorsitzender der Geologischen Vereinigung. 2023 erhielt Littke die Gustav-Steinmann-Medaille. Weblinks Homepage Porträt auf der Seite der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaft und der Künste Geologe (20. Jahrhundert) Geologe (21. Jahrhundert) Hochschullehrer (RWTH Aachen) Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften Deutscher Geboren 1957 Mann
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Otto Däublin (* 7. August 1900 in Hohensachsen; † 11. Dezember 1975) war ein evangelischer Pfarrer in Rohrbach und Heidelberg. In der NS-Zeit half er einer Familie, die unter der NS-Rassenpolitik litt, und stand wegen kritischer Äußerungen hinsichtlich der staatsparteilichen Kirchenpolitik vor Gericht. Durch Däublins Bekenntnis zum Nationalsozialismus im Gestapo-Verhör und fehlende Beweise gegen den Beschuldigten wurde das Verfahren schließlich eingestellt. Leben Otto Däublin wuchs in einer Pfarrersfamilie aus Hohensachsen auf und schlug denselben Werdegang ein. Er studierte in Heidelberg, Erlangen und Leipzig Theologie und bestand 1925 seine erste theologische Prüfung. 1926 trat er seine erste Stelle als Vikar der Pfarrei Heiligkreuz-Oberflockenbach an, wurde 1931 zum Pfarrer ernannt und bekleidete dieses Amt bis 1938. Ab 1940 arbeitete er als Standortpfarrer in Heidelberg und war ab 1941 nebenbei mit der Militärseelsorge für die Garnison in Heidelberg beauftragt. Konflikt mit dem Nationalsozialismus Däublin stand dem NS-Regime kritisch gegenüber, woraufhin er in dessen Visier geriet. So wurden seine Predigten überwacht und er wurde neunmal wegen seiner Aussagen von der Gestapo vorgeladen und verhört. Sein Name stand auf einer Liste des Ortsgruppenleiters der NSDAP Arnulf Link, die Personen verzeichnete, die in Krisensituationen des NS-Systems verhaftet werden sollten. Trotz dieser Umstände wurde Däublin 1940 vom Oberkirchenrat zum Heidelberger Standortpfarrer vorgeschlagen und 1941 vom evangelischen Militärbischof der Wehrmacht mit der nebenamtlichen Militärseelsorge für die Garnison in Heidelberg beauftragt. Im Februar 1941 stellte Däublin den zwangspensionierten Gymnasiallehrer Erich Kaufmann-Bühler als Sekretär ein, dessen Familie unter der Diskriminierung durch die NS-Rassenpolitik litt. Nachdem Kaufmann-Bühler 1934 aufgrund seiner nichtarischen Abstammung entlassen worden war, arbeitete er ab 1936 als wissenschaftliche Hilfskraft beim Oberkirchenrat Karlsruhe, doch auch diese Anstellung wurde 1939 aus denselben Gründen beendet. Indem Otto Däublin Erich Kaufmann-Bühler bei sich arbeiten ließ und ihm die Aufwandsentschädigung der Wehrmacht überließ, konnte er die materielle Not der Familie lindern. 1944 untersagte jedoch die Finanzabteilung des Oberkirchenrats Karlsruhe dessen Beschäftigung und verlangte die Beendigung der Zahlungen. Otto Däublin leistete daraufhin Widerstand. In einem Schreiben argumentierte er, die geistliche Christenpflicht gebiete ihm, Menschen in Not zu helfen. Dieses Schreiben war hinreichend überzeugend und trug dazu bei, dass die Familie Kaufmann-Bühler die NS-Zeit überlebte. Verfahren gegen Otto Däublin Im Jahr 1939 wurde gegen Otto Däublin ein Verfahren eingeleitet. Als Tatbestand wurde dabei ein Verstoß gegen das Heimtückegesetz angeführt. Vorangegangen war diesem Verfahren ein Beitrag in der Aprilausgabe 1939 des evangelischen Gemeindeboten für Heidelberg-Rohrbach bezüglich einer bald darauf stattfindenden Volkszählung. Däublin bat darin seine Gemeindemitglieder, sich bei der Volkszählung zur evangelisch-protestantischen Kirche zu bekennen, anstatt auf die Frage nach der Konfessionszugehörigkeit mit der Alternativangabe „gottgläubig“ auszuweichen. Er argumentierte mit der Begründung, dass der „Jude und der Mohammedaner“ gottgläubig seien, und erhoffte sich dadurch einen Zuwachs in der Statistik. In Kreisen der Heidelberger NSDAP nahm man diese Bemerkung als gezielte politische Boshaftigkeit gegen die Kirchenpolitik der Staatspartei auf. Immerhin verglich Däublin die unter „gottgläubig“ zusammengefassten Bürger, meist aus der Kirche Ausgetretene, mit den Juden und Muslimen. In seiner Anhörung, die knapp drei Monate nach Verfahrensbeginn stattfand, musste Däublin Stellung zu seiner Aussage beziehen und ausführliche Angaben zu seiner Person machen. Der evangelische Pfarrer bekannte sich in seinem Verhör zum Nationalsozialismus und gab an, dass seine Formulierung im Gemeindeboten „nicht als Vergleich der Gottgläubigen mit den Juden gemeint“ war, sondern lediglich „die Gemeindemitglieder zum Nachdenken veranlassen“ sollte. Letztendlich wurde das Verfahren am 10. Juni 1940 eingestellt, obwohl man sich nicht vollends mit Däublins Erklärung zufriedengab. Offen bleibt im Nachhinein, wie aufrichtig sich Otto Däublin äußerte und ob er vor dem Gericht seine wirkliche Überzeugung aussprach. Weblinks Otto Däublin in der Landesbibliographie Baden-Württemberg online Literatur Frank Engehausen: Tatort Heidelberg. Alltagsgeschichten von Repression und Verfolgung 1933–1945. Campus Verlag, Frankfurt/New York 2022, ISBN 978-3-593-51522-9. Reinhard Riese: Von der Christenpflicht eines Pfarrers. Otto Däublin. In: Norbert Giovannini (Hrsg.): Stille Helfer. Eine Spurensuche in Heidelberg 1933-1945. Kurpfälzischer Verlag, Heidelberg 2019, ISBN 978-3-924566-71-5. Einzelnachweise Evangelischer Geistlicher (20. Jahrhundert) Person (Evangelische Landeskirche in Baden) Geboren 1900 Gestorben 1975 Mann
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Neale Donald Walsch (* 10. September 1943 in Milwaukee) ist ein US-amerikanischer Autor spiritueller Bücher. In ihnen vermittelt Walsch ein universalistisch und pantheistisch geprägtes Welt- und Gottesbild. Bekannt wurde er mit seiner Bestseller-Trilogie Gespräche mit Gott. Leben Walsch wuchs in einer katholischen Familie auf. Er studierte die Bibel, aber auch den Rigveda. Er war in verschiedenen Funktionen im Bereich Medien und Marketing tätig. Walsch arbeitete als Journalist und Verleger, war Programmdirektor eines Rundfunksenders, Pressesprecher und gründete eine erfolgreiche Werbe- und Marketingfirma. Anfang der 1990er Jahre geriet Walschs Leben aus der Bahn. Ein Feuer zerstörte seinen gesamten Besitz, seine Ehe zerbrach, und er erlitt schwere Verletzungen bei einem Autounfall. In der Folge verlor er seine Arbeit, wurde obdachlos und sah sich dazu gezwungen, in einem Zelt außerhalb der Kleinstadt Ashland zu übernachten. Er sammelte Aluminiumdosen, um sie dann in einer Recyclingstation gegen Geld einzutauschen. Walsch habe daraufhin einen „wütenden Brief“ an Gott verfasst, der ihm darauf „geantwortet“ habe. So will Walsch über automatisches Schreiben seine Trilogie Gespräche mit Gott und weitere Titel wie Neue Offenbarungen direkt von Gott empfangen haben. Walsch ist Autor von 20 Büchern über Spiritualität und deren Anwendung im täglichen Leben, mit denen er ein breites Leserpublikum, insbesondere in der Esoterik-Szene bedient. Kernthema seiner Publikationen ist die Grundlegung einer neuen Spiritualität, um zu verhindern, dass das „Experiment Mensch“ vorschnell sein Ende nehme. 2003 rief er für dieses Ziel eine Bewegung mit dem Namen Humanity’s Team ins Leben. Weltweit bildeten sich verschiedene weitere Studiengruppen. Im Humanity’s Team Deutschland organisierten sich im Jahr 2004 rund 400 Anhänger, um Walschs Ideen zu verbreiten. Werke Bücher (Auswahl) Gespräche mit Gott. 3 Bände. Goldmann, München 1997–1999; Neuausgabe in einem Band 2009, ISBN 978-3-442-33851-1 Ich bin das Licht!: Die kleine Seele spricht mit Gott. Eine Parabel für Kinder Sternenprinz, 1999, ISBN 978-3-929475-89-0 Freundschaft mit Gott. Ein ungewöhnlicher Dialog. Goldmann, München 2000; ebd. 2003, ISBN 3-442-21674-5 Gemeinschaft mit Gott. Goldmann, München 2002; ebd. 2007, ISBN 978-3-442-21809-7 Fragen und Antworten zu „Gespräche mit Gott“. Goldmann, München 2002, ISBN 3-442-21611-7 Bring Licht in die Welt Goldmann Verlag. Mai 2002, ISBN 978-3-442-16451-6 Erschaffe dich neu Goldmann Verlag, Mai 2003, ISBN 978-3-442-16443-1 Gott erfahren. Berichte von Begegnungen. Goldmann, München 2003, ISBN 3-442-21626-5 Neue Offenbarungen. Ein Gespräch mit Gott. Goldmann, München 2003; ebd. 2007, ISBN 978-3-442-21817-2 Gott heute. Gespräche mit Gott über die Spiritualität der Zukunft. Goldmann, München 2004, ISBN 3-442-33704-6 Die kleine Seele und die Erde. Eine Parabel für Kinder Hans Nietsch, November 2005, ISBN 978-3-934647-92-3 Was Gott will. Goldmann, München 2006, ISBN 3-442-21750-4 Zuhause in Gott. Über das Leben nach dem Tode. Goldmann, München 2006; ebd. 2009, ISBN 978-3-442-21874-5 Glücklicher als Gott. Verwandle dein Leben in eine außergewöhnliche Erfahrung. Kamphausen, Bielefeld 2008, ISBN 978-3-89901-164-7 Wenn alles sich verändert, verändere alles. Inneren Frieden finden in schwierigen Zeiten. Goldmann, München 2010, ISBN 978-3-442-33874-0 Mein Buch des Lebens Arkana, August 2011, ISBN 978-3-442-34105-4 Die Zukunft in unserer Hand: Das Leben von Barbara Marx Hubbard, Mai 2012, ISBN 978-3-442-21993-3 Der Sturm vor der Ruhe. Gespräche mit der Menschheit. Allegria, 2012, ISBN 978-3-7934-2234-1 Was wirklich wichtig ist. Allegria, April 2013, ISBN 978-3-7934-2236-5 Die Essenz: Die 25 Botschaften aus den "Gesprächen mit Gott" Arkana, Oktober 2014, ISBN 978-3-442-34161-0 Filme 2003 spielte Walsch die Hauptrolle im Spielfilm Indigo zum Thema Indigo-Kinder: Indigo – Kinder unserer Zeit, ISBN 978-3-89901-097-8 (DVD) 2006 wurde das Leben von Walsch mit Henry Czerny in der Hauptrolle verfilmt. Regie führte Stephen Simon. Deutschlandpremiere war am 11. Oktober 2007: Gespräche mit Gott – Der Film, ISBN 978-3-940551-06-1 (Premium Edition), ISBN 978-3-940551-04-7 (Standardausgabe) Ein Bildband über die Dreharbeiten zum Film erschien 2007: Gespräche mit Gott – Das Buch zum Film. Kamphausen, Bielefeld 2007, ISBN 978-3-89901-115-9 2012 Gottes modernster Botschafter. Neale Donald Walsch im Dialog über die Entstehung der weltberühmten "Gespräche mit Gott": ISBN 978-3-89901-382-5 Literatur Andreas Mauz: Gott als Protagonist von Offenbarungserzählungen. Neale Donald Walschs „Conversations with God“ (1996–1998) in poetologischer Perspektive. In: Ute Eisen, Ilse Müllner (Hrsg.): Gott als Figur. Narratologische Analysen biblischer Texte und ihrer Adaptionen. Herder, Freiburg 2016, ISBN 978-3-451-31580-0, S. 482–516. Weblinks Offizielle Website Neale Donald Walsch Deutschsprachige Website zu Gespräche mit Gott Offizielle Website zum Film Gespräche mit Gott Materialien zu den Büchern Das Forum zu den Büchern Humanity’s Team Deutschland Interview mit Neale Donald Walsch Live Events vor Ort & Live Stream Events mit Neale Donald Walsch Autor Literatur (Englisch) Literatur (21. Jahrhundert) Sachliteratur (Esoterik) Religiöse Literatur US-Amerikaner Geboren 1943 Mann
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Der Wendelsgraben ist ein linker, periodischer Zufluss des Aubachs im Landkreis Miltenberg im bayerischen Spessart. Geographie Verlauf Der Wendelsgraben entspringt im Waldgebiet der Wendelshöhe, östlich von Streit. Er verläuft in östliche Richtung, verlässt den Wald und unterquert die Staatsstraße 2442. Zwischen der Braunwarthsmühle und Eschau mündet der Wendelsgraben in den Aubach. Flusssystem Elsava Fließgewässer im Flusssystem Elsava Siehe auch Liste der Flüsse im Spessart Weblinks Einzelnachweise Gewässer im Landkreis Miltenberg Fluss im Spessart Geographie (Elsenfeld)
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Die Friedrichshafen FF 71 war ein deutsches Schwimmerflugzeug am Ende des Ersten Weltkriegs, das durch Umbau eines Militärflugzeugs in ein ziviles Passagierflugzeug entstand. Entwicklung Die FF 71 wurde aus dem militärischen Seeaufklärer FF 49c abgeleitet. Es entstand mindestens ein Prototyp, der im April 1919 erstmals flog. Die Fluggastkabine war anfangs offen und befand sich direkt hinter dem Motor. In dieser laut einem Typenkatalog von 1919 als FF 71a bezeichneten Ausführung konnten zwei sich gegenübersitzende Personen untergebracht werden; der Pilot und der Funker befanden sich in einer Kabine dahinter. Dieser Typ wurde für Rundflüge und auf kurzen Zubringerstrecken in die Ostseebäder genutzt, wobei das zweite Besatzungsmitglied auch öfter durch einen Fluggast ausgetauscht wurde. Der Flugzeugbau Sablatnig, bei dem die FF 49c während des Krieges in Lizenz gebaut wurde, begann im Juni/Juli 1919 den Umbau von fünf FF-49c-Rümpfen mit aufgesetzter Kabinenhaube für drei Passagiere und davor liegendem offenen Pilotensitz. Diese Variante wurde als FF 71b bezeichnet und auf längeren Routen eingesetzt. Eines dieser Flugzeuge erhielt eine weit nach vorn gezogene Kabinenabdeckung, die auch die davor liegende Pilotenkanzel mit einschloss (siehe Foto). In der Luftfahrzeugrolle sind insgesamt fünf FF 71 mit den Kennzeichen D–40, D–46 bis 48 und D–120 nachweisbar, die von der DVS, der Severa und dem Lloyd-Luftverkehr Sablatnig hauptsächlich im Ostseeraum genutzt wurden. Die bei der Aero-Sport GmbH Warnemünde fliegende D-47 musste am 11. April 1927 während eines Ausbildungsfluges aufgrund Motorversagens notwassern und ging dabei zu Bruch; Personenschäden gab es keine. Die letzte, ebenfalls in Warnemünde eingesetzte FF 71a der DVS (D–40) wurde erst 1931 außer Dienst gestellt. Aufbau Die FF 71 war wie ihr Ausgangsmuster FF 49 ein konventionell ausgeführter, dreistieliger verspannter Doppeldecker in Holzbauweise mit Stoffbespannung. Sowohl Ober- als auch Unterflügel waren mit Querrudern versehen. Das Schwimmwerk bestand aus hölzernen Schwimmern, die durch Streben mit dem Rumpf verbunden waren. Das Leitwerk war abgestrebt mit weit vorn angesetzter Seitenflosse und heruntergezogenem Seitenruder. Die FF 71 besaß gute Flugeigenschaften, war einfach zu handhaben und bei den Piloten beliebt. Vollbeladen besaß sie eine Seefähigkeit bis Windstärke 4. Technische Daten Literatur Hans-Jürgen Becker: Wasserflugzeuge – Flugboote, Amphibien, Schwimmerflugzeuge (= Die deutsche Luftfahrt. Band 21). Bernard & Graefe, Bonn 1994, ISBN 3-7637-6106-3. Siegfried Borzutzki: Flugzeugbau Friedrichshafen GmbH. 1. Auflage, Markus Burbach, Berlin–Königswinter 1993, ISBN 3-927513-60-1. Wolfgang Wagner: Der deutsche Luftverkehr. Die Pionierjahre 1919–1925. Bernard & Graefe, Koblenz 1987, ISBN 3-7637-5274-9. Weblinks Einzelnachweise Ziviler Flugzeugtyp Schwimmerflugzeug Einmotoriges Flugzeug mit Kolbenmotor Erstflug 1919
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Der Jahan Pahlavan Ghar (; Paschtu De Jahan Pahlavan Ghar; „Berg des Weltringers“, „Berg des Weltritters“) ist ein Berg in Sayid Karam in der afghanischen Provinz Paktia. Der Name dieses Berges geht auf Rostam, den mythischen Helden des iranischen Hochlands, zurück. Denn er wird in Afghanistan, Iran, Tadschikistan, Nordindien, seit 1947 Pakistan als Jahan Pahlavan bzw. Pahlavan e Jahan genannt. In den von Friedrich Rückert angefertigten Übersetzungen der Schāhnāme kommt das Wort Pehlewan (gemeint ist Pahlavan) allein in Sage XV – XIX mindestens 50 Mal und mehrere Male als Weltpehlewan, Pehlewan der Welt und Hohen Pehlewan vor: Literatur Friedrich Rückert: Firdosi’s Königsbuch (Schahname) / übers. von Friedrich Rückert. Aus d. Nachl. hrsg. von E. A. Bayer, Sage XV–XIX Berlin: Reimer, 1894 X, 590 S. (Details) Weblinks Jahan Pahlavan Ghar Einzelnachweise
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Die Schlacht bei Woyowoyanko (heutige Schreibung: Ouéyanko) vom 1. bis 12. April 1882 war eine militärische Konfrontation zwischen den Truppen Borgnis-Desbordes und einem Teil der Wassoulounké-Armee Samorys unter dem Kommando seines Bruders Keme-Bourema. Das erste Gefecht verlief siegreich für die Wassoulounké, in der zweiten Auseinandersetzung waren die Franzosen siegreich. Vorgeschichte Im Vorfeld der Schlacht unterwarfen die Truppen Keme-Bouremas bislang unabhängige Mandé-Kafus (Dorfgemeinden) in der Umgebung des französischen Stützpunktes Bamako, zum einen, um weitere Truppen zu rekrutieren, zum anderen, um die Hilfsversprechen der Franzosen gegenüber den Kafu auszutesten. Durch das Schaffen eines Brückenkopfes auf der linken Nigerseite, die sich im traditionellen Territorium der Toucouleur befand und unweit des französischen Forts in Bamako sollten die Möglichkeiten der Expansion Wassoulous ausgetestet werden. Primäres Ziel der Kampfhandlungen war die Vernichtung der französischen Garnison in Bamako. Die Schlacht Stärke der Truppen Die Truppen der Franzosen bestanden aus etwas mehr als 300 Soldaten, dazu gehörten Marineinfanteristen, Senegalschützen, ein Zug senegalesische Spahis und ein Artilleriezug. Die Wassoulounké verfügten über ungefähr 1.500 Kämpfer – 1.200 Infanteristen und 300 Kavalleristen. Aufstellung und Verlauf Die Wassoulounké verschanzten sich zwischen Durchbruch des Flusses Woyowoyanko durch die Mandingoberge und dessen Mündung in den Niger, da die Franzosen nur parallel zum Niger vorrücken konnten. Die Kavallerie Samoris versuchte die Franzosen zu einem Ausfall zu verleiten, auch indem sie die Umgebung Bamakos brandschatzten. Borgnis-Desbordes versuchte einen frontalen Ausfall auf die Befestigungen Kémé-Bouremas. Unter dem Feuer der Verteidiger, die die Flanken der Kolonne von den umliegenden Höhen beschossen, mussten die Franzosen sich zurückziehen, nur durch die Formierung eines „Karrees“ gelang es ihnen, ihre Verluste zu minimieren. In den folgenden Tagen störte die Kavallerie der Wassoulounké die französischen Verteidiger, indem sie versuchte sie zum Munitionsverbrauch zu veranlassen. Borgnis-Desbordes verwirklichte in der Zwischenzeit eine Umfassung und nach Eintreffen zusätzlicher Truppen mit einem Zug Artillerie nahm er Keme-Bouremas Truppen in die Zange. Am 12. April 1881 erzielte Borgnis-Desbordes den Durchbruch und eroberte das Lager Kémé-Bouremas. Die Wassoulounké flohen nach Bankumana. Ergebnis und Einordnung In diesem Zusammentreffen hatten beide Seiten bessere Kenntnis über den zukünftigen Gegner erlangt. Die Truppen Samoris konzentrierten sich auf Gebietsgewinne rechts des Niger, die Franzosen hatten freie Hand für ihre Aktionen in Richtung Norden gegen Amadu Tall. Dort gelingt Archinard 1890 die Einnahme Ségous und 1893 die Besetzung Djennés. Literatur Aly Gilbert Iffono: Lexique historique de la Guinée-Conakry, l'Harmattan, Paris, 1992. Yves Person: Samori. Une révolution dyula. Mémoires de l'Institut Fondamental d'Afrique Noire (IFAN) Dakar 1968, 1970, 1975 (drei Bände) Jacques Méniaud: Les pionniers du Soudan avant, avec et après Archinard, 1879–1894, Société des publications modernes, Paris, 1931. Einzelnachweise Militärgeschichte (Afrika) Geschichte (Mali) Französische Kolonialgeschichte (Afrika) Wettlauf um Afrika Konflikt 1882
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Der Zweemann, Untertitel Monatsblätter für Dichtung und Kunst, war eine spät-expressionistisch-dadaistische Zeitschrift, die von November 1919 bis August 1920 im Zweemann-Verlag von Robert Goldschmidt und Fritz Jacobsen erschien. Herausgeber waren Christof Spengemann, Friedrich Wilhelm Wagner und Hans Schiebelhuth. Mitarbeiter waren unter anderem Kurt Schwitters, Paul Steegemann, Curt Habicht, Salomo Friedländer (Künstlername „Mynona“) und Alfred Henschke (Künstlername „Klabund“). Die Zeitschrift erschien in acht Ausgaben, parallel zu fünfzehn Büchern aus dem Zweemann-Verlag. Eine Zweemann-Ausstellung mit zeitgenössischen hannoverschen Künstlern fand im Januar 1920 statt. 1932 wurde – erfolglos – der Versuch gestartet, die Zeitschrift wiederzubeleben. Ein Nachdruck erschien 1969 durch Kraus Reprint. Literatur Christine Klössel: Der Zweemann. Eine hannoversche Zeitschrift des Spätexpressionismus. In: Hannoversche Geschichtsblätter, Neue Folge 41 (1987), S. 111–137 Ines Katenhusen: Kunst und Politik. Hannovers Auseinandersetzung mit der Moderne in der Weimarer Republik, zugleich Dissertation unter dem Titel Das Verständnis für eine Zeit gewinnt man vielleicht am besten aus ihrer Kunst an der Universität Hannover, in der Reihe: Hannoversche Studien: Schriftenreihe des Stadtarchivs Hannover, Hannover: Hahn, 1998, ISBN 3-7752-4955-9, S. 589–625 Ines Katenhusen: Zweemann - Der Z. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 694. Weblinks Der Zweemann. Edited by F. W. Wagner, Christof Spengemann, and Hans Schiebelhuth. Hanover, 1919- 1920. 10 numbers., digitalisierte Ausgaben Nummer 3 bis 6 und 8 bis 10 der Iowa Digital Library der University of Iowa Einzelnachweise Kunstzeitschrift (Deutschland) Zeitschrift (Niedersachsen) Expressionismus Dadaismus Literaturzeitschrift (Deutschland) Literatur (20. Jahrhundert) Ersterscheinung 1919 Erscheinen eingestellt 1920
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Dieser Artikel behandelt die kubanische Fußballnationalmannschaft bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1938. Qualifikation Da alle anderen Mannschaften (Vereinigte Staaten, Kolumbien, Costa Rica, Mexiko, El Salvador und Niederländisch-Guyana) zurückzogen, war Kuba automatisch qualifiziert. Kubanisches Aufgebot Spiele der kubanischen Mannschaft Achtelfinale Wiederholungsspiel: Das 3:3 und das 2:1 von Kuba gegen Rumänien war wenig erwartet worden. Viertelfinale Schweden war der kubanischen Mannschaft deutlich überlegen. 1938 Kuba
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Maksim Manukjan (; * 10. Dezember 1987) ist ein armenischer Ringer. Er wurde 2017 Weltmeister im griechisch-römischen Stil in der Gewichtsklasse bis 80 kg Körpergewicht. Werdegang Maksim Manukjan, der in Gjumri lebt und in Jerewan studierte, begann 2000 mit dem Ringen. Er wird seitdem von Aleksander Hovanisjan trainiert. Er bevorzugt den griechisch-römischen Stil und ist seit 2013 Mitglied der armenischen Nationalmannschaft der Ringer. Da er zu diesem Zeitpunkt bereits 26 Jahre alt war, ist er ein typischer Spätstarter, der nach relativ mäßigen Erfolgen in den Anfangsjahren seiner Laufbahn doch noch ein sehr erfolgreicher Ringer wurde. Zu Beginn seiner internationalen Karriere 2013 startete Maksim Manukjan in der Gewichtsklasse bis 84 kg (ab 2014 bis 85 kg) Körpergewicht. Er gewann dabei im Juli 2013 bei der Universiade in Kasan hinter Alan Chugajew aus Russland aber noch vor Jawid Hamsatow aus Weißrussland und Schan Belenjuk aus der Ukraine die Silbermedaille. Er wurde dann im September 2013 auch bei der Weltmeisterschaft in Budapest eingesetzt und kam dort nach zwei Siegen und einer Niederlage gegen Damian Janikowski aus Polen auf den 8. Platz. In den folgenden Jahren war er mehrmals bei Welt- oder Europameisterschaften am Start. Das beste Ergebnis, das er dabei erzielte, war ein 5. Platz bei der Europameisterschaft 2015, die im Rahmen der Europa-Spiele in Baku ausgetragen wurden. Er kam dabei auch zu bemerkenswerten Siegen über Saman Ahmed Tahmasebi aus Aserbaidschan und Alexander Kazakevic aus Litauen, verlor aber gegen Schan Belenjuk und Metehan Başar aus der Türkei. Bei der Weltmeisterschaft 2015 in Las Vegas verlor Maksim Manukjan seinen ersten Kampf gegen Dawit Chakwetadse aus Russland, schied damit aus und erreichte nur den 23. Platz. Damit verpasste er auch die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro. Diese holte er aber beim Qualifikations-'Turnier im April 2016 in Ulaan-Baatar durch eine 2. Platz hinter Jawid Hamsatow nach. Bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro verlor er in der 1. Runde gegen Viktor Lőrincz aus Ungarn. Da dieser das Finale nicht erreichte, schied er aus und belegte den 16. Platz. Bei der Europameisterschaft 2017 in Novi Sad startete Maksim Manukjan noch in der Gewichtsklasse bis 85 kg. Er gewann dort zwei Kämpfe, verlor aber in der Trostrunde gegen Ramsin Azizsir aus Deutschland und erreichte den 7. Platz. Danach entschloss er sich bei der Weltmeisterschaft 2017 in Paris in die Gewichtsklasse bis 80 kg abzutrainieren. Ein Vorhaben, das voll gelang, denn er siegte dort über Youssef Ahmad Ghaderian aus dem Iran, Alexander Kessidis, Schweden, Pascal Eisele, Deutschland, Surabi Datunaschwili aus Georgien und Radzik Kuliew aus Weißrussland und wurde damit Weltmeister. Im April 2018 wurde Maksim Manukjan in Kaspijsk in der Gewichtsklasse bis 82 kg erstmals Europameister. Auf dem Weg zu diesem Erfolg besiegte er Bozo Starcevic aus Kroatien, Daniel Tichomirow Alexandrow, Bulgarien, Lázlo Szabo, Ungarn und Wiktor Sasunowski, Weißrussland. Bei der Weltmeisterschaft 2018 in Budapest trat er in der gleichen Gewichtsklasse an. Er verlor dort aber überraschend im Viertelfinale gegen Emrah Kus aus der Türkei. Da dieser das Finale erreichte, konnte Maksim Manukjan in der Trostrunde weiterringen, in der er sich mit einem Sieg über Saeid Morad Abdvali aus dem Iran noch eine Bronzemedaille erkämpfte. Internationale Erfolge Erläuterungen alle Wettkämpfe im griechisch-römischen Stil OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft Literatur Fachzeitschrift Der Ringer Weblinks Kurzporträt Empfang von Artur Aleksanjan und Maksim Manukjan in der Heimat Ringer (Armenien) Olympiateilnehmer (Armenien) Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 2016 Teilnehmer an den World University Games (Armenien) Teilnehmer der Sommer-Universiade 2013 Teilnehmer an den Europaspielen (Armenien) Weltmeister (Ringen) Armenier Geboren 1987 Mann
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Wolfgang Weimar (* 28. Juni 1922 in Flensburg; † 17. Mai 1993) war ein deutscher Politiker (CDU). Er war von 1962 bis 1972 Mitglied des Landtags von Schleswig-Holstein. Ausbildung und Beruf Weimar schloss die Schule mit dem Abitur ab. In den Jahren 1940 bis 1945 war er Soldat und kehrte kriegsversehrt aus dem Zweiten Weltkrieg zurück. Er studierte Geschichte, Geographie und Latein und war ab 1949 im Höheren Schuldienst des Landes Schleswig-Holstein. Von 1959 bis 1969 war er Fachleiter für Geschichte und politische Bildung am Studienseminar Flensburg. Politik Weimar trat 1954 in die Junge Union und die CDU ein. Von 1959 bis 1961 war er Landesvorsitzender der Jungen Union Schleswig-Holstein. Er war zeitweise Mitglied des schleswig-holsteinischen CDU-Landesvorstandes. Von 1959 bis 1962 war er Ratsherr der Stadt Flensburg. Am 31. Dezember 1962 rückte er für einen ausscheidenden Abgeordneten in den schleswig-holsteinischen Landtag nach. Bei der folgenden Landtagswahl im Jahr 1967 wurde er als Direktkandidat im Wahlkreis 1 (Flensburg-West) wieder in den Landtag gewählt. Weimar war vom 19. Juni 1967 bis zum 24. Mai 1971 Parlamentarischer Vertreter des Kultusministers im Landtag. Auch bei der Wahl 1971 wurde er, diesmal über die CDU-Landesliste, wieder zum Landtagsabgeordneten gewählt, schied aber bereits am 25. August 1972 aus dem Landtag aus. Vom 28. Juni 1971 bis zu seinem Ausscheiden aus dem Landtag war er Parlamentarischer Vertreter des Finanzministers. Schriften Politische Generationen in Deutschland (= Schriftenreihe der Akademie Sankelmark, N.F., Bd. 24). Sankelmark 1973. Geschichte des Gymnasiums in Schleswig-Holstein. Möller, Rendsburg 1986, ISBN 3-87550-068-7. Quellen zur Geschichte Schleswig-Holsteins. Bd. 3: Von 1920 bis zur staatlichen Neuordnung nach dem Zweiten Weltkrieg (= IPTS-Beiträge für Unterricht und Lehrerbildung, Bd. 16). 2. Aufl. Schmidt & Klaunig, Kiel 1986, ISBN 3-88312-216-5. Weblinks Einzelnachweise und Anmerkungen Landtagsabgeordneter (Schleswig-Holstein) CDU-Mitglied Person (Flensburg) Deutscher Geboren 1922 Gestorben 1993 Mann
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Frauenhäusl ist der Ortsname von Frauenhäusl (Dieterskirchen), Ortsteil der Gemeinde Dieterskirchen, Landkreis Schwandorf, Bayern Frauenhäusl (Kelheim), Ortsteil der Stadt Kelheim, Landkreis Kelheim, Bayern
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Griffith ist eine Stadt im australischen Bundesstaat New South Wales und liegt etwa 600 km westlich von Sydney. Sie liegt in der Murrumbidgee Irrigation Area auf etwa 130 m Höhe. Griffith wurde 1916 gegründet und hat 20.799 Einwohner. Die Stadt ist eine von mehreren Siedlungen, die im Rahmen eines Bewässerungsprojekts am Murrumbidgee River im Riverina-Gebiet entstanden. Das fruchtbar gemachte Land wurde zu einem großen Teil von italienischen Einwanderern bewirtschaftet. Heute geben 22,5 % der Einwohner im Zensus eine italienische Abstammung an (Stand 2021). Partnerstadt von Griffith ist Treviso. Griffith besitzt einen kleinen Flughafen und liegt an mehreren Nebenstraßen. Außerdem ist die Stadt mit der Eisenbahn an der Strecke Roto-Cootamundra zu erreichen. Die Gegend um Griffith ist als Weinanbaugebiet bekannt. Griffith ist das Zentrum des lokalen Verwaltungsgebiets Griffith City. Persönlichkeiten Evonne Goolagong Cawley (* 1951), Tennisspielerin Weblinks Reiseführer Einzelnachweise Ort in New South Wales
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Grach ist der Name einer Trierer Familie, deren mit Emmerich Grach (1753–1826) beginnender Hauptast seit dem Anfang des 19. Jahrhunderts eine Anzahl namhafter Weingüter im Weinbaugebiet Mosel-Saar-Ruwer besessen und im großen Stil Weinhandel über Saar, Mosel und Rhein betrieben hat. Die Familie gehört zu den Begründern der Mosel-Dampfschiffahrts-Gesellschaft. Der hier behandelte Ast der Familie ist ausgestorben. Einige der Weingüter befinden sich bis heute in den Händen der Nachfahren, darunter das Weingut von Othegraven und der Wawerner Herrenberg im Besitz von Günther Jauch. Emmerich Grach Emmerich Grach (1753–1826) war der zweite Sohn des Trierer Kaufmannes und Wachsziehers Johann Michael Grach (1708–1790). Emmerich Grach wirkte als Beigeordneter und stellvertretender Bürgermeister der Stadt Trier, war Kaufmann, Fabrikant und Weingutsbesitzer. Neben dem bekannten, von seinem Schwiegervater Welken erworbenen und 1810 umgebauten Haus Zum Löwenstein in Trier, das im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, erwarb Grach verschiedene Weingüter. 1803 kaufte er mit Ludwig Weyprecht Mohr (1759–1836), dem späteren Schwiegervater seines Sohnes Johann Georg, eine Hälfte des säkularisierten Weinguts der Trierer Reichsabtei St. Maximin in Oberemmel mit der Lage Oberemmeler Hütte. 1805 erwarb er von Reichsgraf Philipp von der Leyen-Hohengeroldseck (1766–1829) dessen Weingut in Kanzem, das heutige Weingut von Othegraven mit der Lage Kanzemer Altenberg. 1806 kaufte Grach in Kues das Drittelgut des Barons de Baring und in der Folge das Weingut Josef Sproß. 1812 erwarb er von dem Trierer Bankier Johann Josef Reverchon das Weingut Wawerner Herrenberg in Wawern, das ehemalige Hofgut des Trierer Domkapitels, das dem „Herrenberg“ seinen Namen gebracht hatte. Das Weingut war im Zuge der Säkularisation 1805 versteigert worden und zunächst zum Spekulationsobjekt geworden. Reverchon hatte es drei Tage vor dem Verkauf an Grach gegen Verrechnung mit Hypotheken von den hoch verschuldeten Eigentümern übernommen. Mit seinem Sohn Joseph betrieb Grach einen Weinhandel von Oberemmel nach Bonn, Köln, Düsseldorf und Mülheim. Emmerich Grach ist in Trier heute noch in Erinnerung: Napoleon I. war am 18. Mai 1804 zum Kaiser der Franzosen ausgerufen worden. Er besuchte am 6. Oktober 1804 Trier. Vor den Toren der Stadt wurde er von den Repräsentanten der Stadt, darunter dem Beigeordneten Emmerich Grach, und einer Ehrenwache erwartet. Grach stellte von seinem Weingut Maximinerhof in Oberemmel (heute: Weingut von Hoevel) den Ehrenwein in einem Ausburger Pokal von 1683 bis 1685 des Barockmeisters Johann Beckert III aus vergoldetem Silber. Dieser, zur Erinnerung an das denkwürdige Ereignis gravierte und Napoleonbecher genannte Pokal befindet sich heute im Stadtmuseum Simeonstift Trier. Er wurde 2001 bei Sotheby’s in New York City zusammen mit dem zugehörigen Lederkoffer mit der Prägung „Emericus Grach“ für umgerechnet rund 27.500 Euro versteigert und 2004 aus Privatbesitz als Dauerleihgabe an das Museum gegeben. Er ersetzt die bis dahin ausgestellte Reproduktion. Emmerich Grach begrüßte auch am 22. Juli 1817 in Vertretung des erkrankten Bürgermeisters Recking den Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preußen und hielt die Ansprache bei der großen Audienz des folgenden Tages. 1818 stellte Grach als stellvertretender Bürgermeister die Geburtsurkunde für Karl Marx aus. Ebenfalls 1818 gehörte Grach zu den drei vom Stadtrat der Landesregierung vorgeschlagenen Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters der Stadt Trier. Weingut von Hövel (ehemals Weingut Grach) Emmerich Grachs Sohn Johann Georg Grach (1784–1868), verheiratet mit Maria Catharina Mohr (1788–1834), erbte das Maximinerhofgut in Oberemmel und das Haus Zum Löwenstein in Trier. Das Weingut ging im Erbgang an seinen Schwiegerenkel, den Forstmeister Balduin von Hoevel, und dessen Nachkommen. Von Hoevel war Oberförster in der Schorfheide auf Jagdhaus Hubertusstock und Duz-Freund Kaiser Wilhelms II. Er kaufte den übrigen Erben ihre Anteile ab. Zum Weingut gehören heute die Lagen Oberemmeler Hütte und Scharzhofberg. Das Weingut ist inzwischen im Erbgang Besitz der Familie von Kunow, Nachfahren von Emmerich Grach. Eberhard von Kunow, der Ur-Enkelsohn von Balduin von Hövel, studierte Weinbau in Geisenheim und übernahm den Betrieb von seinen Eltern Irmgard und Friedrich von Kunow, die das Weingut in den 50er Jahren gekauft hatten. Seit dieser Zeit werden die Weine des Weingutes immer bekannter. Durch die Leitung von Eberhard von Kunow konnte sich der Betrieb zu einem der bekanntesten Weingüter Deutschlands entwickeln. Mit dem Jahrgang 2010 hat sein Sohn Maximilian von Kunow den Betrieb übernommen. Der Betrieb wird – ebenso wie das Weingut von Othegraven in Kanzem durch Günther Jauch – in 7. Generation geführt. Hofgut Wawerner Herrenberg Emmerich Grachs Tochter Anna Johanna Grach (1784–1856) heiratete den Verleger und Stadtrat zu Trier Johann Jakob Lintz (1776–1848). Sie erbte das Weingut Wawerner Herrenberg, ehemaliges Hofgut des Trierer Domkapitels. Es blieb für mehrere Generationen in Händen der Trierer Verlegerfamilie Lintz. Witwe Lintz starb 1856 und das Gut wurde unter den Erben versteigert. Neuer Eigentümer wurde Friedrich Lintz (1813–1889). Sein Sohn Jakob Lintz (1845–1918) erwarb das Gut 1885 für 90.000 Goldmark von seinem Vater, um eine später Zerstückelung unter den Erben zu vermeiden. Nach dem Tod seiner Frau 1919 wurden Erben zu je einem Viertel ihre drei überlebenden Kinder und zu je einem Achtel die zwei Kinder ihres 1915 gefallenen Sohnes Hauptmann Josef Lintz. Oberstleutnant a. D. Alfons Claessens, Ehemann der Miterbin Gertrud Lintz (1875–1964), verwaltete das Gut für die Erben bis zu seinem Tod 1964 übernahm das Weingut Dr. Fischer-Bocksteinhof. aus Ockfen das Weingut Lintz in Wawern. 1960. 2010 erwarb Günther Jauch die Anbauflächen des Wawerner Herrenbergs von Karin Fischer vom Weingut Dr. Fischer-Bocksteinhof aus Ockfen. Hofgut Stift Kloster Machern Johann Michael Grach (1785–1856), ein weiterer Sohn von Emmerich Grach, heiratete 1819 Rosa Franziska Viktoria, geb. Keller. Er war 1841 stellvertretendes Mitglied des Rheinischen Provinziallandtages und besaß das Hofgut Stift Kloster Machern am Wehlener Klosterberg. Es ging in der folgenden Generation an Johann Michael Julius Grach (1830–1891) und seine Frau Johanna Rosalie Katharina, geb. Triacca, mit der er seit 1862 verheiratet war. Auch er war von 1872 bis 1877 stellvertretendes Mitglied des Rheinischen Provinziallandtages. Das Gut soll bis 1969 in Familienbesitz gewesen sein. Weingut von Othegraven Anna Katharina Grach (1789–1826), verheiratet mit Franz Anton Weißebach (1778–1857), erbte das kleinste, aber renommierteste Weingut Emmerich Grachs in Kanzem. Ihre Tochter war Anna Weißebach (1811–1841), die Gründerin der späteren Caritas-Konferenzen Deutschlands (CKD). Nach dem Tod des Sohnes Julius Weißebach (1822–1881) und seiner Frau Anna Maria Schoemann (1833–1899) wurde das Weingut bis nach dem Zweiten Weltkrieg unter dem Namen J. Weißebach Erben fortgeführt, zu denen der bekannte Franz Weißebach gehörte. Das Weingut ist auch heute noch unter dem Namen Weingut von Othegraven in der Hand von Emmerich Grachs Nachkommen. Derzeitiger Besitzer ist Günther Jauch. Weingut Freiherr von Schorlemer Das spätere Weingut von Clemens Freiherr von Schorlemer-Lieser in Zeltingen-Rachtig mit seinem imposanten Gutshaus und der Spitzenlage Zeltinger Sonnenuhr hatte zunächst dem Kommerzienrat Carl Eberhard Ellinckhuysen gehört. Johann Baptist Grach (1793–1851) heiratete dessen Tochter Catharina Josefina, geb. Ellinckhuysen (1763–1837). 1839 war Johann Baptist Grach Mitbegründer der Mosel-Dampfschiffahrts-Gesellschaft. Er war von 1843 bis 1845 Mitglied des Rheinischen Provinziallandtages und 1847 Mitglied des Vereinigten Landtags. 1848 war Grach Mitglied der Preußischen Nationalversammlung. Nach seinem Tod verkauften die Erben das Weingut 1856 an das Bischöfliche Priesterseminar in Trier. Nächster Besitzer wurde der Hütten- und Rittergutsbesitzers Eduard Puricelli. Zwei Söhne Puricellis starben früh, so dass das Gut durch die Heirat von Puricellis Tochter Maria mit Clemens Freiherr von Schorlemer-Lieser an die Familie von Schorlemer gelangte. Das Gutshaus ist heute noch im Besitz des Enkels, Clemens Freiherr von Schorlemer. Um 1829 ließ Johann Baptist Grach das Kelterhaus in Zeltingen-Rachtig errichten, heute Burgstraße 14, über dessen Eingang sich sein Wappen befindet. Es dient heute als Bürgerhaus der Gemeinde Zeltingen-Rachtig. Weblinks Hofgut Stift Kloster Machern Weingut von Hoevel Weingut von Othegraven Quellen Familienbuch Grach-Welken-Wurringen St. Laurentius-Gangolf in Trier Einzelnachweise Person (Weinbau) Weinhändler Person (Trier) Deutsche Familie
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Chibuzor Aloysius Nwogbo, mit Kurznamen Buzo (* 31. Oktober 1990 in Jos) ist ein nigerianischer Fußballspieler. Karriere Nwogbo kam in der nigerianischen Stadt Jos auf die Welt und erlernte das Fußballspielen in der Jugendmannschaft des Pioners FC. Anschließend wechselte er im Frühjahr 2007 zu Zamfara United in die Nigerianischen Premier League. Am 14. Oktober 2008 verließ er Nigeria und wechselte auf Leihbasis nach Nord-Zypern zum Birinci Lig Verein Cihangir GSK. Nach einer Saison in dem er in 14 Spielen zum Einsatz kam, kehrte er zu Zamfara zurück. Im Sommer 2010 verließ er seine Heimat Nigeria und wechselte nach Südafrika zum dortigen National First Division Club Atlie FC. Nwogbo spielte nur eine halbe Saison mit Atlie, bevor er im Frühjahr 2011 zum Ligarivalen Nathi Lions ging. Es folgte ein halbes Jahr mit den Lions, bevor er im Sommer 2011 zur Universitätsmannschaft der Universität Pretoria wechselte. Am 5. August 2012 verließ er Südafrika und ging in die türkische TFF 1. Lig zu Adanaspor. Er lief in der Saison 2012/2013 in 29 Ligaspielen der TFF 1. Lig für Adanaspor auf und erzielte 3 Tore, bevor er am 27. September 2013 erneut beim nord-zypriotischen Birinci Lig Verein Cihangir GSK unterschrieb. International In der Saison 2008 spielte er einige Länderspiele für die nigerianische U-20 Nationalmannschaft. Weblinks Einzelnachweise Fußballspieler (Adanaspor) Nigerianer Geboren 1990 Mann
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Der Mercedes-Benz T 80 wurde gebaut, um einen neuen Geschwindigkeitsweltrekord für Landfahrzeuge aufzustellen. Der Prototyp befindet sich heute als Ausstellungsstück im Mercedes-Benz Museum in Stuttgart. Geschichte Der erfolgreiche deutsche Rennfahrer Hans Stuck, der als 36-Jähriger angesichts aufkommender Konkurrenz von jungen Rennfahrern wie Bernd Rosemeyer innerhalb seines Rennstalls Auto-Union unter Druck stand, plante, den Geschwindigkeitsweltrekord für Landfahrzeuge nach Deutschland zu holen. Unterstützung bei seinem Vorhaben erhielt er unter anderem vom Chef des Beschaffungsamtes im Reichsluftfahrtministerium, Ernst Udet. Udet gab schließlich eine mündliche Zusage zur Freigabe zweier Flugzeugmotoren vom Typ Daimler-Benz DB 601 für den Rekordwagen. Daraufhin wandte sich Stuck ab August 1936 an Wilhelm Kissel, den Vorstand der Daimler-Benz AG. So schrieb Stuck beispielsweise am 13. Oktober 1936: Nach langen Überlegungen innerhalb der Daimler-Benz AG wurde der Auftrag für den Bau des Rekordwagens an das Ingenieurbüro des ehemaligen Daimler-Chefkonstrukteurs Ferdinand Porsche vergeben. Ab 1938 lief die Entwicklung des Rekordfahrzeugs Mercedes-Benz T 80 auf Hochtouren. Die vom Flugzeugbauer Ernst Heinkel konstruierte und an Maßstabsmodellen im Windkanal getestete Karosserie erzielte die gewünschten Eigenschaften. Am 12. Oktober 1939 fand der erste Lauf auf dem Rollenprüfstand statt. Konstruktion Als Antrieb war zunächst ein Daimler-Benz-DB-601-Flugmotor geplant, der bereits für die Rekordflugzeuge Messerschmitt Me 109 R und Heinkel He 100 V 2 verwendet wurde. Später war ein Daimler-Benz-DB-603-Motor mit und 44,5 Liter Hubraum vorgesehen, der leistungsgesteigert bis zu erreichen und wie in den Flugzeugen hängend eingebaut werden sollte. Der T 80 hatte drei Achsen. Die Vorderachse diente zur Lenkung, die beiden Hinterachsen dem Antrieb. Im vorderen Drittel saß der Fahrer, in der Mitte war der Motor und hinten das Getriebe (eine feste Übersetzung) eingebaut. Es sollten Spezialreifen der Continental AG mit einem Durchmesser von 1160 mm zum Einsatz kommen, die bei Prüfstandsläufen bereits Geschwindigkeiten von 700 km/h schadlos überstanden hatten. Die Form der Karosserie wurde durch den Aerodynamiker Reinhard von Koenig-Fachsenfeld beeinflusst. Zur Reduzierung des Radschlupfes verfügte der Wagen über eine spezielle Einrichtung, die bei einer unterschiedlichen Drehzahl von Vorder- und Hinterrädern die Kraftstoffzufuhr zum Motor gedrosselt hätte. Planung der Rekordfahrten Die üblichen Versuchsstrecken für eine derartige Rekordfahrt lagen damals in den Salztonebenen der USA (besonders in den Bonneville Salt Flats in Utah), die allerdings aus Prestigegründen nicht in Frage kamen; der Rekord sollte in Deutschland gefahren werden. So war die Rekordfahrt schließlich für das Jahr 1940 auf der Rennstrecke Dessau geplant, auf der der Wagen bis zu 600 km/h erreichen sollte. Ein wesentlicher Teil dieser Strecke war ein gerader, rund 10 km langer Abschnitt der Reichsautobahn zwischen Dessau und Halle, bei dem der Mittelstreifen nicht baulich abgesetzt war und die Brücken keine Mittelpfeiler hatten. Heute gehört der Streckenabschnitt zur Autobahn A9. Als Fahrer war Hans Stuck vorgesehen, innerhalb der Daimler-Benz AG gab es jedoch Überlegungen, den eigenen Werksfahrer Rudolf Caracciola einzusetzen. Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges am 1. September 1939 verhinderte aber die geplante Rekordfahrt. Technische Daten Weblinks mercedes-benz.com Meilensteine: Der T 80 von 1939. Abgerufen am 11. Oktober 2022 UNSUNG HEROES: The Mercedes-Benz T80 Video-Reportage über den T 80. Auf YouTube. Abgerufen am 11. Oktober 2022 (englisch) Scarf And Goggles „Mercedes-Benz T80 "Blackbird" - The Reich's Land Speed Record Challenger“. Weitergefasste Reportage über die Land-Speed-Record-Jagd der 1930er Jahre. Auf YouTube. Abgerufen am 11. Oktober 2022 (englisch) Einzelnachweise T 080 Historischer Rennwagen Monoposto Landgeschwindigkeitsrekord Mercedes-Benz Welt Museumsbestand Einzelautomobil
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Hänner ist ein Ortsteil der Gemeinde Murg im Südwesten Deutschlands. Es hat rund 1200 Einwohner und liegt zwischen 550 m und . Hänner erstreckt sich auf einer Fläche von rund 820 Hektar. Geographie Hänner liegt am Südrand des Schwarzwaldes, rund sechs Kilometer nördlich der schweizerischen Grenze im Hotzenwald. Durch den Ort fließt ein künstlich angelegter Wasserlauf, die Hännemer Wühre. Hänner ist ein Haufendorf. Die Häuser entlang der Landstraße 151 und im näheren Umkreis der Kirche sind meist ältere Häuser, welche vor dem Zweiten Weltkrieg erbaut wurden, während im Nordwesten und Südosten größere Neubaugebiete entstanden sind. Im Norden ist das Dorf durch den Hännemer Wald begrenzt, welcher gleichzeitig die geologische Grenze zwischen der Gneisfläche des vorderen Hotzenwaldes und der oberen Buntsandsteinfläche darstellt. Geschichte Es wird vermutet, dass Hänner während der ersten alemannischen Siedlungsperiode um 700 n. Chr. zum ersten Mal besiedelt wurde. Die Ersterwähnung des Orts ist in einer Urkunde vom 17. Juni 1240 enthalten, worin ein Henrico de Henere als Pfarrer (plebani) erwähnt ist. Zu diesem Zeitpunkt gehörte Hänner noch zum Damenstift Säckingen. Durch die Einungsverfassung der Grafschaft Hauenstein von 1433 und dem darin enthaltenen Prinzip der bäuerlichen Selbstverwaltung wurde das Kirchspiel Hänner der Einung Murg zugehörig. Bis zum Beginn der Industrialisierung bildeten Landwirtschaft und die an der Hännemer Wühre angesiedelten Betriebe wie Schmieden, Sägen und Mühlen die Grundlage der Wirtschaft. Zeugen dieser Zeit sind die noch heute zahlreichen Sägewerke in Hänner. Durch die spätere Industrialisierung, vor allem in den Orten am Rhein, wurde es vielen Menschen außerdem möglich, in der aufstrebenden Textilindustrie Arbeit zu finden. Die Pfarrei Hänner – eine der ältesten im Hotzenwald – wurde nach der kirchlichen Reorganisation im Jahre 1695 selbstständig und schloss außerdem die Gemeinde Oberhof mit ein. Am 1. Januar 1973 wurde Hänner in die Gemeinde Murg eingegliedert. Verkehrslage Die Ortschaft ist durch die Landesstraße 151 an die Hauptverkehrswege entlang des Rheins und die Nachbarorte Hottingen und Oberhof angebunden, sowie durch kleinere Nebenstraßen mit der Ortschaft Rotzel verbunden. Sehenswürdigkeiten Die teilweise alten Schwarzwaldhäuser sowie die barocke Kirche im Ortskern sind für Besucher interessant. Persönlichkeiten In Hänner lebte und unterrichtete die Schriftstellerin Elisabeth Walter zeitweise an der örtlichen Schule und schrieb dort ihr bekanntestes Buch „Abenteuerliche Reise des kleinen Schmiedledick mit den Zigeunern“, welches teilweise in der näheren Umgebung von Hänner spielt. Literatur Gemeinde Murg (Hrsg.): Murg am Hochrhein. Eine Geschichte der Gemeinde Murg mit den Ortsteilen Hänner, Niederhof und Oberhof, Selbstverlag der Gemeinde Murg, Murg 1994, 490 Seiten. Helmut Faller: Familiengeschichte von Hänner und Oberdorf. Mit Querverbindungen zu allen Familiengeschichten und Übersicht der ausgewanderten Familien, Bad Säckingen 1991. Otto Martin: Hänner. Die Akten und Urkunden des Gemeindearchivs, (Inventare badischer Gemeindearchive), 1961. Emil Schwendemann: Die Gemarkungen Murg, Hänner, Niederdorf und Oberhof, Murg 1991. Emil Schwendemann: Flurnamen der Gemarkungen Murg, Niederhof, Oberhof und Hänner, Landkreis Waldshut, Murg 1979. Weblinks Offizielle Seite der Gemeinde Murg Quellen Ort im Landkreis Waldshut Ehemalige Gemeinde (Landkreis Waldshut) Murg (Hochrhein) Haufendorf Ersterwähnung 1240 Gemeindeauflösung 1973
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Đorđe Vojisavljević (Georg Vojisavljević) war der Sohn Konstantin Bodins und der Jakvinta und König von Dioklitien. Von seiner Mutter Jakvinta auf den Thron gebracht, wurde Đorđe Vojisavljević 1114 bis 1118 und 1125 bis 1131 König von Dioklitien. Er kam in die Gegnerschaft zu Raszien. Mit seinem Ableben endete die relative Selbstständigkeit Dioklitiens. Dioklitien geriet ganz unter raszische Herrschaft und wurde in der Regel von den raszischen Thronfolgern sowohl der Urošević- wie auch die der Nemanjiden-Dynastie regiert. König (Raszien) Geboren im 11. Jahrhundert Gestorben im 12. Jahrhundert Mann
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Motilal Banarsidass Publishers, (MLBD) ist ein Verlagshaus und eine Buchhandelskette in Indien mit dem Schwerpunkt indischer Kultur und Geschichte, das vor allem auf den Gebieten asiatische Religionen, Indologie, Philosophie, Geschichte, Kultur, Künste, Tanz, Architektur, Archäologie, Sprache, Literatur, Linguistik, Musikwissenschaft, vedische Mathematik, Mystik, Yoga, Tantra, Okkultismus, Medizin, Ayurveda, Astronomie, Astrologie und verwandten Gebieten in Indien führend ist. Sitz des Unternehmens ist Delhi. Gründung, Verlagsgeschichte Die Gründerfamilie stammt von dem Hofjuwelier des Maharajas Ranjit Singh (1780–1839) ab, des „Löwen des Panjab“, der 1801 den unabhängigen Sikhstaat als stärksten Eingeborenenstaat Indiens gründete, mit der Hauptstadt Lahore. Ranjit Singh gelang es, dem afghanischen Herrscher Schodscha Schah Durrani in seinem Exil im Panjab den Kohinoor-Diamanten abspenstig zu machen, und es war der Vorfahr der heutigen Verlegerfamilie, Lala Bute Shah, der den Diamanten im Auftrag Ranjit Singhs in Amritsar auf seine Reinheit zu prüfen hatte. 1903 gründete Lala Motilal, der sich als Jain sehr für Sanskrit und die geistige Hinterlassenschaft des alten Indien interessierte, mit 27 Rupien, die er sich von seiner Frau geliehen hatte – sie hatte das Geld mit Strickwaren verdient –, einen Buchladen in Lahore, den er nach seinem ältesten Sohn Banarasidass nannte (skt. „der Sklave/Diener von Vārāņasī/Benares“). Der Ehrentitel Lāla ist mit der Srivastava- oder Shrivāstab-Kaste verbunden – die Jains hatten im Mittelalter das Kastenwesen in einer abgemilderten Form übernommen –, einer Unterkaste der Kāyasth (auch Kaet oder Kaith), die üblicherweise die Schreiber und Steuereinnehmer auf dem Lande stellte. Da die Lāla den Sikh-, Muslim- und britischen Eroberern weniger religiösen Widerstand entgegenbrachten als die konservativen und sozial höher stehenden Brahmanen, nahmen sie unter den Fremdherrschern oft wichtige Stellungen im Staatsdienst ein. Auch der indische Verleger und Schriftsteller Premchand (1880–1936) war ein Lāla. Eine Filiale in Amritsar, gegründet 1911, wurde nach dem Tod von Banasirdass (1912) wieder geschlossen. Nach seinem Tod übernahm der einzige Bruder Sundarlal Jain das Geschäft mit Unterstützung durch seinen Neffen Shantilal, einen Sohn des Banarasidass. 1937 eröffnete man auf Ratschlag eines Freundes der Familie, des späteren ersten Präsidenten Indiens, Rajendra Prasad aus Bihar, einen weiteren Laden in der dortigen Hauptstadt Patna. Mit Hilfe einer Druckerpresse wurde zudem ein Buchverlag eröffnet – auch darin Premchand ähnlich. Als das Stammhaus in Lahore im Zuge der Teilung Indiens 1947 in Flammen aufging, floh die Familie zunächst nach Bikaner und dann weiter nach Patna, ehe sie 1950 nach Varanasi zog, der traditionellen Bildungsstätte und Hochburg des Hinduismus im Norden des Landes. 1951 wurde dort ein Laden eröffnet, und 1958 wurde der Hauptsitz schließlich nach Delhi verlegt, wo man heute 30.000 indologische Titel an Lager hält. (Shri) Shantilal Jain, der damalige geschäftsführende Gesellschafter von Motilal Banarsidass, wurde 1992 mit dem indischen Padma-Shri-Orden für seine wissenschaftliche Publikationstätigkeit ausgezeichnet. Die fünf Söhne von Shantilal betreiben das Unternehmen heute zusammen mit ihrer Mutter, Leela Jain, als Vorsitzende Gesellschafterin; Geschäftsführer ist Rajendra Prasad Jain. Die Familie wohnt bis heute mit allen fünf Zweigen unter einem Dach, MLBD ist damit ein klassischer Familienbetrieb geblieben. 2003 feierte MLBD sein hundertjähriges Bestehen mit Veranstaltungen in Chennai und Bangalore. Geschäftsstruktur MLBD produziert im Low-Cost-Bereich. Buchausstattung, Schriftbild und Papierqualität entsprechen den indischen Verhältnissen und sind angesichts der niedrigen Preise nicht mit europäischen Maßstäben zu messen. Ein Großteil der Produktion besteht zudem aus rechtefreien Nachdrucken (Reprints). Der Umsatz beträgt 5–6 crore Rupien, d. h. 50–60 Mio. Rupien, etwa 1–1,2 Mio. Euro. 60 % des Geschäfts werden im Export verdient, v. a. nach England, in die Niederlande, die USA, Japan und Südostasien; von den verbleibenden 40 % gehen 10–15 % an Buchhändler, die ihrerseits exportieren, so dass der Gesamtexportanteil bei 65–70 % liegen dürfte; davon geht der Großteil auf das Konto der Non- resident Indians (NRI), der Inder im Ausland. Im übrigen liegt der Schwerpunkt auf dem universitären und dem Bibliotheksgeschäft. Ein steigender Umsatzanteil wird mit Büchern und CDs über Esoterik, New Age, Gesundheit, Diät, alternativen Therapien, Parapsychologie, Meditation, spiritueller Heilung, Reiki sowie Musik-CDs erzielt. Angeschlossen ist zusätzlich ein Buch-Antiquariat sowie zwei Imprints, New Age Books und New Age Music. Filialnetz MLBD unterhält Filialen in Mylapore/Chennai, Varanasi, Patna, Pune, Mumbai, Bangalore und Kolkata, der Hauptsitz befindet sich in Delhi, 41-U.A. Bungalow Road, Jawahar Nagar, Delhi-110 007. Schriftenreihen Zu den bekanntesten Publikationen gehören die „Sacred Books of the East“ (50 Bde., Reprint der Oxford University Press, enthält u. a. die Veden und die Puranas), hg. von Max Müller, die „Bibliotheca Buddhica“ (30 Bde., Reprint der Ausgabe St. Petersburg), „Buddhist Tradition Series“ (30 Bde. in 32 Tl.), die „Encyclopedia of Indian Philosophies“ (bisher 7 Bde.), die „Mahapuranas“ (100 Bde.), „Ancient Indian Tradition and Mythology“ (i. e. Mahapuranas auf Englisch, bisher 60 Bde.), das „Ramcaritmanas“ des Tulsidas (hindi-englisch) und das „Manusmriti“ (10 Bde.), „Indian Kavya Literature“ (10 Bde.), „History of Indian Philosophy“ (5 Bde.). Insgesamt wurden in den 100 Jahren des Bestehens etwa 5.000 Bände publiziert. Angesichts des wenig entwickelten Buchmarkts, der hohen Analphabetenrate (siehe Indien, Bildungswesen), der geringen Kaufkraft, des Wettbewerbs durch andere Medien und Ketten und des anspruchsvollen Buchprogramms ist die Tatsache, dass MLBD auf über 100 Jahre Bestehen zurückblicken kann, besonders bemerkenswert. Einzelnachweise Weblinks Offizielle Website, englisch Treasure trove of Indology. In: The Hindu. 5. November 2004. Buchverlag Unternehmen (Delhi) Gegründet 1903 Verlag (Indien)
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Houari Boumedienne oder Huari Bu Madyan (, ; mit bürgerlichem Namen Mohammed Boukherouba; * 23. August 1927 in Guelma; † 27. Dezember 1978 in Algier) war ein algerischer Politiker. Er war von 1965 bis zu seinem Tod algerischer Staatschef. Leben Im Alter von 12 Jahren erlebte Boumedienne die sich in seiner Heimatregion Guelma zutragenden Massaker. Als am 8. Mai 1945 das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa gefeiert wurde, wurde auf den Straßen Guelmas und Setifs für die Unabhängigkeit Algeriens demonstriert. Diese Demonstrationen mündeten in eine große Welle an Gewalt, in der 102 europäische Siedler und rund 15.000 bis 20.000 Algerier ums Leben kamen. Die blutige Niederschlagung der Unruhen durch das französische Militär prägte Boumediennes Jugend und erweckte in ihm nationale Bestrebungen. Nachdem Boumedienne am islamischen Institut in Constantine und an der Ez-Zitouna-Moschee/Universität Theologie studiert hatte, besuchte er ab 1951 die al-Azhar-Universität in Kairo, an der er später auch als Dozent tätig war. Während seines Aufenthalts in Kairo erhielt Boumedienne Guerilla-Training. Er schloss sich nach dem Studium der Nationalen Befreiungsfront (FLN) an und wählte seinen Kampfnamen nach dem Sufi Abu Madyan, der im Maghreb Sidi Bu Madyan genannt wird. Im FLN gewann er während des Algerienkriegs als Kommandeur schnell an Einfluss. 1957 wurde Boumedienne mit der militärischen Leitung der Wilayat 5, einer der sechs militärischen Regionen Algeriens, beauftragt, bei der er hauptsächlich für die Waffenlieferungen aus Marokko zuständig war. 1958 wurde er Vorsitzender des neu gegründeten interministeriellen Kriegskomitees (Comité Interministériel de la Guerre, CIC). 1960 wurde er Stabschef des FLN. Nach dem Sieg des FLN 1962 wurde er Verteidigungsminister in der Regierung Ahmed Ben Bella. Am 19. Juni 1965 stürzte er mit Unterstützung der Armee durch einen Putsch Staatspräsident Ahmed Ben Bella und vereinigte danach in seiner Person das Amt des Regierungs- und des Staatschefs. Politisch vertrat er einen am Islam orientierten Sozialismus und verstärkte die Industrialisierung des Landes mit Hilfe der Erdöleinnahmen. Seine wirtschaftlichen Erfolge führten zu einem hohen Ansehen in den arabischen Ländern. 1974 wurde auf seinen Vorschlag hin die 6. Sondersitzung der Generalversammlung der Vereinten Nationen abgehalten, bei der die Handelsbeziehungen zwischen den Entwicklungs- und Industrieländern thematisiert und das ökonomische Ungleichgewicht kritisiert wurden. Nach einer Verfassungsänderung wurde Boumedienne 1977 offiziell zum Präsidenten gewählt. 1973 bis 1976 war er Generalsekretär der Bewegung der Blockfreien Staaten. Er starb ein Jahr später nach 39-tägigem Koma am Morbus Waldenström, einer malignen Lymphomerkrankung, gegen die er zuvor in Moskau vergeblich behandelt worden war. Beziehung zu Frankreich Boumedienne war vor seinem Staatsstreich gegen Ben Bella bereits Verteidigungsminister. Nach seinem Staatsstreich verschlechterten sich die algerisch-französischen Beziehungen, weil Algerien die Wirtschaftsbeziehungen zu Frankreich reduzierte, zugunsten neuer Handelspartner wie etwa der Bundesrepublik Deutschland, Italiens und der USA. Die 1965 vorgenommene Verstaatlichung der Erdölindustrie minderte den französischen Einfluss im Land und trug maßgeblich zur „Erdölschlacht“ von 1971 bei. Auch der Besuch des französischen Präsidenten Valéry Giscard d’Estaing 1975, der eine erneute Kooperation anstrebte, konnte an den Umständen nichts ändern. Siehe auch Geschichte Algeriens #Algerischer Sozialismus (bis 1989) Literatur Weblinks Einzelnachweise Präsident (Algerien) Politiker (20. Jahrhundert) Person im Algerienkrieg Militärperson (Algerien) Träger des José-Martí-Ordens Algerier Geboren 1927 Gestorben 1978 Mann
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Die gotische Minuskel, auch Gotica textualis oder gotische Buchschrift genannt, ist eine gebrochene Minuskelschrift, die im europäischen Mittelalter in der Kunstepoche der Gotik in Skriptorien entwickelt wurde. Geschichte Die gotische Minuskel löste in Handschriften (als Buchschrift) die karolingische Minuskel ab. Darüber hinaus wurde sie auch für Inschriften eingesetzt. Als seinerzeit moderne Schrift wurde sie mit dem Beginn des Buchdrucks ab der Mitte des 15. Jahrhunderts auch als Satzschrift umgesetzt und in Inkunabeln verwendet. In ihrer Reinform entspricht sie der Textura des Buchdrucks. Merkmale Wie alle Minuskelschriften steht die gotische Minuskel in einem Vierlinienschema, bei dem die Zeile in drei Schriftzonen eingeteilt ist und die Buchstaben teilweise Ober- und/oder Unterlängen haben. Der Mittellängenbereich wird dabei von der Grundlinie, auf der die Buchstaben stehen, und der Oberlinie des Mittellängenbereichs begrenzt. Bei der gotischen Minuskel ist charakteristisch, dass die Schäfte der Buchstaben an der Grundlinie und der Oberlinie des Mittelängenbereiches brechen. Die Bögen der Buchstaben können stumpfwinklig abbrechen wie auch spitzwinklig abknicken und werden durch senkrechte und schräge Bestandteile ersetzt. Kennzeichnend sind auch die sogenannten Bogenverbindungen: einander zugewandte Bögen der Buchstaben werden miteinander verbunden, sodass der senkrechte Abstrich beiden gemeinsam ist. Literatur Joachim Kirchner: Scriptura Gothica libraria: a saeculo XII usque ad finem Medii Aevi. München 1966 (Tafelwerk) Ernst Crous – Joachim Kirchner: Die gotischen Schriftarten. Leipzig 1928 (Nachdruck Braunschweig 1970) Wilhelm Meyer: Die Buchstabenverbindungen der sogenannten gothischen Schrift. Berlin 1897 (= Abhandlungen der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften in Göttingen, N.S. 1,6) (Volltext) beim MDZ Weblinks Thomas Frenz: Bibliographie zur gotischen Schrift (PDF; 125 KB) Gotische Schriften, Universität Bamberg Paläografie Gebrochene Schrift Schriftart (Paläographie)
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Der Rossini Point (in Chile ) ist eine verschneite Landspitze an der Südküste der westantarktischen Alexander-I.-Insel. Sie markiert südöstlich die Einfahrt von der Ronne Entrance in das Bach Inlet. Erstmals gesichtet und grob kartiert wurde sie im Zuge der United States Antarctic Service Expedition (1939–1941). Der britische Geograph Derek Searle vom Falkland Islands Dependencies Survey nahm im Jahr 1960 anhand von Luftaufnahmen der US-amerikanischen Ronne Antarctic Research Expedition (1947–1948) eine neuerliche Kartierung vor. Das UK Antarctic Place-Names Committee benannte die Landspitze 1961 nach dem italienischen Komponisten Gioachino Rossini (1792–1868). Namensgeber der chilenischen Benennung ist dagegen Gumercindo Revuelta Alfaro, Bodenbiologe bei der 25. Chilenischen Antarktisexpedition (1970–1971). Weblinks Rossini Point auf geographic.org (englisch) Einzelnachweise Kap (Antarktika) Alexander-I.-Insel Gioachino Rossini
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Ein Mann für Millie ist eine US-amerikanische Filmkomödie aus dem Jahr 1948 von Henry Levin mit Evelyn Keyes in der Titelrolle sowie Glenn Ford. Der Film wurde von Columbia Pictures produziert und basiert auf einer Erzählung von Adele Commandini. Handlung Der Busfahrer Doug Andrews hat mit seinem Temperament zu kämpfen. Als er wieder einmal aus Wut seinen Bus voller Passagiere stehen lässt, erregt er die Aufmerksamkeit von Millie McGonigle, einer Personalmanagerin eines Kaufhauses. Beeindruckt von seiner Sturheit bietet sie ihm einen Job an. Millie kümmert sich privat um den Nachbarsjungen Tommy Bassett, der von seiner Mutter vernachlässigt wird. An diesem Abend ist Tommy alleine in der Wohnung. Mit Hilfe ihres Nachbarn Phil Gowan befreit Millie den weinenden Jungen. Am nächsten Tag erfährt sie, dass Tommys Mutter bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen ist. Millie erkundigt sich bei Ralph Galloway, dem Leiter des Heims, in dem Tommy untergebracht wurde, nach der Möglichkeit einer Adoption. Auf die Frage nach ihrem Ehemann, einer Voraussetzung für die Adoption, schwindelt die alleinstehende Millie, dass ihr Verlobter zurzeit in Alaska sei. Galloway besteht darauf, den Bräutigam befragen zu können und erläutert, dass nach einer Frist von 60 Tagen, in der nach Verwandten des Waisen gesucht wird, das Kind zur Adoption freigegeben wird. Verzweifelt geht Millie die Personalakten des Kaufhauses durch auf der Suche nach einem geeigneten Junggesellen. Als sich Doug bei ihr wegen der versprochenen Stelle meldet, erfährt sie, dass dieser einige Zeit in Alaska gelebt hat. Ihr wird jedoch auch bald klar, dass Doug ein überzeugter Single ist und sie niemals heiraten werde. Doug will ihr aber bei der Suche nach einem Ehemann helfen. Zuerst soll Millie verführerischer wirken. Sie erregt nun Phils Aufmerksamkeit. Doug findet es besser, wenn Millie versucht, Ralph an sich zu binden, der mittlerweile Millies Lüge entlarvt hat. Am Ende der 60-Tage-Frist macht Ralph Millie einen Antrag. Millie, die sich in Doug verliebt hat, weist ihn ab. Sie ist sich sicher, dass sie bei Doug keine Chance hat und macht sich an Phil heran. Als der ihr nun einen Antrag macht, lehnt sie auch ihn ab, weil sie keine Beziehung unter falschen Voraussetzungen eingehen will. Sie sucht Ralph im Heim auf und erklärt ihm, dass sie ihren Adoptionswunsch aufgebe. Ralph informiert sie, dass Tommy eine Stunde zuvor adoptiert wurde. Mit gebrochenem Herzen kehrt Millie nach Hause zurück. Dort wartet Doug auf sie, den sie sehr überschwänglich begrüßt. Auf ihrem Bett findet sie den schlafenden Tommy vor. Produktion Gedreht wurde der Film vom 23. Juni bis zum 14. August 1947 in Los Angeles und in den Columbia-Studios in Hollywood. Laut einem Artikel im The Hollywood Reporter vom Juni 1948 kaufte Columbia die Filmrechte an der Kurzgeschichte für 50.000 Dollar. Stab und Besetzung Stephen Goosson und Walter Holscher waren die Art Directors, Jean Louis der Kostümbildner. Morris Stoloff war für der musikalische Direktor. In kleinen nicht im Abspann erwähnten Nebenrollen traten Sam Ash, Trevor Bardette, Russell Hicks, Victoria Horne, Kathleen O’Malley, Nancy Saunders, Ray Teal und Irene Tedrow auf. Synchronisation Veröffentlichung Die Premiere des Films fand am 8. März 1948 statt. In der Bundesrepublik Deutschland wurde er am 14. Oktober 1982 im deutschen Fernsehen ausgestrahlt. Kritiken Das Lexikon des internationalen Films schrieb: „Liebenswerte Komödie, wendig und humorvoll erzählt.“ Bosley Crowther von der The New York Times notierte, vielleicht sähen junge moderne Frauen etwas Attraktives in Glenn Ford und seinem oberflächlichen, ungesitteten Benehmen. Was auch immer es sei, man begreife es nicht. Aber Evelyn Keyes, trotz all ihrer Tränen und törichten Vorherbestimmungen, sei das Einzige, was man sich anschauen könne. Auszeichnungen Louella Mac Farlane und St. Clair McKelway wurden 1949 für den Writers Guild of America Award in der Kategorie Best Written American Comedy nominiert. Weblinks Einzelnachweise Filmtitel 1948 US-amerikanischer Film Filmkomödie Schwarzweißfilm Literaturverfilmung Adoption im Film
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Jens Soentgen (* 1967 in Bensberg) ist ein deutscher Chemiker und Philosoph. Er ist Autor von (umwelt-)philosophischen Werken und Sachbüchern. Leben Soentgen studierte an der J.W. v. Goethe-Universität in Frankfurt Chemie, Sozialkunde und Philosophie auf Lehramt. Nach dem Ersten Staatsexamen 1994 wechselte er an die Technische Universität Darmstadt, wo er 1996 promoviert wurde mit einer Arbeit über den Stoff-Begriff in Philosophie bei Gernot Böhme und Hermann Schmitz. Lehraufträge führten ihn an verschiedene Universitäten in Deutschland. 1999/2000 war er an der Universidade Federal de Goiás (Goiânia) in Brasilien als Gastdozent für Philosophie tätig, 2001 arbeitete er als Gastwissenschaftler an der Pontifícia Universidade Católica do Rio Grande do Sul in Porto Alegre. Seit 2002 ist er wissenschaftlicher Leiter des Wissenschaftszentrums Umwelt der Universität Augsburg. Er habilitierte sich 2015 an der Universität Augsburg in Philosophie. Seit 2016 ist er Adjunct Professor für Philosophie an der Memorial University of Newfoundland in St. John’s. Seine Bücher Selbstdenken! (illustriert von Nadia Budde) und Von den Sternen bis zum Tau (illustriert von Vitali Konstantinov) waren 2004 bzw. 2011 für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Für Wie man mit dem Feuer philosophiert erhielten er und Konstantinov 2016 die Auszeichnung Wissensbuch des Jahres der Zeitschrift Bild der Wissenschaft. Für Februar 2016 hatte das Buch bereits den Emys Sachbuchpreis (monatliche Vergabe) erhalten und gewann auch den Jahres-Emys für 2016. Er ist verheiratet und hört gerne die Musik von Peter Fox. Werke/Schriften Als Autor: Das Unscheinbare: phänomenologische Beschreibungen von Stoffen, Dingen und fraktalen Gebilden. (Zugleich Dissertation), Akademie-Verlag, Berlin 1997, ISBN 3-05-003093-3. Splitter und Scherben: Essays zur Phänomenologie des Unscheinbaren. Zug 1998, ISBN 3-906336-21-2. Die verdeckte Wirklichkeit: Einführung in die neue Phänomenologie von Hermann Schmitz. Bonn 1998, ISBN 3-416-02788-4. Die Zimtsternstory: Weihnachtsaufsatz. (Gestaltet von Nadia Budde.) Wuppertal 2001, ISBN 3-87294-887-3. Selbstdenken! 20 Praktiken der Philosophie. (Mit Illustrationen von Nadia Budde.) Wuppertal 2003, ISBN 3-87294-943-8. Wiederauflage bei Beltz & Gelberg 2007, ISBN 978-3-407-75526-1. Niederländische Auflage (Übersetzung von Henriëtte van Weerdt-Schellekens): Dan pas kun je denken! twintig manieren waarop je kunt filosoferen. Schiedam 2011, ISBN 978-90-5594-738-6. Arabische Auflage: „فكر بنفسك! عشرون تطبيقاً للفلسفة“ (Übersetzung von Abdelsalam Heder): bei Mahrosa, Kairo 2007, ISBN 978-977-313-152-4. Von den Sternen bis zum Tau: eine Entdeckungsreise durch die Natur. (Illustrationen von Vitali Konstantinov.) Wuppertal 2010 (8. Auflage 2022), ISBN 978-3-7795-0291-3. Wiederauflage bei Büchergilde Gutenberg 2011, ISBN 978-3-7632-6477-3. Russische Auflage (Übersetzung von O. Teremkovoj): Ot zvezdy do rosinki: 120 udivitelʹnych javlenij prirody. Moskau 2015, ISBN 978-5-9963-0506-3. Koreanische Auflage, Random House Korea, Seoul 2012, ISBN 978-89-255-4717-6. Mit Marita Krauss und Stefan Lindl: Der gezähmte Lech: ein Fluss der Extreme. München 2014, ISBN 978-3-86222-140-0. Wie man mit dem Feuer philosophiert: Chemie und Alchemie für Furchtlose. (Illustrationen von Vitali Konstantinov.) Wuppertal 2015, ISBN 978-3-7795-0526-6. Chinesische Auflage, Yilin Press, Nanjing, Jiangsu 2018, ISBN 978-7-5447-7433-8. Konfliktstoffe. Über Kohlendioxid, Heroin und andere strittige Substanzen. München: oekom Verlag 2019, ISBN 978-3-86581-779-2. Ökologie der Angst. Berlin: Matthes und Seitz 2018. ISBN 978-3-95757-552-4 Spanische Auflage: Ecología del miedo (Übersetzung von Miguel Alberti), Herder Editorial, Barcelona 2019, ISBN 978-84-254-4320-6 Pakt mit dem Feuer. Philosophie eines weltverändernden Bundes. Berlin: Matthes und Seitz 2021, ISBN 978-3-7518-0340-3 Staub. Alles über fast nichts. München: dtv 2022, ISBN 978-3423263443 Als Herausgeber: Der Salon der Zukunft: Gesprächskultur im 19. und 21. Jahrhundert. Berlin 2000, ISBN 3-496-01238-2. mit Knut Völzke: Staub: Spiegel der Umwelt. München 2005, ISBN 3-936581-60-6. Koreanische Ausgabe 2012, Nature & Ecology, Seoul, ISBN 978-89-974290-4-2. mit Armin Reller: CO2 – Lebenselixier und Klimakiller. München 2009, ISBN 978-3-86581-118-9. Koreanische Auflage 2015, Nature & Ecology, Seoul, ISBN 978-89-974294-9-3. mit Hans Peter Hahn und Karlhein Cless: People at the well: kinds, usages and meanings of water in a global perspective. Frankfurt/ New York 2012, ISBN 978-3-593-39610-1. mit Gerhard Ertl (Hrsg.): N. Stickstoff – ein Element schreibt Weltgeschichte. Oekom Verlag, München 2015, ISBN 978-3-86581-736-5 Weblinks Jens Soentgen beim Wissenschaftszentrum Umwelt der Universität Augsburg bei wdr.de Einzelnachweise Chemiker (21. Jahrhundert) Philosoph Sachbuchautor Kinder- und Jugendliteratur Hochschullehrer (Universität Augsburg) Deutscher Geboren 1967 Mann
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Eli Degibri (; * 3. Mai 1978 in Jaffa) ist ein israelischer Jazzmusiker (Saxophon, Komposition). Leben und Wirken Degibri begann mit sieben Jahren, Mandoline zu spielen. Drei Jahre später wechselte er zum Saxophon. 1994 erhielt er ein erstes Stipendium für einen Sommerkurs am Berklee College of Music, wo er ab 1997 sein Studium begann, das er 1999 am Thelonious Monk Institute of Jazz abschloss. Dann wurde er Mitglied im Sextett von Herbie Hancock, mit dem er für mehr als zwei Jahre auf Tournee war. 2002 gründete er sein erstes Quintett (mit Kurt Rosenwinkel, Aaron Goldberg, Ben Street und Jeff Ballard), mit dem er 2003 sein erstes Album veröffentlichte. Auch arbeitete er mit Al Foster, mit dem er 2011 auch auf dem North Sea Jazz Festival und dem Gent Jazz Festival zu erleben war. 2008 gründete Degibri mit Gary Versace and Obed Calvaire ein Orgeltrio, mit dem er das Album Live at Louis 649 veröffentlichte. Er arbeitete zudem mit Eric Reed und mit der Mingus Big Band. 2012 wurde Degibri Ko-Leiter des Red Sea Jazz Festivals, 2015 alleiniger künstlerischer Leiter. Diskographische Hinweise In the Beginning (2003) Emotionally Available (2006) Eli Degibiri/Kevin Hays One Little Song (2006) Live At Louis 649 (2008) Israeli Song (2010, mit Ron Carter, Al Foster, Brad Mehldau) Twelve (2013, mit Gadi Lehavi, Ofri Nehemya, Barak Mori) Cliff Hangin’ (2015, mit Gadi Lehavi, Ofri Nehemya, Barak Mori, sowie Shlomo Ydov) Weblinks Webpräsenz Einzelnachweise Jazz-Saxophonist Komponist (Jazz) Musiker (Vereinigte Staaten) Israeli Geboren 1978 Mann
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Behavior Based Safety (BBS) (deutsch: Verhaltensbasierte Sicherheit) beschreibt einen Ansatz im modernen Arbeitsschutz, der sich auf die Verhaltensanalyse stützt. Unsicheres Verhalten von Arbeitnehmern soll durch positive Intervention geändert werden. Behavior Based Safety gilt als die am besten untersuchte und erfolgreichste Methode zur Verhaltensänderung im Bereich der Arbeitssicherheit. Arbeitssicherheit wird seit langer Zeit als reine Management-Aufgabe angesehen. Im Unternehmen sind (teilweise durch gesetzliche Forderungen) Arbeitsschutz-Spezialisten für die Umsetzung und Einhaltung von Arbeitsschutzbestimmungen tätig. Es wird versucht, durch apparative Änderungen und Schutzeinrichtungen die Auswirkungen möglichen Fehlverhaltens von Mitarbeitern zu kompensieren. Aus den Statistiken der Berufsgenossenschaften und anderer auch international tätiger Organisationen ist bekannt, dass der Anteil persönlichen Verhaltens an Arbeitsunfällen mehr als 85 % (T.R. Krause, Leading with Safety) ausmacht. Will man die Unfallzahlen deutlich senken, muss dieser Faktor betrachtet werden. Als ein Mittel zur Visualisierung wird häufig die Unfallpyramide herangezogen, die auf das vom amerikanischen Sicherheitsingenieur Herbert William Heinrich aufgestellte Heinrichs Gesetz zurückgeführt werden kann, das eine Ratio von 1-29-300 definiert. Hierbei werden an der Spitze einer Pyramide die tödlichen Arbeitsunfälle erfasst. In der nächst tiefer liegenden Ebene werden alle schweren Unfälle beschrieben, d. h. alle Unfälle, die eine Ausfallzeit des Arbeitnehmers zur Folge haben. Darunter erscheinen die leichteren Arbeitsunfälle, bei denen eine Erste-Hilfe-Leistung oder eine medizinische Betreuung notwendig ist. Diese Arbeitsunfälle werden durch die Sicherheitsfachkraft, den jeweiligen Betriebsleiter sowie die verunfallte Person genau analysiert. Im nächsten Schritt versuchen Arbeitsschutzexperten, daraus Maßnahmen abzuleiten, welche vergleichbare Unfälle in Zukunft vermeiden sollen. Der BBS-Ansatz betrachtet unter der bisher erarbeiteten Pyramide noch eine Erweiterung der Basis. Es werden nicht nur alle Beinaheunfälle (Near Misses) mit betrachtet und deren Ursachen ermittelt, sondern jedes riskante bzw. unsichere Verhalten von Mitarbeitern (dass in dieser Situation folgenlos geblieben wäre, aber zu einem Arbeitsunfall hätte führen können). Grundlagen Verhalten als Ursache Erfolgreiche BBS-Systeme setzen sich mit dem Verhalten, sowie den Motiven der Mitarbeiter, die zu einem Verhalten führen, auseinander. Dabei gilt, dass ein Verhaltensmuster eine persönliche Abschätzung des Nutzens ist. Der persönliche Nutzen ergibt sich aus den persönlichen Erfahrungen des Betreffenden. In der Regel wird das ABC-Modell verwendet, um diesen Sachverhalt zu erklären. Activator oder Antecedent (Aktivator oder Vorgeschichte) Menschen tendieren prinzipiell zu einem Verhalten, durch das ein persönlicher Vorteil erwartet wird. Dieser Vorteil wird durch Faktoren wie Lob und Anerkennung, finanzielle Anreize, Zeitgewinn, Arbeitserleichterung oder weitere bestimmt. Wird also das Verhalten eines Menschen gelobt, wird er versuchen, dieses Verhalten wieder zu zeigen, um weiteres Lob zu erhalten. Man stelle sich die folgende Situation vor: Ein Mitarbeiter beeilt sich, um ein wichtiges Produkt fertigzustellen. Während der Herstellung verwendet er seine persönliche Schutzausrüstung nicht, weil er der Meinung ist, dass es zu lange dauere, diese zu holen und anzuziehen. Während seiner Tätigkeit geschieht kein Arbeitsunfall. Das fertige Produkt meldet er seinem Vorgesetzten und erhält Lob dafür, weil das Produkt rechtzeitig fertiggestellt worden ist. Solange der Vorgesetzte die fehlende Schutzausrüstung nicht bemängelt, sondern die erbrachte Leistung lobt, wird er in Zukunft das gleiche Verhalten wieder an den Tag legen. Behavior (Verhalten) Das „sichtbare“ Verhalten. Consequence (Konsequenz) Als Konsequenz werden alle Effekte, die sich aus dem aktiven Verhalten ergeben, bezeichnet. Auf das obige Beispiel bezogen bedeutet das Folgendes: Achtet der Vorgesetzte sehr genau auf die Einhaltung der Arbeitsschutzrichtlinien, so wird er seine Mitarbeiter regelmäßig auf Mängel hinweisen. Dieses Verhalten des Vorgesetzten ist rechtlich absolut korrekt und muss auch so gelebt werden. Wird vom Vorgesetzten allerdings nur auf Mängel reagiert, ist dieses Verhalten eher kontraproduktiv. Denn es handelt sich hier nicht um Lob von richtigem Verhalten, sondern um Tadel von falschem Verhalten. Dadurch ergibt sich wiederum ein wichtiger Effekt: Die getadelte Person wird in Zukunft versuchen, das Verhalten zu verstecken. Solange nicht das Gegenteil, nämlich die Anerkennung von richtigem Verhalten gelebt wird, kommt es immer wieder zu diesen Effekten. Bekannt ist das aus dem betrieblichen Alltag, wenn alle Regularien eingehalten werden, solange Vorgesetzte zugegen sind, aber unbeobachtet (zum Beispiel während der Nachtschicht) das alte Verhalten weiter gelebt wird. Um Verhalten dauerhaft zu ändern, ist es also erforderlich, richtiges Verhalten zu belohnen. Auch einfaches Lob gilt als Belohnung in diesem Sinne. Ein weiterer, sehr wesentlicher Faktor in der Verhaltenspsychologie ist die Kontinuität. Wird ein riskantes oder unsicheres Verhalten mal geduldet und mal sanktioniert oder angesprochen, so wirkt sich das auf die Glaubwürdigkeit aus. Es wird keine Verhaltensänderung geben, solange ein fehlerhaftes Verhalten (auch nur ausnahmsweise) geduldet wird. Damit ist aber einer der schwierigsten Faktoren verknüpft. Es bedeutet nämlich, dass jedes unsichere Verhalten angesprochen werden muss. Im betrieblichen Alltag ist das nicht leicht zu realisieren, aber notwendig, um Verhaltensweisen zu ändern. Der dritte Faktor im Bereich der Verhaltensänderung betrifft die zeitliche Zuordnung. Wird ein positives Verhalten gezeigt, sollte möglichst sofort ein Lob ausgesprochen werden. Nicht erst Tage später. Wird falsches Verhalten gezeigt, so muss auch dieses sofort signalisiert werden. Für die BBS-Systeme ergeben sich somit drei Grundprinzipien: Lob von richtigem Verhalten Kontinuität als klares Bekenntnis zur Arbeitssicherheit Zeitnahes Loben erhöht die Effektivität Unbewusste Verhaltenseinflüsse Neben den oben aufgeführten Maßnahmen, die ergriffen werden müssen, um das Verhalten von Mitarbeitern zu beeinflussen, gibt es noch Faktoren, die nicht ohne Weiteres beeinflussbar sind. Diese gelten als passive Faktoren. Darunter fallen die Suche nach der eigenen Herausforderung, die Gewohnheit und die Unterschätzung der Eintrittswahrscheinlichkeit eines Unfalls und damit die „Illusion der eigenen Unverletzbarkeit“. Alle diese Faktoren beeinflussen das tägliche Verhalten und das Empfinden gegenüber Sicherheitsmaßnahmen. Will man die Arbeitssicherheit im Unternehmen nachhaltig und langfristig verbessern, muss man sich damit eingehend beschäftigen. Methodik Damit ein BBS-System erfolgreich sein kann, ist es nötig, schnell und konsequent auf falsches und richtiges Verhalten zu reagieren. Das können Vorgesetzte alleine nicht leisten. Um also eine breitere Basis zu schaffen, muss versucht werden, möglichst viele Mitarbeiter zur aktiven Mitarbeit zu gewinnen. Damit werden zwei Effekte bedient: Zum einen wird die Basis deutlich breiter: je mehr Mitarbeiter an solchen Systemen mitwirken, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass regelmäßig Beobachtungen und Feedback stattfinden. Zum anderen dient jede einzelne Beobachtung der eigenen Sensibilisierung. Da sich ein beobachtender Mitarbeiter zunächst Gedanken darüber machen muss, ob eine Handlung sicher oder unsicher ist, bzw. warum sie in der vorliegenden Art und Weise vollzogen wird. Ein Ergebnis davon könnte durchaus auch sein, dass der Beobachtete die Handlung sicher ausgeführt hat und der Beobachter sein eigenes Vorgehen in dieser Situation überdenken muss. Im anschließenden Gespräch muss geklärt werden, warum die Handlung so vorgenommen wurde. Denkbar ist auch, dass durch Beobachtungen Fehler oder Hindernisse in Anweisungen erkannt werden und so korrigiert werden können. In der Praxis wird versucht, möglichst alle Mitarbeiter des Unternehmens mit einzubeziehen. Daraus ergibt sich die Schwierigkeit, dass Mitarbeiter sich gegenseitig nicht „verpetzen“ wollen. Jeder fürchtet eine Bestrafung, wenn unsicheres Verhalten aufgedeckt wird. Dazu ist es zunächst notwendig, eine offene Fehlerkultur zu begünstigen. Das Beobachtungsprinzip darf nicht dazu genutzt werden, Bestrafungen durchzuführen, daher ist ein BBS-System meist anonym und im besten Fall von Mitarbeitern geführt, die ein hohes Maß an Vertrauen in der Belegschaft genießen. Diese Kultur des offenen Umgangs mit Fehlern zu fördern ist Management-Aufgabe. Daher ist es entscheidend, dass Vorgesetzte die Prinzipien von BBS verstehen und in ihren Betrieben umsetzen. Wie bereits beschrieben, besteht eine der wesentlichen Stützen eines BBS-Systems in der direkten Kommunikation zwischen (möglichst gleichberechtigten) Kollegen, bei denen das Vorgehen besprochen wird und Wege gesucht werden, diese Handlung in Zukunft sicherer zu machen. Ein weiterer Effekt besteht in der statistischen Auswertung der Beobachtungen. Dazu ist es notwendig, möglichst detaillierte Informationen über das unsichere Verhalten von Mitarbeitern zu erhalten. Diese Informationen dürfen aber keineswegs für disziplinarische Maßnahmen verwendet werden, weshalb dem Team zur Steuerung des Prozesses eine besondere Bedeutung zukommt. Falls schriftliche Beobachtungen ausgewertet werden sollen (also die Kommunikation zwischen Beobachter und Beobachtetem), so ist darauf zu achten, dass aus den Aufzeichnungen keine Information bezüglich des Beobachteten erkennbar ist. Rückschlüsse dürfen auch aus Ort und Zeit der Beobachtung nicht möglich sein. Das Steuerungsteam stellt aus den eingehenden Beobachtungen detaillierte Statistiken bereit, die zur Schulung der Mitarbeiter genutzt werden können. Eventuell geht aus den Statistiken auch ein prinzipielles Problem zu einem Arbeitsbereich hervor, so dass die „konventionelle“ Sicherheitsarbeit wertvolle Informationen hieraus gewinnen kann. Bekannte Schwierigkeiten Schwierigkeiten rund um ein BBS-System sind vielfältig und kaum allgemein zu beschreiben. Folgend sollen einige bekannte Fehler aufgezeigt werden, und welchen Einfluss diese auf das System haben können. Kommunikation ist der erfolgsbestimmende Faktor. Die Mitarbeiter müssen entsprechende Informationen über Erwartungen, Möglichkeiten, Ausmaß, Zeitplan und Folgen des Prozesses haben und immer wieder über den Status informiert werden. Nur dann kann sich die Kultur entwickeln, die für den Erfolg entscheidend ist. Allein das stellt viele Unternehmen bereits vor Schwierigkeiten, da mit neuen Sicherheits- und Schulungsmaßnahmen ein erhöhter Aufwand und damit Mehrkosten verbunden sind. Da BBS-Systeme langfristig Veränderungen bewirken, lassen sich diese oftmals nicht quartalsweise bewerten und verschlechtern somit die oftmals notwendige Darstellung des Unternehmens am Aktienmarkt. Offener Umgang mit Fehlern ist keine Selbstverständlichkeit. Oft scheuen sich Mitarbeiter, Fehler offen zuzugeben, da negative Konsequenzen gefürchtet werden. Hier müssen klare Regeln aufgestellt werden, die eine falsche Nutzung verhindern. Nur wenn auch kleine Unsicherheiten offen kommuniziert werden können, ist eine reelle Verbesserung der Arbeitssicherheit möglich. Mangel an Maßnahmen stört die Beteiligung am System. Erkennen die Mitarbeiter, dass aus ihren Beobachtungen keine Maßnahmen resultieren, wird das System schnell an Beteiligung verlieren. Daher ist es wichtig, dem Steuerungsteam entsprechende Möglichkeiten zu geben, die Maßnahmen zeitnah umzusetzen. Falls es zu einem Punkt keine Maßnahme geben kann, muss das offen kommuniziert werden. Belohnung der Beteiligung am Beobachtungsprozess muss qualitätsorientiert sein. Die einfachste Möglichkeit zur Erhöhung der Beteiligung stellen Belohnungen dar. Oftmals wird einfach über die Beteiligung (beispielsweise über Anzahl der Beobachtungen in einem gewählten Zeitraum) belohnt. Dabei ergibt sich die Schwierigkeit, dass eventuell qualitativ minderwertige Beobachtungen gemacht und protokolliert werden, nur um am Belohnungssystem teilzunehmen. Besser ist es, die Qualität von eingehenden Beobachtungen zu bewerten und entsprechend zu prämieren. Ein Beispiel ist die Qualifizierung über die Schadensmatrix. In die Matrix wird die Schadensschwere sowie die Eintrittswahrscheinlichkeit eingetragen. Kann der Schaden oftmals eintreten, es ist aber nur mit geringen Auswirkungen zu rechnen (z. B. Stolpern über eine Bodenkante, mit nur geringer Auswirkung), so wird der Wert der Matrix entsprechend klein ausfallen. Quellenangaben Literatur Christoph Bördlein: Verhaltensorientierte Arbeitssicherheit – Behavior Based Safety (BBS). Erich Schmidt Verlag, Berlin 2022, ISBN 978-3-503-20073-3. E. Scott Geller: Working Safe. How to Help People Actively Care for Health and Safety. Lewis Publishers, 1996, ISBN 1-56670-564-9. E. Scott Geller: The Participation Factor. American Society of Safety Engineers, 2002, ISBN 1-885581-37-8. Thomas R. Krause: The Behavior Based Safety Process. Wiley, 1996, ISBN 0-471-28758-X. Thomas R. Krause: Leading with Safety. Wiley Interscience, 2005, ISBN 0-471-49425-9. Terry E. McSween: Value-based Safety Process. Wiley Interscience, 2003, ISBN 0-471-22049-3. Weblinks Cambridge Center for Behavioral Studies Arbeitsschutz
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Das Litz Bluff ist ein vereistes Kliff auf der Thurston-Insel vor der Eights-Küste des westantarktischen Ellsworthlands. In den Walker Mountains ragt es mit Felsvorsprüngen an der Frontseite 3 km westlich des Mount Borgeson auf. Das Advisory Committee on Antarctic Names benannte es 2003 nach Martin Eugene Litz (* 1926), Navigator und zweiter Pilot an Bord einer Martin PBM Mariner zur Erstellung von Luftaufnahmen von der Thurston-Insel und der benachbarten Festlandküste im Rahmen der von der United States Navy durchgeführten Operation Highjump (1946–1947). Weblinks Litz Bluff auf geographic.org (englisch) Geographie (Antarktika) Kliff Thurston-Insel
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Benjamin Friedrich Schmieder (* 19. Februar 1736 in Leipzig; † 28. Februar 1813 in Halle (Saale)) war ein deutscher Philologe und Schulmann. Leben Schmieder lernte an der Thomasschule zu Leipzig und studierte Theologie und Philologie an der Universität Leipzig. 1765 wurde er Tertius und 1771 Konrektor am Martin-Luther-Gymnasium Eisleben. Von 1780 bis 1808 war er Rektor des Städtischen Gymnasiums Halle und später Lehrer an der Latina. Schmieder ist der Vater des Philologen Friedrich Gotthelf Benjamin Schmieder (1770–1838). Literatur Altphilologe (18. Jahrhundert) Gymnasiallehrer Deutscher Geboren 1736 Gestorben 1813 Mann Schulleiter (Deutschland)
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Vienau ist ein Ortsteil der Ortschaft und der Stadt Kalbe (Milde) im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt, Deutschland. Geographie Lage Vienau, ein Straßendorf mit Kirche, liegt auf , etwa 25 Kilometer südöstlich der Kreisstadt Salzwedel in der Altmark. Der Vienauer Graben im Osten des Dorfes strömt nach Süden in die Untere Milde (Untermilde), die drei Kilometer östlich vom Dorf in die Milde mündet. Die Ortschaft Vienau erstreckt sich am Rande der Hochfläche des Kalbeschen Werders. Die Waldfläche Mühlenbusch westlich des Dorfes ist als Naturschutzgebiet „Kalbescher Werder bei Vienau“ ausgewiesen. Die höchste Erhebung wird mit etwa auf dem Dolchauer Berg im Norden der Ortschaft erreicht. Ortschaftsgliederung Die Ortschaft Vienau besteht aus den vier Ortsteilen Vienau, Beese, Dolchau und Mehrin. Geschichte Mittelalter bis Neuzeit Im Jahre 1285 wird hermannus de fi ne in einer vom Rat in Stendal ausgestellten Urkunde genannt. Vienau wird erstmals 1324 als Vynowe erwähnt, als Hans und Heinecke von Kröcher das Schloss Kalbe mit den zugehörigen Dörfern an Albrecht von Alvensleben verkaufen. Weitere Nennungen sind 1473 vinow, 1593 Vynaw und 1687 Vienow. Im Jahre 1745 wird Vienau als Dorf mit Rittersitz und Wassermühle beschrieben. Es lebten dort 6 Bauern, 12 Kossaten, 10 Einlieger und Altsitzer, ein Müller, zwei Schneider, ein Schäfer, ein Hirte, 21 Frauen, 17 große Söhne, 14 große Töchter, 8 Söhne und 21 Töchter unter 10 Jahren, ein Junge und drei Mägde. 1775 wird es als Kirchdorf bezeichnet. 1804 gab es im Dorf und Gut Vienau einen Lehnschulze, zwei Rademacher, einen Förster, eine Wassermühle und einen Krug. Bei der Bodenreform wurden 1945 ermittelt: eine Besitzung über 100 Hektar hatte 418 Hektar, 30 Besitzungen unter 100 Hektar hatten zusammen 445, eine Kirchenbesitzung hatte 6 Hektar Land. Enteignet wurden 419 Hektar und auf 15 Siedler aufgeteilt. Das Restgut umfasste 105 Hektar und wurde 1946 zum Provinzialgut, 1948 Landesgut und 1949 Volksgut. Im Jahre 1955 entstand die erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft vom Typ III, die LPG „Einheit und Frieden“. Herkunft des Ortsnamens Jürgen Udolph führt den Ortsnamen auf den germanischen Wortstamm „fenn, venn“ für „Sumpf, Morast“ zurück. Möglich wäre auch eine slawische Herkunft. Franz Mertens leitet den Ortsnamen hingegen von „vino“ für „Wein“ oder „vinica“ für „Weinberg“ ab. Vienau heißt also „Weinpflanzung“. An der Grenze der Gemarkung Vienau, etwa ein Kilometer nordöstlich des Dorfes, liegt der etwa 65 Meter hohe Weinberg. Eingemeindungen Ursprünglich gehörten Dorf und Gut zum Arendseeischen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Zwischen 1807 und 1813 lag der Ort im Kanton Kalbe auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Nach weiteren Änderungen gehörten die Gut und Gemeinde ab 1816 zum Landkreis Salzwedel. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde das Gut in einen Gutsbezirk umgewandelt. Am 30. September 1928 wurde der Gutsbezirk Vienau mit der Landgemeinde Vienau vereinigt. Am 25. Juli 1952 wurde die Gemeinde Vienau aus dem Landkreis Salzwedel in den Kreis Kalbe (Milde) umgegliedert. Am 1. Januar 1998 wurde sie dem Kreis Salzwedel zugeordnet. Am 1. Juli 1994 kam sie schließlich zum Altmarkkreis Salzwedel. Bis Ende 2009 bildete Vienau mit den Ortsteilen Beese, Dolchau und Mehrin (alle drei Orte wurden am 17. Oktober 1973 nach Vienau eingemeindet) eine eigenständige Gemeinde, die Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Arendsee-Kalbe war. In einer Vereinbarung beschlossen die Gemeinderäte der Gemeinden Stadt Kalbe (Milde), Brunau, Engersen, Jeetze, Kakerbeck, Packebusch und Vienau, dass ihre Gemeinden aufgelöst und zu einer neuen Stadt Kalbe (Milde) vereinigt werden. Diese Gebietsänderung wurde vom Landkreis als unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und trat am 1. Januar 2010 in Kraft. Nach Umsetzung der Vereinigungsvereinbarung der bisher selbstständigen Gemeinde Vienau wurden Vienau, Beese, Dolchau und Mehrin Ortsteile der neuen Stadt Kalbe (Milde). Für die eingeflossene Gemeinde wird die Ortschaftsverfassung nach den §§ 86 ff. Gemeindeordnung Sachsen-Anhalt eingeführt. Die aufgenommene Gemeinde Vienau und künftigen Ortsteile Vienau, Beese, Dolchau und Mehrin wurden zur Ortschaft der neuen Stadt Kalbe (Milde). In der eingeflossenen Gemeinde und nunmehrigen Ortschaft Vienau wurde ein Ortschaftsrat mit fünf Mitgliedern einschließlich Ortsbürgermeister gebildet. Einwohnerentwicklung Gemeinde und Ortsteil Quelle, wenn nicht angegeben, bis 2006 und 2015 bis 2018 Rittergut und Gutsbezirk Quelle: Religion Die evangelische Kirchengemeinde Vienau gehörte früher zur Pfarrei Mehrin. 1993 kam die Kirchengemeinde zur Kirchspiel Pakebusch, später zum Kirchspiel Jeetze. Heute gehört sie zum Pfarrbereich Fleetmark-Jeetze des Kirchenkreises Salzwedel im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. Die ältesten überlieferten Kirchenbücher für Vienau stammen aus dem Jahre 1839. Die katholischen Christen gehören zur Pfarrei St. Hildegard in Gardelegen im Dekanat Stendal im Bistum Magdeburg. Politik Wappen Das Wappen wurde am 9. Oktober 2000 durch das Regierungspräsidium Magdeburg genehmigt. Blasonierung: „Über erhöhter, flacher goldener Spitze von Blau und Grün gespalten; vorn ein schräglinker schwarz konturierter silberner Fisch mit einer Rückenflosse und zwei Bauchflossen, hinten zwei schrägrechts gestaffelte goldene Ähren am Halm mit schwarzen Grannen; unten ein hängender grüner Hopfentrieb mit zwei zu den Schildrändern gekehrten Blättern und vier gestielten Dolden nebeneinander.“ Die Farben der Gemeinde waren Blau – Gold (Gelb). Ortsbürgermeister Ortsbürgermeister der Ortschaft Vienau ist Joachim Walter. Letzter ehrenamtlicher Bürgermeister der Gemeinde war Fritz Borchmann. Nach Auflösung der Gemeinde war er bis 2016 ehrenamtlicher Ortsbürgermeister. Ortschaftsrat Die Ortschaftsratswahl am 26. Mai 2019 lieferte folgende Sitzverteilung: Wählergemeinschaft Vienau: 4 Sitze Einzelbewerber Steffen Bolle: 1 Sitz Kultur und Sehenswürdigkeiten Kirchen Die evangelische Dorfkirche Vienau, ein rechteckiger Putzbau mit kleiner polygonaler Apsis, wurde 1868 unter Verwendung eines spätrömischen Westquerturms aus dem 11./12. Jahrhundert errichtet. Im Innern befindet sich eine Kindergrabstätte aus dem 17. Jahrhundert. Hinter dem Altar steht eine Kopie von Raffaels Gemälde Madonna della Sedia. Auf dem Kirchhof befindet sich der Ortsfriedhof. Ehemaliges Herrenhaus Die von 1740 bis 1747 errichtete Anlage ist heute nur noch eine Ruine. Das Gut befand sich von 1324 bis 1820 im Besitz der Familie von Alvensleben. Hier lebte unter anderem Friederike von Alvensleben. () Gedenkstätten Auf dem Ortsfriedhof befindet sich das Grab eines namentlich bekannten Polen, der während des Zweiten Weltkrieges nach Deutschland verschleppt und auf dem Rittergut von Kalben ein Opfer von Zwangsarbeit wurde. Auf dem Dolchauer Berg, 1,5 Kilometer nördlich von Vienau, steht ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges, ein Findling mit Namenstafeln. Vereine Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Vienau e. V. Sportverein SV „Eintracht“ Vienau e. V. Literatur Weblinks Einzelnachweise Geographie (Kalbe (Milde)) Ort im Altmarkkreis Salzwedel Ehemalige Gemeinde (Altmarkkreis Salzwedel) Gemeindeauflösung 2010 Ersterwähnung 1324
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Die Freiheitsglocke in Berlin hängt seit 1950 im Turm des Schöneberger Rathauses, das zu dieser Zeit Sitz des Regierenden Bürgermeisters von Berlin war. Sie ist die größte profan genutzte Glocke Berlins. Geschichte Die Idee zur Freiheitsglocke reifte in den USA im Mai 1949, als in New York das Nationalkomitee für ein freies Europa gegründet wurde. Um den Menschen im Ostblock ein Gegenbild zum sowjetischen Herrschaftssystem zu bieten, wurde im Zuge des Kalten Krieges der Rundfunksender „Radio Free Europe“ gegründet, der am 4. Juli 1950, dem US-amerikanischen Unabhängigkeitstag, von München aus auf Sendung ging. Parallel initiierte General Lucius D. Clay, bekannt geworden als der „Vater der Berliner Luftbrücke“ und Vorsitzender des Nationalkomitees, eine Spendenaktion in den Vereinigten Staaten, bei der viele Amerikaner Geld für den Kauf einer Replik der Freiheitsglocke für die Einwohner Berlins gaben. Geschaffen nach dem Vorbild der US-amerikanischen Liberty Bell, ließ man sie auf einem „Kreuzzug für die Freiheit“ quer durch die USA reisen, bevor sie an ihren Bestimmungsort in Berlin gebracht wurde. Die Spendenaktion wurde, ebenso wie die übrigen Aktivitäten des Nationalkomitees, offiziell als Initiative von Privatleuten dargestellt, war aber von der amerikanischen Regierung und vom Geheimdienst CIA entworfen und unterstützt worden. Die Glocke selbst wurde zu einem herausragenden Symbol der besonders engen Beziehungen Amerikas zum West-Berlin der Nachkriegszeit. Die Freiheitsglocke ist mit folgender Inschrift, einem Zitat aus Lincolns Gettysburg Address, versehen: Die Glocke erklingt im Schlagton e°, hat einen Durchmesser von 2,48 Metern und wurde mit einem Gewicht von 10.206 kg (andere Angabe: 9500 kg) von der britischen Gießerei Gillett & Johnston im Londoner Bezirk Croydon gegossen. Am 20. Oktober 1950 traf die Freiheitsglocke in Bremerhaven ein und am 21. Oktober wurde sie im Turm des Rathauses Schöneberg aufgehängt. Am 24. Oktober 1950, dem Tag der Vereinten Nationen, ertönte die Glocke im Rahmen einer Feier zum ersten Mal. Seit diesem Tag wurde jeden Sonntagmittag im RIAS eine Aufnahme des Geläuts der Freiheitsglocke mit den Worten des Freiheitsgelöbnisses gesendet. In dieser Tradition sendet auch das Programm des Deutschlandradios seit dem Jahr 2000, jeden Sonntag um 11:58 Uhr das Geläut und das Freiheitsgelöbnis aus. Am 26. Juni 1963, dem Tag des Besuchs des amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy in Berlin, ertönte die Freiheitsglocke nach der Rede Kennedys vor dem Schöneberger Rathaus, während er sich in das Goldene Buch der Stadt eintrug. Die Freiheitsglocke wird jeden Tag um 12 Uhr geläutet, sowie am 1. Mai, an Heiligabend und zum Jahreswechsel um Mitternacht. Bei besonderen weltpolitischen Ereignissen wird die Freiheitsglocke auch gesondert geläutet, wie z. B. bei der Trauerfeier für die Opfer des Aufstandes vom 17. Juni 1953 (am 23. Juni 1953), anlässlich der Kundgebung für die Opfer des Ungarnaufstands 1956 sowie bei der Kundgebung am 16. August 1961 (drei Tage nach dem Mauerbau). Am 3. Oktober 1990 läutete die Freiheitsglocke die Wiedervereinigung Deutschlands ein. Am 18. Januar 2001 wurde die Freiheitsglocke mit Hilfe eines Krans vom Turm des Rathauses Schöneberg genommen und auf einem Tieflader ins bayerische Nördlingen geschafft. Die dort ansässige Firma Lachenmeyer reparierte den bereits 1972 im Glockenkörper entdeckten Riss. Am 13. September 2001 läutete die Freiheitsglocke aus Anlass der Terroranschläge am 11. September 2001 für sieben Minuten und tausende Berliner gedachten auf dem John-F.-Kennedy-Platz vor dem Rathaus Schöneberg der Opfer. In den Jahren 1951–1953 erschienen insgesamt 15 Briefmarken der Deutschen Bundespost Berlin mit dem Bild der Glocke (Michel-Nummern: 75–79, 82–86 und 101–105). Zwei weitere Sonderausgaben anlässlich der Bundespräsidentenwahl 1954 und der Hilfe für die Hochwassergeschädigten 1956 zeigten ebenfalls die Freiheitsglocke. Eine Ausstellung im Turm dokumentiert die Idee und den Weg der Freiheitsglocke. Hier werden auch die 16 Millionen Unterschriften amerikanischer Staatsbürger unter der Freiheitserklärung in einem Freiheitsschrein aufbewahrt. Freiheitsgelöbnis Zurückgehend auf eine Tradition des Berliner Senders RIAS ist die Freiheitsglocke jeden Sonntag um 11:59 Uhr im Deutschlandradio Kultur zu hören, gefolgt von den gesprochenen Worten des Freiheitsgelöbnisses. Der Text dieses Manifests für die Freiheit ist eine Übersetzung der Freiheitserklärung, die sich auf den Bögen der amerikanischen Unterschriftenaktion fand. Der Text wurde und wird jeweils von bekannten Theaterschauspielern in eindringlicher Aussprache gesprochen, zur ständigen Erinnerung an die Welt, dass Freiheit nicht von selbst entsteht und zeitlebens verteidigt werden muss. Declaration of Freedom Die Unterschriftenliste in den USA zeigte zwei Textboxen im Kopf (“enroll in the crusade of freedom” und “help lift the iron curtain everywhere”), gefolgt von der Überschrift “Declaration of Freedom” und den folgenden Zeilen: gefolgt von den Zeilen Literatur Andreas W. Daum und Veronika Liebau: Die Freiheitsglocke in Berlin – The Freedom Bell in Berlin. Jaron, Berlin 2000, ISBN 3-89773-023-5. Andreas W. Daum: Kennedy in Berlin. Politik, Kultur und Emotionen im Kalten Krieg. Schöningh, Paderborn 2003, ISBN 3-506-71991-2. Dominik Geppert: Die Freiheitsglocke. In: Etienne François, Hagen Schulze: Deutsche Erinnerungsorte Campus 2003; S. 237–252. Weblinks Webseite des Bezirksamtes zur Freiheitsglocke Geläut der Berliner Freiheitsglocke als MP3-Datei Sven Felix Kellerhoff: Die Freiheitsglocke ruft zum Kampf gegen Tyrannei. In: Die Welt, 29. Oktober 2010 Einzelnachweise Berlin-Schöneberg Glocke in Deutschland Berliner Luftbrücke Freiheitssymbol