,document_id,text 0,1,Philosophie. 1,2,Uiber Preßfreyheit und deren Grä nzen. 2,3,"Zur Beherzigung für Regenten, Censoren, und Schriftsteller." 3,4,1787. 4,5,134 S. 8. 5,6,"Wir räumen dieser Schrift den ersten Platz in unsern Blättern ein, weil wir sie sowohl in Ansehung des Stoffes, der so genau mit dem Besten der Menschheit zusammenhängt, als in Ansehung der Behandlung, die ihres Gegenstandes allerdings würdig ist, für eines der wichtigsten Producte halten, welches im verflossenen Jahre auf deutschem Boden gewachsen ist." 6,7,"Wer es immer mit der Wahrheit gut und redlich meint, bey Erforschung und Prüfung derselben auf keine Nebendinge, sondern nur allzeit auf sie selbst Rücksicht zu nehmen gewohnt ist;" 7,8,"der kann gewiß nicht umhin, sich über diese mit seltenem Scharfsinne, Wahrheitsliebe, und einer noch seltneren Freymüthigleit verfaßte Schrift aus ganzer Seele zu freuen, und den Wunsch zu hegen, daß der tiefdenkende Verfasser, ja, daß mehrere ähnlich gestimmte Männer Deutschlands sich entschließen mochten, dergleichen Gegenstände, von deren deutlicher und freymüthiger Auseinandersetzung die Aufklärung und Glückseligkeit des menschlichen Geschlechts unmittelbar abhangen, mit vereinigten Kräften zu bearbeiten, und dadurch der Menschheit einen der wesentlichsten Dienste zu erweisen." 8,9,"Hier und da scheint der V. zwar seine Begriffe zu weig bestimmt zu haben, und in einigen Fällen die Gränzen der Preßfreyheit zu weit ausdehnen zu wollen;" 9,10,"diese wenigen Fehler aber wird man ihm in Ansehung des vielen Guten, das seine Schrift enthält, um so eher nachsehen, da sich darin nirgendo seine vernünftige Wahrheitsliebe, und sein edler Herzenodrang für die gute Sache verkennen läßt." 10,11,"Diese Schrift hat übrigens noch das auszeichnende Verdienst, daß sie alles, was bisher über diesen wichtigen Gegenstand, der seit einiger Zeit im deutschen Publicum öfters zur Sprache gekommen ist, geschrieben worden, in bündiger Kürze, in genauer Ordnung, mit solchem Nachdrucke und Stärke vorträgt, daß gewiß jeder, der nicht von Vorurtheilen eingenommen ist, davon überzeugt werden muß." 11,12,Der V. behandelt seinen Stoff in 18 Abschnitten und zwar in folgender Ordnung: 12,13,"Jn den 5 ersten Abschnitten sucht er die nöthigen Vorbegriffe und Vordersätze zu entwickeln, auf welche er sein System von der Preßfreyheit gründet;" 13,14,"in dem 6ten und 7ten Abschnitt trägt- er seine Gesinnungen über Preßfreyheit und ihre Gränzen überhaupt vor, wovon er in den folgenden Abschnitten 1) auf die Religion von Nro. 8 — 16. 2) auf Staaten und Regenten in Nro." 14,15,17. und 3) 15,16,auf Privatleute in Nro. 16,17,18. die Anwendung machet. 17,18,"Die Prämissen, die er seinen Gesinnungen zum Grur de legt, sind folgende: 1. Freyheit zu denken ist das höchste Kleinod der Menschheit, die einzige (sollte wohl heißen: die vorzůglichste?" 18,19,) wahre Quelle aller menschlichen Aufklärung; 19,20,diese ist der wesentliche Grund aller menschlichen Glückseligleit. 20,21,"2. Aufklärung kann so wenig in der Größe der Verstandeskräfte zu suchen seyn, als in der Menge eingesammelter Kenntnisse." 21,22,"Sie muß, wenn sie die Grundlage der Glückseligleit ist, das Ziel aller Menschen seyn: wie auch der Stifter des Christenthums sie betrachtete." 22,23,"Zur Aufklärung gehört, daß man selbst denken lerne, von den Gegenständen deutliche Begriffe habe, die man selbst in der sinnlichen Welt aufgesucht, abgezogen, verglichen, entwickelt, und geprüft hat." 23,24,ꝛc. 24,25,"Der Gegenstand der Aufklärung ist Wahrheit, welche die allgemeine menschliche Glückseligkeit begründet." 25,26,"(Der Verfasser würde durch diese Bestimmung den Gegenstand der Aufklärung in zu enge Gränzen eingeschlossen haben, wenn er nicht schon vorausgesetzt hätte, daß er uur von der Aufklärung rede, in so fern sie allgemejnes Gut werden soll.)" 26,27,"3. Diese Aufklärung, welche in der eigenen und freyen Wirksamkeit des Verstandes besteht, ist die wesentliche Grundlage unserer Glückseligkeit." 27,28,Eigenes und von Antorität unabhängiges Denken verschasfet uns folgende Vortheile: 28,29,"1. Es bildet allererst den menschlichen Geist, d. h., die obern Kräfte der Seele, die sonst ganz (wäre es nicht richtiger gesagt, wenn es hieße: beynahe oder fast ganz?) unthätig bleiben." 29,30,Der Mensch wird ein Weiser. 30,31,"(Der V. wird wohl dadurch nichts sagen wollen, als: ohne unabhängiges und eigenes Denken kann nie ein wahrer Weiser werden;" 31,32,"denn nicht jeder, der unabhängig und selbst denkt, wird schon ein Weiser.)" 32,33,2. 33,34,Es macht alle übrigen Kentnisse des Menschen erst nuzbar. 34,35,"(Jst zu viel gesagt, und würde wahr seyn, wenn es hieße: der Mensch kann alle erworbenen Kenntuisse nur dann erst wahrhaft für sich benutzen.)" 35,36,3. 36,37,"Die Erkenntniß der moralischen Wahrheiten, wenn sie eine Folge eigenen Nachdenkens ist, wird heller." 37,38,4. 38,39,"Sie erhalten dadurch stätes Wachothum, und stäte Erweiterung." 39,40,5. 40,41,"Und so gewinnt auch die ruhige Uiberzeugung,." 41,42,"(Rec. wünscht, daß der V. hier, wo er sagt, daß durch eigenes Nachdenken die ruhige Uiberzengung befordert werde, einen Unterschied zwischen jenen, die ihre Verstandskräfte gehörig zu gebrauchen wissen, und jenen, die dieses nicht wissen, gemacht hätte;" 42,43,"der gemeine Mann z. B., wie seine Lage bioher beschaffen war, noch itzt beschaffen ist, und wahrscheinlicher Weise noch mehrere Jahrhunderte hindurch beschaffen seyn wird, fühlt gewiß mehr Ruhe dabey, wenn er gewisse Wahrheiten auf das Ansehen seiner vernünftigern, oder vernünftiger seyn sollenden Lehrer bloß glaubt, als wenn es ihm einfiele, sie ohne alle Hülfskenntnisse selbst zu prüfen.)" 43,44,"6. Selbsterkannte Wahrheit ist sicher und ausdauernd wirksam, als Antrieb zum Guten, und Beruhigung im Leiden." 44,45,"(Diesen Satz entwickelt, und beleuchtet der V. ganz vortrefflich." 45,46,"Was er S. 14 sagt,, was ich nicht verstehe;" 46,47,"das kann auch keine Empfindung, oder Entschließung in mir hervorbringen,, scheint unterdessen nicht psychologisch richtig zu seyn;" 47,48,lehret nicht die Erfahrung vielmehr das Gegentheil? 48,49,"Vielleicht nimmt der V. das Wort Verstehen im weitschichtigsten Sinne, und will durch Nichtverstehen alle Erlenntniß und was immer für eine Vorstellung der Sache ausschließen; und dann ist alles ganz richtig." 49,50,"Die Einwendung aber, die man ihm hier machen könnte: warum nämlich unsere aufgeklärten Menschen nicht ungleich tugendhafter, und merklich freudiger, und getroster in Gefahren und Leiden sind, als die Anhänger des blinden Glaubens?" 50,51,loset er auf die befriedigendste Art auf; 51,52,"indem er sagt, daß es ihren Vorstellungen an der erforderlichen Lebhaftigkeit und Vertraulichkeit fehle, weil die meisten unserer jetzigen aufgeklärten Menschen ihre Aufklärung erst in dem männlichen Alter erlangt haben;" 52,53,daß die meisten Menschen das eigene Denken in der Religion nur als Nebensache betreiben; 53,54,"und daß überhaupt die im Alter frisch angepflanzten Jdeen das Triebwerk nicht haben konnen, welches Jdeen haben, die in der Kindheit eingepräget worden, und in der Seele gleichsam verwachsen sind." 54,55,ꝛc. 55,56,"Daraus glaubt der V. auch die so oft mißgedeutete Erscheinung erklären zu konnen, daß Leute noch auf ihrem Sterbebette ihre Aufklärung ängstlich verlassen, und ihre Zuflucht wieder zum blinden Glauben genommen haben.)" 56,57,"7. Selbsterlannte Wahrheit macht (erweckt) Liebe zur Wahrheit, und Wärme für sie." 57,58,8. 58,59,"Sie hat eine eigene Kraft zur Tugend, dadurch, daß sie auf lauter Erfahrung sich gründet." 59,60,9. 60,61,Sie ist die einzige (vorzüglichste) ächte Quelle der Toleranz und der duldenden Meuschenliebe. 61,62,(Sind Toleranz und duldende Menschenliebe nicht eino? 62,63,10. 63,64,"Sie allein schützt die Welt vor dem Ungeheuer des Aberglaubens, und dessen schrecklichen, die Menschheit zerstorenden Folgen." 64,65,— Diesen Vortheilen des unabhängigen Selbstdenlens fügt der V. am Ende dieseAbsch. 65,66,"noch jene hinzu, welche für das bürgerliche Leben daraus herfließen." 66,67,"Der aufgeklärte Mensch 1. sieht überall richtiger, urtheilt unbefangener;" 67,68,2. weiß sich in bürgerlichen Geschäften besser zu benehmen; 68,69,3. hat (caeteris paribus) weniger Leidenschaften; 69,70,4. begeht weniger Fehltritte; 70,71,5. ist viel fähiger zur Freundschaft; 71,72,"und 6. unläugbar ein besserer Diener und Unterthan für den Fürsten, als der, welcher alle seme Vorstellungen und Urtheile sich von andern vorsagen läßt, und sie nachbethet." 72,73,4. 73,74,Jn diesem Abschnitt schildert der V. des Aberglaubens Schande und Gefahr; 74,75,"er zeigt darin, daß der Aberglauben, den er gerade dem unabhängigen Selbstdenken entgegensetzt, von jeher die reichhaltigste Quelle des menschlichen Elendes, der scheußlichsten Jrrthümer, der schändlichsten und unmeuschlichsten Thaten und der Barbarey und des gänzlichen Verfalls der Völker gewesen ist." 75,76,"5. Freyheit zu denlen, unabhängig von aller Autorität, ist das heiligste, wichtigste, unverletzlichste Recht der Menschheit." 76,77,"(Ob und wie sich dieser Satz mit dem Glauben an eine Offenbarung, an die heilige Schrift, an die Aussprüche der Kirche, an die symbolischen Bücher c. vertrage, darüber zu entscheiden fühlt Rec." 77,78,keinen Beruf.) 78,79,Gott hat uns dieses Recht gegeben; 79,80,und eben darum kann es uns kein Mensch nehmen. 80,81,"Das untrügliche Kennzeichen, daß wir es von Gott erhalten haben, ist;" 81,82,"weil wir Kraft, Trieb und Bedürfniß dazu haben." 82,83,"(Bey dieser Gelegenheit macht der V. einige heftige Ausfälle auf die Rechtsgelehrten, die fähig sind, für und wider eine Befugniß gelehrte Deductionen zu liefern;" 83,84,und sagt am Ende: 84,85,"glaubet mir, das juristische Necht ist eine wächserne Nase." 85,86,"Daraus folgt aber nur, daß jede Sache sich von zweyen Seiten darstellen lasse, daß die Begriffe von Recht und Unrecht, wie viele andere relative Begrisse seyen." 86,87,c. Rec. 87,88,"gedenlet aber dadurch die häuisigen, sehr oft geflissentlichen Rechtsverdrehungen nicht zu entschuldigen, die von den Dienern der Gerechtigkeit selbst unternommen werden, und auf die der V. gezielt haben mag." 88,89,"Ferner sagt er hier unter andern auch: wem Gott die Macht gab, der hat auch das Necht." 89,90,"Dieser Satz ist, wie er da liegt, zu unbestimmt;" 90,91,"es sollte wenigstens beygesetzt seyn: die Macht gehörig und rechtmäßig, d. i. den Absichten Gottes gemaß, und nicht zum Nachtheile eines Dritten zu gebeauchen." 91,92,"Denn ohne diesen Beysatz würden alle Gewaltthätigkeiten, auch jene, die zur Unterdrückung der Denkfreyheit unternommen würden, alle gewaltsamen Emporungen der Unterhanen gegen ihre rechtmäßigen Vorgesetzte, alle Versuche, die Religion mit Feuer und Schwert zu verbreiten, ꝛc." 92,93,"durch jenen unbedingten Satz nicht nur entschuldiget, sondern sogar gerechtfertiget werden.) (Das übrige im nächsten Stücke." 93,94,) 94,95,Rechtsgelehrsamkeit. 95,96,De Regum Francorum Capitularibus. 96,97,Authore Franc. 97,98,Georg. 98,99,"Ditterich, Rdmi et celsmiEpiscopi Principis Spirensis Consil." 99,100,intimo act. 100,101,Iuris publ. 101,102,ecel. 102,103,Prof. publ. 103,104,ord. 104,105,Straßburg bey Levrault 1787. 105,106,in 4. 106,107,"Man würde sich sehr irren, wenn man durch diesen Titel verführt, glauben sollte, der H. geh." 107,108,"Rath, und Prof. hätte irgend eine historischkritische Abhandlung über die Capitularien der Fränkischen Konige schreiben wollen." 108,109,Auch ist Rec. 109,110,"in dieser Materie mit Dissertatio de Capitularium Regum Francorum nomine, dignitate, auctoritate, et usu tam in rebus eccles." 110,111,"quam politicis, nec non de eorundem collectionibus et editionibus, quam per modum praefationis collectioni Capitularium Regum Frane." 111,112,a se Parisiis an. 112,113,1677. 113,114,editae praemisit Steph. 114,115,Baluzius 115,116,"Tutelensis so sehr zufrieden, daß er sich ordentlich freute — sich betrogen zu sehen — weil unter den Händen des H. Verf." 116,117,dergleichen Sachen nicht gut zu gerathen pflegen. 117,118,Wovon ist also die Rede? 118,119,Hr. Ditt. 119,120,"declamirt gleich Anfangs fürchterlich über unsere unglücklichen Zeiten, in denen die Neuerer solche Grundsätze ausstreuen, die allen Jahrhunderten unbekannt waren, wodurch die Rechte der Kirche verletzt, die Gläubigen von ihren rechtmäßigen Hirten abgezogen, Heilig mit Unheiligem vermischt, und das Heil der Seelen, und das Wohl der Staaten der augenscheinlichsten Gefahr bloß gestellt wird." 120,121,Diese Neuerer aber beriefen sich dfters auf die Capitularien der Fränlischen Könige. 121,122,"— Er wil also zeigen, daß sie darin kein patroeinium suae opinionis finden." 122,123,Dieß wäre denn freylich eine nagelneue Sache. 123,124,"Lasset uns sehen, wie er sich dabey benimmt." 124,125,"Zuerst kommen allgemeine Grundsätze, die drey Theile der Abhandlung einnehmen." 125,126,— Die Menschen sind aus natürlichem Jnstinct in bürgerliche Gesellschaften getreten. 126,127,"(Das heißt ab ovo anfangen, wie's jener that, der vom deutschen Gleichgewichte handeln wollte, und von Adam anfieng.)" 127,128,Jn dieser bürgerl. 128,129,Gesellschaft muß eine Oberherrschaft seyn. 129,130,"Jene, die sie ausüben, werden NB." 130,131,Fürsten genannt. 131,132,"Diese haben das Recht allen Schaden vom Volke abzuwenden, seinen Nutzen zu befordern." 132,133,Jm Königreiche ist auch die Kirche. 133,134,"Ob die Kirche im Staate, oder der Staat in der Kirche sey? scheint Hrn. Ditt." 134,135,eine sehr müßige Frage zu seyn. 135,136,"Denn sagt er: die Kirche ist im Staate, wenn man sagt, sie sey eine Gesellschaft der Menschen, die in dem Bekenntniß des nämlichen Glaubens ic. vereinigt sind;" 136,137,"der Staat ist hingegen in der Kirche, wenn man sagt, dieser König mit allen seinen Unterthanen hat sich zur christlichen Religion belannt." 137,138,"(Wodurch er klar zeigt, er habe vom h. Optatus Milevitanus an bis auf uns die Canonisten, und Publicisten sammt und sonders über diese Frage nicht verstanden, oder nicht verstehen wollen.)" 138,139,"Was diese Kirche für eine Verfassung habe, sey nicht aus eiteln Grübeleyen, sondern aus der Schrift zu entscheiden." 139,140,Die Definition der Kirche wird gleich darauf aus dem Bellarmin genommen. 140,141,Diese ist also eine ungleiche Gesellschaft. 141,142,"Die Oberherrschaft darin ist bey dem Corps der Bischöfe vereinigt mit ihrem Oberhaupte, und ihm untergeordnet." 142,143,"Dieses Oberhaupt hat den Primat des Anseheno, und der Gerichtsbarkeit." 143,144,Allgemeine Concilien haben die höchste Gewalt der Entscheidung. 144,145,"Da es aber die Erfahrung lehrt, daß diese sehr hart versammelt werden, so sey es nothwendig - consensum ecelesiae tacitum sufficere, ut infallibile sit visibilis ecclesiae capitis iudicium." 145,146,(Nun das heißt die Verfassung der Kirche aus der Schrift bestimmen! 146,147,"Es ist wahrlich unbegreiflich, wie zu unserer Zeit in der Nachbarschaft von Freyburg im Breißgau ein öffentlicher Professor — noch die Unfehlbarleit des Papstes — seinen Lehrlingen vorpredigen kann!" 147,148,"Hat H. Prof. nie Gelegenheit gehabt, sich in den unzähligen canonischen Büchern über diese Absurdität eines Bessern zu belehren?" 148,149,"Oder da man Unwissenheit von einem öffentlichen Professor nicht vermuthen soll, ist es etwa Furcht an einer bischöflichen Universität die Wahrheit zu bekennen?" 149,150,"Dann bedauerten wir ihn, und seine Schüler aufrichtig." 150,151,Fast scheint uns dieses Letztere zu seyn. 151,152,"Denn die Canonisten gestehen der zerstreuten Kirche die Unfehlbarkeit zu, wie den Concilien, nicht aber der Person des Papstes; und dieses Beyde hat Hr. Ditt." 152,153,"so mit einander vermischt, daß man denlen soll, er habe nicht klärer reden wollen." 153,154,"Was es immer ist, so wirft es ein fürchterliches Licht über den Zustand der Französischen Schulen.)" 154,155,"Die Kirche hat nicht das bloße Lehramt von Christus erhalten, sondern eine wahre gesetzgebende, und richterliche Gewalt." 155,156,"Sie erstreckt sich nicht bloß auf innere, und ganz geistliche, sondern auch auf äußere Gegenstände." 156,157,Die ersteren sind bloß der Kirche vorbehalten. 157,158,Die letzteren hingegen sind zweyfach: 158,159,"einige haben gar leinen Einfluß auf den Staat, und sind daher auch bloß der kirchlichen Bestimmung unterworfen: z. B. die Lehre (also wenn rachgierige — Geistliche Aufruhr und Zwietracht predigen, so hat der Fürst nichts, als die Ehre, zuzuhdren?" 159,160,"Einige hingegen haben Einfluß dahin, und können daher gemischte Geschäfte genannt werden." 160,161,"Z. B. Wallfahrten, Feyertage, Almosen, Klöster ꝛc." 161,162,"Diese kann auch der Fürst, in so weit sie Einfluß haben — sed commuuicato prius" 162,163,cum Episcopis consilio — ordnen. 163,164,(Die Leser erinnern sich ohne Zweifel aus den letzten Jahren Marien Theresiens einer ähnlichen dem Riegger unterschobenen Clausel: 164,165,"audita tamen — si fieri potest, etiam altera parte.)" 165,166,"Mehr Recht hat der Fürst nicht, als daß er sich rühmen kann, der Beschützer der Kirchenverordnungen zu seyn." 166,167,"(Auch jener, daß der König die Krone von dem Papst habe, von ihm abgesetzt werden könne?" 167,168,Diesmal hat die Praxis der Theorie des Hrn. Prof. gewaltig voraegriffen.) 168,169,Jetzt kommt der Verf. 169,170,"auf die Capitularien, und zeigt, daß 1. wenn darin etwas aeistliches vorkommt, dieses nicht dem Konig zuaeschrieben werden müsse, sondern allein den Bischofen, als welche sich bey Reichsversammlungen von den übrigen Ständen absonderten, und Concilium hielten, dessen Verordnungen nachher der Konig durch seine Capitularien nur kund machte." 170,171,"2. Wurde aber ein Capitulare aus eigener Beweaung des Königs ohne dieses Concilium gemacht, so hat derselbe als Beschützer der Kirchensatzungen nichts anders gethan, als daß er irgend einen Canon eines ältern Conciliums aufs neue auswärmte, und einschärfte." 171,172,"3. Enthält ein Capitulare gemischte Gegenstände, so konnte es freylich der Konig Iure suo et nemine consulto machen." 172,173,"(Wie dieses mit der obigen Clausel communicato prius cum Episcopis consilio vereinbart werden könne, sieht Ree." 173,174,nicht ein; 174,175,"wohl aber scheint ihm dieses abermal ein Beweis zu seyn, daß der H. Prof. die Wahrheit den schwachen Augen der Straßburger nicht nackt zeigen wollte.)" 175,176,"Die 3 Puncte beweist er nun durch Capitularien der Merovinger, und Carolinger;" 176,177,"und zwingt sie nach seiner vorgefaßten Meinung, anstatt seine Meinung nach den Capitularien zu richten." 177,178,"Am Ende sind 12 Disputirsätze angehängt, die der Prinz Rohan⸗Rochefort Canonicus in Straßburg Deo duce, et Auspice Deipara, Praeside Franc." 178,179,Georg. 179,180,Ditterich ete. 180,181,vertheidigte. 181,182,Sie enthalten die strengste Kritik auf sich selbst; 182,183,wir wollen also einige nur abschreiben. 183,184,I. 184,185,"Ecclesia nunquam generali lege, aut" 185,186,pacto summo imperanti 186,187,laico concessit 187,188,ius nominandi Episcopos regni sui. 188,189,II. 189,190,Neque 190,191,hoc 191,192,ius illi competit 192,193,ex idea maiestatis. 193,194,Ill. 194,195,Varii 195,196,tamen summi 196,197,"imperantes ex pactis specialibus cum ecclesia initis episcopos regni sui, magno huius bono, nominant." 197,198,"IV. Investiturae episcoporum Germaniae per annulum, et pedum, qualem Henricus IV. Imperator exercuit, se iuste opposuit Gregorius VII." 198,199,summus Pontifex. 199,200,VI. 200,201,"Pactum inter Callixtum I, et Henricum" 201,202,"V. initum nec Caesari iniuriosum, nec Imperio noxium fuit." 202,203,XProtestationes summorum 203,204,"Pontificum utrique Paci (Religiosae, et estph.)" 204,205,"oppositae non quidem hasce pacificationes invalidant, iustae tamen et efficaces fuerunt." 205,206,"Wir wünschen dem Hrn. Prof. zum Orden des goldenen Sporns, oder zu dem Christorden, oder wenigstens zu einer Belobungobulle, und benedictio paterna sehr viel Glück." 206,207,"Am lächerlichsten ist der letzte Satz: Authentica pacis Vestphalicae interpretatio a Caesare, et imperio germanico solo fieri non potest;" 207,208,"coronae Gallicae, et Suecicae accessio necessaria videtur." 208,209,"Der Hr. Prof. ist im Staatsrechte eben so unglücklich, wie im canonischen!" 209,210,"Wir haben bisber nicht gewußt, daß die Garantie sich so weit erstrecke, und daß unsere Deutschen ihre gesetzgebende Macht (eine authentische Erklärung des Gesetzes ist Gesetz) au Frankreich und Schweden veräußert haben." 210,211,V.. 211,212,Z. Kurzgefaßte Nachricht. 212,213,Mit Anfange des dießlährigen Studlencursus 213,214,lst die juridische Facultät der hohen Schule zu Wien mit dem neuen Lehrstuhle der Staaterechnungs Wissenschaft vermehret wotden. 214,215,"Dos Buch, nach welchem vorgelesen wird, ist von Hrn. Brand." 215,216,"Zugleich lst auch befoblen worden, daß ein seder, welcher zu den Graden der Rechtsgelehrsamtelt befördert werden will, den Vorlesungen über die Kirchengeschichte deygewohnet haben, und daraus geprüft werden muß." 216,217,Philosophic. 217,218,Uiber Preßfreyheit und deren Gränzen. 218,219,"Zur Beherzigung für Regenten, Censoren, und Schriftsteller." 219,220,1787. 220,221,134 S. 8. (Forts. 221,222,der in dem 1. St. abgebr. 222,223,Anzeige.) 223,224,Nach diesen Prämissen folgen in dem 6 und 7 Abschnitte die allgemeinen Grundsätze des V. über die Preßfreyheit und deren Gränzen. 224,225,"Aus dem Vorhergehenden kann man schon leicht schließen, daß er auf eine beynahe uneingeschränkte Freyheit zu reden und zu schreiben den Antrag machen werde;" 225,226,"wer dieses vermuthet, findet sich in seiner Erwartung nicht betrogen." 226,227,"Die Freyheit, seine Einsichten und Urtheile mitzutheilen, sagt der V., es sey mündlich oder schriftlich, ist eben, wie die Freyheit zu denken, ein allgemeines, heiliges, unverletzliches Recht der Menschheit." 227,228,(So wenig Rec. 228,229,die Vortheile einer weisen Preßfreyheit verkennen kann; 229,230,"so wenig ist es ihm doch auch möglich sich zu überzeugen, daß die Freyheit das Gedachte mitzutheilen mit der Freyheit zu denken im Allgemeinen gleiche Rechte habe." 230,231,"Was ich bloß denke, hat, wenn ich das Gedachte nicht durch Zeichen oder Handlungen mittheile, keinen, wenigstens keinen nahen Einfluß auf andere;" 231,232,"was ich aber wirklich, durch Zeichen oder Handlungen mittheile, davon kann ich den nähern Einfluß auf andere nicht mehr verhindern." 232,233,"Weil also die Freyheit zu denken auch als ein dem ausser aller Verbindung lebenden Menschen zustehendes Recht betrachtet werden kann, die Freyheit zu reden, und zu schreiben aber jederzeit nothwendig gewisse Verhältnisse, in denen der Redende oder Schreibende mit andern steht, voraussetzt;" 233,234,so scheint auch bey Bestimmung der Gränzen von beyden Rechten schon eine Verschiedenheit eintreten zu müssen.) 234,235,"Die Gründe, mit denen der V. den angeführten Satz unterstützet, sind:" 235,236,"1. Die Freyheit seine Kenntnisse und Urtheile mitzutheilen, ist erstlich darum ein allgemeines Recht der Menschheit, weil und so fern alle Menschen die Kraft dazu vom Schöpfer erhalten haben, (und so fern sie, gehort nothwendiq dazu, diese Kraft den Absichten des Schöpfers, und dem Besten des Ganzen gemäß gebrauchen.)" 236,237,"2. Beyde Rechte (zu denten, und das Gedachte mitzutheilen) sind so unzertrennlich mit einander verbunden, daß der, welcher mir das Recht zu reden entreißt, auch des Rechts zu denken mich verlustig macht;" 237,238,"denn, (a) wenn die Menschen ihre verlangte (erlangten) Kenntnisse und Einsichten nicht frey mittheilen dürfen, so fällt aller Zweck (sollte heißen: der Hauptzweck, denn man sammelt ja auch Keuntnisse zu seiner eigenen Belehrung, Beruhigung rc.)" 238,239,"dahin, warum man Kenntnisse einsammelt." 239,240,(b) 240,241,"Das Mittheilen ist nicht nur der vornehmste Zweck des Denkens, sondern auch ein allgemeines Bedürfniß, dessen Befriedigung uns jenes Recht zu denken erst genießbar macht." 241,242,(c) 242,243,"Das Recht zu reden ist selbst das einzige (vorzüglichste) Mittel, die einzige Möglichkeit, das Recht zu denken zu benutzen." 243,244,3. 244,245,"Auf dem Rechte, seine Einsichten und Urtheile mitzutheilen, beruhet die ganze Ruhe des Menschen, in Absicht auf seine Uiberzeugungen, und folglich auch alle Thätigkeiten des Menschen so wohl im bürgerlichen Leben als für die Tugend." 245,246,"Es giebt zwey Mittel, durch welche man zur Gewißheit seiner Wahrnehmungen, Urtheile und Kenntnisse, gelangen kann: Selbstprüfung, und Autorität, oder das Zusammenstimmen mehrerer einsichtsvoller Menschen, welches Letztere besonders bey moralischen Dingen als bloßes Zugewicht auf der Wageschale der Wahrheit unsern Uiberzeugungen mehr Festigkeit und Stärke giebt." 246,247,"Von beyden Mitteln kann aber kein gehöriger Gebrauch gemacht werden, wenn nicht Freyheit zu reden, und zu schreiben herrscht." 247,248,4. 248,249,"Wenn das Recht sich mitzutheilen nicht als ein allgemeines Menschenrecht gilt, so entstehen Monopolisten der Wahrheit, welche den Verstand aller übrigen Menschen zum Sklave machen, und ihn auch der Freyheit zu denken berauben." 249,250,Nach Auseinandersetzung dieser Gründe geht der V. auf den 7. Absch. 250,251,"über, wo er die Frage untersucht, ob das Recht, das Gedachte mitzutheilen, keine Einschränkungen leide, und welche?" 251,252,Seine Grundsätze hierüber lassen sich auf folgende zurückleiten: 252,253,Jede Einschränkung eines Rechts kann eine physische oder moralische seyn. 253,254,"Das Recht zu denken ist bloß einer moralischen, das zu reden aber zugleich einer physischen empfänglich." 254,255,"Denken ist innere Thätigkeit der Seele, auf welche leine physische Gewalt (unmittelbar) zu wirken vermag." 255,256,"Die moralische Einschränkung aber besteht in eigenen Vorstellungen unserer Seele, welche uns als Bewegungogründe erscheinen, unser Recht selbst einzuschränlen." 256,257,"(Worin die Gränzen bestehen, innerhalb deren der vernünftige Wahrheitsforscher sich halten muß, hat der V., (wie er hier sagt, in einer andern Schrift entwickelt;" 257,258,"es wäre aber seinen Lesern gewiß lieb gewesen, wenn er seine Gesinnungen über diesen wichtigen Punet auch hier beygesetzt hätte.)" 258,259,Das Recht zu reden hingegen steht mit der menschlichen Gesellschaft in einem nahen Verhältniß. 259,260,"Die Menschen, auf welche gewirkt wird, konnen Gegenwirkungen hervorbringen, und also durch Reaction den Handelnden einschränken;" 260,261,"und daraus folgt auch das Recht des Staats, solche Handlungen, welche den Staat, oder die Mitglieder desselben afficiren in Obacht zu nehmen und zu verhüten, daß theils das Wohl der Gesellschaft, theils die Rechte der Einzelnen, nicht dabey leiden." 261,262,"Aus diesem Grundsatze ergiebt sich nun von selbst die Natur aller Beschränkungen, sowohl der Rechte der Menschheit überhaupt, als des Rechts, seine Gedanlen und Urtheile bekannt zu machen, ins Besondere." 262,263,Nämlich sie (die Beschränkungen) konnen sich 1. nie auf das ganze Recht erstrecken; 263,264,"denn das Recht zu reden kann ohne Tyranney, ohne Eingriff in die Majestätorechte Gottes keinem Menschen genommen werden, so wenig als das Recht zu leben, Luft zu athmen rc." 264,265,2. 265,266,Die Beschränkungen konnen sich auch auf kein Object des Rechts erstrecken; 266,267,"(der V. will sagen, die Beschränkungen dürfen sich auf keinen Gegenstand ganz erstrecken, so daß in Ansehung desselben gar keine Freyheit zu reden Statt hätte,) denn so allgemein uns Gott fähig gemacht hat, zu denlen, so allgemein will er auch, daß wir uns sollen mittheilen konnen." 267,268,"Einschränkungen erstrecken sich also nur auf einzelne Handlungen, durch welche ein Mensch von seinem Rechte Gebrauch macht, folglich nicht auf das ganze Recht, sondern nur auf die Art des Gebrauchs in einzelnen Fällen, wenn nämlich und so fern in einem solchen einzelnen Falle die Gesellschaft oder die Rechte der Einzelnen wirklich leiden sollten." 268,269,"(Hier macht also der V. selbst die nöthige Einschränkung, die er schon oben bey Nro. 5 hätte machen sollen.)" 269,270,Die Jnhaber der gesetzgebenden Macht müssen aber mit den Rechten der Menschheit gewissenhaft umgehen; 270,271,"sie müssen streng und sorgfältig untersuchen, ob in einem einzelnen Falle die Art des Gebrauchs einen wirklichen, und erheblichen Schaden thue." 271,272,Am Ende dieses Absch. 272,273,"führt der V. eine k. k. Verordnung für die Büchercensur vom 11ten Jun. 1781. an, die er seinen weitern Aeußerungen zum Grunde legen will;" 273,274,"er nimmt von dieser Verordnung Gelegenheit, sich, wie, bereits oben erwähnt worden, noch besonders auf drey Gegenstände zu verbreiten, und die Verhältnisse der Preßfreyheit in Hinsicht 1. auf Aeligion, 2. auf Staaten und Negenten, 3. auf Privatleute zu bestimmen." 274,275,Jn dem 8. Abschn. 275,276,"handelt der V. von der schriftstellerischen Freyheit, in Absicht auf Religion überhaupt." 276,277,"Er behauptet, das Recht über Religion seine Gedanken mitzutheilen, dürfe gar nicht eingeschränkt werden;" 277,278,"weil es keinen Fall gebe, wo der Gebrauch desselben dem Staate, oder dem Rechte einzelner Menschen einen wirklichen Schaden thun konnte." 278,279,"Nicht andern Rechten der Menschheit konnte eine Schrift über die Religion, selbst wenn sie Gotteoverläugnung enthielte, wirklichen Schaden thun;" 279,280,"weil eine solche Schrift, die Freyheit anderer Menschen, zu denten und zu glauben, nicht gewaltsam beeimträchtige." 280,281,"Jeder behalte ja seine Freyheit: die andern Menschen mögen reden und schreiben, was sie wollen." 281,282,"Niemand werde gezwungen, es zu lesen, geschweige zu glauben." 282,283,Eben so wenig konnte auch irgend eine Schrift über Religion dem Staate selbst unmittelbar (also doch mittelbar?) nachtheilig werden. 283,284,Der Staat sey ie 284,285,bey Schriften über Religion interessirt: er könne durch sie weder gewinnen noch verlieren. 285,286,"(Hier ist es, wo der Verf." 286,287,die Gränzen der Preßfreyheit zu weit ausdehnen will. 287,288,"Rec. ist zwar allerdings überzeugt, daß auch in Ansehung der Religion vernüuftige, und bescheidene Untersuchungen Platz greifen können und müssen, daß folglich auch der Staat das Recht solche Untersuchungen anzustellen, weder hindern solle noch dürfe." 288,289,"Daraus aber, glaube ich, folgt noch gar nicht, daß der Staat allgemeine Druck⸗und Lesefreyheit auch solcher Schriften, die offenbare Jrreligion und Gotteoverläugnung zu verbreiten suchen, gestatten müsse." 289,290,"Läuft nicht bey solchen Schriften die Moralität, Tugend, Rechtschaffenheit ꝛc." 290,291,"Gefahr, verdrängt zu werden?" 291,292,"Oder sollte wohl Atheisterey, wenn sie allgemeiner würde, nicht von schädlichen Folgen seyn?" 292,293,"Und müssen also durch Schriften, welche laut Gottesverläugnung predigen, nicht die Rechte, das Wohl einzelner Jndividuen, wie die Nechte und das Wohl des Staates wirklichen Schaden leiden?" 293,294,"Rec. giebt übrigens gerne zu, daß die Rechte der Jndividuen dadurch nicht gewaltsam beeinträchtiget werden, und dem Staate kein unmittelbarer Nachtheil daraus zufließe;" 294,295,"ist es denn aber nicht eins, ob mir einer geradezu den Dolch in die Brust stößt, oder ob er mir durch ein schleichendes, langsam wirkendes Gift das Leben raubt?" 295,296,"Und ist es für das Jnteresse des Staats nicht von gleichem Nachtheile, ob ich eine offentliche Casse bestehle, oder die Zuflüsse zu derselben hemme?" 296,297,Der Verf. hat ja in dem vorhergeh. 297,298,Abschn. 298,299,"selbst gesagt, daß der Staat zu jeder Einschränkung der Preßfreyheit in einzelnen Fällen das Recht habe, in so fern in diesen Fällen die Gesellschaft oder die Rechte der Einzelnen wirklich leiden sollten, ohne daß er hinzugesetzt hat, die Beeinträchtigung der Rechte anderer Menschen müsse gewaltsam geschehen, und der Schaden der Gesellschaft müsse unmittelbar aus dem Gebrauche der Preßfreyheit herfließen.)" 299,300,"Jn dem 9, 10, und 11. Absch." 300,301,"redet der V. von der schriftstellerischen Freyheit in Absicht auf kirchliche, geoffenbarte, und moralische Religion." 301,302,Unter der kirchlichen Religion versteht er die in einem Staate herrschende Lehrform; 302,303,"unter geoffenbarter Religion keine der bekaunten Lehrformen, sondern bloß die geoffenbarte Religion überhaupt, ohne Bezug auf Secte oder Partey;" 303,304,"und unter moralischer Religion jene Grundsätze der Religion, welche auf die Moralität der Menschen einen näheren Einfluß haben, wie z. B. die Grundsätze von dem Daseyn Gottes, von der Unsterblichkeit der Seele rc." 304,305,Der Beschluß folgt im nächsten Stücke.) 305,306,Pre digten. 306,307,"Nede über die feyerlichen Ordenogelubde, am Sesttage des heil." 307,308,Joh. 308,309,"Bapt., da 6 Novizen auf die Regel des heil." 309,310,"Erzvaters Benedict Profeß thaten, im freyen und unmittelbaren Reichsstifte Elchingen gehalten von G. Zeiler, der Gottesgel." 310,311,D. und Domprediger in Augoburg. 311,312,Mit Genehmigung des hochwürd. 312,313,Ordinariats. 313,314,Augsb. 314,315,in der Joseph Wolffischen Buchh. 1787. 315,316,54 S. gr. 316,317,"8. Hr. Zeiler Domprediger in Augsburg wird von dem Reichsstifte Elchingen eingeladen, bev Gelegenheit, da 6 Novizen die feyerlichen Ordensgelübde ablegen sollen, eine Rede zu halten;" 317,318,"was ist nun unter diesen Umständen natürlicher, als daß Hr Z. eine Lobrede auf die feyerlichen Ordensgelübde entwirft, die Novizen, welche bey diesem Auftritte die Hauptrollen spielen, darin zu den Helden des Stückes macht, und seinen Gegenstand (das Mönchsleben) mit den schmeichelhaftesten, und reizendsten Farben schildert." 318,319,"Gleich im Eingange sagt er, daß eben dieselben Lobsprüche, womit der Erlöser seinen Vorläufer gezieret, sich in einem nahen Verhältnisse auf jene wenden (anwenden) ließen/ die sich durch Ablegung feyerlicher Ordensgelübde zum Mönchsstande bekennen;" 319,320,hierauf folgen die unangemessensten Schmeicheleyen auf die wohlehrw. 320,321,Neuprofessen. 321,322,"Hr. 3. behauptet S. 5. mit voller Zuversicht, daß sie nicht etwa um ihr zeitliches Glück zu verbessern, oder einem thätigen, arbeitsamen, und kummervollen Leben auszuweichen ins Kloster gegangen seyen;" 322,323,(woher doch H. Z. dieses wissen mag? 323,324,Dieß ist doch vielfältig Mönchsberuf!) 324,325,"weiter unten erhebt er sie weit über die Propheten, und auf S. 6. nennet er sie sogar ausdrücklich Engel." 325,326,"So lächerlich es nun auch ist, in unsern Tagen, wo der herrschende Geist des Monchslebens so allgemein bekannt ist, und wo die aufgeklärtesten Regenten es /für ihre heiligste Pflicht halten, dasselbe so viel als möglich, zu reformiren, einen Domprediger auftreten zu sehen, der so viel Aufhebens davon machen will, und der sich nicht entblodet, dem Volte diejenigen als Muster der Tugend zu empfehlen, deren einziges Verdienst darin besteht, daß sie das Klosternoviziat (und die Bildung in solchen Noviziaten kennet man ja auch!) zurückgelegt haben, und sich nun durch feyerliche Gelübde zu dem Mönchsstande verbinden wollen;" 326,327,so konnte man dem H. Dompr. 327,328,"diese seine schiefen, überspannten, und unphilosophischen Begriffe von Monchstugend doch noch eher nachsehen, als seine schändliche Jntoleranz, wovon er ebenfalls in der gegenwärtigen Rede einen auffallenden Beweis liefert." 328,329,Hr. Zr. 329,330,"zieht nämlich als ein rüstiger Controversprediger geradezu wider die Protestanten zu Feld, und will zur Ehre seines (seines ?) Gottes, und seiner h. Kirche, zum Ruhme des freyen Reichstiftes Elchingen, zum Troste der wohlehrwurdigen Neuprofessen, zur Beruhigung lder echtgläubigen rc." 330,331,"wider sie, das ist, wider die Protestanten (also wirklich eine Controverspredigt, wie sie weyl." 331,332,"P. Merz sein würdiger Vorfahrer hielt?) beweisen, daß die feyerlichen Ordensgelubde ein wahrer Gotteodienst, und ein großmüthiges Opfer sind, woran Gott sein besonderes Wohlgefallen trägt." 332,333,"Er führt seiuen Beweis in zwey Theilen: 1) aus der Wesenheit der Ordensgelübde, und 2) aus gewissen Opfern des Alterthums." 333,334,Die Ausführung dieses Beweises ist eines gewöhnlichen Schultheologen ganz würdig. 334,335,"Daß hier und da der Protestanten wieder gedacht werde, versteht sich von selbst;" 335,336,"im zweyten Theile, wo die feyerlichen Ordensgelübde als ein Opfer dargestellt werden, behauptet Hr. Z., daß dieselben das Opfer Abrahams, da er seinen Sohn schlachten wollte, weit übertreffen, und daß sie mit dem Opfer, welches Jesus Christus seinem himmlischen Vater am Kreuze darbrachte, die größte Aehnlichkeit haben;" 336,337,"sie werden ferner die zweyte Taufe genannt, wodurch die Neuprofessen volligen Nachlaß ihrer Sünden erhielten ꝛc." 337,338,— Welcher Unsinn! 338,339,"Hr. 3. wird vielleicht sagen, diese Vorstellungen und Redensarten seyen nicht seine eigenen, sondern er habe sie aus den heil." 339,340,Vätern entlehnt; 340,341,"allein er wird, oder sollte doch wohl auch wissen, daß die heil." 341,342,"Väter bey dem vielen Guten, daß sie enthalten, aus Mangel ächter Philosophie, sehr oft unrichtige, schiefe, und überspannte Begriffe von Dingen hatten, die höchstens noch dem Geiste ihres Zeitalters gemäß waren, dem gegenwärtigen Grade der Cultur aber gar nicht anpassend sind;" 342,343,"und folglich nuch nicht mehr verdienen, aus ihren Schriften auogehoben, und vorgetragen zu werden." 343,344,"G.. P. Rede über Prediger, 9, 12. aus Gelegenheit der am 8. Sept. 1787 zu Tieffe nbach entstandenen Feuersbrunst, wobey ein Vater, der sein Kind aus den Flammen retten wollte, sammt dem Kinde jämmerlich verbrannte, gehalten von Ph." 344,345,Jos. 345,346,"Brunner Pfarrern (Pfarrer) zu Liefenbach, im unmittelbaren Neichsritterstifte Odenheim Speyerischen Bisthums." 346,347,"Zuin Besten der bey dem Brande Verunglückten, und Beschädigten." 347,348,Speyer gedruckt mit Enderesischen Schriften. 348,349,Auch eine Gelegenheitsrede! 349,350,"Aber von einer zanz andern Art, als die vorhergehende." 350,351,"Jene, das Produet eines Dompredigers, zeichnet sich weder durch rednerische Vorzüge aus, noch enthält sie das Geringste, was den Verstand oder das Herz des Verf. empfehlen konnte;" 351,352,"und diese, das Werk eines Dorfpfarrers, ist nicht allein ein guKurzgefaßte Todesf all." 352,353,Jn der Nacht vom 2 — auf den 29sten December 787. 353,354,"ist P. Constantinus Langhaider, Benedictiner von Kremsmünster, Hochs." 354,355,"Salzburgischer geheimer Rath, und Rector magnisicus an der hiesigen boben Schnle, ein wegen verschiedener Schriften aus dem Kitchenrechte, beruhter Gelehrter, im orsten Jahre seines Alters ver tes Mnster von männlicher Beredsamkeit, sondern liefert zugleich die unverkennbarsten Züge von der aufgeklärten Denkart und menschenfreundlichen Gesinnung des Redners." 355,356,"Hr. Brunner, ein junger, thätiger, und helldenkender katholischer Geistlicher, hatte sein Amt als Pfarrer zu Tiefenbach, noch nicht lange angetreten, als in gedachtem Dorfe Feuer ausbrach, wobey nicht allein 3 Häuser, sondern auch ein Mann, der beseelt von Vatersliebe durch die Flammenstraße sich drängte, um sein Kind zu retten, mit diesem ein unglückliches Opfer der verzehrenden Flammen wurden;" 356,357,"dieser traurige Vorfall war die Veranlassung der gegenwärtigen Standrede, welche Hr. Br." 357,358,bey der Beerdigung dieses Märtyrers aus väterlicher Liebe hielt. 358,359,Der Plan seiner Rede ist folgender: 359,360,Voran steht das lebhafteste und rührendste Gemälde des ammervollen Auftrittes mit der wärmsten Herzenssprache gezeichnet; 360,361,"hierauf folgen die wirtsamsten Trostgründe, welche der ächte Philosoph, und Christ, im Unglücke aus richtigen Begriffen von der göttlichen Weisheit und Vorsicht hernimmt, mit Nachdruck und Salbung vorgetragen;" 361,362,"und diese Grundsätze geben unserm Redner Gelegenheit von dem hoffnungsvollen Schicksale zu reden, das dem unglücklichen Vater in der Ewigkeit zu Theile geworden seyn mag." 362,363,"Hr. Br. trägt hier alles vor, was zur Beruhigung seiner geängstigten Gemeine über diesen Punct dienen kann." 363,364,"Wie wahr, wie angemessen der Vernunft, und der Offenbarung, sind seine Gedanken hierüber, und wie herzdurchdringend, wie hinreißend seine Sprache!" 364,365,— Den Beschluß dieser herrlichen Rede macht ein auf die Umstände passender Affect. 365,366,Einige unbestimmten Ausdrücke wird man dem Hrn. Br. 366,367,"gern verzeihen, wenn man bedenkt, daß er diese Rede flüchtig niedergeschrieben hat." 367,368,"Zur Ehre des vortrefflichen Hrn. B. v. Beroldingen, Dommherrn zu Speyer und Hildesheim, dann Canonicus des Ritterstiftes Odenheim muß hiernoch angemertt werden, daß dieser erhabene Menschenfreund den Druck dieser Rede auf seine eigene Kosten veranstaltet, und den Verschleiß davon zum Besten der Unglücklichen selbst übernommen hat." 368,369,G.. P. Nachrichten. 369,370,schleden. 370,371,Er hat dieser Würde zwey und zwanzig Jahre lang vorgestanden. 371,372,Für Liebhaber der Forstöconomie wird Frevhert von Moser zu Ulm in gegenwartigem Jahre ein Forstardiv berausgeben; 372,373,und nächstens wird iu Stuttgard eint Forst⸗ und Jagdbibliothek m Dras rscheinen . 373,374,Philo sophieUiber Preßfreyheit und deren Gränzen. 374,375,"Zur Beherzigung für Regenten, Censoren, und Schriftsteller." 375,376,1787. 376,377,134 S. 8. (Beschl. 377,378,der in dem 1ten und 2ten St. abgebr. 378,379,Anz.) 379,380,Jn Ansehung der kirchlichen Religion wirft der Verf. 380,381,folgende Fragen auf: 381,382,"1. Soll sie der Staat schützen, d. h., soll er jede physische Gewalt abwenden, welche ihre Bekenner in dem Bekenntnisse und der Ausübung derselben hindern will?" 382,383,"Diese Frage beantwortet er damit, daß er sagt: Das ist er, (der Staat) auch jeder anderen Religion schuldig." 383,384,"Er soll jeden Menschen seine Religion glauben, und ausüben lassen, und gegen gewaltsame Beeinträchtigung derselben sichern." 384,385,"(Der Versasser gesteht also nicht bloß der in einem Staate herrschenden Lehrform, sondern jeder Gattung von kirchlicher Religion, den rechtlichen Anspruch auf Duldung und auf thätigen Schutz, wodurch jede gewaltsame Beeinträchtigung von derselben abgehalten wird, zu." 385,386,"Es müßte also gar keinen Fall geben können, in welchem irgend eine Gattung der kirchlichen Religion den Zwecken eines Staats entgegenstünde?" 386,387,Wer wird dieses mit Grunde behaupten konnen? 387,388,"Und wie ist es denn in jenen Fällen, wo Verträge zwischen Unterthanen und Regenten über eine bestimmte kirchliche Lehrform vorhanden sind?" 388,389,Sind wohl diese Verträge an sich schon nichtig?) 389,390,Der Verf. fragt 2: 390,391,"Soll er (der Staat) moralische Kräfte abwenden d. h., nicht dulden, daß man sie (die herrschende Lehrform) widerlege?" 391,392,Warum dieß? 392,393,"Jst die im Staate privilegirte Religion wiederleglich, so muß ihm die Wahrheit über alles heilig seyn, und er muß keinen hindern, die Wahrheit an den Tag zu bringen, und den Jrrthum zu entlarven." 393,394,Jst sie aber unwiderleglich; 394,395,so braucht sie ja keinen Schutz des Staates. 395,396,"Bey der Wahrheit gilt kein Schutz, als der Schutz der Gründe, und Beweise; und eine Religion, die nicht auf ihre Beweise sich verlassen kann, und den weltlichen Arm anfleht, sich zu erhalten, ist schon darum verdächtig." 396,397,"(Es ist an sich gewiß ganz richtig, daß die Wahrheit ihre Stärke in sich selbst hat, und daß Gründe und Beweise, die in ihr selbst liegen, ihr zum Schutze dienen;" 397,398,"aber lehret nicht die Erfahrung, daß sie dieser ihrer inneren Stärke, und dieses mächtigen Schutzes ungeachtet häufig verkannt und unterdrückt werde?" 398,399,"Jst es also nicht zum Besten der Menschheit zu wünschen, daß die Wahrheit auch von Außen unterstützt werde, und bey jenen, die an Macht oder Einsichten andern überlegen sind, Schutz finde?" 399,400,Und warum sollten die Wahrheiten der Religion dieses Schutzes beraubt seyn?) 400,401,Zum Flor des Staats kann eine besondere Lehrform nichts beytragen; 401,402,"alle Religion.parteyen, welche den Glauben an Gott, und Tigend behaupten, und Fleiß, Arbeitsamkeit, Rechtschaffenheit, Treue gegen den Fürsten u. s. w. empfehlen, sind dem Staate, in gleichem Grade zuträglich;" 402,403,die Unterscheidungslehren oder gottesdienstlichen Gebräuche liefern nicht den mindesten eigenen Beytrag zum Glücke der menschlichen Gesellschaft. 403,404,( Anch hier kann Rec. 404,405,der Meinung des V. nicht beytreten; 405,406,"denn kann es wohl der menslichen Gesellschaft gleichgültig seyn, ob die einzelnen Glieder derselben mürrische Kopfhänger, Fanatiker, abergläubische Mönchsanhänger ꝛc. sind, oder nicht?" 406,407,Und liefern nicht auch die gottesdienstlichen Gebräuche hierzu ihren eigenen Beytrag? 407,408,"Wenn sie in bedeutungslosen Ceremonien bestehen, oder wenn sie den Verstand mehr betäuben, als zum Nachdenken ermuntern, die Phantasie mehr erhitzen, als das Herz mit reinen, edeln Empfindungen erfüllen" 408,409,"ic., haben sie alsdann nicht auch schädliche Folgen für das bürgerliche Leben?" 409,410,"Wer kann es läugnen, daß die gottesdienstlichen Gebräuche vorzüglich auf die gesellschaftlichen Tugenden einen merklichen Einfluß haben?" 410,411,"Und liegt wohl dem Staate nichts daran, ob seine Bürger gesellig, oder ungesellig sind?)" 411,412,Der Verf. 412,413,"fährt weiter fort, zu fragen: 3) ob sie (die herrschende Lehrform) den Thron sichern helfen, und 4) dem Regenten Weisheit geben solle?" 413,414,Seine Antwort ist in Ansehung des ersten Punctes: 414,415,Der Thron steht ohne herrschende Lehrform fest; 415,416,"zumal heut zu Tage, wo stehende Armeen die Gesetze geltend machen." 416,417,Und in Ansehung des zweyten: 417,418,Keine Lehrform kann dem Regenten Weisheit geben; 418,419,"die Religion überhaupt, so fern sie die gesunden Begriffe von Gott und Tugend enthält, die fast alle gemein haben, muß dieses thun." 419,420,(Bey dem ersten Puncte scheint der V. sich zu widersprechen; 420,421,"er läugnet allen Einfluß der kirchlichen Religion auf die Sicherheit des Thrones, und sagt doch selbst, die Geschichte habe Beyspiele, daß die herrschende Lehrform den Thron unsicher gemacht, und hier Mönche, dort Pöbel begeistert hat, den Regenten zu stürzen." 421,422,"Jst dieß bey einer herrschenven Lehrform möglich, um wie viel mehr kann es geschehen, wenn mehrere Lehrformen neben einander existiren, unter denen stäte Eifersucht und schändlicher Sectengeist herrschet, deren Anhänger von falschem Religionseifer geleitet, alles zu wagen im Stande sind, das zu beseitigen, was dem vermeinten Jnteresse ihrer Religion im Wege steht." 422,423,Man verstehe aber hier den Rec. 423,424,nicht unrecht; 424,425,"er ist weit entfernt, das Verfahren jener aufgellärten Fürsten Deutschlandes zu tadeln, welche den verschiedenen christlichen Religionoparteyen in ihren Staaten gleiche bürgerliche Rechte und Freyheiten zugestehen, indem hier der Fall gar nicht eintritt, von dem so eben die Rede war." 425,426,"Rec. wollte nur so viel durch seine Bemerlung anzeigen, daß die Behauptung, die Verschiedenheit der Lehrformen, konne gar keinen Einfluß auf die Sicherheit des Thrones haben, nicht so ganz richtig seyn dürfte." 426,427,"Was der V. von der Geltendmachung der Gesetze durch stehende Armeen sagt, ist zwar an sich ganz wahr;" 427,428,"wer ist aber dafür Bürge, daß das System so beträchtliche stehende Armeen zu unterhalten immer fortdauern werde;" 428,429,da ohne dieß der Werth desselben in Hinsicht auf Moralität und Volksglückseligkeit noch manchem billigem Zweifel unterliegt? 429,430,Was die Beantwortung des zweyten Punctes betrifft; fällt dem Rec. 430,431,das Bedenlen 431,432,"auf: ob ein Regent, der emer vernünftigern Lehrform zugethan ist, (und daß eine Lehrform vernünftiger seyn könne, als die andere, wird der V. doch nicht läugnen?) seine Regierungogeschäfte nicht mit mehr Weisheit und Klugheit verrichten werde, als ein anderer, der einer Lehrform anhängt, die minder vernunftmäßig ist?" 432,433,"Wo trifft man mehr Spuren von Weisheit an, in den Staaten eines aufgeklärten, oder in den Staaten eines bigotten Fürsten?)" 433,434,Der V. geht in dem 10 Absch. 434,435,noch weiter 435,436,; 436,437,"indem er behauptet, daß auch alsdann, wenn man unter Religion keine der bekannten Lehrformen verstehe, sondern bloß die geoffenbarte Religion überhaupt, ohne Bezug auf Secte oder Partey sich dabey denke, (läßt sich wohl die geoffenbarte Religion so ganz ohne Bezug" 437,438,ouf 438,439,Secte oder Partey denken? 439,440,"Hält nicht jede Secte oder Religionspartey etwas für geoffendart, was eine andere nicht dafür erkennt?)" 440,441,"daß auch alsdann sich der Staat um sie nicht zn bekümmern habe, noch sich für berechtiget halten dürfe, das Recht zu reden und zu schreiben um ihrentwillen einzuschränken." 441,442,Er unterscheidet hierbey die Materie und Form von einander. 442,443,"Die Materie der geoffenbarten Religion besteht aus den Lehrsätzen von Gott, Vorsehung, Verpflichtungen zur Tugend u. s. w., die Form aber in dem Ursprunge dieser Lehrsätze, wie fern dieselben von Gott unmittelbar geoffenbaret seyn sollen." 443,444,Nur die Materie muß dem Staate wichtig seyn; 444,445,"denn ihm liegt bloß daran, daß der Unterthan hinreichende Motive in seinen Erlenntnißvorräthen habe zu Fleiß, Arbeitsamkeit, Gehorsam gegen die Gesetze u. s. w." 445,446,"Und diese Motive liegen in der Materie, in den Lehrsätzen." 446,447,"Und wenn die Unterthanen diese Lehrsätze verstehen, glauben, und befolgen, so kanns dem Regenten gleich gelten, ob sie die Form dabey annehmen, oder nicht." 447,448,"Es kann ihn nicht am mindesten beunruhigen, ob sein Volk die Bewegungogründe zur Tugend aus der Vernunft, oder aus der Offenbarung schöpft." 448,449,"(Der V. hat allerdings Recht, wenn er sagt, daß es dem Staate, als Staate betrachtet, gleichgültig seyn muß, wo sein Volk die Bewegungogründe zur Tugend hernehme, wenn nur diese Bewegungogründe, sie mogen aus dieser oder jener Quelle geschopft werden, von gleicher Stärke, und Wirtsamkeit sind." 449,450,So bald sie aber dieses nicht sind; 450,451,"so muß gewiß auch dem Staate daran liegen, daß die kräftigsten und wirksamsten Bewegungsgründe bey seinem Volke Eingang finden." 451,452,"Wer kann es nun in Abrede stellen, daß wenigstens bey dem großen Haufen die Stimme der Offenbarung einen weit stärkern Eindruck mache, als die Stimme der Vernunft." 452,453,"Aus diesem einzigen Grunde, ohne mehrerer zu erwähnen, sieht man also schon, daß das, was der V. die Form der Offenbarung nennet, dem Staate nicht so ganz gleichgültig seyn konne.)" 453,454,"Eben s freymüthig, und beynahe aus den nämlichen Gründen erkläret sich der Verf." 454,455,"im 11. Absch., für die schriftstellerische Freyheit, in Rücksicht auf moralische Religion." 455,456,"Er untersucht hier vorzüglich die Frage: ob, wenn Schriftsteller die allgemeine Religion angreifen, das Daseyn Gottes zweifelhaft machen, die Unsterblichkeit der Seele läugnen, u. s. w. der Staat auch dann noch Preßfreyheit gestatten solle, um den Rechten der Menschheit nicht zu nahe zu treten?" 456,457,Man kann aus dem vorhergehenden leicht auf die Beantwortung dieser Frage schließen; 457,458,"Rec. kann, um die Gränzen einer Recension nicht zu weit auszudehnen, sich nicht dabey länger aufhalten." 458,459,Aus eben dem Grunde übergeht Rec. 459,460,die Beantwortung verschiedener Bedenklichkeiten vom 12 — 15. Absch. 460,461,", wobey der Verf." 461,462,ungemein viel Scharfsinn verräth. 462,463,Jn dem 16. Absch. trägt der Verf. 463,464,"einige Regeln der Duldung vor, die aus seinem Systeme fließen;" 464,465,"sie verdienen besonders angemerkt zu werden, und sind folgende: 1) Brauchet allesammt, auch in der Religion eure gesunde Vernunft, und ehret sie als das allgemeine Licht der Meuschheit, ohne welche das von euch geglaubte besondere Licht, die Offenbarung, doch nichts helfen würde." 465,466,2) 466,467,"Gestattet also auch jedem andern Menschen in der Religion den freyen Gebrauch seiner Vernunft; und erzürnet euch nicht, wenn er dabey auf Gedanken und Vorstellungen kommt, die von den eurigen unterschieden sind, und die ihr darum Jrrthum nennet." 467,468,3) 468,469,Verdammet also auch den sogenannten Naturalisten nicht. 469,470,"(Der V. erklärt hierbey, daß er unter Naturalisten nicht jene Menschen verstehe, die bloß den blinden Trieben der Natur folgen, nicht nach vernünftigen Grundsätzen handeln, und folglich sich alles frey und erlaubt halten, was ihre Lüste und lasterhaften Begierden heischen; sondern jene, welche bloß die allgemeinen Wahrheiten der Vernunft von Gott, Vorsehung, Unsterblichkeit der Seele, und Verpflichtung zur Tugend c. gelten lassen, alle geheimnißvollen, d. i. unbegreiflichen Wahrheiten aber verwerfen.)" 470,471,Jn den zwey letzten Absch. 471,472,"bestimmt der V. das Schriftstellerrecht in Absicht auf Regenten, und Privatleute." 472,473,Er empfiehlt auch hier Freyheit zu reden und zu schreiben. 473,474,Jn Rücksicht auf Regenten sucht er dieses aus folgenden Gründen einleuchtend zu machen: 1) 474,475,Die Ausübung dieses Rechtes nützt dem Regenten selbst. 2) 475,476,Sie macht die Nation edel. 476,477,3) 477,478,Auch der Staat als Staat gewinnt dadurch. 478,479,4) 479,480,Sie giebt der gekränkten Unschuld eine herrliche Aussicht. 480,481,"Der Gegenstand des freyen Redens und Schreibens, sind aber nur Dinge, die einmal öffentlich bekannt sind, z. B. Die Person des Fürsten, seine Talente, Beschaffenheiten, Grundsätze, Handlungen, Urtheile,Edicte." 481,482,ic. 482,483,"Hingegen Dinge, die keine Publicität haben, z. B. Rechte und Ansprüche des Fürsten auf Länder, geheime Correspondenz des Fürsten, Cabinetogeschäfte, müssen schlechterdings von dem Umfange der Preßfreyheit ausgeschlossen bleiben." 483,484,"Das Verhältniß des Jnhalts einer Schrift gegen die Wohlfarth und Ehre des Staates und des Regenten, ist die einzige sichere Bestimmung der Gränze aller Preßfreyheit." 484,485,Bey dem Gebrauche dieses Rechtes muß Bescheidenheit und Wahrheit beobachtet werden. 485,486,"Das erste ist Forderung der Moral, das zweyte Forderung des Staates." 486,487,Nach ähnlichen Grundsätzen bestimmt der Verf. 487,488,im letzten Absch. 488,489,das Schriftstellerrecht über Privatleute. 489,490,"Er schickt hier ebenfalls die Vortheile voraus, die aus dem Gebrauche dieses Rechtes entspringen, und fügt alsdann die nothwendigen Einschränkungen in Absicht auf die Art des Gebrauches hinzu." 490,491,Dieß wäre also der ganze Jnhalt dieser mit viel Originalität (woher auch die hin und wieder vorkommenden Unbestimmtheiten zu erklären seyn dürften) und mit großer Herzenstheilnahme des V. (wovon die lebhafte Sprache ein unverkennbarer Beweis ist) geschriebene Schrift! 491,492,"Rec. kann den aufrichtigen Wunsch, der bey Durchlesung derselben in ihm dfters aufgestiegen ist, nicht zurückhalten, welcher darin besteht, daß diese Grundsätze allgemeiner werden, und an jenen, für die sie der V. vorzüglich bestimmt hat, getreue und gutgesinnte Anhänger finden möchten;" 492,493,sich selbst aber wünscht Rec. 493,494,"Glück, daß er in einem Staate lebt, wo dieselben auch vor Erscheinung dieser Schrift schon grosttentheils befolgt worden sind." 494,495,V... Theoloie. 495,496,Die katholische Lehre von den Ahlässen für die Verstorbenen bey Gelegenheit einer allerhöchsten k. k. Verordnung auseinander gesetzt. 496,497,6o S. ohne Druckort und Nahmen des Verfassers. 497,498,"Recensent hat unter den häusigen Brochüren, welche heut zu Tage im Oesterreichischen herauskommen, noch wenige mit solcher Zufriedenheit aus den Händen gelegt, als die gegenwärtige." 498,499,"Der gelehrte Verfasser setzt in derselben die Lehre der katholischen Kirche kurz, deutlich, und gründlich auseinander." 499,500,"Nach einer kurzen Einleitung, in welcher er die Untrüglichkeit und Unfehlbarleit der Kirche bloß auf Glaubensartikel einschränkt, bestimmt er die Begriffe von Ablaß, Seelenablaß, und Seelenmesse;" 500,501,"ziehet dann aus diesen Begriffen die richtigen Folgerungen, daß die Kirche nur ihren lebendigen Gliedern jene Strafen, die sie ihnen auferlegen könnte, erlassen, d. i. Ablaß ertheilen könne;" 501,502,"daß folglich das Wort Seelenablaß entweder gar nichts, oder höchstens das Gebeth der Kirche für die Verstorbenen bedeute;" 502,503,"das folglich privilegirte Altäre zu nichts, als zur Vermehrung der päpstlichen Einkünfte nutzen u. s." 503,504,w. 504,505,"Der Verf. zeichnet sich vorzüglich durch gesundes Räsonnement, Belesenheit in den alten und neuen katholischen Theologen, Gründlichkeit und Bescheidenheit aus." 505,506,"— Daß er, als Katholik, die Lehre von der Existenz einer untrüglicheu Kirche, und den Sat, daß der Mensch nach dem Tode nichts Verdienstliches mehr wirken könne, ohne weitere Prüfung für wahr annahm, kann ihm nicht verübelt werden;" 506,507,"indem er offenbar die, Absicht hatte, seine Religionsgenossen über die Lehre vom Ablaß zu belehren, ohne einem ihrer Glaubensartikel zu nahe zu treten." 507,508,E. Schone Wissenschaften. 508,509,"Die Unsterblichkeit, eine Srizze." 509,510,Rastatt in der Dornerischen Druckerey. 510,511,16. S. 8. 511,512,"Wir theilen hier, statt aller Kritik, unsern Lesern eine lehrreiche Stelle aus dem Schreiben eines berühmten deutschen Gelehrten an den Verfasser dieses Gedichtes mit:, — — auch scheint mir ihr Gedicht viele dichterische Schönheit, einen leichten Gang, meist guten Periodenbau, und Rhitmus zu haben, wenige Stellen ausgenommen, wo mich einige Härte und zu merkliche Hiatus beleidigt haben." 512,513,"Die Stelle, wo sie die Frage aufwerfen: ob wir, wenn wir denn gleich wieder aufleben, doch ewig leben werden, ist, dünkt mich, dunkel ausgedrückt, und nicht genugsam beantwortet." 513,514,Nichts als die Erfahrung unsers Todes macht uns Zweifel an der Unsterblichteit; 514,515,"leben wir also eiumal wieder auf, so muß eine neue Erfahrung eines zweyten Todes uno zweifeln machen, ob das Leben, das uns vorbehalten ist, ewig und ohne Ende seyn soll;" 515,516,"denn sie kennen den physischen und mechanischen Satz, daß alle Kräfte ins Unendliche wirken, wenn sie nicht aufgehalten werden." 516,517,"Jhr Hauptargument für die Unsterblichkeit hätte, düntt mich, mehr voetische Wärme gefordert, vielleicht auch mehr Philosophie." 517,518,"Jch setze als Philosoph, mein HauptKurz gefaßt" 518,519,"Die lönigliche Academle der Künste und mechanischen Wissenschaften zu Berlin ist willens, ihre Abhandlungen in der Form elner Monatsschrift, unter dem." 519,520,"Titel: Monatoschrift der Academie der Künste und mechanischen Wis senschaften, beraue zugeben." 520,521,"— Da sie zu lhrem Zwect hal, auten Geschmac so weit auszubreiten, als es in ibren Kräf" 521,522,"ten stebet, und die Gelegenheiten dazu dadurch am leichtesten veranlasset werden, daß sie sich nicht bloß aus." 522,523,"Abdandluncen artiftisten Juhalts elnschräntet, sondern ihre Verbindungen auch zu Verbreitung anderer nützlichet und angenehmer Geaenstände ubethaupt verwendet;" 523,524,"so glaubet e, duchre argument für die große Wahrscheinlichkeit des Sates, den sie vertheidigen, dahin, daß wir nur unsern Korper sterben sehen;" 524,525,"daß wir aber unendlich vieler Seligkeiten und Genüsse hier schon fähig sind, die unserm Bewußtsein nach nicht in dem liegen, was wir durch den Tod verlieren." 525,526,"Dahin rechne ich, Liebe des Liebenswürdigen, Gefühl der Schonheit, der Harmonie, der Ordnung, Bewußtseyn unserer Weisheit, unserer Kenntnisse, u. s. w. und was das merkwürdigste ist, so sind gerade alle diese Eigenschaften in uns, nothwendige Erfordernisse zu unserer Moral, nothwendige Erfordernisse in dem Wesen, das wir als Schöpfer der Welt betrachten, so nothwendig, daß wir es widersprechend finden würden, daß diese Welt von einem Wesen gemacht worden seyn sollte, welches die Eigenschaften nicht hätte.,,— — Wir wählen noch zur Probe der poetischen Kunst des Verf." 526,527,folgendes Gemälde: 527,528,"Kannst du noch mebr des Elends sehen, Freund!" 528,529,Und bebet nicht dein Nuge scheu zuräa? 529,530,"Komm, laß uns in Potosi's Miuen gehen, Jn Schachten, grau'nvoll wie die Mitternacht." 530,531,"Sleh Tausende, die nie das srohe Licht" 531,532,"Der Sonne grüßet — achl vom Mutterschooß, Bom Busen der Gellebten raubte sie, Der Golddurst frommer Priester, zwinzt sie da, Die guten, steven Kinder der Natur, Mit blut'ger Hand das schändliche Metall, Um das sie ihre Väter einst gewürgt," 532,533,"Und eine halbe Welt gedüngt mit Blut, Heraus zu wühlen, und der Rücken trieft Noch täglich unter ihrer Morder Faust." 533,534,"Nie sehn sie mehr der holden Gattinn Blick, Nie bören sie der Kinder Stammeln." 534,535,"— Tod Jst uur ihr Wunsch, ibr Himmel." 535,536,"Gott, nnd du Gabst ihnen auch das Leben als Geichent!" 536,537,A... W. eNachricht. 537,538,Bemühungen für den euten Geschma den Beyiall des ganzen Publicums zu verdienen. 538,539,— Sie wird zugleich durch Anzeigen und turze Beurtheilungen über Kunstwerte nütlich zu werden suchen. 539,540,"Sie ladet die großen Gelebtteu Deutschlandes, zur Theilnehmung durch ihre Bevträge ein, und versschett dieselben, daß sie nur mit Männern in Gesellschaft auftreten werden, die rühmlichst betannt sind." 540,541,"Die Artisten, welche ihre Kunstwerte, die Erfinder euer Gegenstände, welche ibre Werte dem Urtheile der rc." 541,542,"Academle unterwetfen woten, werden ersuchet, ihre Kupfersiche, Modelle, Versuche einusenden." 542,543,Arzeneygelehrsamkeit. 543,544,"Sendschreiben an Hrn. Hofrath Baldinger, über die Manier, in der Aerzte, und Wundärzte ihre strittige Sache führen." 544,545,Wien bey Wucherer. 545,546,24. S. 8. 546,547,"Der Verfasser legt in einem unparteyischen und gesetzten Tone, voll Eifer für die Wahrheit, den Streit der Oesterreichischen Aerzte und Wundärzte, und die Art, wie er geführt wird, dem H. Hofrathe Baldinger, und durch ihn dem ganzen imparteyischen Publicum vor." 547,548,"Der Stein des Anstoßes, der die medieinischen Facultäten im Oesterreichischen unzufrieden machte, ist, daß nicht nur allein die Feldwundärzte, sondern auch Civilwundärzte bey der miedieinisch⸗chirurgischen Akademie in Wien studieren und promovieren können, und daß sie auch mit den Doctoren der Arzeneykunst gleiche Rechte und gleichen Rang haben sollen." 548,549,"Der V. entscheidet nicht, welche Partey Recht oder Unrecht habe;" 549,550,"doch ist er der Meinung, daß die Jo sephinische medicinisch⸗chirurgische Akademie für die Bildung vollkommener Wundärzte zweckmäßiger eingerichtet sey, als die Wiener Facultät." 550,551,"Nun kommt der V. auf die Anmerkungen, welche Hr. Hofrath Gruner in seinem Almanach für das J. 1786, in Rücksicht auf Bildung der Wundärzte bekannt machte, und die von Wien aus mit zwey Schriften, unter dem Titel die Paragraphen, und die Episteln, beantwortet wurden." 551,552,"Hatte H. Hofrath Gruner in einem warmen Tone gesprochen, so bediente sich die Gegenpartey, statt Gründe, und Gegenbeweise zur Widerlegung anzuführen, einer noch großern Härte des Ausdruckes;" 552,553,"besonders waren die Episteln bitter, und geradezu auffallend." 553,554,"Noch ehe diese Schrift recht bekannt war, trat H. Hofr." 554,555,"Gruner mit offener Stirne gegen H. v. Brambilla in seinem Almanach für das J. 1787 auf, und erzählte unter andern dem Publicum, wie sehr die Arzeneykunst in den Oesterreichischen Staaten unterdrückt, und verächtlich gemacht würde, bloß um der Chirurgie mehr Ehre und Vollkommenheit zu geben;" 555,556,der Unterricht in der medicinisch⸗chirurgischen Akademie möge ziemlich elend seyn; 556,557,"die meisten Lehrer seyen ohne hinlängliche theoretische Kenntnisse, und die meisten Zoglinge verwahrloste, eingeschränlte Kopfe, unfähig, hell zu denken." 557,558,"Austatt dem Hrn. Hofrathe zu zeigen, daß seine Correspondenten ihm keine getreue Schilderungen mitgetheilt hätten, anstatt ihn und das Publicum durch Gegenbeweise aufzuklären, erschienen in Wien Schmäheschriften über Schmäheschriften, die in der zügellosesten Ausgelassenheit geschrieben, und lauter Kinder eines Geistes sind, — ungezogene Wechselbälge, — die Hrn. Hofrath Gruner, wo und wie sie ihn finden, mit Koth werfen." 558,559,Die Nahmen dieser Schmäheschriften sind: 559,560,"Almanacum perpetuum für Aerzte und Nichtärzte, im J. 1787." 560,561,Medicinisches Gutachten über die Critomanie des Herrn Hofr. 561,562,"Gruners von einem mitleidigen Arzte, 1787." 562,563,Kritische Beurtheilung 563,564,"das monströse Portraitgemälde eines Jenenser Arztes betreffend, 1787." 564,565,Diese Pasquille werden wohl nicht die Vertheidigung des Herrn von Brambilla und der medicinisch⸗chirurgischen Akademie seyn sollen? 565,566,— Doch allem Anscheine nach; 566,567,denn Hr. Hofr. 567,568,"Gruner sagte der Welt geradezu, daß H. v. Brambilla alle Schmäheschriften, die gegen ihn zu Wien erschienen, besorgen ließ." 568,569,"Es ist unglaublich, daß H. von Brambilla oder die Professoren der Akademie elenden Knabenköpfen, die ein unzeitiger Feuereifer ergriffen, und zu Pasquillanten umgeschaffen hat, Gehör geben, und noch viel unglaublicher, daß sie solche in Sold nehmen, und anreitzen werden." 569,570,Man nahm von der Gegenpartey (unter welcher der Verf. 570,571,"Leute zu verstehen scheint, die selbst in Wien eben so wie Hr. Hofrath Gruner denken, ohne jedoch mit ihm in genauerer Verbindung zu stehen) ebenfalls zu solchen elenden Mitteln seine Zuflucht, um die eben genannten Pasquille zu entkräften." 571,572,"Es erschien eine gereimte Gegenschrift, unter dem Titel: Der Nitter und der Knappe, ein altes Liedlein ohne Dissonanzen." 572,573,Nürnb. 1787. 573,574,"Und bald hierauf: Das Affenland, oder der Doctor Fan-saro-ne." 574,575,Mit akademischen Schriften. 575,576,69. S. 1787. 576,577,8. 577,578,"Diese Aufsehen machende Piece hat selbst in Wien, und zwar mit der allerhochsten Erlaubniß die Presse verlassen." 578,579,Der Ton des Verf. ist bitter und auffallend beleidigend. 579,580,"Man sieht es dem Manne, dem übrigens Witz, Laune und Genie zur Satyre nicht abgesprochen werden können, überall an, daß er ein Feind der Oesterreichischen Wundarzneykunst, und also ein Feind der guten und nothwendigen Sache ist." 580,581,"Wer kann läugnen, daß der Leibwundarzt von Brambilla sich einen unsterblichen Nahmen verdient habe;" 581,582,"da er der so tief herabgekommenen vaterländischen Wundarzneykunst aufhalf, und da er einen großen Theil des Zutrauens, mit dem ihn der Monarch begnadigte, zur Erweiterung und Ausbreitung derselben verwandte?" 582,583,"Kaum können wir uns denken, daß dieser Mann, der für einen Theil der Heilkunst so viel Gutes that, auf die Arzeneywissenschaft, die doch dem menschlichen Geschlechte gewiß eben so unentbehrlich, als die Chirurgie ist, mit Verachtung blicke;" 583,584,"und fast unglaublich ist es uns, daß er kaum Latein verstehe;" 584,585,daß er bey der Krankheit des H. K. v. K. die Abnehmung des Beins als das einzige übrige Mittel angegeben; daß er anstatt H. Hofr. 585,586,"Gruner in Jena mit Gründen zu widerlegen, die abscheulichsten Pasquille wider ihn habe verfertigen lassen;" 586,587,"daß er ein Treibhaus habe bauen lassen, das von keiner Sonne beschienen würde, und daß der von ihm angestellte botanische Professor sich die Nahmen der Pflanzen von dem Gärtner müsse vorsagen lassen." 587,588,Diese Schrift zu wiederlegen erschien: Der Doctor Simio-Midas oder der Verf. des Affenlandes. 588,589,Mit medicinisch⸗facultätischen Schriften. 589,590,1787. 590,591,35. S. 8. 591,592,"Wenn der Verfasser mit kernhaften Ausdrücken das Unrecht bewiesen hätte, das man der Wundarzeneykunst in eben angezeigter Schrift aufzubürden sich bemühte, wenn er durch Thatsachen das Unwahre jener Vorwürfe dargethan hätte, die man in derselben dem ersten Leibwundarzte zuschrieb;" 592,593,"so hätte er der vollkommensten Erreichung seiner Absicht versichert seyn dürfen, die er bey der Verfertigung dieser Schrift gehabt haben mag." 593,594,"Allein im gebahnten Wege seines Antagonisten nachzutraben, und dessen Leben so seicht, so mangelhaft an Feuer und Geiste zu schildern, daß der Leser bey jeder Zeile gähnen, und den hingeschmierten Wisch endlich auf die Seite legen muß, das ist unbegreiflich." 594,595,Eben so tadelnswerth hat sich der Verf. 595,596,"gemacht, wenn er seinem Romanhelden mit verächtlichem Blicke in Krankheitsfällen solche Mittel empfiehlt, die, wenn sie auch nicht völlig jene Wirkungen leisten, die man ihnen in Wien zuschrieb, doch ihrem Anempfehler von der ganzen unparteyischen medicinischen Welt Ehre, Hochschätzung, und Dani zugezogen haben." 596,597,Zur Beantwortung dieses Undings verließ die Presse: 597,598,Abgedrungene Vertheidigung gegen den V. des Simio - Midas nebst unparteyischen Anmerkungen über die florirende Chie rurgie im Affenlande. 598,599,Mit alademischen Schriftne. 599,600,1787. 600,601,43. S. 8. 601,602,Jn welcher der V. viele wohl angebrachte Laune und feinen Witz verräth. 602,603,Auch Rec. 603,604,"ist der Meinung, daß, um einen geschickten Wundarzt zu bilden, mehr dazu gehöre, als seine Bartschüßel wegzuwerfen, und dann in Vorlesungen zu laufen;" 604,605,daß es selten einen fähigen Kopf nach der Sclaverey der Subordination gelüste; 605,606,"und daß wirkliche Aerzte, nachdem sie die Wichtigkeit der Wundarzeneykunst eingesehen hatten, und sich ganz darauf verwandten, die besten Wundärzte geworden sind." 606,607,Allein das Militair des Kaisers hatte Wundärzte nöthig; 607,608,woher sollte man auf einmal so viele Zoglinge nehmen? 608,609,"War es nicht Noth, wenn man Leute aufnehmen mußte, welche itzt ihre Scheersäcke, die sonst diese Undankbaren ernährten, fruchtlos vor den Augen des Publicumo zu verbergen suchen;" 609,610,"und wird man nicht trachten, in der Folge helle, durch Vorbereitungswissenschaften gebildete Kopfe nachzuziehen, denen man die Bartmesser nicht an ihren Physiognomien hängen sieht." 610,611,"Vielleicht vergeht dann der dumme Stolz, der manche der jetzigen Zoglinge so meisterlich auszeichnet." 611,612,"Aber diese Zwitter, die man aus Noth aufnehmen mußte, konnen der Einrichtuug der medicinischchirurgischen Akademie nicht nachtheilig seyn, und wenn auch diese noch Verbesserungen nöthig hat, — welches Werk war wohl im Anfange das unverbesserlichste?" 612,613,"— Lassen sich Umänderungen nicht von einem Manne, wie der Ritter v. Brambilla ist, hoffen, der seinen Stolz, und sein ganzes Gewicht auf die gute Bildung ächter und brauchbarer Wundärzte zu setzen scheint?" 613,614,Noch erschienen: 614,615,"Gutmüthige Bemerkungen, oder Beyträge zur Chronik des Affenlandes, von Zeckinoviæ." 615,616,Mit unparteyischen Schriften. 616,617,1787. 617,618,30. S. 618,619,"Der Verf. bedauert, daß bey der so hoch gepriesenen Akademie die ganze Chirurgie bloß in Wachs poßiert seye; daß die niedlichsten und kostbarsten Electrisirmaschinen nie gebraucht würden, da keiner von den Herrn Akademikern nur die ersten Grundbegriffe der electrischen Kraft, und ihrer Wirkungoart wohl inne hätte, noch viel weniger dieselbe auf den menschlichen Korper gehörigermassen anzuwenden wisse;" 619,620,daß die schön gebundenen Bücher das ganze Jahr hindurch nicht einmal von der Stelle gerückt würden; 620,621,"daß die schönen griechischen Ausgaben nie gelesen werden könnten, da keiner von den Herren diese Sprache verstünde;" 621,622,"und daß man die ganze Wachsfabrik, und das ganze Zeughaus von Bandagen, Jnstrumenten, Bruchbändern, Klystierspritzen, kurz den ganzen Kram zur bloßen Schau, wie der Savoyard seinen Raritätenkasten, ausstelle, um die miraculose Chirurgie zu bewundern, als ob sie mit der Elle ausgemessen würde." 622,623,— Nun kommt der Verf. 623,624,"auf die Arzneywissenschaft, und stößt hauptsächlich auf jenen Professor, der alle Krankheiten durch den Geruch unterscheidet." 624,625,"Welche gute Sache kann nicht Tadel zu verdienen scheinen, wenn man sie durch ein unrechtes Licht ins Lächerliche stellt?" 625,626,M.K. Freymaurerschriften. 626,627,"Das Geheimniß der Bosheit des Stifters des Jlluminatismus, zur Warnung der Unvorsichtigen hell ausgedeckt von einem seiner alten Kenner und Freunde." 627,628,Mit Begnehmigung des hochwür digsten Ordinariats. 628,629,Münch. und Augob. 629,630,1787. 630,631,108. S. 8. 631,632,"Obschon wir die Schriften, die Jlluminaten und den Jlluminatismus in Bayern betreffend, die in so großer Anzahl so wohl für als wider diese berüchtigte Sache erschienen sind, nicht mehr anzuzeigen gedenken;" 632,633,"indem der größere Theil derselben in einen so frühen Zeitpunct zurückfällt, daß wir uns, ohne unserm vorgesetztem Plane gleich Anfangs ungetreu zu werden, unmöglich mehr auf dieselben verbreiten können;" 633,634,"die Anzeigen und Beurtheilungen der späteren Schriften aber, ohne auch die früheren nachzuhohlen, unsern Lesern nur Bruchstücke liefern, in ihnen nur einseitige, und unvollständige Vorstellungen erwecken, und uns vielleicht gar bey einem oder dem andern Theile der Parteylichkeit verdächtig machen würden: so konnen wir doch nicht umhin, der gegenwärtigen Schrift, als der neuesten über diesen Gegenstand wenigstens in Kurzem zu erwähnen, nicht so wohl um über den Gehalt derselben zu entscheiden, als um bey ieser Gelegenheit offentlich sagen zu konnen, daß es nach unserer Meinung des Schreibens über diese bereits mehr als zur Genüge aufgehellte Sache einmal genug sey." 634,635,"Dieß glauben wir um so mehr mit Grunde sagen zu können, und sagen zu müssen, da auch diese neue Schrlft nur die alten Klagen wiederhohlt, eigentlich aber weder ein neues Factum, noch einen neuen Grund, der in die Hauptsache einen Einfluß haben könnte, darstellt." 635,636,"Hr. Stattler, Exjesuit und ehemaliger Professor der Theologie in Jngolstadt tritt hier auf, (wenigstens giebt sich der Verf." 636,637,"in mehreren Stellen durch die angeführten auf Stattler allein passenden Umstände für ihn aus) nennt sich auf dem Titelblatte Weishaupt's alten Kenner und Freund, und versucht es durch wahre Consequenzmacherey unter dem Schilde des Religionseifers und des Patriotismus sich an seinem sogenannten alten Bekannten und Freunde zum Helden zu schlagen." 637,638,"Möchte doch diese Schrift die letzte von der Art seyn, und möchten wir (wir wünschen es zum Besten der ganzen Menschheit und einzelner Glieder) mit ferneren Auftritten aus dieser traurigen Geschichte verschont bleiben!!" 638,639,"Uiber das Verflossene liegen die Facta, von einer wie von der andern Seite, sammt Erklärungen und Gegenerklärungen, Gründen und Gegengründen vor unsern Augen da;" 639,640,"ein jeder, dem an der Sache etwas gelegen ist, kann also selbst lesen, prüfen, und urtheilen;" 640,641,es bedarf keines Federzuges mehr; 641,642,"am allerwenigsten aber, gehäßiger Consequenzmachereyen, und leidenschaftlicher Darstellungen, wodurch die Wahrheit nichts gewinnt;" 642,643,"sondern höchstens nur die Leidenschaften des einen Theiles in dem Maße befriediget werden, als die Reitze zu Leidenschaften bey dem andern Theile wachsen." 643,644,A. A. 644,645,Schone Wissenschaften. 645,646,"Carl Andreas Berghäusers Schäfergedichte, und andere Näschereyen." 646,647,"Wien, auf Kosten des Verf. 1788." 647,648,140. S. 8. 648,649,"Der H. Verf. giebt sich in einer langen Zueignungsschrift, und dann in einer noch längeren Vorrede, welche beynahe ein Drittheil des ganzen Schriftchens ausmachen, sehr viele Mühe, sein Unternehmen, erotische Gedichte, oder, wie es hier heißt, seine Gedichte über physische Liebe, zu liefern, mit Gründen, und Beyspielen zu entschuldigen." 649,650,Hätte der Verf. 650,651,"Liebogedichte, so wie sie ins Fach der angenehmen erotischen Poesie gehören, geliefert;" 651,652,so würde keine Entschuldigung bey Lesern eines feinen Geschmacks nothwendig gewesen seyn. 652,653,"Allein Zoten, und niedrige Schwänke sind auf keine Art unter Menschen zu entschuldigen, welche attisches Salz lieben, und an guter, ehrbarer Sitte, an Urbanität Vergnügen finden." 653,654,Sehr unschicklich nennet der Hr. Verfas. 654,655,seinen Witz 655,656,den erotischen Witz. 656,657,Wenn je diese gefällige Geisteseigenschaft eines dergleichen Beywortes fähig wäre; 657,658,so stünde hier unstreitig besser. 658,659,"skurrilischer, oder Zotenwitz." 659,660,"Man sieht am Allerwenigsten, wie der H. Verf." 660,661,"auf den Gedanke kam, diese Possen Schäfergedichte zu betiteln, wovon sie doch nicht einmal einen Zug, nicht einmal die geringste Anlage verrathen." 661,662,"Das Ganze ist elender, aus Boccace, Voiture, Grecourt, Hoff mannswaldau, und dergleichen Zotenschriften geborgter, Schnickschnack, der bey Weitem nicht die seinen Wendungen, und die verführerische Grazie hat, welche man in einigen Schriften dieser Art, z. B. in Catull, Tibull, und Properz, oder in den Contes de la Fontaine hin und wieder zu sinden pflegt." 662,663,"Der Versebau ist manchmal sehr holpericht, und mißlautend: die Erzählungen sind aedehnt, und einschläfernd, und wer mit dem epiarammatischen Schluße jedes einzelnen Stückchens zu lesen anfängt, der kann ohne Nachtheil des Ganzen, und ohne Gefahr, etwas Wichtiges zu übergehen, Anfang und Mitte der Erzählung iberschlagen." 663,664,"Der Hr. Verf. hat seine Obscdnitaten verschiedenen guten Freunden gewidmet, auch bey jedem Stücke den Tag von dessen Entstehung fleißig angemerkt; worin er also ganz Original ist." 664,665,"nter die verführerischen Schriften kann diese aber inn so weniger gezählt werden, als es ihr an allen Reitzen fehlt, welche sie anziehend machen konnten." 665,666,"Jhr schaler Witz, und ihre plumpen Kurygefaßte" 666,667,"Da wir die ausländlsche Litteratur nur uebenbin, in so weit sie zu uaserm Endzwecke tangt, anzuzeigen uus vorgenomimen haben, so zeigen wir ganz turz die neuesten tzeneyschriften von England an: 1)" 667,668,The London dledlcal Journal Vol. VIII. 668,669,Part. 669,670,"I, JJ, et lIJ." 670,671,London 1787. 671,672,8vo. 2) 672,673,An Essay on diffieult Labours. 673,674,Part. 674,675,"J, by Th. ena." 675,676,London 1787. 676,677,8vo. ) 677,678,ATreatise on the Venom ofethe Viper: on the Ame. 678,679,rlcan Poisons; 679,680,"and on te Cherry Laurel, and some other Vegetable Poisons;" 680,681,to which are annexed Otservations on the prlmitive Structare of the Animal Body; 681,682,difserent Experiments on the reproduetion ol the nerres; 682,683,and a descriptlon os 683,684,ne Canal ot tke Schwänke müssen Jedermaun gleich Anfangõ zurückscheuen. 684,685,L.A. 685,686,Periodische Schriften. 686,687,Pfalzbayerisches Museum. 687,688,Mannh. 688,689,"im Verl, der Herausg." 689,690,der auol. 690,691,schön. 691,692,Geister. 692,693,"6 — 8. Heft, jedes 7. Bog." 693,694,8. 694,695,Die ersten Hefte dieser Monathschrift liegen außer dem Plane unsrer Litteraturz. 695,696,Der Herausgeber ist Hr. Prof. Klein in Mannheim. 696,697,"Es ist uns Leid, gestehen zu müssen, daß wir aus der Pfalz, wo doch so viele fähige Kopfe sich befinden, etwas Besseres erwartet hätten." 697,698,"Ein Theil der in diesen Blättern enthaltenen Aufsätze ist schon anderwärts gedruckt, und also fremdes Gut, z. B. die schöne Epistel von Jacobi an Schloßer, gegen welche die Gedichte von einem gewissen Creuzer gar sehr abstechen;" 698,699,"andere sind sehr unbedeutend, und konnen für den kleinsten Theil der Leser Jnteresse haben, wie die Briefe über die Mannheimer Schaubühne, das Tagebuch derselben, die Nachrichten aus Spaen, u. a. m." 699,700,Und was soll folgendes seyn? 700,701,Den 16ten Jun. 1787. 701,702,"Jch träumte mich heut ins Elisium, Sab mich nach jedem großen Mann der Vorwelt um:" 702,703,"Wo sind, fragt' ich die Muse, die mir ieden wies, Apollos Günstlinge, die weisen Medicls?" 703,704,"Noch dort, wo man sie unterm Nahmen Dalberg lennt Der höchste Reichsfürst einen ietzt Gehülsen nennt." 704,705,"Das war wohl nur eine verkappte Muse, die den Hrn. Verfasser ins Elisium geleitete." 705,706,A. W. Nachrichten. 706,707,Eye; 707,708,by F. Fontaua translated by J. Slier. 708,709,Londor 1787. 709,710,8v0. 710,711,II. Vol. 4) Physiological Conjectnres concerning eertain functions os the Human Economy in the Foetus and the Adult; 711,712,by James yzer. 712,713,London 1787. 713,714,8vo. ) 714,715,Memoirs of the Medical Society of London instituted in the Vear 1773. 715,716,Vol. I. 8vo. 716,717,London 1787. 717,718,"Der Abbe Cavalli hat die Erfindung eines Werezeuges belannt gemacht, wodurch man nicht allein das Moß des Regens, sondern auch die Zeit bestimmen lann, wenn der Regen ancefangen und wieder ausgehoret hat." 718,719,"Zugleich bezeichnet es bev den Gewittern die Zahl der Blitze, die Stärte derselben und auch die Richtung, ob sie uämlich von den Wollen nach der Etde, oder von der Erde uach den Wollen gehen." 719,720,Theologie. 720,721,"Gesangbuch nebst angehängten öffentlichen Gebethen, zum Gebrauche der herzogl." 721,722,"Wirtembergisch katholischen Hofkapelle, auf gnädigsten Befehl Sr." 722,723,Herzogl. 723,724,Durchl. 724,725,dem Drucke übergeben. 725,726,Neue und sehr vermehrte Auflage 1786. 726,727,Jm Verlage der hohen Carlsschule. 727,728,"236 S. uebst 2 Vorreden, und Regist." 728,729,Diese ist die dritte Ausgabe eines in allem Betracht wichtigen Buches. 729,730,"Sie wurde zwar schon zu Ende des Jahres 1786 veranstaltet, und gehöret daher eigentlich nicht in das Gebieth unsrer Litteraturz." 730,731,Jndessen glaubt Rec. 731,732,"den meisten Lesern durch eine ausführliche Beschreibung und Beurtheilung des Wirtembergischen, im katholischen Deutschlande noch immer nicht genug belannten Gesangbuches, einen Gefallen zu erzeigen." 732,733,"Der Verfasser desselben ist der verdienstvolle, so wohl von Seite seines Verstandes, als von Seite seines Herzens allgemein geschätzte Hofprediger Werkmeister, Benedictiner aus der Reichsabtey Neresheim." 733,734,"Diesem gab der Herzog, der sich für die Verbesserung der Religionsanstalten in seiner katholischen Gemeine ganz besonders interessiert, vor ungefähr 3 Jahren den Auftrag, ein Gesangbuch für die katholische Hofkirche zu verfertigen." 734,735,"Hr. W. vollbrachte diesen Auftrag auf eine Art, welche ihm Ehre macht." 735,736,"Er hob aus den besten protestantischen Gesangbüchern die schicklichsten Lieder aus, änderte, meistens glücklich, was daran zu ändern war, und nahm nichts in seine Sammlung auf, was nicht allgemeines, practisches Christenthum befördert." 736,737,Hier nur die Aufschriften der Lieder: 1) 737,738,"Von Gott, und seinen Vollkommenheiten. 2)" 738,739,Von der heiligen Dreyfaltigkeit. 3) 739,740,Von der Schöpfung. 4) 740,741,"Von der Vorsicht, und den Wohlthaten Gottes. 5)" 741,742,Von der Allgegenwart Gottes. 6) 742,743,"Von der Bestimmung, und dem Werthe des Menschen. 7)" 743,744,"Von der göttlichen Offenbarung, oder dem Worte Gottes." 744,745,8) 745,746,Von der Geburt Jesu. 9) 746,747,Von dem Leiden Jesu. 10) 747,748,Von der Auferstehung Jesu. 11) 748,749,Von der Himmelfahrt Jesu. 12) 749,750,Von dem heiligen Geiste. 13) 750,751,Von der Ausbreitung des Christenthums. 14) 751,752,Vom wahren Christenthume. 752,753,15) 753,754,Vom Taufbunde. 16) 754,755,Von dem heil. 755,756,Abendmahle. 756,757,17) 757,758,Von der Betrachtung des Lebens Jesu. 758,759,18) 759,760,Vom vernünftigen Bibellesen. 19) 760,761,Von dem Gebrauche des christlichen Unterrichts. 761,762,20) 762,763,Von der Standhaftigkeit im Glauben. 763,764,21. 764,765,"Vom Glauben, und den guten Werken. 22)" 765,766,Von den Eigenschaften eines wahren Christen. 766,767,23) 767,768,Von der Liebe Gottes. 768,769,24) 769,770,Vom Zutrauen auf Gott. 25) 770,771,Vom Verlangen nach Gott. 26) 771,772,Von der kindlichen Ehrfurcht gegen Gott. 27) 772,773,Von freudiger Ergebung in die allgütige Vorsicht Gottes. 28) 773,774,Von der Liebe zur Tugend. 29) 774,775,Vom Wachsthum in der Tugend. 30) 775,776,Von den Beschwernissen der Tugend. 31) 776,777,Vom Kampfe des Tugendhaften. 32) 777,778,"Von der Freude des Tugendhaften, und dem unschuldigen Genusse des Lebens." 778,779,33) 779,780,Vom Glücke eines guten Gewissens. 34) 780,781,Von den Hoffnungen des Tugendhaften. 35) 781,782,Von der Busse. 36) 782,783,Von der sträflichen Zogerung sein Leben zu bessern. 783,784,37) 784,785,Von der Erkenntniß seiner selbst. 38) 785,786,Von der Wachsamkeit über sich selbst. 39) 786,787,Von der Selbstprüfung. 40) 787,788,Von der Besiegung seiner Lieblingsfehler. 788,789,41) 789,790,Von der Reinigung und Besserung des Herzens. 790,791,42) 791,792,Von der ächten Selbstliebe. 43) 792,793,Von der christlichen Pflicht der Menschenliebe. 44) 793,794,Von dem Beyspiele Jesu in Ausübung der Menschenliebe. 45) 794,795,Von den Fehlern gegen die Menschenliebe. 795,796,46) 796,797,Von den wohlthätigen Gesinnungen eines wahrhaft christlichen Herzens. 797,798,47) 798,799,Vom Mitleiden. 48) 799,800,Von der Mitfreude an anderer Wohlergehen. 49) 800,801,Von der Dienstfertigkeit. 801,802,50) 802,803,Von der Gerechtigkeit und Billigkeit gegen unsere Mitmenschen. 51) 803,804,Von der Liebe seiner Feinde. 52) 804,805,Von der Sanftmnuth. 53) 805,806,Von dem häßlichen Fehler der Schadenfreude. 54) 806,807,Von dem mürrischen Betragen in dem Umgange mit andern Menschen. 807,808,55) 808,809,Von der Demuth und Bescheidenheit. 56) 809,810,Von dem demüthigen Gebrauche seiner Naturgaben. 57) 810,811,Von der Vermeidung des frommen Stolzes. 811,812,58) 812,813,Von der Geduld und Zufriedenheit im Leiden. 813,814,59) 814,815,Geistliche 815,816,Trostgründe bey den Schicksalen dieses Lebens. 816,817,60) 817,818,Vom widrigen Geschicke des rechtschaffenen Mannes. 61) 818,819,Von der Genügsamkeit. 62) 819,820,Von der Zufriedenhit mit seinem Stande. 63) 820,821,Von der Sorge für die Seele. 821,822,64) 822,823,Von der Sorge für den Leib. 65) 823,824,Von der Reinigkeit. 824,825,(Keuschheit.) 66) 825,826,Vom rechten Gebrauche der zeitlichen Güter. 826,827,67) 827,828,Vom Geitze. 828,829,68) 829,830,Vom Fleiße in den Berufsgeschäften. 69) 830,831,Von der Arbeitsamkeit. 831,832,70) 832,833,Von der Redlichkeit im Handel und Wandel. 71) 833,834,Von dem rechten Gebrauche der Rede. 72) 834,835,Von der Wahrheitsliebe. 73) 835,836,Von der Heiligkeit des Eides. 74) 836,837,Von der Weise gut zu bethen. 837,838,75) 838,839,Allgemeiner Lobgesang von Gott. 839,840,76) 840,841,Allgemeines Danklied zu Gott. 841,842,77) Danklied am neuen Jahrstage. 842,843,78) Danklied am Geburts⸗und Namenstage Sr. 843,844,Herzogl. 844,845,Durchl. 845,846,79) Danklied im Frühling. 846,847,80) Danklied im Sommer. 847,848,81) Dantlied im Herbste. 848,849,82) Danklied im Winter. 849,850,83) Danklied in der Aerndezeit. 850,851,84) Danklied in der Weinlese. 851,852,85) Danklied fur den Segen des Landes. 852,853,86) Danklied für den allgemeinen Wohlstand des Vaterlandes. 853,854,87) Danklied für die Vorzüge der menschlichen Seele. 854,855,88) Danklied für die Vorzüge des menschlichen Körpers. 855,856,89) Danklied für die bisher genossenen Lebenstage. 856,857,90) Danklied für den täglichen Unterhalt des Lebens. 857,858,91) Danklied für die Gesundheit. 858,859,92) 859,860,Allgemeines Gebeth. 860,861,93) 861,862,Allgemeines Gebeth. 862,863,94) 863,864,Allgemeine Fürbitte. 864,865,95) 865,866,Vom Werthe der Lebenszeit. 96) 866,867,Vom Tode. 97) 867,868,Vom Tode. 98) 868,869,Von der Hoffnung der Unsterblichkeit. 99) 869,870,Vom Gerichte. 870,871,100) 871,872,von der ewigen Seligkeit. 872,873,101) Uebersetzung des Kirchengesanges: 873,874,Pange lingua. 874,875,"Man sieht schon aus diesem trocknen Verzeichnisse, was für ein Geist das Ganze beseelt." 875,876,"Recensent muß bekennen, daß er dieses Buch nie ohne Belehrung und Trost aus den Händen gelegt hat." 876,877,Möchten doch allenthalben solche Gesangbücher eingeführt werden! 877,878,"Möchten die Wahrheiten, welche unser liebenswürdiger Verfasser mit der ihm eigenen Bescheidenheit in der Vorrede zur ersten Ausgabe vorträgt, von allen Großen der Erde beherziget werden!" 878,879,"Der zweyten und dritten Ausgabe sind nebst dem allgemeinen Kirchengebethe, dem öffentlichen Sündenbelenntnisse, und einem Gebethe für den Herzog, wenn sich derselbe auf Reisen befindet, noch 12 große, und 7 kleinere Gebethe angehängt." 879,880,Tiefgedachte 880,881,"Religionswahrheiten sind der Gegenstand der ersten, die anderen beziehen sich auf besondere Festtage." 881,882,"Jn allen herrscht die ächte Philosophie des Christenthums, alle haben die unverkennbare Absicht, die Menschen weise und gut zu machen, dem Tode seine Schrecken zu benehmen, Jntoleranz und Aberglauben zu verbannen, und die so wenig gelannte Kunst, das Leben zu genjeßen, zu lehren." 882,883,"Zum Belege mag folgende Stelle dienen S. 814. der zweyten, und S. 154 der dritten Ausgabe:,Erwecke (o Gott!)" 883,884,"„die Menschen immer mehr zur Erkenntniß heilsamer Religionswahrheiten, die uns Jesus gelehret hat;" 884,885,"laß uns durch die Betrachtung der Natur, durch das Lesen der heiligen Evangelien, und durch den Unterricht aufgeklärter und wohlmeinender Lehrer immer tiefer in den Geist des Christenthums eindringen!" 885,886,"Stärke uns alle in der Ueberzeugung, daß unsere Religion eine Religion der Liebe sey;" 886,887,daß wir uns nur durch thätige Erweisung der Liebe und des Wohlwollens gegenemander als wahre Christen bezeigen koñen. 887,888,"Laß uns, Vater im Himmel, nicht stol auf unsern Glauben, auf bessere Religionveinsichten seyn, damit dieser unchristliche Stolz nicht Zank und Hader unter uns stifte, und damit wir nicht einander verfolgen, einander im Genusse des Lebens storen, und in der Ausübung der gesellschaftlichen Pflichten gegen Anderodenkende erkalten." 888,889,"Behüte uns vor Aberglauben, und mache, daß wir immer auf eine würdige Weise von dir, o Gott, denken!" 889,890,"Laß uns nicht auf Nebendinge in der Religion verfallen, sondern immer auf die Hauptsache geheftet seyn., Daß wir in guten und tugendhaften Gesinnungen wachsen,." 890,891,"Daß wir mit Muth und Klugheit unsere Geschäfte verrichten!, Daß wir in unseren Lüsten, Begierden und Vergnügungen nicht bis zum Uebermaße nicht bis zum Nachtheile Anderer ausschweifen, Daß wir zum Glücke anderer, so viel i unsern Kräften steht, beytragen!, Diese Religion breite in (unter) dem Menschengeschlechte aus, und laß die Früchte der, selben von einem Ende der Welt bis zum an„ dern sich ins Tausendfache vervielfältigenl, Wer ruft nicht zu einem solchen Gebethe aus der Fülle seines Herzens:" 891,892,Amen! 892,893,Amen! 893,894,"Unter den Liedern zeichnen sich mehrere, besonders jene, welche aus dem neuen Berliner Gesangbuch genommen sind, durch Anmuth, richtige Begriffe von christlicher Moral, und durch einen guten Versebau vortheilhaft aus." 894,895,"Einige könnten noch verbessert werden, einige vielleicht gar wegbleiben." 895,896,"Unter die letzten zähle ich das 27ste, welches gar zu holpericht versificirt ist." 896,897,Sein reichhaltiger Stoff verdiente wohl eine bessere Bearbeitung. 897,898,"Jm 7ten Liede, welches aus dem gemeinen lutherischen Gesangbuche entlehnt ist, gefiel Recensenten besonders, daß der unrichtige Ausdruck: Wir Menschen sind zu dem, o Gott, Was geistlich ist, untüchtig;" 898,899,"in den gelindern, obgleich nicht ganz passenden: zu flüchtig, umgeschaffen wurde." 899,900,"Dergleichen dem Anscheine uach unbedeutende, aber in der That wichtige Veränderungen kommen häusig vor." 900,901,"Aus dem Liede vom heigen Abendmahle ist alles weggelassen, was einerseits zu groben sinnlichen Vorstellungen, und andrerseito zum Controversieren Aulaß geben könnte." 901,902,"Uiberhaupt lag es im Plane des Herzogs, und des Verf., alle Polemil aus dieser Liedersammlung zu verbannen, und dem Gottesdienste zu Stuttgart eine solche Einrichtung zu geben, daß ihm jeder Christ, zu welcher Partey er auch gehöre, mit Nutzen beywohnen könne." 902,903,"Jn der dritten Ausgabe des Gesangbuches befindet sich die deutsche Anrede, welche der Priester vor Austheilung des Abendmahls an die Communicanten hält." 903,904,Auch diese polemisiert nicht; 904,905,"dafür legt sie den Endzweck dieser heiligen Anstalt, nämlich: Erinnerung an den Tod Jesu, und Befolgung seiner gottlichen Sittenlehre, den Communicanten recht nahe ans Herz." 905,906,"Rec. konnte der offentlichen Communien zu Stuttgart nie beywohnen, ohne innig, oft bis zu Thränen gerührt zu werden." 906,907,"Wer hätte geglaubt, daß im Jahre 1787 eine solche Verbesserung der Liturgie nicht allenthalben lauten Beyfall hätte finden sollen?" 907,908,"Jndessen wurde sie in der Mainzer Monathschrift von geistlichen Sachen, als ein Eingriff in die bischdflichen Rechte getadelt." 908,909,"Auch dieß behagte den Herren Monathschriftstellern nicht, daß man in der katholischen Hofkapelle zu Stuttgart deutsche Messe las." 909,910,"Die Vorwürfe, welche sie dem Hrn. Herzog von Wirtemberg und seinen Hofpredigern darüber machten, veranlaßten folgendes anonyme Werkchen: Uiber die deutsche Meß/ und Abendmahlsanstalten in der katholischen Hofkapelle zu Stuttgart." 910,911,Ein Sendschreiben zur Belehrung der Mainzer Journalisten von geistlichen Sachen. 911,912,Ohne Druckort. 912,913,1787. 913,914,98. S. 8. 914,915,Wir konnen uns auf keine ausführliche Recension dieses Sendschreibens einlassen. 915,916,"Der gedrängte, kraftvolle Ausdruck, die bescheidene, höfliche Sprache, die freymüthigen Aeußerungen des Verfassers, und die im Vorbeygehen gegebenen Wine verdienen wohl, daß man die wenigen Bogen selbst lese." 916,917,Wer vünschet nicht mit dem vortreffl. 917,918,"Verf., daß die Liturgie verbessert, ihrem Endzwecke, welcher kein anderer seyn kann, als Belehrung und Erbauung der Gläubigen, näher gebracht, den Bedürfnissen unserer Zeiten, und dem Grade von Aufklärung, welcher jetzt im Durchschnitte angenommen werden kann, angepaßt werde?" 918,919,"Wer bewundert nicht den einsichtsvollen Fürsten, der in Deutschland die ersten Schritte zu einem Werke thut, dessen Vollendung doch nicht weit mehr entfernt seyn wird!" 919,920,"— Doch er that es eigenmächtig, ohne Zuziehung eines Bischofes." 920,921,"— Ohne auf die Grundsätze des allgemeinen Staatsrechts zu sehen, welche, wie der gelehrte Sendschreiber beweiset, dem Landesherrn ohnehin die Macht einräumen, dergleichen Reformen vorzunehmen, glaubt Rec., der regierende Herzog von Wirtemberg könne aus besondern Gründen in diesem Stücke noch weiter gehen, als er bisher gegangen ist." 921,922,"Seine Hofgeistlichkeit erkennet, Kraft eigener Landesverträge, keinen deutschen Bischof;" 922,923,"und die Wiederauflebung der ehemaligen bischöflichen Jurisdiction ist durch des Herzogs Carl Alexanders Uibergang zur katholischen Religion nicht allein nicht bewirkt, sondern vielmehr durch ausdrückliche Reversalien gehemmet worden." 923,924,"Auch hat der Fürstbischof von Constanz, zu dessen Didcese ehemals Stuttgart gehörte, nie einen Jurisdictionsact über die Katholiken, die in Stuttgart leben, ausgeübt." 924,925,"Die Hofgeistlichen werden unmittelbar vom Papste bestätiget, und mit den ausgedehntesten Vollmachten versehen." 925,926,"Ein Umstand, den der Widerleger unsers Sendschreibens in einem andern Stücke der Mainzer Monathschrift nicht gewußt, oder uicht genug beherzigt zu haben scheinet." 926,927,"Der Verfasser des Sendschreibens ist, wie Rec." 927,928,"aus zuverlässigen Quellen weis, der Hofprediger Werkmeister." 928,929,"Unsern Lesern, welche die wichtige Broschüre nicht selbst lesen können, wollen wir doch einige Wünsche des biedern Mannes, welche auch die unsrigen sind, mittheilen." 929,930,"Jch „wünschte, schreibt H. W. S. 69, daß man sich vielmehr an dem Guten, welches hier und da zur Beförderung der Religion und der Andacht geschieht, erfreuen, als die Personen, durch die es geschieht, chicanieren möchte." 930,931,"Jch wünschte, daß die Geistlichen, jeder in seiner Lage, in seinem Berufokreise so viel Gutes thun, so viel zur Reinigung und Verherrlichung der Religion beytragen mochten, als sie konnen, ohne auf ihre Mitarbeiter mit „hämischen Blicken zu sehen, oder sie zu verketzern, und aus falschem Eifer niederzureissen, was sie (diese) mit Mühe emporbrachten, damit nicht der Nahme Aufklärung, mit welchem man im katholischen Deutschland — — so hoch aufhebt, unter uns geschändet, und das Christenthum durch solche Ausfälle der Jntoleranz über wahrhaft nützliche und zweckmässige Anstalten in seine ehemalige gothische Mißgestalt zurückgesetzt werde." 931,932,"„ Jn der That kann es den Protestanten leine hohe Begriffe von unserm Wachsthume an Aufklärung einflößen, wenn sie sehen, daß „man gegen ein Dutzend verdeutschte Meßgebethe so viel Lärm erweckt, und daß katholische Schriftsteller in die Noth gesetzt sind, mit vielem Aufwande von Gelehrsamkeit, mit Stellen der Concilien, der Canonisten u. s. w. eine Anstalt zu vertheidigen, die, hoch angerechnet, nur noch ein kleiner Anfang von liturgischer Reformati„on ist, eine Anstalt, über deren Gränze uns der gesunde Menschenverstand schon sehr weit hinausführen könnte;" 932,933,"— die allenfalls anzeigt, daß man das Uebel fühlt, und durch unmerkli„che Grade eine künftige allgemeinere Anstalt gleichsam vorbereiten, oder wohl gar nur diejenigen, welchen daran gelegen ist, darauf aufmerksam machen will." 933,934,"Selbst der Schriftsteller, welcher eine solche Vertheidigung übernimmt, läuft Gefahr, mit seinen Gegnern in eine Classe der Unaufgeklärten gesetzt zu werden, indem er sich in geringfügige Untersuchungen einlassen muß, die dem Protestanten nicht einmal des Nachdenkens werth scheinen." 934,935,"Wir versichern den H. V., daß er, wenigstens von uns, nicht zu befürchten habe, in die Classe der Unaufgeklärten gesetzt zu werden." 935,936,S. Z. Naturgeschichte. 936,937,"Pflanzenphilosophie, im Auszuge, nach Linne's Methode." 937,938,In scientia naturali principia veritatis obseruationibus confirmari debent. 938,939,Linn. 939,940,Augoburg in der Joseph Wolffischen Buchhandlung. 940,941,1787. 941,942,"93 S. in 8. Recensent suchte in dieser Schrift einen Auszug aus Linne s botanischer Philosophie um so begieriger, als ein deutlicher deutscher Auszug aus diesem für die wenigsten Anfänger faßlichem Buche ihnen kein inangenehmes Geschenk seyn könnte:" 942,943,er fand aber Kurz gefaßte Todesfälle. 943,944,Zu Altona ist d. 18. Dec. 944,945,d. v. J. der wegen verschied. 945,946,poetisch. 946,947,und prosaisch. 947,948,Schrift. 948,949,berühmte Gelehrte Joh. 949,950,Jas. 950,951,"Dusch, Justizrath, und Pros." 951,952,im ho. 952,953,J. seines zu seinem Verdrusse einen Auszug aus Jacquins Anleitung zur Pflanzenkenntniß nach Linne's Methode. 953,954,Wien. 1785. 954,955,gr. 955,956,"8, woraus die ganze Pflanzenphilosophie, größten Theils wörtlich, abgeschrieben ist, mit dem Unterschiede, daß die Erläuterungen der in die Unterabtheilungen gehörigen Kunstwörter, und die hierzu dienlichen Kupfertafeln, folglich gerade das Nöthigste für den Anfanger, weggelassen ist." 956,957,Hier und da finden sich unbedeutende Veränderungen; 957,958,aber der Copist hätte lieber auch hierin nicht von seinem Originale abweichen sollen. 958,959,"3. B. Seite 7. die Bestimmung einer Pflanze durch einen organisierten, wachsenden, aber unempfindsamen Körper ist unvollständig:" 959,960,"sie enthält die Arten der Mimose, die Dionäe rc." 960,961,"nicht, an welchen nach Ellis und ill eine sehr merkwürdige Reitzbarkeit wahrgenommen wird: die Unterabtheilung der Wurzeln in Rücksicht des Ortes S. 10. ist eben so mangelhaft, weil die Staubmoose, einige Flechtenarten, und die Mistpilze nicht füglich darunter eingetheilt werden können." 961,962,"Gluma ist S. 45 anstatt des richtigeren, und allgenein angenommenen Wortes" 962,963,Balg durch Kornbalg übersetzt: ein Gras hat keinen Kornbalg; 963,964,"auch ist der Ausdruck Gräser und Getreidearten richtig in einer dconomischen Botanik, aber unschicklich in einer botanischen Philosophie, weil ja die Getreidearten unter die Gräser gehoren." 964,965,"Kätzchen S. 42, und Nußkätzchen S. 47. sind eine, und ebendieselbe Art des Blüthenstandes nach Jacquin, oder des Kelches nach Linnè: werden also widersinnig zwey Mahl aufgestellt." 965,966,"Die Abänderung der kürzeren, schicklichen und angenommenen Kunstworter in mehrsylbigte, aber nicht mehr bedeutende neue ist völlig überflüssig in einer Wissenschaft, in der so Vieles von einem richtigen und bestimmten Ausdrucke abhängt: 3. B. fortkriechend für kriechend: kleinkörnig für körnig." 966,967,"S. 92 soll es wohl heissen nach allen Theilen der Blüthen, für: der Pflanzen." 967,968,"S. 58 ist zurückgewunden eine Richtungsart, und gehört nicht unter die Abtheilung der Gestalt." 968,969,"Ueberhaupt gewinnt die Botanik nicht das Geringste durch diese Schrift, und wir rathen dem Pflanzenfreunde lieber die wohlfeilen und nützlichen Anleitungen der Herren Schrank und Jacquin." 969,970,Alvd. 970,971,N achrichteu. 971,972,Alters; 972,973,"und zu Zweybrücken Fr. Exter, Prof. und Consistorialassessor, berühmt wegen seiner ausgebr." 973,974,numiomatis. 974,975,"Kenntnisse, im 7a Lebensjahre den 11. Dec." 975,976,gestorben. 976,977,Naturgeschichte. 977,978,Joh. 978,979,Fried. 979,980,"Gmelin's, der W. u. A. Doctors, der letztern öffentlichen ordentlichen Lehrers in Göttingen Abhandlung über die Wurmtrockniß." 980,981,Leipzig bey Crusius. 981,982,1787. 982,983,176 S. gr. 983,984,8 mit 3 ausgemahlten Kupfertafeln. 984,985,"Die unbeschreiblichen, für Bergbau, und Forsthaushalt äußerst empfindlichen Verwüstungen, welche ein kleines, verlachtes Käferchen, vorzüglich in den Waldungen des Harzes durch die Wurmtrockniß verursachte, haben seit einiger Zeit die Federn mehrerer Berg⸗ und Forstverständigen beschäftigt." 985,986,"Man stritt, und balgte sich über die Quellen der Krankheit, über die Mittel sie zu verstopfen;" 986,987,man setzte Preise auf die besten Heilmethoden; 987,988,"machte unzählige Versuche, und Beobachtungen, wovon die Resultate in kleine Abhandlungen, Nachrichten, und Etwasse zerstreut dem Publicum vorgelegt wurden." 988,989,"Da die Materie, vorzüglich für Länder, die Bergbau, und Holzhandel treiben, überhaupt aber für alle Gegenden ohne Ausnahme von der äußersten Wichtigkeit ist, so sind wir dem verehrungswürdigen Herrn Prof. Gmelin vielen Dant dafür schuldig, da er sich die Mühe nahm, aus allen diesen Bruchstücken ein Ganzes zusammenzusetzen." 989,990,"Man findet hier alle Erfahrungen, selbst aus den Acten, die dem Verfasser durch die konigl." 990,991,"Kammer mitgetheilt worden —, alle beyderseitigen Gründe der über die Ursache des Uebels streitenden Theile —, und die verschiedenen Erfolge der dagegen getroffenen Anstalten." 991,992,"Auf drey fleißig auogemahlten Tafeln, wovon sich die erste auch bey des Herrn Viceberghauptmanns v. Trebra Aufsatze in den Schriften der Berliner Naturforsch." 992,993,"Gesellschaft befindet, sind mehrere Borkkäfer, als der Derm." 993,994,"capucinus, piniperda, colythus, polygraphus, typographus, und der Cerambyx inquisitor L. (Laichartingers Rhagium inquisitor) mit Ey, Larve, und Puppe abgebildet." 994,995,"Jn der Einleitung S. 1 — 25. kommt Verschiedenes über die leider in vielen Gegenden noch allzu verkannte Nutzbarkeit der Naturgeschichte überhaupt, und der Entomologie insbesondere vor:" 995,996,"Recensent stimmt des Herrn Prof. Wunsche von ganzer Seele bey, daß die Förster nicht nur die Waldbäume, und Jagdthiere, sondern auch die den Waldungen schädlichen Jnsecten kennen, und überhaupt mehr Beobachtungsgeist, und weniger Empirik haben möchten." 996,997,Einige Jnsecten beschädigen alle Baumgattungen; 997,998,"andere vorzuglich nur das Laubholz, und wieder andere schränken sich auf das Nadelholz ein." 998,999,Unter diese gehört auch die Cocc. 999,1000,"cembrae, ferners dem Vermuthen nach alle Prachtkäferlarven, zuverläßig aber Buprestis quereus." 1000,1001,Recensent hat selbst Buprest. 1001,1002,mariana einige Mahl auf faulem Holze erhascht. 1002,1003,"Unter die Gegenden, die den Borkenkäfer nähren S. 13 — 14. gehört leider auch das Erzstift Salzburg." 1003,1004,"Nicht alle Jnsecten sind wirklich schädlich — einige reinigen die Bäume von den Jnsecten, die ihnen schaden würden;" 1004,1005,"andere greifen sie erst an, wenn sie schon faul sind;" 1005,1006,"andere nähren, sich vom Unrathe, den die ersten zurückgelassen haben;" 1006,1007,"man hat auch Beyspiele, daß sich Bäume wieder erhohlten, die alle Nadeln durch Ungeziefer verloren hatten." 1007,1008,Recens. 1008,1009,"zweifelt keineswegs daran, daß auch die in Oberosterreich nach S. 21 bemerkte Wurmtrockniß dieser Käfer verursachte." 1009,1010,"1784 schrieb man ihm aus dem Jnnviertel, daß sich sowohl in diesem neuen Antheile Oesterreichs, als in den untern Vierteln seit 3 bis 4 Jahren eine allgemeine Waldverderbniß äußerte, die ansteckend wäre;" 1010,1011,"daß Forste, in denen sich Anfangs nur 10 bis 12 Stämme abgedorrt zeigten, in kurzer Zeit in einem Umkreise von 3 bis 4 Stunden vollig verwüstet wurden." 1011,1012,"1785 im April erhielt Recensent wieder Briefe von einem seiner dortigen Freunde, der an der Hagerstraße mehr als 50 bey 6 bis 8 Schuhe hohe junge Fichten davon angesteckt bemerkt hatte: sie standen bis über die Mitte im Schnee, und zeigten nur die verdorrte Krone:" 1012,1013,er hielt den Derm. 1013,1014,"typographus wohl für eine mitwirkende, aber nicht für die Hauptursache, die er in strengen, die Wurzel erschütternden Winden; tiefem und häufigem Schnee;" 1014,1015,"einer uuter dem Schnee allzuwenig gefrornen, feuchten Erde suchte." 1015,1016,"Jm Salzburgischen hat Recensent im Herbste 1784 die traurige Wirkung dieses Käfers in der Gegend von Laufen, im Salzburghofner Forste, und am Haunsperge vollauf gefunden:" 1016,1017,"die schönsten, schlankesten Fichten standen abgedorrt da: die größten Theils abgefallene Rinde lag an den Füßen der Bäume, und wimmelte von Derm." 1017,1018,"typographus, wovon auch noch unentwickelte Puppen zu gleicher Zeit in den Gängen der Borke zu sehen waren." 1018,1019,"Man hat aber diese Krankheit der Förste eben nicht sehr der dffentlichen Aufmerksamkeit würdig geachtet, noch viel minder genaue Untersuchungen über den Ursprung, und Fortgang des Uebels angestellt, weil man wohl nicht vermuthete, daß die Sache für das holzbedürftige Land bedenklich werden lonnte." 1019,1020,"Recensent rieth darauf ein, die Bäume schleunig zu fällen, die Borke aber nicht so liegen, und den Käfern Zeit zu lassen sich an andere frische Bäume zu machen, sondern selbe auf Haufen zu bringen, und schleunig zu verbrennen:" 1020,1021,der Rath ward aber nicht befolgt; 1021,1022,"um so mehr mußte Recensent darüber erfreut seyn, als er in dieser Abhandlung fand, daß die Hannöversche Kammer bioher dieses einzige Mittel wirtsam fand." 1022,1023,1. Abschn. 1023,1024,Naturgeschichte des schwarzen Holzwurms von . 1024,1025,"21 — 49. Hier werden die verschiedenen Borkenkäferarten, auch von einigen die Eyer, Maden, Puppen, und überhaupt die Lebensart derselben beschrieben." 1025,1026,"Sie sind gegen Kälte unempfindlich, daß sie einen ganzen Winter in Eis eingefroren bleiben konnen, ohne zu sterben." 1026,1027,"Jm April und May schwärmen sie im Harze und Thüringerwalde so häufig, daß die Leute, die eben auf einen Zug stossen, damit bedeckt werden, und ein unangenehmes Jucken davon empfinden:" 1027,1028,"sie fallen Aufangs an Windbruch, frisch gefälltes Zimmer⸗ und Klafterholz;" 1028,1029,dann anstehende Bäume; 1029,1030,"meist an schlanke, selten an rauhe, struppichte, sehr alte: am gewöhnlichsten greift der Käfer den Baum 10 bis 12 Schuhe hoch von der Erde an, selten unten oder an den entblößten Wurzeln, geht von dort erst den Stamm hinan, dann herunter:" 1030,1031,"er kneipt sich in die Rinde, dreht sich rundum, und bohrt längstens in einer Stunde ein Zoll langes Loch:" 1031,1032,"dann gräbt er im Bast, den er zu Mehl zernagt: das Weibchen legt von 25 bis 100 Eyer, und in einem Cubikfuß Borke gedeihen wenigstens 100 Käfer." 1032,1033,"An vier Baumen zählte man 2300 Käfer, die in einer Hecke sich bis auf 57500 vermehren konnen: eine im Heumonathe auhaltende naßkalte Witterung hindert sie sehr;" 1033,1034,"eine stark durchlocherte, und abgehende Borke, Harztropfen an den Bäumen, Wurmmehl, Verfärben und Abfallen der Nadeln verrathen ihr Daseyn, und die Trockne des Baumes." 1034,1035,Aus allen ist der Derm. 1035,1036,typographus der schädlichste: er geht zwischen Borke und Holz in gerader Richtung auf und nieder: seine Brut gräbt an beyden Seiten in die Quere. 1036,1037,2 Abschn. 1037,1038,"Von den Wirkungen und Verheerungen in den Tannenwäldern, die man den Käfern zuschreibt." 1038,1039,— J. 49 — 98. 1039,1040,"Wenn man den Baum bey noch grünen Nadeln fällt, so ist das Holz vollig brauchbar; wird aber in der Folge immer schlechter:" 1040,1041,"der Käfer greift Tanneu, Fichten, Kiefern, und Lerchen an." 1041,1042,Die Geschichte seiner Verwüstungen im Harze von 1473 bis jetzt ist schrecklich: am einseitigen Harze vertrockneten von 1778 bis 1786 nicht weniger als 1063490 Stämme; 1042,1043,"am Communionharze von 1781 bis 1786, 1217132." 1043,1044,3. u. 4. Absch. 1044,1045,"J. 98 — 196. werden die gegenseitigen Gründe beyder Parteyen angeführt, wovon die eine bekräftiget, daß der Käfer auch gesunde Bäume angreife, die andere es verneinet." 1045,1046,Jm 5. Abschn. 1046,1047,"S. 196 — 198. erklärt sich Herr Gmelin für die erste, welcher auch Rec." 1047,1048,vorlängst vollig beygestimmt hat. 1048,1049,6. Abschn. 1049,1050,Ueber die Mittel gegen die Wurmtrockniß. . 1050,1051,198 — 270. 1051,1052,"Zur Verwahrung soll das beste Mittel seyn, den Wald von Höhlen rein zu halten;" 1052,1053,windbrüchiges und anderes krankes Holz sogleich aufzuhauen; 1053,1054,"die Rinde abzuschälen, und zu verbrennen;" 1054,1055,"die Stocke auszurotten, wenigstens zu schälen;" 1055,1056,"Rohrenstämme gleich nach der Fällung aus dem Walde zu bringen, und ins Wasser zu werfen;" 1056,1057,"gesundes Klafterholz, das im Walde bleiben muß, zu schälen, die Rinde als Loh zu verkaufen, oder zu verbrennen." 1057,1058,"Wenn aber ein benachbartes Revier schon angesteckt ist, so ist das vorgeschlagene Umhauen gesunder Bäume zur Scheidewand —, der Schwefelrauch;" 1058,1059,"das Bespritzen der Bäume mit einem Aufguß auf verbrannte Knochen, Pottasche, Kobalt und Vitriol; das Anstecken stehender, und ausgeästeter Bäume theils hart, theils unzulänglich, und gefährlich." 1059,1060,"Das einzige Mittel ist die schleunige Fällung der angesteckten Bäume im ersten Frühlinge, oder noch besser im Herbste bis zur Frostzeit." 1060,1061,"Das Holz muß aber eilig aus dem Walde gebracht, abgeborkt, und zum BrennRost⸗Bauholz, oder auf Verkaufe, im Nothfalle auch durch neu anzulegende Fabriken, moglich benützt werden." 1061,1062,"Auch zum Verkohlen ist es brauchbar, wozu von § 239 — 243. besondere Vorsichten an die Hand gegeben werden." 1062,1063,"Man soll aber einen Holzhauer nicht mehr Stämme fällen lassen, als in 24 bis 48 Stunden geschälet werden konnen;" 1063,1064,"die Borke muß auf Haufen gebracht, die Bäume in Kohlholzlänge geschnitten, und dann i Klüfte gespalten werden, damit man die Borte bequem, und unmittelbar in das Feuer hinein abschälen kan." 1064,1065,"Es versteht sich, daß das Verbrennen der Borke, um Feuersgefahr abzuwenden, auf offenen, mit Gräben umzogenen Plätzen, im Herbste, oder sonst bey feuchtem Wetter geschehen;" 1065,1066,"das Feuer allzeit fleißig ausgeldscht, und brennbare Sachen rundum ausgeräumt werden müssen." 1066,1067,"Um die verzettelten Jnsecten zu sammeln, schlage man einige frische Bäume, in die sie sich machen konnen." 1067,1068,"Auch, wenn die Krankheit nachgelassen hat, muß die fleißige Untersuchung der Förste fortgesetzt werden." 1068,1069,"Wir haben uns bey dieser Anzeige etwas länger aufgehalten, weil die Schrift äußerst gemeinnützige Vorschläge enthält, und jedem Kammeralisten zur Durchlesung nicht genug empfohlen werden kann." 1069,1070,Alvd Erziehungsschriften. 1070,1071,"Fabeln und Geschichten zum Unterricht für Kinder, in Absicht auf ihre Behandlung der Thiere, von Miß Sarah Trimmer." 1071,1072,"Aus dem Englischen, von 5* Zittau und Leipzig bey Johann David Schöps." 1072,1073,1788. 1073,1074,232 S. 8. 1074,1075,"Der Held der Fabel sind Rothkehlchen⸗Eltern mit ihren Sohnen und Töchtern, welche die Verfasserinn mit den Kindern der Madawe Benson und anderen in verschiedene Verhältnisse zu versetzen gewußt hat, wodurch junge Seelen für jene allgemeine Wohlthätigkeit, die sich auf alles Lebende ausdehnt, eingenommen werden." 1075,1076,"Uiberdas ist diese Schrift zugleich ein Leitfaden für Erzieher, der ihnen den kürzesten Weg weiset, auf dem sie die Grundsätze der Sittlichkeit in die Herzen der Kinder bringen können." 1076,1077,"Da Tugend früh einwurzeln muß, wenn sie den Stürmen und listigen Untergrabungen wiederstehen soll, und nicht wie ein Schulpensum gelernt werden kann;" 1077,1078,so verdient gewiß die Socratische Methode den Vorzug. 1078,1079,"Seite 160, wo die Kinder über die Arbeitsamkeit der Bienen, und den Gehorsam gegen ihre Königinn erstaunen, wird im einfachen, ungeschmückten, aber herzlichen Tone von Arbeitsamkeit, Lectüre und dem Gehorsame gegen die Fürsten gesprochen." 1079,1080,Rec. 1080,1081,"fieng mit einiger- Schüchternheit, die in der Erfahrung ihren Grund haben mag, zu lesen an." 1081,1082,"Er fürchtete, eines aus den Modeprodueten vor sich zu haben, wodurch die jungen Leute mit der Seuche der Empfindeley angesteckt werden." 1082,1083,"Allein diese Furcht verwandelte sich nach geschehener Durchlesung in den aufrichtigsten Wunsch, daß diese Schrift von vielen Erziehern und Zoglingen möchte gelesen werden!" 1083,1084,"Es ist leider nur zu wahr, daß man noch an vielen Orten das Betragen der Kinder gegen Thiere keiner Aufmerksamkeit und Zurechtweisung würdigt, ja sogar Wohlgefallen äußert, wenn der Knabe in Peinigung der Thiere sinnreich ist." 1084,1085,"Es scheint, man wolle die Kinder geraden Weges zur Unempfindlichkeit des Herzens führen:" 1085,1086,"anfänglich pflegt es ein Hund, oder Katze zu seyn, woran das junge Herrchen seinen Muthwillen übt;" 1086,1087,"dann kneipt, zerrt und neckt es Bediente und Mägde, und endlich jeden, der ihm so nahe seyn muß, wie ihm seine Hausthiere waren." 1087,1088,B. Romane. 1088,1089,"Ernst Se lmann, eine Geschichte von den vielen Wendungen des menschlichen Herzens." 1089,1090,Erster Theil. 1090,1091,Breßlau bey Joh. 1091,1092,Fried. 1092,1093,Korn d. ä. 1788. 1093,1094,S. 372. 1094,1095,"Es giebt Schriftsteller, sagt Fielding, welche, wenn sie Schuster geworden wären, in ihrem ganzen Leben geflickt, und nie ein Paar neue gemacht hätten;" 1095,1096,und zu dieser Zunft gehort unstreitig der Verf. dieser Geschichte. 1096,1097,Wir wollen ihm zwar den guten Willen nicht absprechen; 1097,1098,derselbe leuchtet aus einzelnen anwendbaren Bemerkungen hervor. 1098,1099,"Aber nichts desto weniger bleibt diese seine Arbeit im Ganzen so wohl, als in den meisten seiner Theile eines der ungenießbarsten Producte, wenn anders der Werth eines Romans groß, oder klein ist, nachdem derselbe die Natur mehr oder weniger treu schildert;" 1099,1100,"dem Leser lehrreiche Unterhaltung, oder Gähnen verursacht;" 1100,1101,"auf das Herz wirkt, oder es kalt läßt." 1101,1102,"Am wenigsten aber ist sie das, was die Aufschrift verspricht:" 1102,1103,Eine Geschichte von den vielen Wendungen des menschlichen Herzens. 1103,1104,", Die Erfindungen sind vom Anfange an, wo der alte Selmann von seinen Saufbrüdern zur Heirath beredet werden soll, bis ans Ende, wo Selmann der junge von Sr." 1104,1105,Hochw. 1105,1106,"dem Herrn Pastor überredet wird, Theologie zu studieren, pobelhaft und unnatürlich;" 1106,1107,"ohne Neuheit und Jnteresse, sowohl in den Begebenheiten selbst, als auch in der Erzählungsart;" 1107,1108,"die handelnden Personen, und ihre Gesinnungen matt gezeichnet;" 1108,1109,"die Schreibart nicht nur ohne Anmuth, sondern voll Unrichtigkeiten." 1109,1110,"Um von diesem allem ein Beyspiel zu geben, hebt Rec." 1110,1111,folgende Stelle 1111,1112,aus 1112,1113,. 1113,1114,"S. 299. sagt der H. Pastor zu dem jungen Ernst, den er gerne von dem Studium der schönen Wissenschaften abziehen, und für das theologische einnehmen möchte, Folgendes:, Jch will Jhnen nicht ganz ablegen, ja ich glaube, es würde nütz„lich seyn, wenn man den schönen Wissenschaften engere Gränzen setzte, als sie haben: denn noch können sie ihr Gebiet sehr ausbreiten, wo und wie sie wollen." 1114,1115,"Daß sie unbestimmte Gränzen haben, ist alles, was manchen vor sie schüchtern machen kann;" 1115,1116,"allein man hat „auch einer Seits wohlgethan, daß man sie sich ihnen selbst überlassen hat, so wie ein jedes geistliches Wesen freyen Lauf und Flug hat, und nun noch schöngeistig — es war billig, daß man ihnen die freyste, weitste zu ihrem Tummelplatze ließ." 1116,1117,", Bald hierauf S. A pol Dle Erpedition der allg. Litteratnrz., welche zu Jena beraustommt, hat, ehe noch das etste Blatt unsrer Zeitung erschlen, auf unsere Anlündiaung eln" 1117,1118,Paar hestige Ausfalle gemacht. 1118,1119,"Die Herausgeber bilden sich ein, daß wir ibnen den Rang ablausen;" 1119,1120,daß wir ihnen quer in den Weg laufen wollen. 1120,1121,"Jn dieser Einbildung sehen sie unser Unternehmen in einer ganz anderen Gestalt, als andere Leute;" 1121,1122,"finden sich durch unfre Anlündigung beleldiget, und beschweren sich in einem wabrhast beleidigenden Tone, daß wir 1) ihren Plan völlig, sogar den Titel copiert haben, ohne eine einzige neue Jdee hinzuzuthun: 2)" 1122,1123,"Daß wir in unster Antündigung mit einem Paar Lügen gegen sie auftreten: indem wir a) versichern, daß in ihrer allg. Litteraturz., wie in einigen anderen, ein gewisser neuerer Ton zu herrschen angefangen habe, der ihnen einen Anstrich von Parteylichleit gebe, welcher ibrer besseren Aufuahme im Wege stehe; und indem wir b) behanpten, der für unsere Zeitung festgesetzte Preis" 1123,1124,"sev im Vergleich mit anderen gelebrten Zeltungen und nahmentlich mit der allgemeinen Litteraturzeitung, welche zu Jena herauskommt, sehr gering angesetzt." 1124,1125,"Folgendes sey zu unserer Ehrenrettung gesagt, und zugleich ein Muster" 1125,1126,"sür unsre Mitarbeiter, wie sie ihre Recensionen, wenn dieselben auf eine ähnliche Art angetastet werden, vertheidigen sollen." 1126,1127,"Wir werden uns bemühen, unsern Blättern so viel Vollkommenheit zu geben, als wir lönnen, ohne auf das Jenalsche Jnstitut einen elserfüchtigen Blick zu werfen." 1127,1128,"Der größere Tbeil unsrer Leser hat wabrschelnlicher Weile nicht gerade diejenigen Bedürfnisse, welche der größere Theil der Leser von der allg. Litteraturz. bat, die zu Jena heraustommt." 1128,1129,"Es kann also da und dort etwas bev uns Volllommenhelt seyn, was bey lhnen Unvolllommenheit wäre;" 1129,1130,und umgelehrt. 1130,1131,"Jhnen quer in den Weg zu laufen, ist uns gar nie eingefallen." 1131,1132,"Jhr Jnstitut, und ibre Blätter konnen und sollen neben den unsrigen besteben." 1132,1133,Wir berusen nns deshalb anf unsern mit dem ersten Blatte ausgegebenen Vorbericht. 1133,1134,"Was in unsrer Ankündigung von einem Plane steht, ist so allgemein betannt, so trivlal, tann so ganz fast von jeder anderen gelehrten Zeltung, wie von der allg. Litteraturz." 1134,1135,"copiert seon, daß wir uns itzt noch wundern, daß die Herausgeber der allg. Litteraturz. hier vom Copleren sprechen mögen, und vollends gar vom Titel copleren." 1135,1136,"Es giebt so manche Bücher, mit dem nämllchen Titel, von verschledenen Versassern, und es ist sehr oft von mehreren nach dem nämlichen vlane gearbeltet worden, ohne daß Jemand daran gedacht hätte, deswegen die Beschuldigung eines Coplerens zu machen." 1136,1137,"Wir versichern nicht, daß in ihren und einigen andern gelehrten Zeitungen ein anderer Ton zu herrschen angefan303:, Ueberdieß ist der Theologe die Ehre der ganzen Menschheit: in ihm sieht man den vorzüglichen Gelehrten u. s. w. Diesen Mann, der so sprach, liebte der junge, helldenkende, gesittete Ernst inniglich;" 1137,1138,zu diesem sagte er: Hier meine Hand! 1138,1139,ich werde Theolog. 1139,1140,"Seine Seele heißt es Seite 235:, war ganz von diesem Manne eingenommen;" 1140,1141,"sie empfand die Süßigkeit des reundelebens so ganz, die Himmelswonne in dem Erdeleben." 1141,1142,", B. ogie." 1142,1143,"gen babe, der ihnen einen Anstrich von Partevlichkeit gebe;" 1143,1144,wir sagen nur: 1144,1145,"Es scheint, und dieser Ausdruck zeigt doch von viel mehr Mäßlgung und Bescheldenhelt, als jener, der in der Antlage an die Stelle des unsrigen gesetzt wird." 1145,1146,"Zudem sind wir nicht die ersten, die dieß sagen." 1146,1147,"Andere, sowobl Katholiten, als Vrotestanten haben es schon vor uns viel beftiger gesagt." 1147,1148,Und doch werden wir detwegen ohne Weiteres einer Lügt bezuchtiget! 1148,1149,"Wenn mir ein Freund, mit dem ich uber eine Sache rede, worin wir nict einer Meinung sind, sagt;" 1149,1150,"Sie scheinen hisig zu werden, und ich ihm antworte:" 1150,1151,Das lugen sie; 1151,1152,Hätte ich da recht geantwortet? 1152,1153,"Müßte man nicht eben aus dieser Antwort vermuthen, daß meln Freund Recht gehabt habe?" 1153,1154,"Wir haben nicht behauptet, daß der Preis unsrer Zeltung im Vergleiche mit der, die zu Jena beraustommt, sehr gering angesetzt" 1154,1155,"sevn: wir habe nur gesagt, im Vergleiche mit andern gelehrten Zeitnnzen, ohne eine zu nennen." 1155,1156,"Es ist also das Zeilenzählen, und die ganze vorgelegte Bilanz, wenigstens sehr uberflußig." 1156,1157,"Auch wäre bev dieser Bilanz manches zu erinnern, woher sich ganz andere Resultate ergeden wurden." 1157,1158,"Wenn wir gesagt baben, daß die Berliner, Leipziger, Jenaer, und andere sächsische Litteraturzeitungen in unseten Gegenden zu theuer sind;" 1158,1159,so ist das aanz wabr. 1159,1160,der wir haben bier keine Vergleichung zwischen unsrer und den genannten Zeitungen in Rücsicht des reises gemacht. 1160,1161,Und wenn elne gemacht 1161,1162,senn soll; 1162,1163,"so ist es w gewiß, daß nahmentlich die Jenalsche tbeurer ist, als die unsrige, als es gewiß ist, daß 15 Fl." 1163,1164,30 Kr. 1164,1165,Rhein. 1165,1166,"(so viel tostet die A. L. 3. von Jena in Salzburg) mehr betragen, als 10 Fl." 1166,1167,Rhein. 1167,1168,", welches der Preis unsrer Blätter ist." 1168,1169,"Denn daf dort nur von der Summe die Rede ist, welche sur die Zei tungen bezahlt werden muß, ohne alle Rücksscht auf die Quantität und Güte des gelieferten Vapiers und Drus, zeigt der Zusammenhang." 1169,1170,"Eben so klat zelat auch der Zu sammenbang in der nämlichen Stelle, daß wir nur von unsren Gegenden⸗ lelneswegs aber allgemein behaupten, daß der hobe Prels und der Anstrich von Parteylichteit der besseren Aufnahme der Sächsischen Litteraturzeltungen im Wege stede." 1170,1171,"Das Uibrige, was noch an unsrer Ankündlaung getadelt wird, ist so geringfugig, daß wir esfür überflüßig ansehen, etwas darauf zu antworten." 1171,1172,"Wir halten es z. B. für teinen Sprachschnitzer, zu sagen der Tonleiter, so wenig, als es einer ist, wenn man sagt, der Blitzableiter." 1172,1173,"Was diese Herren vom Musenalmanach, den Herr übner herausgegeben hat, auzusühren beliebten, daruber mag sich dieser vielfältig gemißlannte Mann selbst verantworten, wenn er es der Muhe werth finden sollte." 1173,1174,Theo logie. 1174,1175,Revermi. 1175,1176,Patr. 1176,1177,Mag. 1177,1178,Thomae Mariae Mamachii Ordinis Praedicatorum S Palatii Apostolici Magistri ete. 1178,1179,Epistolae ad 1179,1180,Auetorem 1180,1181,anonymum opusculi inseripti: Quid est Papa? 1181,1182,Tomi duo. 1182,1183,Secundum Exemplar 1183,1184,Romae excusum. 1184,1185,Anno 1787. 1185,1186,in 8vo. 1186,1187,Pag. 1187,1188,261. 1188,1189,Der eigentliche Titel der römischen Ausgabe ist: 1189,1190,Pisti Aletliini Epistolarum ad Auctorem anonimum 1190,1191,opusculi 1191,1192,"inscripti, Quid est Papa?" 1192,1193,Tom. 1193,1194,I. 1787. 1194,1195,"Wir haben hier nur den ersten Band, der drey Briefe enthält: den zweyten verspricht Mamachi am Ende des dritten Briefes zu seiner Zeit zu liefern." 1195,1196,"Bekannt ist es, welchen Lärm die kleine Schrift des H. Eybel:" 1196,1197,Was ist der Papst? 1197,1198,bey dem romischen Hofe erwecket hat. 1198,1199,"Man glaubte sich daselbst endlich genothiget zu sehen, dawider eine Verdammungs⸗Bulle ergehen zu lassen, welche im Jahre 1786 auch wirklich erschien;" 1199,1200,"von den Deutschen aber, wie es Nom wohl hätte vorhersehen können, meisten Theils nicht angenommen wurde." 1200,1201,— Diese drey Briefe des Pr. 1201,1202,"Mamachi sind gleichsam der Com̃entar über diese Bulle, und bestätigen die Besorgnisse, welche die deutschen Höfe von der Annahme derselben abhielten;" 1202,1203,"nämlich, es wurden durch diese neue Bulle alle Anmaßungen der päpstlichen Monarchie mit Unterdrückung der eigentlichen bischöflichen Rechte ganz merklich zu wirklichen Dogmen canonisirt." 1203,1204,"Wahrlich die Verfahrungoart sowohl des Verfassers dieser Bulle, als unsers P. Mamachi ist gerade zu eben dieselbe;" 1204,1205,"beyde geben nicht undeutliche Winke, daß nicht nur der Primat des Papstes, in so weit er einen Oberrang und eine Obergewalt zur Erhaltung, und Wiederherstellung der allgemeinen Einigkeit in der christlatholischen Kirche in sich enthält;" 1205,1206,"sondern auch alle unter Vorschützung dieses Zweckes, oder auf irgend eine andere Art erhaschten Rechte eben so gut von göttlicher Einsetzung sich herschreiben." 1206,1207,"— Dieses wird man leicht einsehen, wenn man die verschiedenen, durch alle Gänge der Disputierkunst sich windenden Aeußerungen des P. Mamachi mit jenen der Bulle vergleicht;" 1207,1208,"welches man hier um so viel leichter thun kann, weil P. Mamachi eben diese Bulle gleich nach seiner Vorrede ganz anzuführen für gut fand." 1208,1209,"Recens. ist zwar kein Nachbether des Hrn. Eybel; — aber auch kein Curialistischgesinnter: nur ein deutscher Theolog ist er, der in der Mitte zwischen Eybels vielleicht zu weit getriebebenen Lehrsätzen, und jenen nicht minder übertriebenen der Curie sich fest zu halten bemühet ist." 1209,1210,"Er glaubt dieses anmerken zu müssen, damit man seine Beurtheilungen aus keinem andern Gesichtspunkte bey einem so kitzlichen Werle, dergleichen dieses ist, ansehe, alo woraus er sie angesehen zu werden wünscht." 1210,1211,P. Mamachi gehet dem Hn. 1211,1212,"Eybel nach einer kurzen Vorrede, in welcher er die Veranlassung dieser Briefe angiebt, und nach der vollständig angeführten Bulle Pius VI." 1212,1213,Schritt für Schritt nach. 1213,1214,"Allein mit prunkvollen Worten blendet nur seine neuromische Beredsamkeit gleich den Strahlen eines Blitzes, ohne bleibenden Eindruck, und feste Uiberzeugung zu wirken." 1214,1215,Vergeblich erwartet man eine präcise Bestimung vom päpstlichen Primate; 1215,1216,"dafür tritt meistens eine oft ganz hinterlistige Wendung ein, die den Leser auf ganz etwas anders führt, z. B. S. 22 wird Eybel widerlegt, daß er aus Ambrosius (er irrte, Ambrosiaster wars) beweisen wollte:" 1216,1217,Die Bischöfe stellten die Person Christi vor; 1217,1218,wären dessen Statthalter. 1218,1219,Da spricht nun Mamachi so:„ Du bist gar zu kurz: 1219,1220,"denn die Rede Ambrosiasters ist weitläufiger, und vollkommen rechtgläubig; (als wenn Eybel dieses hier nicht wäre)!" 1220,1221,allein was wirst du hieraus wohl gewinnen? 1221,1222,"Denn es ist Niemand unter uns, der nicht einem Jgnaz, Cyprian, und anderen folgen, und bekennen wollte, ein eder Bischof wäre in seinem Sprengel an Christus Statt zu halten." 1222,1223,"Wir fragen wahrlich „nicht, wen ein jeder Bischof in seinem Kirchsprengel vorstelle, auch nicht wen der Abt in semem Kloster vertrete., Allein, Pr." 1223,1224,"Mamachi, so lange man zu Rom nicht fragen wird, welche Person die Bischofe eigentlich vertreten, so lange wird man auch nicht sagen konnen, welche Person der Papst nach Christus Einsetzung vertreten sollte." 1224,1225,"Eines hängt vom andern so genau ab, daß man geradezu eines ohne das andere gar nicht bestimmen kann." 1225,1226,"Dieses wäre also wohl der Ort gewesen, es deutlich zu erklären, auf was für eine Weise dann die Bischöfe Statthalter Christi sind; und dann hätten Sie einem Eybel mit Erfolge sagen können, um wie viel mehr eben dieses der Papst sey." 1226,1227,"Neben die Bischöfe, die Sie als Christi Statthalter in ihren Sprengeln erkennen, setzen Sie ganz dicht die Aebte, die eben dieses in ihren Klöstern wären; und damit man sich ja nicht irre, machen Sie bey dem Worte Abt die Anmerkung: S. Basilius Constitution." 1227,1228,Monasticar. 1228,1229,Cap. 1229,1230,22. Num. 1230,1231,4. Pag. 1231,1232,573. 1232,1233,Tom. 1233,1234,2. Oper. 1234,1235,edit. 1235,1236,Paris. 1236,1237,172*. 1237,1238,"Praefectum monasterio eum esse dicit, qui sustineat τou" 1238,1239,οσωoν 1239,1240,Seruatoris per„sonam. 1240,1241,— Also der Abt stellte nach Jhrer 1241,1242,Meinung 1242,1243,"die Person Christi eben so, wie der Bischof vor!!!" 1243,1244,Dieses wissen wir Deutsche freylich nicht; 1244,1245,und sagen den römischen Theologen recht herzlichen Dank für diese orthodore Wahrheit. 1245,1246,"Man kann hieraus so ziemlich abnehmen, was für eine Jdee P. Mamachi vom Primate haben müsse;" 1246,1247,"doch vielleicht führen andere Aeßerungen dieses Auctors auf einen sicherern Pfad in dieser wichtigen, und jedem, der nicht ein Römer ist, ganz und gar nicht gleichgültigen Sache?" 1247,1248,— Epist. 1248,1249,"1. Seite 48 machet sich P. Mamachi folgenden Einwurf aus Eybels Schriften:,„Aber aus dem 48 Hauptst." 1249,1250,"des Evangelisten Mathäus erhellet doch, daß der h. Peter wie die übrigen Apostel an die Kirche als Oberrichterinn angewiesen worden;" 1250,1251,"denn der Heiland hat nicht gesagt, wer Petrum nicht höret; sondern wer die Kirche nicht höret, soll für einen Heiden und Zollner gehalten werden." 1251,1252,", Diesen Einwurf beantwortet nun unser romische Theolog, wie folgt:" 1252,1253,Du bringst mich auf eine andere Sache. 1253,1254,"Dieser dein ganzer Einwurf ist „aus lutherischen Quellen (wie falsch!) geschdpfet, mit denen ich sehe, daß du (Eybel) schon lange dich näher eingelassen hast." 1254,1255,"Aber siehe, wie elend er ist, — ich verneine es erstlich," 1255,1256,"daß Christus zum Petrus r0, sage es der Kirche, gesagt habe!!!,, Rec. mag all das Wortspiel nicht anführen, womit Pr." 1256,1257,"Mamachi beweisen will: der Spruch, sage es der Kirche, gehe Petrus, und so auch den Papst gar nicht an: — genug, in den alten Missalen stand es am Dienstage nach den drey Sonntägen in der Fasten:" 1257,1258,"Christus sprach zu Sinon Petrus, wenn dein Bruder wider dich sündiget, u. s. w. wenn er dich nicht höret, so sage es der Kirche., Daß dieser Spruch von Christus unmittelbar an den Petrus gerichtet worden sey, beweiset der ganze Zusammenhang des Textes;" 1258,1259,"will man uns also glauben machen, das Dic ecclesiae müsse verstanden werden:" 1259,1260,Sage es dem Peter — Papste; 1260,1261,"so trenne man zuvor den Zusammenhang des ganzen Textes, damit ja die Schlußfolge herauskomme, der Peter oder Papst, wenn er beleidiget worden ist, sollte bey sich selbst als Oberrichter die Klage führen." 1261,1262,"Man sieht, zu was für einer Absurdität dergleichen Verdrehungen führen." 1262,1263,"Ss wie Mamachi bey diesem der vorgeblichen römischen Monarchie freylich gar nicht günstigen Texte zu Werte gehet, machet er es auch bey den übrigen Schriftstellen, die man seit jeher dieser Anmaßung entgegen setzte, als z. B. Epist." 1263,1264,I. S. 17. bey Joh. 1264,1265,XXl. 1265,1266,V. 19. 1266,1267,Fürs Erste ist die Citation unrichtig: diese Stelle finde ich Joh. XX. 1267,1268,"21, und fürs Zweyte sehe ich eben kein Absurdum, wenn man die Worte Christus,, Gleichwie mich „der Vater geschicket hat, schicke ich euch, Apostel (nicht dich Peter allein!) folgender Massen ausleget:" 1268,1269,"Eben die Gewalt, welche mir der Vater als Menschen gegeben, die Sünden nachzulassen, und zu behalten, gebe ich euch: denn Christus bestimmte gleich darauf seine Worte deutlich, da er V. 22 gegen sie hauchend sprach, Nehmet „hin den h. Geist: deren Sünden ihr nachgelassen haben werdet, denen sollen dieselben nachgelassen seyn;" 1269,1270,"und denen ihr sie aufbehalten werdet, denen sollen sie aufbehalten seyn." 1270,1271,"Was nützet also das Klügeln über das Wörtchen, Gleichwie;" 1271,1272,"was das Declamiren, daß sonst die Worte Christi Du bist Petrus,, u. s. w., und jene des Petrus Act." 1272,1273,XV. 1273,1274,"7, Gott hat aus uns erwählt, daß die Völker durch meinen Mund das , Wort des Evangeliums hören, und daran glauben,, vereitelt würden?" 1274,1275,"Lernten doch die römischen Theologen einmahl, daß der ursprüngliche Primat des Papstes dann erst unerschütterlich stehet, wenn er nicht auf den Trüm̃ern der eben so ursprünglich gottlichen Macht der Bischöfe erbauet wird." 1275,1276,Doch bis dahin wird es noch lange Zeit seyn. 1276,1277,"P. Mamachi ist entgegen ungemein bemühet, aus den Worten:, Dir (o Peter) gebe ich die Schlüssel des Himmels,;" 1277,1278,"etwas mehr, als was die Worte andeuten, welche Christus zu allen Aposteln sprach:, Was ihr immer werdet gebunden haben,, u. s. w. herauszubringen:" 1278,1279,man sehe S. 10 Note 2. 1279,1280,"Er hütet sich sehr, jene Stellen Augustins anzuführen, welcher obige zu Petrus gesprochene Worte, auch als Worte, die zur ganzen Kirche eigentlich gesprochen worden wären, deren Stelle Petrus figürlich vertreten hätte, anziehet:" 1280,1281,"er hütet sich recht sehr, dem offenbaren Sinne dieses Ausdruckes, Schlüssel des Himmels zu folgen, der kein anderer seyn kann, als: Die Macht zu binden und zu lösen gebe ich dir." 1281,1282,"Jst diese den übrigen Aposteln etwa nicht gegeben worden, und Cuς (damit ich mich des Ausdrucks des P. Mamachi bediene) von Christus gegeben worden?" 1282,1283,"Dieß ueς, unmittelbar, braucht Mamachi nur von der päpstlichen Gewalt allein, — von der bischoflichen spricht er keine Sylbe." 1283,1284,"Man kann also schließen, was Mamachi auf meine Frage antworten würde, wenn er darauf aufrichtig antworten wollte;" 1284,1285,oder auch könnte. 1285,1286,"Sobald er auf die Väter geräth; ist es zu verwundern, wie künstlich er sich bey jenen hinauszuwinden sucht, welche die bischöfliche Gewalt nach ihrem innern Wesen, und nach der Einsetzung Christus zu eben derselben machen, welche Petrus, und von ihm seine Nachfolger die Päpste empfangen haben, nur den Fall ausgenommen, wenn es um die allgemeine Einigkeit der ganzen Kirche zu thun ist, wo sie den Päpsten das Recht der Oberaufsicht und eine auogebreitetere Macht, in so weit diese zur Erhaltung dieser Einigkeit nothwendig wird, gerne eingestehen." 1286,1287,— H. Mamachi siehet ganz andere Dinge; 1287,1288,"macht ordentliche Jagd auf uneigentliche Ausdrücke, deren sich die Väter in dieser Hinsicht einige Mahl bedient haben; und suchet die eigentlichen und bestim̃ten, wie immer, in einem schiefen Gesichtspuncte vorzustellen." 1288,1289,Durchaus begleitet ihn die Jdee: 1289,1290,"im Papste allein befände sich alle Machtvollkommenheit, wovon alle übrige Theil nähmen;" 1290,1291,— die Bischöfe wären nur Glieder; 1291,1292,"jener allein Haupt u. s. w. weßhalb er auch das Gleichniß, dessen sich Philipp, der päpstliche Gesandte auf dem Kirchenrathe zu Ephesus bedienet hatte, daß sich die heiligen Glieder (die Väter des Conciliums) mit dem h. Haupte (dem Papste Colestin) mit ihren h. Zurufungen vereiniget hätten, ganz eigentlich verstanden haben will." 1292,1293,"Rec. kam bey allem diesem zu Sinne, daß die Römer wohl noch in dem Wahne stecken dürften, daß wir alle Nichtrömer gar keinen Schritt, unsere Denkungskraft zu vervollkommnen, weiter gemacht hätten;" 1293,1294,"denn wie sollte wohl sonst Mamachi, ihr großer Theolog, darauf gerathen seyn, uns solch erbärmliches Zeug aufbinden zu wollen;" 1294,1295,"wie sich getrauet haben, die offenbar nur von der Kirche dem päpstlichen Stuhle zugestandenen Rechte, die Bischofe zu confirmieren, neue Bisthümer aufzurichten, alte zu zergliedern, die Rechte der Appellationen, der Ausspendungen der Abläße, der Dispensen u. s. w. als eben so viele dem Primate vermoge gottlicher Einsetzung anklebende Rechte aufzustellen;" 1295,1296,"und geradezu zu behaupten: die Bischöfe hätten vormahls dergleichen Iure kumano (vermöge menschlichen Rechts) gethan, der Papst thäte alles Iure diuino (vermoge göttlichen Rechts)?" 1296,1297,"Wie hätte sonst Mamachi darauf verfallen können, die Uiberzahl der Mönche, die Kreuhzzüge, die Jnquisition sammt allen ihren Gräueln ohne Anstand zu verfechten, und bey letzterer die amtierenden Geistlichen wegen Vergießung des Blutes dadurch zu entschuldigen, weil sie nicht selbst das Todesurtheil sprächen vollzögen?" 1297,1298,"Meint denn Mamachi, man wisse um den Bannstrahl nichts, der den armen weltlichen Richtern, sammt der darauf folgenden Jnquisition, bevorstehe, wenn sie der Stimme des Mitleids Gehor geben wollten?" 1298,1299,Nach allen diesen Voraussetzungen kann folgendes trotzige Dilemm an Hn. 1299,1300,Eybel 1300,1301,S. 211. 1301,1302,"nicht mehr befremden: Du wirst verfechten, daß man zum wenigsten den Gebrauch, (nur vom Mißbrauche ist die Rede), der päpstlichen „Macht, wie er jetzt ist, aufhebe?" 1302,1303,"Jch frage, von wem dieses geschehen sollte?" 1303,1304,"Etwa von den Particularbischöfen, die kein Recht, keine Macht über das höchste Ansehen des Papstes haben?" 1304,1305,Was kann wohl verkehrteres als eben dieses erdacht werden? 1305,1306,Oder von der weltlichen Macht? 1306,1307,"Allein, wenn du der Schrift, den Vätern, und dem katholischen Glanbenssatze bey„pflichtest, welches Recht kann dieser, absonderlich auf jene geistliche (Macht) zukommen, die, da sie vollkommen ist, das Recht besitzet, sich zurück zu behalten, was sie sieht, daß es der Kirche gedeihlich seyn könnte!" 1307,1308,S. A. 1308,1309,Schone Wissenschaften. 1309,1310,Etwas wider die Mode. 1310,1311,"Trauer⸗ und Lustspiele ohne ärgerliche Caressen, und Heirathen für die studierende Jugend herausgegeben von F. X." 1311,1312,Jann Priester und Lehrer am Gymnasium bey st. 1312,1313,Salvator in Augoburg. 1313,1314,3ter Theil. 1314,1315,Augsburg bey 1315,1316,M. Riegers sel. 1316,1317,Söhnen. 1317,1318,1788. 1318,1319,524 S. 8. 1319,1320,Der wohlehrwürdige P. Jann in Augsburg liefert hier (vielleicht zur Erbauung mancher orthodoxen christkatholischen Seele; 1320,1321,aber auch gewiß nicht minder zum wahren Aergerniß aller Leute von Geschmack!) 1321,1322,"den dritten Theil seiner Gedichte ohne ärgerliche Caressen und Heirathen, die wohl hier und da bey einem frommen alten Mütterchen die Stelle einer fabelhaften Legende vertreten könnten zur Bildung des Geschmackes aber bey der studierenden Jugend, wozu sie der H. V. bestimmt hat, ncht nur ganz und gar nichts taugen: sondern derselben vielmehr geradezu hinderlich sind;" 1322,1323,"da sie außer dem, daß sie gar keinen dichterischen Werth haben, meistens noch albernes und abgeschmacktes Zeug enthalten." 1323,1324,"Man vermißt bey den dramatischen Stücken des gegenwärtigen Bandes durchaus eben so sehr die kluge und geschickte Auswahl des Stoffes, als die dramatische Anlage und Bearbeitung." 1324,1325,"Janns Muse ist hier, wie in seinen älteren dichterischen Geburten, äußerst matt, einschläfernd und trivial;" 1325,1326,"seine Verse sind wässerig, sein Styl platt, seine Scherze pöbelhaft, sein Witz plump c. ꝛc." 1326,1327,"und überhaupt sind seine gegenwärtigen Lust⸗ und Trauerspiele nichts mehr und nichts weniger als frommer Legendenkram in matten prosaischen Dialog, und zuweilen zur ermüdenden Abwechselung in erbärmliche Verse gekleidet." 1327,1328,"Dieß ausführlich zu zeigen ist der Raum dieser Blätter zu kostbar, den man für edlere Producte sparen muß;" 1328,1329,ich will also nur noch die in diesem Bande enthaltenen Stücke anzeigen. 1329,1330,Dem Vorberichte hat der H. Verf. 1330,1331,"ein Singspiel vom P. Gasser, genannt Jacob und Benjamin, angehängt, um, wie er glaubt, den H. Nicolai recht auffallend zu beschämen, weil er sich erkühnt hat, in seiner Reisebeschreibung von gedachtem Singspiele zu sagen, daß die Verse desselben erbärmlich seyen;" 1331,1332,"allein jeder, der Gassers Jacob und Benjamin hier lieset, wird gestehen, daß P. Jann klüger gethan hätte, wenn er damit zu Hause geblieben wäre." 1332,1333,Nach diesem Singspiele folgen P. Janns eigene Geburten; 1333,1334,"es sind in allem 10 Stücke: als 1) Cyrillus der Cappadocier, ein Singsp." 1334,1335,"in 2 Aufz. 2) Joseph Unterkönig in Aegypten von seinen Brüdern erkannt, ein Singsp." 1335,1336,in 2 Aufz. 3) 1336,1337,"Paulinus von Nola, oder die wahre Menschenliebe, ein Trauersp." 1337,1338,in 3 Aufz. 4) 1338,1339,"Georglus der große h. Martyrer, ein Trauersp." 1339,1340,"in 3 Aufz. 5) Martlnez, oder die besiegte Rachbegierde, ein christliches Trauerso." 1340,1341,in 3 Aufz. 6) 1341,1342,"Der junge Freygeist, ein Schausp." 1342,1343,in 3 Aufz. 7) 1343,1344,"Die väterliche Rache, ein Schausp." 1344,1345,in 3 Aufz. 1345,1346,8) 1346,1347,"Der eingebildete Todte, ein Lustsp." 1347,1348,in 1 Aufz. 9) 1348,1349,"Die jungen Räuber, ein Lustsp." 1349,1350,in 2 Aufz. 10) 1350,1351,"Der kindische Vater, ein Nachsp." 1351,1352,in 1 Aufz. 1352,1353,Und nun noch einige Stellen als Belege nieines Urtheils: 1353,1354,Das erste Singspiel Cyrillus 2c. 1354,1355,wird auf folgende Art eroffnet; 1355,1356,"indein ein Trabant, der sich auf der 5. S. schon gutwillig bekehrt, auf der 3 S. spricht: Nun machet euch gefaßt, lhr Christenhunde!" 1356,1357,Nun ist sie nahe eure Todesstunde! 1357,1358,"Die Wuth, die euch zum Hohn des großen Zevs entflammt, Bricht euch den Hals, hat euch zum Feur, zum Tod verdammt." 1358,1359,Jn dem Vorberichte zu dem eingebildeten Todten S. 405 heißt es: 1359,1360,Wie? 1360,1361,"bildet sich nicht mancher ein, Er sey beschelden, llug und nüchter, (des Reimes wegen stattnüchtern)" 1361,1362,Und aufgeleat zum Sittenrichter? 1362,1363,Und ist er es auch wirklich? 1363,1364,Nein. 1364,1365,Wie? 1365,1366,"bildet sich nicht mancher ein, Er sey so wels, und ausgetlätet, Daß er das Gras fast wachsen höret?" 1366,1367,Und ist er es auch wirtlich? 1367,1368,"Nein, ic." 1368,1369,Wenn dieß nicht erbärmliche Verse sind! 1369,1370,Und dergleichen Stellen trifft man in diesem Bande häufig an. 1370,1371,N. A. 1371,1372,Er bauungsschriften. 1372,1373,Gebethe eines katholischen Christen. 1373,1374,Zweyte und verbesserte Auflage. 1374,1375,"Cöln am Rheine, zu finden in der Guinbertischen Buchhandlung 1787." 1375,1376,192 S. 12. 1376,1377,"Dieses Gebethbuch ist zwar keines von den schlechtesten, aber auch bey weitem das nicht, was ein gutes, zweckmäßiges Gebethbuch seyn kann, und soll." 1377,1378,"Wodurch es sich von jenen der ganz gememen Art in etwas auszeichnet, bestehet darin, daß es außer den gewohnlichen MorgenAbend⸗ Meß⸗ Beicht⸗ und Communion rc." 1378,1379,"Gebethen, noch besondere Gebethe und Empfindungen bey verschiedenen Veranlassungen, über dieß mehrere nach den Psalmen bearbeitete Lob⸗ und Dankgebethe ꝛc. enthält." 1379,1380,"Doch verdient auch in Ansehung dieser mehr die Wahl, als die Bearbeitung des Stoffes unsern Beyfall." 1380,1381,"Was für Verbesserungen und Zusätze bey dieser zweyten Auflage gemacht worden sind, kann Rec." 1381,1382,"nicht beurtheilen, da er kein Exemplar von der ersten Auflaae bey Handen hat;" 1382,1383,"unterdessen werden die Verbesserungen kaum beträchtlich seyn, da noch sehr viele Druck⸗und besonders auffallende Sprachfehler darin anzutreffen sind, die doch gewiß auch eine Verbesserung verdient hätten." 1383,1384,N. A. Phy sik. 1384,1385,Archiv für Magnetismus und Somnambulismus. 1385,1386,1stes Stück. 1386,1387,Herausgegeben von Hn. 1387,1388,Hofr Böckmann 1388,1389,Prof. in Carlsruhe. 1389,1390,Straßburg in der akadem. 1390,1391,Buchhandl. 1787. 1391,1392,134 S. 8. Ebendess. 1392,1393,2tes St. 1787. 1393,1394,96 S. 8. 1394,1395,"Der Plan dieses Archives, dessen erstes Stück zu Ende der ersten Hälfte des Jahrs 1787 herauskam, und dessen Absicht bestehen darin, den Freunden und Feinden des thierischen Magnetismus und Somnambulismus Thatsachen zu llefern, um sie zur Beurtheilung der magnetischen Erscheinungen, und einer darüber zu entwerfenden Theorie vorzubereiten." 1395,1396,"— Allerdings wäre dieß das beste Mittel zur Aufklärung dieser Sache, wenn wahre Thatsachen, über deren Existenz sich gar nicht zweifeln ließe, ohne Schein der Vorliebe, ohne Enthusiasmus für Magnetism aufgestellet würden." 1396,1397,"—Der Zweck, nach den eigenen Worten des Verfassers dieser Schrift, umfaßt alles, was im weitläuftigsten Sinne die nähere Kenntuiß, Vervollkommnung, und Anwendung des Magnetismus betrifft:,, also 1)" 1397,1398,"Eine deutliche Entwicklung alles dessen, was diese neue Lehre in sich begreift: 2) die Ouintessenz der besten hierher gehörigen Schriften: 3)" 1398,1399,Die Mittheilung noch ungedruckter magnetischer Journale. 1399,1400,"(Diese müssen für das vernünftige Publicum, so lange verdächtig und unbrauchbar seyn, als zu magnetischen Operationen nur Freunde, nicht auch Feinde zugelassen werden: so lange diese Operationen nicht unter Vorsitz und Aufsicht sachekündiger, landesherrlicher Commissarien, die theils Freunde, theils Feinde des Magnetismus, theils gleichgültige, kaltblütige Forscher und Beurtheiler desselben sind, vorgenommen werden: so lange nicht jedem Sachekündigen erlaubt ist, gegen das, was er gesehen, vor dieser Commission seine Zweifel vorzubringen: so lange diese Journale nicht unter landesherrlichem Ansehen herausgegeben werden.)" 1400,1401,4) 1401,1402,Einzelne Curen (Siehe eben angeführte Bemerkung Nro. 1402,1403,3.) 5) 1403,1404,Oeffentliche Anstalten. 1404,1405,6) Anekdoten. 1405,1406,7) Correspondenzen. 1406,1407,8) 1407,1408,"Man nimmt Zweifel und Einwürfe an, wenn dieselben Edelmuth, Wahrheitoliebe und Wohlanständigkeit bezeichnen." 1408,1409,"( Hierbey eine Note, () worin der Philosoph und edeldentende Menschenfreund den Hn." 1409,1410,Böckmann verlassen zu haben scheint. 1410,1411,Er saat hierin: S. Journal von und für Deutschland 1786. 1411,1412,11. St. S. 434. und Gothaische deutsche Zeitung 11. St. 1787. 1412,1413,Könnten beyde Verfasser sich wohl ohne Schamröthe über ihre offenbare Unwahrheiten (Unwahrheiten? 1413,1414,wer sagt dieß dem Hn. 1414,1415,Böckmann? 1415,1416,"— wo ist hier der prüfende Philosoph — der edeldenkende Menschenfreund ?) und deutliche Nebenabsichten (o! — welche deutlich e , Nebenabsichten?" 1416,1417,Kann Hr. Böckmann dieselbe aus den Aufsätzen schließen? 1417,1418,Antw. 1418,1419,"nein! — sind sie nicht, die Absichten, die edelsten, die besten Absichten, in den Aufsätzen selbst zum Theile ausdrücklich angegeben, zum Theile klar genug daraus zu schließen?" 1419,1420,"— wohin führt auch den Phi, losophen, den — Vorliebe, und Enthusiasmus?) vor ihrem Publicum nennen?" 1420,1421,—„ Antwort ja! 1421,1422,"— beyde können es, und haben es vor einem halben Jahre schon, nicht zu ihrer Beschämung, sondern Empfehlung vor ihrem unparteyischen Publicum gethan.) 9)" 1422,1423,Revision schiefer leidenschaftlicher Recensionen. 1423,1424,10) 1424,1425,Eine Bibliothek für Magnetismus. 11) Aufdeckung jeder Art von Charlatanerie. 1425,1426,"( Dieß ist noch nicht geschehen, so viele es auch in diesem Fache giebt." 1426,1427,"S. Journal von und für Deutschland in verschiedenen Stücken, und das erst kurz herausgekommene 8te Stück 1787 S. 157.)" 1427,1428,"Der Jnhalt des ersten Stückes dieses Archives enthält nebst Vorrede 1) eine Einleitung; 2) eine Theorie über Somnambulismus, und dessen Wahrscheinlichkeit; 3) wirkliche Anwendung des Magnetismus auf Krankheiten;" 1428,1429,4) 1429,1430,Heilung eines heftigen hypochondrischen Uebels; 1430,1431,5) Brief des Hn. 1431,1432,Orelut zu Lion; 6) 1432,1433,Curen des Herrn Orelut zu Lion; 7) Cur einer allgemeinen Wassersucht durch Hrn. Ters. 1433,1434,8) Heilung des Hrn. Landmann; 9) HH. 1434,1435,D. Wienhold und Olbers zu Bremen; 10) 1435,1436,eine Nachricht des Hn. 1436,1437,"Herausgebers; 11) Auszüge aus Briefen: 12) kurze Nachrichten, wovon die von Zimmermann öffentlich widersprochen worden." 1437,1438,"Das Versprechen, die Vertheidigung des Hn." 1438,1439,D. K. gegen Pr. 1439,1440,"H. in B. im 2ten Stücke dieses Archivs folgen zu lassen, ist nicht erfüllet worden;" 1440,1441,(diese Vertheidigung ist bis jetzt noch nicht erschienen; 1441,1442,welches zur Berichtigung des Journals von und für Deutschland 1787. 1442,1443,4u. 1443,1444,"5ten St., S. 471 u. 474, wo es heißt:, Er (Dr. Krapf) schrieb eine Ver„theidigung gegen Prof. Hoffmann daselbst, die durch Böckmanns Feder verdeutscht ist;,, dient.)" 1444,1445,"13) Schluß, welcher in mehreren Rücksichten mit vorhergehenden Aufsätzen contrastieret." 1445,1446,Jnhalt des 2ten Stückes. 1) 1446,1447,Hrn. Dr. Hoffmanns in Mainz Preisaufgabe von 100 Ducaten. 2) 1447,1448,"Bemerkungen darüber, die sehr seicht sind, und wodurch man Hn." 1448,1449,"Dr. Hoffmann wegen eines und des anderen, das doch in seinem Aufsatze sehr wichtig ist, lächerlich zu machen sucht." 1449,1450,3) 1450,1451,"Briefwechsel, durch diese Preisaufgabe veranlaßt, herausgegeben von Dr. Pichler." 1451,1452,4) 1452,1453,Oeffentliche Vorlesungen in Straßburg über den animalischen Magnetismus. 1453,1454,5) 1454,1455,Neuere Nachricht vom Magnetismus in Bremen. 1455,1456,6) 1456,1457,Aufklärungen einer Somnambüle in der Crise über den magnetischen Schlaf. 7) 1457,1458,Bild und Gegenbild in Rücksicht auf die Gothaische deutsche Zeitung. 1458,1459,"(Der Aufsatz für das magnetische Factum beschließt sich mit folgendem ,, dieß ist das reine Factum (wer verbürgt dem Publicum dieses?) ist es aber so wahr, „wie ich es hier kurz erzählt habe, und dafür „stehen die angegebenen Zeugen,,(1stes St. S. 120), aber zwey dieser Zeugen, nämlich Bar." 1459,1460,"v. Tettenborn, und v. Roussillon, waren ja die Magnetiseurs dieses Hn." 1460,1461,Landmann; können sie hierinn auch Zeugen seyn? 1461,1462,Zwey Frauenzimmer sind sie als Zeugen hierin giltig? 1462,1463,"— Die übrigen Zeugen, an deren Rechtschaffenheit Rec." 1463,1464,nichts auszusetzen hat; haben sie hierin die gehörige Dexterität? 1464,1465,"Alle sind überhaupt theils selbst Magnetiseurs und Jnitüirte, wie Hr. Böckmann, theils Magnetism⸗ Freunde;" 1465,1466,— kann also ihr Zeugniß etwas beweisen?) 1466,1467,"8) Widerruf der Nachricht, daß Hr. Hofr." 1467,1468,"Zimmermann von Hannover sich in die Societé harmonique zu Straßburg habe aufnehmen lassen," 1468,1469,worauf sich Hr. Hofr. 1469,1470,Bockmann im 1sten St. S. 130 so gütlich that. 9) 1470,1471,Kurzgefaßte Nachrichten; deren einige sehr verdächtig sind. 1471,1472,Seite 92. wird Hr. Dr. Birnstiel von Bruchsal über seine Schrift: 1472,1473,"Gesammelte Actenstücke zur Aufdeckung des Geheimnisses des sogenañten thierischen Magnetismus, in Briefen an Hn." 1473,1474,Hofr. 1474,1475,Baldinger in Marburg scharf hergenommen. 1475,1476,"— Rec. sieht aber nicht ein, wie einige Schreibschnitzer in einer fremden Sprache einen Mann über seine Keůtniß und Einsicht verdächtig, machen können;" 1476,1477,"noch viel weniger, was S. 93 von Birnstiel steht." 1477,1478,"— Es werden S. 94 einige Stellen angeführt, worüber Birnstiel zur Vertheidignng aufgefordert wird." 1478,1479,Vom Ganzen muß Rec. 1479,1480,das Urtheil über Hn. 1480,1481,"Böckmann bestätigen, das über ihn im Journ." 1481,1482,v. u. f. Deutschl. 1482,1483,1787. 1483,1484,St. 4 u. 5. S. 474 von einem seiner Freunde gefället worden ist:„Hr. 1484,1485,"Böckmann wäre wirklich der Mann, der Licht schaffen könnte, wenn er mit kälterem Blute unter„suchen wollte." 1485,1486,"Er ist, weun er was ergreift, „mit Leib und Seele dafür, und ehe er dieß „nicht ist, untersuchet er nicht." 1486,1487,Für Betrüger „kann man ihn gewiß nicht — ansehen. 1487,1488,— 1488,1489,Ob „(sie) er nicht getäuschet (werden) werde? 1489,1490,"„Eine Sache, die den größten Männern wiederfahren ist, sobald sie nicht mehr unterfuchen, „sondern bestätigen wollten ꝛc." 1490,1491,Dieser ganze Aufsatz von S. 471 bis 474 ist in aller Rücksicht merkwürdig. 1491,1492,"— Ob dieses Archiv fortgesetzt werden dürfte, zweifelt Rec.;" 1492,1493,da die magnetische Epidemie sehr nachgelassen hat; 1493,1494,"und das zte Stück, das schon lange hätte erscheinen sollen, noch nicht erschienen ist." 1494,1495,B — n. Geschichte. 1495,1496,Geschichte der Pfarre zu uns. 1496,1497,lieb. 1497,1498,"Frauen (Frau) in Bamberg, (bey Gelegenheit des vierten Jubeljahres) an dem 4ten Jubeljahre der dermaligen Pfarrkirche." 1498,1499,"Herausgegeben v. A. A. Schellenberger, Pfarrverweser." 1499,1500,Bey Vincenz Dederich 1787. 1500,1501,185 S. 8. mit 10 Kupf. 1501,1502,Geschichte einer Pfarre! 1502,1503,"Freylich immer eine Kleinigleit, welche für die außer dem Bezirke der Pfarrey wohnenden selten etwas interessantes zu enthalten scheinen kann." 1503,1504,"Es ist aber doch möglich, daß in den pfarreylichen Urkunden und andern Büchern, in den in der Kirche errichteten Denkund Grabmahlen sich etwas finde, was die Geschichte einer Provinz, oder eines ganzen Reiches, die Genealogie einer adelichen Familie ꝛc. zu beleuchten und vollständiger zu machen dienen kann." 1504,1505,"Dem philosophischen Forscher der Geschichte der Menschheit, des Ganges des menschlichen Geistes ic." 1505,1506,"ist ohnehin nichts klein, und er weiß aus sehr unbedeutend scheinenden Begebenheiten und Umständen sehr wichtige Folgen zu ziehen." 1506,1507,"Jn dieser Rücksicht ist die Thätigkeit, und der Fleiß des Hrn. Schellenbergers sehr lobenswerth, womit er die Gelegenheit der 4ten Jubelfeyer seiner Pfarrkirche ergriff, um die Geschichte seiner Pfarrre durch den Druck bekannt zu machen: und ich wünschte, daß er Nachahmer fände, sollten sie auch, wie H. Schellenberger, weder zum pragmatischen Historiter, noch zum Materialiensammler alle Eigenschaften besitzen." 1507,1508,H. Schellenberger fängt von der Einführung der christl. 1508,1509,Religion in Franken durch den h. Kilian und Bonifaz 1509,1510,an 1510,1511,", und beweiset auf seine Art, daß die obere Pfarrlirche z. u. l. Fr., und das Gnadenbild daselbst sehr alt seyn müsse: weil von vielen geringern Orten bewiesen werden kann, daß sie sehr frühe ein Pfarrkirche gehabt haben;" 1511,1512,"folglich auch das berühmte Bamberg eie werde gehabt haben: ferner aus einem uralten Kirchenlied, wo es heißt: Dann alt Babenberg besitzte, Graf dieß Namens." 1512,1513,von dir blitzte Allschon großer Gnadenschein 1513,1514,Dort ob deren Gräbniß⸗Stein. 1514,1515,"Und endlich aus der Vergoldung und Haltung des Gewandes (Kleidung) der wunderthätigen Statue, die fünf Schuhe sieben und einen halben Zoll hoch ist." 1515,1516,"Anmuth, und Majestät sagt der Verf., blickt aus dem Angesicht der göttlichen Mutter, welche sitzend vorgestellt wird;" 1516,1517,"aber in dem Titelkupfer, welches eine Abbildung dieser Statue sehn soll, läßt sich weder Anmuth noch Majestät sehen." 1517,1518,"Von der Erbauung der jetzigen Kirche, von den Kennzeichen einer Pfarrkirche, als dem Taufsteine, dem Sacrarium oder dem Orte, wo das Hochwürdigste für die Kranken aufbewahret wird, von der Ehethür, außer welcher in alten Zeiten die Trauung der Verlobten geschah, vom Rechte der Beerdigung, von den Glocken vom Oelberg." 1518,1519,"Hierbey sind auch bischöfliche Verordnungen von 1418 — 1471 angeführt, welche die Anzahl der Gäste und Speisen bey Hochzeiten bestimmen, und alles Schenken und Uiberschicken der Speisen verbiethen; und vorschreiben, wie es bey Kindstaufen, Neujahrstagen, Begräbnissen, Kirchweihen rc zu halten sey." 1519,1520,"Eine Aufmerksamkeit der Polizey, die man im 15ten Jahrhundert nicht vermuthen sollte!" 1520,1521,"Aber nothwendig ist sie zu allen Zeiten, wenn nicht die Schmauserehen des Volks, die man ihm, so wenig als andere Ergötzlichkeiten ganz nehmen kann, sich nicht zu sehr vervielfältigen, und ins Ausschweifende verfallen sollen." 1521,1522,Eben so verhält es sich mit der Religion. 1522,1523,Man darf das Sinnliche nicht wegschaffen; ; 1523,1524,man muß sogar auf Mannigfaltigkeit und Abwechselung dabey antragen. 1524,1525,"Aber wenn die kirchliche Polizey nicht immer wachet, so wird nach und iach des Sinnlichen zu viel, so, daß das Wesentliche dabey verliert." 1525,1526,"Das sollte man doch bedenken, ehe man über die Reformationen eiriger aufgetlärten katholischen Bischdfe, die großen Theils in Verminderung des nach nd nach bis zum Ungeheuern angewachsenen Religlonsgepränges bestehen, ein übereiltes Verdammungs⸗ Urtheil spricht." 1526,1527,Unter den Merkwürdigkeiten der obern Pfarrkirche wird angeführt ein Sacrarium aus dem 14ten Jahrhund. 1527,1528,"ünd eine Krippe, das ist, Vorstellung der Geburt Christi im Stall zu Bethleheni." 1528,1529,Letztere soll von Albrecht Durrer oder Veit Stossen seyn. 1529,1530,Beyde sind in Kupferstichen beygelegt. 1530,1531,"Das Amt der griechischen Messe, welches hier lateinisch und deutsch aus einem Codex des Domkapitels abgedruckt ist, und welche Gerbert in seiner Litutgia allenannica nicht vollständig geliefert hat." 1531,1532,Diee 1532,1533,"Messe ist in der obern Pfarrkirche am Mittwoche näch Lätare gehalten worden, und ist nichts anders, als die Ceriinenie, wo den Katechumenen das Glaubensbekenntuiß ist überreichet worden." 1533,1534,"Dann folgen einige Capitel von eiteln Nahmen der Oberpfarrer, Pfarrverweser, Capläne, Beneficiaten, Prediger, Pfleger und anderer Kirchendiener, als Chorregeniten, Orgaisten, Küster." 1534,1535,Das 44e 1535,1536,Hauptstück ist von einen nutzlichern Jnhalt. 1536,1537,Es wird da die Seelenizahl der Pfarre von 172i — 1786 angeführt.. 1537,1538,"Ma sieht daraus wenigstens, daß die Bevolkerung in Bamberg und in den außer der Stadt zum Pfarrbezirke gehdrigen Orten immer zugenommen habe:" 1538,1539,denn die Pfarre zählte 1721 uur 5296 Seelen; und im Jahre 1786 schon 8227. 1539,1540,"Das 15te Capitel liefert Verzeichnisse der Ehen, Kindtaufen, (Kindstaufen) uud." 1540,1541,"Leichen aus dem vorigen und itzigen Jahrhundertund zwar so, daß von 1686 — 1786 durch ein, ganzes Jahrh." 1541,1542,Ceigentlich durch oo Jahre; 1542,1543,denn beyde 86er Jahre sind mitgezählt) die Sunen jedes einzelnen Jahres ausgesetzt sind; 1543,1544,von 1600 aber bis 1685 nur die Summen von allen 86 Jghren zusammen genommen: 1544,1545,nämlich Ehen 2570. 1545,1546,Gebohrne 1118. 1546,1547,Gestorbene 3960. 1547,1548,Vermoge dessen kommen in Durchschnitte auf jedes Jahr nicht gar zo Ehen; 1548,1549,"efwas mehr als 29 Gebohrne und nur 46 Gestorbene: die Gestorbeuen verhielten, sich zu den Gebohrnen beynahe wie 3 unglaublich!" 1549,1550,"Vermuthlich sind nur die Gestorbenen Erwachsenen, nicht auch die Kinder angezeigt: denn auch in dem folgenden sud in Ver?" 1550,1551,gleichung mit ben Gebohrnei nur wenige unte der allgemeinen Aufschrift Verstorbene augezeigt. 1551,1552,"Vom Jahre70aanaber sind die gestorbenen Erwachsenen, und die gestorbenen Kinder abgesondert angegeben, ohne daß die Summen der gestorbenen Erwachsenen itzt kleiner ausfallen, als die vorigen, unter der allgemeinen Rubrik Gestorbene, angegebenen Summen." 1552,1553,"Von 1686 — 1786 ist die Summe der Ehen 5748, die Summe der Gebohrnen 26064, und die Summe der Gestorbenen 23555." 1553,1554,Also im Durchschnitt auf jedes J. etwas mehr als 57 Ehen; 1554,1555,"etwas mehr als 260 Geburten, und etwas mehr als 235 Leichen." 1555,1556,"Für die Liebhaber der politischen Rechenkunst will ich nur noch die Summen von 1721 und 1786, wie auch vom letzten Jahrzehend hersetzen, um Vergleichungen mit der von den nämlichen Jahren angezeigten Seelenzahl zu veranlassen." 1556,1557,"1721 war die Summe der Ehen 76, der Gebohrnen 242, der Gestorbenen 27o." 1557,1558,"Jm Jahre 1786 Ehen 51, Gebohrne 259, Gestorbene 276." 1558,1559,"Jn allen Jahren von 1721 — 1786 zusamen genommen, waren Ehen 4033, Gebohrne 17754 Gestorbene 20177." 1559,1560,"Von 1777 — 1786 inelusive Eheu 472, Gebohrne 2606, Gestorbene 2630." 1560,1561,Bis 1769 sind fast durchaus mehr gebohren als gestorben. 1561,1562,"Seit 1769 aber kommen weniger Ehen vor, und die Zahl der Gestorbenen übertrifft ofters die der Gebohrnen." 1562,1563,"Da nun die Seelenzahl auch in diesen Jahren sich vergrößert hat, so miüß die Pfarre von außen Zufluß gehabt haben." 1563,1564,"Das 16te und letzte Capitel enthält einige Grabschriften, worunter eine besonders merkwürdige nicht vorkommt." 1564,1565,In. 1565,1566,Schone Wissenschaften. 1566,1567,Gedichte von Blumauer. 1567,1568,2.B. Wien bey Gräffer. 1568,1569,1787. 1569,1570,8. 1570,1571,"Der Verf. hat seit einigen Jahren durch seine Gedichte Sensation auf halb Deutschland geKurzgefaßte Anf den Tod Constantins, Rectors der Universität zu Salzburg." 1571,1572,Von Professor Jals: 1788. 1572,1573,Eine Trauerode. 1573,1574,1 Bogen il. 1574,1575,4. 1575,1576,"Einzelne kleine unrichtiglelten im Ausdrucke,z." 1576,1577,B. in der vlerten Stxophe 1577,1578,"Doch er ist mit Geduld bepanzert ,elne auffallende Verzeicnnng in der funften ic." 1578,1579,wegaerechnet/ 1579,1580,"welche man Dichtern so gern verzeiht, enthält diese Ode vetschiedene Schonhel te, die ie uber den gemeinen Schlag derselhey hinaus heben." 1580,1581,"Wem aber, welcher Gefühl sur Wabrheit" 1581,1582,hatwird folgende. 1582,1583,Strophe nicht vorzuglich gesallen? 1583,1584,en 1584,1585,Gedanen Tyranin! 1585,1586,und zijs dle enschhelt Deines Sinnes 1586,1587,"2n seyn, bewels, behappte n Lrme, gelfre, donn'rejn Machtsprache, und sey ell Thorl macht." 1587,1588,"Selbst diejenigen verschlangen sie begierig, denen sonst vor aller Dichterlectüre eckelt." 1588,1589,Schon dieser allgemeine Beyfall beweiset ihren inneren Werth. 1589,1590,"Faßliche, und gesunde Philosophie, gefällige Darstellung, eine reiche Ader von Laune, und bittere Sarcasmen über Gegenstände, an denen sich der herrschende Ton ietzt so gern reibt, geben ihnen nnverkennbare Vorzüge." 1590,1591,Hingegen wird der Verf. 1591,1592,"nicht selten platt und niedrig, der Ausdruck prosaisch und matt, seine Bilder sind oft unrichtig, die Verse holpericht, besonders beleidigen die vielen falschen Endreime ein Ohr, das durch Wieland und Ramler verwöhnt ist;" 1592,1593,oft auch gebährdet sich der Verf. 1593,1594,"possierlich genug, um das Zwerchfell seiner Leser zu erschüttern." 1594,1595,— Belege zu diesem Urtheile finden sich fast auf allen Seiten. 1595,1596,"Unter die vorzüglicheren Stücke dieser Sammlung, welche Hrn. Blumauer eine bleibende Stelle unter unsern ersten Dichtern sichern, rechnet Rec." 1596,1597,"folgende: Glaubenobekenntniß eines nach Wahrheit Ringenden, die Buchdruckerkunst, Lied der Freyheit,OTahiti, an die Sonne, an den Mond, Lied eines Landmanns, an die Donau, meine Wünsche, die beyden Menschengrößen, Graf Lazun, Klage eines Landmaðchens, Lob des Ochsen, Lob des Esels ul a. m." 1597,1598,"Hingegen hätten wir sehr gewünscht, Hr. Blumauer hätte mit weniger Vorliebe für die Kinder seiner Laune, Gedichte, wie das an die Muse, Lied in Abwesenheit des Geliebten, u. dergl." 1598,1599,"ganz hinweg gelassen, und bey andern die Feile gebraucht." 1599,1600,"Vornehmlich mißfiel uns das letzte Stück im 2. Theile, wo schon bie Wahl des Gegenstandes beleidiget, und bey dessen Ausführung alle Grazien, seine sonst gewohnlichen Begleiterinnen, ihr Antlitz von dem Verfasser weggewandt zu haben scheinen." 1600,1601,S —. 1601,1602,Nachrichten. 1602,1603,"Hr. Patzke, ein sehr geschickter und gelebrter Prediger zu Magdeburg, ist den 14ten Dec." 1603,1604,daselbst im Alter von 61 Jahren an einer Entträftung gestorden. 1604,1605,"Er hat sich durch verschiedene Schristen, vorzüglich aber durch die Wochenschrist, Der Greis, rühmlichst belannt gemacht." 1605,1606,"Allen Classen von Zuborern selner vortrefflichen Predigten hat sein lichtvoller Vortrag, und seine träftige Declamation wohlgefallen." 1606,1607,Die Lit. 1607,1608,typog. 1608,1609,Gesells. 1609,1610,zu Pappenbeim hat sich zum Besten der Leser dieser o. a. Litteraturz. 1610,1611,rübml. 1611,1612,"entschlossen, dieselbe richtig und wochentl." 1612,1613,und zwar um den näml. 1613,1614,Pr. 1614,1615,"v. 10 Fl., wie sie hier zu stehen lommt, den g. Jahrg." 1615,1616,"srev bls Eichstätt, Neuburg, Donauwerth, Gunzenhausen, Gettingen, Anspach, Schwabach, u. Nurnberg zu liefern." 1616,1617,Man peilebe sich also in gedachten Gegenden an diese Gesellschaft zu wenden. 1617,1618,Philo sophie. 1618,1619,Plan einer systematischen Metaphysik. 1619,1620,Von Jacob Fried. 1620,1621,Abel Professor der Philosophie an der hohen Schule zu Stuttgart. 1621,1622,Stuttgart. 1787. 1622,1623,272 S. 8. Versuch über die Natur der speculativen Vernunft. 1623,1624,Zur Prüfung des Kantischen Systems. 1624,1625,Frankfurt und Leipzig. 1625,1626,1787. 1626,1627,278 S. 8. 1627,1628,"Wir verbinden die Anzeige beyder Schriften miteinander, nicht, weil sie von Einem Verfasser dem verdienstvollen Hn." 1628,1629,"Abel sind, sondern weil sie in Ansehung des Jnhaltes viel Aehnlichkeit haben." 1629,1630,Beyde Schriften sind Resultate einer strengen und genauen Vergleichung der Kantischen Kritik mit den Grundsätzen der Erfahrungsphilosophie. 1630,1631,Hr. Abel sucht zwischen beyden einen Mittelweg; 1631,1632,"indem er auf einer Seite die Kantischen aller Erfahrung vorhergehenden reinen Auschauungen und Verstandesbegriffe verwirft, die Beweiskraft von sichtbaren Wirkungen auf eine unsichtbare Ursache und Substanz erkennt, und also die speculative Vernunft in ihre Rechte wieder einsetzt;" 1632,1633,"auf der andern aber das System der reinen Philosophie nicht auf Erfahrung im gewöhnlichen Sinne, sondern auf subjectiv nothwendige Denkgesetze gründet, und in Vertheilung und Behandlung der Materien sich der philosophischen Architektonit von Kant sehr nähert." 1633,1634,"Wir sehen beyde Schriften als Versuche an, ob man mit Kantischen Jdeen vielleicht nicht glücklicher seyn konne, als ihr erhabner Schopfer selbst;" 1634,1635,"wie man die Grundsätze des Kantischen Systems nützen konne, ohne mit ihm von ähnlichen Grundsätzen auszugehen, und auf ähnliche Resultate zu kommen." 1635,1636,"Zu fordern, daß in diesen Producten so viel Licht und Ordnung herrsche, wie man an Systemen gewohnt ist, welche die Frucht ausgebreiteter Erfahrung und öfters wiederhohlter Uibersicht sind, würde unbillig seyn." 1636,1637,"Aber das können wir mit Rechte erwarten, daß durch die neue Ableitung der ästhetischen Begriffe und der Kategorien, welche H. A. in beyden Entwürfen versucht, das Gebäude der Metaphysik so viel Dauer und Festigkeit erhalte, daß es unerschüttert bleibt, bey Hume's Scepticism und Kants Einwürfen." 1637,1638,"Wir wollen nun unsere Leser näher mit dem Jnhalte der beyden interessanten Schriften bekannt machen, und was uns etwa noch nicht verständlich genug seyn sollte, ihnen zur weiteren Prüfung vorlegen." 1638,1639,Der Plan der systematischen Metaphysik zerfällt nach Kants Architektonik (Kritit der rein. 1639,1640,Vern. 1640,1641,S. 869.) 1641,1642,"in zwey Haupttheile, deren erster vom speculativen, der andere vom prac tischen Gebrauche der reinen Vernunft handelt. 1) Metaphysik der Natur." 1642,1643,"Mittelst der Beantwortung der Aufgabe: wie aus bloßen Modificationen Begriffe von wirklichen Dingen werden, sucht H. A. die Gründe der Metaphysik auf." 1643,1644,"Jn der 1sten Abtheilung von S. 10 bis 79 wird der Ursprung, die Natur und Anzahl der nicht empirischen Begriffe, sowohl der Anschauungs⸗ als Denkformen untersucht." 1644,1645,Jn der 2ten Abtheilung von 79 bis 168 wird die Anwendung dieser Begriffe sowohl nach der gemeinen als nach der metaphysischen Methode gemacht. 1645,1646,"Die Metaphysik der Natur schließt sich mit einer systematischen Aufzählung aller Wissenschaften, und der Bestimmung von den Graden ihrer Gewißheit." 1646,1647,S. 168 bis 181 das Resultat aller dieser Untersuchungen ist Zulänglichkeit der speculativen Vernunft in den wichtigsten Angelegenheiten des menschlichen Geistes. 1647,1648,2) 1648,1649,Metaphysik der Sitten. 1649,1650,"Nach voraus geschickten Betrachtungen über die Beschaffenheit und Methode dieser Wissenschaft werden die nothwendigen Gesetze des Willens angegeben, und die Anwendung derselben auf alle wollende Wesen gemacht." 1650,1651,"Auf diese besonderen Untersuchungen folget nun Darstellung des Verhältnisses, der innigen Verbindung und des gemeinschaftlichen Ursprunges dieser Theile der Philosophie untereinander." 1651,1652,Das Ganze schließt sich mit der Entwickelung des Planes der Metaphysik und der nützlichsten Systeme über dieselbe. 1652,1653,Den Ursprung der ästhetischen Begriffe erkläret der H. Verf. 1653,1654,"durch einen hoheren Grad von Abstraction, zu Folge deren die Seele nicht nur, was alle Jndividuen einer Art oder Gattung besitzen, sondern was sie alle auf gleiche Art besitzen, in Eines zusammenfaßt." 1654,1655,"Lassen wir nämlich alle Eigenschaften der Körper weg, die so oder anders bestimmt, und also bey verschiednen Körpern verschieden seyn müssen;" 1655,1656,so bleibt uns keine Eigenschaft als Ausdehnung übrig. 1656,1657,(Ursprung des Begriffes vom Raume). 1657,1658,"Eben so, wenn wir nur das sammeln, was in allen Erscheinungen durchaus auf gleiche Art zusammen ist, so entsteht der Begriff eines unendlichen, ununterbrochnen und durchaus gleichartigen (Ursprung des Begriffes von Zeit)." 1658,1659,"Ohne uns hier darauf einzulassen, ob die von Hn." 1659,1660,"Abel gegebne Erklärung von Abstraction nicht zu enge, und ob seine Eintheilung derselben adäquat sey, bemerken wir nur: 1) daß diese Stufe der Abstraction zu hoch sey, als daß die Seele sich zu derselben schon zu der Zeit erheben könne, wo sie diese Anschauungen bereits besitzt." 1660,1661,Daher dünkt Rec. 1661,1662,"die Entstehungogeschichte vom Begriffe des Raumes, wie sie Dr. Nausch in der Apologien ztem Hefte entwickelt, weit natürlicher, als die Abelsche. 2)" 1662,1663,"Selbst die von H. A. gemachte Genesis scheint seiner Ableitung ungünstig, und kündigt einen frühern Ursprung dieser Anschauungen an." 1663,1664,"Ausdehnung, Große, Figur, Undurchdringlichkeit, Anziehung u. s." 1664,1665,"w. sagt H. A. S. 13, sind allgemeine Eigenschaften der Körper." 1665,1666,"Werfen wir nun alle körperliche Eigenschaften weg, die so oder anders bestimmt, und also bey verschiedenen Körpern verschieden seyn müssen;" 1666,1667,"so bleibt uns keine Eigenschaft als die Ausdehnung übrig, Wird aber hier nicht offenbar der Begriff Raum schon vorausgesetzt?" 1667,1668,"Werden die Erscheinungen der Figur, Größe, Farbe u. s. w. nicht mit den Formen der Sinnlichkeit verwechselt?" 1668,1669,Das Nämliche bezieht sich auch auf die Abelsche Deduction von Zeit. 1669,1670,Uiber die Kategorienlehre des H. Verf. 1670,1671,"bemerken wir: 1) die Ableitung aller Kategorien aus bloß subjectiven Gründen, aus nothwendigen Verstandesgesetzen, wie sie H. A. darstellet, scheint nicht bewiesen genug, auch hier und da zu einseitig." 1671,1672,"Könnte der Ursprung von der Kategorie, welche Seite 51 mit der Gewahrnehmung der verschiedenen Anstrengung der Denkkraft deducirt wird, nicht eben so leicht und natürlich aus angenehmen und unangenehmen Gefühlen abgeleitet werden?" 1672,1673,"Könnte die Kategorie von ursachlicher Verbindung, welche S. 55. aus dem Gesetze des Grundes hergeleitet wird, nicht eben so leicht auf die Zusammenstimmung unserer Erfahrungen sich gründen?" 1673,1674,2) 1674,1675,Die Anzahl der Kategorien wird auf die verschiedenen Arten der Urtheile gebaut: 1675,1676,"diese aber sind uns nur aus der Erfahrung bekannt: vollig konnen wir nie apodiktisch gewiß seyn, wie groß die Anzahl reiner Vernunftbegriffe sey." 1676,1677,"Wir merlen hier zugleich an, daß der Satz S. 61:, Alle Wahrheit und alles Glauben gründet sich zuletzt auf nothwendige Einrichtung der Denlgesetze, auf Unmoglichkeit anders zu denken,, uns mangelhaft und unvollständig scheint." 1677,1678,"Das Bewußtseyn, daß wir immer nach gewissen Gesetzen gedacht haben, und nicht anders denken lonnen,darf nicht übergangen werden, wenn die Wahrheit der menschlichen Erkenntniß bis auf ihren Urstoff soll verfolgt werden." 1678,1679,"Wenn es erlaubt wäre, den Sprachgebrauch willkührlich zu verlassen, und Worte zu verwechseln, deren Unterscheidung auf das ganze Gedankensystem der Menschen einen wichtigen Einfluß hat, so ließe sich mit Hn." 1679,1680,"Jacobi ganz richtig sagen, die Gründe unserer Erkenntniß beruheten zuletzt auf Glauben." 1680,1681,Muß ich es doch glauben. 1681,1682,"daß jenes Bewußtseyn, daß ich bin, und nach diesen Gesetzen denten muß, keine Art von Täuschung sey." 1682,1683,H. Verf. gründet zwar S⸗ 139 die Uiberzeugung von unserm Daseyn auf einen Schluß; 1683,1684,"allein von diesem gilt eben das, was von einem ähnlichen Schluße des Descartes, nämlich daß er in einen Cirkel führe." 1684,1685,— Die Metaphysik der Sitten hat uns vorzüglich gefallen: 1685,1686,"allein der Machtspruch S. 184: daß vor Kant gar Niemand an diese gedacht habe, scheint nicht richtig." 1686,1687,Die wichtigsten Lehren derselben wurden Zeither in der allgemeinen praltischen Philosophie und in der Geisterlehre vorgetragen. 1687,1688,Jm Versuch über die speculative Vernunft sucht der H. Verf. 1688,1689,"das alte Gebäude der Metaphysik zu retten durch Hülfe seiner neuen Ableitung der Begriffe von Raum und Zeit, und der Rategorien." 1689,1690,"Die Grundsätze, welche hier vorlommen, sind die nämlichen, wie im vorhergehenden Werke." 1690,1691,"Aber das konnen wir doch nicht einsehen, wie H. A. seine Theorie neu nennen kann;" 1691,1692,indem die Deduction wenigstens einiger der angezeigten Begriffe aus den Denkgesetzen schorr von anderen Philosophen versucht ward. 1692,1693,Doch mehr ns Detail! 1693,1694,"Nach einer Einleitung von S. 1 bis 12, welche die Hauptmomente der Kantschen Kritik in einem kornichten Auszuge darstellet, geht der H. Verf." 1694,1695,zur Untersuchung der Gründe alles menschlichen Denkens 1695,1696,über 1696,1697,. 1697,1698,"Unsere Erlenntnisse sind entweder auf eigenem Grund und Boden der Seele gewachsen, durch eigenen Gebrauch der Vernunft entstanden; oder sie sind mitgetheilt, aus fremden Erfahrungen und Einsichten aeschöpft." 1698,1699,Daher zwey Abschnitte 1ster Abschn. 1699,1700,"Die Vernunft, so ferne sie selbst ersindet, von S. 12 — 37." 1700,1701,"Es wäre überflüßig, uns m eine weitläufige Analyse dieses Abschnittes einzulassen, da er nur Auszug aus dem Plane der systematischen Metaphysit ist." 1701,1702,2ter Abschn. 1702,1703,Zeugnisse von S· 27 — 51. 1703,1704,"Hier wird untersucht, wie weit sich diese Quelle erstrecke, und nach welchen Gesetzen die Glaubwürdigkeit einer Offenbarung müsse geprüft werden." 1704,1705,"Jn Rücksicht auf das Erste unterschreiben wir von ganzem Herzen die schöne Regel S. 42.„ Es ist in einigen Fällen nothwendig, daß sich einzelue Menschen auch in Gegenständen des Urtheiles aufs Zeugniß anderer verlassen;" 1705,1706,"aber zerstorend für alles Selbstdenten und für alle Wahrheit wäre es, wenn sich allgemein alle Menschen, selbst die Denker in dem Fache, von dem die Rede ist, auch nur auf ein einziges Urtheil eines andern unbedingt verließen., Aber die Gesetze, welche H. A. zur Beurtheilung einer Offenbarung vorschreibt, scheinen Rec." 1706,1707,zu strenge . 1707,1708,"Um zu erweisen, daß irgend eine Handlung Wirkung eines hohern Geistes sey, wie denn dieß der Fall bey Offenbarung ist, fordert H. A. 1) daß man den höchst möglichen Grad der menschlichen Krafte aenau kenne." 1708,1709,"Wenn man einen weisen, gutigen und mächtigen Gott annimmt, der für die Menschheit sorgt, sollte es nicht zureichen, daß eine Wirkung, welche als Beweis für die Wahrheit einer Offenbarung angeführt wird, die belannten Kräfte des Menschen übersteige?" 1709,1710,2) 1710,1711,"Fordert H. A., daß die Erscheinung nicht mittelst der ersten, von Gott angelegten Ordnung der Dinge, und also mittelst göttlicher Vorherbestimmung erfolgt sey." 1711,1712,"Jch kann es ganz gut begreifen, daß der Allvater von Ewigkeit her dem Unwersum zwey Arten von Gesetzen vorgeschrieben habe, deren Eine Art nur die ordentlichen und gewohnlichen Erscheiuungen, welche wir Lauf der Natur nennen;" 1712,1713,"die andre aber außerordentliche Wirkungen, zur Auszeichnung wichtiger Begebenheiten, oder Lehren, hervorbringt." 1713,1714,"Sollten also gewisse Erscheinungen, wenn gleich in dem Plane des Ganzen durch vorherbestimmte ewige Gesetze enthalten, nicht zugleich Folgen eines außerordentlichen Einflusses seyn können?" 1714,1715,3) 1715,1716,"Fordert H. A. zum Beweise, daß ein guter Geist eine Wirkung hervorgebracht habe, daß seine Lehre durchaus gute Wirkungen habe." 1716,1717,"— Nützlich fürs Menschengeschlecht muß eine Lehre im Ganzen seyn, die sich gottlichen Ursprunges rühmet;" 1717,1718,"aber konnten nicht in einigen Theilen dieselben Vortheile liegen, die dem Auge des Zeitgenossen entgehn;" 1718,1719,erst künftigen Geschlechtern klar werden? 1719,1720,"Von der Aufzählung der Dentprincipien geht der H. Verfas zur Untersuchung der Methoden des menschlichen Denkens und zur Bestimmung der Wissenschaften über, S. 51 — 54." 1720,1721,"Er schließt nit einer Parallele zwischen seiner und der Kantschen Theorie, S. 45 — 181." 1721,1722,Sie unterscheidet sich von jener 1) in Ansehung des Ursprunges der Denk⸗ und Anschauungoformen. 1722,1723,Kant nimmt reine vor aller Erfahrung in der Seele liegende Begriffe und Anschauungen an; 1723,1724,der Verf. leitet den Ursprung derselben aus nothwendigen Denlgesetzen. 1724,1725,2) 1725,1726,Noch mehr in der Anwendung. 1726,1727,"Nach Kant sind die metaphysischen Sätze bloß von regulativem, nicht aber constitutivein Gebrauche;" 1727,1728,"d. h., sie geben bloß systematische Einheit;" 1728,1729,aber keine Dinge an sich (Nsseνæ) 1729,1730,Der Verf. 1730,1731,"behauptet aber, daß den metaphysischen Grundsätzen etwas objectiv Reelles entspreche, und daß der Verstand seine Gesetze der Natur mit Rechte vorschreibe." 1731,1732,"Jn einem Anhange von S. 181. bis zu Ende 278. kommen Bemerkungen über die Kritit der reinen Vernunft vor, in welchen nach den bereits entwickelten Grundsätzen die fünf Aufgaben beantwortet werden, welche H. Sch." 1732,1733,in seinen Erläuterungen der Kantschen Kritik S. 188. 1733,1734,als die Hauptpuncte der Vernunftkritik angiebt. 1734,1735,Recens. 1735,1736,"bekennet übrigens, daß er durch seine eingestreuten Bemerkungen das Verdienst nicht verringern will, welches sich H. Pr." 1736,1737,"Abel um die Ausbreitung, und um genaueres Studium der Kantschen Philosophie erworben hat;" 1737,1738,"doch muß er aufrichtig gestehn, daß in manchen Lehren die Kantsche Erklärung nur als Hypothese betrachtet, ihm weit einfacher und natürlicher dünte, als die in beyden Schriften aufgestellte Theorie." 1738,1739,A 1739,1740,Theologie. 1740,1741,Geschichte des alten und neuen Testaments. 1741,1742,Erster Theil. 1742,1743,1787. 1743,1744,S. 278 mit Kupf. 1744,1745,8. 1745,1746,"Bey Gebhard in Bamberg und Wirzburg, bey Rieger in Augsburg Soll die biblische Geschichte nicht bloßer Zeitvertreib, nicht bloßes Gedächtnißwerk für die Jugend seyn;" 1746,1747,"sondern soll sie — was jeder Erzieher wünschen wird — ihr zartes Herz mit religiosen Gesinnungen gegen Gott füllen, durch Vorhaltung guter und böser Beyspiele ihr moralisches Gefühl erwecken, stimmen, und schärfen; und die Grundlage zur Tugend und Glückseligkeit für ihr ganzes Leben werden, so muß das Handbuch dazu von einem Manne geschrieben werden, der Bibelkenner, Philosoph, Belletrist — jedes in einem hohen Grade ist." 1747,1748,"Fehlt eine von diesen Eigenschaften, so wird wenigstens die ganze Sume des gehofften Nutzens nicht gewonnen." 1748,1749,"Wie kann jener Geschlchten aus der Bibel erzählen, der sie nicht in der Grundsprache gelesen, nicht förmlich studiert hat?" 1749,1750,"Hat die Auslegung der historischen Stücke nicht so gut ihre Schwierigkeiten, als die der prophetischen?" 1750,1751,"Und steht der Laye in der Eregetit nicht dfters in Gefahr, Facta für biblisch anzugeben, die es doch nicht sind?" 1751,1752,"Sich in das graue Alterthum hinein denken, sich hüten, den Bürgern der Vorwelt Jdeen beyzulegen, die sie nicht hatten, nicht haben konnten;" 1752,1753,"die Facta in ihre Grundursachen, in ihre Folgen aufzulosen, die mannigfaltigen Charactere der handelnden Personen entwickeln;" 1753,1754,"die Fassungskräfte der Jugend, für welche man spricht, niemals überspringen;" 1754,1755,"alle Winkel ihres Herzens durchschauen, und sich überall nach dessen individuellen Bedürfnissen richten — wer kann dieß, wenn er nicht Philosoph, tief sehender Philosoph ist?" 1755,1756,"Endlich die Kunst, Begebenheiten zu vergegenwärtigen, und zu versinnlichen, sie in einem reinen, leichten, naiven Style vorzutragen, die Kunst, Gegenständen, welche mit starrem Auge sollen betrachtet werden, ihr eigenthümliches Kolorit zu geben, und andren, die nicht ganz sollen gesehen werden, einen Schleyer umzuwerfen, die Kunst das Herz zu rühren — ist offenbar nur das Werk eines Mannes, der in die Geheimaisse der schonen Wissenschaften eingeweihet ist." 1756,1757,"Wie sehr kann sich demnach das katholische Deutschland freuen, daß es an einem Wirzburger Gelehrten (so viel Recens." 1757,1758,"weiß, dem Herrn Prof. Onymus) einen solchen Bearbeiter bekommen" 1758,1759,hatl 1759,1760,"Mit den drey angeführten Eigenschaften ausgerüstet, läßt er alle seine katholischen und protestantischen Vorgänger, selbst die Zürcher ascetischen Gesellschafter weit hinter sich, und liefert eine Geschichte, die als Leitfaden von Eltern, und Lehrern zweckmäßig gebraucht, die herrlichsten Früchte hervor bringen kann, wo sie nur immer guten Boden antrifft." 1760,1761,"Um sich von der Wahrheit dieses Urtheils zu überzeugen, darf man nur die Vorrede, und die erste, die beste Lection lesen." 1761,1762,"Gegenwärtiger Theil, dem noch 3 nachfolgen werden, faßt 63 Lectionen in sich, davon die letzte vom Tode Moses handelt." 1762,1763,Herr Stumpf; 1763,1764,"ein Wirzburger Künstler, und zugleich Verleger des Werkes, sorgte nicht allein für gutes Papier, und schönen Druck; sondern stach mit eigenem Griffel 63 Kupfer dazu, darunter manche ungemein artig, und des geringen Preises gar wohl werth sind." 1764,1765,"Dabey hatte er ohne Zweisel den guten Endzweck, daß durch das Anschauen derselben die Neugierde der Kinder um so mehr gereihzt, und ihrem Gedächtnisse das Widerhohlungogeschäft um so mehr möchte erleichtert werden." 1765,1766,Hätte ich Schulen zu dirigiren; 1766,1767,"so würde ich keinen Augenblick anstehen, Lehrern und Kindern die bisher gebrauchten trocknen und mageren Compendien weg zu nehmen, und dann zu den Kindern zu sagen:" 1767,1768,Nehmet diese Kupfer in die Hand! 1768,1769,Und zu den Lehrern: Erkläret ihnen die Kupfer aus diesem Buche! 1769,1770,R. f. Arzeneygelehrsamkeit. 1770,1771,Vollständige Vieharzneykunst für den Landmann vom Verf. 1771,1772,des Veterinarius. 1772,1773,Zwey Theile. 1773,1774,Salzburg bey J. J. Mayrs sel. 1774,1775,Erbiũ. 1775,1776,"8. Jn dem ersten Theile, der 203 S. beträgt, wird von der Kenntniß des Alters der Pferde, von der Wartung kranler Pferde, und von den gegewöhnlichsten Krankheiten derselben gehandelt;" 1776,1777,"dann folgen zwanzig Haus⸗ und Heilungomittel, welche man nach dem Wunsche des Verf." 1777,1778,immer bey Handen haben soll. 1778,1779,"Hierauf beschreibt er die Krankheiten des Hornviehes, zu deren Heilung er 47 Recepte liefert, denen wieder andere gegen die Krankheiten der Schafe, der Schweine, der Gänse, und der Hühner folgen." 1779,1780,"Der Verfasser beruft sich überall auf seine erworbene vielfältige Erfahrung, die wir ihm eben nicht absprechen wollen nur hätten wir gewünscht, daß er dieser seiner hochgepriesenen Erfahrung theoretische Vorbereitungswissenschaften vorausgesetzt hätte, durch deren Mangel er in diesem Werke so wiederhohlt seine Schwäche zeigt, und durch deren Mangel seine vielfältige Erfahrung bloße Empirik geblieben ist." 1780,1781,"Da dieser erste Theil voll von Recepten ist, so hätten sich leicht die fehlenden noch einschalten lassen;" 1781,1782,"allein, um dem Landmanne diese Vieharzneykunst recht faßlich und wohlfeil zu liefern;" 1782,1783,so ließ der Verf. 1783,1784,"noch einen zweyten Theil von 144 Seiten beydrucken, der mehrere hundert zusammengeschriebene Recepte enthält, welche, weil unser Landmann oft seine deutsche Muttersprache nicht lesen kann, ihm zu größerer Verständlichkeit auch lateinisch beygedruckt worden sind." 1784,1785,T. 0. Stati stit. 1785,1786,"Statistische Abhandlung über die Mängel in der Regierungsverfassung der geistlichen Wahlstaaten, und von den Mitteln, solchen abzuhelfen." 1786,1787,Augsburg in Commission bey Nicolaus Doll. 1787,1788,1787. 1788,1789,68 Seiten. 1789,1790,4 und Fortsetzung der statistischen Abhandlung rc. 1790,1791,Von Jos. 1791,1792,"Edlen von Sartori, vormahligem fürstl." 1792,1793,Ellwangischen Hofrath. 1793,1794,"Von Seite 69 bis 244, nebst 1 Bogen Register." 1794,1795,"Diese statistische Abhandlung ist eine Preisschrift, welcher der berühmte H. v. Dalberg, dermahliger Coadjutor zu Mainz, Worms und Kostanz, als erkiesener Richter den Preis zuerkannt hat, den das Journal von und für Deutschland im 12ten St. des 2ten Jahrg. auf die beste Beantwortung folgender Frage gesetzt hat:" 1795,1796,"Da die Staaten der geistlichen Reichsfürsten Wahlstaaten, und über dieses größten Theils die gesegnetesten Provinzen von ganz Deutschland sind, so sollten sie von Rechtowegen auch der weisesten und glücklichsten Negierung genießen." 1796,1797,"Sind sie nun nicht so glücklich, als sie seyn sollten, so liegt die Schuld nicht sowohl an den egenten als an der Grundverfassung." 1797,1798,"Welches sind also die eigentlichen Mängel, und wie sind solche zu heben?" 1798,1799,"Ueber eben diese Frage hat der berühmte H. von Moser, ohne um den Preis concurriren zu wollen, eine schone, lesenswürdige und wichtige Abhandlung drucken lassen." 1799,1800,"H. v. Sartori bemerkt in der Einleitung, daß die Gebrechen theils von innerlichen, theils von äußerlichen Ursachen herrühren, und theilt dann seine Abhandlung" 1800,1801,"n 2. Absch., wovon der erste in 7 ." 1801,1802,bis S. 20 von den äußerlichen Ursachen des hinfälligen Glücksstandes der geistlichen Wahlstaaten: der 2te von den inneren Ursachen und Mängeln der geistlichen Wahlstaaten in 17. . 1802,1803,von S. 20 bis 68 handelt. 1803,1804,Da der H. Verf. 1804,1805,"durch das Gesetz der Kürze gehindert, in der Preisschrift die Gebrechen, und die Mittel dagegen vielmehr nur anzeigen, als ausführlich behandeln konnte, so hat er, das Dunkle der gekrönten Abhandlung mehr aufzuklären, eine Fortsetzung geschrieben Anfangs bloß als Beytrag für das Journal von und für Deutschland, die er aber nachmahls mit Erlaubniß des vortrefflichen Verfassers (heißt es im Vorberichte zur Fortsetzung, soll aber vermuthlich heissen, Herausgebers) besonders abdrucken ließ, und wie die Abhandlung selbst dem H. Doll in Augsburg in Commission gab." 1805,1806,Diese Fortsetzung hat die nämlichen Abtheilungen in Abschnitte unb JS. 1806,1807,", auch überall die nämlichen Aufschriften, wie die Abhandlung, und ich nehme beyde zusammen." 1807,1808,"Daß diese Preisfrage, und eine gute Beantwortung derselben von sehr großer Wichtigkeit für Millionen von Menschen, und für unser ganzes Deutschland sey, wird jeder leicht einsehen, der auch nur wenig von dem sieht, was wirklich ist, und was seyn könnte." 1808,1809,"Jeder wird dem vortrefflichen Patrioten danken, der diese Aufgabe seinen Landesleuten vorlegte, und sie durch den Preis von 25 Ducaten zur Beantwortung derselben aufmunterte: wird wünschen, daß er Nachahmer finde;" 1809,1810,"daß wenigstens die deutschen Akademien bey der Auswahl ihrer Preiofragen mehr auf solche gemeinnützige, practische Gegenstände verfallen möchten; wird sich freuen, wieder einen Beweis zu haben, daß Gelehrsamkeit und Wissenschaften immer mehr auf die Geschäfte der Menschen angewandt werden; wird mit frohem Gemüthe erwarten, daß hierdurch, wenn auch das itzige Jahrhundert den Nahmen des Philosophischen nicht verdient, das nächstkommende ihn mit Recht führen werde." 1810,1811,Für die Güte der Beantwortung kann uns schon das Urtheil eines Dalbergs Bürge seyn. 1811,1812,"Jn der That zeigt diese Abhandlung, und die Fortsetzung von einer ausgebreiteten Kenntniß der geistlichen Staaten, und von vielem Scharfsinne, womit der Verf." 1812,1813,"lange muß beobachtet haben, um die Gebrechen dieser Staaten so aufzudecken, als er es gethan hat, und dienliche Mittel dagegen vorzuschlagen." 1813,1814,"Unter die äußerlichen Ursachen des hinfälligen Glücksstandes zählt der Verfas. 1) das, daß sie Wahlstaaten sind, und dieienigen Vortheile nicht gewähren konnen, wie die Erbstaaten: weil a) der Colibat schon vor (für) sich eine gewisse Unthätigkeit nach sich zieht;" 1814,1815,"woran man aber wohl zweifeln möchte, wenn man die ausnehmende Thätigkeit so vieler Cölibatärs alter und neuer Zeiten bedenkt, vornehmlich derer, die selbst Regenten, oder Minister der Regenten geworden sind." 1815,1816,"Wenigstens hat man die Politit des römischen Hofes und der Jesuiten, die doch immer in den Händen von lauter Colibatärs war, noch nie einer Unthätigkeit bezüchtiget." 1816,1817,"Auch scheint es, daß vermoge der Natur der menschlichen Grundtriebe die im Cölibate Lebenden ehe mehr als weniger Antrieb zur Thätigkeit, haben müßten in Vergleichung mit den Verehelichten." 1817,1818,b) 1818,1819,"Weil das zweyfache Verhältniß der Personalwürde eine Theilung der Pflichten nach sich zieht, wobey die geistlichen insgemein vorzudringen pflegen." 1819,1820,Auch hier scheint die Erfahrung das Gegentheil zu beweisen. 1820,1821,"Jn Klöstern wenigstens sorgen die Prälaten fast nur für das Weltliche, und überlassen das Geistliche den Prioren." 1821,1822,c) 1822,1823,"Weil der wirkliche Regent in einem Wahlstaate nicht so, wie in Erbstaaten für den Nachfolger besorgt ist." 1823,1824,d) 1824,1825,"Weil in den geistlichen Wahlstaaten insgemein schon bejahrte Regenten auf den Thron kommen, die mehr für das Wohl ihrer Familie, als für das Beßte des Staats sorgen, auch sonst zu unthätig, zu eigensinnig und mißtrauisch sind." 1825,1826,"Diese Uebel zu vermeiden, sagt der Verf." 1826,1827,"weiter, muß." 1827,1828,"man nicht an die Aufhebung des Cdlibats denken, sondern solche Regenten wählen, die noch lange leben, und thätig seyn können." 1828,1829,2) 1829,1830,"Daß die geistlichen Wahlstaaten nicht erwerbende Staaten sind, weder durch Eroberungen, noch durch das Jntestat⸗Erbfolgsrecht." 1830,1831,"Die Donationen, Testamente und Legaten haben für sie auch aufgehört." 1831,1832,3) 1832,1833,u. 4 1833,1834,) 1834,1835,"Weil sie nach ihrer Lage bey Reichskriegen und auch zur Friedenszeit von den mächtigern weltlichen Nachbarn viel gelitten haben, und noch leiden." 1835,1836,5) 1836,1837,"Weil für die Confirmation oder Pallien, und auch für die Facultäten zu dispensieren aus den geistlichen Staaten viel Geld nach Rom geht." 1837,1838,S. 14 liefert der Verf. 1838,1839,"eine Berechnung der in 280 Jahren nach Rom gemachten Zahlungen von 30 Reichsstiftern, die er mit vieler Mühe und Kosten erhoben, und mit den von einem großen Staatsmanne in Rom hierüber gesammelten Nachrichten sowohl, als mit denen aus den zahlenden Stiftern verglichen hat." 1839,1840,(Das uebrige folgt im nächsten Stücke.) 1840,1841,Predigten. 1841,1842,"P. Beda Mayrs, Benedictiners zum heil." 1842,1843,"Kreutze in Donauwerth, Predigten auf alle Sonn⸗ und Festtage des Jahres für gemeine Leute 1ster, der sämmtlichen Predigten 6ter Th." 1843,1844,vom Advente bisOstern 521 S. 2ter Th. 1844,1845,von Ostern bis zum Advent 617 S. 3ter Th. 1845,1846,auf alle Festtage des Jahres nebst einem Anhan ge von Gelegenheitsreden 740 S. in 8. Augsb. 1846,1847,bey Riegers Söhnen. 1787. 1847,1848,"Die alten Postillen, die Dormi Secure, und alle Prediger⸗Folianten, mit theils aberwitzigen, theils abentheuerlichen Titeln nicht gerechnet, hat das katholische Deutschland der neuen gedruckten Predigten eine ungeheure Menge." 1848,1849,"Es sind theils Originalarbeiten deutscher Prediger, theils aus dem Franzosischen übersetzte geistliche Reden." 1849,1850,"Aber unter dieser großen Menge wie wenig Brauchbares dem Prediger für den gemeinen Mann, wie wenig Brauchbares dem gemeinen Manne, um zu Hause an Sonn⸗ und Feyertagen durch Lesen sich und die Seinigen zu erbauen, und zu unterrichten!" 1850,1851,Wie wenig Angepaßtes auf die Zeit und andere Umstände! 1851,1852,"Wie wenig Anwendbares im gemeinen Leben, in den täglichen Handlungen und Geschäften!" 1852,1853,"P. Beda Mayr hat also gewiß eine nützliche Arbeit unternommen, da er diese Predigten für die gemeinen Leute ausgearbeitet und zum Druck befordert hat." 1853,1854,"Eine bloße Anzeige des Jnhalto einiger Predigten zeigt schon, daß er nicht Monchstugend predige, nicht Andächteley zu befordern suche;" 1854,1855,"sondern daß er das Wesentliche der Religion Jesu zu empfehlen, und zur Ausübung desselben zu bereden trachte; daß er nicht immer von der unmittelbaren Verehrung Gottes rede, sondern meistens von den Tugenden und Lastern des gemeinen Lebens predige." 1855,1856,"Daß er durch die Religion mehr trösten, als schrecken wolle;" 1856,1857,"daß er auf die Bedürfnisse unserer Zeiten Rücksicht nehme, und Materien abhandle, über die das Volk itzt vornehmlich Unterricht nöthig hat, damit es sich nicht ärgere, oder in verschiedene Scrupel und Zweifel verfalle." 1857,1858,Zur Probe dessen schreibe ich den Jnhalt nur einiger Predigten hert 1858,1859,Das Leiden anderer Menschen lehrt uns 1) Demuth; 2) Verganglichkeit des irrdischen Glücksz 3) christliches Mitleiden. 1859,1860,"Wir müssen niemals 1 mehr, und 2) memahls weniger zu seyn scheinent wollen, als wir wirklich sind." 1860,1861,Die zeitlichen Ergötzlichkeiten darf 1) der Christ genießen. 1861,1862,2) 1862,1863,Wie er sie gemeßen soll. 1863,1864,Von den in der Kirche üblichen Weihungen. 1) 1864,1865,Was sie sind. 2) 1865,1866,Was sie nüzen. 1866,1867,"Es giebt mehr Gutes in der Welt, als Böses: denn 1)" 1867,1868,Vieles halten wir selbst für gut. 1868,1869,2) 1869,1870,Vieles scheint uns nur Böse. 1870,1871,3) 1871,1872,Das Böse hat gute Folgen. 1872,1873,Von den Kirchenceremonien. 1) 1873,1874,Jhr Nutzen. 1874,1875,2) 1875,1876,Jhr Mißbrauch. 1876,1877,"Jn den fürchterlichen Begebenheiten der Natur zeigt sich Gott 1) als ein weiser, 2) als ein mächtiger, 3) als ein gütiger Gott." 1877,1878,"Wie sollen wir uns gegen Nichtkatholiken verhalten, 1) innerlich. 2) äußerlich." 1878,1879,"Werth der Reichthümer 1) für ihre Besitzer, 2) für die Gesellschaft." 1879,1880,"Jesus ein Vorbild christlicher Hausväter 1) in seiner allgemeinen Fürsorge, 2) in seiner Güte." 1880,1881,Man muß sich um den Beyfall der Welt nicht zu sehr bekümmern: 1881,1882,"denn er ist 1) unbedeutend, 2) parteyisch, 3) veränderlich?" 1882,1883,"Die Tröstungen der Religion 1) bey dem Leiden, 2) nach dem Leiden." 1883,1884,"Wohlwollen, und Wohlthun machen 1)" 1884,1885,"Gott zum liebenswürdigsten Vater, und müssen uns 2) zu Gott ähnlichen Kindern machen." 1885,1886,"Der falsche Religionseifer 1) aus Jrrthum, 2) aus Heucheley, 3) aus Aberglauben." 1886,1887,"Was an den Kreuzgängen 1) Gutes, und 2) Böses ist." 1887,1888,"Alle Auf klärung in der Religion verwerfen, ist dumm, alle anpreisen, gefährlich." 1888,1889,"Ws der Christ in Absicht auf die Kleidung zu thun, und zu meiden hat." 1889,1890,Der Beruf des Bauersmanns ist mühesam; 1890,1891,aber auch trostreich. 1891,1892,"So viel aus den ersten 2. Theilen, oder den Predigten auf die Sonntage." 1892,1893,"Vom 3ten Theile, oder den Predigten auf die Festtage merke ich überhaupt mit vielem Vergnügen an, daß da nicht Erzählungen von den Tugenden, und Mirakeln, nicht übermäßige Erhebungen derjenigen Heiligen vorkommen, auf deren Festtag die Predigt geschrieben ist; sondern solche moralische Materien, wozu entweder der Lebenswandel des Heiligen, das Evangelium des Festes, oder sonst ein Umstand Veranlassung geben konnte." 1893,1894,Z. B. auf das Fest des heil. 1894,1895,"Joseph, Unterricht für eifersüchtige Eheleute aus ungegründeten und gegründeten Ursachen." 1895,1896,"Auf das Fest eines heil. eorgius, Frühlings⸗ Gedanken eines frommen Christen." 1896,1897,Auf das Fest der heil. 1897,1898,"Apostel Philipp und Jacob, Trost für die Landleute bey schlimmer Witterung." 1898,1899,Auf das Fest des heil. 1899,1900,"Johannes des Tauf., unsere Bestimmung in dieser Welt ist, uns, und andere glücklich zu machen." 1900,1901,"Auf das Fest der Heimsuchung Mariä, lernen wir von Maria, das arbeitsame Leben schätzen;" 1901,1902,"denn 1) ist jede Arbeit ein Gottesdienst, 2) und bey Gott oft angenehmer, als eigentlicher Gottesdienst." 1902,1903,Auf das Fest des heil. 1903,1904,"Bartholomäus, der Gebrauch geistlicher Mittel gegen Krankheiten ist allzeit unsicher, und oft schädlich." 1904,1905,Auf das Fest des heil. 1905,1906,"Apostel Andreas, vom Aberglauben gegen die gesunde Vernunft, und gegen die Religion." 1906,1907,Es sind aber deßwegen die Geheimnisse nicht übersehen worden. 1907,1908,Nur behandelt Pr. 1908,1909,"Mayr auch diese practisch, und zeigt alle Mahl nach vorausgeschickter Erklärung, was dadurch in uns für Gesinnungen sollen erweckt werden, wie wir sie feyern sollen." 1909,1910,"Was die Art der Ausführung betrifft, so hat der Verf." 1910,1911,auch hierbey auf den gemeinen Mann Rücksicht genommen. 1911,1912,Die Sätze sind durchaus kurz und leicht dahin fließend. 1912,1913,"Auch Provinzialismen hat sich H. P. Mayr der Verständlichkeit halber erlaubt, die er aber einige Mahl wenigstens, so wie ein paar andere Sprachunrichtigkeiten, der Verständlichkeit unbeschadet hätte vermeiden konnen." 1913,1914,"Die Erklärungen, Beweise, Gleichnisse sind fast durchgängig auch dem gemeinen Manne verständlich." 1914,1915,Uibrigens hält Rec. 1915,1916,"diese Predigten doch nicht für Meisterstücke, an denen gar nichts auszustellen, oder zu verbessern ware, und die man durchaus nachahmen sollte;" 1916,1917,"wie man es auch schon aus dem, was ich von dem Jnhalte und den Predigten angeführt habe, abnehmen wird." 1917,1918,"Der für eine Predigt gewählte Stoff ist manchmahl zu allgemein, auch in der Abhandlung zu wenig detailirt;" 1918,1919,"der Styl ist nicht so herzlich, als man ihn bey einem Prediger für den gemeinen Mann wünschen möchte." 1919,1920,Bey dem allem behalten diese Predigten viele und große Vorzüge vor den meisten andern. 1920,1921,"Wir können nicht einmahl viele solche, oder noch vollkommnere Predigten mit Grunde hoffen, ehe der Unterricht in philosophischen und theologischen Schulen mehr practisch gemacht wird; und ehe man da anfängt, mehr darauf bedacht zu seyn, wie man Volks⸗, als wie man akademische Lehrer bilde." 1921,1922,Drey Pfingstpredigten über das zweyte Cap. 1922,1923,der Apostelgeschichte. 1923,1924,Von Joh. 1924,1925,Caspar Lavater. 1925,1926,Winterthur bey Heinr. 1926,1927,"Steiner, und Compag. 1787." 1927,1928,S. 104. 1928,1929,"8. Jn der ersten Predigt wird im Eingange erklärt, was der Christ bekenne, wenn er sagt: ich glaube an den heiligen Geist." 1929,1930,"Dann wird 1) beherziget, und vergegenwärtiget die Begebenheit der Sendung des heiligen Geistes, über die zu Jerusalem versammelten Jünger, und andere; 2) die unumstößliche Gewißheit, und 3) die Wichtigkeit derselben für uns einleuchtend gemacht." 1930,1931,Der Zweck ist Stärkung des Glaubens an den heiligen Geist. 1931,1932,Die zweyte handelt von der Wirkung der apostolischen Rede am ersten Pfingsttage. 1932,1933,"Zuerst wird wieder die apostolische Rede paraphrasiert, und modernisiert, wie in der ersten Predigt die Geschichte." 1933,1934,"Dann wird ihre segenreiche Wirlung betrachtet, und endlich davon eine Anwendung auf uns selbst gemacht." 1934,1935,"Die dritte Predigt handelt von der Fortdauer der Wirkungen des am Pfingstfeste den versammelten Christen mitgetheilten Geistes Gottes, und vergegenwärtiget das Bild der ersten apostolischen Christengemeinde, welches darin besteht, daß sie 1) standhaft war in der apostolischen Lehre; 2) daß ihre Glieder verharrten in der Gemeinschaft nit Christus, und unter sich selbst; 3)" 1935,1936,"daß sie auch verharreten im Brodbrechen, und 4) im Gebethe; 5) daß Gottes Wunderkraft sich in ihr äußerte, wobey eine subtile, schüchterne Meldung geschieht, daß diese Wunderkraft auch itzt noch sich bey den Christen äußern müsse;" 1936,1937,6) 1937,1938,daß sie furchtbar und angenehm waren; 7) daß sie sich täglich vermehrt haben. 1938,1939,"Lavaters Geist, und seine Art, religiose Materien zu behandeln, vornehmlich seine Art zu predigen, sind viel zu bekannt, als das Rec." 1939,1940,über diese drey Predigten noch mehr sagen dürfte. 1940,1941,"Alle seine Schriften haben manches Gute, Vortreffliche, aber auch manches, von dem man nicht Gebrauch machen, das man nicht nachahmen, nicht annehmen soll;" 1941,1942,"wie es bey einem Manne, von so großem Verstande, und noch großerer Phantasie gewöhnlich zu geschehen pflegt ." 1942,1943,T. 5. Streitschriften. 1943,1944,"J. Eines bayerischen Cisterciensers Nachricht an das Publicum, die vom Ebracher Pater Lector Bernardin Bauer herausgegebene Theologie, und die wider und für dieselbe erschienenen Recensionen betreffend." 1944,1945,"Wahrheitoburg, verlegt von Christian Ehrlich." 1945,1946,40 S. 8. II. 1946,1947,"Eigene Apologie über den ersten Tom der neuen Dogmatik von Bernardin Bauer, Cistercienser Ordenspriester, der Gottesgelehrtheit Licentiat, Profeß und Professor, auch Bibliothekar in der Abtey Ebrach in Franken 1786 der Wirzburger Recension über gedachtes Werk d. d. 20. Dec." 1947,1948,desselbigen Jahres entgegen gestellt von dem Verfasser selbst. 1948,1949,"bst einem Anhange eines Wirzburgernen Manuscripts mit Anmerkungen, u d einer Nacherinnerung." 1949,1950,Augoburg bey Christoph Fried. 1950,1951,Bürglen. 1951,1952,"1787 68 S. 8. III. Kurze, redliche, geistliche und religiöse Gedanken über die geringen Blättchen, betitelt: Eines bayerischen Cisterciensers Nachricht u. s. w. (w. oben N. l.)" 1952,1953,Engelstadt bey Engelbert Engel. 1953,1954,1787. 1954,1955,1 Bogen. 1955,1956,8. 1956,1957,"Diese drey polemische Producte, welche wir nach chronologischer Ordnung, und zugleich nach ihrem Werthe gereihet haben, haben wir einer Fehde des Hn." 1957,1958,P. Bernardin Bauer mit den Wirzburger Recens. 1958,1959,zu verdanten. 1959,1960,"Hr. B. glaubte, diese haben seine Cisterciensertheologie (wie er sie selbst nennet) zu leidenschaftlich beurtheilt, und erlaubte sich daher in seiner zu Regensburg 1787 gedruckten Schrift: Delineatio Theologiae universae, allerley Ausfälle auf die Verfass." 1960,1961,der W. G. A. 1961,1962,Diese nimmt nun der bayerische Cistercienser Nro. 1962,1963,"1. in Schutz, und zeigt, daß die Sentenz, welche die Herren Wirzburger über die Cisterciensertheologie gefället haben, eher zu gelinde als zu strenge sey." 1963,1964,Rec. 1964,1965,"gestehet, daß ihm die Schreibart und die Vorschläge des bayerischen Cisterciensers besser gefallen haben, als die theologischen Grundsätze seines fränkischen Ordensbruders." 1965,1966,"Nur mißfiel ihm, daß der bayerische Cistercienser den fränkischen durchaus nicht Professor, sondern Lector will genannt haben." 1966,1967,"Professor, oder Lector — was thut denn der Nahme zur Sache?" 1967,1968,Nro. 1968,1969,2. ist die Vertheidigung des Hn. 1969,1970,P. B. 1) 1970,1971,"gegen die W. G. A.; 2) gegen ein Manuscript, das wider ihn circulirte, und worin er für den Verf." 1971,1972,"der Schmäheschrift, Recension über Necension, ausgegeben wurde; 3) wider die Beschuldigungen des bayerischen Cisterciensers." 1972,1973,Recens. 1973,1974,"schüttelte den Kopf, da er fast auf jedem Blatte die Sprache der Erbitterung fand." 1974,1975,Persifflage und Widerlegung sind wohl doch nicht einerlen? 1975,1976,"Uebrigens hat uns H. B. gar nicht überzeugt, daß ihm die HH." 1976,1977,"Wirzburger Meinungen aufgebürdet haben, die er nicht behauptete." 1977,1978,Er führt zwar ultramontanische Sätze meistens nur historisch an; 1978,1979,"man sieht aber deutlich genug, auf welche Seite er sich neige." 1979,1980,"Hierüber ein anderes Mahl, wenn von seiner Theologie selbst die Rede seyn wird." 1980,1981,Nr. 1981,1982,3. ist unter aller Kritik. 1982,1983,"Ein alter, kraftloser, bigotter Monch oder Exjesuit scheint der Verfasser davon zu seyn." 1983,1984,N —. 1984,1985,Statistik. 1985,1986,Statistische Abhandlung über die Mängel in der Regierungsverfassung u. s. w. Fortsetzung der statistischen Abhandlung rc. 1986,1987,Von Jos. 1987,1988,Edlen von Sartori u. s. w. (Fortsetz. 1988,1989,der im X. St. abgebroch. 1989,1990,Anzeige.) 1990,1991,"Vermöge dieser Berechnung sind aus den 30 Stiftern in 280 Jahren nach Rom gekommen für Confirmations⸗ Annaten⸗ und Palliengelder 6,537,400, und für Dispensationen 14000,000: zusammen 20,537,400 Fl." 1991,1992,Rheinisch; 1992,1993,"so daß das Zahlungsquantum von allen geistlichen Stiftern Deutschlands in 280 J. betragen hätte 87, 773,400 Fl., ohne was durch Privatpersonen, Bettelorden c. den nämlichen Weg nahm." 1993,1994,Durch die drey deutschen Nuntiaturen sollen jährlich 300000 Fl. 1994,1995,nach Rom gehen. 1995,1996,"Das betrifft aber, wenigstens zur Hälfte, die weltlichen Staaten." 1996,1997,S. 82 1997,1998,c. vertheidiget der Verf. 1998,1999,seine Berechnung gegen die des P. Zaccharia in Antifebronio vindicato Diss. 1999,2000,X. 2000,2001,c. 2. Kauderwälsch sieht nun freylich des P. Zacharia Rechnung aus; 2001,2002,"aber die des H. von Sartori scheint doch auch übertrieben zu seyn, so vielfältig sie auch in Zeitungen und Journalen ohne Bedenken ist nachgeschrieben worden." 2002,2003,"Schon die runden Zahlen bey den Nuntiaturen und Dispensationsgeldern sind verdächtig, und lassen vermuthen, daß hier nicht Nachrichten zum Grunde liegen, sondern nach Gründen a priori, oder emem unrichtig angenommenen Verhältnisse geschlossen worden." 2003,2004,"Ueberhaupt ist der Verf., wo es auf Berechnungen ankommt, sehr voreilig." 2004,2005,"3. B. wenn er S. 69 behauptet, daß Europa 10 Millionen Geistliche in seinem Busen nähre, und das nach einer zuverläßigen Calculation." 2005,2006,"Da sind doch wohl wenigstens 9 Millionen zuviel angesehzt, und der Verf." 2006,2007,"hätte bedenken sollen, daß Türken, Juden, Griechen und Protestanten mitgezählt, Europa doch nur höchstens 160 Millionen Menschen zähle, von welchen seiner Angabe zu Folge jeder 16te ein Geistlicher seyn müßte." 2007,2008,"Wenn man dann erst auf das sieht, daß dem Zusammenhange nach nur die katholischen Geistlichen hier gemeint seyn können, so ist seine Angabe em wahres Ungeheuer." 2008,2009,"S. 132. rechnet der Verfasser selbst auf 1974 Menschen in den Stiftsstaaten nur 50 Geistliche, folglich Einen aus 39 1s2. S. 134 setzt er für 30 deutsche Reichsstifter, deren Volksmenge er anderswo auf 2 1s2 Millionen schätzt, 65900 Geistliche, folglich auf 37 Laien Einen." 2009,2010,"Daß aber auch dieß noch um 3s4 zu viel sey, davon kann man sich überzeugen aus der Abhandlung über den Cölibat S. 103 ꝛc., die, und deren Verfasser H. Nicolai in seiner Reisebeschr." 2010,2011,"B. 7. so ungerecht beurtheilt, ohne die Schrift auch nur gelesen zu haben." 2011,2012,6) 2012,2013,"Weil die seit der Religionstrennung vervielfältigte Pluralität der Beneficien, einer Seits ein neues Hinderniß einer guten Regierung ist bey dem, der mehrere Stifter und Bisthümer besitzt, und anderer Seits verursachet, daß aus den Nebenstiftern zu viel Geld auswandert, ohne daß dem Hauptstifte ein merllicher Nutzen zugeht." 2013,2014,"Nur in diesem Jahrh. sind von den Regenten anderer Stifter gezogen worden aus Münster 1,075.000, aus Bamberg 650, 0o, aus Ellwangen 570,000, aus Freysingen 270,000, aus Regenoburg 185,000, aus Worms 160,000, zusammen 2910,000. Diesem Uebel gründlich abzuhelfen, müßte auch die Pluralität der Dompräbenden aufgehoben, und bey denjenigen Stiftern, die einen besondern Regenten nicht standmäßig nähren können, durch Wahlcapitulationen gesorget werden, daß der gewählte auswärtige Regent jährlich eine gewisse Summe zum Beßten des Stifts zurücklasse, und nicht alles hinausziehe;" 2014,2015,"wozu der berühmte jetzige Coadjutor von Mainz ein großmüthiges, aufmunterndes Beyspiel gegeben hat: indem er die Coadjutorie des Bisthums Konstanz zwar angenommen, aber ausdrücklich versprochen hat, nichts von den Revenüen zu ziehen, wenn er zum Bisthum gelangen sollte, und das Bisthum zu resigniren, sobald die zu große Schuldenlast getilget seyn wird." 2015,2016,(Wenn den politischen Zeitungen zu glauben ist.) 2016,2017,"Jn der Fortsetzung wird S. 96 gezeigt, daß ein Pluralist schädlicher sey, als ein Prinz vom Geblüte, am nützlichsten aber die Willigis, Paulin, oder ein Fugger von Regensburg, der die Ausgaben nicht nach imaginärer Standeshöhe, sondern nach reeller Stiftserträgniß abmißt." 2017,2018,"Dann wird der Schaden von der Pluralität der Dompräbenden in Anschlag genommen, und bewiesen, daß er sich zu dem aus der Pluralität der Bisthümer entstehenden verhalte wie 9: 2. 7) der Proädrieluxus, oder, daß der Hofstaat und die Staatswirthschaft, überhaupt die Ausgaben nur nach dem Verhältnisse der Würde, nicht nach dem Ertrag der Länder eingerichtet sey." 2018,2019,"Der V. meint, daß ein Theil des zu stellenden Kreiscontingents gar leicht den Gardedienst versehen konnte, und daß sich manche Stiftoregenten eine adeliche Garde von Domicellaren formiren sollten, welche in den Geschäften der Staats⸗ und Landwirthschaft geübt würden, und gleichsam eine Ministerschule für den Staat wären." 2019,2020,Jm 1sten 8. des 2ten Abschn. werden allgemeine Fehler angeführt; 2020,2021,"dann kommen S. 2. die Capitulationen, wodurch den Regenten vielfältig die Hände gebunden sind." 2021,2022,J. 3. 2022,2023,Die Statuten der Domcapitel; 2023,2024,"vornehmlich in Rücksicht auf Freypräbenden, Residenzmachen, und Präsenzgelder. ." 2024,2025,4. 2025,2026,"Die Theilungen der beym Tode des Stiftsregenten vorräthigen Gelder, und Activschulden unter den Domherren, die itzt durch die höchsten Reichogerichte hier, und dort abgestellt worden sind. ." 2026,2027,5. 2027,2028,Die schlechte Dienerauswahl. . 2028,2029,"6. Bloß superficielle Kenntniß der Schwäche, und Stärke des Landes aus dem mechanischen Gange der Kam̃errechnungen, wobey ein Formular gegeben wird, wie ein tabellarischer Status, über alle Theile der innern Staatsverfassung aufzunehmen sey. ." 2029,2030,7. 2030,2031,"Die Geldauswanderung in ihren Folgen, daß nämlich Ackerbau, Handel und Jndustrie nicht unterstützet werden kann. ." 2031,2032,"8. Collecten der Klöster, und Ritterschaft." 2032,2033,8. 9. Armuth der Unterthanen. 2033,2034,J. 10. 2034,2035,"Mangel des Commerciums, und J. 11. der Toleranz. ." 2035,2036,12. Vernachläßigung der Jndustrie. 2036,2037,8. 13. Emigrationen. 2037,2038,S. 14. Mangel an Erziehungsanstalten. 2038,2039,8. 15. Begünstigung des Bettels. 2039,2040,"Jm 16. S. werden noch einige Administrationsfehler angeführt, als a) schlechte Beschaffenheit des Rechnungswesens; b) des Straßenbaues; c) der Holzokonomie; d) der Getreidmagazine;" 2040,2041,e) 2041,2042,"unverhältnißmäßiger Luxus,f) und Mangel an Unterstützung der Unterthanen." 2042,2043,"Der 17te und letzte J. enthält das Resultat der vorgehenden Bemerkungen, welches darin besteht, daß äußerliche, nicht leicht zu hebende Mängel nur geringen; Fehler der innern Verfassung, welche größten Theils von der Regierung abhangen, fast allen Antheil an dem mißlichen Zustande der geistlichen Wahlstaaten haben, und daß die erste Grundlage einer Verbesserung darin bestehe, daß der Regent das Verhältniß seiuer Staatswirthschaft im Ganzen, und in allen ihren Theilen übersehen, und über das Ganze eine richtige Bilanz ziehe, wodurch er in Stand gesetzt wird, die Mängel und Gebrechen seiner Staatsokonomie ohne große Schwierigkeit zu heben." 2043,2044,"Bey einigen der angezeigten Hindernisse der Volksglückseligkeit in den geistlichen Wahlstaaten weiß ich nicht recht, warum sie der Verfasser zu den innerlichen zählt;" 2044,2045,"eben so geht es mir bey denen, welche unter die äusserlichen Ursachen des hinfälligen Glücksstandes gezählet werden." 2045,2046,"Auch mit der Ordnung, in welcher vornehmlich die innerlichen Gebrechen angeführt werden, bin ich nicht ganz zufrieden;" 2046,2047,"sie scheinen mir nicht so neben einander gestellet zu seyn, wie sie wirklich unter einander verbunden, von einander abhängend, und in einander gegründet sind." 2047,2048,"Einige scheinen mir ganz Folge eines andern Gebrechens zu seyte, welches der Verfas." 2048,2049,"unter die äußerlichen zählt, ohne daß er von so einer Verbindung etwas merken ließe." 2049,2050,"Auch wünschte ich einen mehr geründeten Styl, und mehr Reinigkeit, und Richtigkeit im deutschen Ausdruck." 2050,2051,"Doch werden die meisten diese Schulforderungen, in Ansehung der Form gern erlassen, in Betracht der großen practischen Nutzbarkeit der hier gesammelten Materialien." 2051,2052,Man erlaube mir noch einige Bemerkungen über die Materialien. 2052,2053,"Jn der, J. 17. der Fortsetzung S. 238rc." 2053,2054,"gelieferten Bilanz von der Geldauswanderung, und der Einnahme fremden Geldes ist bey der Einnahme manches übersehen, und bey der Auswanderung zu viel angesetzt worden." 2054,2055,"Die Diocesen der Bischöfe erstrecken sich nicht bloß auf ihr weltliches Territorium, sondern reichen auch in die Länder anderer Fürsten hinaus, aus welchen unaufhorlich durch verschiedene Canäle Geld nach der Residen zstadt des Bischofs wandert." 2055,2056,Vielfaltig sind Reisen dahin nothwendig; 2056,2057,als alle Quatemb. 2057,2058,"zu den Weihen, zur Prüfung pro cura animarum, vornehmlich wenn man, wie es in mehreren Diocesen geschieht, die Gewalt zu lösen, und zu binden den Kloster ⸗ sowohl, als Welgeistlichen immer nur auf 1, 2, höchstens 5 Jahre ertheilt, nach welchen immer wieder nach der Residenzstadt des Bischofs muß gereiset, und eine neue Kanzelleytaxe erleget werden." 2058,2059,"Auch reisen immer viele Geistlichen, um sich zu einer Pfarre, zu einem Beneficium, oder zur Translocation zu empfehlen." 2059,2060,Viele Laien wollen zur Zeit eines Jubiläums den Ablaß aus ihrer Kathedralkirche hohlen. 2060,2061,"Andere Reisen werden durch Klagen der Landgeistlichen gegen einander, und durch Processe verursachet, wobey auch immer anderer Aufwand mit unterläuft, welcher Geld in den geistlichen Staat bringt." 2061,2062,"Hierzu kommen noch verschiedene Disspensationen, und Facultäten." 2062,2063,3. B: Jn Freysingen erkauft ein Kloster jährlich für alle seine Geistlichen um einen Ducaten Facultatem absoluendi casibus episcopo reseruatis. 2063,2064,"Auch sind, wenn schon die Jnfulsteuern da und dort verbothen sind, doch noch manche andere Abgaben üblich, welche von den Unterthanen weltlicher Fürsten den Bischöfen entrichtet werden müssen." 2064,2065,"So muß zu dem in Freysingen bestehenden Alumnate jedes Beneficium, jede Pfarre, und jedes Kloster der ganzen Diocese einen jährlichen Beytrag liefern." 2065,2066,"Man nehme noch die Jnstallationen der Pfarrer, und Beneficiaten, die Confirmationen, und Benedictionen der Prälaten dazu, und man wird sehen, daß alles zusammen eine nicht geringe Summe auswirft." 2066,2067,"Unter der Rubril Geldausgang setzt der V. S. 241, Nro. 7, d. 9, 10 und11, daß jährlich aus den geistlichen Staaten gekommen durch Pluralität der Bisthümer 35,375 Fl., durch Mehrheit der Präbenden 337, 500, durch Freypräbenden 28000 durch die eingeführten Residenzen pro rata 27000, durch Theilungen des Nachlasses der verstorbenen Regenten 35,000, in allem 462,875 Fl." 2067,2068,"Er hat aber nicht bemerkt, daß auf diese Art das Geld nur von einem geistlichen Staate in den andern wandert, und daß folglich dieß alles, da in seiner Bilanz alle geistliche Staaten zusammengefaßt sind, hier gar nicht hätte sollen angeführt werden." 2068,2069,"Er hat zwar auch nicht in Rechnung gebracht, was durch die Verlassenschaft der Domherren, und durch den Nepotismus der Regenten an die Familien zurück, und also größten Theils in weltliche Staaten geht: allein das wird dadurch wieder ersetzt, daß viele Domherren auch Appanagen von ihren Familien beziehen, und selbe in den geistlichen Staaten verzehren, und daß andere, wenigstens während des Residenziahres, und des Domicellariats, fast ganz von ihren Familien im geistlichen Staate müssen erhalten werden." 2069,2070,"Auch hätte sollen in Anschlag gebracht werden, daß theils die bischöfliche Kammer, theils das Domcapitel ansehnliche Zehenten, Gilten, Laudemia und annuos canones von ihren Grundunterthanen aus den Ländern weltlicher Fürsten beziehen, wodurch vieles Geld in die geistlichen Staaten kommt;" 2070,2071,"gewiß weit mehr, als auf ähnliche Art aus denselben hinausgeht." 2071,2072,"Wenn des Verf. Bilanz ganz richtig wäre, so müßten die geistlilichen Staaten schon lange einen allgemeinen Bankerott gemacht haben;" 2072,2073,"indem nach seiner Rechnung von 1700 bis 1780 der Ausgang des Geldes den Eingang überstiegen hätte um 2,114,618, 274 Fl." 2073,2074,"Jch sage das nicht, weil ich glaube, daß gar nichts an der Sache sey, oder weil ich dafürhalte, daß die vom Verfasser angegebenen Vorschläge überflüßig oder unnütz seyen." 2074,2075,"Vielmehr bin ich vom Gegentheile ganz überzeugt, und weist es, daß das, was der Verf. anräth, da und dort, z. B. in Salzburg schon lange große Theils mit vielem Vortheile, ist in Ausübung gebracht worden." 2075,2076,"Jch sage es bloß aus Liebe zur Wahrheit, und weil Uebertreibung auch hier schaden, oder doch Gutes hindern kann." 2076,2077,"Beyläufig bemerke ich, daß Salzburg nur 200,000 Einwohner zähle, nicht 250,000, wie S. 130 aus den statistischen Tabellen angeführt wird." 2077,2078,Es hätte dieser in mehreren Schriften vorkommende Fehler aus den Salzb. 2078,2079,"Jntelligenzblättern von 1785, oder aus der oben angeführten Abhandlung über den Cölibat konnen berichtiget werden." 2079,2080,"Wenn man die Volksmenge eines Landes mit den Quadratmeilen vergleicht, wie S. 131 geschieht, soll man doch auch darauf Rücksicht nehmen, obdas Land hohe Felsengebirge habe, oder nicht." 2080,2081,"Unmoglich kann ein, hohe Gebirge enthaltendes, Land auf einer gleichen Anzahl von Quadratmeilen, eben so viele Einwohner ernähren, als ein flaches, oder nur mit Hügeln besäetes." 2081,2082,Jn diesent 2082,2083,"Betracht muß Salzburg, Berchtesgaden und Freysingen mit der Bevölterung gegen die Lombardie oder die Niederlande immer zurück stehen." 2083,2084,Es ist aber auch die Bevölkerung dieser zuletzt genannten Lande zu hoch angesetzt. 2084,2085,"Der S. 214 gemachte Vorschlag, daß die Stifte Augsburg und Kostanz, um einen Schulfond zu erhalten, die Reichsprälaturen ihrer Diocesen besteuern sollen, würde wohl in der Ausführung viele Schwierigkeiten lelden." 2085,2086,71 Th. 2086,2087,Kechtsgelehr samkeit. 2087,2088,"Patriotische Gedanken über Raub, und Diebstahl, von Chr. Wilh." 2088,2089,"Wehrn, Lehrer der Rechte in Erfurt." 2089,2090,Gotha bey Carl Wilh. 2090,2091,Ettinger. 2091,2092,1788. 2092,2093,7 2093,2094,1s2 Bogen. 2094,2095,8. 2095,2096,"Diese kleine, aber mit vielem Beobachtungogeist, und Menschenkenntniß verfaßte Schrift verdient ihrer Gemeinnützigkeit wegen eine weitläufigere Bekanntmachung." 2096,2097,Sie besteht aus drey Abtheilungen. 2097,2098,"Jn der ersten stellt der Verfasser die nahen, und entfernten Ursachen des Raubes und Diebstahls mit vielem Scharfsinne dar." 2098,2099,"Unter die ersten zählt er Luxus, Geitz, und Armuth;" 2099,2100,"als entfernte werden hauptsächlich Jrreligion, Unsittlichkeit, und Unwissenheit angegeben." 2100,2101,"Die Quellen von diesen findet der V. in der, auch in unsern Zeiten, meistens noch so zwecklosen Erziehung, in dem gewohnlichen platten Religionounterricht, und in der Unwissenheit der Geistlichen." 2101,2102,Von den letztern sagt er S. 14. 2102,2103,"Vielleicht sind Kanzeln, und Beichtstühle Dämme wider diese Ausschweifungen?" 2103,2104,Seyn sollten sies; 2104,2105,aber betrachtet man einen großen Theil der Geistlichen: 2105,2106,"so findet man entweder rohe Seelen, die wahre Religion so wenig als Menschen, und Welt kennen, oder Miethlinge, die ein bloßes Handwerk aus ihrem Amte machen, oder selbst anders denken, und leben, als sie lehren und ermahnen, oder blinde Eiferer, die statt wahre Religion, Menschenliebe, Tugend, und Besserung der Sitten auszubreiten, auf Nebendinge, Zänkereyen, Ketzermachereyen, dogmatische unnütze Spitzfindigkeiten, lächerliche Vergleichungen, Historien, und — Gott weiß!" 2106,2107,welche Thorheiten verfallen. 2107,2108,"Die Moral des guten Mannes, und Bürgers wird, leider!" 2108,2109,"solchergestalt gemeiniglich um so weniger in gehöriger Stärke, und Verbindung ans Herz gelegt, je weniger die Modeandachten, selbst Evangelien, und Episteln, ausgesucht sind." 2109,2110,"Hierzu kommt noch, daß die gebräuchlichen Katechismen gemeiniglich, zumahl in Ansehung der darin befindlichen mageren Stizzen der Sittenlehre, weit unter der Aufklärung sind, die sie verbreiten sollten." 2110,2111,"Ließe man nur rechtschaffene, geschmackvolle, christliche Philosophen, und Menschenfreunde zu dem so ehrwürdigen geistlichen Stande, und bestimmte solche auch mit zur Fackel des gemeinen Lebens:" 2111,2112,"dann möchten Unwissenheit, Jrreligion, und Unsittlichkeit nicht mehr im gemeinen Leben herrschen." 2112,2113,Jn der 2ten Abth. handelt der Verf. 2113,2114,"von der Verminderung, Untersuchung, Beweisen der Verbrechen, und ihren verschiedenen Strafgraden." 2114,2115,"Er räth vorzüglich die Verminderung der Ursachen der Verbrechen an, und erklärt mit vieler Kenntniß der menschlichen Natur, und der Bedürfnisse unsers Zeitalters, wie man dabey zu Werke gehen solle." 2115,2116,"Eben der menschenfreundlichen und lichten Grundsätze wegen, die das Gepräge dieser ganzen Abhandlung sind, wundert sich der Rec., daß der Verfas." 2116,2117,die Nothwendigkeit der Todesstrafen festsetzt; 2117,2118,"er schränkt sie zwar auf wenige Fälle ein, und verwirft den schalen und ungegründeten Vorwand: daß der Staat Satisfaction haben müsse." 2118,2119,"Allein dessen ungeachtet, leuchtet diese Nothwendigleit nicht ein;" 2119,2120,"besonders da in dem aufgestellten System für Verbesserung der Erziehung, und Reinigung der Religionsgrundsätze so wohlthätig gesorgt wird." 2120,2121,S. 82. 2121,2122,"J. 34. heißt es: Jndividuelle und gemeine Sicherheit, und Wohlfahrt sind wesentliche Endzwecke des Staats." 2122,2123,"Sobald nun eine durch begangene Missethat bereits erfolgte, und darneben noch mit Grunde zu befürchtende Verletzung jener Endzwecke, ihrer Qualität, und Quantltät nach, dem Leben eines Missethäters gleich kommt, oder solches übertrifft — es mag das gegen den Missethäter zu vergleichende Leben ein individuelles, oder collectives, ein physisches, oder moralisches seyn, sobald ist eine solche Collision vorhanden, die im ersten Falle zur Verhängung der Todesstrafe berechtiget, im anderen aber verpflichtet.,, Welch unbestimmter Maßstab für das Leben, oder den Tod unserer Brüder!" 2123,2124,"— Auch wäre zu wünschen, daß der V., als er von den Mitteln handelte, die Verbrechen und ihre Ursachen zu vermindern, auch einen weilenden Blick auf unsere Zucht⸗ und andere offentliche Strafhäuser geheftet, und gezeigt hätte, was dieselben dermahlen seyen, und wie sie, dem Zwecke gemäß, verdorbene Menschen in bessere umzubilden, seyn sollten." 2124,2125,Jn der dritten Abtheilung vergleicht der Verf. 2125,2126,"seine aufgestellten Grundsätze, vermuthlich um ihren wohlthätigen Einfluß auf die Menschheit einleuchtender zu machen, mit der, auf unsere Zeiten, und überhaupt auf die menschliche Natur so wenig passenden peinlichen Halsgerichts⸗Ordnung Carls V., und es erhellet." 2126,2127,"auch hieraus, was schon gesagt worden ist, daß der V. ein helldenkender, würdiger Priester der Gerechtigkeit sey." 2127,2128,"Er entfernet sich in seiner Denkungsart von dem wüsten Pobel sogenannter Rechtogelehrten so weit, daß der Rec. sehnlichst wünscht, der Verf. möchte sich dieser Rotte auch im Styl und Beybehaltung undeutscher Wörter nicht so oft nähern;" 2128,2129,"z. B. Unpflicht, beeigenschaftet, bevormundet u. a. m. sind längst aus unserer Sprache verworfen." 2129,2130,"Ausflüsse eines hellen Geistes, und emes Herzens, welches so warm für die gute Sache schlägt, verdienen auch schon dargestellt zu werden." 2130,2131,"B. Arzeneygelehrsamkeit. J. Leigh, d. A. D. erfahrungsmäßige Untersuchung der Eigenschaften des Opiums, und seiner Wirkungen bey lebendigen Geschöpfen, mit Bemerkungen über die Zubereitung, und den Gebrauch desselben." 2131,2132,Aus dem Engl. Leipz. 2132,2133,bey Junius 1787. 2133,2134,S. 116. 2134,2135,8. 2135,2136,Das Original dieses Werkes gab der Verfasser vor zwey Jahren in Edinburgh heraus. 2136,2137,"Gleich anfänglich liefert er uns Auszüge von allem, was sowohl alte, als neuere Reisebeschreiber von dem Mohnsafte geschrieben haben, der von dem schlafbringenden Mohn des Linnäus (Papaver somniferum inn.) schien gezogen zu werden, als: Das aus dem schwarzen Mohn bereitete Opium wäre dem aus dem weißen gezogenen völlig gleich;" 2137,2138,"doch würde es meistens aus dem letztern bereitet, weil dieser die größte Menge Köpfe habe, und den häufigsten Saft gewähre." 2138,2139,"Man habe es der gegründeten Entdeckung Alston's, der durch seine unternommene so große Reisen rühmlichst bekannt ist, zu verdanken, daß wir nun wüßten, daß das wahre Opium lediglich derjenige Saft sey, den die Mohnkopfe durch die in sie gemachten Einschnitte ausfließen ließen." 2139,2140,"Das Opium wäre eine feste, weichliche, und zähe Substanz von einem besonders unangenehmen Geruche;" 2140,2141,"es schmäckte anfänglich eckel, und bitter;" 2141,2142,"aber bald darauf fühlte man auf der Zunge eine Schärfe, und erwärmende Eigenschaft;" 2142,2143,"in der ganzen Masse fiele es dunkel, röthlichbraun, in Pulver gerieben aber gelb aus." 2143,2144,Dann folgen 35 von dem Verf. 2144,2145,"angestellte chemische Versuche, um die Bestandtheile des Opiums genauer zu bestimmen." 2145,2146,"Aus mehreren auf vier verschiedene Arten unternommenen Auflösungen erhellte, daß eine Unze gemeinesOpium bey vier Scrupeln harzige, zwischen drey Drachmen sechs Grane bis vier Drachmen, vier und zwanzig Grane gummöse, und von einem Drachme bis zu einem Drachme fünfzehn Granen kraftlose, oder unthätige Theile enthalte;" 2146,2147,"andere Versuche zeigten, daß die thätigste Kraft des Opiums in seinem wesentlichen Oehle zu bestehen schiene;" 2147,2148,"durch andere bestätigte sich das Daseyn eines Salzes in demselben, welches an Farbe und Geschmacke mit dem Zucker überein komme, und mit demselben einerley Eigenschaften zu haben schiene;" 2148,2149,"noch andere Versuche bewiesen, daß jene sich sehr irren, welche glauben, daß die Gährung das Opium seiner Kräfte beraube." 2149,2150,"Der Verf., der über die verschiedene Wirkungskraft von nicht gleich reinem Opium mit ganzem Rechte klagt, empfiehlt, um sehr reines zu erhalten, auf eine Unze gemeinen Mohnsaft sechs Unzen mit eben so vielem Wasser vermischten Weingeist zu gießen, und es zusammen vier Tage in einer gelinden Hitze stehen zu lassen, während welcher man dieses öfters fleißig umrühren, dann filtrieren, und endlich bey einer sehr gelinden Wärme bis zur Dicke eines Extracts abrauchen lassen solle." 2150,2151,"Nur auf ein solches Opium würde der Arzt, wenn er einmahl mit dessen Wirkung bekannt wäre, eine sichere Rechnung auf seine Kräfte, und dessen anzuwendende Dosis machen können." 2151,2152,Hierauf handelt der Verf. 2152,2153,von den Zubereitungen aus dem Opium. 2153,2154,"Wenn man es in einer flüßigen Gestalt brauchen wolle, so sey die thebaische Tinctur nach dem EdinburgherApothekerbuche die beste Zubereitung unter allen;" 2154,2155,"von den Seifenpillen mit Opium fürchtete er, wenn Säure im Magen sey, üble Folgen;" 2155,2156,den Storarpillen mit Mohnsafte spricht er fast allen Nutzen ab; 2156,2157,die Species vom Scordium mit Opium sind ein Mischmasch von fünfzehenerley Dingen; 2157,2158,dem zusammengesetzten Bernsteinpulver wünscht er eine abermahlige Ausmusterung; 2158,2159,bey der Paulinischen Confection ist bloß der drey⸗und dreyßigste Theil der Masse Opium; 2159,2160,"das Philonium, der Mithridat, und der Theriak, die gewöhnlichen Steckenpferde der Alten, mit denen sie ihre eingebildete Gifte austrieben, sollten bey unserm helleren Lichte, billig aus den Apothekerbüchern ausgestrichen seyn." 2160,2161,"Bates schmerzstillenden Balsam empfiehlt er zur Linderung der Schmerzen in Verrenkung der Glieder, und andern äußeren Zufällen;" 2161,2162,"die Brustkügelchen mit Mohnsafte werden im kitzelnden Husten als höchst wirksam, und vortrefflich angerühmt;" 2162,2163,endlich empfiehlt der Verf. 2163,2164,"zur sicheren Anwendung des Opiums Pillen aus einem Grane Mohnsaft, und zwey Granen Süßholzsaft, weil diese dem Magen selten beschwerlich fielen;" 2164,2165,"der Mohnsaft wegen der leichten Aufldsung des Läkrizensafts in seiner baldigen Wirlung nicht verhindert würde, und hier die Dosis des Opiums leicht zu berechnen wäre." 2165,2166,"Nun folgen die Versuche, welche der Verf." 2166,2167,mit dem Opium bey lebendigen Geschöpfen angestellt hat. 2167,2168,"Es scheint, daß eine dem Mohnsafte mitgetheilte mäßige Wärme die Wirkungen desselben merklich vermehre;" 2168,2169,"daß et, an innere Theile lebender Körper gebracht, Entzündungen errege, die er auf der äußeren Haut niemahls hervor brachte;" 2169,2170,"daß es falsch sey, daß kaustische Mittel durch das Opium ihrer ätzenden Kraft beraubt würden;" 2170,2171,"daß die Magensäfte auf harzige Substanzen, wenn sie gänzlich von allen gummösen Theilen frey sind, nichts vermogen;" 2171,2172,"daß die allgemein angenommene Meinung, als wenn die ganz reinen gummösen Theile des Opiums keine so gefährliche Eigenschaften besäßen, als die harzigen Theile desselben, keinen Grund habe;" 2172,2173,"aber daß dennoch der harzige Theil des Mohnsafts weit heftiger, als der gummose in seinen Wirkungen sey." 2173,2174,"Der letzte Abschnitt handelt vom Gebrauche des Opiums in Fiebern, den Pocken, der Lungenschwindsucht, der Ruhr, der Kolil, dem Miserere, dem Todtenkrampfe, der Lustseuche, in Augenkrankheiten, u. s. w. HOekonomie." 2174,2175,"Begriffe vom sogenannten verhexten Viehe, vom Wiesenbau, und den Mitteln gegen alle giftige, Raub⸗ und schädliche Thiere, und Gewächse, gegen das Ungewitter rc." 2175,2176,vom Aitter N. N. Naturforscher und Veterinarius. 2176,2177,Erste Schrift. 2177,2178,Salzburg. 1787. 2178,2179,96 S. 8. 2179,2180,Auf Kosten des Verfassers. 2180,2181,"Die Absicht des Hrn. Ritters, Aberglauben zu verdrängen, und Aufklärung unter dem Volke auszubreiten, verdienet allen Beyfall;" 2181,2182,allein dieß Werk des Hn. 2182,2183,"Ritters, das Aberglauben verbreitet, und Aufklärung verhindert, verdienet die Verachtung eines Jeden, der gesunden Menschenverstand hat." 2183,2184,"Wir würden uns die Mühe nehmen, dieses durch hundert Stellen dem V. zu beweisen, wenn wir nicht fühlten, wie schwer es sey, Aberglauben aus dem Gehirne eines Mannes zu verbannen, der in seiner Einbildung eben diesen für Wahrheit hält." 2184,2185,"Allein das Publicum von unserm Urtheile zu überzeugen, das ist unsre Pflicht; und dazu sind einige Stellen genug, die wir aus dem Werke wörtlich ausziehen." 2185,2186,S. 92. . 2186,2187,14. 2187,2188,"Einige wichtige, und unschätzbare Mittel: 1) Dasjenige Korn, Weitzen, und dergleichen, welches man durch den innern Theil eines frischen Schlangenbalges, wie durch einen Trichter, hat laufen, und aussäen lassen, wird durch kein Ungeziefer beschädigt." 2188,2189,2) 2189,2190,Das beheckte Vieh soll man an dem beschädigten Orte mit einem Schlangenbalg belegen; 2190,2191,dadurch wird solches bald wieder zu rechte gebracht u. s. w. 2191,2192,"Diese Mittel sind wahre Geheimnisse, welche noch immer unbelannt waren." 2192,2193,Der Verf. hat sich noch mehrere und wichtigere zugeeignet. 2193,2194,"Wird man ihm Belohnung und Ehre, zwo starke Triebfedern zur nützlichen Thätigkeit, aus seinem Kenntnisse und Bemühung, nach dem ihm gebührenden Rechte hierzu, zieherr lassen;" 2194,2195,"so sieht er sich erleichtert, Geheimnisse die er allein benützen kounte, zum allgemeinen Besten nittheilen zu können." 2195,2196,"Er versichert, daß der ächte Gebrauch derselben den verlangten Nutzen bringen werde." 2196,2197,"S. 90., Das Blut votr einem Ochsenhorne tödtet die Schlangen." 2197,2198,S. 94 2198,2199,Gegen den tollen Hundsbiß den äußern und innern Gebrauch der Angelit. 2199,2200,S. 95. 2200,2201,"Will man sich gegen den Donnerschlag sichern, so hat man ar die vier Gegenden, wo die Hauptwinde, Ost Süd, West, und Nord herkommen, zu legen, zu bauen, oder in Geschirr dahin zu setzen 1) den Lorberbaum, 2) die Hauswurze rc." 2201,2202,"ꝛc.„Wir hoffen, daß der H. Ritter das Publicum mit der Fortsetzung dieser Schrift zu verschonen die Gefälligleit haben werde." 2202,2203,I. .r. 2203,2204,Schriften vermischten Jnhalts. 2204,2205,Wiens gegenwärtiger Zustand unter Josephs Regierung. 2205,2206,"Mit Vorrede, Register, Häuserverzeichniß und Anhängen." 2206,2207,542. S. 2207,2208,8. 2208,2209,"Wien, bey Wucherer." 2209,2210,1787. 2210,2211,"Herr de Lucca, von dem man schon verschiedene Bücher über die politische und statistische Verfassung der osterreichischen Erblande kennt, ist als Verfasser dieses Buches hinter der Vorrede unterschrieben." 2211,2212,"Nach der Vorrede, worin der Verf." 2212,2213,"bald einen Nachtrag verspricht, folgt das Register, und nach diesem ein tabellarisches Häuserverzeichniß der Stadt, ohne die Vorstädte, im Decemb." 2213,2214,1786 verfertiget. 2214,2215,"Dieses Verzeichniß giebt dic Numern der Häuser, die Gassen, worin sie liegen, die Besitzer derselben, und die Pfarre, welcher sie zugetheilt sind, an." 2215,2216,Es sind in allent 1365 Gebäude. 2216,2217,"— Das Buch selbst ist in Fore eines Lexicons, nach alphabethischer Ordnung eine seltsame, unbequeme Einrichtung, die es zum Lesen ungenießbar, und bloß zum Nachschlagen, anstatt eines topographischen Jnventariums tauglich macht." 2217,2218,Wir ziehen einige Artikel aus: 2218,2219,"Alademien sind drey, die der bildenden Künste;" 2219,2220,die medicinisch⸗ chirurgische; 2220,2221,die orientalische. 2221,2222,Die Vorstadt Alstergasse hat 9400 Seelen. 2222,2223,"Apotheken sind 29.Das Armeninstitut theilt das Almosen nach 4 Classen aus, zu 8, 6, 4, und 2 Kreuzern." 2223,2224,Bäcker sind 140. 2224,2225,Das Stadt⸗Banco nim̃t Capitalien zu 3 1s2 proc. 2225,2226,an. 2226,2227,Bürgerliche Barbierer sind über 100. 2227,2228,Das Belvedere enthält die K. Bildergalerie; 2228,2229,"sie ist am Mondtag, Mittwoche und Freytag offen." 2229,2230,"Oeffentliche Bibliothelen sind die Hofbibliothek, die akademische (itzt im Universitätshause), die in der medicinisch⸗chirurgischen Akademie." 2230,2231,"Bierbräuer sind 7. Bierschenlen über 500. Bildhauer, 13 atademische, 30 bürgerliche." 2231,2232,"Brandweinbrenner 30. Buchbinder über 80. Buchdrucker 20, welche zusam̃en 118 Pressen haben." 2232,2233,"Buchhändler 20, und 5 Antiquarien." 2233,2234,"Caffeehäuser sind 72, Consistorien 4." 2234,2235,Die Vorstadt Erdberg enthält 5000 Kopfe. 2235,2236,"Fabriken, d Argent haché 1; Bandmanufacturen 28, welche über 2000 Stühle haben;" 2236,2237,Flormanufactur 13 Kattun manufactur 1; 2237,2238,Baumwollenzeugmanufacturen 2; 2238,2239,Bleystiftenfabriken 2; 2239,2240,Bleyweißfabrik 1 Blondenmanufacturen 2; 2240,2241,Seidenblumenfabriken 2; 2241,2242,Brieftaschenfabril 1; Dantes⸗ (Rechenpfennige⸗) Fabrik 1; 2242,2243,Dosenfabriken 3; 2243,2244,Eisenkochgeschirrfabrik 1; 2244,2245,Fächerfabriken 5 Farbenholzschneidemühlen 2 Putzfedernfabrik i; 2245,2246,Taschenspiegelfabriken 2; Feuergewehrfabrik 1; 2246,2247,Fischbeinfabrik 1; Frankfurterschwärzfabrik 1; 2247,2248,Galanteriewaarenfabriken 5; 2248,2249,Türkische Garnfärberey 1 2249,2250,Gold⸗ und Silberspitzenfabriken 25 Hutfabrik 1; 2250,2251,Compositionswaarenfabriken 3 2251,2252,Knopffabritlen 8; 2252,2253,Lederfabriken von verschiedenen Waaren 17; 2253,2254,Leinenmanufacturen von verschiedenen Waaren 5; 2254,2255,Metallfabrit 1 Nähenadelfabrik 1; 2255,2256,Nanking wird von Fabrikanten und Webern auf 250 Stühlen verfertigt; 2256,2257,Oehlfabrik 1; Papierfabrik 1; 2257,2258,Papierdosenfabrik 6; 2258,2259,Parasolfabrit 1; 2259,2260,Piquetzeuge werden auf 800 Stühlen gearbeitet; 2260,2261,"Porcellainfabrik 1, sie beschäftigt über 300 Personen, im Jahr 1785 setzte sie für 100000 Fl." 2261,2262,Waaren ins Ausland ab; 2262,2263,Pottaschefabril 1; Sackmanufactur 1; 2263,2264,Schminkfabrik 1; 2264,2265,"Seidenzeugmanufacturen von allen Gattungen 54, mit mehr als 3000 Werkstühlen;" 2265,2266,Seifengeistraffineriefabrit 1; 2266,2267,Siegellackfabriken 4; 2267,2268,Stahlwaarenfabriken 5; 2268,2269,Strümpfe werden auf 290 Stühlen verfertigt; 2269,2270,Tapetenfabriken 2; 2270,2271,Teppichmanufactur 1; 2271,2272,Tuchmanufactur Vitriolsiebereyen 2; 2272,2273,Färber von verschiednen Gattungen 19 Fiackers (jetzt 648). 2273,2274,Geburtohaus neben dem Universalspital. 2274,2275,"Jedes Mädchen kann unbekannt eintreten, Mutter werden, und unbekannt wieder auotreten." 2275,2276,"Nach verschiedenen Vermogensumständen sind sie in drey Classen abgetheilt: in der ersten Classe bezahlt man des Tags einen Fl., in der zweyten Classe des Tags 30 Kreuzer, in der dritten Classe des Tags 10 Kr." 2276,2277,"Gymnasien sind 3, wovon jedes 5 Lehrer und einen Präfect hat: zwey sind in der Stadt, das zte in der Josephostadt." 2277,2278,Jahrmärkte sind 2: am 2ten Nov.. und am Tag nach Jubil.; 2278,2279,beyde dauern 4 Wochen. 2279,2280,Unter den Kirchen sind die sehenswürdigsten: 2280,2281,st. 2281,2282,"Stephan, die Carlskirche, die Peterslirche, die Kirche des Generalseminariums c. Kirchhofe sind 4, und alle außer den Linien." 2282,2283,Klöster sind noch 23 Mönchs und 3 Nonnenklöster. 2283,2284,"Die Consumtion betrug in den letzten 4 Jahren 1,433.344 Stücke zahmes Vieh, 2412,454 Metzen Getreide, 4,634. 135 Centner Mehl, 3,683, 206 Eimer Wein und Bier." 2284,2285,"Während 3 Jahren sind 1,490,489 Klafter Holz zu Wasser nach Wien gekommen." 2285,2286,Das allgemeine Krankenhaus hat auf 2000 Bettstätte Raum. 2286,2287,Die Kranken sind in 4 Classen getheilt: in der 1. Cl. 2287,2288,bezahlt man des Tags 1Fl.: 2288,2289,in der 2ten 30 Kr.: 2289,2290,"in der zten sind die in Stiftungen sich befindenden Personen, in der 4ten werden die Armen unentgeldlich aufgenommen." 2290,2291,Das Spital hat 111 Krankensähle. 2291,2292,Die Direction über das Haus hat Joseph Quarin. 2292,2293,"Am 30. August 1786 waren 746 Kranke darin, in dem damit verbundenen Geburtshause 104, und in dem Narrenthurme 240 Personen." 2293,2294,"Außer dem allgemeinen Krankenhause ist uoch das Krankenspital der barmherzigen Brüder, und jenes der Elisabethinerinnen, das Militärkrankenhaus, das Krankenhaus für Weltpriester zu Mariahilf, und das Polizeyspital für Arrestanten." 2294,2295,Die Vorstadt Leopoldstadt hat 17000 Seelen. 2295,2296,Der Magistrat besteht aus dem politischen Civil⸗und Criminal⸗Senat: sein Personale beträgt 158 Köpfe: deren Besoldungen 115200 Fl. 2296,2297,ausmachen. 2297,2298,"Das Militär oder die Garnison von Wien besteht gewöhnlich aus 2 Bataillons Granatiers, 6 Bat." 2298,2299,"Fuseliers, 1Artillerie⸗Regiment, 1 Cavallerie ⸗ Reg., dem Fuhrwesencorps von 480 Mann, dem Jnvalidencorps von 850 Mann, dem Bombardiercorpo, Zeugamt, Verpflegoamt ꝛc., welches mit Weibern und Kindern etwa 16000 Mann beträgt." 2299,2300,Das Münzcabinet ist täglich zu sehen — das Naturaliencabinet alle Mondtage Morgeno. 2300,2301,Die Postkosten sind auf jede einfache Station für 2 Pferde 1Fl. 2301,2302,"30 Kr., 17 Kr." 2302,2303,"Trinlgeld, 6 Kr." 2303,2304,Schmiergeld. 2304,2305,"Jeder inländische Brief kostet bey der Aufgabe 4, und bey dem Empfang auch 4 Kr." 2305,2306,"Pfarren sind für die Stadt 9, für die Vorstädte 20." 2306,2307,"Die kleine Post nimmt für einen Brief in der Stadt und den Vorstädten 2 Kr., außer den Linien etwas mehr." 2307,2308,Sänften sind geaen 8o. 2308,2309,Vom Fürstenstande sind 23 Familien in Wien. 2309,2310,Ueber die Sterblichkeit giebt der V. folgende Data: 2310,2311,"Von Erwachsenen sterben die Meisten im 40, 50, und 6osten Jahre." 2311,2312,Kinder sterben ausserordentlich viel unter Einem Jahre; 2312,2313,sie machen jährlich fast die Hälfte aller Gestorbenen aus. 2313,2314,"Lungensucht, Auszehrung, und Faulfieber todten die meisten Erwachsenen;" 2314,2315,Pocken und Convulsionen die Kinder. 2315,2316,Der Monath August ist der tödtlichste. 2316,2317,Der Stipendienfond wirft jährlich 300000 Fl. 2317,2318,Einkünfte 2318,2319,ab 2319,2320,. 2320,2321,Jm Taubstummen⸗Jnstitut werden 30 Kinder unentgeldlich unterhalten. 2321,2322,"Wer zines hineingeben will, bezahlt jährlich für UnterKurgefaßte H. Bonaventura Andreß, Lehrer der Beredsamtelt und classischen Litteratu an der Uuiversitat zu Wirzburg hat sich entschlossen, einige selner Lieblingsschriststeller, denen er, wie er in elner deßhalb herausgegeb." 2322,2323,"Antündigung spricht, viele angenehme Stunden zu verdanten hat, und welche Zelther, nicht ohne Nachtheil der Jugend unbelannt waten, durch eine brauchbare Auflage dem deutschen Publicum belannt zu machen." 2323,2324,Er machet den Anfang mit Va niers Gedichte von der Landwirthschast unter dem Titel: 2324,2325,Iacobi Vanieril praedium rustieum. 2325,2326,Dieser vortrefl. 2326,2327,"Dichter, dessen sich das Zeitalter Vitgils nicht hätte schämen dürien, dieser Liebling der ländlichen Muse, und der schönen Natur hat die glücklichsten Scenen des Landlebens in dem reinsten lateinlschen Herameter geschildert, und lann den Mann, und Jüngling theils durch seine niedliche Sprache, thells durch selne vortrefflichen Jdeeu auf das Angenehmste unterhalten." 2327,2328,"Viellelcht ist eben dieses Unternehmen eln Mittel gegen den immer mehr elnreißenden Ealel n der lateinischen Sptache, und gegen die entnervende Romanenlectüre c. c. Frantrelch hat diesem Dichter die Chre angethan, ihn durch eine niedliche Ausgabe bev Barbon neuerdings zu verherrlichen." 2328,2329,·. 2329,2330,H. Andreß will diesen schönen Gelst nicht allein bey uns Deutschen der Vergessenheit zu entreißen; sondern auch die Auflage sür die Lecture iunget Leute zwecmäßig und unterhaltend einzurichten suchen. 2330,2331,"Nebst der Lebensgeschlchte des Dichters wird et alten botanischen und technologlschen Wörtern, wie sie im latelnischen Texte vortommen, ihre wabre Bedeutung sowobl nach der Kunstsprache, als jener des gemeinen Lebens bepsehen;" 2331,2332,"Bemertungen aus den neueren otonomischen Schriften, auch bier und da Berichtigungen bevfugeu, und bann die Jugend auf die darin enthaltenen Wahtheiten, besonders auf das glücliche und einfache Landleben durch verschiedene Beodachtungen ausmerlsam zu machen suchen." 2332,2333,"An tvpograpblscher Schönheit wird er nichts ermangeln lasses, wovon da Versendungeamt dieser Litteraturzeltung haltung, Lehre ꝛc." 2333,2334,nur 100 Fl. 2334,2335,Jm Thlerspitale ist H. Wolstein Director und erster Lehrer; 2335,2336,der Lehrcurs dauert über 2 Jahre; 2336,2337,die Lehrsähle stehen auch Fremden offen. 2337,2338,Die Universität hat 38 ordentliche Professoren. 2338,2339,Die Vorlesungen sind (die Theologie und das Ius canonicum ausgenommen) alle deutsch. 2339,2340,"Die Voltsmenge giebt der V. für 1786 auf 268000 Seelen an, wovon jährlich der 26ste stirbt." 2340,2341,Die Vorstädte sind von 1766 bis 1786 um 1157 Häuser angewachsen. 2341,2342,"Nebst einigen Zusätzen und Verbesserungen sind am Ende noch die Preistabellen von der Porcellän⸗ und Spiegelfabrike angehängt, auch ist ein illuminirter Plan von der Stadt Wien beygefügt." 2342,2343,"Von guter, geschmackvoller Schreibart kann bey einem Buche von dieser Einrichtung die Rede nicht seyn." 2343,2344,"Auch sollte sich Hr. de Lucca unter seinen übrigen Auctor⸗Schwachheiten das ewige Lobposaunen, und Uebertreiben bey Männern und Sachen abgewohnen, die an sich ganz lobenswerth sind;" 2344,2345,aber in unsern Zeiten durch solchen panegyrischen Schwulst nichts an Wesenheit gewinnen. 2345,2346,W.r. 2346,2347,Nachrichten. 2347,2348,Probebogen aufwelsen tann. 2348,2349,Hlerauf wird nun Subscription angenommen: 2349,2350,Subscribenten erhalten das Alphabet 2350,2351,fut 48 Kt.: und das Ganze wird böchstens 112 Alphabet betragen. 2351,2352,"Wenn bis Ende Januars d. J. eine hinlängliche Anzahl Subscribenten beysammen ist, so wird mit dem Druce angefangen, und das Wert bis zur Ostermesse fertig." 2352,2353,Kein Eremplar wird odne vorher eingegangener Bezahlunz ausgellesert. 2353,2354,"Wer 9 Exempl! bestellt, erhält das 10. frev." 2354,2355,Die Nahmen der Subscribenten werden vorgedruct. 2355,2356,Dat Gedicht des Hleronymus Vida de Bombycibus soll auf den Vanler folgen. 2356,2357,"H. Andreß zu Wirzburg, die Fels eckerische Buchhandlung zu Nürnberg, nud das oberdeutsche Staatszeitungskomtoir zu Salzburg nebmen" 2357,2358,Unter zeichnung an. 2358,2359,Briese und Gelder müssen postsrey eingesandt werden. 2359,2360,Vor dem Ende des vorigen Jabres ist zu Mannbelm die Anlündlaung elner Predigerzeitung zur Besserung der Beredsamkeit in Deutschland erschlenen. 2360,2361,Wöchentlich witd 1Bogen von dleser Zeltung gellefert. 2361,2362,Det Jahrg. 2362,2363,tostet 6 Fl. 2363,2364,"Rhein., wovon nach jedem halben Jabre 3 Fl." 2364,2365,an das spedierende Postamt jedes Ortes bezahlt werden müssen. 2365,2366,Das Mannhelmer Postamt hat die Hauptspeditlon. 2366,2367,Die 5eraus geber haben sich nicht genannt; 2367,2368,"versichern aber in einer besonders gedructen Ankundigung, daß sie in den vornehmsten Stadten Dentschlands, und hier und dort ach auf dem Lande, zuverläßige Männer ausgestellt babeu, welche die Prediger unb Predigten ihres Bezirtes beobachten, un?" 2368,2369,"sowohl die Ungereimthelten, mit welchen schlechte Prediget dle Kanzel entwelben, als das Gute, das sie von würdigen Religionelehrern hören, ibnen einsenden werden." 2369,2370,"Ste liefern Neuigteiten, und Krititen zuglelch." 2370,2371,"Das Geschäfte diese Materialien nach einem Plane zusammenzuorduen, und mit einer gelassenen, unparteviscen lurzen Kritit zu begleiten, soll ein Mann von entschiedenen, theoretischen und practischen Predigerleuntnisseu ubernommen haben." 2371,2372,Heil und Segen dieser nützlichen Anstalt! 2372,2373,Geschichte. 2373,2374,"Leonard Meisters, öffentlichen Lehrers der Kunstschule in Zürich, kurzgef." 2374,2375,"Geschichte der römischen Hierarchie, und ihrer heiligen Kriege bis zur Vertilgung der Tempelherren." 2375,2376,"Zürich bey Orell, Geßner, Füßli und Comp." 2376,2377,1788. 2377,2378,492 S. 8. 2378,2379,"Diese Geschichte stellet uns die römischpäpstliche Obergewalt, von ihrem ersten Ursprunge an bis zu ihrer größten Ausbreitung in jedem Zeitraume und mit ihren verschiedenen Vergrößerungsplanen, gleichsam unter einem Gesichtspuncte dar." 2379,2380,"Da Herr Meister ein Protestant ist, so verstehet es sich von selbst, daß die Ausführung eines solchen Unternehmens mit den Wünschen und Gesinnungen eines Katholilen nicht überall übereinstimmen könne." 2380,2381,H. Meister konnte unmöglich seinen Grundsätzen gemäß etwas Gottliches in dem Primate des Papstes erkennen. 2381,2382,"Es ist sich also nicht zu verwundern, daß er denselben nur nach und nach, vermittelst einzelner Usurpationen, Erschleichungen und Gewaltthätigkeiten, je nachdem es die Umstände, und die politische Klugheit zu erfordern schienen, entstehen läßt." 2382,2383,"Freylich ist Herr Meister in dieser Rücksicht oft gar zu sehr geneigt, gewissen Handlungen der Päpste Absichten zuzumuthen, die sie etwa dabey wohl niemahls gehabt haben; oder wo sich wenigstens bessere denken ließen." 2383,2384,Auch kommen zuweilen sehr bittere Ausdrücke vor. 2384,2385,"— Allein H. M. ist in einigen Stellen dennoch auch billig genug, die Facta anzuführen, welche seinen Urtheilen die gehörige Stimmung geben konnen; und was zu heftig gesprochen ist, kommt auf Rechnung jener Eindrücke, welche gewisse Thatsachen auch katholischen Gemüthern einzufloßen pflegen." 2385,2386,"Folgendes ist die kurze Skizze der ersten Hauptepochen.„Den Grundstein zur römischkirchlichen Obergewalt hat die Versetzung des kaiserlichen Hofstaats von Rom nach Constantinopel geleget: denn in dem nunmehr verwaisten Rom war es dem zurückgebliebenen Bischofe nicht schwer, je länger je mehr auch selbst in weltlichen Dingen den Meister zu spielen S. 12." 2386,2387,Doch unter Constantin wäre die Sache noch nicht weit gediehen; 2387,2388,"— dieser Kaiser hätte den Reichszepter, und das Rauchfaß, d. i. die höchste Gewalt sowohl über dieKirche als über den Staat noch immer in gleicher Hand gehalten." 2388,2389,"Er war es, welcher wegen der Lehre des Arius das Concilium zu Nicäa versammelte, — — und die Consubstantialität festsetzte." 2389,2390,Der romische Bischof besaß damahls kein Vorrecht über seine Collegen S. 13. 2390,2391,Später hin gieng es besser; 2391,2392,"die Bischöfe zu Rom säumten sich nicht, unter allerley Vorwande über die anderen Bischofe den Rang sich anzumaßen;" 2392,2393,"sie waren auch durch die Oblationen der römischen Damen reich und mächtig geworden, daß der Präfect, Roms Prätertat, sagte,, Man solle ihn zum Bischofe von Rom machen, und er wolle ein Christ werden." 2393,2394,"Bey sich ereignender Gelegenheit hätten Siricius, Jnnocenz der Ite sich ein Ansehen und Obergewalt über die übrigen Bischöfe zu erwerben gesucht." 2394,2395,"Gregor Ite schmeichelte dem Kaiser Phokas und seiner Gemahlinn Leontia auf das Aergerlichste, damit er von beyden diesen Ungeheuern den Titel eines allgemeinen Bischofes erschleichen mochte S. 53." 2395,2396,"Das 6te Jahrhundert war zur Erweiterung des päpstlichen Ansehens sehr günstia: die griechischen Kaiser hatten die Päpste vonndthen, um das Volk zu Rom, wovon sie entfernet waren, in Ordnung zu halten, und gleiche Bewandniß hatte es auch mit den Kriegern in Norden." 2396,2397,Damahls schickte Papst Cölius Hormiodas bald in alle Provinzen seine Missionarien und Legaten: 2397,2398,nur zu Constantinpel wurden dieselbigen schimpflich zurückgewiesen: 2398,2399,"der Stolz und die Herrschsucht der griechischen Patriarchen war immer noch die stärkste Brustwehre gegen den Stolz, und die Herrschsucht ihrer Nebenbuhler, der römischen Päpste S. 55." 2399,2400,"Als Constans der Jte seinen Hof nach Rom verlegen wollte, hätte das päpstliche Ansehen einen großen Stoß leiden konnen: — doch durch die Vorstellungen des römischen Volkes ward nichts darans, und die Päpste, welche sich diesem Kaiser, der ein Tyrann, Ketzer und Verfolger war, mit dem Banne zu drohen nicht unterstanden, wußten sich mehr Ansehen wider die brittischen Könige Oswy und Ecbert von Northumberland und Kent zu geben" 2400,2401,ic. 2401,2402,"Jn diesem Tone gehet es fort, doch dergestalt, daß die Geschichten der Kaiser, Betrachtungen über die Zeitumstände, Darstellungen des Zeitgenius u. d. gl. als Zwischenscenen mit den Daten wider die Päpste beständig abwechseln." 2402,2403,"Uebrigens haben diese Episoden das Gute an sich, daß man aus ihnen meistens weit besser abnehmen kann, was die Päpste in jedem Zeitraume zu thun, oder zu lassen hatten, als aus den vielleicht oft nur einseitig angeführten Handlungen dieser Hierarchen." 2403,2404,Hiervon will ich nur Ein Beyspiel anführen. 2404,2405,"Man lese die Schilderung, so kurz dieselbe auch ist, des Zeitgenius des XlIl." 2405,2406,Jahrhunderts; 2406,2407,und dann S. 204 die Beschreibung der Gräuel der durch Jnnocenz den Ilten eingeführten Jnquisition. 2407,2408,"Jn Wahrheit, so sehr man wegen der letzteren dem Andenken dieses Papstes zu fluchen versuchet wird;" 2408,2409,"so dürfte sich doch bey einem unvoreiligen Leser vieles zur Entschuldigung eben dieses Papstes darstellen, wenn er überleget, welche schändliche Jrrthümer die verfolgten Albigenser, Patarener u. s. w. verbreiteten, obgleich alles dieß die verübten Grausamkeiten der Kreuzfahrer, und Jnquisitoren niemahls genug entschuldigen wird." 2409,2410,Katholische Leser dürften hier und da bey sehr auffallenden Machtsprüchen strengere Beweise fordern: z. B. H. M. sagt: 2410,2411,"Zu den Zeiten Constantins des Großen hätten die Päpste gar kein Vorrecht über ihre Collegen gehabt.,, Wenn diese Behauptung wahr ist, wird der katholische Leser fragen, wie lassen sich die großen Streitigkeiten der Päpste Victor, und Stephan mit den ansehnlichsten Bischöfen Policrates von Ephesus und Cyprian von Carthago, und das von den Widersachern selbst bey diesen Streitigkeiten anerkannte Ansehen der Päpste; wie so viele entscheidende Aussprüche des Jrenäus, Tertullianus, Origenesu." 2411,2412,"a. m., eben dieses Ansehen betreffend, erklären?" 2412,2413,"Und dann unter Constantin selbst, was für eine Rolle spielte nicht Miltiades mit seinen Nachfolgern, bey der Entscheidung der Donatistensache;" 2413,2414,"und wie wenig erscheint bey dieser Gelegenheit Constantin als ein Mann, der das Reichszepter und das Rauchfaß in der nämlichen Hand hält?" 2414,2415,"Dieß läßt sich auch bey der arianischen Streitigkeit sagen, wo Constantin zwischen den streitenden Bischöfen freylich Friede zu machen, wie er immer konnte, beschäftiget war;" 2415,2416,"aber die Bestimmung der Glaubenosätze, und Anordnung der Kirchendisciplin geradezu den Bischöfen überließ?" 2416,2417,Doch ich schreibe feine Widerlegung: 2417,2418,"nur anzeigen wollte ich, wo Berichtigungen nöthig sind, wozu auch noch jenes gehort, was S. 20 — 25 über die allgemeiuen Kirchenversammlungen abgesprochen wird;" 2418,2419,"und S. 91 das unverkennbare Bestreben, die Fabel von der Päpstinn Johanna wenigstens balb wahrscheinlich zu machen u. s. w. Ungezweifelt gebühret übrigens Hrn. Meister das Lob, daß er uns kein dürres Skelett nach Art so vieler Compendienschreiber lieferte; sondern seine Schrift bey aller Kürze mit treffenden Anmerlungen und Beurtheilungen unterhaltend zu machen wußte." 2419,2420,"Jch hebe folgendes Beyspiel von S. 215 aus, wo von der Regierungoart der Päpste gesprochen wird:" 2420,2421,So unveränderlich das kirchliche System 3u 2421,2422,Rom ist; 2422,2423,so veränderlich ist daselbst das System der Oelonomie. 2423,2424,"Wie mancher Papst, der den kurzen Augenblick, auf den sich seine Gewalt einschränkt, nur zur Erhohung seines Hauses, nur zur Beforderung seiner personlichen Absich ten anwendet!" 2424,2425,"Kein Wunder, wenn sogleich der Nachfolger das Werk des Vorfahrers zerstoret!" 2425,2426,"Ein Papst hat keine Nachkommenschaft, die seine Staten, oder Gewalt erbt." 2426,2427,"Er hat also nicht gle chen Beweggrund, wie ein weltlicher Fürst, serm Gebieth zu Gunsten von Kindern, und Erben im bessere Umstände zu setzen." 2427,2428,Nur durch den Vortheil des Augenblickes wird er geleitet. 2428,2429,"Er sammelt wohl Schätze; oder zur Verewigung seineNahmens gräbt er alte Denkmahle hervor, und führt neue Denkmahle auf;" 2429,2430,"begünstiget die Künste, und errichtet (um das Geschrey des Pobels zu stillen) zuweilen diese oder jene wohlthätige Anstalt." 2430,2431,"Nur ist der Gesichtopunct meisten Theils zu einseitig, selten auf das allgemeine Beste, und auf die Nachwelt gerichtet." 2431,2432,"Ein schlechter Papst behandelt das Patrimonium des heiligen Petero, wie jener Wilde seenen Baum, den er umhaute (umhieb), um von den Früchten zu kosten;" 2432,2433,"oder er gleicht einem Colibatär, der nur für seine eigne Person besorgt, all sein Gut i Leibrenten verwandelt." 2433,2434,"Bey so vielen Versuchungen zur Vernachläßigung des Staates verdient in der That ein geistlicher Fürst gedoppelte Hochachtung, wenn er für sein Land und Volk so sorgt, wie ein weltlicher, der es als Eigenthum besitzt, und auf Kinder und Enkel fortpflanzt., S a Streitschriften." 2434,2435,Und das heißt nun aufklären. 2435,2436,Ein Versuch von einem unbekannten Verfasser. 2436,2437,Gedruckt zu Jbi — ubi. 2437,2438,1787. 2438,2439,70 S. 8. 2439,2440,Dieses Ding soll vermuthlich eine Satyre seyn? 2440,2441,"Jch sage, vermuthlich, weil man sonst in satyrischen Schriften einen feinen Ton, beissenden Witz, launigte Gedanken, artige Wendungen, und Eiufälle rc., und wenigstens einen lebhaften Styl anzutressen gewohnt ist;" 2441,2442,wovon auch hier nicht einmahl die geringste Spur entdeckt werden kann. 2442,2443,"Unterdessen kann man diese Schrift als eine sehr plumpe Satyre, die der unbekannte H. Verfas." 2443,2444,p.t. 2444,2445,"auf sich, und seinen Verstand schrieb, doch immer gelten lassen." 2445,2446,Dem Titel nach hatte Rec. 2446,2447,"etwas ganz anderes erwartet, als er darin fand;" 2447,2448,"er vermuthete wenigstens eine satyrische Darstellung eines dummen Streiches, wie jener eines Paoians war, der um Aufklärung und Licht in seiner Gegend zu verbreiten, ein Haus in Brand steckte, obschou der kahle Studentenspaß: Gedr." 2448,2449,"zu Jbi — ubi, eben keine vortheilhafte Ahndung zum Voraus in ihm erweckt hatte;" 2449,2450,"wie sehr aber sah er sich erst betrogen, als er die Schrift selbst las, und wahrnehmen mußte, daß der ungenannte V. einen so wichtigen Gegenstand, als die Aufklärung ist, nur mit pobelhaftem, niedrigem Spotte behandelt, und daß er dadurch nichts anders bezielen kann, als die Bemühungen jener Männer zu vereiteln, deren Geschäft und Beruf es ist, in ihrem Wirkungskreise die schädlichen Vorurtheile zu betämpfen, und der Wahrheit wieder zur Einsetzung in ihre längst verkannten Rechte zu verhelfen." 2450,2451,"Jn der Einleitung sagt der Verf., daß er in einer besondern, recht weitläuftigen Abhandlung mit aller Genauigkeit, die ein wichtiger Gegenstand von ihm fordert, untersuchen wolle, was dann eigentlich das Wort Aufklären sage, und daß der gegenwärtige Versuch nur erst der Plan zu seiner besondern, recht weitläuftigen Abhandlung sey." 2451,2452,"Rec. glaubt, und wünschet zwar, daß der Herr Verf. dieses nur im Scherze gesagt habe;" 2452,2453,"sollte es mit dieser Drohung des ungenannten Herrn, dessen Geist aus dieser Skizze schon deutlich genug hervor leuchtet, aber wirklich Ernst seyn;" 2453,2454,so hält es Rec. 2454,2455,"für seine heiligste Pflicht, das Publicum im Voraus vor dieser Abhandlung zu warnen, die, wenn anders die Ausführung des Planes selbst würdig ausfallen sollte, nicht allein auffallenden Unsinn, sondern zugleich schändliche Emporungen, und Lästerungen wider die gute Sache, und ihre edeln Vertheidiger enthalten müßte." 2455,2456,"Der Verf. behandelt seinen Gegenstand in 12 Capiteln, und zwar in folgender Ordnung: 1)" 2456,2457,"Von dem Vorzug, Alter, Herkommen, und Fortgang der Aufklärung. 2)" 2457,2458,Warum hat man sich dieser zu allen Zeiten so sehr widersetzet? 2458,2459,3) 2459,2460,Worin besteht die Aufklärung? 2460,2461,4) 2461,2462,Was sind für Mittel dieselbe zu befördern? 2462,2463,5) 2463,2464,"Von der Auf klärung in unserer Gegend, und den besondern Hindernissen, die ihr in den Weg gelegt werden. 6)" 2464,2465,"Wie hat man den Kühnen, den Spottischen, den Hartnäckigen zu begegnen, die sich offentlich an der Aufklärung versundi gen?" 2465,2466,"7) Auflosung der nichtigen Einwürfe, welche wider die Aufklärung von Seite der Religion gemacht werden." 2466,2467,8) Muß man alle ohne Ausnahme aufklären?9) 2467,2468,"Wie lange wirds noch gehen, bis Alles aufgeklärt ist?" 2468,2469,10) 2469,2470,"Was wird geschehen, wenn die Aufklärung allgemein ist?" 2470,2471,11) 2471,2472,"Ein noch warmes Project, die Aufklärung wie früher, je lieber zu Stand zu bringen." 2472,2473,"12) Beschluß, oder von den großen Männern, die sich in unsern Tagen vorzüglich um die Aufklärung verdient gemacht." 2473,2474,"Und die Behandlung dieser Gegenstände ist platte, sinnlose Jronie, die aber, leider, bey Leuten von einem gewissen Schlage noch Eingang finden, und die bezielte Wirkung hervorbringen wird!!!" 2474,2475,"Dieser Schrift ist noch ein Anhang beygefügt, unter dem Titel:" 2475,2476,"Von einer neuen Schrift, die sich am Aufklären vor allen andern versündiget hat." 2476,2477,90 Seiten. 2477,2478,"Dieser in dem nämlichen Geiste geschriebene Anhang, soll eine Vertheidigung eines elenden Pasquilles, das schon im J. 1786 unter dem Titel: Die neu geprägte Excellenz, erschienen ist, enthalten;" 2478,2479,und lästert zugleich zwey würdige katholische Gelehrte auf die niederträchtigste Art. 2479,2480,"Da wir uns aber mit Personlichkeiten gar nicht befassen wollen; so überlassen wir die Rettung ihrer gekränkten Ehre diesen edlen Männern selbst, wenn sie es nicht gar unter ihrer Würde finden, gegen einen so elenden Scribler nur die geringste Bewegung zu machen." 2480,2481,N. A. Gelegenheitsschriften. 2481,2482,Die Bombe Peters des Großen in der Stadt bibliothek von Riga. 2482,2483,MDCCLXXII. 2483,2484,gr. 2484,2485,4 24 S. 2485,2486,"Diese kleine, aber der Feyerlichkeit, für welche sie bestimmt war, ganz anpassende schöne Schrift erschien bey Gelegenheit der Wiedereröffnung der Stadtbibliothek zu Niga." 2486,2487,"Auf dem Titelblatte und am Schluße befinden sich zwey fein gestochne Medaillons, welche die Veranlassung dieser Schrift auf der Umschrift zeigen: auf der ersteren lieset man: Bibliotheca Ciuitatis Rigensis aperitur MDCCLXXVII; und auf der letzteren: Auspiciis Minervae." 2487,2488,"Auf der Rückseite dieses Titelblatts lieset man als Zueignung: Denkschrift, statt einer Beschreibung der wiederzueröffnenden Stadtbibliothek von einem vornehmen Mitgliede des alten Magistrats, der Rigischen Bürgergemeine zugeeignet." 2488,2489,"Czaar Peter, der große hatte, wie hier S. 5. gesagt wird, drey Bomben in die von ihm belagerte Stadt Riga selbst hineingeworfen, wie dessen eigenes Tagebuch bezeugte." 2489,2490,Nun ist Eine von diesen drey Bomben neben einem allegorischen Gemählde des Eroberers in dem neuen Büchersahle zum ewigen Andenken aufgestellet worden: 2490,2491,"daher nahm der H. V. Anlaß, dieses mit sehr viel Feinheit verfaßte, nur hin und wieder etwas zu epigrammatische Schriftchen die Bombe zu betiteln." 2491,2492,"Das Compliment, welches er S. 15 dieser Bombe machet, ist ganz gewiß noch keiner Bombe in der Welt gemacht worden:" 2492,2493,"Sie zerstörte nicht, spricht er;" 2493,2494,"auf ihr sentten ewiger Friede, und bürgerliche Freyheit das ausgeschüttete Füllhorn in den empfänglichen Schooß Lieflands;" 2494,2495,"sie war erst Symbol der Besitznehmung eines wohlthätigen Kriegogottes, und ist jetzt das Palladium in dem der Minerva Rußlands geweihten Sahle." 2495,2496,", Nun stellt der V. Betrachtungen über den Zustand von Liefland und Niga vor und nach ihrer Vereinigung mit Rußland durch Czaar Peter an, welche in 12 Achschnitte getheilt sind." 2496,2497,"Die Charalterschilderung Peters ist vortrefflich, und die erste dieser Betrachtungen: die zweyte und dritte ist — plastischer Gang des Reichs — worin auf die stufenweise Vergrößerung des Russischen Reichs allegorisch angespielt wird: die vierte — Staatogeschichte einer Colonie." 2497,2498,"Hier wird von jenen ersten Deutschen Erwähnung gethan, welche in Liefland eingewandert sind: die fünfte — die Bürgerkrone, von Peter um Liefland verdient: die sechste — die Stadt, wie sie war: die siebente die Stadt, wie sie wurde: die achte, neunte und zehnte — Bild, psychologische Stizze, und Anekdoten von Peter: die eilfte Maß der Größe Peters:,Jhn nannte die offentliche Stimme groß, und der Mann war es, der bey allem, was er unternahm, große Zwecke hatte, und sie erreichte, der dem Geringsten, was er begann, Wichtigkeit aufdrückte." 2498,2499,"Wenn er in Saardam ein Boot zimmerte, so legte diese Handarbeit den Grund zu der Flotte, die jetzt die Volker in ihre Naturrechte durch deren armirte Sachwalterinn wieder einsetzte." 2499,2500,"— Wenn er die Trommel rührte; so erregte diese muthige Folgsamleit, die durch das erhãbene Wort bey Kagul (das Stoi! — des Feldmarschalls) die bandenlose feindliche Menge vor sich herstäubte." 2500,2501,"Der Mann war groß, der im Herzen das Ganze umfaßte;" 2501,2502,"zu dessen Erhaltung ihm nichts — das Leben nicht — zu theuer war der den Gefahren nicht trotzte, der sie vernichtete (ein etwas schiefer Gedanle!)" 2502,2503,der mit Verachtung der Umwege zum großen Ziele gieng; 2503,2504,"dessen ausführende Macht nur die Schrecken erkannte, die ihr die ausübende Gerechtigkeit setzte;" 2504,2505,"und diese nicht als Schranlen, sondern als das Maß der Größe." 2505,2506,"Endlich die zwölfte — eine Beschreibung des in der Decke des Blibliotheksahles angebrachten Bildnisses der jetzigen Kaiserinn Catharina, welche mit folgenden Worten beschlossen wird: Der Neid knirsche weit von den Gränzen des Reichs bey dem Jubelfeste Catharinensl, · .Wirklich eine Gelegenheitsschrift welche einen der vornehmsten Plätze unter den Gelegenheitoschriften unsers Jahrhunderts verdient!" 2506,2507,A. L. 2507,2508,"Reise der Zöglinge des Lübeckischen Erziehungoinstituts nach Hamburg bey Gelegenheit der blanchardischen Luftreise, von Ludwig Voigt, Lehrern (Lehrer) an dieser Anstalt." 2508,2509,Gotha 1788. 2509,2510,221 S. 8. 2510,2511,"Da der V. eben kein Muster des Verhalten s bey einer Reise mit Kindern, oder einer Reisebeschreibung für dieselben liefern, sondern nur eines zu den vielen guten und mittelmäßigen jugendlichen Lesebüchern hinzuthun, und hauptsächlich den Eltern, die ihre Kinder dem lübeckischen Erziehungoinstitute anvertrauten, die Art des Verfahrens daselbst zeigen wollte, welche wirklich, wenn doch diese Schrift eine Copie davon ist, unter die besseren gezählt zu werden verdient;" 2511,2512,"so mag diese Arbeit des Herrn Voigt immer eine Stelle unter den Erziehungoschriften unsers Jahrzehends behaupten, so wie Campe's Reisebeschreibung, die ja auch nicht ohne Fehler ist." 2512,2513,"Sollte der V. wieder auf den Gedanken gerathen, sich in ähnlichen Arbeiten zu üben;" 2513,2514,"so wünschen wir, daß er den Geist der Kinder nicht so sehr auf Kleinigkeiten aufmerksam mache." 2514,2515,"Ob die Nahmen der Waisentinder so geschrieben, und in die Tafel eingeschoben sind, daß man immer einen wegnehmen, und den anderen vorrücken, und also diese Zettel mehrmahl brauchen kann;" 2515,2516,"daran soll, unserer Meinung nach einem nit seinen Zoglingen reisenden Erzieher wenig, und einem Schriftsteller gar nichts liegen." 2516,2517,"— Daß todter Leichnam so fehlerhaft gesagt sey, wie holzernes Holz, wird der V. auch selbst wissen." 2517,2518,E Erziehungsschriften. 2518,2519,"J. J. Kämmerers churpfälzischen Weltpriesters, der Weltweisheit Doctors, und der Gottesgel." 2519,2520,Licent. 2520,2521,Moral für Jünglinge. 2521,2522,"Frankenthal, gedruckt mit Gegelsch." 2522,2523,Schriften. 2523,2524,1787. 2524,2525,274 Seiten. 2525,2526,"8 H. Käm. hat sich bereits durch einige kleine Schriften bekannt gemacht, als: durch sein ganz kleines Gebethbüchlein, durch drey Predigten, wovon eine: über den falschen und wahren Begriff der Tugend, von Goldhagen, (diesem rüstigen Corsaren auf dem Meere der schäumenden Polemik!) erbärmlich mitgenommen wurde." 2526,2527,Mit diesem Werke scheint der H. Verfas. 2527,2528,etwas weiter auf seiner schriftstellerischen Laufbahn kommen zu wollen; 2528,2529,"und wirklich sind die Fortschritte, die derselbe gethan hat, der Aufmerksamkeit, und der fernern Ermunterung sehr würdig." 2529,2530,Viel Neues findet man freylich in dieser Moral für Jünglinge nicht; 2530,2531,und was läßt sich auch bey der ungeheuern Menge von ähnlichen Erziehungoschriften viel Neues erwarten? 2531,2532,"— Jndessen ists schon etwas Sonderbares, da der Verf. zur katholischen Geistlichkeit gehört, daß er uns eine Moral für das Herz des Jünglings, und keine alberne, geschmacklose Casuistik für die Schule der Zänkerey geliefert hat." 2532,2533,"Schon Verdienst genug, wenn bey uns Katholiken Wahrheiten in Umlauf gebracht werden, die in vorigen Zeiten, als noch der Spießtatechismus weiland Pat." 2533,2534,"Vogels, und die arabische Ethik des P. Schwan galten, nur das geheime Eigenthum von wenigen Aufgeklärten waren." 2534,2535,"— Das ganze Buch zerfällt in 3 Hauptabschnitte, wovon der erste die physische Bildung des Körpers;" 2535,2536,der zweyte die Bildung des Verstandes; 2536,2537,und der dritte die Bildung des Herzens behandelt. 2537,2538,"Jeder Abschnitt ist wieder in verschiedene S. getheilt, worin der H. Vf." 2538,2539,"sich über alle Grundsätze ausbreitet, die auf die Veredlung des jugendlichen Charakters irgend einen gedeihlichen Einfluß haben können." 2539,2540,"H. K. spricht überall mehr die Sprache des Herzens, als jene der kalten Unterweisung, — und wer sollte dieß nicht recht sehr lobenswerth finden?" 2540,2541,"Mit dem Feuer der begeisterten Redekunst umflammt er den ganzen Jüngling, dessen weiche Seele noch so leicht schmilzt, und so offen ist für die sanften Gefühle der Wahrheit und Tugend." 2541,2542,"Recens. kann sich nicht enthalten, einige Stellen auszuheben, die den Leser in Stand setzen werden, über den Grad der Aufklärung dieses jungen Geistlichen, über seine Freymüthigkeit, moralischen Geschmack, und die Art sich auszudrücken, ein richtiges Urtheil zu fällen." 2542,2543,"S. 48 sagt der V. , Wie viele Unschulden wurden schon geschlachtet, wie manche Tugend wellte auf Bällen und Vauxhallen?" 2543,2544,"Mancher Jüngling verließ diese Schaubühnen von Heeren schwarzer Laster begleitet, da er mit einem Herzen, so (welches) der Tugend und Rechtschaffenheit geheiliget war, dahin kam.;" 2544,2545,"öffentliche Anfeindungen, ewiger Haß und der rüstige Verfolgungsgeist entwickeln sich meistens an den Oertern der Lustbarkeit — (möchte höchstens bey kleinstädtischen Lustbarkeiten eintreffen!)" 2545,2546,"Verstümmlungen, Wunden, Anlagen zu unheilbaren Krankheiten sind Folgen von den großen Festen, wo meisten Theils die Altäre des Bacchus und der Venus rauchen;" 2546,2547,"— (sollte dieß in der That der Kennzug unserer großen, für so gesittet auogegebenen, Belustigungogesellschaften seyn? —)" 2547,2548,"Die Fallstricke, so (der Verf. schreibt immer so statt die oder welche, und dieß schadet der Ründigkeit des Periods und dem Wohlklange ungemein viel) der Tugend des Jünglings hier gelegt werden, sind aus diesem einzigen Gesichtopuncte schon groß (gefährlich);" 2548,2549,weil hier der Geist weniger Herrschaft über das Thierische ausübt. 2549,2550,Das Geblüt wird durch die Erschütterungen des Körpers in heißere Wallungen gesetzt; 2550,2551,"Speisen, und Getränke werden häufiger genossen;" 2551,2552,"die Blicke schießen freyer, mit großerer Reitzbarkeit umher;" 2552,2553,"die Gegenstände sind lockender, und die Nerven reitzbarer, wie leicht erheben sich bey solchen Lagen Stürme der Leidenschaften, die den schwachen Jüngling mit fortreissen?,, Seite 59 steht folgende schone Lection für die Monche, den nächtlichen Chor betreffend." 2553,2554,"Der unordentliche Schlaf (soll wohl so viel heißen, als der zur Unzeit unterbrochene Schlaf) verursacht dumpfe Kopfschmerzen, Unlust zur Arbeit, Schwere in den Gliedern, verstimmte Launen, und bewirkt nichts weniger, als die Lust zum Bethen;" 2554,2555,"wie sehr verfehlt also der seinen Zweck, der bey tiefster Nacht vom Schlafe berauschet dem Höchsten der Wesen Opfer des Lobes, und des Gebethes darbringen will?" 2555,2556,",, (Und, fragt Rec." 2556,2557,"weiter, was hat der Mönch für ein Recht, mir, der sich den ganzen Tag müde gearbeitet, und nicht, wie die hochwürdigen Väter, müde geschlafen hat, meine nächtliche Ruhe, und meinen süßen Schlaf, der mir neue Stärke für den morgigen Tag zuführt, durch sein unsinniges Nachtgeschrey, durch das Gestürm der Glocken, und das Gerassel der Orgeln, zu stören?" 2557,2558,Jst das nicht Sünde wider die Polizey? 2558,2559,"Nicht Storung der öffentlichen Ruhe, und Ordnung?" 2559,2560,Nicht Kränkung eines Dritten in seinem erworbenen Rechte? 2560,2561,"Soll die Obrigkeit nicht den zur Nachtzeit lärmenden Monch so gut, wie den lärmenden Renomisten, und Handwerksburschen zur Strafe ziehen?" 2561,2562,"Es hat alles seine Zeit, sagt die Schrift, das Essen, Trinken, Schlafen, und Bethen, — warum will der Religios eine Ausnahme von dieser Naturund Offenbarungsregel machen?" 2562,2563,Warum dem Plane der Schöpfung zuwider handeln? 2563,2564,Warum die Ordnung des Ganzen 2564,2565,stören??— Aber es steht so in der Regel — in den Statuten des Ordens! 2565,2566,"Schande genug, daß sich auch noch manche Prälatenmütze vor diesen Geburten der Schwärmerey, und der finstern Zeiten, wie vor dem h. Evangelium, ehrfurchtsvoll neiget!" 2566,2567,Wer gab doch dem heil. 2567,2568,"Franz, oder wer immer die Regeln und Statuten zur Welt gebracht hat, wer gab ihm, oder ihnen das Recht, viele tausend Menschenkinder, männlichen, und weiblichen Geschlechtes, halb nackt, mit bloßen Füßen, auch bey der strengsten Winterszeit, mehrere Stunden lang, der schneidenden Kälte auszusetzen?" 2568,2569,— Darf der heil. 2569,2570,"Franz, und seine ärmlichen Commentatoren verderben, was die Natur, und die Schrift zu erhalten gebiethet?)" 2570,2571,— S. 29 eifert H. Käm. 2571,2572,"mit deutschem Bidersinne für die Cultur unsrer Muttersprache, deren spätes Aufkommen er dem Wachsthume der Klöster, und der lateinischen Liturgie bey gottesdienstlichen Verrichtungen zuschreibt." 2572,2573,"— Mit viel Würde, Reitz, und Sachkenntniß zeigt der Hr. Verf." 2573,2574,von S. 30 — 44 was jede Wissenschaft zur Bildung des jugendlichen Herzens beytragen könne. 2574,2575,Gewiß müssen diese SS. 2575,2576,"für den studierenden Jüngling sehr lehrreich, und anziehend seyn." 2576,2577,"Die Grundsätze, die Hr. Käm. S. 139 — 153 über die Reilgionsgeschichte, über das Bibellesen, über Dogmatik und Moral rc. vorträgt, machen seinem Kopfe, und Herzen Ehre." 2577,2578,Aber wie wird die Orthodoxie Feuer speyen! 2578,2579,— . 2579,2580,"63. erhält die Selbstliebe (die dem Badischen Lehrer der Weltweisheit Hrn. Wiehrl so heftige Verfolgungen zuzog,) ihre verdiente Anpreisung:„Würde man (sagt der V.) doch die Begriffe von Selbstliebe richtig auseinander legen, ihre Nothwendigkeit, und ihre Einflüsse auf das Ganze, und einzelne Theile begreifen, wer könnte sie verdammen?, (Recensent antwortet:" 2580,2581,"Der bezahlte, eifersüchtige Theolog von B —l, H — — —g, und St — — g. der desto rüstiger, wüthender verdammt, je weniger er begreift, und auseinander legt." 2581,2582,"— Es kostet freylich weniger Mühe, theologische, und canonische Folianten, und Quartanten zusammen zu schmieren, als in die Tiefen der Metaphysik, der practischen Philosophie, und des Naturrechts einzudringen!), Sie ist keineswegs (fährt Hr.K. fort) der reinsten Gottesliebe nachtheilig, (dieß haben die Gutachten der hohen Schulen zu Freyburg, Prag, Fuld, Salzburg" 2582,2583,ic. 2583,2584,"unumstoßlich dargethan),, mit Nichten verhindert sie heroische Tugenden, (man sehe den berüchtigten ungelehrten Landpriester, oder die Abfertigung des Zimmermannischen Unsinns wider Wiehrln),, sie giebt vielmehr dem Menschen Muth, Kraft, und Schwung, alles was edel, erhaben, und groß ist, auszuführen." 2584,2585,"— Es ist Selbstliebe, Sterblicher!" 2585,2586,"die deine Schätze für den Dürftigen offnet, Selbstliebe, die dich in Wellen und Fluthen reißt, den Unglücklichen zu retten — es ist Selbstliebe, die das unzertrennliche Band zwischen Menschen, und Menschen knüpft;" 2586,2587,"— und jemehr die Selbstliebe in dem Menschen entwickelt ist, desto feuriger ist seine Liebe zu Gott, dem Fürsten, und dem Vaterlande." 2587,2588,— Was wären wir doch ohne Selbstliebe? 2588,2589,"— Wir wären Klumpen ohne Seele, todte Maschinen, in denen das Triebwerk zerrüttet ist., Wie wahr — wie schon! — 8. 68. —„ Die Zeiten der Finsterniß sind vorüber, (wie lange?)" 2589,2590,"wo man es für Tugend hielt, die zeitlichen Güter als Klippen, woran das Wohl der Seele scheitert, zu betrachten." 2590,2591,"— Wer kann es läugnen, daß die Natur selbst den Menschen anhält, sich und seinen Zustand zu vervollkommnen?" 2591,2592,"Diese Pflicht, als eine Pflicht der Natur, ist allgemein, und leidet keine Ausnahme;" 2592,2593,"weder der Bürger, noch der Staatsmann, weder der Fürst, noch Unterthan sind davon ausgenommen, doch jeder in seiner Lage, in welche ihn das Schicksal versetzt hat, jeder nach dem Maße seiner Kräfte." 2593,2594,"Allein wer kann mit Grunde behaupten, daß jener diese große Pflicht erfülle, der das Vermögen, so (welches) ihm die Fürsicht gab, entweder vernachläßiget, verschwendet, oder — verachtet?" 2594,2595,"Je großer das Vermögen ist, desto mehr Mittel hat der Mensch, seinen physischen und moralischen Zustand zu vervollkommnen — denn wer erhält ohne Vermögen seine Gesundheit?" 2595,2596,( Der Säckel des Staats — antwortet die h. Ascese!) 2596,2597,"Wer verschafft sich Festigkeit des Korpers, oder schützt sich wider Hitze und Kälte, wer wird die Reinlichkeit im Anzuge beobachten, und den Sitten und dem äußerlichen Anstande nachleben?" 2597,2598,"Wie viele Gelegenheiten wohlzuthun muß der Mann ohne Vermogen vorüber gehen lassen, wie will er den Durstigen laben, den Armen unterstützen, und den Nackten kleiden?" 2598,2599,"Kann nicht der Arme, den das Schicksal unverschuldet drückt, Anspruch darauf machen?" 2599,2600,"Es ist also höchst pflichtwidrig, das Vermögen aus Eigensinn oder Gleichgültigkeit, aus Trägheit oder Vorurtheilen zu verachten." 2600,2601,"Hat es dir nicht die Vorsehung verliehen, du Thor?" 2601,2602,Warum verachtest du die erquickende Sonne nicht? 2602,2603,(das that doch auch schon mancher Thor — sogar der Philosoph im Faß!) 2603,2604,Warum wandelst du so gern im Tageslichte? 2604,2605,Warum enthält sich dem Gaumen nicht von kostlichen Speisen und süßem Nektar? 2605,2606,(Als wenn dem Priester nicht ein priesterlicher Tisch gehörte! 2606,2607,qui altari seruit ete.) 2607,2608,Jst nicht dein Vermögen eben eine so theure Gabe des Himmels? 2608,2609,Erfordert vielleicht die Tugend solche Opfer von dir? 2609,2610,Wie kann doch Tugend Undank gegen den Schopfer fordern! 2610,2611,oder ist das Vermögen gefährlich für dich? 2611,2612,"Ach wie könnte der Segen des weisesten Vaters Gefahr werden, wenn sich der Mensch Kentnisse in der Oekonomie verschaffte, — wenn er seinen Leidenschaften richtige Gränzen setzte, wenn er sich um die Kunst umsähe, einen weisen und zweckmäßigen Gebrauch des Vermogens zu machen?,, — Wahrlich!" 2612,2613,der Mann hat Recht. 2613,2614,"Aber wie sich die Zeiten, und mit ihnen die Begriffe der Menschen ändern!" 2614,2615,Noch vor 6 Jahren brandmarkte die saera 2615,2616,facultas 2616,2617,"theologica Heidelbergensis — diese Sätze, die Hr. Wiehrl in einem weit eingeschränktern Sinne vortrug, als pessime sonantes, piorum sensui, verbo Dei, et consiliis euangelicis contrarias, haeresin sapientes, ac Doctrinae haereticorum vota ()" 2617,2618,improbantium fauentes! 2618,2619,"Die h. Facultät zu Straßburg warf gar mit propositionibus falsis, erroneis, scandalosis et demum haereticis um sich!!!" 2619,2620,"Und nun im Jahre 1787 versichert ein churpfälzischer Büchercensor, H. Hofrath Lamey, daß diese ganze Moral für Jünglinge, folglich auch der 68ste .,nicht nur nichts gegen die Neligion, Staat und Sitten, sondern vielmehr alles für dieselbe, und zwar auf eine sehr empfehlende Art enthalte!" 2620,2621,"— — 8. 70 heißt es: Der Beruf ist im Grunde nichts anders, als Gang der Sache, die Verkettung der allgemein wirkenden Ursachen, indem sie so, und nicht anders auf das Jndividuum wirken;" 2621,2622,"die ächten Kennzeichen eines Berufes sind Hang und Neigung, Fähigkeiten, und Talente, inneres Vergnügen, und eine Aufwallung des Gefühls bey dem Nahmen einer Kunst, Wissenschaft, oder andern Geschäftes!, Wie uns doch die Jesuiten, und die Novizenmeister ganz anders vom Berufe des Menschen belehrtenl wie sie uns mit Exercitien plagten, auf eine geheime Eingebung des h. Geistes lauern machten c.!" 2622,2623,Uebrigens hält Rec. 2623,2624,"dafür, die Stelle des h. Paulus, die H. K. anführt: befleißt euch, damit ihr euern Beruf gewiß machet rc." 2624,2625,"sey hier nicht anwendbar, sondern vom Berufe zum ewigen Heil zu verstehen." 2625,2626,"— Rec. kann nicht schließen, ohne den . 88. mitzutheilen, der um so mehr Aufmerksamkeit verdient;" 2626,2627,"je seltener es ist, dergleichen Dinge aus dem Munde eines katholischen Geistlichen zu hören." 2627,2628,"„ Es ist, (sagt H. K.) durch die Erfahrung und durch den Gang der Natur selbst bestätigt, daß der Umgang des Jünglings mit dem Frauenzimmer unendliche Vortheile für denselben haben konne;" 2628,2629,"alle natürlichen Anlagen zum Hohen, Edeln und Großen, so (die) ungesucht im Jünglinge schlummern, werden vom Frauenzimmer entwickelt, — sein Charakter erhält seine Richtung und Eigenthümlichkeit, seine Sitten werden verfeinert, und das Gefühl für Tugend und Rechtschaffenheit wird erwärmt, und befestigt." 2629,2630,"Der Umgang mit dem Frauenzimmer hat Helden gezeugt, Barbaren besänftiget, und wilde Tyrannen zu den besten und leutseligsten Fürsten gebildet." 2630,2631,"— Wo die wohlgemeintesten Ermahnungen verloren sind, — wo die herzgreifendsten Besserungen abprellen, — wo die schwärzeste Verzweiflung den Arm zum Selbstmord waffnet; kann das vernünftige Frauenzimmer (auf eine nur ihm eigene Art) retten, und zurechtweiser." 2631,2632,"O dieser Umgang macht nicht immer thierisch, wie der grillenhafte Phantast spricht, sondern er hebt den Geist des Jünglings zu seiner wahren Größe empor;" 2632,2633,"er weckt die schlaffen Kräfte desselben auf, und giebt Schwung und Stärke." 2633,2634,"Der Beyfall des vernünftigen Frauenzimmers ermuntert, und setzt den Jüngling über die größten Schwierigkeiten hinweg;" 2634,2635,"durch das Mädchen setzt er seinen Plan durch, und durch den Flug ihrer Jdeen und Gesinnungen begeistert, gründet er sein künftiges Glück." 2635,2636,"Sie wiegt und prüft alles, was der Jüngling denkt, thut, und ist, mit kritischem Scharfsinn — sie beobachtet seine Fußtritte, warnet immer mit Ernst, und bestraft liebreich — sie erhebt durch ihren Geschmack das sittliche Gefühl des Jünglings; klärt ihn durch die liebreiche Mittheilung ihrer Gedanken und Bemerkungen immer mehr auf;" 2636,2637,und durch die Ergießungen ihres Herzens m sein Herz wird dasselbe mehr zur Tugend erwärmt; 2637,2638,sie legt durch den sanften Zug ihrer Zuneigung die letzte Hand an seine Ausbildung; 2638,2639,"— in ihrem Umgange bleibt das Edle und Feine; und das Rohe und Unedle, das Schüchterne und Blödsinnige schmilzt hinweg." 2639,2640,Ueberhaupt muß der Jüngling an dem tugendhaften und wohlgebildeten (soll heißen wohlgesitteten) Frauenzimmer immer den Glanz ihrer Vollkommenheit anstaunen; 2640,2641,"entzückt vom Adel ihres Herzens, von der Hoheit ihres Geistes, vom Reitze ihrer Einfalt und Unschuld, so (der) in ihrem Betragen herrscht, betrachtet er in der Stille die großen Lücken seiner eigenen Ausbildung, und befleißt sich eben die Tugenden, Sitten und Rechtschaffenheit in sein Herz zu pflanzen, mit denen sie glänzet." 2641,2642,", Nun stelle, lieber Leser!" 2642,2643,zu diesem schonen Texte jenes Capitel der Ascetik: de fuga Kurzgefaßt 2643,2644,"Der selige Theodoret, welcher der Kirche" 2644,2645,"zn Cyrus in Svrlen, in der ersten Hälfte des fünften Jahrhunderts als Bischof vorstand, hinterließ nebst anderen böchst interessanten Schriften, Zehn Reden uber das Daseyn einer göttlichen Fürsicht, welche die Prüfung des schärsesten eregetischen, ästbetischen und philosophischen Auges aushalten." 2645,2646,"Nur der Phositer, der frevlich im i8ten Jahrhundert mehr wissen lann, als Theodoret im zten, findet sich genbthiget, ibm hier und da zu widersprechen." 2646,2647,"Sie sind überdieß in einem so leichten und faßlichen Stole abgesaßt, daß sie auch von Ungelehrten tönnen gelesen werdeu." 2647,2648,"Kenner der Litterärgeschichte wissen, was schon längst in Frantreich von Dupin, Tillemont, Ceiller, le Mere, und neuerdings in Deutschland aus Gelegenbeit der Schulzeschen Ausgabe, von Ernestl, von den Göttingern und anderen Recensenten zu Gunsten Theodorets ist gesprochen worden;" 2648,2649,"und werden mir dem zu Folge einräumen, daß ich hier nicht zu viel sage." 2649,2650,Jhr 2650,2651,"Jnbalt ist folgender: 1) Beweis von dem Dasevn einer gottlichen Fürsicht aus dem Himmel, der Sonne, dem Mende, und den übrigen Gestirnen. 2) Beweis aus der Luit, der Erde, dem Meere, den Flüssen und Quellen. 3)" 2651,2652,Beweis aus dem Baue des meuschlichen Körpers. 2652,2653,4) 2653,2654,Bewels aus den Händen des Menschen und den von ihm ersundenen Künsten. 5) 2654,2655,Bewels aus der Herrscdast des Menschen über die unvernünftigen Tbiere. 6) 2655,2656,Reichthum und Armutb sind dem menschlichen Leben nützlich.7) 2656,2657,So auch ver Unterschied zwischen Heyren und Knechten. 2657,2658,8) Rechtfaeminarum und entschelde! 2658,2659,"Rec. wünschte die Grimassen zu sehen, die P. Goldhagen über diese (ihm) paradore Moral für Jünglinge machen wird — nun ists am Tage (wird das Religionsjournal murren), daß H. K. den hellen Epicureismus prediget — was braucht es Beweise?-leset seinen 88. J. — Gute Weile dem P. Goldhagen, und seinem drolligen Journale — und dem Epicureismus!" 2659,2660,Rec. muß diesem Werke des H. K. Gerechtigleit widerfahren lassen; 2660,2661,aber auch zugleich dem Verf. 2661,2662,"mehr Fleiß in Berichtigung des Styls, weniger Schwülstigkeit im Ausdrucke, nicht so viel Jagd auf poetische Blümchen, Allegorien und Gleichnisse, mehr Bedacht auf natürliche Zusammenreihung der Jdeen c. anrathen." 2662,2663,Mancher . 2663,2664,"hätte vollständiger, z. B. S. 27, mancher zusammengedrängter werden sollen." 2664,2665,"Hier und da hätte auch etwas mit mehr Deutlichteit und Bestimmtheit können gesagt werden, z. B. ." 2665,2666,65. 2666,2667,"Auch kommen nicht selten Unrichtigleiten vor, als S. 183." 2667,2668,Vertheidige seine Schwachheiten soll heissen entschuldige c. 2668,2669,"Der 5. Verf. verläßt so eben (wie er in der Vorrede schreibt) die schlüpfrige Bahn eines Jünglings, tritt so eben in die Epoche des männlichen Alters hinüber;" 2669,2670,— es läßt sich also hoffen: daß die künftigen Schriften des Hn. 2670,2671,"K. immer mehr das Gepräge des gesetzten, männlichen Geistes an sich tragen werden." 2671,2672,j. eNachricht. 2672,2673,"schaffenen Knechten schadet es nicht, wenn sie bösen Herren dienen müssen." 2673,2674,9) 2674,2675,"Die Tugend bleibt nicht unbelobnt, wenn sie gleich nicht im gegenwärtigen Leben belohnt wird." 2675,2676,Beweis der zukünftigen Auferstehnug aus der Vernunft. 2676,2677,10) 2677,2678,"Gott hat nicht allein die Juden, sondern alle Menschen seiner besondern Fürsorge gewürdiget." 2678,2679,Von der Menschwerdung des Erlosers. 2679,2680,"Diese Reden nun habe ich mit allem mir möglichen Fleiße aus dem Griechischen übersent, und bin bereit, sie auf Subseription auf solchem Schreibpapier, und mit solchen Lettern drucken zu lassen, mit welchen die erste Rede bereits gedruckt ist;" 2680,2681,"wovon ich allen Gönnern und Freunden, welche sich mit dem Sudscriptlonsgeschäste zu besassen, die Gütigteit haben werden, einlge Exemplare mitgetheilt habe." 2681,2682,"Jn Wirzburg bat Eremplare der ersten Rede, und nimmt nebst mir Subscription an Hr. Hosbuchbinder Klamm;" 2682,2683,in Augsburg die Frautische Buchhandlung; 2683,2684,in Salzburg die Zeitungserpedltion. 2684,2685,Die Herren Collekteurs der Subscribenten in anderen Städten Deutschlands werden ibre Nah men selbst betannt machen. 2685,2686,"Sollten etwa Liebhaber im Vaterlande wünschen, ihr Eremplar gleich gebunden zu erbalten, so erbiethe ich mich, um ihre Zablung den Band dahier zu besorgen." 2686,2687,Die Anzahl der Subscrlbenten möchte ich doch bis zum Cnde des Febr. 2687,2688,17s8 wissen. 2688,2689,"Die Eremplare, 20 Bogen stark, werden längstens bis zur lünstigenOstermesse, unfehlbar ausgegeben." 2689,2690,Der Preis ist 45 Kr. 2690,2691,Rbein. 2691,2692,Wirzburg den 15. Oct. 2692,2693,1787. 2693,2694,J. M. 2694,2695,Feder Pros. 2695,2696,Phy sik. 2696,2697,"Kurzer Entwurf der Lehre von der Electricitaet, verfasst zum Gebrauche seiner Zuhoerer von Dominicus Beck, hochfürstl." 2697,2698,"Rathe, der Mathematik und Experimentalphysik oeffentlichem Lehrer in Salzburg." 2698,2699,Mit VIJJ. 2699,2700,Kupfertafeln. 2700,2701,"Salzburg, im Verlage der hochfürstl." 2701,2702,Waisenhausbuchhandlung. 2702,2703,1787. 2703,2704,196. Seiten. 2704,2705,"8. Seit einiger Zeit sind so viele Schriften über Electricität, und electrische neue Versuche geschrieben worden, daß man gegenwärtige für ganz überflüssig halten konnte." 2705,2706,"Allein, da sie H. Prof. Beck zunächst für seine Schüler, und vorzüglich für solche bestimmt hat, welche seinen Experimentalcollegien beywohnen;" 2706,2707,so hat er wirklich keine aanz unnütze Arbeit unternommen. 2707,2708,"Richtig ist es, daß H. Beck die neuesten, und wichtigsten Versuche hier gesammelt, und auf eine leicht überschauliche Art zusammengestellt hat." 2708,2709,"Das Ganze ist in vier Abschnitte, und diese wieder in mehrere Capitel abgetheilt." 2709,2710,"Der erste Abschnitt handelt von den nothigsten Vorbereitungslehren, ersten Erscheinungen, und Gründen der Electricität;" 2710,2711,"nämlich: vom Begriffe der Electricität, von electrischen, und nicht electrischen Körpern, (etwas uneigentlich;" 2711,2712,"alle Körper besitzen ursprüngliche Electricität) von den Mitteln, und der Art, Electricität zu erregen, von den schicklichsten Mitteln, die Electricität zu verstärken, und von den vornehmsten Eigenschaften, und Erscheinunaen der Electricität." 2712,2713,"Wenn sich Rec. nicht erinnert hätte, daß es des Verf. eigentliche Absicht war, eine Empirik für seine Schüler zu schreiben;" 2713,2714,"so würde er es sehr zweckwidrig gefunden baben, daß H. Beck so flüchtig über die Natur, oder wenigstens muthmaßliche Beschaffenheit des electrischen Flüssigen, hinweg eilte, wodurch die nachfolgenden Versuche beynahe aller zureichenden Beleuchtung unempfänglich werden müssen." 2714,2715,"So wenig der gar zu ängstliche Theorienschöpfer immerhin infallibel bleibt, wenn er in Sachen, welche noch so sehr von immer neuen, und immer uuffallenderen Versuchen, und Beobachtungen abhängen, unabbringlich den Faden seines selbst geschaffenen Systems verfolgt;" 2715,2716,"eben so wenig, ja noch viel weniger kann derjenige an einen Schluß seiner Versuche kommen, welcher sich gar keinen Pfad vorgezeichnet hat, worauf er auf das Resultat seiner Entdeckungen, und Erfahrungen endlich gerathen könnte." 2716,2717,"Allein, wie gesagt, Theorie scheint dieß Mahl in H. Becks Plane nicht begriffen gewesen zu seyn:" 2717,2718,"sonst würde er sie, nach dem Beyspiele seiner Vorgänger, nach der Beschreibung der electrischen Geräthschaften, und der bemerkten Eigenschaften an den electrischen, und sogenannten nicht electrischen Körpern sogleich beygefügt haben." 2718,2719,Den Begriff vom Nichtleiter S. 4. findet Rec. 2719,2720,einer näheren Erläuterung fähig. 2720,2721,"Nichtleiter nennet Herr Beck jene Körper, durch welche das electrische Flüssige in andere nicht übergehen kann." 2721,2722,"Allein aus unzähligen Erfahrungen weiß man, daß es keine absolute Nichtleiter giebt;" 2722,2723,"und daß Leitung, und Nichtleitung bloß relativische Begriffe sind, nämlich: wie schon mehrere Electricitätsforscher, und nach ihnen H. Prof. Weber in Dilingen in seiner Theorie der Electricität, welche in dem vierten Bande der Gesellschaft naturforschender Freunde zu Berlin gedruckt erschienen ist, von Erfahrung geleitet, behauptet haben, die sogenannten Nichtleiter, z. B. Glas, Siegellack, ꝛc." 2723,2724,"sind bloß solche Körper, welche das electrische Flüssige von andern Korpern ungern, nur in sehr geringen Entfernungen annehmen, sehr fest halten, und auch nicht in so großer Menge, und so leicht, wie leitende Korper durchlassen." 2724,2725,"Ob das Durchdringen des electrischen Flüssigen durch die inneren Bestandtheile selbst der leitenden Körper so ungezweifelt erwiesen sey, als es hier vorausgesetzt zu werden scheinet, wäre hier eine Nebenfrage gewesen." 2725,2726,"Die Vermuthung, daß dasselbe bloß an der Oberfläche der Leiter weggeleitet werde, hat wenigstens viel Wahrscheinlichkeit für sich." 2726,2727,"Der zweyte Abschnitt lehret den Bau, und die Behandlungsart der Leidner Flasche, und die Theorie der Franklinschen Verstärkungen." 2727,2728,Die Lehre von der negativen Electricität in diesem Abschnitte hat in dem Rec. 2728,2729,einige Zweifel rege gemacht. 2729,2730,"Wenn das Glas, wie S. 55 in der 2ten Anmerkung behauptet wird, der electrischen Materie ganz undurchdringlich angenommen wird;" 2730,2731,wie konnen alsdann die Erscheinungen der negariven Electricität erkläret werden? 2731,2732,"Die äußere Fläche der Leidner Flasche wird immer negativ electrisch, sobald die innere positiv geladen wird." 2732,2733,"Was kann in diesem Zustande anderes in der äußeren Fläche vorgehen, als Storung des Gleichgewichts des electrischen Flüssigen durch Abgang (per defectum)?" 2733,2734,Wodurch wird dieser Abgang verursachet? 2734,2735,"Wird durch die Zwischenräume der Glastheile das electrische Flüssige des äußeren Belegs angezogen, oder wird dieser Abgang durch die in sehr geringen Entfernungen zurückstossende Kraft des inneren positiv electrischen Belegs verursachet?" 2735,2736,Jn beyden Fällen muß das Glas von dem electrischen Flüssigen durchdrungen werden; 2736,2737,"freylich nur mit Gewalt, wie Rec." 2737,2738,schon oben gesagt hat; 2738,2739,"indem die sogenannten Nichtleiter das electrische Flüssige weder leicht, noch in Menge durchlassen." 2739,2740,"Diese Erklärung macht das Anhäufen des electrischen Flüssigen auf der inneren Seite einer Verstärkung gar nicht unbegreiflich, wenn die Schwierigleit, mit welcher das Durchdringen verbunden ist, in Erwägung gezogen wird." 2740,2741,"Doch, wie gesagt, Rec. wollte nur bemerken, daß H. P. B. über diese theoretischen Voraussetzungen etwas zu flüchtig weggeeilet sey." 2741,2742,"Jm dritten Abschnitte wird die Aehnlichkeit der electrischen mit der Blitzmaterie sehr verständlich vorgetragen, und bewiesen." 2742,2743,"Der H. V. zeigt auch die Mittel an, sich vor den schädlichen Wirkungen des Blitzes zu bewahren." 2743,2744,"Der Erklärung des Versuchs S. 61, mit der vom ersten Leiter ohne Jsolirung herabhängenden Baumwolle, welche vor Nadelspitzen zuruckflieht, und sich aufrollt;" 2744,2745,"von stumpfen Körpern aber angezogen wird, kann Rec." 2745,2746,seinen ganzen Beyfall nicht geben. 2746,2747,"H. B. will daraus beweisen,,daß die scharf zugespitzte Nadel die electrische Materie aus der Baumwolle ziehe, und sie dadurch in Stand setze, von dem ersten Leiter angezogen zu werden, welches man mit einem stumpfen Drathe, oder einem Stabe mit einem runden Knopfe nicht bewerkstelligen kann." 2747,2748,"Rec. hat diesen Versuch odüfters gemacht, und etwas verschiedene Erfolge wahrgenommen." 2748,2749,1) 2749,2750,"Hat er die Baumwolle unisolirt am ersten Leiter in einem 4 bis 5 Zoll lang auseimander gezogenen Flocken aufgehängt: 2) wenn er die Spitze eines Draths, oder einer Haarnadel an das unterste End der Baumwolle hielt;" 2750,2751,"so rollte sich diese im nämlichen Augenblicke auf; und aß so lange, as er sie mit der Spitze verfolgte;" 2751,2752,"auch war sie auf keine Weise mehr vom ersten Leiter abzubringen, so lange die Spitze ihr nahe war." 2752,2753,3) 2753,2754,"Nun kehrte er die Nadel um, oder bog den Drath halbzirkelformig, und kehrte den gebogenen Theil gegen die Baumwolle." 2754,2755,"Der Erfolg war, daß diese dahin angezogen ward;" 2755,2756,"allein nach einigen Secunden sich ebenfalls, doch nicht so schnell, wie bey der Spitze, aufrollte, und an den Leiter zurück zog · 4) Hielt er der Baumwolle eine Kugel, oder den convexen Theil einer größern Masse entgegen;" 2756,2757,so blieb die Baumwolle stäts daran hängen; 2757,2758,"und es erfolgte kein Aufrollen, oder Zurückfliehen." 2758,2759,"Es ist also fürs Erste wider die Erfahrung, daß mit einem stumpfen Drathe das Aufrollen der Baumwolle nicht bewirket werde, wie aus Nro." 2759,2760,3. erhellet. 2760,2761,"Fürs Zweyte ist es nicht zu begreifen, daß die Baumwolle deßhalb an den ersten Leiter angezogen werde, weil ihr das electrische Flüssige entzogen worden sey:" 2761,2762,sie steht ja mit dem ersten Leiter in unmittelbarer Verbindung; und erhält also stätigen Zufluß; 2762,2763,indem die Maschine unausgesetzt umgetrieben werden muß. 2763,2764,Es muß demnach eine andere Erklärung hier Statt haben. 2764,2765,Z. B. 2765,2766,"Die schnellere Anhäufung des electrischen Flüssigen an einer kleinen Spitze, welche eine so große Menge nicht schnell genug ableiten kann, und also zwey sich zurückstossende Atmosphären veranlasset, welches bey stumpfen Korpern von einer beträchtlichen Oberflache so leicht nicht geschehen kann." 2766,2767,"Kleine stumpfe Körper sind nach Verhältniß ihrer Masse mehr oder minder hierzu geeignet, woraus der Erfolg in Nro." 2767,2768,3. erkläret werden kann. 2768,2769,Außer dieser Erklärung findet Rec. 2769,2770,keine genugthuende in den bekannten Theorien der Electricitätoforscher. 2770,2771,"Jm vierten Abschnitte kommen sehr gute Versuche und Erklärungen von der Electricität im luftleeren Raume, vom Electrophor, vom Condensator, und den Werlzeugen zur medicinischen Electricität vor." 2771,2772,Am Ende ist ein Schreiben des Hn. 2772,2773,Dr. Schwankhardt über den Einfluß der Electricität auf das Wachsthum der Pflanzen (welcher verneinet wird) und Beobachtungen über die Verfertigung und den Gebrauch des Eudiometers des Hn. 2773,2774,"Fontana, und über einige Eigenschaften der salpeterartigen Luft von Hn." 2774,2775,Jngen⸗ 2775,2776,"Houss, beyde aus dem lournal de Physique des Abbé Rozier vom H. V. ins Deutsche übersetzt, zum Nutzen der Schüler beygefügt." 2776,2777,Für den empirischen Theil der Electricitätolehre wird übrigeno diese Schrift immer ein sehr brauchbares Handbuch bleiben. 2777,2778,S — K Schriften vermischten Jnhalts. 2778,2779,"Skizze von Wien, vier Hefte." 2779,2780,Wien und Leipzig in der Kraußischen Buchhandlung 1786 und 1787. 2780,2781,624. 2781,2782,"S. 8. Hr. Pezzel, — dessen schriftstellerische Talente dem Publicum schon aus mehreren Schriften zu seinem Ruhme bekannt sind, und der nicht (wie die niederträchtige Kritit der Kritiker, die zu Augsburg herauskommt, in Nro." 2782,2783,5. ganz falsch verichtet) zu Wien unter dem Dache wohnt; 2783,2784,"sondern schon einige Jahre die eines Gelehrten, würdige Stelle eines Vorlesers und Secretärs bey dem dsterreichischen Staatokanzler Fürsten von Kaunitz begleitet, und der, als Gelehrter, selbst die Achtung dieses einsichtsvollen Fürsten, der gewiß Talente und Verdienste zu schätzen weiß, in vollem Maße genießt, — ist Verfasser dieser Slizze." 2784,2785,"Wir machen diese bloß die Person des Hrn. Pezzel betreffende Bemerkung nicht in der Absicht, um dadurch ein günstiges Vorurtheil für diese Schrift, die sich durch ihren innern Gehalt selbst hinlänglich empfehlen kann, zu erwecken: sondern weil wir als Freunde der Wahrheit jede Täuschung, durch die man das Publicum so vielfältig irre zu führen sucht, aus ganzer Seele verabscheuen;" 2785,2786,"weil wir in vielen Rücksichten unsern Lesern jede Berichtigung falscher Nachrichten, die sich auf die Litteratur beziehen, schuldig sind; und weil wir es für eine sehr nützliche Sache halten, bey jeder Gelegenheit das Publicum auf die niedrigen Kunstgriffe aufmerksam zu machen, deren sich gewisse Leute bedienen, verdienstvolle Schriftsteller auf eine hämische Art herunter zu setzen, deren Schriften ihrem Jnteresse, ihren schändlichen Privatabsichten, oder, wenn wir diese Herren am gelindesten beurtheilen wollen, ihrer dummen Bigotterie und ihrem falschen Religionseifer, wodurch sie der Religion mehr schaden, als nützen, im Wege stehen." 2786,2787,"Wie besonders die oben angeführte Kritik der Kritiker zu Augsburg ihr Handwerk treibe, werden wir bey einer anderen Gelegenheit näher anzeigen." 2787,2788,"Nun zur Sache selbst: H. Pezzel hat schon im J. 1786 zwey Hefte von dieser Skizze geliefert, in Ansehung deren (da dieselben eigentlich außer der Sphäre dieser Anzeigen liegen) wir unser Urtheil nur allgemein und ganz kurz abfassen wollen." 2788,2789,"Wir glauben nämlich, mit Grunde davon sagen zu können, daß sich der Styl darin eben so sehr durch seine besondere Leichtigkeit und Lebhaftigkeit auszeichne, als die Gedanten und Bemerkungen ihrer Richtigkeit und Feinheit wegen jedem Leser schätzbar und unterhaltend seyn mussen." 2789,2790,"Ueberhaupt sind diese Hefte so reichhaltig an wichtigen Materialien, die Hr. P. bald mit scharfsinnigen Beobachtungen zu begleiten, bald mit Witz und Laune gefällig darzustellen, und durchgehends nach seiner eigenthümlichen Maier zu bearbeiten gewußt hat, daß man den Philosophen und schönen Geist, kurz, den Verfasser des Faustins unmoglich darin verkennen kann." 2790,2791,"Jn Ansehung des dritten und vierten Heftes, die beyde in dem J. 1787 erschienen sind, müssen wir alles dieses bestätigen;" 2791,2792,"und, da uns diese näher angehen, wollen wir unsere Leser mit dem ganzen Jnhalte derselben bekannt machen." 2792,2793,"Die Gegenstände, die H. P. im dritten Hefte von S. 323 bis 464 skizzirt, sind folgende: Unbequemlichkeiten, Bequemlichkeiten, Volkslaune, Aufklärung, Religion, Andächteley, Toleranz/ Protestanten, Gewissensfreyheit, Deismus, die h. Wegzehrung, Griechen, Fiacker, Lehenkutscher, die Bastey, Naturaliencabinet, Schlittenfahrten, Gassenkehrer, wälsche und deutsche Oper, reife Madchen, kaiserl." 2793,2794,"Bibliothek, das Belvedere, Tracteurs, der Jasching, die Fasten, Volkslisten vom J. 1786, Consumtion v. J. 1786." 2794,2795,"Jn dem 4ten Hefte von S. 467 bis 624 kommen folgende Gegenstände vor: die Donau, Litteratur, Schriftsteller, Broschüristen, Geistlichkeit, Jansenisten, Kammerjungfern, Stubenmädchen, Redoute, Lustmädchen, Lustseuche; soll man Bordelle anlegen?" 2795,2796,"Chirurgische Akademie, Nuntiatur, Schneider, Kaffeehäuser, Zeitungen, geschriebene Zeitungen, MädchenPensionat, der Prater, Egoismus, Brittensucht, Predigerkritik, Moden, Kirchen, Bäder, Akademie der Künste, Schatzkammer, Vieharzeneyschule, und Thierspital, der 31ste December." 2796,2797,"Aus diesem Verzeichnisse der in diesen Heften behandelten Gegenstände kann man leicht abnehmen, daß Herr Pezzel sich an keine bestimmte Ordnung habe binden wollen;" 2797,2798,"er scheint vielmehr die Zusammenstellung seiner Gemählde ganz dem Spiele seiner Phantasie überlassen zu haben, die sich dabey einige Mahl ganz schalkhaft betragen hat, da sie z. B. Jansenisten, und Kammerjungfern; Moden, und Kirchen rc." 2798,2799,"neben einander stellte, und der Nuntiatur die chirurgische Akadedemie vortreten, die ehrsame Schneiderzunft aber darauf folgen ließ." 2799,2800,Welche Verbindung und Verwandtschaft der Jdeen mag wohl hier zun Grunde liegen? 2800,2801,Von einigen Artileln weiß Rec. 2801,2802,"nicht, wie sie in diese Skizze von Wien zu stehen lamen;" 2802,2803,"so macht z. B. Herr Pezzel in dem 4ten Hefte S. 577 und 578. unter der Aufschrift Egoismus einige treffliche Bemerkungen über diesen Gegenstand, die aber ganz allgemein sind, und keine besondere Beziehung auf den Zustand Wiens zu haben scheinen." 2803,2804,Bey vielen Gegenständen aber hätte der Verf. 2804,2805,länger verweilen sollen; 2805,2806,"diesen Wunsch hat selbst die Vortrefflichkeit dieser Schrift in dem Rec., und er glaubet nicht zu irren, wenn er saget, auch in vielen andern Lesern derselben rege gemacht." 2806,2807,Bey einigen Gelegenheiten scheint H. Pezzel einige Vorliebe für seinen Aufenthaltsort blicken zu lassen; 2807,2808,aber welcher Schriftsteller ist auch ganz frey von allen Vorurtheilen? 2808,2809,Wir sehen der weiteren Forts. 2809,2810,dieser Slizze noch immer mit großem Verlangen entgegen; 2810,2811,"und hoffen, daß uns H. Pezzel, als ein scharfsinniger, und feiner Beobachter, noch mehrere Hefte voll interessanter Züge, und Beobachtungen als Beyträge zur Charakteristik Wiens liefern werde." 2811,2812,"Zum Beschluß wollen wir noch für iene Leser, denen Herrn Pezzels philosophische Denkungsart, und geschmackvoller Ausdruck noch nicht bekannt seyn dürfte, eine Stelle aus dieser Slizze ausheben;" 2812,2813,"wir wählen hierzu das schone Bild des aufgeklärten Mannes, (welches aber mehr das Bild des Rechtschaffenen zu seyn scheint;" 2813,2814,"wiewohl wahre Aufklärung und Rechtschaffenheit immer vereinigt zu seyn pflegen) das in dem dritten Hefte S. 350 steht:„Ein aufgeklärter Mann ist mir derjenige, dessen moralisches Gefühl richtig gebildet ist;" 2814,2815,"der Genügsamkeit in dem Beruf zu finden weiß, worin der Zufall, oder Gesetze ihn gestellt haben;" 2815,2816,der aus Uiberlegung rechtschaffen handelt; 2816,2817,"der Liebe zur Arbeit, Ehrfurcht für die Gesetze, Empfänglichkeit für Belehrung, Liebe zur Ordnung in seinen häuslichen und öffentlichen Geschäften, diätetische Mäßigleit und Sorge für seine Gesundheit, sich zu habituellen Eigenschaften gemacht hat;" 2817,2818,"dem es nie ge lüstet nach einem Aufwande, der seine Kräften übersteigt;" 2818,2819,der die zu seiner gesellschaftlichen Bestimmung nothigen Talente stäts zu vervollkommnen sucht; 2819,2820,"der die Pflichten des Bürgers, Freundes, Ehemannes, Vaters, kennt, und ausübt;" 2820,2821,"der weiß, daß man in der bürgerlichen Gesellschaft zur Erhaltung des Ganzen individuelle Lasten tragen, und Privatvortheile nothwendig aufopfern muß, und dieselben ohne Bitterkeit trägt, und aufopfert;" 2821,2822,"der die vom Staate offentlich eingeführte Religion nie unbescheiden anfällt, und wenn er sich andere Uiberzeugungen erworben hat, denselben im Stillen huldigt;" 2822,2823,"der endlich sein Daseyn freudig genießt, und die Wissenschaft besitzt, es bequem, lange, und ruhig zu genießen." 2823,2824,", G. P. Schone Wissenschaften." 2824,2825,Gedichte von Friedrich Mathisson. 2825,2826,Mannh. 2826,2827,in der neuen Hof⸗ und akademischen Buchhandl. 1787. 2827,2828,108 Seiten. 2828,2829,8. 2829,2830,Die Muse des Verf. 2830,2831,"liebt den sanften elegischen Ton, wandelt gern in stillen Schatten, und um die Gräber der abgeschiedenen Geliebten, und denkt auch unter Frühlingsblumen Tod, und Zukunft." 2831,2832,"Es ist nicht zu läugnen, daß dieser Ton für weiche, gleich gestimmte Seelen viel Anziehendes hat;" 2832,2833,"aber er ist seit unserer empfindelnden Periode zu gemein, und verschrien:" 2833,2834,"auch sollte man billig in unserm entnervten Zeitaltev dergleichen weichliche, schmelzende Gefühle nicht noch mehr zu verbreiten suchen." 2834,2835,Das poetische Verdienst des Herrn Math. 2835,2836,erhebt sich über das Mittelmäßige. 2836,2837,"Der Kreis seiner Jdeen ist zwar klein, aber ihre Darstellung leicht, und gefallig nur häuft er die Bilder meistens zu sehr seine Versification ist ungezwungen, und voll Wohlklang." 2837,2838,Jn das Feld der höheren lyrischen Poesic sollte er sich nie versteigen; 2838,2839,"seine sanfte Empfindungen, und sein leichter, abgemessner Jdeengang vertragen sich nicht mit dem kühnen, und regellosen Schwung der Hymne, und Ode." 2839,2840,Wir heben als Belege unsers Urtheils folgendes Gedicht aus. 2840,2841,Die Trennung. 2841,2842,"Wenn der längste meiner Erdentage Furchtbar, wie das Weltgericht, erschelnt, Dann, du weich geschaffne Seele klage Mitleidsvoll um den verlaßnen Freundl Düster werden seine Jahre schwinden" 2842,2843,"Jn Gefilden, wo tein Blümchen sprießt , Bis im Schatten stiller Kirchboflinden Seinen Staub die Rasengruft umschließt." 2843,2844,"Jn der Schwermuth schauevollen Hainen Wird dem Traurenden dein liebes Bild, Wie ein Engel Gottes oft erscheinen, Ju der Hoffnung Morgenroth gebüllt!" 2844,2845,"Ruh' wird dann ins bange Herz ihm sinlen, Trost von Gott auf ihn berunter wehn!" 2845,2846,"Wo den Lichtquell die Vertlärten trinlen, Freundinn! werden wir uns wieder sehn." 2846,2847,"Wall' indeß des Lebens dunlle Thale, Frommes Mädchen sonder Harm nnd." 2847,2848,Leid; 2848,2849,Wie ein Steru ans bessern Welten strahle Dir der Glaube der Unsterblichteit. 2849,2850,Die Auogabe dieser Gedichte macht der Verlagshandlung Ehre. 2850,2851,SGeschichte. 2851,2852,Philosophische Geschichte der Menschen und Völker von Fr. Mich. 2852,2853,Vierthaler. 2853,2854,1. Band. 2854,2855,Salzburg im Verlage der Waisenhausbuchhandlung. 1787. 2855,2856,622 S. 8. 2856,2857,Die Absicht des Verf. 2857,2858,"bey dieser Arbeit ist, wie er in der Vorrede sagt 1) eine Geschichte zu liefern, welche zwischen den ungeheuern Systemen und den Compendien ungefähr die Mitte hält." 2858,2859,"Er meint nämlich, daß wir im historischen Fache nur ungeheure Systeme oder Compendien haben, und daß wegen der Kostspieligkeit der ersten, und Unzulänglichkeit der andern die Geschichte, die doch die wirksamste Klugheitslehre, eine personificirte Philosophie und Moral ist, in unseren Gegenden unbelannter sey, als sie es verdiente; 2) eine Geschichte nicht bloß für das Gedächtniß, sondern auch für das Herz und den Verstand zu schreiben;" 2859,2860,"Romane, tändelnde, Sitten und Herz vergiftende Schriften aus den Händen der Jünglinge zu verdrängen;" 2860,2861,ihuen Geshmack an reeller Lectüre beyzubringen; 2861,2862,"die Sphäre ihrer Jdeen zu erweitern, und ihnen die Aussicht in die verschiedenen Felder der Litteratur zu dffnen;" 2862,2863,"Vorurtheile aller Art zu vertilgen, ihren Geist philosophischer, ihr Herz edler zu machen." 2863,2864,"Jn dieser Rücksicht, und wenn wirklich seine Geschichte ein taugliches Mittel zu diesen Zwecken wird, führt sie den Titel einer philosophischen Geschichte mit allem Rechte, und Niemand wird deßwegen den Verfasser eines Stolzes beschuldigen." 2864,2865,"Daß er aber an der Wahl dieser Aufschrift in mancher Rücksicht einen Schützer zu haben hoffet, versteht Rec." 2865,2866,nicht. 2866,2867,"Wenn der V. hierdurch Bannflüche der Theologen abzuleiten gedacht hat, so hat er sich sehr betrogen." 2867,2868,Das Wort philosophisch wird sie ihm vielmehr zuziehen. 2868,2869,"Nach dem Titelblatte steht eine Uebersicht des ersten Bandes, wo die in der Abhandlung selbst vorkommenden Aufschriften zum Theil geändert, und noch vlele andere beygefügt sind, welche letztern, wenn sie auch an der Spitze der abgehandelten Materien wären gesetzt worden, beym Lesen sowohl als beym Nachschlagen manche Vortheile hätten verschaffen konnen." 2869,2870,"Unter der Aufschrift: Geschichte der Erdebeschreibung, liefert der V. einige Beyträge zu einer solchen Geschichte, indem er S. 1 von den Begriffen der Alten von der Erde und ihrer Lage handelt." 2870,2871,S. 5 von der Verachtung der Geographie und der Geographen im Mittelalter. 2871,2872,"S. 10 von der Unwissenheit der Alten in Rücksicht der südlichen Hämisphäre (Hemisphäre, soll aber heissen, der heißen und kalten Zonen;" 2872,2873,"denn hiervon, nicht von der südlichen Hemisphäre wird S. 10, 11 u. 12 geredet." 2873,2874,) 2874,2875,"S. 13 von den Verdiensten der Alten um die Geographie, und S. 15 von den Verdiensten heutiger Volker, einzelner Menschen und Könige um die Erdebeschreibung." 2875,2876,"Was der V. von S. 20 bis 37 von Sürville's Grausamkeiten auf Neuseeland, von den Handlungsmarimen der Holländer, von der Bevölkerung Amerika's, und den seltsamen Hypothesen über diese Bevölkerung sagt, ist hier entweder ganz unzweckmäßige Ausschweifung, oder hätte doch nur kurz und mit Wenigem berührt werden sollen." 2876,2877,Solche Ausschweifungen kommen ofters vor. 2877,2878,Vornehmlich sucht der V. überall el 2878,2879,"was Wunderliches, Seltsames und Außerordentliches oder die Berirrungen großer Gelehrten anzuführen, und sie auf eine Art zu widerlegen, als wenn er an ihnen zum Ritter werden wollte." 2879,2880,"Man sehe, was S. 100 von Buffon, 118 von Confuz, hernach von Hume, und S. 142 von den Philosophen Galliens, welche die von Hissman übersetzte Welt⸗ und Menschengeschichte schreiben, vorkommt." 2880,2881,"Von S. 38 bis 53 werden die vorzüglichsten Revolutionen der Erde angeführt, welche sie entweder durch Zurücktreten, oder gewaltsame Durchbrüche des Meeres, oder durch Vulkane und Erdbeben erlitten hat." 2881,2882,"Von S. 58 bis 135 werden die Kosmogoten verschiedener Völler angeführt, die größten Theils, wie der V. von der ägyptischen S. 95 selbst sagt, mehr in Ovids Metamorphosen, als in einer Geschichte zu stehen verdienen." 2882,2883,"Von S. 146 bis 179 die Fluthen verschiedener Länder und Völker, und dann Platons Atlantis aus dem Timäos und Kritias, nebst einer Untersuchung, ob uns der Philosoph seine Atlantis als eine Geschichte oder als einen politischen Roman habe geben wollen." 2883,2884,Von S. 222 bis 278 über den Gang des menschlichen Geistes. 2884,2885,"Diese sehr wichtige Materie, welche eigentlich und vorzüglich die Basis der ganzen Geschichte seyn soll, ist wenigstens im Verhältnisse gegen alles Uebrige viel zu kurz abgefertiget;" 2885,2886,"sie füllt nur 56 S., da mit Anführung verschiedener Kosmogonien beynahe 100 sind gefüllt worden: und auch diese wenigen Seiten enthalten noch manches, was auf die gegenwärtige Materie nur einen entfernten Bezug hat: als Seite 251 die Parallelen zwischen den heutigen Neuholländern, und jenen des Dampier." 2886,2887,"S. 253 die Untersuchung, ob die Europäer unter den Bewohnern der Südsee gar keinen Nutzen gestiftet haben;" 2887,2888,"und S. 270, ob sich ein Volk aus eigenen Kräften aufklären könne;" 2888,2889,endlich S. 272 von der Existenz eines Urvolkes. 2889,2890,"S. 222 sagt der V., daß Erde und Menschen nach grossen Ueberschwemmungen verwildern, und die letzten bis in die unterste Stufe der Menschheit in den Stand der Apathie herabsinken." 2890,2891,"S. 239 werden aus dem Plato nicht ganz so tief gesunkene, gutartige Wilden geschildert." 2891,2892,S. 245 2892,2893,Uebergang aus der Apathie zum Kriege dessen Vortheile S. 248 beschrieben werden. 2893,2894,"S. 255 das Klima, und S. 256 noch mehr die Ehen und die Liebe zu den Kindern milderten die unbändige Heftigkeit." 2894,2895,"S. 261 die Weiber, Sclavinnen zwar;" 2895,2896,"aber weil sie zur Arbeit verdammt sind, klüger, als ihre Männer, fangen an, diese zu bilden." 2896,2897,"Tanz, Dichtkunst und Musik waren zwar nicht die ersten Künste überhaupt;" 2897,2898,"wie es in der Uebersicht heißt, wohl aber die ersten von den schönen Künsten bey den rohen Menschen." 2898,2899,Der V. rechnet sie S. 263 zu den bi denden Künsten. 2899,2900,S. 268 2900,2901,Einfluß dieser Künste auf Geist und Herz. 2901,2902,S. 276 2902,2903,"Einfluß des Klima, und 278 der Staats ⸗ und Religionsverfassung." 2903,2904,Mit dieser Abhandlung ist Rec. 2904,2905,am Allerwenigsten zufrieden. 2905,2906,"Er hätte in einer philosophischen Geschichte, und zwar im ersten Bande, der die Basis der nachfolgenden seyn soll, in einer Abhandlung über den Gaug des menschlichen Geistes mehr Philosophie erwartet." 2906,2907,Weun der Verf. 2907,2908,"auch nicht so viel Psychologie hätte anbringen wollen, als Jselin seiner Geschichte der Menschheit vorausgeschickt hat;" 2908,2909,"so hätte er doch wenigstens die vornehmsten Kräfte und Fertigkeiten der beyden Seelenvermogen anführen, und dabey zeigen sollen, daß, und wie der Körper, der Himmelsstrich und andere äußere Gegenstände, wie vornehmlich die Menschen vermöge des Nachahmungstriebs auf den Geist der Menschen verschiedenen wichtigen Einfluß haben: wie nach einer Ueberschwemmung oder aus anderen Ursachen alle Triebe, Neigungen, Begierden und Kenntnisse der Menschen erstickt, ausgeloschet, oder eingeschläfert werden, nur den Trieb der Selbsterhaltung, und etwa den der Fortpflanzung und die auf die mögliche Befriedigung dieser Triebe sich beziehenden Kenntnisse auogenommen;" 2909,2910,wie der Mensch aus diesem beynahe ganz viehischen Zustande sich nach und nach wieder empor geschwungen; 2910,2911,"wie der Trieb der Selbsterhaltung diese Mitteldinge zwischen Vieh und Mensch (nicht Musik, Tanz und Dichtkunst, dazu hatten sie in diesem Zustande nicht Zeit, und diese waren nicht die ersten Künste der rohen Menschen; sondern die Kunst geschwind zu laufen, auf Bäume zu llettern, Thiere zu fangen, und zu erlegen, die Kunst zu fischen, und zu agen, und andere sich hierauf beziehende Künste) gelehrt habe; diese, nicht wie S. 239 gesagt wird, Ackerbau, und Schifffahrt sind die unentbehrlichsten Künste der Menschen nach großen Uiberschwemmungen;" 2911,2912,"wie hierbey der Begriff und das Gefühl vom Eigenthum, wenn solches doch jemahls ganz verlohren gegangen, oder gar nie da gewesen ist, habe entstehen müssen;" 2912,2913,was für einen Einfluß die Jägerey und der Fischfang auf den sittlichen Charakter der Menschen habe äußern müssen; 2913,2914,wie durch Jägerey und den. 2914,2915,"Trieb zum Eigenthum einer Seits Viehzucht, und anderer Seits Kriege entstanden sind;" 2915,2916,"wie unterdessen vielleicht in einem anderen Klima der Ackerbau erfunden worden; wie durch alle diese Stufen schon manche Verträge, auch die eheliche und andere Gesellschaften Platz gehabt haben; wie durch alles dieß immer neue Begriffe und Modificationen des sittlichen Charakters sind veranlaßt worden;" 2916,2917,"wie nebenbey die Art sich zu nähren, zu kleiden, und Wohnungen zu bauen sich verändert habe;" 2917,2918,"und so noch Vieles, das sogar in Compendien der Geschichte der Menschheit, der Universalhistorie und einigen philosophischen angeführt ist, bis zuletzt die Entstehung und der Fortgang der Religion, der Staaten, des Handels, der Schifffahrt und des Luxus wäre erklärt gewesen." 2918,2919,"Alles dieses aber hätte aus den Grundtrieben der Seele des Menschen, aus der Wirkungsart derselben, und aus dem Einfluß, den äußere Gegenstande und Verhältnisse auf die Neigungen und Triebe zu haben pflegen, erklärt werden sollen." 2919,2920,"Dann hätte es eine wahre, philosophische Geschichte der Menschen und Völker geben, und dieser Band hätte die Basis dazu werden können." 2920,2921,Ohne Anwendung anthropologischer oder psycholvgischer Grundwahrheiten kann ich mir keine phllosophische Geschichte der Menschen denken. 2921,2922,"Ohne beständige Anwendung dieser Grundwahrheiten kann es nur Bruchstücke geben, so wie sie der V. in diesem Bande geliefert hat;" 2922,2923,"aus denen ein Philosoph erst ein Ganzes machen muß, wenn die Geschichte eine personificirte Philosophie und Moral, und ein taugliches Mittel seyn soll, die in der Vorrede angeführten Zwecke zu erreichen." 2923,2924,Freylich räsonnirt der Verf. 2924,2925,auch; 2925,2926,"aber immer nur über Hypothesen und Meinungen der Gelehrten, oder über einzelne Facta." 2926,2927,"Nirgends findet man einen mehr zusammenfassenden Blick, oder auch nur einen Wink für den Leser, mehreres zusammenzufassen." 2927,2928,"Seite 281 bis S. 580, also die Hälfte des Buches, enthält die Geschichte der Religionen." 2928,2929,"Es wird von dem tiefsten Grad der Wildheit, von der gänzlichen Unwissenheit eines Gottes, und Gottesdienstes angefangen." 2929,2930,"Seite 293 von dem Glauben an die Unsterblichkeit der Seelen, den der Verf. für allgemein ausgiebt." 2930,2931,Seite 333 von den Religionen der Wilden. 2931,2932,Seite 385 von der Verehrung eines bösen Wesens. 2932,2933,S. 409 von dem Gebrauche der Menschenopfer. 2933,2934,"S. 453 von den Priestern, und Priesterinnen der Wilden." 2934,2935,S. 524 von den Mysterien der Alten. 2935,2936,"Hier herrschet etwas mehr Ordnung, und Philosophie;" 2936,2937,"es kommen wichtige Bemerkungen, viel Licht verbreitende Erklärungen, und manche aus der Natur des Menschen gehohlte richtige Gründe der Begebenheiten vor." 2937,2938,Zum Beysp. 2938,2939,S. 389 2939,2940,der rohe Mensch entwirft sich das Bild von einem höhern Wesen ganz nach seinen Empfindungen und Leidenschaften. 2940,2941,Der Gott des Kannibals ist selbst ein Kannibal ic. 2941,2942,So rohe Menschen giebt es auch itzt noch unter den aufgeklärt seyn wollenden; 2942,2943,sogar unter den gelehrt seyn wollenden. 2943,2944,"S. 386 hätte ich von der richtigen Bemerkung, daß Wilde kein Gefühl der Dankbarkeit, überhaupt für das Gute kein Gefühl haben, einen weitern Grund angeführt gewünschet." 2944,2945,"Es scheint, daß Stolz, und zu hohe Meinung von sich selbst auch Aufgeklärte eben dahin führt, wovon mir Voltairs Candide ein Beweis ist." 2945,2946,Seite 445 ist sehr gut nach der Stufe der allmähligen Cultur folgende Stufenfolge der Religion angegeben. 2946,2947,1) 2947,2948,"Der Barbar schafft sich einen grausamen Gott, und zittert vor ihm. 2)" 2948,2949,"Er entdeckt ein wohlthätiges Wesen,und beugt seine Knie, wie ehevor nur vor dem Bösen. 3)" 2949,2950,"Er verehrt Beyde, doch das böse ungleich mehr, als das gute Wesen." 2950,2951,4) 2951,2952,Er räumt dem wohlthätigen Genius großere Macht als dem Kakodämon ein; 2952,2953,"liebt also den ersten mehr, als er den zweyten fürchtet." 2953,2954,5) 2954,2955,Er verwirft die Lehre von einem zweyten Grundwesen gänzlich; 2955,2956,"er bethet im Glück und Unglück nur einen einzigen, unendlichen, gütigen Gott, seinen und der Welten Schöpfer, den Allvater im Geiste an, und bringt ihm Tugend zum Opfer." 2956,2957,"S. 556 soll dem Plato zufolge, die intolerante Lehre von einer allein seligmachenden Jnitiation Orpheus, oder ein anderer Mysterienstifter erfunden haben." 2957,2958,Aber viel kürzer hätte sich Herr Vierth. 2958,2959,auch hier fassen können und sollen. 2959,2960,"Wozu z. B eine so ausführliche Beschreibung der gräulichen Menschenopfer in Merico, O⸗Tahiti, Griechenland ic.?" 2960,2961,"Welches Verhältniß gegen das Folgende, wo von S. 585 — 622, auf 37 Seiten von dem Gange der politischen Cultur gehandelt wird." 2961,2962,"Einen guten Kopf, und viel Anlage zu einem vortrefflichen pragmatischen Historiker verräth der Verf." 2962,2963,überall. 2963,2964,Viele einzelne Stellen sind ganz herrlich. 2964,2965,"Nur wünschte ich ihm, daß er psychologische Grundsätze öfters anwenden, ofters die Begebenheiten bis auf die Grundtriebe des Menschen zurück führen, aus den Grundtrieben erklären möchte: dann würde er auch mehr Ordnung und Zusammenhang in seine Materien bringen?" 2965,2966,"Er hat Vieles und mit Beurtheilung in den Alten, und Neuern gelesen." 2966,2967,"Die Stellen aus Homer, Ovid, und Lukrez sind vortrefflich angewandt." 2967,2968,Für den Plato hat er zuviel Vorliebe; 2968,2969,läßt ihn zu oft für sich sprechen; läßt sich zu oft von ihm zur Weitschweifigkeit verleiten. 2969,2970,Auch auf Diodor von Sicilien scheint er zuviel zu setzen. 2970,2971,"Wahrscheinlich hat er sich durch ihn verführen lassen, die niedrigste Stufe der Menschheit, S. 234 als einen Stand der Apathie zu beschreiben, da man doch die Erzählungen Diodors von den Unempfindlichen fast durchgängig für fabelhaft hält, und die Apathie der Wilden schon an sich so wenig, als die Apathie der Stoiker Glauben verdient." 2971,2972,"Der Styl des Verf. ist zierlich, und fast durchaus rein." 2972,2973,"Man wird wenige Sprachunrichtigkeiten antreffen, wie die S. 1" 2973,2974,"Angehängsel anstatt Anhängsel und Seite 35 zur Zeit eines Hungers, anstatt einer Hungersnoth rc." 2974,2975,Nur die Neuerungen in den Worten dürften nicht allen lieb seyn; 2975,2976,"als S. 22 Facten für Facta, Base für Basis;" 2976,2977,Gedonner ic. 2977,2978,S. 597 2978,2979,"Häuptlinge für Oberhäupter, Seite 599 Seigling für ein Feiger." 2979,2980,"Auch erinnere ich mich wohl, oft ooρατιe gelesen zu haben;" 2980,2981,aber oxoxæ fand ich zum ersten Mahl Seite 613 von Herrn Vierth. 2981,2982,gebraucht: so ein eeverioy ist ganz ungewöhnlich. 2982,2983,"Ob der nächste Band mit der Geschichte selbst anfangen, oder ob noch etwas als Basis kommen werde, läßt sich aus der Vorrede und selbst aus dem ersten Theile nicht abnehmen." 2983,2984,"Jch wünsche, daß sich Herr Vierth." 2984,2985,"bey der Ausarbeitung der folgenden Theile nicht übereilen möge, und daß er bald zu einer zweyten Auflage des ersten Bandes Veranlassung belomme, und ich bin versichert, daß er dann auch ohne diese meine und anderer Erinnerungen, gelesen zu haben, Vieles aus eigenen Bemerkungen verbessern werde." 2985,2986,H. t. Erziehungsschriften. 2986,2987,Uiber die Art Menschenglückseligkeit zu bestimmen; 2987,2988,wobey zugleich die Declamationsübung und Lernprüfung des Meinertshagischen Pädagogiums anzeigt Joh. 2988,2989,Christoph Friedr. 2989,2990,"Bährens, der Philosophie Doctor, der freyen Künste Magist., Director des Pädagogiums, und Lehrer der Sprachen und Wissenschaften." 2990,2991,Dresden und Leipzig und in Commission bey Guinbert in Coln. 2991,2992,2 Bog. 2992,2993,8. 2993,2994,"Da diese Kleinigkeit, vermuthlich durch den katholischen Commissionär bis in unsre Buchläden sich herausgedrungen hat, so wollen wir selbe auch anzeigen, so unbedeutend sie übrigens ist." 2994,2995,Zuerst wird auf der S. 9 mit mehr Wortgepränge Kurzgefaßte Predigten. 2995,2996,"Zu Wirzburg sind im J. 1787 zwey Predigten, gehalten am Feste der Himmelfahrt Mariä, gedruckt werden;" 2996,2997,eine ist von dem dereits aus mehreren Schriften rühmlichst belannten 2997,2998,Hn. 2998,2999,Pr. 2999,3000,Joh. 3000,3001,Mich. 3001,3002,"Feder, die andere von Hn." 3002,3003,Georg Wolfg. 3003,3004,Heeger 3004,3005,Prediger und Vorsteber des Gottesdienstes bev der atadem. 3005,3006,"Jugend, welcher letztern zugleich eine lurze Anrede an die atademische Jngend beym Beschluße des Echullahres angehängt ist." 3006,3007,"Das Verdienst dieser berden Predigten testeht vorzuglich darin, daß keine schiefen Begriffe von der Verehrung Marlä vortommen, wie es sonst bey Predigten dieser Art so ost zu geschehen pflegt" 3007,3008,"Zugleich gereicht es auch dem Herzen unserer Redner zur Ehre, daß beyde ihre Reden aus löblichen Abfichten drucken ließen, Hr. Pr." 3008,3009,Feder nämlich zum Besten des Wirzburger Kranlengeselleninstitnts; 3009,3010,und Hr. Heeger zum Besten armer Studenten. 5 3010,3011,"Der churpfälzische öffentliche Lehrer der Handlungswisfenschaften in Maundeim, Hr. J. Chr Peter ist gesonnen eine Schrift unter dem Titel: Abhandlungen, und vollstäudige, theoretische und practische Anleitungen, daals Philosophie von Menschenglückseligkeit geredet." 3011,3012,"Daß mehr Gutes als Böses in der Welt sey, beweiset H. Bähr." 3012,3013,"aus dem allgemeinen Teiebe zur Glückseligkeit, vermoge dessen alle unsere Bemühungen wenigstens mit angenehmen Empfindungen verbunden sind, und die Hoffnung den Menschen nicht verläßt." 3013,3014,"Das übrige ist Anzeige von dem, was im Pädagogium gelehrt wird, der Nahmen der Redner, welche bey der Prüfung auftreten, und der Materien, wovon ihre lateinischen, deutschen und franzosischen Reden handeln;" 3014,3015,nebst einem Lectionscatalog. 3015,3016,"Gelehrt wird in diesem Pädagogium sehr viel: nämlich Religion, Theologie ohne Schul⸗ und Kunstsprache, Geschichte und Uibersicht der Rechtsgelehrsamleit, Handlungswissenschaften, Philosophie, und Mythologie beym Lesen der Classiker, Schönschreibkunst, Aufsätze Briefstyl, Zeichnen, Rechnen, Musik, Tanzen, Fechten, hebräische, griechische, lateinische, franzosische, italiänische, deutsche Sprache." 3016,3017,"Von diesem Unterricht sind auch Mädchen nicht ausgeschlossen, und können selbe hier in allem, was künftige aufgeklärte, zärtliche Gattinnen, gute Wirthinnen, und Hausmütter bildet, deßgleichen in den weiblichen Arbeiten, des Nähens, und Strickens unterwiesen werden." 3017,3018,"Wie viele Lehrer und Aufseher hierzu gebraucht werden, ist in diesem Program nicht angezeigt." 3018,3019,"Herr Bährens redet immer nur von seinen Bemühungen, so daß es scheinen möchte, als wäre er, wenigstens für die Knaben der einzige Lehrer." 3019,3020,Th. 3020,3021,Nachrichten. 3021,3022,"Handlungsweseu betreffend, berauszugeben." 3022,3023,"Er wird dabev, nebst seiner 25ährigen Erfahrung, die besten und neuesten Schriftsteller benutzen, so daß dieß Wert das vollständigste und einzige in seiner Art seon soll Der Geiabr des Nachdruckes zu entgehen, ist der Snbicriptlonsweg ge waolet, und der Preis zu 1 Fl., das Alphabet in 4. auf gter Drucpapler, und 1 Fl." 3023,3024,30 Kr. 3024,3025,auf feinem Postpapier bestimmt worden. 3025,3026,Subscriptionen werden an das allaermeine Pränumerations und Subscriptlons Comtoir in Mannheim eingesandt. 3026,3027,"Wer auf 10 Exemplare unterzeichnet, ethält das 1te stev." 3027,3028,Schon das 4te Stück der Wirzbutger gelebrten 3028,3029,ur zeigen 1788 enthält eine Anzelge von der Anleitung 3029,3030,"ur christlichen Moral, die unser H. P. Danzer sür seine Schüler in Privatstunden geschrieden hat;" 3030,3031,"und empfieblt dieses Buch nicht nur Theologen von Profession, sondern auch allen etwas aufgetlärteren Cbristen, denen es um Erlangung wahrer Tugend und Erfüllung ibrer Pflichten m Eruste zu thun ist." 3031,3032,"Uns hinderten bisher ganz besondere Umstände, eine Recenson dieses Buches in uns." 3032,3033,Bl. 3033,3034,aufzuneh 3034,3035,me Naturgeschichte. 3035,3036,Johann Heinrich Steins Versuche und Beobachtungen über die Angewöhnung ausländischer Pflanzen an den westphälisch. 3036,3037,Himmelsstrich. 3037,3038,Mit einer Vorrede des evrn Regierungsrathes Medicus. 3038,3039,"Mannheim, in der neuen Hof⸗ und akademischen Buchhandl. 1787." 3039,3040,"Ohne die Vorrede, und den Jnhalt 76 S. 8. Herr Stein, der zu Haldem im Fürstenthume Münden Gärtner ist, beschäftigte sich seit einigen Jahren mit der Angewohnung ausländischer Gewächse an den westphälischen Himmelsstrich, und erzählt in diesem Aufsatze den Erfolg seiner Bemühungen." 3040,3041,"Mit unter erzählt er auch manche Beobachtung, die dem Botanisten, der Systematiker ist, angenehm seyn muß." 3041,3042,Die Versuche sind mit folgenden Gewächsen gemacht worden: 3042,3043,Cupressus sempervirens. 3043,3044,"Sie kommt in einem trocknen Boden, er mag mager, oder schwer seyn, gut fort, wenn man sie der Winderkälte frey, und ohne alle Bedeckung aussetzet, verträgt aber das Einbinden nicht wohl, auch nicht das Anbinden an eine Mauer, was dasjenige bestätiget, was H. R. Medicus schon in seinen Beyträgen zur schönen Gartenkunst angemerkt hat." 3044,3045,Hibiscus syriacus. 3045,3046,"Diese herrliche Pflanze trotzet ebenfalls den westphälischen Wintern, in denen doch das einheimische besemartige Pfriemenkraut gar erfror." 3046,3047,"Auch der Granatstrauch (Punica granatum), der aber doch an den Spitzen der Zweige von den Frühlingsfrösten leidet, indem er frühezeitig treibt." 3047,3048,"Weniger dauerhaft fand H. St. Santolina chamaecyparissus, die eiuen Sandboden, und sonnige Lage fordert, und auch hier ihre Spitzen einbüßt." 3048,3049,"Vollkommen gut hingegen halten die beyden Cercis, nämlich siliquastrum und canadensis die dasigen Winter aus;" 3049,3050,"bey welcher Gelegenheit aber den Pflanzern die Warnung aus Erfahrung gegeben wird, sie nicht an Stellen zu setzen, die Uiberschwemmungen ausgesetzet sind." 3050,3051,"Vom Vitex agnus castus, der dem Verf." 3051,3052,"die Winter noch nicht ganz wohl überstanden, und auch niemahls geblühet hat, erinnert sich Recens." 3052,3053,"gleichwohl einer Staude, die er zu Wien, wo doch die Winter außerordentlich strenge zu seyn pflegen, im Freyen weit über 6 Fuß hoch, und ganz mit Blüthen behangen gesehen hat." 3053,3054,"Weniger glücklich, als fast mit allen vorhergehenden, war der Verfasser mit Bignonia catalpa, die sich doch in einem magern Boden ungleich besser hielt als in besserem." 3054,3055,Hinlänglich hat der kletternde Celastrus sein Ausdauern gegen die härtesten Winter des dasigen Himmelsstriches erwiesen; 3055,3056,"bey welcher Gelegenheit die Beobachtung des Herrn Medicus, daß die Pflanze zweyhäusige Blüthen habe, bestätiget, zugleich aber wider denselben erinnert wird, daß der Griffel nicht bloß dreyspaltig, sondern daß wirklich drey Griffel da seyn müssen, die aber unten zusammenkleben, und einen einzigen vorstellen, indem bey Oeffnung der dreyschaligen Kapsel (die nicht, wie Linne gesagt hat, dreyfächerig, dreysamig, sondern einfächerig, sechssamig ist) jedes Schalenstück seinen Griffel bey sich hat." 3056,3057,"Gelegenheitlich wird erzählt, daß man doch auch auf einem männlichen Rebgewächse dieser Art eine vollkommen reife Samenkapsel angetroffen habe." 3057,3058,"Auch Gleditschia triacanthos, die zweyhäusiae Blüthen hat, und Gleditschia inermis kommen auf trocknem Grunde im Freyen ohne alle Bedeckung eben so gut fort, als der Kirschlorbeerbaum, die staudichte Amorpha, und Acer negundo, der aber von Winden sehr beschädiget, und daher im Blühen verhindert wird, weßwegen der Verf." 3058,3059,"anräth, sie in Pflanzungen dichter zu setzen." 3059,3060,"Zärtlicher ist Bignonia radicans, aber Marrubium candidissimum und Lonicera sempervirens halten die Winter vortrefflich aus." 3060,3061,"Der Verf. meint, daß die Dauerhaftigkeit der erstern Pflanze etwas sehr Sonderbares sey, weil sie nach den Berichten Einiger in Creta zu Hause seyn solle;" 3061,3062,"aber außerdem, daß sich alle diese Berichtcauf nichts anders, als auf die Linnäische Frage: Habitat in Creta? gründen;" 3062,3063,"so würde, gesetzt auch, daß diese Berichte zuverläßig wären, die Sache gleichwohl nicht sehr sonderbar seyn;" 3063,3064,"weil die Pflanze von den dasigen Gebirgen seyn könnte, die doch wohl eben so kalt als unsere Flächen sind." 3064,3065,"Wir erinnern dieß, um dieenigen, welche sich mit der Angewöhnung ausländischer Gewächse an das deutsche Klima beschäftigen, zu ermuntern, daß sie sich durch die Angabe eines südlichen Vaterlandes nicht abschrecken lassen, mit einer Pflanze, die daselbst auf Alpen wächst, Versuche anzustellen." 3065,3066,Xi.. Theologie. 3066,3067,"Geschichte der in der katholischen Kirche eingeführten, und bis auf die gegenwärtige Zeit fortgesetzten Fastenanstalten mit manchen wichtigen Bedenken den Bischöfen Deutschlands gewidmet." 3067,3068,Wien bey Joh. 3068,3069,Adam Hörling. 3069,3070,1787. 3070,3071,302 S. 8. 3071,3072,Die Veranlassung dieser Schrift war (wie der Verf. 3072,3073,"in der Vorrede sagt) die Bitte des Magistrats der Hauptstadt Gräz in Steyermark an seinen Bischof um die Nachsicht in dem Abstinenzgesetze für die Sonnabende des ganzen Jahres, die aber nicht erhört wurde." 3073,3074,Die ganze Abhandlung bestehet aus fünf Abschnitten. 3074,3075,Jn den vier ersten werden die Fastenanstalten von der Entstehung der Kirche bis auf unsere Zeiten historisch untersuchet; 3075,3076,im fünften Abschnitte aber unterwirft der Verf. 3076,3077,"manche wichtige Bedenken über die in der katholischen Kircht eingeführten, und bisher fortgesetzten Fastenanstalten den tieferen Einsichten deutscher Bischöfe." 3077,3078,"Diese ausführliche, pragmatische, und in ihrer Art gewiß eine der vortrefflichsten Schriften verdient wegen ihrer Gründlichkeit vorzüglich empfohlen zu werden." 3078,3079,"Der Leser wird in den vier ersten Abschnitten alle Data mit gleichzeitigen Zeugen beleget finden, und im letzten wird ihn die gesunde Philosophie, die der Hr. Verf." 3079,3080,"mit einer guten Menschenkenutniß verbindet, überzeugen, wie wenig das Fasten⸗ und Abstinenzgesetz das Wohl der Christenheit befördere, wie man bisher dafür hielt." 3080,3081,Hier ist ein kurzer Auszug der vier ersten Abschnitte. 3081,3082,Christus hat zwar vor dem Antrittẽ seines Lehramtes 40 Tage gefastet (Abschn. 3082,3083,"1. S. 1.) aber sobald er als Gesandter Gottes offentlich auftrat, verhielt er weder sich selbst, noch seine Schüler durch Gesetze zum Fasten (Absch1. S. 2. S. 4.);" 3083,3084,"er wollte lieber von seinen Feinden, und den Pharisäern sich als einen Schwelger, und Prasser verschreyen lassen, als von der gememen Lebensart abweichen (Abschn." 3084,3085,"1. S. 3. S. 5.)3 wollten aber seine Schüler, die als gebohrne Juden an gewisse Fasttage gewohnt waren, freywillig fasten, so verboth er es ihnen nicht." 3085,3086,(Abschn. 3086,3087,1. S. 4. S. 6.) 3087,3088,Obgleich bey sonderbar wichtigen Begebenheiten das Fasten mit dem Gebethe von den Aposteln vereiniget ward; 3088,3089,so ist doch im ganzen neuen Testament kein Fastengesetz zu finden (Abschn. 3089,3090,1. . 3090,3091,7. S. 10.). 3091,3092,Auch die Nachfolger der Apostel kannten vor dem Ende des 4ten Jahrhunderts kein Fastengesetz (Abschn. 3092,3093,2. J. 2. 4. 7. 8.); 3093,3094,erst gegen das Ende des 4ten Jahrhunderts ward das Fasten mit dem Unterschiede der Speisen von einmigen Kirchenlehrern als eine Schuldigkeit vorgetragen (Abschn. 3094,3095,2. J. 9. S. 68.). 3095,3096,Mit dem Ende des 5ten Jahrhund. 3096,3097,"sind die Kirchenlehrer ausgestorben, die die christliche Freyheit in Rücksicht der Fasten behaupteten." 3097,3098,"Jm 6ten Jahrhundert nahm sich Niemand die Freyheit, den Bischöfen, die das Fasten als eine Schuldigkeit auferlegten, zu widersprechen, welchevermuthlich von dem Ansehen herkam, welches die Canonen der Apostel, und ihre Constitutionen, die gegen das Ende des 5ten Jahrhundertan das Tageslicht gebracht worden, überall zu behaupten anfiengen." 3098,3099,(Abschn. 3099,3100,2. §. 3100,3101,22. S. 94) 3101,3102,"Jn den ersten Jahrhunderten waren zwey Fasttage an der Mittwoche, und an dem Freytage ( Abschn." 3102,3103,2. S. 2.); 3103,3104,"nach und nach ist die Gewohnheit auch, am Sonnabend zu fasten, in den abendländischen Gemeinden eingeführet worden (S. 151.)." 3104,3105,Jnnocenz der erste scheint der stärkste Beforderer des sonnabendlichen Fastens gewesen zu seyn. 3105,3106,Decentius 3106,3107,Bischof von Eugubium (jetzt Gubbio im päpstlichen Gebiethe) 3107,3108,"bath den Jnnocenz um die Erörterung einiger Fragen, welche manche Kirchengebräuche betraffen." 3108,3109,"Dieser schärft ihm gleich im Anfange seiner Antwort ein, daß alle abendländische Gemeinden schuldig seyen, sich nach den Gebräuchen der romischen zu richten;" 3109,3110,"weil, wie er annimmt, durch ganz Jtalien, Gallien, Spanien, Afrika, Sicilien, und andere nahe gelegene Jnseln die Gemeinden nur von demenigen gegründet worden, welche der vornehmste Apostel Petrus, oder seine Nachfolger in dem römischen Bisthume zu Priestern bestellet hätten." 3110,3111,Dieses gab dem Hn. 3111,3112,Verf. 3112,3113,"Gelegenheit, eine schöne Bemerkung zu machen;" 3113,3114,er sagt S. 28: 3114,3115,"Diese Behauptung widerspricht der Geschichte, und beweiset, wie frühezeitig sich die monarchischen Grundsätze der römischen Bischöfe eingeschlichen haben." 3115,3116,Der H. V. setzt die Kirchenversammlung zu Elvira in das z13te Jahr (S. 27); 3116,3117,allein ihre Zeit ist unbekannt. 3117,3118,"Einige bestimmen sie vor dem Jahre 250, andere gegen das Jahr 300, 305, oder 313;" 3118,3119,"wieder andere in das Jahr 324, oder noch später." 3119,3120,"Jene scheinen sich aber am Meisten der Gewiß heit zu nähern, die sie mit dem Hn." 3120,3121,Tillemont gegen das Jahr 300 setzen. 3121,3122,Jm 5ten Abschn. 3122,3123,"macht der H. V. den Bischofen das Recht, Fastengesetze zu geben, streitiq." 3123,3124,Sein Beweis kann auf folgenden Vernunftschluß zurückgeführet werden: 3124,3125,Die Glückseligkeit der Menschen ist der große und einzige Zweck der bischöfl. 3125,3126,Macht; 3126,3127,"die Fastengesetze aber befördern weder die innere, noch äußere Glückseligkeit der Menschen;" 3127,3128,sie sind also außer der Sphäre der bischofl. 3128,3129,Gesetzgebung. 3129,3130,Den bündigen Beweis des Untersatzes hier anzuführen wäre zu weitläufig; 3130,3131,"wir merten nur noch an, daß in der 247ten und folgenden Seiten aus der Natur der Sache selbst erwiesen werde, welch ein unschickliches, Mittel das Fleisch abzutodten, das Fasten⸗u." 3131,3132,Abstinenzgesetz 3132,3133,sey. 3133,3134,"Durch die gänzliche Enthaltung (von) der Nahrung auf eine längere Zeit (die ohnehin dem Naturrechte widerspricht S. 277.) wird nach der Aussage der vortrefflichsten Leibärzte das Blut, weil es durch die Enthaltung (von) aller (allen) Nahrungsmittel (n) nicht versüsset, noch erfrischet werden kann, scharf, hitzig und faul." 3134,3135,Von daher wird bey der Fasten der Trieb zur thierischen Wohllust der Liebe vielmehr entzündet und vermehret (S. 261.) 3135,3136,"Die Speisen, und Getränke, welche in den katholischen Gemeinden in den Fast⸗ und Abstinenztagen für erlaubt gehalten, und am Meisten genossen werden, sind von solcher Natur, daß sie der Bewahrung der christlichen Keuschheit vielmehr schädlich, als vortheilhaft sind." 3136,3137,(S. 265.). 3137,3138,"Hieronymus bekannte selbst, daß ihm das strenge Fasten den Stachel des Fleisches nicht stumpf gemacht habe;" 3138,3139,"das Studium der hebräischen Sprache war wirksamer, die Reitze der romischen Mädchen aus seiner Einbildung zu wischen." 3139,3140,K* J** 3140,3141,Schone Wissenschaften. 3141,3142,Friedrich dem Großen eine Rede am Jahrstage seines Todes gehalten von D. E. L. Posselt. 3142,3143,Carlsruhe ohne Anzeige des Verlegero. 3143,3144,1787. 3144,3145,"44 S. 8. Nicht alle Thaten des verewigten Monarchen zu erheben war die Absicht des Verf.,, Das mag der, sagt er, der die Sterne des Himmels zählt, oder die Wogen des Oceans." 3145,3146,"Aber, fährt er fort, rührungsvoller weiß ich sein Andenlen nicht zu ehren, als indem ich etwasnäher entwickle, was ihm für das letzte und schonste seiner Werle, den deutschen Bund, Europa überhaupt und ganz vorzüglich Deutschland schuldig ist., Ueber dieses Themia sagt uns H. P. zwar nichts Neues, was man auch vom Redner nicht fordern darf, aber er stellt da?" 3146,3147,"Bekannte so dar, daß mans bey ihm gern noch einmahl liest." 3147,3148,"Nur ist sein Ausdruck oft zu pretios und gesucht, die Bilder sind zu gehäuft und zu dichterisch, er will erhaben werden, und verliert sich auf die unfruchtbaren Klippen des Schwulstes." 3148,3149,"Mit Schmuck und Verzierungen sollte man sparsam seyn bey Gegenständen, die an und für sich groß sind." 3149,3150,Aller erborgte Schimmer schwächt nur den Eindruck; 3150,3151,"die Phantasie begnügt sich an dem Spielwerke, und die Empfindung geht leer aus." 3151,3152,Als Probe von der darstellenden Kunst des V. heben wir folgendes Gemählde von Deutschland und den. 3152,3153,Deutschen 3153,3154,aus:„ Ein Land. 3154,3155,"im Mittelpunct des erdherrschenden Welttheils, unter allen dieses Welttheils das wichtigste, voll zusammengedrängter, einfach starker Kraft, dem die Erzeugnisse seines Bodens, der bey seiner weiten Dehnung fast alle Abstufungen des Klima in sich vereiniget, und die Zahl seiner Strömme eine innere Mittheilung und eine Uuabhängigkeit von außen gewähren, die in solchem Grade selbst Frankreich nicht hat; das in seinen Wäldern und auf seinen Gebirghöhen noch eben die Riesen aufsäugt, die einst Winfelds ewige Schlacht schlugen: ein Volk, mehr kühn als ungestümm, mehr stark als heftig, voll Empfindung für Freyheit, und doch gehorsam seinen Fürsten wie kein anderes; das wenig sagt, und viel thut;" 3155,3156,"das kalt überlegt, aber glühend vollbringt;" 3156,3157,dem für den stolzen Trotz des Britten stille Größe ward; 3157,3158,und für die List und das kochende Blut des Wälschen Einfalt und Thatkraft; 3158,3159,das den Gallier nicht um seinen Witz neidet; 3159,3160,weil es Ernst und Herzlichkeit liebt; 3160,3161,"dem an Tiefe des Geistes und des Gefühls nur wenige, an Waffenruhm unter allen Volkern keines gleichkommt so ist Deutschland, und so sind die Deutschen." 3161,3162,„ Ob — wie es bey Porträtmahlern meistens der Fall ist — der Verf. 3162,3163,"seinem Gegenstande nicht ein wenig geschmeichelt habe, überlassen wir der Vergleichung des Lesers." 3163,3164,"Noch müssen wir S. 18. einen verächtlichen Seitenblick rügen, den H. P. auf ein Volk thut, welches man hier und da wieder anfängt in die Rechte der Menschheit einzusetzen, seit dem die Dohme und Lessinge es vertreten haben." 3164,3165,"Golde heißt es daselbst, haben auch eure Juden;" 3165,3166,"Gold hat auch der thierisch Dumme uind der Bösewicht,, l!" 3166,3167,"Von einem Manne, der A pol" 3167,3168,Zum Einruck Supplemente zur allgemeinen Litteraturzeitung v. J. 1785. 3168,3169,Nro. 3169,3170,57. Rastatt in der Dornerischen Buchdrnckerey. 3170,3171,Pricipia chtiooiia itroductionis i vlea 3171,3172,Jeologiamchristian metlodo denoufratiu academicit Praeletionibusacoonpdttaaaoaone Adamo Brdnauer 3172,3173,ntt 3173,3174,Erst nach zwey Jahren hat es einem Hn. 3174,3175,"Mitarbeiter der Litteraturzeitung zu Jena gesallen, mein Lehrhuch, welches gleich Ansangs in mehreren gelehrten Zeitungen recensirt worden ist, und demselben von daher nicht unbekannt seyn tonnte, zu verschneiden Elne ganz seltene Erscheinung!" 3175,3176,Aber vielleicht ward er dazu ausgefordert? 3176,3177,"Fast scheint es, daß er erst dazu aufgewect worden sey, msch wegen melnem besondern Verhältniß in den Augen der Herren Protestanten recht schwarz und scheußlich darzustellen." 3177,3178,Der H. Ret. 3178,3179,"vermißt in meinem Buche Licht und Auftlärung; hebt aber zum Unglücke, um seine Behauptung zu belegen, gerade solche Lehrsätze aus, welche nichts mehr und nichts weniger sind, als, geineinschastliche Unterscheidnnaslehren unserer Kirche, dle seit Chiistus, dem ersten Resormator der Kirche, und Aufllärer aller Nationen teinen anderen in ihe" 3179,3180,rer 3180,3181,"Gesellschaft duldet, noch, mit gutem Grunde, in wesentlichen Stücken der Religlon eine so verstandene Auftlärung zuläßt, weil sie überzeugt ist, daß unsere Philosophen, mit ihrer ganzen Weltweisheit, in dem von dem Heilande ursprunglich belannt gemachten Plane der Seligleit nicht das Mindeste zu verbessern im Stande sind." 3181,3182,1. Kor. 3182,3183,"I. 0, 21. Wo ist der Klůügler?" 3183,3184,wo ist der Schriftgelehrte? 3184,3185,"wo ist der forschende Weltweise, der dieses vermag?" 3185,3186,"5at nicht Gott die Weisheit dieser welt in Thorhelt verehrt, sobald sie auf hloße Elnsichten ihrer Veruunst ihren Glauben gegründet hat?" 3186,3187,"Und auf was für erotische Meinungen verfällt man nicht bey der heutigen aufgellärten Philosophie in der protestantischen Kirche, wo ein jeder Philosoph, ein ieder aufgellärter Kopf (NB." 3187,3188,"so nennen sich alle unsere neue Reformatoren) über Religion denten, lehren, und schreiben darf, was er immer gerräumet hat;" 3188,3189,"da unterdessen der strenge Orthodor im Stillen seufzet, der eben so frech und lühn nicht ist, das Heillgthum niederzureissen, und dafür der Philosophie einen Tempel zu bauen, in welchem der Christ mit dem Deisten, ohne sein Gewissen zu beleidigen, einen Gott verehrt??" 3189,3190,"Weil ich in meinem Lehrbuche an diesem Gebäude nicht mitgearbeitet habe, hat sich vielleicht der H. Rec." 3190,3191,"an meinem Lehrsahe, daß außer der latholischen Kirche keine Seligleit zu hoffen" 3191,3192,"sev, vorüglich geärgert, obgleich der Protestant nach seiner Orihodorie dasselblge in selnem theologishen Lehrbuche von seiner Kirche so gut wle der Katholit in Thesi bebaupten muß, und wirtlich behauptet;" 3192,3193,ohne daß eine Kirche das ndividuum der anderen Klrche zu verdammen berechtiget 3193,3194,sey/ 3194,3195,eil 3195,3196,"Niemand als der allwissende Weltrichter das Maß der Kräfte eines jeden Jndividuums, nach Wahrhelt und desseren Einsichten zu streben, oder auch die Moglichkeit, die von seiner Kirche ererbten Vorurtheile abzulegen, richtig bemessen lann." 3196,3197,Kann man aber nach der leberzeugung des Hn. 3197,3198,Rec. 3198,3199,in seder christlichen Kirche selig werden; 3199,3200,"so war eo wahrhaftig nicht der Muhe werth, nicht nothwendis, nicht so helle denkt, und der ein Magazin für Aufklärung schreibt, hätten wir einen solchen Ausfall nicht erwartet." 3200,3201,A. W. og 3201,3202,"ic,." 3202,3203,"en eingesandt.) redlich, nicht christlich, daß sich die Herten Protestanten mit elner so furchterlichen allgemeinen Gährung und Zerruttung im Reiche von der latholischen Kiiche losgerissen, und ihre Trennung ungeachtet der rorauẽgesehenen gänlichen Empörung des bisz unnenschlichen Thaten ausschweifenden und rasenden Pöbels, ungeachtet so vieler blutiger, und alles verwüstender Kriege, so hitzig bebauptet haben." 3203,3204,"Das Zwevte, was dem Hn." 3204,3205,Ree. 3205,3206,so auszeichuend zu bemerten beltebte 3206,3207,", ist, daß die Katholiten die Herren Protestanten fur Kezer hielten die Ketzer aber in eine gleiche Classe mit den Heiden setzten;" 3207,3208,"daß folglich in den Augen der Katholilen der Protestant tein Christ wäre, nicht besser als ein Helde." 3208,3209,"Lauter Folgerugs sätze, welche der H. Rec." 3209,3210,selbst ausgezogen hat (denn in melnem Lehrbuche steht tein Wort von den HH. 3210,3211,Protestanten); 3211,3212,"und vermuthlich deßwegen ausgehoben hat, um den Jntolerantismus der Katboliten recht augenfällig darzustellen." 3212,3213,Weun auch die Kathollten von den HH. 3213,3214,"Protestanten so dächten, so bat dieses gewiß aus Jntoleranz nicht so viel Cinfluß im Reiche, wo nach unseren eigenen Religlonsgrundsätzen die Pflichten des gesellschaftlichen Lebens mit ihnen in civilibus so strenge wie gegen den Katholiten beobachtet werden müssen, als wenn die Herren Protestanten die Kathollten nicht nur als Ketzer, sondern sogar — wem sollte es einfallen?" 3214,3215,"— als Abaötterer balten, und das nicht bloß von ihnen denten;" 3215,3216,"sondern in ihren öffentlichen Schulen lehren, schreiben, die Katboliken den Kindern unter dieser abentheuerlichen Gestalt schildern, und sogar in ihrem Katechismus mit großen Buchstaben bezeichnet ausdrücken;" 3216,3217,dieses mit dem größten Enthustasmus und Religlonseifer vertheidigen: wofür die neuerliche Geschichte in Churpfalz wegen dem Heldelberger Katechismus Bürge lst. 3217,3218,"— Und noch teiner der protestantischen Recens. oder Zeitungsschreiber hat diesen offenbaren, relchsgesetzwidrigen Jntolerantismus nur mit Einem Worte gerüget." 3218,3219,"— Unterdessen sind wir weit entfernt, daß wir den Ketzer dem Helden in Allem gleich halten." 3219,3220,"Wer mit der allgemeinen Kirche nicht im Glauben volltommen übereinstimmt, nicht verelniget ist, den balten wir sür" 3220,3221,Ketzer oder Schismatiter; 3221,3222,er ist und bleibt von unserer Kitche ausgeschlossen so gut wie der Heide; 3222,3223,"das und nichts anders will die aus der Geschichte beygesetzte Anmeriuna sagen, die ich gerade so aus elnem berühmten protestantischen Scoriststeller dem Joseph Bingham (Orlg." 3223,3224,et antiq. 3224,3225,Ecel. 3225,3226,Vol. 1. Lib. 3226,3227,1. Cap. 3227,3228,3. S. 4.) auuogezogen habe. 3228,3229,Mit Recht hätte ich von einem protestantischen Hn. 3229,3230,Recens. 3230,3231,"nicht weniger erwatten tpnnen, als daß er mein Buch von der Seite beurtheilt hätte, von welcher es mit jedem andern tatholischen Schriststeller dieser Art verhalten, und nah seinem Werthe verbältnißmäßig tarirt werden konnte:" 3231,3232,"denn daß ich latholisch bin, und mein Lesebuch für katbolisck e Theologen bestimmt habe;" 3232,3233,das tonnte der Hr. Rec. 3233,3234,ja wobl ouf dem Titelbatte lesen. 3234,3235,"Zum Schluße muß ich noch devsugen, daß meln Buch nicht zu Rastatt, sondern ber mir zu Baaden in der Marggrasschaft um 1 Rihlr. 2 Ggr." 3235,3236,im Verlage 3236,3237,sey. 3237,3238,Brandmayer. 3238,3239,Theo logie. 3239,3240,Suflema 3240,3241,"Tlieologiae moralis christianae iustis tlieorematihus conclusum, conscripsit P. Aemilianus Reis" 3241,3242,"Benedictinus Benedictoburanus, SS." 3242,3243,Teolog. 3243,3244,Doct. 3244,3245,seren. 3245,3246,Priuc. 3246,3247,et Elect. 3247,3248,Palatino- Bavari Cons. 3248,3249,eccl. 3249,3250,act. 3250,3251,et Teol. 3251,3252,pract. 3252,3253,Moral. 3253,3254,ac Past. 3254,3255,in alm. 3255,3256,cath. 3256,3257,Univ. 3257,3258,Ingolst. 3258,3259,Prof. publ. 3259,3260,ord. 3260,3261,Tom. 3261,3262,I. qui complectitur introductionem etc. 3262,3263,Jngolstadt bey Wilhelm Krüll. 3263,3264,1787. 3264,3265,489. 3265,3266,S. 8. 3266,3267,Die Einleitung liefert der H. Verf. 3267,3268,in vier Hauptstücken. 3268,3269,Jn dem ersten handelt er von dem Begriffe und der Natur der Moral überhaupt. 3269,3270,Das zweyte soll das Charakteristische der christlichen Moral enthalten. 3270,3271,Das dritte zeigt die Quellen der christlichen Moral an. 3271,3272,Dieses Hauptstück enthält 3 Abschnitte; 3272,3273,es werden aber in dem vorangesetzten Jnhalt (Conspeetus) nur 2 angezeigt. 3273,3274,"Das vierte Hauptstück liefert die Geschichte der christlichen Moral, die der V. in die wissenschaftliche, und in die litterarische eintheilt." 3274,3275,Sie ist das Beste unter dem Unbrauchbaren dieses Buches. 3275,3276,Die Abhandl. 3276,3277,"selbst ist in Th., Abschn., Hauptst., Art., Paragr., geordnet." 3277,3278,"Der gegenwärtige Band enthält bloß den ersten Theil des Systems, worin von den Grundsätzen (Principiis) der christlichmoralischen Pflichten, von den moralischen Pflichten der Christen selbst;" 3278,3279,(Warum von moralischen Pflichten? sind nicht alle Pflichten moralisch?) von den Uebertretungen dieser Pflichten gehandelt wird. 3279,3280,"Den innern Werth einer Schrift bestimmt, theils der Jnhalt, theils die Art der Behandlung, die Neuheit der Gegenstände, die darin vorkommen, die besonderen Beleuchtungen, durch die man die schon oft gesagten Wahrheiten in ein helleres Licht bringt, und endlich die Absichten, zu welchen die Schrift dienen soll." 3280,3281,Jst nun dieß das richtige Kriterium der Güte einer neuen Schrift; 3281,3282,"dann ist es schwer, gegenwärtiges System dem Publicum zu empfehlen." 3282,3283,Zum Beweise will Rec. 3283,3284,einige Stellen ausheben; 3284,3285,und seine Bemerkungen beyfügen: 1) 3285,3286,Der H. Verf. ist sehr unglücklich in seinem Ausdrucke; 3286,3287,"die Worte liegen unbestimmt da, und sind oft ihrer Zusammenstellung wegen ganz sinnlos." 3287,3288,Zum Beysp. 3288,3289,die Aufschrift des Buches läßt sich nur hart und mit vielen Wendungen erklären. 3289,3290,Was soll denn Systema — — iustis theorematibus conelusum bedeuten? 3290,3291,Noch schwerer ist es mit den Worten . 3291,3292,3. Cap. 3292,3293,1. eine Jdee zu verbinden: Religio et Theologia supernatnralis in rebus a Deo per fidem reuelatis fundatur. 3293,3294,"Es ist sehr unrichtig gesprochen, wenn ich sage: Gott offenbaret uns Dinge oder Wahrheiten durch den Glauben." 3294,3295,"Denn der Glaube, als Gegenstand unsers Beyfalls betrachtet, ist ja der Jnbegriff geoffenbarter Wahrheiten;" 3295,3296,also Jnbegriff der Offenbarung. 3296,3297,"Der Satz ist also identisch, und heißt: Gott offenbaret uns Dinge oder Wahrheiten durch die Offenbarung." 3297,3298,Was der V. unter den Worten S. 8. 3298,3299,eb. 3299,3300,"da verstehen will, läßt sich gar nicht errathen: Theologia mystica ad unionem cum Deo aptis mediis habendam disponit." 3300,3301,"Und so kommen noch hundert Stellen in dieser Schrift vor, welche doch nach dem vorgedruckten Zeugniß des P. Wolfgang Frölichs ein Systema ordine scientifico adornatum publicis praeleetionibus perquam accomodatum seyn soll." 3301,3302,"Was können sich Lehrer, Leser und Schüler bey solchen Ausdrücken denken?" 3302,3303,Und denken sollen sie doch? 3303,3304,2) 3304,3305,"Der ganze Jnhalt des Buches, und die Abhandlungsart reicht nicht über den Werth des alten unverdaulichen Sauerteiges der Scholastik hinaus." 3305,3306,"Was man schon hundert Mahl in dem ungenießbarsten Schullatein geschrieben hat, das schrieb der V. wieder;" 3306,3307,"überall mangelt Neuheit deutlicher Begriffe, Aufhellung der alten, Erweiterung und Anwendung derselben." 3307,3308,Was soll man z. B. aus seiner Lehre von des Menschen Freyheit entnehmen? 3308,3309,"8. 16 und 19. S. 62, wo er sagt:" 3309,3310,Ex hominis rationalis intellectu et voluntate porro libertas enascitur. 3310,3311,Semetipsam 3311,3312,"ad operandum determinans anima voluntatis suae potestatem habet, hoc est, lihertatem, seu potentiam, ope rationis saam determinandi voluntatem ad agendum vel non agendum." 3312,3313,"Jst es denn nicht einerley: die Kraft haben, sich selbst zur Handlung zu bestimmen;" 3313,3314,und die Macht über den Willen haben? 3314,3315,Was heißt also: die sich selbst bestimmende Seele hat die Macht über ihren Willen? 3315,3316,S. 258 drückt sich der V. auf folgende Weise aus: 3316,3317,"Actiones humanae morum regulis praeceptael, eisque conformes;" 3317,3318,"seu quod idem est, offieia liominis moralia, recepto loquendi modo (aber bloß in Schulen, wo die undeutlichste, und elendeste Sprache noch gangbar ist!)" 3318,3319,"vocantur actiones moraliter bonae, iustae, sanctae;" 3319,3320,"item Mores boni, bona opera, et merita." 3320,3321,Communi autem nomenclatione virtutes appellantur. 3321,3322,Erklärungen dieser Art machen den Leser und Schüler um nichts reicher; 3322,3323,und eder soll reicher werden; 3323,3324,"iener, wenn er ein Buch liest;" 3324,3325,"dieser, wenn er den Lehrer hört." 3325,3326,3) 3326,3327,"Aus mangelhaften Ausdrücken und Erklärungen folgen nothwendig unrichtige Begriffe, Sätze und Lehren." 3327,3328,"Es ist wirklich zu bedauern, daß man in katholischen Schulen (und für eine solche ist dieß Buch geschrieben) noch immer der lernenden Jugend das Licht der Vernunft, diese himmlische Gabe des Schöpfers, so verdächtig zu machen sucht." 3328,3329,"Nach der Lehre des V. soll die Vernunft durch die Erbsünde so stumpf, umnebelt, und bosartig geworden seyn, daß sie, bloß sich selbst überlassen, die wohlthätigsten Lehren des Evangeliums boshaft verdrehet, und zu Ausschweifungen verleitet;" 3329,3330,"bey einer solchen Verblendung halte man die bosen Gedanken, Gesinnungen und Begierden für unschuldig, und man wähle sie nicht selten zur Richtschnur, die Handlungen darnach zu bestimmen." 3330,3331,"Es ist auffallend unglaublich, daß man am Ende des besser denkenden 18ten Jahrhunderts noch so lehret." 3331,3332,Und doch ist dieß die Sprache des Verfass. S. 26. Art. 3332,3333,3. 3333,3334,sub Lit. 3334,3335,6. Quamuis ratio 3335,3336,ceu 3336,3337,"printipium rerum veritates cognoscendi, per se neminem fallat;" 3337,3338,"per causas tamen extraneas ipsa, nisi altiore influxu dirigatur, saepe in errorem inducitur, dum per originale" 3338,3339,peccatum semel corrupta est. 3339,3340,Quae enim in SS. 3340,3341,"litteris agenda, vel ommittenda praecipiuntur, ea" 3341,3342,animus noster sibi relictus in sensum reprobum detorquere amat; 3342,3343,"inde ratio decepta assumit opiniones auribus blandientes, saventes libertati, commodis politicis et priuatis inseruientes." 3343,3344,"Sic decepta ratione prauae mentis nostrae cogitationes, motus, appetitiones erroneae pro innocuis habentur, et non raro pro viuendi agendique norma peruerse obtru · duntur." 3344,3345,"Man weiß aus der Erfahrung, daß der großte Theil der Menschen, und der größere der studierenden Jugend durch Auctorität geleitet wird." 3345,3346,"Die Lehrer haben auf ihre Schüler den größten Einfluß, und unsere Denkungsart im mannbaren Alter hängt sehr oft von dem in der Jugend erhaltenen Unterricht ab." 3346,3347,"Man mache also frühezeitig dem Jüngling seine Vernunft verdächtig, man flöße ihm stäts Mißtrauen auf seine Seelenkräfte ein; wird er wohl auch noch" 3347,3348,ferners füt 3348,3349,Cultur und Bildung derselben sorgen? 3349,3350,"Und wenn er es auch thut, wird er nicht gerade die untauglichsten Mittel wählen, die ihn nothwendig auf Abwege, statt zu einer mannbaren Reife und Vollkommenheit führen?" 3350,3351,"Das menschliche Leben ist eine unübersehbare Kette von Zweifeln, Berathschlagungen, Versuchen, Prüfungen u. s. w., und wer entscheidet?" 3351,3352,"Wer kann in dem Augenblicke, in welchem das Handeln nothwendig wird, entscheiden, als die Vernuuft?" 3352,3353,"Wenn man aber annimmt, daß sie durch die Erbsünde ganz blind geworden, und sich selbst überlassen nur auf Jrrthum und Thorheit führe, und uns in Abgründe des Verderbens stürze;" 3353,3354,"dann kann die Verzweiflung des Mannes, der denken will, und sich doch nichts zutrauet, nicht mehr ferne seyn." 3354,3355,"Er wird steüs auf himmlische Erleuchtungen lauern, selbst nichi arbeiten, und sich bloß als eine Maschine betrachten, die von der übernatürlichen Gnade bewegt werden soll." 3355,3356,"Jndem aber Erleuchtungen dieser Art in dem Plane der Heilsordnung nicht stehen, und folglich sie Gott ihm nicht geben kann, noch will; muß er entweder ganz unthätig und unentschlossen stehen bleiben, dem Wanderer ähnlich, der nmer auf einen Führer wartet, den Weg selbst nicht sucht, nicht suchen will; oder seine Phautasie lügt ihm ein himmlisches Licht;" 3356,3357,"er folgt der religiosen Täuschung, irret selbst, und verleitet andere zu Fehlern." 3357,3358,4 3358,3359,) 3359,3360,Der V. scheint aber seinem Systeme von der allgemeinen Blindheit und Bosheit der Vernunft nicht getreu zu bleiben. 3360,3361,"S. 414. S. 29 findet er eine ganz neue Quelle, aus der Jrrthum und Sünde der Menschen fließen soll." 3361,3362,"Er bindet dem armen Teufel jede Versuchung auf, von der wir zum Fehlen verleitet werden." 3362,3363,Wir wollen den V. selbst hören. 3363,3364,"Tentatio mala vel a Diabolo prouenit, quod ille per semetipsum" 3364,3365,"nos allicit ad peccandum, vel quando per nosmetipsos agre ditur carnis tentatione:" 3365,3366,vel cum homines reprobos et creaturas extra nos positas tentatione mundi nos ad walum sollioitat. 3366,3367,Dafür soll der h. Thomas Bürge stehen Il. dist. 3367,3368,21. 3368,3369,q. 1 Art. 3369,3370,"1. Tentatio subuersionis mala, qua de nostra ĩustitia molitur nos deturbare Sathanas, 1) cot1220 est interim tamen 2 tentatori limites a Deo positi sunt: ipsa vero tentatio 3)" 3370,3371,"potissimum occulte ponitur, et contra iustos maxime." 3371,3372,30. 3372,3373,"Warum man dem Teufel eine beynahe unbedingte Gewalt über Christen einräumt, ist ganz sonderbar, und die Folgen dieser Lehre verdienen unsre Ausmerksamkeit." 3373,3374,"Wenn man einmahl an nimmt, daß a) der Teufel unser rastloser Feind ist, den Seeräubern von Tunis und Tripolis ganz ähnlich, die jedes fremde Schiff ausbeuten, b) daß er seine Freude im Bösesthun, und Menschenverführen suchet, c) daß er ganz versteckt und durch Schleichwege den Menschen anfällt, und vorzüglich den Rechtschaffnen, den Tugendhaften: dann ist der Lehrer der Moral aller weitern Arbeit überhoben, seinen Schülern das Studium ihres Herzens, die Selbstprüfung, die Aufmerksamkeit auf die Einwirkungen der äußern Gegenstände u. s. w. zu empfehlen." 3374,3375,"Denn ist die Sünde das Resultat der Satansverführung, die beständig anhält, und meisten Theils ganz verborgen ihr Gift in unsere Herzen ausgießt;" 3375,3376,"warum soll man sich die Sünde aus der Uibereilung, aus der Macht der sinnlichen Vorstellungen, aus der Täuschung unsrer Sinne, aus dem durch Beyspiele, Erziehung, Selbstgenuß verstärkten Hange zu sinnlichen Vergnügungen, aus dem Mißbrauche, Nichtbrauche der eigenen Seelenkräfte erklären?" 3376,3377,"Muß nicht selbst die Tugend und Rechtschaffenheit dem redlichen Manne verdächtig werden, weil sie ihn den größern und mannigfaltigern Anfällen des Teufels aussetzen soll?" 3377,3378,"Fürwahr! eine Belohnung, die der Tugend ganz unwürdig ist." 3378,3379,"Man denkt sich den Christen und den Teufel in einem täglichen Zweykampfe, und man läßt sie mit ganz ungleichen Kräften streiten." 3379,3380,"Es soll der Teufel ein geübter, schlauer, scharfsichtiger Kämpfer seyn;" 3380,3381,"der Mensch hingegen durch die Erbsünde ganz gelähmt, von Natur aus zum Bosen geneigt, und am Verstande äußerst arm." 3381,3382,"Kann, will der Menschen Allvater, der wesentlich Gütige diesen Zweykampf erlauben?" 3382,3383,— Rec. 3383,3384,"ist weit davon entfernet, die Frage zu entscheiden, ob der Teufel wirklich die Menschen versuche, und verführe?" 3384,3385,"Aber so viel ist ihm gewiß, daß vom Teufel nicht so viel physisches und moralisches Uibel herrühre, als man insgemein vorgiebt; und daß seine Macht über Christen nicht so unbedingt groß ist, alo man sie macht." 3385,3386,"Diese Lehre von Satans Gewalt über die Menschen hindert uns in dem Genusse der Seligkeit hienieden, und erfüllet die Herzen mit schädlichen Schreckenbildern." 3386,3387,"Niemahls wird der Christ sich mit einem ruhigen und vertrauensvollen Blick zum Throne des Allvaters, der im Himmel ist, aufschwingen, der alle Tage mit der Hölle zu kämpfen glaubt." 3387,3388,"Der Theolog erweitert Satans Reich, so oft er ihm eine erträumte Gewalt zugiebt, und es gilt gleich viel, um die Ruhe der Menschen zu storen, ob man ihnen das Daseyn eines wahren, oder erdichteten Feindes verkündiget." 3388,3389,"Es scheint, der Glaube an Satans großen Einfluß auf unser Leben sey bloß von der Mißdeutung einiger Bibelstellen, und aus dem Mangel der Selbst⸗und Menschenkenntniß herzuleiten." 3389,3390,"Der Religionslehrer, der nicht im Stande ist, die Quellen der moralischen Fehler, und anderer so mancher großen Unglücksfälle zu entdecken; und der Jrrende, der seine Abweichungen von dem Wege der Tugend gerne zu entschuldigen, und sich schuldlos zu machen wünschet, schreibt jede Sünde auf die Rechnung des Teufels, der sich niemahls gegen die Anschuldigungen der Menschen rechtfertigen kann." 3390,3391,"Und si glaubt der Religionslehrer und der Sünder die wahre Quelle der mannigfaltigsten Verirrungen entdecket zu haben, ohne sich in die weitläufigen Untersuchungen, und in das Studium des eignen Herzens und der Triebfedern, durch die es in Bewegung gesetzt wird, einzulassen." 3391,3392,Die Folge davon ist sehr bedauernswürdig. 3392,3393,"Denn, indem man bey solchen mangelhaften Vorstellungen auf die wahren Quellen des Uibels noch nicht gelommen ist;" 3393,3394,indem man den Sitz der Krankheit (und was ist der elende Gemüthozustand des Bösewichts anders als Seelenkrankheit!) 3394,3395,nicht kenut; 3395,3396,bleiben nothwendig auch die wahren Mittel gegen die Krankheit verborgen; 3396,3397,"man sucht sie meisten Theils außer uns auf, und zeiget solche an, die unzureichend sind, den Menschen gegen seine eignen Schwachheiten zu schützen, und seine moralische Besserung und die Veredlung der Herzens zu bewirken." 3397,3398,5) 3398,3399,Den Zustand des ersten Menschenpaars vor und nach der Sünde schildert der Verf. 3399,3400,"ganz arbiträr, wegen der Allgemeinheit, und Unbestimmtheit der Ausdrücke ideenlos, und manchmahl auch irrig." 3400,3401,"Z. B. was will S. 74 der Satz: intellectus diuino lumine plenus, bonum et malum distincte cognouit, sagen?" 3401,3402,Jst dieser Satz nicht ganz willkührlich? 3402,3403,"Wenn die zwey ersten Menschen schon vor dem Genusse der verbothenen Frucht den deutlichen Unterschied zwischen dem Guten und Bosen machen konnten, warum sagt denn Moses, daß Adam erst nach dem Genusse der Frucht das Gute und Böse kennen gelernet habe?" 3403,3404,Aperti sunt oculi amborum; 3404,3405,"— ecce Adam, quasi unus ex nobis factus est, sciens bonum et malum." 3405,3406,Gen. 3406,3407,3. V. 7. und 22. 3407,3408,Wie will uns der Verf. 3408,3409,"eben da, den intellectum immunem ab errandi periculo begreiflich machen?" 3409,3410,Waren die Seelenkräfte der ersten Menschen vor der Sünde nicht eingeschränkt? 3410,3411,Waren sie bey dem Eintritte in die Welt nicht ohne alle Erfahrung? 3411,3412,"Aus der Eingeschränktheit des Verstandes, und aus dem Mangel der Erfahrung folgt ja augenscheinlich die Gefahr zu irren." 3412,3413,Es war also das erste Menschenpaar dieser Gefahr auch vor der ersten Sünde ausgesetzt. 3413,3414,"Der V. soll uns erklären, durch welche Veranlassungen die Eva zur sündhaften Eitelkeit auch schon vor dem Genusse der verbothenen Frucht, wie er Seite 80 sagt, sey verleitet worden, ungeachtet ihres guten und unverdorbenen Willens, wodurch sie sich von ihrem Gott schon soll entfernet haben." 3414,3415,"Propter praeclara a conditore Deo accepta naturae, gratiaeque dona in semetipsis sibi complacuerunt Protoparentes nostri." 3415,3416,"Et mulier quidem per huiusmodi superbiam a Deo iam alienata (warum das Weib allein, und nicht auch der Mann?)" 3416,3417,primum serpentis tentationi aures 3417,3418,praebuit. 3418,3419,"War dieß ein Fehler ihres Verstandes, oder des Willens?" 3419,3420,"Aberihr Verstand soll ja unfehlbar,immunis ab errandi periculo) und ihr Willen zum Guten geneigt gewesen seyn;" 3420,3421,(voluntas recta in malum nullatenus inelinata) 3421,3422,hat sie vielleicht der arme Teufel schon zu dieser angeblichen Eitelkeit verführt? 3422,3423,"War das Wohlgefallen, das aus dem Bewußtseyn der schönen Eigenschaften entstund, mit denen sie der Schopfer zierte, auch schon Sünde?" 3423,3424,"Wo sind die Gründe, aus denen man dieß sündhaft gewesen seyn sollende Wohlgefallen beweisen kann?" 3424,3425,"Mehr solche Ungereimtheiten, und Verirrungen folgen S. 81." 3425,3426,"Durch die Sünde soll Adam die Herrschaft über die Thiere und andere Geschöpfe verloren haben, die der Mensch doch noch besitzt, und ausübet." 3426,3427,"Durch die erste Sünde soll er opus iam moraliter vix non destructum, mancipium fere creaturarum inobedientiam eius castigantium geworden seyn." 3427,3428,Dieß heißt viel und dreist gesprochen! 3428,3429,aber die Beweise davon ist der Verf. 3429,3430,dem gelehrten Publicum noch schuldig. 3430,3431,Der erste Fall machte den Adam ohne Zweifel zum Sünder; 3431,3432,"aber noch nicht zu einem Lasterhaften, zu einem beynahe ganz Verdorbnen (opus moraliter vix non destructum)." 3432,3433,"Man weiß ja doch, welcher Unterschied zwischen Sünde und Laster liegt." 3433,3434,Endlich findet der Verf. 3434,3435,die erste Sünde Adams nach der überspannten Amplisication des h. Augustins Ench. 3435,3436,c. 45 siebenfach; 3436,3437,"sie ist ihm nicht weniger, als eine Sünde der Hoffart, des Gottesraubes, des Todtschlages, der geistlichen Hurerey, des Diebstahls, des Geitzes re.;" 3437,3438,dieß heißt nun freylich die Sünde geometrisch ausmessen! 3438,3439,6) S. 205. 3439,3440,S. 13. erklärt der Verf. 3440,3441,"das scrupulose Gewissen mit folgenden Worten: (conscientia, seruDruck sehler: Nr. XV." 3441,3442,S. i2o in der 1. Zelle des angei. 3442,3443,Gedich 3443,3444,pulosa 3444,3445,ex 3445,3446,causis vanis morum legem adesse fingit. 3446,3447,Diese Ursachen bestimmt er Seite 206. 3447,3448,I. 3448,3449,"causas nosse iuuat scrupulorum, qui aliquando 2 Deo sunt ordinati, vt probetur homo virtutis studiosus," 3449,3450,aut puniatur salutis 3450,3451,incurius. 3451,3452,Aliquando ab hoste maligno originem 3452,3453,"habent id genus anxietates, ut turbata animi tranquillitate ad bonum ineptus fiat, qui sic tentatur." 3453,3454,Es scheint der Verf. 3454,3455,"wolle die Gewissensanliegen und die Fehler des von leeren Phantomen niedergeschreckten Verstandes bloß nach dem Systeme der am Geiste armen Novizenmeister bestimmen, die allzeit ihre Zuflucht zu den Versuchungen des Teufels, oder zu den Prüfungen, und Zulassungen Gottes nehmen, so oft sie die Zweifel, die Beäugstigungen, die Dämmerung des Vernunftlichtes ihrer Zoglinge berichtigen, und die Grundursachen der Fehler angeben sollen." 3455,3456,"Es ist dieß allerdings die Sprache der alten Gewissensräthe, die bloß die Kunst besitzen, dem Büßenden das Geständniß seiner Sünden der Zahl und Gattung nach abzulocken;" 3456,3457,"die aber die nothwendige Kenntniß nicht haben, auf die Quellen und Triebfedern der Verirrung nachzuforschen, durch die der Mensch zum Bösen verleitet, und von diesem zur Tugend zurück geführt wird." 3457,3458,"Man hat noch niemahls zureichende Gründe angeben können, daß Gott den Menschen der Prüfung wegen zum Thoren mache (und was ist der Scrupulant anders?);" 3458,3459,"oder daß eine Bezauberung des Teufels nothwendig sey, ängstliche, unerfahrne, kurzsichtige Menschen zu berücken." 3459,3460,"Man kann in diese Blätter unmoglich alles aufnehmen, was der V. Unbestimmtes, Undeutliches, Mangelhaftes in seinem Buche sagt." 3460,3461,Rec. hätte noch manches wegen übelgewählter Stellen aus der h. Schrift und den Vätern zu erinnern 3461,3462,u. s. 3462,3463,w. 3463,3464,"Es läßt sich indessen schon aus dem, was bereits gesagt worden ist, über den Werth und Unwerth des Buches urtheilen." 3464,3465,"Wo liegen doch die Grundursachen, daß man die Wünsche der Menschheit so lange nicht erhört, und das Jnteresse der Tugend, der Religion, des Staates durch zweckmäßigere Bücher, die über den practischen Theil der Religionslehre geschrieben werden, nicht zu befordern sucht?" 3465,3466,Noch immer verunstalten unsere Moralisten die göttlich schöne Sittenlehre der Philosophie und des Evangeliums; 3466,3467,"sie halten die wärmsten und jedes Herz bezwingenden Wahrheiten der Jesuslehre unter dem Schuldruck der unbestimmtesten, wankenden, und barbarischen Lehrformeln gefangen." 3467,3468,"Möchten sie doch bald durch die Befehle derer befreyet werden, die uns Gott zu Hirten und Lehrern gegeben hat!!!" 3468,3469,F. Sch. 3469,3470,"ts, die Trennung, lese man, der bängste, anstatt, der längste." 3470,3471,Philosophie. 3471,3472,Sammlung verschiedener Abhandlungen über einige vorzügliche Gegenstände der Weltweisheit aus den Schriften der besten Philosophen. 3472,3473,Uibersetzt von J. M. Weisseger. 3473,3474,Erster Band. 3474,3475,Wien in der Sonleithn. 3475,3476,Handl. 3476,3477,325 Seiten. 3477,3478,8. 3478,3479,"Die Absicht dieser Sammlung ist, laut der Vorrede, den Mangel zu ersetzen, welchen ein angehender Philosoph fühlen muß, der gern einen Locke, Hume, Alembert, Condillac, Bonnet und dergl." 3479,3480,lesen möchte; 3480,3481,aber nicht die nothwendige Sprachkenntniß besitzt. 3481,3482,"Die Sammlung beainnt mit des Herrn von Alembert Elementen zur Philosophie, und enthält die Abhandlungen von den Anfangogründen der Logik, Metaphysik, Moral, philosophischer Sprachlehre, Algeber, Geometrie, Mechanik, Astronomie, Optik, Hydrostatik, Hydraulik, und Generalphysik." 3482,3483,"Man findet in dieser sehr nützlichen Schrift überall Spuren des wahren philosophischen Geistes, der in verborgene Wahrheiten eindringt, einige wenige unrichtige Sätze ausgenommen, die zum Nutzen der Leser hier angemerket werden." 3483,3484,"Auf der 34. Seite wird gesagt: die Metaphysik bezieht sich auf den Geist, die Naturlehre auf die Materie." 3484,3485,"Auch die Metaphysik bezieht sich auf die Materie, in so weit sie sich mit der deutlichen Entwickelung der allgemeinsten Begriffe eines Dinges überhaupt, in dessen Bezirk alles Mögliche, folglich auch die Materie gehört, beschäftiget." 3485,3486,"Die Logik ist die Kunst zu räsonniren, stehet auf der 48. Seite." 3486,3487,Diese Erklärung ist mangelhaft; 3487,3488,denn Schlüsse machen ist die dritte Wirkung des Verstandes; 3488,3489,"auch die zwey ersten Wirkungen desselben die Begriffe, und Urtheile sind in dem Gebiethe der Vernunftlehre, die sich überdieß noch mit den Quellen und Merkmahlen der Wahrheit beschäftiget." 3489,3490,"Der Weise räumt ein, daß die Thierseele wie die Seele des Menschen in Ansehung ihrer Geistigkeit von gleicher Natur sey (S. 88);" 3490,3491,"zu gleicher Zeit aber gesteht er auch ein, der Unterschied zwischen der thierischen, und menschlichen Seele in Betreffe ihrer Unsterblichkeit beruhe einzig darauf, daß Gott gewollt habe, die thierische Seele sollte mit dem Körper vergehen, und im Gegentheile die des Menschen ewig bestehen (89. Seite)." 3491,3492,"Obgleich die Thiere, wie Descartes dafür hielt, keine bloße Automate, oder Maschinen sind;" 3492,3493,so sind sie doch des ganzen oberen Erkenntniß⸗und Begehrungsvermogens beraubt: 3493,3494,"folglich ist zwischen ihrer, und unsrer Seele ein wesentlicher Unterschied." 3494,3495,"Der Weise räumt also nicht ein, daß ihre und unsre Seele in Ansehung ihrer Geistigkeit von gleicher Natur sey;" 3495,3496,"denn die Seele der Thiere ist zwar ein einfaches, unmaterielles, aber kein gleich geistiges Wesen." 3496,3497,"Der Philosoph weiß daher den Unterschied zwischen der thierischen, und menschlichen Seele in Betreffe ihrer Unsterblichkeit anzugeben, ohne in die Sacristey zu gehen, und zu dem Willen Gottes seine Zuflucht zu nehmen." 3497,3498,"Er sagt, die thierische Seele werde nach ihrer Trennung vom Leibe vernichtet, weil ihre Denkungskraft wesentlich von den Empfindungswerkzeugen abhängt;" 3498,3499,"die menschliche Seele hingegen kann auch getrennt vom Leibe, und den Enpfindungswerkzeugen ihre Denkungskraft ausüben, und den Endzweck ihres Daseyns erfüllen;" 3499,3500,"weil sie sich allgemeine, abgezogene Begriffe vorstellen kann, gleichwie sich Gott ohne einen Körper zu haben, die dentlichsten Begriffe aller möglichen und wirklichen Dinge vorstellt." 3500,3501,"Man würde unrecht thun, zu behaupten, daß man die Gesetze aufheben müßte, wenn wir nicht frey wären." 3501,3502,"Wären wir auch in ünsern Handlungen einer höhern, und nothwendigeren Macht unterworfen, so würden doch die Gesetze, und Strafen dem physischen Wohl der Gesellschaft als ein wirksames Mittel nützen (Seite 97.)." 3502,3503,"Dieses heißt eben so viel, als wenn man sagen wollte: ob wir gleich nothwendig sterben müssen, so würde doch das Gesetz, das den Bürgern das Sterben untersagte, der Gesellschaft nützlich seyn." 3503,3504,"Welche ungerechter Weise jemanden das Leben rauben, die sollten mit dem Tode;" 3504,3505,"und welche die offentliche Auhe verletzen, die sollten mit der Landesverweisung bestrafet werden (S. 121)." 3505,3506,"Herr Marquis Beccaria, und Herr von Sonnenfels haben uns schon vom Gegentheile äberzeuget." 3506,3507,"Ersterer hat in seiner Abhandlung von Verbrechen, und Strafen seine Stimme gegen die Todesstrafe erhoben;" 3507,3508,und letzterer hat in seinen Grundsätzen der Polizey S. 344 die Schädlichkeit der Landesverweisungen deutlich erwiesen. 3508,3509,Der Saturn leidet in seiner Bewegung merkliche Veranderungen; 3509,3510,"es ist auch sehr wahrscheinlich, daß Jupiter die Hauptursache dieser Veranderung ist." 3510,3511,Freylich wird uns die Zeit allein ber diesen Punct gänzlich aufklären können · 3511,3512,259. 3512,3513,) 3513,3514,. 3514,3515,"Richtig ist es, daß die allgemeine Schwerkraft, die wechselseitig wirket, in den Bewegungen der Wandelsterne einige Unregelmäßigteiten hervorbringen müsse." 3515,3516,"Man wird vermuthlich bald entdecken, daß in die Bewegung des Saturns nebst dem Jupiter auch der im Jahre 1781 neu entdeckte Planet Uranus (von dem in diesem Werke keine Meldung geschieht,) einen Einfluß habe." 3516,3517,Die Geschichte seiner Entdeckung ist im Kurzen folgende: 3517,3518,"Am 13ten März 1781 entdeckte ein deutscher Liebhaber der Sternkunde, der sich zu Bath in England aufhielt, H. 5erschel durch ein von ihm selbst verfertigtes, sieben Fuß langes Teleskop einen Stern, der größer war, als die benachbarten Firsterne." 3518,3519,Bekannter Maßen zeigen sich die Firsterne auch durch die vollkommensten Fernrohre um nichts vergroßert; 3519,3520,deßwegen zog dieser neue Stern die Aufmerksamkeit des H. Herschel auf sich. 3520,3521,Die Beobachtung des H. Herschel wiederhohlten H. Maskelyne königl. 3521,3522,"Astronom zu Greenwich, Hr. Messier" 3522,3523,Astronom der königl. 3523,3524,"Marine zu Paris, H. Johann Ebert" 3524,3525,Bode 3525,3526,Astronom der konigl. 3526,3527,"Akädemie der Wissenschaften in Berlin, wie auch andre Astronomen, die alle darin übereinkommen, daß dieser Stern ein bioher noch unbekannt gebliebener Hauptplanet unsres Sonnensystems sey, der in einer 19mal weitern Eutfernung als die Erde seine Bahn um die Sonne in 82 Jahren, und etwa 5 Monathen durchläuft." 3527,3528,Seine wahre Größe muß die Größe unsrer Erdkugel vielmahl übertreffen. 3528,3529,Hr. Mayer setzt seinen scheinbaren Durchmesser auf 10 Secunden. 3529,3530,Hiernach zu rechnen würde er unsre Erde an Große 1157mahl übertreffen. 3530,3531,H. Bode hat ihm den Nahmen Uranus beygeleget. 3531,3532,"Unter dem Artikel Optik stehet in gegenwärtiger Sammlung diese merkwürdige Anecdote, daß der berühmte blinde Saunderson offentliche Vorlesunsungen über diese Wissenschaften hielt." 3532,3533,"Es war ihm genug die Lichtstrahlen für Bündlein von geraden Linien zu halten, um sich optische Kenntnisse zu erwerben." 3533,3534,K. J. D. Gotth. 3534,3535,Sam. 3535,3536,Steinbarts gemeinnützige Anleitung des Verstandes zum regelmässigen Selbstdenken. 3536,3537,Zweyte verbesserte und vermehrte Auflage. 3537,3538,Züllichau bey N. S. 3538,3539,Frommanns Erben. 1787. 3539,3540,616 S. 8. 3540,3541,Diese sehr practische und leicht verständliche Anleitung zun regelmäßigen Gebrauch der Vernunft ist schon durch die erste Auflage von 1780 auch n unseren Gegenden bekannt und beliebt geworden. 3541,3542,"Jch darf also hier weder einen Auszug der Materien liefern, noch das Buch empfehlen: sondern bloß die Verbesserungen und Zusätze anzeigen." 3542,3543,Papier und Schrift sind wie bey der ersten Auflage; 3543,3544,und die neue enthält nur 31 S. mehr als die alte. 3544,3545,"Nur gar selten ist im Terte selbst etwas geändert worden, um den Ausdrücken und Sätzen mehr Bestimmtheit zu verschaffen." 3545,3546,"Die Zusätze bestehen 1) in den Aufschriften bey jedem S. und 2) in theils praetischen, theils anderen Scholien und Corollarien, welche mit kleiner Schrift einigen S. beygesetzt worden sind." 3546,3547,"Zum Besten derer, die die erste Auflage besitzen, führe ich alle erheblichen Zusätze an." 3547,3548,"Nach . 9 wird die von den Alten gebrauchte Bezeichnungsart der Quantität der Sätze durch A, E, I, O, und die bequemere Lambertische angeführt. ." 3548,3549,10 werden die gemeinsten einfachen Schlußarten nach der Lambertischen Bezeichnungomethode dem Auge vorgestellt. 3549,3550,"J. 47 Erinnerung zur Aufmerksamkeit auf den Jdeengang, wenn er nicht durch Selbstthätigkeit geleitet wird, vornehmlich in Gesellschaften." 3550,3551,"J. 84 wird bemerket, daß die Titulaturabstracta, als Excellenz, Magnificenz sehr unlogisch seyen. ." 3551,3552,110 wird die Bedeutung des Worto Art beym Verf. 3552,3553,"und bey den Naturhistorikern, wie auch der Unterschied zwischen Arten, Classen und Racen angeführt." 3553,3554,J. 149 von Castrirung der Früchte. 3554,3555,"H. Steinbart erzählt, daß ein Naturhistoriter bemerket habe, wie eine Schnecke die Staubfäden in den Blüthen eines Apfelbaums abfraß, und wie die Früchte aus diesen Blüthen sich besser erhalten haben, und größer gewachsen" 3555,3556,"seyen, als die, deren Blüthe nicht beschädiget worden:" 3556,3557,beym 3557,3558,"Abnehmen aber der reifen Früchte sich gezeiget habe, daß sie sammitlich keine Samenkorner enthielten." 3558,3559,"Das nämliche zeigte sich im folgenden Jahre, als der nämliche Gartenfreund die Staubfäden von mehreren Blüthen mit der Scheere abschnitt." 3559,3560,Was würde beym Steinobst der Erfolg eines solchen Abschneidens seyn? 3560,3561,"J. 228 wird bemerket, daß man die Bibel dem gemeinen Christen nicht in die Hand geben soll, ohne historische Einleitung in jedes Buch, und ohne erklärende Anmerkungen." 3561,3562,"J. 291 heißt es, Geschichte im engern Verstande sey die Reihe der Veränderungen;" 3562,3563,Statistit der Jnbegriff fortdauernder Einrichtungen; 3563,3564,Archäologie das Statistische alter Völker; 3564,3565,die Promulgation eines neuen Gesetzbuches gehöre in die Historie; 3565,3566,die daraus entstehende fortwährende Verfassung in die Statistik. 3566,3567,"Die erste sowohl als die zweyte Auflage unterscheidet sich vornehmlich dadurch von anderen Vernunftlehren, daß die Beyspiele nicht aus den höheren Wissenschaften, sondern aus dem gemeinen Leben genommen sind, und folglich zur Bildung des gelehrten Geschäftsmannes, des im eigentlichen Verstande aufgeklärten Menschen, und vermuthlich selbst zur Bildung des zukünftigen Facultisten weit tauglicher ist, als die gewohulichen." 3567,3568,"Wann wird man einmahl allgemeiner beherzigen, daß in hohen und niedern Schulen Leute für die Geschäfte des Lebens sollen gebildet werden?" 3568,3569,Th. 3569,3570,Litterargeschichte. 3570,3571,Compendium Historiae litterariae. 3571,3572,"Auctore Gregorio Mauer, Sacerdote Benedictino in Vuiuersitate Vindobonensi, Linguae graecae, et Hermeneuticae noui Test." 3572,3573,Prof. P . 3573,3574,Vindobonae sumtibus Christiani Frid. 3574,3575,Vappler. 3575,3576,1787. 3576,3577,189. 3577,3578,S. 8. 3578,3579,"Der Herr Verfasser berichtet in der Vorrede, daß er diese Arbeit dem Gebrauche seiner Schüler gewidmet habe;" 3579,3580,"es scheint aber, es würde für dieselben nützlicher gewesen seyn, wenn er die Hauptrevolutionen der Theologie in andere Epochen gesetzet hätte." 3580,3581,"Er setzet die erste Abtheilung, oder Periode in das vierte, die zweyte in das zwölfte, die dritte in das sechzehnte, und die vierte in das achtzehnte Jahrhundert." 3581,3582,"Uebereinstimmender ist es mit dem Ursprunge, dem Fortgange, und den Schicksalen der Theologie, wenn man der Litterargeschichte derselben folgende Epochen giebt: 1)" 3582,3583,"Von der Entstehung der Kirche bis auf den Origenes, 2) vom Origenes bis auf den Johannes Damascenus bey den Griechen, und 3)" 3583,3584,"bey den Lateinern bis auf den Peter Lombard, 4) von dort bis auf die Reformation, 5) nach der Reformation bis auf unsere Zeiten bey den Protestanten;" 3584,3585,"bey den Katholiken aber 6) von der Reformation bis auf die Aufhebung der Jesuiten, und 7) von dort bis auf unsere Zeiten." 3585,3586,"Es ist daher sehr auffallend, daß er die Litterargeschichte des 18ten Jahrhunderts, wo doch das Ende desselben sehr nahe ist, ganz weggelassen hat." 3586,3587,"Es würde seinen Schülern sehr nützlich gewesen seyn, wenn er angemerket hätte, welche Aenderungen die Wolfianische Philosophie in der Theologie hervorgebracht habe;" 3587,3588,"wenn er gezeiget hätte, daß in diesem Jahrhunderte durch die Bearbeitung der Mathematik, und Naturlehre die Hirngespinste der Casuisten und Decretalisten de magia reali, et pacto cum daemone tacito, vel expt esso, de daemone succubo et incubo, de impotentia ex malesicio orta, und dergleichen vernichtet worden seyen;" 3588,3589,daß durch die Bearbeitung des Natur⸗ und Staatorechtes das Kirchenrecht eine bessere Gestalt bekommen habe; 3589,3590,daß die Aufhebung der Jesuiten der scholastischen Theologie den letzten Stoß gegeben habe; 3590,3591,"daß seit der erloschenen Gesellschaft Jesu die Sprachen, die Hermenevtil, und die Pastoraltheologie in den katholischen Schulen, wenigstens in den osterreichischen (denn er schrieb hauptsächlich für die osterreichischen Schüler der Theologie) mit allem Nachdrucke betrieben werden u. d. gl." 3591,3592,"Auch ist es auffallend, daß er seine Geschichte nur auf die Dogmatik, Moral, und auf die Hermenevtik eingeschränket, die übrigen Theile der theologischen Wissenschaften aber ganz übergangen hat." 3592,3593,"Die Kanzelberedsamkeit, und die practische Theologie hätten es gewiß verdienet, daß er auf ihre Schicksale einen Blick geworfen hätte." 3593,3594,Selbst in der Erzählung der Schicksale des biblischen Studiums ist ihm eine der wichtigsten pragmatischen Bemerkungen entwischet. 3594,3595,"Er sagt auf der 61 S. Carolus M. eo potissimum nomine de s. Codice bene meritus est, quod multimodis eruditos homines ad eius explanationem excitarit." 3595,3596,Alcuini etiam opera ad tollenda ex eodem menda vsus est. 3596,3597,"Hier wäre sehr nothig gewesen, anzumerken, daß selbst dieses Bestreben Carls des Großen das biblische Studium zu befordern demselben auf der anderen Seite mehr geschadet, als genützet habe;" 3597,3598,"denn er ließ zum Gebrauche einiger sehr unwissenden Religionodiener vom Paul Diaconus, Alcuinus rc." 3598,3599,"die Homilien der Kirchenväter über jene Evangelien, und Episteln sammeln, die an den Festtagen dem Volke ausgeleget zu werden pflegen, welches denn verursachte, daß sich die meisten mit diesem Homiliarium begnügten, und wenig bekümmert waren, die übrigen Theile der heil." 3599,3600,"Schrift, die in der Perikope, oder Eintheilung in die Festtage nicht enthalten sind, zu verstehen." 3600,3601,"Hierin liegt eine jener Ursachen, warum die Hermenevtik bis auf die Zeiten der Reformation so sehr vernachlässiget wurde." 3601,3602,"Nicht weniger ist es befremdend, daß nicht einmahl angezeigt wird, wann der Nahme Theolog und Theologie in der Kirche entstanden sey." 3602,3603,"Es ist belannt, daß dieses Wort älter sey, als unsere Kirche, und daß es vor Christi Geburt eine ganz andere Bedeutung gehabt habe." 3603,3604,Schon Aristoteles (Met. 3604,3605,Xl. VI.) und Cicero (de nat. Deor. 3605,3606,"Ill. 21.) haben sich dieses Wortes bedienet, mit dem gemeiniglich die ältesten, und berühmtesten Schriftsteller der Heiden bezeichnet wurden." 3606,3607,"Der erste, der in der christlichen Kirche den Nahmen Theolog trug, war der Evangelist Johannes, und nach ihm Gregor von Nazians;" 3607,3608,"jener, weil er den Cerinth, und dieser, weil er den Arius bestritten hat." 3608,3609,"Von dieser Zeit war der Nahme Theolog in unserer Kirche bis auf das 11te Jahrhundert unbekannt, in welchem er wieder dem Simeon gegeben wurde, den seine Zeitgenossen veov Se ooo nannten." 3609,3610,Was dem Hn. 3610,3611,Verf. 3611,3612,"zum Verdienste gereichet, ist, daß er durch alle Perioden den Einfluß der Philosophie in die Theologle aus der philosophischen Geschichte des Bruckerus entlehnet hat." 3612,3613,"Er bemerket, daß schon im 2ten Jahrhunderte Spuren von der Vermischung der eklektischen, und platonischen Philosophie mit der Theologie zu finden seyen;" 3613,3614,daß Aristoteles den Plato nach und nach verdränget habe; 3614,3615,"daß im 13ten Jahrhunderte alle Schulen von seinem Nahmen ertonten, und die ganze Theologie aristotelisch gewesen sey." 3615,3616,"Allein ein pragmatischer Geschichtschreiber würde auch angemerket haben, daß das Ansehen des Aristoteles aus folgenden Ursachen so Kurzgefaßt e Kleine Schristen." 3616,3617,Der Werth der Freundschaft in verschiedenen Lagen des menschlichen Lebens. 3617,3618,"Ein Lehrgedicht von Peter Neuß, Augsburg gedruckt bey Hame, dem iungern." 3618,3619,1787. 3619,3620,"15 S. 4. Hr. Neuß, der nunmehr u Stuttgart die Rechte studiert, lieferte durch dieses Lehrgedicht, das er bev Austheilung der Prämten vorlas, selnen Landesleuten eine Probe seines poetischen Talentes, und seines edlen Herzens." 3620,3621,"Die tleinen Sprachunrichtigkelten, und Härten, welche hier und dort in dem Gedichte vortommen, verdlenen un so mehr Nachsicht; als der V. erst vor einigen Jahren sich den Musen zu widmen angesangen bat." 3621,3622,"Bis in sein zweo und zwanzigstes Jahr trieb er die Mün und Schneidelunst bey seinem Vater, der Münzmelster in Augsburg ist." 3622,3623,"Nachdem er aber Etlaubniß erhalten hatte, zu studieren;" 3623,3624,"machte et binnen dritthalb Jahhoch gestiegen sey: 1) hat er über den Plato schon damahls einen Vorzug erhalten, als einige Lehren des Origenes als irrig verworfen wurden;" 3624,3625,"denn weil Origenes der platonischen Philosophie so sehr ergeben war, daß er aus selber seine Jrrlehren gesogen hat, so vertauschten die Meisten den Plato mit dem Aristoteles, um dem Verdachte auszuweichen, daß sie Anhänger des Origenes wären; 2) die Secte der Nestorianer und Eutychianer hat dem Aristoteles wieder ein neues Ansehen verschaffet;" 3625,3626,"denn da diese zwey Seeten die Katholilen mit den feinsten dialectischen Trugschlüssen bestritten haben, Plato aber dergleichen Sophismen nicht lehrte;" 3626,3627,"so sahen sich die Katholiken genothiget, die Dialectil des Aristoteles zu ergreifen, um ihnen mit den nämlichen Waffen, mit denen sie gestritten haben, zu widerstehen;" 3627,3628,"endlich haben 3) die Mendicanten den Aristoteles auf den Thron gesetzt, indem im 13 und 14ten Jahrhunderte ihr Ansehen so groß war, daß man ihnen alle Schulen anvertraute." 3628,3629,"Besonders hat Thomas von Aquin mit seiner Summa theologica die Herrschaft des Aristoteles befestiget, weil ihm alle nachgekrochen sind." 3629,3630,"Daß die Rosenkreuzer, oder chymischen Philosophen, deren Anführer Fluddus war, schon vor dem Gassend, und Des Cartes die Monarchie des Aristoteles erschüttert haben, scheint der H. V. entweder nicht gewußt, oder anzumerken vergessen zu haben." 3630,3631,"Auch würde es für seine Schüler theils angenehm, theils unterrichtend gewesen seyn, wenn er seinem Werke kurze Lebensbeschreibungen jener großen Männer, die in der Theologie Hauptepochen gemacht haben, eingeschaltet hätte." 3631,3632,"Seine unangenehme Schreibart, und das Mönchslatein kann man als ein bloßes Außenwerk hingehen lassen." 3632,3633,K. J. N achrichten. 3633,3634,"ren solche Fortschritte, welche seinen Entschluß, und die großmüthige Uuterstützung, die ihm seine Vaterstadt angedeihen läßt, im hohen Grade rechtsertigen." 3634,3635,Ode anf die Coadjntorswahl zu Worms den 19. Juny. 1787. 3635,3636,Worms 3636,3637,bey Mitlacher und Schöneck. 3637,3638,"An autem Willen, den verdienstvollen Herrn Coadjutor von Dahlberg würdig zu besingen, seblt es dem Verf." 3638,3639,dieser sogenannten Ode nicht; 3639,3640,"aber erhabne Gedanken, edle Gefüble, treffende Wahrheiten in einer lichtvollen, reinen Sprache, und richtigem Svlbenmaße darzustellen, dazu gehört mehr, als guter Wille." 3640,3641,Drchler: 3641,3642,Jn Nro. 3642,3643,XVJJ. 3643,3644,"S. 135 in der ersten Zeile lese man: Gold, heißt es ic., anstatt, Golde beißt eð c. Theologie." 3644,3645,"Handbuch der biblischen Litteratur, enthaltend: Biblische Archäologie;" 3645,3646,Geographie; Chronologie; 3646,3647,Geschichte; 3647,3648,"Naturlehre, und Naturgeschichte; Mythologie, und Götzengeschichte;" 3648,3649,Alterthümer; Kunstgeschichte; 3649,3650,Nachrichten von den biblischen Schriftstellern. 3650,3651,"Von Joachim Bellermann außerordentlichem Prof. der Philosophie auf der Universität zu Erfurt, ordentlichem Prof. der hebr." 3651,3652,"Sprache am Gymnasium, und Mitgliede der Churmainzischen Akademie der Wissenschaften." 3652,3653,Erster Theil. 3653,3654,Erfurt bey Georg Adam Keyser. 1787. 3654,3655,gr. 3655,3656,8. Wir erhalten in diesem Bändchen nur den ersten Abschnitt: biblische Archäologie. 3656,3657,"Der zweyte: die Geographie, mußte wegen unvermutheter Hindernisse des Druckes zurück bleiben." 3657,3658,"Es ist zu wünschen, daß diese Hindernisse bald gehoben werden möchten, damit die Liebhaber der biblischen Litteratur dieses ihnen gewiß willkommne Werk nicht zu lange entbehren müssen." 3658,3659,Nach einer kurzen Zueignungoschrift an Se. 3659,3660,Hochfürstl. 3660,3661,Gn. 3661,3662,Hrn. Churfürsten zu Mainz gibt H. Bellermann in einer Vorrede die Veranlassung seines Unternehmens an. 3662,3663,", Er bätte (sagt er) bey der Menge von Schriften, die in neueren Zeiten erschienen, sich vergebens um ein Handbuch umgesehen, welches sammtliche Hauptstücke der biblischen Litteratur, kurz, und doch so viel möglich mit elementarischer Vollständigkeit enthielte, und die Hülfswissenschaften zum besseren Verständniß der biblischen Schriftsteller im Zusammenhange darlegte." 3663,3664,Diesen Abgang fühlte Rec. 3664,3665,"ebenfalls, und freuet sich recht herzlich, daß derselbe durch einen Mann, wie Bellerm. ist, gehoben wird;" 3665,3666,"vorzüglich, da man in diesem ersten Bändchen die zwey Haupterfordernisse eines guten und brauchbaren Handbuches, Kürze, und elementarische Vollständigkeit findet." 3666,3667,"Der Plan, den sich der H. Verf. vorgezeichnet hat, erhellet deutlich aus dem Titel selbst." 3667,3668,"Der Nutzen, welchen sich H. Bell." 3668,3669,"mit dieser Arbeit zu bewirken verspricht, sollte darin bestehen: 1) angehenden Theologen ein Buch in die Hand zu geben, das sie theils als Leitfaden in dem großen Felde der biblischen Gelehrsamkeit brauchen, theils zur Uibersicht ihrer zerstreut gesammelten Kenntnisse benützen können; 2) ihnen das Studium der heiligen Schrift dadurch zu erleichtern, daß die in ihr vorkommenden Sachen theils in Zusammenhang gestellt, theils Dunkelheiten aufgehellet werden; 3) und bey ihnen mehr Lust und Liebe zum Bibelstudium zu erwecken;" 3669,3670,"wobey er diese wichtige Anmerlung macht: „ dieß geschähe theils dadurch, daß ihr Jnhalt an unsere anderweitigen Kenntnisse, für die wir schon eine gewisse Vorliebe haben, angeknüpfet werde; und theils, daß das erste Grundgesetz der menschlichen Natur, Streben nach Thätigkeit beym Gebrauch der heil." 3670,3671,Schrift nicht vernachläßigt werde. 3671,3672,"Müßte man ganz blind glauben, und dürfte man darüber nicht nachdenken, so wäre aller Reitz diese Bücher zu studieren, benommen — Bücher, die (Lihren religidsen Werth ganz bey Seite gesetzet) als die ältesten Monumente der Litteratur selbst äußerst wichtig sind, und stäts bleiben werden." 3672,3673,", H. Bell. bittet die Leser, seine Untersuchungen ja nicht für Zweifel über die Religion, oder gar für Widersprüche anzusehen, welche auf deren Usturz abzwecken;" 3673,3674,"und macht hierbey die sehr gute Bemerkung: daß Religion, und Offenbarung wahr bleiben, wenn sich auch die Begriffe von einzelnen Nebenumständen ändern sollten;" 3674,3675,"— daß Fragen über geschehene Dinge ja keine Zweifel gegen die Religion, und keine Vernichtung der Moralität seyen; — daß endlich bey Untersuchungen des ältesten schriftlichen Documents stäts zu bedenken sey, daß Zeitferne eben so, wie Ortferne täusche, ja daß jene uns um so mehr täusche;" 3675,3676,"weil Ortferne verkleinert, Zeitferne aber alles vergrößert;" 3676,3677,"und dieses die dichten Nebel zwischen uns und jenen Zeiten, Denkart, und Sprachgebrauch kolossalisch thun müßten, zumahl wenn die entferneten Obiecte im Schleyer der Heiligkeit schwebten." 3677,3678,"Wie viel Behutsamkeit aber hierbey angenommen werden müsse, um nicht in ein anderes Ertremum, nämlich des Skepticismus abzugleiten, sieht jeder Bibelverständige leicht ein, und hierüber hätte R. wirklich mehr Bestimmtheit von H. V. erwartet, um besonders katholische Leser nicht irre zu machen." 3678,3679,"Jener Satz: „wahre Achtung, und Uiberzeugung von der Wahrheit unsrer heiligsten Religion nähme in eben dem Grade zu, als miraculose Vorstellungsarten vermindert werden,, scheint einiger Beschränkung, oder näheren Bestimmung zu bedürfen." 3679,3680,"Als Hypothesen angeführt, würden vielleicht einige Sätze weniger aufgefallen seyn: z. B. das erste Buch Moses sey nichts als alte Allegorie, und Hieroglyphik, und müsse auch so verstanden und erkläret werden." 3680,3681,— S. 12 vom ersten Menschen: 3681,3682,„Es fehlte ihm Erfahrung; 3682,3683,"er folgte daher dem Jnstincte; aber nicht einem solchen, wie man das Wort eigentlich den Thieren zuschreibt, sondern einem menschlichen Jnstincte." 3683,3684,"Dieser war ihm Stimme Gottes, die ihm zuerst in Absicht des Nahrungstriebes das eine verboth, und vieles erlaubte, — Bald darauf sagt H. B. ganz ohne Umstände und unbeschränkt:, daß das, was menschlicher Verstand und Kräfte zuwegebrachten, in der Bibel Gott zugeschrieben würde.,„ Als Beyspiele davon führt er an, die Bibel erzähle darum, Gott habe der Agar einen Brunnen gezeigt, weil Agar durch ihre eigene Vernunft einen dergleichen nach arabischer Art versteckten Brunnen entdecket hätte; — die Bibel erzähle darum, Gott habe den ersten Menschen Kleider aus Thierfellen gemacht, weil sie von Gott Vernunft und Kräfte empfangen hätten, diese sich selbst zu machen ic." 3684,3685,Der Beysatz 3685,3686,"Es ist Verletznng der Gott schuldigen Ehrerbiethung, ihn personlich zum Schneider zu machen,, ist hier wirklich eine etwas niedrige Persifflage." 3686,3687,H. 3687,3688,"Bellermann ist übrigens nicht bloß Sammler, sondern Selbstforscher: z. B." 3688,3689,"Was er S. 61 über das gleich alte Daseyn der Vocalbuchstaben mit jenen der mitlautenden in der hebräischen Schrift anmerket, ist sehr gründlich: er giebt als eine, wie er sie nennet, unmaßgebliche vierte Meinung von dem Alter der Vocalzeichen an, daß drey Vocalbuchstaben (nicht Puncte) von jeher im hebräischen Alphabete bestanden hätten, nämlich ,, —a, e oder1, o oder u diese Buchstaben hätten vormahls anstatt der jetzigen Punkte die Stelle aller Vocalen vertreten;" 3689,3690,"nachher aber, als die hebräische Sprache ausgestorben wäre, hätten mit einem feinem Gehöre begabte Grammatiler, um auch die feineren Laute dieser Vocalen dem Leser sichtbar zu machen, nach und nach die jetzigen Puncte erfunden, so wie es etwa mit einer jeden anderen Sprache geschehen konnte;" 3690,3691,"z. B. in unserer deutschen Sprache würde ein klügeluder Grammatiler nach ausgestorbener Sprache die unterschiedenen Tone des e im Worte gegeben etwa gegeben punctiren, welche wir jetzt ohne Unterschied mit dem nämlichen Vocalbuchstaben e ausdrücken, und es dem Gehör überlassen, das kürzeste, lange, und halbkurze e zu unterscheiden." 3691,3692,"Da nun aber diese Puncte einmahl erfunden worden, welches erst im 7ten Jahrhundert geschah;" 3692,3693,"so wären die alten Vocalbuchstaben eben darum, weil sie die neuen Vocalpuncte fast gänzlich unnütze machten, endlich beynahe ganz aus dem hebräischen Texte der Bibel verschwunden, und die sogenannten Matres lectionis wären hiervon noch Ueberbleibsel, wie die Litterae paragogicae und epagogicae." 3693,3694,— Seine Beweise sind wirklich überzeugend. 3694,3695,Nur eines muß Rec. anmerken: 3695,3696,"— H. B. hält dafür, man habe bisher immer irrig gewähnet, daß unser hebräisches Alphabet von jeher aus lauter Consonanten bestanden habe." 3696,3697,Dieß ist falsch: 3697,3698,"man hat es ja un zählige Mahl gesagt, die sogenannten Buchstaben oder hätten vormahls die Stelle der jetzigen Vocalpuncte vertreten;" 3698,3699,"und man stritt sich seit den beyden Buxtorfen und Kapellus eigentlich nur darum, ob die jetzigen Vocalzeichen eben so alt als die hebräischen Buchstaben wären, worin Rec." 3699,3700,der Meinung Hn. 3700,3701,"Eichhorns, die H. B. so schön darstellet, beystimmt, daß zum wenigsten die drey, in allen morgenländischen Alphabeten gebräuchlichen Vocalzeichen Fatha, Kesre, Damma, wie sie die Araber nennen, auch bey den Hebräern etwa nach der Geburt Christi in Schwung gekommen;" 3701,3702,"und zwar nicht überall, sondern nur bey härteren und wichtigeren Worten angewandt worden sind." 3702,3703,"Die Bemerkungen, die H. B. über die Zahl und Figur der alten hebräischen Buchstaben machet, werden auch jedem Kenner angenehm seyn, ob er gleich etwa nicht alles Gesagte einräumen wird." 3703,3704,"H. B. glaubt, in den ältesten Zeiten hätten die Hebräer nur 16 Buchstaben gehabt, wie die Phönizier, von welchen sie ihr Alphabet genommen hatten, und wie die ersten Griechen, welche ebenfalls nicht mehr als 16 Buchstaben von dem Phonizier Kadmus erhielten: die abgängigen Buchstaben wären folgende 6 gewesen:" 3704,3705,2222; 3705,3706,"die Stelle des hätte nämlich des v hätte , des hätte mit einer Aspiration, des d hätte vertreten." 3706,3707,Am Ende muß Rec. 3707,3708,noch die ganz besondere Erklärung des schöpferischen Es werde Licht auführen. 3708,3709,"H. Bellermann erklärt es durch plötzliche Entstehung von Vulcanen, welche mit ihren Flammenauswürfen auf dem ganzen Globus die dichten Finsterniffe zerstreuet hätten." 3709,3710,"Rec. begreift nicht, wie H. B. die hierauf erfolgte ordentliche Abwechselung von Tag und Nacht aus dieser sehr paradoxen Erklärung begreiflich machen konne." 3710,3711,da. 3711,3712,Rechtsgelehrsamkeit. 3712,3713,"A. Julius Cäsar regulirten Korherrns (Chorherrn) des Stifts Vorau der Gottesgelehrtheit Licentiaten, und resignirten Stadtpfarrers zu Friedberg Nationalkirchenrecht Oesterreichs oder Verbindung der k. k." 3713,3714,Verordnungen in publico- ecclesia · licis mit dem päpstlichen Rechte aus den Decretalbüchern Gregors IX. 3714,3715,1ster Band. 3715,3716,K. k. Verordnungen nach dem ersten Buche der Decretalien Gregors IX. 3716,3717,"Grätz, bey J. G. Weingand und Franz Ferstl." 3717,3718,1788. 3718,3719,271 S. 8. 3719,3720,"Der Hr. Verf. spricht in seiner Vorrede von sich selbst, wie folgt:„Als ein Mann von 66 Jahren suche ich weder Gunst, noch fürchte ich iene, denen Wahrheit nicht am Herzen liegt." 3720,3721,"Jch werde also durch diese meine Arbeit zeigen, daß Joseph II seine Macht weder verkannt, noch gemißbraucht habe." 3721,3722,"Niemand suche hier ein vollkommenes Kirchenrecht, sondern nur einige Sätze, welche die österreichische (n) Regenten geändert, oder verbessert haben." 3722,3723,"H. C. durchgeht in diesem Bande das erste Buch der Decretalien Gregors IX von Titel zu Titel, so doch, daß er jene Titel die keinen Bezug auf die k. k. Verordnungen haben, ohne weitere Erörterung bloß anziehet." 3723,3724,"— Diese Methode erwählte er etwa darum, damit jene, welche ihr Kirchenrecht nach alter Gewohnheit aus den Decretalbüchern Gregors des X erlernet haben, ihre Jdeen, die sich so leicht nicht mehr vermischen lassen, auf diese Art durch die neuen, die von den k. k. Verordnungen in ihnen erwecket werden, desto leichter berichtigen können;" 3724,3725,"denn Riegger, welchem H. C. hierin folget, nahm diese Methode, das Kirchenrecht zu lehren, anstatt der neuen systematischen doch wohl aus keinem andern Grunde an." 3725,3726,"Für düsterreichische, und vorzüglich Landgeistliche hat H. C. hier eln sehr nützliches Handbuch geliefert:" 3726,3727,sie können hier die k. k. Kirchenreformation gleichsam mit einem Blicke übersehen; 3727,3728,"haben nicht nur den Jnhalt aller unter Theresia und Joseph ergangenen Verordnungen getreu, und vollständig vor Augen;" 3728,3729,"sondern erhalten auch einen Commentar nebst kurzen und guten Bemerkungen darüber, welcher für so viele mit Vorurtheilen umnebelte Geistliche eine sehr nothwendige Sache ist." 3729,3730,"Uibrigens hat H. Cäsar hier und da seine eigenen Meinuugen: S. 60 scheint es, er wolle ein Placetum ecclesiasticum und zwar ein sehr auogedehntes der Kirche in Rücksicht auf die Civilgesetze einräumen;" 3730,3731,"denn er sagt hier: die Kirche, als eine vom Staate unabhängige Macht hat das Recht, alle dem Entzwecke ihres Daseyns zuwider laufende Handlungen zu verhindern;" 3731,3732,"denn die politischen Gesetze können dem Glauben, der Religion, und dem Seelenheile weit eher als die geistliche (geistlichen) dem Staate entgegen stehen." 3732,3733,"Sie muß also jene einsehen, und wenn sie selbe schädlich fände, mit Bitten, und Vorstellungen sich an den Monarchen wenden., — Und weiter unten:" 3733,3734,"„Also muß die Kirche durch die Bischöfe die politischen Gesetze einsehen, ob sie derselben nicht anstoßig seyen., Allein, was nützet das Einsehen, wenn die Kirche keine Macht hat, solche Gesetze abzuwürdigen?" 3734,3735,"Die Kirche ist nur allein eine unabhängige Macht in Sachen, die unmittelbar das Gewissen angehen;" 3735,3736,in allen übrigen ist sie der weltlichen Macht unterthan. 3736,3737,H. Cäs. 3737,3738,"stellte hier Macht gegen Macht in einer Linie, worauf sich keine mit der andern durchkreuzet;" 3738,3739,also auch kein Recht einer wechselseitigen rechtlichen Einsicht in Rücksicht auf Gesetzgebung ausüben kann. 3739,3740,Uiberhaupt hätte sich H. Cäs. 3740,3741,in manchen Stellen bestimmter ausdrücken sollen; 3741,3742,z. Beysp. 3742,3743,"Seite 3 heißt es: Dieses (das echt canonische Recht) gründet sich in dem Naturrechte gottlicher Offenbarung, in der Vernunftlehre, dem Staatsrechte, und den heilsamen Canonen der ersten Kirche." 3743,3744,Was heißt hier das Naturrecht göttlicher Offenbarung? 3744,3745,"Und dann die Vernunftlehre, als Erkenntnißquelle der canonischen Rechte?" 3745,3746,"Herr Cäsar will ja wohl nicht behaupten, daß uns durch die Offenbarung ein neues Naturrecht gegeben worden sey; oder daß alles, was die göttliche Offenbarung befiehlt, Naturrecht sey?" 3746,3747,Ferners: warum sollte sich ein echt canonisches Recht nur allein auf die heilsamen Canonen der ersten Kirche gründen? 3747,3748,"Sind denn die neueren Canonen alle zusammen schädlich, unbrauchbar: und die alten itzt noch alle heilsam?" 3748,3749,Sonst hat H. Cäsar auch vielfältig sehr launige Einfälle; z. B. Seite 215 spricht er von den Mendicanten: 3749,3750,Diese Brüder äffeten der Welt alles nach. 3750,3751,"Sie hatten ihre Generale, Präsidenten, Obersten ( Patres supremos) Visitatoren (Oberstwachtmeister) Definitoren (Generalauditoren) rc.;" 3751,3752,"und was immer Erhabenes bey einer großen Armee, und bey hohen Lands⸗und Criminalstellen zu sehen ist!,, Sehr militärisch, aber nicht minder wahr!" 3752,3753,S a. Oekonomische Schriften. 3753,3754,"Die nöthigsten Kenntnisse zur Anlegung, Beurtheilung, und Berechnung der Wassermühlen, und zwar der Mahl⸗ Oehlund Sägemühlen, für Anfänger, und Liebhaber der Mühlenbaukunst, herausgegeben von Joh." 3754,3755,Christ. 3755,3756,Huth. 3756,3757,Halle 1787. 3757,3758,147 S. 8. 3758,3759,Mit 15 Kupfertafeln. 3759,3760,"Herr Huth hat uns schon manche schöne Schrift im mechanischen, und vorzüglich architectonischen Fache geliefert." 3760,3761,"Gegenwärtiges Buch enthält zwar keine neue Erfindungen aus der Mühlenbaukunst: allein um die Verbreitung der hierzu geeigneten Kenntnisse, durch leichteren Ankauf, und leicht übersehbare Sammlung der nothwendigsten, und wichtigsten Kunstgriffe hat es ein wesentliches Verdienst;" 3761,3762,"indem die meisten Schriften dieser Art überaus theuer, vielfältig in algebraische Formeln, woran so vielen eckelt, versteckt, und also für beynahe den größten Theil der Leser unbrauchbar sind." 3762,3763,"H. Huth hat alle diese Dinge vermieden, alles Nützliche, und Wichtige aus jenen großen, weitschweifigen Schriften gesammelt, ins Kurze gezogen, und hier und da mit eigenen Erfahrungen bereichert." 3763,3764,Jn diesem Buche hat sich der H. Verf. 3764,3765,bloß auf den Bau der Mahl⸗ OehlKurzgefaßte Salzburg. 3765,3766,"An die Stelle det jüngst gestorbenen Rector magnificus der biesigen hohen Schule ist am 21sten Jäner P. Johann Damascen Kleienmayrn, Benedictiner von Wessobrunn, und bisher." 3766,3767,Lehrer des Kirchentechts erwählet worden. 3767,3768,Belohnungen ausländischer Gelebrten. 3768,3769,Herr John Hunter in London ist von der königl. 3769,3770,Gesellschaft daselbst wegen seiner anatomischen Bemühungen und Verdienste mit einer goldenen Medaille beebret worden. 3770,3771,"Den Herrn Dr. Paul Jodrell, der Arzt im Londonhospltal gewesen, und nun als Leibarzt des Nabob von Arcot nach Oftindien gereist ist, haben Seine Majestät der Könia von England vor seiner Abrelse zum Ritter gnädiast ernannt." 3771,3772,Ebrenbezenaung. 3772,3773,Der durch verschledene medlcinlsche Schriften belannte Hr. D. Biernstiel Stadtphysilus in Bruchsal hat von dem Fürstbischofe zu Speyer den Charalter eines Hofraths erhalten. 3773,3774,Todessall. 3774,3775,Am 9. Januar d. J. starb 3775,3776,zn 3776,3777,Bonn 3777,3778,der würdige Lebrer der Dichtlunst H. Vitus Jäger im 35sten Jahres eints Alters an einer Brusttrantheit. 3778,3779,"und Sägemühlen eingeschränkt, als welche die zum allgemeinen Gebrauche nnentbehrlichsten sind." 3779,3780,"Die anderen Mühlarten, welche man in den Schriften der Wasserbaukünstler so häufig antrift, hat er auf ein anderes Mahl verschoben, um das Ganze nicht zu vertheuern." 3780,3781,"Die angeführten, und der Schrift zum Grunde gelegten Grundsätze sind sehr faßlich, und machen auch alles Nachfolgende vollkommen begreiflich und anwendbar." 3781,3782,Die ersten 9 Capitel enthalten die Vorkenntnisse von Druek und Stoß des Wassers. 3782,3783,"Hier ist alles nach rheinländischem, oder Berliner Fuß, Maß, und Gewicht berechnet, so daß ein Cubikfuß Wasser 64 Pf." 3783,3784,im Berliner Gewicht hält. 3784,3785,"Jn einer sehr ausführlichen Tabelle ist die Geschwindigkeit des Wassers in einer Secunde von 1 Zoll bis auf 30 Fuß, und der Stoß, oder die Gewalt des anprellenden Wassers von 1135 Pf." 3785,3786,bis 960 Pf. 3786,3787,bey der Wassersäulenhöhe von 160 bis auf 15 Fuß berechnet. 3787,3788,"Die nachfolgenden Capitel handeln 1) von Untersuchung, und Abwägung des Gefälles in den Mühlenbächen, welche man bey Belidor sehr umständlich findet, und auch die neuesten Hydrauliker ausführlich durch Hülfe des Wagescheits, und einer ordentlichen, mit Dioptern versehenen Wasserwage richtig angegeben haben; 2) vom Mühlengerinne; 3) von Freyarchen, oder Freyschleusen und Wehren; 4) von Mühlenrädern; 5) von Wassermühlen überhaupt;" 3788,3789,6 von Mahl⸗ 7) Stampfund 8) Sägemühlen. 3789,3790,Als Handbuch für Freunde der Wasserbaukunst verdient diese Schrift vorzüglich empfohlen zu werden. 3790,3791,L.ch. 3791,3792,Nachrichten. 3792,3793,Aus Passan ist unter dem 12. Jän. 3793,3794,folgendes bierher geschrieben worden: 3794,3795,Der Prännmerantensammler Gsellius (S. Bibras Journal 2ten Jahrg. 3795,3796,3tes St. Seite 239) 3796,3797,versuchet so eben sein Glück hier zu machen; 3797,3798,nachdem er am Ende des vorigen Jahres zu München und Regensbura 3798,3799,rc. 3799,3800,elne Menge 3800,3801,"Freunde der schönen Wissenschaften, besonders auch Damen von selnerem Geschmacke für baare Bezablung mit seinen Rapsodien (Reisen eines schönen Geistes), die er wenigstens am Ende diesed Jahrhunderts herauszugeben gedenlt, anzulesen die hre hatte." 3801,3802,"Es scheint, man habe Bibras Wacnung vor diesem Meteore schon wieder vergessen." 3802,3803,"Unterschriebener ersuchet geziemendst, ihm allerley lleinete uud größere Münzen, welche die Reichsstadt Augeburg von Silbet und Gold im sechzehnten Jahrhundert, zumabl in den Jahren 1521, 22, 23, 27, 30, 32, 33, 5, 62, 63 c. hat ausprägen lassen, gegen billige Bezahlung zulommen zu lassen." 3803,3804,Augsburg den 17 Jän. 1788. 3804,3805,Joh. 3805,3806,Bapt. 3806,3807,"Moritz Ludwig von Carl zu Mühlbach, des geheimen Raths und Einnehmer." 3807,3808,Periodische Schriften. 3808,3809,Deutsches gemeinnütziges Magazin. 3809,3810,Ersten Jahrgangs erstes Vierteljahr. 3810,3811,Leipzig bey Siegfried Lebrecht Crusius. 3811,3812,1787. 3812,3813,330 S. 8. 3813,3814,"Eine aus den wenigen periodischen Schriften unsers Jahrzehends, welche ihrer Aufschrift vollkommen entsprechen." 3814,3815,Von diesem Journale kommen in der Crusius schen Buchhandlung in Leipzig jährlich vier Stücke heraus. 3815,3816,"Es soll originale Aufsätze über solche Gegenstände enthalten, die zur Beforderung der Aufklärung und einer zweckmäßigen Unterhaltung beytragen, und sich durch inneren Werth, und durch Leichtigkeit des Vortrags empfehlen." 3816,3817,"Vorzüglich ist es der Statistik, der practischen Philosophie überhaupt, und der Staats wissenschaft ins Besondre gewidmet." 3817,3818,"Den ersten Platz nimmt, als Maßstab für die Mitarbeiter, eine gründlich ausgearbeitete Abhandlung I. über das Gemeinnützige und Unterhaltende bey wissenschaftlichen Gegenständen, ein." 3818,3819,"Da es für das Glück der Menschheit gewiß wichtig ist, die Gegenstände auszuzeichnen, von welchen wir vor anderen suchen müssen, hellere Begriffe zu bekommen, und den besten Weg anzugeben, wie wir dazu gelangen können;" 3819,3820,"so werden hier jene Wissenschaften, welche eine merklich nähere Beziehung auf die Ausbildung unsers Geistes und die Beforderung unserer Glückseligkeit haben, ihrer Wichtigkeit nach geordnet, und zugleich gezeigt, wie jede derselben behandelt werden müsse, damit der Zweck aller gelehrten Unternehmungen, Gemeinnützigkeit, nicht verfehlet werde." 3820,3821,IJ. 3821,3822,Folgen naturhistorische Bemerkungen: 3822,3823,"Ueber die ersten Gewächse unsero Erdkörpers, und den vom Schöpfer eingeschränkten Platz ihres Aufenthalts, mit einer Kupfertafel, von O. F. Müller." 3823,3824,"Thiere und Pflanzen, deren manche einen begränzten Aufenthalt und Wohnung haben, haben eben deßwegen ihr Daseyn nicht einem Ungefähr, einem Zusammenfluß wilder Atomen zu danken." 3824,3825,"Dieses zu beweisen führt der V. Pflanzen an, die nur allein auf kahlen, an ihrem oberen Theile mit ewigem Schnee bedeckten Felsen, so wie andere auf niedrigen, ganz nackten Felsen, die hier und da die Meerbusen einschließen, fortkommen können." 3825,3826,"Die Gewächse, welche auf den gegen das Meerwasser hervorragenden, bauchigen, glatten und fast perpendicularen Felsen, wo der feinste, dem Auge unmerkliche Same noch nicht hat haften können, fortkommen, und zwar nur so weit, als das Wasser anspület, und weder unter dem Stand der Ebbe, noch über die Höhe der Fluth, halt der Verf., weil sie nur einen nackten Felsen und das Anspülen des Meerwassers brauchen, um zu vegetiren, und sich fortzupflanzen, für die ersten im Pflanzenreich nach der Erschaffung, oder Umänderung unsers Erdbodens." 3826,3827,III. Bemerkungen über die jetzige Verfassung der katholischen Kirche in den südlichen Theilen Deutschlands. 3827,3828,von F. Münter. 3828,3829,Ein vollständiges Bild der Verfassung der katholischen Kirche wollte Hr. Münter nicht darstellen; 3829,3830,indem er sich nur auf den südlichen Theil des katholischen Deutschlands einschränkte. 3830,3831,"Was er aber hierüber bemerkt hat, verräth meistens einen helldenkenden Mann, dem der Aufklärungsgang im lieben deutschen Vaterlande und die damit verbundene Ausbreitung allgemeiner Glückseligkeit Herzenssache ist;" 3831,3832,"nur Schade, daß ihn hier und da einige Vorliebe für die protestantische Religion zu unrichtigen, oder wenigstens unbestimmten Bemerkungen und Ausdrücken verleitet hat." 3832,3833,"Er geht von der, zwar materiellen Frieden, aber nicht Aufklärung stiftenden, tridentinischen Kirchenversammlung aus, und verfolgt den langsamen, manchmal unterbrochenen, und nun so eilfertigen Gang der katholischen Reformen bis auf die neueren Zeiten; giebt als hauptsächlichste Veranlassung der schon gemachten Fortschritte die Aufhebung des Jesuitenordens an, und zeigt, daß Ausbreitung und Erhaltung allgemeiner Dummheit die Seele dieses Ordens war, worauf all ihr Streben hinausgieng, und das sie selbst durch einen betrügerischen Firniß von Aufklärung künstlich zu übertünchen wußten." 3833,3834,"Der Verfass. glaubt, Clemens XIV habe die Jesuiten nur aufgehoben, um sich und seine Nachfolger von so gefährlichen Nebenbuhlern zu befreyen;" 3834,3835,"und es sey ihm gar nicht in den Sinn gekommen, dadurch die nächste Veranlassung zur Reformation zu geben, welche er auf die Art, wie sie jetzt geschieht, als Papst nie hätte billigen, und nie wünschen konnen." 3835,3836,Rec. 3836,3837,"getraut sich nicht, zuzugeben, daß Ganganelli den Einfluß, welchen die Aufhebung des Jesuitenordens auf Kirchenreformen nothwendiger Weise haben würde, nicht sollte vorhergesehen haben:" 3837,3838,"daß aber die vom Verf. angegebene Absicht nicht die wahre, wenigstens nicht die erste und einzige gewesen sey, erhellt schon aus dem lange vorhergegangenen, von Ganganelli immer gebilligten, und gleich bey dem Antritte seiner Reglerung erneuerten Andringen auswärtiger Höfe, das lojolitische Ungeheuer zu stürzen." 3838,3839,"Am wenigsten aber läßt sich behaupten, daß er den dermahligen Gang der Aufklärung nicht gewünschet habe, und nicht hätte unterstützen wollen." 3839,3840,"Hat der philosophische Christ Ganganelli während der kurzen Periode seiner Regierung nicht so Manches gethan, was er als Clemens XIV, das heißt — um mich im Sinne des Verfassers auszudrücken — als Vertheidiger ungegründeter Rechte, weder hätte wünschen, noch billigen können?" 3840,3841,"Mußte er nicht den Giftbecher austrinken, der Wahrheitsfreund, und vielleicht zum Theile deßwegen, weil diejenigen, welche ihn näher kannten, noch mehrere wichtige Veränderungen im hierarchischen Staatssysteme befürchteten?" 3841,3842,"Als Veranlassung und Mittel zu Fortschritten, welche in der Zukunft geschehen müssen, gibt der Verf, die Aufhebung des Cölibats, wodurch der Geistliche wieder Bürger, und sein Jnteresse näher mit dem Jnteresse des Staates verknüpft werden wird, und die Verminderung u. Umstaltung der Mönche an." 3842,3843,"Einzelne Klöster, sagt er, könnten nicht nur unschädlich, ja sogar nützlich seyn, wenn sie eine, unseren Zeiten und dem Wohl der Menschheit angemessene Verfassung bekämen." 3843,3844,"Rec. glaubt, daß dieselben beynahe alles Klösterliche verlieren müßten, wenn nicht zu befürchten seyn sollte, daß sie bey wiederkommenden mönchischen Zeitläufen, welche oft durch den Tod eines helldenkenden Regenten herbeygeführt werden, zum Nachtheile der Welt wieder aufleben würden." 3844,3845,"S. 47 wird den katholischen Seminarien, und nicht mit Unrecht, vorgeworfen, daß daselbst den geistl." 3845,3846,"Zoglingen, deren Beruf unausgesetzte Wirtsamkeit in der Welt unter ihren Mitmenschen ist, um sich zur Geselligkeit zu bilden, zu wenig Freyheit und Gelegenheit gelassen werde." 3846,3847,"Der V. leitet diesen Mangel an Ausbildung aus dem Cölibatgesetze unserer Geistlichen her, wodurch sie gezwungen würden, einsamer zu leben." 3847,3848,Allein ec. 3848,3849,"glaubt, daß um die Quellen dieses Maugels aufdecken zu kounen, auch auf die Studien, wozu man geistliche Zöglinge während ihres Aufenthaltes in Seminarien anhält, auf die Art, womit man dieselben lehrt, auf die vorhergegangene Erziehung, und folglich auch auf die Auswahl der Zoglinge Rücksicht genommen werden müsse;" 3849,3850,"denn wo ließ sich sonst das rohe, steife, pedantische Wesen herleiten, das auch den protestantischen Candidaten bey dem Austritte aus ihren Seminarien anklebt?" 3850,3851,"Es ist gewiß ein Hauptfehler in der Erziehung junger Geistlichen, daß in mancheu, ja den meisten Studienplanen für Seminarien auf das Studium der sittlichen Philosophie und der schönen Wissenschaften, wodurch nur allein die Empfindungen sanfter und die Sitten gefälliger werden, so selten und so wenig, und nicht als auf eine Hauptsache Rücksicht genommen wird." 3851,3852,"Von dem Ausdrucke S. 57, daß die katholische Theologie, auch wenn Wahrheit vom Jrrthum gereiniget wird, doch immer gleichwohl katholisch bleiben wird, wollen wir nichts sagen, als daß er höchst unbestimnt sey." 3852,3853,"Es wäre eben so zweydeutig gesprochen, wenn katholische Schriftsteller das Nämliche von der protestantischen Theologie sagen wollten." 3853,3854,"S. 58 sagt der V., daß er mit Gewißheit behaupten konne, die Jesuiten hätten an dem Plane der Religionsvereinigung gar keinen Theil gehabt, und daß die Männer, welche von katholischer Seite die Anträge thaten, ohne Nebenabsichten handelten." 3854,3855,"Weil viele Protestanten sich hiervon nicht überzeugen können, oder wollen;" 3855,3856,"so wäre zu wünschen, daß der Verf." 3856,3857,"jene Gründe, die ihn zur Gewißheit bestimmten, semen Glaubensgenossen und uns bekannt machen möchte." 3857,3858,"Uebrigens sind wir mit dem V. vollkommen einstimmig, daß aus dem Plane zum Besten der Menschheit nichts geworden sey; und setzen noch hinzu, daß es für fernere Fortschritte der Aufklärung sogar mißlich wäre, wenn bey Ausfertigung einer Concordienformel — vorausgesetzt, daß auf unserem Erdballe eina wahrhaft gute und dauernde möglich wäre — das dermahlige protestantische Religionssystem als Maßstab würde angenommen werden." 3858,3859,"Eben deßwegen fällt es auf, daß der V. das Nou plus vltra resormationis so zuversichtlich in der förmlichen Vereinigung der protestantischen Kirchen mit der katholischen setzt." 3859,3860,IV. 3860,3861,"Einige Reisebemerkungen über das südliche Deutschland, von eben demselben." 3861,3862,Die Beobachtungen des Verf. 3862,3863,"auf seiner Reise durch das Fürstenthunt Eisenach, Fulda, Darmstadt und Hanau sind hier und da wichtig;" 3863,3864,durchaus aber sehr unterhaltend. 3864,3865,V. 3865,3866,"Ueber Lobreden, mit Anwendungen auf Friederich den Großen und Rousseau." 3866,3867,Eine treffliche Abhandlung! 3867,3868,"Rec. wünscht, daß sie häufig möchte gelesen werden." 3868,3869,"Das deutsche Publicum würde dann mit so manchem lobrednerischen Schnickschnack verschont bleiben, wodurch der aufgestellte Held weder um einen Tag länger in dem Andenken der Menschen erhalten, noch irgend eine Seele zur Nacheiferung gereitzt, oder auch nur eine einzige Falte des menschlichen Herzens aufgedeckt wird." 3869,3870,Wir würden dann der Vollkommenheit nähere Producte erhalten; 3870,3871,"besonders wenn der V., welcher dieses Gegenstandes ganz mächtig zu seyn scheint, sich entschließen wollte, große, um die Menschheit verdiente Männer mit seinem Pinsel der Nachwelt zu mahlen." 3871,3872,VI. 3872,3873,"Kammuwa, Einweihungsformular zum zweyten Grad der bomanischen Mönche in Ava, aus der heil." 3873,3874,"Sprache der Bomanen übersetzt von dem Prof. Adler, mit einer Kupfertafel." 3874,3875,Ein zur Religionsgeschichte der Jndier und überhaupt zur Geschichte der Menschheit nicht unwichtiger Beytrag! 3875,3876,"Die Religionolehrer der Bomanen, eines Volkes jenseits des Ganges, sind eine Art Bettelmonche, die sich Talapoinen nennen, und in zwey Classen, in die niedere der Samanen, und hohere der Pinzen getheilt sind." 3876,3877,Wenn nun einer aus den Samanen zum Pinzen geweiht werden soll; 3877,3878,"so versammeln sich zwanzig Mönche an einem geweihten, viereckigen Ort, der an jeder Seite wenigstens zwolf Ellen lang seyn muß." 3878,3879,"Der Vorsteher lieset ihm dann verschiedene Gesetze vor, deren erstere, daß er nämlich seinen Unterhalt betteln, schmuhig und gebeugt enhergehen muß, mit den Gesetzen und Gewohnheiten der Bettelmönche anderer Welttheile übereinkommen:" 3879,3880,jedoch einige andere sind den indianischen Monchen besonders eigen. 3880,3881,"Recensent glaubt, ein Paar von den beträchtlicheren ihrer Vortrefflichkeit und Seltenheit wegen ausheben zu müssen: 1),, Ein Pinzen muß nicht blutdürstig seyn." 3881,3882,"Ein Stein, der einmahl in zwey Stücke zerschlagen ist, läßt sich nicht wieder zusammensetzen;" 3882,3883,"so kann auch ein Geistlicher, der blutgierig ist, der Menschenblut vergießt, nicht mehr für einen Geistlichen und für einen Sohn Sagubens gehalten werden." 3883,3884,"Dieser Gräuel muß sich ein Pinzen, so lange er lebt, enthalten." 3884,3885,2) 3885,3886,Ein Pinzen muß sich niemahls seiner Vorzüge wegen erheben; 3886,3887,"nicht von sich rühmen, daß er die Kraft habe zu fliegen;" 3887,3888,"und von allen Leidenschaften frey, die zehn Grade der Tugenden besitze." 3888,3889,"Wer eitel genug denkt, um sich dieser Vorzüge zu rühmen, und zu erheben, der ist nicht würdig, Geistlicher zu seyn." 3889,3890,", VII." 3890,3891,"Ueber die verschiedenen Wirkungen des Papiergelde in den verschiedenen Situationen einer Nation, die sich dessen bedienet." 3891,3892,Vortheilhafte 3892,3893,"Wirkungen des Papiergeldes, welche aus der gründlichen Darstellung des Verf. erhellen, sind: 1)" 3893,3894,"Daß das Papiergeld, selbst in einem Lande, wo e ganz an Gold und Silber fehlt, so lange seine Summe das Bedürfniß der Circulation nicht übersteigt, alle Dienste des Metallgeldes leisten kann." 3894,3895,2) 3895,3896,"Daß es der Ausländer selbst ohne Bedenlen nehmen wird, so bald er Gewißheit, oder auch nur einen hohen Grad der Wahrscheinlichkeit sieht, es bey der Nation selbst, von der er es bekam, wieder anzubringen." 3896,3897,3) 3897,3898,"Daß es die Circulation sogar noch mehr erleichtert, als Metallgeld;" 3898,3899,"weil es leichter und geschwinder von einem Orte zunt anderen gebracht werden kann, als die Metalle." 3899,3900,Nachtheilige Folgen entstehen darans für eit Volt: 1) 3900,3901,"Wenn selbes mehr Papiergeld ins Publicum gebracht hat, als die Circulation erfordert." 3901,3902,2 3902,3903,) 3903,3904,"Wenn selbes auswärtigen Nationen Waaren abgekauft hat, und noch immer abzulaufen fortfährt, für die es nichts anders, als seine Zettel, die von der verkaufenden Nation nur als Schuldverschreibungen angenommen werden konnen, anzubiethen hat." 3904,3905,3) 3905,3906,"Wenn selbes zum Behuf auswärtiger Geschäfte bey anderen Völkermklingende Münze anschaffen muß, die es ebenfalls nur mit Zetteln, das ist, mit Verschreibungen sich verschaffen kann." 3906,3907,4) 3907,3908,"Wenn selbes sehr oft angegangen wird, seine äusgestellten Zettel zu realisiren, und sein Unvermögen, dieses zu thun, bekennen muß." 3908,3909,VIII. 3909,3910,Geschichte der jetzigen Verfassung des Altonaischen Krankenhauses. 3910,3911,Der Verf. 3911,3912,"zeigt durch Darstellung der ganzen Einrichtung dieses Krankenhauses, daß man sich in Altona dent wohlthätigen Endzwecke genähert habe, der Pflege armer Kranken überhaupt einen größeren Umfang zu geben, als es an anderen Orten zu geschehen pflegt." 3912,3913,"Man sieht daselbst nicht bloß auf Platz, Nahrung, Wärme, und Arzeneyen, sondern auch ganz besonders auf Reinlichkeit, Pflege, und Bequemlichkeit der Kranken." 3913,3914,"Diese wohlthätige Anstalt zeichnet sich um so mehr aus, wenn man ihr die schauderhaften Beschreibungen von dent Hotel Dieu in Paris zur Seite stellt, wo, wie bekannt, sogar das gemeinste Volk es als das schrecklichste aller Uebel ansieht, dazu seine Zuflucht nehmen zu müssen." 3914,3915,Ließe es der Rauni dieser Blätter zu; 3915,3916,"so würden wir einige Stellen aus der liebevollen Rede, die Hr. Consistorialrath und Probst Ahlemann bey Beziehung dieses Hauses abgelesen hat, einruckei." 3916,3917,"Es wurde daraud erhellen, was nicht oft genug gesagt, und geprediget werden kann, daß Liebe die Wesenheit unsrer Religion sey, und daß sie sich auf Alles ausdehne, was Mensch heißt." 3917,3918,IX. 3918,3919,"Ueber die vermeinten seeräuberischen Unternehmungen der sogenannten Nordmänner, oder Dänen wider dre Franzosen im neunten und zehnten Jahrhundert von Prof. Hegewisch." 3919,3920,"Ein zur europäischen und deutschen Geschichte ins Besondere sehr wichtiger und trefflich ausgearbeiteter Aufsatz, worin mit vieler Kenntniß und Forschgeist dargethan wird, daß die aus der Aussage gleichzeitiger Schriftsteller hergehohlten Beweise zur Zuverläßigkeit einer Thatsache nicht allzeit, und nicht so viel beytragen, als man denselben meistens einzuräumen gewohnt war." 3920,3921,"Nachdem der Verf. die aus Religionshaß entstandene Parteylichkeit der Mönche, welche die Geschichtschreiber/ der Dänen waren, erwiesen hat; erzählt er die verschiedenen Schicksale der christlichen Religion bey verschiedenen Nationen." 3921,3922,"Diese so sanfte, wohlthätige Religion wurde oft von den nämlichen Völkern, je nachdem man, da man sie irgendwo einführen wollte, eigennützige Absichten verrieth, oder nicht;" 3922,3923,"angemessene Ueberredung, oder Zwangsmittel gebrauchte;" 3923,3924,"bald als vom Himmel gesandt mit freudiger Ehrfurcht aufgenommen, bald als eine Ersindung herrschsüchtiger Menschen verabscheuet." 3924,3925,X. 3925,3926,"Seschichte eines Kindesmordes, nebst einigen Betrachtungen von Prof. Eggers." 3926,3927,Neues sagt der Verf. 3927,3928,in seinen Betrachtungen eben nichts; 3928,3929,"aber das Verdienst, vieles, was von Richtern und Kurzgefaßt Kleine Schristen." 3929,3930,Das Opser des nenen Bundes in einer Ehrenrede vorgestellt 3930,3931,uind beleuchtet in der lobl. 3931,3932,"Stadtpfarrkirche der freyen des heil. romischen ReichsStadt Dünkelsbühl, von Jos." 3932,3933,Ant. 3933,3934,"Schneller, Angsb. geh." 3934,3935,"Rath, Prokanzler und offentl." 3935,3936,Lehrer der heil. 3936,3937,"Schrist auf der Dilingischen Unversität, als ein neu geweibter Priester den 7ten Octob." 3937,3938,1787 sein erstes Meßopfer entrichtete. 3938,3939,Dilingen im Verlage bey Bernh. 3939,3940,Kälin. 3940,3941,50 Seiten.. 3941,3942,"Jm Eingange ruft der Prediger der Reichsstadt Heil zu, weil in ihrer Pfarrtirche ein neu geweihtet Priester die erste heilige Messe liest." 3942,3943,Hernach macht er zum Jnhalt seiner Predigt: 3943,3944,"Das Opfer des neuen Bundes ) vorbedeutet in den Figuren des alten Bundeos 2) entrichtet von Christo am Stammen des Rrenzes 3)erneuert durch die Hände (de) Priesters anf dem Altare, Die Ausführung gleicht sener scholastisch heologisch / kritisch polemrschen Disseriation, und entbalt für Erhauung suchende Cbristen weia Geießbäres in sich." 3944,3945,Jndeß hat der Versas. 3945,3946,von seiner Predigt/ denaoch dinen so hoben Beg. 3946,3947,iff daß er in der Dedictonssdtiitg dic an die latholischeu Magistrat? 3947,3948,"vrsonen in Dunlelshühl geriwtet, st, drelst heraus saget: Jhte geliebten lnterthanen,wie oit werden sie es zu ihret Geisteernnleeunteruig i bie Hände nehmen, und leGesetzgebern, um des Menschenblutes weniger zu vergießen nicht genug beherzigt werden tann, für Geist und Herz richtig und rührend vorgetragen zu haben, spricht ihm Recens." 3948,3949,nicht 3949,3950,ab 3950,3951,. 3951,3952,"Nachdem er den Seelenzustand einer Kindesmorderinn mit lebhaften Farben entworfen hat, sagt er S. 203: Menschen — Philosophen — Christen — zieht einmahl eine Parallele zwischen dieser Kindesmorderinn und jenem persiflirenden Höfling, dem die innere Ruhe eines braven Mannes, oder der gute Nahme eines Mädchens nicht so viel werth ist, als eim bon mot;" 3952,3953,"der um eine Laune zu befriedigen oder um sich die lange Weile des Tages zu vertreiben, vielleicht der Ehrenräuber dieser Unglücklichen ward;" 3953,3954,der sie nachher ihrem Schicksale überließ ohne sich weiter um sie zu bekümmern; 3954,3955,"oder höchstens, wenn sie ja wieder vor ihn gelassen ward, sich mit bonne grace ihrer entledigte, indem er ihr etliche wenige Thaler gab." 3955,3956,— Wollt ihr jene That abscheulich nennen; 3956,3957,"welche Ausdrücke bleiben euch übrig, um diesen nach Würde zu schildern?" 3957,3958,", Der Verf. sagt in seiner braven Arbeit überhaupt viel Wahres und Schones, und eben deßwegen fiel es dem Recens." 3958,3959,"sehr auf, daß der Verf. mit solcher Zuversicht den ungegründeten Satz behaupten mag, daß der Mord, den eine Mutter an ihrem neugebohrnen Kinde verübt, kein Verbrechen sey, wodurch die Sicherheit des Staats anders, als mittelbar, das ist, durch Kränkung des Gatten gestöret werde." 3959,3960,(Das Uebrige folgt im nächsten Stücke.) 3960,3961,e Nachricht. 3961,3962,send ihren Nachkömmlingen sagen: ja dieses — und so ist es! 3962,3963,"unsere Augen baben gesehen, und wir haben mit Ohren gebort diesen Prediger, und diese Predigt von dem Opfer des neuen Bundes." 3963,3964,", Am meisten fällt diese Stelle aus S. 46,, Ja treugt es mich, oder höre ich aus dem tlefen Abarunde des schmerzvollen Reinigungsorts die Stimme dieser schon vor zwölf Jahren verstorbenen und kläglich um Hise schrevenden Mutter: Bernardine (so hieß der Neugeweihte) gellebter Sohn!" 3964,3965,vergiß deiner Mutter nicht! 3965,3966,"dente, was ich deinetwegen gelitten;" 3966,3967,"und vergelte mir doch heute ley dem Altate durch ein kindliches Angedenten meine alte Treue, meine zärtliche Liebe." 3967,3968,Bernardine! hörst du's nicht auch? 3968,3969,"— So laß dich dann das Fleben deiner ehemahligen Freunde bewegenz und verschmäbe nicht, techta schaffnet Sohn!" 3969,3970,die Stimme und ittliche Zurufen deiner dich einstens so liebenden Mutter! 3970,3971,"gieß aus deinen Kelch in die wallenden Flammen ihres Leidens: und der beutige Tag wird ihnen eln Tag der Erlösung sevn, und von nun an werden sie ruhen lm Ftieden." 3971,3972,— Jst dieß nicht theologischer usinn? 3972,3973,"Wie wenlg Antbeil muß der Hr. Prolanzler haben ansder Blüthe der Wissenschaften, die seit wenlgen Jabren her mit allem Grunde von der Alademie Dilingen geruhmt wird!!" 3973,3974,RPeriodische Schriften. 3974,3975,Deutsches gemeinnütziges Magazin. 3975,3976,Ersten Jahrgango erstes Vierteljahr 2c. 3976,3977,(Fortsetz. 3977,3978,der im XXI. 3978,3979,St. abgebroch. 3979,3980,Anzeige.) 3980,3981,XJ. 3981,3982,Sittliche Schilderungen aus dem gesellschaftlichen Leben. 3982,3983,Der Verf. 3983,3984,"schildert in diesen wenigen Blättern das Häßliche und Nachtheilige der in den Gesellschaften sogenannter Esprits brillans herrschenden Gewohnheit, alles, was am inneren Gehalte nicht so winzig ist, wie ihre Seelchen, zu belächeln, und zu bespötteln, wenn auch gleich die Ehre des tausend Mahl wichtigeren, verdienten Mannes dabey ins Spiel kommt —" 3984,3985,"pour donner cours libre à la plaisanterie, wie es heißt." 3985,3986,Als Ursache gibt der Verf. 3986,3987,das 3987,3988,an 3988,3989,"," 3989,3990,was es auch wirklich ist: Leere des Kopfes und des Herzens. 3990,3991,Mochte jeder deutsche Jüngling diese Blätter lesen! 3991,3992,"Mancher vollendete Thor würde sich schämen lernen, und der angehende auf seiner gefährlichen Laufbahn zu wanken anfangen." 3992,3993,XII. 3993,3994,Rüge auffallender Fehler in allgemein beliebten Schriften. 3994,3995,Eime dieses Magazins würdige Unternehmnng 3995,3996,"Es ist gewiß wohlthätig, die in Schriften berühmter Männer hier und da eingeschlichenen Jrrthümer zu rügen, und dadurch den schädlichen Einfluß zu hindern, den sie sonst bey der Auctorität der Verfasser leicht haben könnten." 3996,3997,"Recens. wünscht, daß diese Bemerkungen fortgesetzt werden, und daß jede derselben so gutgerathen moge, wie diese des Verf. über des berühmten Rainals ungegründete Behanptung, daß eine uneingeschräntte Monarchie, und nahmentlich die der Dänen das höchste Unglück einer Nation sey." 3997,3998,XIIl. 3998,3999,Ueber die zweckmäßigste Vereinigung der Wachsamkeit des Staates über wahre Gottesverehrung mit Religionsduldung und Gewissensfreyheit. 3999,4000,"Hätte nur die Hälfte der Geistlichen diese hellen, reinen und erhabenen Begriffe von Religion;" 4000,4001,"nur einen Theil von der warmen Liebe zur guten Sache, welche der Verf." 4001,4002,dieser Abhandlung — deren Fortsetzung versprochen wird fast in jeder einzelnen Stelle verräth; 4002,4003,"so würden nicht nur Religionshaß, und thörichte Verfolgnng um der Religion Willen — immer ein untrügliches Kennzeichen einer verwahrlosten kleinen Seele auf deutschem Boden bald seltener seyn;" 4003,4004,"sondern es würden die Begleiterinnen und schönen Resultate der Duldung und Geistesfreyheit wahre, imnige Gottesverehrung, aufrichtige Menschenliebe daselbst aufblühen, und in den Handlungen der Menschen immer sichtbarer werden." 4004,4005,"Um zu zeigen, wie sehr vieles dem Staate daran liege, ob die Begriffe der herrschenden Religion wahr und erhaben, oder kleinlich und irrig seyen;" 4005,4006,so schildert der Verf. 4006,4007,"wahre Gottesverehrung, Aberglauben und Schwärmerey mit lebhaften und den eigenthümlichsten Farben; deckt ihre Quellen auf, woraus sie entspringen, und die Folgen, welche sie unmittelbar nach sich ziehen;" 4007,4008,"macht dadurch den wohlthätigen, oder schädlichen Einfluß auf die Menschheit und den Staat sichtbar;" 4008,4009,"und zeigt, daß Denkens und Preßfreyheit die Erzeugerinn wahrer Gottesverehrung, und die gewisse Mörderinn nicht nur des Aberglaubens, und der Schwärmerey, sondern auch des Unglaubens sey." 4009,4010,"— Auf die Frage, wie die nothwendige Wachsamkeit des Staates über der Erhaltung, Benützung und Vermehrung der grossen Vortheile wahrer Gottesverehrung am Zweckmäßigsten mit ächter und möglichst allgemeiner Religionsduldung und Gewissensfreyheit zu vereinigen sey, antwortet der Verf.:" 4010,4011,"Erstens, die gesehgebende Macht im Staate muß die Erforschung und Prüfung aller Religionswahrheiten möglichst befordern, damit die Wohlthätigkeit derselben immer mehr ins Licht gesetzet, und jeder der Menschheit und dem Staate gefährliche Jrrthum in seiner Blöße gezeigt werde." 4011,4012,"Zweytens sorge die Obrigkeit mit allem Eifer dafür, daß wahre, gründliche Gelehrsamkeit im Staate erhalten, und immer mehr verbreitet, und daß auch besonders die Lehrer der Religion zu derselben, so weit sie zur richtigen, wissenschaftlich gewissen, und aründlichen Erkenntniß und wohlthätigsten Anwendung der Wahrheiten der christlichen Religion nothwendig ist, in ihren Vorbereitungojahren zum Lehramte gehorig gebildet werden." 4012,4013,"Was der Verf. S. 284 von schlauer hierarchischer List, und dem zum Untergang der protestantischen Religion abzweckenden Menschenvereine, vermuthlich vom Eifer für die gute Sache dahin gerissen, zu sagen beliebte, will Recens." 4013,4014,"des vielen Nützlichen und Schonen wegen, das er in dieser Abhandlung angetroffen hat, nicht weitläufiger rügen;" 4014,4015,"nur fügt er diese Bitte noch bey, daß der Verf. so gütig seyn möchte, den Verf." 4015,4016,der in dieser Recension unter Nro. 4016,4017,Il. 4017,4018,"angezeigten Abhandlung um die Eröffnung jener Gründe zu ersuchen, welche denselben so ganz überzeugten, daß man die Katholiken einer List beschuldige, die diesen selbst nur durch vielfältiges Hörensagen bekannt ist." 4018,4019,XIV. 4019,4020,Charakteristische Züge zur Menschenkenntniß. 4020,4021,"Einige Anekdoten von guten und schlimmen Menschen, von edlen und eigennützigen Seelen, woraus sich in Rücksicht auf Menschenkeuntniß freylich nicht viel mehr erlernen läßt, als die uralte Wahrheit, daß auf der Erde Gute mit Bösen vermischt leben." 4021,4022,"Hiermit beschließen wir die Anzeige dieses gemeinnühzigen Magazins, welches, wenn es so, wie im ersten Stücke, auch in der Zukunft dem vorgesteckten Plane getreu bleibt, gewiß eine der wohlthätigsten deutschen Schriften seyn wird." 4022,4023,B. Apologien. 4023,4024,3 Hefte. 4024,4025,Subscriptions preis 3 Rthlr. 4025,4026,6 Gr. 4026,4027,Conv. 4027,4028,g. Leipzig in Commission bey Emanuel Beer 1787. 4028,4029,8v. 4029,4030,"Die Usurpationen der Publicität in Behandlung litterarischer Producte, und in Verunglimpfung guter, würdiger Männer machten in nördlichen Gegenden eine gelehrte Gesellschaft zusammen treten, welche sich diesem Unfuge der ehrlosen Anekdotenkrämmerey, und der leidenschaftlichen Kritik mit allem Nachdrucke entgegen zu setzen gesonnen ist." 4030,4031,Diese Gesellschaft sucht ihren allerdings würdigen Zweck in gegenwärtiger periodischen Schrift zu erreichen. 4031,4032,"Alle zwey Monathe erscheinet ein aus acht, nach Umständen aus mehreren, oder wenigern Bogen bestehendes Heft." 4032,4033,Die ganze Schrift zerfällt in zwey Haupttheile: 1) 4033,4034,Jn 4034,4035,Schutzschriften gegen personelle Verläumdungen. 4035,4036,An diesem Numer hat die apologetische Gesellschaft im Ganzen keinen Theil. 4036,4037,"Sie gibt hier nur jedem gekränkten Manne Gelegenheit, jede falsche Nachricht auf der Stelle vor den Augen des Publicums rügen zu konnen." 4037,4038,"Jn dieser Hinsicht werden alle personelle Vertheidigungen, sie mogen von dem gekränkten Manne selbst, oder von einem genannten, oder ungenannten Freund, in einem anständigen, oder rohen Tone verfaßt, gegründet, oder ungegründet seyn, aufgenommen werden;" 4038,4039,"wenn sie nur die Herausgeber nicht in den Fall einer Vertretung, oder dahin einschlagender Verdrüßlichkeiten setzen, nicht von gar zu geringer Erheblichkeit sind, und den statum controversiae deutlich enthalten." 4039,4040,"(Daß man auch in einem rohen Tone verfaßte Vertheidigungen aufnehmen will, können wir keineswegs billigen.)" 4040,4041,"Dießfällige Einsendungen werden postfrey nach Leipzig an die Expedition der apologetischen Gesellschaft mit dem Beysatze: abzugeben in derEmanuel⸗ Beerischen Buchhandlung, übermacht." 4041,4042,2) 4042,4043,Jn 4043,4044,Schutzschriften gegen Recensionsungerechtigkeiten. 4044,4045,Auch hier haben Einsendnngen aller Art 4045,4046,Statt. 4046,4047,"Dessen ungeachtet aber wird es sich der neue Gelehrtenverem zur Pflicht machen, unter seiner jedesmahligen Unterschrift nicht Bücher, sondern eigentlich Recensionen zu beurtheilen, und sich des gemißhandelten Gelehrten vorzüglich anzunehmen;" 4047,4048,"so, wie er das Lob, das oft Parteygeist und Consorten blind ausspenden, gewissenhaft controliren wird." 4048,4049,"Die Gesellschaft bestehet aus Mitgliedern aller Confeßionen, damit die Revision der Recensionen ꝛc." 4049,4050,im theologischen Fache jedes Mahl von einem Mitgliede gleicher Confession mit dem V. vorgenommen werden kann. 4050,4051,"Wir finden den ganzen Plan den Bedürfnissen unsers Jahrzehends sehr angemessen; und wenn die Ausführung dem Entwurfe entspricht, so mögen die Bemühungen dieser Gesellschaft, welche durchgehends nach den Gesetzen der reinsten Wahrheitsliebe und Unparteylichkeit zu Werke zu gehen verspricht, auf das Reich der deutschen Litteratur allerdings einen glücklichen Einfluß haben." 4051,4052,"Jch sage auf das Reich der deutschen Litteratur, welches ohnehin einige Jahre her so traurige Zerrüttungen erlitten hat, und noch leidet: da unverschämter Geldgeitz Lügen und Verläumdungen für Wahrheit verkaufte;" 4052,4053,da Parteysucht mit Weisheit und Wahrheit Monopolium trieb; 4053,4054,"da das blinde Vorurtheil sich die Handgriffe, gewisse Schriften mit der Note der Bigotterie, des Jesuitisms, der undeutlichen Begriffe rc." 4054,4055,"zu brandmarken, so eigen gemacht hatte, daß es zu diesem Geschäfte der Augen gar wohl entbehren konnte;" 4055,4056,"da ungezogene Verschwärzungosucht so mauchem verdienstvollen Manne Ruhe und Ehre zu rauben versuchte (welches ihr aber, so viel ich weiß, beym bessern Theile noch nie geglücket ist);" 4056,4057,da Büberey mit Wahrheit und Menschheit ihren Muthwillen trieb. 4057,4058,Diesen Zerrüttungen im Reiche der deutschen Litteratur 4058,4059,"Einhalt zu thun, mag auch gegenwärtiges Journal mithelfen." 4059,4060,"Die drey bis jetzt erschienenen Hefte sind größten Theils von lesenswerthem Jnhalte, welche wir unsern Lesern hier mittheilen wollen:" 4060,4061,"Bis S. 17 des ersten Heftes ist der Plan der Apologien enthalten, der unsern Lesern aus vorigem bekannt ist." 4061,4062,"Dann folgt ein Aufsatz des Redacteurs, in welchem er sich dem Publieum als einen Mann ankündet, dem das Fortschreiten, die Gemeinnützigkeit, und die Verbreitung der besseren deutschen Litteratur sehr nahe am Herzen liegt, dessen Denkart frey ist von den Fesseln der Partey." 4062,4063,Dann ist S. 42 eine Revision einer Recension im 65sten B. der allg. d. Biblioth. 4063,4064,von S. 571 — 610 betreffend das systema theologiae Iutheranae orthodoxum cum breui notatione dissensionum recentiorum. 4064,4065,Opera D. C. F Barth. 4065,4066,Halae 1785 in 8v. 4066,4067,eingerücket. 4067,4068,"Und da sind wir mit H. Pluntki der Meinung, daß die theol." 4068,4069,Facultät zu Halle 4069,4070,"die Rechte der Menschheit im Mindesten nicht gekränket, und die Preßfreyheit gar nicht unterdrücket habe, da sie gegenwärtigem Systema orth." 4070,4071,die Censur verweigerte. 4071,4072,"Und daß der Mann, dem Bibel verjährter Aberglaube, und Christenthum Betrug ist, zum Orthodorschreiben nicht fähig seyn möchte, können wir auch nicht läugnen." 4072,4073,Lächerlich macht sich derVerf. 4073,4074,"des Aufsatzes von S. 42 — 48 über Kants Kritik," 4074,4075,"da er das Buch des erreurs et de la verité, Kants Rritik, und Klopstock auf eine Linie stellet." 4075,4076,"Dieser Herr glaubt, Kant verstünde sich selbst nicht, und sein Buch diene zu weiter nichts, als der gutmüthigen Nation zu imponiren." 4076,4077,"Er äußert sogar den unbilligkühnen Verdacht, Kant selbst nochte wohl der Verfasser der von Schulze herausgegebenen Erläuterungen über seine Kritik seyn." 4077,4078,"Diesen Aufsatz beantwortet H. Dr. Kausch aus Schlesien, der das Hauptmoment der Kantschen Kritik in Hinsicht auf bleibenden Nutzen bestimmt, welches darin besteht, daß sie dem zu kühnen Fluge des Metaphysikers in jene Regionen Einhalt thut, wo sich der Menschenblick im Leeren verliert, und sich mit Erscheinungen täuschet, die nur die Müdigkeit seines Auges zum Grunde haben." 4078,4079,"Dieser Aufsatz wird im 3ten Hefte S. 329 fortgesetzt, wo der Verf." 4079,4080,"einige Einwürfe wider Kants System vorbringt, die Scharfsinn verrathen;" 4080,4081,doch scheinet uns H. Dr. Kausch in Erklärung der Genesis des Begriffes von Raum eine petitionem principii zu begehen. 4081,4082,"Kant beweiset, oder glaubt zu beweisen, daß allen unsren Anschauungen nothwendig eine reine Anschauung des Raumes und der Zeit a priori in uns zum Grunde liegen müsse, durch welche alle übrige Auschauungen erst moglich werden." 4082,4083,H.Dr. 4083,4084,"Kausch müßte also nicht nur geradeweg zeigen, wie der Begriff des, Raumes allenfalls in uns erzeugt werden konnte; sondern er müßte darthun, daß uns der Begriff des Raumes, und andere Anschauungen konnten gegeben werden, ohue daß die Anschauungen des Raumes und der Zeit a priori in uns liegen müßten." 4084,4085,Dieß würde aber sehr schwer halten; 4085,4086,denn mathematische Kenntnisse sind doch durchaus synthetisch — und führen zugleich eine Gewißheit a priori mit sich; 4086,4087,und synthetische Sätze a priori können nur auf Anschauung 4087,4088,a priori beruhen. 4088,4089,Nebst einem Briefe von Ephesinus von Mn. 4089,4090,"an den Nürnberger gelehrten Zeitungsschreiber, kommt in diesem Hefte noch etwas vor über die Katholicismussache in Schlesien, welches im dritten Hefte S. 318 fortgesetzt wird." 4090,4091,H. Nicolai spielt eine elende Rolle darin. 4091,4092,Am Ende ist die Hälfte des einzigen Märchens von J. M. Sailer beygedruckt. 4092,4093,Das zweyte Heft enthält eine Erklärung des Hn. 4093,4094,Oberhofpredigers Stark an die HH. 4094,4095,Berliner Monathsschriftsteller; 4095,4096,einen kleinen Aufsatz über die Recension der Blumauerschen Anneide in der Litt. 4096,4097,"des katholischen Deutschlandes, welcher recht viel Herzensgüte des Verf." 4097,4098,verräth. 4098,4099,Solche Männer sind Bedürfniß unserer Zeiten. 4099,4100,Hierauf folgt eine Apologie 4100,4101,"sür H. D. Dreykorn, und des von ihm herausgegebenen Buches: Die romisch⸗ katholische Messe lat. und deutsch, gegen zwey Aufsätze in der Berliner Monathoschrift vom April 1786, und vom Jäner 1787 nebst Stellen der Nicolaischen Reisebeschreibung mit Noten begleitet." 4101,4102,"Die Beschuldigungen, welche die Nürnbergischen und Berlinischen Gegner dem H. D. Dreykorn aufbürdeten, und die Mißhandlungen, die sie ihm anthaten, mögen auch als ein Belege zur Geschichte der Litteratur in unserm Decenium hinterlegt werden." 4102,4103,Die Lesenswürdigkeit des Jnhalts des dritten Heftes hält mit den ersten zweyen beynahe gleichen Schritt. 4103,4104,"Wir glauben durch unsere bisherige Anzeige den Leser schon in den Stand gesetzt zu haben, über dieses neue Journal urtheilen zu konnen." 4104,4105,Br. 4105,4106,Arzeneygelehrsamkeit. 4106,4107,Almanach für Aerzte und Nichtärzte auf das Jahr 1788. 4107,4108,Herausgegeben von D. C. G. Gruner. 4108,4109,Jena 1788. 4109,4110,"288 S. 8. Herr Hofrath Gruner, der bisher mit so vieler Standhaftigkeit die den Aerzten in den bsterreichischen Staaten entrissenen Rechte vertheidigte, und deßwegen von so manchem Schriftstellerchen Grobheiten im niederen Pöbeltone hören mußte, geht auch in dem dießjährigen Almanach seinen sich selbst gebahnten Weg unerschrocken fort." 4110,4111,Da H. Protochirurg von Brambilla dem Hn. 4111,4112,Profess. 4112,4113,"Gruner die Ehre angethan haben soll, ihm den berüchtigten Almanacum perpetuum durch einen seiner unterthänigen Zöglinge zueignen zu lassen;" 4113,4114,"so glaubte H. Gruner, daß es der Wohlstand erfordere, diese italiänische Höflichkeit zu erwiedern, und dem Hn." 4114,4115,Leibwundarzte zum schuldigen Danke diesen gegenwärtigen Almanach durch eine bittere Zueignungoschrift zu empfehlen. 4115,4116,"Recens. wünscht herzlich, daß sich diese, wenigstens von einer Partey, auf die unanständigste Art geführten Streitigkeiten, welche unserm lieben deutschen Vaterlande so wenig Ehre machen, nun einmahl endigen möchten." 4116,4117,"Beyde Theile sollten sich überzeugt fühlen, daß die Wundarzeneykunst dem menschlichen Geschlechte eben so wichtig, nützlich, und unentbehrlich ist, als die Arzeneywissenschaft;" 4117,4118,"daß es dem Manne, der eine von beyden verachten wollte, um der anderen aufzuhelfen, an gesundem Menschenverstande fehlen müsse, und daß Arzt und Wundarzt vom Publicum gleiche Hochschätzung, gleiche Ehre, und gleichen Dank verdienen, wenn beyde das sind, was sie seyn sollen." 4118,4119,"Nach der Zueignung, dem Kalender, und Prolog folgen1)" 4119,4120,Uebersicht der medicinischen Litteratur von Michaelis 1786 bis Ostern 1787. 4120,4121,2) 4121,4122,"Ueber die Ansteckung des Podagra, nebst dem Resultate zahlreicherErfahrungen über das Wolferley. 3)" 4122,4123,Aufforderung um Beyträge von musitalischen Curen. 4) 4123,4124,Die medicinischen Apostel in Rußland. 4124,4125,5) Preisfragen. 6) 4125,4126,Medieinische Neuigkeiten. 4126,4127,7) 4127,4128,"Lebensbeschreibungen des D. Paul, Jacob Malouin, und des Prof. Bernhard de Jussieu." 4128,4129,8) Lobpredigt auf das Sinnberger Wasser. 4129,4130,9) 4130,4131,"Charlatanerie unter dem Doctorhute, und unter der Franciscanerkutte." 4131,4132,10) 4132,4133,Ein specifisches Steimmttel aus der alten Welt. 4133,4134,11) 4134,4135,Konig Gustav und der Kunstrichter. 12) 4135,4136,Der Räuber. 4136,4137,13) 4137,4138,Noch etKurzgefaßte Todessall. 4138,4139,Zu Stuttgart lst den isten Jän. 4139,4140,d. J. der herzogl. 4140,4141,Würtemderg. 4141,4142,"Reglerungsrath, und Prof. der Rechte auf der hohen Carlsschule Heinrich Gottfried Scheidemantel gestorben." 4142,4143,Er war zu Gotha den 17. Sept. 1739 gebohten. 4143,4144,— 4144,4145,Jm J. 1784 lam 4145,4146,er 4146,4147,"uach Stuttgart von Jeug, wo er otdentlicher Prosessor der ete, auch Stwas über Lebendigwerden." 4147,4148,14) Krankheiten und Gespenster in Parallel.15) 4148,4149,Der Professor. 4149,4150,16) Grab des Hippokrates. 17) 4150,4151,Die jetzige Studiermethode. 18) 4151,4152,Das Medicinalpersonale in Paris. 4152,4153,19) 4153,4154,Die Doctorversteigerung. 4154,4155,20) Vorzüge und Alterthum der Chirurgie. 21) 4155,4156,Die Wahrheit. 4156,4157,22) 4157,4158,Ein Paar Worte über das Küssen. 4158,4159,23) Titelsucht. 4159,4160,24) 4160,4161,Griechische Klinik. 4161,4162,25) 4162,4163,Groß⸗und kleinstädtische Akademien. 4163,4164,26) 4164,4165,Moses und Hiob. 4165,4166,"27) Sachen, die gesucht werden." 4166,4167,28) Auszüge aus Briefen.29) 4167,4168,"Todesfälle, und 30) Beforderungen." 4168,4169,"Uebrigens hat sich dieser Almanach, der dieses Jahr mit dem Portrait des Hn." 4169,4170,Prof. 4170,4171,"Willemet von Nancy geziert ist, schon in den verfloßnen Jahren so viel Beyfall erworben, daß auch ohne unsre Empfehlung die Leser denselben zu besitzen wünschen werden." 4171,4172,M. K. Mathemati sche Wissenschaften. 4172,4173,"Kurzer Lehrbegriff von der Mechanik und Optik; von Franz Konrad Bartl, Professor der Mathematik, und Director der Philosophie zu Olmütz." 4173,4174,Wien bey J. Thomas Edlen vonTrattnern. 4174,4175,1787. 4175,4176,8. 4176,4177,"Der H. Verf. hat sich mit diesem Lehrbegriffe um die Freunde des mathematichen Studiums sehr verdient gemacht, indem er die wichtigsten Sätze aus der Hebe⸗ und Sehekunst nicht nur in einer schönen Ordnung vorträgt, sondern sie auch auch mit eben so viel Leichtigkeit als Schärfe beweiset;" 4177,4178,und zugleich auf practische Gegenstände anwendet. 4178,4179,Jm Theile von der Optit zieht die Lehre vom Auge die Aufmerksamkeit des Lesers vorzüglich auf sich. 4179,4180,"Der Bau des Auges, das Gut⸗ und Schlechtsehen, das turz⸗und fernsehende Aug, und die Ursachen dieser Erscheimungen sind sehr gut ausemander gesetzet, und mit Zeichnungen erläutert." 4180,4181,"Auch Anfänger der Mathematik, die nur einiger Maßen mit den Anfangsgründen der Rechen⸗ und Meßkunst betannt sind, konnen dieses Werkchen mit eben so viel Nutzen als Vergnügen studieren." 4181,4182,K. J. Nachrichten. 4182,4183,ctetär der dortigen lateinischen Gesellschaft gewesen war. 4183,4184,Von ihm besihzt Deutschland 4184,4185,eine Menge guter Schriiten aus der Rechtsgelehrsamteit. 4185,4186,Druck fehler Si. 4186,4187,2o. 4187,4188,"S. 155, 12te Zeile von unten lies — a anstatt — / und S. 166, 7te Zeile von uuten D anstat ." 4188,4189,Rechtsgelehrsamkeit. 4189,4190,Iac. 4190,4191,Abel diuersorum S. 4191,4192,R. I. slatuum Consiliarii act. 4192,4193,"aul., et in supremo camerae imperial." 4193,4194,iudicio aduocatl 4194,4195,disquisitio 4195,4196,de iure et osicio 4196,4197,summorum Imperii tribunalium circa vsurpat. 4197,4198,Nuntior. 4198,4199,Pontificiorum in caussis Germaniae ecclesiasticis ixrisdictionem. 4199,4200,Vtxlariae. 4200,4201,"1787, gr." 4201,4202,8. 170 S. 4202,4203,"Diese Schrift ist in fünf Abschnitte eingetheilet, wovon die vier ersten historisch⸗ kritischen, der letzte juridischen Jnhalts ist." 4203,4204,Der tapfere deutsche Mann tritt mit schweren Schritten auf. 4204,4205,"Er untersuchet im ersten Abschnitte die ursprünglichen Rechte der päpstlichen Gesandten, so wie jene der Päpste selbst." 4205,4206,"Zu Folge dieser Untersuchung bestünden sie in der Sorge für die Aufrechthaltun des Glaubens, und Beybehaltung der Canonen, und in einer dahin abzweckenden allgemeinen Aufsicht über die Kirchen." 4206,4207,"Dahin lauteten die Verhaltungsbefehle, welche die ersten Päpste ihren Gesandten gegeben hätten, in welchen unter anderen denselben eingeschärfet wurde, ja den Rechten der Bischöfe, und Metropoliten nicht zu nahe zu treten." 4207,4208,Auch hätten die Päpste bey Sendung ihrer Legaten fleißig ehevor bey den Fürsten um Erlaubniß gefragt. 4208,4209,"— Jm 2ten Abschn. zeigt er, daß, so wie durch die falschen Decretalen im 8ten Jahrhundert die ächten Begriffe von dem Primate verdrängt worden wären;" 4209,4210,sich auch jene von den päpstlichen Legaten verändert hätten; 4210,4211,"die geglaubte Vollmacht des Papstes wäre auch auf dessen Legaten übergegangen, und so durch dieselben nach und nach alle Rechte der Kirchen, und vorzüglich die Rechte der Metropolitankirchen angetastet, und ngestossen worden." 4211,4212,"Die Schilderungen dieser Usurpationen hat H. A. unmittelbar aus der Geschichte selbst genommen, ohne von dem Seinigen etwas hinzuzuthun." 4212,4213,"Jm dritten Abschnitte werden die Bedrückungen, welche in diesem Stücke uns Deutsche vorzüglich betraffen, angeführt;" 4213,4214,"aber auch dabey gezeiget, wie sehr sich unsere Nation durch ihre Bischofe, Fürsten, und Kaiser dawider zu schützen gesuchet habe." 4214,4215,"Es thut einem wahrlich das Herz wehe, wenn man in diesem Abschn." 4215,4216,"sehen muß, daß die romische Verschlagenheit endlich doch alle Mahl über gerechten deutschen Muth gesieget habe!" 4216,4217,"Nach vielen meisten Theils mißrathenen Unterhandlungen wurde durch den Fürstenverein, und die Aschaffenburgischen Concordaten doch zum Theile Mittel geschaffet." 4217,4218,Allein wie H. A. im 4ten Abschn. 4218,4219,"darthut, die HH." 4219,4220,Römer erlaubten sich über diese Verträge immer frevelnde Seitensprünge. 4220,4221,"Jn Besorgnißfällen versprachen sie alles; brachen aber allzeit eben so geschwinde ihr Versprechen, sobald diese Besorgnißfälle verschwunden waren." 4221,4222,"Wen kann es also wundern, daß H. A. romanam fidem zur punica qualificirt!" 4222,4223,Sehr merkwürdig ist in diesem Abschnitte die Entstehungogeschichte der Cölnischen Nuntiatur J. 106. 4223,4224,"Man gibt vor, diese, und ihre Schwestern, die Wiener, Luzerner, und Niederländische Nuntiaturen wären deßhalb errichtet worden, damit die Decrete des Trienter Conciliums befolget würden." 4224,4225,"Was die Cölner Nuntiatur betrifft, so leitete Pius der VI in einer Consistorialrede 1775 (Siehe Le Bret Magazin 5. Th." 4225,4226,S. 351 ) 4226,4227,den Ursprung derselben von dem Abfalle Gebhards von Truchseß Erzbischofs von Cöln her. 4227,4228,"— Allein H. A. beruft sich auf die Reichsarchive, woraus erhellet, daß Folgendes ihre wahre Veranlassung gewesen wäre, Ernst Herzog von Bayern der Nachfolger Gebhards Erzbischofs von Coln wollte seinen Enkel Ferdinand Herzog von Bayern zum Coadjutor haben:" 4228,4229,"weil aber dieser noch nicht 18 Jahre alt war, und also Dispensation vonnöthen hatte;" 4229,4230,"so ward diese durch Coriolan, den eben anwesenden päpstlichen Nuntius zu Rom angesucht." 4230,4231,"Dieser brachte dieselbe von dorther auch wirklich mit, doch mit dem Bedingniß, daß der Coadjutor in den Besitz des Erzbisthumes, und der Churfürstenwürde alsogleich eingesetzet würde; und damit wegen dessen Minderjährigkeit nichts zu besorgen wäre, vom Papste, wenn es dem Capitel so gefiele, ein Nuntius gehalten werden sollte, der salua tamen lemper ordinaria iurisdictione für alles Sorge tragen sollte." 4231,4232,"Das Capitel mußte einwilligen, da der Nuntius im Falle der Weigerung bedeutete:" 4232,4233,Id vix accipi 4233,4234,posse sine contemptu et iniuria tam suae Sanctitatis quam 4234,4235,Sedis apostolicae. 4235,4236,Auf diese Art bekam die Nuntiatur festen Fuß zu Coln; und breitete dann ihre heiligen Hände über das Geistliche und Profane aue. 4236,4237,Carl der VJ bedrohte sie deßhalb mit Fortschaffung aus dem deutschen Reiche; 4237,4238,und auch bey der Wahl Kaisers Joseph II ist auf einen eigenen Capitulationspunct dießfalls angetragen worden. 4238,4239,Jm 5. Abschn. 4239,4240,"endlich erweiset H. A.., daß das Recht, die Eingriffe der päpstlichen Nuntien, in so weit dieselben die Concordaten als Vertrag betreffen, auf die Seite zu schaffen, unmittelbar dem Kaiser als Garanten dieses Vertrags zustehe: in so weit aber eben diese Eingriffe Verletzung eines Reichsfundamentalgesetzes seyen" 4240,4241,", so wie es alle Verletzungen der Concordaten wirklich sind;" 4241,4242,"so gehöre dieses Recht dem Reichshofrathe, und eben sowohl dem Reichskammergerichte zu Wetzlar zu." 4242,4243,Zur Empfehlung dieser Schrift hat Rec. 4243,4244,"nichts mehr hinzuzusetzen, als daß dieselbe die Materie von den päpstlichen Nuntien ganz erschopfe, und von allem, was dahin einschlägt, eine vollständige, und rjchtige Uebersicht verschaffe, woran vielen Lesern gelegen seyn wird." 4244,4245,R. Philo 4245,4246,"sophieBeyträge zum Studium der Philosophie von Anton Joseph Dorsch, Prof. der Philosophie auf der Universität zu Mainz." 4246,4247,Unter diesem Titel sollen Abhandlungen über wichtige Gegenstände der theoretischen Philosophie erscheinen. 4247,4248,Der Hr. Verf. 4248,4249,"gedenlt zunächst auf das Bedürfniß seiner Zuhörer Rücksicht zu nehmen, hoffet aber auch auswärtigen Lesern eine interessante und nützliche Lectüre zu liefern." 4249,4250,"Bey Herausgabe der Hefte, welche seine Abhandlungen enthalten sollen, wird er sich an keine bestimmte Zeit binden, sondern nach Muße und Neigung arbeiten." 4250,4251,Bisher sind zwey Hefte erschienen. 4251,4252,Das erste enthält: 4252,4253,Erste Linien einer Geschichte der Weltweisheit. 4253,4254,"Mainz und Frantfurt bey Varrentrapp, und Wenner." 4254,4255,78 S. in 8v. 4255,4256,ohne Titel und Vorbericht. 4256,4257,"Die Absicht des Verfassers bey Entwerfung dieser ersten Limien war, seinen Zuhörern beym Eintritt in die Philosophie eine kleine Uebersicht zu geben von den Schicksalen, welche diese Wissenschaft von ihrem Entstehen bis auf unsere Zeiten gehabt hat; und zu verhindern, daß ihr Gehächtniß nicht mit leeren Nahmen gefüllet werde, wenn er die wichtigsten Meinungen und Sätze mit ihrer Geschichte begleitet." 4257,4258,"Zu den nämlichen Zwecken können diese Linien auch anderen Lehrern un Schülern der Philosophie eiiger Maßen dienen, wenigstens wenn mündliche Erläuterungen und Zusätze hinzulommen;" 4258,4259,sonst dürften sie wohl auch bloß zu diesen Zwecken unzureichend seyn. 4259,4260,"Der Verf. kennt die besten und neuesten Schriften sowohl über die Geschichte der Philosophie, als über einzelne philosophische Materien;" 4260,4261,"jene zeigt er auf dem Ueberschlag, und diese hin und wieder in den Noten an." 4261,4262,"Größten Theils, aber nicht alle Mahl sind seine Jdeen, derselben Verbindung, und Ausdruck ganz hell, deutlich und richtig." 4262,4263,"Um von dem Mangelhaften ein Beyspiel anzuführen, wähle ich, was S. 62 unter der Aufschrift: Vorzügliche Erneuerer und Wiederhersteller der Philosophie in Deutschland gesagt wird." 4263,4264,"Es heißt da: daß,, Deutschland die seligen Einwirkungen der schönen Wissenschaften später empfand, als Jtalien, Frankreich, und England, davon liegt die Ursache in unsrer Sprache selbst., Es ist nicht leicht zu errathen, wie der Verf." 4264,4265,hier auf die Einwirkung der schönen Wissenschaften zum Aufkeimen der Philosophie kömmt. 4265,4266,"Jm Vorgehenden steht der Satz nicht, daß alle Mahl, oder ofters zuerst die schönen Wissenschaften, und erst vermittelst dieser die Philosophie bey einem Volte empor kommen muß;" 4266,4267,"und wenn er da stünde, müßte er auch erst erwiesen werden: denn als allgemein angenommen kann er doch nicht angesehen werden." 4267,4268,"Philosophie, und schöne Wissenschaften steigen und fallen miteinander, und wenn eines dem anderen vorgeht, so scheint es im Steigen sowohl, als im Fallen die Philosophie zu seyn." 4268,4269,"Die angeführten Wiederhersteller der Philosophie in England, Frankreich und Holland — aus Jtalien ist keiner genannt — waren auch gar nicht, oder nur in einem geringen Grade Belletristen." 4269,4270,"Die Beschaffenheit der Sprache ist nie das einzige, auch nie das hauptsächlichste Hinderniß oder Hülfsmittel der Philosophie." 4270,4271,"Der Philosoph schafft sich die Sprache, wenn er sie nicht vorfindet." 4271,4272,"Doch der Verf. gibt davon die Ursache an: Sie (die deutsche Sprache) sagt er, hat weniger Aehnlichkeit mit den alten Sprachen, als die drey angezeigten neuern, und darum konnten auch diese die Schonheiten der griechischen und. romischen Sprachen leichter ausdrücken." 4272,4273,Die deutsche Sprache hat doch bekanntlich mit der griechischen eine sehr auffallende Aehnlichkeit. 4273,4274,Und ist denn zum Philosophiren durchaus Ausdruck der Schonheiten nothwendig? 4274,4275,Jsts nicht genug die Gedanken nur genau und bestimmt auodrücken 3ut konnen? 4275,4276,",, Aber einzelne Männer unsrer Nation, fährt der Verf." 4276,4277,"fort, brachten es endlich durch unermüdeten Fleiß dahin, daß sie auch diese Schwierigleiten überwanden." 4277,4278,"Wer kennt nicht die Nahmen von Reuchlin und Erasm, und die Verdienste, welche sich diese Gelehrte (Gelehrten) um die schöne Litteratur in unserm Vaterlande erwarben?" 4278,4279,",, Wer sollte nun nicht glauben, Reuchlin und Erasm haben vornehmlich die deutsche Sprache verbessert, und die Schönheiten der Griechen und Römer in unsrer Sprache ausgedrückt?" 4279,4280,"S. 66 wird von Thomasius gesagt, er habe theils durch Scherze, theils durch Gründe das Reich des Aberglaubens zerstören helfen." 4280,4281,"S. 42 heißt es: Charron, Hirnhaym, Montagne, Huez, Bayle, Laurentius Valla u. a. erho ben ihre Stimme." 4281,4282,"Sie warfen die Fesseln des Systems ab, und führten Freyheit im Denken ein." 4282,4283,Da wurden endlich im 16ten Jahrh. 4283,4284,bessere Aussichten für die Philosophie. 4284,4285,"Wer nun diese Gelehrten sonst nicht lennet, der wird schließen, daß sie alle vor oder in der ersten Hälfte des 16ten Jahrh. gelebt haben." 4285,4286,Solcher Anachronisme kommen mehrere vor. 4286,4287,S. 7 ist die Geburt des Thales durch einen Druckfehler in die 83 Olympiade versetzt anstatt der 38. 4287,4288,Das zweyte Heft enthält eine Abhandlung: 4288,4289,"Ueber den Unterschied der Geisteskräfte, und dessen physische Ursachen." 4289,4290,Frankfurt in der Hermannischen Büchhandl. 4290,4291,1787. 4291,4292,98 S. 8. nebst 14 S. Vorbericht. 4292,4293,Dem Titel gemäß handelt H. Prof. 4293,4294,"Dorsch zuerst von der mannigfaltigen Vertheilung der Talente und Geisteskräfte, d. i. der Erkenntnißfähigkeiten überhaupt, und besonders in Ansehung der äußern und innern Empfindung, der Einbildungskraft, des Gedächtnisses und des Urtheilsvermogens" 4294,4295,": gibt dann die Bestandtheile eines guten Kopfes an, und nachdem er die Begriffe von Beobachtungogeist und Genie erkläret hat, führt er verschiedene Meinungen der Philosophen über den Unterschied der Geisteskräfte an;" 4295,4296,"verwirft die Meinung derer, die diesen Unterschied aus angebohrnen Begriffen herleiten;" 4296,4297,"fragt, ohne die Frage bestimmt zu beantworten, ob der Unterschied der Geistesfähigkeiten im Ursprünglichen und Jnneren der Seele liege;" 4297,4298,"beweiset den Einfluß der Organisation, des Lebensalters und des Klima, und prüfet endlich zuletzt die Gründe, aus welchen Hume, Home, und Helvet allen, oder doch allen merklichen Einfluß der physischen Ursachen läugnen." 4298,4299,Auch in dieser Abhandlung zeigl der Verf. 4299,4300,"eine ausgebreitete Kenntniß der Litteratur, und große Belesenheit in den besten Schriften der Neuern, die er in den Noten, und was die Geschichte der Menschheit betrifft, auf dem Ueberschlage anzeigt." 4300,4301,"Daß Bonnet nur einmahl, wo von der Bedeutung des Worts Seelenorgan die Rede ist, sonst nirgends, auch da nicht, wo von der Gleichheit aller Seelen Erwähnung geschieht, angeführt wird, nahm Rec." 4301,4302,"Wunder, um so mehr;" 4302,4303,da dem Verf. 4303,4304,die übrigen franzosischen sowohl als engländischen Philosophen wohl bekannt sind. 4304,4305,Neues findet man hier zwar nicht; 4305,4306,"aber das hin und her Zerstreuete ist gesammelt, ordentlich und kurz in einer angenehmen, nur nicht durchaus regelmäßigen Schreibart vorgetragen." 4306,4307,Erschöpft ist auch die Materie bey weitem nicht. 4307,4308,"Die Abhandlung hätie der Kürze unbeschadet mehr Vollständigkeit erhalten können; oder es wäre doch der Mühe werth gewesen, dieser Materie zwey Hefte zu widmen." 4308,4309,"So z. B. gehort der Genuß von Speise und Trank, sowohl was die Qualität als was die Quantität anbelangt, gewiß auch mit zu den physischen Ursachen des Unterschieds der Geisteskräfte, und doch wird davon nichts gesagt." 4309,4310,"Hingegen hätte man die S. 85, 86 und 87 angeführten Meinungen der Alten von der Entstehung des Menschengeschlechts leicht entbehren können." 4310,4311,Jm Vorbericht meldet der Verf. 4311,4312,"seine Zufriedenheit über den lauten Beyfall, den sein erstes Heft erhalten hat." 4312,4313,Rec. 4313,4314,"glaubt ihm für dieses zweyte Heft noch größern Beyfall versprechen zu können, und freut sich der nun desto zuversichtlicheren Fortsetzung halber." 4314,4315,"Nichto kann für die gegenwärtigen Umstände in unseren Gegenden passender seyn, als die Beforderung des Studiums der Philosophie, und vornehmllch einer philosophischen Anthropologie, wozu solche Abhandlungen, wie die gegenwärtige ist, heftweise herausgegeben vieles beytragen." 4315,4316,Jm nächsten Hefte gedenkt der H. V. die moralischen Ursachen zu untersuchen. 4316,4317,"Es hat wohl keine Wissenschaft eine wichtigere und nützlichere Materie, als die von der Kenntniß des Menschen: auch glaube ich, daß nicht ein anderer Gegenstand so sehr wie dieser vermögend ist, junge Leute ans Nachdenten und an das Anwenden des in der Schule Gelernten auf die Vorfälle des gemeinen Lebens zu gewöhnen." 4317,4318,"Und was für einen Zweck sollen die wersitätostudien haben, wenn es dieser nicht 1 Th." 4318,4319,Moralische Schriften. 4319,4320,"Drey Reden, am höchsten Nahmensfeste des durchlauchtigsten Churfürsten Carl Theodor rc." 4320,4321,rc. 4321,4322,bey der Hauptversammlung der sittlich okonomischen Gesellschaft zu Burghausen abgelesen: 4322,4323,I. 4323,4324,"Von den weisen Befehlen guter Regenten und dem willigen Gehorsame der Unterthanen, der Urquelle zum (des) wesentlichen Glücke (Glückes) der Nationen." 4324,4325,Von Leopold Freyherrn von Hartmann c. 4325,4326,"Obschon Vieles an dieser Gelegenheitsrede zu tadeln wäre, wenn wir das Ganze und die einzelnen Theile ins Besondere mit den Grundsätzen der Beredsamkeit zusammenhalten wollten;" 4326,4327,"so verkennen wir doch die vielen edlen Begriffe von Fürsten⸗ und Unterthanenpflicht, von den wahren Vorzügen des Adels u. a.m., und die dem Hn." 4327,4328,Verf. 4328,4329,gewöhnliche warme Sprache für Wahrheit gar nicht. 4329,4330,"Nur wünschen wir, daß der H. Verf." 4330,4331,"seine wohlthätigen Empfindungen natürlicher und wahrer ausdrücken möchte: der freymüthige Patriot sagt seinen Mitbürgern nicht Wahrheiten aus dreyfach eiserner Brust, und mit einem Muthe, der selbst die Kürasprobe aushält." 4331,4332,Il. 4332,4333,Vermehrung der Bedürfnisse eine Hauptquelle des physischen und moralischen Uebels. 4333,4334,Von Andreas Sutor 4334,4335,rc. 4335,4336,"Jdeale sind nie eher erzeugt und vertheidigt, als wenn von Menschenglückseligkeit die Rede ist, besonders wenn die Blicke zu einseitig und eingeschränkt sind: dann erscheint nothwendig Vieles auf der Erde als Uebel, was bey einem geschärften, das Ganze umfassenden Blick eine Quelle von Glückseligkeit ist." 4336,4337,"Den Grundsatz, daß in iedem Staate, wo die Bedürfnisse wachsen, auch die Erwerbomittel sich vermehren, hat der Verf." 4337,4338,"bey seiner Verdammung des Luxus nicht so mit in Anschlag gebracht, wie es in einer solchen Materie hätte geschehen sollen." 4338,4339,III. 4339,4340,Etwas über Bildung des Adels durch Hofmeister. 4340,4341,Von Anton Michl Weltpriester ꝛc. 4341,4342,"Der H. V., welcher sich schon durch mehrere gut ausgearbeitete Schriften als: über den Widerruf des Febronius, über die Macht der Bischöfe in Ehesachen vortheilhaft, und als einen helldenkenden Priester bekannt gemacht hat, verräch in seiner wohlgeordneten, fließenden Rede viele Einficht in der so großen Kunst, Menschen zu bilden:" 4342,4343,"nur scheint er uns auf die Gründe, welche wider die öffentliche Erziehung und für die Privaterziehung streiten, zu wenig Rücksicht genommen zu haben." 4343,4344,V. L. Naturgeschichte. 4344,4345,"Carls Freyherrn von Meidingers Versuch einer deutschen systematischen Nomenclatur aller in der letzten Ausgabe des linneischen Natursystemes besindlichen Geschlechter, und Arten der Thiere, als eine Beylage zu P. L. St. Müllers deutschem Commentar über das linneische Natursystem." 4345,4346,Wien bey J. Thom. 4346,4347,Edlen von Trattnern. 1787. 4347,4348,255 Seit. 4348,4349,8. 4349,4350,"Durch diese sehr mühesame Arbeit hat der H. V. die vom Ritter Linne angenommenen lateinischen Geschlechts⸗und Trivialnahmen nach ihrer wahren, und instructiven Bedeutung in die deutsche Sprache zu übersetzen gesucht, um eines Theils auch im Deutschen, wie im Lateinischen eine gleiche Sprache in der Naturgeschichte einzuführen;" 4350,4351,"anderen Theils aber den beliebten Commentar des P. L. St. Müllers, worin man die deutschen systematischen Benennungen der Thiere gänzlich vermißt, recht brauchbar, und mit dem lateiischen Systeme des Ritters von Linne übereinstimmend zu machen;" 4351,4352,"daher denn auch diese Nomenclatur als eine Beylage zu dem deutscheit Commentar angesehen, und gebraucht werden lann" 4352,4353,"Daß der H. V. seine Absicht hier vollkommen erreicht habe, werden Kenner der Naturgeschichte von selbst einsehen, besonders wenn sie des Hrn. Verf." 4353,4354,"Vorrede durchgehen, und die darin angeführten Gründe erwägen wollen." 4354,4355,Freylich hätte der Verf. 4355,4356,"eine und andere Benennungen noch bestimmter ausdrücken, auch die bekanntesten deutschen Nahmen, worunter die Thiere in den Werken der Naturgeschichte vorkommen, beybehalten können: allein da das erste sich ohne Umschreibung schwer bewirken ließ, und das zweyte wider des Hn." 4356,4357,Verf. 4357,4358,"Plan und Absicht, im ganzen Werke durchaus eine Gleichformigleit beyzubehalten, war;" 4358,4359,so ist ihm dieses allerdings nachzusehen. 4359,4360,"Uebrigens hat er dadurch für die Bequemlichkeit der Leser Sorge getragen, daß er jenert neuen Benennungen, die als ungewohnlich und unverständlich auffallen dürften, die bekannten, und überall gebräuchlichen Nahmen beygefüget hat." 4360,4361,K. J. Biblische Geschichte. 4361,4362,Geschichte der Könige Juda und Jsraels nach der Trennung des Neichs von dem Verf. 4362,4363,der Geschichte Jesu. 4363,4364,Zwey Bände. 4364,4365,"Zürich bey Orell, Geßner, Füßly und Comp, 1787. 8v." 4365,4366,Beyde Bände zusammen 995 Seiten. 4366,4367,Der Hr. Verf. 4367,4368,"Gottfried Heß fährt mit diesen zwey Bänden wieder rühmlich fort, uns die ganze biblische Geschichte nach ihrem wahren Zusammenhange, und eigentlichen gottlichen Plane, mit unermüdetem Fleiße, und ungemeiner Gelehrsamk eit vor Augen zu legen." 4368,4369,"Der Gedanke (der allein wahre Gedanke zum Aufschlusse dieser Gottesgeschichte!) daß uns in den alttestamentischen Schriften die Führungen Gottes mit dem Menschen von seiner Schöpfung an bis zum Reifwerde jener außerordentlichen gottlichen Anstalt durch Jesus Christus zur ewigen Glückseligkeit aller Menschen aufbehalten sind, begleitet ihn auch hier;" 4369,4370,"und führt ihn bey den sonst so zwecklos scheinenden Erzählungen in den Büchern der Könige immerhin auf den wahren Standort, aus welchem das Göttliche unmöglich verkannt werden kann." 4370,4371,"Ein ganz vorzügliches Verdienst des Hrn. Verf. ist es, daß er auch hier die verschiedenen Aussprüche der Propheten mit der Geschichte verbindet." 4371,4372,"Jn der That, die Ursache, warum die biblische Geschichte des A. B. meistens so sehr mißverstanden wurde, daß man darin Lücken, grobe Widersprüche, soviel Ueberflüssiges, Kleinfügiges, einer gottlichen Eingebung ganz Unwürdiges zu finden wähnte, war großten Theils;" 4372,4373,"weil man diese Geschichte ohne Hinsicht auf ihren Hauptzweck ganz isolirt, und abgesondert von den Prophetengeschichten, die mit ihr in genauester Verbindung stehen, betrachtete: denn da die Propheten die eigentliche Lage, in welcher das Volk Gottes zu verschiedenen Zeiten sich befand, so umständlich aufdecken;" 4373,4374,"so mußte man fehlsehen, sobald man nicht durch sie in dieser Geschichte Seher seyn wollte: gleichwie man auch im Gegentheile bey Lesung der Propheten selbst nichts Gedeihliches zu erwarten hat, wenn man diese nicht mit genauester Vereinigung der biblischen Geschichte unternimmt." 4374,4375,"Freylich gehört hierzu ungemein viel Mühe, und biblische Gelehrsamkeit." 4375,4376,Herr Heß hat hierin beydes in einem hohen Grade vereinbaret; 4376,4377,"und alles benützet, was die gelehrtesten und bewährtesten Schriftforscher seit einiger Zeit über diese Gegenstände gesammelt, und erfunden haben." 4377,4378,"Für den Kenner ist es eine wahre Herzenslust, hier die besten und ungekünsteltsten Auslegungen concentrirt zu lesen;" 4378,4379,"die Propheten nach den besten deutschen Uebersetzungen aus der Ursprache mit ihrem ganzen Schwunge, und in ihrer edlen Einfalt sprechen zu hören, und die auffallendsten Thatsachen gleichsam vergegenwärtiget zu sehen!" 4379,4380,Katholiken dürften sich zwar hier und da an einigen Stellen stoßen: allein ein Bischen Unterscheidungskraft kann diesen Anstoß heben. 4380,4381,"Hr. Heß trägt lein Bedenken, der Theokratie ihre Rechte, welche ihr neuere Ausleger gleichsam aus den Händen zu winden gesuchet haben, volllommen wieder einzuräumen." 4381,4382,Z. B. über die That des Propheten Achjia im 3ten Buche der Könige XI. 4382,4383,"29, wodurch Jeroboam noch bey den Lebzeiten des Königs Salomon zum Konig der zehen Stämme bestimmet wurde, machet er S. 7 I. B. folgende Anmerkung:" 4383,4384,"Man muß den Propheten Achjia hier eben so, wie dort im ähnlichen Falle Samuel beurtheilen;" 4384,4385,"beydel standen als Propheten unmittelbar unter dem Gott⸗Könige, und waren, was ihr Amt betraff, unabhängig von der Krone — unmittelbare Beamte Gottes, ohne welche die Theokratie zu einer bloß menschlichen Monarchie geworden seyn würde;" 4385,4386,"zumahl der Priesterstand zu schwach war, den Konig in der Unterwürfigkeit unter den höchsten Gesetzgeber zu erhalten." 4386,4387,"Und bey der noch auffallenderen That des Elisäus (4. Buch der Konige I), wo befohlen wird, den Jehu durch einen seiner Jünger zum Konig über Jsrael wider Joram, den Sohn Ahabs einzusalben, spricht er S. 263 l. Bandes so:" 4387,4388,"Was ich schon einige Mahl erinnert habe, darf auch hier nicht aus der Acht gelassen werden." 4388,4389,"Der Prophet Jsraels ist in solcher Lage nicht so fast als Unterthan, sondern als Bevollmächtigter des Gottes Jsraels zu betrachten, welcher sich in diesem Staate stäts einige vorbehalten hat, die unmittelbar unter ihm stehen, und dem König seinem Statthalter weiter nicht zu gehorchen schuldig seyn sollten, als es mit der ausschließenden Verehrung seiner selbst bestehen konnte." 4389,4390,"Solche Bevollmächtigte der Gottheit gehorten wesentlich zu einer Staatsverfassung, wie diese war, wenn sie nicht in bloße Monarchie ausarten sollte." 4390,4391,"Kam dann noch dazu, daß der regierende König ein Tyrann, oder Götzendiener, oder beydes zugleich war;" 4391,4392,"so hatte der Prophet nichts anders zu thun, als gegen einen solchen die Rechte der Gottesherrschaft (woran aber auch die wesentlichen Rechte der Nation hingen) mit dem Nachdrucke zu behaupten, wie es jedes Mahl die Lage der Umstände, oder ein besondrer Auftrag vom Herrn erforderte.," 4392,4393,"Nach dieser Theorie, welche ihren besten Grund in der ganzen görtlichen Verfassung jenes alten israelitischen Staates zu haben scheint, wären die Handlungen des Samuel, Achjia, Elisäus, David, Jeroboam, Jehu nicht nur bloße Weissagungen, die weiter kein Recht zur Krone gaben, wie H. Michaelis meint, sondern wirkliche Authorisirungen gewesen, gemäß deren solche durch die Propheten zu Königen ernannte Personen ein wahres Recht zum Throne erlanget hätten." 4393,4394,"Nebst dem, daß Hr. Heß der Theokratie ihren wahren Standort anwies, bemühet er sich auch, die verschiedenen Wunder, welche zu Gunsten derselben gewirket worden sind, in ihrer wahren Gestalt auftreten zu lassen z. B. die Wegnahme des Elias von der Erde durch einen feurigen Wagen, welche Hr. Jo." 4394,4395,"David Michaelis nur durch einen Blitzstrahl, wodurch Elias erschlagen worden wäre, erklären wollte, läßt er ganz zu, und widerleget die michaelissche Auslegung;" 4395,4396,"nicht minder behält er die Geschichte des Jonas, und dessen Aufenthalt in dem Bauche des Meer fisches (eines Karcharias) buchstäblich bey ꝛc." 4396,4397,"Aber das Wunder der Erweckung eines Todten durch die Berührung der Gebeine des Elisäus zieht er in Zweifel, da es S. 304 l. Bandes heißt:,„ Nach seinem Tode soll sich das Andenken seiner Wunderkraft durch ein frappantes Ereigniß erneuert haben." 4397,4398,"„ Unrichtig deucht Rec., daß H. Heß 1X. S. die Worte 2 so zweydeutig mit einem, ein Gott an Stärke, gibt." 4398,4399,"Heissen diese zwey Worte nicht geradezu, Gott der Starke, wenn sie beysammen stehen?" 4399,4400,"Das Kind, welches nach Jsaias gebohren werden sollte, ist also, und wird Gott genannt." 4400,4401,— Auch die Uebersetzung Volkesvater läßt sich aus dem e nicht wohl herauskünsteln: 4401,4402,"sonst müßte es heißen y welches H. Heß fast bemerket haben dürfte, da er das Wörtchen ewig hinzu setzte: denn Vater der Ewigkeit heissen obige Worte buchstäblich." 4402,4403,"Jn Stellen, welche die Gottheit Christi betreffen, scheint H. Heß überhaupt ein Bißchen problematisch zu seyn." 4403,4404,"Als Protestant nimmt er übrigens die Bücher Tobias, Judith u. s. w. nicht für canonische an, benützt dieselben aber als historische alte Nachrichten — die Bücher der Chronik oder Paralippomenen scheint er auch in diese Classe zu setzen: und vielleicht noch mehrere aus dem alt." 4404,4405,Test. 4405,4406,S. a. 4406,4407,Des berühmten Bischofes Benignus Bossuet Beherzigungen über die Geschichte der altund neutestamentischen Religion. 4407,4408,Wie auch desselben Auslegung der Lehre der katholischen Kirche über die streitig gemachten Glaubenslehren. 4408,4409,Neue und verbesserte Auflage. 4409,4410,Mit Erlaubniß der Obern. 4410,4411,Fuld. 4411,4412,1788. 4412,4413,331 S. 8. Recens. 4413,4414,"wünscht nichts so sehr, als diese Beherzigungen des großen Bossuet, wie auch seine Auslegung der katholischen Glaubenslehre in sehr vielen Händen zu erblicken, und mochte vorzüglich Priestern rathen, sich dieses so schöne, und nützliche Buch anzuschaffen:" 4414,4415,"denn die Beherzigungen, welche aus dem unverbesserlichen Buche Discours sur l Histoire vniuerselle" 4415,4416,"â Monseignenr le Dauphin gezogen sind, zeigen die Religion nach ihrem ganzen Umfange nicht nur in einem hellen Lichte, sondern geben auch alle Hauptgründe an, dieselbe wider die jetzigen vielen Einwürfe mit Zuversicht verfechten zu können;" 4416,4417,"und was die Auslegung der katholischen Glaubenslehre betrifft, so reden für ihre Vortrefflichkeit so viele Uebersetungen und Auflagen, welche davon in verschiedene Sprachen und Ländern gemacht worden sind." 4417,4418,A. S. Geschichte. 4418,4419,Leben und Geschichte des sel. 4419,4420,"Nicolaus von Flüe, auf hohes Verlangen bey der Feyer seines dritten Jahrhunderts aus Urkunden verfaßt, und mit nöthigen Abhandlungen versehen von Dr. Joseph Anton Weissenbach, Chorherrn zu Zurzach." 4420,4421,Basel bey Thurneysen: 382 S. ohne Vorrede c. 4421,4422,"8. Selbst die Protestanten in der Schweiz kommen darin mit den Katholiken überein, daß der sel. Nicolaus von Flüe, der im J. 1487 als Eremit in dem Canton Unterwalden gestorben, zu gleicher Zeit der Bürgertrone und des Heiligenscheine?" 4422,4423,würdig gewesen. 4423,4424,Mit sehr vieler Feyerlichkeit wurde nm verwichenen Jahre sein drittes Jubelfest gefeyert. 4424,4425,"Bey dieser Gelegenheit gab, auf hohen Auftrag." 4425,4426,Herr Weißenbach seine Lebensbeschreibung heraus. 4426,4427,"Um so viel interessanter ist sie, da sie auf Urkunden gegründet, und mit verschiedenen moralischen und theologischen Abhandlungen begleitet ist." 4427,4428,Voraus geht eine Abhandlung über die Glaubwürdigkeit von des Nicolaus ganzer Geschichte. 4428,4429,Nach der Zeitreihe werden die offentlichen Documente und die Lebensbeschreiber angeführt. 4429,4430,Dieselben steigen bis in die Lebzeiten des Seligen hinauf. 4430,4431,Auch findet man einige sehr merlwürdige unmittelbar aus den Zeiten nach seiner Hinscheidung. 4431,4432,"Unter diesen wird vom J. 1489 die Handschrift eines Pilgrims von Nürnberg angeführt, wovon auf Pergament eine Abschrift zu Sachseln aufbewahrt wird." 4432,4433,"Was dem Verfasser nur als Manuscript bekanut ist, mag vielleicht ein gedrucktes Werkchen seyn welches schon im J. 1488 zu Nürnberg heranskam." 4433,4434,"Dieses äußerst seltene, und selbst Rödern und von Haller unbekannt gebliebene Werkchen wird unter so vielen anderen kostbaren Denkmahlen der ältesten Buchdruckerkunst in dem reichen Bücherschatze des Herrn Zunftmeister Heideggers in Zürch aufbewahrt." 4434,4435,Auf dem Titel steht nichts als Bruder Claus. 4435,4436,Am Ende aber liest man folgende Worte: 4436,4437,Gedrückt vnd volendet Jn der werden StatNürmbergk von marco ayrer Jm lyxxiij iar. 4437,4438,15 Blätt. 4438,4439,in 4. min. mit Holzschnitten. 4439,4440,"H. J. Heidegger besitzt von diesem Werlchen noch eine andere, eben so wenig bekannte Ausgabe, die zwar Blatt für Blatt der vorhergehenden folget, aber dennoch von jener verschieden ist." 4440,4441,"Eine nähere Beschreibung dieser Ausgaben, und ausführlichere Notizen sollen dem neuen Abdrucke beygefügt werden, den man von dieser sonderbaren Schrift zu veranstalten gedenkt." 4441,4442,"Damit indessen Hr. Weißenbach dasselbe mit dem Manuscripte zu Sachseln vergleichen konne, setzen wir hier den Anfang davon bey:Hienachuolget ein loblicher tractat" 4442,4443,Der geteilt wirdt in tzwen teil. 4443,4444,Jn den ersten teil 4444,4445,wirt begriffen ein hübsche lobliche mit kostung. 4445,4446,red 4446,4447,vñ 4447,4448,Frag bruder Clausen 4448,4449,tzu schweitz und eines ersamen bilgrins. 4449,4450,Die erst frag und red ist von der lieb gotes. 4450,4451,Die ander frag ist von der empfahung der himelischẽ keiserim marie. 4451,4452,Die drite frag ist von den teglichen brot darvmb wir Got alletag piten 4452,4453,seyen. 4453,4454,Die vierd frag ist von einer figur vnd pildnuß 4454,4455,die der benañt bruder Claus den bilgrin ließ sehen und im die außlegte die fünfft frag ist von der plag der pestilenz. 4455,4456,— Jn den andern teil 4456,4457,"dises tractats wirt begriffen ein besundere geistliche Außlegung der obegestimpten figur, der diser bilgerin darauß genomen hat, vnd wirt in ein geistlichen syn gezegen, und geleichet sechs schlüßelñ vnd den Sechs wercken der heiligen barmhertzigleit, dardurch der meesch einget in das ewig vaterlandt." 4457,4458,", Die Ler benogeschichte des sel." 4458,4459,"Nicolaus von Flüe enthält in drey Theilen von der Geburt bis zum Tode seine vornehmsten Thaten und Schicksale, von allen Seiten erscheint der fromme Held in dem ehrwürdigsten Lichte." 4459,4460,Jn seiner Person vereinigt er den heiligen Eremiten und den wohlthätigen Menschen und Bürger. 4460,4461,"Nicht nur in der Kirchengeschichte, sondern auch in der Staatsgeschichte der Schweiz spielte er eine glänzende Rolle." 4461,4462,"Jm J. 1669 erhielt er die Seligsprechung, und zwar, wenn nicht die formalem, doch die aequipollentem." 4462,4463,— Jn einem Anhange führt Hr. Weißenbach die Urtheile der Protestanten über den sel. Nicolaus an. 4463,4464,"Die meisten sind, so wie man sie von Hn." 4464,4465,"Weißenbach, nicht aber von einem tolerant seyn wollenden Exjesuiten erwarten konnte." 4465,4466,L. —r Erbauungsschriften. 4466,4467,Der 5. Fr. Xav. 4467,4468,zur Nachahmung christl. 4468,4469,Tugend und Vollkommenheit in 10 Betracht. 4469,4470,vorgestellt von einem Weltpriester. 4470,4471,Augsburg bey Matth. 4471,4472,Riegers sel. 4472,4473,Sohnen 190 S. 4473,4474,in 8v 4474,4475,. 4475,4476,"Die 10 Betrachtungen handeln 1) von dem unschuldigen Lebenswandel des H. Raverius, 2) von seinem Gebethseifer, 3) von seiner innern Ertödtung, 4) von seinem äußern Bußgeiste, 5) von seiner Demuth, 6) von seinem Vertrauen auf Gott, 7) von seinem Seeleneifer, 8) von seiner Nächstenliebe, 9) von seiner Liebe zu Gott, 10) von seiner Andacht zu Jesu und Maria." 4476,4477,Bey jeder Betrachtung kommt zuerst eine Erzählung aus dem Leben des heil. 4477,4478,"Raver, wie er die in der Aufschrift angezeigte Tugend ausgeübt habe: dann meistens in zwey Abtheilungen Beweise aus der Schrift, und dem h. Augustin, daß es sehr wichtig sey, sich der nämlichen Tugend zu befleißigen;" 4478,4479,"hernach ein Affect, d. i. ein mit O, ach, leyder ꝛc." 4479,4480,"anfangendes, mit Jnterrogationen und Exclamationen fortgesetztes und geendigtes Gebeth." 4480,4481,"Den Schluß macht eine Tugendübung, welche in einem Formular zu einem Fürsatz besteht, in Uebung derjenigen Tugend, wovon die Betrachtung handelt, dem heil." 4481,4482,Raverius nachzuahmen. 4482,4483,Die Arbeit des Verf. ist wie die des Kupferstechers in dem voranstehenden Bilde des einen Mohren taur fenden heil. 4483,4484,"Raverius, und wie Druck und Papier von der schlechtern Gattung." 4484,4485,"Es fehlt sehr oft an Richtigkeit und Ordnung der Begriffe sowohl, als am Ausdruck." 4485,4486,Sogar die Legendenfehler hat der Verf. 4486,4487,nicht vermieden; 4487,4488,"er preiset als Tugend an, was nicht Tugend ist, und erzählt unwahrscheinliche Wundergeschichten als ausgemachte Wahrheiten." 4488,4489,"Die Sprache ist bisweilen etwas mystisch, meistens die Sprache gewisser unächter Kanzelredner, z. B. S. 26 fängt der Affect an:" 4489,4490,"O hellester Spiegel der Unschuld, unverwelkte Lilie der Reinigkeit, o Engel im Fleische, heiliger Francisce Xaveri rc." 4490,4491,Bisweilen hat der Verf. 4491,4492,auch gute und schöne Stellen. 4492,4493,Als Recens. 4493,4494,"die Einleitung las, wo die Verehrung der Heiligen vornämlich in der Nachahmung ihrer Tugenden gesetzt, und selbst das Vertrauen bey Anrufung derselben darauf gebauet wird, hoffte er, daß diese Betrachtungen die katholische Lehre von Anrufung der Heiligen im rechten Gesichtopuncte darstellen, die vielfältigen Mißbräuche, die das gemeine Volk bey Verehrung der Heiligen treibt, rügen, ihnen wenigstens nicht das Wort reden werden:" 4494,4495,"allein bey Durchlesung der Betrachtungen selbst fand er, daß unächte und schwankende Begriffe von Gott, Gottes Ehre, und Tugend, Nichtkenntniß des Geistes Jesu, und falsche Hermenevtik der Bibel c. den Verfasser nebst manchem Richtigen und Guten auch vieles Unrichtige sagen lassen, so daß das Ganze ein seltsames Mischmasch, und ganz wunderlich contrastirendes Ding ist." 4495,4496,"So weiß er z. B. selbst nicht recht, was er von Toleranz sagen soll." 4496,4497,"Er erkennet S. 147, daß das christliche Liebesgeboth gar keine Ausnahme leide, daß es alle Menschen auf Gottes Erdboden umfasse: daß alle unsre Nächsten, daß alle emerley Söhne des himmlischen Vaters seyen, geschaffen nach seinem Ebenbilde von Ewigkeit her, in seinem liebevollen Herzen geschrieben, und bestimmt zu Erben seines ewigen Reiches ꝛc." 4497,4498,", fährt aber dann ziemlich heftig, aus gerechtem Eifer für die Sache Gottes, wie er meint, über die heutigen Toleranzprediger her, die er unsere heutigen Menschenfreunde nennt, als wenn dieß ein beschimpfendes Prädicat wäre;" 4498,4499,"spricht ihnen nicht nur alle christliche, sondern auch alle philosophische Nächstenliebe ab;" 4499,4500,"nennt die äußerliche Anpreisung dieser Tugend Heucheley, und bezüchtiget sie dabey der niedrigsten Absichten." 4500,4501,"Und das alles an dem Orte, wo er das Geboth der Nächstenliebe einschärfet!" 4501,4502,Das heißt doch seine Lehre durch Beyspiele bekräftigen. 4502,4503,Schon S. 141 findet sich ein ähnlicher Widerspruch. 4503,4504,"Es heißt da, daß die Welt, so sehr sie in ihren übrigen Begriffen und Urtheilen von ächter Tugend und Sittlichteit insgemein irre geht, doch in diesem Stücke mit dem Ausspruche des göttlichen Lehrmeisters nahe übereins komme, daß das eigentliche Merkmahl und Kennzeichen seiner wahrhaften Anhänger nicht in häufigen Andachtsübungen, in seltsamen Bußwerken bestehe;" 4504,4505,"wohl aber in einem sanftmüthigen, mitleidigen, hülfreichen Betragen gegen seine Mitbrüder." 4505,4506,"Und unmittelbar darauf wird wieder geschmähet über die philosophischen Menschenfreunde, die uns gerne bereden wollen, daß Liebe und Wohlthätigkeit fast die einzige Tugendopflicht, und gleichsam den Jnbegriff aller sittlichen Vollkonimenheit ausmache, daß sogar Religion und Gottseligkeit der Menschenliebe den Platz räumen, und nachstehen müsse." 4506,4507,"Jch sehe hieraus, wie schwer es sey, daß die sonst so große Macht der Wahrheit auch in guten, scharfsichtigen Köpfen vermogend sey, die in der Jugend eingesogenen, und durch lange Gewohnheit gestärkten schiefen Begriffe zu berichtigen." 4507,4508,Ja lieber Mann! 4508,4509,"das ist ja eben Christuslehre, das hat uns sein geliebtester Jünger Johannes so oft und so deutlich eingeprägt:" 4509,4510,"daß Liebe des Nächsten die Haupttugend sey, daß Religion und Gottseligkeit vornämlich in der getreuen und fortwährenden Ausübuug dieser Tugend bestehe." 4510,4511,Studieret doch den Geist Christi und seinesEvangeliums. 4511,4512,Wie wenig der Verf. 4512,4513,"den Geist Christi kenne, hat er auch S. 51 gezeigt, wo er ihn allen, die seine Partey ergreifen wollen, sagen läßt, daß sie der Selbstliebe entsagen, ihre Begierden im Herzen ersticken, und durch einen sittlichen Tod allen Weltlüsten absterben müssen rc." 4513,4514,Jst denn alle Selbstliebe sündhaft? 4514,4515,"Sind alle Begierden bose, und alle Weltlüsten verbothen?" 4515,4516,Durch solche Vorstellungen empfiehlt man die liebenswürdigste Religion schlecht. 4516,4517,Ueberhaupt ist der Verf. 4517,4518,"über Vernunft, über Philosophie, und über alles Natürliche nicht gut zu sprechen." 4518,4519,Er will überall lauter Handlungen aus übernatürlichen Beweggründen. 4519,4520,"Er will nicht erlauben, daß man den Nächsten als seines gleichen liebe, und deßwegen, damit er sich auch liebreich gegen uns betrage;" 4520,4521,"auch nicht, daß man eine Leidenschaft durch die andere besiege." 4521,4522,"Wenn er doch bedenken möchte, daß Christus dars Reich der Vernunft nicht aufgehoben, sondern darauf gebauet habe;" 4522,4523,"daß der Mensch nicht auf einMahl den höchsten Grad der Vollkommenheit ersteige; daß die christliche Religion die natürlichen Mittel zur Tugend nicht verbiethe, sondern ntr andere noch dazu thue rc." 4523,4524,Th. 4524,4525,Predigten. 4525,4526,Predigten über die ganze christliche Moral aus den Werken der besten deutschen Redner gesammelt. 4526,4527,Erster Band. 4527,4528,Gießen bey Krieger dem jüngern 1787. 4528,4529,"736 S. nebst einer Vorrede, Verzeichniß der Predigten von 8 S.; und einem Repertorium der besten gedruckten Predigten über die ganze christliche Sittenlehre von 14 S. Zweyter Band 774 S. nebst Vorrede, Verzeichniß von 8 S., und dem fortgesetzten Repertorium von 18 S. 8. Dieses Werk, welches seit der Ostermesse 1787 auf Subscription herauskommt, enthält einen Auszug der besten deutschen protestantischen Reduer, meistens reformirter Religion, deren Zahl im Ankündigungoplane auf 130 angegeben wird, über die ganze christliche Moral nach der Ordnung eines Systems, oder in einem gewissen Zusammenhange, so, daß jener Seelsorger, der seiner christlichen Gemeinde die ganze Sittenlehre Jesu Christi vortragen will, wie er auch soll, hierzu in diesem Werle gewiß die besten Muster findet." 4529,4530,Freylich ist ein Unterschied unter diesen Predigten in Rücksicht der Güte zu machen; 4530,4531,"— doch findet ieder hier Stoff genug, und einen Leitfaden, nach dem er für sein Genie besser (oder schlechter) arbeiten kann — denn rathen wollten wir keinem Prediger, daß er eine gedruckte Predigt nur auswendig lerne." 4531,4532,— 4532,4533,"Die in beyden Bänden enthaltenen Predigten haben ihren entschiednen Werth, und deßwegen wäre es umütze Arbeit, hierüber etwas zu sagen;" 4533,4534,"— wäre das Aeußere daran, sonderlich das Papier so gut, als der Jnhalt, so hätten wir sehr wenig oder nichts auszusetzen." 4534,4535,— Der Band kostet im Subscriptionspreise 1 Fl. 4535,4536,12 Kr. 4536,4537,Rheinisch nach dem 24 Fl. 4537,4538,Fuß; 4538,4539,der Preis ist wahrhaft sehr gering: 4539,4540,"denn der 1ste Band enthält 30 Predigten, der 2te Band aber 32." 4540,4541,Alle von den besten protestantischen Predigern. 4541,4542,Diese Predigtsammlung ist auch für die Katholiken sehr brauchbar: 4542,4543,"indem die Herren Protestanten in der Sittenlehre in den meisten Sätzen, das practische Christenthum betreffend, mit den Katholiken übereinkommen." 4543,4544,"— Es wäre zu wünschen, daß man dergleichen Sammlungen von Predigten auch bey Katholiken unter der nämlichen Ordnung eines Systems veranstaltete." 4544,4545,"Bis wir aber eine dergleichen Sammlung haben, und überhaupt für jeden Fall können derley Werke einem rechtschaffenen Prediger nicht gleichgültig seyn." 4545,4546,"Um Katholiken und Nichtkatholiken von der Brauchbarkeit dieses Werkes zu überzeugen, setze ich den Jnhalt beyder dieser Bände hierher, nachdem ich noch vorher angemerket habe, daß der 1ste Band in verflossener Ostermesse, der 2te aber in der letzten Michaelis⸗ Messe heraus gekommen ist, daß das Werk fortgesetzt wird, und die Subscription noch offen ist;" 4546,4547,"— alle Messen kommt ein Band, also der 3te Band folgende Ostermesse heraus." 4547,4548,Jnhalt des ersten Bandes. 4548,4549,Ueber die Sittenlehre überhaupt. 1) 4549,4550,"Allgemeine Ermahnung zur Tugend, von Alberti. 2)" 4550,4551,"Die Vortrefflichkeit der Sittenlehre Jesu, von Hermes. 3)" 4551,4552,"Die Nothwendigkeit, Gottes Willen zu thun, von Sack Hofprediger zu Berlin. 4)" 4552,4553,"Die Möglichkeit eines h. Lebens, von Sack. 5)" 4553,4554,"Von der Annehmlichkeit und den Vergnügungen eines h. Lebens, von Sack. 6)" 4554,4555,"Die allerhöchste Glückseligkeit eines Menschen besteht in der wahren Gottseligkeit, von Sack." 4555,4556,Von den Pflichten gegen Gott. 4556,4557,1ste Pflicht: Erkenntniß Gottes. 4557,4558,a) 4558,4559,"Von der Glückseligkeit eines Christen, der seinen Gott recht kennet, von Heym." 4559,4560,b) 4560,4561,"Von der Glückseligkeit eines Christen, der Jesum recht kennet, von Schoner." 4561,4562,2te Pflicht: 4562,4563,Liebe zu Gott. 4563,4564,a) 4564,4565,"Von der Liebe zu Gott, besonders wodurch sie sich äußert, und worin sie hanptsächlich besteht, von Zollikofer." 4565,4566,b) 4566,4567,"Von der Liebe zu Gott, ihrec Beschaffenheit, und ihren Gründen, von Zollitofer. c)" 4567,4568,"Von der Liebe der Gläubigen, zu Jesu von Schmahling." 4568,4569,d) 4569,4570,"Wer Gott liebt, ist schon auf Erden selig, von Brückner." 4570,4571,e) 4571,4572,"Zwey sichere Mittel, uns zur kindlichen Liebe zu Gott zu gewohnen, von Brückner." 4572,4573,3te Pflicht: Lob und Preis Gottes. 4573,4574,a) 4574,4575,Von dem schuldigen und seligen Gebrauch unserer Zunge zum Lobe Gottes von J. Aug. Schlegl. b) 4575,4576,"Das Lob Gottes, als das würdigste und seligste Geschäft eines Christen, von Oehler." 4576,4577,c) 4577,4578,"Ueber das wahre Lob Jesu, von Spalding." 4578,4579,4te Pflicht: 4579,4580,Dankbarkeit gegen Gott. 4580,4581,a) 4581,4582,"Von der Dankbarteit gegen Gott, von Uhle." 4582,4583,b) 4583,4584,Wie muß man sich zur Danlbarkeit gegen Gott erwecken? 4584,4585,von Oehler. 4585,4586,"5te Pflicht: Gottesfurcht, von Spalding." 4586,4587,6te 4587,4588,"Pflicht: Hochachtung und Ehrerbiethung gegen Gott, von Heym." 4588,4589,7te 4589,4590,"Pflicht: Gehorsam gegen Gott, von Leß. b) Ermahnung, zu thun, was uns Jesus sagt, von Schlegel." 4590,4591,8te Pflicht: Nachfolge Gottes und Jesu Christi. a) 4591,4592,Von der Nachfolge in der Liebe von Schmahling. b) 4592,4593,"Von der Nachfolge Jesu Christi, von Cramer." 4593,4594,9te 4594,4595,"Pflicht: Vertrauen auf Gott, von Schmahling." 4595,4596,1o0te 4596,4597,"Pflicht: Demuth gegen Gott, von Schlegel." 4597,4598,11te Pflicht: Glaube an Gott und Jesum Christum. a) 4598,4599,"Von der christlichen Glaubenspflicht, von Hermes." 4599,4600,b) 4600,4601,"Wie man zum wahren thätigen Glauben gelangen könne, von Münter." 4601,4602,12te Pflicht: Unterwerfung unter Gottes Willen. 4602,4603,"Geschichte des Seelenleidens Jesu am Oelberg, von Schimmeier." 4603,4604,"13te Pflicht: Zufriedenheit mit Gott, von Brückner." 4604,4605,Jnhalt des 2ten Bandes: 4605,4606,Fortsetzung von den Pflichten gegen Gott. 14te Pflicht: Gottesdienst. a) 4606,4607,"Von der Pflicht Gott zu dienen, von D. H. Hering." 4607,4608,b) 4608,4609,"Vom Werthe des gemeinschaftlichen und öffentlichen Gottesdienstes, von Zollikofer. c)" 4609,4610,"Von den Vortheilen einer täglichen Andacht, von Sander." 4610,4611,d) 4611,4612,"Vom Gottesdienst des Christen in seinem irdischen Berufe, und in seinen täglichen Geschäften, von Fr. Conr." 4612,4613,Lange. 4613,4614,15te Pflicht: Sonntagsfeyer. a) 4614,4615,"Von der gottgefälligen Sonntagofeyer, von Lange. b)" 4615,4616,"Von dem frommen Vergnügen an den Feyertagen des Herrn, von Brückner." 4616,4617,16te Pflicht: vom Gebeth: a) Ueber die Verbindlichkeit und Annehmlichkeit des Gebeths von Spalding. b) 4617,4618,"Von der rechten Beschaffenheit des Gebeths nach der Anweisung Jesu Christi, von Hermes." 4618,4619,c) 4619,4620,"Das Gebeth macht das Herz zufrieden und frohlich, von Brückner." 4620,4621,d) 4621,4622,Ueber die Ermahnung Pauli: 4622,4623,"bethet ohne Unterlaß, von Münter." 4623,4624,"17te Pflicht: Eidschwur, von Brückner." 4624,4625,18te Pflicht: Eifer für Gottes Ehre und Religion. 4625,4626,a) 4626,4627,"Von dem festen Entschluß eines Christen, den Herrn zu ehren, wenn ihn die ganze Welt verunehrte, von Jachmann." 4627,4628,b) 4628,4629,"Vom Religionseifer, von Rosenmüller." 4629,4630,19te Pflicht: Bekenntniß 4630,4631,"Jesu und der Religion, von Leß." 4631,4632,20ste Pflicht: Stätes Andenken an die Religion von Wilmsen. 4632,4633,"21ste Pflicht: Stärke und Standhaftigkeit in der Religion, von Uhle." 4633,4634,Von den Pflichten gegen uns selbst. 4634,4635,1ste Pflicht: Christliche Selbstliebe. a) 4635,4636,"Von der Würde des Menschen, v. Zollitofer." 4636,4637,b) 4637,4638,"Von der wahren Selbstliebe, von Froriep." 4638,4639,"2te Pflicht: Selbsterkenntniß, v. Brückner." 4639,4640,"3te Pflicht: Selbstprüfung, von Oemler." 4640,4641,4te Pflicht: Selbstverläugnung. 4641,4642,a) 4642,4643,"Von der wichtigen Pflicht, uns selbst zu verläugnen, von Brückner." 4643,4644,b) 4644,4645,"Von der Vernunftmäßigkeit der Selbstverläugnung, von Seiler." 4645,4646,5te Pflicht: Sorge für die Seele und für die Ruhe derselben. 4646,4647,a) 4647,4648,"Von den Bewegungogründen zur Cultur des Verstandes, von Leß. b)" 4648,4649,"Von der Natur der Cultur des Verstandes, von Leß." 4649,4650,c) 4650,4651,"Wie wir unsern Willen nach dem Beyspiele des allerheiligsten Willens Jesu bilden sollen, von Lenz. d)" 4651,4652,"Von der wahren Bekehrung, von Münter." 4652,4653,e) 4653,4654,"Wider den Aufschub der Besserung, von Richerz." 4654,4655,f) 4655,4656,"Ueber die Regierung der Gedanken, von Cramer. g)" 4656,4657,"Von der Herrschaft über die Einbildungskraft, von Rheinhard. h)" 4657,4658,"Von dem einzigen Wege zur Ruhe der Seele zu gelangen, von Lescow." 4658,4659,i) 4659,4660,"Von der Herrschaft über sinnliche Begierden, von Sturm." 4660,4661,k) 4661,4662,"Vom Wachsthum im Guten, von Pfranger" 4662,4663,. 4663,4664,"Jedem Bande ist ein Repertorium der besten gedruckten Predigten über die christliche Sittenlehre, und zwar über eben dieselben Materien, die in dem nämlichen Bande verhandelt sind, angehängt, worin alle jene Predigten über die im Bande enthaltenen Materien, die minder gut und brauchbar geschienen, enthalten sind, so daß dieses Repertorium eine Art von protestantischer Predigerbibliothek ist." 4664,4665,L—n. 4665,4666,Theologie. 4666,4667,"Leitfaden der in den k. k. Erblanden vorgeschriebenen deutschen Vorlesungen über die Pastoraltheologie vom Franz Giftschütz, k. k. öffentl." 4667,4668,ordentl. 4668,4669,Lehrer der Pastoraltheologie an der Universität zu Wien. 4669,4670,"2te, durchaus vermehrte Auflage." 4670,4671,Wien 1787 bey Jo. 4671,4672,David Hörling. 4672,4673,Zwey Theile gr. 8v. 4673,4674,S. 512. 4674,4675,Die Aufhebung der Jesuiten war in den katholischen Schulen für die Pastoraltheologie eine neue Epoche. 4675,4676,"Sie wurde ehemahls nicht als ein besonderer Theil der theologischen Wissenschaften bearbeitet, noch ihr ein eigener Lehrstuhl gewidmet;" 4676,4677,"nur einige Bruchstücke derselben waren theils dem Kirchenrechte, theils der Moraltheologie eingeschaltet." 4677,4678,"Nach der erloschenen Gesellschaft Jesu fingen einige katholische, vorzüglich dsterreichische Theologen an, die Pastoralwissenschaft von den übrigen Theilen der Theologie abzusondern, und die dahin gehörigen Sätze in einem ordentlichen Lehrgebäude vorzutragen." 4678,4679,Dieses Fach bearbeitete nun auch H. Giftschutz in der angezeigten Schrift mit nicht geringem Ruhme. 4679,4680,"Man findet darin durchaus Ordnung, Deutlichkeit, und Gründlichkeit;" 4680,4681,sie ist daher seinem Endzwecke sehr entsprechend. 4681,4682,"Die Hauptpflichten des Seelsorgers, auf die alle zurückgeführet werden konnen, sind 1) der Unterricht mit Worten, 2) der Unterricht mit dem Beyspiele, und 3) die Verrichtung der gottesdienstlichen Handlungen." 4682,4683,"Aus diesen Materialien hat der Hr. Professor sein Gebäude also aufgeführet, daß er im ersten Theile von dem Amte des Wortes, im zweyten vom äußerlichen Religionsdienste, und in einem Anhange, oder in einer dritten Abtheilung von den zum Seelsorgeramte nöthigen Eigenschaften, vom Leben und Wandel des Seelsorgers handelt." 4683,4684,"Der erste Abschnitt der ersten Abtheilung zeiget, wie der Religionsunterricht überhaupt beschaffen seyn müsse, damit er auf den Verstand, und auf das Herz wirke, oder was einerley ist, damit man im Unterrichte belehre, und rühre." 4684,4685,"Der zweyte Abschnitt enthält die Regeln des Katechisirens, und Predigens;" 4685,4686,"und der dritte belehrt den angehenden Seelsorger, wie er sich im Privatunterrichte zu verhalten habe;" 4686,4687,"welche Verhaltungsregeln auf verschiedene Charaktere, und Classen der Menschen, als auf Religionsspötter, fremde Religionsverwandte, Hochmüthige, Geitzige, Wohllüstige, Unmäßige, Träge, Verschwender, Spielsüchtige, Abergläubige, Heuchler, Gewissensängstige, Adeliche, Reiche, Arme, Kranke, Blödsinnige, Gefangene, zum Tod Verurtheilte u. s. w. angewandt werden." 4687,4688,"Der erste Abschnitt des zweyten Theiles handelt von dem offentlichen, allgemeinen Gottesdienste, und der zweyte von den besondern gottesdienstlichen Handlungen, in welchem die Art, die Sacramente auszuspenden, den vorzüglichsten Platz einnimmt." 4688,4689,Man muß es dem Hrn. Verf. 4689,4690,"zu einem besondern Verdienste anrechnen, daß er die über diese Gegenstände ergangenen landesfürstlichen Verordnungen eingeschaltet, und auf seine Grundsätze angewandt hat, welches jenen, denen er seine Arbeit gewidmet hat, sehr nützlich ist: indem dadurch dem jungen, angehenden Seelsorger schon in dem Schulunterrichte jener Leitfaden in die Hände gegeben wird, an den er sich in der Ausübung seiner Berufsgeschäfte immer halten muß." 4690,4691,"Auf der 47sten Seite, und den folgenden werden jene Fälle angeführt, in welchen der Taufformel das Bedingniß: wenn du fähig bist, oder: wenn du noch nicht getauft bist, vorgesetzet, und mit Worten ausgedrückt werden soll." 4691,4692,"Nach dem strengen Verstande, und nach den Beyspielen des Alterthums zu reden, ist dieses in allen Fällen überflüssig." 4692,4693,"Es hat im 4ten Jahrhundert der 5te Kirchenrath zu Carthago im 6ten Canon angeordnet, daß die Kinder, von denen man nicht weiß, ob sie schon getaufet sind, ohne alles Bedingniß zu taufen seyen, welche Vorschrift auch in der römischen, gallicanischen (capit. L. 7. cap. 302.), und englischen Kirche (collect." 4693,4694,concil. 4694,4695,anglic.) 4695,4696,üblich war. 4696,4697,"Pabst Alexander III. im Jahre 1159, war der erste, der das Taufen unter einem Bedingnisse einzuführen anfing (extrav." 4697,4698,de bapt. 4698,4699,"C. 2.), welches aber erst lang nach ihm allgemein üblich wurde, wie es die Schriften des Peter von Poictiers, und des Peter Cantor bezeugen." 4699,4700,"Der Hr. Verf. mag dieses selbst eingesehen haben, weil er hinzusetzt:" 4700,4701,"An und für sich wäre es nicht nothwendig, die Bedingung mit Worten auszudrücken, indessen bringt es die Gewohnheit mit sich, und die Nitualbücher verlangen es, nach welchen sich der Seelsorger dermahlen halten muß." 4701,4702,"Die Anmerkung in der dritten Abtheilung, daß unter die Eigenschaften eines Seelsorgers auch einige Kenntniß in den weltlichen Wissenschaften gehore, verdient allen Beyfall." 4702,4703,Der Hr. Verf. sagt auf der 179. S.: 4703,4704,"Es läßt sich von keiner Profanwissenschaft behaupten, daß sie schädlich, oder ganz unnütz für den Religionslehrer wäre;" 4704,4705,"nur die Kunst Böses zu thun verdient eigentlich den Nahmen einer Profanwissenschaft, außer dieser ist keine, welche bey der Seelenführung nicht entweder nothwendig vorausgesetzt würde, oder doch wenigstens dem Religionsdiener zur Zierde gereiche." 4705,4706,"Die Erfahrung zeigt, wie der Theolog, der seine ganze Wissenschaft auf seine theologische Schulbücher einschränket, überall anstößt, ungern gehört, und folglich unnütz wird." 4706,4707,"Es ist nicht zu läugnen, daß einst die Christen, sonderlich einige Kirchenväter zu weit gegangen sind, indem sie glaubten, daß sich die christliche Einfalt mit den weltlichen Wissenschaften nicht vereinbaren lasse;" 4707,4708,daher sie die Weltweisheit als eine sapientia profana verächtlich gehalten haben. 4708,4709,"Hieronymus nannte die Schriften der Heiden durchaus codices prosanos, und gab vor, einen Traum gehabt zu haben, indem er wegen der Lesung des Cicero von Gott sey bestrafet worden;" 4709,4710,"allein dieses Vorurtheil, welches die Aufklärung unsrer Zeiten gänzlich zerstreuet hat, hat schon zu seiner Zeit Gregor von Nazianz bestritten:" 4710,4711,Eruditio (sind seine Worte) inter humana 4711,4712,bona prineipem 4712,4713,locum tenet. 4713,4714,Non de hac nostra solum. 4714,4715,"et nobiliore eruditione loquor, sed etiam de externa, quam vulgus" 4715,4716,christianorum prauo 4716,4717,quidem judicio 4717,4718,"ut inuidiosam, et periculosam, et a Deo procul auertentem adspernatur." 4718,4719,J. K. 4719,4720,Periodische Schriften. 4720,4721,"Braunschweigisches Journal, philos., philolog." 4721,4722,u. pädagog. 4722,4723,Jnhalts. 4723,4724,"Herausgegeben v. F. Chr. Trapp, J. Stuve, C. Heusinger, und J. H. Campe." 4724,4725,Erstes Stück. 4725,4726,Braunschweig in der Schulbuchhandlung. 1788. 4726,4727,"Die Nahmen der Mitarbeiter, worunter sich auch, außer den angezeigten der Herausgeber, die von Rochow, Garve, Schlosser u. s. w. befinden, sind vollgültige Bürgschaft für den Werth dieses Journals." 4727,4728,"Das erste Stück, das wir vor nns liegen haben, bestätiget die gute Erwartung, Kurzgefaßte Ankündigung einer vollständigen Ansgabe der G. Jorsterischen Flora australis." 4728,4729,H. Joh. 4729,4730,"Simon Kerner, Hofrath und Lebrer der Naturgeschichte an der bohen CarlsSchule zu Stuttgart hat die ganze botanische Aernde der Südseereise des Hn." 4730,4731,gehelmen 4731,4732,"Raths G. Forster, eine Sammlung von mehr als 500 Pflanzen, sammt den dazu gehörigen Beschreibungen und Bemerlungen, gegen eine dem Werthe dieser Mühe, und gefahrvollen Arbeit gemäße ansehnliche Summe übernommen." 4732,4733,"Nach dem Beyfalle, den seine Abbildungen aller dütonomischen Pflanzen gefunden haben, schmeichelt er sich, die Forderungen der Kenner zu beftiedigen, weun er das Forsterische Werl in derselben Gestalt, wie diese, erscheinen läßt." 4733,4734,"Er wird daher die Flora australis in Jmperialquart⸗ Format, auf holländischem Postpapier, so herausgeben, daß er nach den in seinen Händen befindlichen Originalen, die Zeihnungen aufs sorgfaltigste selbst macht, unter seiner Aufsicht die Kupfer von geubten Künstlern stechen, und so viele Exemplare, als, mit Farben erleuchtet, verlangt werden, in derselben Manier, wie die lonomischen Pflanzen, unter seiner Aufsicht ausmablen läßt." 4734,4735,"Das Wert wird 5 Bände ausmachen, jeder Band zu 100 Platten, sammt dazu gehörigem lateinischem Terte." 4735,4736,"Die Einrichtung ist so getroffen, daß dieses Wert, neben der Fortsehung der ötonomischen Pflanzen, ohne gegenseitige Verbinderung, ununterbrochen fortläuft, und von beyden Werken jährlich ein Band unsehlbar geliefert wird." 4736,4737,"Da sein Zwec bey dieser Unternehmung, wie von selbst in die Augen fällt, bloß deutscher botanischer Patriotismus ist, so liegt ibm nichts mebr am Herzen, als durch hinlängliche Subscription ln den Stand geset zu werden, den Preis so niedrig als mögllch anzusetzen." 4737,4738,"Es wird von sedem Beförderer des Wertes abhangen, ein schwarzes oder ausgemabltes Eremplar zu wählen." 4738,4739,Beschleunigung der Bestelluna wird zur Bescleunigung der Ansführung seines Vorbabens auss weientlichste wirtsam seyn. 4739,4740,Litterarische Nachricht aus Bruchsal. 4740,4741,"Seit dem Anfange dieses Schuljabts sind die 5 unteren lateinischen Classen zu Sveyer in den Händen der Väter Auaustiner, und die drey Etesniten Kausmann, Hahner, nnd Schlapp, die man davon gehabt hatte." 4741,4742,"Allenthalben ist Gemeinnützigkeit, und Betrachtung jedes Gegenstandes von einer neuen Seite unverkennbar." 4742,4743,"Wenn diese Schrift, deren Jnhalt aus dem Titel leicht abgenommen werden kann, so fortfährt, wie sie angefangen hat;" 4743,4744,so wird sie gar bald sehr vielen anderen periodischen Schriften den Rang ablaufen. 4744,4745,"Ein sehr merlwürdiger Aufsatz, welcher aber etwas zu sehr mit Nicolaischen, und Biesterischen Farben tingirt zn seyn scheint, ist jener „ Ueber die jetzigen Zwecke einer gewissen geheimen Gesellschaft, welcher zwar in der Hauptsache viele gute Aufschlüsse gibt." 4745,4746,"Der Druck dieseo Journals ist überaus correct, und geschmackvoll; und die Schriften dazu sind, wie eine Nachricht am Ende des Journals berichtet, in der neuerrichteten Schulbuchhandlungs⸗Druckerey zu Braunschweig gegossen worden." 4746,4747,L. 4747,4748,5. Nachrichten. 4748,4749,"die schon elnige Jahre her bev den speverischen Schulen angestellt waren, stehen nun als Directoren, und Lehrer der theologischen und philosophischen Wissenschasten im bischoflichen Seminarium." 4749,4750,"Vor ungefähr 3 Jahren sind 2 hungarische Jesulten mit großen Kosten bierher beschrieben worden, welche Herr Cardinal⸗ Erzbischof Migazzi von Wien sehr empfohlen hatte." 4750,4751,"Der Eine erhielt die S telle eines Regenten im Seminarium, und las aus seinen eigenen Schriften die Hermenevtit vor;" 4751,4752,"der Andere ward Subregent, und lehrte die Dogmatil nach Gazzaniga." 4752,4753,"Allein bevde trieben den Unfug gar bald so start, daß sie zu verschledenen Mablen vont Hn." 4753,4754,Fürstbiichose selbst Verweise erhielten; 4754,4755,und endlich am Enddes verflossenen Schulsahres ad locum vnde zurücgeschickt wurden. 4755,4756,"Nun wird die Dogmatit nicht mehr über Gazaniga, sondern über wiests, eines Jngolstädter Benedictiner Prosessors, Lehrbuch von einem ehemaligen JesuitenProcurator gelesen." 4756,4757,"Allein das wird nicht lange Bestand haben: denn der Fürstbischos hat zwey Professoren Wenzer, und Brennfleck, sehr geschiate, und rechtschaffene inländische Geistliche nach Wirzburg geschict, um sich dort, unter der Leitung des gebelmen Raths Endreß im Kirchenrechte erweiterte Kenutnisse zu erwerben." 4757,4758,"Man sagt, daß sie schon nach einem Jabre zurücktommen werden." 4758,4759,"Vateck, eine arabiiche Erzählung." 4759,4760,Aus dem Französischen übersetzt. 4760,4761,Mannheim. 1788. 4761,4762,"Wir lündigen dem Publicum die Uebersetzung eines Werlchens an, das in ieder Rüctsicht Beysall verdient." 4762,4763,"Ein Engelländer ist der Verfasset, und Herr Mercler ist der Herausgeber." 4763,4764,"Der Zwec dieser Erzäblung ist, zu zeigen, welche Strafe zügelloser Leidenschaften, blinder Wißbegierde, des Ehrgeies und Stolzes warte." 4764,4765,"Der Plan ist neu, die Charattere sind äußerst kuhn, die Gemählde start, oft abentheuerlich, und doch interessant." 4765,4766,"Die Situationen sind wabr, und mit aller Stärte geschildert." 4766,4767,"Das Werl wird obngefähr 19 — 20 Bogen start, und tostet auf schönem Drucpapier 40 Kt." 4767,4768,auf Subscription. 4768,4769,Diese Uebersehzung erscheint auf lünftige Ostermesse. 4769,4770,Die Gesellschast der ausländ. 4770,4771,schenen Geister. 4771,4772,Geschichte. 4772,4773,Einleitung in die christliche Religions⸗ und Kirchengeschichte von Caspar Royko. 4773,4774,Prag bey Joh. 4774,4775,Jos. 4775,4776,Diesbach 1788 gr. 4776,4777,8v. 4777,4778,S. 623. mit dem Porträt des Verfassers. 4778,4779,"Der gelehrte Hr. Verf. wurde nach der Aufhebung der Jesuiten im Wintermonathe des 1773sten Jahres von der Seelsorge, die er in Untersteyermark, seinem Vaterlande, ausübte, auf die hohe Schule zu Grätz als provisorischer Lehrer der Logil, und Metaphysik berufen." 4779,4780,Als aber im November des folgenden 1774sten Jahres 4780,4781,der vom sel. 4781,4782,H. Hofrathe 4782,4783,"Rautenstrauch entworfene Plan der theologischen Studien in den österreichischen Schulen eingeführet wurde, erhielt er zu Grätz die Lehrkanzel der Kirchengeschichte, die er dort bis auf den Sept. des 1782sten Jahres versahe." 4783,4784,"Jm Jäner 1783 erhielt er die Lehrkanzel des nämlichen Faches an der hohen Schule zu Prag, die er noch etzt mit vielem Ruhme versieht." 4784,4785,"Es waren also im Wintermonathe des verflossenen 1787sten Jahres dreyzehn Jahre (nicht aber fünfzehn, wie es in der Vorrede dieses Werkes, die vom Wintermonathe 1787 datirt ist, heißt) durch die er als Lehrer der Kirchengeschichte aufgestellt ist." 4785,4786,"Er trat zuerst als Schriftsteller mit seiner Geschichte des Kostnizer Conciliums · auf, die er auch in diesem Werke anzieht." 4786,4787,"Die Freymüthigkeit, deren er sich in dieser Schrift bediente, hat seinen Nahmen im gelehrten Deutschland ziemlich bekannt gemacht." 4787,4788,"Er fand viel Beyfall, und auch, was das gewöhnliche Schicksal aufgeklärter Schriftsteller ist, viele Gegner, unter denen freylich die meisten Pedanten, und unwissende Zeloten waren;" 4788,4789,"aber auch einige bescheidene Männer, die in der Hauptsache, daß dem Huß Unrecht geschehen sey, mit ihm einstimmig sind, haben seine Sarcasmen, und beißende Ausdrücke — eine Schreibart, die der guten Sache immer mehr schadet, als nützt gemißbilligt, vermuthlich in Zurückerinnerung an jene schone Stelle des Cicero: historicus nihil iratum habet, nihil inuidum, nihil atrox ete." 4789,4790,"Jm Jahre 1785 erschien in lateinischer Sprache seine Synopsis historlae religionis, et ecclesiae christianae zu Prag." 4790,4791,"Zwey Helmstädtische Professoren Hr. Paul Jacob Bruns, und Phil." 4791,4792,Konr. 4792,4793,"Henke zeigten dieselbe in ihren annalibus litteraris Helmstadiensibus mensis Martii 1786 mit vielem Lobe an, worauf der V. sich in dieser Einleitung sowohl in der Vorrede, als auch S. 592 beruft." 4793,4794,"Was das dieser Synopsis beygelegte Lob betrifft, so sind wir zwar mit den gelehrten Helmstädtern einstimmig;" 4794,4795,"nur ist zur Berichtigung dieser Anzeige anzumerken, daß sich die Helmstädtischen Recens." 4795,4796,"einen unrichtigen Begriff von der Verfassung der theologischen Schulen in den k. k. Staaten, und von der Denkungsart der dortigen Lehrer gemacht haben." 4796,4797,"Sie sagen im 2ten 8: Multis, quas passim adspersas reperimus, animaduersionibus, et sententiis veremur, ne" 4797,4798,auetor inuidiam excitet orthodoxorum suae ecclesiae. 4798,4799,Nonnullas adseripsimus illarum. 4799,4800,"Allein fast alle diese nach ihrer Meinung sonderbare und gewagte Sätze sind solche, die die dsterreichischen Canonisten und Theologen, als Rautenstrauch, Niegger, Eybel, und andre schon unter der Regierung Theresiens, folglich lange vorher, als diese Synopsis erschienen ist, mündlich und schriftlich gelehret haben." 4800,4801,"Diese Synopsis ist der Grundriß, nach welchem Hr. Royko eine weitläufigere Geschichte zu bearbeiten sich vorgenommen hat." 4801,4802,Da sie in lateinischer Sprache verfaßt war; 4802,4803,"so scheint sein Vorhaben gewesen zu seyn, auch die ausführliche Geschichte in dieser Sprache erscheinen zu lassen;" 4803,4804,"von der Veränderung dieses Vorhabens aber überzeuget uns gegenwärtige Emleitung, die mit den nachkommenden Bänden die Ausführung dieser Synopsis ist." 4804,4805,Die Arbeit des Hrn. Verf. 4805,4806,"verdient gewiß unsern Dank und Beyfall, weil er beynahe der erste unter den katholischen Lehrern Deutschlands ist, der sich an diese Geschichte gewaget hat:" 4806,4807,"wenigstens ist er unter diesen der erste, der in der Muttersprache ein etwas weitläufigeres Werk versucht;" 4807,4808,"denn kleinere Versuche in lateinischer Sprache haben schon vor ihm einige unter den österreichischen Lehrern seit der Aufhebung der Jesuiten gewaget, als Hr. Ferdinand Stöger, ehemaliaer Lehrer der Kirchengeschichte zu Wien mit seiner Introductio in hist." 4808,4809,Eccles N. T. 4809,4810,"einem schön geschriebenen Wertchen, welches auch Hr. Noyko in dieser Einleitung benützet hat, Hr. Mathias Dannenmayer ehemahls zu Freyburg, nun zu Wien Lehrer der Kirchengeschichte mit seinen Instit." 4810,4811,"H. E. periodus prima a Christo nato ad Constantinum m.,und Raver" 4811,4812,"Gmeiner, Lehrer der Kirchengeschichte zu Grätz mit seiner Epitome hist Eccles." 4812,4813,N. T. in zwey Bänden. 4813,4814,"— Aber Roykos Versuch wird Zweifels ohne die österreichischen Lehrer zur Nachfolge aufmuntern, wenigstens scheint der Hr. Verf." 4814,4815,"S. 260 dahin gezielet zu haben, indem er sagt: Jch soll jetzt die deutschen ömischkatholischen Kirchenhistoriker anrühmen;" 4815,4816,allein wo soll ich sie finden? 4816,4817,"Statt allem Herumkreuzen folgt in gerader Linie mein aufrichtiges Eingeständniß, daß das katholische Deutschland bis auf unsre Zeiten nicht einen einzigen, auch nur mittelmäßigen allgemeinen Kirchengeschichtschreiber hervorgebracht hat." 4817,4818,"Der Plan dieser Einleitung ist so schön, und durchaus so systematisch, und zusammenhängend, daß ihm Kenner ihren Beyfall nicht versagen konnen." 4818,4819,"Das Ganze besteht aus sechs Abschnitten, unter denen der 1ste von der Geschichte überhaupt, und der Kirchengeschichte ins Besondere: der 2te von dem Begriffe, Umfange, Gebrauche, und Nutzen derselben: der zte von ihren Quellen, und ihrer Kritik: der 4te von dem Kenntnisse der Kirchengeschichtschreiber, oder von der kirchenhistorischen Bücherkunde: der 5te von den Hülfomitteln der Kirchengeschichte, und endlich der 6te von der Methode der christlichen Geschichtkunde handelt." 4819,4820,"Jm ersten Abschnitte kommen die gewöhnlichen Erklärungen, und Eintheilungen sowohl der Geschichte überhaupt, als der Kirchengeschichte ins Besondere vor." 4820,4821,Jn dem 2ten 8. dieses Abschnittes S. 4 sagt der H. Verf.: 4821,4822,Jch irre gewiß nicht; 4822,4823,"wenn ich die Geschichte nebst der Naturlehre zu den Urquellen aller menschlichen Kenntnisse rechne, nämlich nach dem Empsindungsvermögen und der Vernunft: denn so muß es Hr. Royko gemeint haben, um sich nicht jener gewöhnlichen Pedanterey schuldig zu machen, daß fast jeder jene Wissenschaft, die er behandelt, zur Königinn der übrigen macht, welches eben so abgeschmackt ist, als es vormahls jene Lobreden auf die Heiligen waren, in denen heute dieser, morgen ein anderer der vollkommenste Heilige seyn mußte." 4823,4824,"Jm 2ten Abschnitte von S. 42 bis 116 wird die Nützlichkeit der Kirchengeschichte, und ihr Einfluß auf die politische⸗ und Litterargeschichte, auf das Staats⸗und Kirchenrecht, wie auch auf die Theologie in ihrem ganzen Umfange deutlich und gründlich erwiesen." 4824,4825,"Der zte Abschnitt von den Quellen der Kirchengeschichte, und ihrer Kritik hätte nach dem Verhältnisse mit den übrigen ausführlicher seyn können." 4825,4826,"Aber desto reichhaltiger ist der 4te von der kirchenhistorischen Bücherkunde S. 186 bis 412, und obgleich die meisten angeführten Schriftsteller dieses Faches bey Joh." 4826,4827,"Georg Walch zu finden sind, so zeigt der Hr. Verf." 4827,4828,doch überaus viel Belesenheit. 4828,4829,"Weil er S. 311 schreibt, daß noch keine Kirchengeschichte von Steyermark vorhanden" 4829,4830,sey; 4830,4831,so scheinet des A. Julius Cäsar Staats⸗ und Kirchengeschichte Steyermarks 1785 und 86 ihm noch nicht zu Gesichte gekommen zu seyn. 4831,4832,"Jm 5ten Abschnitte von S. 412 bis 487 werden als Hülfsmittel der Kirchengeschichte angeführet die Kritik, Philosophie, und Hermenevtik mit ihren Bestandtheilen als der Sprachenkunde, Terminologie, Chronologie, und Geographie." 4832,4833,Der Leser wird dem Hrn. Verf. 4833,4834,"Dant wissen für die S. 226 gemachte Prüfung des Ursprunges von unterschobenen, und verfälschten Schriften, wie auch für die guten Beurtheilungen und Bemerkungen über die kritischen Regeln des Cave, die S. 440 stehen." 4834,4835,"Aber desto weniger wird der Leser mit seiner Meinung, die er S. 484 äußert, zufrieden seyn, daß ein Physiker mit vieler Wahrscheinlichkeit behaupten könnte, es sey das vom K. Constantin gesehene himmlische Siegeszeichen ein Hof um die Sonne gewesen." 4835,4836,"Diese Meinung, die schon Joh." 4836,4837,"Albert Fabriz geäußert hat, ist nicht so leicht, als er glaubt, zu verfechten;" 4837,4838,"denn man weiß aus den Beobachtungen der Naturkundigen, daß ein Sonnenhof nur dann entstehe, wenn die Dunstkugel mit leichten Nebeln, und Ausdünstungen, die von den Sonnenstrahlen nur zur Hälfte durchdrungen werden, angefüllet ist, in welchem Falle die von den Kügelchen der Dünste zurückgeprellten Lichtstrahlen denSonnenhof, oder einen lichten Kreis um die Sonnenscheibe bilden." 4838,4839,"Ob aber damahls, als Constantin dieses Zeichen sah, der Dunstkreis mit dergleichen Nebeln erfüllet war, weiß Niemand." 4839,4840,"Der Physiker kann also nur sagen: es ist möglich, daß es ein Sonnenhof gewesen;" 4840,4841,nicht aber es ist wahrscheinlich. 4841,4842,S. 488 werden aus der scientifischen und mathematischen Methode zwey verschiedene Lehrarten gemacht. 4842,4843,"Jm letzten Abschnitte wird mit Grunde die Methode, nach welcher die Kirchengeschichte zu behandeln ist, in die Ordnung der Zeit, und der Begebenheiten abgetheilet." 4843,4844,"Der H. V. entwickelt die Unbequemlichkeiten der chronologischen Methode nach den Jahren, und Jahrhunderten;" 4844,4845,und zeigt hingegen die Vorzüge der Zeitordnung nach den Epochen. 4845,4846,Die zu erzählenden Begebenheiten selbst theilt er mit dem H. Mosheim in die äußeren und inneren; 4846,4847,beyde aber werden wieder in glückliche und widrige Schick sale der Kirche abgetheilet. 4847,4848,Jn dieser Abtheilung hat er keinen Vorgänger gehabt; 4848,4849,denn obgleich Mosheim die Geschichte des äußeren Zustandes der Kirche in glückliche und widrige Schicksale eintheilte; so that er dieses doch nicht in Rücksicht auf den innern Zustand derselben. 4849,4850,"Der H. V. scheint auch stolz darauf zu seyn, daß er der erste war, dem es einfiel, die inneren Begebenheiten eben so wie die äußeren in glückliche und widrige Schicksale einzutheilen;" 4850,4851,denn S. 550 macht er die Aumerkung: 4851,4852,"Jch mag die Ursache nicht einsehen, warum der systematische v. Mosheim, der doch die Geschichte des äußeren Zustandes der Kirche in die glücklichen und widrigen Schicksale eintheilet, die nämliche Eintheilung nicht auch bey der Geschichte des inneren Zu andes derselben beybehalten habe?" 4852,4853,"Doch ist es gewiß, daß Mosheims alles umfassender Geist wichtige Gründe, sie nicht beyzubehalten, gehabt habe;" 4853,4854,"denn fast alle innern Begebenheiten der Kirche sind so beschaffen, daß sie einer Seits, und in einer Periode glückliche, anderer Seits aber, und in einer anderen Epoche wieder als widrige Schicksale müssen angesehen werden, wie uns die Concilien zum Beyspiele dienen konnen." 4854,4855,"Mosheim sahe also ein, daß diese Eintheilung mit der Natur der innern Begebenheiten unvereinbarlich, zuviel gekünstelt, und folglich pedantisch seyn würde." 4855,4856,"Hr. Royko ist für die von ihm angezeigte Auswahl der in der Kirchengeschichte zu erzählenden Materien so eingenommen, daß er S. 592 keinen Anstand fand, sich auf diese Art auszudrücken:" 4856,4857,"Jch wäre in der That neugierig, jenen zu hören, der etwas Gründliches dagegen einzuwenden hätte." 4857,4858,Wir wollen seine Neugierde befriedigen. 4858,4859,"Der große osheim hat in der Geschichte der innern Begebenheiten dem Zustande der Wissenschaften in jeder Epoche einen Platz angewiesen, dessen Beyspiele der berühmte Schröckh, und fast alle neuere Kirchengeschichtschreiber gefolget sind;" 4859,4860,"aber unter den sieben Capiteln, nach denen er die innere Kirchengeschichte zu behandeln vorschlägt (S. 550), ist der Zustand der Wissenschaften nicht mitbegriffen." 4860,4861,"Vielleicht ließ er dieses Hauptstück weg, um sich aus der Verlegenheit zu winden, ob er es unter die glücklichen, oder widrigen inneren Schicksale setzen sollte;" 4861,4862,"denn es ist ja bekanxt, daß der Verfall der Wissenschaften der Kirche schädlich, ihre Wiederherstellung aber nützlich gewesen sey." 4862,4863,"Er hätte also in einer Epoche unter den glücklichen, in einer anderen aber unter den widrigen Schicksalen davon handeln müssen." 4863,4864,"Abermahl ein Beyspiel, daß die von ihm erfundene Eintheilung der inneren Begebenheiten in glückliche, und widrige Schicksale unnatürlich, und gezwungen sey." 4864,4865,"Wenigstens hätte er aber doch den Zustand der Wissenschaften, vorzüglich der Philosophie, zu den äussern Begebenheiten rechnen konnen;" 4865,4866,"denn dieses Hauptstück ist einmahl zu wichtig, und der Einfluß der Wissenschaften in die Kirche war von jeher zu groß, als daß ihn ein systematischer und pragmatischer Kirchengeschichtschreiber ganz übergehen könnte." 4866,4867,"Die vielfältig vorkommenden Ausdrücke nach dem alten Kanzelleystyle, wie auch die häufigen Fragezeichen, die an dem Schluße jener Sätze stehen, die nur einen Beystrich, oder Strichpunct fordern, fallen einem an Sprachrichtigkeit gewöhnten Auge auf, weil das ganze Werk davon voll ist, als z. B. allwo, alldort, annoch, ansonsten, anbey, anhoffen, darumen, ihme, wiederum, jetzo, in deme, selbste, leichtest, grösseste, Bedeutenheit (S. 381 488) einzwingete (S. 558) die römischen Kaiser waren selbste Schulde daran (S. 75)" 4867,4868,u. s. w. 4868,4869,"Ueberhaupt würde diesem an sich selbst brauchbaren Werke eine reinere, natürliche, fliessende, besonders aber eine gedrängtere Schreibart viele Vorzüge gegeben haben." 4869,4870,t J. K. 4870,4871,Schone Wissenschaften. 4871,4872,Johann Georg Sulzers Theorie der Dichtkunst zum Gebrauche der Studierenden. 4872,4873,bearbeitet von Albrecht Kirchmayer öffentlichem Lehrer der Beredsamkeit an dem churfürstl. 4873,4874,Schulhause zu München. 4874,4875,1ster Theil. 4875,4876,München bey Joseph Lentner. 4876,4877,1788. 4877,4878,18 Bogen 8v. 4878,4879,"Die gegenwärtige Poetit, deren Jnhalt der würdige Pr." 4879,4880,"Kirchmayer eben so, wie im letztverflossenen Jahre seine Rhetorik, durchgehends aus des verewigten Sulzers allgemeiner Theorie der Künste ausgehoben hat, trägt ihreEmpfehlung schon auf dem Titelblatte." 4880,4881,"An so einem poetischen Lehrbuche zum Gebrauche der Mittelschulen mangelte es den meisten katholischen Gymnasien bisher noch immer, um doch ein Mahl all den veralteten Jesuitenplunder von Jnvencius, Neumayr, und Weitenauer vollends allenthalben außer Curse zu bringen." 4881,4882,"Vorzüglich dürfte ein Lehrbuch von dieser Art auch in den Gymnasien der kaiserlichen Erbländer anstatt des abgeschmackten trattnerischen Chompre eingeführt werden, der leider nur Batteux längst ausgemerztes, widernatürliches NaturNachahmungssystem sclavisch und in einem höchstmittelmäßigen Latein nachschrieb, auch hintendrein in seinen Chrestomathien den Schülern selten die bestgewählten Muster, und sehr oft nur fast wie durchs blinde Loos ausgehobene Trümmer (velut aegri somnia) ohne alle Gedankenfolge auftischte." 4882,4883,Herr Prof. 4883,4884,Kirchmayer verspricht im zweyten Bande nebst der besonderen Theorie des Drama s und der Epopbe auch noch einen practischen Theil der Poesie nach Sulzers Vorschrift zu liefern. 4884,4885,"Jm gegenwärtigen 1sten Theile wird nach einer meisterhaften Einleitung die allgemeine Theorie der Dichtkunst, und hierauf, wie gewöhnlich, die besondere Lehre von der äsopischen Fabel, vom Hirtengedichte, von der Satyre, vom Epigramme, und lyrischen Gedichten, von der Elegie, Heroide, und vom Lehrgedichte vorgetragen, und überhaupt des seligen Sulzers Unterricht durchgehends treulich beybehalten, einige unbedeutende Zusätze abgerechnet." 4885,4886,"So ist z. B. Herr Kirchmayr gefällig genug, seinen Landsmann und Collega Westenrieder den vom seligen Sulzer nahmentlich angerühmten poetischen urzgefaßti Ankündigung." 4886,4887,H. Fried. 4887,4888,"Ant. Fresenius, K. A. und Stadtpfarrer zu Schliz bey Fulda will im Verlage der litt." 4888,4889,ivogt. 4889,4890,Gesellschaft zu Pappenbelm in Franten einen Kalender berausgeben unter dem Titel: 4890,4891,"Allgemeiner deutscher Musterungskalender über verschiedene, auf das Jahr 17 berauskommende Volls⸗Land und Städtekalender." 4891,4892,"Dieser Kalender soll in Quart, auf schönes, weißes Vapler mit aller tvpographischer Schönbeit gedruct, und in oranaefarbuem Steifpapler brochirt erscheinen." 4892,4893,Der Jnhalt des ersten Theils wird seyn: 1) 4893,4894,Ein Verzeichniß mertwürdiger Zeitpuncte. 2) 4894,4895,Ein gedrängter Auszug der politischen und Kirhenaeschichte. 3) 4895,4896,"Das Vorzüglichste zur Kunst, nütlicoer Erfindungen, und zur Befördernug des Menschenwohls. 4)" 4896,4897,"Ein alphabetisches Verzeichniß der Regenten Europens, ihter Staatseintünfte und ihrer Land⸗und Seemacht.5)" 4897,4898,Die Fest⸗ Quatember⸗ und Jahrszelten⸗Rechnuna; 4898,4899,"die gewöhnliche nabe der Sonne nebst lhren 7 Planeten, der 12 Zeichen des Tbiertrelses, der Sonn⸗ und Mondsfinsternisse, und der Erscheinungen der Planeten. 6)" 4899,4900,"Die 12 Monathe, mit den verbesserten, gregorianischen, russischen und jüdischen Kalendern;" 4900,4901,"Bemerlungen der Feste und Fevertage, Evangelien u. s. w. 7) Tabellen über den Auf und Untergang der Sonne, des Monds und seiner Veränderungen;" 4901,4902,"eine Gleichunastabelle der wabren Mittagszeit, wobev Wien zum Standpunct angenommen wird." 4902,4903,8) 4903,4904,"Eine deutliche, saßliche, und sauber in Kupfer gestobene Vorstedlung unsers Planeteusvstems, nebst deutlicher und satlicher Erilärung darüber," 4904,4905,"nach den nenesten BeobDogmatikern Bodmer, Breitinger, Ramler u. Schlegel beyzuzählen; vergißt aber Eberhards, Eschenburgs, Riedels, Schützes, Engels, Königs u. a. berühmter Poetiken auch nur mit einer Sylbe Meldung zu thun." 4905,4906,"Schade, daß Herr Westenrieder seine schon im Jahre 1777 angefangene Einleitung in die schönen Wissenschaften noch zur Stunde nicht vollendet hat!" 4906,4907,"Rec. wünschte, Herr K. mochte mit gleicher Freymüthigkeit wenigstens in kurzen Anmerkungen hier und da auch die neneren wichtigeren Vorfälle im Reiche der Dichtkunst seinen jungen Lesern zum Besten angezeigt haben, z. B. 1. ." 4907,4908,S. 4908,4909,4. 4909,4910,"Wielands überzeugende Meinung über Horazens Epistel an die Pisonen, die der römische Dichter selbst für nichts weniger als ein so gar methodisches im Tone eines Gesetzgebers geschriebenes Lehrbuch hielt, wie der sel." 4910,4911,Sulzer und nach ihm auch H. Prof. Michelsen zu behaupten beliebten. 4911,4912,"Uebrigens wäre noch zu wünschen, daß Hrn. Kirchm." 4912,4913,"Beyspiel noch andere Männer von Einsicht nachahmten, und aus- Sulzers allgemeiner Theorie auch einzelne Lehrbücher der zeichnenden und bildenden Künste zum Gebrauche junger Künstler auszögen." 4913,4914,"Auf diese Weise dürfte Vater Sulzer, wie ers ganz gewiß auch verdient, der sämmtlichen jungen deutschen Künstlerwelt gemeinsamer Stifter werden." 4914,4915,R —6. LNachricht. 4915,4916,achtungen. 4916,4917,9) 4917,4918,"Ein alphabetisches Verzeichniß der Hauptstädte Europens, der Anzahl ihrer Elnwohner und der jährlichen Gebohrnen, Verstorbnen und Getrauten;" 4918,4919,"die Polhöhe einer jeden Stadt, und ihre verschiedene Mittagszeit und Entfernung gegen und von Wien. 10)" 4919,4920,Ein Register über die verschiedenen Geld Maß⸗ und Gewichtsarten. 11) 4920,4921,"Eine Vergleichung der verschiedenen Meilen in Europa, nebst einem accuraten Meilenzeiger; und 12) ein genaues alphabetisches Verzeichniß über die Hauptmessen und Jabrmättte in Deutschland." 4921,4922,Der zwevte Theil dieses nützlichen Voltsbuches wird den eigentlichen Musterungstalender gant allein ausmachen. 4922,4923,"Es soll eine lurze Abhandluna über die Musterung selbst in dem sanftesten und saßlichsten Tone vorhergehen, und sodann sollen die Kalender von 1788, die man bat erhalten können, nach dem Alphabete lürzlich, ihrem guten oder schädlichen Jnhalt nach, angezelgt, und Vergleichungen darüber augestellt werden." 4923,4924,Die löbl. 4924,4925,Absicht des wurdigen Hn. 4925,4926,"Verf. ist, dem Aberglauben, den elenden Vorurtbeilen, und anderen schädlichen Dingen, die duech elende Kalender unter dem Volte begünstiget, in Auctorität erhalten und verbreitet werden, möglichen Abbruch zu thun, und dagegen eine vernünftige Kalenderlesetey zu empfehlen und zu bewirten." 4926,4927,Dieser Kalender kann erst auf die Ostermesse fertig werden. 4927,4928,Eiusweilen bezahlt man 30 Kr. 4928,4929,voraus 4929,4930,bey der Erpedition dieser allzem. 4930,4931,"Litteraturz., welche Bestellung annimmt." 4931,4932,Der Nachtrag bey Lieferung des Kalenders wird ohue Porto nicht viel über 15 Kt. 4932,4933,"betragen, Philosophie." 4933,4934,"Philosophische, historische und kritische Untersuchungen der natürlichen, mosaischen, und christlichen Religion nach einem systematischen Zusammenhange." 4934,4935,Erster Band. 4935,4936,Untersuchungen der natürlichen Religion durch Adam Schön. 4936,4937,W. P. Landshut (in Bayern) 1787. 4937,4938,552 S. 8. 4938,4939,"Hr. Schön legt uns hier eine Arbeit vor, die er mehrere Jahre hindurch in einsamen Stunden, welche ihm die Seelsorge überließ, fortgeseht, bfters durchgedacht, und endlich zum Drucke befordert hat." 4939,4940,Rec. 4940,4941,"bewundert· wahrhaft seinen seltnen Fleiß eben so sehr, als seinen Muth;" 4941,4942,"und es würde ihm ein großes Vergnügen seyn, wenn er auch zugleich Bewunderer seiner Arbeit seyn könnte." 4942,4943,"Die Hauptsätze, welche den Umfang dieser Untersuchungen in diesem Bande bestimmen, sind: Es gibt ein selbstständiges, ewiges, vollkommenstes Wesen." 4943,4944,"— Dieses ist die einzige Grundursache des von ihm verschiedenen Weltalls, der Korperund Geisterwelt." 4944,4945,— Von diesem wird auch das Weltall regiert; 4945,4946,— die Körperwelt regiert es durch physische Gesetze; 4946,4947,die Geisterwelt durch moralische. 4947,4948,Die Verhältnisse zwischen dem Menschen und der Natur; 4948,4949,"und die Verhältnisse zwischen dem Menschen als Geschöpf, und dem selbstständigen Wesen als Schöpfer bestimmen die Summe der moralischen Gesetze, durch welche ins Besondere der Mensch in der Geisterwelt regiert wird." 4949,4950,— Hieraus entsteht ein System der Menschenpflichten; 4950,4951,"— dieses theilt sich vermoge der doppelten Quelle, aus der es entspringt, in Moralphilosophie und Naturreligion." 4951,4952,"Gott und die Natur der geschaffenen Wesen, als die doppelte Quelle des Systems unserer Pflichten, eröffnen die Untersuchung." 4952,4953,"Gott als Regierer und Gesetzgeber, der Mensch unter der Regierung und Gesetzgebung Gottes mit seinen Bestimmungen und Erwartungen sind im Durchschnitte des ubrigen Theiles die herrschenden Hauptideen." 4953,4954,"Das Ganze besteht in 6 Untersuchungen, deren eine jede in verschiedene Artikel zergliedert ist." 4954,4955,Der Vortrag geschieht in einem Gespräche. 4955,4956,"Was die Ordnung betrifft, in welcher der H. V. diese Hauptwahrheiten untersucht;" 4956,4957,"so werden diese so aneinander gereihet, wie sie sich vermöge ihrer inneren Beschaffenheiten einander voraussetzen." 4957,4958,"Es herrscht daher auch von dem Punct an, wo er ausgeht, die ganze Reihe von Hauptsätzen durch, bis auf den Punct, wo er concentrirt, wesentliche Ordnung." 4958,4959,Mit einem wahren Verguügen bemerkte Rec. 4959,4960,"auch manches Mahl so gar Vollständigkeit in der Reihe der Beweise, dis er durchgeht, bis er auf den Sammelpunct der einzelnen Untersuchungen kommt." 4960,4961,Unter diesen ordentlichen Gradationen im Auf⸗ oder Absteigen zeichnet sich seine erste Untersuchung vorzüglich aus. 4961,4962,"Er geht hier vermoge des Bandes, das die Denkbarkeit eines selbstständigen Wesens mit dem Daseyn verbindet, und hier allein Wirklichkeit an Möglichkeit knüpft, aus dem Reiche der idealischen Wesen in das Reich der Wirklichkeiten; dann gründet er auf sein eigenes Daseyn, als auf die erste anschaulichste Wahrheit, das Daseyn eines solchen Wesens." 4962,4963,"Jetzt erst geht er in die äußere sinnliche Welt hinaus, deren Daseyn, obschon eine unumstößliche, doch keine so anschauliche Wahrheit als die Wahrheit des eigenen Daseyns ist, und er sieht hier dieses Wesen wieder sowohl an der nothwendigen Gränze der Wesenleiter, aus deren Summe die Welt besteht;" 4963,4964,"als auch an den Gränzen der beschränkten Kräfte der Urstoffe, in welche letztens sich das Ganze auflöset;" 4964,4965,und so steigt er endlich stufenweise bis zur Geschichte des menschlichen Verstandes über diesen Punct herab. 4965,4966,Er hat zwar diese Bahn nicht zuerst gebrochen; 4966,4967,"doch gereicht es ihm zur Ehre, daß er hier die krummen Wege mancher Philosophen verließ, und den geradesten wählte." 4967,4968,"Daß sich bey dieser Schrift hier und da einige Lücken äußern; kommt daher, weil die Kette von Beweisen nicht ununterbrochen durch die Schrift läuft, vermöge welcher in einer systematisch⸗ philosophischen Untersuchung Grundsätze und Folgerungen, Vorerkenntnisse und Lehre, die Hauptideen und die verbindenden Mittelideen, Begriffe, Urtheile, Schlüsse, Bestimmungen und Sätze, Zweck und Mittel, Standpunct, Sammel⸗und Gesichtopunet so aneinander gestellt, untereinander verbunden, in einander wirkend und beleuchtend seyn sollten, daß der Leser am Ende das Ganze gleichsam mit einem Blicke überschauen kann." 4968,4969,"Wirklich steigt der H. V. beym Eingange seiner Untersuchungen nicht zu den ersten Begriffen hinauf, um mit einem jeden Leser aus demselben Standpuncte auszugehen, und mit ihm beständig einen gleichen Schritt halten zu können." 4969,4970,"Mendelssohn, da er die Lehre von Gott untersuchte, handelte vorläufig in 112 Seiten von den Vorerkenntnissen zu dieser Lehre, und glaubte, um bey den Anfängern seiner Untersuchung mit den Egoisten und Jdealisten einen gemeinschaftlichen Punct wählen zu können, bis auf die Quellen unserer Erkenntnisse und die Merkmahle ihrer Evidenz zurückgehen zu müssen." 4970,4971,Der H. V. 4971,4972,"aber, da er eben diese Lehre zu untersuchen anfängt, fragt S. 1nur:" 4972,4973,Gibt es eine Gewißheit? 4973,4974,und eilet ohne in das weitschichtige Detail dieser Frage hineinzugehen — ohne die Fragen: Was ist Wahrheit? 4974,4975,"Welches sind die Merkmahle, die Wahrheit vom Scheine und Jrrthume zu unterscheiden?" 4975,4976,"deren Aufschluß doch allein über die Antwort auf seine Frage Bestimmtheit geben könnte, zu beantworten — ohne die Quellen, die Gränzen, und die Classen unserer Erkenntnisse — ohne das, was das Denkbare vom Nichtdenkbaren unterscheidet, und das, was die Gränzlinie zwischen dem Wirklichen und Nichtwirklichen angibt, zu bestimmen ohne uns seinen Begriff von der Gewißheit zu sagen — ohne endlich nach dem verschiedenen Verhältnisse unserer Erkenutnisse die Stufen und Classen derselben zu bezeichnen, in 4 Seiten über die ganze Sache hinweg." 4976,4977,Beyspiele von den vorbeygegangenen Mittelideen werden wir weiter unten einrücken. 4977,4978,Der Vortrag ist meistens rein und deutlich. 4978,4979,"Reichthum, Geist, und Nachdruck im Ausdrucke charakterisiren freylich diese Schrift nicht;" 4979,4980,aber gewohnlich ist auch dieses kein nothwendiger Charakter einer Schrift von dieser Art. 4980,4981,Siehet 4981,4982,man in das Jnnere der Schrift; 4982,4983,"forscht man den Grundsätzen nach, auf welche das Gebäude aufgeführt ist, — den Gründen, auf welchen sich die einzelnen Sätze stützen, — dem Geiste, mit welchem jeder Begriff und jeder Satz geprüfet wird, dem philosophischen Blicke, mit welchem der V. jetzt das Ganze, jetzt die Summe eines Theiles umfaßt;" 4983,4984,so ist hierüber freylich von einem unparteyischen Recensenten kein durchgehends gleichlautender Ausspruch zu erwarten. 4984,4985,Der H. V. geht nicht immer die nämlichen Wege; 4985,4986,durchschaut nicht immer mit dem nämlichen Geiste; 4986,4987,"ist nicht immer, da er untersucht, in dem nämlichen Gleichgewichte." 4987,4988,"Bald bestimmt er seine Begriffe, zerlegt seine Urtheile und Schlüsse, sammelt wieder, nachdem er den Zusammenhang gezeigt hat, und kettet an sie richtige Bestimmungen und Sätze." 4988,4989,"Bald setzt er die Begriffe und Gründe eines Satzes als bestimmt voraus, und ist eher Katechet, als Philosoph." 4989,4990,"Man vergleiche die drey letzten Untersuchungen mit den drey erstern, und man wird diese Ungleichheit nicht mißkennen." 4990,4991,Manches Mahl übersieht er aus einer Gebirgshöhe; 4991,4992,aber bald wandelt er wieder auf der Heerstrasse. 4992,4993,"Am unglücklichsten ist H. Schön, wenn er fremde Systeme untergraben, und auf den Ruinen derselben das seinige aufführen will." 4993,4994,Ueberhaupt glauben wir in diesem Puncte als das größte Versehen des Verfass. 4994,4995,"bemerket zu haben, daß er den Hauptsatz einer Gegenpartey durch die Widerlegung des Lehrgebäudes eines einzelnen Philosophen widerlegt, und zugleich den Gegensatz behauptet zu haben glaubt." 4995,4996,Auf diese Bemerkung hat Rec. 4996,4997,schon der 3. . 4997,4998,"verleitet, wo er den Satz: das unendliche Wesen ist von dem Weltall unterschieden, durch die Widerlegung des spinozistischen und horischen Systemes zu behaupten sucht." 4998,4999,"Rec. kann nicht begreifen, wie sich Hr. Schön schmeicheln konne, dadurch den Hauptsatz des Pantheismus:" 4999,5000,"Eins ist Alles, und Alles ist Eins, widerlegt zu haben, weil er die Beweismethode zweyer Philosophen unüberzeugend fand." 5000,5001,Es sind ja doch wesentlich verschiedene Dinge den Spinoza oder den Spinozismus widerlegen. 5001,5002,Oft bildet sich H. Sch. 5002,5003,"Gegner, wo sie ihm an der Seite gehen;" 5003,5004,"oder er glaubt niederzureissen, da er doch das Gegensystem nicht einmahl berührt." 5004,5005,"So z. B. nimmt er es in der 1sten Untersuchung J. 1. sowohl mit den allgemeinen Zweiflern, als auch mit jener Classe der Skeptiker auf, die aus unserer Naturkenntniß jede absolute Wahrheit verbannen;" 5005,5006,"die in dieser ganzen Sphäre nichts als Respectives, bloß relativ Wahres, sinnliche Schattenrisse von Erscheinungen, Sinnen⸗Phänomene ohne ein wahrhaftes materielles Urbild, bloß von uns hinaus, und in die Urbilder hineingetragene Begriffe und Abänderungen unserer Vorstellungoart annehmen." 5006,5007,"Es scheint, daß es die ersteren nie im Ernste meinten, und daß sie nur die Vernunft auf die Probe setzten;" 5007,5008,daß sie nur die Antipoden der Dogmatiker ihrer Zeiten seyn wollten. 5008,5009,Der V. konnte also allerdings über diese Sache oberflächlich hingehen. 5009,5010,"Aber die letztern meinten es von eher im Ernste, und die Sache selbst ist von der Beschaffenheit, daß ihr H. Weishaupt in unsern Tagen ein ernstes Ansehen zu geben gewußt hat." 5010,5011,"Hier hätte er also Stand halten, das System entweder auf seine ersten Gründe zurückführen, und diese widerlegen, oder den Anfang des Streites von ihrer Seite da, wo wir zu streiten aufhören, bestimmen sollen." 5011,5012,"Doch er sagt den Jdealisten gleichsam nur im Vorbeygehen:, Wozu sind die Anlagen, die Triebe und die Kräfte unsrer Seele Kenntnisse zu sammeln, wenn wir weiter doch nichts als Traumgesichter erhaschen mögen?" 5012,5013,"Das allein soll nach seiner Meinung den Umsturz des Jdealismus bewirken, der doch eben diese Anlage, Triebe, und Kräfte erkennt;" 5013,5014,"der diese Kräfte beym unmittelbaren Erkenntnisse, und beym Vernunfterkenntnisse, wenn sich dieses auf das erstere gründet, schon jetzt ihr Ziel erreichen sieht;" 5014,5015,der eben diese nur in der Sphäre des Naturerkenntnisses wegen der Grobheit und Stumpfheit unserer Organe ihren Zweck nicht vollkommen zu erreichen vorgibt; 5015,5016,"der aber auch schon in dieser Periode unsers Daseyns wenigstens die Anfänge ihrer stufenweisen Näherung zum Ziele, schon in der Natursphäre durch diese Kräfte die Anfänge einer Entwickelung wahrnimmt, die bey verfeinerten Organen durch eine endlose Reihe immer folgender höherer Entwickelungen immer vollkommener werden wird." 5016,5017,"Der Jdealist nimmt also das selbst an, wodurch er nach der Meinung des Verf." 5017,5018,widerlegt seyn soll; 5018,5019,"nur rückt er das Ziel weiter hinaus, und wegen dieses Vorrückens ist er nicht zurückgewiesen." 5019,5020,Ein anderes Beyspiel haben wir in der IV. Untersuchung im Il. 5020,5021,Artikel S. 46. 5021,5022,Der Hr. Verf. sagt: Der Selbstmord sey in keinem Falle erlaubt. 5022,5023,1) 5023,5024,"weil der Selbstmord jederzeit die grausamste, und die gewaltthätigste Zugrunderichtung der eigenen Vollkommenheit bleibt." 5024,5025,2) 5025,5026,"Weil er der unbilligste Eingriff in die Gerechtsame des Schöpfers, und 3) die größte Unbild gegen das gemeine Wesen ist." 5026,5027,Er glaubt dadurch wieder jeden möglichen Apologisten für den Selbstmord widerleget zu haben. 5027,5028,"Allein dieser geht aus einem weit höheren Puncte aus, berechnet nach einem ganz anderen Puncte, und sein System ist also wieder dadurch nicht einmahl berührt." 5028,5029,Wir setzen hier die Grundlinien seiner Apologie an: 5029,5030,"Gott hat den Menschen zur Glückseligkeit erschaffen, die er in einer jeden Periode genießen soll." 5030,5031,Darzu hat er mit seinem denkenden Wesen den unwandelbaren Trieb nach dem Guten zu streben verbunden. 5031,5032,"Dieser Trieb ist das ursprüngliche, allgemeine Gesetz, der Same melpunct aller unserer Pflichten, als eben so vieler natürlicher Folgen." 5032,5033,"Eine Folge also dieses Triebes, und nicht ein ursprüngliches Gesetz ist auch unsre Selbsterhaltung, eine Folge, so lange dieser Zustand in der Berechnung für uns ein wahres Gut ist; ist er das nicht, so ist das Gegentheil eine Folge des Grundtriebes." 5033,5034,"Vergleicht man nämlich das Gute in diesem Leben mit positiven, das Uebel mit negativen Größen, und den Tod mit Zero;" 5034,5035,"so bleibt, wenn nach gegenseitiger Berechnung eine positive Größe übrig bleibt, der Zustand des Daseyns erwünschter als der Tod." 5035,5036,Heben sie sich einander auf; 5036,5037,so ist er dem Zero gleich. 5037,5038,Bleibt eine negative Größe; 5038,5039,"so ist das Zero vorzuziehen, und der es vorzieht, macht also keinen Eingriff in die Rechte der Gottheit." 5039,5040,Er handelt nach dem ersten Grundtriebe. 5040,5041,"Er bedienet sich vermöge dieses Grundtriebes eben der Freyheit, mit welcher ein anderer sich ein Glied abnehmen läßt, das ihm nach Aussage der Aerzte Zeit seines Lebens eine Quelle von unsäglichen Schmerzen seyn würde." 5041,5042,"Er bedienet sich der Freyheit, wie jener durch die Beraubung eines Gliedes die Verstüm melung, also durch den Selbstmord die Zerstorung der körperlichen Maschine dem beständigen Gefühle vorzuziehen." 5042,5043,"Sein eigentliches Daseyn vernichtet er nicht, er versetzt sich vermoge des Grundtriebes, den ihm sein Schöpfer in die Seele gelegt hat, in einen anderen Zustand, wo er hofft, sein Ziel wieder erreichen zu konnen." 5043,5044,"Unbild gegen den Staat kann das nicht seyn, wenn man nach einer Freyheit handelt, die wesentliche Folge eines natürlichen Grundtriebes ist, und die man nie aufgeben kann." 5044,5045,"Der Scorpion, wenn er sich in einem feuerigen Kreise von entzündbarer Materie befindet, sucht Anfangs auf allen Seiten einen Ausgang;" 5045,5046,"nach allen fruchtlosen Bemühungen aber zieht er sich endlich zurück, und gibt sich einen tödtlichen Stich;" 5046,5047,"dieses ist das eigentlche Bild von dem, was der Grundtrieb der Natur fordert." 5047,5048,Wir haben diese Grundlinien einer Apologie für den Selbstmord aus den Morgenstunden des Hrn. Mendelssohn entlehnt; 5048,5049,"theils um dem Verf. zu zeigen, daß er hier einen anderen Standpunet sollte gewählet haben;" 5049,5050,"theils um jeden, der etwa in der Folge über diesen Gegenstand schreiben dürfte, aufzumuntern, mehr in das Jnnere dieser Sache hineinzugehen, und einen so schädlichen Satz, dem Hr. Mendelssohn durch eine gewisse Verlegenheit noch ein grösseres Gewicht gab, endlich in seiner ächten Grundlage zu untergraben." 5050,5051,"Aus dieser doppelten Absicht setzen wir auch dem Hrn. Verf., da er in der V. Untersuchung 8. 58 die ewige Dauer der Strafe der Gottlosen behauptet, einen Apologisten für die Endlichkeit dieser Strafen enigegen." 5051,5052,"Herr Schön gründet die Nothwendigkeit dieser Dauer darauf, weil bloß solche Strafen unserm gewaltigen Hange zum Verbothenen das Gegengewicht halten können." 5052,5053,Der Apologist würde ihm antworten: 5053,5054,"Eine göttliche Vorsehung wisse, und lenke wirklich auf eine geheimnißvolle Art auch selbst das moralische Uebel zum allgemeinen Besten;" 5054,5055,"da nun aber Gott bloß wegen des allgemeinen Besten durch Strafen, die eine Ewigkeit hindurch dauern müßten, dieses Gleichgewicht im Gegensatze unserer Leidenschaften zu wirken suche;" 5055,5056,so sind sie also überflüßig. 5056,5057,Hr. 5057,5058,Schon leitet diese Veranstaltung aus den Eigenschaften der Weisheit und Gerechtigkeit Gottes her; 5058,5059,"— aber Gottes Weisheit fordert zwar Züchtigung, doch da sie in ihrer Aeusserung untrennbar von Gottes Güte ist;" 5059,5060,so läßt sie sich mit ewigen Strafen nicht verbinden. 5060,5061,Von Seite des Gestraften würde sich in diesem Falle die Güte Gottes nicht äußern. 5061,5062,Gerechtigkeit 5062,5063,"Gottes ist durch Weisheit geleitete Güte, und kann also ihre Regierung sich von keiner Seite mit blossen Strafen endigen." 5063,5064,"Der gottlose Gestrafte, sagt H. Schön, hat ewig den Willen in der Uebertrettung zu verharren;" 5064,5065,— doch woher weiß er den fortdauernden Willen? 5065,5066,"Es liegt dieses weder in der Natur der Strafen, noch in der Natur unsers Geistes;" 5066,5067,nicht in der Natur der gottlichen Strafen; 5067,5068,denn da in Gottes Handlungen sich Güte jederzeit äußern muß; 5068,5069,so kann seiner Strafen Zweck und Absicht nie eine andere als Besserung seyn; 5069,5070,"nicht in der Natur unsers Geistes, da es jetzt in derselben vielmehr liegt durch Strafen, wie durch Gutes und Vortheile zum Guten geneigt gemacht, also durch diese vom Bösen abgezogen zu werden." 5070,5071,"Warum aber soll diese in unsere Seele gelegte Kraft jenseits des Grabes aufhören, und eine so wesentliche Veränderung mit ihr vorgehen?" 5071,5072,"Wo sind die Spuren dieser Metamorphose, aus welchen ein Philosoph dieses schließen kann?" 5072,5073,"Der Gottlose, saat H. Sch., kann der beleidigten Majestät eines unendlichen Gesetzgebers nie eine hinlängliche Genugthuung leisten." 5073,5074,— Beleidigung faßt nach der Sprache der Philosophie einen Abbruch der VollKurzgefaßte Gtätz. 5074,5075,Mit Eingange dieses Schuljahrs bat der Lehrer der Vbvsit an der hies. 5075,5076,"hohen Schule, Hr. Leopold Biwald seine Vorlesungen aus der Naturgeschichte fur die Zoglinge" 5076,5077,hee vractischen Theils 5077,5078,im Generalseminarlum angesanger. 5078,5079,Zu Zeidelberg ist den 16. Jän. 5079,5080,"Dr. Georg Matthäus Sattenhoff, ordentlicher Prosessor der medielnischen Pras und Botanil aus der dasigen Unlyersitat, und zuglelch kommenheiten des beleidigten Subjectes in sich, die Genugthuung den Ersatz derselben." 5080,5081,Wie war dieses von Seite des Gottlosen möglich 5081,5082,"Wie wird man, wenn man es zuläßt, kleine Vergehungen aus diesem Gesichtspuncte von ewigen Strafen lossprechen können ?" 5082,5083,"Die Genugthuung ist auch hier unmöglich, wenn man sie als Beleidigungen eines Unendlichen berechnet." 5083,5084,"Auch die Belohnungen, sagt er ferners, sind ewig." 5084,5085,"— Diese konnen es allerdings seyn, weil sie mit den Eigenschaften Gottes, Weisheit und Güte nicht nur in leinem Widerspruche liegen; sondern sich vielmehr auf dieselben, wo nicht als Belohnungen doch als ein Geschenk gründen;" 5085,5086,aber ewige Strafen weiß die Vernunft mit diesen Eigenschaften nicht zu verbinden. 5086,5087,"Der weltliche Fürst, sagt er endlich, straft den Bösewicht gewisser Massen ewig." 5087,5088,"— Gesetzt die Philosophie sieht es ein, daß ein Landesfürst solche Strafen bestimmen möge;" 5088,5089,so paßt dieses nicht hierher. 5089,5090,"Der Fürst stört deßwegen das ganze Glück, und den Zweck des Daseyns eines Menschen nicht;" 5090,5091,beydes aber würde durch ewige Strafen vernichtet. 5091,5092,"Jn einem irdischen Staate kann es angehen, daß ein Jndividunm ein Opfer zum allgemeinen Besten werde;" 5092,5093,"aber im Staate Gottes, wo das Glück eines jeden Jndividuums bezweckt wird, geht es nicht an." 5093,5094,"Wir glauben, daß ein jeder Leser aus diesem Parallel wieder einsehen sollte, daß der H. V. die Sache nur oberflächlich berührte, die er so leicht, wenn er in die gedenkbare Verbindung der folgenden Periode mit der gegenwärtigen hineingegangen wäre, hätte festsetzen konnen." 5094,5095,"Ein Sprung in unserer moralischen Entwickelung ist im Zusammenhange mit den Gesetzen, durch welche das Ganze regiert wird, eben so unmoglich, als ein Sprung in der Natur, und auf diese Art liegt die endlose Kette von Folgen, wodurch der nicht moralische Mensch in der zweyten Periode seines Daseyns die bezweckte Entwickelung jemahls zu erreichen gehindert wird, selbst in der Natur der Sache." 5095,5096,"Neues, Eigenes hat der V. nichts geliefert." 5096,5097,L... W. Nachrichten. 5097,5098,Fürst⸗Speperscher Leibarzt an der Wassersucht gestorben. 5098,5099,"Er war Wiederhersteller des botanischen Gartens zu Heidelberg, und las unentgeldlich über die materia medica vor." 5099,5100,Dr. Frank zu Pavia war einst sein Schuler. 5100,5101,"Die Arzenevwissenschaft lst von ihm mit sebr vlelen, und brauchbaren medicinischen Abhandlungen bereichert worden." 5101,5102,Et wat 1722 zu Munnerstadt im Wirzburgischen gebohren. 5102,5103,Naturgeschichte. 5103,5104,"Ueber einige künstliche Geschlechter (sollte Gattungen heissen) aus der Malvenfamilie, dann der Classe der Monadelphien." 5104,5105,c. 5105,5106,Von Friederich Casimir Medicus. 5106,5107,Mannheim in der neuen Hof⸗ und academ. 5107,5108,Buchhandlung 1787. 5108,5109,158 Seiten gr. 8v. 5109,5110,"Wir haben den Titel nicht ganz abgeschrieben, weil wir überzeugt sind, daß die ferner angegebenen Rubriken wohl füglicher hätten ganz wegbleiben können, ihren Text miteingerechnet." 5110,5111,"So sehr wir dem Hrn. Regierungsrathe, dessen scharssinniger Beobachtungsgeist sich nicht verlennen läßt, für diese neuen Bemerkungen an den Pflanzen mit Malvenblüthen, und an einigen anderen Pflanzen, die er ebenfalls zu den einbrüderigen gerechnet wissen will, danken;" 5111,5112,"so sehr bitten wir ihn, die heftigen, verkleinernden, oft sogar die Rechtschaffenheit und den sittlichen Charakter des wirklich grossen Linne herabsetzenden Ausfälle zu unterdrücken." 5112,5113,"Er soll sich seinen Ruhm durch Schleichwege erworben, und ihn vielleicht durch Mittel erhalten haben, die nicht die ehrlichsten waren, wie z. B. durch eine Entfernung derjenigen Subjecte, die in der Nähe seine Jrrthümer hätten aufdecken können." 5113,5114,"Wir widerlegen diese und ähnliche Beschuldigungen nicht, weil wir zu weit aushohlen müßten;" 5114,5115,"aber man darf nur ein wenig in der Litterärgeschichte der Botanit bewandert seyn, um ihren Ungrund einzusehen." 5115,5116,"Auch möchten wir die genera plantatum, die uns selbst so vortreffliche Dienste schon oft geleistet haben, nicht unter die nichtswürdigsten Schriften herabsetzen, weil sie Fehler enthalten, die wir gebessert wünschten;" 5116,5117,"gleichwohl würden wirs niemahls wagen zu behaupten, daß die daselbst angegebenen Charaktere auf der untergeordneten Arten nicht passen (S. 136);" 5117,5118,"da wir, und unsers Wissens alle die, welche sich mit Erlernung der Botanik beschäftigen, dieses Buch immer benutzen, so müßten uns diese angeblichen Fehler viel ofters aufstossen, als wirklich geschieht." 5118,5119,"Wir konnen daher nicht unterlassen, dieses Buch allen denen als classisch zu empfehlen, welche in der Kräuterkenntniß mehr als oberflächliche Keuntuisse sich erwerben wollen, und glauben nicht, daß es nothwendig seyn sollte, dazuzusetzen, daß sich Linne manchmahl aus Laune, manchmahl aus Ermüdung, manchmahl aus Mangel hinlänglich wohl behaltner Pflanzen geirret habe, da man Fehler und Jrrthümer bey jedem Menschenwerke ohnedieß voraussetzt." 5119,5120,"Schief ist auch der Begriff, den H. M. von den linneischen Verdiensten um die Kräuterkenntniß S. 7 gibt, als wenn sie darin bestünden, daß er hier und da aus der Endsylbe um- us, oder aus us- a gemacht habe;" 5120,5121,"dieß hat ihm wohl kein Mensch zum Verdienste gerechnet, viele haben es offentlich getadelt;" 5121,5122,"aber er hat die Sprache durch Einführung bestimmterer Kunstwörter abgekürzt, eine ungeheure Anzahl Pflanzen mit ihren unterscheidenden Kennzeichen in einem mäßigen, sehr kaufbaren (was ihm H. M. wohl mit Unrecht zur Sünde anrechnet)" 5122,5123,"Bande in Großoctav, oder zwey dergleichen Bänden (wenn man die species plantarum lieber benützen will) zusammengestellt, die Botanisten, welche ihm folgen wollen, durch genaue, und meistens richtige Beschreibung aller Fructificationstheile in die Nothwendigkeit gesetzet, selbst zu beobachten, und die Fehler, die ihm entwischet sind, zu verbessern;" 5123,5124,"er hat uns in den Stand gesehzt, auch ohne einen mündlichen Vortrag gehört zu haben, Botanisten zu werden, hat uns die kostbaren Ausgaben für ungeheure botanische Bibliotheken erspart, und hat uns von der Bilderschauerey auf die Natur selbst hingewiesen;" 5124,5125,"außerdem hat er uns noch so viele Winke und Belehrungen für den physiologischen Theil der Botanik gegeben, so viele Erleichterungen für das Studium der Zoologie verschafft, daß es Undank wäre, ihm unter den allergrößten Männern unsers Jahrhunderts keinen Platz zu gonnen." 5125,5126,Man muß aber die Fehler der Schüler dem Lehrer nicht aufbürden; 5126,5127,"daher bleibt auch in Rücksicht der Herbarien, des vielfältigen Mißbrauchs ungeachtet, den man davon macht, Linne's Ausspruch wahr: Herbarium praestat omni icone." 5127,5128,"Aber man muß aus Herbarien nicht Botanit lernen wollen, wie man sie aus Bildern nie lernen wird;" 5128,5129,"sie sollen nur dazu dienen, später gefundene Pflanzen mit den ältern zu vergleichen, sie sollen die Pflanzen, und die emmahl schon erhaltenen Kenntnisse perpetuiren, sie sollen ein künstliches Gedächtniß abgeben." 5129,5130,"Wir läugnen nicht, daß Herbarien sehr überflüßig seyen, wenn man sicher ist, einen so reichen botanischen Garten, wie H. M. durch die Gnade seines Fürsten hat, Zeitlebens benutzen zu können;" 5130,5131,"aber dieß ist nicht der Fall der Meisten, dieß ist ein Glücksgut, worauf man nicht rechnen darf." 5131,5132,"Endlich erinnern wir noch, daß wohl Niemand, der die Litterärgeschichte der Botanik über das A BC studiert hat, Linne als den Schöpfer der Botanik, wohl aber als den wohlthätigen Mann verehren wird, der ihre Erlernung ungemein erleichtert, die Wissenschaft mehr als irgend ein anderer bereichert, und sie, die nur wenigen bisher zugänglich war, gleichsam vom Himmel herabgerufen hat." 5132,5133,"Wir konnen aus den Bemerkungen über die Pflanzenfamilie mit Malvenblüthen, und über diejenigen Pflanzen, die aus anderen linneischen Classen unter die Monadelphisten gebracht werden müssen, keinen Auszug machen;" 5133,5134,"sie verdienen selbst mit Aufmerksamkeit gelesen, und von den Botanisten, die sie mit der Natur zu vergleichen Gelegenheit haben, beherziget zu werden;" 5134,5135,"aber bergen konnen wirs nicht, daß H. M. nicht alle Mahl in der Wahl der Nahmen glücklich gewesen zu seyn scheint; ohne die gar zu große Aehnlichkeit der Nahmen Melochia und Moluchia zu rügen, sind die Nahmen Bombix (außer der allzugroßen Aehnlichkeit mit Bombax, ist dieser Nahme schon sonst einem Naturkörper eigen), Trionum (was der Genitiv von Triones, die Sterne des Heerwagens, ist), und Ajenia oder Dajenia (welches ganz einerley Wort, wie Aubenton und D'Aubenton, ist, und doch zweyerley Sachen bedeuten soll) fehlerhaft." 5135,5136,"Wir würden übrigens alles dieses ganz ungeahndet gelassen haben, wenn H. M. einen geringeren Rang unter den Botanisten behauptete." 5136,5137,"Aber so war die Verführung zu stark, als daß wir schweigen durften;" 5137,5138,"indem selbst die Jrrthümer großer Männer ihre Anbether finden, was H. M. selbst aus dem Beyspiele des von Linne bewiesen hat." 5138,5139,Ri. . 5139,5140,Magazin für die Botanik. 5140,5141,Herausgegeben von J. J. Römer und Paulus Usteri. 5141,5142,Erstes Stück. 5142,5143,Zürich bey J. C. Füeßly. 5143,5144,1787. 5144,5145,167. 5145,5146,S. und zwey Kupfertafeln. 5146,5147,8. 5147,5148,"Seltsam genug mußte es den Botanisten vorkommen, daß sie in dem Jahrzehende, in welchem alles, sogar die Moden, ihr eigenes Journal oder Magazin haben, nichts ähnliches für die Botanil aufzuweisen hatten." 5148,5149,"Diese Lücke suchen nun die Herausgeber durch gegenwärtiges Magazin zu füllen, davon der Plan eben derselbe, wie beym Füeßlischen entomologischen Magazine ist, nämlich es soll neue Aufsätze, kernhafte Auszüge aus kostbaren oder seltenen Büchern, und Recensionen enthalten." 5149,5150,"Die neuen Aufsätze sowohl als die Auszüge werden bald lateinisch, bald deutsch seyn, auch sich keineswegs auf die bloße Kräuterlenntniß einschränken;" 5150,5151,"sondern eben sowohl die botanische Litterärgeschichte, Anatomie, Physik, Physiologie, Pflanzencultur, und die medicinische un dkonomische Anwendung zum Gegenstande haben." 5151,5152,"Am Ende jeden Stücks sollen dann kürzere Nachrichten, Preisfragen, Anstalten zur Aufnahme der Botanik, Beförderungen, Todesfälle, Ankündigungen neuer Bücher, Anfragen nach seltenen Büchern, Pflanzen u. s. w. eingerückt werden." 5152,5153,"— Wir wünschen diesem nützlichen Unternehmen allerdings diejenige Unterstützung des Publicums, die es verdienet, und die das entomologische Magazin schon lange genießt." 5153,5154,Die eigenen Aufsätze des gegenwärtigen Stückes sind: 1) Nachträge und Fortsetzungen der linneischen Sammlung botanischer Systeme. 5154,5155,Erster Theil. 5155,5156,— Voraus einige recht gute Gedanken über die Systeme und die sogenannte Kette der Natur. 5156,5157,Rec. 5157,5158,"freut sich, hier ganz seine Jdeen über diesen Gegenstand zu finden;" 5158,5159,"auch den Rath, recht viele Systeme zu studieren, unterschreibt er mit Uiberzeugung von desselben Nutzbarkeit;" 5159,5160,"auch hat der V. wohl gethan, die Empfehlung dieses Studiums selbst mit den Worten des großen Linne vorzutragen;" 5160,5161,"es war damahls ein Wort zu seiner Zeit geredet, und ist es noch." 5161,5162,"Darauf folgt die Zergliederung desjenigen Systems, nach welchem Allioni seine lora pedemontana geordnet hat." 5162,5163,2) 5163,5164,Obseruationum botanicarum sylloge prima: 5164,5165,enthält viel Gutes. 5165,5166,Bey Hyacinthus botryoides glaubt Recens. 5166,5167,", der Verf. habe nicht die vom Linne gemeimte Pflanze vor sich gehabt;" 5167,5168,"diejenigen Pflanzen, die Recens." 5168,5169,"oft genug untersucht, kommen doch immer ganz gut mit der Hallerischen Beschreibung übereins;" 5169,5170,"auch war ihnen das linneische Kennzeichen, Flores globosi eben nicht entgegen, ob man gleich gestehen muß, daß sie eigentlich das Mittel zwischen klos globosus und ouatus halten." 5170,5171,3) 5171,5172,Von einigen monstrosen Pflanzen. 5172,5173,"Hier wird gelegenheitlich eine Doppelpflanze aus der Scheuchzerschen Pflanzensammlung abgebildet, die außer der Hauptdolde auf einem Seitenstiele statt einer Nebendolde eine deutliche Maßliebenblüthe trägt." 5173,5174,"Von den Auszügen enthält der erste die botanische Beschreibung derjenigen Pflanze, die die Asa foetida gibt, aus den philosophieal Transact." 5174,5175,— Sie scheint unter die Gattung Ferula zu gehören. 5175,5176,2) 5176,5177,"Lycoperdon arrizon, ferrugineum, cellulosum;" 5177,5178,cellulis substantia spongioso - filamentosa 5178,5179,repletis. 5179,5180,Aus Scopoli's Deliciae insubricae Tom. 5180,5181,I. auch abgebildet. 5181,5182,3) 5182,5183,Ein Auszug aus Ant. 5183,5184,"Joseph Cavanilles Abhandlung de Sida et quibusdam plantis, quae cum illa affinitatem habent." 5184,5185,"Nebst Abbildung von Sida multifida, und eines Zweiges von Palaua moschata, auch der Gattungstennzeichen der Triguera, die nun Solandra heißt." 5185,5186,— Das übrige sind Anzeigen botanischer Bücher. 5186,5187,Schr. 5187,5188,Schöne Künste und Wissenschaften. 5188,5189,Hymne auf die Natur; 5189,5190,in Musik gesetzt von Franz Neubauer. 5190,5191,Zürich 2 Theile. 5191,5192,Fol. 1787. 5192,5193,Partition und vollständiger Auszug aller begleitenden Jnstrumente. 5193,5194,Preis 2 franzos. 5194,5195,neue Louisdor. 5195,5196,"Wir zeigen mit Vergnügen ein Werk an, das den Liebhabern der Tonkunst in allem Betrachte sehr schätzbar seyn wird." 5196,5197,"Hr. Neubauer, ein junger, böhmischer Tonkünstler, zeigt sich in der Composition dieser Hymne als ein sehr fähiges, musikalisches Genie, das mehr durch die glückliche Eigenheit des Satzes, als durch pünctlichen Mechanismus der Kunst zu glänzen beginnt." 5197,5198,"Es finden sich in dieser Cantate eine Menge meisterhafter Stellen, deren Ausführung aber keinem ungeübten Orchester überlassen werden darf." 5198,5199,"Gleichwohl wünscht Recens., daß der Verf. weniger flüchtig seinen musikalischen Bau aufführen, und die unverbesserlichen Partituren eines Glucks, oder Grauns studieren möchte." 5199,5200,"Der typographische Reitz dieses Werkes macht den Verlegern Ehre, die mit eignen gegossenen Schriften den ersten Versuch in Arbeiten dieser Art hieran geliefert haben." 5200,5201,"Da die Liebe zur Musik einen charakteristischen Zug unsers gegenwärtigen Zeitalters ausmacht: so hofft man, daß sowohl Privat⸗als öffentliche Musikgesellschaften sich diese Cantate anschaffen werden." 5201,5202,O. . 5202,5203,Musenalmanach für 1788. 5203,5204,Herausgegeben von Voß und Goekingk. 5204,5205,Hamburg bey Bohn 217 S. 16. 5205,5206,"H. Voß äußert in einem Anhange einige Bitterkeit gegen die Beurtheilungen des vorjährigen Almanachs, ob er gleich selbst elngesteht, seine Fülle sey durch etwas Trespe und Spreu angeschwellet worden." 5206,5207,"Das beste ist, daß er uns in der gegenwärtigen Sammlung dafür schadlos hält." 5207,5208,"Die schönsten Blumen sind von Nicolay, Pfeffel und Voß." 5208,5209,"Vornehmlich verdienet des letztern lebersetzung von dem ersten Buche des Georgicon die Aufmerksamkeit der Kunstrichter, und die Aufmunterung des Publicums." 5209,5210,"Auch die Beyträge von Klaudius, Kretschmann, Manso, Salis, Kl. Schmid, F. W. A. Schmid, sind nicht zu verachten." 5210,5211,"Gleims Gedichte haben noch immer Harmonie und einen leichten Ton, aber hoherer Werth mangelt ihnen." 5211,5212,Die Stücke von Mathisson stehen schon in der Sammlung seiner Gedichte. 5212,5213,"Wir theilen unsern Lesern eine vortreffliche Fabel mit, deren Moral in unserm Jahrzehend alle Beherzigung verdient." 5213,5214,Die Schwalbe und der Storch. 5214,5215,Die Schwalbe. 5215,5216,"Freund, llappre nicht, und laß uns fliehn." 5216,5217,Sieh dort am schwarzen Kirchhosthore 5217,5218,Die Jäger ait gespanntem Rohre 5218,5219,"Ein lelser Druck, so sind wir hiu!" 5219,5220,Der Storch. 5220,5221,"Jch flöhe, wär' ich eine Lerche, Ein Rebhuhn oder ein Fasau." 5221,5222,Allein die Jäger sehn uns Störche 5222,5223,Von Alters her als heilig an. 5223,5224,"Mit uns wird, wie das Sprichwort sagt, Die Freyhelt aus dem Land geiagt." 5224,5225,Die Schwalbe. 5225,5226,"Verlaß dich nicht auf diesen Wahn, Meln guter Freund!" 5226,5227,"sonst hieß es immer, Wir Schwalben brächten Glück ins Haus;" 5227,5228,Der Junter selbst litt uns im Zimmer. 5228,5229,Und nun hat taum die Fledermaus 5229,5230,Ein bärtres Loos. 5230,5231,Jch flog beym Küster 5231,5232,Schon sieben Sommer ein und aus; 5232,5233,"Da lam sein Entel, ein Magister" 5233,5234,Von hohen Schulen 5234,5235,jüngst 5235,5236,zuruck 5236,5237,", Und fluchte, trotz Minervens Eule, Mit so viel Knst und so viel Glück" 5237,5238,"Auf Barbarey und Vorurthelle, Daß ihm der Alte Vollmacht gab, Mein Nest, um die Vernnust zu rächen, Mit fieben Evern ausznstechen;" 5238,5239,Und kaum entrann ich selbst dem Grab. 5239,5240,Der Storch. 5240,5241,Heißt das die Menschbeit aufgelläret? 5241,5242,Ha! 5242,5243,"besser für das Glück der Welt Jst frommer Jrrthum, der erhält, Als lalte Weisheit, die zerstöret." 5243,5244,Pfeffel. 5244,5245,A. w. Schriften vermischten Jnhalts. 5245,5246,Beobachtungen in und über Prag. 5246,5247,Von einem reisenden Ausländer. 5247,5248,Erstes Bändchen 185 S. 5248,5249,Zweytes Bändchen 196 S. Prag bey Wolfgang Gerle 1787. 5249,5250,8v. 5250,5251,"Nicht nur dem Reisenden, sondern Jedem, der es sich angelegen seyn läßt, den Gang der Sitten und Gewohnheiten bey zu⸗ oder abnehmender Aufklärung zu beobachten, wird diese Schrift höchst willkommen seyn." 5251,5252,Der Hr. Verf. besitzt alle Eigenschaften eines Menschenbeobachters: seine Blicke sind scharftreffend; 5252,5253,sein Herz voll Wärme für die gute Sache; 5253,5254,"seine Urtheile unparteyisch, bescheiden, und wahr." 5254,5255,"Recens. würde mit Vergnügen das Vorzüglichste aller zwolf Capitel einrücken, wenn er nicht eben dadurch genothiget seyn würde, die beyden Bändchen abzuschreiben." 5255,5256,"Prag ist wegen der häufigen religiösen und politischen Auftritte, die daselbst vorgiengen, wegen seiner Größe, Lage, und Einflusses auf Deutschland immer eine der merlwürdigen Städte gewesen, und deßwegen hat der Hr. Verf." 5256,5257,"sehr wohl gethan, daß er in seinen Beobachtungen auch auf spätere Zeiten einige Rücksicht genommen hat." 5257,5258,"Der Hauptverfall des blühenden Zustandes der Stadt Prag, und des ganzen Bohmens ereignete sich unter Ferdinand dem Zweyten, welcher auf Einrathen der Mönche die katholische Religion mit Gewalt einführte, und die Protestanten vertrieb." 5258,5259,Jn Zeit von 15 Jahren fiel Böhmen von seiner ertaunenswürdigen Höhe herab. 5259,5260,"Die Anzahl der Geistlichen, besonders der Mönche, ist daselbst im Verhältnisse der übrigen Einwohner erstaunlich groß;" 5260,5261,doch Joseph der Weise hat schon angefangen sie zu vermindern. 5261,5262,"Der Aberglaube hat noch unter jeder Kurzgefaßt Hr. Prof. Klein in Mannheim hat einen Preis von Ducaten für die deste Zeichnung, den edeln Tod des Hercas Lerpold von Brannschweig vorstellend, ausgeseht." 5262,5263,"Die/ Zeichnnng ist zu elnem Kupfer für das Werl: Leben und Bidnisse der großen Deutschen, bestimmt." 5263,5264,"Sie muy ebnaesäühr 5 Zot hoch und 4 1s Zoll hreit, wie die grossere latten dieses Werles seyn." 5264,5265,Vor Ende des Marz Volksclasse seine Altäre und zahlreiche Verehrer; 5265,5266,"obschon derselbe, so wie auch Betteley und Müssiggang seit Aufhebung vieler Klöster merklich in Abnahme gerathen ist." 5266,5267,"Worauf die Anhänglichkeit des Pöbels an Aberglauben und religiose Nebendinge beruhe, und daß meistens Jgnoranz und Leichtsinn die Quelle davon seyen, zeigt der Verf." 5267,5268,"durch eine drollichte Bemerkung: Anfangs, sagt er, wenn von Aufhebung eines Klosters gesprochen wurde, wurde in manchem Winkel darüber gemurrt;" 5268,5269,"man rottete sich auch wohl, wenn es zur wirklichen Aufhebung kam, zusammen;" 5269,5270,"die Mönche gaben sich alle Mühe, in ihren Zellen, und in dumpfen Stübchen frommer, alter Freundinnen geschehene Wunderwerke unter das leichtgläubige Volk auszustreuen." 5270,5271,"Allein sobald der Wein des aufgehobenen Klosters um sehr geringen Preis verkauft wurde, lief alles herbey, hohlte sich einen guten Tischtrunk, ohne lange zu vernünfteln, ob er wohl, da er aus geweihten Mauern gekommen, trinkbar wäre, oder nicht, und — alles Murren war weg." 5271,5272,"Auch verdient bemerkt zu werden, daß eben in Prag, an dem Orte, wo um der Religion willen so viel Blut vergossen worden, so viele Mordbrennereyen und Verheerungen sich ereigneten, eine außerordentliche Menge, und an Kostbarkeit seltene Sammlung von Kirchenschätzen ist." 5272,5273,Unter anderen ist das prächtige Grabmahl des h. Joh. 5273,5274,"v. Nepomuk, ein in unsern Zeiten bemerkenswerther Gegenstand." 5274,5275,Es besteht aus einem ganz silbernen Altare. 5275,5276,"Vier silberne Engel halten den silbernen Sarg, und vier andere von eben diesem Metalle den Baldachin." 5276,5277,Das Ganze ist noch mit silbernen Vasen und Gruppen verziert. 5277,5278,Der heil. 5278,5279,"Wenzel hatte ehemahls auch einen goldenen, mit kostbaren Steinen besetzten Sarg, den aber Kaiser Sigmund, die Kriegolosten zu bestreiten, weislich zu Gelde machen ließ." 5279,5280,"Recens. wundert sich, daß diese treffliche Schrift, da doch in Prag so gute Druckereyen und Buchhandlungen sind, in einer so elenden Auflage erschienen ist, und wünscht, daß bey der zweyten Auflage, die bald nöthig seyn wird, Druck und Papier der Güte des inneren Gehaltes entsprechen möchten." 5280,5281,B. 5281,5282,e Nachricht. 5282,5283,1788 werden die Zeichnungen mit verschloßenem Nahmen der Künstler und einem Dentspruche zur Ueberschrift an 5283,5284,Hn. 5284,5285,Prof. Klein eingeschickt. 5285,5286,Det Mannhelmer Alademie der Künste werden sie zur Beurtheilung vorgelegt. 5286,5287,"Die Zelchnungen, die den Preis nicht erhalten, lönnen zurüabegehrt werden." 5287,5288,Theologie. 5288,5289,Eulogius Schneiders herzogl. 5289,5290,"Wirtembergischen Hofpredigers freymüthige Gedanken über den Werth, und die Brauchbarkeit der chrysostomischen Erklärungoreden über das neue Testament, und deren Uebersetzung." 5290,5291,Augsburg bey Eberhard Kletts 5291,5292,sel. 5292,5293,"Wittwe, und Frank." 5293,5294,1787. 5294,5295,36 S. gr. 5295,5296,8. 5296,5297,"Bekannter Maßen übersetzten H. Hofprediger Schneider, und H. Prof. Feder die Homilien des h. Chrysostomus über Matthäus aus dem Griechischen in das Deutsche." 5297,5298,"Diese Arbeit wurde, wie sie es verdiente, sehr gut aufgenommen;" 5298,5299,"und so verspricht uns hier H. Schneider, daß nun auch mit der Uebersetzung der übrigen Schriften dieses Vaters würde fortgefahren werden: nächstens aber die Homilien über das Evangelium Johannis, wovon die Reden XXX — LXVI." 5299,5300,von Hn. 5300,5301,"Feder, die anderen aber von ihm wären, die Presse verlassen würden." 5301,5302,"— Nur weil einer aus den Recensenten, die ihre Meinung über diese Arbeit gesagt hatten, gezweifelt hätte, ob Chrysostomus jene Lobsprüche, die ihm überhaupt beygelegt werden, auch in Ansehung seiner eregetischen Reden verdiene;" 5302,5303,"ob er auch in diesen der große, bewundernswürdige Redner bleibe, und ob es nothwendig, oder doch sehr nützlich gewesen sey, sie unsern deutschen Zeitgenossen im deutschen Gewande vorzulegen,,, und weil eben dieser H. Recens." 5303,5304,"die Mauriner Uebersetzung in Schutz nahm, dieselbe wenigstens für eben so gut hielt, daß man eine deutsche wohl entbehren konnte: so achtete es H. Schneider für dienlich, diese Bogen zu schreiben, worin, er 1) den inneren Werth der exegetischen Schriften des Chrysostomus, besonders über das neue Testament, zu bestimmen sucht; 2) die Gründe, warum sie eine deutsche Uebersetzung verdienen, vorlegt, und 3) den Predigern und Landgeistlichen, für welche sie hauptsächlich bestimmt sind, eine practische Anleitung gibt, wie, und wozu sie diese Uebersetzung benützen sollen und konnen." 5304,5305,"Was den Werth der chrysostomischen exegetischen Schriften betrifft, so machet er einen Unterschied zwischen jenen, die über das neue, und zwischen enen, die über das alte Testament verfertiget worden sind." 5305,5306,"— Bey dem N. T. war Chrysostomus weit glücklicher, als bey dem alten:" 5306,5307,"er verstand hier den Grundtert, wenn man etwa das Evangelium des heil." 5307,5308,Matthäus auonimmt. 5308,5309,"Allein auch bey dem alten Bunde ist er immer ein nachahmungswürdiges Muster für den Religionslehrer, der die Schrift auf eine populäre, faßliche, angenehme, und gemeinnützige Weise auf der Kanzel erklären will." 5309,5310,Jm N. T. kommt Hu. 5310,5311,Sch. 5311,5312,"vorzüglich bewundernswürdig vor, daß Chrysostomus ohne das Hebräische zu verstehen, sich so ganz in die hebräische Sprache des N. T. hineinzudenken wußte, und bloß durch ausmerksames Gegeneinanderhalten der Parallelstellen, und die Analogie der LXX den Sinn meisten Theils traff." 5312,5313,Rec. 5313,5314,"fiel hierbey ein, als ob Chrysostomus, ein gebohrner Syrier, etwa nicht auch etwas syrisch verstanden haben dürfte;" 5314,5315,wie sehr würde ihm dieses den Verstand des N. T. erleichtert haben? 5315,5316,"Und wenn Chrysostomus sich so gut in das Hebräische des N. T. hineindachte, warum denn nicht auch etwas mehr, als H. Sch. will, in jenee des A. T. ?" 5316,5317,"Nebst der Sprachkunde sind Kritik, Geschichte, Menschenkenntniß, und eine gewisse Gewandtheit des Geistes, eine Leichtigleit, sich in die Scenen, die beschrieben werden, und in die Lage der handelnden oder redenden Personen zu versetzen, die Haupteigenschaften eines guten Schriftauslegers." 5317,5318,H. Sch. 5318,5319,"räumt alle diese Eigenschaften, die Kritit auogenommen, dem h. Chrysostomus im hohen Grade ein: die Kritit war zu seiner Zeit noch in ihrer Kindheit." 5319,5320,Chrysostomus warf nur hier und da einen Blick auf sie; 5320,5321,aber im Ganzen scheint ihm ihr Schicksal nicht sehr am Herzen gelegen zu seyn. 5321,5322,Doch setzet Sch. 5322,5323,S. 10. 5323,5324,"bey:, Es laßt sich edoch zu seiner Vertheidigung sagen, daß er sich vielleicht vorsetzlich von kritischen Untersuchungen enthalten habe;" 5324,5325,"weil diese sich nicht sowohl auf die Kanzel als auf den theologischen Katheder schicken, und für das gemeine Volt, dem doch der eifrige Mann vorzüglich nützen wollte, ermüdend, unverständlich, und überflüßig (Rec. setzet hinzu, auch gefährlich) gewesen wäre.,— (Man bedenke nur, welchen Lärm das xiuoio des Tryphillius gemacht hat!) — Was aber die Erklärungsreden Chrysostoms am Meisten empfiehlt, ist unstreitig die gefnnde, reine, dem Geiste des Evangeliums entsprechende Sittenlehre, die er darin vorträgt." 5325,5326,"Selbst durchdrungen von der großen Bestimmung und erhabnen Würde des Menschen sieht und findet er auch bey den trochensten Materien Gelegenheit, seinen Zuhorern edle, tugendhafte Gefühle und Gesinnungen einzufodßen." 5326,5327,"So uubegreiflich es einem vorkommen mag, daß ein Mann, der die Hälfte seines Lebens in der Einsamkeit (aber sie war thätig und für einen Mann, wie Chrysostom, eben recht, sich, und dadurch auch andere ganz zu studieren) zugebracht hatte, die tiefste Welt⸗ und Menschenkenntniß besitzen sollte" 5327,5328,; so kann man ihm doch diese ohne offenbare Ungerechtigkeit nicht absprechen. 5328,5329,"Weit entfernt von jenen allgemeinen Ermahnungen zur Tugend und Abmahnungen vom Laster, welche in unseren heuti en Predigten so häufig vorkommen (oft weil man nicht anders darf) sucht er vielmehr, wo es sich immer schickt, ins Detail zu gehen, einzelne Laster und Thorheiten zu bestreiten, einzelne Tugenden anzuempfehlen." 5329,5330,"Um für jede Classe seiner Zuhorer zu sorgen, handelt er bald von diesem, bald von jenem Zweige der Sittenlehre." 5330,5331,"Seine Gründe nimmt er bald aus der Offenbarung, bald aus der Natur her:" 5331,5332,"jetzt schreckt er mit zeitlichen, jetzt mit ewigen Uebeln: hier zeigt er den Einfluß der Tugend auf Ehre, Gesundheit, Herzensruhe;" 5332,5333,dort schildert er ihre seligen Folgen jenseits des Grabes. 5333,5334,"So stellt er immer Sichtbares und Unsichtbares, Gegenwärtiges und Zukünftiges, Wohl des Leibes und Wohl der Seele, Naturreligion und Jesusreligion, Menschensinn und Philosophie, Philosophie und Schrift ueben einander: so wird er nach dem Beyspiele seines großen Lehrers Paulus allen alles, um das Reich der Tugend zu erweitern." 5334,5335,"Niemand wird von mir fordern, das was ich hier sage, mit eigenen Stellen zu belegen." 5335,5336,"Man muß Chrysostom nur selbst lesen, um den moralischen Werth seiner exegetischen Schriften zu empfinden." 5336,5337,", Richtig." 5337,5338,"— Rec. konnte nicht umhin, diese ganze Stelle abzuschreiben;" 5338,5339,"sie ist wirklich zu schon, und zu lehrreich, als daß se nicht recht vielen belannt werden sollte." 5339,5340,Vom dogmatischen Werthe der chrysostomischen Reden spricht H. Sch. 5340,5341,nicht minder gründlich S. 5341,5342,14. 5342,5343,Die Auosprüche der heil. 5343,5344,"Väter sind dem Katholiten immer ehrwürdig, aber nur alodann werden ne ihm zur Glaubenoregel, wenn sie miteinander übereinstimmen." 5344,5345,"Jst es dem Theologen erlauot, m dogmatichen Sachen von ihnen abzuweichen;" 5345,5346,"so ist ev auch kein Verbrechen für den Moralisten, wenn er nicht alle Grundsätze, die der fromme Chrysostomus aufstellt, als untrüglich und unverbesserlich verehrt." 5346,5347,— — H. Schrockh beschuldigt ihn (christ. 5347,5348,Kirchengeschichte Th. 5348,5349,"X. S. 492), er setze zuweilen den Werth des gegenwärtigen Lebeno, und des frohen Genusses desselben zu sehr herab, übertreibe hier und dort seine Forderumgen an seine Zuhbrer, und ergieße sich allzusehr in Lobsprüche auf den Einsiedler⸗ und Monchostand." 5349,5350,"Ob und wie fern Chrysostomus diese Vorwürfe verdiene, kann der denlende Leser ohne mein Zuthun beurtheilen." 5350,5351,"Wahrlich, wer bedenkt, daß Chrysostomus selbst eine geraume Zeit Einsiedler war, sich bey dieser Lebensart so sehr angriff, daß er sie aufgeben mußte;" 5351,5352,"wer bedenket, welcher Eifer diesen h. Vater für jede reine Tugendlehre begeisterte, wird sich wohl zum voraus einbilden, daß er auf Uebertreibungen gerathen mußte." 5352,5353,"— Sonst bemerket H. Sch., daß Chrysostoms Reden trefflich taugen würden, die Glaubenssätze, wie sie zu jelber Zeit geglaubet wurden, ganz einzusehen, und auch zu beobachten, mit welchen Einwürfen schon dortmahls wider gewisse Sätze der Orthodoxle der menschliche Verstand sich sträubte." 5353,5354,"— Er meint daher, daß diese Reden zur Auflösung der Preisfrage Sr." 5354,5355,Großbritt. 5355,5356,Majestät über die Gottheit Christi sehr gut gebraucht werden könnten. 5356,5357,Aus dieser unparteyischen Beurtheilung der chrysostomischen Reden läßt nun H. Sch. 5357,5358,"jeden selbst schließen, ob sie einer Uebersetzung für uns Deutsche würdig seyen oder nicht." 5358,5359,"Rec. spricht Ja, und der Einwurf::, Wir haben schon eine gute Uebersetzung an der lateinschen der Mauriner,, hätte ihm niemahls so wichtig geschienen, daß er diese deutsche nicht auch nebenbey gewünscht haben würde, wenn auch die Maurinische so zuverläßig wäre, als sie es nicht ist;" 5359,5360,denn ganz gut merket H. Sch. 5360,5361,"an, daß, obwohl dieselbe unter der Aufsicht Montfaucons gemacht worden wäre, doch nicht alle Montfaucons gewesen wären, welche daran arbeiteten — er macht es auch durch eine Stelle anschaulich, daß er hierin den Maurinern kein Unrecht thue." 5361,5362,Z. B. τouro οux 5362,5363,Rισι Tοuς EMνας τς oιxειας 7 ατγeAσαι A geben die Mauriner: 5363,5364,Id vero init Gentiles errorem suum 5364,5365,"ita facile irridere, welches gerade der verkehrte Sinn der griechischen Worte ist, und dergl." 5365,5366,"kom̃t noch mehr Schiefes, Zweydeutiges, Unrichtiges vor." 5366,5367,"Von der Anwendung dieser deutschen chrysostomischen Uebersetzung äußert Heer Schneider zuerst den großen Wunsch, in welchen mit ihm gewiß viele andere einstimmen, daß, weil einmahl die Zeiten wenigstens in unserm Vaterlande vorbey wären, wo die Bibel nicht jedermann anvertrauet werden lonnte; sondern wo vielmehr aufgeklärte Fürsten und Bischofe dieses h. Buch auch dem Volte in die Hände zu bringen gesuchet hätten, weil es gewiß wäre, daß die h. Schrift die erste Erteuntnißquelle und das Fundamentalgesetzbuch unserer Religion sey, dennoch die wesentliche Pflicht eines Volkslehrers seyn müßte, dieselbe richtig und practisch zu erklären;" 5367,5368,"da nun aber dieses nicht wohl geschehen konnte, wenn man sich an keinen Zusammenhang bände, und noch ferner, wie bisher, bey den sonn⸗und festtäglichen Evangelien allein bliebe;" 5368,5369,so möchte man hochstens diese sonn⸗und täglichen Pericopen bey der h. Messe allein beybehalten; 5369,5370,in den Predigten aber eine fortlaufende Exegese der ganzen h. Schrift einführen. 5370,5371,"Jm Falle, daß dieser Zeitpunct noch weit entfernt wäre, und daß die Kirchenvorsteher Deutschlands etwa noch gar zu viele Hindernisse fänden, dieses zu Stande zu bringen;" 5371,5372,so schlägt H. Sch. 5372,5373,"den subalternen Religionslehrern, die denn freylich wider den Stromm nicht schwimmen konnten, diesen Rath vor:" 5373,5374,sie sollten ihre Evangelien nach der alten Ordnung vor der Predigt vorlesen; 5374,5375,dann aber ihre einmahl angefangene Exegese 5375,5376,"fortmachen, ohne sich an das vorgelesene Evangelium zu binden." 5376,5377,Ein guter Rath! 5377,5378,— Allein der alte Schlendian ist viel bequemer; 5378,5379,er wird also sehr wenig Befolger finden. 5379,5380,Doch H. Sch. 5380,5381,"verzweifelt daran gar nicht, welches Rec." 5381,5382,erfreuet und tröstet. 5382,5383,"Um aber diesen Rath sehr leicht befolgen zu konnen, wären die Reden Chrysostoms über das A. nnd vorzüglich über das N. Testament ungemein dienlich;" 5383,5384,"doch so, daß diejenigen, welche davon Gebrauch machen wollten, folgende Vorschriften nothwendig vor Augen haben sollten. 1)" 5384,5385,Chrysostoms Homilien über die heil. 5385,5386,"Schrift müssen studiert, nicht auswendig gelernt, nicht abgeschrieben werden." 5386,5387,2) 5387,5388,Jn den Homilien Chrysostoms muß das Locale vom Allgemeinen der Religionslehrer zu Antiochien um das Jahr 392 vom Religionslehrer überhaupt unterschieden werden. 5388,5389,3 5389,5390,) 5390,5391,"Was sich in den Reden Chrysostoms auf unsere Zeiten, Sitten, Bedürfnisse nicht anwenden läßt, muß entweder ausgelassen, oder umgeschaffen, und unseren Zeiten, Sitten, Bedürfnissen angepasset werden." 5391,5392,"4) Prüfe sorgfältig, was du aus Chrosostomus entlehnen willst — er war Mensch, konnte fehlen:" 5392,5393,"vergleiche ihn also mit dem Grundtexte, mit anderen bewährten Schriftauslegern, mit den Grundsätzeu der christlichen und philosophischen Moral." 5393,5394,Selbst in der Kanzelberedsamkeit — ist nicht alles gut — aus Ueb. 5394,5395,reilung daher unbestimmte Begriffe! — — Alles wohl gerathen! 5395,5396,"Aber einige werden nicht so viel Zeit — Fleiß — Kraft haben, diese Vorschriften zu befolgen;" 5396,5397,"einigen wird es an allen Vorkenntnissen fehlen, dieses bey dem besten Willen thun zu konnen;" 5397,5398,"einigen endlich dürfte es wohl auch am Gelde gebrechen, diese neue deutsche chrysotomische Uebersetzung sich anzuschaffen." 5398,5399,— Deo Ree. 5399,5400,"Rath wäre dennoch, daß ein Mann, wie Heer Schneider, den Chrysostomus nach obigen Vorschriften für deutsche Religionslehrer genießbar machte." 5400,5401,"Wir hätten dann wirklich eine gute und gerade für den Prediger taugliche, die ganze heil." 5401,5402,"Schrift umfassende Eregese, an welcher es noch immer fehlt." 5402,5403,"Die deutsche Uebersetzung Chrysostoms wäre darum doch nichts weniger als überflüßig: nichts zu sagen von den Professorn der Theologie, die den Chrysostomus selbst, wie er it, zu ihrem Gebrauche nothwendig haben würden, so würde es auch unter den Predigern noch inner einige Selbstdenker geben, die ihn zu ihren Absichten lieber selbst bearbeiten, als von anderen bearbeitet erhalten wollten." 5403,5404,"Allein für den übrigen ungemein größeren Haufen wäre die Befolgung dieses Rathes doch wohl sehr ersprießlich, wo nicht gar nothwendig." 5404,5405,S. a. Erbauungsschriften. 5405,5406,"Abhandlung von der christlichen Hoffnung wider den Geist der Rleinmüthigkeit, und des Mißtrauens, und wider die ubermaßige Furcht." 5406,5407,"Wien, gedruckt, und im Verlage bey Johann Georg Weingand, Buchhändler, und Buchdrucker 1787." 5407,5408,gr. 5408,5409,256 S. 8v. 5409,5410,"Der Verf. gegenwärtiger Schrift ist gemäß der Vorrede,, Egidius Vauge, Priester aus der Congregation des Oratoriums in Frankreich, welcher durch seine Tugenden und Gelehrsamten das Vertrauen des berühmten Cardinals und Bischofs von Grenoble Le Camus, und seines Nachfelgers Hrn. von Montmartin verdiente, als Lehrer in ihrem Priesterhause stand, und im Jahre 1739 starb, nachdem er noch andere nützliche Werke der Welt hinterlassen hatte;" 5410,5411,"als den Katechismus von Grenoble, den Gewissensrath büßender Seelen rc." 5411,5412,"Hr. Vauge verfertigte dieses Werk eigentlich nur für fromme Personen, die in der urcht Gottes leben, und aus der Sorge für ihr Heil sich ein Hauptgeschäft machen;" 5412,5413,"darum aber vielen Anfällen von Kleinmüthigkeit und Mißtrauen bey Erblickung ihrer Schwachheiten, und öfteren Fehltritte unterworfen sind." 5413,5414,"Wahrlich für solche Personen dürfte diese Schrift von großem Nutzen seyn, um ihre stillen, aber oft stark blutenden Wunden zu heilen." 5414,5415,"Der Herausgeber, oder Uebersetzer setzt in der Vorrede die Anmerkung bey, daß auch Sünder sehr viel Nützliches darin finden werden." 5415,5416,— 5416,5417,"Was die Einrichtung dieser Schrift, und ihren inneren Gehalt betrifft, so bekennet Hr. Vauge selbst, er habe hier nur ganz gemeine Wahrheiten, die man in Büchern, die in jedermanns Händen sind, zerstreuet anträffe, gesammelt, und sich nur die Mühe gegeben, dieselben in eine gute Ordnung zu seten damit sie auf den Geist stärkeren Eindruck machen sollten, und damit zugleich für diejenigen aesorget würde, welche an Erbauungobüchern Manael leiden, oder die keine Zeit haben, sie alle mühesam zu durchlesen." 5417,5418,"Allein, die Wahrheit zu sagen, Rec. glaubte etwas mehr in diesem Werke zu finden, als nur gemeinhin Bekanntes, vorzüglich in der Darstellung, und meisterhaften Wendung, welche den großen Heilswahrheiten hier gegeben werden." 5418,5419,"Es erfreute ihn, daß er sich bey Durchlesung dieser ascetischen Schrift so unverhofft in seiner geringen Erwartung betrogen fand." 5419,5420,"Jn der That — Rec. war einige Zeit her auf wenige Asceten aut zu sprechen — das Unphilosophische, welches bey diesen fast durchaus herrschet, der Mangel an ächter Menschenkenntniß, das Uebertriebene und Unanwendbare in ihren Forderungen, die schiefen Grundsatze, die sie vortragen, und das ganz Unlogikalische in den Folgerungen, welche sie daraus ziehen, das Holperichte und Verworrene in ihren usdrücken, die armseligen Histörchen, mit denen sie beweisen wollen, die Verstümmelung der Schriftterte, und deren noch schlechtere Erklärung meisten Theils nur nach einem allegorischen, oder schief angewandten Sinne,den sie doch oft für den buchstäblichen auogeben, das immerwährende Citiren aus den h. Vätern, Concilien und Asceten, und was dergleichen Unfug mehr ist, machten ihm auch nur den Nahmen Ascet, und was danach roch, verhaßt." 5420,5421,"Allein sollten mehrere Mäuner, wie Vauge, auftreten, wie gern würden sich wahrheitliebende, und heilsbegierige Christen mit der ietzt so sehr verachteten Ascese aussohnen, und sie zu ihrer Lehrmeisterinn annehmen!" 5421,5422,"Das Ganze ist in Xl Hauptstücke abgetheilet, und jedes dieser Hauptstücke hat wieder seine Abtheilungen." 5422,5423,"Man kann behaupten, daß man hier einen Jnbegriff aller Religionswahrheiten in ihrer practischen Anwendung, und Darstellung ihrer beseligenden Wirkungen findet;" 5423,5424,"und wer sich kräftig überweisen will, daß es wahrlich keine sogenannte Dogmata sterilia gibt, dem muß Recens." 5424,5425,dieses Buch vor anderen empfehlen. 5425,5426,Doch eines findet Rec. 5426,5427,zu erinnern nothig: der H. Verf. 5427,5428,"mengt etliche Schulmeinungen unter die übrigen Gründe, als z. B. von der den Engeln nothig gewesen seyn sollenden siegenden Gnade, von der Verdammniß der Kinder, welche ohne Taufe sterben" 5428,5429,ic. 5429,5430,"Dagegen wird sich jeder einsichtsvolle Leser um so viel leichter in Acht nehmen können, als dieses nur sehr selten, und im Vorbeygehen geschehen ist." 5430,5431,"Auch Druck und Papier dürften für eine solche Schrift, welche gemeinnützig gemacht zu werden würdig ist, besser seyn, als sie wirklich sind." 5431,5432,S. —r. 5432,5433,"Erbauliche Auszüge aus dem Leben und Schriften des gottseligen D. Johannes Tauler eines Dominikaner⸗ münchen, gestorben im Jahre Christi 1361 zu Straß: burg." 5433,5434,Maynz und Frankfurt. 1787. 5434,5435,"8. Taulers des berühmten Mystikers Schriften und Schicksale sind zu belannt, als daß man sie auf ein Neues beschreiben sollte: für gewisse Leser werden dieselben auch jetzt noch viel Anziehendes haben;" 5435,5436,"und also werden auch diese Auszüge, die eben nicht übel gewählet sind, mit Vergnügen aufgenommen werden." 5436,5437,"Die Bekehrungogeschichte Taulers! — als ein Apolog zur Demuthigung eitler Doctoren, die alles auf ihre Einsichten ohne Hinsicht auf die ihnen so nothige Gnade Gottes bauen — dazu mag sie taugen;" 5437,5438,"aber das Wunderähnliche, welches darin vorkommt, wer wird es jetzt auf die Gewehrschaft eines Laien aus dem 14ten Jahrhundert für Factum annehmen!" 5438,5439,Auch könntei diese Geschichte bey schwachen Köpfen eine ganz verkehrte Wirkung haben. 5439,5440,"Wie, wenn es nun einem beyfiele, auch ein Tauler werden zu wollen, um nicht in Stolz über sein Wissen zu verfallen?" 5440,5441,"Wenn man sich eben so, wie Tauler, der Gnade nur leidend überlassen wollte?" 5441,5442,Für gefährlich hält es Rec. 5442,5443,"immer, Mystiker aus den vorigen Jahrhunderten — hervorzusuchen." 5443,5444,"Man hat jetzt weit genießbarere, und doch auch geistvolle Schriften!" 5444,5445,P. S. Druckfehler. 5445,5446,"Jn St. XXVJJJ. S. 220 in der4. 8. von unten lese man, Doldenpflanze, anstatt Doppelpflanze." 5446,5447,Theologie. 5447,5448,"P. Beda Mayrs Benedictiners zum heiligen Kreuz in Donauwerd Vertheidigung der natürlichen, christlichen, und katholischen Re ligion." 5448,5449,Nach den Bedürfnissen unserer Zeiten. 5449,5450,Erster Theil. 5450,5451,"Vertheidigung der natürlichen, und Einleitung in die geoffenbarte Religion." 5451,5452,Augoburg bey Matthäus Rieger 5452,5453,sel. 5453,5454,Söhnen 1787. 5454,5455,S.531 5455,5456,gr. 5456,5457,8. (1 fl. 5457,5458,30 kr.) 5458,5459,"Der Hr. Verf. gibt uns in der Vorrede den Gesichtopunet sehr deutlich an, von welchem wir sein Werk betrachten sollen., Jch schreibe nicht, sagt er S. 23, für Religionsgegner, sondern ich schreibe für junge Leute, oder für Geistliche, welche nicht Hülfsmittel, und nicht Kenntnisse genug haben, die Religion zu vertheidigen, wie sie es doch oft thun sollen;" 5459,5460,"ich schreibe für junge, in ihrem Glauben noch nicht genug befestigte Leute, welche bey den jetzt herumgehenden religi„onstürmenden Schriften der Gefahr der Verführung ausgesetzt sind." 5460,5461,"Jch schreibe für nachdenkende, aber eben nicht allzeit studierte Leute, oder für solche, denen es ihre Berufsgeschäfte nicht erlauben, viele Schriften für die Religion zu lesen." 5461,5462,"— Für alle diese habe ich ein Magazin zusammengetragen von Beweisen „für die Religion, und von Einwürfen gegen dieselbe, sammt den Antworten darauf." 5462,5463,"— Man erwarte also da nicht tiefsinnige, metaphysische Beweise." 5463,5464,"— Man erwarte nicht neue Entdeckun, gen, Wendungen der Beweise, oder Dinge, die in anderen Schriften noch nicht vorkommen u. s. w. Gegenwärtiger Theil beschäftiget sich, wie es der Titel gibt, mit der Vertheidigung der natürlichen Religion, und bahnet den Weg zur Vertheidigung der geoffenbarten." 5464,5465,Derselbe zerfällt in 11 Abschnitte. 5465,5466,1ster Abschn. 5466,5467,"Von der Wahrheit, und ihren Kennzeichen." 5467,5468,Der Hr. Verf. 5468,5469,"merket sehr weislich an, daß bey einem Beweise für die Wahrheit der Religion ganz besondere Umstände eintreten, die eme Widerhohlung der Vernunftlehre, wie hier geschieht, nothwendig machen." 5469,5470,Bey jeder andern Wahrheit lasse man die ersten Grundsätze menschlicher Kenntnisse gern gelten. 5470,5471,"Aber sobald man wegen den Beweisen für die natürliche, und christliche Religion in der Klemme ist, entschliessen sich einige oft eher den gesunden Menschenverstand zu verläugnen, als diese Beweise zuzugeben." 5471,5472,"Demnach zeigt er nach einer turzgefaßten Erzählung des Skepticisinus, daß es — für sich selbst evidente, gewiß wahre Sätze gebe;" 5472,5473,"daß sich alle unsere übrigen Kenntnisse, sie mögen nun aus der Empfindung, oder durch den Gebrauch der Vernunft, oder durch das Zeugniß anderer entstehen, auf diese Sätze zurück führen lassen, und daß sonach auch diese wahr seyen; daß es folglich möglich sey, die wahre Glückseligkeit und Bestimmung des Menschen zu erkennen." 5473,5474,"Jn Rücksicht der Religion müsse man nach aller Vernunft nicht mathematische Demonstrationen verlangen, sondern mit dem höchsten Grade der Wahrscheinlichleit, und der moralischen Gewißheit zufrieden seyn." 5474,5475,S. 1 bis 28. 2ter Abschn. 5475,5476,Von der menschlichen Seele. 5476,5477,"Jch bin, dente, will, habe einen Körper." 5477,5478,"Das, was in mir denkt, will, ist nicht der Korper, nicht Materie, sondern ein immaterielles, geistiges, einfaches Wesen, die Seele." 5478,5479,"Das innerste Bewußtseyn beweiset es, daß die Seele nicht Körper, nicht Materie ist." 5479,5480,"Aus physischen Gründen läßt sichs beweisen, daß die Seele keine Materie, kein Körper seyn kann." 5480,5481,"Aus metaphysischen Gründen läßt sichs beweisen, daß dieSeele keine Materie, kein Korper sey." 5481,5482,"Die Einwürfe der Gegner werden in aller ihrer Stärtke vorgetragen, und beantwortet." 5482,5483,Zuletzt wird eine Vergleichung zwischen der Thier⸗und Menschenseele angestellet. 5483,5484,S. 5484,5485,28 bis 70. 3ter Abschn. 5485,5486,Von der Freyheit der menschlichen Seele. 5486,5487,"Freyheit ist ein Vermögen der Seele, aus zwey gleich möglichen Dingen nach Belieben, und eigener Bestimmung dasjenige zu wählen, was sie für ihre Umstände als das Bessere ansieht." 5487,5488,"Daß die Seele dieß Vermogen habe, beweiset unser inneres Gefühl, unsere Begriffe von Schuld und Strafe, die allgemeine Uebereinstimmung aller Menschen, und die schrecklichen Folgen der entgegengesetzten Meinung." 5488,5489,"Spineza, Bayle, Collins, und Hume werden widerlegt." 5489,5490,Seite 71 bis 128. 5490,5491,4ter Abschnitt. 5491,5492,Vom Glückseligkeitotriebe der menschlichen Seele. 5492,5493,Wir fühlen in uno einen unwiderstehlichen Trieb nach Glückseligleit; 5493,5494,"der aber, so lange wir hier auf der Erde leben, niemahls weder durch die sinnlichen, noch durch die geistigen Freuden befriediget wird." 5494,5495,"Wir müssen also über unsre Bestimmung weiter nachdenken, müssen untersuchen, ob es nicht ein höheres Wesen gebe, das uns und alles hervorgebracht hat;" 5495,5496,"zu was uns dieß bestimmt habe, und was es von uns verlange." 5496,5497,Seite 129 bis 140. 5497,5498,5ter Abschn. 5498,5499,Von dem Daseyn Gottes. 5499,5500,Hier setzt der Hr. Verf. 5500,5501,von Seite 145 bis 166 die physischen Beweise auseinander. 5501,5502,"S. 51 zeigt er die merkwürdigsten Schriftsteller hierüber an, und sagt zuletzt:" 5502,5503,"Hierzu kann man noch einige Andachtobücher setzen, welche den Menschen durch die Erkenntniß der Geschöpfe zum Schöpfer führen, wie Sturms Betrachtungen." 5503,5504,"Es ist wahrhaftig zu bedauern — man verzeihe mir diese Anmerkung im Vorbeygehen es ist zu bedauern, daß man da und dort diese Schriften noch unter die verbothenen zählt;" 5504,5505,"weil sie meisten Theils von Protestanten geschrieben sind, und sie wohl gar auch darum für verdächtig hält, weil sie die natürliche Religion empfehlen." 5505,5506,"Wann werden doch gewisse Vorurtheile fallen,, — Nun geht er zur Widerlegung Humes, und anderer Gegner über S. 168 bis 182." 5506,5507,6ter Abschn. 5507,5508,Von der Einheit Gottes. 5508,5509,"Die Vernunft gibt uns Gründe an die Hand, die Einheit Gottes auf eine sehr hohe Stufe der Wahrscheinlichkeit, und fast bis zur Gewißheit zu bringen." 5509,5510,Seite 182 bis 186. 5510,5511,7ter Abschnitt. 5511,5512,Von den Eigenschaften Gottes. 5512,5513,"Gott ist unendlich, ewig, unveränderlich, einfach, unermeßlich, hat den allervollkommensten Verstand, ist unendlich weise, hat einen Willen, der in Hervorbringung dieser Welt vollkommen frey war, ist allmächtig, ist unendlich gütig gegen uns." 5513,5514,Seite 186 bis 196. 8ter Abschnitt. 5514,5515,Vom Ursprunge des Uebels. 5515,5516,"Mit der Güte Gottes streitet weder das physische Uebel, noch das moralische." 5516,5517,"Es gibt nicht soviel physisches und moralisches Boses in der Welt, als manche vorgeben." 5517,5518,Widerlegung der Einwürfe. 5518,5519,"Gott ist vorsichtig, und diese Vorsicht erstrecket sich nicht nur auf das Ganze überhaupt, sondern auf jedes Wesen, und auf den Menschen ins Besondere." 5519,5520,Gott ist gerecht. 5520,5521,S. 197 bis 250. 5521,5522,9ter Abschnitt. 5522,5523,Von der Unsterblichkeit der Seele. 5523,5524,"Jn der Natur und Wesenheit der Seele selbst ist nichts, das ihre Vernichtung nothwendig machte, sobald sie vom Korper getrennt ist; sondern sie kann noch fortleben." 5524,5525,"Kein Geschöpf hat die Macht, unserer Seele das Leben zu rauben." 5525,5526,Gott will unsere Seelen erhalten. 5526,5527,"Alle Nationen, die man bioher hat kennen gelernet, glauben wenigstens im Dunkeln an die Unsterblichkeit der Seele." 5527,5528,Die Güte und Gerechtigkeit Gottes wirken für die Unsterblichkeit der Seele. 5528,5529,"Nach der ganzen Einrichtung der Natur konnen wir in diesem Leben schwerlich etwas anderes, als den Stand der Prüfung sehen, durch den uns Gott zur künftigen Glückseligkeit vorbereitet." 5529,5530,"Endlich, wenn es für uns kein anderes Leben nach diesem mehr gibt;" 5530,5531,"so ist nicht nur der Mensch armseliger, als alle Thiere, sondern auch unter den Menschen selbst ist der gerechte und tugendhafte Mann der armseligste." 5531,5532,S. 250 bis 268. 5532,5533,Von Seite 269 bis 298 werden die Einwendungen der Gegner weitläufig geprüft. 5533,5534,10ter Abschnitt. 5534,5535,Von der Religion. 5535,5536,"Der Mensch muß, um glückselig zu werden, nach Gott trachten, das heißt, sich ihm nähern, ihm, soviel moglich, ähnlich werden;" 5536,5537,"also seine Vollkommenheiten erkennen, und nachahmen, oder aus ihm Beweggründe zu handeln herleiten." 5537,5538,"Es gibt also einen inneren, und wesentlichen Unterschied zwischen dem moralischen Guten und Bosen, in so fern nämlich eine Handlung mit den Vollkommenheiten Gottes übereinstimmt, oder nicht." 5538,5539,Die Sittengesetze müssen sich zuletzt alle auf den Willen Gottes gründen; 5539,5540,"oder was eines ist, jede Handlung ist nur darum gut, weil sie mit den Endzwecken Gottes übereinstimmt, und böse, weil sie nicht übereinstimmt." 5540,5541,"Jene gebiethet, diese verbiethet Gott." 5541,5542,"Die Meinung der Pyrrhonisten, daß eine Handlung nur darum gut oder böse sey, weil sie den Gesetzen der Gesellschaft zuwider ist, ist theils falsch, theils unzulänglich, den Grund einer Sittenlehre abzugeben." 5542,5543,"Der Unterschied zwischen dem moralisch Guten, und Bösen beruht nicht darauf allein, ob uns etwas nützlich, oder schädlich sey;" 5543,5544,"nicht darauf, ob etwas angenehme, oder unangenehme Empfindungen in uns verursache." 5544,5545,"Die Meinung der Stoiker ist allem nicht hinreichend, einen Unterschied zwischen dem moralisch Guten und Bosen festzusetzen." 5545,5546,"Die Vollkommenheiten Gottes erkennen, und aus ihnen Beweggründe unserer Handlungen herleiten, ist — Gott verehren, und eine bestimmte Art Gottesverehrung — Religion." 5546,5547,Diese ist dem Menschen nützlich und nothwendig. 5547,5548,Einwürfe dagegen. 5548,5549,"Der Mensch ist nicht nur zur innern, sondern auch zur äußern Religi on verbunden." 5549,5550,"Da es eine natürliche, und mehrere sogenannte geofsenbarte Religionen gibt, so ist es Pflicht zu untersuchen, welche man wählen solle." 5550,5551,Seite 5551,5552,299 bis 420. 11ter Abschnitt. 5552,5553,Von der Unzulänglichkeit der natürlichen Religion zur vollkommenen Glückseligkeit des Men schen. 5553,5554,"Es ist möglich, daß der Mensch Gott beleibige." 5554,5555,"Gott kann über den, der ihn beleidiget hat, auch positive Strafen verhängen." 5555,5556,"Der Mensch kennet kein einziges sicheres Mittel, die Beleidigung wieder gut zu machen, in die er sich eingelassen." 5556,5557,Die Einheit Gottes konnen wir aus dem Lichte der Vernunft allein nicht unwiderleglich beweisen. 5557,5558,Und doch wäre dieses zu unsrer Glückseligkeit unumgänglich nothwendig. 5558,5559,Die sich selbst überlassene Vernunft belehret uns nicht genug über die Vollko mmenheiten und Eigenschaften Gottes; kann den Ursprung des Bosen in der Welt nicht erklaren; kann die Fortdauer der Seele nicht mit Gewißheit behaupten; 5559,5560,hat auch wichtige Mängel in Hinsicht auf die Moral. 5560,5561,"Wenn gleich die Vernunft allein zureichend wäre, die natürliche Reliaion ohne andere Beyhülfe zu erfinden;" 5561,5562,"so lehret doch die Erfahrung, daß sie das wirklich nicht erfunden habe, was wir davon wissen, vielleicht auch niemahls erfunden hätte." 5562,5563,Kenntnisse der natürlichen Religion bey den Philosophen vor Christo. 5563,5564,"Kenntnisse der natürlichen Religion, welche durch die Mysterien der Heiden sollen verbreitet worden seyn." 5564,5565,DieFabeln der Heiden waren nicht physische und moralische Vorstellungen gewisser Lehren. 5565,5566,Allgemeinheit der Abgötterey. 5566,5567,Die theoretischen rrthümer des heidnischen Volkes in der Naturreligion hatten einen wichtigen Einfluß auf die Sitten. 5567,5568,Kenntnisse der natürlichen Religion unter den Philosophen nach Christo. 5568,5569,"Nur die Jsraeliten allein, die gar nicht in dem Rufe tiefer philosophischer Einsichten stunden, die wegen ihrer Verfassung, die sie von allen anderen Nationen isolirte, von diesen nichts lernen konnten, hatten früher, als alle andere, eine richtige Kenntniß von der natürlichen Religion." 5569,5570,Es ist also die Offenbarung wünschenswerth. 5570,5571,"Dieß wäre nun der Plan, den sich unser Hr. Verf. entworfen, und nach welchem er gearbeitet hat." 5571,5572,"Neues hat er, wie er selbst erinnert, nichts aesaat;" 5572,5573,"und die Quellen, woraus er schöpfet, hat d dankbarlich angezeigt." 5573,5574,"Dieß hindert uns aber nicht zu sagen, daß er sich mit diesem Werke ein sehr großes Verdienst um dieReligion erworben habe ." 5574,5575,"Man findet auf allen Seiten den Mann, der tief, und zusammenhängend denkt, das Gebieth der Philosophie überschauet, aus seinen Vorgängern das Beste wählt, seine Gegner gründlich widerlegt, ohne auf bittere Vorwürfe, und verhaßte Exclamationen zu verfallen, der die Fassungokräfte des Publicums, für welches er schreibt, kennt, sich immer nach denselben richtet, und ihm in einer reinen, populären , kornichten Sprache all das saat, was es von der natürlichen Religion, in so weit sie der Grund und die Vorbereitung zur geoffenbarten ist, zu wissen hat." 5575,5576,"Lehrer auf Unversitäten, welche ein antideistisches Collegium leee werden gar nicht übel thun, wenn nie die Werk zum Vorlesebuche nehmen;" 5576,5577,"und Eltern tonnen ihren Kindern, welche sie n die große Welt schicken wollen, kein besseres Gegengift gegen die rreligion in die Hand geben, als dieses." 5577,5578,"ecen zweifelt gar nicht, daß jeder Kenner dieß Urtheil unterschreiben, dem Verfasser Glück wünschen, und der Vollendung des Ganzen mit Begierde entgegen sehen werde." 5578,5579,R. F. 5579,5580,Beyträge zur Berbesserung der Kirchenpolizey in Deutschland. 5580,5581,3 Theile. 5581,5582,Frantfurt und Leipzig. 1787. 5582,5583,8. 5583,5584,Dieses Werk besteht aus 3 Theilen. 5584,5585,Der erste handelt in systematischer Ordnung von den ursprünglichen und aus der gottlichen heiligen Schrit gezogenen Kirchengesetzen; 5585,5586,er ist in 3 Bücher abaetheilt: 5586,5587,"im ersten wird von den Personen, im 2ten von Sachen, und im zten von den Gerichten gehandelt." 5587,5588,"Dieser Theil enthält die Grundlage von der wahren Gottesgelehrtheit, von der echten geistlichen Rechtsgelehrtheit, und reinen geistlichen Kirchenpolizey;" 5588,5589,"er schildert den Kirchenstaat in seiner Vollkommenheit, welche er von dem göttlichen Stifter erhalten hat." 5589,5590,Wo diese Gesetze wieder eingeführt werden; 5590,5591,"wo sie blühen, da ist der Zustand der Kirche der beste." 5591,5592,"Das hierin enthaltene Lehrsystem konnte zu Vorlesungen der Gottesgelehrtheit, des geistlichen Rechts und der Kirchenpolizey nützlich gebraucht werden." 5592,5593,"Der 2te Theil gibt eine deutliche Anleitung, wie die Kirchenpolizey zu verbessern sey:" 5593,5594,"er bestimmt die Mänael, welche die Geistlichkeit allein, welche die geistliche Macht gemeinschaftlich mit der weltlichen bey vermischten Gegenständen, als bey den geistlichen Orden, bey Beneficien oder geistlichen Pfründen, bey der Ehe und Eheverlobnissen, bey dem Schulwesen, bey den Kirchen, Kirchhofen, Kirchenrechnungen, Sperr⸗ und Jnventur der Verlassenschaft der Beneficiaten und Pfarrer, bey der Almosenpflege, bey den Wallfahrten und Festtagen;" 5594,5595,"und endlich, welche Mängel die weltliche Macht für sich allein verbessern konne und solle." 5595,5596,Darnach werden die zwey heut zu Tage merkwürdigen Fragen beantwortet: 1) 5596,5597,Ob und was für einen Einfluß die landesherrliche Macht auf die Abänderung des Abstinenzgebothes haben könne? 5597,5598,2) 5598,5599,"Ob die geistliche Macht das Recht habe, die Uebertretungen ihrer Gesetze mit Geldstrafen zu ahnden?" 5599,5600,"— Dann wird die Regel der Klugheit zur Verbesserung der Kirchenpolizey aus dem h. Augustin, und etliche Regeln der Gerechtigkeit angegeben;" 5600,5601,endlich wird die freundschaftliche Hülfleistung der beyden Mächte zur Vollstreckung ihrer Gesetze und Befehle empfohlen. 5601,5602,Diese interessanten Materien sind in 20 Capiteln gründlich und deutlich abgehandelt. 5602,5603,"Jn dem ersten Theile sind die echten Grundregeln enthalten, nach welchen die Verbesserung der Kirchenpolizey vorzunehmen ist, und in dem 2ten Theile sind die Grundsätze vorgelegt, nach denen diese Verbesserung wirklich vorzunehmen ist." 5603,5604,Jn dem 3ten Theile äussert der Verfasser 23 Gedanken über die 23 Embser Puncte mit ehrfurchtvollem Lobe des frommen Apol (Buchstäblich abgedruckt.) 5604,5605,Durch die sama der Ober deütschen Litteratur Zeitung Et. 5605,5606,XIl. 5606,5607,"Januar ihres Geburts Jahres ist unter der Anzeige, Oekonomle, eine seyn sollende, und wie man merten tann, extempore abgesaste Recension gegen Ritter NM Naturforscher und Veterinarlus der Welt zu wissen, und wenn daran gelegen, tund gemacht worden." 5607,5608,"Man braucht diese beglaubte Recension nicht erst zu lesen, man fühlet aus ihren Hauche das Fieber von Vergnügen bloß spotten und beschimpsen zu wollen." 5608,5609,"Der in diesen Pasquille angegriffene Verf. hätte bey dem Anblicke desselben in stiller Verachtung des ihm gethanen Uuglimpses die Armuth der Censur, die weder um eine Unze, Loth, noch Quentchen Beweiße führet, bedauren, und über die Unbescheldenheit des angeblichen Recensenten ruhig lachen können, hätte dieser den Schritt nicht gewagt, den Leser mit Gewalt aufzudrlngen, als wolle der genannte Naturforscher seine Mitmenichen durch eine einbilderlsche Jgnoranz in die Piade der Barbarei des Aberglaubens zuruckleiten." 5609,5610,"Der Ritter hält es daher für ebenmässige Pflicht durch den gleichen Weg der Litteratur Zeitung das Publitum zu überzeigen, daß der Krititer l. l... r. leine Recensenten mäßige Argus Augen habe, indem er die einsachsten Wirkungen der Natur, die vor selnen Augen llegen, nicht sieht, die er so dreiste für baaren Aberglauben anglebt, ohne die Desinition des lehtern, Verhältnüß und Recensions mässig zu bestimmen." 5610,5611,"Er muß das Sprichwort auf sich fühlen, daß es leichter sey, mehr in einem Tage zu verneinen, als zu behaubten." 5611,5612,"Bald ließ er andurch den Glauben auf sich zurüc, als sebe er in der Einbildung seines Gehirnes Schlangen Bälge, natürliche Bliz Ableiter für Gözen oder Agnus Dei an:" 5612,5613,das hieß doch wabrlich an das Ochsen⸗ Horn gestossen? 5613,5614,"Was den verunglimpiten Naturforscher angeht, wird dieser von seiner Seite, mit Etlaubnuß des Hn." 5614,5615,"Kunstrichters, ln seiten sortzusezenden Schristen das Publitum belehren, daß seine angestellten Beobachtungen und Bemerlungen teine Geisterischeinung oder biernlose Einbildung sey;" 5615,5616,"er wird sich des beschuldeten Aberglaubens durch Gegen⸗ Beweiße entlassen, und fall?" 5616,5617,"ihm in dem Jdeen⸗ Kriege der Litteratoren neue Vorhabens der 4 Erzbischofe Deutschlandes, die Kirchenpolizey zu verbessern." 5617,5618,"Doch denit er nicht in allem, wie ihre Hn." 5618,5619,Deputirten; 5619,5620,"er hat immer die ursprünglichen Kirchengesehze, die vorauogesetzten Verbesserungoregeln, und das deutsche Staatssystem vor Augen." 5620,5621,"Seine Gedanken sind meistens negativ, daß nämlich gedachte Puncte in manchem nicht wohl bewerkstelliget werden" 5621,5622,"konnenUeberhaupt scheint der H. V. zu wenig Zutrauen auf die Uneigennützigkeit, und die benothigten Einsichten der verschiedenen deutschen Kirchenhäupter zu setzen, wodurch er natürlich auf Bezweifelung eines guten Erfolgs gerathen mußte." 5622,5623,"Vermuthlich wird die Fortsetzung über die Kirchenpolizeyverbesserung in Deutschland erfolgen, welche positive Gedanken enthalten wird, daß, und wie die deutsche Kirche durchaus zu verbessern sey, und verbessert werden konne." 5623,5624,L. 5. ogie. 5624,5625,"Vertbeidigungen abgenothiget würden, solche lünftig nur in einer oder der anderu, wie gesagt, fortzusezenden Schriste ablegen." 5625,5626,Zum Beschluß des ersten Feldzuges wird 1.... 5626,5627,"r. noch böflichst ersuchet, zur besseren Belehrung in dem Recenstons Fache die jenalschen gelehrten Anzelgen 76 Stu 1787 uuter der Anzeige Salzburg über die nemliche im Tedel befangene Schrist nachzulesen, mit dem Gutbesinden daß er sich durch sein Recenieren weißlich um Lorbeer bestrebe, um gegen die Donnerstreiche sichet zu seyn." 5627,5628,"Veterinarius und Natursorscher, genannt von Detten." 5628,5629,Antwort des Ree. 5629,5630,"Es sollte mlr Leid thun, wenn auch die Leser noch weltere Beweise, als ich in gedachter meiner Recenslon bereits angesühret hake, sordern sollten." 5630,5631,"Daß ich an ein Ochsenborn stossen würde, habe ich voraus gesehen." 5631,5632,"Die Jenatsche gelehrte Zeuung, welche mit der allgem." 5632,5633,Litteraturzeitung von Jena ja nicht verwechselt werden 5633,5634,uß 5634,5635,", entdält die Complimentsprache eines Freunder, welcher, was er sand, nicht gesunden zu haben wunscht." 5635,5636,Berichtignng. 5636,5637,H. Pros. 5637,5638,Tlein in Mannbein 5638,5639,"iat die Gesellschaft der Herausgeber dieser Zeitung versichert, daß in den angezeigten Heften des Pfalzbaverischen Museums St. 1V. keine Sylbe fremdes Gut sich befinde." 5639,5640,Das angezogene Gedicht wäre im Manuscript eingesande worden. 5640,5641,Bekanntmachung. 5641,5642,Des n. Reichs Erb⸗GeneralPostmeisters Fürsten v. Thurn u. Taxis bochfürstl. 5642,5643,Durchl. 5643,5644,"baben geruhet, dieer Zeitung durch em eigenes sehr gnädiges Zuschreiben der hochfürstl." 5644,5645,General⸗ 5645,5646,Jntendanee der kaiserl. 5646,5647,Reichse und Niederländischen Posten vom 26 Jän. 5647,5648,"d. J. alle von öchstihnen abhangende Beforderung zu verprechen, und eine böchste Weisung an alle kalserl." 5648,5649,Reichs⸗und Postamter ergehen zu lassen daß gegen gebörige Uebereinkunft mit dem hiesigen ospostamte der Preis der gegenwärtigen Zeitung auch in entsernten Gegenden nicht uber 12 Fi. 5649,5650,Reichsg. 5650,5651,"erböhet werden solle, welches wir unsern entfernteren Lesern hiermit belannt machen wollen." 5651,5652,Freymaurerschriften 5652,5653,"Die hebräischen Mysterien, oder die älteste religiose Freymaurerey in zwey Vorlesungen, gehalten in der zu ** von Br." 5653,5654,Decius. 5654,5655,Leipzig bey Georg Joachim Göschen 1788. 5655,5656,S. 192. 8v. 5656,5657,Der Br. 5657,5658,"Redner bemühet sich in diesen Vorlesungen zu zeigen, daß der ganze mosaische Gotteodienst eine getreue Copie der geheimen Religion der Aegypter gewesen sey, und daß Moses sein ganzes Volk, so weit es angieng, in den ägyptischen Mysterien eingeweihet habe: indem er 1) die Geheimlehre der Mysterien zur Grundlage, sogar zur offentlichen Grundlehre der hebräischen Religion gemacht, und 2) die vornehmsten Cerimonien und Hieroglyphen seines neuen Gottesdienstes jenen Mysterien abgeborgt hat." 5658,5659,"Den ersten Satz zu behaupten wird angeführt, daß die kleineren Mysterien bestanden haben a) in der Lehre von der Einheit Gottes, und b) in einer philosophischen und historischen Widerlegung der Jrrthümer in der Volksreligion." 5659,5660,Jn diesen Mysterien hat freylich Moses sein ganzes Volk initüirt. 5660,5661,"Zur Bestätigung des zweyten Puncts werden als von den Aegyptern abgeborgte Cerimonien und Hieroglyphen angeführt die Stiftshüte, die Figur, und die Hörner des Altars, die Bundeslade sammt den Cherubim, der salomonische Tempel, Urim, und Thumim, die Tonsur, und der Orden der Nazaräer, die Heiligung der Erstlinge, die blut⸗ und unblutigen Opfer, und die darauf folgenden Schmäuse, die Sündenbocke, die Reinigungen, Beschneidung, Feyer der Neumonde, des Sabbaths c." 5661,5662,"Die zweyte Vorlesung handelt von den größeren Mysterien, die aus der Theokratie, der ersten Regierungsform nach der patriarchalischen, entstehen mußten." 5662,5663,Die Vertrauten und Lieblinge der Götter waren die ersten ruhigen Besitzer der obrigleitlichen Gewalt unter den Menschen heißt es S. 91 denn von ihres gleichen hätten sich die ersten Menschen nicht beherrschen lassen. 5663,5664,"Daher, daß fast uberall die Konige der Völker von Göttern abstammten;" 5664,5665,"daß so vielfältig die Gesetzgeber ihre Gesetze von irgend einem Gotte wollten empfangen haben, oder doch dieselben durch irgend ein Orakel gutheissen ließen." 5665,5666,"Jn Theokratien sind gewohnlich Priester die einzigen sichtbaren Regenten, Obrigkeiten, und Richter in der Eigenschaft der Bevollmächtigten Gottes, wie es in den ältesten Zeiten in Aegypten war S. 131." 5666,5667,"Diese mußten in diesen Umständen bey dem Volke Meinungen ausbreiten, die sie unter sich nicht für wahr hielten." 5667,5668,"Und so entstunden die größeren Mysterien, eine esoterische Lehre für die regierenden Priester." 5668,5669,"Dieß alles wird dann auf die Theokratie der Hebräer angewandt, wo das Priesterthum in der Familie Aarons, und sogar die Stellen der nothwendigen Beyhelfer in der Zunft Levi erblich waren." 5669,5670,"Priester und Leviten, das Sanhedrim, und die in der Schule der Propheten sich" 5670,5671,Befindenden mußten alle etwas von der esoterischen Lehre wissen. 5671,5672,Der Br. 5672,5673,"Decius mag selbst befürchtet haben, man mochte diese seine Hypothese, die er übrigens mit sehr scheinbaren Gründen unterstützet, demjenigen Ansehen Mosis, das er auch bey den Christen haben muß, nachtheilig finden." 5673,5674,"Diesem Vorzubeugen, sagt er S. 37:" 5674,5675,"Jch weiß wohl, daß man gegenwärtig noch lange nicht von den Grundsätzen jener Theologie, bey der sich die Sacrificuli aller Religionen so wohl befunden haben, zurückgekommen sey, und daß man folglich noch nicht sehr allgemein aufgehort habe, den Urheber der Gnade dem Urheber der Natur entgegenzusetzen, und Gott in der einen Eigenschaft die Werke, die er in der anderen gethan hat, bald vernichten, bald verbessern zu lassen." 5675,5676,"Wer also mit dem Urheber der Natur nicht zufrieden seyn sollte, wenn dieser in seinem ewigen, alle Weltbegebenheiten umfassenden Plane veranstaltet hatte, daß die ägyptischen Musterien der hebräischen Religion ihr Daseyn, und ihre Form geben sollten, wer, sage ich, durchaus darauf bestehen zu müssen glaubte, daß der Urheber der Gnade den ganzen mosaischen Gottesdienst bis auf seine geringfugigen Cerimonien unmittelbar und mündlich (vivae vocis orculo) seinem Volle geoffenbaret habe, der bedente, daß sich sein Glaube mit unsrer auf Thatsachen gegründeten Ueberzeugung sehr natürlich vereiniaen lasse, und daß er im Gegentheile die Willkuhr des Urhebero der Gnade offenbar zu sehr einschränken wurde, wenn er ihr das Vermogen absprechen wollte, Wahrheiten und Formalitäten, die schon in den Mysterien der Aegyptier eingeführt waren, seinem auserwählten Volke zu offenbaren u. vorzuschreiben.,, S. 181 ꝛc." 5676,5677,"werden Winke gegeben, zu einer näheren Vergleichung der maurerischen Mysterien mit den hebräischen; welche darauf hinauslaufen, daß die Maurerey und andere geheime Gesellschaften von Jesuiten (Prophetenschule) und vom Papste (dem hohen Priester und dreymahl gesegneten Vater) gemißbrauchet werden, um Katholicismus unter den Protestanten zu verbreiten, wie es schon die berliner Monathschrift behauptet hat." 5677,5678,"Mir scheint das, was so einer Vermuthung entgegen steht, weit stärker, als alles, was in gegenwärtiger Schrift und in der berlinischen Monathschrift August 1785 Nr. 2. und Julius 1786 Nr. 5. für dieselbe vorgebracht wird." 5678,5679,"Jch muß also auch jede offentliche Aeußerung einer solchen Vermuthung um so mehr als hochst unbedachtsam und schädlich erklären, je weniger Wahrscheinlichkeit die Sache für sich hat, und je mehr sie nur dazu taugt, unzeitiges Mißtrauen und bösen Argwohn unter den maurerischen sowohl als profanen Bürgern Deutschlands zu erregen, und eine wohlthätige, wechselweise Toleranz, die sich eher, als eine Religionsvereinigung hoffen läßt, vielleicht auch wünschenswerther ist, zu hemmen." 5679,5680,"Wenn Nicolai immer schreyet, daß jetzt dem Protestantismus von Seite der Katholiken mehr Gefahr bevorstehe, als jemahls;" 5680,5681,so ist das bey ihm vollends Widerspruch: 5681,5682,"da er alles das, wodurch sich die Katholiken von den Protestanten unterscheiden, als dummes, jeder auch nur mittelmäßigen Aufklärung gerade entgegenstehendes Zeug erklärt, und doch hoffentlich nicht läugnen wird, daß Aufklärung wenigstens unter den Protestanten seit der Reformation immer gewachsen sey." 5682,5683,"Es ist sonderbar, daß die Aeußerungen solcher Besorgnisse für die protestantische Religion von Berlin kommen;" 5683,5684,"da unterdessen andere Berliner sowohl als Auswärtige besorgen, es möchte durch einen von Berlin ausströhmenden Theismus das Christenthum vom deutschen Boden weggeschwemmt werden." 5684,5685,Th. 5685,5686,Schone Wissenschaften. 5686,5687,Poetische Blumenlese auf das Jahr 1788. 5687,5688,Gottingen bey Dieterich. 5688,5689,186 S. 8. Herr 5689,5690,"Bürger fertigte vor einigen Jahren in einem Prolog diejenigen recht derb ab, die so unbescheiden sind zu verlangen, sein Körbchen solle von Jahr zu Jahr nur auserlesene Früchte enthalten, da doch — nach seinem Ausdrucke Birnen und Holzäpfel weit häufiger gedeihen, als Ananas." 5690,5691,"Wir sehen dieß wohl ein, ohne darum Hn. B. rechtfertigen zu können." 5691,5692,"Wir fordern ja nicht, daß er sein Körbchen alle Mahl voll bringe: nur ein Drittheil guter Früchte, und er mag die Birnen und Holzäpfel immer für seinSchofelarchiv zurückbehalten." 5692,5693,"Diejenigen, welche einen weniger ekeln Geschmack haben, werden anderwärts noch genug für ihren Gaumen finden;" 5693,5694,den übrigen möchte der Biß in eine bittere Frucht oft den ganzen Geschmack an der Ananas verderben. 5694,5695,"So dachte Rec., als er die dießjährige Blumenlese in einsamen Stunden durchgangen hatte, und hält es nun für Pflicht, seinen Lesern zu sagen, was allenfalls ihrem Gaumen darin behagen könnte oder nicht." 5695,5696,"— W. G. Becker liefert 3 Gedichte, die mittelmäßigen Werth haben." 5696,5697,"Unter den Gedichten von einem gewissen Boutterwet würden wir das Morgenlied eines Negersclaven auszeichnen, wenn es nicht zu sehr an zwey ähnliche Stücke von Hölty und Pfeffel erinnerte." 5697,5698,"Cin H. v. Bülow hat eine mittelmäßige Fabel beygetragen, worin er Pfeffels Ton nachahmt, aber nicht erreicht." 5698,5699,Vom Herausgeber sind 10 Gedichte. 5699,5700,H. 5700,5701,"Bürger scheint durch seine Lage etwas verstimmt zu seyn, daher in seinen Almanachen so manche Ausfälle und Herzenserleichterungen, worunter einige, als Maximen betrachtet, sich ganz gut lesen lassen, aber übrigens wenig poetisches Verdienst haben." 5701,5702,"Doch nehmen wir hiervon billig das Gedicht an Amalien, Mallys Abschied, und die beyden Hymnen auf die Jubelfeyer der gotting." 5702,5703,Schule 5703,5704,aus 5704,5705,; 5705,5706,"in den beyden erstern herrscht eine liebliche Phantasie, und in den letztern oft hoher lyrischer Schwung." 5706,5707,"Das Lied (S. 122) enthalt einen Einfall, der schon — wo wir nicht irren in Ramlers Blumenlese steht." 5707,5708,Von Dietrichs Gedichten zeichnet sich die Grabschrift (S. 55) aus. 5708,5709,S. 116 enthält einen verbrauchten Gedanten von einem gewissen E — m. V. 5709,5710,Einem liefert einige artige Epigrammen. 5710,5711,Magnetismus und Liebe von M. Engelhard (geb. Gatterer) ist eine angenehme Tändeley. 5711,5712,Genius von Engelschall ist im echten Krafttone abgefaßt. 5712,5713,5 Gedichte von Filidor (Senft) sind ihrer Stelle werth. 5713,5714,"Unter den Beyträgen von Gieseke bemerken wir das Epigramm auf die Silhouetten und das Lied, Frühlingofreuden." 5714,5715,Die beyden übrigen sind mittelgut. 5715,5716,— Auf meinen Geburtotag mit H. bezeichnet ist etwas zu gedehnt. 5716,5717,"Vier Stücke von Halem enthalten, wie die meisten dieses V., alltägliche Jdeen und oft gebrauchte Bilder." 5717,5718,Jn den 2 Ged. 5718,5719,"von Haschka herrscht, wie gewöhnlich, ein groteskes Gemisch von Hohem und Niedrigem, von Kraftsprache und leichtem poetischen Auodruck." 5719,5720,Unter Heydenreichs Beyträgen zeichnen wir das Gebeth um den Weinstock aus. 5720,5721,Von Kästner schreiben sich einige wihzige Einfälle her. 5721,5722,Langbein gibt 4 gute Erzählungen. 5722,5723,Meyer — leichte Versification ist sein großtes Verdienst. 5723,5724,Pfeffels 4 Fabeln gehoren zu den besten Früchten von diesem Jahrgange. 5724,5725,Die Beyträge von Richter haben gute Stellen. 5725,5726,"Von Salis zeigt sich auch hier wieder als einen jungen Dichter von Anlage, der nur fleißiger die üppigen Auswüchse seiner Phantasie, und seines Ausdruckes beschneiden, und weniger fremde Jdeen benützen sollte." 5726,5727,Schinks Epistel verdient ihren Platz. 5727,5728,Artig ist die Ballade von F. W. A. Schmidt. 5728,5729,"Ueber die übrigen ziehen wir den Mantel der Liebe, Kosegarten auogenommen, dessen Stücke einen nicht gemeinen Schwung der Phantasie und oft starken Ausdruck haben, und der immer zu frühe für unsre Dichtkunst starb." 5729,5730,A. W. Fischergedichte und Erzählungen v. Bronner. 5730,5731,Zürich bey Orell und Comp. 1787. 5731,5732,174 S. 8. 5732,5733,"Der Verf., sagt H. Geßner in der Vorrede, hat diese Gedichte in einsamen Stunden der Muße verfertiget;" 5733,5734,"vom Fenster seiner Klosterzelle, wo er die Jahre seiner Jugend auch unter ernstern Studien der Mathematik und Naturkunde hinbrachte, hatte er die ausgebreitete Aussicht auf einen Fluß, und seine schattenreichen Ufer, die er umschwamm." 5734,5735,"Bey der Lectüre des Theocrit, Virgil und Sannazar staunte er diese Scenen an, beobachtete die mannigfaltigen Schonheiten, die vor ihm lagen, und die Bewohner der Gegend, deren meiste Beschäftigung der Fischfang ist, ward begeistert, und schrieb so, was er sah, was ihn rührte, und so entstanden seine ersten Fischergedichte...." 5735,5736,"Er besuchte den Landmann in seiner Hütte, oder bey seinen verschiedenen Landarbeiten; besuchte die angenehmsten Gegenden, an Flüssen und Bächen, und entwarf da seine Gemählde." 5736,5737,"Daher der naive Detail von so neuen anmuthsvollen kleinern Bildern, daher diese Wahrheit, diese frische wahre Farbe;" 5737,5738,"überall sieht man das feinste Gefühl für jedes sittliche Schöne, überall die feinste Bemerkung jeder Schönheit der Natur." 5738,5739,"Verschiedene Stücke waren fast gar keines poetischen Schmuckes fähig, und gehören in die Classe der Fischerbriefe des Alciphran, wo die einfältigsten, kleinsten Situationen durch die naiveste, natürlichste Darstellung so viel Anmuth bekommen." 5739,5740,"Zuweilen schienen mir seine Gemählde an kleinen Umständen zu reich, ich wollte, ausstreichen, denn ich hatte unumschränkte Erlaubniß;" 5740,5741,"aber die mehreren Mahle ließ ichs stehen, denn sie empfahlen sich durch ihre naive Wahrheit zu sehr." 5741,5742,"Sð weit H. Geßner, und Recens. hat nichts hinzuzusetzen, als daß er dieß Urtheil von ganzem Herzen unterschreibe." 5742,5743,A. W. Ar zeneygelehrsamkeit. 5743,5744,"E. G. Baldinger, medicinisches Journal zter Band, oder das 1ote, 11te, und 12te Stück." 5744,5745,Göttingen bey Dieterich 1787. 5745,5746,8v. 5746,5747,"Das zehnte Stück enthält 1) Lebensgeschichte des Grafen Cagliostro, von ihm selbst erzählt;" 5747,5748,"diese ist bloß ein Auszug aus seiner Vertheidigungoschrift, welche der Romanenheld wahrend seiner Gefangenschaft in der Bastille herausgab." 5748,5749,2) 5749,5750,Nothige Verbesserungen in H. P. Mayers Abhandlung vom Gehirne. 5750,5751,Berlin 1779 4to. 5751,5752,"Diese Verbesserungen bestehen in der Anzeige einiger Schreibfehler, die selbst ein Zergliederer von Profession dem Herausgeber mittheilte." 5752,5753,3) 5753,5754,"Nachricht von einer seltsamen Verstümmelung einer ganzen Büchersammlung, welche zu Hamburg sich zugetragen hat." 5754,5755,Der sel. 5755,5756,"Dr. Ehrhorn hatte die sonderbare Laune, fast alle Bücher verbessern zu wollen;" 5756,5757,"er überklebte selbst in den kostbarsten Werken Stellen, oder ganze Seiten mit Papier, und schrieb seine Verbesserungen darauf; mißfielen ihm ganze Blätter, Bogen, oder Kupfertafeln, so riß er sie heraus, warf sie weg, oder klebte sie in ganz andere Bücher hinein, wo sich's besser paßte." 5757,5758,"Here Hofrath Baldinger kennt einen anderen Sonderling, der die Kupfer von hundert Büchern plündert, um sie systematisch in einen Band binden zu lassen;" 5758,5759,dann sollten alle Bücher einerley Format haben: 5759,5760,"Duodezschriften werden mit weißem Papier rund angesetzt zu Folianten, und wenn Jmperialfolianten zu groß sind, so muß sie der Buchbinder beschneiden, es ist eins, ob secho oder acht gedruckte Zeilen oben und unten fehlen." 5760,5761,4) 5761,5762,"Certamen, olympische Spiele, Gymnastik" 5762,5763,ic.. 5763,5764,Ein Auszug aus Heyne Progr. 5764,5765,d. 4 lul. 5765,5766,1786 Goettiugae. 5766,5767,Eine gute Ermahnung an Studierende. 5) 5767,5768,Vermischte Nachrichten. 5768,5769,6) 5769,5770,Anzeige neuer Bücher. 5770,5771,Das eilfte Stück enthält 1) Nachricht von einem in der fürstlichen Bibliothek in Cassel befindlichen alten botanischen Manuscript vom Hrn. Hofrath Mönch in Marburg. 5771,5772,"Es ist auf Pergament, vermuthlich im zwölften Jahrhundert geschrieben, und enthält Liber Apuleii Platonici de Medicaminibus Herbarum, und dann Antonius Musa, de Herba Vetonica, aber dieses nicht vollständig." 5772,5773,2) 5773,5774,"Nachricht aus Rußland, daß die große Kaiserinn 24000 Rubeln zur Errichtung neuer chirurgischen Schulen in Petersburg, Mostow, und Cronstadt bestimmt habe." 5774,5775,3) 5775,5776,Medicinische Vorlesungen zu Marburg für den Winter 1786 bis 1787. 4) 5776,5777,Anzeige neuer Schriften. 5777,5778,5) 5778,5779,Vermischte Nachrichten. 5779,5780,6) 5780,5781,H. Dr. Bickers zu Bremen 5781,5782,Brief über H. Lavaters 5782,5783,"Magnetismus, enthält Thatsachen, die für die Wirkung des thierischen Magnetismus sprechen." 5783,5784,6) 5784,5785,"Roseische große Bücherversteigerung, die nun schon vorüber ist." 5785,5786,8) Medicinische und chirurgische Vorlesungen auf der hohen Schule der Reichsstadt Köln für den Winter 1786 bis 1787. 5786,5787,"Diese Einrichtung in den Händen unwissender Lehrer verdiente mit Recht den Tadel des Einsenders, doch ist Hrn. Prof. Haas, der ein fähiger, und fleißiger Schüler der Straßburger H. Professoren Röderer und Ostertag war, und der doch der Verfasser des Lectionscatalogs nicht ist, gewiß Unrecht geschehen." 5787,5788,11) Medicinische Vorlesungen zu Basel vom Sommer 1786 bis 1787. 5788,5789,10) 5789,5790,"Ueber den Gothaischen Hofalender von 1787, von H. Hofrath Sömmering." 5790,5791,"Was hilft die Wahrheit, wenn man sie tauben Ohren predigt;" 5791,5792,denn auch in dem dießjährigen goth. 5792,5793,"Kalender sind, alle vom H. Pr." 5793,5794,gerügte grobe Jrrthümer noch zur größten Verwunderung beybehalten worden. 5794,5795,11) Reiseplan eines reisenden Arzteb; 5795,5796,"die Reise geht durch Deutschland, Jtalien, die Schweiz nach Frankreich, England, Schottland, Holland, und über Hamburg nach Petersburg." 5796,5797,12) 5797,5798,H. Alb. 5798,5799,von Haller Anfangsgründe der Physiologie des menschlichen Körpers übersetzt a. d. Latein. 5799,5800,von J. S. Halle. 5800,5801,8 Bände mit Kupf. 5801,5802,gr. 5802,5803,8. 1759 — 76. 5803,5804,Dieses änßerst anempfohlene Werk biethet die Voßische Buchhandlung in Berlin frachtfrey bis Leipzig oder Frankfurt am Main für 10 Rthl. 5804,5805,in Golde 5805,5806,an 5806,5807,. 5807,5808,"13) Jnstruction für die Capitäns bey den Feldlazarethen, wornach sich auch die Doctoren und Feldscherer aufs genaueste richten müssen." 5808,5809,Berlin den 20. Januar 1781. 5809,5810,Kurzgefaßte 5810,5811,"Der Kunstbändler Artaria und Compagnie in Wlen hat die Karte, weiche die Berlinische Alademie in 6 Blättern zui" 5811,5812,"Vorstellung des Kriestheaters zwischen den Russen und Tu ten herausgegeben hat, und wo das schwarze Meet gleichsum den Mittelpunct ausmacht, sehr schön auf ein Blatt iu Regalquersolio stechen, nnd gut illuminiten lassen." 5812,5813,Das zwölfte Stück liefert 1) Auszüge aus englischen Briefen. 5813,5814,H. Regimentochirurg 5814,5815,"Beinl gibt eine kurze Schilderung von Edinburg, eine Anzeige verschiedener neu herausgekommener englischen Werke, und dann eine Beschreibung der neuen John Hunterschen Methode, die Pulsaderschwülste zu operiren." 5815,5816,Hierbey sind zwey Fälle aus dem London medical Iournal des Dr. Simmons beschrieben von H. E. Home mit abgedruckt. 5816,5817,2) 5817,5818,Anzeige neuer Schriften. 5818,5819,3) 5819,5820,Vermischte Nachrichten. 5820,5821,4) 5821,5822,Das Collegium medicum zu Bern. 5) 5822,5823,Summarische Wiederhohlung der vierteljährigen Tabellen des königl. 5823,5824,Clinicums zu Göttingen. 5824,5825,Erstes Jahr. 5825,5826,Unter der Aufsicht des Hn. 5826,5827,Prof. Fischer. 5827,5828,Unter 494 Aufgenommenen starben 21. 6) 5828,5829,Vierteljährige Uebersicht des konigl. 5829,5830,Accouchirhauses zu Göttingen unter H. P. Fischer. 5830,5831,Es wurden 10 Personen mit 2 Knaben und 8 Mädchen glücklich entbunden. 5831,5832,7) 5832,5833,Verzeichniß der physikal. 5833,5834,"und mathematischen Jnstrumenten, welche H. P. Stegmann zu Marburg unter seiner Aufsicht und Angabe verfertigen läßt." 5834,5835,8) Medicinische Vorlesungen zu Freyburg im Breisgau vom 1sten Ottober 1786 bis letzten Junius 1787. 5835,5836,9) 5836,5837,"Botanisten, welche Rußlands Länder bereiset, aus Pallas Flora Russica." 5837,5838,10) 5838,5839,"Zweyter Brief an den Hofrath Baldinger über den thierischen Magnetismus, von Hn." 5839,5840,Dr. Bicker in Bremen. 5840,5841,"Hier erzählt der H. Dr. seine, und seiner gelehrten H. Collegen Art, Wasser und Menschen zu magnetisiren, und stellt seine Erfahrungen den Ungläubigen entgegen." 5841,5842,11) 5842,5843,Medicinische Vorlesungen zu Marburg vom 23. April bis Michaelis 1787. 5843,5844,12) Nachrichten aus Paris über den Mesmerischen Magnetismus. 5844,5845,"Der geistliche H. Armand magnetisirte die Jungfrau Schmidt, welche die Helle ihrer Stimme verloren, und Schmerzen auf der Brust hatte." 5845,5846,"Sie verfiel in Somnambulism, erzählte, wie man sie behandeln sollte, und weißagte die Stunde ihrer Heilung." 5846,5847,"Bey 50 Personen wurden dann eingeladen, und alle waren Augenzeugen, daß die Kranke in eben der Stunde hergestellet ward, die sie vorher gesagt hatte." 5847,5848,13) 5848,5849,"Medicinische Vorlesungen zu Wittemberg, von Michaelis 1786 bis Ostern 1787." 5849,5850,H. Nachrichten. 5850,5851,"Hr. Hartl in Wien hat einen neuen Plan von Belgrad, und der umliegenden Gegend illuminirt herausaegeben." 5851,5852,Der belannte Theaterdichter Jünger ist nicht vem Kalser sür die Wieer Bübne auf lmmer engagirt worden: 5852,5853,sondera der Theaterausschuß hat ihn aus 1 Jaht engagirt. 5853,5854,Philosophie. 5854,5855,Blicke eines Tonkünstlers in die Musik der Geister. 5855,5856,Mannheim. 1787. 5856,5857,Das Ganze beträgt nur 21S. in kl. 5857,5858,8: aber der erhabene V. Reichofreyherr Fried. 5858,5859,v. Dalberg 5859,5860,"Doherr zu Trier, würdiger Bruder des erlauchten Verfassers der Betrachtungen über das Univerum, weiß in diese wenigen Blätter so viel Merkwürdiges und Schönes zusammenzudrängen, und in solch einem anziehenden, blühenden, harmonischen Style darzustellen, daß wir diese Schrift unter die interessantesten Producte dieses Jahrzehends mit Rechte zählen können." 5860,5861,Der große Gegenstand dieser Schrift ist Vergleichung zwischen der Tonlunst und der Harmonie der Geister. 5861,5862,"Der Mensch handelt in allen Verhältnissen zum Universum, zu Gott, zur Gesellschaft, zu sich selbst, oder seiner inneren Natur nach Gesetzen der Tonkunst." 5862,5863,"Jn das Detail der Ausführung konnen wir uns nicht einlassen, theils weil wir das Ganze kopieren müßten, wenn wir alles Wichtige, Tiefgedachte, Herrlichgesagte unsern Lesern vorlegen wollten;" 5863,5864,"theils weil wir gewiß sind, es werde keiner unserer philosophischen und geschmackvollen Freunde der Litteratur dieß Produet ungelesen lassen." 5864,5865,"Doch konnen wir uns nicht enthalten, nur eine Stelle hier einzurücken, welche als Beleg des Gesagten zum Beweise des vortrefflichen Geistes und Herzens unsers großen Schriftstellers dienen soll.„Auch die innere Beschaffenheit und Regierung der Seele ist wahre Miusik, und gründet sich auf harmonische Gesetze." 5865,5866,Der Gegenstand der Musik ist der Ton; 5866,5867,ihr Zweck: das Wohlgefallen des Gehörs. 5867,5868,"So ist das Object der Seelenmusik, der einem jeden Wesen eigene Ton, ihn rein anzustimmen, ihn immer mehr zu läutern, ihn mit den verwandtsten Tonarten zu mischen." 5868,5869,Die Bestimmung der Seelenmusit ist reines Vergnügen für das Gehör — Organ des Geistes. 5869,5870,"Die hochste Weisheit kann der Seele nichts beßres zurufen, als:" 5870,5871,Suche Vergnügen; und 5871,5872,": Jn der vollkommensten Uebereinstimmung der, Theile zum Ganzen wirst du sie finden." 5872,5873,"Sokrates, Platon, Epikur schrieben der Seele diesen sittlichen Rhytmus vor so wie Pythagoras und Aristoxen die Geseze der Tonkunst im Verhältnisse und im Wohllaute fanden." 5873,5874,"Ordnung, Symmetrie, Uebereinstimmung ist die Seele des Geistes, ist das, wobey er das reinste Vergnügen empfindet." 5874,5875,"Es ist der Genuß in der Musik, es ist die Blume des Schönen und Gefälligen, es ist der Reitz des Sittlichschonen." 5875,5876,"Die Seele ist ein Ton, der sich immer und immer reiner stimmen soll." 5876,5877,"JederTon hat etwas vomGrundtone in sich: je mehr er sich diesem nähert, je reiner und geistiger wird er: die Seele muß erst ihre Laufbahn durchwandern, wie der Ton des Monochords die Octav, ehe sie zur Vollendung gelangt." 5877,5878,"Darüm hat sie einen doppelten Trieb zur Thätigleit und Rihe, zur Trägheit und Bewegung, beyde ihr wesentlich nothig." 5878,5879,Die Schwingungen der Saite (die Leidenschaften der Seele) sind also nicht schädlich: 5879,5880,"sie sind es vielmehr, die den Geist immer weiter in der Melodie seines Daseyns führen." 5880,5881,"Darum ward ihm ein eigenes Gegengewicht gegeben, Willen, und Selbstbeherrschung." 5881,5882,"Dieses ist das Ebenbild, der wahre Nachklang, des Grundtons, das — wodurch er ihm ähnlich wird." 5882,5883,A. Sammlung und Erklärung merkwürdiger Erscheinungen aus dem menschlichen Leben von Jacob Friederich Abel Professor der Philosophie auf der hohen Carlsschule. 5883,5884,Zweyter Theil. 5884,5885,"Stuttgart in der Erhardischen Buchhandlung, 1787." 5885,5886,168 S. kl. 5886,5887,8. 5887,5888,"Mit vielem Vergnügen zeigen wir die Fortsetzung der Sammlung und Erklärung merkwürdiger Erscheinungen aus dem menschlichen Leben an, von welcher der 1ste Theil 1784 heraus kam." 5888,5889,"Alles, wodurch das Gebieth der Seelenlehre sich nur um etwas erweitert, entweder indem irgend eine neue Aussicht geoffnet, oder auch nur das schon Bekannte noch mehr bestätigt wird, ist reiner Gewinn in der Summe menschlicher Kenntnisse, von dem sich vorzüglich Sittenlehre und Pädagogit die wichtigsten Vortheile zu versprechen haben." 5889,5890,"Wir wollen den Jnhalt dieser mertwürdigen Schrift liefern, und hier und da einige Bemerkungen einstreuen." 5890,5891,1) 5891,5892,"Geschichte eines Räubers, und 2) einer auberinn seiner Frau, die sich beyde im Wirtembergischen zutrugen." 5892,5893,"Der Räuber, Sriederich Schwan, wuchs unter ehrbaren, gesiteten Leuten auf;" 5893,5894,"die Räuberinn, Christina Schattingerinn, unter Beyspielen der abscheulichsten Ausschweifungen und aller Arten von Laster." 5894,5895,"Ersterer konnte nicht so allen Rest vom sittlichen Gefühle ersticken, daß nicht zuweilen innere Vorwürfe in ihm entstanden wären, welche aber seine Frau, als Folgen seiner Schwäche und Feigheit erklärte, und gar bald zum Schweigen brachte." 5895,5896,"Er fühlte die Große seines Verbrechens, und starb, durchdrungen von innigster Reue, in den Armen der Religion auf dem Schaffotte;" 5896,5897,"sie blieb unbußfertig, und starb unter den Flüchen und Verschworungen verzweiflungovoll dahin." 5897,5898,Den Unterschied der Charaktere dieser beyden gibt H. A. in folgenden Zügenl an. 5898,5899,Schwan war lasterhaft aus Stärke der Leidenschaft und aus Hoffnung des Genußes; 5899,5900,"daher unwiderstehliche Heftigkeit und Wuth, aber auch Offenheit in seinem Charakter;" 5900,5901,"und da man das uufbrausende Feuer seiner Leidenschaft gemäßigt hatte, dffnete man sein Herz den Gefühlen des Guten." 5901,5902,Schattingerinn war boshaft aus Furcht und aus Mangel beßrer Neigungen. 5902,5903,"Daher kam, daß kein Mittel anschlug, die einmahl in ihr herrschende Leidenschaft zu unterdrücken, und daß sie unfühlbar für jedes Gefühl des Guten war." 5903,5904,Diese ganze Geschichte ist mit vortrefflichen psychologischen Bemerkungen durchwebt. 5904,5905,"Bey der Lectüre dieser rührenden Geschichte konnten wir uns des Wunsches nicht enthalten, daß doch einmahl die Einrichtung unserer Gefängnisse und Zuchthäuser besser werden möchte." 5905,5906,"Die schönen Erinnerungen, die Goldsmith im Priester von Wackefield am 17 C. vorträgt, sind noch nicht an das Ohr oder vielmehr an das Herz unserer Regenten gedrungen." 5906,5907,"Diese Orte, anstatt die verdorbenen Glieder des Staates in bessere umzuschaffen, befordern noch das Verderbniß." 5907,5908,"Schwan hätte im Zuchthause zu Ludwigoburg, in dem er anderthalb Jahre zubringen mußte, eben so gebessert werden konnen, als in Vaihingen, einem Wirtemberger Städtchen, wo der Beamte, Vater des H. Verf., die Untersuchung und Bessernng dieses Verbrechers übernahm." 5908,5909,3) 5909,5910,"Beyspiele von der Starrsucht, und andern in Rucksicht auf den Seelenzustand ähnlichen Zuständen." 5910,5911,"Es ist eine gemeine Beobachtung, daß Starrsüchtige zuweilen nach dem Erwachen da fortfahren, wo sie ihre Rede gelassen haben." 5911,5912,"Diese Erfahrung sucht H. A. im ersten Stücke seiner Sammlung dadurch zu erklären, duß er annimmt: 1)" 5912,5913,"daß die Seele in jedem Zustande, also auch während dem Parorism deute." 5913,5914,2) 5914,5915,"Daß dieselben Jdeen, über denen sie überfallen worden, während dem Paroxism noch immer der Seele gegenwärtig seyn. 3)" 5915,5916,Und daß also die Seele ganz natürlich mit denselben erwachen müsse. 5916,5917,"Jn vorliegender Abhandlung, welche gleichsam als Fortsetzung von jener anzusehen ist, trägt der H. Verf." 5917,5918,eine andere Hypothese vor. 5918,5919,"Jndem er die beyden ersten Sätze als nicht gehorig zur Auflösung des dritten dahingestellt seyn läßt, erklärt er die Fortsetzung der beym Ueberfalle gehabten Vorstellungen nach dem Erwachen daraus: daß nach dem Erwachen die zur Wiedererweckung jener Jdeen nothigen Bewegungen im Gehirne wieder vorgehen." 5919,5920,"Nämlich im Zustande des Anfalls drückten sich alle Spuren, oder nothige Gehirndispositionen ein;" 5920,5921,"diese Gehirndisposition kommt nach dem Erwachen wieder zurück, und mit ihr die Erinnerung der Seele." 5921,5922,"Die Hypothese, welche H. A. im ersten Theile seiner Schrift vortrug, schien Recens." 5922,5923,nie zureichend zur Auflosung des Phänomens 5923,5924,. 5924,5925,Nur eine einzige Erfahrung. 5925,5926,"Kranke setzen ihre Gebethe, über denen sie durchConvulsionen überfallen werden, in denen dann ihre wilde, zügellose Phantasie die ungereimtesten Bilder schafft, nach dem Paroxism da fort, wo sie dieselben beym Anfange des Parorisms gelassen haben." 5926,5927,Hier war denn doch die Gebethformel während diesem Zustande gewiß nicht die herrschende Jdee der Seele. 5927,5928,Diese neu aufgestellte Hypothese drückt zwar die angezeigte Erfahrung nicht; 5928,5929,"aber es bleibt in derselben doch immer unerklärbar, daß die beym Ueberfalle regen Gehirndispositionen nicht erlöschen, oder wenigstens keine andere Richtung erhalten durch die der Seele während der Verstimmung des Gehirns vorschwebenden Bilder." 5929,5930,4) 5930,5931,"Beyspiel einer doppelten Persönlichkeit an einem Jüngling, der beym Tage ein lediger Lehrjunge ist in einem Buchladen zu St., während dem Traume aber verheiratheter Kaufmann, und schon bey Jahren." 5931,5932,"Was bey dieser Geschichte am meisten frappirt, ist, daß der Junge diese beyden Zustände nie verwechselt." 5932,5933,H. A. gibt hiervon folgende physiologische Erklärung: 5933,5934,"Der Zusammenhang und die Ordnung der Jdeen im Traume entsteht aus der während dem Schlafe durch vermehrte Empfindlichkeit der Empfindungswerkzeuge erhohten Phantasie, die Nichtvermischung der beyden Zustände aus der im Wachen und im Träumen verschiedenen Stimmung des Hirnes, die Fortsetzung der Vorstellungen in beyden Zuständen aus Mangel an Ertenntniß beyder Parorismen, und eben daher die in jedem Zustande sich immer gleich bleibende Personlichfeit, die nur von der Erinnerung der in uns vorgegangenen Seelenveränderungen abhängt." 5934,5935,5) 5935,5936,Ueber die Ausrottung der Vorurtheile. 5936,5937,"Dieser Aufsatz ist noch nicht vollendet, und da wir bis jeht in demselben noch nichts hervorstechendes fanden, so wollen wir unser Urtheil bis auf die Vollendung desselben versparen." 5937,5938,"Wir wünschen übrigens, daß der fleißige, und gründlich denkende H. Verf." 5938,5939,uns bald wieder mit einer ähnlichen Frucht seines Geistes beschenken moge. 5939,5940,Jm Gebieth der Seelenlehre sind noch so manche dunkle bis jetzt ungangbare Gegenden; 5940,5941,"und es läßt sich von dem tief eindringenden Geiste des Herrn Verfassers, dessen Verdienst um diesen Theil der Philosophie bereits entschieden ist, mit Rechte erwarten, daß er noch manches aufklären, berichtigen, und vervollkommnen werde." 5941,5942,Dr. 5942,5943,Alles in der Natur lebt. 5943,5944,Nichts ist ganz todt. 5944,5945,"Die stilleste Nuhe, und selbst die Verwesung sind wirksames Leben." 5945,5946,3te Auflage. 5946,5947,Celle 1787. 5947,5948,104 S. nebst Zusätzen 60 S. 8. 5948,5949,"Wir können bey der Anzeige dieser gelehrten Abhandlung um so kürzer seyn, da bereits die Kunstrichter über den Werth derselben entschieden haben." 5949,5950,"Die Absicht des Hrn. Verf., der nun freylich von der Philosophie und dem gelehrten Publicum Abschied nimmt, geht dahin, die wichtige Lehre von der Unsterblichkeit der Seele durch Vernunftgründe zu beweisen, und das Herz zur Annahme dessen, was die göttliche Offenbarung über diesen wichtigen Gegenstand aussagt, empfänglich zu machen." 5950,5951,"Der erste Abschn. enthält den Beweis, daß alles in der Natur lebe." 5951,5952,"Der 2te gibt Erläuterungen des Vorhergehenden, Muthmassungen und Aufgaben." 5952,5953,"Endlich sind Zusätze angehängt, welche weitere Erfahrungen als Beweise des Hauptsatzes liefern." 5953,5954,Der Hr. Verf. 5954,5955,"beweiset aus Erfahrung, daß alle Substanzen aus eignem Triebe wirken können" 5955,5956,", und wirken:" 5956,5957,und in diesem Sinne lebt alles in der Natur. 5957,5958,Wollte man diese Erklärung vom Leben nicht gelten lassen; 5958,5959,so steht doch der Beweis des Hru. 5959,5960,Verf. 5960,5961,für die Unsterblichkeit der menschlichen Seele 5961,5962,fest 5962,5963,. 5963,5964,"Denn die Erfahrung lehret doch, daß alles in der Natur in einer thätigen Wirksamkeit sey, und bleibe: und also muß man schliessen, daß auch die Seele das Denken, ihre Wirksamleit nicht nach dem Tode des Körpers verlieren werde." 5964,5965,Der Beweis ist keine strenge Demonstration; 5965,5966,"indem er sich auf unvollständige Jnduction gründet, und hat für Recens." 5966,5967,"die Stärke der Ueberzeugung nicht, die er den moralischen Beweisen dieser Wahrheit, welche aus den Vollkommenheiten Gottes genommen weroen, zuschreibt." 5967,5968,J. Phy sik. 5968,5969,"Münchner Witterungs⸗ Jahrbuch für das Jahr 1788, nebst Beyträgen zur Witterungskunde." 5969,5970,Erster Jahrgang. 5970,5971,München bey Joseph Lindauer 1787. 5971,5972,8 Bogen. 5972,5973,8. 5973,5974,"So unbedeutend die Fortschritte sind, die noch bis jetzt in der Witterungslehre gemacht worden: so bestreben sich doch verschiedene Gelehrte Deutschlands noch immer in die Wette, zu deren Vervollkommnung und großeren Ausbreitung das Jhrige beyzutragen, und weit entfernt die Hoffnung aufzugeben, jemahls zum Ziele zu kommen, setzen sie ihre mühesamen Arbeiten nur desto fleißiger fort." 5974,5975,"Sind sie so glücklich, den Grund zu einer neuen Wissenschaft gelegt zu haben;" 5975,5976,"so wird doch die späteste Nachwelt ihre Nahmen mit Verehrung aussprechen, und besonders den in jeder seiner Schriften unsterblichen Lambert Himmel an heben, der den deutschen Männern durch sein Beyspiel und Ansehen Muth machte, mit rastlosem Bestreben Erfahrungen zu machen, zu sammeln, und in ganzen voluminösen Bänden aufzubewahren." 5976,5977,"Wie dem großen Naturforscher Lambert großten Theils die Ehre von allem dem gebühret, was zur Beforderung der Meteorologie schon geschehen ist, und noch in Zukunft geschehen wird;" 5977,5978,"so ist einst vielleicht auch nur ein Lambert im Stande, die gemachten Beobachtungen gehorig zu benutzen." 5978,5979,"Jndessen sind jene Gelehrte immer zu loben, die zur Errichtung eines Lehrgebäudes Materialien sammeln, ob es schon erst in später Zutunft zu Stande kommen dürfte: und es ist zu wünschen, daß ihre Nachfolger eben so eiferig seyn mogen, als sie selbst sind, und das angefangene Werk nicht das Schicksal gelehrter Moden erfahre, und einstürze, ehe es zur Vollkommenheit gediehen ist." 5979,5980,"Der Verfasser dieser kleinen Schrift sucht ohne Zweifel durch diesen Weg den Geschmack, den er für die Meteorologie selbst hat, in das gesammte Publicum zu verbreiten, um hier und da einen einsamen Denter zu wecken, und auf die Veränderungen der Witterung aufmerksam zu machen, und so unvermerkt zur Bearbeitung der Meteorologie anzulocken." 5980,5981,"Die Einrichtung der Schrift ist folgende: Voraus stehen die Zeit⸗ und Festrechnungen auf das Jahr 1788, die Kalender der Juden, und Türken;" 5981,5982,"hierauf folgt die Anzeige der täglichen Witterung des verflossenen Jahres, den Monaths⸗ und Wochentägen des laufenden gegenüber;" 5982,5983,"ferner in Tabellen die Schwere und Wärme der Luft von drey an jedem Tage gemachten Beobachtungen; die größte und kleinste Schwere, und Wärme, und die mittlere monathliche Schwere und Wärme der Luft." 5983,5984,"Den Beschluß machen die Bestimmungen der Jahrszeiten, der Stellung und Cntfernung des Mondes in jedem Monathe." 5984,5985,"Die Beyträge bestehen in einer kurzen Geschichte der bekannten Preisfrage über das reguläre Steigen und Fallen des Barometers, welche zuerst 1772 von der churfürstl." 5985,5986,"Akademie der Wissenschaften zu Mannheim, hernach 1782, und wieder 1784 von der zu München ist ausgeschrieben worden, in zwey Briefen von Hrn. Schröter, dem die churfürstliche Akademie der Wissenschaften zu München in Beantwortung erwähnter Frage 1785 den Preis von 80 Dukaten zuerkannt hat;" 5986,5987,"und endlich in einem von dem Verfasser gemachten Versuche, die Witterung dieses Jahrs nach den schröterschen Regeln voraus zu bestimmen, nebst Anmerkungen hierüber." 5987,5988,"Zur Gemeinnützigkeit dieses Werkchens fehlet vielleicht noch der Naturkalender, und die Anzeige der landwirthschaftlichen Geschäfte, die ben jeder jährlichen Naturbegebenheit mit Vortheile könnten vorgenommen werden." 5988,5989,"Es wäre zu wünschen, daß auch die Verfasser der Kalender die Witterung ihrer Gegend vom nächst vergangenen Jahre jedem Tage des jedesmahl laufenden Jahres beyzusetzen den rühmlichen Entschluß fassen mochten;" 5989,5990,"das gesammte Publicum wird ihnen für diese Mühe mehr Dank wissen, als für ihre albernen Wetterprophezeyhungen." 5990,5991,D. Z. Aademische Schrift. 5991,5992,"Einige Gedanken über den Unterschied zwischen Philosoph seyn, und Philosophie wissen, von G. J. Rieß Candidaten des 2ten philos." 5992,5993,Curses. 5993,5994,Mainz 1787. 5994,5995,36. Seiten 8v. 5995,5996,"Diese Abhandlung, welche nebst Sätzen aus der stheoretischen Philosophie und der Geschmacklehre unter dem Vorsitze des H. P. Dorsch zur offentlichen Prüfung gebracht ward, zeigt von sehr guter Einsicht in den Werth des philosophischen Studiums." 5996,5997,"Wir glauben, der junge Mann verKurzgefaßt Göttingen." 5997,5998,Jn einigen deutschen Zeitungen hat man vor Kurzem folgende Stellen gelesen: 1) 5998,5999,Der König von England babe auf den besten Bewels der Gottheit Christi einen Vreis ausgesetzet: 2) 5999,6000,"teine der darüber eingesandten Abbandlungen sey des Preises würdig befunden worden: 3) daraus sey zu schließen, daß teiner der protestantischen Theologen die Preisfrage zu beantworten für gut befunden babe." 6000,6001,"Dieß bedari nun folgender Berichtigung. 1) war es bey dieser Preisfrage nicht bloß um Beweise einer in der protestantischen Kirche von leder anertannten Wahrbeit, sondern vorzüglich darum zu thun, daß diese Wahrheit durch elne geschiate Zusammensassung alles desjenigen, was zu ihrer Bestätigung dienen taun, in ein helleres Licht gesetzt, und den Umständen und Bedürfnissen unsers Zeitalters angemessener dargestellt werde." 6001,6002,2) 6002,6003,"Die Ursache, warum die diene alle Aufmunterung: und wir übersahen ihm darum gern einige Nachläßigkeiten des Styles, und den an manchen Stellen zu declamatorischen Ton, da wir hoffen, er werde in Zukunft mehr Sorgfalt auf Correctheit und Politur der Schreibart wenden." 6003,6004,Zum Motto der Schrift hat der V. gesetzt: ars est enim philosophia vitae. 6004,6005,"Aber passender auf den Jnhalt seiner Schrift scheinen uns die Worte von Seneca: Sic discamus, vt quae suerunt verba, sint opera." 6005,6006,"Hoc enim turpissimum est, quod nobis obiici potest: verba philosophiae, non opera nos tractare." 6006,6007,J. Romane. 6007,6008,"Sagen der Vorzeit, von Veit Weber." 6008,6009,Erster Band. 6009,6010,"Berlin, bey Friederich Maurer." 6010,6011,1787. 6011,6012,460 S. 8. 6012,6013,Der Verf. 6013,6014,"liefert hier drey angenehme Romanchen aus den Minnezeiten deutscher Ritter, welche er, ob sie gleich aus der pragmatischen Geschichte durch getreue Darstellung ehemahliger, biedermännischer Sitten glaubwürdig gemacht sid, dennoch unter dem vagen Nahme Sagen erzählt." 6014,6015,"Diese Sagen sind Männerscheue, Weibertreue, der Harfner, und das Ritterwort." 6015,6016,Die erste ist die weiträumigste dieses Bandes; 6016,6017,"und enthält meisten Theils Dialogen, worin vorzüglich Kraft und Pathos herrscht." 6017,6018,Wirklich aber scheint der H. V. bey pathetischen Stellen etwas zu lange zu verweilen. 6018,6019,Die Leidenschaften treibt er deßhalben immer auf den höchsten Grad; 6019,6020,"und seine Menschen werden dann beynahe immer außerordentlich geistige, hitzige Geschopfe." 6020,6021,"Der Harfner ist ein niedliches Gemäldchen aus den alten Zeiten Schottlands, das man nicht ohne innige Herzensrührung lesen kann." 6021,6022,Das Nitterwort ist beynahe mit all dem leidenschaftlichen Gefühle der ersten Sage geschrieben. 6022,6023,Wenn Veit Weber der echte Nahme ist; 6023,6024,so wird er bald unter den ersten moralischen Schriftstellern obenan glänzen. 6024,6025,Er hat seine Leser ganz gewiß auf den zweyten Band lüstern gemacht. 6025,6026,A. L. e Nachricht. 6026,6027,"Versasser der eingeschicten Abhandlungen das Ziel verfeblten, lag größten Theils darin, daß sie, wie es einige seltst eingestanten, ohne die Antündigung der Prelsftage gelesen zu haben, sich nur mit der allgemeinen Nachricht von einem auf den Bewels der Gottheit Cbristi gesetzten Preise begnugten, und solglich bey der usarbeitung ihrer Schristen die eigentliche Absicht der Frage, die sie nur aus det Ankündigun hatten lernen tönnen, nicht vor Augen hatten." 6027,6028,3 6028,6029,Die mißlunaene Beantwortung lann also den Glauben der Protestanten in dieiem Lehrstücke leineswegs ver achtig machen; 6029,6030,"so wie die Theoloaen von Gottinaen auco offeutlich betennen, daß se von der Wahrheit dieses Glaubenssatzes eden so sest überzeugt find, als strenge sie uder die eingelaufenen Schristen ihr Urtheil fallten." 6030,6031,Naturgeschichte. 6031,6032,"Ectupa plantarum ratisbonensium, oder Abdrücke derjenigen Pflanzen, welche um Regenoburg wild wachsen." 6032,6033,— 6033,6034,Von David Zeinrich Hoppe. 6034,6035,Erstes Hundert. 6035,6036,Verfertigt und verlegt von JohannMayr 1787. 6036,6037,"Mit Titel und Vorbericht 4 Blätter in Folio, und 100 Tafeln." 6037,6038,"Herr Mayer, Schriftstecher und Kupferdrucker zu Regensburg verfertigte diese Abdrücke." 6038,6039,"Rec. hat sie wirklich vor sich, und findet sie sauber, und von wohlbehaltenen Pflanzen gemacht, folglich sehr getreu." 6039,6040,"Jedes Heft soll 100 enthalten, wozu Herr Hoppe, ein Schüler des Hrn. von Leyser, dem dieß Werk gleich auf dem Titelblatte zugeeignet ist, den Tert verfertiget;" 6040,6041,"dieser besteht aus dem linneischen Nahmen mit Bezeichnung der Classe und Abtheilung, der lateinischen, linneischen Definition, dem deutschen Nahmen, der übersetzten Definition, der Angabe des Standortes und der Blüthezeit." 6041,6042,"Alle balbe Jahre soll ein Heft herauskommen, das alle Mahl Pflanzen aus allen 24 Cl." 6042,6043,des Ritters von Linne enthalten soll. 6043,6044,"Der Preis jeden Hefts ist 5 Fl., den Gulden zu 60 Kr." 6044,6045,gerechnet. 6045,6046,Botanisclie Abnandlungen und Beobactungen von Albreckt Villielm Roth. 6046,6047,Nürnberg bey Ioh. 6047,6048,Iacob Winterschmidt. 6048,6049,1787. 6049,6050,86 Seiten in gr. 6050,6051,"4, nebst 12 illum." 6051,6052,Kupfertafeln. 6052,6053,"H. R. hatte uns mit zwey kleinen Bändchen seiner Beyträge zur Botanik beschenkt, die gewiß in jedem Botanisten den Wunsch erregten, dem H. V. möchte es an Muße uno Gelegenheit nicht fehlen, eine große Anzahl derselben noch ferner auszuarbeiten." 6053,6054,"Allein verschiedene Ursachen verhinderten die Fortsetzung, und wir würden vielleicht nichts mehr von diesem geschickten Beobachter erhalten haben, wenn nicht H. Schreber ihn zur Herausgabe derenigen Pflanzenabbildungen, die er schon in den Beyträgen versprochen hatte, aufgemuntert, und versprochen hätte, die Ausmahlung derselben selbst zu besorgen." 6054,6055,"Natürlich mußte zu diesen Abbildungen ein Tert geliefert werden, der sie erklärte, und diese Gelegenheit ergriff der H. V. uns noch eine Menge sehr angenehmer Beobachtungen, die er auch an anderen Pflanzen gemacht hat, mitzutheilen;" 6055,6056,"außerdem hatte er durch die Güte eines Herrn von Prehm eine Pflanzensammlung erhalten, die auf dem Cap gemacht worden, und auch aus dieser hob er einige Pflanzen zu seinen Untersuchungen aus, wowo er uns in gegenwärtiger Schrift die Resultate vorlegt." 6056,6057,Diese Abhandlungen sind folgende: 1) Zusätze und Verbesserungen zu meinen Beyträgen zur Botanik. 6057,6058,— 6058,6059,"Voll trefflicher Beschreibungen, Untersuchungen solcher Pflanzen, die leicht zu verwechseln sind." 6059,6060,"Unter anderen wird hier der Unterschied zwischen Vicia platycarpos, einer neuen Art, und vicia narbonensis durch beygefügte Abbildung von beyden erläutert;" 6060,6061,"außerdem gehoren noch zu gegenwärtiger Abhandlung die Abbildung von Convolvulus prostratus, vicia incurva, die jetzt Lathyrus curvus heißt, und Lupinus linifolius einer neuen, sehr ansehnlichen Art, die manchmahl Mannshöhe erreicht." 6061,6062,"Bey Scorzonera taraxaci ist uns eingefallen, da wir ihren Standort lasen, ob sie nicht vielleicht eine Bastardpflanze sey, und wir ersuchen ihren Finder, Hn." 6062,6063,"Löwe, hiermit offentlich, Versuche mit ihr anzustellen, ob, und wie lange sie sich durch Samen fortpflanzen lasse." 6063,6064,Caucalis platycarpos. 6064,6065,"Wir kennen von dieser Pflanze keine Abbildung, als diejenige, welche sich bey Tabernämontan findet, die aber vortrefflich ist;" 6065,6066,die Neuern scheinen sie ganz verkannt zu haben; 6066,6067,"aber diejenige, welche Scopoli Oaucus platycarpos nennt, scheint nicht die wahre caucalis platycarpos zu seyn, wie aus dem hallerschen Citate (denn Scopolis Flora selbst haben wir nicht bey der Hand) erhellet;" 6067,6068,"Haller gibt seiner Caucalis folia triplicatopinnata, und inuoluerum vniuersale vnifolium;" 6068,6069,was von der wahren C. platycarpos (Caucalis Il. 6069,6070,"Tabern.) nicht gelten kañ, wie wir uns, die wir diese Pflanze wohl kennen, durch den Augenschein überzeugt halten." 6070,6071,Lathyrus curvus hätte unsers Bedünkens füglicher seinen vorigen Nahmen vicia incurva behalten sollen: 6071,6072,"denn außerdem, daß der Habitus ganz der der Wicken ist, sogar die folia cum acumine emarginata nicht ausgenom̃en, glaubẽ wir in der Abbildung der Blüthetheile sogar die Kenzeichen der Wickengattung, und vorzüglich das Stigma barbatum zu sehen, da hingegen der Stylus ganz nackt, dnrchaus gleich linienformig, nicht supra villosus, superne lassor (Charalter des Lathyrus!) abgebildet ist." 6072,6073,2) 6073,6074,"Von verschiedenen wirllichen Pflanzenarten, welche in dem linneischen Systeme nur als Abänderungen (Varietates) anderer Pflanzenarten betrachtet werden." 6074,6075,"— Die hier abgehandelten Pflanzen sind Crocus vernus, und C. autumnalis, deren so sehr verschiedene Blühezeit, die sich durch nichts abändern läßt, frenlich längst die Botaniler hätte aufmerksam machen sollen." 6075,6076,"Dipsacus fullonum mit hackenformigen paleis slores interstinguentibus, und D. arvensis mit paleis rectis, wovon nur die erste den Tuchscherern Dienste thut, und zu dem Ende gebaut wird, letztere hingegen wild wächst." 6076,6077,"Myosotis pa lustris, die eine ausdauernde Wurzel hat, und ul." 6077,6078,"arvensis, die ein Sommergewächs ist." 6078,6079,"Achyrantes sicula, und A. indica, die beyde bey Linne unter dem Nahmen A. aspera vorkommen." 6079,6080,"Colutea hirsuta und C. orientalis, die, wenn wir uns recht erinnern, auch schon H. Medicus, aber unter andern Nahmen voneinander abgesondert hat;" 6080,6081,bey Linne kommen sie zusammen unter der Benennung C. arborescens vor. 6081,6082,lactuca erispa soll sich standhaft durch Samen mit krausen Blättern fortpflanzen; 6082,6083,weßwegen sie dann freylich eine von L. sativa verschiedene Art ausmachen muß. 6083,6084,3) 6084,6085,Observationes botanicae. 6085,6086,"— Richtig wird bey Circaea alpina bemerlt, daß sich die Pflanze auf den ersten Anblick sehr deutlich von C. lutetiana unterscheide;" 6086,6087,"aber es ist ungemein schwer, einen deutlichen Unterschied zwischen beyden gewiß verschiedenen Arten anzugeben;" 6087,6088,wenigstens werden die Angaben der Herren von Linne und Retzius von der Natur widersprochen. 6088,6089,"Aber wir müßten diese ganze Abhandlung abschreiben, wenn wir alle die vortrefflichen Bemerkungen an Pflanzen, bey welchen gar leicht Jrrungen vorgehen konnen, ausheben wollten." 6089,6090,4) 6090,6091,Beschreibung neuer Pflanzen. 6091,6092,"Hier heben wir nur die Nahmen derjenigen Pflanzen aus, die zur Vollständigkeit der Flora Deutschlando gehoren." 6092,6093,"I. Auena breuis, panicula laxa, calycibus dispermis, seminibus breuibus, obtusis, apice bidentatis, dorso aristatis scabris." 6093,6094,Habitat prope kegesack. 6094,6095,"II. Festuca sciuroides, panicula secunda racemosa, calycibus abbreviatis, i oribus diaphanis scabris, aristis longis." 6095,6096,Habitat in ducatu bremensi et Oldenburgensi ad margines agrorum lIl. 6096,6097,"Iunc u s gracilis, culmo nudo erecto siliformi simplicissimo, foliis filiformibus semicylindricis canaliculatis, panicula terminali glomerata, involuero subpentaphyllo." 6097,6098,Habitat prope 6098,6099,Fegesack 6099,6100,cum Iunco Bufonio. 6100,6101,"Der Verf. hatte den sonderbaren Einfall die Korinthen bey den Kaufleuten und Krämern aussuchen zu lassen, und erhielt auf diesem Wege mauche Samen, die ihm zum Theile noch unbeschriebene, zum Theile nicht hinlänglich belannte Pflanzen gaben." 6101,6102,5) 6102,6103,Observationes plantarum 6103,6104,e Capite bonae spei. 6104,6105,"Mei stens schon von Linne genannte, aber hier ausführlich beschriebene Pflanzen." 6105,6106,"Ueberall durch das ganze Wert erzählt der H. V. mit der liebens würdigsten Bescheidenheit seine Bemeriungen, verbessert die Fehler anderer und vorzüglich die, welche m den linneischen Schriften vorfommen, ohne nach diesem großen Mann, dessen Werte ihn zum vortrefflichen Botanisten gemacht haben, zu schlagen." 6106,6107,Die noch nicht angezeigten Abbildungen stellen vor: 6107,6108,"T. 6. Cotyledon hemisphaerica L. — T. 7. Euphorbia cyathophora, eine neue Art." 6108,6109,"— T. 8. Tegragonia halimisolia, eine neue Art." 6109,6110,"— T. 9. Geranium crataegifolium, eine neue Art." 6110,6111,"—T. 10. Geranium Rodula, eine neue Art. — T 1T. Geranium tetragonum." 6111,6112,Lin. 6112,6113,l. upxl. 6113,6114,— T. 12. die verschiedenen Theile dieser Storchenschnabel. 6114,6115,Kritik. 6115,6116,S — k. De graecis Bibliorum 6116,6117,V. T. versionibus Dissertatio listorico critica. 6117,6118,Materia bini 6118,6119,programnatis tsieologici. 6119,6120,Programma I. de Versione sep 6120,6121,"tuaginta Interpretunm, quo lectiones ordinarius indicit Sebastianus Seemiller." 6121,6122,Ingolstadii impressit Sebast. 6122,6123,Valent. 6123,6124,Haberberger. 6124,6125,1787. 6125,6126,Kal. 6126,6127,nov. 6127,6128,"Diejenigen, welche bey der theologischen, juridischen, und medicinischen Facultät an der Universität zu Jngolstadt sich als ordentliche frequentirende Zuhörer einschreiben lassen, müssen bey dieser Einschreibung eine gewisse gesetzmäßige Gebühr erlegen, welche zum Besten der Universität verwandt wird;" 6128,6129,"aber die theologische Facultät hat es von den Vorgesetzten der Unwersität erhalten, da sjenige, was bey ihr einkommt, für die Ausgabe zweyer Pregrammen, die der jedeomahlige Dechant auszuarbeiten hätte, zu verwenden." 6129,6130,"Bey dieser Gelegenheit nahm sich also der Herr geistliche Rath und Canonicus Seemiler, als zeitlicher Dechant vor, die griechischen Uebersetzungen des alten Testamento abzuhandeln, und wählte zum Gegenstande des ersten Programms die berühnite Uebersetzung, die man die Uebersetzung der LXX nennt." 6130,6131,"Zuerst wird die Geschichte kritich untersucht, welche bey Aristeas vorkommt." 6131,6132,"Natürlich war es von einem Schriftsteller, der sich so gut, wie der Herr G. R. mit der Kritik genähret hat, zu erwarten, daß er dem falschen Aristeas keinen Glauben beymessen werde;" 6132,6133,"da aber jede Legende doch irgendwo einigen Grund haben muß, und niemand ganz ohne allen Grund in den Tag hinein lügen zu wollen scheint: zugleich hier das Zeugniß des Aristeas durch eine Erblehre bey den Alexandrinern bestätiget wird, die uns der heil." 6133,6134,"Justin erhalten hat, die aber zugleich verschiedenes anders als Aristeas erzählt;" 6134,6135,"so glaubt der H. G. R., nachdem er alle Umstände und Zeugnisse sorgfältig erwogen hat, folgendes Wahre zu finden: 1) daß die Uebersetzung ungefähr um das Jahr 285 oder 286 vor Chr. Geb." 6135,6136,"in Aegypten unter der Regierung des Ptolomäus Lagi und seines Sohns, Ptolomäus Philadelphus gemacht worden, weil diese Könige für ihre neu errichtete Bibliothek allenthalben Bücher zusammensuchen ließen, und diese Aufsuchung ganz vorzüglich die Gesetze aller Nationen betraff, wozu diese Könige von Demetrius Phalereus aufgemuntert wurden;" 6136,6137,außerdem auch den ägyptischen Juden eine Uebersetzung ihres Gesetzes in die griechische Sprache um so nothwendiger war; 6137,6138,"da es sehr wahrscheinlich ist, daß sie zu einer Zeit, zu welcher die palästinischen Juden das Hebräische nicht mehr verstanden, es in dieser Sprache nicht mehr lesen konnten. 2)" 6138,6139,"Daß diese Uebersetzung vom Synedrion in Aegypten, das wie das hierosolimitanische aus 72 Schriftgelehrten bestand, ehe sie dem König überreicht, und in die Synagogen eingeführt wurde, durchgegangen, und vielleicht hier und da verbessert und berichtiget worden." 6139,6140,3) 6140,6141,"Daß diese Uebersetzung bloß die 5 Bücher Mosis, das ist, den Pentateuch betroffen habe;" 6141,6142,"theils weil die anderen Bücher in der damahligen Sprache der Juden nicht mehr zum Gesetz gehorten, theils weil sie den ägyptischen Juden minder nothwendig waren;" 6142,6143,"auch aus dem Schluße des Buches Esther, wie er im Griechischen lautet, erhellet, daß dieß Buch einen andern Uebersetzer gehabt habe, welches bey anderen Büchern die neueren Worter, die verschiedene Orthographie, u. dgl. eben so gut erweisen." 6143,6144,"Den Verfasser der Legende, die unter dem Nahmen des Aristeas bekannt ist, hält der H. G. R. für einen Juden, und zwar für einen palästinischen Juden, aus sehr guten Gründen, die man in der Schrift selbst lesen muß, unter welchen uns doch der nicht gefällt, daß in dieser Schrift des Aristeas die zu übersendenden Bücher immer mit dem Worte 00 auf gut jüdisch bezeichnet werden." 6144,6145,Lasset uns auf einen Augenblick die Legende für wahr annehmen; 6145,6146,von wem konnte Ptolomäus oder Demetrius den ersten Begriff von den heiligen Büchern erhalten von den Juden. 6146,6147,Und wie nannten diese die heiligen Bücher? 6147,6148,v0μ0c. 6148,6149,"So war es denn ganz dieses Wort, unter welchem sie, besonders wenn sie mit Juden redeten, dieselben verstehen mußten, und sie hatten kein anderes, mit welchem sie dieselben bezeichnen konnten." 6149,6150,"Gelebt scheinr dem H. V. Aristeas, oder wie sein rechter Nahme gewesen seyn mag, zu haben nicht gar zu lange vor Ehr." 6150,6151,Geb.; 6151,6152,"wenigstens nicht vor den Jahren, die um 140 J. vor Chr. Geb. herum waren, weil Jesus Sirachs Sohn, der um dieselbe Zeit schrieb, von dieser Erzählung des Aristeas nichts gewußt zu haben scheint." 6152,6153,"Aus dem Gesagten zieht nun der H. V. den Schluß, den er burch Hinweisung auf die Bücher selbst beweiset, daß die verschiedenen Bücher in Rücksicht der Uebersetzung nicht von gleicher Güte seyn konnten, gibt aber dem Uebersetzer des Pentateuchs den Vorzug." 6153,6154,"Der Uebersetzer des Buches Job scheint mit allem Reichthum der poetischen Schriftsteller Griechenlands auvgerüstet gewesen zu seyn, woran hingegen die Uebersetzer der Psalmen und Propheten desto ärmer waren." 6154,6155,"Das Ansehen dieser Uebersetzung (J. ll.) war schon in den ältesten Zeiten nicht nur bey den alerandrinischen, sondern auch bey den palästinischen Juden ganz außerordentlich; ward aber nach und nach von den letztern verlassen, und sogar verworfen, weil sie dadurch den Vorwürfen der Christen, die sich nur dieser Uebersetzung bedienen konnten, zu entgehe suchten;" 6155,6156,"bey den Vätern hingegen, die großen heils von dem Vorgeben der Alerandriner irre geführt wurden, war sie in einem ganz vorzüglichen Werthe;" 6156,6157,"unterdessen waren doch andere weit entfernt, ihr diesen so sehr großen Werth zuzugestehen:" 6157,6158,"gleichwohl empfiehlt sie sich dem Hermenevten, und gewisser Maßen jedem Christen in einem hohen Grade, und letzteren zwar vorzüglich darum, weil die christliche Kirche durch sie nicht nur vom Anbeginne genähret, sondern beynahe gebohren worden;" 6158,6159,indem die heiligen Schriftsteller des neuen Testamentes fast allzeit die Stellen des alten Bundes nach ihr anführen. 6159,6160,"Ein Buch (8. IV.), das so oft, und nicht allzeit von geschickten und verständigen Schreibern abgeschrieben ward, mußte nothwendig an verschiedenen Stellen verderbt werden, und das geschah auch bey dieser Uebersetzung;" 6160,6161,"Origenes, dieser Mann mit eisernem Fleiße, gab daher als Beyträge zur Verbesserung derselben seine Tetrapla, dann seine Hexapla, und endlich gar seine Octapla heraus." 6161,6162,"Jn diese Werke brachte Origenes außer dem hebräischen Grundtert, und einigen anderen Uebersetzungen auch die der LXX, aber so, daß er durch verschiedene Zeichen den Abgang, oder Ueberzahl der Stellen allenthalben angab (." 6162,6163,"V): daher dann nach der Ausgabe dieser Werke ( VI) zweyerley Bibeln nach der Ueberseung der LXX herumgingen, eine die xory hieß, eine Art von Vulgata, nämlich die alte, unrichtige, und in verschiedenen Exemplaren verschiedene, und die Hexaplarische, die aus dem Terte des Origenes mit seinen Unterscheidungszeichen der nnrichtigen, unterschobenen u. s. w. Stellen abgeschrieben wurde." 6163,6164,"Aber auch diese hexaplarische Ausgabe ward ( V1J) bald wieder durch Nachläßigkeit und Ungeschicklichkeit der Abschreiber verderbt, die aber in den letzten Jahrhunderten zuerst Flaminius nobilis, dann Johann Drusius, darauf Bernard de Montfaucon, und in unsern Zeiten der berühmte Hr. Dr. Bahrdt wieder herzustellen versucht haben;" 6164,6165,"eine Arbeit, die ihnen doch nicht vollständig gelang, und aus Mangel der Hülfsmittel nicht gelingen konnte, wozu wir aber durch neuere Entdeckungen, und vorzüglich durch die des H. Prof. de Rossi Hoffnung haben." 6165,6166,"Nachdem nun der H. G. R. etwas weniges von den Ausbesserungen der griechischen Vulgata gesagt, die der Priester Lucian, der Bischof Hesychius, und endlich auch der heilige Basilius vorgenommen haben, macht er uus mit den vornehmsten neueren Ausgaben (." 6166,6167,X.) 6167,6168,belannt. 6168,6169,"Diese, von denen alle andere sich herzaschreiben scheinen, sind seiner Meinung nach hauptsächlich vier: 1) die von Complut, vom J. 1514 — 15173 2) die venetianische vom Jahre 1518, durch Besorgung des Andreas Asulanus; 3) die Ausgabe des vaticanischen Coder auf Befehl Papsts Sixtus V. vom Jahre 1587; 4) die Ausgabe nach dem sogenannten Alexandrinischen Coder, der im brittischen Musäum aufbewahret wird, wovon Joh." 6169,6170,Ern. 6170,6171,"Grabe 1707 den ersten Band, 1709 den vierten, und nach seinem Tode Franz Lee den zweyten 1719 und 1720 den driten herausgab." 6171,6172,"— Allenthalben hat der Hr. V. die Quellen angezeigt, und man verkennt die beannte Belesenheit dieses Gelehrten auf keinem Blatte." 6172,6173,Xi... Periodische Schriften. 6173,6174,Neues Magazin für Frauenzimmer mit Kupfern. 6174,6175,Herausgegeben von Hn. 6175,6176,Prof. Seybold. 6176,6177,Straßburg in der akademischen Buchhandlung. 6177,6178,1787. 6178,6179,1 6179,6180,— 12tes Stück. 6180,6181,Jedes 6 Bogen. 6181,6182,8. 6182,6183,"Dieses nützliche Jnstitut erhält sich in seinem bisherigen Werth, obgleich noch immer mancher Aufsatz mit unterläuft, der bloß da steht, um seinen Platz zu füllen." 6183,6184,"Wir wünschten — und die Leserinnen des M. gewiß mit uns — die Herausgeber lieferten monathlich nur 3— 4 Bogen guter Aufsätze, und ließen das Schofelzeug zurück." 6184,6185,Gleich das erste Heft öffnet sich mit 3 sehr mittelmäßigen Gedichten. 6185,6186,"Jnteressant und lehrreich ist der Aufsatz über die mancherley Wohnarten, Sitten rc." 6186,6187,der Menschen von Seybold. 6187,6188,Die Candidatengeschichte im 2ten Stück ist eine von den hundert unglücklichen Nachahmungen Werthers. 6188,6189,"Das zte Stück ist reichhältig an guten Aufsätzen, dahin gehört: über das Küssen bey Pfänderspielen von Kayser, das schöne Lied von Jacobi, die lehrreiche Schweizerreise von Meister, und der herrliche Aufsatz, meine künftige Gattiũ, von Sander, einem Bruder des verstorbenen Naturforschers." 6189,6190,"Das 4te St. enthält eine vortreffliche Epistel von Jacobi an Schlosser, und Galanterien aus dem vorigen Jahrhundert von Sander, voll Witz und Laune." 6190,6191,"Das zte St. eröffnet — nicht zu seinem Vortheile — eine fade Elegie, von der wir nicht begreifen, wie sie zum Drucke kam;" 6191,6192,"hierauf folgen einige größten Theils sehr uninteressante Kleinigleiten, der Anfang einer schleppenden Geschichte u. s. w. Besser ist das 6te St., in welchem sich die Nachrichten aus dem Reisejournal eines Frauenzimmers, und die schöne Erzählung Marthe und Lischen von Kayser auszeichnen." 6192,6193,"Jm 7ten St. bemerken wir die Rede über die Bestimmung des Menschen, von Prof. Seybold;" 6193,6194,"im 8ten das Schreiben ans Neufchatel, von Dr. Schlözer, die griechische Erzählung, von der einige Jdeen dem Ritter von Pfarny gehören, den Brief über Bianca Kapello, und den lehrreichen Aufsatz über die Schminke." 6194,6195,"Das 9te St. liefert eine Fortsetzung von der langweiligen Erzählung der Cecilie, und einige schöne Gedichte, die aber zum Theil durch häßliche Druckfehler entstellt sind." 6195,6196,"Jn- 10ten bemerken wir einige Gedichte, und die Erzählung Raserey aus Liebe, welche auch den großten Theil des 11ten Stücks füllt;" 6196,6197,im letzten Stück zeichnen sich die Gedichte aus. 6197,6198,A. W. Rechtsgelehrsamkeit. 6198,6199,Juristische Litteratur der Deutschen von 1771 bis 1780. 6199,6200,Ein Beytrag zur Kenntniß juristischer Bücher. 6200,6201,Von D. Wilhelm Ludw. 6201,6202,"Storr, herzogl." 6202,6203,Wirtembergischem Hofrath und Oberamtmann zu Bebenhausen. 6203,6204,Dritter Theil. 6204,6205,Frankfurt am Mayn bey Varrentrapp und Wenner. 6205,6206,1787. 6206,6207,371 S. in gr. 8v. 6207,6208,"Der Gedanke des Hrn. Verf., die juristischen Schriften, die vom Jahre 1771 bis 1780 in Deutschland erschienen sind, bekannt zu machen, scheint Recens." 6208,6209,sehr unbedeutend. 6209,6210,Jn des H. Prof. 6210,6211,"Schott Supplementen zu Lipens Bibliotheca realis juridica findet man ja schon die Schriften bis in das Jahr 1775, und die von dieser Zeit bis hierher erschienenen liefert der Freyherr von Senkenberg." 6211,6212,"Die Vorzüge, die des Hrn. Verf." 6212,6213,"Bemühungen vor ener ihren haben dürften, sind nicht so beträchtlich, daß man auch für dieses Werk sein Geld ausgeben sollte." 6213,6214,"Der Herren Eyring und Waldek ähnliche Bemühungen haben nicht soviel Beyfall gefunden, daß sie fortgesetzt worden wären." 6214,6215,Dieser Umstand allein hätte den Hrn. Verf. 6215,6216,"der Mühe, die er angewandt hat, und die bey allem Mechanischen doch sehr beschwerlich ist, überheben, und dem Kaufer das Geld ersparen konnen." 6216,6217,"Allein hierüber wollen wir nicht streiten, und jedem seinen Geschmack lassen.." 6217,6218,"Soviel bleibt aber doch gewiß, daß das Werk ohne den mindesten Nutzen weitläufig ist." 6218,6219,"Was soll es z. B. für einen Nutzen haben, daß bey der Anzeige der Böhmer schen Eleetorum juris ciuilis, der Brunquellischen, Hellfeldischen und Eisenhartischen opusculorum, der Crellischen Dissertationen und Programmen, der Gebauerischen und Heislerischen Exercitationen, der Gmelin⸗ und Elsässerischen gemeinnützigen juristischen Beobachtungen und Rechtsfälle, der Hymmeuschen Beyträge zu der juristischen Litteratur in den preußischen Staaten, der Kleinischen vermischten Abhandlungen über Gegenstände der Gesetzgebung und Rechtogelehrsamkeit u. s. w., der ganze Jnhalt abgedruckt, und viele Blätter zuin Eckel damit angefüllet worden sind?" 6219,6220,"Es wäre ja genug gewesen, daß jede Schrift unter die Rubrit, worunter, sie/ gehoret, eingerücket worden." 6220,6221,Die Anzeige des Jnhalts des Schmidtschen thesaurus iuris ecclesiastici füllt allein 13 complete Seiten. 6221,6222,Das Unangenehmste bey diesem Werke ist die große Unvollständigkeit. 6222,6223,Es wäre Recens. 6223,6224,"leicht, drey bis vier hundert hier fehlende Schriften anzuzeigen, wenn es der Raum gestattete." 6224,6225,Zum Beweise will Rec. 6225,6226,"nur einen Theil Schriften, die auf der dem Hrn. V. so nahe gelegenen Universität Straßburg innerhalb diesem Decennium erschienen sind, und hier vermisset werden, so wie sie ihm in die Hände fallen, anführen." 6226,6227,Hierher gehören: 1) Nic. 6227,6228,Iac. 6228,6229,"Altmaer, de rebus immobilibus 1778. 2)" 6229,6230,Ios. 6230,6231,Anton. 6231,6232,"Beckele, de querela donationis inofficiosae 1779. 3) Car." 6232,6233,Ludo. 6233,6234,"Berg, de citatione 1779 4) Franc." 6234,6235,Ant. 6235,6236,"Bourste, de impedito rei conductae vsu" 6236,6237,1778. 5 6237,6238,Franc. 6238,6239,av. 6239,6240,"Callot, de vi et metu 1773. 6) Car." 6240,6241,Iac. 6241,6242,"Camasse de Fontvieux, de vsufractu 1774. 7)" 6242,6243,C. Clrusog. 6243,6244,"Colle, de obligationibus depositarii 1780." 6244,6245,8) Car. 6245,6246,"Demeuré, de actione finium regundorum." 6246,6247,1774. 6247,6248,9) 6248,6249,Ioli. 6249,6250,"Nic Dietricl, de metallis 1773." 6250,6251,10) Fab. 6251,6252,Sebast. 6252,6253,"Dournau, de iurisdietione feudali." 6253,6254,1774. 6254,6255,11) Ludou. 6255,6256,"Dubois, de modis, quibus tollitur nexus feudalis." 6256,6257,1773. 6257,6258,12) Claud. 6258,6259,Germ. 6259,6260,"Vucretet, de lege salcid." 6260,6261,1774. 6261,6262,13) Io. Fried. 6262,6263,"Elirlen, de judice suspecto 1771." 6263,6264,14) Henr. 6264,6265,Andr. 6265,6266,"L. B. de Gail, de postulatione, 1773." 6266,6267,15) Franc. 6267,6268,Aau. 6268,6269,Lud. 6269,6270,"de Garbenfeld, de poena ciuili adulterii, 1779. 16) Franc." 6270,6271,Alex. 6271,6272,"Nic Gast, de decimis, 1771." 6272,6273,17 Ios. 6273,6274,"Hugo Geiger, de juramento fidelitatis, 1776." 6274,6275,18) Heur. 6275,6276,"Guerin, de jurisdictione patrimoniali." 6276,6277,1773. 6277,6278,19) Franc. 6278,6279,Bern. 6279,6280,"Hager, de contractibus consensualibus, 1779. 20) Franc." 6280,6281,Henr. 6281,6282,"Hemberger, de crimine laesae Majestatis, 1779." 6282,6283,21) Io. 6283,6284,Lud. 6284,6285,"Helæler, de differentiis juris rom." 6285,6286,"et cambialis hodierni in fidejussione, 1775." 6286,6287,22) 6287,6288,lo. 6288,6289,"Hofer, de responsis prudentum, eorumque auctoritate." 6289,6290,23) Io. 6290,6291,Ios. 6291,6292,"Hotte, de causa contractum annullante, 177. 24) Georg." 6292,6293,Franc. 6293,6294,"Houpert, de obligatione alternatiua, 1774. 25) Domin." 6294,6295,Io. 6295,6296,Plil. 6296,6297,"de Kassoros, de capacitate ecclesiae bona temporalia polsidendi, 1778. 26)" 6297,6298,Ios. 6298,6299,"Aeck, de emphiteusi, 1778. 27) Franc." 6299,6300,Anton. 6300,6301,"Aenxinger, de muliere ratione dotis omnibus" 6301,6302,mariti creditoribus 6302,6303,expressam anteriorem 6303,6304,"hypothecam habentibus praeferenda, 1780." 6304,6305,28 Lud. 6305,6306,"Felix Rien, de praecipuis sequioris sexus prinilegiis, 1774. 29 Dom." 6306,6307,Lud. 6307,6308,Ant. 6308,6309,"lein, de seruitutibus praediorum vrbanorum, 1780." 6309,6310,30) 6310,6311,Georg. 6311,6312,Lud. 6312,6313,"lein, de matrimonio cum defunctae conjugis sorore, 1779. 31)" 6313,6314,Ios. 6314,6315,Henr. 6315,6316,"Anopfler, de metu reuerentiali, 1774. 32) Piil." 6316,6317,Maur. 6317,6318,"olb, de jure decimarum, 1778." 6318,6319,33) Franc. 6319,6320,Dominic. 6320,6321,Ign. 6321,6322,"Krafst, de feudo ecclesiastico, 1776." 6322,6323,34) Io. 6323,6324,Petr. 6324,6325,"Lacroix, de errore contractum annullante, 1773. 35) Io." 6325,6326,Bapt. 6326,6327,"Lamboley, de libello, 1778. 36) Georg." 6327,6328,Leon. 6328,6329,"Langhans, de jurisdictione emphiteuticaria, 1776." 6329,6330,37) Io. 6330,6331,lac. 6331,6332,Bern. 6332,6333,"Larocke, de locatione ad longum tempus possessionem in conductorem non transferente." 6333,6334,38) Ant. 6334,6335,"Maral, de ludis, 1773. 39)" 6335,6336,Ren. 6336,6337,Franc. 6337,6338,"Marchal, de mortis causa donatione, 1779. 40) Io." 6338,6339,Bapt. 6339,6340,"le Cointe de Marcillac, de lege aquilia, 1774. 41) Maria Lud." 6340,6341,"Marechal, de dubio jure primogeniturae, 1775." 6341,6342,42) 6342,6343,Georg. Frid. 6343,6344,"Martin, de seruitutibus praediorum rusticorum, 1780." 6344,6345,43) Io. 6345,6346,Henr. 6346,6347,"Menoth, de tutore pupilli creditore, 1775. 44) Georg." 6347,6348,Iol. 6348,6349,Neubeck. 6349,6350,"de SCto vellejano, 1779. 45)" 6350,6351,Georg. 6351,6352,"Nidingerde praescriptione adquisitiua, 1776." 6352,6353,46) Franc. 6353,6354,Ios. 6354,6355,"Oflermann, de domini directi juribus in vasallum, 1778." 6355,6356,47) Christ. 6356,6357,Dau. 6357,6358,"de Papelier, de mundato weissenburgensi, 1771." 6358,6359,48) Car. 6359,6360,Renat. 6360,6361,"Parseval de Frileuse, de mandato, 1778." 6361,6362,49) Io. 6362,6363,Pliil. 6363,6364,"Reinbold, de testamento rupto per contrariam testatoris voluntatem, 1776." 6364,6365,50) Car. 6365,6366,Matl. 6366,6367,"Reuss, de tutella, 1773. 51) Fr. Ios." 6367,6368,"Roederer, de societate, 1779. 52) Georg." 6368,6369,Conr. 6369,6370,"Rungs, quaestiones quaedam controuersae, 1773. 53) Fr. av." 6370,6371,"Salomon, de collatione bonorum, 1779. 54) Frid." 6371,6372,Rud. 6372,6373,"Salæmann, de pact." 6373,6374,"successoris, 1773. 55) Piil." 6374,6375,Ant. 6375,6376,"Schasser, de inuentario tutoris vel curatoris, 1774. 56) Io." 6376,6377,Iac. 6377,6378,Ios. 6378,6379,"de Schiele, quaedam communia pignoris et hypothecae, 1778. 57) Franc." 6379,6380,Ios. 6380,6381,"Schoen, de ira, 1776." 6381,6382,58) Io. 6382,6383,Iac. 6383,6384,"Scloing, de fidejussoribus, 1774. 59) Franc." 6384,6385,au. 6385,6386,"Sonmervogel, de stabilitate alienationis rerum" 6386,6387,immobilium pupillorum 6387,6388,"et minorum, 1775. 60)" 6388,6389,"Iustus Speiermann, de concursu creditorum, 1778." 6389,6390,61) Nic. 6390,6391,"Thierry, de administratione communis hereditatis, 1776. 62)" 6391,6392,los 6392,6393,. 6393,6394,"Aug. Tisserant, theses ex materia SCti Macedoniani, 1773. 63) Petr." 6394,6395,"Amad Trombert, de jurisdietione ciuili, 1773. 64) Ludov." 6395,6396,"Vidua, de materia fideijussonis, 1774. 65) Io." 6396,6397,Henr. 6397,6398,"Valdschmidt, de paeto renuntiatiuo, 1774. 66) Io." 6398,6399,Gothfr. 6399,6400,"Valtlier, de occultis judiciis westphalicis, 1775." 6400,6401,67) Io. 6401,6402,Adam. 6402,6403,"Volf, de legitima liberorum." 6403,6404,178o. 6404,6405,68) Io. 6405,6406,Sebast. 6406,6407,"Zornius, de actuariis judiciorum Germaniae, 1774. 69) Adolph." 6407,6408,Frid. 6408,6409,"Zurnedden, de litium expensis, 1772." 6409,6410,70) Piil. 6410,6411,Meinrad. 6411,6412,"Sidel, de simonia, 1778." 6412,6413,ete. 6413,6414,ete. 6414,6415,"Da hier 70 Schriften von einer einzigen Universität, deren keine dem Hrn. V. bekannt geworden ist, angezeigt sind;" 6415,6416,"so ist leicht zu erachten, daß es nicht schwer fiele, drey bis vier hundert ausfindig zu machen, die man in diesem Werke vergebens sucht;" 6416,6417,"besonders, da der H. V. von den auf katholischen Universitäten erschienenen Schriften sehr wenig Kenntniß hat." 6417,6418,Ueberhaupt scheint der Hr. Verf. 6418,6419,"sich nicht in einer Lage zu befinden, in welcher er günstige Aussichten hat, unter den Litteratoren paradiren zu können." 6419,6420,"Es wäre daher zu wünschen, daß er seinen Fleiß auf andere allenfalls practische, rechtliche Gegenstände verwändte; denn an Anlage und Wissenschaft soll es ihm, wie man Recens." 6420,6421,"versichert, gar nicht fehlen." 6421,6422,By. 6422,6423,Pre digten. 6423,6424,"Joseph Schnellers, der hohen Metropolitankirche zum h. Stephan in Wien gewöhnlichen Dompredigers und Benesiciaten von st." 6424,6425,"Magdalena, Predigten auf alle Sonntage des Jahrs." 6425,6426,"1ster, 2ter, 3ter Theil." 6426,6427,"Wien, bey Joseph Edlem von Kurzböck, kais." 6427,6428,konigl. 6428,6429,"Hofbuchdrucker, Groß⸗ und Buchhändler." 6429,6430,1787. 6430,6431,8v. 6431,6432,"Ein Unternehmen der Kurzböckischen Handlung, welche den Hn." 6432,6433,Verf. 6433,6434,"mit vieler Mühe endlich dazu beredete, diese Predigten drucken zu lassen." 6434,6435,"Man wünscht, sagt der Hr. Verleger in der Vorrede, dieselben in mehreren Gegenden, und auch auf die Nachkommenschaft verbreitet zu sehen, um die Früchte des Segens und der Gnade zu erweitern." 6435,6436,"Diese Absicht möchte aus dem Munde entweder des Verfassers oder sonst eines patriotischen Herausgebers viel reiner und edler scheinen, als wenn sie uns der Verleger vorpredigt, wo die Speculation natürlicher Weise das Ruder führt, und der ziemlich hohe Preis der Erweiterung des Segens eben durch die Bereicherung der Handlung entgegen seyn mochte." 6436,6437,Der Band kostet 2 Fl. 6437,6438,Reichsmünze. 6438,6439,Ehe Recens. 6439,6440,"sein Urtheil über die Predigten selbst fällt, wird es wohl nicht unschicklich seyn, einige kurze Erinnerungen über die Kritit gedruckter Predigten überhaupt vorauszuschicken, um nicht mißverstanden zu werden." 6440,6441,"Die Urtheile über gedruckte Predigten müssen ganz anders, als die über mündlich vorgetragene ausfallen;" 6441,6442,"indem das, was man hört, ganz andere Eindrücke macht, als das, was man liest." 6442,6443,"Ansehen, Stimme, Geberden, vorzüglich aber der Geschmack der Zuhörer hat großen Einfluß, daß ein Mann gern gehört werden, und auch Nutzen stiften kann, wenn er gleich ein sehr mittelmäßiger Prediger ist." 6443,6444,"Wenn nun seine Obrigkeit mit ihm zufrieden ist, wenn ihn sein Volk gern hört, und wenn sich der Prediger selbst seines vermeintlichen Segens freut, und auch in der Stille (wir sind ja doch alle Menschen!)" 6444,6445,"ein Bischen stolz darauf ist, kann und muß es der auswärtige Kritiker, wenn er je tolerant seyn will, geschehen lassen." 6445,6446,"— Wenn aber der Predi ger auch als Schriftsteller auftritt, wenn er uicht allein auf der Kanzel, sondern auch in Buchläden, Bücherschränken glänzen will, und hiermit seine gehaltenen Reden durch den Druck dem Publicum mittheilt; so kann und darf er nicht mehr nach den Privatverhältnissen seiner Zuhorer;" 6446,6447,"sondern muß nach der strengen Regel der Kritik und allgemeinen Denkungoart des aufgeklärten Lesepublicums beurtheilt werden; und dann kann es gar leicht geschehen, daß Prediger, denen bey ihren Predigten nicht allein der gemeine Haufen, sondern auch die große und schone Welt (und wieviel gehoren auch von dieser unter den gemeinen Haufenl) Beyfall zuklatscht, als Schriftsteller ganz erbärmlich hergenommen werden müssen, welches dann um so empfindlicher fällt, weil es auf ein Mahl den Trugschimmer verdunkelt, und dem beleidigten Geistmann nichts mehr übrig läßt, als den offenherzigen Recensenten zu verketzern, und wenn er es bewirlen kann, ein Auto da fè über ihn zu veranstalten." 6447,6448,"Dieß vorausgesetzt sagen wir unser Urtheil über gegenwärtige Predigten⸗Sammlung freymüthig, und bekennen, daß H. Sch., wenn wir ihn mit vielen seiner Amtscollegen, die man täglich, man mag von Mittag gegen Mitternacht, oder von Osten gegen Westen die katholische Welt durchwandern, horen, und deren Zeug man auch gedruckt lesen kann, vergleicht, sehr auffallend absticht." 6448,6449,"Es ist jener unverdauliche Unsinn, und jenes Eckel erregende Galimathias nicht mehr darin, womit so mancher geistlose Schreyer eine gute und bedauernswürdige Gemeinde betäubt; sondern die Materien sind meistens gut und practisch gewählt, und für die christlichen Gemeinen passend." 6449,6450,"Aber wenn man ihn den großen Rednern, besonders einem Saurin, Massillon, Spalding, und Moßheim an die Seite stellt, so ist er wieder so weit unter diesen, daß er noch lange nicht als Schriftsteller hätte auftreten sollen." 6450,6451,"Es freut uns also, daß des Prediger⸗ Unsinns doch von Tage zu Tage weniger wird;" 6451,6452,"aber wir hätten gewünscht, daß H. Sch." 6452,6453,"mit dem Troste, seine Gemeinde zu erbauen, zufrieden gewesen wäre, und dem Zudringen des Hn." 6453,6454,"Verlegers nicht so leicht nachgegeben hätte, die Predigtbibliothek unter dem ohnehin schon häufigen Schwalle von Bänden mit 3 neuen dickleibigen zu vermehren." 6454,6455,"Als Muster können wir sie unmdüglich empfehlen, wo noch so viel Declamation, so viel Verworrenheit der Begriffe, so wenig Auwendung auf die häuslichen Verhältnisse desLebens, so wenig Gemeinsinn herrschet;" 6455,6456,"noch weniger aber als ein Erbauungsund Lesebuch, da der Katholik schon Mutschelle's vortreffliche Schriften in Händen hat, mit denen sich der Herr V. gar nicht messen kann." 6456,6457,"Um unser Urtheil zu rechtfertigen, heben wir eine Predigt aus, wie sie uns beym Aufschlagen in die Hände gefallen." 6457,6458,Es ist die im 1sten Bande am dritten Adventssonntage: über die Erfüllung der Standespflichten. 6458,6459,"Der H. V. erklärt aus dem Beyspiele des Vorläufers Johannes, daß die Erfüllung der Standespflichten dem Christen vor Gott Verdienst, vor der Welt Ehre, und für sein Gewissen Trost bringe." 6459,6460,Die Anlage wäre also ganz gut. 6460,6461,Allein mit der Ausführung sind wir um so weniger zufrieden. 6461,6462,"Die Grundlage, wie wir uns haben hineindenken konnen, wäre von dem 1sten Theile beynahe diese: wir sind Diener Gottes;" 6462,6463,"das Verdienst des Dieners ist, wenn er den Willen seines Herrn erfüllet;" 6463,6464,"der Willen Gottes ist, daß wir unsere Standespflichten erfüllen, also c. Dieß wäre nun alles ganz gut." 6464,6465,"Allein wir haben nicht gefunden, wie denn der Mensch als Diener von Gott abhänge;" 6465,6466,"wir haben nicht gefunden, wie er als Mitglied der Schöpfung ein Mitwerlzeug der allgemeinen Vorsicht werde;" 6466,6467,"nicht einmahl, welches die eigentlichen Standespflichten sind: also nichts weniger als gute Entwickelung der Begriffe;" 6467,6468,"nichts als Gemeinplätze — Wahrheiten, die aufs Höchste nur jenem wieder ins Gedächtniß gebracht werden, der sich schon hineingedacht hat;" 6468,6469,"die aber keineswegs bey demenigen Wurzel schlagen können, der noch Neuerling darin ist: und ist dieß nicht der Fall bey dem gemeinen Haufen?" 6469,6470,Jm 2ten Theile läßt sich das Ganze in folgenden Satz zusammen fassen: 6470,6471,"So sehr auch die Welt oft diejenigen verkennet, und verfolgt, die ihre Pflicht erfüllen, und im Ganzen genommen ehrliche Leute sind, so sehr muß sie doch auch ihnen wider ihren Willen und wenigstens in der Stille Gerechtigkeit widerfahren lassen." 6471,6472,Nur allzuwahr! 6472,6473,"Aber dieser Bewegungogrund möchte wohl noch nicht starl genug seyn, um lieber ehrlich, als ein Schurkezu seyn!" 6473,6474,"Was hilft es, wenn man mich im Angesichte der Welt mißhandelt, und dabey heimlich verehrt?" 6474,6475,"Deutlich, und durch Erfahrungen nicht nur durch Gemeinsätze hätte also bewiesen werden sollen: daß der ehrliche, wenn er auch auf eine Zeit gedrückt wird, doch vor der Welt endlich sieget, indessen der Schurke zu Schanden wird." 6475,6476,"Der dritte Theil gefiel uns noch am Besten: weil der V. gleich die Erfahrung zu Hülfe nimmt, von den Gefühlen der Ruhe, wenn man sich der Rechtschaffenheit bewußt ist, und so im Gegentheile der Unruhe, wenn man sich Vorwürfe zu machen hat." 6476,6477,"Der V. hätte hier die herrlichsten Anwendungen machen konnen, wenn er die Welt nur ein Bischen mehr kennen gelernt hätte." 6477,6478,"Welch ein Triumph ist es für einen geraden und rechtschaffnen Mann, wenn er Großen und Mächtigen mit heiterer Stirne und unerschrocknem Auge in das Angesicht sehen kann;" 6478,6479,"da der Schurte, der sich vor elenden und kriechenden Speichelleckern aufblähet, und Dummen imponirt, vor dem rechtschaffenen unverdorbenen Manne erschrickt, und vor ihm zurückbebt, weil ein jeder Blick des Redlichen ein Schlag für den niederträchtigen Hofschranze ist! — Ueberhaupt fehlt es dem Hrn. V. an Philosophie, seine Jdeen zu entwickeln, und die Menschen auf sich aufmerksam zu machen: man merlt es ihm an, daß seine Beredsamkeit nach dem Kurzgefaßte Ankündigung." 6479,6480,"Jm Jullus vorigen Jahrs lündigten wir aus Subscription an: Bibliothek der besten deutschen Zeitschristen, und versprachen, Falls wir bis Ende Septembers Unterstützung sänden, den ersten Band unverzüglich zu liefern." 6480,6481,"Wir fanden nun aber die gehoffte Unterstützung nicht nur nicht, sondern mußten vielmehr ersahren, daß unser Unternehmen sehr hämisch beurtheilt, und dem verehtten Publicum von der häßlichsten Seite geschildert wurde." 6481,6482,Unter anderen zeichnete sich der Hr. Jntelligenzblatt Fabritant der Jenaer allgem. 6482,6483,Litteraturzeitung in Nro. 6483,6484,a2 auf die unverschamteste Att 6484,6485,aus 6485,6486,. 6486,6487,"Dieß, und die geringe Unterstützung — denn was sind etliche 20 Snbscribenten — war wohl binrelchend uns abzuschreden, und wir würden es auch sicher unterlassen haben, wenn nicht Mäuner von echter Gelehrsamteit und Einsicht, denen wir unser Unternehmen zu prufen gaben, nns aufgemuntert hätten, selbes auszusühten, und alle hämlsche Beurtbeilung und Seltendlice zu verachten." 6487,6488,"Daß uns nun der Bevsall und die Ausmuuterung eines einzigen rechtschaffenen Mannes geCompendium, und nicht nach Menschentenntn; gebildet ist." 6488,6489,So sind wir auch mit der Denlungsart des Hrn. Verf. 6489,6490,nicht überall einverstanden. 6490,6491,"Anstatt in der Predigt am Sonntage Quinquagesimae von der Fasten also zu sprechen: Jch erinnere mich hier der vorigen Jahre, und der damahligen Folgsamkeit einiger guten Christen;" 6491,6492,"ich weiß, daß einige aus den Zuhörern sich durch das Wort Gottes überreden ließen, ihren weichlichen Entschluß zu verändern, und daß sie, da sie vorher Fleisch in der Fasten zu essen sich vorgenommen hatten, nach angehorter Predigt alsogleich alles Fleisch von ihrer Küche entfernet, und sich durch die ganze Fastenzeit nur mit Fastenspeisen begnüget haben,, (Ob sie Gott nicht auf eine andere Art besser hätten dienen, und Mäßigkeit üben konnen, lassen wir jetzt dahin gestellt seyn.), Was werde ich dann heute mit meiner Predigt zuwegebringen?" 6492,6493,Soll dann kein Funlen eures eigenen alten Eifers in euch mehr zu finden seyn? 6493,6494,"Und da ich heute nicht einmahl mehr soviel fordere, als man vor einigen Jahren gefordert hatte,, (Entweder war die erste Forderung evangelisch, oder nicht?" 6494,6495,"Jm ersten Falle dürfte nie davon abgegangen, im zweyten sollte sie nie gemacht werden.),, Da ich es euch wegen allgemeiner Ursache gerne gonne, euch der allgemeinen Erlaubniß zu gebrauchen, werde ich nicht einmahl so viel erhalten, daß ihr wenigstens für das Nachtessen und Frühestück keine Erlaubniß von uns Priestern mehr begehrt?,, Austatt dieser schwankenden, und den Zeiten nicht anpassenden Declamation hätten wir einen richtigern Begriff vom Fasten und der Nüchternheit, worin die Priester nicht dispensiren können, erwartet." 6495,6496,Van. 6496,6497,Nachrichten. 6497,6498,"wichtiger ist, als boshaster Tadel, dieß beweisen wir gegenwärtig, da wir die Ehre haben, das verebrungswürdige Pudlicum zu benachrichten, daß der erste Band gedachter Bibliotbek der besten deutschen Zeitschriften wirllich fettig ist, und mit Ansang des Jahrs 178 ausgegeben ward." 6498,6499,Die Subscription bleibt bis zum Schluß des zwevten Bandes offen. 6499,6500,"Pappenheim, den 2osten December 1787." 6500,6501,Litt. 6501,6502,typos. 6502,6503,Gesellsdastebuchhandlung KleineSchrist. 6503,6504,"Der Orang⸗Outang oder Waldmensch, samnt den übrigen doppelartigen Naturgeschöpsen als Verbindrasgliedern der großen Naturlette: in den verschiedenen Ntutreichen nach der Naturgeschichte betrachtet: von Ehristopb Ludwig Pfeiffer." 6504,6505,Mannheim bey Toblas Lesfler. 1717. 6505,6506,"53 S. in 8, nebst 1 Bogen Dedication und Vorberid." 6506,6507,12 Kr. 6507,6508,"Ein mangelhafter und undentlicher Anszug an der nächsten besten Naturgeschichte, in einer sehlerbaften Sprache vorgetragen." 6508,6509,Th. 6509,6510,Erziehungsschriften. 6510,6511,Warnefried oder über die Verbesserung alter Schulanstalten. 6511,6512,— Ein Gutachten an die Schulpatronen zu **. 6512,6513,Leipzig bey Siegfried Lebrecht Krusius. 1787. 6513,6514,242. 6514,6515,S. 8. 6515,6516,"Ein Buch voll Wahrheit zum Troste gedruckter und unter dem eisernen Zepter herrschsüchtiger Schulbaschas seufzender Lehrer, und zur heilsamen Warnung aller jener reformationosüchtigen Gecken, welche sich auf Kosten einer ganzen Schulgemeinde durch neue Plane Trophäen und Denkmahle, leider! auf Sand, und meistens zur eigenen Schande errichten wollen!" 6516,6517,"Die Vorrede sowohl des Herausgebers (der Verf. hat es wohl absichtlich in diese Form eingekleidet) als die Abhandlung selbst ist lesenswerth: wir können uns nicht enthalten, aus beyden einen Auszug zu liefern." 6517,6518,"Der Herausgeber schildert Warnefried, den angeblichen Verfasser des Gutachtens folgender Maßen:„Warnefried war ein denkender Kopf, der durchaus nach Endzwecken handelte:" 6518,6519,"dessen Vorgesetzte aber einen Mann verlangten, der gerade nach Jnstructionen handelte, (da ist es aber auch leicht Vorsteher seyn, besonders wenn man Vorsteher ist, um seinen Zeitgenossen Sand in die Augen zu streuen, und ihnen zu zeigen:" 6519,6520,"Jch bin jetzt der Mann!) und der Collegen hatte, die es lächerlich fanden, bey seinem Amtogeschäfte einen andern Endzweck als die Einkünfte zu haben; (und dieß sind meistens Leute, die vor ihrem Herrn tiefgebengt kriechen, und dann doch als thätige Männer angepriesen werden) der das Geheimniß besaß, durch freundlichen Umgang und vernünftige Behandlung die Herzen seiner Schüler zu gewinnen;" 6520,6521,"da hingegen seine Mitarbeiter von der Secte des Orbilius waren (und daß der hochgebiethende Herr Orbilius seine Orbilianer, so schwarz und gallsüchtig sie auch immer mögen ausgesehen haben, hoch angepriesen, und als Sittenund Glaubenswächter empfohlen habe, versteht sich von selbst.)" 6521,6522,Dieser gute Mann war nun an seinen Aufenthaltsort nach Kopf und Herz isolirt; 6522,6523,"außer seinen Schilern, die ihn heimlich hochschätzten." 6523,6524,hatte er keine Freunde. 6524,6525,"— Nach tausend Chikanen und Bedrückungen entfernte er sich endlich von dem Orte, und begab sich nach G...wo er von den Zinsen eines kleinen Erbgutes und von dem Ertrage einiger gelehrten Arbeiten (aber nicht vom Nachdrucke!) lebte." 6525,6526,Nach dem Tode Warnefrieds fand man dieses Gutachten im Manuscript. 6526,6527,Nach dieser Schilderung wirft der Herausgeber die Frage auf: ob noch etwas über Schulverbesserung geschrieben werden solle? 6527,6528,"Die Beantwortung ist lesenswerth, und hat viele treffende und nur allzuwahre Stellen." 6528,6529,"Es läuft hauptsächlich dahinaus, daß gewiß eine belehrende Schrift willkommen seyn muß, wo noch immer an den Schulen verbessert;" 6529,6530,"Verbesserungen aufs neue wieder verpfuscht, und verpfuschte Verbesserungen wieder ausgebessert werden: wo sich jeder neue Schulvorsteher dadurch zum Helden aufwerfen will, daß er seines Vorgängers Gebäude über den Haufen wirft, und dabey weiter nichts thut, als aufbauen, damit sein Nachfolger auch wieder recht viel niederzureissen hat." 6530,6531,"Wer immer Gelegenheit oder vielmehr das Unglück hat, Theil an diesem Werke zu nehmen, der sage, ob es nicht wahr sey, was dieser Mann aus unbefangenem Herzen geschrieben hat." 6531,6532,Nun zur Abhandlung selbst. 6532,6533,"Erster Theil: Von den Mängeln der Schulen, die der Verbesserung bedürfen." 6533,6534,"— Man muß dieselben nicht nach den Urtheilen unverständiger Leute beurtheilen, (wie oft führt in den katholischen Staaten ein Capuziner oder ein anderer steifer Herr Canonicus das Wort, der über den Verfall der Schule klagt, weil der frische Knabe nicht mehr Ehrfurcht für Kutten und Perücken als für wahre Verdienste haben will?) sondern nach einer ordentlichen Methode untersuchen:" 6534,6535,"das Fehlerhafte muß aus dem Zwecke der Schule entschieden, und die Quelle der Fehler entweder in dem Materiale, oder in der Grundlage, oder in den Werkzeugen, oder in der Aibeit selbst gesucht werden." 6535,6536,Unter den Verbesserungomitteln unterscheidet der V. scheinbare von den wahren und gründlichen. 6536,6537,Zu den scheinbaren gehören: daß man den Lehrern mehr Besoldung und hohern Rang bestimme; 6537,6538,daß man die Schüler durch reichliche Wohlthaten unterstütze; 6538,6539,daß die Lehrer Kostgänger als Prvatzoglinge in ihre Wohnungen aufnehmen; 6539,6540,daß man den öffentlichen Schulen Monopolien ertheile; 6540,6541,— daß man die alte Schuldisciplin wieder herstelle; (das geliebte Steckenpferd aller schwachen Köpfe!) daß man die theologischen Lehrstunden und die offentlichen Kirchgänge vermehre. 6541,6542,Das Gute und Unzulängliche von allem diesem ist vortrefflich auseinander gesetzt. 6542,6543,3. B. die Aueführung des letztern: 6543,6544,"Eine gewisse Schule war dergestalt in Verfall gekommen, und die Wirkungen dieses Verfalles waren an den Producten derselben so sichtbar, daß endlich von Seite der Landesuniversität den Curatoren derselben Schule war zu erkennen gegeben worden:" 6544,6545,"Man möchte darauf sehen, daß den jungen Leuten auf der Schule die Köpfe nicht so unheilbar verschoben würden." 6545,6546,"Die Ephori glaubten: der Fehler konne an nichts anderem liegen, als daß nicht genug Theologie gelehrt würde, und die Leute nicht oft genug in die Kirche getrieben würden;" 6546,6547,"obgleich man auch bisher nicht ermangelt hatte, allen Classen wöchentlich ihr tüchtige Portion orthodorer Theologie vorzupredigen." 6547,6548,"Da man nun ohnedieß einen Prediger in der Stadt hatte, den man wegen seiner freyen Lebensart gern zur Resignation nöthigen wollte, so legte man ihm auf, wochentlich zur Pönitenz einige Stunden Theologie" 6548,6549,"jn der Schule zu dociren, und die Lehrer bekamen eine Verordnung, ihre Schüler alle Wochen noch ein Mahl mehr, als bisher gewöhnlich gewesen war, in die Kirche zu führen: und damit war die Schulverbesserung bewerkstelliget!!" 6549,6550,! 6550,6551,"Das war fast noch schlimmer, als es ein gewisser Stadtrath machte, der durch die ewigen Klagen über die mannigfältigen Gebrechen des öffentlichen Gottesdienstes ermüdet nach einer Kopf zerbrechenden Deliberation beschloß: diesen Klagen auf ein Mahl abzuhelfen, und die Kanzel mit einem neuen modernen Tuche zu bekleiden!,, So hat man an einigen Orten die Sittenverbesserung der Jugend dadurch angefangen, daß man ihnen verboth, runde Hüte zu tragen." 6551,6552,"Als ein wahres und gründliches Verbesserungomittel nimmt der V. an: daß man alles, was die Erreichung des Zweckes hindert, abstelle." 6552,6553,"Dieser Punct ist vortrefflich ausgeführt, und muß ganz gelesen werden." 6553,6554,Nur noch etwas: wie sittliche Erziehung statt der ehemahligen Mönchsdisciplin gangbar zu machen sey. 6554,6555,"—, Die Bildung junger Gemüther werde mehr auf freye Gesinnungen als auf sclavische Beobachtungen strenger Gesetze gegründet." 6555,6556,"Nichts ist der Sittenbildung in Stadt⸗ oder sogenanten Freyschulen schädlicher als strenge, drohende Gesehe." 6556,6557,"Sie bringen die allerwidrigste Wirlung, die man sich denten kann, hervor." 6557,6558,"Denn da dem Jüngling, der sonst geneigt ist, pflichtwidrig zu handeln, immer Schlupfwintel übrig bleiben, wo ihn die Schulgesetze samint ihren Drohungen und Strafen nicht erreichen können;" 6558,6559,"so entsteht daraus eine nie ruhende Begierde, die Gesetze zu betrügen, welche der unge Mann mit aus der Schule nimmt, und, so lange er lebt, nicht wieder erstickt: hieraus entsteht." 6559,6560,"eine häufige starke Versuchung den Gesetzen die Stirne zu biethen, oftmahls gar ein offenbarer Krieg, in welchem auf der einen Seite die Gesetze, und deren Custos, der Lehrer;" 6560,6561,"auf der andern Seite der Muthwille und dessen Verfechter der Schüler steht: und wo ich nicht irre, so trägt die zuletzt genannte Partey in den meisten Fällen den Sieg davon." 6561,6562,"Die Schüler halten die Schulgesetze, deren einige immer so willkührlich sind, daß sie dem despotischen Eigensinn nicht unähnlich sehen, für die boshafteste Erfindung eines geschwornen Jugendfeindes, der sie (freywillig oder gezwungen, um nicht bey seinen Patronen in Ungnade zu fallen) exequirt, und nennen denjenigen puerum fortem et strenuum, der den Gesetzen muthig trotzt." 6562,6563,"Jch könnte dieß alles mit Thatsachen belegen, wenn nicht jeder, der auf einer ddffentlichen Schule gewesen ist, dergleichen selbst in Menge wüßte." 6563,6564,"Nur Schade, daß die Herren Vorsteher, die diese Gesetze machen, meistens keine practische Männer sind!" 6564,6565,"Wir wünschen, daß nicht allein alle Schulvorsteher und Lehrer, sondern auch die Obrigkeiten und Regenten diesen Warnefried lesen mochten, damit sie nicht sogleich durch manchen schönen Reformationoplan, der oft nur über den Haufen wirft, und unruhige Leute macht, getäuscht würden, und sich beruhigen ließen, wenn der Jnspector eine Cen sors/ Miene annimmt." 6565,6566,Latet anguis in herk· P. R. Erbauungsschriften. 6566,6567,Freuden des Christen aus seiner Religion. 6567,6568,Ein Erbauungsbuch für jedermann nach den Bedürfnissen unsrer Zeiten. 6568,6569,Augoburg bey Johann Nep. 6569,6570,Styr. 1788. 6570,6571,8v. 6571,6572,270 S. 6572,6573,Ein Erbauungsbuch! 6573,6574,"Wahrhaft eines, dergleichen es nur wenige gibt, das in seiner Art vortrefflich ist!" 6574,6575,"Wer Christenfreuden, welche aus der Erkenntniß der Wahrheiten dieser geheiligten Religion, und noch mehr aus der thätigen Ausübung derselben fließen, in vollem Maße genießen will, der lese diese Schrift nur nicht einmahl, sondern so oft, als er kann, bis ihn das Gelesene ganz eigen wird; und er wird Freuden fühlen, und noch größere ahnden, die er noch nie gefühlet, nie geahndet hat." 6575,6576,Der Hr. Verf. 6576,6577,"machet selbst in der Vorrede die treffendste Anzeige seiner kleinen Schrift:„ Jch schrieb diese Bogen, sagt er, in der redlichen Absicht, durch Vorstellung der großen Freuden, die der begnadigte Christ schon in diesem Leben genießt, und einst genießen soll, manchen meiner verirrten, oder betrbten Brüder zu belehren, zu trösten, und unter dem Beystande dessen, der die menschlichen Herzen wie Wasserbäche leitet, zu seiner Besserung etwas beyzutragen." 6577,6578,"Und ich schrieb sie mit einem Herzen, das an dem unsterblichen Glücke derer, die mit mir als Pilgrime zum Himmel wandern, den innigsten Antheil nimmt;" 6578,6579,"mit einem Herzen, an dem die Gnade Gottes nicht vergeblich gewesen ist, und mit einem Herzen, das seine größte Beruhigung und Freude daran findet, nach vorher gegangener Prüfung fest zu glauben, daß Jesus Christus wahrhaftig Gett sey, hochgelobt in Ew igkeit;" 6579,6580,"daß nur in ihm, und bey ihm wahres Herl zu finden sey, und daß uns Christen nur der lebendige Glauben an ihn gerecht und selig ma che." 6580,6581,"Gott ist mein Zeuge, daß ich die Wahrheit rede, der die Lügner umbringt, und einen Gräul hat an jenen, die eines falschen Herzens sind." 6581,6582,"," 6582,6583,"Wahrlich so sonderbar diese Betheurung eines Mannes von sich selbst vorkommen mag, so hat er doch Wahrheit gesprochen, und man kann es ihm vollkommen glauben, was er ferner von sich spricht:„ Du hast also, Leser! mit einem ehrlichen Manne zu thun, der auch dich fröhlich, und ewig beglückt zu sehen wünscht." 6583,6584,"Dieses bezeuget jede Zeile dieser nützlichen Schrift, wo man den wärmsten Herzensausdruck vereinigt mit der belehrendsten Darstellung, und einer innigsten Durchschauung der Gegenstände überall wahrnimmt." 6584,6585,"Der Hr. Verf., wie Recens. aus einigen Merkmahlen schließt, ist zwar ein Protestant;" 6585,6586,allein jeder Katholik lese ihn; 6586,6587,er wird keinen Anstoß leiden. 6587,6588,"Die Hauptwahrheiten des Christenthums, die uns dieß⸗und jenseits gemein sind, und welche den großten Einfluß auf unsre Beseligung haben, sind alle mit ihrer ganzen inneren Kraft und Anwendbarteit vorgetragen;" 6588,6589,"nur mag der Katholik das Uebrige, was ihn sein Glauben noch ferners von beseligenden Wahrheiten und Heilsmitteln lehret, hinzuthun." 6589,6590,Was dem Rec. 6590,6591,"an dieser Schrift vor anderen gefiel, war, daß der H. V. sich von polemischer Bitterkeit, wo er die Jrrthümer und falschen Behauptungen jetziger Zeiten anführte, so gut zu hüten wußte." 6591,6592,"Die dem wahren Christenthume widersprechenden Lehren stehen zwar als Schatten da, damit das Licht der entgegengesetzten wahren desto herrlicher ins Aug falle: allein wo noch irgend ein Lichtstrahl entdecket werden konnte, davon wird nicht geschwiegen; und Gerechtigkeit, und wahrhaft christliche Nachsicht widerfährt jeder Meinung, soviel es möglich ist." 6592,6593,"Jn den ersten Abhandlungen werden vorzüglich die Glaubenswahrheiten von dem Versohnungstode Jesu Christi, des Gottmenschen, und allgemeine Mittlers zwischen Menschen und Gott mit aller Jnnigkeit vorgetragen:" 6593,6594,"in den letzteren aber alle die Freuden, welche aus der Ausübung der echte Christussittenlehre im Gegensatze der bloß natürlich philosophischen erhaltẽ werden, pathetisch beschrieben." 6594,6595,"Der Styl ist angenehm, oft sehr schon mit der kernigsten Bildersprache der Bibel durchwebt, und verräth offenbar einen Mann, der sich durch vieles Lesen der heil." 6595,6596,Schrift ihren Ausdruck eigen gemacht hat. 6596,6597,Auszüge lassen sich von dieser Schrift nicht leicht machen: 6597,6598,"zu einiger Darstellung, wie sich der Verf." 6598,6599,"überhaupt benimmt, soll Folgendes genug seyn —" 6599,6600,Auf den Tert Js. 6600,6601,"53, 5. Er ist um unsrer Missethat willen verwundet, und um unsrer Sünde willen zerschlagen" 6601,6602,u. s. 6602,6603,w. spricht er I. S. S. 22. 6603,6604,"„ So hebet eure Hände auf, alle ihr Erlösten!" 6604,6605,und bethet an! 6605,6606,"Der in die Welt gekommene Jesus ist um eurer Missethat willen verwunder, und um eurer Sünde willen zerschlagen worden." 6606,6607,"Ja preiset ihn, Erlöste! und bringt ihm Dank mit Freuden." 6607,6608,"Denn sein Schmerz ist eine Quelle eures Trostes, seine Wunden ein Mittel eurer Heilung, sein Tod der Grund eurer seligen Unsterblichkeit." 6608,6609,"Nicht bloß deßwegen hat er sich zermartern lassen, um euch durch seine unüberwindliche Geduld, durch seine Sanftmuth, und durch sein unerschütterliches Vertrauen ein Vorbild zu geben, daß ihr nachfolgen sollt seinen Fußstapfen." 6609,6610,"Brauchte wohl, um uns ein solches Muster zu zeigen, der ein Mensch zu werden, und sich so tief zu erniedrigen, der in göttlicher Gestalt war, und es für keinen Raub, für keine gerechte (ungerechte) Usurpation hielt, Gott in allem gleich zu seyn?" 6610,6611,Konnte es nicht auch ein von Gott begnadigter Mensch thun? 6611,6612,"Haben es nicht auch viele Menschen gethan, die das Bekenntniß der Wahrheit mit ihrem Martertod versiegelt, und unter den brennendsten Schmerzen den Nahmen Jesu laut gepriesen haben?" 6612,6613,O Christen! 6613,6614,"hier ist mehr als Lehrer, und Beyspiel der Tugend;" 6614,6615,"mehr als Socrates, und alle Weisen, die je gelebt haben." 6615,6616,"Hier ist, der um eurer Sünde willen zerschlagen worden;" 6616,6617,"der Heilige und Unbefleckte, der unmöglich um seinetwillen leiden konnte: der Geliebte, an welchem Gott sein Wohlgefallen hatte, und der, ob er gleich von leiner Sünde wußte, dennoch für uns zur Sünde gemacht wurde;" 6617,6618,"der Erretter, der sich selbst zum Lösegeld für alle dahingegeben, und unsre Missethat selbst an seinem Leibe auf dem Holz geopfert hat." 6618,6619,S a. Moralische Schriften. 6619,6620,Gerechtigkeit gegen Thiere. 6620,6621,Von Wilhelm Dietler. 6621,6622,Maynz 1787. 6622,6623,76 S. in 8v. 6623,6624,"Die Absicht des Verfassers dieser Abhandlung ist: die Rechte und Pflichten, welche der Mensch gegen die Thiere hat, genau zu bestimmen." 6624,6625,"Dem Menschen steht das Recht zu: 1) die Thiere unter seine Gewalt und Herrschaft zu bringen, 2) sie zu Arbeiten und Diensten zu gebrauchen, 3) sie zu seiner Sicherheit und Nahrung zu tödten." 6625,6626,"Was nicht in diesen Rechten enthalten ist, dazu hat der Mensch kein Befugniß." 6626,6627,Folglich gibt es auch Pflichten gegen Thiere. 6627,6628,Sie bestehen darin: 1) 6628,6629,"Auf die möglichst gelinde Art die Thiere unter unsre Herrschaft zu bringen, und, wenn sie unter derselben sind, sie so wenig, als möglich, den Verlust ihrer Freyheit empfinden zu lassen." 6629,6630,2) 6630,6631,"Denselben nicht zu viele und harte Arbeiten aufzuladen, und sie mit denen zu verschonen, welche ihrer Natur entgegen sind." 6631,6632,3) 6632,6633,"Jedem Thiere das Leben zu lassen, das nicht zu unsrer Nahrung, oder zur Befriedigung anderer dringender Bedürfnisse dienet." 6633,6634,"Wie selten werden indessen diese Pflichten beobachtet, 1) beym Erlegen der Thiere, 2) bey Kurzgefaßte Salzburg." 6634,6635,Se. bochfürstl. 6635,6636,"Gnaden, unser gnädigster Landes fürst haben gnädiast geruhet, zur Emporbringung der Wundarznevlunst sowohl, als zur Beförderung des höchstnotbwendigen Unterrichts in der Geburtsdülie den von selner gelebrten Rele aus Frantreich und Cngland zurückgetommenen höchstihren Hofrath und Leibwundarzt, Doctor artenkeil, der seit seinem Hierseyn bereits durch einige lückliche Staar⸗ Operationen Proben seiner Geschicklichleit obgelegt hat, zum tffentlichen Lebrer der Anatomie, Chiruraie, und Geburtshülse an der biesigen hohen Schule zu eruennen." 6636,6637,"Unsere Stadt muß sich über dlese höchste Wobltbat desto entzückter fühlen, als diese Wissenschasten selt bevnahe anderthalb hundert Jahren nicht mehr, und ununterbrochen gar nlemahls an der biesigen hohen Schule gelehrt worden sind." 6637,6638,"Man findet in den Aeten der lUnlversitat einzlze zwev Lehrer im medicinischen Fache, namlich Antonlus Cola vom J. 1632 bis 1635, und Urban Stepbanuzi von 1656 bis 1657." 6638,6639,"Die hiesigen Zöglinge der Wundarzneylunst, welche den ihuen so nöthigeu Unterricht der Behandlung und Pflege unsrer Hausthiere, bey den Arbeiten und Beschäftigungen, mit denen wir sie überhäufen?" 6639,6640,"Wie wenig man diesen Grundsätzen nachlebet, davon sind unsre Jagden die traurigsten Beyspiele." 6640,6641,"Umsonst sucht man sie zu entschuldigen, daß sie Muth einfloßten, und die Gesundheit stärkten." 6641,6642,"Muth, fester, dauernder, edler Muth, nicht Tollkühnheit ist Frucht der Weisheit; und gute Bewegung, welche Gesundheit befordert, wird durch zu Fußegehen, ileine Spazierreisen" 6642,6643,u. s. 6643,6644,w. 6644,6645,"weit sicherer und zuverläßiger, als durch Jagen, erhalten." 6645,6646,"Dieß ist die Summe der vor uns liegenden klemen interessanten Schrift, welche sich vorzüglich durch Richtigkeit der Grundsätze, die gleichweit entfernet sind von jeder Empfindeley, welche alles, was den Thieren geschieht, für Sünde hält, und der Grausamkeit, welche sich alles gegen Thiere erlaubt, so wie durch einen anständigen, männlichen, aber aus inniger Ueberzeugung quellenden Ton empfiehlt." 6646,6647,Die ofteren Wiederhohlungen mancher Lehren wird man dem Verf. 6647,6648,"darum zu gute halten, weil er vorzüglich auf dieselben die Aufmerksamkeit seiner Leser ziehen wollte." 6648,6649,"Aber einige Nachläßigkeiten des Styls mochten sich nicht entschuldigen lassen, z. B. staubleckender Meuschenstolz, declamirende Empfindeley, des Bosen weniger, des Guten mehr machen." 6649,6650,"Auch kommen emige Jnversionen vor, die den Sinn des Satzes unverständlich machen, und kaum in gebundener Rede würden aufgenommen werden können." 6650,6651,"Wir hoffen, der Hr. Verf." 6651,6652,"werde seine Muße und sein Talent ferner dem Studium der Weisheit weihn, und uns bald wieder mit einer Frucht seines Geistes beschenken." 6652,6653,J. Nachrichten. 6653,6654,"aus höchster Gnade in Zulunst unentgeldlich erhalten, haben bereits die Ehre gebabt, ihren unterthäuigsten Danl zu den Füssen Jbres gnädigsten Landesvaters niederzulegen." 6654,6655,"Der Landgras zu Hessen⸗ Cassel hat nun auch einen öffentlichen Lehrstuhl für die Kriegswissenschaften auf der hoben Schule zu Marburg errichtet, und den Hauptmann Schleicher zu dieser Stelle ernannt..." 6655,6656,Auch zu Nion am Genfer⸗ See wird am 1. Jun. d. J. eine Alademie für das tünitige Militär eröffnet werden. 6656,6657,Todesfall. 6657,6658,Am 21sten Jän. 6658,6659,ist H. Georg Joachim Zollikoser Pastor der reformirten Gemeinde zu Ceipzig im asten Jahre seines gemeinnütigen Lebens an der Auszehrung und Brnstwassersucht gestotben. 6659,6660,Er war im J. 1730 den 5ten Aue. 6660,6661,zu st. 6661,6662,Gallen in der Schweiz gebobren. 6662,6663,"Er war ein vortreifliwer geistlicher Reduer, und seine Predigten uber die Wurde des Menschen verdienen unter den vorzüglichsten Producten der geistlichen Beredsamteit gerühmt zu werden." 6663,6664,Erbauungsschriften. 6664,6665,Die Weisheit Jesu Sirachs Sohns. 6665,6666,Aus dem Griechischen mit erläuternden Anmerkungen. Wirzburg. 6666,6667,1786. 6667,6668,202 S. 8. 6668,6669,"Man kam schon längstens darin überein, daß man zur Aufklärung seiner Zeitgenossen am meisten dadurch beytragen konne, wenn man ihnen einzelne Theile der h. Schrift in die Hände gibt, daß sie sich selbst von ihrer Bestimmung und Pflichten, von der Art, weise und glücklich zu leben, unterrichten können." 6669,6670,Der Hr. Onymus (denn so unterschreibt sich der V. dieser Uebersetzung am Ende der Zueignung an Se. 6670,6671,hochfürstl. 6671,6672,"Gnaden zu Wirzburg) hat in seinem Versuche einer Geschichte des Bibellesens eben diesen Gedanken geäußert, und legt nun die Hände ans Werk selbst." 6672,6673,"Nachdem man die Geschichte des alten Bundes in hundert Formaten ausgezogen hat, was wäre wohl nützlicher, als jedem zu seiner Erbauung Schriften von moralischem Gehalte in die Hände zu geben?" 6673,6674,"Und welches Buch wäre dazu dienlicher, als das Buch der Weisheit?" 6674,6675,"Ein Buch, das die alte Kirche den Neubekehrten als Anleitung zu einem vernünftigern Lebenswandel zu lesen gab, ein Buch, daß gewiß, seinem Jnhalte nach, eines allgemeinern Gebrauches eben so würdig, als es dazu durch seinen Vortrag besonders fähig ist." 6675,6676,Denn es handelt nicht hohe und abstracte Lehren ab; 6676,6677,"sondern verbreitet sich bloß über das, was dem Menschen in seinem alltäglichen Leben nützt, und frommt: und die vielfassenden Denksprüche, die artigen Räthsel, die schönen Gleichnisse, in die der alte Greis seine Lehren einhüllt, beschäftigen auf eine angenehme Weise den Verstand, sind um der Kürze Willen leicht zu behalten, und enthalten die herrlichsten Vorschriften zu einem künftigen Leben." 6677,6678,"Wer sollte also dem H. O. nicht dafür danten, daß er uns gleichsam dieselben wieder von neuem gibt, und dieses schone Buch durch eine dentsche Uebersetzung gemeinnütziger zu machen sucht?" 6678,6679,"Man hat zwar schon einige Uebersetzungen davon: aber da sie aus dem ganz verstellten Texte der Vulgata, und mit sehr geringer Sprachkenntniß verfertigt woren sind, so haben sie dunkel und unverständlich werden müssen." 6679,6680,"Hr. O. übersetzte aus dem Griechischen, und schon dadurch erhielt seine Arbeit einen besondern Vorzug vor den vorhergehenden." 6680,6681,"Er übersetzte nicht sclavisch buchstäblich, sondern nahm vorzüglich Rücksicht auf einen deutlichen Ausdruck;" 6681,6682,"denn das Buch ist zum Erbauen und Belehren, nicht zum Polemisiren geschrieben: er übersetzte iu Jamben,„in der Absicht, wie er selbst sagt, um die edle Harmonie, die uns im hebr." 6682,6683,"Original verloren ging, wider einiger Maßen zu vergüten:" 6683,6684,"auch wollte ich, sagt er weiter, dadurch den Denksprüchen die Kürze und Ründung wieder geben, ohne welche weder Kraft noch einiger Nachdruck in ihnen seyn kann." 6684,6685,— Rec. muß hierin den H. V. seinen ganzen Beyfall geben: 6685,6686,"dadurch erhielt die Uebersetzung das alte Gewand, das ihr sowohl anpaßt;" 6686,6687,der Gang der hebr. 6687,6688,Sprache in parallelen Reihen wird dadurch am glücklichsten nachgeahmt. 6688,6689,"— Was endlich die Hauptsache ist, so übersetzte der H. V. genau und treu." 6689,6690,Recens. 6690,6691,"verglich zu dem Ende das 6. und 7te Capitel, und ob er gleich in einigen Stellen von ihm abweichen würde, so kann er ihm doch jenes Lob nicht versagen, und hält sich für hinlänglich berechtiget, von diesem Theile einen vortheilhaften Schluß auf das Ganze zu machen." 6691,6692,Oi iꝑveuοντς 0o Eoot gibt er: sey allen gut. 6692,6693,Rec. würde geben: 6693,6694,sind dir gleichwohl viele gut. 6694,6695,V. 6695,6696,8. 6696,6697,cy iρo æurov drückt er sehr gut aus: so lange er dein bedarf. 6697,6698,"Eben so V. 9. νεWισουσου αποxυei, bricht wider dich in schmähliches Hadern aus." 6698,6699,V. 17. lonnte man auch übersetzen: 6699,6700,"nur der Gottesfürchtige verschafft sich echte Freundschaft: denn, wie er, so muß auch sein Freund seyn." 6700,6701,V. 19. ist die Uebersetzung etwas dunkel; 6701,6702,"vielleicht ware besser: wie der, so pflügt und säet tc." 6702,6703,V. 23. 0Oiα 6703,6704,xæα τo 6704,6705,νομ 6705,6706,æurc 6706,6707,"egι, gibt Hr. O. die Weisheit ist dem Nahmen nach schon Ciefsinn, und sagt in der Note: das hebr." 6707,6708,Wort könne etwas dunkles und verborgenes ausdrücken. 6708,6709,Rec. weiß nun zwar des Hn. 6709,6710,V. Grund nicht; 6710,6711,aber seine Meinung über diese Stelle ist: 6711,6712,"oon hat ursprünglich die Bedeutung von Festigkeit, Solidität; und daher ist die Bedeutung, Weisheit, abgeleitet: Dieser Bogriff schickt sich nun sehr gut zu dem Contexte, in welchem die Weisheit mit einem Prüfsteine verglichen wird." 6712,6713,"Um daher das Hebräische, so viel es moglich ist, nachzuahmen, würde Recens." 6713,6714,"sagen: solide Kenntnisse sind, was schon der Nahme sagt: darum werden sie wenigen zu Theile." 6714,6715,Cap. 6715,6716,VII. 6716,6717,5. ist sehr gut gefaßt: 6717,6718,"begehre vor Gott nicht schuldlos, vorm König weise zu seyn." 6718,6719,V. 8. könnte man auch so übersetzen: 6719,6720,bind dich nicht zum zweyten Mahl mit der Sünde an: 6720,6721,denn schon das erste Mahl wirst du nicht straflos davon kommen. 6721,6722,"V. 13, 14 würde Rec." 6722,6723,"nicht sowohl von Lügen, als von jedem bösen Anschlage gegen den andern erklären:" 6723,6724,es ist das Hebr. 6724,6725,"n. Dergleichen Verschiedenheiten des Urtheiles über einzelne Stellen sind wohl unvermeidlich, und beruhen nicht sowohl auf mehr oder weniger Treue, als auf dem besondern Blick eines jeden Lesers, auf den verschiedenen Einsichten, die jeder mitbringt, auf einer andern Jdeenverbindung n. s. w. Jn der That aber ist es nichts Leichtes, diese griechischen Bücher des A. T. zu übersetzen:" 6725,6726,sie erfordern eine sonderbare Stärke in griechischer und hebräischer Sprachkenntniß; 6726,6727,"es herrscht hier noch großes Dunkel, weil noch sehr wenig davon bearbeitet worden ist." 6727,6728,Um so mehr ist Rec. 6728,6729,mit des Hn. 6729,6730,"V. Arbeit zufrieden, bey der er sehr vielen Stellen Licht zu verschaffen, und sie glücklich zu übersetzen gewußt hat." 6730,6731,"Noch mehr Werth aber erhält sie durch die Kritik, die der H. V. auf dieses Buch gewandt hat., Meine erste Sorge, sagt er in der Vorrede, war, den Text von den Schlacke seiner Zusätze zu reinigen, und ihn so richtig zu geben, als er mir bey den wenigen Hülfsmitteln, die noch vorhanden sind, möglich war:" 6731,6732,"ich zog deßwegen die verschiedenen Ausgaben mit ihren zum Grunde liegenden Handschriften, und die Uebersetzungen, die lateinische vorzüglich, und dann die syrische und arabische zu Rathe, und habe keine Leseart gewählt, wovon ich nicht wichtige Gründe anzugeben wüßte.,, Wirklich ist auch Kritik vielleicht bey keinem Buche so nothwendig als bey diesem: jeder Leser schrieb seinem Exeniplare bey, was ihm beliebte: setzte Worte und Sätze zur Erilärung hinzu, oder schrieb auch Dentsprüche, die er anderswo gelesen hatte, und als passend hierher fand, oder seine eigenen Bemertungen und Lehren am Rande hinzu." 6732,6733,"Man denke sich nun die Verwirrung, die alsdenn entstehen mußte, wenn alles dieses zuletzt in den Text aufgenommen ward." 6733,6734,Die Zusätze von ersterer Art ließ der H. V. als unnütze ganz weg: 6734,6735,die von der letztern behielt er zwar noch bey; merkte sie aber doch an. 6735,6736,"— Er legte bey seiner Uebersetzung die Sixtinische Ausgabe vom Jahre 1587 zum Grunde, die er für die richtigste hält." 6736,6737,Abweichungen von seinem Exemplare bemerkte Rec. 6737,6738,"oft: andere, wirklich sehr gefällige, merkt H. Verf." 6738,6739,am Rande 6739,6740,an 6740,6741,. 6741,6742,"Ueberhaupt ist hier ein weites Feld, seinen kritischen Scharfsinn zu üben." 6742,6743,Bey einer flüchtigen Durchsicht fielen Rec. 6743,6744,einige ganz artige aus der Vulgata in die Augen. 6744,6745,Cap. 6745,6746,"Vl, 5. ωσα" 6746,6747,e0014. V. 15. Tc xαονς 71i5e 2υτ0u V. 21. 6747,6748,o xiμ x 6748,6749,Ctα æi e æυτω. 6749,6750,"Durch diese kritische Bearbeitung gewann das Buch nicht nur einen freyen, hellern, und ungehinderteren Gang; sondern auch mancher Stelle ward damit aufgeholfen." 6750,6751,"Um nur ein Beyspiel zu geben, so merkt H. V. zum Cap." 6751,6752,"25 12 die Leseart wahrscheinlich aus der Vulgata an: Gesegnet, wer den wahren Freund findet!" 6752,6753,Dadurch wird nun die Zahl der neun Dinge voll. 6753,6754,Dieser verlorne Satz ist allem Ansehen nach die erste Hälfte zu dem einzelnen Satze: 6754,6755,xa oς υx douReuσeν ete. 6755,6756,Am Ende der ganzen Uebersetzung trägt der H. V. noch einige Anmerkungen vor. 6756,6757,"Den Urheber der lat. Uebersetzung hält er für einen einfältig⸗frommen Judenchristen, der weder die lateinische, noch die griechische Sprache verstanden hat." 6757,6758,Die syrische Uebersetzung scheint ihm aus dem hebr. 6758,6759,Urtexte geflossen zu seyn. 6759,6760,"Nach der Vergleichung des griechischen Tertes mit dem syrischen ließe sich zweifeln, ob Jesus den Sinn seines Großvaters überall glücklich getroffen habe." 6760,6761,"Um aber das Ganze ins Reine zu bringen, so müsse man den griechischen Text herstellen, wie er ursprünglich war, hernach das Syrische mit ihm vergleichen, und so aus beyden den hebr." 6761,6762,Urtext in seinen durchschimmernden Spuren aufsuchen. 6762,6763,Dieß ist nun freylich der Schlüssel zum Buche. 6763,6764,"Und wenn er dann zuletzt sich ausdrückt, vielleicht ist es sogar weit nicht hin, bis dieß geschehen wird,, so machen wir uns die angenehme Hoffnung, daß H. V. selbst daran arbeite, um seine Uebersetzung damit zu kronen." 6764,6765,Ohnehin hat Rec. 6765,6766,an Hn. 6766,6767,"V. noch eine dringende Bitte, er moge, um seine Arbeit auch dem gelehrten Forscher um so werther zu machen, der gelehrten Welt die Gründe seiner Uebersetzung bey schweren Stellen, seine Bemerkungen, die Varianten, welchen er folgte, sein Urtheil über die verschiedenen Ausnben u. s.w." 6767,6768,mittheilen. 6768,6769,"Dieß gäbe etwa ein zweyte Bändchen, wofür ihm jeder Bibelforscher, der nicht gerade so viel Zeit, Muße, Kräfte und Hülfsmittel hat, um Untersuchungen von dieser Art anstellen zu können, gewiß großen Dant wissen wird." 6769,6770,Ed. 6770,6771,"Die Psalmen Davids, und biblischen Gesänge, welche die Kirche in ihren Tagzeiten bethet, zur Befördernng des göttlichen Lobes in deutsche Verse übersetzt von Franz Carl Kienle, der heil." 6771,6772,Schrift 6772,6773,"Licentiaten, und Pfarrer zu Stetten bey Haigerbach. 1787." 6773,6774,gr. 6774,6775,8. S. 632. 6775,6776,Augsburg bey 6776,6777,Riegers 6777,6778,sel 6778,6779,. 6779,6780,Sohnen. 6780,6781,"Herr Kienle sagt in der Vorrede Verschiedeues, was uns mißfällt, und kein gutes Vorurtheil für seine Arbeit erweckt." 6781,6782,"Vorausgesetzt, daß im gegenwärtigen Zeitalter an verschiedenen Orten deütsche Lieder in die Liturgie eingeführt werden, fragt er:„ Kann wohl zu solchen Liedern was tauglicher seyn, als die Psalmen und Gesänge der heil." 6782,6783,"Schrift ?, Versteht dieß Hr. K. von allen Psalmen, so fragen wir: ob wohl unter denselben diejenigen zu solchen Liedern tauglich seyen, welche blutige Schlachten besingen, oder auf Geschichten sich beziehen, die uns nicht bekannt sind?" 6783,6784,"Jst der Gesang Moses, Debbora's, Ezechias ein Gesong für den öffentlichen Gottesdienst der Christen?" 6784,6785,"Glaubt der Christ nicht Geheimnisse, hat er nicht Pflichten, von welchen der Jsraelite nichts wußte, und braucht er nicht — hier und da wenigstens eigene Gesänge?,, Die in der heiligen Schrift enthaltenen Psalmen und Gesänge machen einen aroßen Theil des katholischen Gottesdienstes aus;" 6785,6786,"welches sehr gefehlt ist, indem die jüdischen Nationalpsalmen theils, weil sie den Christen nicht interessiren, theils weil sie zu dunkel sind, absolut vom Chore und Brevier wegbleiben sollten) und sie sind beynebens wegen verschiedener Versearten (woher weiß H. K., was die größten Bibelkenner nicht wissen, daß die Psalmen nach elnem metrum, und zwar nach einem verschiedenen metrum verfaßt sind?), wegen ganz besonderer Ausdrücke der hebräischen Sprache, in welcher sie verfasset wurden, und wegen poetischer, hoher und wunderbarer Verblümungen (darum allein?) oft sehr dunkel und schwer zu verstehen." 6786,6787,"Wird es nicht vielen angenehm seyn, diese Psalmen und Gesänge, die sie täglich sprechen sollen, in deutschen Versen, und mit einer kurzen, doch gründlichen Erklärung vor sich zu haben?" 6787,6788,Und da die meisten Gebethe des kirchlichen Gottesdienstes in der lateinischen Sprache entrichtet werden (ist auch das recht? 6788,6789,"Und wünscht nicht jeder denkende Katholik eine Abänderung hierin?), wird nicht durch diese Arbeit wenigstens denjenigen (3. B. den armen Nonnen) ein Gefallen geschehen, die der lateinischen Sprache nicht kündig sind?" 6789,6790,"Man hat auf Gründlichkeit vorderst (für diese muß David gesorgt haben, es sey dann, daß von Exegese die Rede wäre, die aber mit der bloßen Ueber setzung nicht darf verwechselt werden) alsdann auf Deutlichkeit, natürliche Redeart (warum nicht auch auf poetische, da von der Uebersetzung eines h. Dichters die Rede ist?) genau acht gegeben, damit man auch den Ungelehrten nütze." 6790,6791,"— Nach der hebräischen Redeart wird in dem Bibelterte sehr oft die vergangene Zeit für die zukünftige, oder die zukünftige für die vergangene gebrauchet (eine dem Tirinus nachgebethete falsche Regel): in diesen deutschen Liedern aber steht die Zeit immer, wie sie der Psalmist verstanden hat." 6791,6792,(Und davon ist H. K. überzeugt?) 6792,6793,Aber woraus übersetzte er denn? 6793,6794,Er übersetzte (was er vermuthlich aus zu großer Achtung für die Vulgata zu sagen für überflüßig hielt) aus der Vulgata. 6794,6795,"Und nun wird keiner, der weiß, daß die Vulgata aus der alexandrinischen Version übersetzt, und daß in der alexandrinischen Version gerade die Psalmen am unglücklichsten übersetzt sind, was Befrieoigendes erwarten: gesetzt auch, der Uebersetzer hätte, was ee doch nicht hat, Reichthum an Sprache, und dichterisches Gefühl." 6795,6796,Der zweyte Psalm lautet bey ihm also: 6796,6797,V. 6797,6798,1. 6798,6799,Was toben doch die Heiden 6799,6800,"So stolz, und unbescheiden, Und dürsten nach dem Blut'?" 6800,6801,"Was kann die Völker lenken, So eitle Ding zu denken?" 6801,6802,Wie närrsch ist ihre Wuth! 6802,6803,V. 6803,6804,2. 6804,6805,Die Könige der Erde 6805,6806,"Die Fürsten in der Heerde Versammeln einen Rath, Den Helfer ihrer Nöthen Des Höchsten Sohn zu todten: Vermeßne Lasterthat!" 6806,6807,V.3. 6807,6808,Sie dörfen trotzend sprechen: 6808,6809,"Laßt uns die Band zerbrechen, Sie sind ja uns zum Hohn!" 6809,6810,"Laßt uns das Joch zerstücken, Mit dem uns will bedrücken" 6810,6811,"Der Herr, und dessen Sohn." 6811,6812,V. 7. 6812,6813,"Als ich das Heil der Erden, Jm Fleische sollte werden, Sprach er: du bist mein Sohn" 6813,6814,ic. 6814,6815,V. 9. 6815,6816,Du wirst sie unterweisen 6816,6817,"Mit einer Ruth von Eisen, Die harten Sünderköpf ꝛc." 6817,6818,"Mehr braucht es nicht, um auch denjenigen Leser, der diese Uebersetzung nur mit der Vulgata vergleichen kann, zu überzeugen, daß Hr. K. eine matte, von eigenen Zusätzen volle, gezwungene, und nichts weniger als treue, beyfallswerthe UeFersetzung der Psalmen geliefert habe." 6818,6819,Dr. 6819,6820,Schone Wissenschaften. 6820,6821,Agnes Gräfinn von Habsburg ein vaterländisches Schauspiel in fünf Aufzügen von Johann v. Kalchberg. 6821,6822,"Grätz, bey Franz Raver Miller." 6822,6823,1788. 6823,6824,93 S. 6824,6825,"Herr von Kalchberg ist der erste, der seit 12 Jahren, das ist, seitdem des Hn." 6825,6826,Reisinger 6826,6827,"Gabriele von Montevecchio erschien, sich in den Gegenden Steyermarks wieder in den Tempel der dramatischen Muse gewaget hat." 6827,6828,"Jch bin zufrieden, sagt er im Vorberichte, wenn meinen geliebten Landsleuten diese Blume, welche auf eigenem vaterländischem Boden entsproß, und reifte, nicht ganz mißfallen wird, uind ich vielleicht dadurch ein glücklicheres Genie ansporne, meinem Beyspiele zu folgen, und irgend etwas bessers zu liefern." 6828,6829,"Eine Aeußerung, welche die löbliche Absicht seiner Bemühung entdecket, und ihm zugleich Ehre macht!" 6829,6830,"Den Stoff des Stückes gab ihm eine Begebenheit aus seiner vaterländischen Geschichte, die sich im ahre 1009 im Oberlande Steyermarks ereignet hatte." 6830,6831,Wülfing Herr v. Stubenberg verlobte sich mit Agnes Gräfinn von Habsburg. 6831,6832,"Ehe er aber mit ihr getrauet wurde, zog er in Krieg wider die Sarazener;" 6832,6833,"und sagte ihr beym Abschiede: wenn ich in sieben Jahren nicht zurückkomme, so glaube, daß ich vor dem Feinde geblieben sey." 6833,6834,"Aanes schnitt ihre Haare ab, flochte sie in einen Zopf, und gab ihm solchen zum Andenken mit." 6834,6835,"icht Jahre waren schon verflossen, und Stubenbera kam noch nicht." 6835,6836,"Riedeger Herr v. Kuenring gewann unterdessen die Gunst des Kunrad, des Bruders der Agnes, und begehrte sie von ihm zur Gemahlinn." 6836,6837,"Der Tag der Trauung wird festgesetzt, und Agnes gezwungen, ihm wider ihren Willen ihre Hand zu geben." 6837,6838,"Aber an eben dem Tage, an welchem die Trauung vor sich ging, kommt auch Stubenberg von seinem Feldzuge zurück;" 6838,6839,"schlägt sich mit dem Kuenring um die Agnes, und erlegt ihn in einem Zweykampfe." 6839,6840,"Noch ist der Haarzopf der Agnes, und die ganze Rüstung dieses Wülfing von Stubenberg vorfindig, und eirr Eigenthum des Stammhalters dieser noch blühenden, und sehr ausgebreiteten Familie unter dem steyerischen Adel." 6840,6841,"Das Feld, auf welchem Stubenberg den Kuenring überwand, wird von dieser Begebenheit noch heut zu Tage das Nennfeld genannt, so wie auch die Herren v. Stubenberg von dieser Zeit an einen goldenen Zopf in ihrem Wappen führen." 6841,6842,"Was die Einkleidung, und Bearbeitung des Stückes seibst betrifft;" 6842,6843,so verräth der H. V. eine gute Anlage zur Theaterdichtkunst: indem er wider die bekannten Regeln dieser Dichtungoart keinen wesentlichen Fehler begangen hat. 6843,6844,Die Einheit der Handlung und der Zeit wird regelmässig beobachtet; 6844,6845,die Einheit des Orts wird zwar nicht so genau und strenge beybehalten: 6845,6846,"indem die Handlung bald in dem Schloße der Habsburger, bald wieder in der Feste Stubenberg vorgeht." 6846,6847,"Allein die neuern Schauspieldichter haben sich in diesem Stücke fast durchaus mehr Freyheit erlaubt, seitdem ihnen der unsterbliche Schakespear mit seinem Beyspiele vorgegangen ist." 6847,6848,"Schreibart und Sprache sind des Stoffes würdig5 der Dialog ungezwungen, die Charaktere der handelnden Personen gut gezeichnet, und überhaupt ist der Genlus jener Zeiten genau geschildert: als z. B. da er den Kunrad, den Bruder der Agnes, zu ihrer Freundinn Kunigunde sagen läßt: Jhr wißt, daß Gott, und den Damen zu fröhnen die größte Pflicht eines braven Ritters ist: und wieder, da ein Schildknapp seinem Cameraden, um ein Unglück vorzudeuten, erzählet: Hörtest du nicht, wie vor drey Tagen zur Geisterstunde die Jagdhunde unten imSchloßhofe heulten?" 6848,6849,"Noch gestern Abends sah ich, wie eine Nachteule um unser Schloß herumflatterte c." 6849,6850,Der Ausdruck des sterbenden Riedeger im letzten Auftritte: Ach was ist der Mensch? 6850,6851,"Eine Rose, die der Sturm entblättert, ist zu wörtlich aus Lessings Emilia Gallotti entlehnt, zu geschweigen, daß er sich hierher nicht einmahl schicklich anwenden läßt." 6851,6852,Besser hat der Hr. Verf. 6852,6853,"diese schöne Stelle des Lessings im 9ten Auftritte des 2ten Aufzuges nachgeahmet, wo er die Agnes in ihrer Schwermuth den Tod rufen läßt: O! so komm doch" 6853,6854,"Freund der Unglücklichen, und ende mein Leben!" 6854,6855,"Pflücke ab die Rose in ihrer Blüthe, bevor sie ein häßlicher Wurm langsam zernagt." 6855,6856,"Zu wünschen wäre, daß Hr. Kalchberg seine Landesleute durch diesen ihm wohlgerathenen Versuch zur Nachahmung aufgemuntert hätte." 6856,6857,G 6857,6858,Statistik. 6858,6859,Briefe zweener Domherren. 6859,6860,Jm April und May 1787. 6860,6861,Frankfurt und Leipzig 1787. 6861,6862,kl. 6862,6863,8. 5 Bogen. 6863,6864,"So wahrscheinlich es auch schon für jenen ist, der den Genius der neuern Politik nur durch ihre auffallendsten Aeußerungen kennt, daß die geistl." 6864,6865,Fürstenthümer als die blühendsten und gesegnetsten Länder Deutschlands Gegenstände der lucrativen Speculation mächtiger Hofe werden; 6865,6866,"eben so wenig befremdend wäre eine auf den hochsten Grad gespannte Aufmerksamkeit desjenigen Theils, der bey etwaiger Realisirung solcher Plane am Meisten verlore, und dessen Große bey der geringsten Verrückung des alten Systems der geistlichen Wahlstaaten gänzlicher Umsturz drohte." 6866,6867,"Gegenwärtige Briefe zwischen einem Domdechant und Domicellaren enthalten Vorschläge, diese Gefahr zu entfernen." 6867,6868,Die Veranlassung zu diesem Briefwechsel wird von dem vielleicht vom Verf. 6868,6869,"geflissentlich so modificirten Gerüchte genommen, daß der Konig von Preußen seinen zweyten Sohn zum Coadjutor in Wirzburg und Bamberg machen wolle." 6869,6870,"— · Der Domicellar hält für gut, wenn die Domcapitel Ressoureen der edlen Geschlechter, die obersten Würden aber Ressourcen fürstlicher Nebenlinien bleiben, doch unter dem Gesetze, daß me von dem nämlichen Hause zwey auf einander folgende Prinzen für eben dasselbe Hochstift gewählt würden." 6870,6871,"Der Domdechant sucht ihn zurechte zu weisen, indem er ihm zeigt, wie leicht aus der Thätigkeit der Monarchen Vergrößerungosucht werden könnte;" 6871,6872,"daß es also gar nicht rathsam wäre, seine Rechte fürstl." 6872,6873,Häusern anzuvertrauen. 6873,6874,"Er ist besorgt, das Brandenburgische Haus, welches sich als den Garanten des deutschen Fürstenbundes aufwarf, von dem Verdachte zu reingen, als wenn dasselbe zuerst das Jnteresse dieses Bundes seinem Privatvortheile aufzuopfern bereit wäre;" 6874,6875,"er sucht vielmehr denselben auf ein anderes mächtiges deutsches Hauo zu wälzen, als welches durch Verbreitung solcher Gerüchte seine wahren Absichten verberge." 6875,6876,"Schon mehrmahlen, heißt es S. 31, hat der Zauberstab einer gewissen Politit die Gestalten der Dinge metamorphosirt, bis die Einfalt, von Phantomen geschreckt, zu dem Geharnischten floh, welcher über sie zu herrschen suchte." 6876,6877,"Das Resultat ist endlich dieses S. 58 bis 75: 1) sey es allerdings vortrefflich, daß die Erzbischöfe dem Papste gezeigt hätten, sie wissen, was ihm zukäme;" 6877,6878,"aber künftig wäre es rathsam, daß es gütlich geschehe, oder vor der Hand bleibe, wie es ist, auf daß die Herde nicht geschlagen werde, wenn der Hirt nicht mehr ist, und sie (wie gewiß geschehen würde) sich unter einander selbst trennen." 6878,6879,2) 6879,6880,"Die Domcapitel sollten sich über den ihnen so wichtigen Punct vereinigen, schlechterdings nie mit ihren Wahlen außer dem Corps der unmittelbaren Reichsritterschaft zu gehen." 6880,6881,Durch eine solche Fundamentalconvention würde unserin Reichssysteme eine größere Festigkeit gegeben; 6881,6882,der deutsche Adel würde auf Jahrhunderte hinaus einen vor ganz Europa ihn auszeichnenden Vorzug behalten; 6882,6883,die Liebe des Adels zur vaterländischen Freyheit müßte durch die Sicherung der geistl. 6883,6884,Fürstenthümer neue Flammen fassen 6884,6885,ic. 6885,6886,— Außerordentlich verdient um den litterarischen Ruhm des Hn. 6886,6887,"Müller, des bekannten Verfassers der Schweitzer Geschichte, haben sich die Urheber der übrigens nicht ganz unwahrscheinlichen Sage, als sey er der Auctor dieser Briefe, nun eben nicht gemacht;" 6887,6888,"ob gleich manche tiefe Blicke in die Physiologie des deutschen Staatolorpers, gute ästhetische Einkleidung, und wohl angebrachte moralische Episoden zur Belehrung des jungen Domherrn diese Schrift über den Werth der meisten Gelegenheitsbroschüren nach Rec." 6888,6889,Urtheil erheben. 6889,6890,"S. 35 wird behauptet, so lange das Reich bestehe, sey kein Triumvirat moglich, das gegen die übrigen mittelmäßigen Staaten im Norden und Süden die pohlnische Tragodie erneuere." 6890,6891,"Daß mit den Ruinen des Reichssystems mancher mittelmäßige Staat vom nördlichen und südlichen Europa gleichfalls dahin sinken dürfte, ist Rec." 6891,6892,wohl begreiflich; 6892,6893,"keineswegs aber, wie die dermahlige Verfassung dieses Staatskorpers mit abgesetzten Gliedern allein schon hinreichend sey, die Katastrophe der kleinen Reiche aufzuhalten." 6893,6894,Die Frage: ob durch Aufnahme der Prinzen zu geistl. 6894,6895,"Fürstenwürden die Reichsverfassung in Gefahr sey, wird meistens schon als bejaht vorausgesetzt, wie S. 34." 6895,6896,Das Glück des Unterthans der geistl. 6896,6897,"Stifter wird zwar manchmahl, wie S. 22, und an anderen Orten, aber zu allgemein berührt;" 6897,6898,hin und wieder gar nicht in Betracht gezogen. 6898,6899,"So muß der V. bey dem Gedanken, daß, da die Ritterschaft nicht wie andere Stande beym Reichstage Repräsentanten habe, sie dennoch in der That allzeit repräseutirt würde — durch die geistl." 6899,6900,"Bank, welche die Jnteressen ihrer Familien nie außer Augen lassen würde, nicht bedacht haben, wie wenig einer für zwey Parteyen, deren Jnteressen so oft einander entgegengesetzt sind, wie jenes des Adels und der Landesherren, ein gleich vortheilhafter Sprecher seyn kann." 6900,6901,"S. 40 u. f. wird gegen die Einwendung, daß gebohrne Prinzen fähiger zum Regieren seyn, zu wenig von dem gesagt, was gesagt werden könnte." 6901,6902,"Doch vielleicht lag für jetzt der einzige Zweck des V. in dem Aufrufe der Domcapitel zu mehrerer Beherzigung ihrer Vorzüge, und einer allgemeinen Confoderation zur Erhaltung derselben." 6902,6903,Denn nach dem Besorgniß des Verf. 6903,6904,Proximus ardet Ucalegon. 6904,6905,Ed. 6905,6906,Schöne Wissenschaften. 6906,6907,M. 6907,6908,Tullius Cicero's 6908,6909,Reden. 6909,6910,"Aus dem Lateinischen übersetzt, und mit Anmerkungen versehen, von J. B. Schmitt." 6910,6911,Erster Theil. 6911,6912,Wirzburg in der Stahelischen Buchhandlung. 6912,6913,1787. 6913,6914,8v. 6914,6915,288 Seiten. 6915,6916,"Cicero's Reden in unsre Muttersprache zu übersetzen, ist eine der allerschweresten Arbeiten, die ein Litteratus unternehmen kann, und das hauptsächlich um zweyer Ursachen willen." 6916,6917,"Erstens wird eine sehr genaue Kenntniß der gesammten romischen Jurioprudenz erfordert: zweytens ist es außerordentlich schwer, diesen Reden die Eleganz, und jene feinen Wendungen zu geben, die sie im Original haben." 6917,6918,"Wer daran zweifelt, der versuche es, und übersetze nur einige Zeilen, selbst diejenigen, die er am besten zu verstehen glaubt." 6918,6919,"Es wäre daher Ungerechtigkeit, eine vollkommene Uebersetzung zu fordern." 6919,6920,"Vielmehr verdient derjenige schon großes Lob, mit dem man nur halb zufrieden seyn kann." 6920,6921,"Da Hr. Schmitt, wie wir aus den wirzb." 6921,6922,"gelehrten Anzeigen des vorigen Jahrganges ersehen, schon einige philosophische Werke Cicero's übersetzt hat;" 6922,6923,"so hat er allerdings etwas vor anderen zum voraus, und man kann mit Recht etwas Besseres vou ihm hoffen, als von einem, der noch nichts in diesem Fache geleistet hat." 6923,6924,"Und Recens. muß gestehen, daß ihn seine Hoffnung nicht getäuschet habe." 6924,6925,"Daß Herr Schmitt Kenner der romischen Jurisprudenz sey, sahe er nicht allein aus den seder Rede vorangeschickten Vorberichten, und den unter manche Stellen gesetzten Anmerkungen, sondern noch mehr daraus, daß er den Sinn Cicerols, soviel er ihn selbst erreichen konnte, fast durchgehends, in den Hauptbegriffen wenigstens erreichet fand, wie das hoffentlich jeder andere, der sich die Mühe geben mag, die Uebersetzung mit dem Originale zu vergleichen, finden wird." 6925,6926,"Und daß es dem Uebersetzer nicht an Geschicklichkeit fehlte, die Ründung, und jene künstliche Wendung, welche der Römer seiner Arbeit gab, in der deutschen Sprache, soviel es die Natur derselben leidet, nachzuahmen, läßt sich aus folgenden Stellen schliessen, wo der präcise Ton im Beweiseführen, und der rührende im Affecterregen unverkennbar ist." 6926,6927,"S. 17,, Er (Nävius) hat keine Ursache gehabt, um den Besitz (des Vermdgens des P. Quintius) anzusuchen. ." 6927,6928,Warum? 6928,6929,"Weil S. Nävius weder etwas von der Compagnie, weder privat von Quintius zu fordern hatte." 6929,6930,Wer bezeuget dieß? 6930,6931,Eben der so hitzige Gegner selbst. 6931,6932,"Dich, Nävius!" 6932,6933,dich selbst will ich hierin zum Zeugen auffordern. 6933,6934,"Ein Jahr lang nach dem Tode des C. Quintius, und noch darüber ist P. Quintius bey dir in Gallien gewesen." 6934,6935,"Beweis, daß du deine, ich weiß nicht, welche wundergroße Forderung bey ihm angebracht habest." 6935,6936,"Beweis, daß du hiervon Meldung gethan, daß du gesagt habest, man sey dir schuldig." 6936,6937,Dann will ich die Forderung als wahr anerkennen. 6937,6938,"— C. Quintius stirbt, und soll, wie du vorgibst, wegen gewisser Posten vieles dir noch geschuldet haben (schuldig gewesen seyn) ?" 6938,6939,.. 6939,6940,"Sein Erbe, P. Quintius, kommt zu dir nach Gallien, tritt den gemeinsamen Besihz an, in Gallien wo nicht nur das gesammte Vermogen, sondern auch alle Rechnungen und Schriften darüber befindlich waren..." 6940,6941,"Welcher Hauswirth auch nicht im geringsten, wie du, geitzig (diese Setzung ist fehlerhaft) — wäre so leichtsinnig, so nachläßig gewesen, daß er in dem Falle, wo derjenige, mit dem er in Verbindlichkeit gestanden, mit Tode abgegangen, und sein Nachlaß einem anderen zugefallen wäre, nicht sogleich bey erster Gelegenheit dem Erben dieß zu wissen gethan, ihn nicht darun besprochen, die Rechnung vorgewiesen/ und bey etwaiger Streitigkeit die Sache entweder im Stillen ausgeglichen, oder offentlich gerechtet (Recht gesuchet) hätte?" 6941,6942,"So haudelt jeder Rechtschaffne auch aegen seine Verwandte und Freunde, weun er sie noch so lieb hat, und derselben Ehre und Credit erhalten wissen will..." 6942,6943,"Und S. Nävius, den der Geitz so eingenommen hat, daß er seinem Jnteresse nicht das Geringste vergeben will, damit es ja nicht seineml Verwandten zu gute komme, sollte das nicht gethan haben?" 6943,6944,"Derjenige sollte seine Forderung, wenn sie gegründet gewesen wäre nicht angebracht haben, der, weil ihm das, was man ihm nicht schuldig ist, verweigert wird, einem Verwandten nicht sein Vermogen nur, sondern auch Ehre und guten Nahmen rauben will?, S. 243." 6944,6945,"Vollziehung eines ungerechten Todesurtheils an Philodamus, und seinem Sohne auf Anstiften des Verres." 6945,6946,", Zu Laodicea auf dem Forum ward" 6946,6947,"dieses klägliche, elende, für ganz Asien schreckliche Schauspiel aufgeführt." 6947,6948,"— Man schleppet sie zum Tode — hier den beklagten Vater — dort den Sohn — jenen, weil er die Unschuld seiner Tochter, diesen, weil er das Leben seines Vaters, und die Ehre seiner Schwester retten wollte." 6948,6949,"Sie weinen beyde — nicht über ihre Verurtheilung, sondern — der Vater über den Tod des Sohnes, der Sohn über den Tod des Vaters..." 6949,6950,Wie viele Thränen entstürtzten selbst dem (Richter) Nero? 6950,6951,Welch ein Weheklagen herrschte in ganz Asien? 6951,6952,"Welche Trauer, welches Seufzen unter den Lampsacenern, daß man Unschuldige, Vornehme, Bundsgenossen, und Freunde des romlschen Volkes enthauptete — und das wegen auonehmender Bosheit und unverschämter Leidenschaft dieses schandevollen Menschen?" 6952,6953,— Aber wozu eine Uebersetzung von Cicero's Reden? 6953,6954,Wir antworten mit Hn. 6954,6955,"Schmitt in seiuer Vorrede „nicht, damit das Orignal weniger möge gelesen werden (wie denn die ungeheure Menge von Uebersetzern unter Protestanten diese Absicht eben so wenig haben wird);" 6955,6956,"sondern damit den Lehrern, welche das Original erklären, und Lehrlingen, welche dasselbe verstehen lernen müssen, ihre Arbeit moge erleichtert werden." 6956,6957,"Eine gute Uebersetzung gibt doch alle Mahl weit mehr Licht, als eine noch so große Menge von dürren Anmerkungen." 6957,6958,"Auch mag sie denjenigen gute Dienste leisten, welche das römische Recht ex prosesso studieren müssen, und doch nicht soviel Vorbereitung haben, daß sie es ohne Zeitverlust unmittelbar aus der Quelle studieren konnten., Ed." 6958,6959,Cicero's 6959,6960,erste Rede gegen den Prätor Verres. 6960,6961,Neu übersetzt von J. A. v. . 6961,6962,Jena in der akademischen Buchhandlung. 6962,6963,1787. 6963,6964,8v. 6964,6965,"Aus welchem Gesichtspuncte wir die Uebersetzungen der Reden Cicerols betrachten, haben wir so eben gesagt." 6965,6966,"Wir haben nur noch zu entscheiden, ob Hr. J. A. v. L. der Uebersetzer gegenwärtiger Rede mit der gehorigen Vorbereitung zu Werte gegangen, und ob er den gehörigen Fleiß darauf verwandt habe." 6966,6967,"So wenig es unsre Sache ist, junge Leute durch zu strenge Urtheile niederzuschlagen;" 6967,6968,"so müssen wir doch nach einer sorgfaltigen Vergleichung der Uebersetzung mit dem Originale aufrichtig belennen, daß uns seine Arbeit nicht gefallen, und daß wir den Uebersetzersberuf nicht ar ihm finden." 6968,6969,Zur Probe heben wir das 2te Cap. 6969,6970,dieser Rede. 6970,6971,"aus,, Mir, ich bekenne es frey, ist vort C. Verres oft zu Wasser und Lande nachgestellt, und Fallstricke gelegt worden, (diese Verbindung der vielfachen Zahl mit der einfachen ist gegen die Grammatik) welche ich theils durch Vorsicht vermieden, theils durch meine Freunde unwirksam gemacht habe;" 6971,6972,"(das lateinische amicorum studio ofsicioque sagt weit mehr) aber nie, ich muß es gestehen, Zusatz) ist mir die Gefahr größer vorgekommen, und habe ich mich mehr gefürchtet;" 6972,6973,als eben bey dieser jeht gegen ihn anhängig zu machenden Untersuchung. 6973,6974,"Gewiß, weder die Erwartung des Ausganges meiner Klage, noch der Zulauf so vieler — Dinge, die mich sonst nicht wenig erschüttern — beängstigen mich so sehr, als die übeln Kunstgriffe, die er zu gleicher Zeit gegen mich, gegen den Prätor M. Glabrio, gegen Bundesgenossen, gegen fremde Nationen, gegen alle Stände, selbst gegen den ganzen Rath zu brauchen, sich erfrechet (ordini, nomini denique Senatorio facere conatur, ordini heißt nicht alle Stände, und das nomini sollte gegeben werden — dem guten Nahmen der Senatoren, die damahls ausschlüßig das Richteramt begleiteten.)" 6974,6975,"Jch fürchte, sage ich, die schändlichen Ränke eines Mannes, welcher dffentlich zu bekennen sich nicht entblodet: daß nur die in Gefahr stehen, welche bloß zu ihrem Bedürfniß gestohlen;" 6975,6976,"er habe so viel geraubt, daß er die Begierden vieler damit zu befriedigen im Stande sey;" 6976,6977,"nichts sey zu heilig, das bey großem Reichthum sich nicht entwcihen, uichts zu fest, das durch Geld sich nicht erobern ließe." 6977,6978,Vielleicht ist er ein Mann — kühn alles zu wagen — eeii lich in seinen Handlungen? 6978,6979,Vielleicht sind wir hin und wieder hintergangen? 6979,6980,"(die Wendung dieses Gedankens durch eine Frage, die im Lateinischen nicht vorkommt, ist hier unschicklich, und wacht die Sache sehr unverständlich.)" 6980,6981,Nein! 6981,6982,"Ein Glück ist es, daß er mit einer unglaublichen Frechheit eine Art seltener Thorheit verbindet." 6982,6983,"So offenbar es ist, daß er Gelder unterschlagen hat;" 6983,6984,"so bekannt sind auch uns allen seine angewandten Bemühungen, die Richter zu bestechen." 6984,6985,"Nur einmahl, sagt er, sey er in seinem Leben verlegen gewesen, und das damahls, als er zum ersten Mahl von mir sey angellagt worden;" 6985,6986,"nur kürzlich bey seiner Rückkehr aus der ihm anvertrauten Provinz habe er einen tief eingewurzelten Unwillen gegen sich, aber keine Gelegenheit, seine Richter zu gewinnen, gefunden." 6986,6987,"(Der letzte Satz ist undeutlich) u. s. w., Diesen Anmerkungen zu Folge, deren Billigkeit hoffentlich jeder Unparteyische einsehen wird, möchten wir, wenn doch Cicero's Reden übersetzt werden sollen, viel eher Hrn. Schmitt, als Hn." 6987,6988,J. A. v. L. 6988,6989,zum Fortsetzen aufmuntern. 6989,6990,Ed. 6990,6991,Aka demische Schriften. 6991,6992,Von der Welt⸗ und Menschenkenntniß des Predigers. 6992,6993,"Eine homiletische Abhandlung von Bonaventura Andreß, Lehrer der Beredsamkeit und classischen Litteratur an der Universität zu Wirzburg." 6993,6994,Wirzburg bey Rienner. 6994,6995,1788. 6995,6996,"56 S. 8. Nicht ein, sondern drey Mahl habe ich diese Abhandlung gelesen, und sie als das Werk eines helldenkenden, erfahrnen, mit den Grundregeln der christlichen Kanzelberedsamkeit innigst vertrauten, auch als das Werk eines sehr freymüthigen Mannes gefunden;" 6996,6997,"und rechne es mir daher zur Pflicht, sie jedem zum Predigtamte bestimmten Geistlichen nachdrücklich zu empfehlen." 6997,6998,"Der glückliche Erfolg aller Bemühungen eines Predigers sagt Hr. Andreß — hängt davon ab, daß er mit seinen Zuhörern sympathisire: und sympathisiren wird er nie, wenn er nicht 1) ihre Verhältnisse Kurzgefaßt Todesfall." 6998,6999,Zu Wirzburg starb den 17 än. 6999,7000,"H. Franz Simon Erjesult, und Bibliotbetar an der Universitat im zsten Jahre seines Alters." 7000,7001,"Er defendirte zu Heidelberg aus der Theologie, und bekam deßhalb Verdruß von eite det Wormser Ordinariats wegen einiger tühen Sähe, die auf Ganganelli anzspielen schieneu." 7001,7002,Man verweiger2) die Grundtriebe ihrer Seele genau kennet. 7002,7003,"Nachdem er den Beweis hierüber auf eine recht einleuchtende Art geführt hat, so zeigt er, daß die meisten Fehler der Prediger davon herrühren, weil sie beyde Kenntnisse nicht besitzen." 7003,7004,"Unter andern sagt er S. 37.,, Was soll man von solchen Volkslehrern denken, welche zu Günsten des Pöbels hohere Stände durchhecheln, und auf den gemeinen Mann mit Ausdrücken schimpfen, die in der Schenke, aber nicht auf dem Predigerstuhle anhorbar sind;" 7004,7005,"welche durch possierliche Schilderungen der Sitten und Moden ihre Predigt zu einem komischen Roman, der von Vernünftigen verachtet, aber von dem leichtsinnigen Volke um so zahlreicher besucht wird, herabwürdigen, und welche endlich die Ausschweifungen und schlüpfrigen Laster so auffallend, so pöbelhaft rügen, daß der gesittete Mann aus beleidigter Schamhaftigkeit seine Augen niederschlagen muß?" 7005,7006,"Wie ist jenes gute Volk zu bedauern, das zur Kirche eilt, um unterrichtet und erbauet zu werden, und mit solchen Possenspielen sich täuschen lassen muß!" 7006,7007,"O heilige Wahrheit, o gottliche Religion!" 7007,7008,"O daß doch jeder Menschenfreund seine Stimme laut gegen diesen Unfug erhebe, und solche Auswüchse mit der Geisel der Satyre zurechtweise!,, (Jndem Rec." 7008,7009,"diese Stelle las, dachte er bey sich: sollte etwa der Exjesuit P. W. noch im hohen Dom zu Wirzburg predigen, den ich, beyläufig vor 7 Jahren, daselbst predigen hörte, und von dem mir die Kaufleute, die Mittags mit mir zu Tische saßen, es war eben Messezeit, so viel Komisches zu erzählen wußten?)" 7009,7010,"Hierauf begegnet Hr. A. den Mißdeutungen und Einwendungen, welche man seinem Satze entgegen stellen könnte: dann zeiget er, auf welche Art sich junge zum Predigtamte auserlesene Männer den Vorrath von Welt⸗ und Menschenkenntniß erwerben sollen." 7010,7011,Unstreitig wird der H. Pr. 7011,7012,"sich um die christliche Beredsamkeit sowohl, als um das practische Christenthum sehr große Verdienste sammeln, wenn er das in der Vorrede gegebene Wort hält, und noch mehrere derglechen Abhandlungen liefert." 7012,7013,Ed. 7013,7014,te 7014,7015,Nachricht. 7015,7016,"te ihm die Weibe: er aber — wandte sich nach Eichstätt, und erhielt sie." 7016,7017,"Zu Jngolstadt erwarb er sich Stattlers Freundschaft, lam nach Wirzburg zurück, privatisirte etne Zeit lang, und sand eudlich Wege die Bibliothelarstele zu erhalten, welche er durch 12 Jahre versahe." 7017,7018,Geschichte. 7018,7019,Joh. 7019,7020,"Caspar Risbeks, Verfassers der Briefe eines reisenden Franzosen durch Deutschland, Geschichte der Deutschen." 7020,7021,Erster Band. 7021,7022,Von den ältesten Zeiten bis zu Friedrich dem Rothbart. 7022,7023,"Zürich bey Orell, Geßner, Füßli, und Comp." 7023,7024,1788. 7024,7025,8v. 7025,7026,432 S. Also ein nachgelassenes Werk des schon am 9. Horn. 7026,7027,1786 gestorbenen Joh. 7027,7028,"Caspar Risbek, dessen Briefe eines reisenden Franzosen mit so ausgezeichnetem Beyfalle sind aufgenommen worden!" 7028,7029,"Aber warum auch nicht Eine Zeile Vorbericht von dem Zustande, in welchem der Selige das Manuscript hinterlassen habe, und von dem Herauogjeber?" 7029,7030,"Hr. Winkopp sagt auf dem Umschlage zum 11ten Heft des deutschen Zuschauers, daß Herr Risbel außer 17 bereits ein Jahr vor seinem Tode gedruckten Bogen weiter nichts, als einzelne Stellen hinterlassen habe, und daß er auf Werlangen der Verleger, nach dem Wunsche, und nach dem vom sel. Risbek lange vor seinem Tode ihm vorgezeichneten Plane die Fortsetzung zu bearbeiten gedenke." 7030,7031,"Das würde das Publicum gerne in einem kurzen Vorbericht wiederhohlet, und bekräftiget, oder, wenn die Verleger oder Winkopp ihr damahliges Vorhaben seitdem geändert haben, zurückgenommen gelesen haben." 7031,7032,"Vor einigen Tagen vernahm ich aus einem Briefe aus Passau, daß Hr. Milbiller auf Zureden des Hrn. Geßner sich entschlossen habe, die von Risbek angefangene Geschichte der Deutschen fortzusetzen." 7032,7033,Vielleicht kom̃t mit dem 2ten Theile eine solche Nachricht. 7033,7034,Der erste Band enthält nach einer kurzen Einleitung von 12 Seiten 4 Bücher. 7034,7035,"Das erste über den Zustand der Nation, und des Bodens zu der Zeit, wo Deutschland in der Weltgeschichte bekannt ward, nämlich durch die Teutonen und Zimbrer, welche vom Manlius und Marius besiegt wurden hundert Jahre vor Chr. Geburt, von S. 13 bis 46." 7035,7036,"Das zweyte behandelt die Geschichte der Deutschen von ihrer ersten Erscheinung an, bis zur Erloschung des Carolingischen Mannesstammes, von S. 47 bis 202." 7036,7037,"Das dritte über Sitten, Charakter, Künste, Wissenschaften, Staatsverfassung und Religion der Deutschen inlden vorhergehenden Zeitläufen von S. 203 bis 283." 7037,7038,Das vierte von Arnulf 887 bis zu Friedrich dem Rothbart 1152 von S. 284 bis 432. 7038,7039,"Wahrscheinlich wird das 5te Buch, womit der zweyte Band anfangen soll, von den Sitten, Künsten ic." 7039,7040,der Deutschen in dem Zeitlaufe von Arnulf bis zu Friedrich I. handeln; 7040,7041,und dann hätte es wohl dem ersten Bande noch einverleibet werden konnen. 7041,7042,"Hr. Risbek gibt es schon in der Einleitung S. 10 und 11 zu verstehen, von welcher Art seine Geschichte derDeutschen seyn werde." 7042,7043,"Er will im Gefühle der Wahrheit, seines Berufes, seiner Pflichten, und der Tugend schreiben." 7043,7044,"Seine Erzählungen sollen Leben haben, und Empfindungen einfloßen: und eben dadurch soll sein Werk mit den Mönchschroniken des mittleren Zeitalters selt sam abstechen." 7044,7045,Wirklich ist dieser erste Band von dem trocknen Chronitentone sehr weit entfernt; 7045,7046,"er nähert sich der Voltairischen, und anderer Franzosen Methode, die mehr um poetische als historische Wahrheit bekümmert gewesen zu seyn scheinen." 7046,7047,"Zwar hat sich der V. viele Mühe gegeben, die Fehler, in die man bey einer ästhetischen und pragmatischen Behandlung der Geschichte so leicht verfällt, zu vermeiden." 7047,7048,Er würdiget in der Einleitung ganz richtig 7048,7049,"sowohl die historischen Bücher des Cäsar und Tacitus, als die Beweise und Folgerungen aus Analogien, und läßt erwarten, daß er überall alles mit der schärfsten Genauigkeit abwägen werde;" 7049,7050,"aber es muß zu schwer, beynahe über eines Menschen Kräfte seyn, die Bilder zugleich lebhaft, und doch durchaus den Originalien getreu zu entwerfen, ohne zu schmeicheln, ohne zu übertreiben, ohne einige Theile in ein falsches Licht zu setzen, da das Licht, dort den Schatten zu start aufzutragen, um dem Ganzen merklicheren, oft nur scheinbaren Zusammenhang, und mehr Symmetrie, oder auch angenehmen Contrast zu geben." 7050,7051,"Man verfällt auf diesem Wege gar zu gern in Declamationen, und schildert die Menschen mehr so, wie sie hätten seyn können, oder sollen, als wie sie wirklich waren." 7051,7052,Diese Fehler hat Hr. Risbek nicht ganz vermieden; 7052,7053,"indem er bemühet war, nicht bloß für das Gedächtniß, sondern auch für Verstand und Herz zu arbeiten, hat die Hauptsache, die richtige Darstellung der Thatsachen, da und dort etwas verloren." 7053,7054,"Auch wenn Hr. Risbek bloß philosophirt, drückt er sich nicht alle Mahl genan und bestimmt aus." 7054,7055,"Es kommen manchmahl ganz allgemein ausgedruckte Sätze vor, die nur mit gewissen Einschränkungen wahr sind, 2. B. S. 1,, Der Anbau der Erde ꝛc." 7055,7056,breiteten sich von Süden nach Norden aus. 7056,7057,", Auch vonOsten nach Westen, oder vielmehr von den gemäßigten Climaten nach Süden und Norden." 7057,7058,S. 4. 7058,7059,So ward Europa durch Raub⸗und Eroberungssucht entdeckt. 7059,7060,Auch der Handelsgeist hat dazu beygetragen. 7060,7061,"S. 79 wird vom Cicero gesagt, daß blendende Beredsamkeit, Jntrigue, Schmeicheley, verlarvte Verläumdung, und künstliche Unterhandlungen die Stelle des Muthes, des lebhaften Gefühles für Freyheit, und des gerade hinzuschreitenden unwiderstehlichen Unternehmungogeistes der ehemaligen Römer vertreten habe;" 7061,7062,und S. 87 heißt es: 7062,7063,Man vergleiche das sinnlose Geschwätz der Kirchenväter im 4ten Jahrh. 7063,7064,"mit Ciceros Reden, und philosophischen Abhandlungen, und man wird sich dann einen Begriff machen können, wie sehr sich der Geist der Römer geändert habe." 7064,7065,S. 97 ist das Gemählde von der Verwüstung Spaniens durch die Deutschen gar sehr übertrieben. 7065,7066,"Wie war es möglich, daß einige Städte mit Frohlocken, wie der Verf. sagt, den Deutschen die Thore geoffnet haben, wenn sie gar so grausame Barbaren waren?" 7066,7067,S. 114 tadelt der Verf. 7067,7068,"selbst an manchen, vornehmlich neuen Schriftstellern, daß sie die Gemählde der Verwüstungen übertrieben haben." 7068,7069,"Viel Wahrheit liegt in dem gleich darauf folgenden Satze: die Römer waren damahls selbst mehr Barbaren, als die Deutschen." 7069,7070,Aeußerste 7070,7071,"Verfeinerung gränzt an sich schon ganz nahe an Barbarey, wie alle Extremen nahe zusammen gränzen." 7071,7072,"Seite 104 soll Attila, der von Gestalt ein echter Kalmüke, das ist, sehr häßlich war, ein Beweis seyn, daß in einem häßlichen Leibe eine schöne Seele wohnen konne." 7072,7073,"S. 118,, Die Franken, eine Sammlung unzähliger deutscher Horden, setzte sich in den ungeheuren Strich Landes zwischen dem Rhein, dem Main, und der Weser." 7073,7074,"Und weiter unten: ,Sie waren in verschiedene kleine Horden zertheilt, die sich unabläßig in den Haaren lagen." 7074,7075,"Neben dem, daß unzählig, und ungeheuer hier zuviel gesagt ist, ist die Stelle dunkel." 7075,7076,Sie heißt soviel als: 7076,7077,"Verschiedene deutsche Horden haben sich zur Behauptung ihrer Freyheit wider die Römer verbunden, und sich selbst den Nahme Franken beygelegt: sind aber bald darauf selbst einander in die Haare gerathen, und haben unabläßig gegen einauder Kriege geführt." 7077,7078,"S. 124, Austrasien erstreckte sich in Deutschland bis an Baiern, welches unter den Ostgothen stand." 7078,7079,"Der Nahme Baiern war damahls noch nicht bekannt, und die Boioarier, die ihm nachmahls diesen Nahmen gegeben, hatten es wahrscheinlich unter Theodebert, Hlodwichs Sohne noch nicht bewohnt: als die Ostgothen in Jtalien herrschten, hieß es immer noch Noricum." 7079,7080,"S. 134, Das Ministerium schräntte den Konig Klotar so sehr en, daß er sich mit nichtmehr, als mit seinen Beichtvätern, seiner Jagd, und seinen Beyschläferinnen beschäftigen konnteHatten" 7080,7081,die Konige damahls schon ordentliche Beichtväter an ihren Höfen? 7081,7082,S. 138. wird von den Arabern gesagt: 7082,7083,"Nun belagerte es (dieß Volt) Constantinopel, und stieg zu gleicher Zeit über die Pyrenäen, um die Mitte von Europa von zwey Seiten ins Gedränge zu bringen." 7083,7084,", Das war wohl nicht Plan, nicht Absicht des Cabinets des Califen, der vielleicht nicht einmahl wußte, daß seine Sclaven in Spanien über die Pyrenäen gegangen sind." 7084,7085,Auch ist wahrscheinlich die Belagerung von Constantinopel 10 Jahre früher aufgehoben worden. 7085,7086,"S. 150 wird hehauptet, daß Carl der Große die Sachsen der Religion halber auf Andringen der Bischöfe und des Papstes bekrieget habe, welches seinem Charakter ganz unähnlich ist." 7086,7087,"Seite 208 wird die Entstehung der Dörfer, Flecken, und Städte in Deutschland den Klöstern und Mönchen zugeschrieben." 7087,7088,"S. 215 soll es sehr viel Wahrscheinlichkeit haben, daß Jsengrim, der Wolf, der Nahme eines Herzogs von Oesterreich, und Reineke, der Fuchs, der Herzog Reinhart von Lothringen sey, und daß der Dichter beyde Personen unter den Masken dieser Thiere richtig gezeichnet und dargestellt habe." 7088,7089,"Dabey soll das Gedicht, Reineke der Fuchs, sehr alt seyn, und nahe an die Zeiten Carls des Großen reichen." 7089,7090,"Bon S. 228 bis 237 werden die Sitten und det Charakter der Natiou ganz vortrefflich geschildert, auseinandergesetzt, und die Behauptungen mit Thatsachen belegt." 7090,7091,"Hierinfalls, wie überhaupt in der Feinheit und Richtigkeit der Bemerkungen und dem Nervösen des Ausdrucks wird nicht leicht ein Fortsetzer Herrn Risbek übertreffen." 7091,7092,Er schildert zuerst den Charalter des Wilden überhaupt; 7092,7093,"dann den des Barbarn, das ist, dessen, der zwische einem gewissen Grade von Cultur und der Wildhen in der Mitte steht;" 7093,7094,"wohin die Deutschen in dem Zeitraume, wovon die Rede ist, gehören." 7094,7095,"Am schlimmsten, heißt esS. 229, ist der Mensch, wenn er Barbar ist." 7095,7096,"Sehr wahr, und durch fortwährende Erfahrung bewiesen!" 7096,7097,"Nur werde man deßwegen nicht der Cultur und der Auftlärung gram, oder verfalle gar auf die Meinung, daß der Mensch bestimmt sey, wild zu bleiben." 7097,7098,"Es ist das was der V. einen gewissen Grad von Cultur nennt, meistens nicht einr Grad von einer wahren und echten, sondern einer verkehrten, falschen, nicht auf die Anlagen der Natur gebauten Cultur, und die ist freylich, wie eine verkehrte Erziehung, schlechter als gar keine." 7098,7099,"Auch der geringste Grad einer echten Cultur muß alle Mahl besser seyn, als die Negation davon." 7099,7100,"S. 260 und 267 kommen zwey lange Stellen aus einem Ms., das Menten zuerst abdrucken ließ, und auf das der V. mehr bauet, als es verdienet." 7100,7101,Das Ms. redet von einem occidentalischen Kaiser zur Zeit des h. Bonifacius; 7101,7102,"— denn der griechische kann doch nicht gemeint seyn, als welcher zuversichtlich um die Thüringer und den h. Bonifacius nichts wußte, und damahls gab es im Occident keine Kaiser." 7102,7103,Man würde anstatt der langen Stellen lieber die Quintessenz davon in des V. eigenen Worten gelesen haben. 7103,7104,Solche Ungleichheiten verderben die Schönheit des Ganzen. 7104,7105,"Ein ähnlicher Fehler scheint es mir zu seyn, daß der V. zu lane bey den Rbmern, ihrem Charakter und ihren Sitten, und bey den Ursachen ihres Verfalls verweilet; hingegen von dem Kriege des Odoaler wider die Rugier, der doch die Deutschen näher angeht, und eine von den Ursachen des Untergangs dieses deutschen Königs in Jtalien enthält, gar keine Meldung macht." 7105,7106,"Odoaker hatJtalien nicht langeZeit, auch nicht ganz ruhig regiert, wie es S. 108 heißt." 7106,7107,"Von der christlichen Religion denkt der V. nicht so gut, als sie es verdient, und als man denken muß, wenn man sie auch bloß mit den Augen eines unbefangenen philosophischen Historikers betrachtet." 7107,7108,"Schon S. 85 leitet er die gänzliche Tilgung der vortrefflichen bürgerlichen Sinnesart der alten Romer daher, daß Constantin das Christenthum herrschend gemacht habe." 7108,7109,S. 264 sagt er: 7109,7110,Man hat der christl. 7110,7111,"Religion nicht ganz ohne Grund den Vorwurf gemacht, daß die Pflichten, die sie lehrt, in Absicht auf ihren Nutzen für die Menschheit zu abstract und allgemein wären." 7111,7112,"Und setzt gleich hinzu:, Jm Grunde sind sie auch in dem Gesetze enthalten, welches der Schöpfer den Menschen in das Herz eingedruckt hat?,, Also wäre auch das Naturrecht zu abstract und zu allgemein?" 7112,7113,"Jn dem Sinne freylich müssen beyde allgemein seyn, daß sie keine Rücksicht nehmen auf besondere politische Verfassungen, auf ein besonderes Klima, auf besondere irdische Bedürfnisse;" 7113,7114,weil beyde für alle Menschen in allen Klimaten und zu verschiedenen Zeiten tauglich seyn sollen. 7114,7115,"Beyde führen nicht zur Tugend des Bürgers von Sparta, oder Rom, sondern zur Tugend des Weltbürgers, des Bürgers im Staate Gottes." 7115,7116,"Der H. Verf. hat selbst schon S. 86 gesagt, daß die christliche Religion die vortrefflichste Lehre zur Bildung des Menschen überhaupt sey." 7116,7117,Die allgemeinen Regeln auf die besondern Verhältnisse und individuellen Umstände anwenden muß eder 7117,7118,"Mensch selbstt um dieß aber leichter zu machen, dazu ist die gesetzgebende, sowohl kirchliche als politische Macht." 7118,7119,"Wenn der V. S. 86 sagt, daß die christl." 7119,7120,"Religion dem Charakter und den Bedürfnissen des friedlichen, kleinen, armen Volkes, unter dem es entsprungen, vollkommen entsprochen habe, so ist das entweder ein Widerspruch mit dem S. 264 gesagten; oder es wird hier die christliche Religion schon mit jenen nähern Bestimmungen genommen, durch welche sie der Stifter selbst, oder seine ersten Junger den damahligen Umständen des hebräischen Volkes angepasset haben, und die auch nach des Stifters Absicht nicht unveränderlich bleiben sollten." 7120,7121,"Wenn der V. S. 265 zweifelt, ob die christliche Religion unserm Vaterlande wenigstens bis in das 16te Jahrh." 7121,7122,"mehr geschadet, als genutzet habe, so schreibt er das zwar weislich nicht der Religion selbst zu, sondern dem, daß sie durch Aberglauben, Barbarey, Geitz und Herrschsucht schon sehr verdorben zu unsern Vorälteru gekommen ist." 7122,7123,Aber auch so ist sein Zweifel noch ungegründet. 7123,7124,"Mir ist es klar, daß die Deutschen im Mittelalter weit barbarischer würden gewesen seyn ohne diejenige christliche Religion, die sie hatten." 7124,7125,Gerade im 16. und 17ten Jahrh. 7125,7126,", wi der V. glaubt, daß der Same der christl." 7126,7127,"Religion, nachdem er 15 Jahrh." 7127,7128,"hindurch in der Fäulung gelegen, angefangen habe, herrliche Früchte hervorzubringen, hat Deutschland der Religion halber sehr viel gelitten." 7128,7129,S. 274 sind die Ursachen des dem römischen Bischofe so allgemein eingeräumten Vorzuges ganz einseitig angegeben. 7129,7130,S. 277 ist der Ursprung der causarum maiorum zu weit herabgesetzt. 7130,7131,"S. 305 hätten auch die Baiern neben den Franken, Schwaben, Sachsen und Lothringern als eine der deutschen Hauptnationen sollen genannt werden." 7131,7132,"S. 393 heißt die Gräfinn Mathilde schlechtweg die berüchtigte Maitresse Gregors des 7ten, und S. 394 heißt Gregor der verruchte Papst, der sich an den Fenstern seines Pallastes in den Armen seiner unzüchtigen Beyschläferinn habe sehen lassen." 7132,7133,"Da selbst die Versammlung der Bischöfe zu Brixen, welche den Papst Gregor VII verschiedener Lasterthaten bezüchtigte, ihn deßwegen verdammte, und absetzte, in Rücksicht auf Unzucht und die Gräfinn Mathilde ihm nichts zur Last legte;" 7133,7134,"so ist diese Beschuldigung nicht wahrscheinlich, und hätte wenigstens nicht so dictatorisch vorgetragen werden sollen." 7134,7135,"Es kommen noch mehrere Stellen vor, wo sich der V. durch seine Abneigung gegen gewisse Religionslehren zu harten und kecken Ausdrücken hat verleiten lassen." 7135,7136,Auch die philosophischen Begriffe des Verfassers bedürfen manchmahl einer Berichtigung oder nähern Bestimmung. 7136,7137,"Sollte wohl der Mensch von Natur träge, sollte Trägheit das Triebrad alles Wirkens seyn, wie es S. 26 heißt?" 7137,7138,"Und in welchem Sinne muß Trägheit genommen werden, wenn diese Sätze wahr seyn sollen?" 7138,7139,"S. 206 wird gesagt, daß der Mensch, nachdem er einen Schritt aus der natürlichen Wildheit gethan hat, einen Trieb fühlte, seine Bedürfnisse immer mehr zu häufen ꝛc." 7139,7140,Jst der Mensch also von Natur wild? 7140,7141,Und gibt es einen Trieb sich Bedürfnisse zu machen? 7141,7142,"S. 57 u. f. spricht der V. so, daß man nicht absehen kann, welche Grundsätze des Rechts er annehme, ob Recht des Stärkern, der Eroberung, oder was sonst." 7142,7143,"Diese Rügen, dergleichen noch mehrere könnten gemacht werden, sollen nur ein Beweis seyn von der großen Achtung, die ich für dieses Buch habe." 7143,7144,"Die angezeigten Fehler, die vielleicht in den Augen anderer nicht einmahl Fehler sind, werden durch unendlich mehrere Vollkommenheiten und Schönheiten mehr als ersetzet." 7144,7145,"Das Buch verdienet vielen Beyfall, und wird ihn auch ohne Zweifel erhalten." 7145,7146,"Schmidts Geschichte der Deutschen macht die Risbekische gar nicht überflüßig, so wie diese auch keine Copie von jener ist." 7146,7147,"Risbet hat selbst gedacht, und mit dem ihm eigenen Scharfsinn über die Begebenheiten philosophirt." 7147,7148,"Er hat sich kürzer gefaßt, als Schmidt, und seinem Style weit mehr Leben und Geist zu geben gewußt." 7148,7149,"Es ist zu wünschen, daß die Fortsetzer nicht weit hinter ihm zurückbleiben." 7149,7150,S. 49 ist durch einen Druckfehler für Paterculus gesetzt worden Pater Kulus. 7150,7151,Th. 7151,7152,Schone Wlssenschaften. 7152,7153,Briefe an einen Freund über die neueröffnete Schaubühne zu Koblenz. 7153,7154,Frankfurt am Main. 7154,7155,1788. 7155,7156,"Mit vielem Vergnügen haben wir diese kleine Schrift gelesen, und gefunden, daß sie ihrem Zwecke, zur großern Aufnahme und Vervollkommnung der neuen Bühne in Koblenz etwas beyzutragen, ganz entspreche." 7156,7157,Mit gegenwärtigen vier Briefen wagt der ungenannte Verf. 7157,7158,"den Versuch, und verspricht ihre Fortsetzung, wenn seine Arbeit Beyfall finden wird." 7158,7159,"Jm ersten Briefe legt er die Geschichte der Koblenzer Schaubühne vor, welche wie an allen Orten nach sehr kleinen Anfängen nur allmählig zu einer gewissen Stufe von Vollkommenheit stieg." 7159,7160,"Jm 2ten zeigt er die Vortheile, welche das Schauspiel gewährt;" 7160,7161,"wie weise der Churfürst von Trier gehandelt habe, daß er seinen Geistlichen erlaubte, die Schauspiele zu besuchen, und wie gut es sey, auch an Sonn⸗ und Feyertagen Schauspiele zu geben, um vorzüglich den Pobel von Saufgelagen und anderen Lüderlichkeiten abzuhalten." 7161,7162,"Jm zten Briefe wünscht er seiner Vaterstadt eine ständige Bühne, weil der Schauspieler auf einer ständigen Bühne als Bürger angesehen werden muß, dessen Jnteresse genau an jenes des Staates geinüpft ist." 7162,7163,Jm 4ten 7163,7164,"Briefe endlich druckt der V. seinen Unwillen über das Singspiel aus, welches er eine Zwittergeburt der theatralischen Kunst nennt." 7164,7165,Rec. kann dem V. seinen Beyfall nicht versagen: 7165,7166,"man sahe lange schon die Schaubühne als die Schule der Weisheit und derSitten an: der größte Vortheil, den sie gewährt, ist ganz gewiß dieser: daß sie Menschenkenntniß, das nothwendigste Studium so sehr befördert, und den Geist der Duldung und Sanftmuth gegen die Schwachheiten und Verirrungen unsrer Brüder einfloßt." 7166,7167,"Lächerlich muß es daher immer scheinen, wenn man den geistl." 7167,7168,"Stand von dem Unterrichte und dem Vergnügen, das ein guteSchauspiel gewährt, ausschließen wollte." 7168,7169,"Seit der Zeit, in der die lieben Kirchenväter nicht nur dem Geistlichen, sondern jedem Christenkinde das Theater verbothen hatten, hat die Schaubühne eben so gewonnen, als die Philosophie, welcher die Kirchenväter ebenfalls so viele Seitenhiebe gegeben hoben." 7169,7170,"Der Staat muß wachen, daß nur sittliche gute Stücke gegeben werden, wenn nicht nur der geistliche Stand, sondern der ganze künftige Staat, die Jugend, Belehrung daraus schöpfen soll." 7170,7171,"Wollte man etwa darum dem Geistlichen das Besuchen der Schauspiele verbiethen, weil Liebe der unerschöpfliche Jnhalt derselben ist;" 7171,7172,"so müßte man demselben auch die Lectüre politischer Zeitungen, so vieler classischer Schriftsteller, selbst das Beichthören verbiethen, da in all diesem soviel von Liebe vorkommt." 7172,7173,Wenn der Verf. 7173,7174,"wieder einmahl auf den Nutzen der Schaubühne zu sprechen kommt, so wünschen wir, daß er zugleich auch Rücksicht nehme auf die Einwürfe, aus welchen der Genf Philosoph seinen Mitbürgern die Errichtung eines Theaters mißrieth." 7174,7175,Dalemberts 7175,7176,Widerlegung scheint uns nicht ganz erschöpfend. 7176,7177,"Noch merken wir an, daß der Ausdruck Schauspielerbande anstatt Gesellschaft dem Verf." 7177,7178,einige Mahl entwischt ist. 7178,7179,Rechtsgelehrsamkeit. 7179,7180,Elmireno Rategorien der Nuntien in Deutschland. 7180,7181,Frantfurt u. Leipzig. 7181,7182,1788. 7182,7183,112 S. gr. 7183,7184,8. 7184,7185,Diese Schrift ist in folgende Kategorien abgetheilt. 7185,7186,1) 7186,7187,Ein Nuntius ist ein Gesandter. 7187,7188,2) 7188,7189,Ein Nuntius ist päpstlicher Officialis. 3) 7189,7190,Ein Nuntius ist Erzbischof in Partibus. 7190,7191,4) 7191,7192,Ein Nuntius ist Ordinarius. 7192,7193,5) 7193,7194,Ein Nuntius ist mehr als Ordinarius. 7194,7195,"Und als Beylage steht am Ende Verordnung des großen Naths von Venedig, die Verfertigung eines Capitulars betreffend, welches zum Maßstabe für die Revision der Bullen, Pateiten, Breven, Rescripte Citationen, Monitorien, und aller anderen Briefe dienen soll, die von cußen herkommen, vom 7ten Sept. 1754.Diese" 7195,7196,Beylage ist vom Hn. 7196,7197,Verf. 7197,7198,"deßwegen angehängt worden: weil er behaupten will, daß kein päpstlicher Nuntius in das h. röm. Reich eingelassen werden sollte, ehevor nicht seine mitgebrachte Facultäten vom Reichshofrath eingesehen worden, und ehe er dieselben nicht genehmiget zurück erhalten hätte, wie es in Frankreich durch das Parlament zu geschehen pflegt." 7198,7199,"Freylich würde es dann Mühe kosten, wie H. ." 7199,7200,"selbst eingesteht, von Rom Nuntien, und zwar mit der Macht Legatorum a Latere zu bekommen." 7200,7201,"Allein würde wohl die deutsche Nation Ursache haben, sich deßhalb abzuhärmen?" 7201,7202,Diese. 7202,7203,"Schrift verräth einen Mann, der seinen Gegenstand vollkommen übersieht, und nichts, was dazu gehört, außer Acht läßt." 7203,7204,"— Die Grundsätze, wonach er einen römischen Nuntius mit allen seinen Eigenschaften wirklichen und möglichen aufstellet, sind sehr zuverläßig, — die Aeußerungen des romischen Hofes bey jetzigen Nuntiaturstreitigkeiten, — die Begriffe, welche Nom von seinen Nuntien hat, sind aus den besten curialistischen Schriftstellern geschöpfet z. B. aus Andrucci, Niganti e." 7204,7205,"Er führet Thatsachen an, die für unser Deutschland beweisen, was es an den Nuntien von jeher gehabt habe, noch habe, und haben werde." 7205,7206,"Nuntien ohne Facultäten, ministerielle Gesandte müssen ungezweifelt dem Papste nicht nur als Beherrscher eines ansehnlichen Staates, sondern auch als dem ersten Primas der katholischen Kirche zugestanden werden." 7206,7207,"Allein als Titularbischofe, als Mitordinarien, ja mehr als Ordinarien, wozu sie durch ihre Facultäten erhoben werden wer sollte sie in unserm Deutschland willig aufnehmen wollen?" 7207,7208,Alle diese Facultäten durchgeht der V. sehr genau; 7208,7209,und sein Schluß ist: 7209,7210,"Man sollte sich zur Beylegung der jetzigen Nuntiaturstreitigkeiten mit Rom in keine Unterhandlungen einlassen; sondern mit deutschem Muthe die Nuntien⸗ Facultäten geradezu nicht anerkennen, oder doch durch Ausübung des Placeti regii beschränken: denn,, wenn man es mit der Curie zu thun hat, so muß man nicht unterhandeln; sondern selbst handeln, wenn man sie in die Nothwendigkeit setzen will, eben so gegen diz Erzbischöfe und Bischöfe zu kriechen, wie einige Bischöfe gegen sie kriechen." 7210,7211,Dieß ist der Ton des Mannes — etwas hart; 7211,7212,aber doch — deutsch. 7212,7213,Diese Abhandlung ist auch im 10. Bande v. Le Bret's Magazin ganz enthalten. 7213,7214,P. L. Streitschriften. 7214,7215,Samuel Heinike Directors des chursächs. 7215,7216,"Jnstituts für Stumme in Leipzig, Scheingötterey der Naturalisten, Deisten und Atheisten u. s. w., nebst einer ganz neuen unfehlbaren Methode für Theologen, alle Jrrglaubige, Zweifler, und Unglaubige gründlich zu widerlegen, und sie damit zu bekehren." 7216,7217,"Nach Grundsätzen der Bibel, und Vernunftkritik I. Samuel 5, 4. Cöthen in der Glandenbergischen Buchhandlung." 7217,7218,"1788, gr." 7218,7219,"8. Hr. Heinike nimmt die große Arbeit auf sich, die jenigen unter tausend Larven und Nahmen (wie er sagt) auf Religion und Moral des Christenthumes losstürmenden Naturalisten u. s. w. auf das Haupt zu schlagen." 7219,7220,"— Er benimmt sich hierbey, wie folgt.„Es kommt, sagt er in der Vorrede S. 16, bey diesem Kampfe lediglich darauf an, zu untersuchen:" 7220,7221,Obs wahr 7221,7222,"sey, daß die Naturalisten et Compagn." 7222,7223,einen Gott durch Speculation aus offenliegender Natur entdeckt haben. 7223,7224,"Jst dieses nun eine Lüge, — und das ist sie gewiß; — so kann der ganze Naturalismus, und seine Larvengesellschaft weiter nichts als blanker, klarer Fanatismus, oder Fripponerie seyn., Hr. Heinike widerlegt nun den aus Kants Methaphysik entstandenen Zweifel, ob diese Art Philosophie etwa nicht mehr dazu diene, Zweifel über Religion zu erwecken, als zu belehren, auf folgende Weise:" 7224,7225,"„Man sieht, sagt er, daß diese Philosophie eben darum zum Glauben führt, weil sie der stolzen Vernunft so Manches abnimmt, und für Contrebandwaare erklärt, was sie zuvor als ihr Eigenthum ansahe, und damit sich über Glauben und Offenbarung hinwegsetzte." 7225,7226,Das System Hn. 7226,7227,"Hein. kommt übrigens mit dem Kantischen überein, doch mit dem Unterschiede, daß H. Hein." 7227,7228,"dasselbe zu der besondern Absicht verwendet, den Naturalisten zu zeigen, durch Speeulation der bloßen Vernunft hätten sie niemahls auf reelle Begriffe von Gott, Seele, Moralität u. s. w., und überhaupt auf keine von Sachen an sich selbst (Substantiis per se) kommen konnen;" 7228,7229,"— nur Formeln, das ist von sinnlichen Gegenständen abgezogene und durch Reflexion geschaffene Vorstellungen hätten sie von allem diesem haben konnen, die aber eben darum leer geblieben wären, weil ihr Jnhalt durch Erfahrung weder als möglich, noch minder als wirklich existirend für die Vernunft aus bloßer Vernunft und allemiger Speculation derselben über diese Dinge bewiesen werden könnte." 7229,7230,— Der Beweis ist kurz dieser: Unsre Seele erhält alle ihre Begriffe ursprünglich nur durch die Sinne: 7230,7231,"doch sind weder diese Sinne, noch die Erscheinungen der Gegenstände,die aus der Körperwelt in dieselben aufgenommen werden, mit Beziehung auf den Verstand und die obere Vernunft etwas Wirkendes; sondern alles dieses verhält sich gegen die Seelenkräfte wie leidender Stoff, der durch diese nicht ein Mahl zur Denkbearbeitung verbraucht werden kann, außer er werde vermoge der Einbildungskraft in einem Raume, und vermittelst, und in der Zeit gedacht, und also versinnlichet, daß Raum und Zeit für unsern Verstand nothwendige Bedingnisse sind, ohne welche ihn zu denken nicht einmahl möglich ist: doch sey gut zu merken, daß Raum und Zeit etwa nicht objective oder als Dinge, die zum voraus an den Gegenständen haftend auf den Verstand übergegangen wären, gedacht werden; sondern selbe wären beym Denken nur subiective da:" 7231,7232,"nämlich der Verstand hätte bey der ersten Wahrnehmung der Gegenstände, die aus den Sinnen ihm gegenwärtig da lagen, und bey deren fernerer Ausarbeitung zum erhabneren Stoff des obern Denlens Zeitfolge und Raum auf dieselbe übertragen, und diese gleichsam von sich selbst zu seinem nothwendigen Werkzeuge im Denken erschaffen." 7232,7233,"Dieses würde jeder leicht inne werden, so bald er auf seine Seelenoperationen Acht hätte; und obwohl das Kind, und der nicht Nachdenkende dergleichen nicht beobachtete, so wäre es darum doch wohl nicht anders." 7233,7234,"— Nun aber nachdem der Verstand durch Apprehension, Reproduction, Recognition vermittelst der Einbildungskraft, und des Bewußtseyns die Erscheinungen sinnlicher Gegenstände gleichsam nur zu einem möglichen Stoffe verarbeitet hätte, folgte das eigentliche Denken, da der Verstand seine ersten Urtheile hierüber fällte:" 7234,7235,"diese einzelnen Urtheile würden nun wieder ein neuer Stoff zum erhabneren Denken für die obere oder reine Vernunft, so wie dieses zuvor einzelne Erscheinungen sinnlicher Gegenstände durch das Einbildungs und Bewußtseynsvermogen in Eins gebracht für den Verstand geworden wären." 7235,7236,"Hier dann fingen eigentlich die Operationen der reinen Vernunft an, die aus dem Verhältniß eines durch den Verstand gegebenen Urtheiles auf ein anderes, und von den Verhältnissen dieser zweyen auf ein drittes schlöße, welches letztere eine nur der oberen Vernunft allein mögliche Operation wäre;" 7236,7237,"da von einem Urtheile, das gegeben ward, auf ein anderes zu schließen auch der Verstand noch vermöchte, nicht aber von den Verhältnissen dieser zweyen auf ein drittes folgern konnte:" 7237,7238,dieß wäre immer Vorrecht der reinen Vernunft allein. 7238,7239,"Nun die Vernunft, welche auf diese Art von zwey Urtheilen auf ein drittes, und von diesem zweyten und dritten auf ein viertes u. s. w. sich fortarbeitete, hätte zwar noch immer Obzectivität, d. i., wirkliche Gegenstände, und daher auch Moglichkeit ihrer Begriffe zum Grunde, so lange sich diese durch obige hohere Schlußart erlangten Begriffe auf jene stützten, welche den Jnhalt der vorhergegangenen Verstandesurtheile auogemacht hatten: denn eben diese Verstandesurtheile hatten zum Gegenstand die verschiedenen Erscheinungen wirklicher durch die Sinne aufgenommener Gegenstände aus der Korperwelt gehabt: so aber sähe man leicht, daß sich das Objective dieser Verstandeburtheile auch auf jene der Vernunft fortpflanzte, so lange der Faden davon nicht abgebrochen würde;" 7239,7240,"dieses geschähe alsdenn, da die Vernunft gemäß ihrer natürlichen Bestrebsamkeit von den bisher gefolgerten Verhältnissen sinnlicher Gegenstände auf nicht sinnliche fortschloße, sich also gleichsam aus den Bemerkungen der Sinnenwelt eine Geisterwelt schüsse: diese neuen Begriffe hätten freylich subjective Realität, d. i., sie seyen als Geburten der Vernunft betrachtet etwas Wirkliches;" 7240,7241,"aber keineswegs könnten sie mit Hinsicht auf ihre Entstehung objective Realität haben, weil es hier der Vernunft an Erfahrung gebricht, d. i., sie, die gemäß ihrer Eingeschränktheit nur durch die Sinne Stoff zu ihrer Verarbeitung erlangen tann, und alles dieses selbst durch Zeit und Raum dazu gedacht sich versinnlichen muß, findet bey solchen nichtsinnlichen Begriffen, die sie sich macht, teinen Stoff von außen; kann also von ihrer wirllichen Existenz, und sogar von der Moglichteit kein gewisses Urtheil fällen." 7241,7242,"— Hieraus aber wäre nun leicht zu schließen, wie sehr sich jene irrten, welche durch bloße Speculation." 7242,7243,"der Vernunft transscendentale Begriffe von geistigen Wesen, als von Gott, Seele, Freyheit u. s. w. erlanget haben wollten;" 7243,7244,"sicher hätten diese die subjective Realität dieser Begriffe mit der objectiven vermengt, und also die letztere für die erstere der Erfindungskraft der Vernunft eingeräumt;" 7244,7245,"— alle dergleichen Begriffe wären als bloße Speculationen der Vernunft betrachtet nichts als leere logische Formeln, welche die Vernunft so lange nicht auch als objective oder an sich selbst existirende erkennen wird, so lange nicht durch Unterricht wirkliche Erfahrung derselben md glich gemacht worden wäre." 7245,7246,"Dieser Unterricht wäre nun wirklich durch die Bibel gegeben worden, und so wäre die Vernunft auch durch Erfahrung von der objectiven Wahrheit dieser nichtsinnlichen Begriffe belehret worden, die sonst nur logische Wahrheit allein hätten haben können." 7246,7247,"Diejenigen also, welche sich so sehr brüsteten, Gott, Geister u. d. gl." 7247,7248,"als wirklich eristirend durch ihre bloße Vernunft erkannt zu haben, täuschten sich, und würden selbst getäuschet." 7248,7249,"Denn was sie der Vernunft zuschrieben, wäre alles gestohlenes Gut aus der Tradition, oder dem Unterrichte der Bibel." 7249,7250,"Recens. glaubt, den Sinn des Hrn. Verf." 7250,7251,"hiermit vollkommen begriffen zu haben, ob es schon schwer läßt, sich durch eine Menge sehr verworrener Sätze, welche mit Ausfällen und Schmähungen untermengt sind, herauszuarbeiten." 7251,7252,"Herr Heinike greift nun die Beweise von dem Daseyn Gottes an, welche man aus bloßer Speculation der Vernunft entnommen haben will." 7252,7253,"Der erste ist ein Ontologischer, oder der Cartesianische, er gründet sich auf folgende Sätze:" 7253,7254,"Ein allerrealestes Wesen ist möglich, weil es sich nicht widerspricht." 7254,7255,Daseyn ist selbst eine Realität; 7255,7256,daher ware das Nealeste ohne Daseyn unmöglich. 7256,7257,"Es existirt also absolut nothwendig, weil es möglich ist." 7257,7258,"S. 76,, Der zweyte ist Cosmologisch, und istefolgender:" 7258,7259,"Weil etwas existirt, so müsse auch absolut nothwendig etwas existiren: wäre es zufällig,so hätte es nach dem Causalgesetze seine Ursache, und diese letzte müßte im vollendeten Negressus abiolut nothwendig seyn." 7259,7260,"— Was aber absolut nothwendig existirt,muß durch sich selbst bestimmt, und folglich ein realstes Wesen seyn, welches selbst die Bedingungen von allem möglichen begreift, mithin keiner bedarf;" 7260,7261,also existire dao realste Wesen absolut nothwendig. 7261,7262,"Den dritten nennet H. H. den Physico⸗theologischen Beweis, welcher mit der größten Achtung bemerket zu werden verdient." 7262,7263,Sein Jnhalt ist dieser: Die Anordnung und Verbindung der Dinge nach ihrer Wahrnehmung in der Welt sind dem Zweckmäßigen ähnlich. 7263,7264,"Jhre Ursache kann daher nicht in ihnen selbst, oder der blindwirkenden Natur, sondern sie muß außerhalb derselben in einer Jntelligen3, oder auch mehreren Jntelligenzen liegen." 7264,7265,"Daß ihre Ursache nur eine Jntelligenz sey, dieses beweiset die Einheit des ganzen Zusammenhangs aller bekannten Welttheile / und ihre Zusammenstimmung zu einem Endzwecke." 7265,7266,"Dieser Urheber der Weltordnung ist schlechthin nothwendig, weil die Ordnung sufallig ist." 7266,7267,Schlechthin nothwendig aber ist nur das Allerrealste: 7267,7268,also ist ein allerrealstes Wesen. 7268,7269,", Ueber diese Beweise raisonnirt nun Hr. H. Verschiedenes, welches hauptsächlich dahinaus läuft: der erste Beweis täusche darum, weil man im Speculieren das Daseyn als eine besondere Realität, die zu dem Dinge hinzu gedacht werden müßte, ansehe." 7269,7270,"Dieses verhielte sich ganz und gar nicht so: denn der Begriff einer Sache könnte ja vollkommen gefaßt werden, wenn dieselbe auch als nicht existirend gedacht würde; — das Daseyn thäte nur hinzu, daß man ein solches Ding neben allen seinen realen Prädicaten, die man im Begriffe hat, auch als Gegenstand möglicher Erfahrung denken könne." 7270,7271,"Also der Begriff eines Dinges würde durch das Daseyn gar nicht verändert; sondern bloß die Art und Weise, wie es sich zu unserm Erkenntnißvermogen verhalte, ob nämlich der Begriff für unsre Vernunft Jnhalt oder Leerheit habe." 7271,7272,So aber konnte nicht geschlossen werden: 7272,7273,"das allerrealste Wesen kann nicht gedacht werden, außer als wirklich existirend;" 7273,7274,alo existirt es. 7274,7275,"— Der Vordersatz wäre falsch alo auch die Consequenz: — denn man konnte gan gut logisch, oder als ens rationis sich ein realstes Wesen denken, ohne auch dessen wirkliches Daseyn als wesentliche Realität dazu zu nehmen." 7275,7276,Vem zweyten 7276,7277,Beweise sagt Hr. H.: 7277,7278,Er wäre eine Kette von lauter Trugschlüssen. 7278,7279,"Denn der Grundsatz von Causalität gälte von wirklich eristirenden Wesen angenommen nur in der Sinnenwelt, weil hier allein die Vernunft durch Erfahrung auf wirkliche Existenz schließen konnte, da dieß außer diesem Zirkel unmoglich für sie wäre, weil sie dazu keine Sinne hätte." 7279,7280,Man käme auch bey diesem Beweise wieder auf den vorigen fehlerhaften; 7280,7281,"weil auch hier voraus gesetzet würde, die letzte Ursache müßte als das realste Wesen nothwendig eristiren." 7281,7282,"Vom dritten Beweise merkt er endlich an, daß darin, wie bey den vorigen, aus einer Wirkung der Sinnenwelt auf eine Ursache außer derselben geschlossen würde, und also, wie zuvor der Grundsatz der Causalität ganz unerlaubt gebraucht würde." 7282,7283,"Daß zweytens hieraus nur höchstens auf einen Weltbaumeister, nicht aber auf einen Schöpfer derselben aus Nichts geschlossen werden könnte;" 7283,7284,"denn Ordnung und Harmonie setzten nur veranstaltete Form, nicht aber Materie und Wesen bey dem Künstler voraus;" 7284,7285,"und drittens wären unsere Begriffe von Weltgröße, Ordnung u. s. w. viel zu eingeschränkt, und nie völlig für uns bestimmbar:" 7285,7286,"es müßte also der Begriff von der proportionirten Weltursache, worauf wir schlößen, auch unbestimmt seyn, und könnte niemahls speculativ auf absolute Totalität der gottlichen Vollkommenheiten gehen;" 7286,7287,"denn es werde sich doch wohl kein Mensch rühmen: das Verhältniß dec von ihm beobachteten Weltgröße zur Allmacht, der Weltordnung zur Allweisheit, der Welteinheit zur absoluten Einheit des Urhebers u. s. w. einzusehen." 7287,7288,Herr Heinile scheint bey dem Carteurzgefaßte Paderborn. 7288,7289,Herr Friederich 7289,7290,"Wilheim Cosman d. R. 2. Beueficlat an der Domtirche ꝛc. will hier Beyträge zur alteren und neueren Geschichte, wie auch zum Staats und Privatrechte des westpbälischen Kreises in mehreren Bänden berausgeben, wovon der erste Theil gegeu Ostern 1788 erscheinen soll." 7290,7291,"Er glaubt, daß unser ReichsStaats recht sebr gewinnen würde, wenn wir von jedem Relchslande ein solches Werl auszuweisen hätten, als Salzburg durch seinen würdigen Hoftathsdirector Hrn. von Kleienmavern, Zweybrücken durch den Hofratb Bachmann u. s. w. thalten bat." 7291,7292,Er wird zwat in diesen Bevträgen tein systematisches Staatsrecht aller zum westphälischeu Kreise gehörigen Bezirte liefern tönnen; 7292,7293,"aber doch Beyträge, ohne welche die Bearbeituna desselben wohl immer ein frommer Wunsch bleiden dürste." 7293,7294,"Er schlägt zu diesem Eude den beuemsten, d.i." 7294,7295,den Weg der Subscription ein welche sianischen Beweise selbst einen Trugschluß zu begehen. 7295,7296,"— Es ist wahr, bey zufälligen Wesen thut das Daseyn zum Begriffe des inneren Wesens der Sache nichts hinzu;" 7296,7297,aber das allerrealste Wesen läßt sich ja gar nicht denken ohne Daseyn — dieses ist bey ihm ja Essenz? 7297,7298,"Wie kann also Hr. H. schließen, weil man reale Wesen ohne Daseyn ganz gut denlen könnte;" 7298,7299,"so könnte man dieses auch bey dem realsten, es wäre hier keine Ausnahme zu machen?" 7299,7300,"Beym zweyten, oder Cosmologischen" 7300,7301,"Beweise läugnet Hr. H., daß man den Grundsatz von der Causalität außer der Sinnenwelt gelten lassen konne." 7301,7302,"Allein schließt man nicht selbst in der Sinnenwelt von Wirkungen, die man durch die Sinne erfährt, auf nichterfahrne Ursachen, und so umgekehrt?" 7302,7303,"Warum denn nicht auch von gegebenen Wirkungen, deren Ursachen in der Sinnenwelt umsonst aufgesucht werden, auf Ursachen außer der Sinnenwelt?" 7303,7304,"Endlich beym dritten Beweise hat Hr. H. freylich recht, daß hieraus nur ein Weltbaumeister, und nicht ein Schöpfer aus Nichts konnte gefolgert werden;" 7304,7305,daß auo unsern Kenntnissen der Weltordnung auf die Urordnung ein sehr unproportionirter Schluß konnte gemacht werden. 7305,7306,"Allein die Anführer dieses Beweises verbanden ihn auch immer mit den zwey vorigen, wie es Hr. H. selbst bemerkt; und so hatte er seine volle Stärke." 7306,7307,"Rec. wünschte, daß H. Heinike die vielen Verunglimpfungen seiner Gegner weggelassen hätte: indem es nicht zu läugnen ist, daß er viel Stoff zu weiterem Nachdenten gegeben, und überhaupt das zu stolze Urtheil über die neuesten Metaphysicationen in Etwas herabgestimmet hat." 7307,7308,"Doch er hat ja hier nur eine Skizze versprochen, und wird vermuthlich in einem großeren Werke alle Seitenhiebe weglassen, um die liebe Wahrheit in ihrer ganzen schönen Gestalt zu zeigen." 7308,7309,R. S. Nachrichten. 7309,7310,jedem Liebbaber bis gegen die Mitte des Hornunas offen steht. 7310,7311,"Freunde, die sich damit bemühen wollen, Eubicribenten zu sammeln, erhalten 1o pro Cent., und werden gebethen, die Nahmen, und den Cbaratter derselben dentlich geschrleben, sobald es thunlich ist, ibm einzusenden, indem die Herren Subscridenten dem Werke selbst sollen vorgedruckt werden." 7311,7312,"Er bindet sich übrigens an leine Zeit, sondern so oft interessante Materiallen zu einem Bande vorhanden sind, soll er erscheinen, und den HlH. Subscribenten im billigsten Preise nach dem Verbältnisse der Bogenzabl geliesert werden." 7312,7313,"Gelehrte, die ihn mit Bevträgen beeyren wollen, bittet er solche einzuschicken, und erbiethet sich zu einem billigen Honorarium" 7313,7314,"An topograydischer Schönhelt," 7314,7315,"wle auch, wo es erfordert wird, an gut gestochenen Kuysern wird nichts ermangeln." 7315,7316,Arzeneygelehrsamkeit. 7316,7317,Historisch⸗Kritische Abhandlung der von den Alten sowohl als Neueren in der Anatomie gemachten Entdeckungen. 7317,7318,Aus dem Französischen des Hn. 7318,7319,"Lassus, übersetzt v. Joh." 7319,7320,Heinr. 7320,7321,Crevelt. 7321,7322,1ster und 2ter Theil. 7322,7323,"Bonn, gedruckt mit Schriften der typographischen Gesellschaft, und in Commission zu Frankfurt bey Hermann." 7323,7324,1787 u. 88. 372 S. gr. 7324,7325,8. 7325,7326,Die Akademie derWissenschaften zu Rouen warf als Preisfrage auf das Jahr 1775 folgende Frage auf: 7326,7327,"Welche Entdeckungen hat man von Anfange dieses Jahrhunderts in der Anatomie gemacht, und welchen Nutzen hat die Heilkunst daraus gezogen?" 7327,7328,"Der V. erhielt durch die Beantwortung dieser Frage nicht nur allein den Preis und den Beyfall der Gelehrten zu Rouen; sondern errang sich ungezweifelt durch diese Schrift, in welcher er die Entdeckungen in der Anatomie von den ältesten sowohl als nenesten Zeiten liefert, die ungetheilteste Hochachtung aller Gelehrten." 7328,7329,"Auch diese Wissenschaft, wie H. Lassus in chronologischer Ordnung beweiset, begann als Kind, und reifte erst nach Jahrhunderten zum männlichen Alter heran." 7329,7330,Die ersten Zergliederungen geschahen nur an Thieren von Philosophen oder Priestern; 7330,7331,"indem es ihnen unmoglich war, menschliche Leichnahme zu diesem Endzwecke zu erhalten." 7331,7332,"Die guten aber sehr abergläubischen Alten verbrannten ihre Todte, und vergruben sorgfältig ihre zurückgebliebenen Gebeine." 7332,7333,"Der Vater der Aerzte Hippokrates, der 460 Jahre vor Christi Geburt lebte, schrieb nichts über diesen Gegenstand, und in den Büchern, die man seinem Nahmen untergeschoben hat, sind nur höchst unbestimmte, und sehr fehlerhafte Begriffe." 7333,7334,"Aristoteles und andere Philosophen forschten dem Zeugungsgeschäfte nach, und erhielten durch die Zergliederung verschiedener Thiere einige Keũtniß der Geburtstheile, der Nieren, und der größeren Eingeweide." 7334,7335,"280 Jahre vor Christi Geburt fing man an, menschliche Korper zu offnen;" 7335,7336,"aber es war bald mehr Fleischerarbeit, als eine stille Bemühung des Forschers der Natur;" 7336,7337,"indem Herophil und Erasistrat die unmenschliche Grausamkeit hatten, über 60o Menschen, die zum Tode verdammt waren, lebendig aufzuschneiden, ohne die Wissenschaft mit einer einzigen wichtigen Erfindung zu bereichern." 7337,7338,Aber bald mußte diese Grausamkeit allgemein verhaßt geworden seyn; 7338,7339,"denn man weiß nicht, ob nach dem Tode dieser Männer fortgefahren ward, in Alexandria durch Zergliederung menschlicher Körper die Anatomie zu studieren;" 7339,7340,"oder ob man sich nicht vielmehr damit begnügte, menschliche Beine vorzuzeigen." 7340,7341,Die meisten Aerzte verachteten ganz alle theoretische Grundsätze; 7341,7342,"beriefen sich bloß auf die Erfahrung, und nannten sich Empiriler." 7342,7343,Die Secte der Dogmatiker aber behauptete: man müsse die Erfahrung mit Vernunftschlüssen verbinden; 7343,7344,"und so zankten sich die Aerzte der alten Zeiten, wie in den heutigen Tagen, und gaben ihren Kranken ein quid pro quo." 7344,7345,"Unter Zeichen, Amuleten, Reliquien, und auf Gerathewohl gegebener Receptenkrämerey verstrichen ein paar Jahrhunderte, bis Asklepiades nach Rom kam, eine bessere Methode in Behandlung der Kranken einführte, und sich dadurch auszeichnete, daß er die Kunst lehrte, die Menschen in einem Erstickung drohenden Halswehe durch die Eroffnung der Luftrohre zu retten." 7345,7346,"Cassius sein Schüler lernte den wechselseitigen Uebergang der Nerven kennen, und erklärte daher die Lähmungen von geschehenen Kopfwunden." 7346,7347,"Endlich erschien Celsus, der mit einer Beredsamkeit, die sich auf die Vernunft gründete, die Trümmer von Hippokrates Lehre sammelte, und unzählige eigene wichtige Bemerlungen beyfügte." 7347,7348,"Er war der erste, der die ernährenden Clystiere anrieth;" 7348,7349,"er beschrieb mit mehr Sorgfalt, als seine Vorgäger, die Werkzeuge der Verdauung, des Athmens, die Knochen des Kopfes, und bewies doch wieder in vielen Schriften, daß er nicht immer das wahre Buch der Natur zu Rathe gezogen hat." 7349,7350,Soranus von Ephesus hatte bey allen seinen übrigen Verdiensten doch nicht mehr Kenntniß von der Gebährmutter als seine Vorgänger; 7350,7351,"indem er behauptete, man könnte bey Vorfällen dieselbe abschneiden, ohne die Frau einer Todesgefahr auszusetzen (S. 35.)" 7351,7352,"Aretäus von Cappadocien war der erste, der die kleinen Gänge bemerkte, wodurch der Harn sich in die Substanz der Nerven durchseigert." 7352,7353,"Endlich kam Galen, 131J. nach Christi Geburt." 7353,7354,"Allein dieser hatte ebenfalls bey den Römern, als welche alle ihre Todte verbrannten, wenige Gelegenheit, die Zergliederung an menschlichen Körpern auszuüben." 7354,7355,"Er erwählte anstatt dieser die Affen, als deren Körper er den menschlichen Körpern ganz ähnlich hielt, und aus dieser Ursache manchen Fehler begieng." 7355,7356,"Unterdessen entdeckte er doch manches in der Knochen⸗und Muskellehre, und in den andern Theilen der Anatomie, daß er alle seine Vorgänger weit übertraff." 7356,7357,"Er bewies gegen die Meinung der alten, daß nicht Luft, sondern Blut sowohl in den Puls⸗ als in den Blutadern sey;" 7357,7358,"kannte den Ursprung der Pulsadern, der Nerven, der Whartonischen Gänge, der zurücklaufenden Nerven, die hauptsächlichsten Verbindungen der Knochen, die Speisund Luftröhre;" 7358,7359,"und bearbeitete das weite Feld der Anatomie, obgleich er keine andere Körper, als von Affen, Bären, Hunden, Schweinen, oder Vögeln hatte, mit so viel Fleiß, und Aufmerksamkeit, daß sein Leben wirklich die erste Epoche in dieser Wissenschaft machte." 7359,7360,"Allein mit seinem Tode fing es auch wieder an, dunkel zu werden." 7360,7361,"Die schwachen Arbeiten seiner Nachfolger vermehrten fast um nichts diejenigen Kenntnisse, die man schon erworben hatte, und die endlich nach und nach gänzlich erloschen." 7361,7362,"Aetius (S. 74.) endlich, der gegen das Ende des 5ten Jahrhunderts lebte, bemerkte, daß die Geburt bey jenen Weibern sehr schwer erfolge, bey welchen sich die Schamknochen nicht voneinander trennen, oder entfernen können." 7362,7363,Nach dieser Zeit verstrich eine lange Pause ohne einigen Gewinnst für diese Wissenschaft. 7363,7364,"Wenige Aerzte schrieben, und, die es thaten, waren Nachbether ihrer Vorgänger." 7364,7365,"Beständige Kriege und Verheerungen, Verbrennungen der größten Bibliothelen, der Umsturz des alten romischen Reichs, und die Einführung neuer Regierungsformen, neuer Religionen und Sitten, alles das ließ keine Wissenschaft emoorkommen." 7365,7366,"Aber im 14ten Jahrhunderte befahl Kaiser Friederich Il, keinem die Ausübung der Wundarzeneykunst zu gestatten, der nicht die Anatomie an einem menschlichen Körper studiert hätte." 7366,7367,"Dem zu Folge zergliederte Mundinus ein mailändischer Arzt drey weibliche Leichnahme, einen im Jahre 1306, und zwey im Jahre 1315; schrieb darüber eine Abhandlung, die aller ihrer Fehler ungeachtet damahls für classisch gehalten wurde." 7367,7368,"Dieses war seit 1500 Jahren, nämlich seit Herophil und Erasistrat das erste Beyspiel, daß die Anatomie an einem menschlichen Korper gelehrt wurde." 7368,7369,"1376 verlangten die Aerzte zu Montpellier die Erlaubniß, jährlich einen hingerichteten Missethäter eröffnen zu dürfen." 7369,7370,"Sie ward ihnen von ihrem Herzog ertheilet, und von seinen Nachfolgern bestätigt." 7370,7371,"Erst gegen 1494 fiengen die Pariser Aerzte an, die Anatomie zu lehren." 7371,7372,Da sie aber Geistliche waren; 7372,7373,"so fanden sie es unter ihrer Würde selbst Hand anzulegen, und begnügten sich bloß die Theorie derselben in den Werken des Galen, welche durch die Araber waren verunstaltet worden, zu studieren." 7373,7374,Aber der Aberglaube stürzte sogleich alles wieder nieder. 7374,7375,"Papst Bonifacius VII1 setzte den Bann auf die Zergliederung, und erst 1556 sagten die Theologen der hohen Schule zu Salamanca, daß es eine nützliche, und daher erlaubte Sache wäre." 7375,7376,"Es ist sich also nicht zu verwundern, wenn das 15te Jahrhundert sehr unfruchtbar an Entdeckungen in der Anatoie war;" 7376,7377,"aber zum Erstaunen ists, welche Riesenschritte diese Wissenschaft im 16ten Jahrhundert that." 7377,7378,"Die vereinigten Bemühungen eines Berenger de Carpi, Vesal, Fallop, Eustachi, Peiligk, Hundt, und anderer machten die Vorbereitung zu ihrem Fortgang, und beschleunigten denselben." 7378,7379,Sylvius gab jedem Muskel seinen eigenen Nahmen; 7379,7380,Eustachi lehrte: daß der große Rippennerve vom sechsten Paare entspringe. 7380,7381,Carl Etienne zeigte die kleinen Talgdrüsen der Augenlieder; 7381,7382,Fallop und Eustachi beschrieben mit der größten Richtigkeit die Werkstätte des Gehors und des Sehens. 7382,7383,Jhnen und dem Hemard haben wir die Kenntniß vom Ursprunge der Zähne zu verdauken. 7383,7384,Eustachi fand auch bey einem Pferde den Brustcanal ohne seinen wahren Nutzen zu wissen. 7384,7385,Varioli und Baupin schrieben sich die Erfindung der Klappe des Blinddarms zu. 7385,7386,Carcanus erfand die Klappen der Blutadern. 7386,7387,"Servet ist der erste, der den echten Kreiolauf des Bluts in den Lungen beschrieben hat, welche Entdeckung Columbus und Cesalpin unterstützten." 7387,7388,Ueberhaupt war man in diesem Jahrhunderte aller Orte mit der Zergliederung beschäftigt. 7388,7389,"Alles las in dem Buche der Natur, und schrieb seine Bemerkungen nieder;" 7389,7390,"und es traff sehr oft zu, daß mehrere Aerzte zugleich sich die Ehre einer Erfindung zurechneten." 7390,7391,"Jm Ganzen kannten sie den menschlichen Körper und dessen einzelne Theile sehr gut, aber den wahren Nutzen derselben zu bestimmen, war nur dem 17ten Jahrhunderte vorbehalten, dessen Eutdeckungen der H. Verf." 7391,7392,im 2ten Theile liefert. 7392,7393,Zustand der Anatomie im 17ten Jahrhunderte. 7393,7394,Dieses Jahrhundert zeichnete sich sogleich mit einer der wichtigsten Entdeckungen aus. 7394,7395,"Harvei ein Schüler des Fabriz von Aquapendente machte un J. 1628 in einer besondern Schrift belannt, daß das Blut aus dem Herzen komme, um vermittelst der Schlagadern in alle Theile des Körpers zu gehen, und von diesen Theilen durch die Blutadern wieder zum Herzen gebracht werde." 7395,7396,"Er belegte diese wichtige Entdeckung mit unwidersprechlichen Beweisen, und fand auch, wie alle große Männer, unzählige Widersacher." 7396,7397,"Der größte Theil der Anatomiker stand wider ihn auf, und Harvei war in ihren Augen nichts mehr, als ein Mann, der sich mit Zergliederung der Jnsecten, Frösche und Schlangen abgebe." 7397,7398,"Die alten Practiker glaubten besonders, daß für sie nichts mehr zu erlernen übrig sey, und starben mit ihrer Unwissenheit vollkommen zufrieden." 7398,7399,"Doch waren einige, die seine Versuche nachmachten, dieselben richtig fanden, aber zugleich sehr falsche Grundsätze aus dieser Lehre sogen." 7399,7400,Sie glaubten nämlich: weil Pflaster auf den Bauch gelegt purgierten; 7400,7401,Knoblauch auf die Fußsohlen gelegt den Auswurf beförderte; 7401,7402,weil nämlich die durch die Blutadern eingesogenen wirksamen Theilchen durch die Pulvadern an den Ort ihrer Bestimmung wären gebracht worden; 7402,7403,"so müsse auch das Blut eines ungen Kalbes ein altes Weib jung, das Blut eines Lammes einen Rasenden sanftmüthig machen;" 7403,7404,"gesundes Blut jedes scharfes verbessern, und selbst der Tod durch die Uebergießung eines springenden Bocksbluts vermieden werden." 7404,7405,"Aber der größte Theil der angestellten Versuche fiel tödtlich aus, und zum Glücke für die Menschheit ward diese Operation bald verbothen, und eben so bald vergessen." 7405,7406,Dieser Entdeckung folgte bald eine nicht minder wichtige. 7406,7407,"Sanctorius ein italiänischer Arzt erfand eine Wage, auf der er den großten Theil seines Lebens zubrachte:" 7407,7408,"durch diese zeigte er, daß durch die allgemeine Ausdünstung der Hautgefäße täglich mehr verloren gehe, als durch die übrigen Ausleerungen zusammen;" 7408,7409,"daß diese Ausdünstung nicht immer gleich sey; sondern sehr nach der Verschiedenheit der Luft, des Wachens, oderSchlafens, der zu sich genommenen Speisen und Getränke, der Gemüthsverfassung und aller übrigen Umstände abwechole." 7409,7410,"Diese Entdeckung war wichtig für die Kunst, die Gesundheit zu erhalten." 7410,7411,Die größten Aerzte machten aus der Unterdrückung der Ausdünstung eine wichtige Ursache mannigfaltiger Kranlheiten; 7411,7412,"und wir fangen erst jetzt an zu wissen, daß sie sich größten Theils irrten." 7412,7413,Erst im Jahre 1647 wurde von Pecquet der wahKurzgefaß 7413,7414,Ueber Fenien und Brüderschaftbüchlein. 7414,7415,"Jm latholischen Deutschlande befindet sich eiue Art periodischer Mönchsschristen, Renien (Neuahrsgeschente) genannt, welche die Patres Praesides der marianlschen Brüderschasten (Congrere Ursprung und Nutzen des Brustcanals entdeckt, und im Jahre 1650 von Rudbeck die lymphatischen Gefäße." 7415,7416,"Swammerdam und Ruysch erfanden durch die Einspritzungen die feinsten Zweige der Gefäße, und Abbe Zumbo äffte mit Wachspräparaten die Natur nach, und wollte die Leute glauben machen, man konnte dadurch die Anatomie erlernen." 7416,7417,"Ueberhaupt war das 17te und 18te Jahrhundert durch die Bemühungen eines Willis, Schneider, Stenon, Wepfer, Malpighi, Bartholin, Ruysch, Verheyen, Lieberkhün, Highmor, Cowper, Monro, Senac, Morgagni, Hunter, Albin, Hewson, Winslow, Haller, und noch anderer berühmter Männer überaus reich an Verbesserungen der bereits erfundenen Gegenstände, und an eignen Erfindungen in der Zergliederungskunst." 7417,7418,"Ueber das war die Ehre der Entdeckung immer ein wichtiger Zankapfel, um den mehrere buhlten." 7418,7419,"Auch in diesem Zweige der Wissenschaften mußte sich jede Entdeckung durch Streit⸗Spott⸗ und Lästerschriften bis zu ihrer allgemeinen Aufnahme durcharbeiten, und die Kunst gewann im Ganzen dadurch so viel, daß die Aerzte und Wundärzte etwas glücklicher und sicherer helfen, ofters aber auch durch falsch geschmiedete Hypothesen den Weg der Wahrheit verfehlen:" 7419,7420,"denn noch heute, des völlig entdeckten Geheimnisses der Natur von Henke ungeachtet, wissen wir über die Entstehung des Menschen, über die lymphatischen Gefäße, über die Nerven, über die Reitzbarkeit der Muskeln nicht viel mehr, als die Alten." 7420,7421,"Der Mechanismus, mit welchem der Mensch alle seine willkührlichen Handlungen ausübt, der Bau derienigen Theile, die nothwendig dem Auge des Menschen entgehen, bleiben uns noch zu ergründen übrig." 7421,7422,"Die Art, wie wir verdauen, wie sich der Nahrungssaft in das Blut, und." 7422,7423,"dieses in die verschiedenen Absonderungen verwandelt, ist uns noch ein Geheimniß." 7423,7424,"Noch weniger wissen wir, wie das Hirn das" 7424,7425,Wer zeug unsrer Jdeen seyn konne; 7425,7426,"und wir müssen unsrer Nachkommenschaft den Wunsch hinterlassen, daß sie glücklicher seyn möchte, als wir." 7426,7427,"Wir haben diese Schrift weitläufiger angezeigt, um das lesende Publikum, das vielleicht das französische Original nicht kennet, auf diese gutgerathene deutsche Uebersetzung eines allerdings sehr brauchbaren anatomisch⸗litterarischen Handbuches aufmerlsam zu machen." 7427,7428,"St. te Nachricht. gatlonen, Sodalitäten, Liebsbunde c.) alljährlich vor dem Tage der Formelernenerung, und hiermit des gleichzeitlgen Formelopfers den marianischen Pfleglindern auszutheilen pflegen." 7428,7429,"Ungezweifelt tönnte diese Elnrichtung zur Erreichung manches guten Endzwecles benützet, und der Menschheit zugleich mancher gute Dienst dadurch geleistet werden." 7429,7430,Allein außer dem Formelopfer scheint lelder nichts bezweclet u werden. 7430,7431,"Diese Xenien sind meisten Theils mit abgeschmackten, abergläubischen Legenden angefüllt;" 7431,7432,"und dienen vielsältig zu weiter nichte, als nur irrige Begriffe über Gottesanbethung, und Heiligenverehruug zu verbreiten." 7432,7433,"Wir wollen nur eines der neuesten dieser Eenien vom gegenwärtigen ahre 1788 anzeigen, welches von Ungefähr in unsere Hände getommen ist, und auf dem Tittelblatte die Aufschrift führt: in Strena mzum Nenabrsgeschenle.)" 7433,7434,"Der Verf. ist auf den Einfall gerathen, jährlich ein ergleblget Stück aus den Schriften eines heil." 7434,7435,"Vaters wörtlich abdruen zu lassen, welches wohl auch seine gute Seite haten mag." 7435,7436,Außer einer Brüderschaftsrede aus den verflossenen Jabren seines Vorsteheramtes findet man bier nichts Eigenes vom Verfasser. 7436,7437,"Voraus sind 12 sehr jämmerliche Kupferstiche, nebst i2 Biographlen heil." 7437,7438,"Mönche zu sehen, welche für prufende Leser sehr unauferbauliche Legenden entbalten, z. B. daß der Herr Jesus von seinem lichten Himmelethrone zu einer sicheren Klosternonne Lutgardis herabgestiegen sey, und mit ibr Herz troquirt habe." 7438,7439,Jede Ueberietung lönnte verdächtig scheinen. 7439,7440,Das Publicum soll also aus den Worten dieser Legende selbst urthellen; 7440,7441,sie stehet rückwärts auf dem oten Blatt dieses Heillgenalmanachs: 7441,7442,"Jam illud quidem supra humanam fidem, at non diulnl amoris modum (ein pragmatischer Satz aus der Mönchstritit, Paradorien zu vertheidigen)" 7442,7443,"spectabilis aliquando idem Dominus adsuit, et stupenti haud dubie ( Moniali)" 7443,7444,inauditum commutationls commercium obtulit cor scilicet suum pro corde virginis. 7444,7445,"Quid deinceps Lutgardis, diuino jam corde spirans, nisi amorem honoremque dileeti rdenti zelo spiraret?" 7445,7446,"Hinc prae amoris exundantia et Mariyrii desiderio rupta pectoris vena cum copiosum sanuinem prosunderet, parem se merlto agneti" 7446,7447,"vlrglni sore, intellexit." 7447,7448,Das eben diesem Blatte aufgedructe Bilb stellet diesen Herzenstausch sinnlich vor. 7448,7449,"Der übrige Jnhalt ist voll von Anspielnngen, und tropoloalschen Ausdrucken, mit denen es schwer läßt, deutliche Beariffe zu verbinden, z. B. Maria ist im ersten Moment ihrer Empfängniß eine heiligere Morgenröthe der Welt, der Glanz der bessern orgenrothe, die heilbringende Morgenröthe, die erstgebohrne Tochter der gottlichen Gnade und des göttlichen Segens." 7449,7450,"Aurora sanctior, melioris aurorae splendor, salutiserae aurorae pretium, primogenita diuinae gratiae et benedictionis silla." 7450,7451,S. 2. und 3. 7451,7452,Was für Begriffe soll man mit diesen Worten verbinden? 7452,7453,"Gibt es eine heilige und belligere, eine gute und bessere Morgenrötde?" 7453,7454,Eine Morgenröthe der Welt? 7454,7455,Was ist denn eigentlich eine erstgebohrne Tochter der gttlichen Gnade? 7455,7456,Gibt es vielleicht auch elne zweyt⸗ und drittgebohrne? 7456,7457,"— Die Entschuldt.ung, daß dieß alles im tropischen Verstande zu nehmen sev, hilft nicht aus;" 7457,7458,"denn bey religiosen Versammlungen muß man die Wabrhelten der Religion deutlich, bestimmt, faßlich, mit eigentlichen, nicht tropischen und hierogliphischen Ausdrücken vortragen, daß der Verstand des Zuhorers ausgehellet, und überzeugt, und das Herz in Bewegung gesetzt werde." 7458,7459,"So ein duntler, mit eitel Bombast, und unverständlichen Eruditionen angesüllter" 7459,7460,"Sermon tann nicht mehr Nutzen stiften, als wenn man seinen Zubörern ein loptlsches Manuscript vorläse." 7460,7461,Wie können Philosophie und Geschichte folgende Schlußrede rechtfertigen: 7461,7462,"„ Von der ersten Sünde Adams an bis auf die Ankunft des Heilandes war großes Sittenverderbniß untet den Menschenkindern, Viel⸗ und Abgotterey, Atbeism, Settensucht, Jgnoranz, Jrrthumu." 7462,7463,s. w.; 7463,7464,"ergo ist in dem Moment der schwanzergewordenen Anna dem blinden Menschengeschlecht die erste Morgenröthe der kommenden Sonne, d. h., der Erleuchtung des Verstandes, und Besserung des Herzens aufgegangen." 7464,7465,"Faustissima igitur Mariae conceptio suit, quae primam exorientis luels auroram excaecato mundo inuexit." 7465,7466,S. 7. 7466,7467,"Man lann sichs weder aus der Geschichte, noch aus philosophischen Gründen ertlären, daß schon der erste Augenblick der Empfängniß Marlä auf die ganze Menschheit den angeblich wohltbätigen, und ganz besondern Einfluß gehabt haben soll." 7467,7468,"Alles, und bloß das, was bev einer Natlon gewisse Sensationen verursachet, Aufhellung des Verstandes, Entdeckung neuer Wabrheiten, Leltuna und Erweckung zu gemeinnützlgen guten Gesinnungen, Veredlung der Sitten u. s. w. veranlasset, heißt wohltbätiger Einfluß auf Nation und Menschheit." 7468,7469,"Was, wie, und ob die noch in dem Mutterschoße vegetirende h. Maria so Etwas auf ihte Nation, und dann auch noch auf das ganze Menschengeschlecht gewirtt habe, verdiente einen neuen Beweis." 7469,7470,"Am Ende der Rede ist ein Register von Ablässen, päpstlichen Privileglen, und Gnadenbezeugungen (sauores, ob es wohl auch in Religlonssachen nach Gunst der Päpste geben kann? ) angehängt, deren bloß die Parthenii D. D. Sodales, vermuthlich ausschlußweise empfänalich sind." 7470,7471,"So oft eine Zusammentunft (Congregatio, Conuentus xeneralis) ist, lann jedes Mitglied einen volltommenen Ablaß gewinnen, und noch oben drein nach n. VIl. S. 21. einen ." 7471,7472,"Ablaß von 7 Jabren, und 7 Quadragenen, d. h., von 2x0 Tägen." 7472,7473,"Da gibt es also Ablässe auf einer Versammlung, die mehr als volltommen sind?" 7473,7474,n. Il. 7474,7475,"heißt es: Indulgentiae plenariae, seruatis seruandis, in articulo mortis." 7475,7476,"Det Hauptaltar des Congregationssahles ist altare priullegiatum, quandocumque sacerdos aliquis vel saecularis vel regularis pro anima sodalis desuncti celebrauerit.n, XIIJ." 7476,7477,"Was aber elgentlich ein altare priuilegiatum wirken soll, läßt sich so leicht nicht bestimmen;" 7477,7478,"die Theologen sind noch immer in ciner großen Verlegenheit, uns bierinfalls etwas zuverläßiges zu sagen." 7478,7479,Diese marianische Brüderschast ist auch mit Erlaubniß der Päpste verschwistert mit der Erzbruderschaft des allerheiligsten Rosentranzes (archiconfraternitati SS. 7479,7480,Rosarii; ist denn der Rosentranz glatthin das Allerheilioste unsrer Religlon? 7480,7481,Oder gibt es etwa mebr allerbeiligste Dinge?) 7481,7482,Diese läßt jene an ihrem Gnadenschatze Theil nebmen. 7482,7483,Die Angelobung? 7483,7484,"sormel, oder was sonst sormula votiva beissen soll, ist die wichtige Beylage zu dieser Neusahrsschanlung;" 7484,7485,edes Mitglied muß sie als das Svmbol dieser marlanischen Gesellschast mit seinem Nahmen unterzeichren. 7485,7486,Wir wollen den Anfang davon seines besonderen Werthes wegen da einrucken: 7486,7487,"Sancta Maria bMater Dei, et Virgol ego NN." 7487,7488,omnla tibi debeo: 7488,7489,sed ab 7489,7490,"hac hora singulariter me tuis seruitiis devoueo: te patronam, te sospitatricem deligo etc." 7490,7491,Jn dem Glaubensbetenntniß des christl. 7491,7492,"Philosophen bat der Satz: omnia tibi debeo, eine ganz andere Bedeutung." 7492,7493,"Der Cbrist, der die ersten Grundwahrbeiten in der Natur und Offenbarung schauet, die sein Danlbatkeitegesübl ganz durchalühen, legt am Throne des Alleinherrschers das Belenntniß ab, daß er sein Daseyn, selne Erhaltung, Bealückung, Seligkeit, und seine frohen Aussichten in die Ewigleit, als Ausflüsse der llgute Gottes, nicht der beil." 7493,7494,Maria betrachte. 7494,7495,Das omnia tibi debeo in Bezug auf Maria ist nach der mildesten Deutnna ein leeres Alltaa? 7495,7496,compliment; 7496,7497,in dem Ange des Protestanten ein Scandal; 7497,7498,"vor dem Richterstuble der Vernunft Jrrthum, Unsinn." 7498,7499,"Eben so sinnlos ist die Angelobung der Dienste, die die Gesellschasttverwandten in dieser Formel der heiligen Marla zu entrichten versprechen: me singulariter tuis servltlls deuoueo." 7499,7500,Ge schichte. 7500,7501,"Johann Friederich Le Bret, der Theologie Doctor und Professor, Kanzlers der Universität Tübingen, Probsten der Kirche allda, und Abten zu Lorch, Magazin zum Gebrauch der Staaten⸗ und Kirchengeschichte, wie auch des geistl." 7501,7502,Staatsrechts katholischer Regenten in Ansehung ihrer Geistlichkeit. 7502,7503,"Zehenter Theil, nebst einem vollständigen Register über alle 10 Theile." 7503,7504,"Ulm, auf Kosten der Stettinischen Buchhandl." 7504,7505,1788. 7505,7506,S. 472. 8v. 7506,7507,"Dieser Theil des schon bekannten Lebretischen Magazins euthält 1) Gedanken eines Griechen über den Grundplan der Propaganda, und dessen Veränderungen und Entwicklungen S. 1 bis 134. 2)" 7507,7508,"Zuverlässige Geburto⸗ und Todtenlisten von der Hauptstadt Venedig, und ihren Quartieren." 7508,7509,S. 135 bis 138. 3) 7509,7510,Verzeichnß der Ziehungen des ossentlichen Lotto von Venedig. 7510,7511,S. 139 bis 210. 4) 7511,7512,"Außerordentliche Erhohung des Tabackoappalto, S. 211 bis 212. 5)" 7512,7513,"Vom romischen Zinsbuche, S. 213 bis 278. 6)" 7513,7514,"Elmireno über die gothische Fassung der Charfreytagsgebethe der röinischen Kirche, S. 278 bis 298. 7)" 7514,7515,"Zehenjährige Berechnung aller Stiftungen ad pias causas in der Hauptstadt Venedig, S. 298 bis 304." 7515,7516,8) 7516,7517,Categorien der Nuntien in Deutschland. 7517,7518,S. 305 bis 416. 7518,7519,Von Seite 417 bis 472 folgt das Register über alle 10 Theile. 7519,7520,"Das erste Stück enthält Geschrey und Lärmen über die Proselytenmacherey der Katholiken, und der hierzu vorhandenen Anstalten, im nämlichen Tone, den die Berliner zuerst angaben, und der nun auf einige Jahre der Modeton unter den Protestanten geworden zu seyn scheinet." 7520,7521,"Die acht diplomatischen Urkunden, betreffend die Errichtung der Propaganda, S. 54.;" 7521,7522,"der Jllyrischen Collegien in Rom und Loretto, S. 62 und 64; des Pragischen für Böhmen, Schlesien, Lausitz, Pfalz, Brandenburg, Ober⸗und Niedersachsen und Hessen, S. 95;" 7522,7523,"der Wienerstiftung, S. 111, und der Fuldischen für Franken, Hessen, Buchau, Sachsen, Meißen, Thüringen, Braunschweig, Westphalen, Brandenburg, Meklenburg, Pommern, Hollstein und Bremen, S. 125 liegen schon lange der ganzen Welt vor Augen." 7523,7524,"Und die darüber geschriebenen Commentarien enthalten nichts weiter, als zum Theile alte, vielfältig auch von Katholiken gemachte Rügen und Klagen über die Anmassungen der rbmischen Curie, und die rastlose Wachsamkeit, mit der sie auf jede Gelegenheit lauert, und selbe begierig haschet, wodurch sie ihre Gewalt über katholische Fürsten und Bischöfe unbefugt ausdehnen, und befestigen kann: zum Theile übertriebene, weder durch die vorgelegten Urkunden, noch in Thatsachen genug gegründete Beschuldigungen der Päpste, der durch sie gestifteten Propaganda, und anderer damit verbundenen Anstalten zur Erhaltung und Verbreitung der katholischen Religion: als wenn daben nnr die einzige Absicht wäre, durch allerhand Schleichwege, und unerlaubte, dem weltlichen Fürsten präjudicirliche, und die Ruhe störende Mittel überall Proselyten zu machen, um die Macht des Papstes mehr zu verbreiten." 7524,7525,Der Verf. 7525,7526,"dieses Aufsatzes bekennet selbst, daß nicht alles Proselytenmachen könne getadelt werden, und daß es nur auf das Wie ankomme." 7526,7527,"Jn der That liegt es auch in der Natur der Menschen, wenn sie einmahl überzeugt sind, ihre Religion sey besser, als jede andere, icht nur zu wünschen, daß diese bessere Religion überall erkannt, und angenommen werde, sondern dazu auch etwas beyzutragen." 7527,7528,Je mehr man das freye Untersuchungorecht der Menschen in Rücksicht auf die Religion verfechten will; 7528,7529,"desto weniger darf man solche Anstalten, als die der Propaganda, und ihrer angeführten Collegien, welche die Untersuchung erst moglich machen müssen, tadeln." 7529,7530,"Und was ist auch die Propaganda anders, als die protestantischen Missionen auf der malabarischen Küste, und im hohen Norden?" 7530,7531,"Wenn es den Engländern ist erlaubt gewesen, den Omai aus Australien nach London zu bringen, und ihn mit den Kenntnissen der Engländer ausgerustet in sein Vaterland zuruck zu schicken, warum soll nicht auch die Propaganda aus Jllyrien, wo gar keine Anstalten zur Bildung der Volks⸗oder Religionolehrer sind, Kinder katholischer Aeltern — solche uur dürfen vermoge eines Fundamentalgesetzes aufgenommen werden auf Kosten der apostolischen Kammer nach Rom, oder Loretto ziehen dürfen, um sie dort zu Volkslehrern zu bilden, und so gebildet in ihr Vaterland zurückzuschicken, damit die dort wohnenden Katholiken Gelegenheit haben, in ihrer Religion unterrichtet zu werden, und die Heilsmittel und Trost in den Widerwärtigkeiten von ihrer Religion zu erhalten?" 7531,7532,"Augenscheinlich ist doch das der Hauptzweck bey den Jllyrischen sowohl, als bey dem zu Prag und Wien, oder vielmehr Linz errichteten Collegien, diese letztere sind vielmehr ein Beweis von protestantischer Jntoleranz, wodurch katholischen Unterthanen katholischer Unterricht, und katholische Gottesverehrung in ihrem Vaterlande nicht gestattet worden ist." 7532,7533,"Hierzu kann man auch noch die Stiftungen der Schottischen Benedictiner in Deutschland rechnen, die ebenfalls durch die Jntoleranz der Engländer veranlasset, katholischen Unterricht von katholischen Aeltern gebohrner Knaben zum Hauptzweck hatten." 7533,7534,"Dieser edel⸗und großmüthige Hauptzweck, der sich in den angeführten Urkunden sowohl, als in den äußerlichen Umständen so klar und deutlich zeigt, hätte bey dem, was von den genannten Collegien angeführet wird, nicht sollen verschwiegen werden." 7534,7535,"Er beweiset, daß die Summen, die Rom aus der ganzen katholischen Welt an sich zieht, nicht ganz in Rom verprasset werden, sondern daß wenigstens ein kleiner Theil zum Nutzen der außer Jtalien wohnenden Katholiken verwandt werde." 7535,7536,"Man soll das Gute auch an seinem Feinde erkennen, und das Lobenswürdige auch bey solchen Anstalten nicht verschweigen, an denen man etwas Tadelnswürdiges findet." 7536,7537,"Wenn man dann eingestehet, wie es auch nicht zu verneinen ist, daß bey der Propaganda sowohl, als bey den gedachten Collegien das Proselytenmachen als ein zweyter, und Nebenzweck müsse angesehen werden, so sind sie dann gerade den protestantischen Missionsanstalten gleich;" 7537,7538,"und wenn man gar einräumet, daß das Proselytenmachen durch unerlaubte und schädliche Mittel getrieben, und befördert werde; so erscheinen doch alle diese Anstalten in einem ganz anderen Licht, als sie Le Bret und sein Grieche erscheinen lassen, wo von dem loblichen, edel⸗und großmüthigen Hauptzwecke gar nichts gesagt wird." 7538,7539,"Solche Ausartungen eräugnen sich bey allen menschlichen Anstalten; und Uebertreibungen, oder verkehrte Art bey der Anwendung der Mittel sind fast immer auf die Rechnung der Subalternen zu schreiben, denen die Execution aufgetragen ist, und stehen nicht in dem Plan." 7539,7540,Recens. 7540,7541,"ist weit davon entfernt, die Mißbräuche gutzuheißen, oder zu behaupten, daß sich gar keine eingeschlichen haben." 7541,7542,"Nur meint er, man solle das Gute, wie das Bose erkennen, und anzeigen." 7542,7543,"Was Jntoleranz und Proselytenmacherey anbelangt, konnen die Katholiken den Protestanten immer eben so gegründete Vorwürfe machen, als die Protestanten den Katholiten." 7543,7544,Iliacos intra muros 7544,7545,peccatur et extra. 7545,7546,Man bemühe sich nur ohne Vorurtheil alles zu betrachten. 7546,7547,Wie wenig das der H. Verf. 7547,7548,"des gegenwärtigen Aufsatzes gethan habe, will ich nur mit einem einzigen Beyspiele beweisen:" 7548,7549,"S. 33 sagt der V. über die so oft vorkommende Formel: Non obstantibus quibusuis priuilegiis et indultis, quibusuis orinibus, societatibus, institutis ete." 7549,7550,", Man sieht also leicht, daß alle, auch die geheimsten Gesellschaften der Propaganda untergeordnet seyn müssen.,, Wem könten hier geheime Gesellschaften einfallen?" 7550,7551,Wer wird auf eine so vielfältig gebrauchte und eben deßwegen beynahe nichts bedeutende Formel solche Schlüsse bauen? 7551,7552,"Der V. sagt auch noch auf der nämlichen S. selbst, daß die Jesuiten dieser Formel andere Formeln entgegen setzten, und daß sie nach, wie vor ihrer Aufhebung nicht zum Besten der Propaganda, sondern für sich auf ihre besondere Zwecke arbeiteten." 7552,7553,"Er sagt, daß wir überall Beyspiele haben von geheimen Gesellschaften, die mit der Propaganda nicht zusammenhängen." 7553,7554,Doch er sagt auch das nur! 7554,7555,"Das Richtige ist, daß bey Abfassung dieser Formel an geheime Gesellschaften gar nicht ist gedacht worden." 7555,7556,Noch kommen in diesem Aufsatze ein Paar auffallende Stellen vor. 7556,7557,S. 9. heißt es: ein gewisser Card. 7557,7558,"J. aus einer reichen und angesehenen Familie von G. hat geglaubt, daß er ein Wunder von Liebe thäte, wenn er einige hundert Seelenmessen für den Verräther Judas stiftete." 7558,7559,"S. 18. sagt der Ungenannte zu seinem Correspondenten, dem Herausgeber:" 7559,7560,"Sie wissen, wie sehr wir gewünscht hätten, daß die Kirchengeschichte des Meletius in Druck käme, welche über diese Materien (die Proselytenmacherey der Katholiken unter den Griechen) ein Licht verbreitet hätte." 7560,7561,"Sie selbst haben sich damahls alle Mühe gegeben, sie zum Druck zu befordern:" 7561,7562,"aber weil es neugriechisch war, keinen Verleger gefunden, und seit dieser Zeit sind auch unsere weitere Versuche vergeblich gewesen." 7562,7563,"," 7563,7564,"Der Grieche also, der doch nach S. 1 durch periodische Schriften von den litterar." 7564,7565,Producten der Gelehrten in Deutschland 7565,7566,"Nachricht erhält, und H. Kanzler Le Bret, der sich ehemals alle Mühe gegeben, die Kirchengeschichte des Meletius zum Druck zn befordern, wissen also nicht, daß diese Kirchengeschichte in den Jahren 1783 und 84 in Wien bey Baumeister gedruckt worden!" 7566,7567,"Ein Beweis, daß wir Katholiten zu wenige gelehrte Anzeigen haben, und daß die Protestanten bey uns gedruckte Schriften nicht so, wie die ihrigen bekannt machen." 7567,7568,"Die Kirchengeschichte des Meletius macht im Drucke drey Quartbände aus, und reicht bis an das Ende des 17ten Jahrhunderts." 7568,7569,Einige in Wien befindliche Griechen haben sie auf Pränumeration ihrer in den ottomanischen Provinzen wohnenden Glaubensbrüder drucken lassen. 7569,7570,Die Auflage war 3000. 7570,7571,"Nach der Angabe des 2ten Stücks sind von 1773 bis 1782 in 10 Jahren in Venedig gebohren 50671, und gestorben 57873." 7571,7572,"Jm Findelhause gebohren 4458, nämlich 2178 Knaben, und 2280 Mädchen: gestorben 1036, nämlich 538 Knaben und 498 Mädchen." 7572,7573,"Ob die Angaben vom Findelhause auch in denen von Venedig schon mitbegriffen seyen oder nicht, ist nicht angezeigt." 7573,7574,Nach dem dritten Stücke ist in Venedig die Lotterie vom 5ten Apr. 1734 bis 19. Febr. 7574,7575,1785 in 52 Jahren 488 Mahle gezogen worden. 7575,7576,"Die Einlage zur ersten Ziehung war von Venedig 84701 Lire, v. Terra Ferma 43736 L. 16 Sold, oder 20715 Ducati di Banco 16 Grossi." 7576,7577,"So sollte es heißen, anst att 21162: 9, wenn die Lire richtig angegeben sind." 7577,7578,"Auch hätte sollen angemerkt werden, daß hier Ducati di Banco T 6 Lire 4 Soldi, und bey den kleineren Zahlen Grossi verstanden werden, wovon 24 einen Ducaten machen." 7578,7579,Der Gewinn der Spielenden betrug bey der ersten Ziehung 4391 Ducaten. 7579,7580,"Zu der 488sten Ziehung ward eingelegt in Venedig 224247 L. 6 S., in der Terra Ferma 127724 L. 2 S., zusammen 56771 Duc." 7580,7581,5 Gr.; 7581,7582,gewonnen sind worden 24929 Due. 7582,7583,"Nach dem 4ten Stücke geschah die erste Vervachtung des Tabackverkaufs 1657 auf 5 Jahre für 46000 Ducati effetivi zu 8 Lire, wovon 22 einen Zechin machen, folglich 9200 Duc." 7583,7584,auf 1 ahr. 7584,7585,"Die letzte Verpachtung geschah 1786 auf 2 Jahre für 7.199,988 D., folglich auf 1 Jahr 599,999 Due." 7585,7586,eft. 7586,7587,"us dem 5ten Stücke, welches einen Theil des romischen Zinsbuchs von 1784 enthält, und die Fortsetzung verspricht, merke ich nur folgendes an." 7587,7588,"Nach S. 224 wird das Herzogthum Parma noch alle Jahre im Zinsbuche angesetzt, und 9000 Goldducaten verlangt, die nicht bezahlt werden." 7588,7589,"Nach S. 226 ist das Civil⸗und Criminalnotariat von Montalto einer Familie verliehen, die deßwegen einen jährlichen Zins bezahlt." 7589,7590,Nach S. 229 ist die Sorge für die Gefängnisse auf Zins verliehen. 7590,7591,Nach S. 240 bezahlt das Stift st. 7591,7592,Emmeram in Regensburg für die Eremtion und andere Privilegien jährlich Unze Gold. 7592,7593,"Nach S. 261 und 266 erscheinen Capuziner, welche anstatt einen Zins zu bezahlen pro conseruatione Sanctissimi D. N. P. inuocant sanetissimum nomen." 7593,7594,"Jm 6ten Stücke werden die unschicklichen Formeln gerüget, nach welchen am Charfreytage für die Kirche, den Papst, den übrigen Clerus, den Kaiser, die Ketzer, die Juden und Heiden gebethet wird." 7594,7595,"Es wäre wohl zu wünschen, daß die Nothwendigkeit, auch die offentlichen Gebethsformeln von Zeit zu Zeit zu ändern, und den gegenwärtigen Bedürfnissen angemessener zu machen, mehr beherziget würde." 7595,7596,Gegenwärtiger Aufsatz enthält hierzu manche recht gute Gedanken und Erinnerungen. 7596,7597,"Nach dem 7ten Stüück sind in Venedig vom 1April 1755 bis auf den März 1765 zu frommen Stiftungen vermacht worden 2,402, 383 Scud." 7597,7598,19 L. 7598,7599,Die im 8. St. enthaltenen Kategorien der Nuntien in Deutschland sind auch außer dieser Sammlung gedruckt und in unsern Blättern St. 39 schon angezeigt worden. 7599,7600,"Die Beylage enthält eine Verordnung des großen Raths von Venedig, die Verfertigung eines Capitulars betreffend, welches zum Maßstabe für die Revision der Bullen, Patente, Brevien, Rescripte, Citationen, Monitorien und aller andern Briefe dienen soll, die von außen herkommen, vom 7. Sept. 1754, und lehrt, wie man außer Deutschland dergleichen Eingrissen, als die der Nuntien sind, zu begegnen pflege." 7600,7601,Vh. 7601,7602,Mathemati sche Wissenschaften. 7602,7603,Theorie und Anwendung der reesischen Regel auf bürgerliche Rechnungen. 7603,7604,Von J. Georg Elf. 7604,7605,München bey Jos. 7605,7606,Lentner. 7606,7607,1788. 7607,7608,22 Bogen. 7608,7609,8. 7609,7610,"Der Verf., der sich am Ende der Zueignungsschrift an die churfürstl." 7610,7611,"gnädigst aufgestellte hohe Schulcuratel in Baiern, der obern Pfalz, und dem Herzogthume Neuburg, ehemahligen offentlichen Repetitor der Physit und Mathematik in dem churfürstl." 7611,7612,"Schulhause zu München nennt, scheint schon lange ein zum offentlichen Unterrichte brauchbares und nach den Localumstanden eingerichtetes Lehrbuch der Rechenkunst vermißt zu haben.„Es ist zwar wahr, sagt er in dem Vorberichte, daß man mit einer solchen Menge Rechnungsbüchern versehen ist, daß es beynahe überflüßig scheint diese Anzahl um eins zu vermehren;" 7612,7613,"allein bey meinem vieljährigen offentlichen und privat Unterricht fand ich keines, das mir und meinen jungen Landleuten Genügen leistete:" 7613,7614,"denn entweder war alles nach ausländischem Maße und Gewicht berechnet, oder man hatte bey jedem Beyspiele beynahe eine andere Regel zu beobachten." 7614,7615,"Mit den ersten hatten meine Schüler kein Vergnügen, weil ihnen die Einund Abtheilungen nach fremdeu Verhältnissen unbelannt waren;" 7615,7616,"mit der zweyten Gattung wollte ich sie selbst nicht martern, da mich die Erfahrung mehr als ein Mahl überzeugte, daß, wenn das Buch aus der Hand, auch die Wissenschaft zu rechnen ein End habe., H. E. fühlte das Bedürfniß in diesem Fache zu sehr, als daß er dem stolzen Gedanken, in der Reihe der Lehrbücher eine Lücke zu füllen, die Männer von bekannten Einsichten gelassen hatten, länger hätte widerstehen können." 7616,7617,"Er unterzog sich also willig einem Geschäfte, das von Wichtigkeit ist, und würdig, auf die Schultern eines geschickten Mathematikers gelegt zu werden, ohne an das bekannte: Quid ferre recusent, quid valeant humeri, zu denten." 7617,7618,"Es ist wirklich so leicht nicht, als sich es H. E. mag gedacht haben, die Gründe einer Wissenschaft ordentlich, gründlich, kurz und doch so deutlich vorzutragen, daß sie auch ein Leser von mittelmäßigem Talente leicht fassen könne." 7618,7619,"Ordnung, Gründlichkeit, Kürze und Deutlichkeit sind nach der Vollständigkeit die Haupteigenschaften, die jedes Lehrbuch, seinem Begriffe nach, haben muß: und diese alle muß der Mann, der es wagt, ein Lehrbuch zu schreiben, auf die schicklichste Weise, zu vereinigen wissen." 7619,7620,Er muß (im mathem. 7620,7621,"Fache vorzüglich) die vorzutragenden Sätze so aneinander reihen, daß immer die folgenden durch die vorhergegangenen Licht und Aufklärung erhalten, einen aus dem andern vermittelst deutlicher Begriffe entwickeln, und sich über alles so kurz, doch zugleich richtig und bestimmt ausdrücken, als es die Natur der Sprache, in der er schreibt, zuläßt." 7621,7622,"Die Richtigkeit der Sprache selbst ist keine zufällige Eigenschaft eines Lehrbuches, besonders für Studierende;" 7622,7623,"Undeutlichkeit, unnothige Weitläufigkeit sind alle Mahl die Folgen ihrer Vernachläßigung." 7623,7624,"Wer die Sprache nicht ganz in seiner Gewalt hat, wird sich nim̃er kurz u. deutlich ausdrücken." 7624,7625,Kurzgefaßt 7625,7626,e wien. 7626,7627,Herr vrof. 7627,7628,"Plenk gibt ein botanisches Wert heraus, welches nur jene botanische Gegenstände, die zur volltommenen Elurichtung elner Apothele gehoren, enthalten witd." 7628,7629,Der Preis hiervon wird sich auf 100 Ducaten belaufen. 7629,7630,"Alle hierzu gehörigen Kupser werden von den namlichen Meistern, die dis Kupferstiche der berühmten Flora" 7630,7631,"Alle diese Eigenschaften, die ein gutes Lehrbuch haben muß, werden größten Theils in des Verf." 7631,7632,Schrift vermißt. 7632,7633,"Und selbst das wenige Gute, was noch darin ist, wird durch die vernachläßigte Sprache gänzlich entstellt, und abgeschmackt für den Leser, der an Richtigkeit gewohnt ist." 7633,7634,"Die ganze innere Einrichtung dieses Werlchens ist so beschaffen, daß es wenig oder nichts beyträgt, die Verstandeskräfte der Jugend zu schärfen, und zum eigenen Nachdenten zu gewohnen." 7634,7635,"Die Rechenkunst, so wie sie H. E. bearbeitet hat, ist nichts weniger als eine Ausübung der Vernunftlehre, was sie doch selbst nach des Verf." 7635,7636,Geständniß bey der Jugend seyn sollte. 7636,7637,"Wenn man seine Schüler lehret alle Beyspiele, wo es uur angeht, auf einerley Weise in Ansatz zu bringen, so nimmt man ihnen die Gelegenheit über die Natur der aufzulosenden Aufgabe nachzudenken." 7637,7638,Die reesische Regel verdient wegen ihrer Leichtigteit und Allgemeinheit in jedem Rechenbuche abgehandelt zu werden; 7638,7639,"doch soll man andere, die zugleich bisher üblich gewesen, daraus nicht weglassen." 7639,7640,"H. E. hat also, da er seine Schüler ganz allein an die Form des reesischen Ansatzes gewohnte, gleichen Fehler mit Herrn Schmid (Schmids Rechenkunst." 7640,7641,"Hannover 1777) begangen, der allen Beyspielen, bey denen es moglich war, die Kettenregel anpassen wollte." 7641,7642,"Selbst die von H. E. beliebte Art die reesische Regel vorzutragen, worauf er sich doch so viel zu gut thut, gefällt Rec." 7642,7643,nicht; 7643,7644,"sie ist zu wenig einfach, und wird darum leicht wieder vergessen." 7644,7645,"Und wäre auch diese Schrift ganz ohne Fehler, so würde ich sie doch nicht zum Lehrbuche für Gymnasten empfehlen, da es selber an Vollständigkeit fehlt." 7645,7646,"Bey der großen Anzahl Bogen, woraus sie besteht, enthält sie doch nichts von der juristischen, politischen und okonomischen Rechenkunst;" 7646,7647,weil einen großen Theil öfters unschicklich gewählte und unordentlich vermengte Beyspiele einnehmen. 7647,7648,Aber das alles verspricht der H. V. allerehest mit der zweyten Auflage in einem Anhange zu liefern. 7648,7649,Bis dahin empfiehlt Recens. 7649,7650,"J. A. C. Michelsen's Anleitung zur jutistischen, politischen und otonomischen Rechenkunst (2 Theile." 7650,7651,Halle. 7651,7652,1784.) 7652,7653,dem Hn. 7653,7654,V. zur nützlichen Nachlese. 7654,7655,B. Z. Nachricht. 7655,7656,austriaca des Hrn Prof. 7656,7657,"Jaquins gemahlt baben, ebenfalls gemahlt werden." 7657,7658,"Uebrigent witd, um die usgabe so glänzend, als möglich, zu veranstalten, der Tert mit den Lettern, welche Hr. Strattmann, Seriptor ans der Hofbibliothet, aus Paris gedracht bat, gedruat wetden." 7658,7659,Ein Prodestük kann im Erpeditionsamte elugesehen werden. 7659,7660,Theologie. 7660,7661,Bibel⸗Jdeen 7661,7662,"zurErleichterung des Bibel⸗ Lesens gesammelt, und zur Erbauung angewandt." 7662,7663,Bern gedruckt bey Rudolf Albrecht Haller. 7663,7664,gr. 7664,7665,8v. 1787. 7665,7666,Jst eigentlich eine Dogmatit. 7666,7667,"— Der Hr. V. geht vom Beweise aus, daß es einen Gott gibt;" 7667,7668,daraus folgert er auf die Existenz einer natürlichen Religion; 7668,7669,"und dann auf jene einer geoffenbarten, die er in der Bibel findet." 7669,7670,"— Allein daß man auch glaube, die Bibel sey ein solches Buch, dieses, meint er, müsse vielmehr die innere Gnade, als die äußere Beweiskraft zuwegebringen." 7670,7671,Verstand und Herz müssen von Gott dazu innerlich gerühret werden. 7671,7672,Der Verf. hat in der Hauptsache recht; 7672,7673,allein auch die äußeren Beweise sind nöthig; 7673,7674,"indem unser Glauben sonst nicht vernünftig wäre, und man ohne diese die Gränzlinie zwischen wahrer und falscher Offenbarung niemahls ziehen könnte." 7674,7675,"Er setzet ganz gut aus einander, daß die verschiedenen Lesearten, die unrichtigen Zahlen, und scheinbaren Widersprüche der Glaubwürdigkeit der Bibel nichts benehmen." 7675,7676,"Aber daß das Kriterium, warum wir die Bibel für ein Buch, welches wahre Offenbarung enthält, ansehen sollen, auf keinem anderen Grunde beruhe, als weil sie uns die sonst allem Scharfsinne der Vernunft unbekannte Weise, wie wir sollten versohnt, heilig, und selig werden, aufs annehmungswürdigste lehret (S. 81), wird bey wenigen Beyfall finden:" 7676,7677,denn könnte ein Muselmann nicht ebenfalls mit einem solchen Beweise für seinen Koran auftreten? 7677,7678,Die Güte und Heiligkeit der Lehre ist freylich mitunter ein Beweis für die Göttlichkeit der Bibel; 7678,7679,aber nicht der einzige. 7679,7680,Ja das Geheimnißvolle der Bibellehre ist an sich selbst kein Beweis dafür. 7680,7681,"Wie man die Bibel lesen solle, hierzu gibt der Verfasser die trefflichsten Anweisungen." 7681,7682,"Doch die Jdee, welche er S. 32 von der Jnspiration hat, ist gar zu niedrig:" 7682,7683,"nämlich Jnspiration sollte nichts anders seyn, als: Gott hätte den Verstand der hh." 7683,7684,"Schriftsteller erleuchtet, und ihr Herz durch Liebe entflammet, wodurch sie sich angetrieben gespüret, ihre Jdeen und Empfindungen den Zeitgenossen und der Nachkommenschaft zu ihrem Beßten, und zur Berichtigung mitzutheilen." 7684,7685,"Jhnen wurde denn überlassen, Worte zu gebrauchen, die sie für schicklich hielten, die Geheimnisse auszudrücken." 7685,7686,"Die Sachen kommen von Gott, und seiner heilsamen Entdeckung, die Worte sind aus bekañten Menschensprachen entlehnt, damit Menschen die Sachen begreifen und lernen können, so fern es nöthig ist, die Herzen zu rühren." 7686,7687,"So die Sache aufgefasset, ist sehr begreiflich, daß sie in historischen Begebenheiten, die sie, so gut sie dieselben wußten, aufgezeichnet, in einem Umstande, dessen Kenntniß uns keinen Vortheil bringt, und dessen Nichterkenntniß nicht schadet, irren, etwas auslassen, oder hinzu thun konnten." 7687,7688,"Weil uns aber an der Erkenntniß unserer errichteten Versohnung, und der Weise, wie wir dieser Versöhnung zur Beseligung theilhaftig werden sollen, alles gelegen;" 7688,7689,diese aber lediglich von der erleuchtenden Eingebung von Oben kommt; 7689,7690,"so bleibt die Bibel im vollständigsten Sinn Gottes Wort, und man kann mit gutem Grunde behaupten, daß die heil." 7690,7691,"Menschen Gottes Wort geredet, und geschrieben haben, getrieben durch den heil." 7691,7692,Geist. 7692,7693,"Allein, wenn die Sache auf diese Art zu erklären wäre, könnten sich die heil." 7693,7694,"Schriftsteller nicht auch im Wesentlichen, das immerhin nach der Bibellehre auf historischen Begebenheiten beruhet, aus Vergessenheit, oder in der Wahl unschicklicher Ausdrücke geirret haben?" 7694,7695,Gab Gott hier in allem seinen Beystand? 7695,7696,(mehr fordert Rec. 7696,7697,selbst nicht) 7697,7698,Warum also nicht auch bey allem übrigen; 7698,7699,"da es sonst für uns unkennbar seyn müßte, was eigentlich in der Bibel von gottlicher Eingebung komme, oder nicht;" 7699,7700,"und diese Unterscheidung menschlicher Einsicht allein überlassen seyn müßte: ein Umstand, welcher die ganze Eingebung meines Erachtens unnütz machen würde." 7700,7701,Jm zweyten Theile wird der Hauptinhalt der Bibellehre erortert: dieser ist Jesus Christus; 7701,7702,alles bezieht sich auf ihn; 7702,7703,"er war wahrer Gott; erschien, wie er verheißen worden war, den durch Adams Fall allgemein verdorbenen Menschen wieder mit Gott zu versohnen, und zu erlösen; hatte sich schon mit dem israelitischen Volke zu thun gemacht, und war in den Tagen seines Erdenlebens nicht ein Sittenlehrer, sondern ein strenger Gesetzgeber, (beydes war er); lehrte vorzüglich die Dreyeinigkeit in Gott, die schon im a. T. zum Theile bekannt war." 7703,7704,Die rechte Anwendung dieser Lehre sollte nicht bloß speculativ seyn. 7704,7705,"Jesus litt: der Zweck seines Leidens war, uns zu versöhnen: diese Versohnung geschieht durch den wahren Glauben, der von der Gnade Jesu Christi, und nicht von menschlichen Kräften erhalten werden kann." 7705,7706,Die Rechtfertigung ist also eine Frucht der Verdienste Jesu. 7706,7707,Zur Versicherung derselben sind die Bundessiegel (Sacramente) eingesetzet; 7707,7708,schriftmäßige Jdeen davon. 7708,7709,Aus der Begnadigung entstehet die Bekehrung. 7709,7710,"Unterschied zwischen der gesetzlichen, und evangelischen Bekehrung." 7710,7711,"Erfordernisse zu dieser letzten sind vorzüglich Selbstverläugnung, und gänzliche Sinnesänderung;" 7711,7712,Christen in diesem wahren Verstande waren immer auf Erden. 7712,7713,"So auch eine Kirche Gottes, die nur Eine ist." 7713,7714,Von ihrer Disciplin. 7714,7715,"Tugend, und vorzüglich Nächstenliebe blühet in der Kirche." 7715,7716,Todesfurcht wird durch den Eingang in die Kirche im Glauben an Christus vertrieben. 7716,7717,"Wie die Kirche Gottes bewahret wird, wie die Gläubigen." 7717,7718,Lehre von den Engeln. 7718,7719,"Verschiedenheit des Scheidens der Menschen aus diesem Leben nach Art ihres geistlichen, oder ungeistlichen Lebens." 7719,7720,Die Gläubigen werden auferstehen. 7720,7721,"Das jüngste Gericht, und welche darin erscheinen müssen." 7721,7722,Auf das Gericht folget das Verbrennen der Welt. 7722,7723,"Die himmlische Wohnung, die Ewigkeit, darin Gott Alles in Allem seyn wird." 7723,7724,Gut zu merken aber ist von Allen: 7724,7725,Unser Wissen sey kein System; sondern Stückwerk; 7725,7726,"Christen müssen predigen, und darum zerstreuet leben." 7726,7727,"Dieses ist überhaupt der wesentliche Jnhalt dieser Bibelideen, oder dieser Dogmatik." 7727,7728,Die eigenthümlichen Lehren der Schweizerconfession abgerechnet; 7728,7729,"so findet man hier nur sehr selten Privatmeinungen, die der Orthodoxie zu nahe treten." 7729,7730,"Der Hr. Verf. muß ein sehr biederer Mann seyn, und aus der Sprache, die er führt, nimmt man es genug ab, daß er es mit allen aufrichtig meinet: z. B. S. 225 will er kurz zeigen, wie das Geheimniß der heil." 7730,7731,Dreyeinigkeit in Gott nach dem Bibelbegriffe practisch angewandt werden sollte. 7731,7732,Er machet sich den Einwurf: 7732,7733,"Und wozu denn die Lehre von der Dreyeinigleit, das Geheimniß des Herzens?" 7733,7734,"Allerdings, erstlich die Erlösung des Sünders noch kennbarer, und eindrücklicher zu machen, und dadurch die schon flammende Liebe Gottes zu unterhalten, und ihr den höchsten Grad der Hitze zu verschaffen." 7734,7735,"Der Vater meines Heilandes, denkt der Gläubige, waget (dieses Wort steht hier durchgehends unrichtig) aus Liebe seinen Sohn für mich;" 7735,7736,und ich soll ihn nicht lieben? 7736,7737,Der Sohn Gotte? 7737,7738,"waget seine Herrlichkeit, und sein Leben für mich;" 7738,7739,und ich soll ihn nicht lieben? 7739,7740,Der heil. 7740,7741,"Geist waget sein Aeußerstes für mich, mich vom Jrrthume loszumachen, und zum Genuße der Gemeinschaft mit dem Vater und Sohne zu bringen, d. l. selig zu machen;" 7741,7742,und ich soll ihn nicht lieben? 7742,7743,Jch soll den dreyeinigen Gott nicht lieben? 7743,7744,"— Aber, sagt mir Jemand ins Ohr, wäre denn das Geheimniß des Schopfers nicht schon dazu hinreichend gewesen?" 7744,7745,"— Ey! antworte ich, warum zanken, und immer Schwierigkeiten machen?" 7745,7746,"Man höre, was geoffenbaret ist;" 7746,7747,"und bediene sich dessen mit Jnnigkeit, und bethe an." 7747,7748,", Wahrlich vielen unsrer Theologen möchte Recens." 7748,7749,"die Bescheidenheit, und die Herzlichkeit dieses Mannes wünschen, wenn sie mit Geguern zu thun haben;" 7749,7750,denn wirklich seine Art zu verfahren sticht gegen die ihrige sehr ab. 7750,7751,"Er trägt seine Meinung mit Liebe vor, und widerlegt die gegenseitige mit Sanftmuth." 7751,7752,"Jm dritten Theile kommen eigentlich nur Belege des vorhergehenden vor, wodurch gezeigt wird, daß solche Jdeen, wie sie der H. V. aus der Bibel sammelte, immer von vielen gefaßt und gelehrt worden sind." 7752,7753,Auch hier wird vieles zur beßern Erklärung des vorhin Gesagten angebracht. 7753,7754,"Uebrigens gehort zu seinen Privatmeinungen, daß die Geschichte des Falles allegorisch zu verstehen sey;" 7754,7755,"daß mehrere Auferstehungen seyn werden, und einige schon geschehen;" 7755,7756,daß vor dem jüngsten Gerichte die wahren Gläubigen nicht erscheinen werden u. m. dgl. 7756,7757,"Die Erklärung von dem Besessen seyn, so wie selbes in den Evangelien vorkommt, verdient zum Nachdenken empfohlen zu werden." 7757,7758,"S. 205, nachdem er die Modeauslegung von Epilepsie u. s. w. verworfen hatte, spricht er: Andere halten dafür, die bösen Geister haben räumlich in den Leibern der Menschen gewohnt;" 7758,7759,"sich ihrer Glieder, der Hände, der Füsse, der Zunge bedienet, und tausenderley Wendungen und Zerrungen hervorgebracht." 7759,7760,"Kein Wunder, wenn dieses einem ein bischen abgeschmackt vorkommt: denn wie wollte das von Geistern in einer fremden Behausung geschehen?" 7760,7761,(denn in der eigenen konnen sie nach der Vereinigung damit herrschen.) 7761,7762,"Wie Geister, einfache Substanzen ( und daß sie einfach seyen, erweisen doch die Metaphysiker aus den gefaßten zusammengesetzten Begriffen) in Korper wirken, läßt sich nicht denken." 7762,7763,"Wir sehen die Sache ganz anders an, und zwar auf eine Weise, die weder die Erzählung beeinträchtiget, noch der Ungereimtheit wird können beschuldiget werden." 7763,7764,"Ein Geist kann wohl in den andern, der böse Geist also in eine menschliche Seele wirken, welches wir als schriftmäßig hiermit ungezweifelt annehmen, zumahl der Apostel sagt, der Satan habe sein Werk in den Kindern des Unglaubens." 7764,7765,"Der Schalk machte sich nun — wozu die verdickerte geistliche Finsterniß, und die Unerkenntniß des wahren Gottes ihm half — bald an diese, bald an eine andere Seele, verwirrte ihre Gedanken, und erfüllte sie mit Angst und Jammer;" 7765,7766,"das theilte sie dem Korper mit, die Galle schwoll auf, trat ins Geblüt, und daraus entstand die Tobsucht, aus deren (der) sich alle fürchterliche Erscheinungen gut erklären lassen." 7766,7767,Auch daß die Besessenen Jesum für Gottes Sohn erkannt haben? 7767,7768,"Ja auch das, wenn wir voraus setzen, daß sie verschiedenen Zankunterredungen über die Person des Messias beygewohut haben." 7768,7769,"Stark drückte sich das eine oder das andere ihren Gedanken ein, so sie hernach in der Verwirrung heraus plauderten." 7769,7770,"Eiu Hypochondrist diene zum Beyspiel, der nun nach seiner Art gesund, und guten Muths ist;" 7770,7771,aber durch eine fatale Zeitung in Schwermuth verfällt. 7771,7772,"Er sinnt seinem Schicksale nach, fängt Gri llen, geräth in Bangigkeit, und endlich durch die Stockung der Säfte in Verrückung." 7772,7773,"Wenn aber das einem natürlich Schwermüthigen begegnen kann, welche ungewöhnliche Erscheinungen konnen bey dem sich äußern, dessen Seele der Tausendkünstler in Unordnung gebracht hat?" 7773,7774,"Sollte einem solchen armen Menschen geholfen werden, so müßte Jesus der Herr dem Satan das Handwert niederlegen, welcher zu derselben Zeit mit desto großerm Eifer die Menschen zu beunruhigen sich bemühete, weil er wußte, daß er wenig Zeit hatte, und Jesus vergoßenes Blut bald seinen losen Unternehmungen ein Ziel setzen würde., Korn und Spreu durcheinander!" 7774,7775,S. 2. Rechtsgelehrsamkeit. 7775,7776,"Johann Friederich Werthero, aus Rudolstadt, der Rechte Doctors auf der Universität Jena, herzogl." 7776,7777,sächsischen gemeinschaftl. 7777,7778,Hofgerichts⸗ und hochf. 7778,7779,Schwarzburg. 7779,7780,Rudolstädtischen 7780,7781,Regierungsadvocaten Anleitung zum allgemeinen Kriegsrechte zu seinen Vorlesungen. 7781,7782,Jena in der akademischen Buchhandlung. 7782,7783,1787. 7783,7784,222 S. 8. 7784,7785,"Der H. V. konnte kein Compendium finden, welches seinem System das allgemeine Kriegorecht vorzutragen angemessen gewesen wäre." 7785,7786,Dieß ist der erste Entstehungogrund gegenwärtiger Anleitung. 7786,7787,"Die gelehrten Werie der Grafen von Khevenhüller und von Flemming, des Hru. von Beüst, und Lünigs sind des V. Leitfaden gewesen." 7787,7788,"Er hat daher nicht nur allein die Ordnung, wie er solche daselbst angetroffen, sondern auch die Stellen daraus sogar wörtlich beybehalten." 7788,7789,"Das Ganze zerfällt in 32 Capitel, in welchen 1) von den Kriegogesetzen, 2) der Erklärung der Kriegsartikel und deren Anwendung, 3) den Kriegoordnungen, 4) denjenigen Personen, welche in Deutschland und sonst Krieg führen können, 5) denjenigen Personen, durch welche Krieg geführt wird, 6) den Hülfstruppen, 7) des Fürsten eigenen Soldaten und deren Werbung, 8) von dem Unterhalt und Verpflegung der Soldaten, 9) der Montur, Gewehr und Waffen derselben, 10) von der Musterung, 11) der Subordination bey der Miliz, 12) der Soldaten⸗ Eheweibern, Kindern, und Bedienten, 13) den Privilegien der Soldaten, 14) derselben Abdankung und Beurlaubung, 15) von den gefangenen Soldaten, 16) den Salveguardien, 17) dem Fouragiren, 18) der Beute und Plünderung der Soldaten, 19) derselben Verbrechen, 20) von der Meuterey, 21) unzeitiger Uebergabe der anvertrauten Festungen, 22) der Desertion und Ueberlaufen zum Feinde, 23) von den Verbrechen, welche von denjenigen, die die Wachen thun müssen, oder doch solche zu besorgen haben, begangen werden, 24) von den Verbrechen, welche die Soldaten bey Gelegenheit der Fahnen begehen können, 25) von der Verrätherey und Verständniß mit dem Feinde, 26) von den Kriegostrafen, 27) Kriegsgerichten, 28) den Personen, welche vor den Kriegsgerichten stehen, 29) den Sachen, die vor das Ober⸗ und Unter⸗KriegoGericht gehören, 30) von der Art und Weise, wie bey den Kriegsgerichten in bürgerlichen Streitigten zu verfahren, 31) dem Kriegoprozeß in peinlichen Sachen, und 32) dem Staudrecht gehandelt wird." 7789,7790,Rec. hätte bey dieser Arbeit verschiedene Bemerkungen zu machen; 7790,7791,"allem er will nur einige, so wie sie ihm bey flüchtiger Durchblätterung in die Augen fallen, hersetzen." 7791,7792,"Es ist unangenehm für den Leser, daß er hier kein Register, ja nicht einmahl eine Anzeige des Jnhalts findet." 7792,7793,"Jn Rücksicht der Bearbeitung ist es ein grober Fehler, daß nicht von den allgemeinen Principien dieser Wissenschaft überhaupt, von den Particularhülfswissenschaften, von den speciellsten Quellen, den ausländischen Kriegogesetzen, und wie weit sie anwendbar seyen u. s. w. ausgegangen, und nach diesen voraus festgesetzten Vorkenntuissen zur Wissenschaft selbst übergegangen worden." 7793,7794,"Der größte Fehler eines Lehrbuchs ist, wenn die Materien, so wie hier, ohne den mindesten systematischen Zusammenhang vorgetragen werden." 7794,7795,"Wenigstens hätte der H. V. den theoretischen Theil von dem practischen, das Staats⸗von dem Privatkriegsrecht, und in diesem die Civilrechte und Pflichten der Soldaten von den peinlichen unterscheiden sollen." 7795,7796,Auch herrscht in den vorgetragenen einzelnen Gegenständen große Unvollständigkeit. 7796,7797,"So findet man z. B. in dem 7ten Cap., wo von den Werbungen gehandelt wird, kein Wort von der Eintheilung der Werbungen in öffentliche oder stille;" 7797,7798,von dem Unterschiede zwischen Auswahl und Werbung; 7798,7799,"von der Natur und Eigenschaft des Handgeldes, ob es ein wesentliches oder zufälliges Stück des Werbvertrages sey, ob es als die Arrha des Werbcontracts anzusehen, und in vorkommenden Fällen nach den in dem römischen Rechte von der Arrha befindlichen Grundsätzen zu entscheiden sey." 7799,7800,Vergeblich sucht man hier eine Auskunft über die Fragen: Wie Werboffiziere und ihre Subalternen auf den Werbplätzen zu betrachten seyen? 7800,7801,"Ob und wie weit sie der Gerichtsbarkeit des Landesherrn, in dessen Lande sie werben, unterworfen seyen u. s. w.?" 7801,7802,Jn der Litteratur scheint der Verf. 7802,7803,ein Fremdling zu seyn. 7803,7804,"Um sich hiervon zu überzeugen, darf man nur die S. 1. in der Anleitung angeführte Schriften, welche das Kriegsrecht erläutern, einsehen." 7804,7805,"Man findet unter denselben weder Zinkens Anleitung zur Kriegsrechtsgelehrsamkeit, Helmstädt 1782, noch Kochs allgemeines europäisches Land⸗ und Seeriegsrecht, Tübingen 1777, weder Heinrichs Gesetze für die k. k. Armee im Auszuge, Wien und Prag 1785, noch auch Zintels Anmerkungen über die im h. röm. Reich geltenden vorzüglichsten Kriegsgesetze, Frankfurt und Leipzig, 1786 u. s. w. Wenigstens hätte doch der V. auf Tob." 7805,7806,"Wagners Entwurf einer Soldatenbibliothek, oder Bibliotheque militaire et politique par Mr. le Baron de Zurlauben u. d. m. hinweisen sollen." 7806,7807,A. 3. 7807,7808,Schöne Wlssenschaften. 7808,7809,Exempla ftili latini 7809,7810,ex Poetis collecta in usum fludiosae juuentutis. 7810,7811,Vol. I. 7811,7812,Herbipoli sumtibus Kurzgefaßt 7812,7813,Schweiz. 7813,7814,"Die ötonomische Gesellschast in Bern setzt oinen Preis von 50 Ducaten auf die beste Abhandlung über folgende Fragen:,, Wie lann der Nutzen einer Brandversicherungse Kasse im Kanton Bern erwiesen werden?" 7814,7815,"Und welches ist die beste und der Beschaffenheit des Landes atgemesseuste Art, eine solche Brandpersicherungs⸗Kasse elnFrancisci Xaverl Rienner Bibliopole spec." 7815,7816,priuilegiati. 7816,7817,1788. 7817,7818,324 S. in 8v. 7818,7819,Abermahl eine Sammlung aus alten Auctse 7819,7820,"ren für Schulen, aus anderen Sammlungen zusammen getragen." 7820,7821,"Ordnung und Auswahl ist die nämliche, wie man sie in vielen anderen findet." 7821,7822,"Was also zu dieser neuen Gelegenheit gegeben habe, wollen wir den ungenannten Sammler in seiner kleinen Vorrede selbst sagen lassen:" 7822,7823,"Legendo, sagt er, imit ando et scribendo wentes juuenum formantur, indeque ducendus est color, cuius" 7823,7824,rei testis nobis est Quinctilianus; 7824,7825,"(wenn der H. Sammler genau prüfen will, was Quinctilian dur Lesen und Nachahmen, und besonders durch der Color versteht, und wie er Anweisungen dazu gibt, so möchte das Urtheil gerade gegen den Gebrauch der Chrestomathien ausfallen." 7825,7826,"So wenig ein großer Bildhauer entstehen wird, wenn er nichts als schone Nasen, Augen, Hände und Füsse vor sich hat;" 7826,7827,so wenig wird sich der Styl durch chrestomatische Bruchstücke bilden) 7827,7828,sed 7828,7829,ipse ille 7829,7830,"vir optimas, ĩnquit alio loco, in magnis quoque autoribus incidunt aliqua vitiosa" 7830,7831,et a doctis inter ipsos mutuo deprehensa. 7831,7832,"Dieß mag nun gut seyn, um die Kritik junger Leute zu schärfen;" 7832,7833,"aber daraus folgt noch nicht, daß Stückwerle aus Auctore nothwendig, oder nützlich sind." 7833,7834,"Doch dieses wol len wir noch geschehen lassen: aber das erste Buc aus der Aeneis, und weiter nichts!" 7834,7835,"Einzelne Scee nen aus Terenz, und Plautus: was sollen die Knaben damit machen?" 7835,7836,"Welchem deutschen Sammlet ist es je eingefallen, einzelne Auftritte aus derEmilia Galotti, oder sonst einem Trauerspielc in die Mustersammlungen aufzunehmen?" 7836,7837,"Der H. Sammler wolle sich die Mühe nehmen, und den me sterhaften Auszug lesen, den Meiners in seinet Theorie von der Andria des Terenz gemacht hat;" 7837,7838,"daraus würde er lernen, wie man doch noch solche einzelne Stücke nützlich machen könne." 7838,7839,"Ueberhaupt findet man keine Spur eines Mannes, der die Alten verdauet hat, um etwas Genießbares für jun ge Leser aufzutischen: wird sich aber auch derjeni ge mit Chrestomathien befassen mögen, der beym" 7839,7840,Lesen alter Schriftsteller alt geworden ist? 7840,7841,"Auf jugendliche, und tumultuarische Arbeiten hält Rec." 7841,7842,nichts. 7842,7843,"A. e Nachricht. zurichten?,, Die Abhandlungen können in deutschet oder französischer Sprache verfaßt vor dem 1. Jän." 7843,7844,1789 dem Secretar gedachter Gesellschaft 7844,7845,Hn. 7845,7846,Stapfer eingesandt werden. 7846,7847,Druckfebler. 7847,7848,St. XL. 7848,7849,S. 314. 7849,7850,2te Zeile von unten lies Substanz der Nieren anstatt der Nerven. 7850,7851,S. 316. 7851,7852,3. 33. Bauhin anstatt Baupiu. 7852,7853,Geschichte. 7853,7854,"Das römische Gesetzbuch, mit Anmerkungen." 7854,7855,Frantfurt und Leipzig 1787. 7855,7856,427 S. gr. 7856,7857,"8. Sammt einem Jnhalt der päpstlichen Bullen, die in den ersten 16 Bänden des römischen Gesetzbuches enthalten sind, von 67 S." 7857,7858,"Die römische Religionscasse, ein Anhang zum römischen Gesetzbuch, oder die in Deutschland noch zu wenig bekannten Grundsätze des römischen Hofes, aus papstlichen Bullen gezogen." 7858,7859,Carloruhe 1787. 7859,7860,424 S. gr. 8v. 7860,7861,Ziehet man alte Verbrechen hervor; 7861,7862,"stellet man ehemahlige zum Verderben des Staats, und der Religion befolgte, und durchgesetzte Grundsätze mit allen gehäßigen Farben so dar, als herrschten sie och, da sie doch längstens keinen Einfluß mehr hab en, und die Grundsätze sich in ganz andere, und bessere verändert haben;" 7862,7863,"so ist ein solches Verfahren wahrlich nichts anders, als eine höchst unchristliche, alle Grundsätze der wahren Menschenliebe umstossende Pasquinade, welche desto mehr von allen Rechtschaffenen verabscheuet werden muß, je schädlicher die Folgen davon sind." 7863,7864,"Allein verhält es sich umgetehrt, daß man alter Vergehungen sich nicht nur nicht schämet; sondern dieselben wohl gar canonisirt, sie auf irgend eine Art vertheidiget, erneuert, oder doch bey jeder Gelegenheit zu erneuern trachtet; daß man die von jeher angenommenen schädlichen Marimen mit List und Gewalt heimlich und offentlich in neuen Umschwung zu bringen, ja sogar unter dem Deckmantel der Religion auf den Altar zu stellen sich" 7864,7865,bestrebet ist dieß wohl auch Pasquinade? 7865,7866,"Aus diesem Gesichtopunlt, glaubt Rec., muß der Verf." 7866,7867,gegenwärtiger zwey Schriften beurtheilet werden. 7867,7868,"Hätte sich Roms Curie gebessert, wie unbillig, wie lieblos wäre es nicht gehandelt, ihr ihre vorigen Gräuel vorzuwerfen, sie so zu schildern, wie sie in den Zeiten der Hildebrande, der Alexander VI." 7868,7869,u. s. w. war? 7869,7870,Allein hat sie sich gebessert? 7870,7871,Jn etwas verfeinert mag sie sich wohl haben; 7871,7872,"allein die Grundsätze, und also auch die daraus fliessenden Manipulationen sind noch eben dieselben." 7872,7873,"Sollte man dieß nicht laut sagen dürfen, immer nur mit dem Mantel des Constantins zudecken müssen?" 7873,7874,Dieß ist nur eine Frage. 7874,7875,"Der Hr. Verf. liefert uns im ersten Bande aus dem großen Bullarium vom Jahre 440 bis 1644 die meisten von verschiedenen Päpsten ergangenen Bullen im Auszuge, machet fast überall seine Anmerkungen darüber, und erlaubet sich dort und da eine Ausschweifung auf einschlagende Materien." 7875,7876,"Was der Hr. Verf. im zweyten Bande anmerkt, daß ihm für das Jnteresse des römischen Hofes kein schädlicheres Buch zu seyn geschienen hätte, als eben das Bullarium, obwohl selbes zu dessen Ehre gesammelt, und gedruckt worden wäre, dieß war schon lange die Gesinnung des Rec., der sich über diesen Mißgriff der rom." 7876,7877,"Politik, so oft er dieses volnminose Werk aufschlagen mußte, nicht genug verwundern konnte." 7877,7878,Allein die guten Römer rechneten dazumahl noch sehr stark aaf blinden Glauben. 7878,7879,"Die Arbeit, die hier vom Hn." 7879,7880,Verf. 7880,7881,"unternommen ward, ist ganz gewiß eine der langweiligsten gewesen;" 7881,7882,"er glaubt also bey allen Lehrern, und Liebhabern der Kirchengeschichte Dant zu verdienen, daß er die 30 dicken Folianten, worin sich 00o Bullen befinden, zu ihrem Besten durchgegangen, und das Wichtigste aus dieser ungeheuern Sammlung in 2 Octavbänden geliefert habe." 7882,7883,"„Für die Echtheit der angeführten Stellen, sagt er in der Vorrede, bin ich Bürge;" 7883,7884,"denn es wäre in der That unnothig und überflüßig gewesen, Verfälschungen hier anzubringen, wo ein so reichhaltiger Stoff von höchst auffallenden, die Majestät der Fürsten beleidigenden, und alle bürgerliche Rechte zerstorenden Verordnungen vorhanden ist." 7884,7885,"Rec. fand auch in einigen wichtigen Stellen, die er nachschlug, diese Echtbeit: alle nachzuschlagen, dazu fand er wahrlich keinen Beruf." 7885,7886,Darum aber hat Rec. 7886,7887,"dennoch Bedenken dieser Arbeit den Ehrentitel einer pragmatischen, wie selben Herr Verf." 7887,7888,"verlanget, einzuräumen;" 7888,7889,"wirklich gehört hierzu etwas mehr, als daß man nur die dem angenommenen Systene anpassenden Stellen richtig citire." 7889,7890,"Diese so gewissenhaft citirten Stellen, wenn sie eine pragmatische Geschichte darstellen sollen, müssen auch in ihrem wahren Gesichtopunkte vor Augen gelegt werden." 7890,7891,Kann dieses alle Mahl durch ein Bon⸗Mot gehörig geschehen? 7891,7892,Der Verf. 7892,7893,"thut dieses beynahe immer, und gibt dabey seiner Laune soviel nach, daß man öfters wahrlich weit mehr Leidenschaft, als Kaltblütigkeit erblicket, welche eine pragmatische Geschichte vorzüglich erheischt." 7893,7894,"Der Verf. hätte hierin nur Hrn. Schmidt in seiner Geschichte der Deutschen folgen sollen, oder wohl auch eimigen neueren H. H. Protestanten, die, obwohl sie den Päpsten, und ihren Angehörigen nichts übersehen, doch immer billig genug sind, alles nach der Lage, Zeitumständen, und den oft freylich sehr versteckten, aber für philosophisch⸗ pragmatische Geschichtforscher leicht ergründlichen Triebfedern zur Beurtheilung vorzulegen." 7894,7895,Seite 111 bis 129 spricht H. Verf. 7895,7896,"über die Sätze des Wiklef, S. 142 bis 159 über die Sätze Hussens, und S. 172 bis 189 über die Sätze Luthers hier und da ein Bißchen zu problematisch, selbst für einen nicht curialistisch gesinnten Katholiken." 7896,7897,"Rec. ist zwar mit Hrn. Verfasser einverstanden, daß viele dieser Sätze in einem gewissen Verstande nicht nur nicht ketzerisch, sondern echt katholisch seyn dürften;" 7897,7898,"er siehet, daß die Vorurtheile jener Zeiten an der Verdammung einiger von denselben wohl die meiste Ursache gewesen seyn." 7898,7899,"Aber alles zusammengenommen, wenn man die Systeme Wiklefs, Hussens, und Luthers im Ganzen betrachtet;" 7899,7900,so kann ihre Verwerfung für einen Katholiken nicht mehr problematisch seyn. 7900,7901,"Nur war es gar zu arg, den armen Huß sammt seinen Sätzen zu verbrennen, Wiklefen nach dem Tode die nämliche Schande anzuthun, und sie Luthern zuzumuthen." 7901,7902,Seite 427 beschließt der Hr. Verf. 7902,7903,"seine Schrift mit folgendem Ausrufe, den Rec." 7903,7904,etwas gemäßigter wünschte: 7904,7905,Nun zeigt sich die päpstliche Regierung vom Jahre 440 bis 1644 in vollem Lichte! 7905,7906,Himmel! 7906,7907,Welch' ein Gräuel für die Vernunft; 7907,7908,welch eine Sclaverey der Menschen; 7908,7909,welch ein Verderben der Staaten! 7909,7910,Welch' eine Entheiligung der Religion! 7910,7911,"— Und gleichwohl gibt es Leute, die sich über das k. k. Decret de placito regio ärgern, welches doch das einzige Mittel ist, die Absichten und Entwürfe des römischen Hofes zu verll ver zweyten Schrift werden folgende Materien abgehandelt: ." 7911,7912,1. Die Kaiserkrone. 7912,7913,S. 7913,7914,2. 7914,7915,Der Fischerring. 7915,7916,8. 3. Der Petergroschen. 7916,7917,S. 4. 7917,7918,Das Pallium. 7918,7919,S. 5. 7919,7920,Das Jubeljahr. 7920,7921,J. 6. 7921,7922,Die Heiligsprechung. 7922,7923,8. 7. 7923,7924,Die Annaten. . 7924,7925,"8. Dispensen in Priesterjahren, in Ehesachen, in der Fasten. ." 7925,7926,9. 7926,7927,Die privilegirten Altäre. 7927,7928,8. 10. 7928,7929,Die Protonotarii apostolici. 7929,7930,8. 11. 7930,7931,Das Hohenstausische Haus. 7931,7932,8. 12. 7932,7933,Die deutschen Fürsten. 7933,7934,S. 13. 7934,7935,Die Ordensgenerale sammt einem Anhange von geistlichen Consistorien. 7935,7936,S. 14. 7936,7937,Der seraphische Orden. . 7937,7938,15. 7938,7939,Die römischen Einnehmer. 7939,7940,J. 16. 7940,7941,Die Lehrsätze bis zu den letzten Zeiten Theresiens. 7941,7942,S. 17. 7942,7943,Folgen dieser Grundsätze. 7943,7944,S. 18. 7944,7945,Die Decretalen. 7945,7946,S. 19. 7946,7947,Pragmatische Mertwürdigkeiten von Gregor VIJ. 7947,7948,J. 20. 7948,7949,Noch ein kurzer Anhang zu diesen Merkwürdigkeiten. 7949,7950,J. 21. Urlaubsrede an die Guelfen. 7950,7951,"Jn den meisten dieser Abhandlungen beweiset der H. V., welche Ströhme Geldes von allen katholischen Ländern binnen 6oo Jahren in die apostolische Kammer gefloßen sind." 7951,7952,"Wahrlich ein herrliches Sümmchen, wenn kein error calculi dahinter steckt!" 7952,7953,— 7953,7954,"Zum Erstaunen Summa Summarum 1,019,690,000 Fl. S. 215 Sage, Ein tausend, neunzehn Millionen, sechsmahl hundert neunzig tausend Gulden!" 7954,7955,"Und dennoch sollen noch einige Rubriken fehlen, welche der V. nur überhaupt nahmhaft macht!" 7955,7956,Sehr weitläufig ist er bey dem 8. von den Heiligsprechungen. 7956,7957,Warum eitel Mönche? 7957,7958,"Warum wegen so lächerlicher Mirakel, und so wunderlicher Tugenden?" 7958,7959,"Wahrlich sowohl in den Canonisationsbullen, als bey den Lectionen im Brevier versahen es die Romer, (müßte man sagen, wenn es nicht System wäre!)" 7959,7960,"daß sie so vieles, was eine strengere Kritil gar nicht aushält, von den Heiligen einrückten." 7960,7961,"Viele Heilige werden hierdurch sehr verdächtig, besonders da es kein Glaubensgesetz ist, daß die von Rom canonisirten Heiligen, auch wirklich alle wahre Heilige seyn!" 7961,7962,"Rec. wünschte doch, daß diese Stellen mit mehr Ernst als Spott vom Verf. niedergeschrieben wären." 7962,7963,"Jn dem 15 und 16 J. von den Lehrsätzen der romischen Curie, und deren Folgen wird freylich nichts Neues, was nicht andere schon unzählige Mahl gesagt hatten, vorgetragen: allein es war darum doch keine vergebliche Wiederhohlung;" 7963,7964,indem gewisse Leute gar zu gern darauf vergessen. 7964,7965,"H. V. meint, die Kaiser und Könige hätten diesen verderblichen Folgen der römischen Lehrsätze leicht dadurch vorbauen können, wenn sie denselben gleich Anfangs entgegen gearbeitet hätten." 7965,7966,"Allein wie konnten sie dieses thun, da die Laien durchaus unwissend waren, die Geistlichen aber gar oft ihren Vortheil besser auf Seite des Papstes, als auf jener des Kaisers fanden, und überhaupt Unwissenheit allenthalben herrschte?" 7966,7967,S. 19 u. 20 wird Gregors VIl. 7967,7968,Helligenschein bestritten; 7968,7969,"auch dessen Wunder, welche ihm Paul Bernried ein regulirter Canonicus und gleichzeitiger Schriftsteller zuschrieb, werden außer Credit gesetzt." 7969,7970,"Der Haß des V. gegen Mönche blickt überall zu grell durch, als daß man nicht gegen einige sehr auffallende Behauptungen mißtrauisch seyn sollte." 7970,7971,"Ueberhaupt wäre zu wünschen, daß der gar zu leidenschaftliche Ton des V. einem so wichtigen Gegenstan de, wie gegenwärtiger ist, nicht schaden mochte." 7971,7972,R. L. Rechtsgelehrsamkeit. 7972,7973,Vollständige Anzeigen und unparteyische Beurtheilung der neuesten juristischen Litteratur für das J. 1784. 7973,7974,4ter Theil. 7974,7975,"Herausgegeben in Gesellschaft verschiedener Rechtsgelehrten von Franz Joseph Hartleben der Rechte Doctor, churmainz." 7975,7976,wirkl. 7976,7977,"Hofund Regierungsrathe, der theoret." 7977,7978,bürgerl. 7978,7979,Rechtsgelehrtheit öffentl. 7979,7980,ord. 7980,7981,Lehrer auf der hohen Schule zu Mainz. 7981,7982,"Mainz, gedruckt mit wailandschen Schriften 1787." 7982,7983,"484 S., nebst 7 Bogen Register." 7983,7984,gr. 7984,7985,8. 7985,7986,"Unter allen ruhmvollen Bemühungen der juristischen Litteratorn unsers Jahrhunderts, den Werth der in das Fach der Rechtswissenschaft gehorigen neuesten Producte unparteyisch u. bescheiden zu bestimmen, alles, was ein Schriftsteller sagen will, gleichsam in einen Brennpunct zusam̃enzurücken, kernhafte und zweckmäßige Auszüge zu liefern, und den Lehrer in den Stand zu setzen, die ganze Ernde eines Jahres mit einem Blicke übersehen zu konen, steht seiner Vollständigkeit wegen sowohl, als auch wegen der vortrefflichen Ausführung des meisterhaften und mit allgemeinem Beyfall aufgenommenen Planes dieses Werk voran." 7986,7987,Jeder Freund der juristischen Litteratur wird dem verdienstvollen Hn. 7987,7988,"Herausgeber für diese Arbeit, deren Werth der Neid selbst nicht verkennen kann, den wärmsten Dank sagen, und ihm, und seinen HH." 7988,7989,Mitarbeitern auch für die Zukunft 7989,7990,Geduld und Muße von ganzer Seele wünschen. 7990,7991,"Die vier ersten aus 148 Bogen bestehenden Bände liefern Auszüge, Beurtheilungen und Anzeigen von 873 juristischen Schriften, die alle in dem Jahre 1784 erschienen sind." 7991,7992,"Die franzosischen Causes celebres werden hier in gedrängten, doch so kernichten Auszügen geliefert, daß man der Mühe überhoben wird, das Werk selbst in seiner Urschrift zu lesen." 7992,7993,"Ein ganz besonderes Verdienst ist, daß die kleineren Schriften, die sich so leicht vergreifen, und von dem Litterator so mühesam als fruchtlos aufgesucht werden, in einem solchen Auszuge, Falls sie wahren innern Werth haben, geliefert werden, daß man durch Nichterhaltung der Schrift selbst von ihrem Geiste gar nichts verliert." 7993,7994,"Oefters findet man Recensionen, die für den Besitzer der Schrift selbst von äußerster Wichtigkeit sind, da sie die Stelle eines kleinen Commentars vertrelen, und die interesantesten Beyträge liefern." 7994,7995,"Nirgends findet man Orakelsprüche, sondern die Urtheile werden immer mit überzeugenden Beweisen unterstützt, und führen das Gepräge gründlicher Einsichten: kurz, die Arbeiter an diesem Werle zeigen, daß sie Männer sind, die mit ausgebreiteter Gelehrsamkeit, mit Scharfsinn und Wahrheitsliebe ihren Lesern vorarbeiten, die den Plan der Behandlung mit Geschicklichkeit abzuzeichnen, und das Vorzügliche zu bestimmen wissen, und daher den Leser überheben, eben so viel Zeit und Mühe auf die Durchlesung der nämlichen Bücher zu verwenden." 7995,7996,Freylich wohl wird hier und da auf juristische Hyänen Jagd gemacht: 7996,7997,aber was hat man denn sonst für Mittel diese Ungeheuer von dem geheiligten Tempel der Themis zu verscheuchen? 7997,7998,Kann denn ein Rec. 7998,7999,"immer bey guter Laune bleiben, wenn er eines dickhirnigten Auctors Unsinn mit seiner Zeit und seinem Gelde büßen soll?" 7999,8000,"Daß ein Werk von dieser Art, welches den Leser mit allen juristischen Producten Deutschlands, Frankreichs, Jtaliens, Englands, Schwedens, Dänemarks, Hollands u. s. w. bekannt macht, etwas später erscheinen müsse, begreift sich von selbst." 8000,8001,"Zudem ist auch eine Frucht, die allmählig durch natürliche Sonnenwärme reif wird, wünschenowerther, als jene, die durch die Hitze des Treibhauses erzwungen wird." 8001,8002,"Ein rühmliches Verdienst hat sich Hr. Dr. Molitor in Mainz um dieses Werk, dessen ununterbrochene Fortsetzung sehr zu wünschen ist, gemacht;" 8002,8003,"da er durch ein sehr vollständiges Nahmen⸗und Sachregister das geliefert hat, was man bey Werken von dieser Art meistens mit Unwillen vermißt." 8003,8004,S. 8004,8005,"Die Clerisey hat, vermöge ihrer Einsetzung." 8005,8006,"kein Recht, Gesetze zu geben." 8006,8007,Von Franz Raver 8007,8008,"Neupauer, Lehrer des Kirchenrechtes, und der Landesgesetze." 8008,8009,Grätz 1787. 8009,8010,8. 100 S. ohne die Zueignung . 8010,8011,"Recensent kann nicht bergen, daß er diese Schrift mit Unwillen aus den Händen gelegt habe." 8011,8012,"Denn alle die Eigenschaften, welche er von Hrn. Neupauer, als dffentlichem Lehrer des Kirchenrechts, und als Aufsteller dieses neuen, die Kirche, und den Staat gleichviel interessirenden Satzes zu fordern, berechtigt war, als die strenge Logik eines geraden Disputators, die helle, alle Begriffe genau von oinander sondernde Philosophie eines Juristen, so lange er a priori argumentirt, das feine, grammatische Gefühl eben desselben, wenn er aus Urkunden argumentirt, das scharfe, die Facta von llen ihren Seiten betrachtende Aug eines Historikers, die Gerechtigkeit eines, und vorzüglich die stärksten Gründe seiner Gegner anführenden Polemikers, alle diese Eigenschaften fand er nicht." 8012,8013,"Hr. N. geht von den allgemeinen Jdeen des Naturrechts aus, und hebt seine Untersuchung also an:" 8013,8014,S. 8014,8015,1. 8015,8016,"Der erste Ursprung der bürgerlichen Gesellschaften könnte unmöglich was anders seyn, als eine Verbindung mehrerer Familien zu einem gemeinschaftlichen Endzwecke durch wechselseitige Verträge." 8016,8017,Dieser Endzweck war die Sicherheit gegen auswärtige Anfälle (nicht auch gegen innere? 8017,8018,"Wollte der Bürger nicht auch gegen Bürger gesichert seyn?), und die Beförderung des allgemeinen Wohls (aber wohlgemerkt, zeitlichen, irdischen Wohls." 8018,8019,"Diesen Unterschied läßt der Hr. V. in der Anwendung seines Grundprincipiums ganz außer Augen) aller Mitglieder dieser Gesellschaft, wozu denn ein regierendes Oberhaupt erforderlich war." 8019,8020,8. 8020,8021,"5. Wir haben gesagt, daß die Rechtmäßigkeit der oberherrlichen Gewalt des Souveräns ihren Ursprung aus dem Rechte der Natur, also von Gott selbst her habe." 8021,8022,(Das also will mir nicht einleuchten. 8022,8023,"Das Naturrecht gebiethet mir den mit meinem Nachbarn geschlossenen Contract, Kraft dessen ihm mein Haus zu Theile wird, zu halten:" 8023,8024,also hat derselbe mein Haus von Gott selbst? 8024,8025,"— Regentengewalt ist, und bleibt eine Folge willkürlicher, von Nenschen errichteter Verträge, und ist nur in soweit von Gott, in wie weit Gott will, daß sie die errichteten Verträge halten, und all das thun, was ihre zeitliche Wohlfahrt befördert.)" 8025,8026,"Eine Gewalt, die Gott zu ihrem Urheber hat, ist ganz sicher von jeder andern menschlichen unabhängig, und also die höchste." 8026,8027,"(Und ich sage: eine, für einen andern höhern Zweck von Gott unmittelbar aufgestellte Gewalt ist gleich falls von jeder andern unabhängig, und nicht minder die höchste) — Diesen Eingang setzte ich bloß hierher, um unsere Leser zu überzeugen, daß der Hr. Verf." 8027,8028,"keine reinen, und geläuterten Begriffe aus dem Naturrechte zu seiner Behauptung vorausschicke." 8028,8029,"Deñ, was belüm̃ert mich bier bey dieser Frage das mit der einfachen, stillẽ Naturreligion zufriedene Naturrecht?" 8029,8030,"Zwar weiß ich, daß H. Rautenstrauch, den H. N. nicht citirt, gleichwie er überhaupt keinen seiner Widersacher citirt, was doch sonst die Polemiker von edem Fache nicht unterlassen — in seinen institutionibus iuris ecelesiastici S. 14. schon aus dem bloßen Begrifse einer Gesellschaft, der Kirche das ius determinandi zuspricht: aber mich bekümmert hier alles Räsonniren a priori nichts, es komme von Rautenstrauch oder von Puffendorf." 8030,8031,"So bekümmert mich auch alles das nicht, was der H. V. von ." 8031,8032,12 bis 19 aus dem alten Testament wider die gesetzgebende Macht der Kirche vorbringt; sondern ich frage bloß 8032,8033,": Hat Christus, der Stifter der christlichen Kirche, derselben eine gesetzgebende Macht verliehen?" 8033,8034,"Jst das Ja auf die Frage aus den Urkunden derselben, d. i., aus den Büchern des N. T. erweislich, so muß es sich auch der Staat, der die christl." 8034,8035,"Religion angenommen hat, gefallen lassen, daß die Kirche diese Macht ausübe." 8035,8036,"Und in der Untersuchung dieses Factums, worauf hie Alles ankommt, verräth H. N. vorzüglich seine Schwäche." 8036,8037,"Er führt Terte als beweisend für sich an, denen es der Anfänger der Hermenevtil ansieht, daß sie hierher nicht gehören." 8037,8038,"3. B. Joh. XVIlJ. 36. Vl, 40. XVIl, 1, 2. Eph." 8038,8039,"Il, 5, 6. Luk. XJ1, 13, 14. Joh. VI, 15. XX." 8039,8040,21. Matth. 8040,8041,XX. 8041,8042,VI. 8042,8043,52. XXIII. 8043,8044,Mark. 8044,8045,"X, 42. Lut." 8045,8046,"JX, 54 Matth." 8046,8047,"8, 10. Hingegen das dictum classicum bey M. XVI, 19, das Hr. Rautenstrauch im angeführten Werke S. 15. 16. nach den Regeln der Hermenevtik so gründlich ausgelegt, schleudert et S. 48. mit einem Machtspruche hinweg." 8047,8048,"Regieren, sagt er S. 72, bedeutet bey Apg. XX, 28. soviel, als unterrichten, lehren." 8048,8049,(Nach welchen Regeln der Eregetit?) 8049,8050,Chrysostomus nimmt es so. 8050,8051,(Wie? 8051,8052,"Er, der der Kirche alle gesetzgebende Gewalt abspricht, mag sich auf Chrysostomus berufen?)" 8052,8053,"So parteyisch der H. V. in Anführune der Schriftterte zu Werke geht, eben so parteyisch geht er auch in Anführung der Facten aus der Kirchengeschichte zu Werke." 8053,8054,"Diejenigen, welche zum Vortheile seiner Gegner, und ungleich größer an der Zahl sind, verschweigt er, und in Rücksicht derjenigen, die zu seinem Vortheile sind, berührt er nicht, was Thomassin und andere berühmte Canonisten schon längst darauf gesagt haben." 8054,8055,Eine Untersuchung von solcher Art kann nur den Pöbel blenden. 8055,8056,Erschienen sind daaegen a) 8056,8057,"Die Clerisey hat, vermöge ihrer Einsetzung, das Recht, Gesetze zu geben." 8057,8058,Von A. Julius Cäsar. 8058,8059,Wien bey Kurzbeck. 8059,8060,1787. 8060,8061,38 S. 8. 8061,8062,Der. 8062,8063,"Verfasser dieser Schrift ist zwar gründlicher, als Hr. Neupauer;" 8063,8064,"spricht auch ohne Leidenschaft, sagt aber ganz und gar nichts Neues." 8064,8065,b) 8065,8066,"Ein Paar Worte über das Werkchen: die Clerisey hat kein Recht, Gesetze zu geben." 8066,8067,Leipzig. 8067,8068,1787. 8068,8069,60 S. 8. 8069,8070,Der Verf. 8070,8071,macht einen bitteren und zualeich ungründlichen Widerleger v. Hn. 8071,8072,Neupauer. 8072,8073,Ed. 8073,8074,Geschichte. 8074,8075,"Michael Jgnaz Schmidts k. k. wirklichen Hofraths, Directors des k. k. Hausarchivo, und Beysitzers bey der Büchercensurscommission neuere Geschichte der Deutschen." 8075,8076,Dritter Band. 8076,8077,Vom Nudolf dem II. bis auf Mathias. 8077,8078,Vom Jahre 1576 bis 1612. 8078,8079,Wien mit von Baumeisterischen Schriften. 8079,8080,1787. 8080,8081,365 S. 8. 8081,8082,"Ein Werk, das, wie gegenwärtiges, schon vor der Vollendung so bekannt, beliebt und berühmt ist, wovon zu gleicher Zeit zwey Auflagen gemacht werden, das eim Jerusalem dem großen Friederich als ein Meisterstück einer Geschichte unsers Vaterlandes nennen durfte, dergleichen keine andere europäische Nation aufzuweisen hat;" 8082,8083,"und das diesem großen Gelehrten tauglich schien, den wider die deutsche und für die franzosische Litteratur mit Vorurtheilen eingenommenen großen Konig zurechtzuweisen;" 8083,8084,so ein Werk darf nicht weiter empfohlen werden; 8084,8085,"es ist nichts mehr zu thun, als es anzuzeigen, wenn ein Theil als Fortsetzung erscheint." 8085,8086,"Daß H. Schmidt in den neueren Zeiten etwas weitschichtiger werde, hat man schon aus dem ersten und zweyten Theil der neueren Geschichte ersehen, welche zusammen bloß die Geschichte von 56 Jahren enthalten." 8086,8087,"Dieser 3te Theil enthält in 27 Capiteln die Begebenheiten, die sich in den 36 Regierungoahren Rudolfs Il ereignet haben." 8087,8088,"Die Ursache dieser größern Weitschichtigkeit liegt theils darin, daß sich in den neuern Zeiten mehrere wichtige Begebenheiten ereignet haben, theils darin, daß mehre Urkunden und gleichzeitige Nachrichten von diesen als von den altern Zeiten noch vorhanden sind, und zu des Verfass." 8088,8089,Gebrauch in seinen dermahligen Umständen bereit liegen. 8089,8090,"Die Leser gewinnen dabey immer, und die Kenner einer gründlichen und nützlichen Geschichte werden sehr zufrieden seyn, wenn auch die neuere Geschichte von nicht vollen 300 Jahren 3 Bände anfüllen soll;" 8090,8091,indem die ältere von 1500 Jahren nur 4 erhalten hat. 8091,8092,"Zu einem neuen Beweise, wie die Menschen immer sich ähnlich sind, und wie geschickt H. Hofrath Schmidt nicht nur überhaupt die Geschichte pragmatisch zu behandeln versteht, sondern auch sie vornehmlich für die gegenwärtige Bedürfnisse einzurichten, und zur Lehrmeisterinn des Lebens zu machen weiß, will ich nur eine einzige Stelle anführen." 8092,8093,"S. 224 wird ein sächsisches Bedenken angeführt, worin es unter andern heißt:, Es ist bey etlichen Evangelischen eine solche Opinion eingewurzelt, als ob die Katholischen gefährliche Practiken vorhätten, und Willens wären, die Lutheraner ganz zu vertilgen...." 8093,8094,"Es mangle auch an weltweisen Leuten nicht, die hätten Zeitung aus Rom, auch wohl Correspondenten, die in dem secreto consistorio Papae et cardinalium mitgewesen, hätten Copey von des Königs in Hispanien Testamente, seines Sohns intercipirte Briefe, und geheimde Discurse (so sie wohl theils selbst fingirt, und geschmiedet)" 8094,8095,.. 8095,8096,"wer nun das nicht als bald glauben wolle, der müsse ein stupidum cerebrum haben, daß er solche augenscheinliche Dinge nicht fassen, und sich dahin resolviren konne, man müsse nicht zu lange schlafen, sondern die Augen aufthun, und die Pfaffengasse visitiren..." 8096,8097,"Den Katholischen sey weder zu trauen, noch zu glauben, da sey keine Sincerität und per rerum naturam kein modus zu finden, damit die Evangelischen vor den Katholischen assecurirt seyn mochten...." 8097,8098,"Wenn man nun solcher Diffidenz und suspicionibus nachhänget, und seine Conslia auf dieselben fundirt, so ists nicht Wunder, daß man die gemeine Landstrasse verläßt, und sich auf gefährliche Nebenwege begibt." 8098,8099,"Jn diesem Puncte soll man sich beyderseits nicht irren lassen, was bisweilen unbedächtigen, zanksüchtigen Lenten in scholis et ex cathedra deblaterirt wird rc.,, Wer wird, indem er dieß liest, nicht an die berliner Monathschrift, und an Nicolais Reisebeschreibung denken?" 8099,8100,"Es ist zu bedauern, daß auch an berühmt gewordenen Gelehrten in unsern Zeiten sich noch wahr besindet, was H. Schmidt S. 223 von dem großen Haufen so richtig bemerkt." 8100,8101,"So groß überhaupt die Leichtgläubigkeit der meisten Menschen ist, so übertrifft sie doch alles, wenn von Gefahren, worin ihre Religion schweben soll, die Frage entsteht." 8101,8102,"Kein Traum und Mährchen kann alsdann so abgeschmackt, lein Gerede so grundlos, kein Schreckenbild so leer und widersprechend seyn, das nicht von vielen geglaubt, und bey dem großen Haufen, zu welchem, was Dentungsart angeht, nur zu oft auch diejenigen gehoren, die durch Geburt und Stand noch so sehr über denselben erhaben sind, außerordentliche Wirkungen hervorbringen tann., T. 5. Arzeneygelehrsamkeit." 8102,8103,Journal für Geburtshelfer. 8103,8104,I. Stück. 8104,8105,Franifurt und Leipzig 1787. 8105,8106,8v. 8106,8107,308 S. mit zwey Kupfertafeln. 8107,8108,"Der Geburtshülfe in Deutschland aufzuhelfen, ihr mehr Credit, Ansehen, und wahre Freunde zu verschaffen, und den Geburtshelfern die Wege zu erleichtern, um zu nähern Kenntnissen und Erfahrungen zu gelangen, sind die Absichten der Herauogeber dieses Journals, welche jeden, der gesunde Kräfte bey sich fühlt, zur Unterstützung und Beförderung dieses heilsamen Werkes auffordern." 8108,8109,"Der Jnhalt wird aus Abhandlungen, Beobachtungen, Recensionen, und kurzen Anzeigen bestehen;" 8109,8110,"und dadurch glaubt man sowohl für dieluterhaltung, als für den Unterricht der Leser gesorget zu haben." 8110,8111,Alle vier Monathe soll pünctlich ein dem gegenwärtigen ähnliches Stück geliefert werden. 8111,8112,"Wohin man Beyträge zu senden hat, kann Recens." 8112,8113,"seinen Lesern nicht sagen, da die Herren Herausgeber dieses Journals sowohl sich, als ihren Verleger zu nennen vergessen haben." 8113,8114,Dieses erste Stück enthält I. Abhandlungen. 8114,8115,1) 8115,8116,"Darf man eine Hebamme, und in wie weit darf man sie von den Krankheiten der Schwangern, und Wöchnerinnen unterrichten?" 8116,8117,"— Der Verf. ist der Meinung, daß man junge, fähige Hebammen in jenen besondern Kranlheiten, und Zufällen belehren solle, wozu die Schwangerschaft die Frauen geneigt macht, welche von derselben mehr oder weniger abhangen, die sich während der Niederkunft einfinden können, oder die als Folgen derselben anzusehen sind. 2)" 8117,8118,Blands geburtshelferische Berechnungen aus den Registern der allgemeinen Westminsterkrankenanstalt. 8118,8119,Ein Auszug aus dem 71sten Bande Il. 8119,8120,Theile der philosoph. 8120,8121,Transactionen. 3) 8121,8122,"Buchhave von der Behandlung der Kolik säugender Kinder, aus dem ersten Bande der Act." 8122,8123,Reg. 8123,8124,S. M. 8124,8125,Havniens. 4) 8125,8126,Ebenderselbe von den Flechten der Säuglinge. 8126,8127,Il. 8127,8128,Beobachtungen. 1) 8128,8129,Von einem seltnen Zufalle in der Schwangerschaft. 8129,8130,"Bey einer Zurückhaltung des Urins ward der Katheter angewandt, von dem durch eine Aufrichtung der Kranken im Bette ein Stück von fünf, und einem halben Zolle abbrach, und in der Blase blieb." 8130,8131,"Etwa vier Menathe nachher, vier Tage nach der Niederkunft entstand in der rechten Weiche eine Geschwulst, die in Eiterung ging, und aus dem das verlorne Stück des Katheters wieder zum Vorschein tam." 8131,8132,Die Kranke ward völlig hergestellt. 8132,8133,2) 8133,8134,"Von einem Vorfalle der Mutterscheide wäbrend der Geburt, welche durch zufrühezeitige Anstreugung vor dem Eintritte wahrer Geburtswehen ve ursacht ward. 3)" 8134,8135,Von einer in der Geburt abgerissenen Gebährmutter. 8135,8136,Eine Mordgeschichte einer ununterrichteten Hebamme. 4) 8136,8137,Von dem Vorfalle einer Muttertrompete. 8137,8138,Die linle trat durch einen Riß in der Mutterscheide vor. 8138,8139,5) 8139,8140,"Richard Croft Methode, die vorliegende Nabelschnur bey eingetretenem Ropf des Kindes zurückzubringen." 8140,8141,Aus dem Lond. medical. Journ. 8141,8142,1786. 8142,8143,P. I. 6) Clarke Metbode die vorliegende Nabelschnur bey eingetretenem Kopfe des Kindes zurückzubringen. 8143,8144,Ebenfalls aus dem Lond. medical. 8144,8145,journ. 8145,8146,1786. 8146,8147,P. I. 7) 8147,8148,Denman 8148,8149,Beobachtungen über den Nutzen der kugelförmigenMutterkränze. 8149,8150,Aus der nämlichen Quelle gezogen. 8150,8151,8) 8151,8152,Nannoni von einer nach einem Abortus siebenzig Tage lang zurückgebliebenen Nachgeburt. 8152,8153,Ein Auszug aus dessen Werke. 8153,8154,T. VI. 8154,8155,p. 304. 8155,8156,"9) Sartorph, von einer während der Schwanaerschaft zerrissenen Gebährmutter, auf die der Tod erst nach sechs Wochen folgte." 8156,8157,Aus dem ersten Band der Act. 8157,8158,Reg. 8158,8159,Soc. 8159,8160,Havniens. 8160,8161,N. 34. p. 398. 10) 8161,8162,Denmans 8162,8163,Beobachtungen über die ohne Hülfe der Kunst geschehenen Ge burten bey vorliegenden obern Gliedmassen. 8163,8164,Aus dem Lond. medical. 8164,8165,journ. 8165,8166,11) 8166,8167,"Sranke Geschichte einer bey einer Schwangern, die an der Bauchwassersucht krank lag, unter nommenen Abzapfung." 8167,8168,Aus dem lateinischen Original. 8168,8169,"Dann folgen Recensionen von 12 Schriften, die sich eben nicht durch einen gelassenen Ton auszeichnen." 8169,8170,Zuletzt stehen kurze Anzeigen. 8170,8171,Or. 8171,8172,J.J. Pre digten. 8172,8173,"Christliche Verwahrungsmittel gegen Zagbaftigkeit, und Kleinmuth einer besora lichen Zukunft — wurden am zwevten Sonntage des Advents in einer Antspredigt über das gewöhnliche Evangelium Luc." 8173,8174,"21, 25 — 36 in der Hauptkirche de h. Johannes öffentlich vorgetragen von Joh." 8174,8175,"Caspar Bundschuh, Diaconus an der Hauptkirche, und Prof. der hebr." 8175,8176,Sprache am Gymnasium zu Schweinfurt. 8176,8177,Schweinfurt 1788. 8177,8178,4. 21 S. 8178,8179,"Wer welß, in welche Furcht Ziehen einen großen Theil von Deutschland durch seine bekannte Weissagung versetzet hat, und wie gerne überhaupt das Volk aus gewissen ihm auffallenden Naturbegebenheiten sich Böses voraussagt, wird Hrn. Bundschuh nicht tadeln, daß er aus dem angeführten Capitel des heil." 8179,8180,"Lucas Anlaß genommen, seinen Zuhörern zu sagen 1) daß man nicht ohne sichern Grund sogleich jedes unerwartete, und uns noch unerklärbare Ereigniß der Natur, oder im bürgerlichen Leben (die Scenen des bürgerlichen Lebens werden nach Rec." 8180,8181,"Meinung nicht wohl an die Naturbegebenheiten angereihet) für eine böse Vorbedeutung ansehen, oder aus einer übertriebenen Furcht, und Zaghaftigkeit mehr daraus machen solle, als es sagen will, und sagen kann. 2)" 8181,8182,"Daß nebst dieser philosophischen Unerschrockenheit, Rechtschaffenheit, Wachsamkeit und Gebeth die sichersten Verwahrungsmittel wider unnothige Furcht und Schrecken seyn." 8182,8183,3) 8183,8184,"Daß den Patronen des Aberglaubens weder das angeführte Fragment des Evangeliums, noch das Ansehen unsrer Vorältern zustatten komme." 8184,8185,Rec. muß dem Hrn. Verf. 8185,8186,"das Lob sprechen, daß er diese Sätze gründlich ausgeführt habe." 8186,8187,Nicht so ist er mit dem Ausdrucke zufrieden. 8187,8188,Dieser ist oft nicht rein: S.5 veroffenbaren. 8188,8189,S. 7. wie lange ists her? 8189,8190,S. 7. bängliche Sorge. 8190,8191,S. 8. 8191,8192,Es will Noth thuen. 8192,8193,Zum Verständniß. 8193,8194,Stichhaltig. 8194,8195,S. 14. Ausmitteln. 8195,8196,"S. 15. Hülfen, und Ermunterungen." 8196,8197,"S. 15. abmüßigen, verlustig gehn zu müssen." 8197,8198,Nebst dem fehlt es dem Ausdeucke des Hn. 8198,8199,Verf. 8199,8200,durchgehends an Lelchtigleit und Popularität; 8200,8201,"weßwegen denn die Rede nicht allein ermüdend, sondern auch unverständlich für den gemeinen Mann wird." 8201,8202,"Auch das mißfiel ihm, daß sich H. V. wider die Gewohnheit vieler anderer protest." 8202,8203,Prediger so strenge an die oft undeutliche lutherische Uebersetzung hält. 8203,8204,"Sollte etwa H. Bundschuh in der kleinen Reichsstadt Schweinfurt mehr an Luthern gebunden seyn, als Leß auf der Universität Göttingen, Seiler auf der Universität Erlangen?" 8204,8205,Uebrigens kann sich Rec. 8205,8206,"hier nicht enthalten, dem nicht allein in Schweinfurt, sondern überhaupt in allen protestantischen Städten und Dörfern eingeführten Gebrauche, gemäß welchem vor, mitten und nach der Predigt ein mit dem Jnhalte derselben übereinstimmendes Lied gesungen wird, seinen lauten Beyfall zu geben." 8206,8207,Ed. 8207,8208,Erziehungsschriften. 8208,8209,Ueber die Vortheile der öffentlichen Erziehung vor der Privaterziehung. 8209,8210,"Erste Abhandlung, womit zu den öffentlichen Prüfungen der Mittelschulen einladet Konrad Ladrone, des churfürstl." 8210,8211,GymnasiumsOberpräfect. 8211,8212,Mainz 1787. 8212,8213,8v. 8213,8214,36 S. 8214,8215,"Es war Zeither auf dem Gymnasium zu Mainz Gebrauch, durch eine gedruckte Anzeige der im Jahre gelehrten Gegenstände zur Prüfung einzuladen." 8215,8216,"Die Anzeigen blieben alle Jahre die nämlichen, und sahen daher in gewisser Hinsicht den Hausrecepten medicinischer Frauen Basen nicht unähnlich, die sich oft auf eine ganze Nachkommenschaft forterben." 8216,8217,"Der Hr. Oberpräfect des dasigen Gymnasiums, der mit den schonen, und philosophischen Wissenschaften sehr vertraut ist, verläßt nun diese gemächliche Straße, und verspricht am Schluße jedes Schuljahres Abhandlungen zu liefern, welche das Wichtigste aus den Erziehungoschriften unsers Jahrhunderts mit gehöriger Kritik, und mit Hinsicht auf Localumstände enthalten sollen." 8217,8218,Jn gegenwärtiger Abhandlung macht er den Anfang mit den Vorzügen der offentlichen Erziehung. 8218,8219,Bey dieser wichtigen Untersuchung Lommt es vorzüglich auf diese drey Fragen an: 1) 8219,8220,Worin bestehen die Vortheile und Nachtheile der öffentlichen Erziehung 2) 8220,8221,Welche sind die Vortheile und Nachtheile der besondern Erziehung? 3) 8221,8222,Und wie können die Vortheile der offentlichen und häuolichen Erziehung erlanget werden? 8222,8223,Die Beantwortung der letteren Frage soll am Schluße des folgenden Jahres geschehen; 8223,8224,die Untersuchung aber der beyden ersten macht den Jnhalt gegenwärtiger Broschüre aus. 8224,8225,"J. 1. Vortheile der öffentlichen Erziehung sind sie ist zweckmäßiger, gründlicher, faßlicher, kraftvoller, und folglich fruchtbarer, als der Privatunterricht;" 8225,8226,"man mag entweder den Erziehungsplan, oder die Lehrer, oder den Lehrvortrag in Betracht ziehen." 8226,8227,S. 8227,8228,"2. Nachtheile der öffentlichen Erziehung sind: daß die Cultur des Geistes nicht so genau, und in dem Umfange in öffentlichen Schulen betrieben werden konne;" 8228,8229,"und die Sitten, und feine Lebensart mehr Gefahr laufen, verdorben zu werden, als in der Privaterziehung." 8229,8230,"Diese Einwürfe wider den dffentlichen Unterricht sucht der Hr. V. zu entkräften, und die Gründe, welche denselben empfehlen, weitläufig auseinander zu setzen." 8230,8231,Rec. 8231,8232,"ist ganz der Meinung des Hrn. Verfassers, wenn nur in der offentlichen Erziehung die korperliche und sittliche Bildung nicht vernachläßiget wird, an welche man vor der Entstehung der Philanthropine in unserm lieben Vaterlande wenig dachte." 8232,8233,"Der Hr. Oberpräfect macht uns Hoffnung zu mehreren Abhandlungen über die Erziehung, die jedem theilnehmenden Schulfreunde willkommen seyn werden, vorzüglich wenn sich der Hr. Verfasser so, wie Hr. Pr." 8233,8234,"Niemeyer in Halle, die Zerstörung verschiedener wichtiger Vorurtheile, welche sich in unserm pädagogischen Jahrhunderte bis jetzt zum Nachtheile der allgemeinen Aufklärung erhalten haben, wird angelegen seyn lassen." 8234,8235,"Da diese Abhandlungen vorzüglich zum Gebrauche der Aeltern und Erzieher bestimmt sind, denen sie unentgeldlich in die Hände geliefert werden, so würde es von Nutzen seyn, wenn der Hr. Oberpräfect mit den abzuhandelnden Materien zugleich die Litteratur derselben verbände." 8235,8236,"Dem Publicum würden hierdurch auch die Quellen bekannt gemacht, aus denen es über manche interessante Gegenstände weitere Aufklärung schopfen konnte, als der Herausgeber, durch Zeit undRaum seiner Blätter beschränkt, geben wird." 8236,8237,J. Rechtsgelehrsamkeit. 8237,8238,Katechetischer 8238,8239,Unterricht über die Frage: Wie verhält sich die bischöfliche Macht zur päpstlichen? 8239,8240,— Eine Zeitschrift zur Aufklärung der deutschen Nuntiaturirrungen 1787. 8240,8241,8v. 8241,8242,52 S. 8242,8243,"Nach einem kurzen Vorbericht, worin die Veranlassungen zu dieser Abhandlung angezeigt Kurzgefaßte 1 Wien." 8243,8244,Se.l.k. 8244,8245,"Majestät haben den sämmtlichen Lehtern der böheren Wissenschaften auf das Schärfste einzubinden besohlen, daß sie weder in Schristen, noch iu ihren Vrivatunterrednngen mit den Schülern jemahls Grundsätze, welche wider die latholische Rellgion streiten, behaupten, rder dat, was sie öffentlich zu lehren angewiesen sind, umstoßen, oder anders auslegen, und dadurch über die Gründiichteit der Religionslehre Zweifel erregen;" 8245,8246,"sondern daß sie uch über iene Gegenstände, die zwar nicht unmittelbar Glaubenssätze sind, aber doch Ebtfurcht und Achtung verdienen, selbst damabls, wenn sie ihren Schülern wirtliche Gebrechen davon aufdecken, mit bescheldener Mäßigung sich auizieünl." 8246,8247,m XXV. 8247,8248,"Stücke in den Nachrichn aus Bruchsal wird Herr Wiest als Benedictiner angewerden; welche eben die Jrrungen find, die Pacca Bischof von Damiate durch sein Kreisschreiben wider die bischoflichen Ehedispensen in Deutschland erregt hatte, fährt der H. V. im Tone eines Katecheten fort, uns über die eigentliche Macht der Bischöfe, und des Papstes zu unterrichten." 8248,8249,"Er geht von der Frage aus, was ist der Bischof?" 8249,8250,"und da er auf die Frage kommt, welches Vorrecht denn der päpstl." 8250,8251,"Primat vor der bischöflichen Gewalt hätte, gibt er geradezu zur Antwort, Eine allgemeine Oberaufsicht — die aber keine Herrschaft, sondern bloß eine allgemeine Obsorge in sich enthielte." 8251,8252,", — Diese Antwort wird aus des h. Bernards Betrachtungen an Papst Eugen erwiesen." 8252,8253,Rec. 8253,8254,stimmt gern mit ein; 8254,8255,"nur glaubt er, daß dieser Oberaufsicht doch auch so viel Gewalt eingeräumt werden müsse, daß der Papst gemäß derselben auch Provisorialverordnungen machen;" 8255,8256,"und wenn dieselben uicht zureichen, die Sache an die ganze Kirche als Oberrichterinn gelangen lassen konne:" 8256,8257,denn sollte diese Oberaufsicht nicht einmahl soviel in sich enthalten; 8257,8258,"so dürfte dieselbe zur Erlangung des Endzweckes des Prinates, welcher die allgemeine Einigkeit ist, beynahe ganz unzureichend seyn." 8258,8259,"Sonst zeiget der H. V. sehr kurz und gut, daß die sogenannten Causae maiores, und andere Rechte, welche Rom für dem Primate eigenthümliche, zuständige Rechte ausgibt, dieses nicht sind; zeigt, wie die Päpste zum Besitze dieser Rechte gelommen sind — freylich nicht so, wie es Römischgesinnte wünschen mochten:" 8259,8260,allein dieses war eben die Sache des Hn. 8260,8261,V. gar nicht. 8261,8262,"Recens. hält dafür, deutsche Biedermänner sollten diese Bogen mit Vergnügen lesen." 8262,8263,S. A. Nachrichten. 8263,8264,geben. 8264,8265,"Er ist Bernardiner vom Kloster Aldercbach, das viele vortreffliche Männer in sich faßt." 8265,8266,Todesfall. 8266,8267,"Zu Ansang des dießjähr Schuliahres den 27sten Sept. starb Wenzel Schanza, öffentlicher Lehrer der Sittenlehre an der Unlversität zu Wien." 8267,8268,"Er batte viele Erjesuiten zu selnen Feinden, und seiner, wie man sie naunte, sansenistischen Grundsätze wegen manche Verdrüßliteiten zu erdulden." 8268,8269,"Seine Stelle vertritt einsweilen der Hr. von Spendeau, Vicerector des Generalseminariums, und öffentl." 8269,8270,Lehter der geistl. 8270,8271,Präparanden an der dasigen Normalschult. 8271,8272,amburg. 8272,8273,Der erste Band der neuen griechischen Bibllothet von Fabrizins wird ohne Zweifel in gegenwärtiger Ostermesse die gespannte Neuglerde befriedigen. 8273,8274,Chemie. 8274,8275,"Chemische Versuche mit Bernstein, von Just Christian Heinrich Heyer, Apotheker in Braunschweig. 1787." 8275,8276,4. 21 S. 8276,8277,"Der Verfasser hatte bey der Ausgabe dieser kleinen Schrift die Absicht, die Methode bekannt zu machen, nach welcher eine sich immer gleichstarke Bernsteinessenz, die bisher nach verschiedenen Vorschriften, folglich in verschiedener Güte zubereitet worden, erzeuget werden könne." 8277,8278,Die zu diesem Ende gemachten Versuche enthalten: a) 8278,8279,"Die Auflosung eines gepülverten weißen Bernsteins im Alkohol, wobey nicht nur der gefärbte Weingeist öfters ab⸗ und ein frischer wieder aufgegossen, sondern auch die durch die Auflosung erhaltenen Tincturen übergezogen worden;" 8279,8280,"ersteres um zu erfahren, wie viel von dem Bernsteim in dem Weingeist eigentlich aufgeloset werde, und letzteres um dasjenige angeben zu konnen, was mit dem Weingeist in Vereinigung übergehe." 8280,8281,b) 8281,8282,"Die nämliche Auflösung des Bernsteins mit dem Unterschiede, daß derselbe vor der Auflösung mit zerflossenem, beständigem Salpeter versetzet worden." 8282,8283,c) 8283,8284,"Eine vorläufige Röstung des Bernsteins, wodurch derselbe zur Auflösung vorbereitet worden." 8284,8285,d) 8285,8286,Eine ordentliche chemische Zerlegung des Bernsteins in einer Retorte mittelst 8286,8287,Behandlung im Sandkapellenfeuer. 8287,8288,e) 8288,8289,"Die Untersuchung der Rückstände, und der bey obiger Zerlegung erhaltenen besonderen Producte." 8289,8290,"Die aus den ersten Versuchen erfolgten Resultate, welche die unternommenen Bemühungen nicht unbelohnt gelassen, bestehen in dem, daß 1) von dem Bernsteine bey jeder moglichen Behan ung desselben nur immer ein gewisser Theil auflo bar sey. 2)" 8290,8291,"Daß dasjenige, was sich durch die Auflosung des Bernsteins mit dem Weingeiste vereinige, wirkliches Harz sey. 3)" 8291,8292,"Daß man, um eine Bernsteinessenz zu erhalten, die immer von gleicher Güte, folglich von der nämlichen Wirkung wäre, zuerst das Harz bereiten;" 8292,8293,denn aber selbes in einer gewissen Portion Weingeist auflosen solle. 8293,8294,4) 8294,8295,Daß eine vorläufige Röstung des Bernsteins zu dessen Auflösung nicht im geringsten etwas beytrage. 8295,8296,"Rec. muß der Bemühumg, und dem Forschungsgeiste des Verf." 8296,8297,allen Beyfall geben; 8297,8298,"indem diese Versuche mit solcher Genauigkeit unternommen worden sind, daß dieselben nicht nur zu ferneren chemischen Behandlungen des Bernsteins gute Aufschlüsse geben; sondern auch in Hinsicht der Zubereitung einer echten Bernsteinessenz als eine der besten Vorschriften empfohlen werden können." 8298,8299,Jn Betreffe der chemischen Zersetzung des Bernstems hat der Hr. Verf. 8299,8300,zwar viele Vorgänger gehabt; 8300,8301,"dieselbe würde aber dessen ungeachtet einen vorzüglichen Werth haben, wenn man die Ausschläge nicht bisweilen bey einer nur muthmaßlichen Angabe beruhen lassen wollte." 8301,8302,So heißt es 3. B. Seite 13: 8302,8303,"die fehlenden eilf Unzen, und einige Quentchen sind vermuthlich als brennbare Luft weggegangen, auch wohl etwas als Dünste." 8303,8304,"Ferner würde es allerdings der Mühe gelohnet haben, die Eigenschaften des erhaltenen Bernsteinsalzes besonders in Verbindung mit anderen Körpern durch mehrere Versuche näher zu prüfen." 8304,8305,"Das sowohl im dritten, als zwölften Versuche entdeckte Kochsalz gehöret wahrscheinlich keineswegs, worin sich der Verf." 8305,8306,"etwa getäuschet haben dürfte, zur wesentlichen Mischung des Bernsteins;" 8306,8307,"sondern kann gar leicht demselben vielmehr, zumahl, wenn zur Abführung der Versuche ein Seebernstein, und nicht ein gegrabener gewählet worden, zufälliger Weise anhängig, oder beygemischet worden seyn." 8307,8308,"Daher muß einem Chemiker, um nicht irre geführt zu werden, vorzüglich daran liegen, sich von der äußerlichen Reinigkeit des zu untersuchenden Körpers, so wie von der Lauterkeit der Gefässe, worin die Korper behandelt werden, und von der Echtheit der Materialien, womit man dieselben versetzet, genan zu versichern." 8308,8309,"lebrigens scheint mir, daß wir mit der chemischen Geschichte des Bernsteins lange nicht das Ziel erreichet haben, und daß es noch thätige Beschäftigung der Chemiker erheische, die nächsten Bestandtheile des Bernsteines, und die Natur derselben genau, und im wahren Verhältnisse auszuforschen." 8309,8310,Dieser Schrift ist beygedruckt: 8310,8311,"Daß Aquamarin, und Topas nur ine Gattung ausmachen." 8311,8312,Ene Vorlesung in der Churm. 8312,8313,Akademie der Wissenschaften zu Erfurt 8313,8314,den 2. Jun. 1786. 8314,8315,Von Joh. 8315,8316,"Carl Wilhelm Voigt, herzogl." 8316,8317,sächs. 8317,8318,"Weimarund Eisenachischem Bergsecretär, 3 S." 8318,8319,Daß Aquamarin mit dem Topas unter den Edelsteinen einerley Gattung darstelle; 8319,8320,"und daß sich ersterer von letzterem hauptsächlich in Ansehung seiner blaßberggrünen Farbe unterscheide, ist bey den heutigen Mineralogen eine beynahe schon veraltete Ueberzeugung." 8320,8321,"Cronstedt, Bergmann, und Werner kommen dießfalls überein." 8321,8322,"Nur in den Jahren, wo durch die Chemie noch kein solches Licht über die Grundmischungen der Erd und Steinarten verbreitet war, und wo man sich begnügte, die Mineralien lediglich nach den äußerlichen Kennzeichen zu classificieren, hatten einige derselben das Schicksal von einer Classe zur anderen geordnet zu werden." 8322,8323,"Gegenwärtig, wenn es auf die Bestimmung eines mineralischen Körpers ankommt, ist nebst den äußerlichen (nicht selteu trüglichen) Kennzeichen wohl die Erforschung seiner Bestandtheile der vorzüglichere, und sicherste Weg, wodurch der Korper nach seinen Bestandtheilen, welche in der Mischung den größten Theil ausmachen, beurtheilet, sohin unter dieses, oder jenes Geschlecht, mit welchem das überwiegende Bestandwesen am nächsten übereinstimmt, geordnet werden kann;" 8323,8324,"da man widrigen Falls in der Mineralogie jeden Korper eben so oft, und unter eben so vielen Classen, Ordnungen, Geschlechtern, Gattungen, und Abarten aufführen müßte, als verschieden die nächsten Bestandtheile desselben sind, die oft nur zufällig, und nicht allemahl wesentlich seyn können." 8324,8325,"Uebrigens muß man es dem Verfasser dieser Abhandlung als Verdienst anrechnen, daß er die äußerlichen Kennzeichen des Aquamarins mit ungleich mehr Genauigkeit dargestellet habe, als dieselben in anderen mineralogischen Systemen zu lesen sind." 8325,8326,H. m. 8326,8327,Predigten. 8327,8328,Anton ischers Pfarrers zu Ried Predigten über die Evangelien der Sonn / dann der höheren Sesttage des Herrn. 8328,8329,Zur Bildung und Erbauung seiner Dorfgemeinde in wahrer Volkssprache vorgetragen. 8329,8330,Erster Band. 8330,8331,Mit Erlaubniß der Obern. 8331,8332,Augsburg bey Joh. 8332,8333,Nepomuk Styr. 1788. 8333,8334,635 S. 8. 8334,8335,"Mit vielem Vergnügen zeigen wir diese Predigten an, und empfehlen sie den Dienern der Religion;" 8335,8336,"zwar nicht als vollendete Muster der eistlichen Beredsamleit, aber als wohlthätige, meistens wahrhaft christliche Anreden eiues liebreichen Seelsorgers an seine Gemeinde." 8336,8337,"Wenn elnmahl der Geist, welcher in den meisten dieser Reden herrscht, in die Volksprediger unserer Kirche übergegangen seyn wird;" 8337,8338,"so werden anstatt spltzfindiger, intoleranter Controversen und mystischer Erklärungen bald reine auf Sittenlehre angewandte Dogmatit, und practische Tugendmittel von den Kanzeln gehört werden." 8338,8339,Die Predigten dieses Bandes behandeln folgende Gegenstände: 1) 8339,8340,Von dem höchst schädlichen Mißbrauche der irdischen und zergänglichen Güter dieses Lebens. 2) 8340,8341,"Von dem höchst unbilligen Aergerniß an Jesu Christo, als unserm Erloser und Mittler zwischen Gott und Meuschen. 3)" 8341,8342,"Von der Pflicht, Jesum Christum zu bekennen, und dadurch unsere Liebe und Ehrfurcht gegen ihn zu zeigen. 4)" 8342,8343,Von der auch jetzt noch fortdauernden Regierung unsers Königs Jesu Christi auf Erden. 5) 8343,8344,Warum die Geburt Jesu eben den Hirten belannt gemacht worden. 8344,8345,6) 8345,8346,"Wie Jesus einigen Menschen zum Fall, andern zum Auferstehen gereiche." 8346,8347,7) 8347,8348,Von dem hohen Werthe der Gnadenzeit. 8348,8349,8) 8349,8350,"Nützliche Lehren für den Christen bey den mancherley Gefahren, dic uns hier bedrohen können. 9)" 8350,8351,"Von der höchst strafbaren Gleichgültigkeit der meisten Christen gegen ihr ewiges Heil und Alles, was sie dazu führen kann. 10)" 8351,8352,Einige Grundzüge einer christlichen und Gott wohlgefälligen Erziehung. 8352,8353,11) 8353,8354,Jesus Christus als das höchste und vollkommenste Muster eines guten Gebers. 8354,8355,12) 8355,8356,Wie wir unsern Willen nach dem Beyspiele des allerheiligsten und vollkommensten Willens Jesu Christi bilden sollen. 8356,8357,13) 8357,8358,Von der Kleingläubigkeit des armen schwachen Menschen. 14) 8358,8359,Von der Vortrefflichkeit unserer christlichen Religion. 8359,8360,15) 8360,8361,Von den Belohnungen des Christenthums und der wahren Gottseligkeit. 16) 8361,8362,Von der wahren Erbauung. 8362,8363,17) 8363,8364,Wie wir unser Herz zu den Gedächtnißtagen des Leidens Jesu gehörig vorbereiten sollen. 8364,8365,18) 8365,8366,Eine Warnung vor aller Vermessenheit. 8366,8367,19) 8367,8368,Das Lob Jesu Christi. 20) 8368,8369,Jesus Christus ein Zerstörer der Werke des Teufels. 8369,8370,21) 8370,8371,"Von der wunderbaren Speisung, womit Jesus im heil." 8371,8372,Sacramente des Altars unsere Seelen speiset. 8372,8373,22) 8373,8374,"Von dem Troste, den wir aus der Unschuld Jesu bey seinem Leiden schöpfen können." 8374,8375,23) Betrachtung über den letzten Einzug Jesu zu seinem Leiden. 8375,8376,24) 8376,8377,Das selige Andenlen an den Tod Jesu. 25) 8377,8378,"Die Auferstehung Jesu, der größte, heiligste und süßeste Gedanken für den wahren Christen. 26) Haben wir untrügliche Merkmahle, daß die heil." 8378,8379,Schrift eine göttliche Offenbarung sey? 8379,8380,27) 8380,8381,Von der Liebe zu Christus. 28) 8381,8382,Das väterliche Herz unsers Heilandes gegen seine abtrinnige Kinder. 8382,8383,29) 8383,8384,Von den geheimen Leiden und Freuden eines wahren Christen. 8384,8385,30) 8385,8386,"Was es eigentlich heisse, im Nahmen Jesu bethen?" 8386,8387,31) 8387,8388,"Von dem großen Einfluße der Himmelfahrt auf unsere Gottseligkeit, und auf unsere sich darauf gründende Hoffnung des ewigen Lebens." 8388,8389,32) 8389,8390,Von den Pflichten einer Gott wohlgefälligen Freundschaft nach dem Vorbilde Jesu. 8390,8391,"— Jn den meisten Reden ist mehr geleistet, als die dem Scheine nach oft minder aufgeklärten, und etwas zweydeutigen Aufschriften versprechen." 8391,8392,Nur die Nro. 8392,8393,"20 angezeigte Rede, von den Werken des Teufels, möchte Rec." 8393,8394,wegen einiger darin herrschender Grundsätze aus dieser Sam lung getilgt wissen. 8394,8395,"Warum sollen wir denn gar nie aufhören, an den Stellen, wo Gottes Wort und Gnade verkündet wird, vom Teufel und seinem Einfluß auf das zur Glückseligkeit bestimmte Menschengeschlecht zu predigen?" 8395,8396,"Uebrigens sollte der H. V. bey wirklich practischen Materien, z. B. über Erziehung, nicht so sehr bey Gemeinsätzen stehen geblieben seyn, sondern mehr auf besondere Fälle Rücksicht genommmen, und einem weisen Arzte ähnlich dem schwachen Verstande des Volkes wider jedes einzelne Gebrechen besondere Mittel angepriesen haben." 8396,8397,B. 8397,8398,"Zwey wichtige Fragen über die Lehre des leidenden Jesu, welche während der heiligen Fastenzeit in neunzehn Predigten gestellet, und beantwortet hat P. Sigismund vom h. Kreuz Prediger in der Hof⸗und Stadtpfarrkirche zum h. Augustin in Wien." 8398,8399,"Wien, gedruckt mit von Ghelenschen Schriften." 8399,8400,1787. 8400,8401,288 S. 8. 8401,8402,"Der Hr. Verf. nahm den Stoff dieser geistlichen Reden aus den Worten, die Christus nach seiner Gefangennehmung bis zum letzten Athemzuge am Kreuze sprach, und stellet aus denselben diese zwey Fragen:" 8402,8403,"Was hat Christus nach seiner Gefangennehmung bis zum letzten Athemzuge am Kreuze geredet, und welche Lehrsätze haben die Christen aus diesen Worten zu ziehen?" 8403,8404,"Um den Lesern in moglichster Kürze eine Uebersicht aller dieser Predigten mitzutheilen, wollen wir den Hauptsatz, oder das Thema einer jeden sam̃t ihrer Eintheilung hierhersehen." 8404,8405,"Erste Rede: die Buße ist nothwendig, stens um die Ordnung, welche die Sünde in ens erstoret hat, wieder herzustellen, 2tens um der göttlichen Gerechtlgkelt genug zu thun (S. 3.) 2te Rede: das Gesetz Christi ist unveränderlich;" 8405,8406,es ist 1stens für alle Zeiten: 8406,8407,"es gilt also keine Ausnahme der Sitten, und Gebräuche." 8407,8408,Es ist 2tens für alle Menschen; 8408,8409,es gilt also kein Uuterschied der Personen. 8409,8410,Es ist ztens für alle Vorfälle; 8410,8411,es gilt also keine Rechtfertigung wider die Uebertretung desselben (S. 17.) 3te Rede: von dem Worte Gottes: der Eckel vor dem Worte Gottes entfernt 1stens von dem Wege des Heils; 8411,8412,2tens führt die Widerspenstigkeit gegen dasselbe zur Verstockung (S. 32.) 4te Rede: von der Beschaffenheit unserer Reden: 8412,8413,"sie müssen 1stens wahr, 2tens sanftmüthig, und ztens gerecht seyn (S. 45.) 5te Rede: von dem Gerichte Gottes:" 8413,8414,es wird 1stens Christus auch als Mensch Richter seyn; 8414,8415,die Sünder werden 2tens eben darum vor seinem Gerichte aller Entschuldigung beraubet seyn. 8415,8416,(S. 56.) 6te Rede: von den Quellen des Unglaubens. 8416,8417,Diese sind 1stens ein stolzer Verstand; 8417,8418,2tens ein verderbtes Herz (S. 72.) 7te 8418,8419,Rede: von der übeln Nachrede: man fällt 1stens leicht in dieses Laster; 8419,8420,und man ersetzt 2tens schwer den dadurch zugefügten Schaden (S. 91.) 8te Redet von dem Reiche Christi. 8420,8421,"Es ist 1stens die angenehmste Pflicht, daß wir ihm dienen konnen:" 8421,8422,"es ist hingegen 2tens die schrecklichste Strafe, wenn wir ihm nicht dienen wollen (S. 103.)" 8422,8423,9te Nede: von der Wahrheit. 8423,8424,Solche ungerne reden ist 1stens ein Kennzeichen feiger und eigennütziger Seelen; 8424,8425,"sie ungerue anhoren ist 2tens ein Kennzeichen stolzer, und eigensinniger Geister (S. 117.) 10te Rede: von den Gedanlen bey zeitlichen Leiden." 8425,8426,"Der Gequälte gedenle 1stens, alle Leiden kommen ursprünglich von Oben herab;" 8426,8427,"der Boshafte gedenke: alle Leiden, die ich meinent Nächsten zufüge, kommen mir gewiß zur Strafe zurück (S. 131.) 11te Rede: von der Reue." 8427,8428,"Die unbereute Sünde macht, daß ich 1stens über den Tod meines Erlösers erschrecke;" 8428,8429,"und 2tens dringet mich sein Tod, daß ich über das Schicksal des Unbußfertigen zittere (S. 145.) 12te Rede:" 8429,8430,"von den Beweggründen der Feindenliebe: durch diese gewinnen 1stens die Feinde, 2tens wir selbst, und 3tens gewisser Maßen Gott (S. 157.) 13te Rede: von der Aufmunterung später, aber aufrichtiger Büsser:" 8430,8431,"sie sollen Beweggründe der Buße nehmen, rstens aus dem Betragen Christi gegen den rechten Schächer;" 8431,8432,"2tens aus dem Betragen des büssenden Schächers (S. 175.) 14te Aede: von der Verebrung Mariä: 1stens die Pflicht, 2tens die Art dieser Verehrung (S. 182.) 15te Rede: von der Verlassenheit Gottes: bey den Frommen ist sie 1stens eine scheinbare Verlassenheit zu ihrer Prüfung;" 8432,8433,"bey den Sündern ist sie 2tens eine verdiente Verlassenheit, doch zu ihrer Rückkehr (S. 210.) 16te Rede: vom thätigen Eifer für das Seelenheil 1stens für das eigene, 2tens für das fremde (S. 226.) 17te Rede: von den Ursachen, warum die guten Vorsätze oft nicht in die Erfüllung gebracht werden;" 8433,8434,weil man 1stens die Hindernisse nicht wegräumt; und weil man 2tens die Mittel dazu nicht ergreift (S. 244.) 18te Rede: vom Tode. 8434,8435,Er ist 1stens qualenvoll für den Sünder; 8435,8436,er ist 2tens. 8436,8437,trostreich für den Gerechten (S. 259.) 19te Nede: vom Tode Christi; 8437,8438,"er lehret uns 1stens, wie uns Christus geliebet hat, und 2tens, wie sehr wir ihn lieben sollen (S. 275.)" 8438,8439,"Der Styl und Ausdruck ist kernig, und natürlich, vom Schwülstigen, und Niedrigen gleichweit entfernt;" 8439,8440,"die Beweise sind fast durchaus richtig, und lehrreich, nur in der 14ten Rede, wo er von der Verehrung Mariä handelt, scheint er etwas zu weit gegangen zu seyn." 8440,8441,Aus den Worten Christi: Siehe deine Mutter! 8441,8442,"mit denen er Maria dem Jünger Johannes empfiehlt, leitet der H. V. die Pflicht, Maria zu verehren, her." 8442,8443,"Es ist aus dem Naturrechte bekannt, daß nur jenes Vflicht sey, wozu uns ein Gesetz verbindet." 8443,8444,"Ob es nun gleich unerlaubt ist, Maria zu verunehren;" 8444,8445,so liegt in den Worten Christi zu dem Jünger Johannes: 8445,8446,Siehe deine Mutter! 8446,8447,"doch kein Gesetz, welches uns zur positiven Verehrung derselben verbände; sondern die Lehre der katholischen Kirche in Rücksicht der Verehrung Mariä sowohl, als der übrigen Heiligen ist diese: daß selbe zwar nützlich, aber keineswegs nothwendig sey." 8447,8448,K* J. Schone Wissenschaften. 8448,8449,Wiener Musenalmanach auf das Jahr 1788. 8449,8450,"Herausgegeben von J. F. Ratschky, und Blumauer." 8450,8451,"Wien, bey Rudolph Gräffer und Compagnie." 8451,8452,12. 154 S. 8452,8453,Die dießjährige Ernte ist sehr kärglich ausgefallen. 8453,8454,Die bekannten guten Dichter haben sehr wenig geliefert. 8454,8455,"Von Blumauer hat man nur 4 kleine Gedichte erhalten, worunter ein Paar sich befinden, denen Sittenfreunde ihren Beyfall ganz gewiß versagen werden, 3. B. Amor, der franzosische Sprachmeister, und das Lob des Flohs, worin gewisse zweydeutige Scherze vorlommen, womit die Blumauersche Muße sich nimmermehr besudelt haben sollte." 8455,8456,"Auch Natschky, an dem man sonst dergleichen nicht gewohut war, hat ein Paar solche Schnurren geliefert." 8456,8457,"Der edle Freund der Dichtkunst wird ganz gewiß wünschen, daß dieser leichtfertige Ton nicht allmählig unter den deutschen Dichtern zur Mode werden möchte, indem dieses ihren Verfall nur desto sicherer beschleunigen müßte, je sorgfältiger man sie vor den Augen der Jugend verbergen würde." 8457,8458,"Dichter, welche Beyträge geliefert haben, waren Johann von Alxinger, Gabriele von Baumberg, Aloys Blumauer, L. S. Herz, J., Jünger, J. N. edler von Kalchberg, J. B. Koller, Gottl." 8458,8459,"Leon, Meißner, P., Joh." 8459,8460,"Perinet, U. Petrak, M. Prandstetter, J. F. Ratschky, M. Span, und ein Ungenannter." 8460,8461,"Geliefert haben sie in Allen Gedichte und Gedichtchen 53. Ratschky, der gegenwärtig an der Landesregierung zu Linz in Oberbsterreich angestellt ist, schildert seinen dermahligen Aufenthalt, wie folgt: O Freund, wie öd' und leer scheint mir mein AufentWo keiner Muse Lied erschae wo man, kalt" 8461,8462,"Für Wohllust feinrer Art, für geistiges Vergnügen, Nur thierische Beglerden lennt;" 8462,8463,"Bloß für des Pöbels Freuden brennt, Die Herz und Geist in dumpfen Taumel wiegen;" 8463,8464,"Nur stäts dem Ombregott, und seiner Kebsfraun Schaar, Der allvermögenden Spadille, Der flugs, wie Protevs, sich verwandelnden Manille, Und ihrem jungern Schwesternpaar, Der Basta, und der Ponto, fröhnet, Und dieser Götzen Lob von allen Lippen tönet!" 8464,8465,"Wie geistlos muß nicht dieser Ort seyn, wenn Ratschky nichts übertrieb!" 8465,8466,"Dieser Dichter tritt hier in scherzhafter Dichtungsart auf, welche ihm doch etwas weniger geglückt zu haben scheint." 8466,8467,Vorzüglich hat Recens. 8467,8468,"Kollers Gedicht: Der Jnvalid an seinen Fleischtopf, und Blumauers Lob der Gans gefallen." 8468,8469,"Jm letzten zeichnen sich ein Paar Anspielungen sehr gut aus, z. B. folgende:" 8469,8470,"Du warst so glücklich, Rom einst zu salviten" 8470,8471,Durch deine Schnattereyn: 8471,8472,Und führtest auch dadurch das Denunziren 8472,8473,Jn unsern Sta ten ein. 8473,8474,"Doch muß Rec. bekennen, daß eine gewisse Mühescheue aus manchem Hiatus der blumauerschen Gedichte sichtbar werde." 8474,8475,Die in eben angeführter Stelle angebrachte Anspielung wird gar zu plötzlich mit den ersten Versen verbunden. 8475,8476,"Mit etwas mehr Fleiß hätten die Flickworte Und auch dadurch gar leicht weggelassen, und mit besseren ersetzt werden können." 8476,8477,"Vielleicht hat sie aber H. Blumauer schon selbst für die, Feile bestimnt." 8477,8478,A. L. Arzneygelehrsamleit. 8478,8479,"oriederich Colland's, der Arzneywissenschaft Doctors, und Geburtshelfers Unterricht in der Geburtshülfe, worin alles sowohl für Hebammen, als Geburtshelfer zu wissen Erforderliche enthalten ist." 8479,8480,"Wien, gedruckt in dem k. k. Taubstummeninstitute, und in Kommißion (Commission) in der Joseph Anton Edlen von Trattnerischen Buchhandlung, dem neuen Universitätsgebäude gegenüber." 8480,8481,1787. 8481,8482,8v. 8482,8483,37 Bogen. 8483,8484,"Mit Vergnügen nehmen wir ein Buch in die Hand, das für Hebammen, und Geburtshelfer alles zu wissen Erforderliche enthalten soll." 8484,8485,"Die Menge guter Abhandlungen, und einzelner Werke, bestimmte Richtigkeit der Anwendung theoretischer aus Erfahrung festgesetzter Grundsätze, die der V. vorgearbeitet finden konnte, ließen uns eine gute Wahl, und also eine gute Sammlung hoffen." 8485,8486,"Auch wäre es unbillig, wenn wir dem V. die Gerechtigkeit nicht widerfahren ließen, daß er in einem Blatte oft mehr sagt, als mancher in ganzen Bogen." 8486,8487,"Präcision in Ausdrücken, gut gewählte Ordnung, systematische Eintheilung sind unläugbare Verdienste des Verf., obwohl ihm schon auch hierin ein immer systematischer Plenk trefflich vorgearbeitet hat." 8487,8488,"Er benützte die Vorlesungen des Hrn. Lebmacher, Professors der Geburtshülfe in Wien, den er hier rühmlich anführet;" 8488,8489,indessen er auf Hn. 8489,8490,Plenk und Steidele ganz vergessen hat. 8490,8491,"— Soll ihm vielleicht die Fehde, die zwischen der Facultät der Aerzte, und der medieinisch⸗chirurgischen Militärschule in Wien, oder zwischen den Aerzten, und Wundärzten daselbst geführet wird, von einem redlichen Geständniß abgehalten haben?" 8491,8492,Uebrigens hat der Verf. 8492,8493,die neuesten Stücke wenig benützt. 8493,8494,Doch wenn er in dieser gedrängten Uebersicht des Ganzen nicht alles Mogliche begriff; 8494,8495,"so will er sich entschuldigt wissen, weil auch die vorhandenen weitläufigsten Werke bey Weitem nicht alles erschöpfet haben, und Rec." 8495,8496,"selbst leicht zugeben kann, daß in der Ausübung noch immer Fälle vorkommen, die sich nicht so gut nach den Regeln, als nach der richtigen Beurtheilung der zusammengenommenen Umstände entscheiden lassen." 8496,8497,"Einen Auszug unsern Lesern von dem Ganzen zu liefern, ist um so beschwerlicher, als es schon der an sich wichtige, viel umfassende Jnhalt, und die vortreffliche Eintheilung, ohne verstümmelt zu werden, nicht zuläßt." 8497,8498,"Nebst der eigentlichen Lehre der Entbindungokunst handelt der V. auch von dem gehorigen, nothigen Verhalten der Schwangeren, und Kindbetterinnen, von den Eigenschaften der Ammen, und ihren Betrügereyen, — von den Krankheiten der Schwangeren, Gebährenden, und Sechswöchnerinnen — von Blutstürhungen vor, in, und nach der Geburt, — von der Besorgung neugebohrner Kinder, und ihren Krankheiten — von ihrer fehlerhaften Bildung von der Entstehung der Muttermahle, und Mißgeburte — von dem Gebrauche der Jnstrumente, von dem abgerissenen Kopfe, oder Leibe — von der Brust⸗und Bauchausleerung, Schambeintrennung, und Kaiserschnitte." 8498,8499,— Der 43ste Abschnitt beschließt die Lehre von der zur Geburtshülfe gehorigen gerichtlichen Untersuchung. 8499,8500,Am Ende sind einige Heilmittelformeln beygefüget. 8500,8501,Bey allem dem aber sieht der Verf. 8501,8502,selbst 8502,8503,"ein, daß er sein Versprechen durch längere Erfahrung, und fleißiges Nachforschen (wohl auch durch Gelehrigkeit) das etwa noch Mangelhafte zu verbessern, richtig erfüllen müsse, so wie er es S. 574 selbst erwähnet," 8503,8504,"und, weil hiernieden nicht wohl leicht etwas vollkommenes geleistet wird, einer strengen Feile vorzubeugen sucht." 8504,8505,"Auch hätten wir keine Mühe, um dem Verf." 8505,8506,"einzelne Fehler anzudeuten, und die oft unbedeutend scheinenden, doch in der Ausübung sehr wichtigen Kunstgriffe, die wir dort und da vermissen, ans Herz zu legen." 8506,8507,Bekenntniß macht die Schuld geringer. 8507,8508,"Von der Steißgeburt sagt uns der V. gar nichts Neues, und das Belannte zu oberflächlich." 8508,8509,"Denn, wenn der zu große Steiß aus Mangel an Vorsicht, oder Erfahrung der Hebamme, die ihn durchgehen ließ, eingekeilt wird;" 8509,8510,"so hätte doch der V. die nöthige Vorsicht den Hebammen besser einschärfen, für die Geburtshelfer etwas Entscheidendes sagen, und die Fälle besser auselnander setzen sollen." 8510,8511,"Da wo der Verf. von der Fußgeburt handelt, verdient er noch einige belehrende Erinnerungen, weil er sich gar nicht bestimmt ausdrückt." 8511,8512,"Rec. kann ihn versichern, daß es 1) gar nicht nöthig sey, das Kind im Herausziehen in die Rundung zu drehen, außer man wollte geflissentlich dem Kinde sowohl, als den ohnehin genug leidenden Geburtstheilen der Mutter durch die in die Rundung drehende (?)" 8512,8513,Reibung noch mehr Schaden zufügen. 8513,8514,"Gerade, nach den in die Beckenhöhle eintretenden Theilen mehr, oder weniger abund aufwärts, bald nach dieser, bald nach jener Seite gerichtete Züge finden hier allein Statt. 2)" 8514,8515,"Die Regel, daß das Kind, wenn schon der Steiß, der Nabel c. heraus ist, damit es bis zu den Achseln herausgezogen werde, immer weiter oben (aber wo?) gefaßt werden müsse, braucht folgende Berichtigung:" 8515,8516,Wenn schon der Steiß herausgezogen ist; so leget man auf denselben ein trocines Tüchlein. 8516,8517,"Die beyden Daumen über das Kreuzbein, mit den anderen Fingern" 8517,8518,"fasset man entweder die Schenkel, oder, was einige für gut finden, die Darmbeine an, und zieht daran, ohne jemahls weiter auffassen zu dürfen." 8518,8519,"Dieß ist darum so bestimmt, damit man einen festen Punct habe, und sich ja nicht anwandeln lasse, das Kind etwa beym Bauche, oder bey den falschen Ribben, wo die Baucheingeweide hart gedruckt werden müßten, oder wenigstens zu Brüchen Gelegenheit gegeben würde, anzufassen." 8519,8520,3) 8520,8521,"Wenn das Kind schon bis auf die Achseln herausgezogen ist, so soll ein, oder der andere Arm, oder was besser ist, alle beyde doch ausgeloset werden, damit ja der Kopf, der da nicht zugespitzt, folglich auch bey einem übrigens nur mittelmäßigen Kinde verhältnißmäßig immer groß ist, durch die Arme im Einund Ausgange nicht aufgehalten werde, was gewiß, ohne Gefahr den Kopf abzureissen, nie unterlassen werden kann." 8521,8522,4) 8522,8523,Hüte sich der Verf. 8523,8524,künftighin 8524,8525,"den Zeig⸗ und Mittelsinger der rechten Hand (der rechten, oder linken" 8525,8526,", gilt gleich) in Gestalt einer Gabel in das Genick zu bringen, und so das Kind in die Beckenhöhle herab, und endlich gar herauszuziehen." 8526,8527,S. 146. 8527,8528,"Gewiß eine irrige, und schädliche Lehre!" 8528,8529,— Rec. 8529,8530,glaubt hier den V. auf folgende Art belehren zu konnen: 8530,8531,"Man bringe den Zeug⸗ und Mittelfinger unter den Schambeinen bis zur obern äußern Erhabenheit des Hinterhaupto, und indem man mit eben den zwey Fingern der anderen Hand, die man in den Mund des Kindes brachte, anziehen will;" 8531,8532,"so drücke man auch bey dem Hinterhäuptlein den Kopf in die Beckenhöhle herab — dadurch wird das Abreissen, oder irgend eine andere Beschädigung des untern Kiefers, oder seiner Gelenke verhütet, und eine beträchtliche Rückung des Kopfes bewirket." 8532,8533,— Dann lege man NB. 8533,8534,"den Zeig⸗und Ringfinger (nicht Mittelfinger) an die Achseln des Kindes herab, und wirke mit selben allein, ohne den Mittelfinger, welcher indessen gebogen seyn kann, damit er beym Herausziehen von dem Kopfe an die Schambeine nicht gedrücket werde, und einen fingerbreiten Raum in dem Ausgang des Beckens, ja unnütz!" 8534,8535,nicht einnehme. 8535,8536,Dann ziehe man mit Zuversicht nicht zu schaden vor⸗aufwärts — und vollends heraus. 8536,8537,"Auf diese Art wird wieder die beyderseitige Quetschung des Halses, als welcher zwischen den genannten Fingeru frey liegt, verhütet, was bey der Aulegung des Zeig⸗ und Mittelfingers schwerlich vermieden werden kann, und die radformige Bewegung des Kopfes um die Achse, d. i., um die Schambeine, die sonst auch die Natur bey der gewohnlichen Scheitelgeburt befolget, vollzogen." 8537,8538,Und so wird der Berf. 8538,8539,"überzeugt, daß auch die schon zu dieser Zeit nichts nützenden Erinnerungen, die er S. 149 angiebt, ohnehin wegfallen müssen." 8539,8540,"Die Fußgeburten, wenn das Gesicht rückwärts zu stehen kommt, rechnet der Verf." 8540,8541,unter die natürlichen; 8541,8542,da doch Rec. 8542,8543,"mit vielen Anderen geneigt wäre, solche unter die widernatürlichen zu rechnen." 8543,8544,"Wenigstens sieht man nicht ein, warum diejenigen Fußgeburten, wo die Zehen gegen die Schambeine, oder gegen ein Darmbein gerichtet sind, unter die widernatürlichen gerechnet werden sollten, wenn schon die ersteren zu den natürlichen gehören." 8544,8545,"Das einzige Umdrehen des Kindes allein wird doch die Widernatürlichkeit nicht ausmachen müssen," 8545,8546,"wenn es das Ziehen, das Auflösen der Arme rc." 8546,8547,nicht ausmacht? 8547,8548,"Bey diesen widernatürlichen Geburten des Verf. kann uns die Verfahrungbart im Umdrehen des Kindes, damit das Gesicht zum Kreuzbein zu stehen komme, gar nicht behagen:" 8548,8549,"— Er will, daß man die Füße, wenn sie über die Knie herausgezogen sind, bey den Schenkeln faße, und außer den Wehen geschickt also umdrehe, daß die Zehen abwärto gegen das heilige Bein (wir wünschen diese Benennung verbannt, und lieber bey dem guten deutschen Kunstworte: Kreuzbein, zu bleiben) gerichtet werden, wodurch auch das Gesicht, obwohl etwas schief, (was Rec." 8549,8550,für nichts bedeutend ansieht: denn das Gesicht richtet sich oft für sich selbst in die Aushohlung des Kreuzbeins ein) eben dahin gerichtet wird; 8550,8551,hat man ein bis zwey Mahl die Füße gedrehet; 8551,8552,"so läßt man sie aus, und gibt acht, ob sie also gerichtet bleiben, wie sie gedrehet worden sind;" 8552,8553,"ist das nicht, so soll man erst das Kind auf die gewöhnliche Art bis zu dem Steiß herausziehen, und versucht nochmahls das Kind zu drehen;" 8553,8554,"läßt sich das ohne Gefahr, den Pfanngelenken Gewalt anzuthun, oder die Lendenwirbelbeine zu verrenken, noch nicht ausführen;" 8554,8555,"so soll man erst darnach das Kind bis zur Brust herauszuziehen versuchen, dann aber müsse es gedrehet werden, weil es sonst nicht mehr geschehen könnte!" 8555,8556,S. 150. 8556,8557,"Man soll aber jederzeit den Leib, oder die Füße des Kindes so drehen, als ob man sie gleichsam überdrehen wollte!" 8557,8558,"— Hr. Verf.! denken Sie doch, was Sie thun!" 8558,8559,"Bedenken Sie doch, wie viele Kinder duech ihr Drehen, Versuchen, Zaudern, und Tändeln, und überhaupt durch diese ihre sehr verzagte Lehre das Leben, oder doch die gesunden Glieder einbüssen müssen, wenn Sie einen solchen Unterricht den ohnehin alles Nachforschens unfähigen Hebammen, und Geburtshelfern, die sich auf ihr Wort verlassen, entwerfen wollen!" 8559,8560,Aber keine so bittere Vorwürfe mehr! 8560,8561,"Der Verf. scheint ja nicht ohne das nagende Bewußtseyn 145 S. einzusehen, daß das Leben des Kindes schon in der hier sogenannten natürlichen Fußgeburt, wenn es gleich von Natur selbst bis auf die Achseln herausgetrieben wurde, meistens Gefahr laufe, wenn man nicht den Kopf ohne Zeitverlurst herauszuschaffen sucht;" 8561,8562,"— Was wird also geschehen müssen, wenn noch auf diese eben angeführte Art mit dem Leben des Kindes, und mit der leidenden Mutter gespielet wird?" 8562,8563,"Nun da wünschen wir vom Herzen, daß sich der Hr. Verf. gutwillig herablasse, und unsern wohlmeinenden Rath, den wir ihm aus Liebe für unsre Kunst, die ohnehin in so schreckbarer Maske überall erscheinet, ganz gern nittheilen wollen, innigst beherzige." 8563,8564,"Wir dächten: Eben weil die Rettung des Kindes augenblickliche Hülfe fordert; so soll man das Kind gleich bis auf die Achseln herausziehen, und eine Hand auf der Brust, die andere auf den Rücken tief hinein in die Scheide bringen, die Schultern, wenn sie irgend aufstehen sollten, zugleich in dem nämlichen ostbaren Augenblicke mit den ausgestreckten Fingern nach der vorzunehmenden Richtung wenden, den ganzen Leib des Kindes umdrehen, die Arme auslosen, und das Kind auf oberwähnte Art, die wir auch aufrichtig anzeigten, hinausschaffen." 8564,8565,"Diese Methode hat doch auch der erfahrne Hr. Prof. Steidele zu befolgen angefangen, warum hat sie dann der Vr." 8565,8566,nicht benützen wollen? 8566,8567,"Ueberhaupt ist also diese Lehre der Fußgeburten, worauf doch die Theorie aller andern Wendungen beruhet, unvollständig, mangelhaft, und nicht obne viele unnütze Gefahr." 8567,8568,"Bey dem Bedingnißweistaufen hätten wir auch die Art, auf welche es geschehen soll, in einem Lehrbuche billig erwarten können, weil wir aus Erfahrnng wissen, daß es viele geprüfte Hebammen, und Geburtshelfer in Verlegenheit setzet." 8568,8569,"Auch wünschen wir, daß diese Function nach dem theologischen Gutachten ganz den Männern, außer dem Falle der Noth, obläge." 8569,8570,Bey den Wendungen will der Vr. 8570,8571,"allzeit den eintretenden Theil zuerst in die Höhe heben, dann erst auf ein Darmbein legen." 8571,8572,Rec. 8572,8573,"aber kann versichern, daß dieß 1) nicht so immer moglich, 2) oft gefährlich, und 3) doch nicht nothwendig sey. 1)" 8573,8574,"Unmoglich ist es, wenn die ohnehin zur Zusammenziehung gereitzte Gebährmutter oft bey der mindesten Bewegung in stark wirkende Wehen versetzet wird, 2) gefährlich, weil, wenn man doch den Widerstand heben will, der Muttermund von der Scheide abreissen, oder durch die bewirkte Spannung sammt der Gebährmutter, die da durch den Gegendruck gleichsam gequetschet werden muß, sehr entzündet werden kann;" 8574,8575,und endlich 3) 8575,8576,"nicht nothwendig, weil man mit jedem eintretenden Theil des Kindes, wenn man nur die Hand gehorig anzulegen weiß, ohne alles Heben, gleich, und viel leichter zu einem Darmbein fahren kann, als wenn man vorher die Gebährmutter zur Zusammenziehung aufgereitzt hat." 8576,8577,"Daher glaubt Rec., daß jedes Heben, außer in dem einzigen Nothfalle, wo schon der eintretende Theil in den Eingang des Beckens herabgepreßt wurde, vermieden werden konne." 8577,8578,Auch hält Rec. 8578,8579,"auf die Einrichtung des etwas schief eintretenden Kopfes, oder des schiefstehenden Muttermundes mit den Händen wenig, weil dieß eine schickliche Lage der Gebährenden, und die von Natur dazu geformte Beckenhohle am besten bewirlet." 8579,8580,— Unter den gewohnlichen Krankheiten der Schwangeren zählet der Vr. 8580,8581,"S. 294 auch die Einsperrung der Gebährmutter, und räth daselbst, wenn die Einrichtung auf keine Art möglich wäre, den Blasenstich, weun sie angefüllt wäre, und dann die Schambeintrennung an, wo sie ohne Gefahr, die sie sonst begleitet, unternommen werden kann." 8581,8582,"Aus dem Gebährmutterbruch durch den Bauchmuskelring macht er nicht viel Wesens, indem er die nothigen Vorkehrungen gehorig anzeiget." 8582,8583,"Daß die todte Frucht durch längere Zeit ohne Nachtheil der Mutter getragen werden konne, erweiset er aus Erfahrung;" 8583,8584,und berührt auch die Theorie der Fäulung. 8584,8585,"Aber unter den Krankheiten der Sechswochnerinnen will der V. die Eröffnung der Eitersäcke an den Brüsten der Natur überlassen, und führt zu dessen Behuf an, daß die Erfnung mit der Lancette von den Frauen verabscheuet werde, und ofters, besonders wenn der Schnitt groß gemacht wird, üble Folgen hinterlasse!" 8585,8586,S. 363. 8586,8587,Aber so wenig dieß mit den Grundsätzen der Wundarzeney übereinstimmt; 8587,8588,"so wenig fann es ungetadelt geduldet werden, weil es nothwendiger Weise noch größere Uebel nach sich zieht, und dem Vr." 8588,8589,"a posteriori erwiesen werden kann, aß er entweder nur ein mitleidiger Arzt, und ein zaghafter Zuseher sey, der sich durch diese Milde bey den Frauen zu empfehlen gedentet; oder die übeln Folgen einer solchen Theorie zu beobachten nie Gelegenheit gehabt habe." 8589,8590,Recens. 8590,8591,", ungeachtet ihm die nie Schmerzen machenden Verordnungen des Arztes, da er selbst einer ist, ungemein behagen, kann doch den Vr." 8591,8592,"versichern, daß er noch immer die bosesten Folgen eines nicht zeitlich genug eroffneten Eitersackes gesehen, und Kurzgefaßt Rleine Schriften." 8592,8593,Geheime Briefe über die Preußische Staatsversassung. 8593,8594,seit der Thronbestelgung Friederich Wilbelms des Zweyten. 8594,8595,Utrecht. 8595,8596,1787. 8596,8597,87. 8597,8598,S 8598,8599,.. 8599,8600,"Diese Briefe, 12 an der Zahl, sind wider einige Liebllnge des jehigen Könlgs gerichtet: von dem zugleich jedes Blatt mit Lobprüchen angefüllt ist." 8600,8601,"Sie werden verschledener Ungerechtigleiten, eines sür das Land sehr drückenden Esprit de Corps, und dabey der Schröpferischen Schwärmereven, und Betrugspiele beschuldiget." 8601,8602,Jm 10ten 8602,8603,Briese liest man von dem letzteren solgende auffallende Stelle. 8603,8604,"Der gehelme Finanzrath und bef des Oberbaudepartements, Hn. V. W*, hat bev seinen wichtigen und bäufigen Geschästen, die ihn fast für jedermann, der ein Anllegen an ihn hat, einige udische Banquiers ausgenommen, unsichttar machen, die Zeit gefunden, in seiner eigenen Behausung, die der König erlaust, und dem Hn." 8604,8605,"du Bost gescheutt haben soll, eine Werlstätte für die Geisterseher und jesultische Frevmauter anzulegen." 8605,8606,Schon seit Anfange der Reglerung des jetzigen guten Königs hat man hier in der Stille erstannende maglsche Operationen vorgenommen. 8606,8607,Wie verträgt sich aber Christus und Belial? 8607,8608,"Elne Frage, die dergleichen Herren gar nicht verwirrt macht: denn es gehört in ihr System, gute und sromme Seelen durch den Anstrich der Herzensgüte und Frömmigteit in ibre Netze zu locken." 8608,8609,"Das Zimmer, worin die geheimen Künste getrieben werden, stellt ein Vierec vor, und an den Seiten ist in einem mäßigen Zwischenraum eine große Anzahl tleiner und niedriger Oefen angebracht, wodurch der magische Dunst und das die Augen einnehmende Räucherwert nach Gesallen unterhalten werden." 8609,8610,"Jn der Mitte dieses Tempels, in einiger Erhöhung, zeigt sich die Gestalt eines Geistes, im weißlichten Gewande, von leichtem seidenem Zeuge, das wegen seiner besondern elastischen Beschaffenheit, und anderer erforderlichen Eigenschasten aus Frankreich verschrieben werden muß." 8610,8611,"Aber die Gestalt dieses Geistes ist ur die Hülle, womit in der großen Gelstesstunde der Köryer tines Mannes, der zum geheimen Orden gehört, und daher für die höchst nöthige Eroffnung, sobald nur eine Fluctuation, sie mag tief oder seicht seyn, wahrgenommen werden kann, eifrigst gestritten, und selbe nie der Natur überlassen habe." 8611,8612,Denn wenn gleich die Eiterung nur in dem Fettgewebe der Brüste entstund; 8612,8613,"so wird doch gewiß alles Fett eher verzehrt, als der Eiter die immer verhältnißmäßig zudicken Häute der Brüste durchzufressen fähig ist;" 8613,8614,"nun aber, wenn man gleich die Einsangung des durch die Länge der Zeit verdünnten Eiters, und die Verderbung der allgemeinen Blutmasse außer Acht setzet;" 8614,8615,"so soll man doch wissen, daß die häufigen Ausführungogänge der Brustdrüse, die gegen das Wärzchen von alle Seiten gleichformig zusammenlaufen, weit ge schwinder, als die Häute durchgefressen werden müssen;" 8615,8616,dann stelle man sich die Geschwulst von der Ergießung der immer zufließenden Milch vor! 8616,8617,(Das Uebrige folgt im nächsten Stue.) 8617,8618,te 8618,8619,Nachricht. 8619,8620,"der heimlich in der Gestalt des Geistes Platz nimmt, dedect wird." 8620,8621,"Derjenlge, der zu diesem frommen Geschäite ausetlesen worden, ist ein Sachse, Nabmens Steinert, eir Mann, der das besondere Talent besitzt, die Bauchspratt zu sprechen, das ist, einen hohlen Ton aus dem Jnnet seiner Brust hervor zu hoblen, der die dumpfe Sprecht eines aus der andern Welt vorgeladenen Geistes nechabmer soll." 8621,8622,"Man versteht sich überdem auf die besondere und ge beime Kunst, im Geiste, vermöge des an einem nlct sichtbaren Orte angebrachten maglschen Splegels und etiotderlicher Bilder oder Abdrücke die Gesichtsähnlichfeit det zu seinen Vätern versammelten Todten zu geben, den man aus dem Reiche der Schatten hervorruft." 8622,8623,"Eiti gewisser großer Fürst soll jedes Mahl, wenn er dieser bieber noch nicht gänzlich enträtbselten gehelmen Versammlung lerwohnt, gewisse stärlende Tropfen, für deren Verfertigung der Bauchsprecher Steinert eine iährliche Penson von 30 Rihlrn erhält, einnehmen müssen." 8623,8624,"Ohne Zweifel wud man sich aber sorgfaltig in Acht nehmen, daß das Gebeinniß der körperlichen Einverleibung des Geistes und der Bauchsprache uicht offenbar werde;" 8624,8625,"ohue Zweisel wird ma dem Geiste herischneidende Worte in deu Mund legen, unt dem ganzen Spiele ein frommes, sestliches und übernatütliches Ansehen geben." 8625,8626,"Was soll man aber daron denten, wenn Männer, die in so bohen Aemtern stehen, als Ht." 8626,8627,"W, der das Herz des Monarchen sür sich eingenommen hat;" 8627,8628,"wenn Männer, wie Hr B, der beständig uu den König lst, und auf den eine zahlrelche Armee und det ganze Land die Augen richten, an der Spitze solcher Gautelspieler steben; wenn der H. du Bost, H. Simson, und wer weiß, wer alle mehr, bleß in Rücksicht" 8628,8629,uf 8629,8630,"ibre Em pseblungen zu anfehnlichen Posten und Gehalten gelauaet sind, die so mancher treuer Untertban des Konis, durc Fleiß und Arbeit, und durch vielsähtige dem Lande aeleisete Dienste, besser verdienet hätie?" 8630,8631,",, Der Konig so diese Schtist gelesen, und — nicht verbothen haben." 8631,8632,Theologie. 8632,8633,"Ueber Fasten und Abstinenz, dem Bürger, und Bauersmann gewidmet von einem katholischen Weltpriester M. V. B. Frankfurt und Leipzig 1787." 8633,8634,86 S. 8. 8634,8635,Diese merkwürdige Schrift ist dem Publicum schon durch die Mainzer Monathschrift von geistl. 8635,8636,Sachen bekannt gemacht worden; 8636,8637,sie erhielt von dem Mainz. 8637,8638,Rec. 8638,8639,"ihr Lob, und ihren Tadel;" 8639,8640,"hoch angerühmt ward die blühende, anziehende Schreibart des Hn." 8640,8641,"Verf., und die comische Schilderung des altscholastischen Turnierhelden von Paderborn in seiner barbarisch lateinischen Mönchsrüstung c. ()." 8641,8642,Scharf geahndet ward die biedere Dreistigkeit des kathol. 8642,8643,"Weltpriesters, der, im Angesichte des Mainzer, und des Paderborner Theologen, und der ganzen kathol." 8643,8644,"Welt behauptet hatte, wir brauchten zur Aufhebung, oder Milderung des unchristlichen Fasten⸗und Abstinenzgebothes weder Papst, noch Bischof, sondern nur die gesunde, schlichte Menschenvernunft, und das reine Evangelium." 8644,8645,(S. 5 und 81) 8645,8646,"Dieser Satz, — der freylich noch in keinem Lehrbuche der katholischen Schultheologie, wenigstens nicht so deutlich ausgedrückt zu finden ist, — klang in den Ohren des Mainz." 8646,8647,Rec. 8647,8648,"so heterodox, daß er den V. dieses Schriftchens unmdglich für einen katholischen Weltpriester halten konnte." 8648,8649,Und doch ist der Hr. Verf. 8649,8650,"wirklich ein katholischer Weltpriester," 8650,8651,"bis daher von unangefochtener Rechtgläubigkeit, und sogar ein offentl." 8651,8652,Leh) 8652,8653,Belanutlich sind im J. 1785 über das Fasten⸗und Abstinenzgeboth soigende Druckichristen erschlenen: 8653,8654,Beantwortung acht wichtiger einem Mainzer Theologen (dem Hrn. geistl. 8654,8655,"Rath, und Prof. Jung) vorgelegten Fragen über den Ursprung, die Geschichte des Fasten⸗ und Abstinenzgebothes, und über die Abänderung in Betrefse des letzteren." 8655,8656,Mainz 1785. 8656,8657,— Sex Assertiones tlieoogi Paderboruensis de jejtiis et abstinentiis contra ieologum oguntinum. 8657,8658,Paderb. 1785. 8658,8659,Auf diese sex Assertiones antwortete Hr. P. J. in einer Bevlage zur M. Monathschrift. 8659,8660,— Unser Weltpriester machte hier den glüclichen dritten (duobus litigantibus tertius gandet.) 8660,8661,"Der Mainzer Theolog suchte den Knoten aufzulösen — der Paberborner Klopffechter verwicelte ihn noch mehr, zog ihn noch fester zusammen — der lathol." 8661,8662,Weltpriester zerhieb ihnl 8662,8663,"rer, den jedermann sowohl seiner ausgebreiteten Wissenschaften, als seines schönen priesterlichen Charakters wegen ungemein hochschätzet" 8663,8664,. 8664,8665,"— Um jeden unparteyischen Leser in den Stand zu setzen, selbst ein richtiges Urtheil über ein Werk fällen zu können, welches aus mehr als einem Betrachte Aufmerksamkeit und Prüfung verdienet, wird hier der ganze Jnhalt desselben in einem gedrängten Auszuge geliefert." 8665,8666,"(V. S. 3 bis 14)," 8666,8667,", Auch die ersten Priester Deutschlandes fangen endlich an einzusehen, daß echte Religionsgesinnungen sich nicht erzwingen lassen, und daß Handlungen, deren Werth das allsehende Aug Gottes allein durchschauen kann, nur aus reinen Gesinungen entspringen." 8667,8668,"Belehrung (nach richtigen Grundsätzen der Vernunft, und des Evangeliums) ist das einzige rechtekräftige (natürliche, und wirksame) Mittel, das Herz in Thätigkeit zu setzen, und gute Gesinnungen zu erzeugen." 8668,8669,"Durch Zwang Ueberzeugung bewirken wollen — ist gegen die Natur der Dinge (gegen die Natur des menschlichen Denkens, und Empfindens)." 8669,8670,"Gerechtigleit, Barmherzigkeit, und Liebe ist der Zweck, der ganze Gehalt der Religion Jesu, nicht pharisäisches Fasten, durch Menschensatzungen, oft mit Hintansetzung der dringendsten Rechte der Menschheit, dem Menschen aufgedrungen." 8670,8671,— 8671,8672,Der Mainz. 8672,8673,Theolog suchte seinen katholischen Brüdern im Wege Rechtens (d. h. durch Einwirkung der bischofl. 8673,8674,Amtsmacht) das Joch der Fasten und Abstinenz zu erleichtern; 8674,8675,"— nur Schade, daß er über dem Forschen in den Alterthümern auf jene Gründe zu achten vergaß, die er in sich selbst, und dem Evangelium so leicht hätte auffinden können, und aus denen sich die Sache viel leichter (viel kürzer und zuverläßiger) entscheiden läßt." 8675,8676,Dieser Versuch des M. Theol. 8676,8677,macht wenigstens seinem Herzen Ehre. 8677,8678,"Aber der Paderborner Held zeichnet sich weder von Seite des Herzens, noch von Seite des Kopfes aus — er behauptet (Assert. 6), kein Bischof, nicht einmahl der Papst kann dispensiren!" 8678,8679,"(Und doch ist der Papst nach Fagnani Lehre allmächtig! kann aus Schwarz Weiß, aus Recht Unrecht machen, potest immutare naturam rei!)" 8679,8680,"Wie wäre es aber, wenn weder Bischof, noch Papst dazu nöthig wäre?" 8680,8681,"Wenn jeder Hausvater (eder Mensch) vor Gott und der vernünftigen Welt ein rechts kräftiges Befugniß hätte, sich in diesem Stücke einer ganz unabhängigen Freyheit zu bedienen?" 8681,8682,"Die Menschheit hat nicht weniger Befugniß, ihre ursprünglichen Rechte, die nicht abgegeben, nicht durch Verjährung entzogen werden können, zu retten, als Kaiser und Könige, Bischöfe und Pfarrer ꝛc." 8682,8683,Nun beginnt der Hr. Verf. 8683,8684,S. 15 8684,8685,"die Beweise seiner Behauptung, die Rec." 8685,8686,in folgende Sähze zusammenfasset: 1) Trieb nach Nahrung ist das erste Hauptgesetz des lebenden Geschöpfs; 8686,8687,"unerträgliche Gefühle des Hungers und Durstes, und angenehme Reitze des Appetites (vielmehr Reitze, die mit dem Genusse der Speisen, und des Trankes verbunden sind) treiben das Geschöpf, Nahrung zu sich zu nehmen, und sich zu erhalten." 8687,8688,2) 8688,8689,Es ist Naturgesetz: 8689,8690,"Befriedige deine Erhaltungstriebe mit den einfachsten Mitteln, welche dir die Gegend, die du bewohnest, nach dem Grade der Cultur, den sie hat, am leichtesten darbiethet, in dem Maße, das deiner Erhaltung am vollkommensten entspricht." 8690,8691,(S. 22) 8691,8692,"Der Mensch findet unter jedem Himmelsstriche, was seine Bedürfnisse erfordern." 8692,8693,Ueber die Befriedigung dieser Bedürfnisse sind die Gefühle des Hungers als unbestechbare Wächter gesetzt. 8693,8694,Wer bestimmt hier Ziel und Maß? 8694,8695,"Der Mensch selbst, nach dem Gefühle seiner Gesundheit, der ungehinderten Thätigkeit des Korpers, oder vielmehr des Geistes durch den Körper. 3)" 8695,8696,An den Frevlern gegen diese Richtschnur rächet sich die Natrr sichtbar; 8696,8697,"ein Heer von Krankheiten zieht hinter Unmäßigkeit daher, der (frühe) Tod selbst ist in ihrem Gefolge." 8697,8698,Nach diesen untrüglichen Naturregeln hat der Mensch für seine Erhaltung zu sorgen; 8698,8699,sein Selbstgefühl ist hierin der sicherste Maßstab. 8699,8700,"Gibt es nun nähere Bestimmungen, die den Menschen, in Rücksicht auf Nahrungsgenuß, an die Willkür anderer bänden?" 8700,8701,"Und wenn solche Machtgesetze vorhanden wären, sollen sie allgemeine, unveränderliche Vorschriften seyn?" 8701,8702,— 4) (S. 36) 8702,8703,"Die Kirche kann bey ihren Verordnungen, Gesetzen, Vorschriften, Vermahnungen (Ermahnungen) nichts anders zur Absicht haben, als die Beforderung der Glückseligkeit unter den Menschen." 8703,8704,"Zwang macht nicht glücklich, sondern das Gefühl einer edeln Freyheit." 8704,8705,"Die Kirche predigt Mäßigkeit, NüchLernheit (Fasten), Abtodtung, Selbstverläugnung;" 8705,8706,dieß ist der Geist des Epangeliums. 8706,8707,"Bestimmen aber die Gesalbten des Herrn Maß und Gattung der Speisen, da sehe ich Propheten, die nicht gesandt sind;" 8707,8708,da frage ich nach Beglaubigungsurkunden; 8708,8709,"denn die Evangelien, und die Briefe der Apostel enthalten nichts dergleichen. 5) (S. 40ꝛc.)" 8709,8710,"Gewohnheit kann mir mein volles Freyheitsrecht nicht schmälern (wo sich nämlich das volle Freyneitsrecht auf natürliche, unveränderliche Verhältnisse der Dinge gründet.)" 8710,8711,"Die Hitze der h. h. Väter, mit der sie in ihren Homilien für die Fasten eifern, wird uns nicht zum Gesetze." 8711,8712,6) 8712,8713,"Die Lehre Jesu soll jeder Gegend der Welt, jedem Stande, jedem Orte, jeder Zeit angemessen seyn;" 8713,8714,"wie konnten Gemeinbestimmungen des Maßes, und der Gattung der Speisen darin aufgenommen werden?" 8714,8715,"Das Evangelium schweigt von einem Fasten⸗ und Abstinenz⸗Gebothe, nicht aber von Fasten, und Abtödtung (Bezähmung wilder Leidenschaften.)" 8715,8716,S. 41 c. geht der Hr. Verf. 8716,8717,zur Erklärung einiger entscheidenden Schriftstellen 8717,8718,"über, die das Fasten, die Mäßigkeit und Nüchternheit zwar dringend empfehlen, aber nirgends ein Zwanggesetz, das sich auf Maß und Gattung der Speisen, und des Trankes bezöge, auflegen." 8718,8719,"Das Resultat, welches der Hr. Verf." 8719,8720,"aus seinen schönen, nnd bündigen Betrachtungen über die Bibellehre vom Fasten ziehet, besteht darin, daß es der Wille Christi und seiner Apostel sey, mit Mäßigkeit und Danksagung zu genießen, was wir am leichtesten zu unserer Nahrung haben können." 8720,8721,"Unterschied an Speisen sey nur da zu machen, wo man den Schwachen aus Menschenliebe zu schonen hat." 8721,8722,"(So bald aber das kirchliche Fastengeboth aufgehoben wäre, dann gäbe es wohl auch der Schwachen nicht mehr viele.)" 8722,8723,"Fasten ist die Sache des Gewissens eines jeden für sich, nachdem er erkennet, daß es, entweder in einem besondern Falle, dergleichen ein wichtiges Geschäft ist, um reifer nachdenken zu können, oder überhaupt seine Geistesvollkommenheiten zu befordern, nothig wäre." 8723,8724,Dann soll es aber in Geheim geschehen; 8724,8725,nur Gott und das Gewissen sollen Zeugen davon seyn. 8725,8726,(S. 71.) 8726,8727,"Jedem, in Rücksicht auf seiuen Zustand, die Enthaltsamkeit von Speise und Trank als ein zufälliges Mittel kennbar zu machen, ihn zu belehren, durch Gründe der Religion die Selsteutschließung des Menschen bewirken — dieß ist des Kirchenlehrers Pflicht, nicht aber außere Zwangopflicht aus ener Sache machen, wodurch die Seeleu verwirrt werden." 8727,8728,"S. 78. liefert der H. V. aus dem bekannten Pastor des Hermas, eines Schülers Pauli, eine herrliche Stelle über die Art zu fasten, und S. 81. beantwortet er die Frage:" 8728,8729,"Wer wird nun von der Pflicht zu fasten, und Abstinenz zu halten, loobinden?" 8729,8730,"wic man sich leicht vorstellen kann, nach den vorausgeschickten Grundsätzen kürzlich also:,Den Vernünftigdenkenden — sein eigenes Gewissen, (Johann 8, 23.) den Schwachen, den Paulus unserer Schonung empfiehlt, ist weder Bischof noch Papst, noch Kirche, noch irgend was loszubinden im Stande, wenn es nicht Belehrung wirken kann;" 8730,8731,den pharisäisch Gesinnten hat man ohnehin seinem stolzen Dünkel zu überlassen. 8731,8732,Nun ihr Männer von Jfrael! 8732,8733,"was staunet ihr den Verf. an, als wenn er eitel Ketzerey schwätzte?" 8733,8734,"Jrret er, so fluchet ihm nicht, belehret ihn." 8734,8735,Aber reiniget eure Beweise fleißig vom alten Sauerteige der trüben Schulgelehrsamkeit. 8735,8736,"Der unsterbliche Erasmius von Roterdam (den nur Jgnoranten aus unserer Kirche stossen können) sagte so wahr, end so schon, und so schriftmäßig: nil refert, quo cibo, sed quo animo vescaris." 8736,8737,— Der V. der Sendschreiben über das während der Jesuitenepoche ausgestreute Unkraut (2tes Sendsch. 8737,8738,Frankf. und Leipz. 8738,8739,1786. 8739,8740,"Nro. 17.) macht den zwar wohlgemeinten, aber wie Rec." 8740,8741,"dünlt, nicht auwendbaren Vorschlag, einem jeden Pfarrer die Macht zu gestatten, einen jeden, der es nur begehrt, von dem bloß menschlichen Fasten⸗ und Abstinenzgebothe eben so unbedenklich, eben so leicht, als es wirklich zu Rom (und bey den Nuntien) zu geschehen pflegt, unentgeldlich zu dispensiren, und zugleich unter der Hand das Volk von dem bloß willkürlichen Entstehen der Fasten⸗ und Abstinenztage in der christlichen Kirche wohl zu belehren." 8741,8742,Dieß letzte wäre ohne Anstand von gutem Nutzen; 8742,8743,aber auch das erste? 8743,8744,"— Würden uicht noch häusigern Mißbräuchen, als jetzt im Schwunge gehen, die Thore geöffnet, wenn man nun gar jedem Landgeistlichen eine unbeschränkte Gewalt hierin ertheilen wollte!" 8744,8745,Nein; 8745,8746,hier müssen die Bischofe durchgreifen. 8746,8747,"Wie sie eine Menge Feyertage wegschafften, so müssen auch Anfangs, damit das Aergerniß nicht so groß werde, die Fasttage nur gemindert werden:" 8747,8748,"aber es muß noch, in Betreff der einsweilen bleibenden Fasten⸗ und Abstinenztage, etwas Wesentliches geschehen;" 8748,8749,die Kirche (Rec. 8749,8750,spricht hier nach der gewöhnlichen Formel) sollte nicht mehr unter einer schweren Sünde einen Fasttag gebiethen; 8750,8751,"(dieß wäre dermahlen, ohne Rücksicht auf anderweitige Gründe, ein auffallender Fehler gegen die Theorie der Gesetzgebung, indem das Gebotb des Fastens jetzt von dem größten Theile nicht mehr gehalten wird — bey solchen Umständen doch auf der Festhaltung deo Gesetzes eigensinnig beharren wollen, wäre unmenschliche Verstrickung der Gewissen die Kirche hat ja bekanntlich ihre Gewalt nur ad aedificationem nicht ad destructionem!)" 8751,8752,"Es muß einem jedem frey gelassen werden, die Fasten⸗und Abstinenztage, die noch übrig bleiben, zu halten, oder nicht;" 8752,8753,"je nachdem ihn seine Lage, das Bedürfniß seines Herzens rc." 8753,8754,stimmet. 8754,8755,"Die Kirche soll den Nutzen, den rechten Gebrauch des Fastens erklären, einschärfen, empfehlen lassen, aber es alsdenn dem Gewissen eines jeden anheim stellen, was für ihn das Beste und Zuträglichste sey: allenfalls, damit sich Recens. analogisch ausdrücke, auf die Art und Weise, wie in der Philosophie und Theologie (versteht sich in der bewährten) die Lehre von der Vollkommenheit, von den evangelischen Räthen erkläret und geprediget wird." 8755,8756,"Jst bloßer Vorschlag, versteht sich — Salvo meliori." 8756,8757,J.. Arzeneygelehrsamkeit. 8757,8758,Friederich Colland's der Arzeneywissenschaft Doctors und Geburtshelfers Unterricht in der Geburtshülfe 8758,8759,ic. 8759,8760,( Fortsetz. 8760,8761,der im XLVI. 8761,8762,St. abgebroch. 8762,8763,Anzeige.) 8763,8764,Rec. 8764,8765,"sahe ein Mahl einen Sack, der sich in einer ungeheuern Größe bis unter die Nabelgegend in der Fetthaut zwischen den allgemeinen Bedeckungen und den Muskeln ausdehnte, und ungemein viel flüßiges Eiter enthielt;" 8765,8766,nach dessen Eröffnung aber; 8766,8767,"der immerwährenden Ergießung der Milch, der häufigen Hohlgänge und Fäulung wegen, aller moglichen angewandten Mühe ungeachtet, die Kranke doch nicht gerettet werden konnte." 8767,8768,Wenn aber auch dieß nicht erfolget; 8768,8769,"so wird doch das Fett der Brüste verzehret, worauf die Hellung ungleich beschwerlicher wird;" 8769,8770,"auch die unmittelbare Anwachsung der Häute an den drüsigten Theil, da er kein Fett mehr zu seinerBesch tzung hat, von der mindesten Kälte, ja von der Luft selbst, und von jedem andern noch so unbedeutenden, doch oft unvermeidlichen Druck in Verhärtungen übergeht (deren Rec." 8770,8771,zwey frische Beyspiele hat) dann früher oder später auch den bösartigen Krebs drohet. 8771,8772,"Wenn dieß nun schon auf den einfachen Fetteiter folgt, wie kann man also die Eroffnung des Eitersackes im drüsigten Theile selbst der Natur überlassen?" 8772,8773,"Wie fürchterlich sind da die tiefen Hohlgänge, wo der entstandene Eiter viel eher die ganze Drüse sammt dem Fettgewebe verzehren;" 8773,8774,als die Häute durchätzen wird? 8774,8775,"Und da kann das Uebel wieder mit den eben jetzt erwähnten Folgen des Fetteiters complielrt werden, wodurch die Heilung gewiß verzogert, und erschwert werden muß." 8775,8776,Welche sind aber die übeln Folgen der künstlichen Eroffnung eines Eitersackes? 8776,8777,"Der V. führt gar keine an, und wird auch nie eine ersinnen können, welche von den unausbleiblichen Uebeln dieser Verabsäumung nicht überwogen würden." 8777,8778,"Rec. weiß wenigsteno von den übeln Folgen einer Eröffnung nichts, und glaubt, daß der V., wenn er ja was Solches beobachtet haben soll, die schon für sich an diesen Theilen schwere, langsame, und schmerzhafte Heilung, die er vielmehr dem zaghaften Warten hätte zuschreiben sollen, auf diese unbedeu tende Operation selbst schieben wolle." 8778,8779,"— Die beygefügte Erinnerung des V. Sollte aber die Natur denselben (Eitersack), weil die Haut zu dick ist, zu lange nicht eröffnen, so kann durch ein aufgelegtes Aetzmittel die Eröffnung bewirkt werden,, rechtfertiget diesen Fehler um so weniger, da durch das Warten allein die angeführten, und noch andere mehrere jedem Wundarzte bekannte Uebel oft sehr geschwind erfolgen können;" 8779,8780,"die der Arzt freylich von sich ablehnen wird, wenn er den Rath des V. ergreift, und die übrige Behandlung dem armen Wundarzte (so spät!!!) aufbürdet." 8780,8781,— Was sollen aber die Aetzmittel da? 8781,8782,Warum sollen sie dem Einschnitte vorgezogen werden? 8782,8783,"Wir hoffen, der V. wird sich über diesen wichtigen Punct belehren lassen, aber wie er seinen Fehler gut machen kann, sehen wir nicht!" 8783,8784,"— Sein Buch kommt seiner Bestimmung nach in die Hände der Hebammen, die ohnehin in jedem Falle den Arzt und Wundarzt auf alle mögliche Art überall zu prellen und zu verdrängen wissen;" 8784,8785,"was wird man ihnen nun abgewinnen fönnen, wenn sie einer leidenden Frau dieß Document sogleich aufschlagen, und vorlegen werden ??" 8785,8786,— Darum sagen wir noch einmahl wehemüthig: 8786,8787,"wir wissen nicht, wie diesem Fehler abzuhelfen sey." 8787,8788,"— Jn der Erhärtung der Brüste rühmt der V. allen andern Wiener Aerzten gleich, Frühe, und Abends 5 Pillen zu drey Gran aus Schierlingsauszug, und venetianischer Seife zu gleichen Theilen bereitet, und äußerlich das Schierlingspflaster an." 8788,8789,"Weit entfernt, den Schierling zu verwerfen;" 8789,8790,so kann Rec. 8790,8791,"doch erinnern, daß er dessen Auszug allein zu drey Quintel des Tages selbst genommen, und auch Anderen ohne merkliche Wirkung verordnet habe, daher ihm die Versetzung mit der Seife mehr behage;" 8791,8792,"nur Schade, daß die Seife so selten, oder nie frisch zu haben ist! — Jm 36sten Abschn." 8792,8793,"handelt der V. von dem Gebrauche des Hebels, und erweiset seine Wirkungen aus der bekannten Theorie des Hebels, und glaubt, daß er meistens seiner Einfachheit wegen anderen Jnstrumenten vorgezogen zu werden verdiene;" 8793,8794,doch so sehr einleuchtend das gewöhnliche Räsonnement zu seyn scheint; 8794,8795,"so übel schläg oft die Anwendung desselben aus, dessen Ursachen um so beschwerlicher zu entdecken sind, je mehr man von der Wirkung eines Jnstrumentes in der Theorie überzeugt zu seyn glaubt." 8795,8796,Da auch den Rec. 8796,8797,dieser Fall getroffen hat; 8797,8798,"se glaubt er aus eigener Ueberzeugung, vielleicht etwas zu spät, eingesehen zu haben, daß ja alle practische Regeln, die sich bloß auf die Erfahrung gründen, und a posteriori erwiesen werden müssen, allemahl den noch so tiefsinnig, und einleuchtend a priori auseinander gesetzten und demonstrirten Sätzen vorgezogen werden sollen." 8798,8799,Dieß ist nun auch hier gerade der Fall. 8799,8800,"Recensent hat Gründe genug dieses obwohl seiner Einfachheit wegen so beliebte Werkzeug, wo nicht gänzlich zu vernachläßigen, doch wenigstens selten zu gebrauchen, so gar in diesem Falle nicht, wo Wehen zu erwecken sind;" 8800,8801,"weil die Harnrohre, Harnblase, der Kitzler, das Steißbein und Mittelfleich immer dabey leiden müssen." 8801,8802,"Sonderbar ist es aber, daß der V. geradezu demjenigen Werkzeuge den ersten Rang einräumt, welches so viele Practiker platterdings verworfen haben." 8802,8803,Der Raum verbiethet uns mehrere minder auffallende Fälle hier anzuzeigen. 8803,8804,"Das Buch behalt doch seinen Werth, und ist für Aufänger sehr brauchbar, auch wohl für Erfahrue, um das Ganze in Einem zu übersehen, nicht untauglich." 8804,8805,"Doch sind der Druckfehler so viele, daß es der Druckerey des Taubstummeninstituts unmoglich zur ferneren Empfehlung dienen kann." 8805,8806,Die Sprachfehler hätten wohl auch ausbleiben können 8806,8807,"z. B. Kreuzweiser Schnitt S. 457, die Aerme, statt Arme (brachia) S. 461, Wer aber kann sagen?" 8807,8808,"S. 469, vormahls geherrschte irrige Meinung, Vorfallung, statt Vorfall S. 484, man bringt den in der linken Hand etwas senkrecht haltenden Hebel S. 485. statt den Hebel, den man in der linken Hand hält." 8808,8809,So bringt man an diesen das in der rechten haltende Perforatorium S. 505. u. a. m. 8809,8810,"Soll das Buch zum zweyten Mahl aufgelegt werden, so rathen wir dem Verf., die Correctur der gegenwärtigen und neuen Auflage enem guten Freunde anzuvertrauen." 8810,8811,B. Har. 8811,8812,Theologie. 8812,8813,"Neue Prüfung und Erklärung der vorzüglichsten Beweise für die Wahrheit, und den göttlichen Ursprung des Christenthumes, wie der Offenbarung überhaupt." 8813,8814,"Aus Veranlassung neuerer Schriften, und besonders des Hierokles (Halle 1785.)" 8814,8815,"für diejenigen, welche gründliche Einsicht u. Ueberzeugung lieben, ohne oft zu wissen, woran sie sich bey gewissen Dingen halten sollen." 8815,8816,"— La Raison est commune, et nous auons le meme interèt d ecouter." 8816,8817,Nousseau im Glaubensbekenntniß seines Savoyard. 8817,8818,"Erster Theil, welcher vier besondere Abtheilungen enthält." 8818,8819,Von Johann Friederich Kleuker. 8819,8820,"Riga, bey Johann Friedrich Hartknoch. 1787." 8820,8821,556 S. gr. 8821,8822,8. 8822,8823,"Die Veranlassung zu dieser Schrift gab eine sogenannte Prüfung und Vertheidigung der christlichen Religion, angestellt von den HH." 8823,8824,"Michaelis, Semler, Leß, und Freret, die unter dem Titel Hierokles 1785 zu Halle bey Gebauer herauskam.„Jn dieser Schrift, sagt H. K. S. 46, blicket die Absicht heraus, nicht nur die Göttlichkeit des Ursprunges und Gegenstandes der christlichen Religion hochst zweifelhaft zu machen, durch tebeneinanderstellung der sich einander so sehr widersprechenden Erklärungsarten, Aussagen, und Geständnisse ihrer neuesten Apologeten; sondern auch die Gründe selbst, worauf man bisher gebauet hatte, auf eine positive Weise zu widerlegen." 8824,8825,"Jn diesem ersten Bande werden nun die Beweise, mit denen für das Christenthum vorzüglich Michaelis, Semler und Leß fochten, untersuchet, und ihre Zulänglich⸗ oder Unzulänglichkeit bestimmt." 8825,8826,"Jm ten Bande aber verspricht H. K. die positiven Gründe, worauf sich die Wahrheit der christlichen Religion stützet, anzuführen, und in ihrer eigenen Stärke darzustellen." 8826,8827,Dieser 1ste Band enthält vier Abtheilungen. 8827,8828,"— Jn der ersten wird der in den neuesten Zeiten so sehr erhobene Streit über das Verhältniß der inneren und äußeren Beweise des Christenthums, und die Frage, welche von beyden den Vorzug verdienen, beleuchtet, beurtheilt, und entschieden." 8828,8829,"Jn der 2ten wird 1) die wichtige, und durch die neuesten Streitigkeiten noch wichtiger gewordene Frage untersucht:" 8829,8830,Ob die christliche Lehre den Beweis ihrer Göttlichkeit in sich selbst habe? 8830,8831,2) 8831,8832,"Nach dieser Untersuchung folgt eine genaue Prüfung der Gründe derjenigen, die in den neueren Zeiten die Göttlichkeit des Christenthums bloß aus der Beschaffenheit und den Eigenschaften seiner Lehre haben beweisen wollen, und diesen Beweis entweder als den einzig gültigen und sichersten, oder doch als einen der vorzüglichsten betrachtet haben." 8832,8833,"Jn der 3ten wird der aus der Wunderkraft hergenommene Beweis geprüft, und gezeiget, wie wichtig der Gegenstand an sich, und wie nothwendig es sey, daß man sich wahre Vorstellungen davon mache." 8833,8834,"Hierauf wird das Verhältniß der Wunderkraft zu einer Offenbarung überhaupt, und der eigentliche Zweck der biblischen Wunder dargestellt, nämlich, was sie als Thatsachen bedeuten;" 8834,8835,wozu sie dienten; 8835,8836,und was sie als Charakter Christi bedeuteten; 8836,8837,was sie Beweisendes haben; 8837,8838,und worauf dieses sich gründe. 8838,8839,"Darauf wird kurz angeführt, was Michaelis, Semler, Leß und Freret (als im Hierokles redend eingeführte Personen) dafür, oder dagegen sagen;" 8839,8840,"und endlich auch Rousseau's Einwürfe gegen den Beweis aus Wundern, und die Möglichkeit, ihn zu führen, widerlegt, und Bonnets Theorie von den biblischen Wundern beurtheilet." 8840,8841,Jn der 4ten und letzten Abtheilung wird vom Beweise aus den Weissagungen gehandelt; 8841,8842,"erstlich zwar von den Weissagungen, und der weissagenden Kraft überhaupt, nach den Vorstellungen des Alterthums: dann wird von den biblischen ins Besondere, wodurch sie sich von alleni, was man sonst damit vermengt, unterscheiden, gesprochen;" 8842,8843,"auch die Absicht, wozu sie dienten, ihre relative Nothwendigkeit, und ihr Verhältniß zur Offenbarung überhaupt angezeigt." 8843,8844,"Den Beschluß macht die Beurtheilung dessen, was der Verf. des Hierokles unter diesem Titel anführt." 8844,8845,"Dieses ist der Jnhalt des ersten Bandes, wie uns selben H. K. in seiner Vorrede, und Einleitung zum Ganzen selbst entwirft." 8845,8846,"Wie wichtig ein solches Werk für alle jene seyn müsse, welchen es um wirkliche und gründliche Ueberzeugung für oder wider das Christenthum zu thun ist, darf Rec." 8846,8847,wohl nichtꝰ erst sagen. 8847,8848,Jn der 1sten Abtheilung wird vom H. K. S. 75 über das Triumphgeschrey des unter Freret verkappten Hierokles: 8848,8849,"Also meine Herren, ist es bey ihnen noch nicht ausgemacht, welche Beweise die Prüfung sicher aushalten können,und über die Ahudung desselben, daß, da über die Brauchbarkeit der einzelnen Beweise des Christenthums unter den Theologen selbst noch gestritten werde, es wohl keinen einzigen geben möchte, der die Prüfung sicher aushielte,, folgende sehr richtige Anmerkung S. 76 gemacht:„Jn jedem Beweise für die Wahrheit und den gottlichen Ursprung des Gegenstandes der christlichen Religion muß, sobald er ein wahrhafter und echter Beweis seyn soll, zwar an sich etwas Eigenes und Positives enthalten seyn, was man nicht mißtennen, noch gering schätzen; sondern in seiner eigenthümlichen Art und Beziehung anerkennen sollte." 8849,8850,"Jndessen ist es doch auch leicht zu erklären, wie jeder nach der Lage und Beschaffenheit seiner Geisteskräfte sowohl, als nach seinen moralischen Bedürfnissen, gerade dasjenige vorziehen, und für sich auserwählen werde, was ihm das wichtigste und angemessenste scheint, welches ihm auch Niemand wehren kann, in so fern er dabey bloß auf sich selbst sehen, und sein eigenes persönliches Verhältniß zur Sache vor Augen haben will." 8850,8851,"Will er aber ein Sachwalter der Wahrheit, oder ein Lehrer des Christenthums, im Ganzen genommen, seyn;" 8851,8852,"so muß es allerdings befremden, wenn er als solcher noch einseitig verfahren will, wenn ee nicht Sinn für alles hat, was einen Theil des Ganzen ausmacht." 8852,8853,"Allein eben dieser Sinn fürs Ganze ist in unsern Tagen eine mehr seltene als gewöhnliche Erscheinung, zumahl seitdem ein Theil unserer christlichen Lehrer angefangen hat, der geistlichen Täuschung zu unterliegen, als wenn gewisse Thatsachen, die doch das Primitive jeder Offenbarung sind, und seyn müssen, so fern diese für Menschen erkennbar, und von immerwährenden Folgen seyn soll, für einen Lehrer unserer Zeit nichts mehr bedeuten konnten, da sie doch für die Sache selbst nie aufhören werden von Bedeutung zu seyn, so bald man diese, ihrem wahren Grunde und Jnbegriff nach, vollständig erklären will." 8853,8854,Ungemein gefiel dem Rec. 8854,8855,"die lichtvolle, und ganz unparteyische Darstellung der Lehrbegriffe eines Semlers, und dessen Mitdenker, die in der ersten, und noch vollkommener in der zweyten Abtheilung vorkommen, wie auch die höchst wahrscheinliche Veranlassung zu diesen besonders befremdenden Meinungen eines Theologen." 8855,8856,Nach Hn. 8856,8857,"K. S. 38. gab J. J. Rousseau hierzu den ersten Anlaß, da er erklärte, daß er von ganzem Herzen ein Christ sey: aber doch mehr vom Herzen, als vom Kopfe; daß man die Tugend und Lebenslehre Jesu vom Herzen lieben u. verehren koũe, ja als moralisch guter Mensch verehren müsse, ohne deßhalb verbunden zu seyn, auch die Glaubenslehren anzunehmen, die er und seine Nachfolger gelehret hätten, oder die Kirche als solche zu glauben geböthe, ja ohne sich auch nur im mindesten auf die übernatürlichen äußeren Thatbeweise einlassen zu dürfen, wodurch man die göttliche Sendung Christi, und der Apostel, und zugleich die ganze Glaubenstheorie beweisen wolle." 8857,8858,"— Dieser Einfall Rousseau's, alles im Christenthume, was nicht Moral ist, als unwesentlich abzusondern, hätte einen so starken Eindruck auf einen nicht geringen Theil seiner Zeitgenossen gemacht, daß sie sich immer mehr und mehr bestrebten, das Ehristenthum von Seite seiner Moral, und zwar lediglich von Seite der Moral, mit Ausschluß, und auf Kosten alles anderen zu empfehlen." 8858,8859,"Hr. Semler hätte diese Stimmung bemerkt, und dann vorzüglich das Christenthum mehr zu einer Sache des Herzens, und der moralischen inneren Erfahrung, als des Glaubens an gewisse theoretische Lehren, und besonders an die äußeren Beweise seines göttlichen Ursprunges machen wollen, und dieses schon gar, nachdem die wolfenbüttelschen Fragmente erschienen wären." 8859,8860,"So aber würde das Wesentliche der christlichen Lehre nur in diese wenige theoretische Artikel zusammenschmelzen: in die Lehren von dem Daseyn Gottes, desen allgemeiner Vorsehung, und Weltregierung, und der menschlichen Fortdauer nach diesem Leben; und practisch gehörte weiter nichts dahin, als was unmittelbare Vorschrift zu einem tugendhaften, moralischen Verhalten ist, alles das, wovon es heissen mag: Thue das, so wirst du leben." 8860,8861,"Kurz, es würde nichts angenommen, als wie fern eine Lehre der Vernunft angemessen, mit ihren übrigen Einsichten zusammenhängend, und aus Vernunftgründen erweislich schiene." 8861,8862,"Dergleichen müßte als an sich selbst erkennbar, durch sich selbst erweislich, jedem vernünftig, und moralisch denkenden Menschen ohne alle nähere Begläubigung durch außerordentliche gottliche Anstalten annehmungswürdig seyn: selbst die Lehren Jes, und seiner Apostel müßten nach diesem Maßstabe gesichtet werden, und alles, was nicht so wäre, für zeitmäßigen, veränderlichen, zufälligen, dkonomischen und unwesentlichen Jnhaltes gehalten werden;" 8862,8863,"denn dergleichen könnte selbst durch das Ansehen Jesu, und seiner Apostel, so fern diese als Lehrer der Weisheit zu betrachten sind, nicht bestätigt werden, weil das Bekenntniß von unseer Bestimmung zur Glückseligkeit nicht auf fremdem Ansehen beruhen darf;" 8863,8864,"sondern lediglich auf Gründen, die die Vernunft einsieht, und billiget." 8864,8865,S. 148. 8865,8866,Das Willkürliche dieses Systemes suchet H. K. in der zweyten Abtheilung zu erweisen. 8866,8867,S. 236 kommt eine merkwürdige Stelle wider den H. Bonnet vor: 8867,8868,"Hr. Bonnet gibt als ein Kennzeichen der Göttlichkeit einer Lehre an, daß sie sich der Selbstliebe als des Grundtriebes aller menschlichen Handlungen durch Hoffnung künftiger Belohnungen, und durch die Furcht vor künftigen Strafen zu ihrem Vortheile und Jnteresse bemächtige, weil sie die Menschen zu ener reinen, und uneigennützigen Liebe nicht bewegen kann, weil die Jdee emer solchen Vollkommenheit entweder täuscht, oder das mit intellectueller und moralischer Vollkommenheit verbundene Vergnügen doch nicht von allen Seelen empfunden, oder ein allgemein überwiegender Beweggrund werden kann, sofern der Mensch kein Engel, und sein Körper keine ätherische Substanz ist." 8868,8869,"Allein, sagt Hr. K., wenn der Mensch im Zustande einer wirklichen Verdorbenheit, und eines unendlichen Abstandes von Gott kein reines Jnteresse haben, noch begreifen mag, wie soll denn Gott dieses Jnteresse nützen, und einer Selbstliebe Vorschub thun, die, so lange sie pure Selbstliebe bleibt, und nach Christi Forderung nicht gehaßt wird, wie das Leben (etwas unverständlich!)" 8869,8870,"was daraus quillt, nie Gottesliebe werden kann, noch ein Mittel und Hebezeug zur Gottähnlichkeit." 8870,8871,", Vielleicht ist der Begriff der Selbstliebe, als Grundtriebes, mit dem Begriffe der Selbstsucht, oder der Eigennützigkeit vermenget worden." 8871,8872,"Daher kam es, daß Hr. Kl. hier mit so heftigem Eifer wider die Prediger der Selbstliebe spricht." 8872,8873,Jn der dritten und vierten Abtheilung wird von den Beweisen aus den biblischen Wundern und Weissagungen gehandelt. 8873,8874,"S. 325 u. f. gibt Hierokles unter dem Nahmen Semler vor, die h. Väter hätten den Beweis aus Wundern, und Weissagungen für den schlechtesten gehalten." 8874,8875,"Hr. K. aber zeiget erstlich, dieß wäre falsch;" 8875,8876,"und wenn die Väter auf diesen Beweis so ganz nicht baueten, so wäre dieß nur geschehen, weil sie wegen ihrer Zeitphilosophie auch an Wunder, welche die Dämonen gewirket hatten, glaubten, und also nothwendig um das Göttliche in den biblischen Wundern und Weissagungen zeigen zu lönnen, auf den Zweck derselben zurückegehen mußten;" 8876,8877,"so aber freylich die Wunder nicht aus sich selbst, sondern aus der Lehre, zu dessen Bestätigung selbe gewirket worden wären, als gottliche darthun konnten." 8877,8878,"— Jetzt aber dürfte man nicht mehr so zu Werle gehen, da durch die erhabnere Philosophie unserer Zeiten die Wirklichkeit jener dämonischen Wunder aus der Welt verdräugt worden wäre." 8878,8879,S. A. Staatswissenschaften. 8879,8880,Darstellung des Fürstenbundes. 1787. 8880,8881,"Leipzig, bey Weidmanns Erben." 8881,8882,gr. 8882,8883,8. 23 Bogen. 8883,8884,"Vortrefflich, wie die Erfindung dieses Bundes selbst von Friederich dem Einzigen, ist diese Schrift:" 8884,8885,"sie muß dem deutschen Patrioten, dem Freunde der Freyheit, und allen, welche Deutschlands Geschichte, und Staatorecht kennen gelernt haben, und das Eigenthümliche von beyden sich bekannt machen wollen, sehr willkommen seyn." 8885,8886,"Der edle Verfasser schreibt mit sehr viel Freymüthigkeit, die er aber zugleich mit Wohlstand, und einer sanften Art zu schonen meisterhaft zu verbinden weiß." 8886,8887,"Wirklich diese Art, wichtige, allgemein nützliche Wahrheiten zu schreiben, machet unserm Deutschland Ehre, so wie die gerade, offene Wahrheit, welche in dieser Schrift herrschet, ein Beweis ist, daß echte Freyheitsliebe noch nicht aus unseren Gauen verdrängt ist." 8887,8888,Die ganze Schrift ist in5 Bücher getheilt. 8888,8889,Voraus 8889,8890,schicket der V. allgememe 8890,8891,"Betrachtungen über Freyheit, Einfluß des Christenthums, Universalmonarchie, welche er aus Erfahrung, Psychologie, und Politik als sehr gefährlich beweiset, in gedrängter, aber lichtvoller Kürze: dann untersucht er im 2ten Buche, was Gleichgewicht, politisches Gleichgewicht sagen wolle:" 8891,8892,"er suchet das System in seinen entferntesten, unmerrbar kleinen Anfängen auf;" 8892,8893,"und unterstützet alles mit Betrachtungen über die Epochen der Uebermacht in Deutschland, Spanien, Frankreich, vorzüglich immer mit einem Rückblicke auf das deutsche Staatssystem." 8893,8894,Ueberall sind die scharfen Blicke eines Kenners der Staatengeschichte unverkennbar: allenthalben herrscht Philosophie in den Nachforschungen und Bemerkungen darüber. 8894,8895,"Diese Geschichtforschung ist ununterbrochen bis auf Wilhelm IlI. fortgeführt, und dazu sind noch die weiteren Fortwirkungen der politischen Systeme auf unser Jahrhundert angegeben." 8895,8896,"Das zte Buch enthält Betrachtungen über Deutschlands Staatsrecht, die Wichtigkeit und Größe des deutschen Reichs, und den eigenthümlichen Charalter seiner Verfassung." 8896,8897,Der Deutsche lese es aufmerksam; 8897,8898,"und edler Stolz auf sein Vaterland wird ihn durchglühen, wenn er anders wahre Großheit zu fühlen fähig ist." 8898,8899,"Nun leget er die Veranlassungen, und Grundsätze vor Augen, woraus die Eutstehung des Fürstenbundes erkläret werden kann;" 8899,8900,und dieß ist der Jnhalt des ganzen 4ten Buchs. 8900,8901,Der Verf. 8901,8902,"führt hierin zwar verschiedene offentliche Nachrichrichten aus Zeitungen, und Journalen an;" 8902,8903,"allein man sieht es gar oft, daß er auch geheime bey Handen gehabt haben mußte." 8903,8904,"Er weiß auf Dinge und Begebenheiten aufmerksam zu machen, die mancher wohl nicht für so wichtig gehalten haben würde." 8904,8905,"Es ist offenbar, daß ihm die kleinsten Triebfedern in der Maschine der Staaten nicht entgangen sind." 8905,8906,Jm 5ten Buche behandelt er die Geschichte des Fürstenbundes selbst. 8906,8907,"Der Verf. sagt, daß König Friederich Wilhelm Il. diesen großen Gedanken zuerst gedacht hätte, welches auch schon mehrere behauptet haben." 8907,8908,Der wahre Geist dieses Kurzgefaßt e Folgendes 8908,8909,Schreiben ist an 8909,8910,Einen der 55. Mitarbeiter ans Florenz 8910,8911,"elngesandt worden, und wir finden es seines Jnhalts wegen der wörtlichenBekanntmachung wurdig." 8911,8912,"Litteras tuas, signatas 20 Dec." 8912,8913,"anni elapsi, priori Hebdomada" 8913,8914,"mlh redditas noueris, ex qulbus cum gaudio collegeram, quod in vestris partibus paulatim" 8914,8915,vera Lux enangellea reclarescere incipiat; 8915,8916,"non quidem illa Lux, quam sibl adscribunt il, qui se, praesertim in Germania vestra, Euangellcos vocant, ipsum autem Euangeium pro Libitu suo potissimum exponunt, qnamuis et horum plurimi, Eruditione Insignes, lam nune mellora sapiant;" 8916,8917,"rego illam Lucem intelligo, quaè" 8917,8918,"nostra Vincula Curia Pharisaeorum absoluit, ac Deo luxta" 8918,8919,Euangellm Vnigeniti Filii sui propius 8919,8920,nos iungit. 8920,8921,"Nonne compertum est, quod ab hac Curia Charitas tam Del uam Proximi, quae solummodo ad Deum nos dirigit, et ducit, et hine omls Gratia diuina, quae est Fructus Charitatls, penitus exulare videatur?" 8921,8922,"Respice Aeta et Facta illlus per plura iam Saecula, ae Veritatem consplcies." 8922,8923,"Neque causam exinde arripiant, qui se in vesira Regione Euangelicos, et Resormatos dicunt, quasi nos corum Sententiis consormare velimus;" 8923,8924,"absit enim a nobis, vt ab Ecclesia, quam Deus per Filium" 8924,8925,"suum sunLauerat, propterMembrorum ipsiusZianiam, quam inlmicus Homo inter lpsa seminauit, et ob opinionum diuersitaem, quae Christi Ecclesiam inseslant, nos separemus." 8925,8926,Ipse etenim Iudaisinus ante Aduentum 8926,8927,"Christi merito gloriabatur, se veros Israelitas habere, quantumuis Pontisices" 8927,8928,"illius, ae" 8928,8929,Scribae 8929,8930,"Fimbrias suas et dominatum suum non ad obseruationem Legls, sed ad destructionem elusdem extendere praesumerent." 8930,8931,Pastorem 8931,8932,te agere 8932,8933,sub 8933,8934,Metropolita 8934,8935,"Salisburgensi, quem in his Regionibus" 8935,8936,"propter veritatis amorem singulariter suspicimus, tibi saepius" 8936,8937,iam congratulatus sum; 8937,8938,"doleo, me propter loci dlstantiam, in ipsius cognitione haud esse — — Caeerum frustra speras, lumen diuinum aequaliter vbique suscipi;" 8938,8939,ipsemet quoad 8939,8940,"hoc Testimonium habes in Germania vestra, praesertim in Bauaria, Belgio austriaco," 8940,8941,"ac alils minoribus prineipatibus, vbi tenebrae regnant, ac ad Iniernecionem vsque desenduntur;" 8941,8942,"ipsae quoque Regiones, quibus Caesr, omnl veneratione dienissimus, praeest, sua non carent caligine, prout ipsemet quonam prosessus es." 8942,8943,At ostende mihi ditionem ab 8943,8944,"ipsis Eeesiae Christi neunabulls, in qua minus vel magis LuBundes, den nur kleine Seelen nicht begriffen, das Befugniß, denselben zu schließen, die Vortheile, die daraus für jeden Bundesfreund eutspringen konnen, und endlich der Nutzen, den Deutschland in späteren Zeiten daraus zu erwarten hat — alles dieses ist hier sehr deutlich auseinander gesetzt." 8944,8945,"Was Friederich der Einzige gethan, und wie dessen Nachfolger dafür eingenommen ist, wird mit sehr viel Wärme angezeigt." 8945,8946,"Hr. Hofrath Müller zu Mainz, von dem wir die schöne Schweitzergeschichte besitzen, ist der freymüthige Verf." 8946,8947,"dieser Schrift, welche Deutschland unter die Wohlthaten der von Joseph und Friederich geschentten Preßfreyheit mit patriotischem Stolze zählen kann." 8947,8948,A. L Nachricht. 8948,8949,men dluinae 8949,8950,gratiae 8950,8951,ac charitatls christianae eclipsin 8951,8952,non suerit passum. 8952,8953,"Princeps noster Serenissimus, qui Fratris" 8953,8954,"sui dilectissimi, Caesaris nimirum vestri, vestigia fideliter ac prudenier premit, recta vla progreditur d propagandam veritatem christianam;" 8954,8955,"nam, cum timorem Domini in omnihus praeserat, dellcta quaeque odit, ac omne bonum promouere laborat;" 8955,8956,verae 8956,8957,"Rellgionis christlanae amantissimus nil negligit, quo eandem in suis ditionibus puram iuxta mentem Christl reddere, ac conseruare valeat," 8957,8958,"in hoc nec ab ipsa Curia romana, quae tenebras magis diliglt quam lucem, se impedire sinit;" 8958,8959,cui vtinam vexatio tandem daret lntellectum! 8959,8960,"Idem Princeps in Ecclesia et vbique Deum prae oculis habens, ln Spiritu et Veritate eundem" 8960,8961,"adorat: in suo Palatio est fidelis Patersamilias, curam domesticorum" 8961,8962,luxta monltum Pauli jugiter gerens. 8962,8963,"Vbi inConsilio existit, aut cum Ministris suis agit, summopere se sollicitum praebet, quallter suis subditis ac vniuersae Reipublicae suae prodesse queat." 8963,8964,"Episcopl et vniuersus Clerus, in ipso tam sanctum conspicientes exemplum, plane coram Deo se obligatos noscere deberent, optimae illius intentionl per omnia cooperandi, attamen tibi fateor, paucos, ex Clero praesertim regulari, adhuc esse, qul" 8964,8965,"ab antiquis Praeiudiciis desistere, ac illuminari velint;" 8965,8966,et 8966,8967,hi 8967,8968,"in causa sunt, cur sanioribus" 8968,8969,Episcopis Fastidium quandoqne ac persecutiones creentur. 8969,8970,"Ambigendum non est, quod, si in regionibns vestris pedetentim, vti serlpsisti, lumen veritatis" 8970,8971,"lncescere inclplat, auxiliante diuina gratia, Italia quoque nostra, in qua Rempublicam venetam praeiisse noulmus, huius et vestrorum" 8971,8972,principum 8972,8973,vestigia 8973,8974,propius 8974,8975,sequatur ducatus saltem noster Hetruriae 8975,8976,prae caeteris ln 8976,8977,hoc Deo fidele 8977,8978,praestat 8978,8979,"obsequium, quamuis et ipse adhuc multitudine insipidorum obruatur." 8979,8980,"Nunc nobis hie loci certandum est cum Spectro iansenistico, quod tamen omnibus Chiistum in Spiritu veritatis quaerentibus" 8980,8981,"ac adorantibus, consolationi" 8981,8982,"potius esse debet, quam dolorl, qula nouimus eos," 8982,8983,"qui id nobis obiiciunt Nonne Episcopo romano lncumberet, si Primatum suum, quem omnes veneramur, super nos probare velit, hoc Spectrum a christianis oculis amouere, ne Schismata inter nos propter immensau Dei gratiam propagentur?" 8983,8984,sed frustra quaerimur. 8984,8985,"Tu ipsemet affirmas, ln vestris quoqne ditionibus hane turpitudinem regnare, id lis adseribas, qui hune lansenismum efformauerunt, ac ad protegendam suam caecltatem alere pergunt." 8985,8986,Vale! Dabam 17. 8986,8987,Ian. 8987,8988,178ð. 8988,8989,Mathematik. 8989,8990,"Der selbstlernende Algebrist, oder deutliche Anweisung zur ganzen Nechenkunst, worunter sowohl die Arithmetik und gemeine Algebra, als auch die Differential⸗ und Jntegralrechnung begriffen ist, von Abel Bürja." 8990,8991,Erster Theil 320 S. 8. Zweyter Theil 332 S. 8. Berlin und Libau bey Lagarde und Friederich. 8991,8992,1786. 8992,8993,"Wir zeigen hier eine Schrift an, deren Entstehen zwar schon über die Epoche unsrer oberdeutschen allgemeinen Litteraturzeitung ein wenig hinausreichet;" 8993,8994,"deren Fortsetzung und Werth aber uns berechtiget, sie ganz unter unsere Anzeigen aufzunehmen." 8994,8995,"H. B. bearbeitet in zwey mäßigen Octavbändchen, die von so vielen vor ihm schon in viel und wenig Bänden bearbeitete Algebra auf eine Art, die derselben im Ganzen durch die Ordnung, nach welcher er sie vorträgt, und durch die Vollständigkeit, die er ihr gibt, unsers Ermessens vor den meisten seiner Vorgänger einen entschiedenen Vorzug gewähret, und wie wlr glauben, jeden fähigen Kopf in den Stand setzen wird, was er auf dem Titel verspricht, auch im Werke zu leisten — Algebra durch sich selbst zu lernen." 8995,8996,"Unfähige Köpfe aber müssen gleichwohl aus anderen Büchern, nur nicht aus solchen, in welchen Algebra gelehrt wird, etwas zu erlernen suchen." 8996,8997,"Das erste Verdienst der Algebra des H. B. ist die deutliche, und bestimmte Classification der Rechnungsarten." 8997,8998,"Er findet ihrer secho, deren drey, die Addition, Multiplication und Erhebung meisten Theils zur Vergroßerung der Zahlen;" 8998,8999,"die drey übricen, die Subtraction, Division, und Exponentiation meisten Theils zu ihrer Verkleinerung dienen." 8999,9000,"Zugleich gibt er einen Wink, daß mit diesen sechs Rechnungsarten die Zahl derselben noch lange nicht erschöpfet zu seyn scheine." 9000,9001,"Z. B. a (a)3, (()* u. s.f., oder a, 2) u. s. f., und die diesen entgegengesetzten gäben wieder zwey neue Rechnungbarten:" 9001,9002,"man sey aber nur bisher nicht auf Fragen gefallen, die ihre Untersuchung nothwendig gemacht hätten." 9002,9003,Unterdessen könnte diese vielleicht doch nicht ohne wichtigen Nutzen seyn. 9003,9004,Die genannten sechs Rechnungsarten machen die sechs ersten Hauptstücke aus. 9004,9005,Bey der Addition wird der erste Grund zu dem Begriff von Verwechselungen gelegt. 9005,9006,"Bey der Multiplication ist die Aufgabe, die Primzahlen zu finden, recht gut an ihrem Orte." 9006,9007,"Die Abhandlung von Brüchen steht bey der Dvision, und ist sehr schon, und deutlich ausgeführet." 9007,9008,"Zuerst von Brüchen überhaupt, alsdenn von Decimalbrüchen, zuletzt von den übrigen genannten Brüchen." 9008,9009,"Die Ausführung der Lehre von den Combinationen und Verwechselungen komt im Hauptstücke von den Potenzen und Wurzeln vor, und dienet zur Grundlage der Lehre vom Binomium." 9009,9010,"Das sechste Hauptstück von der Exponentiation der Größen, oder von den Logarithmen verdienet alle Aufmierksamkeit, und ist nach einer dem Hu." 9010,9011,Verf. 9011,9012,eigenen Art ganz neu bearbeitet. 9012,9013,"Größen exponenziren heißt erforschen, die wievielste Potenz eine Größe von einer anderen Größe ist, oder zur wievielsten Potenz eine Größe erhoben werden muß, daß sie einer anderen gegebenen Größe gleich werde." 9013,9014,"Die eine gegebene Größe wird als Wurzel angesehen, und heisst ihm Basis, die andere wird als Potenz betrachtet, und heißt Dignität, und was herauskommt, ist der Exponent, und heißt Logarithmus." 9014,9015,"H. B. bezeichnet seine Operation auf eine neue Art, und gewinnt dabey den Vortheil in wenig Blättern die wichtige Lehre von den Logarithmen ungleich deutlicher und vollständiger, als sie in den meisten Lehrbüchern gefunden wird, vorzutragen." 9015,9016,"m heißt ihm, a durch b exponenzirt gibt m zum Logarithmus." 9016,9017,Hieraus schließt er a b. m 9017,9018,"n Beweis des Satzes, daß — ." 9018,9019,Aufgabẽ: 9019,9020,b2 b 1) einer logarithmischen Größe eine andere beliebige Basis zu geben; 9020,9021,2) 9021,9022,mehrere logarithmische Größen unter eine gemeinschaftliche Basis zu bringen; 9022,9023,3) aus dem Logarithmus — den Logarithmus zu finden; 9023,9024,"4) einer jeden Größe die Gest alt einer logarithmischen zu geben, z. B. o — 5) logarithmische Größen zu addiren, zu subtrahiren, multipliciren, dividiren; 6) eine bestimmte Zahl durch eine bestimmte zu erponenziren." 9024,9025,Lehre von den Kettenbrüchen. 9025,9026,Den Logarithmus einer bestimmten Zahl durch einen Kettenbruch auszudrücken; 9026,9027,"den Logarithmus eines Products, eines Bruchs, einer Potenz, einer Wurzel zu finden." 9027,9028,Eine Logarithmentafel zu verfertigen. 9028,9029,"Wenn Basis und Logarithmus gegeben sind, die Dignität zu finden." 9029,9030,"Wenn Dignität und Logarithmus gegeben sind, die Basis zu finden." 9030,9031,"Wenn der Logarithmus einer Zahl für eine gewisse Basis gegeben ist, den Logarithmus derselben für eine andere Basis zu finden." 9031,9032,"Alles bisher Gesagte wird durch die Anwendung der fünf ersten Rechnungsarten, und durch H. B. neue Bezeichnung geleistet." 9032,9033,"Das siebente Hauptstück betrachtet die negativen und imaginären Größen, das achte und neunte die Gleichheit der Differenzen und Rationen, oder die arithmetischen und geometrischen gleichen Verhältnisse und Progressionen." 9033,9034,"Alle Arten der Regel de Tri, Zinsrechnnng, Terminrechnung, Gesellschaftsrechnung, Kettenrechnung." 9034,9035,10tes Hauptstück von der Gleichheit der Logarithmen. 9035,9036,"Eine logarithmische Proportion besteht aus vier Sätzen, die so beschaffen sind, daß der zweyte die sovielste Potenz vom ersten sey, als der vierte vom dritten." 9036,9037,"Seine Bezeichnung: a, b c, d ist so viel" 9037,9038,"als: Aufgaben: Wenn drey Sätze einer logarithmischen Proportion gegeben sind, den vierten zu finden." 9038,9039,Zwischen zwey Zahlen a und e die mittlere logarithmische Proportionalzahl zu finden: x a*. 9039,9040,"Wenn in einer logarithmischen Progresfion der erste Satz, der Jndicator, und die Auzahl der Sätze gegeben sind, den letzten Satz zu finden;" 9040,9041,"auch den Jndicator, oder die Anzahl der Sätze zu finden, wenn das übrige gegeben ist." 9041,9042,Eilftes Hauptstück. 9042,9043,Von den Gleichungen mit einer einzigen unbekannten Größe. 9043,9044,"So schön als kurz für alle Grade nach den bekannten algebraischen Kunstgriffen bearbeitet, auch die Cardanische Regel für den dritten Grad trefflich vorgetragen." 9044,9045,Zuletzt noch die Falsirechnung. 9045,9046,Mit iesem endiget sich der erste Theil. 9046,9047,"Das 12te Hauptstück, mit welchem der 2te Theil beginnt, handelt von den Gleichungen mit mehr als einer unbekannten Größe." 9047,9048,"Alligationsregel, und Cocirechnung." 9048,9049,Das 13te Hauptstück von den Functionen. 9049,9050,Es werden besonders die identischen Gleichungen sehr deutlich vorgetragen. 9050,9051,14tes Hauptst. 9051,9052,", von den Differenzen der Functionen, und 15tes von der Erfindung der Functionen aus den Differenzen, und von den Reihen." 9052,9053,"Diese Hauptstücke sind eine vollständige Abhandlung der Differential⸗ und Jntegralrechnung für den Fall, daß die Differenzen als endlich angenommen werden." 9053,9054,"Bey den Reihen kommen die eckichten Zahlen, und die figurirten vor 16 u. 17tes Hauptst." 9054,9055,"von der Differenzialrechnung, und einigen Anwendungen derselben." 9055,9056,Ganz im besten Geschmack der höheren Analysis abgehandelt. 9056,9057,Die Anwendungen sind: die vollständige Differenz einer Function von x vermittelst der unendlich kleinen Differenzen zu finden. 9057,9058,"Vermittelst derselben den Werth finden, welchen eine Function von x belommt, wenn x um x zunimmt." 9058,9059,Eine binomische Große zur negativen oder gebrochenen Potenz zu erheben. 9059,9060,"Den Werth des Verhältnisses zu finden, wenn die Function, welche dieses Verhältniß ausdrückt, wird." 9060,9061,"Das Maximum, oder Minimum einer Function zu finden." 9061,9062,18tes Hauptst. 9062,9063,", von der Anwendung der Differentialrechnung auf Exponentialgrößen und Logarithmen." 9063,9064,Wie H. B. im 6ten Hauptst. 9064,9065,"die Lehre von den Logarithmen in allgemeinen Ausdrücken auf eine der Lehre von den Brüchen ähnliche Art vorgetragen hat, so schreitet er in diesem Hauptstücke mit Hülfe der Differentialrechnung zu der Erweiterung dieser Lehre, und ihrer Auwendung im Gebrauche der natürlichen und tabularischen Logarithmen." 9065,9066,"Vorzüglich meisterhaft und fleißig sind Anfängern zu Gefallen die Aufgaben ausgeführt, wenn die Proportionalzahl um ein Gewisses zunimmt, so soll man finden, um wie viel der Logarithmus zunehmen muß: die Proportionalzahl zu finden, welche einem Logarithmus gehöret, der nicht in den Tafeln anzutreffen ist: und die umgekehrte der erst gesagten." 9066,9067,"19te6 Hauptstück, von der Anwendung der Differentialrechnung auf die Cirkelgroßen." 9067,9068,"Von diesen wird hier, weil Herr B. von der Geometrie nichts voraussetzt, die Nahmenerklärung gegeben: zum Beysp." 9068,9069,die Function x x x7 9069,9070,1.2.3. 9070,9071,1.2.3.4.5. 1.2.3.. 9071,9072,5. 6.7 heißt Sinus von X. Cos. 9072,9073,x heißt (1 ( sin x)*). 9073,9074,Tang. 9074,9075,x heißt u. s.f. 9075,9076,Nun wird die Lehre von diesen Größen vollständig abgehandelt. 9076,9077,"H. B. erlaubt sich sowohl für die Cirkelgrößen, als für die Differential⸗Jntegral⸗und logarithmischen Größen neue Bezeichnungen, welche aus einfachen deutschen Buchstaben bestehen, und ihm unterscheidender und kürzer zu seyn scheinen." 9077,9078,"Er schreibt dx anstatt dx, sdx anstatt sdx, lX anstatt lx, S x anstatt sin x, Tx anstatt tang x, Vx anstatt sin." 9078,9079,"vers x, x anstatt sec x; und diejenigen Cirkelgrößen, die mit einem Coanfangen, bezeichnet er mit einem Beystriche, als Sx anstatt Cos x, Tx anstatt Cot x u. s. f. 2ostes Hauptst." 9079,9080,Jntegralrechnung. 9080,9081,Erstens allgemeine Formeln zur Jntegration der Differentialfunctionen von einer einzigen veränderlichen Größe. 9081,9082,Hernach 9082,9083,"Differentialgleichungen von der ersten Ordnung und zwey unbekannte Größen zu integriren: heterogene Functionen in homogene zu verwanbeln: einen bequemen Factor zu finden, vermittelst welches die Gleichung Mdx Nd O ein richtiges Differential werden kann: die veränderlichen Größen in einer homogenen Differentialgleichung von der zweyten Ordnung abzusondern:" 9083,9084,"eben dieses in einer heterogenen Gleichung zu leisten: eben dasselbe zu leisten, wenn y, p und q homogen sind, ohne Rücksicht auf die Dimensionen des X." 9084,9085,"Endlich 21stes Hauptstück von den unbestimmten Functionen, und der Variationsrechnung." 9085,9086,"Die neueste Erfindung in der Analysis, deren ordentliches System wir Hn." 9086,9087,de la Grange 9087,9088,zu verdanken haben. 9088,9089,"H. B. hat durch dieses kleine vortreffliche Werk wirklich etwas geleistet, welches den wärmsten Dank aller Liebhaber mathematischer Wissenschaften verdienet." 9089,9090,"Er hat in einem vollständigen Compendium jungen fähigen Leuten alles an die Hand gelegt, was sie bedürfen, die Werke der vornehmsten Algebraisten ohne Hinderniß zu lesen, und er hat sie, wenn wir uns nicht sehr irren, wirklich in den Stand gesetzet, dieses ohne einen andern Lehrmeister, als den er ihnen in die Hand gibt, zu leisten: ein Vortheil, der um so viel schätzbarer ist, weil wir wissen, daß es gerade in der Mathematik wenig Lehrer gibt, die sich bis zu der einem Schüler nothigen Deutlichkeit herablassen konnen, und daß die besten und brauchbarsten Compendien so geschrieben sind, daß man einen Commentar über sie nicht für überflüssig halten konnte." 9090,9091,"Freylich wünschten wir, daß auch Hr. Bürja sich zuweilen hätte gefallen lassen, auf schon bewiesene Sätze mit einer oder einem Paar Ziffer zurückzuweisen." 9091,9092,"Wir kamen wirklich auf einige Stellen, wo wir vermuthen, daß der Anfänger werde stille stehen, und mit Verdruß und Zeitverlust dasjenige suchen müssen, was in der Nähe liegt, und mit einem Paar Worten ihm ins Gedächtniß zurück gebracht werden kounte." 9092,9093,"Wir zweifeln nicht, daß H. B. diesen Grad von größerer Vollständigkeit seinem im Ganzen sehr vortrefflichen Werke bey einer folgenden Auflage zu geben beflissen seyn werde, und wünschen nur, daß die vollständige Ausführung dieses Werkes, von dem wir auch die zwey ersten Theile des selbstlernenden Geometers vor uns haben, bald zu Stande kommen moge." 9093,9094,F. A. . 9094,9095,Naturgeschichte. 9095,9096,Neues Magazin für die Liebhaber der Entomologie: herausgegeben von Joh. 9096,9097,"Caspar Fueßly, fortgesetzt von D. Joh." 9097,9098,Jac. 9098,9099,Römer. 9099,9100,3ten Bandes 2tes Stück. 9100,9101,Zürich bey dem Herausgeber. 1787. 9101,9102,6 Bogen. 9102,9103,8. 9103,9104,"Endlich erhalten wir die Fortsetzung eines sehr nützlichen Werkes, das durch den für die Entomologie allzu frühe erfolgten Todesfall des rechtschaffnen Fueßly einige Zeit lang unterbrochen ward." 9104,9105,"Herr Römer, der schon in die vorigen Hefte des Magazius Aufsätze geliefert hat, wird nun der Herausgeber desselben." 9105,9106,GegenwärtigeStück enthält I. 9106,9107,"Einige Berichtigungen, und Ergänzungen der aus Schäffers Icones insectorum Ratisbonensium in Fabricii species insectorum angeführten Allegate, verglichen mit Harrers Beschreibung der vom Schäffer abgebildeten Jnsecten, von David Heinrich Schneider, Advocat in Stralsund, v. S. 97 — 141." 9107,9108,"Ein mit vielem Fleiße bearbeiteter Aufsatz, der den Entomologen um so angenehmer seyn muß, je großer die Verwirrung ist, welche bey den Citaten aus Schäffer überhaupt, vorzüglich aber in des Prof. Fabrizius Spec." 9108,9109,Insect. herrscht. 9109,9110,Die Abbildung Teb. 9110,9111,63. f. 2. 9111,9112,3. hat schon Laicharting zum Scar. lunaris gezogen. 9112,9113,"Recens. ist vollig mit dem V. darüber einverstanden, daß es um die Kopfhoker ein allzu unbestimmtes Kennzeichen ist, woran noch viele neuere Entomologen mit allzu großer Aengstlichkeit kleben:" 9113,9114,"er hat hierüber häufige Beweise in seinem Cabinete, vorzüglich unter den Seutellatis." 9114,9115,Das Citat. 9115,9116,S. 16. zum Fossor ist nicht berichtiget worden. 9116,9117,Scar. 9117,9118,verticicornis ist allerdings schwarz. 9118,9119,Scar. 9119,9120,quadrituberculat. 9120,9121,Laich. 9121,9122,"10 punetatus Schallers, und lemur Fabr." 9122,9123,sind nur ein Käfer. 9123,9124,Das Citat. 9124,9125,bey Mel. 9125,9126,Vitis kann nicht viel verändern; 9126,9127,denn Mel. 9127,9128,"Frischii, und Mel." 9128,9129,Vitis sind gewiß nicht zwey verschiedene Käferarten. 9129,9130,"II. Verzeichniß in Form eines Kalenders der im Jahre 1786 um Mainz gesammelten Schmetterlinge und Raupen, v. Hn." 9130,9131,Brahm d. R. L. 2c. 9131,9132,2c. 9132,9133,"ein artiger Pendant zu Maders Raupenkalender, der auch hin und wieder sehr nützliche Bemerlungen zur Naturgeschichte einiger noch nicht nach ihrer ganzen Entwickelung bekannter Jnsecten enthält, z. B. Sph." 9133,9134,"apiformis, Phal." 9134,9135,"hirtaria, lunaria, zonaria, trisolii, salicis, anachoreta u. s. w. Sph." 9135,9136,"oenotherae wohnt zu Frankfurt, gegen Schrank:" 9136,9137,bey Phal. 9137,9138,suliginosa wird Kleemann zurecht gewiesen; 9138,9139,"und behauptet, daß sich keine dieser Raupen vor dem Winter verpuppe." 9139,9140,Was soll S. 148 der Weisenbalsam seyn? 9140,9141,"III. Naturgeschichte des Jnsects, welches den Gummi Lack hervorbringt." 9141,9142,Von Hn. 9142,9143,J. Kerr von Patna. 9143,9144,"S. 169 — 178, ein wichtiger Aufsatz, der aus dem 71sten Bande der Phil." 9144,9145,Transact. 9145,9146,übersetzt ist. 9146,9147,"Das Jnsect ist eine noch unbeschriebene rothe Schildlaus, die Kerr coccus lacca nennt." 9147,9148,Geflügelte sind dem B. nie vorgelommen. 9148,9149,"Sie kleben sich an die Aeste der Ficus religiosa, indica, des Rhamnus Iujuba, des Plaso Hort." 9149,9150,Malab. 9150,9151,"an: bald zeigt sich um den Rand des Körpers eine klebrichte, halb durchsichtigeFeuchtigkeit, die endlich eine vollständige Zelle bildet." 9151,9152,Diese Zellen sind der Gummilack. 9152,9153,"Die weiße Substanz, die sich in den leeren Zellen des Sticklacks findet, sind abgestreifte Häute der jungen Jnsecten." 9153,9154,Der Gimilat ist häufig an beyden Ufern des Ganges: in Dacca kosten 100 Pf. 9154,9155,Lack nur 12 Pf. 9155,9156,Sterl. 9156,9157,"Der beste ist dunkelroth: die Einwohner machen Ringe daraus, die sie mahlen, vergolden, und zu ihrer Frauen Armschmuck gebrauchen." 9157,9158,"Die Methoden, Siegellack daraus zu bereiten, Japanischen Lack nachzuahmen, Schleifsteine damit zu verfertigen, damit zu mahlen, zu färben, werden angegeben." 9158,9159,H. Nömer wird durch ähnliche Uebersetzungen aus ausländischen kostbaren Werken dem Magazine einen wesentlichen Werth verschafsen. 9159,9160,Am Ende werden noch einige zur Entomologie gehörige Werte angezeigt. 9160,9161,"Wenn schon die Absicht, die man Anfangs bey der Anlage dieses Magazins bezielte, noch nicht erreicht ist, auch schwerlich jemahls erreicht werden dürfte, so verdient doch H. R. allen Dank dafür, daß er des verewigten Sueßly Unternehmen nicht mit ihm zu Grabe gehen ließ." 9161,9162,Alvd. 9162,9163,Schriften vermischten Jnhalts. 9163,9164,Helvetischer Kalender für das Jahr 1788. 9164,9165,Zürich bey Geßner. 9165,9166,119 S. 16. 9166,9167,"Eines der gemeinnützigsten Jnstitute für de Schweiz ist dieser Kalender, der schon einige Jahre ununterbrochen fortgesetzt wird;" 9167,9168,und auch i anderen deutschen Provinzen Nachahmung verdiete. 9168,9169,"Außer den gewöhnlichen Kalender⸗Anzeige worunter der alte sowohl, als neue Kalender nad ihren Tagen fortlaufen, werden bey jedem Tage die politischen Feste und Jahrmärkte der ganzen belvetischen Eidgenossenschaft angezeigt." 9169,9170,"Nach jedem zweyten Monath sind Kupferstiche merfwürdiger Aussichten und Gegenden eingerückt, und zwar in gegenwärtigem Kalender 1) die Rheinbrücke nahe bey st." 9170,9171,"Roch, im Medelser" 9171,9172,"Thal in Bünten, 2)" 9172,9173,"das Clönthal im Canton Glarus, 3) der Gletscher zu Bernina in Bünten, 4) die Leitern, nahe beyn Leulerbad in Wallis, 5) eine Gegend bey st." 9173,9174,Jt hann im Medelser 9174,9175,"Thal in Bünten, und 6)" 9175,9176,Pi sevache in Wallis. 9176,9177,"Hierauf folgen der Regierunge Kriego⸗ und Litterar⸗ Etat der ganzen helret schen Eidgenossenschaft, derselben gemeinen Herschaften, und zugewandten Orte vom Jahre 1787 bis 1788; verschiedene topographische und historische, sehr gute Aufsätze, nämlich 1) die oberste ersteig liche Höhe des st." 9177,9178,"Gotthards, 2) der Rheinfall, 3) die drey berühmtestenWasserfälle in der Schwei, a) der Reichenbach in Haßli, b)" 9178,9179,"der Stanbbah bey Lauterbrunn, c) der Pissevache bey st." 9179,9180,Mori im untern Wallis. 9180,9181,4) 9181,9182,Drey Schweitzer Prospect von großen Meistern. 5) 9182,9183,Noch etwav zur Geschicte des Rheinfalls. 6) 9183,9184,Das Grabmahl zu Hindel bank. 7) Neuböotien. 9184,9185,8) Jubelfeyer des sel. 9185,9186,Nico laus von Flüe. 9) 9186,9187,Die helvetischen Schwestern. 9187,9188,"Ein Ritter⸗und Heldenroman. 10) Robert Scip on von Leutulus — meisten Theilo aus bewährten Schriftstellern gezogene, sehr lehrreiche Aufsäte!" 9188,9189,"Den Beschluß machen das Postenverzeichniß dur die Schweitz, eine Reiseroute durch die Schweih/ und das eidgendßische Münzwesen." 9189,9190,A. . 9190,9191,Religionsschriften. 9191,9192,"Von dem Einfluß der Religion auf die Glückseligkeit der Menschen, und von den." 9192,9193,Ursachen und traurigen Solgen des Unglaubens. 9193,9194,Jn Briefen. 9194,9195,Prag bey Johann Mangoldt. 9195,9196,1787. 9196,9197,181. S. 9197,9198,8. 9198,9199,"Diese Schrift ist allerdings das würdige Produet des ernsten Selbstdenkers, und des redlichen Mannes, der für Religion und Wahrheit ein warmes Herz hat." 9199,9200,"Der Verf. nimmt die Religion in Schutz, ohne zu polemisiren;" 9200,9201,"er kennt das Jnteresse der Menschheit, das ihr aus dem Festhalten auf Religion zufließt, und um ihren Einfluß auf Moralität und Menschenbeglückung anschaulich zu machen, hält er sich bloß bey den ersten Grundwahrheiten der Religion auf;" 9201,9202,bringt ihre Verhältnisse zur Glückseligkeit der Menschen in ein helles Licht; 9202,9203,"fasset Ursachen und Folgen unter einen engern Gesichtspunct, und, ob hier gleich nichts neues gesagt wird, so findet doch der Leser neue Darstellung der wichtigsten Wahrheiten, welchen außer dem Falle einer vorsetzlichen Widerspenstigkeit weder Verstand, noch Herz widerstehen kann." 9203,9204,"Der V. will kein Theolog seyn, weil theologische Gelehrsamkeit (ohne Philosophie und Duldungsgeist) mit jedem Tage der gesitteten Welt verdächtiger zu werden scheint." 9204,9205,(S. 174.) 9205,9206,Die ganze Schrift besteht tu 9 Briefen. 9206,9207,"Bescheidenheit, Mäßigung, Bestimmtheit der Ausdrücke und Sätze sind die unverkennbaren und liebenswürdigen Eigenschaften eines jeden Briefes;" 9207,9208,obschon hier und da schwerfällige und schleppende Perioden vorkommen. 9208,9209,"Diesen Mangel ersetzt aber die Richtigkeit der Begriffe, die, wenn sie der V. in einer gefälligeren Aneinanderreihung der Sätze niedergeschrieben hätte, bloß angenehmer, aber um niches gründlicher, richtiger, oder an Beweiskraft stärter seyn würden." 9209,9210,"Die Reinigkeit des Ausdrucks, und ästhetische Schonheiten geben den Begriffen keine innere Festigkeit;" 9210,9211,sie sind bloß die äußerliche und zufällige Vollkommenheit einer Schrift. 9211,9212,Man soll sie zwar memahls vernachläßigen; 9212,9213,aber auch niemahls die ganze Stärke eines Beweises darin suchen. 9213,9214,"Der V. beschränkt den Begriff von Religion nur auf wenige practische Grundwahrheiten, deren Anwendbarkeit und Einfluß auf die Moralität der Menschheit, und auf ihre davon abhangende Glückseligkeit alle Augenblicke sichtbar wird." 9214,9215,"Unter solche Wahrheiten zählt er den festen Glauben an das Daseyn Gottes, an eine Vorsehung, moralische Regierung Gottes, an die Unsterblichleit unserer Seele, an ein künftiges besseres Leben." 9215,9216,Jn dem Evangelium findet er diese Wahrheiten bekräftiget; 9216,9217,weßwegen er auch von der christlichen Religion allzeit mit Hochachtnng und Empfindung spricht. 9217,9218,"Er unterscheidet die christliche Religion mit großer Sorgfalt von den kirchlichen Lehrsystemen, und noch sorgfältiger von dem Schultande unbiegsamer Theologen, die sich ihrer ebernen Stirne wegen groß dünken." 9218,9219,"Hätte er mehr Anhänglichkeit an irgend eine christliche Religionspartey gezeigt, so würde sein Beweis vielleicht nie zu dem hohen Grade einer ruhigen Ueberzeugung für alle Glaubenẽgenossen überhaupt gediehen seyn, den er wirklich erreicht hat." 9219,9220,"Der V. hatte es auch nicht nothwendig, als Katholik, oder als Protestant, oder als Reformirter u. s. w. aufzutreten;" 9220,9221,"er nimmt es bloß mit der Classe der angeblichen starken Geister auf, die den ganz sonderbaren Satz behaupten: daß jede geoffenbarte, und um so mehr die christliche Religion (auch bey ihrer originellen Reinigkeit) schlechterdings den schädlichsten Einfluß auf das Wohl der Menschheit haben müsse;" 9221,9222,"daß der Glaube an Gott, und an eine zukünftige Welt den übrigen Triebfedern der Tugend im geringsten keinen neuen Grad der Elasticität mittheile; daß er vielmehr wohl gar daran hinderlich sey." 9222,9223,S. 26. 9223,9224,"Solche Paradorien zu widerlegen, macht der Katholik mit dem Protestanten und Reformirten gemeine Sache." 9224,9225,"Er sucht also geradehin das Gegentheil zu beweisen, zeigt die traurigen Folgen des Unglaubens dieser Art an, und wirft hier und da einen Blick auf die Quellen, woraus der Unglaube entspringt." 9225,9226,"Neben der in diesen Briefen herrschenden Jdee, sagt der V. noch viele andere sehr intoressante Wahrheiten, die allerdings verdieuen von Vielen gelesen zu werden." 9226,9227,Jch will nur einige Muster ausheben. 9227,9228,Die Anmerlung im ersten Briefe S. 2 u. 3. verdienet allerdings die Aufmerksamleit des Lesero. 9228,9229,"Der V. schrieb da eine Wahrheit nieder, die eben so ft mißkannt, aber doch keiner genauern Prüfung werth gehalten wird, als wichtig sie für die Menschheit ist." 9229,9230,"Nach seiner und meiner Ueberzeugung soll sich der Weltmann (der Fürst, der Minister, der Sachverwalter des Staates eben so ernstlich, als andere ansehnlichere Glieder der menschlichen Gesellschaft) aus der nähern Kenntniß der ersten practischen Religionswahrheiten, aus der lebhaften Ueberzeugung davon, und aus dem ofter wiederhohlten Nachdenken hierüber eine wirkliche Angelegenheit machen." 9230,9231,"Die Folge davon würde, müßte nicht weniger, als reicher Segen für die ganze Menschheit seyn." 9231,9232,"Jmmer ist die kalte Gleichgültigkeit zu bedauern, bey welcher man jedes ernsthafte Wort von Gott, von Gewissen, Christenthum, und Ewigkeit für bloße sterile Theologie erklärt, die man lediglich · den Geistlichen, als Etwas zu ihrer Profession allein Gehöriges eben so unbedenklich überlassen müsse, als dem Sternkündigen die Berechnung astronomischer Tabellen, oder dem Uhrmacher die zubestimmende Proportion der Räder und Federn." 9232,9233,S. 3 und 4 scheint der V. in seinen Forderungen zu weit zu gehen. 9233,9234,"Er sagt: wir müssen mit einer Menge von Menschen umgehen, deren wirkliche Gesinnung in Ansehung der Religion wir gar nicht ausfindig zu machen wissen, (ist auch nicht nothwendig." 9234,9235,"Es wäre äußerst seltsam, wenn man vorläufig ein Glaubensbekenntniß von dem Manne fordern wollte, mit dem man sich in Geschäfte oder gesellschaftl." 9235,9236,"Umgang einlassen wollte) die alle unmoglich auf einer durchaus gleichen Stufe des Glaubens, oder des Unglaubens stehen;" 9236,9237,"die sich aber dennoch bey aller der vermuthlichen Abstufung in ihrer hierher gehdrigen Denkart das Wort gegeben zu haben scheinen, daß sie sich ja keinen Unterschied dabey in ihren Aeußerungen und Bezengungen merken lassen." 9237,9238,(Was liegt daran? 9238,9239,"in Geschäften und gesellschaftlichem Umgange hat man auf Handlungen, nicht auf innere Gesinnungen zu sehen." 9239,9240,"Jene befördern unmittelbar das Jnteresse der Gesellschaft, diese nicht." 9240,9241,"Jst die Treue, die Redlichkeit des Mannes, der sich in Betreffe seiner Religionsgesinnungen gegen Niemand aufschließt, weniger eine gesellschaftl." 9241,9242,"Tugend, als sie es bey dem Gecken ist, der Stundenlang über seine Herzensreligion und Tugend plaudert, die er nicht besitzt?" 9242,9243,"ob der Mann redlich, zuverläßig, treu sey, muß man aus Thaten, nicht aus Worten schliessen.)" 9243,9244,"Wenn mir jemand sagt, fährt der V. fort, daß er kein Daeyn, keine Regierung, keine in die Zukunft hinuogehende Absichten eines obersten Wesens für wahr halten könne;" 9244,9245,"so weiß ich, wie ich mit ihm daran bin;" 9245,9246,"so erwarte ich von ihm keine andere Sinnes⸗ und Handlungsart, als die aus diesen seinen Grundsätzen fließt." 9246,9247,"Jch will ihn auch allenfalls, wenn er es verlangt, wegen dieses seines Nichtglaubens, den er an seinem Theile für unvermeidlich ausgibt, nicht für verantwortlicher und strafbarer halten, als die Schlange, die auch wiewohl, mit etwas mehrerem Rechte, ihre Natur vorwendet, daß sie giftig seyn müsse." 9247,9248,"Aber wenn ich denn doch auch dabey gewiß überzeugt bin, daß diese am Ende von ihrem eignen Gifte platzen werde ,( und dieß geschieht vermuthlich nicht;" 9248,9249,"denn das Gift ist für die Schlange nicht Gift, es befördert ihren Tod nicht) und wenn ich mit ihr so wenig als mit dem erklärten Gottesläugner gerne in der Nähe etwas zu thun habe, so hat die eine so wenig Recht, als der andere, mir an ihrer Seite das Uebel zu nehmen.—" 9249,9250,"Diese Stelle hat mehr Declamation, als richtige Begriffe." 9250,9251,"Der Gottesläugner kann zwar nicht fordern, daß ich mit ihm in eine engere Verbindung trete;" 9251,9252,"dadurch wächst mir aber auch noch kein Recht zu, ihn bloß deßwegen, weil er keinen Gott glauben kann, so hart zu beurtheilen." 9252,9253,"Gerade aus dem Unglauben folgt noch nicht, daß der Unglaubige nothwendig boshaft, und verpestend seyn muß;" 9253,9254,"gleichwie sich lein richtiger Schluß machen läßt, daß der Mensch, der das Bekenntniß zur christlichen Religion stäts auf der Zunge trägt, ein redlicher, und betrugloser Bürger ist." 9254,9255,"Einen weiteren Beweis über das letztere wird der V. nicht begehren, weil ihn alle Tage die Erfahrung bis zur Ueberzeugung gibt;" 9255,9256,"und daß neben Atheism eine Tugend bestehen kann, läßt sich daraus erklären, weil eine Tugend ohne Religion denkbar ist." 9256,9257,Auch dem Atheisten kann Rechtschaffenheit und gesellschaftliche Tugend kein leertonendes Wort seyn. 9257,9258,"Er, sich allein überlassen, fühlt sich bald zu unvermogend den Trieb zur natürlichen Seligleit in dem Grade, in welchem sie für ihn bey fremder Unterstützung moglich ist, und andere Bedürfnisse zu befriedigen." 9258,9259,Er wünscht sich also fremde Hülfe; 9259,9260,"er wünscht, daß der Gedanke, gemeinnützlich zu seyn, und gerne andern beyzuspringen, unter den Gliedern der menschlichen Gesellschaft mochte practisch, und als richtig angenommen werden;" 9260,9261,und so fühlt er eben darum in und bey sich selbst den Verpflichtungsgrund dazu. 9261,9262,Dieß läßt ihn bald die Nothwendigkeit gesellschaftlicher Tugenden auch bey allem seinem Unglauben einsehen; 9262,9263,"und wenn er auch bey dieser Uebezeugung nicht tugendhaft wird, so geschieht es nicht deßwegen, weil er keinen Gott glaubt, sondern weil er gegen seine eigenen Grundsätze ungetreu wird." 9263,9264,"Der V. hat ja doch selbst S. 27 angemerkt, daß die Verbindlichkeit zur Tugend ihren eigentlichen Grund auch in den natürlichen Verhältnissen der Dinge, und die gesellschaftlichen Pflichten in den Verhältnissen der Menschen gegen Menschen haben." 9264,9265,Jch will keineswegs dadurch den Atheism in Schutz nehmen; 9265,9266,"aber ich kann es auch niemahls billigen, wenn man den Atheisten durch unrichtige Vorspiegelungen bekehren, oder Menschen, die wenig oder nichts von Religion sprechen, schon als vergiftend angeben will, ob sie gleich übrigens ruhig, und ohne Schwärmerey leben." 9266,9267,"Was übrigens der V. in diesem Briefe weiter sagt — von den Trostgründen, von den guten Aussichten in eine Ewigkeit, die uns die Religion gewährt, ist alles schon, richtig, rührend dargestellt." 9267,9268,"Mit einer ihm eigenen Stärte dringt er auf die leichtsinnige Schaar der starkseynwollenden Geister, deren Philosophie darin besteht, Ernst und Ueberlegung gar nicht an sich kommen zu lassen;" 9268,9269,"und welche behaupten, daß man es mit der Religion seine gute Richtigkeit haben lasse, und sie in allen Ehren halte;" 9269,9270,"aber damit sey auch für den Himmel, und für das noch so weit entfernte Leben ein für allemahl in hinlänglichem Maße gesorget;" 9270,9271,"und desto mehr Gedanken, und Geschäftigkeit erfordere das nähere Nützliche, das Wohl in der gegenwärtigen Welt." 9271,9272,"Dieß wird als ein durchaus entschiedener Grundsatz angenommen, der gar keinen Streit mehr gestatte." 9272,9273,"(Er ist auch bloß in der Ausdehnung, und schiefen Anwendung des Freygeistes unrichtig." 9273,9274,"Man lege die unschuldigsten Sätze auf die Folter, müssen sie nicht nothwendig eine monströse Gestalt bekommen?)" 9274,9275,"Es ist allerdings seltsam, daß sich Menschen, die sich einer feineren Denkkraft wegen rühmen, über alles, was religios heißt, so leichtsinnig wegsetzen, und zwischen müßiger, schwärmerischer Beschaulichleit, und zwischen gefühlvoller Schätzung erheblicher Gegenstände, die uns nahe angehen, keinen Unterschied machen." 9275,9276,"Jst es denn so ganz zuverläßig wahr, daß der in der Seele herrschende, lebhafte Gedanke an die alles leitende Fürsehung irgend ein an sich rechtmäßiges Unternehmen hindere, oder dessen Fortgang aufhalte?" 9276,9277,Daß in den Departements nothwendig deßwegen die Geschäfte langsamer gehen; 9277,9278,"daß es schwer werden müsse, ein Decret auszugeben, oder eine regelrichtige Expedition zu schreiben, wenn die Philosophie der Räthe, und Kanzellisten sie noch nicht so weit gebracht hat, sich die Empfindung von der Religion aus dem Sinne zu schlagen?" 9278,9279,"Daß sogar ein Gastmahl, eine Lustpartie, oder sonst ein gesellschaftl." 9279,9280,"Vergnügen dadurch nothwendig alles sein Angenehmes verliere, so bald wir der Erkenntniß dessen, dem wir es zu dauken haben, den Eingang dabey in unser Herz gestatten?" 9280,9281,"Daß das, was wir auf der Welt zu unserm Vortheile zu thun haben, vorausgesetzt, daß es wahrer mit der Moralität vertragsamer Vortheil sey, durch den Geist der Religion Störung leide?" 9281,9282,"— Noch immer bleiben diese ganz sonderbaren Philosophen dem denlenden Publicum den Beweis schuldig, daß der Begriff von dem innerlichen Frieden (Gemüthsruhe), von dem sicheren Beyfall Gottes, von der Freude über seine Wohlthaten, von der Zuversicht unter seinen Führungen, von froher Aussicht auf seine in die Zukunft gehenden Anstalten zu unserm Besten, so etwas durchaus Fremdes für die klügeren Freunde des Vergnügens, und der Geschäftigkeit habe, daß man sich es gar nicht vorstellen konne, wie eine solche Gemüthsverfassung zu einem glücklichen Leben gehören, oder beytragen kann." 9282,9283,"Man würde die eigene Vernunft zu hintergehen suchen, wenn man sich überreden wollte, daß die Million, oder das Ordensband der hochste Zweck der menschlichen Existenz, und die äußerste Befriedigung der menschlichen Wünsche wäre;" 9283,9284,"daß Seelenheiterkeit aus Grundsätzen und Gesinnungen dazu, daß uns auf Erden wohl sey, nichts gelte, daß der Mann mit der Million, und dem Stern, oder allenfalls mit noch etwas mehrerem, ohne Gewissensruhe, ohne Freude an Gott in der Bewunderung seiner Werle, ohne Versicherung einer weisen Lenkung menschlicher Schicksale, ohne Hoffnung einer glücklichen Unsterblichkeit, ohne Erhebung und Stärkuug der Seele durch Gebeth, vollig eben so zufrieden, und vergnügt lebe, als mit diesen Empfindungen, daß also aller Ernst auf die Unterhaltung und Erhöhung dieser letzteren gewandt wird, für die vernünftige Menschennatur gar keinen wesentlichen Nutzen habe;" 9284,9285,daß diese religiosen Empfindungen und Seelenfreuden weiter nichts als armselige Träumereyen seyn u. s. w. 9285,9286,Am Ende des ersten Briefes merket der Verf. 9286,9287,die Folgen 9287,9288,an 9288,9289,"," 9289,9290,"die nothwendig aus der Gleichgültigkeit, und aus dem Kaltsinn gegen höhere, geistige Empfindungen, und aus der gänzlichen Entwohnung von denselben entstehen müssen." 9290,9291,"Alles, was er da Schones sagt, verräth Beobachtungogeist, und tiefere Kenntnisse der Seelenlehre." 9291,9292,"Beweise aus diesen Quellen geschöpft greisen tief in die Seele, wenn man sie nur mit Aufmerlsamkeit lieset;" 9292,9293,"und sie überzeugen um so leichter, weil man sie auf eine gewisse Art selbst fühlen kann." 9293,9294,"Recensent wünschet nichts lebhafter, als daß der Verfasser recht viele Nachfolger bekommen möchte, die Grundsätze der Offenbarung mit den Grundsätzen der Philosophie zu verbinden, so oft sich unsre Gelehrten entschliessen, Religions⸗ und Erbauungoschriften dem Publicum mitzutheilen." 9294,9295,"Die Bewegungsgründe zu jedem Guten, die uns die Offenbarung liefert, erhalten zwar ihre innere Festigteit nicht erst aus der Philosophie;" 9295,9296,"aber wenn jene von dieser begleitet, und erkläret werden, sind sie viel tauglicher, dem Verstande seinen Beyfall abzulocken, und das Herz zu erobern." 9296,9297,"Wird der Beweis nicht doppelt kräftig, den man zugleich auf Seelenlehre und Offenbarung bauet?" 9297,9298,"Und kann sich der Verstand noch gegen eine Wahrheit emporen, die er in dem Evangelium, und zugleich in der Schöpfung lieset?" 9298,9299,"Die Wahrheiten der Offenbarung, und der Philosophie greifen so genau in einander, als wie die Räder einer Uhr." 9299,9300,"Wollte man sie also trennen, und in gewissen Fällen, ie gerade das Jnteresse der Menschheit betreffen, nur einseitig vorstellen, so würde nothwendig die Vorstellung mangelhaft, und unvollkommen seyn." 9300,9301,Niemahls würde der Verf. 9301,9302,"die Blöße, und das große Leere des Herzens, das jeder geistigen Empfindung, u. den aus Religionsgründen quellenden Freuden verschlossen ist, in ein so helles Licht gebracht haben, wenn er nicht zugleich aus der Philosophie geschöpfet hätte?" 9302,9303,"Seine Anmerkung S. 12, daß der Mensch, der an höheren, geistigen Vergnügen keinen Geschmack mehr finden kann, nothwendig auf Täudeleyen verfallen müsse, ist durchaus gründlich." 9303,9304,"Das menschliche Herz, sagt er, will einmahl beschäftiget, mit Theilnehmung gerührt, und in Bewegung gesetzt seyn;" 9304,9305,"und wenn wir uns denn durch unsre zusammengeschrumpfte, erniedrigte Denkungsart das wahre Große, und Erhabene, was eigentlich die Seele hätte erweitern, und mit viel umfassender, genngthuender Empfindung auf eime würdige Art ausfüllen können, vollig aus dem Auge weggerückt haben;" 9305,9306,"so müssen wir uns mit angestrengter Einbildungokraft in die Kleinigkeiten der Natur, oder Kunst hineinarbeiten, und da hangen bleiben, da seufzen, und schmelzen lernen, und so dem leeren ermatteten Herzen durch Tändelwerk einiae Kornchen von Nahrung zu schaffen suchen, damit es nicht gar verschmachte." 9306,9307,"Der zärtliche Blick eines Schoß hündchens, oder das sanfte Geräusch eines Gartenbaches, oder das begeisternde Anstaunen eines Stücks Bildsäule, und Gemähldes, oder eine Unterredung mit dem Monde soll durch die daraus erzwungenen Rührungen alles das ersetzen, was uns durch den Verlust des herrlichen (feinern) Gefühls von einer anordnenden, und segnenden Gottheit abgehet." 9307,9308,"Noch auffallender ist die Stelle S. 28, gute Gesinnungen, und gute Handlungsweisen hervorzubringen.,, Dieser große Zweck der Moral erfordert keine stillstehende, leblose Theorie, sondern ein Streben und Bewegen, folglich bewegende Kräfte, Motiven, und je mehr deren, desto besser!" 9308,9309,"Wo sich nun immer neue Räder, und Triebwerke finden, die sich der Maschine anfügen lassen, ohne sie zu zerrütten, die der Bewegung in gleicher, ordentlicher Richtung, und nur so viel stärker, forthelfen, da wird wohl kein Mensch ihren Nutzen läugnen;" 9309,9310,"und dieser wird nach eben dem Maße schätzbarer, je größer sich die Wirkung jener hinzukommenden Kräfte nach der Natur der Sache, und in der Erfahrung zeiget." 9310,9311,"Dieß ist der Fall mit der moralischen Verbesserung, die in meinen Gedanken und Empfindungen mit der Religion nahe genug zusammenhängt." 9311,9312,"Der Gott, den ich glaube, hat meiner Natur ihre Anlagen gegeben, hat meine Verhältnisse gegen andere veranstaltet, hat mit gewissen Arten zu handeln gewisse Folgen verbunden, die mich zu der einen Gattung antreiben, und von der anderen abhalten; hat überall seine Wohlthätigkeit, und seine Absicht auf allgemeines Glück merkbar gemacht, und mir den Trieb der Sympathie, und Menschenliebe, nebst dem Gefühl des innigsten Wohlgefallens an moralischer Rechtschaffenheit, und Güte eingepflanzt." 9312,9313,"Jn dem allem erkenne ich sein Werk, und die deutlichste Anzeige seines Willens, wie ich gesinnet seyn, und handeln soll." 9313,9314,"Jch weiß also, daß er, der meinen verborgensten Thaten, und meinen geheimsten Begierden zusiehet, mich, wenn ich nach dieser seiner Absicht denke, und handle, seines göttlichen Beyfalls würdiget u. s. w. Dieß ist allerdings die Sprache des christlichen Philosophen, die gerade zum Herzen durchdringt, die man aber leider in unsern gewöhnlichen Erbauungsschriften noch nicht, oder nur gar selten findet." 9314,9315,"Wenn man alles Schöne, Gründlich⸗ und Tiefgedachte auzeigen wollte, das in diesen Briefen, nur gar wenig abgerechnet, vorkommt, müßte man eine zweyte Auflage veranstalten." 9315,9316,(Das Uebrige solgt im nächsten Stüe.) 9316,9317,Religionsschriften. 9317,9318,Von dem Einfluß der Religion auf die Glückseligkeit der Menschen ꝛc. 9318,9319,(Fortsetz. 9319,9320,der im L. St. abgebroch. 9320,9321,Anzeige.) 9321,9322,"Nur noch eine Stelle will ich da einrücken, die den Gang des menschl." 9322,9323,"Herzens in ein helleres Licht setzet, durch welchen es zur Tugend geführt wird, und seine moralische Bildung bekommt." 9323,9324,", Jch möchte den Menschen, sagt der Verf., von dem Gedanken, der mir so vernunftmäßig, und natürlich scheint, erfüllet sehen, was eigentlich für ihn festes, zuverläßiges, befriedigendes Gut sey, wohin er am Ende, nach allen unendlich zertheilten Ausflügen, Absichten, und Bestrebungen seines Geistes, als zu seinem eigentlichen, einfachen Ziel und Ruhepunct zurückkommen müsse, wovon er sagen kann, daß ihm da innerlich wohl sey." 9324,9325,"Wenn es nun damit nicht auf ernsthafte Sammlung des Gemüthes, auf Festhaltung der Seele an Wahrheit, Ordnung, und Harmonie ankommt, wenn das Wohlgefallen an dem, was im Allgemeinen gut, und recht ist, nicht in unserm Urtheile, das überwiegende Vergnügen, und das Sehnen und Streben nach immer größeren Zuwachs hierin nicht unser thätigstes Geschäft ausmacht; so weiß ich nichts in der Welt, was würdig wäre, Zweck der vernünftigen Menschheit, und ihr wirkliches, ganzes Glück zu heissen." 9325,9326,"Bey einer solchen einmahl vorhandenen Richtung der Seele führt uns der rechtgebrauchte Verstand (von der Offenbarung unterstützt, und geleitet) so viel gerader, und mit so viel lebhafterer Theiluehmung des Herzens auf die Erkenntnisse des Wesens, welches die Quelle und der Jnbegriff alles jenes Guten, Großen, und Schönen ist;" 9326,9327,"und daraus wird denn Gottesverehrung, Gottergebenheit, Gottesliebe, mit einem Worte Religion im Meuschen;" 9327,9328,"die erhabenste, beruhigendste Empfindung für den denkenden Geist, weil sie ihn ganz beschäftiget, und ausfüllet;" 9328,9329,"allen seinen ursprünglichen Thätigkeiten eine gleichformige Spannung, allen seinen Absichten eine einfache Zusaminenstimmung, und allen besondern Bewegungsgründen zur Tugend, zur Gerechtigkeit, zur Redlichkeit, zur Menschenliebe mehr Verbindung, und ugleich inehr Stärke gibt. S. 126 u. 127." 9329,9330,"Dieß sind ohne Zweifel die natürlichsten Wege, durch welche uns Gott, der das Urbild unsrer Tugend ist, zur Vollkommenheit, und Seligkeit führet." 9330,9331,Sch. 9331,9332,F. Oekonomische Wissenschaften. 9332,9333,Mathematische Beyträge zur Forstwissenschaft. 9333,9334,"Von A. J. von Kregting, fürstl." 9334,9335,hessisch. 9335,9336,Forstmeister. 9336,9337,Gießen bey Krieger dem ältern. 9337,9338,10 Bogen mit Kupf. 9338,9339,und Tabellen. 1788. 9339,9340,tl. 9340,9341,8v. 9341,9342,Der Herr Verf. 9342,9343,macht sich durch diese wenige Bogen den Forstfreund sehr verbunden. 9343,9344,"Jn seiner Vorrede gibt er sehr vollständige Begriffe vom Geschäfte des Jägers, vom Vorzuge, den er als Forstmann vor dem Jäger im eigentlichen Verstande verdienet." 9344,9345,"Er stellt das Bild eines wackern Forstmannes auf, der aus Leidenschaft nutzbar ist, den der Sporn zu jeder edlen Handlung, die innere Ueberzeugung, dem Ganzen gedienet zu haben, für alles Widrige seines beschwerlichen Amtes schadlos hält — eines Amtes." 9345,9346,"welches undankbar genug ist, um nur äußerst selten die Saat vom Sämanne ernten zu lassen." 9346,9347,Die angezeigten Beyträge selbst liefert der Herr Verf. 9347,9348,"in zwey Abtheilungen, deren erste die Erfindng eines Jnstruments enthält, das zum genanen Vorzeigen des Nutz⸗und Bauholzes dienet, und vor Reinholds bereits belanntem Erdmikrometer, Penthers Höhen⸗ — und Burgsdorfs Holztarationsinstrumente wesentliche Vortheile zu haben scheint;" 9348,9349,"indem es weit einfacher, ungekünstelter, bequemer fortzubringen, und ungleich weniger kostspielig ist." 9349,9350,"Es vertritt die Stelle eines Stocktnopfes, und soll im Preise nicht höher als auf einen Laubthaler zu stehen kommen." 9350,9351,Der Hr. Verf. 9351,9352,"nennet es einen Dendrometer, und begleitet dessen Beschreibung mit einem Kupfer, und einer ausgebreiteten practischen Anwendung in 22 Aufgaben, deren Nutzen allerdings den guten Absichten des Hru." 9352,9353,Verf. zu entsprechen scheint. 9353,9354,"Aus allen Einwürfen, die man gegen den Gebrauch aller dergleichen Jnstrumente bey diesem Geschäfte macht, kann diesen Dendrometer vielleicht nur der einzige treffen, daß er gleich allen anderen gar zu viel Zeit raube." 9354,9355,Freylich kommt hier Zeitaufwand gegen pünctliche Genauigkeit abzuwägen; 9355,9356,"allein es hat ja auch jedermann nach seinen Umständen, seinem besseren, oder schlimmeren Holzstande die Wahl." 9356,9357,"Der vorzüglichste Nutzen, welcher alles wieder ersetzen kann, ist bey dem Gebrauch dieser Jnstrumente immer, daß das natürliche Augenmaß dessen, der damit umgeht, sich nach und nach ungemein verbessert, und endlich das Jnstrument ihm ganz entbehrlich macht;" 9357,9358,"indessen der Anfänger, bis er zu mehrerer Uebung kommt, immer eine sichere Richtschnur vor sich hat." 9358,9359,Die zweyte Abtheilung zerfällt in 3 8. 9359,9360,"Der erste von Ausmessung der Förste enthält einen guten Plan zum Holzabschätzungsgeschäfte, und die Skelette der dazu gehorigen Tabellen." 9360,9361,Der Hr. Verf. liefert zwar hier nichts ganz Neues; 9361,9362,"es gibt Gegenden, wo diese Behandlung schon wirklich in Ausübung besteht;" 9362,9363,"indessen ist doch diese Art, deren Benützung so wünschenswerth wäre, noch bisher nicht allgemein bekannt gemacht worden." 9363,9364,"Der zweyte S. bestimmt den Unterschied der Hoch und Niederwaldung, und der dritte endlich die Behandlung des Hochwaldes ins Besondere, welchem der Hr. Verf. Tabellen a) über die Eintheilung nach seinem Holzbestande, b) über die Holzanweisung auf hundert Jahre, c) und über den Decennalertrag beylegt." 9364,9365,"Es finden sich in der ganzen zweyten Abtheilung so viele vortreffliche Grundsätze für das Allgemeine dieser Wissenschaft, daß sie gewiß in jedem Forstfreunde den Wunsch erwecken werden, bald wieder mit dergleichen Erfahrungen von Hrn. K. bereichert zu werden — ein Wunsch, den die. edle Nützbegierde des Hrn. Verf. nicht unerfüllt lassen wird." 9365,9366,A. . 9366,9367,Geschichten und Romane. 9367,9368,I. 9368,9369,"Der neue Paris, oder die List dreyer Weiber, eine komische und kurzweilige Geschichte aus dem Französischen des Hn." 9369,9370,v. Bilderbeck. 9370,9371,Zittau und Leipzig bey Schops. 9371,9372,1787. 9372,9373,10 Bogen. 9373,9374,II. 9374,9375,"Nembold und Mariane, eine Geschichte in Briefen." 9375,9376,Herauogegeben von dem Verf. 9376,9377,Adolph Selwarts. 9377,9378,4 Theile. 9378,9379,Gera bey Rothen. 1787. 9379,9380,Ungefähr 2 Alphabethe. 9380,9381,"III. Wahrhafte Begebenheiten einiger Brüder Freymaurer, die sich durch ein falsches Licht blenden ließen, und endlich zur wahren Erkenntniß gelangten." 9381,9382,Von ihnen selbst in Briefen an ihre Freunde geschrieben. 9382,9383,Frankfurt und Leipzig. 9383,9384,1786. 8 Bogen. 9384,9385,"8. IV. Eugenius, oder Anekdoten aus dem goldenen Thale." 9385,9386,Eine verschönerte Erzählung wirklicher Begebenheiten. 9386,9387,2 Theile. 9387,9388,Leipzig bey Schneider. 1787. 9388,9389,16 Bogen. 9389,9390,"8. Thusnelde, oder der Ritter vom goldenen Sporn." 9390,9391,"Eine altdeutsche Geschichte in drey Büchern, und sechs Gesängen." 9391,9392,Leipzig bey Kummer. 9392,9393,1786. 9393,9394,"392 S. 8. I. Lebenowandel, Schwachheiten, und Reue eines Frauenzimmers." 9394,9395,Aus dem Französi schen. 9395,9396,3 Theile. 1787. 9396,9397,294 S. 8. 9397,9398,"Von manchen Schriften, am meisten aber von Romanen bedarf man beynahe nichts, als ihre ephemerische Erscheinung anzuzeigen;" 9398,9399,"sie werden zwischen Schlaf und Wachen erzengt, in der nämlichen Stimmung gelesen, und gleich wieder vergessen." 9399,9400,"Sicher wird von allen den 100 Romanen, die seit einem Jahre erschienen sind, ihrer flimmernden und mühesam gesuchten Titel ungeachtet, kein einziger mehr im Cirkel der wackern Lesewelt herumlaufen." 9400,9401,Unsere schreibseligen Herren sorgen schon wieder für neue Waare. 9401,9402,"Wir haben da einen Pack zusammen genommen, und wollen nur ein Paar Worte über jede Broschüre sagen, um nicht, wie Hr. Shandy sagt, den todten Hahn zu geiseln, weil die Henne ein Windey gelegt hat." 9402,9403,Nro. 9403,9404,"I. ist eine neu herausgeputzte Erzählung, die schon vor 20 Jahren in Vergessenheit kam." 9404,9405,"Hr. v. Bilderbeck und sein Uebersetzer mogen es unserthalben bey dem lieben Gott verantworten, daß sie ihre Zeit so unnütz angewandt haben." 9405,9406,Nro. 9406,9407,"II. ist 2 Alphabethe stark, wird gewiß in Lesebibliotheken gekauft, und häufig gelesen werden, weil alle Jngredientien eines Romans darin zu finden sind;" 9407,9408,ungeachtet wir den Verf. 9408,9409,des Adolph Selwart 9409,9410,"nie für den Mann gehalten haben, der einen wirklich guten Roman schreiben könnte, und in dem gegenwärtigen voluminosen Werkchen eben keinen Grund finden, eine bessere Meinung von ihm zu fassen." 9410,9411,Nro. 9411,9412,III. ist aus dem st. 9412,9413,Nicaise zum Theile entlehnt; 9413,9414,"der Enkel des Sir William Lilly im Nicaise, und der Bruder Redner in gegenwärtiger Erzählung sehen einander auf ein Haar ähnlich, und die Abaten Gabriel und Sarpelli konnte man Zwillingobrüder heissen." 9414,9415,"Aus welcher Ursache wird uns also eine Erzählung, die wir schon kennen, noch einmahl verkauft?" 9415,9416,Nro. 9416,9417,IV. hat uns wirklich noch am besten gefallen. 9417,9418,Der V. hat zwar wenig interessante Situationen anzulegen gewußt; 9418,9419,"aber seine Erzählung ist niedlich, läßt sich gut lesen, und man ist geneigt, seine Helden, die er uns vorstellt — seinen Hamilton, Williams ꝛc. zu lieben." 9419,9420,"Der V. müßte kein Britte seyn, wenn er nicht einige Anspielungen auf politische Gegenstände hätte mit einweben sollen." 9420,9421,"Wenn ja in einem Kreise von Leuten gewisser Classen Romane gelesen werden müssen, so ist es immer besser, einen freundschaftlich plaudernden Eugenius von seinem goldenen Thale radotiren zu hören, als sich durch Hn." 9421,9422,Rembolds lange Briefe durchzuarbeiten. 9422,9423,Vorzügliches hat indessen keiner von beyden. 9423,9424,"Ein Paar undeutsche Ausdrücke z. B. S. 40. übelgelaunt anstatt übellaunigt, und S. 89 was immer für Bequemlichkeiten vermißt wurden, hatte er darin angebracht s" 9424,9425,.. c. 9425,9426,",, wollen wir eben nicht rügen." 9426,9427,Nro. . 9427,9428,"ist nicht ganz schlecht, aber auch noch lange nicht gut." 9428,9429,"Ein Roman, der, wie viele seiner Brüder, die Kritik nicht aushalten würde, den aber doch die Romanleser mit Vergnügen durchblättern, und über die Unwahrscheinlichkeiten, die sich nicht selten darin finden, hinwegsehen werden." 9429,9430,"Ein alter König in — Deutschland ( der V. st vorsichtig genug weder Zeit noch Ort anzugeben) wird von 5 Brüdern, deren Vater er in offenem Kampfe erschlagen hatte, angefallen." 9430,9431,"Zu kraftlos, selbst zu streiten, biethet er dem, der für ihn siegen würde, sein edelstes Kleinod, einen goldenen Sporn." 9431,9432,"Waldo, sein Freund, und erster Ritter übernimmt den Kampf, und unterliegt." 9432,9433,"Thuislon, ein Fremdling am Hofe des Konigs, tritt an seine Stelle, und siegt." 9433,9434,Der goldene Sporn wird sein. 9434,9435,"Waldo, von Neid vergiftet und aufgebracht über Thuiskons Glück und Vorzug, beredet seine Swester, die Thuiskon liebt, ihm solchen zu verschaffen." 9435,9436,"Sie thuts, und legt dadurch den Grund zu einer heftigen Feindschaft beyder Häuser, und zu ihrer nachherigen schmerzlichen Reue." 9436,9437,"Waldo, dessen unedles Betragen in dieser Sache entdeckt wird, muß vom Hofe." 9437,9438,"Thuiskon erhält eine Tochter, Thusnelde, die von ihrer Mutter verpflichtet wird, den Verlust des goldenen Sporns an Waldos Geschlecht zu rächen." 9438,9439,"Nach manchen Zwischenscenen, die wir unsern Lesern erlassen wollen, kämpfen Thusnelde, und der junge Waldo miteinander um den goldenen Sporn, letzterer wird besiegt, und erhält am Ende den Sporn von seiner Base zum Geschenke." 9439,9440,"Wohl zu merken, Thusnelde ist bey diesem Kampfe und bey der darauf erfolgten Heirath mit dem Prinzen Edwold wenige Wochen über zehn Jahre alt, und Waldo Secundus nicht älter." 9440,9441,"Das heißt doch das altdeutsche Costume recht beobachten, wenn man 10jährige Kinder schon kämpfen und heirathen läßt." 9441,9442,"Das letzte möchte allenfalls noch bey den Guaranis, oder auf Otahiti angehen." 9442,9443,"Sonst können wir dem V. die Anlegung einiger rührenden Situationen nicht absprechen; wissen aber nicht, warum er seine ganz im gewöhnlichen Romangeleise fortschleichende Prose in Gesänge eintheilt." 9443,9444,"Tiefer Friede sey übrigens mit des V. Helden, mit dem guten alten König, dem biedern Thuiskon — und der etwas verzeichneten Armide." 9444,9445,Nro. 9445,9446,VI. 9446,9447,"ist die Geschichte eines verbuhlten unersättlichen Weibes, nach einem schwarzen Jdeale angelegt;" 9447,9448,"wir warnen Leser und Leserinnen, die Reinigkeit der Sitten und des Herzens für ein Gut halten — dieses Buch für nicht geschrieben anzusehen." 9448,9449,"Weder Uebersetzer (dem Gott diese schwere Uebersetzersünde in Gnaden verzeihen wolle) noch Verleger haben sich zu nennen gewagt, zum Beweise, daß sie das Schändliche einer Handlung fühlen, die dazu beyträgt, das Herz junger Leute (und wer lieset wohl fleißiger Romane, als eben diese?) zu vergiften, und den ohnehin schon lebhaft genug sprechenden Geschlechtstrieb noch mehr anzufachen." 9449,9450,Van. 9450,9451,Der Schein betrügt. 9451,9452,Von J. F. Jünger. 9452,9453,Erster Theil. 9453,9454,"Berlin und Libau, bey Lagard u. Friederich 1787." 9454,9455,251 S. 8v. 9455,9456,"Herr Jünger hat sich in seinen Lustspielen, in seinem Heinrich Wurmsamen, und in seiner Verdeutschung von Vetter Jacobs Launen als eiuen Schriftsteller von Witz, Laune, und nicht gemeiner Welt⸗ und Menschenkenntniß gezeigt, und Rec. gesteht mit Vergnügen, diese Eigenschaften in vorliegendem Roman noch in reicherem Maße angetroffen zu haben." 9456,9457,"Er erwirbt sich dadurch eine rühmliche Stelle neben Wezel, und Müller." 9457,9458,"Vielleicht können die Produkte dieser Männer den Schaden wieder einiger Maßen vergüten, den die Legion der empfindsamen Romane bey uns hervorgebracht hat." 9458,9459,"Sie bringen den Leser aus einet Feenwelt in die wirkliche zurück, zeigen die Menschen, wie sie sind, und ersetzen den Mangel an eigenen Erfahrungen." 9459,9460,— Der Held der gegeuwärtigen Geschichte erzählet seine Schicksale selbst; 9460,9461,"wir wollen aber dem Leser das Jnteresse nicht durch einen trocknen Auszug schwächen, welches ohnedieß mehr in der Behandlungsart, als in der Geschichte selbst liegt." 9461,9462,A. W. 9462,9463,Schöne Wlssenschaften. 9463,9464,"Sabeln, und Sinngedichte." 9464,9465,Von Joh. 9465,9466,Ferdinand Schletz. 9466,9467,Erste Sammlung. 9467,9468,Auf Kosten des Verfassers. 9468,9469,Markbreit gedruckt bey Johann Valentin Kuenlein. 1787. 9469,9470,174 Seiten 8v. 9470,9471,"Der Hr. Verfasser, ein Landgeistlicher zu Markppesheim in Franken, macht durch diese Sammlung seinen Landesleuten ein artiges Geschent, und dieselben waren wieder so dankbar dafür, daß sie ihn mit einer großen Subscribentenzahl unterstützten, und seine Mühe belohnten." 9471,9472,"— Jch übergebe hiermit dem Publicum, sagt der liebenswürdige Verf." 9472,9473,"in seiner Vorrede, die Kinder, und Gespielinnen meines Herzens, die von der dörflichen Einsamkeit meiner Lage die lange Weile verscheucht, und mir die müßigen Stunden angenehm verkürzt haben.,, Wir können nicht sagen, wie gut wir durch diesen Ausdruck dem liebenswürdigen Manne geworden sind." 9473,9474,"Daß doch alle Landgeistlichen, zu welcher Glaubensbekenntniß sie immer gehören mögen, so gut ihre Nebenstunden verwendeten, und anstatt zu verwildern, den Mußen und Gratien auch ein müssiges Stündchen weihten." 9474,9475,"Wenn das uμτι agree le zutrifft, so ist es gewiß bey dem Landgeistlichen, der durch seine Entfernung von dem städtischen Umgange nur allzubald in den traurigen Stand der Wildheit verfallen kann, wenn er nicht durch ein gutes Buch seinem Geiste Nahrung und Geschmeidigkeit verschafft." 9475,9476,Es brauchen eben nicht alle Dichter zu werden; 9476,9477,"aber Gefühle für das Schöne sollen doch gewiß jenen nicht fehlen, die eben im Schooße der freyen und Kurzgefaßte Braunschweig." 9477,9478,Jn der Schulbuchhandlnna 9478,9479,"lst der Hirschfeldsche Gartenfalender auf die Jahre 1787 und 88, oder der sechste und siebente Jahrgang erschienen." 9479,9480,Gartenfreunden brauchen wir nur selnen Jnhalt anznzelgen. 9480,9481,1) 9481,9482,"Gartenlitteratur, von 1786 und 87. 2)" 9482,9483,"Neueste Gartenberichte au? verschiedenen Ländern, aus Chili, der Türiev u. s. w. 3)" 9483,9484,Fortgänge und Verirrungen des Gartengeschmals. 9484,9485,Enthält enige Beschreibuugen von Gärten. 9485,9486,"Aneige von dahin gehörigen Abbildungen, und neuen Schriften über die schöne Gartenlunst ( ein Schrifisteller nennet se gar dle empfindsame!)" 9486,9487,4 9487,9488,Kleine Abhantlungen über Gartenbau und Baumzucht von Gartensreunden. 9488,9489,5) 9489,9490,"Vermischte Gartennachrichten aus Europa und Ameriia: Anschönen Natur leben, und ihre Vergnügungen aus den reinsten Quellen schopfen konnen wenn sie nur wollen." 9490,9491,"Die Fabeln und Sinngedichte, die uns der H. V. liefert, sind meisten Theils Kinder seiner Erfindung, und wir geben nicht allein seinen leichtfliessenden Versen, und seiner reinen ungezwungenen Sprache unsern ganzen Beyfall, sondern wir freuen uns auch seiner guten Denkungsart, und danken ihm für die goldenen Regeln der Lebensweisheit, die er durch den Reitz der Fabel mittheilt." 9491,9492,Zur Probe nur eine: Der Scharfe Essig. 9492,9493,Prr! 9493,9494,"wie sauer muß der Wein Schon im Faß gewesen seyn, Der so scharfen Essig gab!" 9494,9495,Sprach zur Mutter einst der Knab. 9495,9496,"Nein, er kam vom besten Wein, Fiel die Mutter lächelnd ein." 9496,9497,Liebes Fritzchen merk es dir! 9497,9498,Rief der kluge Vater hier: 9498,9499,Aus dem allerbesten Freund Wird der allerärgste Feind. 9499,9500,"Die Sinngedichte haben uns nicht so, wie die Fabeln, gefallen: der feine Witz und das städtische Salz, die eigene Würze dieser Dichtungoart mangeln dem lieben Landmanne, der so vertraut mit der Natur die Fabel mit edler und liebenswürdiger Einfalt besang." 9500,9501,"— Wir wünschen, der H. V. möge in guter Laune bleiben, und bald mehr gute Fabeln, freylich nur Kinder einer vergnügten Laune, folgen lassen; — und viele seiner Herren Amtscollegen möchten diesem loblichen Beyspiele folgen, und ihre Stunden so edeln Vergnügungen weihen." 9501,9502,Gl. 9502,9503,Nachrichten. 9503,9504,iündigung neuer Gartenschriften; 9504,9505,Verordnungen n. d. al. 9505,9506,Ein Kupfer stellt den herrlichen Sommerpallast der Herzoginn von Braunschweig vor. 9506,9507,Anzeige. 9507,9508,"Herr Heinrich Portitor, französ." 9508,9509,"Sprachmeister zu Salzburg, hat so eben eine tleine Schrist hier in Salzburg auf seine Kosten herausaegeben, welche den Titel suhrt: etit traite des gallicisnes,e er, 4 leels ce deux lagues out ie plus oppe u· utte." 9509,9510,"Für diejenige, welche dle franzos." 9510,9511,"Sprache mit den ihrleigenen Ausdrucken sprechen, und schreiben, auch die deutschen Redensarten gut iranzosisch ausdruden lernen wollen, wird diese tleine Schrift zu nicht geringem Behuse seyn ." 9511,9512,Religionsschriften. 9512,9513,Jac. 9513,9514,Danzers d. unm. 9514,9515,"Rstifts Jsny Benedictiners, hochfürstl." 9515,9516,erzb. 9516,9517,geistl. 9517,9518,R. an der hohen Schule in Salzburg der Moral⸗u. 9518,9519,Pastoraltheologie ord. 9519,9520,"Lehrers Anleitung zur christlichen Moral, für seine Schüler in Privatstunden." 9520,9521,Erster Theil. 9521,9522,"Frankfurt, und Leipzig, im Verlage der salzburgischen Waisenhausbuchhandlung 1787." 9522,9523,586 S. ohne 3 Bog. 9523,9524,"Vorbericht, u. 2 Bog." 9524,9525,Jnhalt u. Register. 9525,9526,8v. 9526,9527,"Wer die traurige Lage kennet, in der sich das Studium der Moraltheologie seit langer Zeit auf katholischen Schulen befand, und vielleicht zum Theile noch befindet;" 9527,9528,"wer es weiß, daß diese ihrer natürlichen Bestimmung nach so gemeinnützige Wissenschaft ehemahls bloß in einer elenden Casuistik bestand, deren beynahe einziges Geschäft es war, ein ausgedehntes Sündenregister zu liefern, und die zulünftigen Volkslehrer in den mechanischen Manipulationen zu unterrichten, das Maß, und die Schwere moralischer Vergehungen nach Elle, und Gewicht zu bestimmen;" 9528,9529,"wer sich an die unglücklichen Zeiten erinnert (und diese sind noch nicht so gar lange vorüber), wo jener der größte Moralist hieß, der die Kunst besaß, die meisten und ausgedachtesten Todsünden in Ein Beyspiel (casus) zusammenzudrängen, und dieses Beyspiel wieder in seine einfachen Theile aufzulosen: dem wird gewiß (wenn ihm anders das Emporkommen einer so wichtigen Wissenschaft nicht gleichgültig ist) gegenwärtige Anleitung zur christlichen Moral hochst willkommen seyn, und er wird dem helldenkenden Verf." 9529,9530,"derselben Dant wissen, daß er, begleitet von der Göttinn Philosophie, sich in das Gebieth der Theologie wagte; daß er den Muth faßte, die dichten Nebel der Casuistik durch das wohl thätige Licht seiner Begleiterinn zu zerstreuen, und daß er sich die Mühe nahm, eine Wissenschaft einfach, faßlich, reitzend, und nützlich darzustellen, bie ehevor durch ihre düstere Mine, die sie unter den Händen finsterer Moralisten erhielt, jeden wißbegierigen Jüngling von ihr zurückschreckte, oder, wenn sie ja einiges Jnteresse für ihn hatte, dasselbe nicht sowohl dem Vortrage faßlicher, und eützlicher Wahrheiten, als vielmehr den lebhaften Gemählden gewisser reitzvoller Gegenstände zu verdanken hatte, welche die Sittenlehrer aus Busembaum, Sanchez, Diana rc., um ihren Vortrag unterhaltend zu machen, künstlich auszuheben wußten." 9530,9531,"Der Verf. hat es selbst gefühlt, und eingesehen, daß er sich von dem gewöhnlichen Wege der Moralisten weit entferne, und daß er eben dadurch ihre ganze Aufmerksamkeit auf sich ziehen würde;" 9531,9532,"denn aus diesem einzigen Grunde kann es sich Rec. erklären, warum sich Hr. Danzer so viel Mühe gab, sein Unternehmen, eine christliche Moral in Verbindung mit der philosophischen, und in deutscher Sprache zu schreiben, in einem weitläufigen Vorberichte zu rechtfertigen." 9532,9533,So sehr sich der Verf. 9533,9534,in dieser Rechtfertigung seines Unternehmens als einen aufgeklärten Mann jedem Selbstdenker empfiehlt; 9534,9535,"eben so sehr mußten dadurch die Begriffe von der Aufklärung im katholischen Deutschlande heruntersinken, wo so ausgemachte Dinge, als diese sind: daß die christliche Moral sich ohne Philosophie nicht gehörig bearbeiten lasse, und daß es zuträglicher sey, das practische Christenthum den Schülern in ihrer Muttersprache, als in einer fremden Sprache vorzutragen — noch eines Beweises bedürfen sollten, wenn nicht allenfalls besondere Umstände den Verf." 9535,9536,zur gründlichen Entwickelung dieser Wahrheiten veranlasset haben. 9536,9537,"Bey dem ersten Puncte, das ist, bey der Darstellung des nahen Zusammenhanges der christlichen mit der philosophischen Moral sagt Hr. D. vieles, was besonders dem Theologen von großer Wichtigkeit seyn muß;" 9537,9538,"Rec. will nur einige Sätze davon ausheben, die ihrer Wahrheit, Anwendbarkeit, und Fruchtbarkeit wegen besondere Aufmerksamkeit verdienen." 9538,9539,Man hat die Philosophie jederzeit als eine Vorbereitung zur Theologie betrachtet; 9539,9540,sie soll es noch seyn: 9540,9541,aber sie ist es nicht mehr. 9541,9542,"— Die transcendenten Hypothesen, und Subtilitäten wurden ehemahls aus der Philosophie in die Theologie übertragen." 9542,9543,"Mit den Schulmeinungen wurde zugleich die peripatetische, die scholastische Terminologie, die damahls den Philosophen geläufig war, in das Heiligthum der Neligionslehre eingeführt." 9543,9544,Sogar die Väter von Trient drücken sich sehr oft in der Schulsprache aus; 9544,9545,"und sie mußten sich so ausdrücken, weil durch ihren Mund nicht selten bloß ihre Haustheologen sprachen." 9545,9546,"Ueber die Philosophie ist nun eine große Revolution gekommen, man reinigte sie von unnützen Grübeleyen, setzte brauchbare Sachkenntnisse an ihre Stelle 2c." 9546,9547,2c. 9547,9548,"Das Transcendente, und das Ungenießbare, das man aus der Philosophie weggelassen hat, erhält sich noch großen Theils in der Theologie." 9548,9549,"Die Religionolehren sind mit altmetaphysischen Hypothosen, und Erklärungsformeln durchwebt; und sie scheinen unter dem Schutze der Religion zu stehen, weil sie einmahl in die Theologie aufgenommen sind." 9549,9550,"Soll man aber das, was man ehedem aus der Philosophie entlehnte, und welches sie nun als unnutz verwirft, oder verläßt, nicht auch aus der Theologie weglassen?" 9550,9551,"Waren Gründe vorhanden, die Phi losophie zu verbessern, hören sie auf, Gründe zu seyn, wenn die Rede von der Berichtigung der Theologie (der Concilien, der h. Väter c. durch richtige Erklärung derselben, durch Uebersetzung ihrer Schulsprache ꝛc.) in Rücksicht ihrer philosophischen Erklärungsformeln, und Schulmeinungen eintritt?" 9551,9552,"c. c.., Der Verf. hat hier eine bis jetzt noch sehr wenig gebrauchte hermenevtische Regel in Rücksicht auf Väter, und Concilien berührt, die mehr beherziget, und vielfältiger angewandt manchen Stein des Anstoßes glücklich aus dem Wege zu räumen vermag." 9552,9553,"Jn Betreffe des zweyten Punctes, das ist, in Ansehung des Gebrauches der deutschen Sprache bey dem Vortrage der christlichen Moral bin ich um so mehr mit dem Verf. einverstanden;" 9553,9554,"da ich nicht allein von dem Nutzen, sondern selbst von der Nothwendigleit dieses Gebrauches der deutschenSprache vollkommen überzeugt bin." 9554,9555,"Die Candidaten der Theologie, die künftigen Volkslehrer, studieren ja nicht um anderer Theologen, sondern um derer Willen, die nicht Theologie studiert haben, und eben deßwegen müssen ihnen auch die Begriffe des practischenChristenthums in ihrer Muttersprache geläufig seyn;" 9555,9556,"wie können sie aber das seyn, wenn sie dieselben in einer fremden, und noch dazu verworrenen Sprache erlernt haben?" 9556,9557,"Die Lehrer der Theologie sollten daher um so minder Bedenken tragen, ihren Unterricht durchgehends in deutscher Sprache zu ertheilen, da es gewiß ist, wie der V. ganz richig bemerkt, daß ihre lateinischen Vorlesungen, so wie sie meistens beschaffen sind, den Verfall der guten Latinität eher befördern, als hindern." 9557,9558,"Jch kann gar nicht begreifen, aus was für Ursachen man mit dieser wohlthätigen Veränderung des alten Schlendrians auf mehreren katholischen Schulen noch immer zurück halten mag;" 9558,9559,"da man doch schon in vielen andern Stücken das Vorurtheil des Alterthums und der Gewohnheit, das Steckenpferd schwacher Köpfe, weislich zu verachten angefangen hat." 9559,9560,"Oder liegt vielleicht vielen Theologen noch daran, ihren scholastischen Unsinn, der durch die Einführung der deutschen Sprache in die Theologie entweder in seiner Blöße erscheinen, oder ganz verschwinden müßte, noch länger durch die unverständliche lateinische Terminologie darin zu erhalten?" 9560,9561,Für die gesammten k. k. osterr. 9561,9562,"Schulen ist auch bereits ein besonderer Plan der christlichen Moral in deutscher Sprache gedruckt worden, welchen wir unsern Lesern hierunten mittheilen." 9562,9563,"Eben so wenig kann ich auch begreifen, warum Hr. Pr." 9563,9564,Danzer sein deutsches Vorlesebuch bloß zu seinen Privatvorlesungen bestimmt habe; 9564,9565,"da doch alle Gründe, die er für den Gebrauch der deutschen Sprache anführt, eben sowohl auf offentliche als auf Privatvorlesungen passen." 9565,9566,"Es müssen vielleicht hier besondere Umstände in der Verfassung der Salzburger hohen Schule, die ich zu wenig kenne, zum Grunde liegen." 9566,9567,"Was der V. noch ferner in seinem Vorberichte von der Nothwendigkeit des Moralstudiums, und von dessen Einfluß auf die allgemeine Glückseligkeit der Menschheit sagt, verdient von recht vielen gelesen, und beherziget zu werden." 9567,9568,"Jn der Einleitung handelt der V. in 5 S. von der Absicht und dem Jnhalte der Moral überhaupt, von dem Unterschiede der philosophischen und christlichen Moral, von ihrem Umfang, von der Methode, die Moral abzuhandeln, und von der Eintheilung der christlichen Moral." 9568,9569,Der V. theilt die christliche Moral in dem 8. 5. in zwey Theile. 9569,9570,"Der 1ste Theil lehret die Tugend kennen nach ihren allgemeinen Eigenschaften, mit der Anwendung auf jeden Christen, ohne Rücksicht auf besondere Verhältnisse, und Stände;" 9570,9571,"der 2te Theil lehret, wie sie jeder Christ nach seinem besondern Verhältnisse und Stande ausüben soll." 9571,9572,"Der V. hat hier zugleich den Plan für sein ganzes Lehrbuch abgezeichnet, in Ansehung dessen Rec." 9572,9573,"nur Folgendes erinnern will: Jn den Abhandlungen, die der V. der Tugendlehre als nothwendige Vorkenntnisse zum Grunde legt, steht die Lehre von der Zurechnung oder Jmputation vor der Lehre von der Verbindlichkeit, da doch letztere der erstern vorgehen sollte;" 9573,9574,"denn nach dem Grade, oder nach dem Umfange der Verbindlichkeit muß ja eigentlich die Zurechnung geschehen." 9574,9575,"Ferner hätte auch Rec. gewünscht, aus dem Plane abnehmen zu können, in wie vielen Bänden der Verf." 9575,9576,sein ganzes System abhandeln werde. 9576,9577,"Nach dem Stoffe, den Hr. Pr." 9577,9578,"Danzer noch zu bearbelten hat, muß er wenigstens noch zwey Bände liefern, indem er von seinem Plane S. 17 in gegenwärtigem Bande nur erst die erste Numer, die Tugendlehre nach allgemeinen Grundsätzen ausgeführet hat." 9578,9579,"Auf der nämlichen Seite ganz unten sagt der V.:„Hier liefern wir bloß den Stelet (das Skelett) des ersten Theiles,, es sollte aber heissen, des ersten Bandes: denn nur so weit, nicht aber auf den ganzen ersten Theil erstreckt sich dieser Abriß, in welchem gar nichts von den Hindernissen, und von den allgemeinen Mitteln zur christlichen Tugend, welche Lehren doch nach seinem Plane in den ersten Theil gehören, vorlommt." 9579,9580,Gegenwärtiger Band enthält zwey Hauptstücke; 9580,9581,"das 1ste Hauptstück zerfällt wieder in zwey Abschnitte, wovon der erste von dem Einflusse der Religion überhaupt, und vorzüglich des ChriKurzgefaßte" 9581,9582,"Wir hoffen, unsern Lesern elnen Gefallen zu thun, indem wir Jhnen die für die öffentlichen theologischen Schulen in den k. k. Staaten ergangene Anleitung zur Verfassung eines zweckmässtgen Entwurfs der Moraltheologie mittheilen, damit sie ein Normal vor Augen haben, wonach sie alle Arbeiten dieser Art beurtheilen mögen." 9582,9583,Anleitung zur Verfassung eines zweckmäßigen Entwurfs der Moraltheologie für die öffentlichen theologischen Schulen in den k.k. 9583,9584,Staaten. 9584,9585,"Es kommt bey dem Vortrage der Moraltheologie oder christlichen Sittenlehre vornehmlich auf drey Gegenstände an: 1) auf die Bestimnung des Gesichtspuncts, aus welchem sie betrachtet, 2) auf die Grundsätze, nach welchen sie gelehret, und 3) auf die Methode, nach welcher sie vorgetragen werden muß." 9585,9586,"um die Moraltheologie zwecmäßig zu lehren, ist es nothwendlg, daß der Gesichtspunct, aus welchem sie anzusehen ist, genau bestimmt werde." 9586,9587,"Diesen scheint man blsher unter uns häufig verfehlt zu haben, weil man diese Wissenschaft größten Theils einseitig abgehandelt hat." 9587,9588,"Die casuistischen Sittenlehrer haben die Moral bloß in der Ablicht betrachtet und behandelt," 9588,9589,"in welcher sie der Beichtvater als Richter, in wiefern derselbe nämlich die Schwere, die Gattung und Zabl der Sünden beurthellen soll, brauchen lann." 9589,9590,"Daher sind die von ihnen versaßten Lehrbücher der Moral mehr Sammlungen seltener Gewissensfragen, und eher Sündenregister, als Auweisungen zu elnem christlichen Wandel." 9590,9591,"Andere Schriftsteller haben die Moral ganz auf die Einrichtung des inneren Lebens beschränlt, die gesellschastlichen Pflichten davon ausgeschlossen, und auf diese Art ist die Rellgion zum Gegenstande eines bescharlichen Ledens gemacht, und in müssige Betrachtungen und Emstenthums auf Moralität handelt, und der zweyte die Grundlehren von der Glückseligkeit nach den Grundsätzen der Vernunft, und der Offenbarung liefert." 9591,9592,"Die Hauptideen, die der V. in dem rsten Abschn." 9592,9593,"vortrefflich auseinander gesetzt hat, sind folgende: Tugend ohne Religion ist moglich." 9593,9594,"Man würde sich aber sehr betrügen, wenn man die Religlon in Rücksicht auf Tugend als etwas Gleichgültiges betrachten wollte: ohne Religion, d. h., ohne Vorstellungen von Gott, von Unsterblichkeit der Seele, von einem künftigen, ewigen Leben muß die Tugend unter Menschen viel seltener, schwächer, und unvollkommener seyn." 9594,9595,— So kräftig auch der Eiufluß der bloß natürlichen Religion ist — rechtschaffene Gesinnungen und Liebe zur Tugend in uns hervorzubringen; 9595,9596,"so muß man doch bey weiterem Nachdenken gestehen, daß nicht alle Bedürfnisse des Menschen in Absicht auf Moralität und Erkenntniß des Rechtschaffenen und Guten durch sie befriediget werden, Wir haben eine Offenbarung durch Jesus Christus erhalten, dessen Lehre den wohlthätigsten Einfluß auf Tugend und Moralität hat ic." 9596,9597,ic. 9597,9598,(Das Uebrige folgt im nächsten Stüce.) 9598,9599,Nachricht. 9599,9600,"pfindungen verwandelt, die Standes⸗ und Gesellschaftspflichten aber sind außer Acht gelassen worden." 9600,9601,"Noch andere haben den Geist der Religion und die Tugend, welche sie unt lehrt, ganz mißlannt, und an die Stelle der eigentlichen Moral die Ascetit gesetzt, indem sie die Mittel der Tugend für die Tugend selbst annahmen." 9601,9602,"Daher kommt es, daß man insgemein auf die mechanische Uebung sowohl der vorgeschriebenen gottesdienstlichen Handlungen, welche bloß als Mittel zur Unterhaltung des religiösen Sinnes in uns, und zur Beforderung der Tugend zu betrachten sind, als auch zahlloser, willtürlicher, zum Theile sehr geringfugiger Gebräuche geist⸗ und zweckloser Andachtsübungen den Werth der wahren Tugend selbst setzt, bev diesen Mitteln stehen bleibt, und an den Zweck der christlichen Sittenlehre, an die Vervolltomnnung des inneren Sinnes, vnd einen diesem Sinne gemäßen Wandel nicht dentt, und also gar kelne wahrbaft christliche Tugend durch die Site tenlehre bewirtet wird." 9602,9603,"Dieß sind die wesentlichen Ursachen, warum die theologische Moral bisher größten Theils nur einseitig und unrichtig vorgetragen worden ist." 9603,9604,"Der Lebrer der christlichen Sittenlehte, der diese höchst wichtlge Wissenschaft nach ihrem ganzen Umfange, und nach den Grundsätzen der Offenbarung vortragen soll, muß sich also weder in den Standort des Casuisten und Mystilers, noch in den Standort des bloßen Asceten stellen, wenn er die wabre Absicht seines Lehramts ertennen, und seinen Lehrgegenstend zweckmäßig abhandeln will;" 9604,9605,"sondern derselbe muß das Ziel vor Augen haben, zu welchem die christliche Sittenlehre von dem göttlichen Silfter der Religlon ertheilt worden ist, und darnach die Hauptidee, welche ihn bev seinem Vortrage lelten soll, bestimmen." 9605,9606,"Und bey dieser Untersuchung wird et fiden, daß die christliche Sittenlehte eine der einrichtung der menschlichen Natur vollkommen angemessene allgemeine Anleitung zu einer, die Ruhe und Glückseligkeit jedes einzelnen Menschen, und des ganzen gesellschastlichen Lebens wirkenden Tugend" 9606,9607,sür alle Menschen in jedem Staude f 9607,9608,"er richtige Gesichtspunet unterrichtet den Lehrer nicht nur, wie er allen einseitigen Vortrag der Moral vermelen müsse, indem er ihn abhält, den Weg der Mystit, der falschen Ascetil, und der Casuistit zu geben;" 9608,9609,"sondern suhrt ihn auch auf die wahren Quellen, ans welchen er seine Grundsätze schöpfeu soll." 9609,9610,"Und das ist das zweyte, vorauf er seine vorzügliche Aufmertsamteit zu richten hat." 9610,9611,Die christliche Moral ist die aus den Quellen der christichen Religion geschöpfte Anweisung zur Tugend und Gluckseligkeit für das gegenwärtige sowohl als das aukunftige Leben. 9611,9612,"Da es eine entschiedene, und allgemein engenommene Wahrheit ist, daß die cdristliche Reliaion die Rechte der Menschheit, und die Grundsahe, auf welchen dieie deruhen, nicht ausschließt, sondern ich entbalt, und bestätiget, und die Christen folglich alle Pflichten der Menschlichteit mit den Pflichten der Religion zualeich ubernehmen, so folat unwidersprechllch, daß die uns durch Jesum belaunt gemachte göttliche Offenbarung, solg lich i die heil." 9612,9613,"Schrift des neuen Testaments, und die gottliche Traditlon, und 2) die natürliche Moral, und die vhilosophische Rechtsgelehrsamteit als die ersten allgemeinen Erteuntuißquellen der Moraltheologie anzusehen nnd, und also bev Festsetzung der allgemeinen Grundsätze zur christlicden Sittenlehre eine richtige Exegesis, die Keuntniß der Tradition, und eine gesunde, nüchterne Philosophie nach ibrem ganzen Umfange ihre volle Anwendung haben musse." 9613,9614,"Hieraus folgt, daß 1) die Ausspruche der heiligen Vater, die Uebung der Kirche, und die Entscheidungen der Concilien in Absicht auf Sitten, und Disclplin nur dann eine allgemeine verbindende und unveranderliche Sittenregel grunden, wenn sie der Lehre der h. Schrift, den unverllerbaren, in der menschlichen Natur gegründeten Rechten der Menschheit, und einer allzeit, allenthalben, und von allen Kirchengliedern geglaubten, und als gottlich angenommenen Tradition volllommen angemessen sind." 9614,9615,"Id teneamus, uod semper, quod vbique, quod ab omnibus ereditum est. )" 9615,9616,"Daß alle diejenigen Sittenregeln, welche bloß auf die Auctorität, auf die Aussprüche, und Meinungen eines, der mehrerer Kirchenshriststeller sich grunden, wenn diese Aus sprüche und Melnungen nicht mlt der h. Schrist und zottlichen Tradition im strengsten Verstande dieses Worts bereinstimmen, leine allgemelne, unveränderliche Verbindichlelt haben, und lediglich, als willturlich, zusällig, und wandeldar anzusehen sind." 9616,9617,3) 9617,9618,"Daß endlich auch die Beyspiele frommer helliger Menschen, selbst derjenigen, die uns die h. Schrift aufstellt, leine allgemeine Sittenregeln grunden, wenn sie nicht entweder nach den Gesetzen der naturlichen und geoffenbarten Sittenlehre eingerichet sind, oder ausdrücklich in der Schrift zur Nachahmung vorgestellet" 9618,9619,"lan man einerselts die christllche Moral aus diesen Quellen schöpft, und sich also bey dem Vortrag derselben lediglich an die Blbel, wahre Traditlon im strengsten Verstande des Wortes, und die Vernunft bält, andererseis sich den Gesichtepunet, aus welchem sie bettachtet werden muß, und wonach sie allgemeine Auweisung zur Tugend, und Glückseligleit für alle Menschen ist, durch die Mostlt, Asetit, und Casuiftit nicht verrücken läßt;" 9619,9620,so stellen sich folende Grundsätze als unpertennbat einleuchtende Wahrhelten dar. 9620,9621,a) 9621,9622,"Gott ist lein eigenstuniger, willtürliher Despot, der durch seine moralischen Gesetze den Menschen einen unnatürlichen Zwang auflegt, und bey seinen Forderungen telne Rücksicht auf die vou ihm selbst gebildete motalischt Natur nimmt, sondern ein welser, gütiger Vater, dessen Weisheit allzeit von seiner Güte, und zwar zum Besten der Menschen bestimmt wird;" 9622,9623,"denn in Gott gibt es weder eigensinnige Willkür, noch eine willkürliche Macht." 9623,9624,"Das von manchen Theologen auf Gott angewandte: St pro rttone voluntas, beruhet also auf einem ganz irrigen Begriffe von Gott, und selnen Eigenschasten, und dieienigen christlichen Theologen, welche einige Willtür in der Gesetzgedung Gotteß zu finden glauben, schöpsen unstreitig ihren Begriff von Gott aus der Theotratie des alten Testaments, der im neuen Testamente gar kelne Anwendung hat, so, wie die alttestamentliche Gesetze im Christentbume keine Verbindlichleit haben." 9624,9625,Der nächste Folgesatz hiervon ist: b) 9625,9626,"Die christliche Tugend darf, ũnd laun nichr als ein durch willkürliche, aus despotischer Macht gegebene Gesetze, bestimmter Zwang der moralischen Natur des Menschen angesehen werden;" 9626,9627,"denn das evangelische Sittengesetz gründet sich auf die Einrichtung der moralischen Natur, zu deren Ausbildung, Vervolltommuung, und Veredlung es gegeben worden ist." 9627,9628,Die Offenbarung ist eine Anleltung für das Menschengeschlecht zur Tugend und Glückseligleit. 9628,9629,"Diese Wahrdeit leuchtet soaleich eiu, wenn man einerseits die moralische Natur det Menschen nach ihren wesentlichen Eigenschaften, und andererseits das chtistliche Sittengeses in Beziehung auf dieselbe betrachtet." 9629,9630,"Die zwev Grundtriebe der Selbstliebe, und des allgemeinen Wohlwollens, nach welchen die eigene Vervolltommnung, und das Wohl anderer Menschen das Zlel aller unserer Verwendang wird, sind unstreitig die Quellen, und Triebfedern aller menschlichen Neigungen." 9630,9631,"Und auf die zweckmäßige Entwickelung, Leitung, und Richtung derselben bezieht sich auch die gane christliche Sittenlehre, indem dleselbe einerselt?" 9631,9632,"auf die Vervolltommnung der moralischen Natur dringt, und andererseits das uneigennützige Wohlwollen, und das Bestteben, das allgemeine Wohl der menschlichen Gesellschaft zu befördern, als die größte Vollkommenheit des Menschen, und die Fülle seines Verdienstes aufstellet. c)" 9632,9633,Die christliche Moral ist ein Gesetz der Liebe. 9633,9634,"Liebe Gott, und den Nächsten." 9634,9635,"Dieß ist die Summe, und der Juhalt derselben." 9635,9636,"Da Tugend und Pflicht aber für den Menscher nach selner unveränderlichen, moralischen Natur Jnteresse haben muß;" 9636,9637,"so soll der Mensch Gott aus dem Grunde der Dantbarteit, die er ihm als seiuem Schöpfer, Erhalter, und Lehrer schuldig ist, lieden." 9637,9638,Und da serner die Liebe zu Gott lediglich als der vorzüglichste Bewegarund der allgemeinen Menschenliebe im neuen Testamente ausgestellt wird; 9638,9639,"so folgt bieraus, daß eine uneigennuhzige, thätige, auf danlbare Liebe gegen Gott gegründete Merschenliebe die Fülle des nentestamentlichen Gesehzes, und die Grundlehre der ganzen christlichen Moral sev." 9639,9640,d) 9640,9641,"Der Zweck der christlichen Religlon ist also, in uns durch ihten Unterricht eine weise Denlungsart zu bilden, vermöge derselben, und der Tugendmittel, die sie uns darbietbet, die sinnllchen, und selbst süchtigen Beglerden unter die Herrscaft des Geistes z bringen, und die edleren Neigungen des unelgennützlgen, allgemeinen Wohlwollens in uns zu entwickeln, gehörig zu richten, zu verstärten, und rege zu halten, tutzl aus dem thierischen Menschen einen geistigen, gutgesinnten, tugendhasten Menschen zu getalteu." 9641,9642,(Das Uebtige solgt im nächsten Stüke.) 9642,9643,Religions schriften. 9643,9644,Jac. 9644,9645,Danzers d. unm. 9645,9646,"Rstifts Jsny Benedictiners, hochfürstl." 9646,9647,erzbisch. 9647,9648,geistl. 9648,9649,"Raths, an der hohen Schule in Salzb." 9649,9650,der Moralund Pastoraltheologie ord. 9650,9651,Lehrers Anleitung zur christl. 9651,9652,Moral 9652,9653,rc. 9653,9654,(Fortsetzung der im Lll. 9654,9655,St. abgebroch. 9655,9656,Anzeige.) 9656,9657,Jn dem 2ten Abschn. 9657,9658,"wird der Begriff von Glückseligkeit philosophisch bestimmt und entwickelt, und zugleich die genaue Uebereinstim̃ung dieses philosoph." 9658,9659,Begriffes mit den Grundsätzen der Offenbarung einleuchtend und überzeugend dargestellt. 9659,9660,"Man findet hier keine schiefen, der Natur des Menschen, und der Erfahrung widersprechenden Grundsätze, noch weniger aber jene dunkle, mystische Sprache, in welche ehemahls die unphilosophischen Moralisten und die frömmelnden Asceten ihren Unsinn, den sie über diesen wichtigen Gegenstand geträumt haben, einzuhüllen wußten." 9660,9661,"Deutlichkeit der Begriffe sowohl, als des Ausdruckes geben dieser Untersuchung einen vorzüglichen Werth." 9661,9662,"Das 2te Haupst., welches die Tugendlehre nach allgemeinen Grundsätzen enthält, hat der H. V. in 3 Abschnitte eingetheilt;" 9662,9663,wovon die zwey ersten sich mit der Entwickelung der nothigen Vorbegriffe beschäftigen; 9663,9664,der dritte aber die allgemeine Tugendlehre selbst liefert. 9664,9665,"Jn dem sten Absch., der von der moralischen Natur des Menschen handelt, werden die Lehren vom Erkenntnißvermogen, vom Begehrungovermogen, von Asfecten, und von der Freyhent wieder ganz philosophisch untersucht, und vorgetragen." 9665,9666,"Bey der Lehre von der Freyheit tritt der V. dem Systeme derjenigen bey, welche die Freyheit als das Vermogen zu wählen, was uno am besten gefällt, erklären;" 9666,9667,"er beleuchtet dieses System auf eine Art, daß man nicht anstehen kann, demselben vor dem andern, vorzüglich bey den Scholastikern üblichen Systeme den Vorzug einzuräumen, wiewohl ich vielmehr mit Garve in seinen Anmerkungen zu Fergusons Grundsätzen der Moralphilosophie der Meinung bin, daß die Unergründlichleit der Materie von der Freyheit erwiesen sey, und daß sie eine von den Gränzen unsers Verstandes ausmache." 9667,9668,2ter Abschnitt. 9668,9669,Moralische Eigenschaften der menschlichen Handlungen. 9669,9670,"Hier handelt der V. 1) von der Moralität der Handlungen, welche er bestimmt aus dem Verhältnisse zwischen Handlungen, und a) Freyheit, b) Gesetzen, c) Bewegungsgründen d) und den Umständen von außen. 2)" 9670,9671,Von der Zurechnung oder Jmputation der Handlungen. 9671,9672,"Hierbey bestimmt er, was Zurechnung überhaupt und im engeren Verstande sey;" 9672,9673,"er gibt den Hauptgrund der Zurechnung an, woraus er andere Grundregeln ableitet." 9673,9674,"Die Lehre vom Gewissen, dessen Abtheilungen, dessen Einfluß auf Moralität, und die Gewissensregeln sind sehr schön auseinander gesetzt. 3)" 9674,9675,Von der Verbindlichkeit. 9675,9676,"Hier bestimmt der V., was active und passive Verbindlichkeit sey;" 9676,9677,"ferner den wesentlichen Charakter dessen, was recht ist;" 9677,9678,den Grund des Wohlgefallens an guten Handlungen; 9678,9679,"er entwickelt die Begriffe von Lob, Tadel, Schuld, Verdieust, Strafwürdigkeit der Handlungen;" 9679,9680,"er bestimmt den Zweck der Belohnung und Strafe; gibt Mittel und Wege an, der Strafe zu entgehen, und sagt am Ende, was innere und äußere Verbindlichkeit, innere und äußere Sittlichkeit sey." 9680,9681,3ter Abschn. 9681,9682,"Jn diesem Abschnitte folgt nun die allgemeine Tugendlehre, in welcher der V. richtige Begriffe von der natürlichen Tugend zum Grunde legt, auf die er seine Lehre von der christlichen Tugend gründet." 9682,9683,"Von der christlichen Tugend überhaupt zeigt er, daß sie nichts anders sey, als Nachahmung gottlicher Vollkommenheiten;" 9683,9684,er füget daher auch in dem 86. und folgenden SS. 9684,9685,die practische Anweisung zur Tugend durch Erkenntniß und Nachahmung der göttlichen Vollkommenheiten bey. 9685,9686,"Er stellt zuerst die physischen Eigenschaften Gottes als Motive unserer Handlungen, und dann die moralischen Eigenschaften als Urbild unserer Tugend dar." 9686,9687,"Der V. verräth durch diese Abhandlung, daß er nicht allein richtige Begriffe von Gott, und seinen Eigenschaften habe, sondern daß er auch dieselbe rührend vorzutragen wisse." 9687,9688,"Besonders verdient hier gelobet zu werden, daß er von jeder der angeführten Eigenschaften Gottes allemahl die Theorie derselben vorausgesetzt, und nach dieser die Anwendung davon practisch gezeigt hat." 9688,9689,"Aus der Lehre von Gottes Eigenschaften hat er am Ende noch sehr wichtige Folgen hergeleitet, worin er begreislich zu machen sucht, wie die biblischen Redensarten von Gottes Ehre, der Satz: wir müssen alles zu Gottes Ehre thun, die Lehre vom höchsten Gut des Menschen ic. genommen, und verstanden werden müssen." 9689,9690,Nach Voraussetzung dieser allgemeinen Grundsätze handelt der Verf. 9690,9691,"noch ins Besondere von der christlichen Tugend, des Glaubens, der Hoffnung, der Liebe Gottes, der Selbstliebe, und der Menschenliebe." 9691,9692,"Und dieß ist nun der ganze Plan dieses in seiner Art noch einzigen Werkes, dessen baldige Fortsetzung Rec." 9692,9693,aus ganzer Seele wünscht. 9693,9694,Hier und da ist Hr. Prof. Danzer auf Unkosten der zu einem Vorlesebuch erforderlichen Kürze und Präcision zwar zu weitläufig gewesen; 9694,9695,"ich bedente aber, daß er die Bedürfnisse, für die er schrieb, und die mir nicht so bekannt sind, wie ihm, gehörig zu Rathe gezogen haben werde, und daß er seine Schrift auch als ein Lesebuch für Unstudierte bestimmt habe." 9695,9696,"Und gesetzt auch, die Weitläufigkeit wäre wirklich ein Fehler seiner Schrift, so würde ich ihm denselben um so eher verzeihen, da in verschiedenen Stellen die Herzenstheilnahme, mit der er schrieb, ganz sichtbar hervorleuchtet, und da man weiß, wie schwer es ist, im Herzensdrange den Strohm von Jdeen aufzuhalten, und nicht zuweilen auf Declamationen zu gerathen." 9696,9697,Einige Sprachfehler wird der Hr. Verf. 9697,9698,bey einer künftigen Auflage wohl selbst verbessern; 9698,9699,so sagt er z. B. einige Mahl: Hand in Hande; 9699,9700,"der Theolog soll mit dem Philosophen in eine trautere (traut ist in der Schriftsprache veraltet) Verbindung einrücken, das Herz soll die Lehren des Christenthums einnehmen S. 3, Feste (Festigkeit) geben S. 9, die beruhigende Vergwissung S. 43 2c." 9700,9701,"Jch würde diese kleine Rüge nicht einmahl gemachet haben, wenn ich die Schrift nicht für gar so wichtig hielte;" 9701,9702,"und wenn nicht ein Hauptverdienst derselben darin bestünde, daß sie in deutscher Sprache abgefaßt ist." 9702,9703,F. G. Hermenevtik. 9703,9704,"Dissertatio Exegetica, qua Historia Mortis Sausi vnacum treno Daiidis (r. Sam. XXXI." 9704,9705,2. Sam. 9705,9706,l. fin.) 9706,9707,illustrat 9707,9708,ur. 9708,9709,"ictore Friderico Schack, Adolpho Trendelburg Leibecensi." 9709,9710,Gottingae Litt. 9710,9711,Frid. 9711,9712,Andr. 9712,9713,Rosenbusch1787. 8 9713,9714,m. 9714,9715,"Diese Abhandlung ist eine gute Probeschrift eines jungen Mannes, der nach vollendeten Studien die Universität verläßt." 9715,9716,"Man wird diese drey Bogen sowohl, was die gute lateinische Uebersetzung des 31sten Hauptst." 9716,9717,"I. Sam., und des 1steu aus ll." 9717,9718,"Sam., als was die vielen philologischen und bistorischkritischen Anmerkungen, die unter dem Texte vorkommen, betrifft, mit Vergnügen lesen." 9718,9719,Zum z1sten Cap. 9719,9720,V. 2. I. Sam. 9720,9721,"merket er vom Worte 2 an, daß Aquila davon die erste Urbedeutung ausgedrückt hätte, da er exoSσa übersetzte — der Ursprung dieses Wortes wäre im Syrischen 82 der Baum, woraus Vogelleim wüchse, zu suchen;" 9721,9722,"denn daher hieße Vogelleint bey den Syrern Debko, bey den Arabern Debko, und die Zeitwörter syrisch Debak, arabisch Dabeka, chaldäisch Debak, hebräisch Dabak anleimen, anhängen." 9722,9723,"Nur war Aquila nicht der einzige, welcher diese Urbedeutung ausdrückte." 9723,9724,Eben dieses haben die LXXII schon im I. Buch Mos. 9724,9725,"II. 24 gethan, wo sie d bekannter Maßen mit rooexoσerα gaben." 9725,9726,Zum 21. Verse 2. Sam. 9726,9727,I. heißt H. Sch. 9727,9728,die Meinung des Hn. 9728,9729,Joh. 9729,9730,"David Michaelis gut, gemäß welcher David gerufen haben sollte:„ O ihr Berge Gilboa!" 9730,9731,"weder Thau, weder Regen soll auf euch fallen,, weil die Morgenländer im Wahne gestanden hätten, daß den Ort, wo einer erschlagen worden wäre, weder Thau, noch Regen benetzen würde, bis dessen Tod gerächet wäre." 9731,9732,"— Allein die Stellen, welche Michaelis aus der arabischen Chrestomathie dafür anzieht, beweisen dieses nicht; sondern nur so viel, daß die Araber, wenn sie sagen wollen, er sollte bald gerächet seyn, oder er ist schon gerächet, sich der Redensart bedienen:" 9732,9733,"sein Blut sollte nicht bethauet werden, oder ist nicht bethauet worden: und eben dieser Redensart könnte sich auch David bedienet haben, um anzuzeigen, daß Sauls, und absonderlich seines Jonathans Tod an den Philistern bald gerächet werden würde." 9733,9734,Zum Worte o merlet H. Sch. 9734,9735,"an, es bedeute, wie bey uns Deutschen, Liegen, von der Lage der Oerter verstanden." 9735,9736,Gern hätte man hiervon einige Beyspiele gelesen; 9736,9737,"denn daraus, daß bey den Arabern das Wort fallen diesen Sinn hat, folget noch nicht, daß die Hebräer ihr fallen ebenfalls in diesem Sinne nehmen." 9737,9738,"Nebst anderen guten Bemerlungen ist auch jene vorzüglich gut, daß B. 23, 2 Sam." 9738,9739,"I. Dm2 sich untereinander lieben eben sowohl heißen konne, als ae mit einander ringen — 2 mit einander sprechen — das Wort Zach." 9739,9740,"IX, 9, welches man den Juden so oft als eine geflissentliche Tertverfälschung vorwarf, bekommt hierdurch den echten Verstand Erlöser ohne Schwierigkeit." 9740,9741,S. A. Nouum Testamentun 9741,9742,ad codicem Vindobonensen 9742,9743,graece expressum. 9743,9744,Varietatem lectionis addidit 9744,9745,"Franciscus Carolus Alter, Professor Gumnasi Vindoboneusis." 9745,9746,Vol. 9746,9747,II. Viennae typis Ioannis Thomae Nob. 9747,9748,de Trattnern. 9748,9749,Anno 1787. 9749,9750,Der Hr. Prof. Alter hat durch diese Ausgabe in 2 Octavbänden nach einer Handschrift der l. t. Hofbibliothek zu Wien sich um die Hermenevtik nicht wenig verdient gemacht. 9750,9751,"Sicherlich wäre es auch Eroberung für die biblische Litteratur, wenn bey ueuen Ausgaben des neuen Testamentes jederzeit eine griechische Handschrift aus einer offentlichen Bibliothek zur Grundlage genommen würde, nach welcher die Ausgabe genau, und zuverläßig veranstaltet werden möchte." 9751,9752,Prof. 9752,9753,"Alter hat auf 22 griechische Handschriften, auf 2 griechische Fragmente, auf 3 slavonische Handschriften, auf 1 slavonisches Fragment, auf eine koptische Ausgabe des neuen Testamentes, auf 2 lateinische Handschriften ausdauernden Fleiß verwendet, und die Handschriften vom Anfange bis zum Ende verglichen." 9753,9754,K. J. 9754,9755,Schöne Wissenschaften. 9755,9756,"Niti Lucretii Cari de rerum nature libri sex, ad codicem Vindobonensem expressi." 9756,9757,Viennae tupis Ioan. 9757,9758,Tom. 9758,9759,Nob. 9759,9760,de Trattnern. 1787. 9760,9761,8. 9761,9762,"Titus Lucretius Carus ein römischer Ritter, der im 39 oder 4osten Jahrhunderte der Welt" 9762,9763,Kurzgefaßt Anleitung zur Verfassnng eines zweckmässigen Entwurfs der Moraltheologie c. (Fortsetzung der im LII. 9763,9764,St. abgebroch. 9764,9765,turzgef. 9765,9766,Nacht.) 9766,9767,"So wie diese Wahrhelten deutlich in den Ertenntnißnellen der christlichen Moral, nämlich: im neuen Testamente, lu der Vernunft, und der allgemeinen, beständigen Lebre der Kirche liegen, so leiten sie auch den Lehrer, der mlt unverrücktem Blicke auf sie hinsieht, bev dem Vortrage der Moraltheologle sicher;" 9767,9768,"indem sie den Hauptgrundsaz der ganzen christlichen Moral an die Hand geben, und hierdurch zugleich nicht nur zur Erlenntuiß der moralischen Vorschristen, sondern auch derjenigen salschen Begriffe führen, welche von diesem Unterrichte ansgeschlossen werden müssen." 9768,9769,"Der Hauptarundsatz der Moraltheologie ist dieser: Llebe, aus Dankbarkeit gegen Gott, und dem daraus fließenden Geborsam gegeu ihn, das menschliche Geschlecht, und befordere das Wohl desselben nach allen deinen Fähigkeiten und Kräften." 9769,9770,Jn diesem Satze liegt sowohl der Verpflichtungs⸗als der Ertenntnißgrund gesammter moralischer Vorichristen. 9770,9771,"Alles dasienige ist Pflicht für den Christen, was das allgemeine Wobl befördert, zu deren Erfüllung er aus einem, auf dantbare Liebe gegen Gott gegründeten Gehorsam verbunden ist;" 9771,9772,so wie auf der andern Seite keine Gesinnung und Handlung 9772,9773,"Pflicht seyn tann, welche nicht aus Liebe zu Gott, und zur menschlichen Gesellschaft hergeleitet, oder darauf zurückgeführt werden lann." 9773,9774,"Hlernach erhält 1) die Klostermoral ihre wabre Würdigung, so wie die, aus derselben hergelelteten Begriffe von der Verläugnung der Welt, und seiner selbst, der evangelischen Armuth und Demuth ibre bestimmten, richtigen Begriffe erhalten." 9774,9775,"Die Klostermoral hat nkmlich nach ihren Hauptgrundsätzen in der allgemeinen christlichen Sittenlehre lebte, hinterlleß, wie es belannt ist, ein philosophisches Gedicht von der Natur der Dinge in 6 Büchern." 9775,9776,"Dieses enthält das System der epicurischen Secte, deren eifriger Anhänger er war, von einer sehr blendenden Seite dargestellt, mit vieler Kunst in ein Ganzes verwebt, und mit poetischen Farben ausgeschmückt." 9776,9777,"Das Ganze ist zwar nicht völlig frey von Monotonie, und Trockenheit aber vielleicht mehr aus Schuld des Stoffes, als des Dichters, dessen Poesie in einigen Stellen sehr mahlerisch ist." 9777,9778,"Herr Alter, Lehrer an dem Gymnasium zu Wien hat diese Ausgabe des Lucrez nach einer Handschrift der k. k. Hofbibliothel besorget, und auch dieselbe mit einer weit älteren eben dieser Hofbibliothek verglichen." 9778,9779,"Um dieser Ausgabe noch mehr Vorzüge aus den Seltenheiten der Wiener Bibliothel zu verschaffen, hat Hr. Alter am Ende noch eine Sammlung von Anmerkungen un verschiedenen Lesearten angehängt, welche gelehrte Männer in ihre Abdrücke eigenhändig eingeschrieben haben, und die jetzt in der k. tk." 9779,9780,Hofbibliothet aufbewahrt werden. 9780,9781,K. J. e Nachricht. 9781,9782,"keine Anwendung, weil sie auf eluen willkürlichen, lrrigen Begriff von der evangelischen Vollkommenheit, die sie auf ein abgezogenes, beschauliches, durftiges und verächtliches Leben zurückführt, gebanet ist." 9782,9783,"Die Selbstverläugnung besteht nicht in einer indiscreten Abtödtung und Enttörperung, nicht in der Erstickung aller Triebe, Neigungen und Beglerden, sondern in der Fertigteit: die niedrigen Begierden des Eigennutzes und der Slunlichteit dergestalt i bezähmen, daß die Liebe Gottes und das Wohlwollen gegen andere Menschen ungehlndert wachsen möge, und der Getst seine angebohrne Obetherrschast über diese Begierden au züben könne." 9783,9784,"Die christliche Demnth verlangt nicht, daß der Mensch Verachtung gegen sich selost anziehe, alle Empfindung für Ehre und Schande, Lob und Tadel ausziehe, und sich unter die Würde seiner Natur herabsetze, sondern lediglich dieses, daß er bescheiden von sich selbst urtheile, selne guten Eigenschaften mit Unpartevlichleit prüfe, sie nicht über ihren wahren Werth schätze, und es mit Dantbarteit erkenne, daß er sie Gottes gütiger Vorsicht, welche ihu in die vortheilhaften Umstände, sich dieselben eigen machen zu tönnen, gesetzt hat, allein schuldig sev." 9784,9785,Und dieser Beariff ist als das Verwabrungsmittel gegen den Stolz in Beziebung auf das gesellschaftliche Leben von großem Nutzen. 9785,9786,"Die evangelische Armuth bestebt nicht darin, daß man frevwillig nichts habe, die Ftüchte der Erde, die man nicht anbauen mag, verzehre, sich der Pflicht, von seiner Hände Arbeit zu leben begebe, und ein durftiges, verächtliches Leben führe; sondern darin, daß man selne Neigung nicht an irdische Güter heite, und seine Seele unbefangen von unnützen Sorgen, und von den unersättlichen Begierden des Geitzes erbalte, daß man, nach des Apostels Paulus Ausdrucke, besitze, als besäße man nicht, die Welt gebrauche, als gebrauchte man sie nicht." 9786,9787,Und diese Gesinnung hat abermahl den vortheihaftesten 9787,9788,"Eluflrs euf die menschllche Gesellschaft, indem sie Wohlthätigleit besördert." 9788,9789,"Die Verläugnung der Welt fordert nicht von uns, daß wir die menschliche Gesellschaft verlassen, Einöden suchen, und unser Leben in unthätlger, trübsinniger Betrachtung zubringen, sondern sie verlangt, daß wir unser Herz von den Gütern und Vergnügungen der Welt, und von den Gegenständen unserer Zuneigung insofern losreissen, als uns diese von der Ausubung der Religion und Tugend bhalten. 2) Werden nach dem oben sestgesetzten Hauptgrundsatze der christlichen Sittenlehre die Tugendmittel der Ascetit aus ihren wahren Werth zurückgebracht." 9789,9790,Der Gebrauch der in der Religlon vorgeschr. 9790,9791,"Heiligungomittel, als da sind: die Gnade, die Sacramente, die äußerlichen gottee dienstlichen Uebungen, dann die Betrachtung, das Gebeth, das Fasten, das Lesen der h. Schrift, das Anhören des öffentlichen Religionsunterrichts u. s. w. werden, wenn die Moral aus diesem Grundsatze hergeleitet wird, nicht mehr als die Tugend selbst, sondern lediglich als das, was sie sind, als Mittel zur Erlangung, Befestigung und Erhöhung der Tugend betrachtet." 9791,9792,Die gesammten moralischen Kräste des Menschen erhalten 3) 9792,9793,"ibre wahre Bestimung und Anwendung, indem sie auf danlvare Liebe gegen Gott und anf die Ausübung der hleraus lleßenden allgemeinen, uneigennüzigen Menschenllebe gerichtet werden." 9793,9794,"Endlich läßt sich hieraus eine leichte, faßliche Methode: die Moraltheologle vorzutragen, auf eine ganz ngezwungene Art bestimmen, welches das zte ist, worauf der Lehrer sehen muß." 9794,9795,"Der Verpflichtungsgrund des christlichen Sittengesetzes ist, danlbare Liebe Gottes, und der daraus fließende Gehorsam gegen ihn, solglich ist die gesammte christliche Tugend im eigentlichen Verstande: Pflicht gegen Gott, und die Ausübung der Religion, oder die Beobachtung des christlichen Sittenzesetzes, also auch die Beobachtung der Pflichten gegen sich selbst und gegen andere Menschen ganz Gottesdienst, so, daß wirlsame Liebe Gottet, Religlon, Christenthum, Frömmigteit, Gottseliglelt, Gottesfurcht, Tugend und Gottes dienst nach dem Sinne der h. Schrift eine volltommen gleiche Bedeutung haben." 9795,9796,"Hierin liegt der Hauptbegriff, nach welchem die christliche Moral abgehandelt werden soll, und dieser ist: die Religlon, Frömmigteit, Tugend ist nach ihrem ganzen Umfange nichts, als Pflicht gegen Gott oder Gottesdienst." 9796,9797,"Bisher i die christliche Tugendlehre gewöhnlich nach drev Abtheilungen 1) von den Pflichten gegen Gott, 2) gegen uns selbst, und 3) aegen andere Menschen vorgetragen worden, und daraus die allgemein herrschende Melnung entstanden, als bestehe die Religion, und Frömmigkeit, oder die Erweisung der Anhängigteit gegen Gott, und der ihm schuldigen Ehrsurcht, und Liebe bloß in der Verrichtung der gottesdienstlichen Uebungen, welche den Wertb der Pflichten gegen sich selbst, und gegen andere Menschen in den Augen der Meisten mettlich verduntelt, und verringert hat." 9797,9798,"Wena aber die ganze Pflicht des Menschen, und Christen als Gottesdienst vorgestellt wird;" 9798,9799,"so wird nicht nur der gleich angefuhrte urrige Wahn widerleat, und entfernt, sondern der Vortrag der christlichen Moral auch sebr vereinfacht, leicht, und deutlich gemacht." 9799,9800,Die gesammten Pflichten der christlichen Moral werden demrach als Pflichten bes Gettesdlenstes vorgetragen. 9800,9801,"Dadarch tritt der Verpfllchtungogrund: Thue alles aus dankbarer Liebe Gottes, oder aus liebevollem Gehorsam regen ihn, in nähere Beziehung auf die Pflichten gegen sich selbst, und gegen die menschliche Gesellschaft, wirtt stärler aus ihre Beobachtung, und setzt sie in gleichen Rang mit den unmittelbaren Pflichten gegen Gott." 9801,9802,"Mäßig leben, und die Wabrheit suchen, ist Pflicht gegen Gott, der di Erhaltung und Verlängerung unsers Ledens, und die Vervollkommnung unsers Verstandes zu unserm Glücke, und zum Dienste der Gesellschaft sordert, und nicht weniger ist die Woblthätigtelt gegen andere Menschen nach der gauzen Bedeutung des Worts Pflicht gegen den Schöpfer, der einen Menschen durch den anderen vervolltommnet, und beglückt wissen will." 9802,9803,"Und so wird das Leben des Christen eln beständiger Gottesdienst, was er nach den Grundsätzen der neutestamentlichen Sittenlehre seyn soll." 9803,9804,"Nicht bloß derienige ist ein wahrer, frommer Christ, der die Tusendmittel braucht, die uebungen des Gottesdienstes verrichtet, sondern vorzüglich derienige, welcher die Witlungen einer thätigen Herzensreligion an sich zeiget, das ist, der die Pflichten des Menschen, und Christen in selnem Stande mit Gewissenhastigieit, und Treue beobachtet, und bey allen seinen Handlungen das Beste der menschlichen Gesellschaft zum Zwece hat." 9804,9805,"Hiernach läßt sich die Orduung leicht sestsetzen, in welcher die Materien bev dem Unterrichte in der christlichen Moral auselnander folgen müssen." 9805,9806,"Der isagogische Theil gibt alle Vorertenntnisse, welche in die eigentliche Tugendlehre nicht gehören, sondern als die Einleitung zu derselben betrachtet werden, nämlich die Lehre von der Beschaffenheit der menschlichen Natur, ihrer Fähigkeiten, und Kräfte, und von ihrer Bestimmung, die Lehre von den Gesetzen der Moralität, und der Jmputation der Handlungen, von den Ertenntnißquellen der Moral u. s. w." 9806,9807,"Der erste Theil der eigentlichen Moral enthält die christliche Tugendlehre, und zwar in zwey Abrheilungen." 9807,9808,"Die eiste behandelt die Lehre von dem inneren Gottesdienste, oder den tugendhaften, sowohl den unmittelbaren, als mittelbaren Gesinnungen gegen Gott, und wird i drey Abschnitte untergetheilet, wovon der erste die rflichtmäßigen Gosinnungen gegen Gott;" 9808,9809,"der zweyte die Gessnnungen gegen sich selbst, und der dritte die Gesinnungen gegen andere Menschen, welche zwey letztere aber allemahl als pflichtmäßige Gesinnungen gegen Gott vorzutragen sind, eutwilelt." 9809,9810,"Die zweyte Abtheilung hat zum Gegenstand den äußern Gottesdienst, oder die Ausübung der äußerlichen Christenpflichten, und wird in vier Abschnitte untergethellt, wovon der erste die äußerlichen Pichten gegen Gott, der zweyte die äußerlichen Pflichten gegen sich selbst, der dritte die allgemeinen äußerlichen Pflichten gegen andere Menschen, der vierte die besonderen Socialpflichten darstellet, welche letztere drey Gattungen aber wieder als Pflichten gegen Gott vorgetragen werden, weil der Verpflichtungegrund aller moralischen Vorschriften allentbalben derselbe, nämlich: Dankbare Llebe gegen Gott, und der daraus entstehende Gehorsam gegen ihn, ist." 9810,9811,"Der zweyte Theil der theologlschen Moral enthält die Lehre von den Tugendmitteln, oder die eigentliche Ascetit, Dieset Theil zersällt wieder in zwey Abschnitte: wovon der erste dle salschen Tugendmittel anieigt, damit die angehenden Geistlichen von ibrem Uugrunde, unb ihier unnützlichtelt überzeugt, und gegen ibren Gebrauch verwobret werden." 9811,9812,Der zweyte Abschnitt zelgt die wahren allgeeinen Tugeudmittel an. 9812,9813,"Die Lehre von den besonderen Tugendmitteli erbält teinen eigenen Abschntt, weil sie lm Verlaufe des Vortrags der Sittenlehre bey jedet besoudein" 9813,9814,Tugend und Pflicht angezelget werden. 9814,9815,Schone Wlssenschaften. 9815,9816,Doolin von Mainz. 9816,9817,"Ein Rittergedicht (in 10 Gesängen, von Joh. v. Alxinger.)" 9817,9818,"Leipzig in Commission bey Göschen, und Wien bey Stahel." 9818,9819,1787. 9819,9820,392 S. mit Anmerkungen. 9820,9821,"8. Hingerissen von einem Gedicht, das wir in der Nähe unsers Oberons aufgestellt haben, bezaubert von den reitzenden Bildern — von der blühenden Jmagination des Verf., von seinen starken und gefallenden Zeichnungen, seiner Fertigkeit in Einkleidung und Wendung, seinem Sprachreichthume, und der Leichtigkeit seiner Versart, finden wir es schwer etwas mehr, als eine bloße Anzeige davon zu geben, wenn wir nicht vlele der schörten und vortrefflichen Stanzen abschreiben wollen — noch schwerer aber, nach dem Dichter des Oberons (deutscher Merkur, Anzeiger des Augusts 1787) eine ausführliche Recension darüber zu liefern." 9821,9822,"Es gibt Schriftsteller, die uns vom Anfange bis zum Ende ihrer Dichtungen in einer so lebhaften Jllusion zu unterhalten, — uns so warm colorirte anziehende Bilder vors Auge zu bringen wissen, daß wir weder Gelegenheit noch Neigung übrig behalten, auf die Fehler, die sich etwa im Plane, im Zusammenhange, oder in einzelnen Stellen finden, Acht zu geben." 9822,9823,Das kritische Argusauge schlummert unter unwillkürlichen wollüstigen Thränen ein. 9823,9824,"So sieht man Schakespears Hamlet — mit allen seinen von Warburton und Eschenburg bemerkten Fehlern lieber, als das regelmäßigste Stück, ohne Geniekraft." 9824,9825,"Freron weinte sich erst satt über Voltairs Trauerspiele, ehe er sie recensirte." 9825,9826,"Auch macht das Genie — eben darum, weil es das ist, zuweilen Fehler, die der bedächtige Alltagsmensch zu begehen keine Kraft hat." 9826,9827,"Wenn wir daher mit mühsamer Unterdrückung unsererEmpfindungen, die der V. in uns so rege gemacht hat, bemerlen wollen, daß ihm bey Erfindung und Auszeichnung seiner Gemählde Wieland und v. Nicolai (man sehe die Stanzen 43 55 des 6ten Gesanges) vorgeleuchtet zu haben scheinen — daß die Anrührung des Schwerts Doolins am Schwerte Lanzelots unsers Gedünkens so wenig gut erfunden sey, als das undelicate Geständniß Carls von einer mit einer Fee verlebten süßen Stunde — daß die Fee der Anrührung nicht bedürfte, sondern dem Schwerte selbst einen Zauber beylegen konnte." 9827,9828,"— — Wenn uns das Gleichniß (1. Gesang Stanze 33.) nicht ganz gefallen will, wenn der Vers (3. Gesang 5. Stanz,)" 9828,9829,"Auch dürfte wohl der so an Bäumen reiche Haln uns undeutsch vorkommt — wenn uns in der 23. Stanze des 5ten Gesangs eine schmutzige Zweydeutigkeit zu liegen scheint — wenn Doolin in seinem Kampfe mit Archim bald, und mit den Dünen alles Gefühl der Menschlichkeit ausgezogen hat/ und trot enem Tamerlan schlachtet, mordet, brennet, so lange nur noch ein Feind zu schlachten ist, wenn er den tapfern Harald im Schlafe umbringt, was nie ein biedecer Ritter thun darf, wenn er das Lager über den Häuptern der mit List zur Trunkenheit verleiteten Dänen anzündet;" 9829,9830,"wenn wir, wie gesagt, auf solche kleine Mängel stossen, die sich zum Theile, so wie die von Wieland gerügten in der 2ten Ausgabe von selbst verlieren werden, so werden wir durch Stanzen, wie die folgenden (die wir nur als kleine Proben aus den vielen vortrefflichen ausheben, und die wir uns ausgezeichnet haben) 2ter Gesang" 9830,9831,"Stanze 1. O heilige Natur, wie herrlich ist dein lan!" 9831,9832,"Der Weise staunet ihn mit stiller Ehrfurcht an," 9832,9833,Und läßt den blinden Thoren tlagen? 9833,9834,"Jm Geben bist hn klug, noch klüger im Versagen" 9834,9835,Durch Mängel eines Thells weiß deine Meisterhan Volllommenhelt des Ganzen zu erstreben. 9835,9836,Sie weiß ein allgemeines Band Aus gegenseitigen Bedürfnissen zu weben. 9836,9837,"Der Mann bedarf des Weibs, daß sie den wilden Trutz" 9837,9838,Von. seiner rauhen Seele schleife; 9838,9839,"Das Weib bedarf des Manns, damit sein starler Schni Sie dec, und ihr Verstand durch seine Weisheit reife;" 9839,9840,"Das Alter braucht der Jugend Muth, Krast, Thätigkelt, und Feuer abzubergen;" 9840,9841,"Doch leiht es ihr dafür die Kunst vorans z sergen, Erfahrung, Klugheit, laltes Blnz. oder Gesang 5. Stanz." 9841,9842,"20, 21. O Frömmigleit, o fester Glaubel Und du, das lispelnd stäts an ihrer Seite geht, Du seelenhebendes Gebeth, Wie groß ist eure Macht!" 9842,9843,"ihr helset aus dem Staube Dem Elenden empor, seyd ihm unendlich mehr , Als all der Kram von Weisheitsgründen!" 9843,9844,Regiert auch unste Welt ein blindes Ungefähr 9844,9845,So sollte man zum Trost der Menschhelt euch erfinden. 9845,9846,"Merkt dieß, ihr überklugen Herrnl" 9846,9847,"Die ihr, was selbst Vanini gern Bemänteln wollte, nun laut über alle Dächet Ausrufet, merlt, es ist ein Schierlingsbecher, Was man der armen Jugend beut." 9847,9848,Sie 9848,9849,"trinlet hastig, trinlt sich um den Trost im Leiden, Um Ruh, Gesundhelt, Unschuldsfreuden, Vielleicht sogar um Redlichteit." 9849,9850,"reichlich, und bis zur Vergessenheit jener Mängel schadlos gehalten, und wir dürfen dreist" 9850,9851,unser vbi plurima nitent ete. 9851,9852,dabey ausrufen. 9852,9853,"Die Kunst, womit der V. den weisen Bertrand an Doolins Schicksal knüpft, verräth tiefe Blicke ins menschliche Herz." 9853,9854,"Dem Anscheine nach ist der Grundzug von Bertrands Großmuth und Freundschaft bloßer Eigennutz, und ein Richardson würde seinen Helden — romantischer haben handeln lassen." 9854,9855,Aber der Mensch handelt nie anders. 9855,9856,"Von allem, was er thut, liegt Grund und Bezug in ihm." 9856,9857,"Da wir mit Grund hoffen können, jeder unserer Leser, der gegen schöne Wissenschaften und ihre fortschreitende Cultur nicht gleichgültig ist, der angenehme Unterhaltung, und Lebensphilosophie im reitzenden Gewande liebt, werde dieses Gedicht bereits gelesen haben, so enthalten wir uns des Auszuges, und wünschen schließlich noch Deutschland Glück zu einem Manne von Alxingers vielversprechendem Genie und Talenten." 9857,9858,— 9858,9859,Z. Erziehungsschriften. 9859,9860,"Ueber Kinderunzucht, und Selbstbefleckung." 9860,9861,"Ein Buch bloß für Aeltern, Erzieher, und Jugendfreunde, von einem Schulmanne." 9861,9862,"erausgegeben, und mit einer Vorrede, und Anmerkungen begleitet von Schl." 9862,9863,"Züllichau und Freystadt, bey Nathanael Sigismund Frommanns Erben 1787." 9863,9864,mit einem Titellupfer. 9864,9865,422 S. 8v. 9865,9866,Nachdem die größten Jugendkenner und Erzieher unserer Zeiten einstimmig die außerordentliche Allgemeinheit dieser Sünde bezeugen; 9866,9867,"so bleibt leider kein Grund mehr übrig, dieselbe in Zweifel zu ziehen, und man muß also jede auf Kenntniß der menschlichen Natur, und vielfältige Erfahrungen gegründete Schrift, wenn sie die Quellen dieses verwüstenden Uebels, die Kennzeichen desselben, die Mittel, die Unglücklichen davon zu heilen, und die Unangesteckten vor selbem zu bewahren, sam̃t seinen erschrecklichen, Geist und Körper zernichteuden Folgen mit der erforderlichen Klugheit darstellt, als eine wahre und große Wohlthat ansehen, und Rec." 9867,9868,"glaubt, bey Schriften solches wichtigen Jnhalts ganz allein bey dem inneren Gehalte derselben verweilen zu müssen, ohne auf ästhetische Schönheit des Vortrages Rücksicht zu nehmen." 9868,9869,"Der Hr. Verf. ist ein vieljähriger Schulmann, dessen scharfsinnige, tiefe Beobachtungen sein Buch hinreichend empfehlen, wenn schon in manchem Abschnitte weniger geleistet wird, als Rec." 9869,9870,von einem erfahrnen Erzieher erwartet hat. 9870,9871,"Der erste Abschnitt handelt von der Nothwendigkeit, über Selbstbefleckung zu schreiben." 9871,9872,Der Hr. Verf. 9872,9873,"jammert über die Blindheit einiger Aeltern, Lehrer, und Erzieher, welche sich nicht überreden wollen, daß dieses Laster so allgemein verbreitet sey, obschon nicht selten unter ihren eigenen Zoglingen die traurigsten, und redendsten Beweise umherwandeln." 9873,9874,"Er glaubt, diese Blindheit gründe sich größten Theils darauf, weil man diese Sünde bisher immer unter die widernatürlichen gezählt, und also nicht wohl möglich gefunden hat, daß junge Lente so häufig und leicht derselben ergeben seyn könnten." 9874,9875,"Es mag seyn, daß diese Meinung zur späteren Entdeckung derselben etwas beygetragen bat;allein die Hauptursache dieser Kurzsichtigkeit wird wohl die Unwissenheit der Aeltern und Erzieher, der gänzliche Mangel an Kenntniß der menschlichen Natur, und an thätigem Willen seyn, das Wohl der Zöglinge in mehr als einer Rücksicht zu befordern." 9875,9876,"Die Sünde bleibt immer widernatürlich, obschon die Jugend durch die geringfügigen, bisher keiner Aufmerksamkeit gewürdigten Veranlassungen in dieselbe verfallen kann." 9876,9877,Jm zweyten Abschnitte erzählt der Verf. 9877,9878,"die schrecklichen Folgen heimlicher Sünden in Rücksicht auf Geist, und Körper." 9878,9879,"Obschon hier nichts Neues, und Manches nicht so bestimmt, und ausführlich gesagt wird, wie im Revisionswerke der Erziehung 6ten und 7ten Vande;" 9879,9880,so weiß der Verf. 9880,9881,"doch den Weg zu dem Herzen solcher Unglücklichen zu finden, und ihnen ihr künftiges, unausbleibliches Elend lebhaft vorzuzeichnen." 9881,9882,"Auch der dritte Abschnitt von den Quellen dieser Sünde ist im Revisionswerke ausführlicher behandelt, und mit mehreren Erfahrungen bestätiget worden." 9882,9883,Nichts desto weniger möchte ihn Rec. 9883,9884,"von allen Aeltern, und Erziehern, besonders aber von jenen gelesen wissen, welche so vieles, was zur Entnervung des Körpers, und eben dadurch auch zu frühen, wohllüstigen Regungen beyträgt, ändern konnten, und doch aus Bequemlichkeit, oder einfältiger Anhänglichkeit an hergebrachte Gewohnheiten, oder übertriebener, unvernünftiger Liebe zu ihren Zöglingen nicht ändern wollen." 9884,9885,"Es ist eine durch die Erfahrung, und die Aussage der einsichtsvollsten Erzieher bestätigte Wahrheit, daß die verdorbene, weichliche, physikalische Erziehung eine Hauptquelle der wollüstigen Jugendsünden sey: wie würde man sonst die Frage auflösen, warum die Jugend unsrer Zeit mehr Neigung dazu spüre, als die Kinder der alten Deutschen?" 9885,9886,Jm vierten Abschnitte wirft der Hr. Verf. 9886,9887,"die Frage auf: ob man die Kinder über Menschengeburt, und Erzeugung belehren soll?" 9887,9888,Er beantwortet sie zwar bejahend; 9888,9889,"schwanket aber doch so sehr zwischen Gründen und Gegengründen herum, daß Rec. zweifeln möchte, ob der H. V. je einen seiner Zoglinge davon belehret haben wird." 9889,9890,"Freylich wenn der Unterricht der Kinder von der gewöhnlichen Art ist, und also die Grundsätze nicht enthält, welche dem Unterrichte von der Erzeugung vorangehen müssen;" 9890,9891,"wenn überdas der Same zur Wollust durch schlechte physikalische Erziehung, und andere mittelbare und unmittelbare Verführungen schon in die junge Seele gelegt worden ist;" 9891,9892,"dann ist es selten rathsam, hierüber Belehrung zu geben." 9892,9893,Allein außer diesem findet es Rec. 9893,9894,den psychologischen Grundsätzen vollkommen angemessen 9894,9895,", und sieht es als das wirlsamste Mittel wider wollüstige Regungen an." 9895,9896,"Es kommt sehr viel auf die Art, diesen Unterricht den Kindern beyzubringen, und auf die in der Seele schon herrschenden Vorstellungen an." 9896,9897,"Jm fünften Abschnitte, welcher die Beantwortung der Frage enthält, ob, und wie man Kindern über das Laster der Selbstbefleckung Belehrung ertheilen solle, hat der Hr. Verf." 9897,9898,sehr viel geleistet. 9898,9899,"Rec. verwundert sich, daß er sich im vierten Abschnitte so schwankend, und zweifelhaft ausgedrüchet habe;" 9899,9900,da die Belehrung über Erzeugung des Menschen der Belehrung über Selbstbefleckung nothwendig vorher gehen muß. 9900,9901,"Ein Jüngling, welcher wegen früh, und gehorig beygebrachtem Unterricht über Erzeugung die dadurch erhaltenen Vorstellungẽ" 9901,9902,"ofters wieder erneuern kann, ohne dabey wohllüstige Regungen zu empfinden, wird, wenn es die Umstände fordern, gewiß ohne Gefahr, und mit besserem Erfolge über Selbstbefleckung belehret werden können." 9902,9903,"Ueber die Art, diese Belehrung der Jugend beyzubringen, setzte der Verf." 9903,9904,"einen Traum hinzu, der zwar poetische Schönheit besitzt, aber doch Traum ist." 9904,9905,"Recens. hätte an dieser Stelle einige aus der Erfahrung abgezogene, anwendbare Grundsätze lieber gesehen;" 9905,9906,"besonders da bey der großen Verschiedenheit der Subjecten zahlreiche, wichtige Erfahrungen beynahe das einzige Mittel sind, die Belehrung passend, und mit Nutzen anwenden zu können." 9906,9907,"Der sechste Abschnitt, wie man heimliche Sünden entdecken, und wie man sich bey entstandenem Verdacht, oder wirklicher Beobachtung benehmen soll, ist voll richtiger, anwendbarer Grundsätze, welche der Menschenkenntniß des Hrn. Verf." 9907,9908,ungemein Ehre machen; 9908,9909,nur hat Rec. 9909,9910,"auch hier wieder die, seiner Melnung nach, mehr als Grundsätze nützenden Erfahrungen vermißt." 9910,9911,Jm siebenten Abschnitte schlägt der Hr. Verf. 9911,9912,"als Mittel, junge Leute von der Ausübung heimlicher Sünden zurückzubringen, 1) positive Strafen, 2) Unmöglichmachung, oder große Erschwerung der Ausführung, 3) Ableitung von dem Entschluß der Ausführung, oder Verhinderung seines Entstehens, 4) Hervorbringung, und Stärkung des moralischen Entschlußes der Sünde zu widerstehen vor." 9912,9913,Jn der Auseinandersetzung dieser Vorschläge hat mir der Hr. Verf. 9913,9914,"recht sehr gefallen: seine aufgestellten Grundsätze sind auf die Wahrheit gebaut, daß kaum zwey Subjecte auf der Erde seyn, für welche das nämliche Mittel ganz genau passend wäre." 9914,9915,"Nur sollten auch hier wieder einige Beyspiele angeführt worden seyn, welche diesem erfahrnen Schulmanne unmoglich mangeln konnen." 9915,9916,"Recens. wünscht übrigens, daß alle Schriften, welche über diese Materie noch erscheinen werden, mit der nämlichen Behutsamkeit geschrieben seyn mochten, wie diese gegenwärtige, welche unstreitig auch in dieser Rücksicht unter die würdigen gehort." 9916,9917,B. Geschichte. 9917,9918,Des Hrn. Abt Millot Mitglieds der Akad. 9918,9919,zu Lyon 9919,9920,ic. 9920,9921,"iniversalhistorie alter, mittler, und neuer Zeiten, aus dem Französ." 9921,9922,"mit Zusätzen und Berichtigungen von Wil/ helm Ernst Christiani, konigl. dänischem wirkl." 9922,9923,"Justizrath, und ordentl." 9923,9924,Prof. d. W. W. 2c. 9924,9925,Neunter Theil. 9925,9926,1787. 9926,9927,"Leipzig, bey S. L. Crusius." 9927,9928,gr. 9928,9929,8. (1 Alph. 9929,9930,7 Bogen ohne Jnhaltoverzeichniß.) 9930,9931,Mit diesem Theile wird nun ein in so vieler Rücksicht vortreffliches Werk geendet — oder wenn wir mit dem deutschen Herausgeber hoffen dürfen eigentlich noch nicht geender. 9931,9932,"Der nun verstorbene Millot hatte sich zwar den Aachner Frieden zum Ziel seiner Arbeit gesetzt, und mit diesem auch sein Wert geschlossen." 9932,9933,"Diesen Schluß liefert Hr. Chi.,tiani in diesem 9ten Theile, macht aber Hoffnung, selbst noch die Geschichte der neueren Zeiten zur Ergänzung des Millotischen Werkes auszuarbeiten." 9933,9934,Wir wünschen ihm dazu recht bald die nothige Muße! 9934,9935,"— Auch in diesem Theile hat der Uebersetzer, einige Kleinigkeiten z. B. S. 3 in Besitz anstatt in den Besitz, S. 94 mit den größten Anstrengungen, S. 114 wo wir einen Frieden sehen schliessen werden, ausgenommen, gut gearbeitet." 9935,9936,"Eben so wenig hat es Hr. Christiani an nothigen Berichtigungen, und lehrreichen Zusätzen fehlen lassen." 9936,9937,Jndessen hätte doch zuweilen die historische Kritik etwas schärfer verfahren dürfen. 9937,9938,"Wir würden z. B. S. 10 Voltaires Worte: „ Sülli bereicherte den Staat durch eine kluge Oekonomie, die ein eben so sparsamer als tapferer König unterstützte rc., nicht ohne die Anmerkung gelassen haben, daß Sparsamleit Heinrichs IV Tugend wohl eben nicht war." 9938,9939,"Man kann gewiß nicht sagen, daß der wahrhaft große Heinrich Süllis Oekonomie durch seine Sparsamkeit unterstützte." 9939,9940,Wie oft klagt dieser über das Gegentheil und selbst nach Heinrichs Tode? 9940,9941,Wo er im tiefsten Ausdrucke des Schmerzens eine Charatteristit 9941,9942,Kurgefaßte 9942,9943,N Kleine Schriften. 9943,9944,Geschichte einer neun⸗ und dreibigjäbrigen Gefangenschast in französtschen Staatsgesängnissen von dem Gesangenen (Herrn de la Tüde) selbst. 9944,9945,Hamburg. 9945,9946,1787 9946,9947,8v. 9947,9948,"Elne sehr außerordentliche Geschichte eines der merlwürdigsten Menschen, welcher nach seiner Angabe zwölitauiend, hundert und 6z Tage in Gefängnissen geschmachtet hat." 9948,9949,"Von diesen traurigen Leenstagen hat er drey tansend hundert sieben und sechzig auf einem Bund Stroh, obne Decke, von eckelhaften Jnsecten zerfressen, bey Wasser und Brod, oft bls an den Gürtel im Wasser, und in entsetzlicher Dunielheit hingebracht." 9949,9950,"Während zwölfhundert, und achtzehn Tage sid seine Hände von eisernen Ketten geschunden worden, worin man ihn geschmiedet hatte." 9950,9951,Er lst seinem Behaupten nach unschuldig; 9951,9952,und ein jugendlicher Leichtsinn war Ursache aller seiner Trübsale. 9952,9953,"Die Erzählung ist mit vlel Geist, und mit sehr rührenden Ausdrücken geschrieben:" 9953,9954,man gewinnt fogar Hochachtung für den Gefangenen. 9954,9955,Sie ist sehr gut überseht. 9955,9956,Anzeigè 9956,9957,Die bochs. 9957,9958,"eßische Gesellschaft der Alterthümer behalt diese überhaupt zu ihrer Absicht, glot aber ihrem besondern Endzweck gemäß, alte und Mittelgeschichte Deutschlands in vorzüglicher Rücsicht auf Hessen, in mehreres Licht zu sehen, auf das Jahr 1789 solgende von ihm entwirft, und von seinen fehlerhaften Neigungen spricht, sagt er:" 9958,9959,"Je n'ai déguisé ni les fautes qulils lui firent eommettre, ni les folles dépenses, qu ils lui firent saire." 9959,9960,"Sinnreich war auch wohl das angebliche Bon - mot des Prinzen Eugen S. 242, daß eine Armee von 100000 Mann die pragmatische Sanction besser garantiren würde, als 100000 Verträge rc., eben nicht." 9960,9961,"Uebrigens gehört Millot unter die wenigeren Franzosen, deren Arbeiten wir uns nicht schämen dürfen, auf deutschen Boden verpflanzt zu sehen;" 9961,9962,"besonders in der Gestalt, die sein Werk jetzt, unter Hn." 9962,9963,"Christianis Hand gewonnen hat, da es ohne Bedenken dem Originale vorzuziehen ist." 9963,9964,"Denn außer den Berichtigungen ist noch die nordische Geschichte, eine kurzeGeschichte von Pohlen u. Preußen, und ein Grundriß der Religions⸗ und Kirchengeschichte beygefügt worden." 9964,9965,Alle drey Anhänge müssen wir nach der Absicht ihrer Bestimmung als musterhaft behandelt rühmen. 9965,9966,Wir haben in diesen sehr schätzbaren Nachträgen zum Millotischen Werke nichts tadelnswerthes gefunden. 9966,9967,Allenfalls möchte man besonders in der Nordischen Geschichte die Vaterlandsliebe des Ver. 9967,9968,nicht verkennen. 9968,9969,Gegen Christians VI ernste Frömmigleit ließe sich doch wohl manches z. B. sein Betragen gegen die Königinn einwenden. 9969,9970,"— Wir empfehlen zum Schluße allen Liebhabern der Geschichte das ganze Werk, und sind versichert, daß man uns unsere Empfehlung danken werde." 9970,9971,Van. achrichten. 9971,9972,"Preisfrage auf:,, Welche Gerechtsame hatten die weltlichen Fürsten Detschlands überhaupt, und die Landgrasen von Hessen ins Besondere, uber die in ihren Ländern gelegenen Stifter und Klöster vor der Reformation?" 9972,9973,.. 9973,9974,"Auf diejenige Beantwortung, welche den Jnhalt der Frae ge am gründlichsten und vollständigsten erschöpsen möchte, setzt sie den Preis von zwanzig Pistolen." 9974,9975,"Ob der Materie gleich die deutsche Sprache am angemessensten sev möchte, so schließt sie doch die lateinische nicht aus." 9975,9976,"Alle Mitglieder der Gesellschaft, nur die Beurtbeilenden vor ihrem engern Ausschuß ausgenommen, können" 9976,9977,sch 9977,9978,"un den Preis bewerben, doch ohne Ausschliessung iedes andern Gelehrten, der ihr nicht zugehort." 9978,9979,"Die Einsendung der Schriften muß höchstens mit dem Ende des Jadres 1788 geschehen, und zwar wie gewöhnlich mit einem der Schrift selbst vorangesehten Dentspruch, welcher sich denx auch mit dem Nahmen, Stande und Wohnort des V., in einem am Ende versiegelten und befestigten Zettel findet." 9979,9980,Der 11. Apt. 9980,9981,"1789 als Stiftungstag der Gesellschaft ist zur offentlichen Belanntmachung derienigen bestimmt, welche als die preiswürdlgste erfunden worden." 9981,9982,Die V. senden solche an den Unterschrlebenen ein. 9982,9983,"Cassel, den ii. Dec." 9983,9984,1787. 9984,9985,"W. J. C. G. Casparson, Rath, vrof." 9985,9986,und der Gesellschast beständiger Secretär. 9986,9987,Druckf. 9987,9988,Jm St. LiIi. 9988,9989,S. 420. 9989,9990,3. 12 lies anst. 9990,9991,LXXIV. 9991,9992,Ar zeneygelehrsamkeit. 9992,9993,"Stephan Blan card's arzeneywissenschaftliches Wörterbuch, worin nicht nur die zur Heilkunde gehörigen Kunstwörter, sondern auch die in der Zergliederungskunst, Wundarzeneykunst, Apothekerkunst, Scheidekunst, Gewächskunde u. s. w. gebräuchlichen Ausdrücke deutlich, bestimmt, und kurz erklärt werden." 9993,9994,"Nebstdem ist die Abstammung ursprünglich griechischer Wörter faßlich auseinander gesetzt, und die holländische, französiche, englische und andere Benennungen beygefügt, womit überdieß noch die vollständigsten Register verbunden sind." 9994,9995,"Neu bearbeitet nach der neuesten Jsenflammischen Ausgabe, und mit der nach alphab." 9995,9996,"Ordnung eingerückten kurzen Geschichte der berühmtesten Aerzte nebst der Anzeige der vorzüglichsten Schriften derselben, und vielen anderen Zusätzen" 9996,9997,vermehrt. 9997,9998,Wien bey G. Ph. 9998,9999,Wucherer. 9999,10000,1788. 10000,10001,1ster Band 840 S. 10001,10002,2ter B. S. 717. 10002,10003,3ter B. S. 10003,10004,651. 10004,10005,So lange die Heilkunde nur in den Händen eingeweihter Aerzte blieb; 10005,10006,so lange sie nur den in der griechisch⸗ romischen Weisheit Geübten offen stund; 10006,10007,"so lange konnte vielleicht noch ein medicinisches Worterbuch den Gelehrten, obwohl nicht ohne viele Schwierigkeit, entbehrlich seyn." 10007,10008,"Sobald sie aber wuchs, war dieser Mangel so fühlbar, daß Hr. Stephan Blancard ein holländischer Arzt es endlich wagte, ein griechisch⸗lateinisches Wörterbuch 1702 zu Leiden herauszugeben." 10008,10009,Wer mag seine Mähe verkennen? 10009,10010,"Dieß Buch wurde seiner Neuheit sowohl, als vornehmlich seines großen Nutzens, und guter Einrichtung wegen allgemein gepriesen, und gekauft." 10010,10011,"Der häufige Abgang desselben machte bald neue Auflagen nothwendig, und die gute Aufnahme setzte auch die Gelehrten in Bewegung, um eine jede neue Ausgabe mit mancherley Zusätzen zu bereichern, oder dieselbe wenigstens mit einem neuen Kleide auszuschmücken." 10011,10012,"Einige davon richteten ihr Hauptaugenmerk auf die Erorterung des Ursprungs der Worter, andere auf die richtige Aussprache derselben u. s. w., ie nachdem cinem jeden seine besondere Anlage zur Weitläufigkeit Mittel an die Hand gab, sowohl die Nutzbarkeit des Werkes zu vergrößern, als seine eigene Gelehrsamkeit dabey zu Markte zu bringen." 10012,10013,"Da es aber jedermann bekannt ist, wie viel seit einer kurzen Zeit in der Naturgeschichte überhaupt, in der Landwirthschaft, oder Haushaltungslehre, in der Vieharzney⸗, in der Scheide⸗und Apothekerkunst, Physiologie, und in der ganzen ausübenden Heilkunde geleistet worden ist; wie sehr alles bestimmt, berichtiget, eingetheilt, in Ordnung gebracht, und die Begriffe mehr erläutert, die Behandlungsarten vereinfacht, schlüpfrige Grundsätze abgewiesen, und jeder einzelne Theil beynahe ganz vervollkommnet worden ist;" 10013,10014,"so war es wohl nothwendig, daß ein großer Mann, Hr. Hofrath Jsenflamm, die Mühe auf sich nahm, eine neue durchaus verbesserte Ausgabe des Blancard schen Wörterbuchs zu besorgen." 10014,10015,"Die edlen Bemühungen, und großen Verdienste eines Linne, Haller, Sauvage, Boerhave, und Swittens, ja die Aufklärung selbst der heutigen Heilkunde forderte die Unternehmung eines solchen Werkes, in welches der gelehrte Verf." 10015,10016,"die neuesten Erfindungen, und sehr viele ungemein nützliche, und nothwendige Aufsätze einrückte, viele derselben ergänzte, unnütze Weitläufigkeiten abkürzte, überflüssige, und unbrauchbare Sachen ausmusterte, oft seinem eigenen Gange folgte, wenn der Sinn, oder Ausdruck, oder die Erklärung des Verf." 10016,10017,"entweder zu eingeschränlt, oder undeutlich war, oder auch wenn sie mit den neueren Entdeckungen und Erklärungen nicht übereinstimmte." 10017,10018,"Dieß ist, was der Verf." 10018,10019,von der Jsenflammischen Auflage selbst erkennet. 10019,10020,"Allein, weil sie nur lateinisch erschien, so folgert er, daß sie aller dieser Vorzüge ungeachtet, ob sie gleich fast einzig in ihrer Art ist, nicht den hohen Grad von Nutzbarkeit, den sie eigentlich in Deutschland haben sollte, erreichte: Wundärzte, Apotheker, Scheidekünstler, und Naturforscher seyen also größten Theils von dem Vortheile ausgeschlossen, den ihnen dieses Werk verschaffen könnte, weil die lateinische Sprache, wenigstens in diesem Maße und Zuschnitte nicht jedermanns Sache, und auch im Grunde nicht für jedermann nothwendig wäre." 10020,10021,"Wer also die schene Auflage des Hrn. Jsenflamm kennet, der wird sie auch in diesem Werke antreffen, welches außer dem allgemeinen Nutzen im ge meinen Leben, vornehmlich für die Anfänger in der Arzneywissenschaft unentbehrlich ist." 10021,10022,"— Der Verf. benützte auch den neuesten Zuwachs seiner Kunst, und was er angibt, ist meistens sehr richtig, gut deutsch, gedrängt, und gut abgefaßt." 10022,10023,"Die Auflage auf einem guten Druckpapier, schon, mit gespaltenen Seiten, aller Raum so viel, als möglich, benützt, und, im Verhältniß auf die Größe des Werkes, fast ohne Druckfehler." 10023,10024,"— Nur Schade, daß der Verf. sich einer eigenen Rechtschreibung, die sich von der allgemein angenommenen deutschen sehr unterscheidet, bedienet, und die doppelten, oder verlängerten Selbstlaute, oder auch Doppellaute, so wie auch die doppelten Mittlaute durchaus einfach gesetzet hat." 10024,10025,Auch könnte ihm ein strenger Censor einige Neuerungen in den deutschen Ausdrücken zur Last legen; 10025,10026,"doch muß man auch gestehen, daß die Deutlichkeit etwas dadurch verloren hätte." 10026,10027,"Recens. gefiel diese Auflage um so mehr, als der Verf." 10027,10028,"auch die Lebensgeschichte der berühmtesten Aerzte aus dem Alterthum, bis auf unsere Zeiten, nebst ihren Werken nach alphabetischer Ordnung kurz einrückte, wodurch das Werk um so mehr gewann, als es sehr oft der Fall ist, daß man die Werke dieser großen Männer nicht einmahl dem Nahmen nach kennet, welches doch für einen Arzt sehr unanständig ist." 10028,10029,"Andere Zusätze, und Verbesserungen werden dem Leser selbst auffallen;" 10029,10030,"nur dieß ist darin noch sonderbar, daß die griechischen Wörter mit lateinischen Lettern abgedruckt sind, welches auch denjenigen, welche nicht griechisch lesen können, nicht unangenehm seyn wird." 10030,10031,"Der Verf. wird alle seine Mühe, die man bey einem Wörterbuche unmoglich verkennen kann, für unendlich belohnt halten, wenn dieses Werk den Freunden der Arzeneywissenschaft, und der medieinischen Litteratur allen den Nutzen gewährt, den sie mit Recht davon erwarten." 10031,10032,Ra. 10032,10033,Sz. 10033,10034,Erziehungs schriften. 10034,10035,Ueber den Geist des Zeitalters in pädagogischer Rücksicht. 10035,10036,Erstes Stück. 10036,10037,Nebst fortgesetzter Nachricht von den bisherigen Er eignissen und Veränderungen im königl. 10037,10038,Padagogium. 10038,10039,"Von August Hermann Niemayer, ordentl." 10039,10040,Prof. der Theologie 3e. 10040,10041,Halle in der Buchhandlung des Waisenhauses. 1787. 10041,10042,32 S. gr. 10042,10043,8. 10043,10044,"Der H. Verf., aus dessen Feder schon manche gelehrte Abhandlung floß, liefert hier abermahls eine Gelegenheitsschrift, die ganz seiner richtigen Denkungsart und pädagogischen Einsichten würdig ist, und wovon wir den Jnhalt kürzlich ausziehen." 10044,10045,"Unwissenheit mit einem gewissen Dünkel von Aufklärung ist heutiges Tags, sagt der H. V., eine tägliche Erscheinung." 10045,10046,"Nun ist es wohl der Mühe werth, der Quelle dieses Uebels näher nachzuspüren:" 10046,10047,"Die Zeloten, fährt Hr. N. fort, werfen die Schuld frisch weg auf die neuere Pädagogit, und schreyen aus vollem Halse:" 10047,10048,Dieß sind die Früchte der Schulreforme! 10048,10049,Jm katholischen Deutschlande ist die Sache noch viel geschwinder entschieden. 10049,10050,"Hier sieht man raunt mancher Gewissensrath seiner Geistestochter in das Ohr — die Früchte, daß keine Jesuiten mehr da sind." 10050,10051,"— Hr. N. geht unsers Gedünkens den wahren Weg, und unterscheidet zwischen thörichten Projecten von Pädagogen und Schulmännern ohne Erfahrung, und zwischen andern einwirkenden, aber tiefer liegenden und nur dem Auge des scharfsichtigen Forschers sich offenbarenden Ursachen, die er mit dem Nahme: Geist der Zeiten, belegt." 10051,10052,"Der Geist des Zeitalters oder die herrschende Art zu denken und zu handeln, welcher mit der ersten Erziehung eingeflößt wird, hat unmittelbaren Einfluß / in die Schul⸗ und Erziehungsanstalten." 10052,10053,"— Vor allem eine kleine Schilderung der ersten Bildung, besonders bey den feinern Ständen: und daß von diesen auch die geringern angestecket werden, ist außer allem Zweifel." 10053,10054,"Der Heißhunger nach Vergnügungen, die der Knabe schon an der Mutterbrust einsaugt, macht ihm jede Entfernung von ihnen lästig." 10054,10055,Die Bewunderung seiner frühen Neife macht ihn eingebildet und stolz. 10055,10056,"— Die Einführung im alle Gesellschaften und die einzige Sorge ihn glatt und geschliffen darstellen zu lonnen, unbestimmt und charakterlos — die täglich sich in allen Ständen, unter dem entweihten Nahme der Aufllarung, mehrende Verachtung einer wahren Gottesfurcht erschwert jedem guten Eindrucke seine Wirkung." 10056,10057,"— Recens. muß hier noch mit traurigem Gefühle hinzusetzen, daß die verkehrten Begriffe von Religion und Frömmigkeit bey den Katholiken, besonders bey dem Adel, die meisten Verderbnisse erzeugen." 10057,10058,"Auf der einen Seite offnet man der Sittenlosigkeit Thür, und Thor, auf der andern hält man strenge darauf, daß der Knabe Früh und Abends seinen Rosenkranz herplaudere, und täglich einer Messe beywohne;" 10058,10059,"übrigens aber treibe er, was er will." 10059,10060,"Man läßt sich von einem heuchelnden Schmarotzer, er sey weltlich oder geistlich, einschläfern, der nur deßwegen die Miene eines Rechtgläubigen annimmt, weil dieß das Mittel ist, rechtschaffen zu heissen, und der Mann zu seyn, der sich auf Kosten eines fremden Beutels bereichert." 10060,10061,"— Nachdem Herr N. diese Erfahrungssätze vorausgeschickt hat: so beweiset er, wie dieser verderbte Geist Einfluß auf das Wissenschaftliche habe: — von dem Einfluß auf die Moralität will er nächstens handeln — Vorzüglich müssen wir anmerken daß der redliche Verf." 10061,10062,"nicht etwa ein Klaggeschrey über den Verfall der Zeiten anstimmt, und dadurch die Gunst von Gönnern sucht, die als übertriebene Laudatores temporis acti se puero in ihrer finstern Laune über Sitten⸗ und Zeitenverderbniß klagen ohne zu wissen, daß sie durch ihr verjährten Grundsätze am allermeisten die Sittenlosigkeit befördern;" 10062,10063,"sondern daß er dem Zeitalter die Gerechtigleit widerfahren läßt, und was lobenswerth ist, lobt, und nur gegen die Mißbräuche, die das Gute verhindern, eifert." 10063,10064,"Nun einige Quellen des Verderbnisses, wie sie der Hr. Verf. angibt. 1)" 10064,10065,"Die Erschlaffung der ganzen Denkungsart und der zu hohe Werth, den man auf die äußere Bildung des jungen Weltbürgers zu setzen angefangen hat." 10065,10066,"Der gemeine Haufe wird immer durch die herrschenden Urtheile geleitet: je mehr also die Großen kühne Thaten, große Unternehmungen, seltne Werke des Geistes bewunderten, je mehr war es im Geiste der ganzen Nation, sie zu bewundern, je mehr Betriebsamkeit war da, sie nachzuahmen und zu übertreffen." 10066,10067,Der Grieche und der Römer gibt die besten Beweise dazu her. 10067,10068,Wie geht es aber bey uns? 10068,10069,"Was für traurige Aussichten eröffnen sich durch den gegenwärtigen Geist der höhern Stände, wo man sich bloß mit dem Aeußern des jungen Menschen begnügt, und die Mängel gründlicher Kenntnisse dadurch zu ersetzen und gut zu machen trachtet." 10069,10070,", Seht doch, sind die Worte des Verf., wie der Mann, der leider! nichts als großen Reichthum an Kenutnissen und seltner Gelehrsamkeit besitzt, überall in den gewöhnlichen Gesellschaften überlästig ist;" 10070,10071,"indeß man vor Ungeduld vergeht, ehe der seichteste Schwätzer beladen mit den Neuigkeiten des Tags oder der schmutzigen Chronik der Stadt, oder doch mit allgenügsamer Dreistigkeit von allem, verstanden oder nicht verstanden, zu sprechen, in sie eintritt." 10071,10072,"Recensent muß noch hinzusetzen, daß m den meisten großen Häusern" 10072,10073,"Ein Mann die Rolle spielt, und sich herrlich dabey befindet, daß er den Herren und Damen was vorschwätzt, den Ton angibt, und daß sein Wort von der ganzen Familie getreulich nachgebethet, und für oder gegen Sachen, für oder gegen Männer entschieden wird, wie der gemästete Hausgotz seine Oralelsprüche auf seinem allentscheidenden Dreyfuße dafür oder dagegen ausgesprochen hat" 10073,10074,"Das einzige, was itzt das Urtheil über junge Leute leitet, ist die Figur, die sie machen, die Dreistigkeit oder Blödigkeit, mit der sie sich produciren, das glatte Gesicht, das sie der Welt entgegen tragen rc." 10074,10075,", — Und leider geht der Plan der häuslichen Erzieher meistens dahin, den Aeltern dadurch Sand in die Augen zu streuen, mit ihrem Püppchen gut zu figuriren, Reisen mit demselben zu machen, und die Welt auf fremden Beutel zu sehen;" 10075,10076,"der aufwachsende Jüngling bleibe ein Dummkopf, so lang er will: und doch sind dieß die Leute, in deren Händen das Glück vieler ist, und deren Beyspiel alle Stände lenket." 10076,10077,2) 10077,10078,"Der unverhaltnißmäßig gebildete Geschmack an Werken der Einbildungskraft, und die herrschend gewordene Lesesucht ohne Plan und Wahl." 10078,10079,"Nicht lesen macht seichte Köpfe — nur Alte mit jungen Leuten lesen, macht Pedanten;" 10079,10080,wohllüstige Lectüre entkräftet Kopf und Herz. 10080,10081,Das Verderbniß liegt abermahls in der häuolichen Erziehung; 10081,10082,"die Kleinen machen beynahe alle Lustbarkeiten der Großen mit, werden also frühzeitig erweicht, und finden nur Geschmack an weicher und flüchtiger Lektüre." 10082,10083,"Allein der Hr. Hofneister ein junges, frisches Herrchen, lüstern durch die neuen Reitze der großen Welt, möchte auch gerne überall dabey seyn, und die Vergnügungen einschlürfen;" 10083,10084,was Raths? 10084,10085,"Der Knabe muß also auch mit, Comodien und Bälle besuchen, und weil dann eine artige Locke, und ein geschmackvolles Westchen mehr Eroberungen macht als Wissenschaft, so legt sich der Herr Hauspädagog mehr auf seinen Putz als Kenntnisse, und glänzt mit Romanentugenden." 10085,10086,"Jsts Wunder, wenn der Eleve eben so denket, und fühlet? 3)" 10086,10087,Die dritte Ursache des Verfalles findet H. N. in den vervielfältigten Gegenständen des Unterrichtes. 10087,10088,"Wenn der Privatfleiß einerseits abnimmt, und andererseits immer mehr Forderungen gemacht werden, so muß nothwendiger Weise Verwirrung entstehen." 10088,10089,"Recens. ist durch lange Erfahrung überzeugt, daß nicht die Gegenstände, sondern die plaulose und zweckwidrige Vertheilung der Gegenstände Schuld an der ganzen Verwirrung ist." 10089,10090,"Jtzt bald zu viel, itzt bald gar nichts: itzt zu viel Franzosisch und zu wenig Latein, itzt gar kein Franzosisch und zu viel Latein, dieß ist der leidige Gang aller Reformen." 10090,10091,"Meisten Theils wird der Zweck verfehlt, weil die Gegenstände nicht interessant genug gemacht und mit dem praltischen Leben verbunden werden." 10091,10092,"Die alte Litteratur macht an sich Ekel, sie ist nicht mit den gemeinen Gegenständen des Lebens gewürzt;" 10092,10093,"ein seichter Roman füllt diese Lücke aus, und man fällt heißhungrig darüber her." 10093,10094,"Hier kommt alles auf Erfahrung an, und nur Männer, die selbst in der Schule gelebt haben, konnen hierüber entscheiden und Vorschläge machen, deren wir noch mehrere von Herrn Niemayer alsseinem praktischen Manne erwarten." 10094,10095,1 . 10095,10096,Schöne Wissenschaften. 10096,10097,Fortsetzung der Briefe an einen Freund über das neue Schauspielhaus in Koblenz. 10097,10098,Frantfurt am Main 1788. 10098,10099,45 S. kl. 10099,10100,8. 10100,10101,"Die hier fortgesetzten Briefe über das Koblenzer Theater lassen sich eben so gut lesen, wie die erstern, deren wir im 38sten Stücke unserer Litteraturzeitung Erwähnung thaten." 10101,10102,"Sie enthalten Bemerkungen über die Schauspieler der Böhmischen Gesellschaft, über die Kunst des Schauspielers, und über einige Schauspiele." 10102,10103,"Eine Schauspielerkritik von einem unparteyischen Kenner muß eben so viel Gutes stiften, als eine Predigerkritik unter der nämlichen Voraussetzung." 10103,10104,Jndeß kann Recens. 10104,10105,"in die Kritik der Bohmischen Gesellschaft sich nicht einlassen, weil er mit derselben zu wenig bekannt ist." 10105,10106,Von den Bemerkungen des Verfas. 10106,10107,"über die Kunst des Schauspielers und über einige Theaterstücke wollen wir hier einige mittheilen, ohne uns ängstig an die Sprache des Verf. zu binden, die nicht immer correct ist; nicht gerade, als wenn diese Bemerkungen neu wären, sondern weil das Wahre und Gute oft widerhohlt werden soll." 10107,10108,Die Schauspielerkunst ist eben nicht leicht. 10108,10109,Kurzgefaßt 10109,10110,"Eine dentsche Uebersetzung der Rechtfertigung des Hrn. von Calonne, französ." 10110,10111,"Staatsministers gegen die Anklage einer ungetrenen Staatsverwaltung der Finanzen, ein Beytrag zur Kenntniß der nenesten Politik und Staatskunde von Frankreich, 1788. ist vor Kurzem bey J. F. Unger in Berlin gedruckt worden." 10111,10112,Das Original ist noch immer sehr wenig in Deutschland belannt. 10112,10113,"Man weiß, daß Hr. von Calonne dem Könige die erste Jdee zu der Versammlung der Notablen gab, welche seit einrich dem Großen nicht Statt gefunden hatte, und daß der vorzüglichste Zwect davon war, verschiedene tief eingewurzelte Mißbräuche abzustellen, und die Staatsausgabe der Staarseinnahme, zwischen welchen sich ein ungeheures Deficit befand, wieder gleich zu machen." 10113,10114,Er deckte daher der Versammlung nicht nur den ganzen Zustand des Finanzwesens mit voller FreyZu einem vollkommenen Schauspieler wird Empfindung und Feuer erfordert. 10114,10115,"Jene besteht in der Leichtigleit, sich in die Seele des andern hineindenken, und von einer Leidenschaft zur andern übergehen zu können;" 10115,10116,"diese in der Geschwindigkeit und Lebhaftigkeit, mit welcher alle Theile, die den Schauspieler ausmachen, zusammentreffen, um seiner Action das Ansehen der Wahrheit zu geben." 10116,10117,"Das Spiel des Acteurs ist dann richtig, wenn es dem Alter, Stande, Charakter und den Umständen der Person, die er vorstellt, genau entspricht." 10117,10118,"Der Vortheil des Schauspielers und der Schauspielerinn fordert daher keine Rolle zu übernehmen, welche mit ihrem Alter zu sehr absticht;" 10118,10119,"am wenigsten eine verliebte Rolle in den Jahren, m denen man für ihre Freuden unfühlbar ist." 10119,10120,"Die übrigen Leidenschaften mahlen sich bloß dadurch auf dem Gesichte, daß sie in den Zügen eine gewisse Art von Veränderung wirken;" 10120,10121,"die Zärtlichkeit hingegen hat, so wie die Freude, das Vorrecht, der Gesichtobildung neue Schönheiten zu geben, und ihre Fehler zu verbessern." 10121,10122,"Schröder ist kein dramatisches Genie, ungeachtet er so gerne alle seine Stücke lmit demi Beyworte Original stempelt;" 10122,10123,aber er weiß einzelne gute Scenen anzulegen. 10123,10124,"Sein Dialog ist fließend, und sein Ton ist größten Theils angemessen." 10124,10125,"Auf das, was man Oekonomie des Stückes nennt, versteht er sich sehr gut." 10125,10126,"— Die Räuber sollte man als dramatische Geschichte gelten lassen, aber nie aufführen." 10126,10127,"Der gesittete Mensch kann unmoglich den An lick der darin vorkommenden Ungeheuer aushalten, und die übertriebenen großen unmoralischen Gesinnungen müßten die schlimmste Wirkung haben." 10127,10128,"— Der Verf. hat noch Mehreres über das Schauspiel auf dem Herzen; und wir bürgen ihm dafür, daß wenn er in diesem Tone fortfahrt, es vielen Nutzen für seine Landesleute haben konne, wenn er sich desselben entledigt." 10128,10129,A. e Nachricht. 10129,10130,müthigkeit 10130,10131,auf 10131,10132,; sondern legte ihr auch zugleich seine vom König bereits genehmigten Plane zur Wieoerherstellung der Ordnung vor. 10132,10133,"Man glaubte bey der Untersuchung seiner vorgeleaten Etats zu bemerten, daß er bev der Finanzverwaltung eben nicht mit aller gehörigen Sorgfalt zu Werte gegangen;" 10133,10134,"und sieng an, ihn der Unredlichleit zu beschuldigen: auch wahrte es nicht lange, daß er sich endlich seiner Stelle entsetzt, und sogar aus der Hauptstadt verbannet sahe;" 10134,10135,"und nun erschienen Schrlsten, die ihn als einen ungetreuen Mann schilderten." 10135,10136,"Herr von Calonne, der wohl wußte, was füt mächtige Feinde er hatte, hielt sich nicht mebr fur sicher an dem Orte seines bisherigen Aufenthalts, besürchtete, man möchte ihm seine Frevheit und seine Papiere ranben, und entsloh nach London, wo er nun diese Schrist herausgegeben hat." 10136,10137,Oekonomische Schriften. 10137,10138,Vom Unkraute. 10138,10139,Inter nitentia 10139,10140,culta infeliæ lolium & sleriles dominantur auenc. 10140,10141,Virg. 10141,10142,"Eine Abhandl., welche von der kön. preußischen Akademie der Wissenschaften und schönen Künste zu Berlin im J. 1785 das Accessit erhalten, von S. G. F. Mund Past." 10142,10143,prim. 10143,10144,c. zu Goslar. 1787. 10144,10145,7 10145,10146,Bog. 10146,10147,gr. 10147,10148,8. Zuerst bestimmt der erfahrne und geschickte Verf. 10148,10149,"dieser kleinen, aller Aufmerksamkeit würdigen Schrift, den Begriff des Unkrauts." 10149,10150,"Er verstehet unter demselben eine jede Pflanze auf einem nutzbaren Lande, welche das Wachsthum und Gedeihen anderer Pflanzen, die daselbst gezogen werden sollen, verhindert oder aufhält." 10150,10151,Hierauf gehet er zu dem Theile der Preisfrage über: 10151,10152,Wie vielerley Arten von Unkraut giebt es? 10152,10153,",, Mit Recht klagt er hier über die Nahmenverwirrungen, welche leider!" 10153,10154,das Studium der Naturgeschichte so sehr erschweren. 10154,10155,"Wann wird ein deutscher Linné aufstehen, und wenigstens eine allgemeine populäre Pflanzensprache einführen?" 10155,10156,"— Nachdem er die Schwierigkeiten einer solchen Eintheilung eingesehen, schreitet er doch zu derselben, und macht den ölonomischen Nutzen oder Schaden des Unkrauts zum Fundamentum diuisionis." 10156,10157,"Das Unkraut kann A) nützlich werden a) den Menschen, zur Speise, zur Arzeney, zum innern Gebrauche, als Vorbauungsmittel, in der Heilung schon vorhandner Uebel, äußerlich, sowohl innerlich als äußerlich b) den Thieren als Futter, als Heilungsmittel, bey äußern Beschädigungen, als innere Arzeney, im Haushalte zu manchem anderwetigen Nutzen; B) weder nutzen noch schaden;" 10157,10158,C). 10158,10159,"schaden a) dem menschlichen Körper, weil es an und vor sich tödlich ist, z. B. Bilsenkraut, oder durch verkehrten Gebrauch tödtet, z. B. das Chelidonium als Fieberarzeney b) auf Feldern und Gärten, unter der Erde, durch Rauben des guten Nahrungosaftes, z. Beysp." 10159,10160,"die Quecken, wobey der Verfas." 10160,10161,zugleich sehr gut die Methoden ihrer Ausrottung lehrt; 10161,10162,"über der Erde, schon bloß durch seinen Aufenthalt, indem statt dessen etwas Besseres wachsen sollte, durch Ueberwüchsigkeit, wodurch es bessere Gewächse unterdrückt;" 10162,10163,durch das Rauben der guten Säfte. 10163,10164,"(Dieser Schaden hätte der Vollständigkeit der Eintheilung unbeschadet wohl wegbleiben können, indem er schon oben mitbegriffen ist.)" 10164,10165,"c) Jn den Scheunen, weil die fest in die Weitzengarben z. B. miteingebundnen saftreichen Distelstängel nicht ausdünsten und trocken werden können, folglich den Halm mit Fäulung und Schimmel anstecken." 10165,10166,d) 10166,10167,"Durch seinen Same, welcher unter das Korn geräth, und a) den Werth desselben beym Käufer sehr herabsetzt;" 10167,10168,"b) aber auch den Genuß desselben schädlich machet, wie man neuerlich am Wachtelweitzen (vaccinum triticum) und Lolch (Lolium temulentum L.) wahrgenommen hat." 10168,10169,"Eine andere Frage der Akademie war:, Was am meisten zur Vermehrung des Unkrauts beytrage?" 10169,10170,Der Verf. 10170,10171,"schreibt hier das Meiste einer anhaltend nassen Witterung zu, ausserdem den Feldschäden, besonders dem Schneckenfraß, Ueberschwemmungen, den Winden, den Vogeln, welche Unkraut⸗ Samen aushacken, und ihn auf gutem Lande wieder fallen lassen." 10171,10172,"— Die dritte Frage:, Was zur Verminderung des Unkrauts am meisten beytrage" 10172,10173,Der Verf. antwortet: vorzüglich eine fruchtbare und zu jedem Feldgeschäfte bequeme Witterung. 10173,10174,"— Eine vierte Frage , Wie oder wodurch kann man am besten die Vermehrung des Unkrauts hindern, oder seine Verminderung befördern?, Außer den unvermeidlichen und unabänderlichen Uebeln, deren Abwendung nicht in unserer Macht stehet, räth der Verf." 10174,10175,"folgende zwey Regeln an, die Vermehrung des Unkrauts zu verhindern: 1)" 10175,10176,"Man verhüte sorgfältigst, daß kein andrer Same, als der, welcher gesäet werden soll, aufs Land gebracht werde." 10176,10177,"Auch hier zeigt er sich durch gute Vorschläge als einen praktischen Oekonom, der ehedem selbst Hand ans Werk legte." 10177,10178,2) 10178,10179,"Man gebe seinem Lande die gebührende und hinlängliche Pflege, gehöriges Düngen, Pflügen ꝛc." 10179,10180,"Uin nun auch die Verminderung des Unkrauts zu befordern ist freylich das natürlichste Mittel, das Ausraufen mit den Händen." 10180,10181,"Der Verfasser schlägt aber, um die Schwierigkeiten bey dieser Operation zu vermeiden, ein besonders Jnstrument vor, das er deutlich beschreibt, und offenbar zum Gebrauche sehr bequem und einfach ist, welches aber die Leser aus der Schrift selbst lennen lernen müssen." 10181,10182,"Bey der Gelegenheit führt er dann auch die schon bekannteren Werkzeuge an, z. B. die kleine Gartenhacke, die zaligte Hacke, das Schaufeleisen, die Kratze, und im Großen, die Egge." 10182,10183,Alle diese Mittel sind mit Handarbeit verbunden; 10183,10184,"indessen gibt es noch eins, das dem Ackerbesitzer keine Mühe macht, und ebenfalls nutzbar ist, nämlich: das Abhüten des Viehes." 10184,10185,"Der Verlust dieses Nutzens bey der Stallfütterung ist dem Verf., und wir müssen gestehen, auch uns eine Hauptbedenklichkeit gegen die Stallfütterung." 10185,10186,"Endlich das letzte Mittel, welches die Noth den Menschen gegen das überhand nehmende Unkraut lehrte, war: die Veränderung des Feldes;" 10186,10187,"welches auch z. B. das einzige noch wirksame gegen die gefährlichste und schädlichste Art des Unkrautes, gegen die Wucherblume ist." 10187,10188,"— Nun kommt er auf diejenige landwirthschaftliche Operation, welche beyde Absichten, Verhinderung einer weitern Vermehrung und Beförderung der Abnahme des schon vorhandnen Unkrautes zugleich erfüllt: das sogenannte Rajolen oder Umstürzen des Landes, welches er zugleich sehr deutlich beschreibt." 10188,10189,"— Die fünfte Frage betraff die Vortheile, welche im Haushalte von dem Unkraute gezogen werden mochten, und wie man sich derselben zu diesem Endzwecke mit dem größten Nutzen bedienen könne." 10189,10190,So war der spanische Klee sonst ein echtes deutsches Unkraut. 10190,10191,"— Junge Brennesseln, Gesche, und die Blätter der Spiegelblumen (auch des Hundelattigs) dienen im Frühejahre zu Gemüsen." 10191,10192,Die Distel und der Haderich im Julius ein Schweinefutter. 10192,10193,— Sau⸗oder Gänsedistel Winterfutter für Schafe und Ziegen. 10193,10194,— Medicinischer Nutzen der Schafgarbe und Kamille. 10194,10195,"Nutzen, des auf Wiesen so schädlichen Mooses, zum Einpacken der Blumen (auch des Porzellans) zum Mauern, besonders unter Wasser, zum Unterstrenen, statt des Düngers, zu Papier, zu Betten." 10195,10196,— Wasserhahnenfuß ein treffliches Viehfutter. 10196,10197,— Brennesseln als Gespinst und trefliches Futterkraut benutzt. 10197,10198,"— Endlich der allgemeine Nutzen alles Unkrauts, daß es zu einem vortreflichen Dünger verwandelt werden konne." 10198,10199,"— Schon bieraus wird man die Reichhaltigkeit dieser kleinen Schrift an nützlichem Jnnhalte bemerken, und finden, daß der Verf." 10199,10200,gar wohl das Accessit veri dienen konnte. 10200,10201,Herrn Demachys Kunst des Essigfabrikanten mit einigen Anmerkungen (von) H. Struve's (e). 10201,10202,Herauogegeben mit Bemerkungen und einem Anhange von Samuel Hahnemann d. A. Doctor. 10202,10203,Mit einer Kupfertafel 1787. 10203,10204,"Leipzig, bey Crusius." 10204,10205,11 Bog. 10205,10206,gr. 10206,10207,8. 10207,10208,"Die Urschrift erschien in den Descriptions des arts & metiers, Neufchatel 1780." 10208,10209,"Da die Uebersetzung sehr gut und lesbar, mit gründlichen Anmerkungen überall der Tert berichtigt und ausserdem noch von Hrn. H. ein nützlicher Anhang beygefügt worden ist;" 10209,10210,"so gehort diese Copie zu den seltneren, welche man ohne Bedenken dem Origlnal vorziehen kann." 10210,10211,"— Man hat immer von jeher besonders in Frankreich die Essigbereitung, wie ein wahres Arcanum sehr geheim gehalten." 10211,10212,Der Verf. will diesen geheimnißvollen Schleyer abziehen. 10212,10213,"Er erwähnt in seiner Enleitung, wie alt der Essig schon im Gebrauch, und daß die Cedria des Herodots schon ein wahrer Essig gewesen sey." 10213,10214,Jn Frankreich ward die Zunft der Essigbräuer 1394 errichtet. 10214,10215,Die Abhandlung selbst zerfällt in 10 Kapitel. 10215,10216,"Jn dem ersten wird auseinandergesetzt, was Weinessig sey, worin die Gährung, die ihn erzeuge, von den übrigen Operationen dieses Nahmens abweiche, unter welchen Anzeigen sich die verschiednen Perioden derselben, vorzüglich aber die Vollendung ankündige." 10216,10217,"Der Essig wird als eine saure, von einer Gährung hervorgebrachte Flüssigkeit definirt, welche in geistigen Flüssigkeiten eine neue Verbindung ihrer Bestandtheile zuwege bringe." 10217,10218,(Hier düntt uns doch die Nebenbestimmung des Vegetabilischen nicht überflüssig zu seyn. 10218,10219,"Wir würden also lieber sagen: der Essig sey eine sauere, vegetabilische Flüssigkeit ꝛc.)" 10219,10220,"Jm zweyten legt er die Geräthschaften und die so wohl in Paris, als in den übrigen Städten gewöhnliche Handgrisfe, Essig aus Wein, Zider, Birnmost und Bier zu verfertigen, vor." 10220,10221,"Wir finden hier die deutsche, nordische, flam̃ändische, französische die angebliche Pariser Methode, und endlich noch eine geheime angegeben, die uns aber allen Appetit benommen hat, je einen Versuch damit zu machen." 10221,10222,"Jm dritten redet er von den Kennzeichen eines guten Essigs, den Merlmahlen seiner Verdorbenheit und den Vorlehrungen, die man nothig hat, ihn davor zu bewahren, ihn in guten Stande zu erhalten, und seinen Mängeln abzuhelfen, von einigen Betrügereyen, die bey dieser Kunst vorkommen, von allen Handanlegungen des Essigschenlens und von der Art seines Vertaufs." 10222,10223,Jm vierten handelt er von der Destillation des Weinessigs und von den verschiedenen Verstärkungen dieser Säure bis zum Radical⸗Essig. 10223,10224,"Jm fünften wird gezeigt, wie man Obst, Hülsenfrüchte und andere eßbare Gewächse in Weinessig einlegt." 10224,10225,"Jm sechsten trägt er die Verfertigung der verschiednen gewürzhaften⸗ und Kräuter⸗ Essige vor, z. B. des Meerzwiebelessigs und des vinaigre des quatre voleurs." 10225,10226,"Jm siebenten handelt er von allen den Flüssigkeiten, die man für Essige ausgibt, welche von Scharlatanen erfunden worden, aber diesen Nahmen nur sehr uneigentlich führen." 10226,10227,"Das achte zeigt einige von den Scheidekünstlern angegebne Prozesse an, um Essig ohne Beyhülfe irgend einer weinichten Flüssigkeit zu bereiten, und gibt noch eine Nachricht von fremden, oder in Europa wenig gebräuchlichen und unbekannten Essigen." 10227,10228,"Das neunte enthält die Bereitung des Agrests und des Mustards, nebst einigen Recepten von zusammengesetzten Mustarden, und eine kurze Nachricht über die alten Tunken (sauces) welche die Essigfabrikanten bereiteten und verkauften." 10228,10229,"Jm zehnten und letzten endlich führt er an, wie sich die Essigfabrikanten der Weinhefen bedienen, sie entweder auspressen oder verbrennen, um Weidasche daraus zu bereiten." 10229,10230,"— Hierauf folgt Hrn. Hahnemanns Anhang über die Essigbräuerey, besonders aus Getreide." 10230,10231,"Die Kupfertafel stellt die zur letztern gehörigen Geräthschaften, den Preßtisch, die Dreh⸗ und Seihetonne vor." 10231,10232,Van. 10232,10233,Romane. 10233,10234,"Mariane, oder trauet den Großen nicht." 10234,10235,Straßburg in der akademischen Buchhandlung. 1787. 10235,10236,Mit einem Kupfer. 10236,10237,112 S. 10237,10238,Dieser Roman entspricht vollkommen seiner Ueberschrift: Trauet den Großen nicht. 10238,10239,Die Stizze desselben ist kurz diese:„Mariane ist die Tochter eines verarmten Dorfkrämers; 10239,10240,"ihre Mutter war aus Armuth gezwungen, Amme bey der Gräfinn v. St. Geran, Edelfrau des Dorfes zu werden, den jungen Marquis St. Geran zu stillen, und aufzuziehen, ihr eigenes Töchterlein aber einer Bäurinn zu übergeben." 10240,10241,Jhr Vater aber ward Schloßvogt. 10241,10242,"— Marianens Mutter brachte es durch ihren Diensteifer dahin, daß sie ihre Tochter mit dem jungen Marquis erziehen durfte." 10242,10243,"Der Marquis wird in einem gewissen Alter den Händen der Mannopersonen auvertraut, und Mariane wird Gesellschafterinn seiner Schwester, die ein Jahr älter war, als sie, und endlich ihre Vertraute." 10243,10244,"Mariane war durch ihre besondere Gelehrigkeit ein Muster und Triebfeder zum Lernen für das ungelehrige, träge Fräulein Adelheide, und der Gegenstand der Liebe, und Gnade der Gräfinn Mutter." 10244,10245,"Der junge Marquis bringt alle seine Erhohlungsstunden mit Bewußtseyn seiner Aeltern und des Hofmeisters in Gesellschaft seiner Schwester und der Mariane, die er als seine Schwester ansieht, zu;" 10245,10246,"beyde, der Marquis und Mariane bekamen so Wohlgefallen, eines an dem andern, das täglich wuchs." 10246,10247,Jn der ersten Jugend speiseten Gräfinn Adelheid und Mariane mit einander mit Marianens Mutter der Amme des jungen Marquis. 10247,10248,"Sie wurden endlich getrennt, und Fr. Adelheid speisete bey ihren Aeltern an der Tafel, Mariane aber blieb bey ihrer Mutter bey Tische;" 10248,10249,"dieß war das erste Mahl, daß Mariane den Unterschied zwischen Adelheid, dem Marquis, und sich, in Betreff des Standes mit Verdruß bemerlte." 10249,10250,"Mariane mußte nun zur Putzmacherinn, um die Arbeiten einer Kammerfrau zu lernen, und diese Stelle bey Adelheid versehen zu können — Das zweyte Mahl, daß sie das herbe Schicksal ihres armen Standes erfuhr." 10250,10251,— Sie erlebte hier für sich traurige Auftritte; 10251,10252,"— die Herrschaft reiste aufs Land, Mariane bleibt in der Stadt bey der Putzmacherinn;" 10252,10253,"— bey der Rückkunft der Herrschaft stürtzt der junge Marquis auf Mariane zu, nennt sie seine Schwester, umarmt sie c." 10253,10254,Der junge Marquis will nun wie zuvor in Gesellschaft der Mariane leben: 10254,10255,allein sein Gesuch wird von seinen Aeltern abgeschlagen. 10255,10256,Nach Verheirathung der Fräulein Adelheid wird Mariane Kammerjungfer bey der Gräfin Mutter. 10256,10257,"— Armand der junge Marquis kommt öfters zu der Mutter, um Marianen etwas schönes sagen zu konnen, und seine und ihre Liebe zu unterhalten;" 10257,10258,"auch schlich er sich öfters von seiner Arbeit in das Zimmer seiner Amme, die das nämliche Wohnzimmer mit Marlane ihrer Tochter hatte." 10258,10259,"Kurz, beyde liebten, und gestanden es einander, und eben dieß war dem Grafen Vater sowohl, als der Gräfinn Mutter schon lange durch angestellte Beobachtungen beyder Liebenden bekannt; ließen dieß Werk nicht nur so dahin gehen;" 10259,10260,"sondern beförderten es noch gegen den Willen eines Barons Ulpierre, des Oheims vom Hause, der Absichten auf Mariane hat." 10260,10261,Des Grafen Kammerdiener will sie heirathen; 10261,10262,"aber diese Heirath mußte sich aus Liebe zu Armand zerschlagen, so vortheilhaft sie war." 10262,10263,"Der Baron Ulpierre braucht alle mögliche Mittel, Mariane zu bekommen;" 10263,10264,"hierzu wählte er auch, nebst Gold, Verlästerung beym Grafen, Verfolgung c. Ersteres gelang ihm nicht, das letztere Mittel war etwas wirksamer." 10264,10265,"Mittler Weile muß Armand zu seinem Regiment, — ein Briefwechsel zwischen den beydeu Liebenden wird mittelst der Dienste eines alten Dieners vom Hause abgeredet;" 10265,10266,"— der alte Diener entdeckt das Vorhaben des Briefwechsels aus Rechtschaffenheit seiner Herrschaft, die ihm solchen zu unterhalten erlaubte, ja befahl." 10266,10267,"Armand kam wieder, wird belauscht, überraschet, gelästert aus eitler Eifersucht bey Mariane von senem Oheim Ulpierre, gegen den ihn seine Aeltern sicher stellen." 10267,10268,"Mariane entschlägt sich alles Putzes über ihren Stand, mit dem sie durch Armand reichlich versehen war." 10268,10269,Die Liebe mit dem Marquis scheint ihr nach und nach gefährlich; 10269,10270,"bey Abwesenheit des jungen Marquis entdeckt sie ihr Liebesverständniß der Gräfinn Mutter, und bittet um ihre Entlassung;" 10270,10271,"sie erhält sie, flieht mit Gnaden von der Gräfinn überhäuft auf das Landschloß des Grafen zu ihrem Vater." 10271,10272,"— Des andern Abends nach der Flucht sucht Armand Mariane auch in ihrer Zufluchtsstätte auf, und zwar mit Einwilligung seiner Aeltern;" 10272,10273,"die Hausleute, und Baron Ulpierre mit seinen Bedienten suchen, beyde Liebende äußerst verdächtig zu machen, und richten nichts aus." 10273,10274,"Der Baron spielt dem Vater und der Tochter ein Schelmenstück, um letztere entehren zu konnen;" 10274,10275,"sie entwischet seiner Klaue, ihr Schutzengel ist ein Pfarrer und seine Anverwandte." 10275,10276,Ersterer bleibt es auch bis an ihr Ende. 10276,10277,"— Sie wird von dem Grafen Vater aufgesucht, kommt wieder auf das gräfliche Schloß;" 10277,10278,"— genießt Liebe und Freund/ schaft; erhält das Versprechen, sich mit dem Marquis vermählen zu können;" 10278,10279,die Vermählung wird geflissentlich lange verschoben. 10279,10280,"— Einst wird der iunge Marquis zudringlich, Mariane rettet sich, entflieht in ein Kloster;" 10280,10281,— der Marquis fällt das zweyte Mahl durch seinen Verlust in eine zehrende Krankheit; 10281,10282,"— seine Retterinn, Mariane wird auch dießmahl wieder aufgesucht, das Versprechen der Vermählung erneuert;" 10282,10283,Mariane traut nicht mehr; 10283,10284,der Marquis wird bey oftern Besuchen wieder gesund; 10284,10285,"Mariane entschließt sich aus sehr erhabenen Gründen, Verzicht auf die Vermählung mit dem Marquis zu thun, und ihn dadurch zur standesmäßigen Heirath zu bringen;" 10285,10286,welches sie auch bewirkte; 10286,10287,"— sie widmet sich dann, ganz dem Klosterleben." 10287,10288,"— Aus allem erhellet, daß bis zum Ausgange der Geschichte, die letzte Todesgefahr des Marquis ausgenommen, die Aeltern desselben Mariane zur Mätresse ihres Sohnes für seine jüngere, feurigere Jahre haben machen wollen." 10288,10289,"Die Mittel dazu waren allerley Gnadenbezeugungen, und lügenhafte Versprechungen der Vermählung." 10289,10290,Traut den Großen nicht. 10290,10291,"— Der Roman ist sehr gut geschrieben, einige wenige Unrichtigkeiten, und Unverständlichkeiten ausgenommen;" 10291,10292,— die Sittenlehre vortreflich; 10292,10293,"und Mariane ein Muster einer in heutiger Welt selten gewordenen Tugend der Keuschheit, und Uneigennützigkeit." 10293,10294,Druck und Papier sind vortrefflich. 10294,10295,B — . 10295,10296,Naturlehre. 10296,10297,"Schreiben an einen Freund, über das neu entdeckte Geheimniß im ganzen Thierreich das männliche oder weibliche Geschlecht nach Willkür zu erzeugen;" 10297,10298,worin Herrn Henke's Vorschlag kurz und vollständig dargestellet wird. 10298,10299,"Straßburg, in der akademischen Buchhandlung." 10299,10300,1786. 10300,10301,22. S. 8. 10301,10302,Ungeachtet dieses Schreiben schon im Jahre 1786 heraus kam; 10302,10303,"so mochte es doch manchem noch unbekannt seyn, dem es bekannt zu seyn verdient." 10303,10304,"Es ist, wie im Titel gesagt wird, kurz, vollständig, und wir setzen hinzu, auch deutlich, so daß es Henke's Werk über diesen Gegenstand ganz entbehrlich machet." 10304,10305,"— Zur Beantwortung der Zweifel von Seite 19 — 22 hatte als Rechtfertigungsgrund, nach unserm Bedünken, noch beygesetzet werden können, daß es unter Menschen, wie sie je gewesen, noch sind, mithin wie sie auch noch seyn werden, es eine immer eben so große Zahl derer, die Mädchen zu haben wünschen, gibt, als jene ist, die Knaben verlangen." 10305,10306,"Zudem sollte man nicht denken können, daß mancher rechtschaffene Ehemann, wenn es ihm auch willkürlich wäre, zu erzeugen, was er will, und er lieber Knaben als Mädchen haben wollte, auch aus Religionsgründen, und um der Anordnnna Gottes gemäß zu handeln, sich entschlösse, statt eines Knaben ein Mädchen zu erzeugen?" 10306,10307,"Dieses Schreiben, welches übrigens über diesen Stoff alles enthält, was Henke hierüber gethan, und schrieb, verdient bestens empfohlen zu werden." 10307,10308,Nur S. 3. heißt es: 10308,10309,"Sie wissen es, wie ungern ich laut über eine Sache abspreche welches unrichtig ist." 10309,10310,ff. 10310,10311,Religionsschriften. 10311,10312,"Erste Gründe der natürlichen und geoffenbarten Religion, für aufrichtige und nachdenkende Liebhaber der Wahrheit." 10312,10313,Vorgetragen von Joseph Malsiner ordentli chen 10313,10314,Lehrer der schönen Wissenschaften zu Brixen. 10314,10315,Mit Erlaubniß der Ob. 10315,10316,Augsb. 10316,10317,bey Nicolaus Doll. 10317,10318,1788. 10318,10319,in 8. 348 S. nebst 16 S. Vorrede und Jnhalt. 10319,10320,Bey Durchlesung dieses Buches konnte ich mich sehr vielfältiger Erinnerungen an die Mendelssohnsche Morgenstunden oder Vorlesungen über das Daseyn Gottes und mancher Vergleichungen beyder Werke nicht erwehren. 10320,10321,"Es scheint, der Jesuit Malsiner habe den jüdischen Philosophen nachahmen wollen." 10321,10322,Aber die Nachahmung ist à la mode des Iesuites bloß materiell; 10322,10323,"sie besteht bloß darin, daß er die Materien in Unterredungen einkleidet, welche er über die natürliche Religion mit seinen Schülern hält, und über die geoffenbarte von zwey ihre Religion untersuchenden Freunden halten läßt: wie Mendelssohn sich mit seinem Sohne, Schwiegersohne, und einem dritten über die Wahrheiten der natürlichen Religion unterredete, bisweilen zusammenhängende Vorlesungen über einige Puncte derselben hielt, wobey sie doch ihn unterbrechen, Einwürfe vorbringen, sie unter sich beantworten, und auch unter sich streiten durften, und die so entstandenen Aufsätze drucken ließ." 10323,10324,"Jn allen übrigen Stücken bleibt der Jesuit himmelweit hinter dem Hebräer zurück, und ist gerade der Antipode von ihm." 10324,10325,"Dieser mit den ersten Grundsätzen alles Wahren, mit der tiefsten Metaphysik bekannt, in der ganzen Philosophie wohl bewandert, ein lang geübter Denker, dringt überall bis auf den Grund ein, räsonnirt nach den Regeln der strengsten Logit, und trägt seine Räsonnements in der präcisesten und zugleich reinsten Sprache, immer schüchtern, und mehr in dem untersuchenden, als dogmatischen Tone vor." 10325,10326,"Jener bleibt überall an derOberfläche hangen, schließt meistens unlogisch, seine Sprache ist unbestimmt, und unrichtig, dabey ist sein Ton dictatorisch, und er will nur für nachdenkende Leser geschrieben haben." 10326,10327,"Selbst in dem Materlellen, wie weit bleibt der Professor der schönen Wissenschaften hinter dem Buchhalter im Handelsgewölbe zurück!" 10327,10328,"Wie viel natürliche, leichte Zierde weiß dieser dem Gewand zu geben, das er seinem Kind umwirft, und wie wenig jener Mendelssohn fängt an:„Jndem wir ausgehen, um Wahrheit zu suchen, meine Lieben! so nehmen wir an, daß Wahrheit zu finden sey, und daß es sichere Merkmahle gebe, sie von Unwahrheit zu unterscheiden." 10328,10329,"Malsiner beginnt:, Jch führte neulich meine Schüler auf einen nahe an unsrer Stadt sich erhebenden Hügel, wo wir eine freye Aussicht auf die herumliegenden Orte, und einen so ziemlich weiten Gesichtskreis des Himmels vor Augen hatten." 10329,10330,"Jch erwählte diese Gegend gleichsam als eine akademische Sternwarte, und so weiter., Jch will aus dem Elenchus die Materien anzeigen, die H. Malsiner für die ersten Gründe der natürlichen, und geoffenbarten Religion angibt, und dann nur wenige von den vielen Stellen anführen, die mein Urtheil rechtfertigen müssen." 10330,10331,"Jm ersten Gespräche wird erwiesen, daß es einen Gott gebe; 1) aus dem Bau der Welt, S. 1 — 123 2) aus der Existenz meines Jchs S. 23, welches der Verf." 10331,10332,"im Elenchus und am Rande so ausdrückt:, welcher (nämlich Gott) auch von sich selber kennbar ist." 10332,10333,Den Beschluß macht S. 23 ein seyn sollender Beweis: daß Gott von Jedermann leicht erkennet werde; 10333,10334,"ja, daß auch jener, welcher einen ausführlichen Beweis zu fassen nicht fähig ist, niemahls an dem Daseyn Gottes, zweifeln könne." 10334,10335,"Also die alte Schulbehauptung, der Grundstein der theologischen Jntoleranz:" 10335,10336,Non datur ignorantia 10336,10337,"inuineibilis Dei, gehört auch unter die ersten Gründe der natürlichen Religion?" 10337,10338,Jm zweyten Gespräche will der Verf. 10338,10339,"beweisen, daß Gott das Gute belohne." 10339,10340,"S. 29 sagt er, daß Gott bey der Schöpfung nicht sich selbst, sondern die Glückseligkeit der Menschen zum Zweck gehabt habe." 10340,10341,"S. 39, daß zwar viele Uebel in dieser Welt seyen, aber S. 48 nur als Mittel zur Glückseligleit, die uns S. 63 erst in einem andern Leben zu Theil wird, und die S. 66 in der ewigen Anschauung Gottes als dem Lohne der Tugendsamen besteht." 10341,10342,Das dritte Gespräch hat der Verf. 10342,10343,S. 76 10343,10344,"besilmmt zu beweisen, daß Gott das Böse bestrafe: indem die Gottlosen von der Anschauung Gottes zu ihrer größten Pein auf ewig ausgeschlossen. werden." 10344,10345,S. 97 10345,10346,"Gott konnte dem Menschen die Freyheit geben, ob er schon vielfältigen Mißbrauch derselben vorsahe;" 10346,10347,weil die Bosheit und der Untergang der Einen die Tugend und die Glückseligkeit der Andern befordern. 10347,10348,S. 119 die Gnadenwahl kommt von Gottes Barmherzigkeit her; 10348,10349,"doch müssen auch wir mit der Gnade Gottes unsere Freyheit wohl gebrauchen, Gott über alles und unsern Nächsten wie uns selbst lieben:" 10349,10350,"So ist alles, schließt der Verf." 10350,10351,"den Elenchus von diesem Gespräche, zur größern Ehre Gottes.." 10351,10352,"Nun folgen im 4ten und 5ten Gespräch, welche mehr als die Hälfte des Buches ausmachen, die ersten Gründe der geoffenbarten Religion." 10352,10353,S. 133 10353,10354,"Gott hat uns einen Meßias geschickt, der uns eine Religion gelehrt, und unter Bedrohung der ewigen Strafe Glauben gefordert hat." 10354,10355,"Weil es aber Seite 148, den göttlichen Prophezeyungen gemäß, selbst im Christenthume falsche Lehrer geben muß, und S. 161 heute gewiß gibt, da man den Gelehrten nicht trauen darf, und viele von ihren Neigungen irre geführt und verdammt werden, so müssen wir aus so vielen christlichen Parteyen die Partey der Wahrheit aufsuchen." 10355,10356,"Diese Untersuchung muß S. 204 bey dem Wort Gottes anfangen, welches bey den zur Seligkeit nothwendigen Glaubenslehren entweder an sich selber klar seyn, oder einen klarbestimmten unfehlbaren Ausleger haben muß." 10356,10357,"S. 239 die Unfehlbarkeit hat Jesus seiner Kirche versprochen, die er S. 253 auf den Petrus gebauet hat, und die S. 269 bis ans Ende der Zeiten stehen muß." 10357,10358,S. 273 das von Jesu eingeführte in den ersten Zeiten anerkannte Kirchensystem ist heut zu Tage nur in der katholischen Kirche zu finden; 10358,10359,"dieß ist also S. 314 das einzige wahre, wogegen S. 323 der Protestantismus nicht aufkommen kann." 10359,10360,"Es nüßte für unsere Blätter viel zu weitschichtig ausfallen, wenn ich die Unzulänglichkeit der Beweise, die der Verf." 10360,10361,"für die angeführten Sätze vorbringt, ausführlich zeigen wollte:" 10361,10362,"denn fast alle sind unzulänglich, und das ganze Werk ist weit mehr geschickt bey nicht gründlich gelehrten, aber doch nachdenkenden Lesern Zweifel zu erregen, als einen Zweifelnden zu beruhigen." 10362,10363,"Jch will also nur anführen, daß der Verf., wo er beweisen will, daß die Uebel in der Welt bloß als Mittel zur Glückseligkeit da seyen, weder überhaupt einen Begriff vom Uebel oder von der Glückseligkeit angebe, noch auch sage, ob dieß auch von den moralischen Uebeln zu verstehen sey, oder ob die Uebel das nothwendige, das einzige Mittel zur Glückseligkeit seyen." 10363,10364,"Weiter, indem er die Uebel dieser Welt nicht als Mittel ansieht zur Glückseligkeit in diesem Leben, sondern zur Glückseligkeit jenseits des Grabes, welche in der Anschauung Gottes besteht;" 10364,10365,"so erklärt er es wieder mit keinem Worte, wie wir denn in jenent Leben Gott anschauen werden, wie dieses Anschauen die Glückseligleit der Menschen ausmache, und wie denn zwischen diesem Anschauen und den Uebeln dieser Welt eine so nothwendige, unmittelbare Verbindung könne und müsse gedacht werden, als S. 74 angegeben wird, wo denen ein hoherer Grad der ewigen Seligkeit zugetheilt wird, welche für dieselbe in diesem Leben mehr gelitten haben, und behauptet wird, daß Gott eben seinen Lieblingen die großten Trübsale dieses Lebens als das sicherste Unterpfand seiner Gegenliebe zugeschickt habe." 10365,10366,"Mit einem Worte, da von Menschenglückseligkeit die Rede ist, so kommt doch kein Wort von der Natur der menschlichen Seele, ihren Trieben, Neigungen und der Befriedigung derselben vor: als wenn nicht nach der verschiedenen Beschaffenheit eines Wesens desselben Glückseligfeit in etwas anders bestehen müßte." 10366,10367,"Ferner nennt er zwar S. 66 das Anschauen Gottes eine übernatürliche Glückseligkeit, von welcher hier, wo bloß von der natürlichen Religion die Rede ist, noch nicht soll geredet werden, sagt aber wieder kein Wort von dem Unterschiede zwischen natürlicher und übernatürlicher Glückseligkeit, und S. 72 wird die nämliche Anschauung Gottes wieder bloß natürliche Glückseligkeit." 10367,10368,genannt: denn da heißt es ausdrücklich: 10368,10369,"da euch also die Vernunft selber schon lehret, daß ihr durch einen guten Gebrauch euerer Freyheit zur Anschauung Gottes selbst gelangen werdet." 10369,10370,", Je weiter man fortlieset, desto auffallender wird die Zuversichtlichkeit, mit welcher der Verf." 10370,10371,dogmatisirt und demonstrirt. 10371,10372,"S. 84 von der Ewigkeit der Höllenstrafen, S. 85 von dem Unterschied zwischen läßlichen und Todsünden;" 10372,10373,"S. 180, daß Jrrthum in der Religion ein Laster, und sehr schwer zu vermeiden sey: daß aber doch alle in der Religion Jrrende ewig zu Grunde gehen, weil der Jrrthum doch nicht unüberwindlich und verzelhlich sey." 10373,10374,S. 226 10374,10375,"Von den an sich selbst klaren Stellen der Schrift, wohin das 8te Kap." 10375,10376,Matth. 10376,10377,und die Stelle Matth. 10377,10378,"16 gehört, woraus der Verf." 10378,10379,"beweiset, daß Christus seine Kirche auf den Petrus gegründet habe." 10379,10380,S. 262 wird als Grund für die Unfehlbarkeit des Papstes angeführt Propos. 10380,10381,damn. 10381,10382,ab Alex. 10382,10383,VIIJ. 10383,10384,Num. 10384,10385,29. Ueberall nimmt der Verf. 10385,10386,"Sätze als bewiesen, oder als teines Beweises bedürfend an, die kein Nachdenkender als solche ansehen kann." 10386,10387,Einige Mahl ist auch ein Zirkel im Demonstriren auffallend. 10387,10388,"Der so gelehrte als eifrige Bischof v. Brixen hat also ganz seinen Einsichten und seiner Weisheit gemäß gehandelt, daß er, wie ich zuverläßig weiß, nicht nur die ihm zugedachte Dedication dieses Buches ablehnte, sondern auch den Druck desselben in seinem Kirchsprengel verboth: weil nicht leicht etwas der wahren Religion in unsern Zeiten mehr schadet, als die schlechten Advocaten derselben." 10388,10389,"Man erkennet den Jesuitismus des Herr Malsiner auch hieran, daß er sich erkühnet hat, das Verboth seines Oberhirten zu eludiren, und sein Werk zu Augsburg der Presse zu übergeben, wo alles Jesuitische so mächtigen Schutz findet, und alles Uniesuitische gebrandmarket, oder zum Scheiterhaufen verdammt wird." 10389,10390,Jm Buche selbst mangelt es nicht an Spuren eines echten Jesuitengeistes. 10390,10391,"Kaiser Josephs Toleranzsystem, und alle Toleranzprediger belommen da und dort einen Seitenhieb." 10391,10392,"Der Verf. zweifelt, ob Jansenius zu der auf Petrus gebauten Kirche gehört habe, trägt übrigens das Molistinische Gnadensystem und die Scientia media mit unter seinen ersten Gründen der natürlichen und geoffenbarten Religion vor." 10392,10393,"Eine einzige Probe von der Logil und von der Genauigkeit, mit welcher der Verf. beweiset." 10393,10394,"Seite 175 heißt es: „Jrret Jemand (in Religionssachen) weil er nach der Untersuchung dasjenige als wahr annimmt, was ihm wahrscheinlich vorkommt, ob es schon im Grunde falsch ist;" 10394,10395,"so ist er sehr sträflich: denn, daß er das Falsche für wahr annimmt, kann nicht von einer Ueberzeugung des Verstandes herkommen;" 10395,10396,weil der Verstand nicht anders als durch einen vollkommenen Beweis überzeugt wird. 10396,10397,"Was aber falsch ist, kann niemahls als Wahrheit bewiesen werden, weil das Falsche den zureichenden Grund der Wahrheit nicht hat." 10397,10398,"Es muß also von einer Neigung des Willens herkommen, daß er das Falsche für Wahrheit annehme rc., H. Malsiner muß also recht viele böse Neigungen des Willens haben, wenn er von seinen Behauptungen überzeugt ist;" 10398,10399,"denn durch seine Beweise kann er es nicht seyn, sie sind alle unvollkommen." 10399,10400,"Jch will aber, um ihn nicht für höchst boshaft halten zu müssen, zwischen Subjectivem, und Objectivem unterscheiden, und glauben, daß seine an sich sehr unvolltommenen Beweise ihm doch vollkommen geschienen haben, aus Schwachheit am ErkenntnißVermögen, nicht aus Bosheit des Willens." 10400,10401,"Vielleicht hat er die Güte zu glauben, daß das auc andern begegnen könne?" 10401,10402,Th. 10402,10403,Mathematik. 10403,10404,"Uiber die Erbauung der Dörfer, eine Abhandlung, welcher die königl." 10404,10405,Societät der Wissenschaften zu Göttingen im Novemb. 10405,10406,"1786. den Preis ertheilte, von Rudolph Eikemeyer, churmainz." 10406,10407,"Jngenieur⸗Major, der Philos. und Mathemat." 10407,10408,ord. 10408,10409,öffentl. 10409,10410,Lehrer auf der Universität zu Mainz. 10410,10411,Franifurt 1787. 10411,10412,36. S. in 4. 10412,10413,"An Entwürfen und Anleitungen zur Erbauung einzelner Häuser und Höfe fehlte es uns zeither nicht, aber wohl an einem ausführlichen Werke, welches Unterricht ertheilte, wie ganze Dörfer zu erbauen und einzurichten seyen." 10413,10414,"Und doch beruht die vortheilhafte Einrichtung eines Dorfes nicht allein aus der Bauart der einzelnen Gebäude, als vielmehr auf einer den verschiednen Theilen und dem Ganzen angemessenen Verbindung der Häuser und Höfe." 10414,10415,Die Wichtigkeit dieses Gegenstandes bewog die konigl. 10415,10416,"Societät der Wissenschaften zu Gottingen diesen Stoff zur Preisfrage aufzugeben, welches die Veranlassung der vor uns liegenden Schrift ist." 10416,10417,"Der Hr. Verf. fordert zu einem guten Dorfe, daß es gesund, sicher, bequem und reinlich seyn müsse." 10417,10418,"Eigenschaften, welche auf der Lage und der innern Einrichtung desselben beruhen." 10418,10419,Zuerst wird darum von der Lage enes Dorfes gehandelt; 10419,10420,"alleim da diese nur sehr selten von uns abhängt, so hält sich der Hr. Verf." 10420,10421,bey dieser Untersuchung nicht lange auf: 10421,10422,desto ausführlicher breitet er sich über die Beschaffenheit der inuern Einrichtung aus. 10422,10423,a) 10423,10424,Gesund ist diese: wenn die Wege des Dorfes gerade und breit sind; 10424,10425,"wenn diese fest sind, damit sie rein können erhalten werden; — wenn für den Abfluß des Wassers und der Unreinigkeiten gesorgt ist; — wenn die Gebäude gehörig aus der Erde geführt sind, die nothwendige Höhe, gute Einrichtung von innen und unter einander solch eine Lage haben, daß die freye Luft sie durchstreichen und die schädlichen Dünste wegführen kann; — wenn im Dorfe und um dasselbe Bäume gepflanzt sind, die nicht nur zum erquickenden Schatten den Bewohnern, sondern auch zur Besserung der Luft dienen;" 10425,10426,"endlich wenn an dem Dorfe ein reiner Bach sich herlelten läßt, an dem Schwemmen für das Vieh angebracht sind." 10426,10427,b) 10427,10428,"Nicht zu weit getrennte Wohnungen, die mit zureichenden Umfassungen verwahrt sind, schützen vor Räubereyen." 10428,10429,"Die Ausbreitung des Feuers wird gehindert, wenn die Gebäude einzeln liegen;" 10429,10430,"— wenn viele Bäume um das Dorf und in demselben stehen, welche die Winde abhalten;" 10430,10431,"— endlich wenn ein Bach nahe ist, der bey auobrechendem Feuer geschwellt werden kann, und nebst den Hausbrunnen öffentliche angelegt sind." 10431,10432,"c) Enthält ein Dorf so viel offentliche Wohnhäuser und Wirthschaftsgebäude, als die Bedürfnisse und Verrichtungen der Einwohner erheischen;" 10432,10433,— ist mit jeder Wohnung ein verhültnismäßiger Hof und Garten verbunden; 10433,10434,"sind die Lage, Größe und Einrichtung der Gebäude zweckmäßig den Bedürfnissen und Verhältnissen der Bewohner ganz entsprechend;" 10434,10435,so ist das Dorf bequem. 10435,10436,"Das ist das Jdeal, welches der Herr Verf. von einem wohleingerichteten Dorfe gibt, und in einem deutlichen Plane ausführt, dem wieder andre über die einzelnen Höfe und Gebäude beygefügt sind, deren Einrichtung Einfluß aufs Ganze hat." 10436,10437,"Er geht hierauf von den allgemeinen Vorschriften zur Anwendung auf besondere Fälle," 10437,10438,"indem er auf den Unterschied der Lage, der Zahl der Bewohner, und der Größe des Bauplatzes Rücksicht nimmt." 10438,10439,"Zugleich geschieht noch eine Anwendung auf eine Gegend, in der ein Dorf steht, dem die Lage sehr ungünstig ist, und solch eine üble Beschaffenheit hat, daß es unbequem, der Gesundheit schädlich und Feuers⸗ und Wassergefahren ausgesetzt ist." 10439,10440,Alle diese Betrachtungen sind durch ausführliche Zeichnungen erläutert. 10440,10441,"Hierauf handelt der Herr Verfasser von der Art und Weise, wie die gewählten Plane auszuführen seyen." 10441,10442,"Er durchgeht nun die verschiednen hier vorlommenden Fälle: als, wenn man ein Dorf in einer noch unangebauten Gegend anlegen will;" 10442,10443,"wenn ein Dorf ganz abgebrannt ist, und an dessen Stelle ein anders erbaut werden soll;" 10443,10444,— wenn ein Dorf nur zum Theile durch Feuer verzehrt ist; — und endlich wenn mit schlecht eingerichteten Dörfern eine Verbesserung gemacht werden soll. 10444,10445,Alle diese Materien sind mit so viel DeutKurzgefaßte 10445,10446,N Hr. Kriegsrath 10446,10447,Gdcking ist in den Adelstand erhoben worden. 10447,10448,"Vor Kurzem ist Demoiselle Schlötzer, welche bey der neulichen Jubelseyer der Göttinger Universstät die lichkeit abgehandelt, daß man mit Rechte auf die ausgebreiteteten und gründlichen Einsichten des Hrn. Verf." 10448,10449,in der Theorie und Practik der Landwirthschaft schließen kann. 10449,10450,"Wir zweifeln darum nicht, daß jeder, welchem die Verbesserung der Landwirthschaft am Herzen liegt, mit uns den sehnlichen Wunsch thun werde, daß der Hr. Prof. sein Versprechen, uns mit einer ausführlichern landwirthschaftlichen Baukunst einst zu beschenken recht bald erfüllen möge." 10450,10451,J. 10451,10452,Schöne Wissenschaften. 10452,10453,S. 10453,10454,G. Steinbarts Anweisung zur Amtsberedsamkeit christlicher Lehrer. 10454,10455,Frankfurt und Leipzig. 1787. 10455,10456,200 S. 8. 10456,10457,"Ein unveränderter Abdruck eines belannten Lehrbuches, welches immer noch das vorzüglichste in diesem Fache ist." 10457,10458,A. W. 10458,10459,Kleine Aufsätze. 10459,10460,Herauogegeben von W. Schreiber. 10460,10461,Der Frau von La Roche in Speyer gewidmet. 10461,10462,"Rastatt, gedruckt bey Joh." 10462,10463,Wolfg. 10463,10464,Dorner Hofbuchdrucker. 10464,10465,96 S. 8. 10465,10466,Die vorzüglichsten aus diesen Aufsätzen sind in dem neuen Magazin für Frauenzimmer abgedruckt: 10466,10467,"Ueber das Rüssen bey Pfänderspielen, ein Lied von Jacobi, die Schweizerreise von Meister, und Galanterien aus dem vorigen Jahrhunderte." 10467,10468,"Doch sind sie, ihres inneren Werthes wegen wohl würdig, auch in diesen Blättern noch eine Stelle zu behaupten." 10468,10469,Die übrigen Aufsätze sind meistens über das Mittelmäßige erhaben. 10469,10470,Die Briefe an Babet sind voll Laune und Witz; 10470,10471,nur scheint letzterer hier und da zu ängstlich gesucht zu seyn. 10471,10472,"Die beyden Aufsätze über die Venetianischen Kleidertrachten, und die Heirathen daselbst sind lesenowerth." 10472,10473,"Unter den kleinern Gedichten zeichnen sich der schlafende Amor, Aglaia, und das: an meine Bäume aus: O wenn schwül die Soane scheinet, Gebt dem Wandrer Kühlung, gebt ihm Ruhz Und dem Auge, welches elnsam weinet, Säuselt sanfter (sanften) Schlummer zu." 10473,10474,B. achrichten. 10474,10475,"pbilosophische Doctorswürde erhalten hatte, von der herzogl." 10475,10476,lateinischen Gesellschaft zu Jena unter ihre Ehrenmitglieder ausgenommen worden. 10476,10477,Schöne Wissenschaften. 10477,10478,Salzburger Musenalmanach auf das Jahr 1788. 10478,10479,Herausgegeben von Lorenz Hübner. 10479,10480,"Salzburg, im Verlage der hochfürstl." 10480,10481,Waisenhausbuchhandlung. 10481,10482,12. 11 Bog. 10482,10483,Wenn man die zahlreichen Musenalmanache Deutschlands nach ihrem innern Werthe beurtheilen wollte; 10483,10484,"so würde der Salzburgische, im Ganzen genommen, vielleicht einem, oder dem andern den Vorzug gonnen müssen." 10484,10485,"Allein will man bey Beurtheilung derselben auch auf die Gegend, wo der Almanach erschienen, auf die daselbst mehr oder minder verbreitete Liebe zu den schönen Wissenschaften und folglich auf den Zweck des Herauogebers Rücksicht nehmen, wie es Recens." 10485,10486,billig findet; 10486,10487,"so enthält dieser Almanach reifere Producte, als man sie erwarten konnte." 10487,10488,"Die Dichter, welche Beyträge geliefert haben, sind nebst dem Jnhalte der gelieferten Gedichte folgende: Baader." 10488,10489,Der Held aus Schwaben. 10489,10490,Bekker. 10490,10491,Das Glück des Weisen. Franz. 10491,10492,Trinklied. 10492,10493,From. 10493,10494,Die Rose und das Madchen. 10494,10495,Der verzweifelte Entschluß. 10495,10496,Giesecke. 10496,10497,Wunsch an N* Nahmeustage. 10497,10498,Romanze an Lauren. 10498,10499,Aufmunterung zur Frende. 10499,10500,Parentation eines Selbstmorders. 10500,10501,Höchstes Glück. 10501,10502,An Stax. 10502,10503,Heinrich von Wasen. 10503,10504,Das Landleben. 10504,10505,Heldenberg. 10505,10506,Lob des Gimpels. 10506,10507,"Jungfer Sara, oder der Teufel verheirathet sich." 10507,10508,Grabschrift auf einen bösen Richter. 10508,10509,Epistel an meine ehemahlige Lehrer. 10509,10510,Vertheidigung eines schlechten Elegiendichters. 10510,10511,Sommerlied. 10511,10512,Hübner. 10512,10513,An Souvr. 10513,10514,Dunsia. 10514,10515,"Der Bruder Schlauch, oder das ruhige Leben." 10515,10516,"Zum Andenken meines unvergeßlichen Freundes Herrn Sigismund Hafner, Edlen von Jmbachshausen." 10516,10517,Der Ritter Kunz von Rosemund. 10517,10518,"Das Chorpult, zweyter und dritter Gesang." 10518,10519,Meine Prophezeyung. 10519,10520,Kronthaler. 10520,10521,Der lange Rock. 10521,10522,Kunz. 10522,10523,Schluß einer Predigt. 10523,10524,Joseph Freyh. 10524,10525,v. L*. 10525,10526,Hymen und Amor. 10526,10527,Lorenz. 10527,10528,Die Mädchenschule. 10528,10529,Die Abwechselung. 10529,10530,Die unschuldige Frau. 10530,10531,Michl. 10531,10532,Ein Trostgrund für Leidende. 10532,10533,Der wahre Freund. 10533,10534,Auf Garve's Cicero. 10534,10535,Auf das aurum potabile der Alchymisten. 10535,10536,Der Stein der Weisen. 10536,10537,Das Gold der Alchymisten. 10537,10538,"Viele aus diesen Gedichten zeichnen sich sowohl an poetischer Schonheit, als auch — was uns in Rücksicht der Gegend und der Local⸗ Bedürfnisse ganz besonders dafür einnimmt — wegen Herabsetzung und Entblößung kindischer Vorurtheile und Verbreitung der Wahrheit aus." 10538,10539,Jn diesem Betracht und überhaupt wegen des großen Reichthums an Gedanken und dichterischem Feuer verdienen vorzüglich des Herausgebers 10539,10540,Arbeiten 10540,10541,Aufmunterung und Beyfall. 10541,10542,Die meisten seiner Gedichte würden jeden Almanach zieren. 10542,10543,Zum Belege will ich nur ein Einziges ausheben: 10543,10544,An Sonvräne Dunsia. 10544,10545,Hal wie majestätlsch erglänzt 10545,10546,Am mitternächtlichen Himmel 10546,10547,Von Ambrawolten umflossen 10547,10548,"Dein großer Kopf, Souvrane Dunsial" 10548,10549,"Natlonen bethen dich an," 10549,10550,"Und Heere von Pavlanen Beseelt, und tödtet der Wust, der Von deiner kupferfarbnen Nase fällt." 10550,10551,"Ritter ziehn getuttet ins Feld, Wenn sie dein stintender Rachen" 10551,10552,Mit Anath 10552,10553,men zur Pflicht 10553,10554,rust: 10554,10555,Auf ihrem Schilde steht: 10555,10556,Für Gottes Wort! 10556,10557,"Sprichl wer ist so glücklich, wie du, Profansten Unsiun in Dogma, Und Dogma wieder in Unsinn Zu wandeln..." 10557,10558,Dir nur eitel Kinderspiel? 10558,10559,"Gottes schönste Gabe, Vernunst, Zu tödten, ist deiner Allmacht Werl;" 10559,10560,"wer es waget, zu denlen, Den prägt dein weiter Mund zum Höuevrand." 10560,10561,"Wer versteht so, eignes Gemächt" 10561,10562,"Zu Gottes Eache zu machen, Wie du?" 10562,10563,dein bleienes Zepter 10563,10564,Verurtheilt 10564,10565,blind dieß und jenseits des Grabs. 10565,10566,"Wenn es deiner Hoheit gelirgt, Das letzte Flämmchen der Wabrheit Der Welt zu rauben;" 10566,10567,so schrevt dich 10567,10568,Der Plebs für elne Thaumatnrginn 10568,10569,aus 10569,10570,. 10570,10571,"Vreymahl glücklich, welcher dit fröhnt!" 10571,10572,"Sein Wäustchen dehnt sich in Ehren, Und bis zu pröpstlichem Ansehn Wölbt sich sein Schädel, den kein Denken schwächt." 10572,10573,Ruhig wächst sein langes Ohr lh. 10573,10574,"Wenn selne Kappe sich rüttelt, Glelch offnen sich Antischambern, Und jeder Stlavenstlave grinst ihn an." 10574,10575,Mäcenatenheere zlehn ihm 10575,10576,Mit offnen Armen entgegen: 10576,10577,Und seines Gleichen zu finden Bedarf er leiner Fahrt nach Coolia. 10577,10578,Jedes Zollbreit Erde trägt ibm Gesellschast: 10578,10579,"Klöster, und Höfe, Gebirge, Wälder und Auen Bevölterst du, Souvräne" 10579,10580,Dunsial 10580,10581,Einige Stellen in anderen Gedichten des Herrn Herausgebers konnten weniger prosaisch und richtiger gesagt werden. 10581,10582,3. B. der Vers in dem Gedicht: Der Bruder Schlauch: Der Kalser Joseph unverzagt Strebt Dummheit zu vertrelben. 10582,10583,"Jn eben diesem Gedichte: Die füllen, schwellen, ründen sich" 10583,10584,"So sorgenlos, so wonniglich." 10584,10585,Das Wort wonniglich drücket den Gedanken des Dichters nicht aus; ist nicht ästhetisch wahr. 10585,10586,Das Gedicht: Meine Prophezeyung ist Geist und Gedanken voll; 10586,10587,"aber die Versification hat zu wenig Wohlklang, und der Abkürzungen sind zu viele." 10587,10588,"Heldenberg hat einige launigte, witzige Gedichte geliefert: sein Gedicht:" 10588,10589,Jungfer Sara zeichnet sich durch Witz und Simplicität aus. 10589,10590,Die Dankepistel: an meine ehemaligen Lehrer bedarf der Feile sehr. 10590,10591,3. B. die Strophe: 10591,10592,Doch endlich gleng mit saurer Müh 10592,10593,Das qualenvolle Jahr zu Ende! 10593,10594,Und schnell warf ich die Principi 10594,10595,Mit tausend Freuden an die Wände. 10595,10596,"Das Glück des Weisen, von Bekker, und der lange Rock, von Kronthaler gehören unter die vorzüglicheren Producte dieser Sammlung." 10596,10597,"Die meisten Sinngedichte sind mehr als mittelmäßig aut gerathen, und nicht viel unter dem Werthe bes folgenden von Michl:" 10597,10598,Das Gold der Alchymiste. 10598,10599,Da? 10599,10600,"Gold tegiert die Welt, Wie die Geschichte uns erzählt." 10600,10601,"Doch nicht der Alchymisten Gold, Davor sey uns der Himmel holdl Sonst wäre wahrlich bis zum End'" 10601,10602,Auf dieser Erde lein Regent. 10602,10603,1 V. L. Sprachgelehrsamkeit. 10603,10604,Wilhelm Friedrich Hezels kaiserl. 10604,10605,"Pfalzgrafen, Herzoglich⸗Sächsischen Hofraths, der Weltweisheit Doctors, und öffentlichen ordentlichen Lehrers der oriental." 10605,10606,"Litteratur und biblischen Alterthümer auf der Universität zu Gießen, und der Herzogl." 10606,10607,"lateinischen Gesellschaft zu Jena Ehrenmitglieds, kürzere Hebräische Sprachlehre für Anfänger." 10607,10608,"Detmold und Meyenberg, bey den Gebrüdern Helwing. 1787." 10608,10609,S. 258. 10609,10610,"8. Hr. Hezel berichtet in der Vorrede, daß er diesen Auszug aus seiner ausführlichern hebräischen Sprachlehre auf Ersuchen deßwegen gemacht hätte, weil jene für Anfänger zu weitläufig war." 10610,10611,"Er glaubt, dieser Auszug werde wenigstens für sein Auditorium zweckmäßig seyn, und was seine Grammatikalmethode, die einigen zu schwer vorkam, betrifft, verbürgt er, wenn man nur mit seiner Grammatik recht bekannt ist, so daß man weiß, wo man jedes zu suchen habe, dieselbe würde sich vor vielen andern, deren vorgeblich leichte Methode gepriesen wird, d. i. die wenige Fälle aufzählt, und uns folglich häufig verläßt, sehr empfehlen;" 10611,10612,"er machet uns auch bekannt, daß dieser Auszug nur bis auf das Kapitel von den Conjugationen der Hebräer (Conj." 10612,10613,I. Kal.) 10613,10614,von ihn selbst wäre; 10614,10615,das folgende hätte H. D. Ph. 10615,10616,"Leun, zweyter Lehrer an dem Pädagogium zu Gießen verfertiget." 10616,10617,"— Rec. findet die Klage, daß des H. Verf." 10617,10618,Grammatikalmethode für Aufänger etwas zu hart 10618,10619,"sey, auch durch diesen Auszug zum Theile gerechtfertiget: — denn wer nicht Hezel selbst zum Erklärer haben lann, wird dort und da wohl saure Mühe haben, und dieses vorzüglich bey den Regeln von den Veränderungen der Vocalpunkte, die wenigstens in diesem Auszuge mit jener Deutlichkeit nicht vorgetragen sind, welche ein Anfänger fordern wird." 10619,10620,"Auch schien es Recensenten sehr oft, daß vieles ohne die ausführlichere Sprachlehre fast unverstänolich sey daß man also auch jene nebst diesem Auszuge sich anzuschaffen gezwungen seyn dürfte." 10620,10621,"— Ueberhaupt ist Recensent der Meinung, daß hebräische Grammatiken für Anfänger gar so ollständig nicht seyn sollten;" 10621,10622,"genug wenn nur die Hauptliuien in einem solchen Elementarbuche gezogen sind, daß sich der schüchterne Jüngling doch eine allgemeine Uebersicht verschaffen kann:" 10622,10623,"denn will man gleich alles lehren und absonderlich alle Regeln der Vocalpuncteveränderungen auf einmahl anbringen, so kann man elnes gegen hundert wetten, daß Anfänger wo nicht gäuzlich von der Erlernung der hebräis." 10623,10624,Sprache abgeschrecket; 10624,10625,doch daran sehr gehindert werden möchten. 10625,10626,— Die Lehrmethode H. H. hat übrigens sehr viele Vorzüge vor andern; 10626,10627,es werden in selbiger die Entstehungsursachen verschiedeuer Eigenthümlichkeiten der hebr. 10627,10628,Sprache sehr richtig angegeben. 10628,10629,"Auch wird gar vieles aufgeklärt, was man zuvor nur als Geheimniß glauben mußte;" 10629,10630,"z. B. das conuersiuum wäre aus1 entstanden, und wäre eigentlich nicht mit und als ein Verbindungswort zu übersetzen, außer es forderte dieß der Zusammenhang." 10630,10631,— Wie vielen Muthmaßungen über dieß conuersiuum ist hiermit nicht auf einmahl abgeholfen! 10631,10632,Dieses ist nun dft ers der Fall bey H. H. Lehrart; 10632,10633,"denn er handelt nach dem wahren Grundsatze, daß der hebr." 10633,10634,"Sprachlehre eigentlich aus der arabischen, syrischen, un d chaldäischen nachgeholfen werden müsse." 10634,10635,"So trägt er z. B. kein Bedenken, (und dieß mit Recht) aus arabischen Jdiotismen viele bisher unerklärbare hebräische zu erklären, worin er sehr glücklich ist." 10635,10636,"So setzet er nach Art der Araber XX Conjugationen an, und bestimmet deren Bedeutung aus den homogenen arabischen, welches schon für sich selbst zum wahren Verstand vieler sonst so sehr mißverstandenen Zeitwörter ungemein behülflich ist, und auch so manchem Nennworte, das man bisher nur auf Gerathewohl übersetzte, seine wahre Bedeutung gibt: denn, wie Herr Hezel wohl anmerket, die verschiedenen Formen der hebräischen Nennwörter sind meistens aus den alten verschiedenen Conjugationen abgeleitet, hiermit auch von eben derselben Bedeutung." 10636,10637,"Daß auch H. Hezel so manchen guten Wink zur Textkritik schon in der Grammatik gibt, ist nicht minder zu loben: denn auf diese Art ist zu hoffen, daß die Lehrlinge nicht bloße maschinmäßige Anbether des Masorethentextes werden, welches sie vormahls, da man sie auf dergleichen so nothwendige Kritit gar niemahls aufmerlsam machte, nur gar zu sehr zu werden pflegten." 10637,10638,"Eine syntaltische Beylage verspricht H. Hezel, sobald er Muße bekommen wird, beyzulegen." 10638,10639,P. L. Geschichte. 10639,10640,"Maximilian Schimek's politische Geschichte des Königreichs Bosnien und Rama, vom Jahre 867 bis 1741." 10640,10641,Mit zwey Kupfertafeln. 10641,10642,"Wien, bey Wappler." 10642,10643,1787. 10643,10644,in 8. 431S. 10644,10645,"Der Verfasser dieses Buches ist gesonnen die Geschichte der dstlichen Völker von Europa etwas genauer zu bearbeiten, als es bisher von den deutschen Schriftstellern geschehen ist, und fängt seine Arbeit mit der Geschichte von Bosnien und Rama an." 10645,10646,"Er benutzte dabey die Schriften des Luzius, Luktari, Wadding, Marius Niger, Gobelini, Raynald, du Mont, du Fresne, Rattkay, Kercselich, le Bret, Leunklav, Laonil, Barletti, Bratutti, Spandugino, Sagredo, Rikant, Schmith, le Croix, Kantemir, die ungarischen Schriftsteller nach der wechelnischen Ausgabe, die Jahrbücher des Pray, die ungarische Diplomatik des Kaprinai, die zu Konstantinopel gedruckte türkische Chronik des Nayma, und noch manche andere, die er im Buche selbst, unter dem Texte immer anführt." 10646,10647,"— Er fängt sein Buch mit dem Urspruug des Nahmens Bosnien und Rama an, haudelt von der Herkunft der Landesbewohner, und ihren ersten Beherrschern, die schon in den ältesten Zeiten den Nahmen Ban führten." 10647,10648,"Diese gerathen bald in Streitigkeiten und Kriege mit allen ihren Nachbarn, den Königen von Servien, von Kroatien, mit den griechischen Kaisern, mit den Ungarn, Venetianern, Dalmatinern" 10648,10649,rc. 10649,10650,"Jn Jahre 1415 setzten sich die Türken zum ersten Mahl in Bosnlen fest, und konnten nie wieder ganz daraus vertrieben werden, obschon die Könige von Ungarn mehrere Versuche dazu machten." 10650,10651,"Da die Geschichte Bosniens in der neuern Zeit mit der Geschichte von Ungarn und der ottomaischen Pforte verwebt ist, so hat der Verf." 10651,10652,die wichtigsten Vorfälle jener beyden Reiche immer mit einflechten müssen. 10652,10653,"Ueberhaupt ist die Geschichte Bosnienð, wie die Geschichte aller uncultivirten Volker, ein immerwährendes Gewebe von Fehden, Kriegen, Eroberungen, Siegen, Niederlagen, Entthronungen, Streifereyen, Hinrichtungen ic., die der Verf." 10653,10654,vielleicht manchmahl zu sehr bis ius 10654,10655,Kleine und Umständliche verfolgt hat. 10655,10656,"Jndessen, da vielleicht gerade in diesen Lagen dem von Natur sehr wohl gesegneten Bosnien eine gedeihliche Revolution bevorsteht, ist das Buch immer eine interessante Lectüre." 10656,10657,"Die Erzählung geht bis auf den bekannten, für Oesterreich so nachtheiligen" 10657,10658,"Belgrader Frieden im Jahre 1739, und die daraus entstandenen Streitigkeiten über die Gränzberichtigungen, welche 1741 vollends geendiget wurden." 10658,10659,"Die beyden Kupfertafeln stellen alte Bosnische Siegel von den Jahren 1374, 1444, 1449, und 1450 vor." 10659,10660,"— Die Schreibart ist etwas hart, und verräth, daß der Verf." 10660,10661,kein Deutscher sey. 10661,10662,Jndessen verzeiht man ihim wegen des Jnhalts den etwas mißlungenen Ausdruck. 10662,10663,"— Herr S. verspricht in der Vorrede auch noch eine geographisch⸗topographische Beschreibung des Königreichs Bosnien aus zuverläßigen Quellen, sammt einer Landkarte nächstens herauszugeben, die bey der jetzigen politischen Lage der Sachen sehr willkommen seyn wird." 10663,10664,W —r. Erbauungsschriften. 10664,10665,"Sammlung auserlesener geistlicher Lieder und Gesänge, zum Gebrauche bey der Kurzgefaßte Exercitatio pilosophica, qua una ctm exatine Hist." 10665,10666,et Geogr. 10666,10667,in elect. 10667,10668,ap. 10668,10669,Confluos Gmnasio Praeside P. Heurio Gerlaras Log. 10669,10670,Met. 10670,10671,Hist. 10671,10672,ac Geogr. 10672,10673,Pr. 10673,10674,P. Ord. 10674,10675,ubibant Pil. 10675,10676,Candidati. 10676,10677,Cofluentiae 1787. 10677,10678,in 4t. 38 S. 10678,10679,"Wenn man gegenwärtige Stizze von Philosophie gegen die Lehrbücher hält, welche noch vor elnigen Jahren der Vorfahrer des Herrn Gerhards, Sels ein Erjesuit, zum Gebrauche selner Vorlesungen zusammengeschrieben hat;" 10679,10680,so bemertt man eine sehr vortheilhaste Abänderung dieses Studiums auf dem Gymnasium zu Koblenz. 10680,10681,"Sie gereicht dem Herrn Prof. Gerhards zu desto größerer Ehre, da er nur erst seit einigen Jahren auf Anrathen des dortigen verdienstvollen Schuldirectors H. Matbie sich auf dieses Fach gelegt hat." 10681,10682,"Zur Erklärung der Antbrovologie und Logit hat sich der H. Prof Loßius Unterricht der gesunden Vernuuft, zum Leithfaden gewäblt." 10682,10683,"Ungern vermissen wir deswegen in der Litteratur des Hrn. Verf die Anzeige dieses Werkes, so wie auch der Basedowischen Schriften, und Platnerschen Anthropologle;" 10683,10684,wir würden ihm dafür die Welsungen auf Storchenaus und Horvaths veraltete Philosophie aern geschenlt haben. 10684,10685,"Der 60. Satz, welcher von bösen Geisern bandelt, und wegen dem auf Leisers Meditationen verwiesen wird, verbitten wir uns ganz." 10685,10686,"So zufrieden wir übrigens mit dem Entwurse, und Jdeenaanae des Hrn. Verf. sind, so mißfällig war uns der holverichte, und nnecht lateinische Styl des H. Verfas." 10686,10687,"Wir bitten zugleich, daß wenn H. Gerhards wieder was schreiben wird, zugleich auch darauf zu sehen, daß doch der Druch correcter sey, damit nicht wieder, häuslichen, wie bey der öffentlichen Gotteoverehrung." 10687,10688,"Zürch bey Orell, Geßner, Füßli und Comp." 10688,10689,1788. 10689,10690,S. 198. 10690,10691,8. 10691,10692,Die Wahl dieser Lieder geschahe größten Theils von dem sel. 10692,10693,Prediger Zollikofer in Leipzig; 10693,10694,schon dieß allein kann unsern Lesern für das Verdienst dieser Sammlung Bürge seyn. 10694,10695,Der Jnhalt entspricht durchaus den heil. 10695,10696,"Lehren der christlichen Religion, und verdient also immer Lob und Empfehlung, obschon wir, was Erhebung des Herzens, und ästethische Schönheit, und besonders die eigentlichen Heilswahrheiten der katholischen Kirche betrifft, das Werkmeisterische Gesangbuch weit vorziehen." 10696,10697,"Jn den Liedern gegenwärtiger Sammlung ist die Versification oft so hart und ungeschmeidig, daß sie durch keine Melodie den gehörigen Schwung erhalten kann." 10697,10698,Zum Beysp. 10698,10699,im sechsten Liede über Ewigkeit und Unveränderlichkeit Gottes heißt es:„ Wie gegoßne Spiegel stehn deine Himmel; 10699,10700,"doch vergehn deine Himmel, und die Welt sinkt, wenn sie dein Arm nicht hält." 10700,10701,", Nichts destoweniger zählt Rec." 10701,10702,dieses Gesangbuch unter die zweckmäßigen und würdigen. 10702,10703,B. N achrichten. 10703,10704,"wie hier, so vlele den Sinn der Säte, und die Nahmen der Schriststeller entstellende Fehler vortommen." 10704,10705,"eses ex Logica Metapsica et Algebra, quas A. D. J. 0. M." 10705,10706,Praeside P. Beneicto Ba . 10706,10707,S. B. . 10707,10708,Pro. 10708,10709,P. . 10709,10710,propggubant primi Desede 10710,10711,ues. 10711,10712,Fuldae 1787. 10712,10713,Diese Sätze sind nach der Ordnung von H. Hofr. 10713,10714,"und Professor Feder, dessen Lebrbucher zuerst Profes." 10714,10715,"Columban Becer, der sich um Ausbreitung einer gesunden und reinen Philosopbie in Fuld ein umsterbliches Verdienst gesammelt hat, in seiner Vaterstadt eingefuhrt." 10715,10716,"Allein seit der Zeit, daß dieser geschickte Philosoph nicht mehr beym Studium der tberetischen Weltweisbeit ist, haben sich wichtige Revolutionen in dieser Wissenschast ergeben; und doch hat man zeither immer die Sätze alle Jahre rein abdrucken lassen," 10716,10717,welche er bey Einführung einer bessern 10717,10718,Philosophe 10718,10719,stizzirte. 10719,10720,"Daber tommt es, daß auch in diesen Sätzen nie Rücksicht genommen wird auf die neuesten Auftritte der Philosohie;" 10720,10721,von den Grundsäten des Alles zermalmenden Kants z. Beysp. 10721,10722,geschieht nicht die geringste Erwäonung. 10722,10723,"Wir stießen dafür auf Sätze, die wir in der That eher in einer Glaubenslehre, als in der Philosophie des Herrn Pr Banmann gesucht hätten, z. B. den Sat: Revelatio de veritatibus ad salutem vel necesxariis vel certe vtilibus certitudinem parit." 10723,10724,"Wir lönnten hier noch mehrere rügen, wenn nicht bereits der Recensent im neuesten Etucke der Litteratur des latholischen Deutschlandes uns zuvor gelommen wäre." 10724,10725,J. Geschichte. 10725,10726,"Beyträge zur Mainzer Geschichte mit Urkunden, herausgegeben von D. J. P. Schunk." 10726,10727,sten Bandes 1stes Heft. 10727,10728,Franlfurt und Leipz. 10728,10729,in der Fleischerischen Buchhandlung. 1788. 10729,10730,kl. 10730,10731,8. 111 S. 10731,10732,"Die Geschichte des Erzbisthumes und Churstaates Mainz ist nicht nur dem Mainzer Bürger, sondern, da sie mit der Geschichte der deutschert Staatsverfassung so innig zusammenhängt, auch jedem Liebhaber der Geschichte von Deatschland äußerst interessant." 10732,10733,"Einzelne Stücke derselben sind zwar in unsern Zeiten bearbeitet, und wich tige Subsidien zu ihrer Ausführung geliefert wor den;" 10733,10734,— denn wer wird wohl die Verdienste von Gudenus und Würdwein mißkennen? 10734,10735,"Aber ein vollständiges Wert war bis itzt nur ein frommer Wunsch; und er wird es auch noch so Lange bleiben, bis die in Archiven und Schränken vergrabenen Urkunden und die in verschiedenen Schriften zerstreuten Nachrichten, welche zur Aufklärung der Mainzer Geschichte dienen, gesammelt, und zu einem Ganzen verbunden werden." 10735,10736,"Das Journal, von welchem hier das I. Heft erscheint, ist zu diesem Zwecke bestimmt." 10736,10737,"Es soll deßwegen enthalten: 1) kurze Abhandlungen über Gegenstände der Mainzer Geschichte; 2) bisher noch nicht gedruckte Urkunden, derer (deren) Bekauntmachung Niemanden zum Nachtheile gereichen kann;" 10737,10738,"3) historische, diplomatische, statistische, topographische und sonstige Nachrichten und Bemerkungen aus Handschriften, Jnschriften, Denlmahlen u. s. f.;" 10738,10739,"4 Zusätze und Verbesserungen zu den schon herausgekommenen Werken der Mainzer Geschichte, besonders zu Ioannis de rebus Moguntiacis; 5) Auszüge aus Journalen und andern Werken, welche Abhandlungen, Nachrichten oder Stellen enthalten, die zur Mainzer Geschichte gehören, wobey derselben Richtigkeit beurtheilt wird." 10739,10740,"Weder an eine bestimmte Zeit, noch Anzahl von Heften bindet sich der H. Verf." 10740,10741,"Die patriotische Gesinnung der Freunde und Kenner der Geschichte, von denen er zweckmäßige Beyträge erwartet, soll bestimmen: ob viel oder wenig Hefte, geschwind oder langsam erscheinen werden." 10741,10742,"Wir finden bey diesem Plane nichts zu erinnern, indem wir dem Hrn. Sch." 10742,10743,"Geschmack und Kritit genug zutrauen, daß er uns nur wichtige und wahre Nachrichten und Urlunden liefern werde." 10743,10744,Wie sehr der H. Verf. 10744,10745,"seinem Plane getreu geblieben sey, mag das Publicum aus der Anzeige der in diesem Hefte enthaltenen Stücke schließen." 10745,10746,Sie sind: I. Nachricht von der Lesegesellschaft zu Mainz. 10746,10747,"Enthält die Entstehungsgeschichte, den Fortgang, und den gegenwärtigen Zustand derselben." 10747,10748,"Sie trug unstreitig viel zur Verbreirung nützlicher und schöner Kenntnisse in Mainz bey, und darum sollte es Rec." 10748,10749,"wundern, wenn die Feinde des Lichtes den Fortgang dieses gemeinnützigen Jnstitutes nicht mit hämischen Blicken sollten angeschielt haben;" 10749,10750,indeß ist die Vergleichung desselben mit dem Salon de correspondanee gratuite pour les sciences et les arts in Paris S. 12. sehr unrichtig; 10750,10751,"der Zweck dieser letztern Stiftung ist: Künstlern Gelegenheit zu geben, ihre Werle zur Kenntniß des Publicums auszustellen, und die Gelehrten in diesem Sahle zu sammeln, und mit den neuesten litterarischen Producten zu unterhalten." 10751,10752,"Wochentlich einmahl, Donnerstag Nachmittags, steht der Salon jedem Gelehrten, Künstler und Liebhaber unentgeldlich offen." 10752,10753,"Man urtheile nun, ob sich die Lesegesellschaft zu Mainz nach der Beschreibung, die mau beym Herrn Verfas." 10753,10754,"selbst nachlesen muß, mit dem Jnstitute von la Blancharie vergleichen lasse." 10754,10755,II. 10755,10756,Die ersten Feuergewehre im Mainzischen und vermuthlich auch in Deutschland. 10756,10757,"Die Erfindung derselben wird den Sarazenen zugeschrieben, und ihre erste Epoche auf das Jahr 1343 gesetzt." 10757,10758,"Diese Gewehre wurden im Mainzischen durch einen Feuerschützen bekannt gemacht, welcher nach Ehrenfels, einem dermahls verfallenen Bergschlosse bey Bingen unter Mainz, kam, und von da nach Aschaffenburg von dem damahligen Churfürsten berufen ward." 10758,10759,II. Unterschied der Nahmen Dietrich und Dieter. 10759,10760,"Sie waren beyde Churfürsten zu Mainz, der Eine, Theodericus aus dem Geschlechte der Schenken und Herren, itzt Grafen v. Erpach, regierte von 1444 — 1459 der Andere, Dietherus aus dem gräfl." 10760,10761,Geschl. 10761,10762,"v. Jsenburg oder Büdingen, welcher im Jahr 1459 zum Churfürsten gewählt ward." 10762,10763,IV. 10763,10764,Berichtigung der in den Rheinischen Mannigfaltigkeiten angegebenen Bevölkerung des Mainzer Staates. 10764,10765,"Sie wird beynahe 400, ooõ Menschen betragen." 10765,10766,V. Geburt⸗ und Sterbelisten von der Stadt Mainz in den Jahren 1766. 10766,10767,1785. 10767,10768,1786. 10768,10769,VI. 10769,10770,Etwas über die Bevölkerung der Stadt Mainz im Jahre 1475. 10770,10771,VII. 10771,10772,Annus Jubilaeus D. Georgii 10772,10773,Goeler a Ravensberg Cantoris Moguntini etc. VIII. 10773,10774,"Gespräch des Königs Gustav Adolphs von Schweden, gehalten zu Mainz 1632." 10774,10775,IX. 10775,10776,Vom Staatsminister und Oberhofmarschall Johann Christian von Boineburg zu Mainz 1665. 10776,10777,X. 10777,10778,Churfürstl. 10778,10779,Mainzische Brandversicherungs⸗ Gesellschaft 1781. 10779,10780,Xl. 10780,10781,Von zwey großen Jtaliänischen Handelshäusern in Bingen am Rhein 1353. 10781,10782,"Das eine bestand aus Reinhard Ottinus, Johann von Montesia, und Leo Ottinus;" 10782,10783,"das andere aus Richard von Montemagno, Georg von Pomario, und Martin von Brolio." 10783,10784,"Es kommen hiec einige diese Handelsgesellschaften betreffende Urkunden und Briefe vor, welche zur Erläuterung der deutschen, und besonders der Mainzer⸗ Handelsgeschichte wichtig sind." 10784,10785,XII. 10785,10786,Preis einiger alten Mainzer Druckschriften aus der Versteigerung der Bibliothek von Duc de la Valliére zu Paris 1783. 10786,10787,XJJJ. 10787,10788,"Buchdruckerey zu Oberursel einem Mainzer Städtchen im Oberamte Konigstein, in welchem 1559 des Sylvanus Sendschreiben an Schalichius mit Beyers Vorrede gedruckt ward, welche nach dem Schwedischen Kriege eingegangen ist." 10788,10789,XIV. 10789,10790,"Alte Weltcharte, welche Heinrich, ein Mainzer Domherr, im Anfange des zwölften Jahrhunderts für Kaiser Heinrich den Fünften verfertigt hat." 10790,10791,XV. 10791,10792,Zusätze und Verbesserungen zu Joannis rerum Moguntiacarum Vol. II. XVI. 10792,10793,Luthrisches Consistorium zu Mainz 1632. 10793,10794,XVII. 10794,10795,Schematismus oder churf. 10795,10796,Mainz. 10796,10797,Hof⸗ und Staatokalender von 1740. 10797,10798,Nicht alle in diesem 1. Hefte enthaltenen Aufsätze scheinen Rec. 10798,10799,"gleich interessant, und dem Plane des Hrn. Herausgebers angemessen." 10799,10800,Die Nachricht vom Jubeljahre des G. Goeler kann nur den Chorbruder interessiren. 10800,10801,"Die Briefe, welche der junge Ottin aus Paris an seinen Vater nach Bingen schreibt, enthalten nebst Complimenten einige Nachrichten, die den damahls lebenden Konig und den Zustand von der hohen Schule zu Paris betreffen, und scheinen darum eben so wenig ein Beytrag zur Mainzer Geschichte; als die aus Mosers Staatoarchive geschopfte Nachricht von dem Gespräche Gustav Adolphs, welches die Angelegenhriten der damahligen Zeiten zum Gegenstande hat, in welchem aber kein Wort vorkommt, das über die Mainzer Geschichte Licht verbreiten könnte." 10801,10802,"Geschichte der Cäcilia, der Tochter Ache met IlI. türkischen Kaisers, gebohren zu Konstantinopel 1710." 10802,10803,"Straßburg, in der alad." 10803,10804,Buchhandlung. 1787. 10804,10805,8. S. 125. 10805,10806,Der Verf. 10806,10807,"sagt in der Vorrede, er stehe füt die Wahrheit des Hauptstoffes dieser Geschichte;" 10807,10808,"sie sey nach authentischen Schriften, die er vor sich gehabt, ausgearbeitet worden;" 10808,10809,"er könne aber nicht eben so für die Wahrheit einiger Episoden bürgen, in denen ihn oft die Gewährsmänner verlassen, und er nur mündlichen Erzählungen habe folgen können." 10809,10810,"Nach der Anmerkung des Herausgebers soll Cäcilia noch in Paris in ziemlich armseligen Umständen leben, und unter dem Nahmen der ottomannischen Prinzessin bekannt seyn." 10810,10811,"— Cäcilia beschreibt ihr Schicksal selbst, oder vielmehr der Verf." 10811,10812,in ihrem Nahmen. 10812,10813,"Der Jnhalt dieser Geschichte ist ganz kurz dieser: Cäcilia ist die Tochter Achmets des III. türkischen Kaisers, der 1730 vom Throne verstossen ward, und Aski einer Georgierinn." 10813,10814,"— Jhre Wärterinn, deren christlicher Nahme Emilie, der türkische aber Fatme war, und deren Geschichte mit der ihres Liebhabers Salmoni, eines Genuesers, den größten Theil des Werkchens ausmachet, war eine Sklavinn aus Genua gebürtig." 10814,10815,— Die Geschichte der Emilie läßt sich auf Folgendes zusammenziehen: 10815,10816,"Emilie wird ihrem Liebhaber auf einer Spazierfahrt von Seeräubern mit Gewalt abgenommen, und zur Stlavinn gemacht, in welcher Eigenschaft sie endlich ins Serail zu Konstantinopel zur Bedienung der Sultaninn Asli gelommen." 10816,10817,"Salmoni sucht sie in der halben Welt auf, erlebt viele Abentheuer, reiset endlich, nach einer glücklichen Entdeckung, die er machte, nach Fetz, erlebt hier neue Abentheuer, — und entdeckt hier endlich den Aufenthalt seiner Emilie zu Konstantinopel;" 10817,10818,wohin er sogleich abreiset. 10818,10819,Durch List und mit vieler Mühe unterhält er mit Fatme Briefwechsel; 10819,10820,"ihre Flucht wird verabredet, und kühn und künstlich, doch zu beyder Unglück, wegen einer Verrätherey, ausgeführt." 10820,10821,"— Fatme nimmt aus Religionseifer die damahls einige Monathe alte Tochter Kaiser Achmets mit sich, und nennt sie Cäcilia. — Emilie begibt sich nach Genua, erzieht dort ihre angenommene Tochter bis etwa in?" 10821,10822,15te Jahr; 10822,10823,— (hier ist ein Klosteranekdötchen zu merken) geht dann mit ihr auf Reisen. 10823,10824,— Salmoni wurde vor seiner Abreise von Konstantinopel gefänglich eingezogen; 10824,10825,"— vom Sultan selbst verhort, und begnadigt, rettet auch das Leben eines türkischen Jkoglan, oder Edelknaben;" 10825,10826,"— reisete von Konstantinspel nach Moslau, und andere Reiche, bis er endlich Zeuge wird von einer besondern Art türkischer Rache, in London, die man an Fatme auszuüben glaubte." 10826,10827,— Das Schicksal führte ihn endlich auch nach Rom; 10827,10828,beyde 10828,10829,Liebende finden sich hier durch einen Zufall — und verehligen sich. 10829,10830,— Cäciliens Geschichte schränkt sich auf folgendes Weitere ein: 10830,10831,"Jn Rom lernte sie im Hause des Gesandten von Maltha den Maltheser Ritter Dt ennen, liebte ihn und wurde auch von ihm geliebt." 10831,10832,"Noch hatte der Ritter sein Gelübd nicht abgelegt, aber der Zeitpunct war da, selbes zu Maltha abzulegen;" 10832,10833,"beyde Liebende wollen einander heirathen, allein Ritter Dt war in seiner Familie der jüngste;" 10833,10834,"es war also unmoglich, die türkische Prinzessin zur Gemahlinn zu bekommen." 10834,10835,"— Cäcilie mahnet und muntert ihn selbst auf, dem Willen seiner Aeltern zu folgen, sein Gelübd abzulegen;" 10835,10836,"schwöret hm ewige Liebe und Treue, und hält auch ihren Schwur." 10836,10837,"— Uebrigens ist diese Geschichte die auch im neuen Magazin für Frauenzimmer 1787 herausgegeben von Hrn. Seibold in Buchsweiler, steht, gut geschrieben;" 10837,10838,es kommen sehr viele emzelne schöne Stellen vor; 10838,10839,— und das Ganze kann gut und mit Nutzen gelesen werden. 10839,10840,— Jn der Geschichte der Emilie und Salmonis sind lehrreiche Verwicklungen. 10840,10841,— Die Schreibart ist hier und da zu steif. 10841,10842,"Wir wünschen die ganze Geschichte sowohl der Cäcilia, wo nicht, so lange sie lebt, doch wenigstens nach ihrem Tode, den wir noch weit entfernt wünschen, als auch der Emilie und Salomonis, die vermuthlich schon modern, zu lesen." 10842,10843,B-n. 10843,10844,Litterar⸗Geschichte. 10844,10845,"Denkmahĩ auf Maximilian Stoll, seinen Freunden gewidmet." 10845,10846,"Verfaßt von Pezzl, herausgegeben von Blumauer." 10846,10847,"Wien, bey Rud." 10847,10848,Gräffer und Comp. 10848,10849,1788. 10849,10850,in 8. 34 S. 10850,10851,"Da der Artikel Stoll selbst in Meusels gelehrtem Deutschland so äußerst mangelhaft ist, so muß es den Freunden der Heilkunde willkommen seyn, daß zwey Freunde des leider so frühe uns entrissenen Stoll, das Andenken dieses edeln Mannes, welcher der Arzneykunde und dem Ort seines Aufenthalts so viel Ehre machte, durch gegenwärtigen zwar kleinen, aber körnigt und elegant geschriebenen Aufsatz, der Vergessenheit zu entreisen suchen." 10851,10852,Mar. 10852,10853,"Stoll ward am 12. October 1742 zu Erzingen, einem Dorf der Schwarzenbergischen Herrschaft Klettgau in Schwaben gebohren." 10853,10854,"Sein Vater war ein Landchirurg, wollte seinen Sohn ebenfalls zum Wundarzte machen, und ließ ihn erst nach vielem Widerstreben studieren;" 10854,10855,"zu welchem Ende er ihn nach Rotweil zu den Jesuiten schickte, die Stoll n zu ihrem Orden beredeten, in den er auch 1761 trat." 10855,10856,"Aus mancherley wichtigen Gründen verließ er 1767 den Jesuiten⸗ Orden wieder; ging nach Straßburg, dann nach Wien, um unter de Haen die Medicin zu studieren, ward Comitats⸗Physikus in Ungarn und nach de Haen's Tode Professor an der practischen Lehrschule in Wien, wo er seine, jedem jungen Mediciner wichtige Schriften heraus gab." 10856,10857,"Hier stand er mit dem allgemeinen Ruhm eines fleissigen, einsichtsvollen und nutzbaren Lehrers der Lehrschule vor, und zog durch seinen Ruf aus allen benachbarten Ländern Schüler nach Wien." 10857,10858,Er starb am 23. May 1787. 10858,10859,"Herr Pezzl hat das Gedicht eingeschaltet, welches Blumauer an Stoll gemacht, da er von demselben an der Wassersucht geheilt worden, auch am Ende noch einige Verse dieses bekannten Dichters angehängt." 10859,10860,"Ueberhaupt verdient diese zwar kurze Biographie von jedem, dem der Nahme Stoll bekannt war, ganz gelesen zu werden." 10860,10861,Wr. 10861,10862,Schone Wlssenschaften 10862,10863,"Ueber den gegenwärtigen Zustand des deutschen Theaters, den Einfluß der reisenden Theater⸗ Gesellschaften, nebst der Untersuchung, was das Theater seyn sollte, und wie es seiner Bestimmung näher gebracht werden könnte." 10863,10864,Von Joh. 10864,10865,Jac. 10865,10866,Christ. 10866,10867,v. Necke. 10867,10868,Erlangen. 1787. 10868,10869,8. S. 173. 10869,10870,"Der große Einfluß des Theaters auf Belehrung und Vergnügen der Menschen, der zweckwidrige Zustand der meisten Bühnen Deutschlands, und das unpatriotische Zogern, dieselben dem erhabenen Zwecke der drammatischen Dichtkunst näher zu bringen, macht uns jede auf Erfahrung und Sachkenntniß gebaute Schrift werth und angenehm, und zwar um so mehr, da leider in unserem Vaterlande jede Wahrheit viele Jahre hindurch im Umlaufe seyn, und in verschiedenen Former aufgetischt, werden muß, bis endlich einer aus den Vielen, die helfen, und reformiren könnten, aber nicht wollen, aus seinem Traumschlummer aufwacht, und thätig wird." 10870,10871,"Obschon gegenwärtige Schrift nicht in die Tiefen ihres Gegenstandes eindringt, sondern meistens nur auf der Oberfläche dahinfährt;" 10871,10872,"so enthält sie doch richtige Bemerkungen, und anwendbare Vorschläge, welche überdacht und beherzigt zu werden verdienen." 10872,10873,Jn den erstern Blättern will der Hr. Verf. 10873,10874,"jene gute Seelen zurechtweisen, welche der Schaubühne, die in dem gewöhnlichen, erbärmlichen, zweckwidrigen Zustande freylich vielen Schaden und wenig Nutzen bringt, gram sind, und dieselbe gänzlich aus der menschlichen Gesellschaft getilgt wünschen, Rec." 10874,10875,"glaubt, diese Zurechtweisung lasse sich, weil sie auf Wahrheit beruhe, sehr leicht bewirken;" 10875,10876,allein der Herr Verf. geht zu seicht darüber weg: 10876,10877,"er führt zu wenige Beweise aus der Natur des Menschen, und keinen aus der Geschichte an, und hält sich bey Herzählung der VortheiJe und Tugenden, welche durch das Schauspiel erzeugt werden, zu wenig auf." 10877,10878,Bey 10878,10879,"Darstellung der Nachtheile, welche aus schlecht eingerichteten Theatern entspringen, und bey den Mängeln der meisten reisenden Schauspielergesellschaften verweilet er länger, und Recens. würde, wenn er nicht Kurzgefaßte V Ju der Jägerlschen Buchhandl. zu Frantf." 10879,10880,am M. haben so eben die Presse verlassen: 10880,10881,Fünfzig pract. 10881,10882,chirurgische Cautelen für angehende Wundärzte v. Joh. 10882,10883,"Chr. Jager, geschwornem Wundarzt in Frantf., 210 S. 8. Bopuläre und doch gedrängte Schreibart — deutliche und ichtvolle Begriffe — Belanntschaft mit den besten Schrifttellern, gut getroffene Auswahl der Materien und elne chtige practlche Beurtheilung sind die charalteristischen Zeichen dieser wohlgerathenen Abhandlung, welche wir jebem angehenden Wundarzt zur Durchlesung und warmer Beherzigung empfehlen — auch den H. Verf." 10883,10884,"ermuntern, noch mehrere zum Nutzen der Wissenschaft gedeihliche Beytrage zu liefern." 10884,10885,Sie werden jederzeit williommen seyn. 10885,10886,Feilbiethung von Manuscripten. 10886,10887,"Jch habe zwey Manuscripte zum Drucke fert g liegen, welche ich einem Verleger, oder auch für eine öffentliche Bibliothet um tinen billigen Preis erlassen würde." 10887,10888,"1 Lexicon Hebraeo - chaldaicum, analytico- concordantiale, secundum praecepta grammaticae" 10888,10889,hebraeochaldaicae Cel. 10889,10890,D Danzii. 10890,10891,ad ductum concordantiarum bibliorum Ces. 10891,10892,Jo. 10892,10893,"Buxtorfii, multis in locis correctarum et emendatarum Opus XII." 10893,10894,annorum omni industria elaboratum. 10894,10895,Es ist Buttorfs Concordanz in Fol. 10895,10896,mit Jmperialpapier vollig durchschossen; 10896,10897,"alle darinn vorlommenven Wörter sind numerirt, und nach den gegenschon vorher hiervon überzeugt gewesen wäre, es dadurch geworden seyn." 10897,10898,"Diese Absicht hätte der Herr Verfasser erreicht, wenn er auch nicht hier und da Personalitäten eingemischt hätte, welche doch zu nichts, als zur Erbitterung beytragen, und eine Schrift desto merklicher entstellen, je gemeinnütziger sie übrigens ist." 10898,10899,Es leuchtet hier und da aus den Worten des H. Verfas. 10899,10900,leidenschaftliche Erbitterung hervor. 10900,10901,Was die dkonomische Einrichtung der meistens für reisende Gesellschaften bestimmten Schaubühnen betrifft; empfiehlt der H. Verf. 10901,10902,die Salzburgischen Anstalten. 10902,10903,"Bey diesem Artikel wird sehr vieles gesagt, was vollkommen brauchbar und vorzüglich für Erhaltung des guten Rufes der Schauspieler sehr vortheilhaft wäre." 10903,10904,Nur kann Recens. 10904,10905,"seinen Beyfall nicht geben, da der Herr Verf." 10905,10906,"dem Directeur, welcher sich, um das. Parterre zu füllen, genau nach dem bald ausstudierten, und meistens verdorbenen Geschmacke des Publicums richten wird, die Auswahl der Stücke überläßt;" 10906,10907,"er schränkt ihn zwar ein, indem er der Theatercommission einiges Recht ertheilt, den übelwählenden Directeur zu reformiren." 10907,10908,"Allein man kennt Theatercommissionen, und die Schwierigkeiten, welche zu übersteigen sich die meisten weder durch Patriotismus, noch durch Belohnungen berufen fühlen." 10908,10909,B. lachrichten. 10909,10910,"einander überstehenden Wörtern nach Danzens Grammatit genau analysirt, und das ganze Wert ist in braunes Leder eingebunden," 10910,10911,und wird im Druck 9 — 10 Alphabete betragen 2) 10911,10912,Commentarius in Grammatlcam Hebraeo- chaldaicam vtriusque linguae vet. 10912,10913,Test. 10913,10914,"harmonicam, quo omnia firmis superstructa sundamentis, solidis rationibus vbique adiectis, methodo optima" 10914,10915,ac plane noua 10915,10916,"pertractantur, nprimis vero ipsum b. D. Danzli compendium vbiuis emendatum, sufsicienter explicatum, notls perspicuis et exemplis nouis per quam multis, ductu b. Zenckeli" 10916,10917,et propriis obseruationibus 10917,10918,exquisitissimis Mustratum 10918,10919,sistitur. 10919,10920,Zwey Alphabete in Med. 10920,10921,"8., ist gleichfalls auf Jmperialpapler sauber geschrieben und eingebunden." 10921,10922,"Jch besitze auch: Talmud Babylonicum, edit." 10922,10923,nanuel ben Benistae Amst. 10923,10924,1645. 10924,10925,in 12 Folianten. 10925,10926,"Diese Cdition, wele che ich einem Liebhaber oder für eine Bibliothet um einen billigen Preis überlassen würde, ist völlig supprimirt, weil darinnen alle Lästerungen wider Christum stehen, die in den nenen Editionen ausgelassen siud." 10926,10927,Bayersdorf bey Erlang den 15ten Febr. 10927,10928,1788. 10928,10929,M. 10929,10930,Joh. 10930,10931,Christ. 10931,10932,"Georg Bodenschaz, hochf." 10932,10933,Anspach⸗ Baprenth. 10933,10934,Superintendeut. 10934,10935,Er ziehungsschriften. 10935,10936,"Lustige Kinderbibliothek, ein Abendgeschenk für solche Kinder, welche am Tage fleißig und gut waren." 10936,10937,Erstes Bändchen. 10937,10938,"Marburg, in der neuen akadem." 10938,10939,Buchhandlung 1787. 10939,10940,in 8. 254 S. (Die Kupfer sollen im zweyten Theile geliefert werden.) 10940,10941,"Nebst einer Beylage für Erwachsene über Veranlassung, Gebrauch, Nutzen und Zweck dieser lustigen Kinderbibliothek." 10941,10942,16 S. 10942,10943,Der Natur der Sache nach reden wir also von dieser Beylage zuerst. 10943,10944,Der Herr Verf. 10944,10945,"sagt am Schlusse derselben:„Jch wünsche nur überhaupt zu vernehmen, ob eine lustige Bibliothek für Kinder solch ein Bedürfniß wirklich sey, als ich mir einseitig einbilde;" 10945,10946,"ob diese lustige Bibliothek gerade zweckmäßig angelegt, und ob ich bey ihrer Fortsetzung, in Absicht auf Form und Materie den eingeschlagenen Weg vor der Hand fortgehen, oder beydes und auf welche Weise abändern soll?,„ Bey diesen Fragen stößt Rec." 10946,10947,auf zwey in unsern Tagen immer seltner werdende Begebenheiten. 10947,10948,"Die erste ist: daß ein Schriftsteller sich mit semem Publicum über den bestmöglichen Nutzen, der durch die Einrichtung seiner Schrift erlangt werden könne, bespricht;" 10948,10949,denn das ist gemeiniglich die letzte Sorge vieler Herren heut zu Tage. 10949,10950,"Da ist das Büchlein, sagen sie, Trotz dem, welchem es nicht behagen will!" 10950,10951,"Oder, mögen sie doch reden, was kümmerts mich?" 10951,10952,Die andere: daß ein Rec. 10952,10953,"seine Meinung sagen soll, — und mag." 10953,10954,"Die Herren beugen auch aus, wo sie konnen;" 10954,10955,"denn es hält auf, und die Meisten haben den Leisten zu solchen Recensionen verloren, oder gar noch nicht angeschafft." 10955,10956,"Wir wollen nicht ausbeugen, dem Herrn Herausgeber mit unserm unmaßgeblichen Dafürhalten auf seine Fragen zu Willen zu seyn;" 10956,10957,"bitten aber nichts für ungut zu nehmen, wenn wir nicht immer mit ihm einerley Memnng seyn können." 10957,10958,Was die erste Frage betrifft; 10958,10959,so glaubt Rec. 10959,10960,allerdings: daß neben dem nicht unbeträchtlichen Heere unserer Kinderschriftsteller ja wohl auch ein Verf. einer lustigen Kinderbibliothek Platz greifen konne; 10960,10961,"weil die Seelen der Kinder eben sowohl, als die der Erwachsenen nach Arbeit und Anstrengung einer Aufheiterung bedürfen;" 10961,10962,"und zumahl bey Privaterziehung ein gewissenhafter Lehrer oft sich in Verlegenheit befinden muß, wie er besonders im Winter die Stunden vor dem Schlafengehen geschickt ausfülle, die nicht mehr zur eigentlichen Arbeit bestimmt und geschickt sind; und doch auch nicht jeden Abend füglich mit Spielen hingebracht werden können, wenn man auch die große Abwechselung bey pädagogischen Spielen hätte, von der Rec., wie der Herr H., doch noch nichts weiß." 10962,10963,Ob diese lustige Kinderbibliothek gerade zweckmäßig angelegt sey? 10963,10964,Dabey findet Recensent eines und das andere zu erinnern. 10964,10965,Der Auszug aus Ceruantes vortrefflichem Romane Don Quixotte von Mancha muß sich nach dem angelegten Plane zu sehr ins Weite dehnen. 10965,10966,"Nun wollen die Kinder, wie wir wissen, zumahl wenn es bey ihnen auf Lust und Vergnügen angesehen seyn soll, gerne leicht, und ohne vielfältige Anstrengungen das Ganze übersehen." 10966,10967,"Hierzu kommen die zur Verwahrung, wie Cap. 6, und die zur Belehrung gemachten Einschaltungen, die es nothwendiger Weise noch weitläufiger machen." 10967,10968,"Ferner deucht es Recensenten, die Rittergeschichten hätten für unsere Kinder, die dabey in ein für sie ganz fremdes Feld hinein kommen, zu wenig Reitz und Verständlichkeit." 10968,10969,Es muß zu viel ertlärt werden. 10969,10970,Dieß unterbricht zu oft den Gang der Erzählung. 10970,10971,und verrückt ihnen den rechten Gesichtopunct. 10971,10972,Jn launigten Erzählungen und bey witzigen Einfällen hindert dieses ganz besonders die volle Wirkung. 10972,10973,"Vieles von dem, was bey diesen Rittergeschichten für Erwachsene interessant ist, liegt auch zu weit außer der Sphäre der Kinder und da immer Abentheuer bestanden, Stoßseufzer an die Geliebte abgeschickt, und ähnliche Thaten älterer Ritter angeführt werden, die freylich nach Ort und Zeit verschieden sind, aber im Ganzen genommen immer auf Eines hinaus laufen;" 10973,10974,so verliert der Fortgang der Erzählung bey Kindern gar zu leicht den Reitz der Neuheit. 10974,10975,"Endlich ist es bey allem dem, was der H. Herausg." 10975,10976,im 6. Cap. 10976,10977,"zur Verwahrung gegen den verliebten Ton und die Schilderung verliebter und wohllüstiger Abentheuer sagt, undn gewisser Hinsicht ganz gut sagt, doch nicht zu läugnen:" 10977,10978,"daß es bey aller gebrauchten Vorsicht, dennoch mit dieser Sache für Kinder zubereitet, so seine ganz eigenen und individuellen Bedenklichkeiten habe." 10978,10979,"Gesetzt, es könne der Herausg., oder sonst ein trefflicher Kinderschriftsteller, wie Campe, Salzmann, Lieberkühn, Stuve, ic." 10979,10980,alle die Forderungen von der S. 6 — 9. der Beylage gegebenen Theorie erfüllen; 10980,10981,"es hätte auch den äußerlichen Anschein: daß die Kinder, durch diese vorgetragene Theorie belehrt, kein sichtbares Merkmahl einer üblen Anwendung davon machten: mochte nicht ihre Einbildungskraft der nun nach dieser vorgelegten Theorie so viele Schilderungen wohllüstiger und verliebter Abentheuer aus Ceruantes Don Quixote von Mancha vorgelegt werden, eine üble Richtung bekommen?" 10981,10982,"Es ist doch wohl jedem, der sich seiner Kinderjahre noch erinnern tann, bewußt: wie ungemein geneigt wir im Frühling unsers Lebeus sind, wenn unsere Einbildungskraft aufwacht, uns das Gesagte so vorzustellen, wie es nicht ist;" 10982,10983,"uns das unangenehme und üble hinweg zu denken, und 100 Ursachen des Wohlbehagens und Vergnügens hinzu zu träumen." 10983,10984,"Kann dieser Hang, den ich freylich mit Herdern zu den wohlthätigen Anlagen unserer Natur rechne, nicht auch unserer Wohlfahrt gefährlich, ja höchst schädlich werden?" 10984,10985,Zumahl wenn er auf eine so reichhaltige Art durch lustige Schilderungen der phantastischen Liebe genährt und unterhalten wird? 10985,10986,"Aus diesen und andern Gründen, welche alle anzuführen der Raum nicht gestattet, ist daher Recens." 10986,10987,"seines Orts der Meinung, daß es ungleich besser seyn würde, wenn man kurze, und zuverlässige Anekdoten und Schilderungen aus dem öffentlichen und häuslichen Leben berühmter Menschen aller Stände und Jahrhunderte, ungefähr so, wie im Anhange des ersten Theils von Millers historisch⸗ moralischen Schilderungen, die wirklich bey ihrer ungemeinen Brauchbarkeit zu bald vergessen werden wollen;" 10987,10988,"der auch zum Theile in Sulzers allgemein bekannten Vorübungen des menschlichen Verstandes stehen, zusammen reihte, und nach dieser lustigen Kinderbibliothek launigten und lehrreichen Erzählung einkleidete." 10988,10989,Dadurch müßte folgender Nutzen unausbleiblich erzielt werden. 10989,10990,Es entstünde mehr Abwechselung: 10990,10991,diese reitzt bekanntlich sehr. 10991,10992,Einzelne Scenen und Aneldoten würden viel leichter zu überschauen seyn. 10992,10993,"Diese Bruchstücke aus der wirklichen Geschichte können so geordnet werden, daß sie den erlangten Kenntnissen der Kinder genauer angemessen sind." 10993,10994,"Man könnte dem Ganzen unbeschadet, alles das weglassen, was für Kinder zu schwer oder was ihnen schlüpfrig und anstößig scheint." 10994,10995,"Aus dem bereits gesagten wird sich nun auch, nach des Rec." 10995,10996,"Dafürhalten, die dritte Frage des H. H. leicht entscheiden lassen." 10996,10997,"Die Form gefällt uns, die Materie nur unter obigen Einschränkungen." 10997,10998,"Wir zweifeln alsdenn nicht, daß die gemeinnützige Absicht des H. H. zum Besten der Jugend, deren Wohl ihm so nahe am Herzen zu liegen scheint, gewiß werde erreicht werden müssenDem" 10998,10999,"Corrector machen die hinten angehängten Verbesserungen, die leicht vermehrt werden könnten, keine Ehre." 10999,11000,"So, wie es auch wohl auf seine Rechnung gehört: daß bisweilen eine Erläuerung ganz am unrechten Orte steht." 11000,11001,So wird zB. der Tartsche S. 1 ganz ohne Erklärung gedacht; 11001,11002,"S. 12 heißt es gegen das Ende, es schiere ihm nämlich, zur Verherrlichung seines Ruhmes und zum Besten des allgemeimen Wohls in der Welt gut und nothig, selbst ein fahrender Ritter zu werden, das heißt: mit seinem Gaul und seinen Waffen, der Lanze und der Tartsche, die ihr gleich anfänglich habt kennen lernen, in der Welt umherzuziehen." 11002,11003,Endlich kommt erst S. 22 die Erklärung der Tartschen vor: 11003,11004,in welcher dem Rec. 11004,11005,der Ausdruck gesottenes Leder auffiel. 11005,11006,S. 18 heißt es in der Anmerkung: 11006,11007,"„ Jch lasse hier aus, was ich zuvor sagen müßte, und verweise euch auf die Anmerkung zum 7teu Cap." 11007,11008,"worin erklärt wird, was Edle und Leibeigene waren." 11008,11009,Man schlägt das 7te Cap. 11009,11010,"auf, da ist in den Noten." 11010,11011,und dem Terte nichts davon zu hören und zu sehen. 11011,11012,Endlich im 8ten Kap. 11012,11013,S. M. erscheint sie. 11013,11014,So was ist immer und in einem Buche für Kinder doppelt unangenehm. 11014,11015,Noch eines kann Recens. 11015,11016,nicht unerinnert lassen. 11016,11017,"Es scheint, als ob die Berliner mit ihrem Geschre über Crypto · Catholicismus und Crypto- Jesuitismus, der, das Unangenehme und Verderbliche, was Ketzer⸗Jagden immer gehabt haben, und haben werden, abgerechnet, uns schon so manche wohlthätige Erschütterung des Zwerchfells verursachte; (sie sehen, wie des Cervantes Romanheld nur heimliche Katholiken und Jesuiten, wie dieser Schlößer, Ritter und Castellane) den H. H. veranlaßt hätten, seine lustige Kinderbibliothek nur allein für protestantische Kinder anzulegen." 11017,11018,"Denn manche Noten, die er hier und da über die katholische Kirche iu seinen Erläuterungen beybringt, scheinen dieß augenscheinlich an Tag zu legen." 11018,11019,"Wir wollen das Ungerechte und Harte in manchen derselben, so wie es im Allgemeinen hiugesagt ist, nicht ahnden, geben aber uur zu bedenken, was er S. 125 — 126 von der Zuflucht der Verbrecher in den Kirchen sagt." 11019,11020,"Weiß er denn nicht, was Joseph der Zweyte und mehrere deutsche selbst geistliche Fürsten in neueren Zeiten thaten?" 11020,11021,Weiß er nicht: daß auch noch in gewissen Gegenden Frankens und Schwabens dergleichen Asyla sind? 11021,11022,Wozu nun dieser Unrath? 11022,11023,Reisen der Salzmannischen Zöglinge. 11023,11024,Dritter Band. 11024,11025,"Leipzig, bey Crusius." 11025,11026,1787. 11026,11027,in 8. 264 S. Des ersten und zweyten Bändchens dieser Reisebeschreibung ist schon in vielen gelehrten Anzeigen mit Ruhm gedacht worden: 11027,11028,"wir können nicht anders, als das schon gefällte Urtheil über die Nutzbarkeit solcher Reisen, und den vortrefflichen Duldungssinn Salzmanns bestätigen." 11028,11029,"S viel Rec. hat sagen hören, so ist dieses dritte Bändchen nicht von Hrn. S. selbst aufgesetzt, sondern von seinem Freunde und ehemahligen Mitgehülfe Herrn Educations⸗" 11029,11030,"Rath Andre, der jetzt selbst eine eigene Bildungs⸗ Anstalt für junge Frauenzimmer in Schnepfenthal angelegt hat." 11030,11031,"Es ist aber Einrichtung, Sprache und Geist der nämliche, wie in den beyden vorhergehenden geblieben." 11031,11032,Den größteu Theil machen die Nachrichten von Langen⸗ Salza aus; 11032,11033,denn die Reise ging von hieraus nicht weiter als über Groß Gottern u. Th. 11033,11034,"Brüdt nach Müllhausen, und von da nach Eisenach, dann wieder zurück nach Schnepfenthal." 11034,11035,"Man wird sich anfänglich wundern müssen, wie der Hr. Verf." 11035,11036,"ohne durch Weitschichtigleit zu ermüden von Langen Salza allein in diesem Bändchen noch 150 S. füllte: allein man wird sich von seiner Verwunderung erhohlen, wenn man lieset, wie er jede Veranlassung benutzet, die erlangten Begriffe der Kinder, in der Geschichte, Erdbeschreibung, Naturgeschichte, Kräuterkunde, Mechanik zu erweitern." 11036,11037,"So nimmt er Gelegenheit von den im zojährigen Kriege verwüsteten 300 Häusern in Langen⸗ Salza, und von dem ehemaligen Besitzer der Stadt Langen⸗Salza Hermann von Salza, vom z0jährigen Kriege und den gestifteten Ritter⸗Orden zu reden." 11037,11038,"Die Wahrheit zugestehen, sind diese beyde Belehrungen unbestimmt, zu kurz und unvollständig." 11038,11039,"Besser hat uns das gefallen, was er von der Salpetersiederey, vom Tofstein, und den vier Haupterden gesagt hat." 11039,11040,"Die Beschreibung des köhlerischen Gemähldes in der Stephanslirche zu Langen⸗ Salza, das Rec." 11040,11041,"neuerlich erst gesehen, findet derselbe, nach der damit gemachten Vergleichung recht sehr gut." 11041,11042,Besonders unterrichtend schien ihm der Besuch beHerru Wiegleb. 11042,11043,Wer sollte aber auch von diesem großen Naturforscher unbelehrt hinweggehen Nicht weniger unterhaltend waren für Rec. 11043,11044,die Abschnitte von den Manufacturen in Langen⸗ Salla. 11044,11045,S. 241 kommt ein eigener Abschnitt mit der Aufschrift: 11045,11046,Auch etwas für Mädchen. 11046,11047,Es ist die Materie über den kunstlosen Anzug einer deutschen Frau in Eisenach. 11047,11048,"So was kann in unsern Tagen, nachdem nebst 100 andern Reitzen die französischen Moden auf Kosten unsers Beutels, und unserer guten Sitten mitzumachen, auch ein eigenes Journal der Moden unsern deutschen Weibern die Köpfe schief stellt, nicht oft genug wiederhohl werden." 11048,11049,"Wollte Gott, daß diese Warnungen nur auch die gewünschten Wirkungen thäten!" 11049,11050,"Es war eine Zeit, wo Regenten und Oekonomen so sehr wider den Genuß des landverderblichen Kaffees eiferten." 11050,11051,Sollte man nicht mit mehrerem Recht der franzosischen Modensucht Einhalt zu thun suchen? 11051,11052,"Wie mancher Mann möchte nicht den Regenten segnen, der dieß zu thun sich erkühnte?" 11052,11053,Wie viele Blumen würden dantbare Enkel dafür auf sein Grab streuen? 11053,11054,"Anhang zu den Salzmannischen Gottesverehrungen, in 4 Vorträgen gehalten der Jugend zu Schnepfenthal von C. C. Andre." 11054,11055,Leipzig bey Crusius. 11055,11056,1787. 11056,11057,62 S. 8. 11057,11058,"Man kennt schon die Salzmanische Manier der Gottesverehrungen, welche Herr Educationsrath Andre hier nachgeahmt, und zum Theile glücklich erreicht hat." 11058,11059,"Rec. hat sich neuerlich erst durch den Augenschein in Schnepfenthal zu überzeugen gesucht, wie viel Eindruck diese Art von Gottesverehrung vor den gewohnlichen in den protestantischen Kirchen zum Voraus habe;" 11059,11060,und hat alle seine Erwartungen hiervon noch übertroffen gefunden; 11060,11061,"denn es wird es doch kein billig Denkender abläugnen wollen, daß das ewige Einerley bey der Gottesverehrung eben so sehr ermüdet;" 11061,11062,als die gehäuften verschiedenen Vorstellungen zerstreuen müssen. 11062,11063,Der Abhandlungen sind nicht mehr als 4. 11063,11064,Die erste: Aufmunterung zur Dankbarkeit in Abwesenheit des Professors und seiner Freunde. 11064,11065,Die zweyte: 11065,11066,"Gott ist unsichtbar, und doch da!" 11066,11067,Auch in Abwesenheit des Professors. 11067,11068,"Die dritte: Der Unterschied zwischen todter und lebendiger Erkenntniß, ebenfalls in Abwesenheit des Profes." 11068,11069,Die vierte: Auf des Prof. Salzmanns Geburtotag; 11069,11070,gehalten den 1sten Jun. 1786. 11070,11071,Rec. 11071,11072,habeu 11072,11073,die erwählten Materien in Abwesenheit des Herrn Salzmanns sehr zweckmäßig geschienen. 11073,11074,"Besonders wie Hr. Andre die Zöglinge fühlen läßt, was sie Salzmann und seiner Gattinn zu verdanken haben, und dann nach einer kurzen Uebersicht dessen weitläufiger zeigt, wie sie mit ihren Gesinnungen und Sitten, wie sie durch Thaten und Worte danen sollten." 11074,11075,"Folgendes Gleichniß S. 10 schien nur etwas hart, und für Kinder von diesem Alter nicht zum Besten gewählt zu seyn., Denlet euch eure Seele als einen rohen, unbearbeiteten Stein, diesen kann niemand bearbeiten, als ihr selbst." 11075,11076,Euer Freund hat euch dazu die herrlichste Gelegenheit gegeben. 11076,11077,"Er hat euch ein Obdach errichtet, unter dem ihr alle Platz habt, und so weiter." 11077,11078,"Könnt shr wohl eure Danlbarkeit für alle diese Anstalten ihm besser beweisen, als wenn ihr, wie treue Arbeiter unermüdet, von früh an, bis spät in die Nacht euren Stein behauet, aber mit Fleiß, mit Sorgfalt, mit Geschicklichkeit behauet." 11078,11079,"Wird es nicht für ihn ein süßes Schauspiel eurer thätigen Dankbarkeit seyn, wenn er euch unter einander wetteifern siehet, wer wohl einmahl seinen Stein am ersten, am schönsten, richtigsten und leißigsten bearbeitet haben wird?,, Jn dem Vergleich, velchen am Schlusse dieser Abhandl." 11079,11080,H. A. zwischen der glücklichen Lage der Salzm. 11080,11081,"Zöglinge und der ninder glücklichen Schüler der Stadtschulen anstellt, verleitet ihn sein Gefühl der Schnepfenthaler Vorzüge zu einer kleinen Ungerechtigkeit, wenn er unbedingt sich also ausdrückte Seite 16. Schickt man sie ja noch in eine Schule: Großer Gott!" 11081,11082,"wie gehet es daher: der Stock ist der harte schmerzhafte Zuchtmeister, der ihnen Lehre und Anterricht einprägt." 11082,11083,"Man plagt ihr junges Gedächtniß mit barbarischen, zahllosen Worten aus fremden Sprachen, mit einer Menge schwerer unverständlicher Sachen;" 11083,11084,"nichts macht man ihnen deutlich, nichts erklärt man, sie lernen in diesen Schulen einen ungeheuren Vorrath von Dinaen, und bleiben so unwissend, als sie waren, man begegnet ihnen beym Unterrichte selbst verächtlich, hart, grob, und tyrannisch, mit der Natur und mit dem allernothigsten, mit sich selbst und mit den Dingen, die zunächst um sie sind, macht man sie gar nicht, wohl aber mit fremden Gegenständen und unnühen Wortklaubereyen bekannt." 11084,11085,",, Manches davon wünscht wohl H. A., wenn er Kurzgefaßte Des Hn. geh." 11085,11086,Raths u. churf. 11086,11087,mainz. 11087,11088,Leibarztes Hoffmann zter Th. 11088,11089,"von den Pocen ist witklich untet der Presse, und wird diese Ostermesse zu haben seyn." 11089,11090,"es wieder lieset, zurückzunehmen?" 11090,11091,"Er, der selbst mit so manchem würdigen Schulmanne in genauer Verbindung steht, und sie doch hier alle so unbedingt in eine Classe wirft ic." 11091,11092,"Das Gefühl des Rec., der auch sechs Jahre an einer höhern Schulanstalt arbeitete, mit vielem Vergnügen arbeitete, nie einen Stock brauchte, viel weniger hart und tyrannisch war, und sich noch dazu sagen lassen mußte, nichts macht man ihnen deutlich, nichts erklärt man ihnen, da er sich gewiß des Gegentheils wie viele seiner Mitbrüder bewußt ist; empörte sich gegen diese harte Stelle." 11092,11093,Diese Anmerkungen benehmen dieser und den übrigen Abhandlungen nichts von ihrem Werthe. 11093,11094,"Sie zeugen vielmehr von der Unparteylichkeit, mit der sie Recens." 11094,11095,"las, der am Schlusse dieses den Wunsch nicht unterdrücken kann: daß doch recht viele Aeltern und Lehrer ihre Kinder und Zoglinge mit der 2ten und zten dieser Gottesverehrungen bekannt machen mochten." 11095,11096,"Es würde gewiß nicht ohne vorzüglichen Nutzen seyn, zumahl da so meisterhaft und faßlich die Wahrheit auseinander gesucht ist:" 11096,11097,Gott ist unsichtbar und doch da. 11097,11098,Van. 11098,11099,Arzeneygelehrsam keit. 11099,11100,D. J. N. Petzold v. Verhärtung und Verengerung des untern Magenmundes. 11100,11101,Dresden bey Hilscher. 11101,11102,1787. 11102,11103,46 S. 8. 11103,11104,"Diese vortreffliche Abhandlung, in der die Ursachen, die Zeichen, der Gang, und der wegen zu später Erkenntniß fast immer traurige Ausgang der Verhärtung, und Verengerung des untern Magenmundes auf das kernhafteste geschildert sind, wird jedem biedern practischen Arzte ein desto angenehmeres Geschenk seyn, da sie auf Erfahrung durch eine aufmerksame Beobachtung bey des Verfassers seliger Gattinn gegründet ist." 11104,11105,"Wir empfehlen also diese mit vielem Scharfsinne und echtem Beobachtungsgeiste sich auszeichnende kleine Schrit um desto mehr, da einige andere Schriftsteller schon vor dem Verfasser bemerkten, daß diese Kraukheit in unsern Zeiten häufiger als in den vergangenen zum Vorschein kommt, und daß eine frühe Erkenntniß derselben, ehe die stockende, zähe Lymphe sich völlig verhärtet, und mit den sie enthaltenden oder umgebenden Theilen verwächst, allein das Leben des Kranten zu retten Hoffnung gibt." 11105,11106,M. K. 11106,11107,Nachrichten. 11107,11108,"Hr. Hoft, und Lelbarzt" 11108,11109,Wedelind ist zum außerordentlichen Lehrer der Arzenengelehrsamteit auf der hohen Schule zu Malnz augestellt worden. 11109,11110,Rechtsgelehr samkeit. 11110,11111,"Weißmanns neue Bemerkungen über das Resultat des Embser Congresses, in welchem seine erste kurze Bemerkungen gegen einige vorläusige Anmerkungen vertheidiget werden." 11111,11112,Augob. 1788. 11112,11113,S. 124. 11113,11114,"8. Weißmann (ein verkappter Bellarminist) hat sich durch seine undeutsche Bemerkungen über das Resultat des Embser Congresses 1787, gleich nach Bekanntmachung der Embser Punctation bereits unrühmlich bekannt gemacht." 11114,11115,"Man hat sich vielfältig die Mühe gegeben, dessen echt⸗ isidorianischen Grundsätzen ihr gebührendes Recht anzuthun." 11115,11116,Unter anderen ist eine wohlgerathene Schrift unter dem Titel: 11116,11117,"Einige vorläusige Anmerkungen zu den Weißmannischen Bemerkungen über das Resultat des Embser Congresses, von Dr. Neinfeld, Frankfurt und Leipz." 11117,11118,"1787, dagegen aufgetreten, und hat sich den Beyfall unparteyischer Leser erworben." 11118,11119,"Vielleicht war es ein Jrrthum des Verfas., wozu ihn die vorläufig bekannte Analogie der Gesinnungen verleitet haben mochte, daß er den H. P. Dieterich zu Straßburg, des Fürsten⸗Bischofs zu Speyer wirklichen geheimen Rath, von dem man viele ähnliche Schriften kennt, als Verfasser der Weißmannischen Bemerkungen angab?" 11119,11120,Vielleicht auch nicht? 11120,11121,"Denn, daß der verkappte Weißmann hier vorgibt, Dieterich wäre der Verfasser jener Bemerkungen nicht gewesen, beweiset gar nichts, weil Weißmann auch gegenwärtig unerkannt bleibt, und seinen Nahmen, der etwa unter die gangbaren Nahmen nicht gehort, wohlbedächtlich verschweigt." 11121,11122,Doch in diese Händel wollen wir uns nicht mengen. 11122,11123,Der Nahme möchte immerhin taugen; 11123,11124,"genug, daß die Gründe des nahmenlosen Mannes nichts taugen." 11124,11125,"Diese Schrift ist also eigentlich wider den Verfasser der vorläusigen Anmerkungen, welchen Weißmann einen Flankeur nennet, gerichtet." 11125,11126,"Um hier nicht unnöthiger Weise zu wiederhohlen, was zur Vertheidigung der Embser Puncte anderwärts gesagt worden ist, will Rec." 11126,11127,nur folgende Bemerkung voranschicken. 11127,11128,"Es war von jeher em Hauptkunstgriff der römischen. Curie, und ihrer Vasallen, daß sie, wenn sie ihre wie immer errungenen Gerechtsame in Gefahr sahen, sich gehässiger Retorsionen zur Nothwehre bedienten, und hinter einem Schwarme fremder Mißbräuche und Usurpationen die eigenen, meisten Theils weit großeren dem Auge des irre gemachten Publicums zu entziehen suchten." 11128,11129,"Diese Art sich zu vertheidigen hat bey gründlich denkenden Männern freylich einen gar schlechten Credit, und gar keine Erweiskraft." 11129,11130,"Allein um den Beyfall solcher unbekehrlicher Menschen ist es nun nicht mehr zu thun: genug, wenn nur die durch religiose Blendwerke eingenommenen Schafköpfe des einsichtlosen Pöbels, welche doch immer den größten Theil ausmachen, gewonnen, oder wenigstens von der Hauptsache abgezogen werden." 11130,11131,"Das ist baarer Gewinnst, wenigstens auf eine geraume Zeit; und die Menge der mit Macht begabten Jgnoranten muß ihuen dienen, die Hände jener muthigen Männer zu lähmen, welche durchgreifen wollten." 11131,11132,"Jn unserm Deutschland wirket dieser Kunstgriff desto schneller, je getheilter die Jnterressen der in Fehde Befangenen wegen der ganz besonderen Verfassung des deutschen Reiches sind, und je mannigfältiger die Mißbräuche zu seyn pflegen, welche sich in unserm deutschen Kirchenstaate eingeschlichen, und verjährt haben." 11132,11133,"Will man nun den Curialisten zu Rom auf irgend eine Art zu nahe treten, und ihre unbefugten Eingriffe in die Rechte der deutschen Kirche zurücke weisen, so erhebt sich allenthalben ein Geschrey wider die innerlichen, die häuslichen Gebrechen, damit man die fremden darüber vergessen sollte:" 11133,11134,"und das ist eben der Zankapfel, den bey allen diesen Veranlassungen Rom unter Deutschlands Bischöfe wirft, um Mißtrauen und Zwietracht zu erwecken!" 11134,11135,Und so geschieht bey getheilten Kräften — alle Mahl gar nichts. 11135,11136,Nur die Vereinigung könnte Rom fürchterlich werden: 11136,11137,"allein diese zu verhüten war stäts dessen sorgfältiges Augenmerk, und wird es noch lange bleiben, wenn nicht das deutsche Reich ein wirksames Mittel dagegen erfinden wird." 11137,11138,Belege von dieser romischen Handlungsweise mit uns Deutschen ließen sich unzählige anführen; 11138,11139,nur das vt dominentur caeteris wider 11139,11140,ie 11140,11141,"am Embser Cougresse Theil nehmenden Erzbischöfe den dentschen Bischöfen im Briefe an den tapferen, und deutsch gesinnten Fürsten⸗ Bischof zu Freysingen in das Ohr gesagt — was bezielt es anders, als Zuruf:" 11141,11142,Schließet euch nicht an; 11142,11143,bleibt hübsch getrennet; trauet einander nicht! 11143,11144,l! 11144,11145,"Die Weißmannischen Bemerkungen athmen diesen Trennungsgeist in jedem Worte, und die geheuchelte Biedermiene, welche sich Weißmann als ein Eiferer für wahre und nicht nur palliative Reformation gibt, muß jedem denkenden Manne unausstehlich seyn." 11145,11146,"Welcher redliche Deutsche wünscht nicht die mancherley Mißbräuche des deutschen Kirchenstaates von den Metropolitan⸗ bis auf die letzten Filialkirchen, vom ersten bis zum geringsten Geistlichen herab getilgt zu sehen?" 11146,11147,Auch die Embser Deputirten haben diesen Wunsch nicht verschwiegen. 11147,11148,"Allein so lange Rom bey uns noch das ist, was es seit den isidorischen Decretalen geworden ist, ist schon gar an keine wirkliche Reformation der einheimischen Mißbräuche zu denken, welche durch Recurse, und Exemptionen noch immer ihre Garantie zu Rom und in den Gebrechen der Curie haben." 11148,11149,"Sind diese getilgt, dann ist nur mehr halbe Arbeit übrig, um auch die einheimischen zu tilgen." 11149,11150,"Daher kam es, daß man die Embser Punctation wohlweislich voran schickte." 11150,11151,"Es war wahrhaft auf eine nachdrückliche, wirkliche, und nicht bloß palliatwe Reformation angesehen;" 11151,11152,"indem man die Stütze der häuslichen Gebrechen ehevor zu untergraben, und die römischen Eingriffe auf die Seite zu räumen bemühet seyn mußte, ehe man an jene selbst Hand anlegen konnte." 11152,11153,"H. Weißmann geht gerade den verkehrten Weg, und will die einheimischen Gebräuche fürs Erste getilget, und ehevor alles intra domesticos parietes rein gemacht wissen, ehe man sich an die römischen Anmaßungen wagen sollte, die er sehr unbeträchtlich findet." 11153,11154,"Allein dieß ist nicht der einzige Curialistenkniff, dessen sich Weißmann bedient;" 11154,11155,"er wendet immer einen nach dem andere an, wie man sie bereits aus der Geschichte der Concilien kennen gelernt hat." 11155,11156,"Bald räth er an, man sollte an dem päpstlichen Hofe Vorstellungen machen;" 11156,11157,"Pius VI dächte viel zu billig, um nicht Billigkeit wiederfahren zu lassen, u. d. gl." 11157,11158,"Kann ders noch redlich mit der deutschen Nation meinen, welcher ihr diesen Rath ertheilen kann, nachdem er aus ihrer Kirchengeschichte wissen muß, wie oft solche Vorstellungen gemacht worden sind, und wie wenig sie von jeher gefruchtet haben, sobald das Jnteresse der Curie damit verflochten war?" 11158,11159,"Hat man ber auch Ursache um Rechte zu betteln, die man von göttlicher Einsetzung und aus dem Völlerrechte besitzt?" 11159,11160,Bald bezieht er sich auf öffentliche oder durch Verjährung still eingegangene Verträge. 11160,11161,"Allein, wenn die Rede von Gerechtsamen ist, welche wider Christus Einsetzung Rom in finstern, seiner Herrschaft günstigen Zeiten erschlie chen, oder mit Gewalt an sich gerissen hat, sollte man diese nicht reclamiren dürfen?" 11161,11162,"Gilt hier ein Vertrag, eine Verjährung?" 11162,11163,"War der Besitzstand nicht fortwährend ungerecht, und der Besitzer malae Fidei?" 11163,11164,Weißm. 11164,11165,wendet noch einen anderen Kunstgriff an: 11165,11166,"Er getrauet sich zwar nicht geradezu zu läugnen, daß sich die bischofliche Macht ursprünglich von Christus selbst herschreibe (Wie hätte er auch das zu läugnen wagen konnen l): allein, damit jene Schlüsse, welche hieraus zu Gunsten des Embser Congresses, wider die Eingriffe der Curialisten nothwendig fliessen, ihre Kraft verlieren sollten, stellt er ein Phantom auf, worin er sich ungemein gefällt." 11166,11167,", Wie, wenn auch die Herren Pfarrer, (sagt er ofter) auf ihre von Christus eben so ursprünglich herstammende Gewalt sich berufen wollten, um der bischöflichen, die sich zuweit über die ihrige erhob, die gebührenden Schranken zu setzen;" 11167,11168,"und denn vorgäben, sie wären nicht gesinnt, der ursprünglichen bischöflichen Gewalt zu nahe zu treten; sondern nur die ihrige eben so ursprünglich göttliche von den Uebergriffen der Bischöfe zu sichern?" 11168,11169,c. 11169,11170,"Ein anderes Mahl sagt er, wie wenn dieses die Bischöfe gegen die Erzbischöfe thäten?" 11170,11171,",, Man siehet es klar, daß es dem Verfechter der Curie nicht um Gründe, sondern um Anhang, um Parteygänger zu thun ist: denn diese Paralelle ist sehr schief gestellt." 11171,11172,"Rec. ist selbst der Meinung, daß auch die Pfarrer ihre Rechte in einem gewissen Verstande von Christus Einsetzung ursprüuglich herleiten konnen:" 11172,11173,"doch ist es auch unläugbar, daß eben diese pfarrliche Gewalt ihrer Natur gemäß gleich vom Anbeginne der bischöflichen untergeordnet war, und von Christus nachgesetzt werden mußte." 11173,11174,Kan man dieß wohl auch von der ursprünglich bischoflichen Gewalt in Rücksicht auf die bischoflich⸗päpstliche sagen? 11174,11175,"Selbst Hieronymus, auf dessen Worte Weißmann zur Herabsetzung der bischöflichen Gewalt bis zur bloß pfarrlichen sich so viel zu gute that, sagt in den nämlichen Stellen:" 11175,11176,"Der Bischof zu Rom sey als Bischof nicht mehr, als der Bischof in der kleinen Stadt Gubio." 11176,11177,"H. W. begeht den Fehler, welcher allen Curialisten gemei ist:" 11177,11178,er vermenget immer den Bischof von Rom mit dem Oberhaupte der Kirche: 11178,11179,beydes läßt sich ganz gut von einander abgesondert denlen; 11179,11180,"und dann werden die Bischöfe bleiben, was sie gemäß ihrer ersten Einsetzung seyn sollten; und dem Primas der Kirche wird dadurch, daß man dessen Gewalt nach ihrem von Christus bezielten Endzwecke bestimmet, am Rechtmäßigen nichts benommen werden." 11180,11181,"Die verschiedenen Ausfälle, welche H. W. auf die aufgeklärten Herren Erzbischofe als Unternehmer des Embser Congresses sich erlaubet, sind zu niedrig, und zu kleinfügig, als daß man sie rügen sollte." 11181,11182,"Das curialistische Lt dominentur caeteris des päpstlichen Schreibens an den Fürsten Bischof zu Freysingen führt er bey jeder Gelegenheit als Retorsion an, wenn von päpstlicher Herrschsucht die Rede ist." 11182,11183,"Nur einige Puncte müssen wir, wegen genauer Localkenntniß, kurz berichtigen." 11183,11184,"Bey Gelegenheit des Vasalleneides, welchen die Bischöfe dem Papste schwören müssen, ergreift er ein sehr falsches Argumentum ab inuidia;" 11184,11185,"indem er den Vasalleneid gegenüber stellet, welchen der Fürstpropst von Berchtesgaden dem Fürsten⸗Erzbischofe zu Salzburg schwören müsse." 11185,11186,"Weißmann wußte vermuthlich nicht, daß dieser Vasalleneid wegen gewisser Lehen, welche gedachter Fürstpropst von Salzburg bezieht, nicht aber wegen irgend einer anderen hierarchischen Gerichtsbarkeit geschehe." 11186,11187,"Allein es hätte sich auf einen wahrheitliebenden Mann geziemet, keinen Umstand zu berühren, von dem man nicht genau unterrichtet istl Ferner, wo von den Zahlungen nach Rom die Rede ist, sagt er, man sollte nur die Salzburgischen Suffragan⸗ Bischöfe von Gurk, Chiemsee ꝛc." 11187,11188,"fragen, was sie für ihre Confirmation an Salzburg zahlen müßten?" 11188,11189,Was will Weißmann damit? 11189,11190,"Vielleicht, daß man die ungleich geringeren Zahlungen dieser Bischöfe an Salzburg, dem sie ihre Kirchsprengel zu verdanken haben, erfragen möge, als jene wären, welche sie außerdem nach Rom zu zahlen hätten?" 11190,11191,"Man weiß, daß der Fürst⸗Bischof von Regensburg erst im Jahre 1787—2790 Scudi nach Rom, und an die Münchner Nuntiatur 1000 Fl." 11191,11192,— in allem 7935 Fl. 11192,11193,bezahlet habe. 11193,11194,"Man vergleiche damit, was ein Suffraganbischof an seinen Metropoliten in Deutschland bezahlt;" 11194,11195,und man wird über den Abstand erstaunen. 11195,11196,"Allein, wären die Summen auch wirklich gleich, welcher deutsche Mann würde sie nicht lieber an seine Landesleute bezahlen, und in seinem Vaterlande behalten, als in ein Land schicken, wo man des guten, redlichen, zinsbaren Deutschen spottet?" 11196,11197,"— Die Embser Punctation soll allerdings geprüfet werden, sie ist deßhalb de deutschen Publicum vor Augen geleget worden:" 11197,11198,"sie enthielt ja nur Vorschläge, welche nach gehörlger Untersuchung durch den Beytritt aller übrigen deutschen Bischöfe realisirt werden sollten." 11198,11199,"Allein, wenn der Geist Weißmauns allgemeiner, und die Sache der römischen Curlalisten den häuslichen Angelegenheiten, und den wahren Bedürfnissen der deutschen Kirche schändlich vorgezogen werden sollte;" 11199,11200,dann ist freylich nichts Gedeihliches zu hoffen. 11200,11201,Zum Beschluße dieser Anzeige will Rec. 11201,11202,"noch die schlaue Wendung bemerken, welche Weißmann den bekannten Decretalen des Jsidors S. 12 u. 13 gibt." 11202,11203,"Auch vor den falschen Decretalen des Jsidors, spricht er, hatten die Päpste mehrere Vorrechte (wer läugnet das?" 11203,11204,"Jsidor hat sie nur zn authentisiren gesuchet!) und nicht alle Waaren sind unecht und falsch, welche Jsidor verkauft;" 11204,11205,"und die Gelehrten (was für eine?) haben schon hinlänglich bewiesen, daß beynahe die meisten Stücke des Kramladens des Jsidors aus den Schriften der Väter, Homilien, und Gesetzbüchern des vierten und füuften Jahrhunderts geborgt seyn." 11205,11206,Blondelius ein Calvinist hat dieses mit mehrerem bewiesen. 11206,11207,(Blondel wird hier sehr unschicklich angeführt: 11207,11208,"er hatte die Absicht, die römische Kirche als von jeher verdorben darzustellen!)" 11208,11209,"Jn falschen Aufschriften, falschen Nahmen, und Allegationen rc." 11209,11210,besteht oft das ganze Falsum des guten Jsidors. 11210,11211,", Wie inconsequent nicht diese Sprache ist!" 11211,11212,Nachdem Turrian der curialistische Verfechter dieser Decretalen wider Blondel vor der ganzen ehrlichen Welt verloren hatte; 11212,11213,"so fand man es für gut, die Sprache auf diesen Ton umzustimmen." 11213,11214,Aber noch kurz zuvor waren diese Decretalen bis auf die letzte Sylbe Orakelsprüche! 11214,11215,A. L Danksagungsschreiben der gesammten katholischen Geistlichkeit an seiner (seine) kaiserl. 11215,11216,königl. 11216,11217,Majestät Joseph des Zweyten für die Verweigerung der Priesterehe. 11217,11218,"Wien, bey allen privilegirten Nachdruckern." 11218,11219,1787. 11219,11220,(Vermuthlich Hildelheim.) 11220,11221,in 8. S. 14. mit latein. 11221,11222,Lettern. 11222,11223,Für und wider den Colibat der kathol. 11223,11224,Geistlichkeit ist in unsern Tagen viel — viel gutes und schlechtes geschrieben worden; 11224,11225,"aber das gegenwärtige Pamphlet übertrifft alles, was je ein seichter Kopf über diesen Gegenstand in die Welt hinein schwatzen konnte." 11225,11226,— Das Danlsagungsschreiben soll eine Satyre auf die Ehelosigkeit der katholischen Geistlichen seyn. 11226,11227,"Rec. will hier nicht in die Frage eingehen: ob der höhnende Ton der Satyre bey einer an sich so häkeligen, und dem größten Theile der Katholiten noch so ehrwürdigen Sache, eine gute Wirkung hervorbringen werde?" 11227,11228,"Nur glaubt er behaupten zu dürfen, daß die Geißel der Satyre dieses Mahl in die ungeschicktesten Hände gerathen sey." 11228,11229,"Man beurtheile den Scharfsinn, die Feinheit, und Sprachstärke des unberufenen Satyrikers aus den Stellen: S. 5. 6. 7. 8. 13. vid." 11229,11230,P. Sanchez per totum! 11230,11231,ꝛc. 11231,11232,"Dieser schmutzige Casuistenton herrschet durch das ganze Schriftchen, welches überdieß noch von unzähligen Druckfehlern und Sprachschnitzern wimmelt." 11232,11233,"Recensent hätte sich, vor dem ehrliebenden Publicum keine Auszüge erlaubt — hätte das Schandschriftchen eher verachtet, als beurtheilt;" 11233,11234,"wäre es ihm nicht darum zu thun gewesen, einen recht auffallenden Beweis zu liefern, wie sehr die Preßfreyheit (dieses kostbare Kleinod der Menschheit) von elenden Scriblern, zum Nachtheil der guten Sache, gemißbraucht werde..." 11234,11235,Wie ganz anders hat der gelehrte Vrrfasser des vortrefflichen Buches: 11235,11236,Dringende Vorstellungen an Vernunft und Menschlichkeit um Aufhebung des ehelosen Standes der katholischen Geistlichkeit — wider den Cölibat gesprochen; 11236,11237,"wer kann seinen Gründen, in der schonenden Art seines Vorrages, den Beyfall versagen?" 11237,11238,J.. Arzneygelehrsamkeit. 11238,11239,Lambscheider WasserGeschichte in Mannheim. 11239,11240,Mainz. 1787. 11240,11241,32 S. 11241,11242,"Um das Lambscheider sonst Leininger Mineral⸗ und Curwasser in Mannheim betannter zu machen, wollte der mainzische Correspondent eine Anzeige davon in die ossentlichen Blätter daselbst einrücken lassen, welche aber ohne Erlaubniß des churpfälzischen Medicinalraths nicht angenommen werden konnte." 11242,11243,"Diese erhielt man nach chemisch vorgenommener Untersuchung dieses Wassers, und der prüfende und eifernde Rath H. Wilhelmi ließ selbst in die LXIX." 11243,11244,"Mannheimer Zeitung 1786 eine Anzeige einrücken, in welcher er bekanut macht, daß das Lambscheider, schon seit 200 Jahren belobte Mineralwasser eines der reichhaltigsten an freyer Luftsäure unter allen bisher in Deutschland bekannten, oder anderwärts her berühmten Mineralwassern sey, nd vorzügicy die reinste bis zur Stahlfeine gediegene und genauest verbundene Eisentheilchen des allein eigen und ebenfalls in mehrerem Gehalte, als das Pyrmonter, Spaaer, Langenschwalbacher, Brückenauer, und Fachinger Wasser besäße." 11244,11245,Dieß geschah den 7ten Jul.; 11245,11246,allein den 24sten Jul. rückte der churpf. 11246,11247,Medicinalr. 11247,11248,"in das Attestat eine Clausel ein, in welcher der Gebrauch desselben wegen dem in diesem Wasser häufig enthaltenem elastischem Mineralgeiste (wodurch dasselbe in die Blutmasse überspannte Ausdehnungen und Antriebe erregen, also besonders Vollblütigen allerley Blutflüsse, Schwindel, und Schlagflüsse veranlassen könne) verdächtig gemacht wird." 11248,11249,Da dieses nun dem gräfl. 11249,11250,"Leyschen Lambscheider Mineralbrunneu⸗Comptoir desto mehr auffallen mußte," 11250,11251,ie gewisser eine solche Mißempfehlung den Verschleiß besagten Mineralwassers wenigstens in den churpf. 11251,11252,"Landen hemmte, so wendete man sich an Herrn Moliter Prof. der Chemie in Mamz, der in emer Antwort vom 28sten May 1787 ertlärte, daß es gegen alle Erfahrung sowohl, als gegen gesunde Grundsätze der Arzeneygelehrsamkeit streite, ein Mineralwasser wegen seinem reichlichen Gehalte an elastischem Mineralgeiste gleichsam verdächtig zu machen." 11252,11253,"Der Hr. Prof. hoffte also, daß ein hochl." 11253,11254,churpfälz. 11254,11255,"Medicinalrath den gethanen Ausspruch entweder zurücknehmen, oder mit richtigen Gründen rechtfertigen möchte, weil er nicht geneigt wäre, einen Machtspruch für einen Beweis gelten zu lassen." 11255,11256,Dieses Schreiben ward von gräfl. 11256,11257,Leyischer Seite dem churpf. 11257,11258,"Medicinalrathe zugesandt, welcher in einer Antwort vom 4ten Junius sich äussert, daß man bloß die Wahrheit zum Gegenstande gehabt habe, und daß man die Schlüsse des Hrn. Pr." 11258,11259,"Molitor weder für anpassend, noch zureichend fände, um sich durch Umänderung des gegebenen Zeugnisses von dem gefaßten Entschlusse abwendig machen zu lassen, und daß man der von H. P. Molitor angedroht werden wollenden Recension entgegen sähe." 11259,11260,— Nun folgt gegen den hochlobl. 11260,11261,churpfälz. 11261,11262,Medicinalrath ein von H. Pr. 11262,11263,"Molitor geschriebener Aufsatz, in welchem gezeigt wird, daß kein Kurwasser den elastischen Mineralgeist in zu großer Menge besitzen konne, und daß derselbe in der Blutmasse keine überspannte Ausdehnungen und Antriebe erregen, und also bey Vollblütigen keine Blutflüsse, Schwindeln, und Schlagflüsse veranlassen konne. ." 11263,11264,Staatsschriften. 11264,11265,Deutschland muß einen Kaiser haben. 1788. 11265,11266,gr. 11266,11267,8. 40 S. 11267,11268,"Vor nicht langer Zeit war ein sehr eleganter, und zugleich mit viel Sachkenntniß geschriebener Aufsatz erschienen, welcher die seltsame Aufschrift führte:" 11268,11269,Warum soll Deutschland einen Kaiser haben? 11269,11270,"Der Verfasser stellte zwey Gesichtspuncte auf, aus denen er seine Frage erorterte." 11270,11271,"Der erste war, zu untersuchen, was Deutschland durch seine gegenwärtige Verfassung gewinne?" 11271,11272,Jn der Beantwortung fand der Hr. Verf. 11272,11273,"an den drey höchsten Reichogerichten, dem Reichstage zu Regensburg, dem Reichshofrathe zu Wieri, und dem Kammergerichte zu Wezlar sehr vieles zu tadeln." 11273,11274,"Der zweyte war: zu untersuchen, was aus Deutschland würde, wenn die jetzige Reichsverfassung aufgehoben würde?" 11274,11275,Diese Fragen hat sich nun der Verf. 11275,11276,gegenwärtiger Schrift zu beantworten vorgenommen. 11276,11277,"Rec. muß belennen, daß ihm der edle Ton, mit welchem hier alles gesagt ist, und die unleidenschaftliche Beantwortung jedes Einwurfs sehr gefallen habe." 11277,11278,"Die Gründe, welche der bescheidene H. Verf." 11278,11279,"aus der Physiologie der Staaten, aus ihrer Grundlage herhohlt, beweisen, daß für den deutschen Staatskorper eine andere, als gegenwärtige Regierungsart nicht zuträglich, oder nicht von Dauer seyn würde." 11279,11280,"Er theilt alle Glieder des deutschen Reiches in drey Classen, in Mächtige, Mindermächtige, und Ohnmächtige, und findet, daß es Revolutionen waren, welche den Grund zu der gegenwärtigen Verfassung legten, damit diese drey Classen mit einander unschädlich verbunden werden konnten." 11280,11281,"Merlwürdig und nen hat Rec. geschienen, was der Herr Verf." 11281,11282,"von den drey höchsten Neichsgerichten, und der Nothwendigkeit ihrer dermahligen schnellen oder langsamen Verfassung spricht: Meinem Gefühl nach (spricht er von der Neichsversammlung zu Negenoburg S. 32) ist diese Versammlung ehrwürdig, und die festeste Stütze der deutschen Freyheit, der deutschen Verfassung." 11282,11283,"Die Langsamkeit des dortigen Geschäftsgangs ist eine Folge der Constitution, die nur auf Kosten des allgemeinen Volksglückes mehr Schnellkraft, mehr Thätigkeit erhalten könnte, und die größere Wichtigkeit und Menge der dortigen Geschäfte würde nur ein Beweis größerer Mängel der Verfassung, mindern Volksglückes seyn." 11283,11284,Täuschet 11284,11285,"mich nicht mein Gefühl, so glaub' ich in dem bloßen Daseyn und Versammlung der Repräsentanten der Nation, in der darin liegenden immer gegenwärtigen Jdee des verfassungomäßigen Systems, einen Schild der deutschen Freyheit, eine unerschütterliche Grundmauer der weisen Constitution zu finden; gesetzt, daß auch wenige und unwichtige Geschäfte behandelt würden;" 11285,11286,"gesetzt, daß auch politische Collisionen die in dieser Versammlung liegende wohlthätige Kraft schwächen, und daher den Geschäftskreis engen." 11286,11287,Bey 11287,11288,Prüfung ener Constitution muß man nicht einzelne Mängel ausheben; 11288,11289,"man muß untersuchen, ob sie vertilgbar sind, ohne größre Vortheile mit zu vertilgen?" 11289,11290,Ob sie nicht auf einer andern Seite durch überwiegende Vortheile vergütet werden? 11290,11291,"Man muß also das Ganze überschauen, und durch alle Theile desselben Gewinn und Verlust richtig und genau gegen einander wägen." 11291,11292,Vom Neichokammergerichte fällt er S. 33 folgendes meinem Gedünken nach sehr richtige Urtheil:„Jn seiner Anordnung ist der Geist einer weisen freyen Verfassung unverlennbar. 11292,11293,"Es theilt die Mängel jeder freyen Constitution, bey deren Beurtheilung es nur auf den Kalkül der mehr oder minderen Vortheile derselben gegen monarchische uneingeschränkte Regierungoform ankommt, in der freylich Tribunale der Justiz unter einem gerechten Regenten ihre Bestimmung thätiger, schneller und zweckmäßiger erfüllen, aber auch unter entgegengesehzten Umständen zum Spiele der Leidenschaften und zur Unterdrückung gebraucht werden konnen." 11293,11294,"Das Kammergericht hat also Mängel, die in der Verfassung des deutschen Reichs überhaupt liegen, und diesem durch überwiegende Vortheile andrer Art überschwenglich vergütet werden;" 11294,11295,"es hat andre, die ohne Verletzung der Constitution zu verbessern sind, und dieß ist noch jetzt der Gegenstand der Beschäftigungen des Reichs." 11295,11296,"Jhre der Natur des Systems gemäße Langsamteit schließt darum die Hoffnung des Patrioten auf ihren glüchlichen Erfolg und die beglückende Aussicht nicht aus, das Reichskammergericht auf den Grund der Vollkommenheit in seiner innern Einrichtung gebracht zu sehen, dessen es nach dem Plan seiner Einrichtung fähig ist." 11296,11297,"Diese Hoffnung kann man für keinen Traum halten, da selbst in den neuesten Zeiten das Reich mit einer unerschütterlichen Standhaftigkeit und mit der größten Unbefangenheit angefangen hat, die Unordnungen abzustellen, und selbst durch nothwendige, aber wohlthätige gewaltsame Mittel die Mißbräuche zu entwurzeln, die sich, nach dem Gang und der Natur aller menschlichen Dinge, bey dieseim an sich ehrwürdigen und erhabnen Richterstuhl eingeschlichen hatten." 11297,11298,"Ueberhaupt sind viele Unvollkommenheiten, die dem Kammergericht vorgeworfen werden, von der Art, daß sie nur als eine nothwendige Folge der ganzen Reichsverfassung angesehen werden müssen, und bey ihrer Beurtheilung der allmeine Satz anwendbar ist, daß man bey Beurtheilung einer Constitution das Ganze überschauen, nicht einzelne Mängel ausheben müsse." 11298,11299,", Endlich vom Reichsrichteramte, oder dem kais." 11299,11300,"Reichshofrathe zu Wien sagt er S. 35.Jndeß der Patriot in der Art dieser Vollstreckung, nämlich in dem Auftrage an die Stände des Reichs selbst, einen der stärksten Züge der freyen Verfassung, eine der wohlthätigsten Beschränkungen aller willkürlichen Alleinmacht, eine der festesten Grundsäulen der jetzigen glücklichen Constitution sieht, findet der Verf." 11300,11301,"darin die Aufstellung des Rechts des Stärkeren, statt der Justizpflege." 11301,11302,"Daß die Austheilung der Gerechtigkeit mit physischer Stärke unterstützt seyn müsse, ist wohl eine der Natur der Dinge angemessene Sache;" 11302,11303,"weil die Justizpflege eines Tribunals außerdem alle Realität verlieren, und bloß von den Launen und Leidenschaften derjenigen abhängig werden würde, über die es erkennen, und die es begränzen, und in den Linien des Rechts erhalten soll." 11303,11304,"Wenn aber ein Stand des Reichs von dem allgemeinen Tribunal aufgefordert wird, ein von diesem nach den Gesetzen abgewognes Urtheil zu vollstrecken, so ist diese Vollstreckung doch wohl sehr verschieden, von einem gegründet bloß auf Leidenschaften, oder auf eignes parteyisches Gefühl und Meinung erlittenen Unrechts." 11304,11305,"Unbegreiflich ists, wie man diese auffallende Verschiedenheit verkennen, und die Vollstreckung der Gerechtigkeitspflege Fehde der Stände nennen kann, da sie doch von der allg. bürg." 11305,11306,Macht der Gerichtshöfe nur zum Glück der Nation verschieden 11306,11307,st. 11307,11308,"Endlich zeigt er S. 36. wie alle drey Gerichte miteinander verbunden, und wie ihr Daseyn untereinander, und in dieser ihrer Verbindung zu betrachten sey." 11308,11309,"So wie das Reichskammergericht (sagt er S. 36) mehr von dem aristokratischen Theile der Regierungoform Deutschlands abhängt, so der Reichshofrath mehr von dem monarchischen." 11309,11310,Eben diese Verfassung unterhält aber das glückliche Gleichgewicht bevder Theile. 11310,11311,"Die Natur des ersten bringt Langsamkeit und Vorliebe für den Theil, von dem er vorzüglich abhängt, in dessen Geschäftogang." 11311,11312,"Die Natur des zweyten, Schnelligkeit, Kraft und die Vortheile der monarchischen Regierungsform in den seinigen." 11312,11313,Der Umfang des deutschen Reichs macht das Daseyn mehrerer Tribunale nothwendig; 11313,11314,also könnte für die Erhaltung des Systems keine Einrichtung wohlthätiger seyn. 11314,11315,Das Daseyn des Kammergerichts und die Art seiner Besetzung begränzt die Ausdehnung einer willkürlichen allgemeinen monarchischen Gewalt. 11315,11316,"Das Daseyn des Reichshofraths verbessert und ersetzt die von einem, vorzüglich von dem aristokratischem Theil der Macht abhängigen Tribunale unzertrennliche Mängel, und sorgt für die Erhaltung des Ansehens und der Macht des obersten Reichsrichters, zum Besten der mindermächtigen Reichsglieder gegen die Mächtigere." 11316,11317,"Wenn man also aus dem Reichshofrathe Deutschlands freye Constitution nicht beweisen kann, so kann man doch daraus nichts gegen sie beweisen, so kann man doch daraus beweisen, daß er, indem er das Gleichgewicht beyder Mächte erhält, der größte Damm gegen Anarchie, und also gegen Auflosung der Constitution selbst ist;" 11317,11318,"so kann man doch daraus beweisen, daß das Kaiserthum keine Schimäre sey., Rec." 11318,11319,"wünschet seinem Vaterlande Glück zu einem so einsichtvollen Patrioten, als der Verfas." 11319,11320,"dieser Schrift ist, und unterschreibt gern dessen redlichen Aufruf an die deutsche Nation, womit er seine Betrachtungen beschließt:" 11320,11321,"Laßt uns also vielmehr segnen die Schatten unsrer großen Vorfahren, deren Blut unsre jetzige Constitution erkaufte;" 11321,11322,"laßt uns niederknien vor dem Schutzgeiste der Nation, und von ihm erflehen, Dauer derselben, und Wachsthum der Menschenliebe, der Duldung, des Gefühls für Freyheit und Eigenthum, des Patriotiomus, — der sichersten Mauern gegen Alleingewalt und Anarchie„ A. L. Mathematik." 11322,11323,"Der selbstlernende Geometer, oder deutliche Anweisung zur Meßkunst, worin sowohl die Euklidische Geometrie, als auch die geradlinichte und sphärische Trigonometrie, nebst einer Anleitung zum Nivelliren und Landmessen enthalten ist, von Abel Bürja, Prediger bey der französischen⸗ Friedrichsstädtschen Gemeine in Berlin, und Professor der Mathematik bey der königl." 11323,11324,Ritterakademie daselbst. 11324,11325,Erster Theil 360 S. 11325,11326,"Zweyter Theil 416 S. 8. Berlin und Libau, bey Lagarde und Friedrich." 11326,11327,"Das erste Hauptstück dieses Werkes machen unter dem Titel:, Vorläufige Kenntnisse,, die zur ebenen Geometrie nöthigen Erklärungen aus." 11327,11328,"Das zweyte Hauptstück mit der Ueberschrift: von der geraden Linie, begreift die Lehren von den Winkeln, von der Gleichheit der Dreyecke, wenn aus dessen drey Winkeln und 3 Seiten, drey der genannten Dinge gleich sind, von den Parallellinien, und von der Abtheilung der geraden Linie in bestimmte Theile." 11328,11329,"Die Lehre von den Parallellinien ist aus dem Satze abgeleitet, wenn zwey gerade Linien von einer dritten geschnitten werden, daß ungleiche Wechselwinkel entstehen, so begegnen die geschnittenen Linien irgendwo einander in einem Puncte." 11329,11330,Ein Anfänger wird die bekannte Streitigkeit gar nicht gewahr. 11330,11331,Das dritte Hauptstück handelt von den Verhältnissen der Linien. 11331,11332,Erläuterung surder Verhältnisse durch die Lehre von den Gränzen. 11332,11333,"Construction der Gleichungen vom ersten und zweyten Grade durch proportionirte Linien, und rechtwinklichte Dreyecke." 11333,11334,"Viertes Hauptstück von Dreyecken, und Parallellogrammen." 11334,11335,Jnhalt derselben; 11335,11336,Pythagorischer Lehrsatz in verschiedenen Gostalten; 11336,11337,"Veränderungen der Dreyecke, und Abtheilungen derselben, nd der Parallellogramme." 11337,11338,Fünftes Hauptstück: von vieleckichten Figuren. 11338,11339,"Die Seiten der regulären Dreyecke, Vierecke, Fünfecke, Sechsecke, Zehnecke finden: auch der Vielecke, die halb oder doppelt so viel Seiten haben, als jenes dessen eine Seite gegeben ist." 11339,11340,"Tabellen für die eingeschriebenen Vielecke vom Dreyeck bis zum Fünfzehneck, wenn der Durchmesser oder die Seite des Vielecks gegeben sind." 11340,11341,Vergleichung und Theilung der Vielecke. 11341,11342,"Sechstes Hauptstück, vom Kreise, Winkeln an der Peripherie;" 11342,11343,innerhalb und außerhalb derselben. 11343,11344,"Verhältnisse des Durchmessers zur Peripherie: Zirkelinhalt, und hippokratsche Lunuln." 11344,11345,Siebentes 11345,11346,Hauptstück: von der Neigung der Flächen. 11346,11347,Vorbereitung zur Körperlehre. 11347,11348,"Der zweyte Theil beginnt mit dem achten Hauptstück, von geometrischen Körpern, die mit ebenen Flächen begränzt sind." 11348,11349,"Anwendung der Lehre von den Gränzen auf die Pyramiden, oder Spitzsäulen." 11349,11350,"Neuntes Hauptstück, von runoen Körpern." 11350,11351,"Walze, Kegel, Kugel, nebst ihren Theilen." 11351,11352,"Zehntes Hauptstück, von den 5 regulären Körpern." 11352,11353,Mit einer glücklichen Verbindung der Algebra und Geometrie sehr schön und leicht bearbeitet. 11353,11354,"Eilftes Hauptstück, von den Linien, wodurch die Größe der Winkel bestimmet wird." 11354,11355,"Ganz nach den Kunstgriffen der höhern Analysis bearbeitet, und doch dabey, wenn man sich mit dem selbstlernenden Algebraisten, oder sonst mit der Analysis schon bekannt gemacht hat, ohne Anstand zu lesen." 11355,11356,"Das dreyzehnte und vierzehnte Hauptstück von der geradlinichten und sphärischen Trigonometrie wird man nicht leicht in einem Compendium leichter, einleuchtender, und vollständiger abgehandelt finden, als hier." 11356,11357,Alles ist allenthalben mit Exempeln erläutert. 11357,11358,"Vierzehntes Hauptstück, vom Nivelliren und Landmessen." 11358,11359,Jn diesen Hauptstück ist ohne genaue Beschreibung des Mechanischen das Mathemathische wieder sehr genau vorgetragen. 11359,11360,"Da erwähntes Werk zuversichtlich das leistet, was wir angezeigt haben, und auf eine so leichte als vollständige Art leistet, so bedarf es unserer weitern Empfehlung nicht." 11360,11361,"Die Figuren sind aus Holz geschnitten, und zwischen den Tert ohne Wiederhohlung eingeschaltet: und wenn sie gleich nicht sehr fein geschuitten sind, so sind sie doch desto richtiger gezeichnet." 11361,11362,"Ein ungemein schätzbarer Vortheil für die Einbildungskraft der Anfänger, dei wir in manchen sonst sehr vortrefflichen Compendien, besonders bey der Lehre von der Lage der Flächen, und bey der spärischen Trigonometrie mit großem Nachtheil der Lernenden vermissen." 11362,11363,Wir sehen mit Verlangen des Herrn Verfassers höherer Geometrie entgegen. 11363,11364,"Etat des etoiles fixes au second siecle, par Claude Ptolomee, comparè d la positio des mẽ nes etoiles en 1786, auec le texte grec, et la traduction Franc oise;" 11364,11365,"Par M. Abbe Montignot, Canoine de Toul, de la societe royale des sciences,et des belles- lettres de Nanc." 11365,11366,"A Strasbourg,à la librairie academique." 11366,11367,1787. 11367,11368,avec privilege du Roy. 11368,11369,192 P. gr. 11369,11370,8. 11370,11371,"Das siebente Buch der Magna Syntaxis des Claudius Ptolomaeus, nebst seinem Sternlatalog: am Ende ein Katalog ebenderselben Sterne auf das Jahr 1786 berechnet." 11371,11372,Da wir beydes ohne den Hrn. Verf. 11372,11373,"schon wirklich hatten, so ist das Verdienst dieses Werks größten Theils auf Seite der prächtigen Auflage." 11373,11374,Ueber den Werth der Uebersetzung mögen iebhaber der Litteratur von Profession urtheilen. 11374,11375,Den darin enthaltenen ptolomäischen Zodiak in zwey Kupfertafeln hätten wir im antiken Geschmack gezeichnet zu sehen gewünschet. 11375,11376,Daß der Herr Verf. 11376,11377,die bayerschen Buchstaben in elner eigenen Spalte neben den Sternen 11377,11378,res 11378,11379,"Ptolemäus herlaufen läßt, ist einer der vorzüglichsten Verdienste dieses Buchs." 11379,11380,F. A. M. 11380,11381,"Ueber den Strassenbau in Sandgegenden, wo es an Steinen fehlt;" 11381,11382,"eine Abhandl., welcher die königl." 11382,11383,Societät der Wissenschaften zu Göttingen im Jul. 1787. 11383,11384,den Preis ertheilte. 11384,11385,V. Rud. 11385,11386,Eickemeyer churf. 11386,11387,mainz. 11387,11388,"Jngenieurmajor, der Phil." 11388,11389,u. Math. 11389,11390,ord. 11390,11391,öffentl. 11391,11392,Lehrer auf der hoh. 11392,11393,Schule zu Mainz. 11393,11394,Frankf. und Mainz. 1787. 11394,11395,48 S. 11395,11396,ln 11396,11397,4. mit 2 Kupfertafeln. 11397,11398,"Jn Sandflächen haltbare und bequeme Strassen anlegen, ist ein schweres Unternehmen, vorzüglich wenn es ohne Steine geschehen soll, an welchen es in sandichten Gegenden größten Theils fehlt." 11398,11399,Darum scheint auch dieser für den Transport mit Fuhrwerk und zur Beschleunigung der Reisen so wichtige Gegenstand zur Preisaufgabe von der konigl. 11399,11400,Societät der Wissenschaften zu Gottingen gegeben zu seyn. 11400,11401,"Den Preis gewann nun der Nämliche wieder, den erst vor einem Jahre die nämliche Akademie gekrönet hat, der würdige und verdienstvolle Hr. Major und Professor Eickemeyer." 11401,11402,Wir wollen nun den Jnhalt dieser Preisschrift näher anzeigen. 11402,11403,"Der Grund, warum Sandwege Menschen und Thieren so ermüdend und beschwerlich sind, liegt in dem schwachen Zusammenhange der an sich zwar festen Sandtheilchen." 11403,11404,"Alles nun, was die Verbindung derselben fordern und bestärken kann, wird Mittel zur Verbesserung solcher Wege, darum stellte der Hr. Verf." 11404,11405,"verschiedene Versuche an, von denen er durch Zeichnungen Rechenschaft gibt, den Widerstand zu finden, den Fuhrwerke im Sande leiden, je nachdem dieser entweder seiner Natur oder doch seiner Mischung nach mit andern Erdarten verschieden ist." 11405,11406,"Diese Versuche, welche einen wesentlichen Theil der Abhandlung ausmachen, verdienen um so mehr die ganze Aufmerksamkeit, da sie sehr zweckmässig, vollständig, genau und unsers Wissens nach die ersten in ihrer Art sind." 11406,11407,"Die Resultate dieser Untersuchung liegen in fünf besondern Tabellen, welche zeigen, durch welche Beymischungen mit der geringsten Menge die wesentlichsten Verbesserungen, und zwar solche Wege erhalten werden Lonnen, die sowohl naß als trocken, von fast gleicher Güte sind." 11407,11408,"Dieser Vortheil erwächst mit einer verhältnißmässigen Mischung von Sand und andern Erdarten, indem jener durch Näße, diese aber durch Trockenheit dem Fuhrwerke am wenigsten hinderlich sind." 11408,11409,Diese Untersuchungen bereiten die Auflosung der angezeigten Frage vor. 11409,11410,Der schwerste Fall ist hier: wenn der Weg durch eine sehr beträchtliche trockne Flugsandwüste gezogen werden soll. 11410,11411,"Jeder Versuch zur Verbesserung des Weges ist hier umsonst, bis er gegen das Treiben des Sandes gedeckt ist." 11411,11412,Pflanzungen von Sträuchen und Bäumen können als solche Schutzwehren gebraucht werden: 11412,11413,"aber in einem brennenden Sande sind sie äußerst schwer zu erhalten, und in ihrem Entstehen der Gefahr ausgesetzt durch Winde aus der Wurzel gerissen, oder ganz mit Sande überdeckt zu werden." 11413,11414,"Die Vorschläge, welche hier der Hr. Verf." 11414,11415,"macht, um den Sand, durch welchen der Weg gezogen werden soll, auf eine bestimmte Weite stehend und urbar zu machen, beruhet auf Grundsätzen und Erfahrungen." 11415,11416,Sie sind durch beygefügte Zeichnungen erläutert. 11416,11417,"Das bey der Ausführung nothwendige Verfahren wird ausführlich angegeben und in einzelnen Fällen erortert, in welchen sich besondere Schwierigkeiten oder Vortheile äußern." 11417,11418,Zur Verbesserung der O berfläche der Wege ist Kies immer ein vorzügliches Mittel. 11418,11419,Man findet ihn häufig in Sandgegenden. 11419,11420,"Um ihm aber ein festes Lager im Sande zu verschaffen, sind noch besondere Vorkehrungen nöthig, welche hier angezeigt werden." 11420,11421,"Auch die Mischung des Sandes mit andern Erden kaun mit vielem Nutzen gemacht werden, und gibt oft Gelegenheit, den Sandweg durch Erden ven andern Wegen, diese aber durch den Sand von jenen zu verbessern." 11421,11422,"Und wenn es auch an allem Materiale fehlen sollte, so empfiehlt dennoch der H. V. die Pflanzungen als sehr zweckmäßige Mittel zur Verbesserung der Straßen." 11422,11423,"Sie nehmen den Wanderer und Fuhrmann im Sommer in kühlenden Schatten, und in jeder Jahrszeit in Schutz wider die Winde, die wegen dem treibenden Sande äusserst beschwerlich sind." 11423,11424,"Sie sind Ursache, daß der Sand nicht zu sehr austrocknet, welches für Menschen und Fuhrwerk am unbequemsten ist." 11424,11425,"Der trockne Sand selbst ist denn nicht mehr so brennend, als der auf einer kahleu Wüste." 11425,11426,"Die Dammerde, welche aus dem jäbrlich abfallenden Laube, dem faulenden Geholze und den hier leicht wachsenden Graßereyen entsteht, gibt dem Sande eine nützliche Mischung, und in der Folge mehrerer Jahre wird der Weg um einen großen Theil besser seyn." 11426,11427,J.. 11427,11428,Schriften vermischten Jnhalts. 11428,11429,Schriften der churf. 11429,11430,deutschen Gesellschaft in Mannheim. 11430,11431,Erster Band. 11431,11432,306 S. Zweyter Band. 11432,11433,344 S. Dritter Band. 11433,11434,292 Seit. 11434,11435,in 8. Mannheim. 1787. 11435,11436,"Diese drey Bände, denen vermuthlich noch mehrere nachfolgen werden, enthalten 8 wohlgerathene Schriften über die deutsche Sprache." 11436,11437,"Jn der ersten erzählt der H. Prof. Klein den Ursprung der Aufklärung der Pfalz in der Vaterlandssprache, und derselben Verbreitung durch die churpfälzische deutsche Gesellschaft, welche Karl Theodor 1775 gestiftet hat." 11437,11438,(Jn Baiern hatte schon 10 Jahre früher die churf. 11438,11439,Akademie der Wissenschaften ihr Augenmerk auf die nämlichen Zwecke mit dem besten Erfolge gerichtet.) 11439,11440,"Die ersten Vorschläge und den Plan darzu machte Hr. v. Stengel, welcher von dem damahls in Maunheim sich befindenden Dichter und Sprachverbesserer Klopstock, vom dermahligen Bischof von Chersonnes, Häfelin, und dessen sel. Bruder, wie auch vom Prof. Klein bey dem Churfürsten unterstützt wurden." 11440,11441,"Der Zweck des Stifters war, Reinigung der Sprache und des Geschmacks in allen Ständen des Vaterlandes unmittelbar und schleunig zu verbreiten:" 11441,11442,"weßwegen nicht bloß Gelehrte, sondern auch Freunde der schönen Litteratur aus verschiedenen Ständen zu Mitgliedern der Gesellschaft sind gewählt worden." 11442,11443,"Sich selbst zu bilden, haben die Mitglieder dieser Gesellschaft schon mehr als dreyhundert Aufsätze über deutsche Sprache und deutsche Wissenschaften verfertiget, und in den Versammlungen vorgelesen." 11443,11444,"Diese Gesellschaft war also in der Aufnahme ihrer Mitglieder glücklicher als viele Akademien, wo die Akademiker mit dem Titel zufrieden, für die Akademien wenig, oder gar nichts arbeiten." 11444,11445,"— Den Einfluß dieser Bemühungen auf das pfälzische Publicum beschreibt Herr Klein Seite 27 mit folgenden Worten:,„Welche Umkehrung der Dinge in einem so kleinen Zeitraume!" 11445,11446,Schul⸗ Erziehungs⸗ und Sittenschriften; 11446,11447,"wissenschaftliche Werke, Erzeugungen aus dem Felde der Dichtkunst, Beredsamkeit und der schonen Künste: kritische Bearbeitungen, sogar die Werke der Rechtsgelehrten und Kanzleyen, Zeitungen, und jedes unbedeutende Blättchen alles hat eine andere Gestalt." 11447,11448,Der Strahl des Geschmackes drang durch die kleinsten Ritzen; 11448,11449,"Vernachläßigung der Sprachrichtigkeit in dffentlichen Schriften ist zur Schande, das Lesen guter Schriftsteller in ganzen Familien zum Tone geworden." 11449,11450,"Die Mundart reinigt sich auf den Lippen der Jugend, und kein Alter scheut sich, in die Bahn der Schüler zu treten." 11450,11451,"Fast jede Wissenschaft und Kunst, fast jedes Fach zählt itzt nützliche Werke, die unser Vaterland hervorgebracht hat." 11451,11452,", Dann werden die einzelnen Mitglieder und ihre Werke und Bemühungen nahmhaft gemacht, wodurch vorzüglich diese Umkehrung ist bewirket worden." 11452,11453,Hierauf folgen 3 Schriften von H. Häfelin 11453,11454,"Prälaten, itzt Bischofe." 11454,11455,"Alle drey, die erste Seite 59 von dem gothischen Geschmacke, der sich in der deutschen Schrift und besonders in dem deutschen Drucke erhalten hat;" 11455,11456,"die zweyte S. 155 von dem Ursprunge der deutschen Buchstaben, und die dritte S. 219 von den ersten deutsch geschriebenen Werken, von den alten Handschriften, von der Abweichung der deutschen Schrift vom Drucke ic. haben zum Zwecke, das ziemlich allgemein." 11456,11457,"eingerissene Vorurtheil zu widerlegen, als wären unsere sogenannten Buchstaben in der Schrift sowohl, als im Drucke, originell dentsch." 11457,11458,Die Deutschen haben nicht eigene Schriftzeichen erfunden; 11458,11459,"sie schrieben ihre Sprache Anfangs gar nicht, hernach vielleicht einiges mit griechischen, endlich mit romischen Buchstaben." 11459,11460,"Als der gute Geschmack sich in Westeuropa verlor, fing man an, die schönen, runden römischen Buchstaben durch allerhand Ecke, Spitzen und Schnirkel zu verunstalten." 11460,11461,"Dieß geschah in Jtalien, Spanien und Frankreich, in England und Dentschland, und die lateinischen sowohl als die lebendigen Sprachen dieser Völker wurden mit den nämlichen von Zeit zu Zeit auf verschiedene Art verunstalteten Buchstaben geschrieben." 11461,11462,"Ohne daß die Gothen den mindesten Antheil daran hatten, so nannte man nachher sowohl diese Buchstaben, als alles andere, was in diesem Geschmacke vorkam, gothisch." 11462,11463,"Als die Deutschen die Buchdruckerkunst erfanden, schnitten sie die Buchstaben nach der Form, wie sie damahls geschrieben wurden: denn Fust verkaufte ja in Paris seine Jmpressa für Manuscript." 11463,11464,"Deutsche Buchdrucker kamen nach Jtalien, und druckten auch da mit gothischen, oder wie man sie auch nennt, mit Mönchsschriften." 11464,11465,Aber in Jtalien hatten damahls schon die schönen Künste wieder aufgeblühet: 11465,11466,"man hatte auch in diesem Lande mehr Gelegenheit gehabt, die Monumente des Mittelalters mit denen der alten Romer zu vergleichen;" 11466,11467,"und fand bald, daß die runden Buchstaben der Alten schöner in das Aug fallen, als die neuern spitzigen." 11467,11468,"Man fing zuerst in Venedig, dann in Florenz und andern Orten an mit runder Schrift zu drucken;" 11468,11469,"auch in Frankreich fanden diese besseren Buchstaben bald Beyfall: und nun haben selbe nicht nur die Spanier und Engländer, sondern auch die Niederländer aufgenommen, deren Sprache doch nur eine andere Mundart der unsrigen ist." 11469,11470,"„ Es ist Zeit, daß wir den übrigen Volkern beytreten, (schließt der Herr Verf. S. 253, nachdem er die eben angeführten Sätze gründlich und schon bewiesen hatte) wenn wir einen Nationaldruck hätten, könnten wir uns noch entschuldigen." 11470,11471,"Da wir aber selbst den römischen Druck haben, und uus bloß dadurch auszeichnen, daß wir, anstatt der guten Schrift, die schlechte gebrauchen, so wäre es uns nicht zu verzeihen, wenn wir einen Vorwurf, der unserm Geschmack so wenig Ehre macht, nicht ehestens von uns ablehnten." 11471,11472,", Noch im ersten Bande fängt an, und wird im zweyten Bande bis S. 308 fortgesetzt, und vollendet eine gekrönte Preisschrift von Leonard Meister, Prof. der Geschichte und Sittenlehre in Zürch über die Frage:„ Welches sind die Veränderungen und Epochen der deutschen Hauptsprache seit Karl dem Großen?" 11472,11473,Und was hat sie in jeder derselben an Stärke und Ausdruck gewonnen oder verloren? 11473,11474,",, Ueber die nämliche Frage ist eine andere gekronte Preisschrift von Wilhelm Petersen, herz." 11474,11475,würtemberg. 11475,11476,Unterbibliothekar in Stuttgardt 11476,11477,befindlich im dritten Th. 11477,11478,von 1— 250. Herr Meister nimmt 8 Epochen an. 11478,11479,1) 11479,11480,Karolingisch⸗fränkischer Zeitpunet; 11480,11481,von S. 256 bis zum Ende des ersten Bandes. 2) 11481,11482,Schwäbischer Zeitpunct von 1136 — 1254; 11482,11483,von S. 1 — 27 des zweyten Bandes. 3) 11483,11484,Oesterreichischer Zeitpunct im 1ten und 15ten Jahrhundert; 11484,11485,von S. 28 — 63. 4) Zeitpunct der Glaubenstrennuug im 16ten Jahrhundert; 11485,11486,von S. 64 — 125. 5) Dreyßigjähriger Krieg; 11486,11487,von S. 126 — 166. 6) 11487,11488,Von dem nnmwegischen Frieden 1679 bis zum badischen Frieden 1714 von S. 167 — 217. 7) Morgendämmerung des goldenen Zeitalters der deutschen Sprache bis zum düsterreich. 11488,11489,Erbfolge⸗ 11489,11490,Krieg 1741; 11490,11491,von Seite 218 — 237. 8) 11491,11492,Goldenes Zeitalter der Sprache von 1741 — 1780; von Seite 238 — 308. 11492,11493,Petersen theilt die Geschichte der deutschen Sprache in 6 Epochen. 11493,11494,1) 11494,11495,Von Karl dem Gr. 11495,11496,bis zur Mitte des 12ten Jahrhunderts. 2) 11496,11497,Minnesingerzeit von der Mitte des 12ten bis gegen die Mitte des 14ten Jahrhunderts. 11497,11498,3) 11498,11499,Von der Mitte des 14ten Jahrhund. 11499,11500,bis zu Luther. 4) 11500,11501,Von Luther bis Opiz. 5) 11501,11502,Von Opiz bis auf Klopstock und die Schweitzerschulen. 6) 11502,11503,Von Klopstock und den Schweitzern bis? 11503,11504,"- Beyde Abhandlungen sind sehr gründlich, ordentlich und schön geschrieben, und ich wünschte vornehmlich dieser mit so vielem Rechte gekrönten Abhandlungen wegen, daß diese Schriften der deutschen Gesellschaft von Mannheim vielfältig gekauft und gelesen würden." 11504,11505,"Man hat endlich angefangen, ziemlich allgemein in den Schulen auch die Muttersprache zu lehren, aber sehr vielfältig wird der Unterricht in dieser, so wie in der lateinischen Sprache auf eine sehr trockene, Verdruß erregende und mechanische Art ertheilt;" 11505,11506,man treibt die Sprachlehre bloß als Gedächtnißwerk. 11506,11507,Wenn die Lehrer die Geschichte der deutschen Sprache kännten; 11507,11508,"so wären sie im Stande, nicht nur ihren Unterricht angenehm und unterhaltend zu machen, sondern auch dem Verstande Nahrung zu geben, durch diesen dem Gedächtniß Erleichterung zu verschaffen;" 11508,11509,allerhand Vergleichungen und Schlüsse bey ihren Schülern zu veranlassen; 11509,11510,"mit einem Worte, die Jugend frühe an das Nachdenken zu gewöhnen: welches bey weitem das Wichtigste, fast möchte ich sagen, das Einzige beym Unterricht der Jugend und bey der ganzen Erziehung ist." 11510,11511,Der Mechanismus beym ersten Unterricht 11511,11512,"ist von sehr weitausgebreiteten und schädlichen Folgen, und gewiß die Hauptursache des ewigen Nichtdenkens, des steifen Anhängens an das, was lange üblich war, sowohl als des Dahingerissenwerdens von jedem Winde einer neuen Meinung." 11512,11513,Noch im zweyten Bande von S. 311 bis 344 gerade zwischen den zwey gekronten Preisschriften steht eine schone Vorlesung von Hrn. Wund Lehrer an der hohen Schule zu Heidelberg über die Vortheile der Sprachgeschichte. 11513,11514,"Sie bestehen darin, daß 1) die Sprachgeschichte den besten Stoff zu einem treuen Gemählde des besondern Geistes, und der unterscheidenden Art zu denken und zu handeln, der herrschenden Sitten und Ge bräuche einer Nation, nach ihren verschiedenen Zeitaltern, darbiethet. 2)" 11514,11515,"Daß sie allein dem Sprachforscher a) den ganzen Reichthum der Sprache bekannt machet, und b) zur richtigen Bestimmung der Wortbedeutuug verhilft." 11515,11516,Alles beweiset der Verf. 11516,11517,gründlich und schon auch durch angeführte Beyspiele. 11517,11518,"Er hätte besonders für die Sprachforscher noch manche andere Vortheile, und auch den von mir kurz zuvor angegebenen in Rücksicht auf die Sprachlehrer anführen können, wenn es für die Gränzen einer Vorlesung nicht zu weitschichtig gewesen wäre." 11518,11519,Den Beschluß des dritten Bandes von Seite 253 bis S. 292 machet eine Abhandlung über das Sonderbare der deutschen Höflichkeitssprache im Gebrauche der Fürworter von Hrn. Prof. Günther. 11519,11520,"Auch diese Abhandlung ist die Arbeit eines philosophischen Historikers, wie alles bisher angezeigte." 11520,11521,"Nachdem der Verf. bemerkt hat, daß man aus den verschiedenen Stufen der Vollkommenheit unserer Sprache in verschiedenen Zeiten Ruf den jedesmahligen Charakter des Volks ganz untrügliche Schlüsse machen konne, fährt er S. 258 fort:" 11521,11522,"so muß die in den jüugern Zeiten veränderte Gestalt unserer Sprache, ihr feines, geschmeidiges und biegsames Wesen, welches sie angenommen, und der Wohlklang, Reichthum und Nachdruck, wohin sie sich erschwungen hat, zwar ein sehr vortheilhaftes Licht auf die Schilderung des verfeinerten Charakters der neuen Deutschen hinwerfen." 11522,11523,"Wenn aber bey allen diesen schmeichelhaften Vorzügen man auch einen Blick hinwirft auf die unnatürliche, gezwungene und kriechende Höflichkeitssprache, welche sich wider alle Philosophie der Sprachen empört, und sich seit dieser Verfeinerung in die unserige, besonders im Gebrauche der Fürworter, eingeschlichen hat, ja sich täglich noch mehr verbreitet;" 11523,11524,so würde gewiß die Schilderung nicht gar günstig für uns ausfallen. 11524,11525,"S. 262 fängt er die historische Untersuchung an, und beweiset, daß das Vertrauliche, Offenherzige, von der Natur der Sprache zur Anrede an eine einzige Person bestimmte Du im ganzen 15ten Jahrhundert, auch noch im Umgange der Großen und der Hofsprache geherrschet habe: daß aber auch zur nämlichen Zeit das vielfache Fürwort Jhr in der Sprache der Großen vorkomme, wenn sie mit ihres Gleichen redeten." 11525,11526,"Jm nämlichen Jahrhundert fieng man auch an zu künsteln, und anstatt des ausdrücklichen Du den abgezogenen Nebenbegriff dein Lib zu setzen, welchos man in der Folge mit Euer Liebden, Euer Gnaden, Euere Herrlichkeit rc." 11526,11527,vertauschte. 11527,11528,Jm 16ten Jahrhundert wurde durch den übertriebenen Höflichkeitsgeist die zweyte Person der vielfachen Zahl von der dritten Person der einfachen Zahl verdrängt. 11528,11529,"Nun sagte man auch: Seine Gnaden belieben, der Herr wird sehen 2c." 11529,11530,anstatt Euer Gnaden ic. 11530,11531,"Gegen das Ende des vorigen und mit dem Anfange des unserigen Jahrhunderts nahm der ausschweifende Höflichkeits⸗Geist der Deutschen seinen höchsten Schwung, und schweifte weiter aus, als es je eine der Europäischen Nationen gewagt hatte." 11531,11532,"Er führte die dritte Person in der vielfachen Zahl ein, und setzte anstatt Er das Sie." 11532,11533,"Eine Verirrung und Abweichung, welche Ausländern desto sonderbarer vorkommen muß, je mehr sie sich von aller Natur der Sprache und Aehnlichkeit mit andern Sprachen entfernt." 11533,11534,"Dieß zog nun auch das fehlerhafte Dero und Jhro, hoch und höchst Dero nach sich;" 11534,11535,"wodurch die Sprache ihren ungezwungenen Gang, ihre natürliche Stärke, und das Einfache ihres innern Baues verlohr, und mit steifen Verzierungen überhäuft ward." 11535,11536,"Herr Günther meint, daß auch das von dem Hange der Deutschen, das Ausländische nachzuahmen herkomme." 11536,11537,"Er glaubt, der Deutsche habe von dem Jtaliäner die dritte Person, und von dem Franzosen die vielfache Zahl angenommen, und durch diese unbesonnene Nachahmung seine Sprache auf die widernatürlichste Art verdorben, so wie er durch Nachahmungssucht auch sein gerades, offenes, äußerliches Betragen, und seine natürlichen Maniern verlohren hat." 11537,11538,S. 272 macht der Verf. 11538,11539,"die Bemerkung, daß die Griechen, die Lehrmeister des Schönen für alle Natiouen in diesem Stücke immer der Natur treu geblieben seyen;" 11539,11540,"und daß in Rom erst zu der Zeit, wo sich diese Stadt als Besiegerinn der Welt brüstete, die obrigkeitlichen Personen von sich selbst in der vielfachen Zahl zu sprechen angefangen haben, wie es unsere Fürsten in ihren Befehlen und Verordnungen noch thun." 11540,11541,Eitelkeit mag hiervon bey den Römern nicht die letzte Grundursache gewesen seyn: 11541,11542,"denn der Begriff von Wahrheit führt wenigstens auf eine dunkle Art die Begriffe von groterer Macht, Kraft, und Ansehen mit sich." 11542,11543,Geschichte. 11543,11544,"Merkwürdiges Leben und Thaten des alten Freyherrn Franz von der Trenk, Jhro römisch kaiserl." 11544,11545,und königl. 11545,11546,Majestät in Hungarn und Böhmen 11546,11547,ic. 11547,11548,"wirklichen Obersten und Jnhaber eines selavonischen Banduren⸗ Regiments von den Herrschaften Vellika, Prestovaz, Pleterinza, Pakraz und Nostar." 11548,11549,Von ihm selbst bis zu Ende des Jahrs 1747 geschrieben worden. 11549,11550,(beschrieben) 11550,11551,Neue Auflage. 11551,11552,Frankfurt und Leipzig. 11552,11553,1788. 11553,11554,in 8. S. 367. 11554,11555,"Friedrich von Trenk, bey uns der preußische Trenk genannt, scheint durch seine Lebensbeschreibung einen Theil unsers Schriftstellervolkes, oder unserer fein speculirenden Buchhändler angesteckt zu haben." 11555,11556,"Wir erhalten nun nach einander verschiedene Geschichten von Personen, welche mehrere Jahre in Gefängnissen zugebracht haben, und darunter auch gegenwärtige neue Auflage von dem Leben und den Thaten des Panduren⸗ Obersten Franz von Trenk, oder des österreichischen Trenk." 11556,11557,Diese neue Auflage hätte wohl unterbleiben können; 11557,11558,denn der Panduren⸗Oberst hat sich bloß durch Verwägenheit und etwas Wildheit ausgezeichnet. 11558,11559,"Er hatte auch gar nicht Anlage oder Bildung erhalten, sein eigener, oder eines andern Biograph zu werden." 11559,11560,"Er beschreibt sein Leben im trockensten Chronikenton, und um die erzählten Begebenheiten als Wahrheiten anzunehmen, mußte man so leichtgläubig seyn, als es die Leser der Kochemschen Heiligenlegende zu seyn pflegen." 11560,11561,Th. 11561,11562,aturgeschichte. 11562,11563,"Beytrag zur deutschen holzgerechten Forstwissenschaft, die Anpflanzung nordamerikanischer Holzarten, mit Anwendung auf deutsche Forste betreffend, von F. A. J. von Wangenheim." 11563,11564,Mit Originalzeichnungen. 11564,11565,1787. 11565,11566,"Göttingen, bey Dietrich." 11566,11567,gr. 11567,11568,Fol. 2 Alphab. 11568,11569,"Tert, und 31 Kupfertafeln." 11569,11570,"Der Verfasser dieser wirklich vortrefflichen Schrift war Hauptmann in hessischen Diensten, und lange Zeit in Nordamerila, wo er sich viel Mühe gab, die diesem Erdstriche eigenen Bäume und Sträuche keunen zu lernen, in der Absicht, diese Kenntnisse seiner Zeit auf deutschen Erdboden anzuwenden." 11570,11571,"Er studirte ihre Natur, ihren Wuchs, Boden und Clima, die jeder nordameritanischen Baumart eigenthümlich sind, ihre Benützung, und andere Eigenschaften;" 11571,11572,"er ist demnach ganz der Mann, in Verpflanzung ener BaumKurzgefaßt" 11572,11573,"e Hr. Schiller Verfasser des Don Carlos arbeltet arten aus Erfahrung guten Rath zu ertheilen, ohne deßhalb die brauchbaren und nützlichen einheimischen zu verdrängen." 11573,11574,"Der Jnhalt dieser sehr gemeinnützigen Schrift ist folgender: Voraus eine allgemeine Vergleichung des Bodens, Climas und Anbaues von N. A. mit dem Deutschen, welche zu unsers Vaterlandes Vorzuge ausfällt;" 11574,11575,"von S. 1 bis 24. Hierauf in 4 Abtheilungen 1) von den Baumarten, die zwischen dem 39 und 45. Grade N. Breite wachsen, und zuverläßig bey uns mit gutem Vortheile gebauet werden konnen, und zwar Schwarzholzer (worunter die Wegmonthkiefer vorzüglich empfohlen wird, welche 108 Fuß hohe Masten in der Länge liefert) und Laubholzer, von den ersteren 5, von diesen 19 Arten." 11575,11576,"Jede Baumart ist auf das Genaueste beschrieben, Theils mit Kupfern nach der Natur auf das Sorgfältigste vorgestellt, wobey die systematischen Benennungen in deutscher und englischer Sprache sich befinden." 11576,11577,2) 11577,11578,"Von den Bäumen aus der nämlichen Breite, deren Anbau aber noch von zweifelhaftem Nutzen ist;" 11578,11579,sie bestehen aus 6 Schwarzholz⸗ und 14 Laubholzarten. 11579,11580,3) 11580,11581,"Die vorzüglich schönen oder wohlriechenden Bäume und Blumenbüsche, welche in freyer Luft zur Gartenzierde bey uns gezogen zu werden verdienen, worunter sich auch zwey Himbeerarten befinden. 4)" 11581,11582,"Von den meisten übrigen nordamerikanischen Bäumen und Stauden, deren Anbau in Deutschland vermuthlich nicht gedeihen oder auch nichts nützen würde, wovon H. W. 98 Arten zählet." 11582,11583,"Die bereits vorhandenen Beschreibungen der amerikanischen Bäume von Hrn. Le Roy, dem Verfasser des Hausvaters, und dem Verfasser der Beschreibung der amerikanischen im Garten der Herzoginn von Würtemberg befindlichen Bäume hat Hr. W. um einen großen Theil vollständiger, und anbey viele neue practische Kenntnisse belannt gemacht, die bisher in unsern Gegenden unbekannt gewesen sind." 11583,11584,Für Botaniler konnen die sehr sorgfältig gemachten Naturzeichnungen nicht minder von sehr großem Nutzen seyn. 11584,11585,"Dem allenthalben befürchteten Holzmangel kann durch Anpflanzung dieser neuen Baumarten, welche das besondere Verdienst haben, daß sie sehr schnell wachsen, um so leichter gesteuert werden, da die nordamerikanischen Samer nunmehr aus dem Lande selbst bey vielen deutschen Holzsamenverlegern zu haben sind." 11585,11586,A. L. Nachricht. 11586,11587,"in Zulunst am Deutschen, Merlnr" 11587,11588,mit 11588,11589,. 11589,11590,Rechtsgelehr samkeit. 11590,11591,"Frage, ob die heimliche Priesterehe, bis zur Aufhebung des Cälibats gültig (giltig) sey? )" 11591,11592,Beantwortet von Pistabo. 11592,11593,Erst. 11593,11594,Thl. 11594,11595,147 S. 11595,11596,Die Vorrede 12 S. Zweyt. 11596,11597,Thl. 11597,11598,ohne Vorrede 136. 11598,11599,Frankfurt und Leipzig. 1787. 11599,11600,8. Wieder ein Werkchen zur Vertheidigung des Cälibats der katholischen Geistlichkeit. 11600,11601,"— Es ist veranlasset, und zur Widerlegung eines andern Werles:" 11601,11602,"Unumstößliche Gültigkeit der heimlichen Priesterehe, bis zur Aufhebung des Cälibats;" 11602,11603,aus der polemischen Geschichte des Herrn Abbate Zakkaria gegen ihn bewiesen. 11603,11604,2 B. gr. 11604,11605,8. 1785 — 1786. 11605,11606,"Wien in der Joseph Stabelischen Buchhandlung, von dem würdigen Hn." 11606,11607,Benedictiner Abte Philipp Jacob von St. Peter bey Freyburg im Breisgan geschrieben worden. 11607,11608,"Dieser würdige, und gelehrte Mann, der zugleich als ein frommer Monch, rechtschaffener Klostervorsteher, und großer Menschenfreund bekannt ist, meint es zwar in diesem Werlchen mit Gott und der Religion von Herzen gut;" 11608,11609,aber wider seinen Willen spielt hierin seine gelehrte Feder seinem menschenfreundlichen Herzen einen unverzeihlichen Streich. 11609,11610,"Ohne mich ns Detail dieses Werkchens einzulassen, würde ein eder anderer als ich, dem es nicht darum zu thun ist, ein Märtyrer wegen des Cälibatgesetzes zu werden, dem Herrn Prälaten folgende Wahrheiten zu beantworten geben: 1)" 11610,11611,"Nach dem wahren Begrisse eines Gesetzes der Natur, ist es wirllich für jeden, dem die Natur Glieder und Kräfte zur Erzeugung Seinesgleichen gegeben hat, wahres Gesetz der Natur, wahre Pflicht, Seinesgleichen zu erzeugen, wenn keine physische Unmoglichkeit vorhanden ist. 2)" 11611,11612,"Diesem Naturgesetze kann kein positives Gesetz Abtrag thun, welches letztere, wenn es dem Naturgesetze zuwider Laufendes gebiethet, kein Gesetz ist, und keine Verbindlichkeit hat." 11612,11613,3) 11613,11614,"Die Allgemeinheit des Gesetzes des Cälibats macht es nothwendig, daß es in Rücksicht vieler, wenn schon nicht aller, Geistlichen dem Naturgesetze widerstrebet." 11614,11615,"Der Schluß ist nun leicht daraus zu ziehen, daß es keine Kraft zu verbinden bey sehr vielen Geistlichen habe." 11615,11616,4) 11616,11617,Freyheit des Geistlichen bey der Wahl des geistlichen Standes hilft nicht heraus. 11617,11618,2) 11618,11619,"Junge Leute wählen bey weitem nicht mit gehöriger Ueberlegung, und doch sucht man junge Leute in den geistlichen Stand zu bekommen." 11619,11620,b) 11620,11621,"Die Freyheit kann auch gemißbrauchet werden, hierin so gut, als bey andern Wahlen; und bey den mehresten wird die Freyheit für diesen Fall zum Nachtheile des Naturgesetzes wirklich gemißbrauchet. 5)" 11621,11622,"Die positiven Gesetze schreiben zwar die Art und Umstände vor, wie die Erzeugung und Fortpflanzung des Menschengeschlechts geschehen soll, und thun nach der Regel recht, und jeder, bey dem nicht ein besonderer Fall eintritt, muß sich nach diesen positiven Gesetzen richten." 11622,11623,"Allein, dem Geistlichen wird die Ehe sogar moralisch unmoglich gemacht." 11623,11624,"Jch konute hier zur Widerlegung des Herrn Pistabo noch eine Menge Grundsätze, aus den Natur⸗ und positiven Gesetzen anführen;" 11624,11625,allein was hälfe es? 11625,11626,— Jst doch über diesen Gegenstand vor und nach der Rede des Stanislaus Orichovius vor der Versammlung zu Trient schon so viel geschrieben worden! 11626,11627,Rec. 11627,11628,"will darum die heimliche Priesterehe, welche selbst die politische Ordnung storen würde, nicht in Schutz nehmen, sondern bloß anzeigen, daß die Vertheidiger des Cälibats sehr wichtige Gründe wider sich haben, denen sie immer auoweichen, anstatt sie zu widerlegen;" 11628,11629,"und daß man sich also nicht mehr wundern dürfe, wenn ihre Gegner bey so viel wichtigem, was sie zu ihrem Behufe sagen können, endlich sogar auf Extremitäten verfallen!" 11629,11630,Bn. 11630,11631,Mathematik. 11631,11632,"Boscovichs Abriß der Astronomie, mit Rücksicht auf ihre Verbindung mit der Schifffahrt." 11632,11633,Aus dem Französischen. 11633,11634,"Leipzig, bey Paul Gotthelf Kummer. 1787." 11634,11635,6 1s2 Bog. 11635,11636,8. 11636,11637,Der Verf. 11637,11638,"dieser Schrift, der seit 1785 eines seligern Lebens genießt, hat sich durch sehr viele physische und mathematische Schriften bekannt gemacht, auch durch das der Akademie der W. zu Loudon gewidmete Werlchen: De defectibus sols & lunae, sein Dichtergenie zur Genüge bewiesen." 11638,11639,"Gegenwärtige kleine Schrift ist nur eine von den vielen, welche er aus Veranlassung verfertigt hat, und die nichts weniger als den Maßstab seiner Geisteskräfte enthält." 11639,11640,"Hr. E. hob sie aus dem fünften Bande von Hrn. B. optisch⸗ astronomischen Schriften aus, um sie durch seine Uebersetzung unter den Deutschen bekaunter zu machen." 11640,11641,"Nach dessen Vermuthung hat sie Hr. B. schon im Jahre 1775, während seinem Aufenthalte in Paris, für den Herzog von Chartres aufgesetzt, ehe er, um das Commando über eine Division der Flotte zu übernehmen von Paris abging." 11641,11642,Die Schrift ist in fünf Abschnitte getheilt: 11642,11643,Von den Gestirnen und ihrer scheinbaren Bewegung. 11643,11644,— 11644,11645,Von der Armillarsphäre und der künstlichen Himmelskugel. 11645,11646,— 11646,11647,Von der wahren Bewegung der Sterne und ihrer physischen Ursache. 11647,11648,— Verbindung der Astronomie mit der Schifffahrtskunde. 11648,11649,— 11649,11650,Von den Jnstrumenten. 11650,11651,"Am Ende hat Hr. E. eine Tafel über das Planetensystem hinzugefügt, auch hier und da die seit kurzer Zeit gemachten vielen neuen Entdeckungen in den Anmerkungen berührt." 11651,11652,"Für die Güte dieser Schrift, welche so viele astronomische Wahrheiten concentrirt enthält, bürget uns schon der Nahme des berühmten Verf.. Lehrer könnten sich derselben als Leitfaden bey astronomischen Vorlesungen, und diejenigen, welche die Anfangsgründe der Astronomie schon aus größern Werken studiert haben, wie selbst der Hr. V. erwähnet, als Auszug gebrauchen, um sich die wichtigsten Gegenstände wieder ins Gedächtniß zurückzurufen." 11652,11653,"Vorzüglich könnten sich dieses kleinen Werkchens die jungen Rhodiser Ritter auf dem festen Lande, zum einstweiligen Unterrichte in der Schiffahrtskunde mit Nutzen bedienen." 11653,11654,B. Z. Schriften vermischten Jnhalts. 11654,11655,"Erhohlungostunden des Mannes von Gefühl, oder vermischte Anekdoten, aus dem Franz." 11655,11656,des Hrn. d'Arnaud. 11656,11657,Uebersetzt von Wenzel. 11657,11658,6 Bände. 11658,11659,Straßburg in der akademischen Bnchhandl. 11659,11660,1784 — 1787. 11660,11661,8. 11661,11662,"Dieses Werk fing an Theilweise im Jahre 1784 herausgegeben zu werden, es besteht aus Jahrgängen, jeder Jahrgang aus 3 Bäuden, jeder Band aus 2 Theilen, wovon ein jeder etwa aus 1s2 Alphabet in 8, auf schönem Schreibpapier mit sehr gutem Drucke besteht;" 11662,11663,— jeder Theil kostet etwa 10 Groschen oder 30 Kr. 11663,11664,Der erste Jahrg. 11664,11665,von 1784 und 1785 besteht aus 3 Bänden. 11665,11666,Der 2te Jahrg. 11666,11667,"1787 besteht aus 2 Bänden, jeder Band aus 2 Theilen, wovon der 2te Th." 11667,11668,des 2ten Bandes noch nicht heraus ist; 11668,11669,"in allem gibt es 12 Theile, in 6 Bänden, und 2 Jahrgängen." 11669,11670,"Wir beschränken unsere Anzeige nur auf den Jahrgang 1787, da der erste außer unserer Sphäre liegt, von dem übrigens das zu verstehen ist, was wir weiter unten vom ganzen Werke sagen werden." 11670,11671,"Die Absicht des Hrn. d'Arnaud heißt es in der Erinnerung, ist: die schönsten Züge der neuesten Geschichte in einem lebhaften Gemählde darzustellen, um die Gefühle des Edeln und Erhabenen zu erregen, zu stärken und zu unterhalten." 11671,11672,Es sind Beyträge zur Bildung des Tugendgefühls beyderley Geschlechtes ic. 11672,11673,Hr. d'Arnaud hat gewiß auch seine Zwecke nicht verfehlet. 11673,11674,"Die Uebersetzung des Hrn Wenzel ist gut, fließend, und genau;" 11674,11675,jedoch sagt er selbst in der Erinnerung zum ersten Th. 11675,11676,"des 2ten Jahrgangs, daß er die Anmerkungen des Verfassers, wo es ihm nöthig schien, abgekürzet habe" 11676,11677,", und empfiehlt beynebst zur Untersuchung den letzten Paragraph der Abhandlung vom Verhängniß." 11677,11678,Der Jnhalt des 2ten Jahrg. 11678,11679,1ster Band. 11679,11680,"1ster Theil ist nebst Erinnerung und Widerlegung einiger Vorwürfe: 1) Selinval, oder die verrathene Freundschaft; 2) die Bestimmung; 3) das Verhangniß; 4) die Schönheit in jedem Zeitalter; 5)" 11680,11681,Die beyden Freunde; 6) 11681,11682,Die Ehegattinn; 7) 11682,11683,Die Macht der Herzenssprache; 11683,11684,8) 11684,11685,Die Stiftung der Wohlthätigkeit. 11685,11686,Zweyter Theil: 1) 11686,11687,Der Marschall vou Brisac; oder der würdige Edelmann; 2) 11687,11688,"die Schwierigkeit, glücklich zu seyn; 3) die nützliche Täuschung; 4) der Kreuzweg, oder die beyden Wege; 5)" 11688,11689,Die Kunst in der Welt fortzukommen; 6) 11689,11690,"das Mittel des guten Vernehmens mit sich selbst; 7) Volmar, oder der Verführer;" 11690,11691,8) die Scham wegen des Guten; 9) der Ehemann Martyrer der Mode; 10) Joseph Christian; 11) die Erfindungskunst der Liebe; 12) Schreiben einer Dame über die empfindsame Reise. 11691,11692,Zweyten Bandes 1ster Theil: 1) 11692,11693,"Nachtheile, wenn man die Leidenschaften nicht kennet, und Vortheile, wenn man sie kennet; 2)" 11693,11694,Eulalia; 3) 11694,11695,Amalia; 4) 11695,11696,die geprüfte Liebe; 5) die wahre Größe; 6) die sonderbare Rechtfertigung; 7) der Zweykampf; 11696,11697,"8) das schmeichelhafte Lob; 9) das Original, das seines gleichen nicht hat; 10) der Einfluß des Beyspiels; 11) die Natur läßt sich nicht widerstehen;" 11697,11698,12) 11698,11699,die großmüthige Frau. 11699,11700,"— Bey allen Aufsatzen, die sehr glücklich zu ihrem Endzwecke gewählt, findet man häufige Nebenanekdoten, und Anmerkungen; und überall spricht der Verfasser mit solcher Wärme von Tugend, und wahrer Geistesgröße, daß auch nur sein Beyspiel, seine Wärme, wenn auch die Gegenstände weniger Jnteresse hätten, schon hinreichend wäre, uns zur Theilnahme anzufeuern." 11700,11701,"— Eines kann doch Rec. nicht unbemerkt lassen, nämlich: daß Hr. d Arnaud in einem und dem andern Stücke die Menschen durchgängig für schlimmer zu halten, als sie sind; und so die Misanthropie hier und da zu begünstigen scheint." 11701,11702,Sind diese Anekdoten nicht reine Geschichte; 11702,11703,"so liegt wenigstens immer Geschichte zum Grund, die der Verfasser zu seinem edeln Zweck, Beförderung der Tugend und Religion zu benutzen sucht." 11703,11704,"Uebrigens erhellet aus diesem Verzeichniß, und dem Zwecke des Werkes, daß der Jnhalt interessant ist;" 11704,11705,"und wenn es wahr ist, daß die Geschichte die beste Lehrmeisterinn ist, so gilt dieß vorzüglich von diesem Werke in Betreff des sittlich Guten." 11705,11706,"Hier wird durch Geschichte und Anekdoten eine reine Moral dem Herzen des Lesers so nahe gebracht, daß es nur äußerst verdorbene Herzen seyn müssen, die ihr den Eingang versperren konnen." 11706,11707,Recens. 11707,11708,"gesteht von sich selbst, daß er bey Durchlesung dieses Buches mehr und stärker gerühret worden, als je durch ein anderes Erbauungsbuch, so interessant sind die Gegenstände, so gut gewählt, und ausgeführt, und so herzlich überall die Sprache, und alles doch so ganz Natur." 11708,11709,"Aus solchen Quellen anstatt aus Moderomanen, und anderen sittlich mißlungenen Geburten der Dichtkunst sollten unsere jungen Litteratoren, wie eine Anmerkung sagt, ihre Kenntnisse schöpfen." 11709,11710,— Ueberhaupt wünschet Necens. 11710,11711,"nichto mehr, als daß solche Werke, wie eben dieses, allen jungen Leuten in die Hände gegeben würden, anstatt der vielen Romane, und Modelectüren, worin sie vom Natürlichen entwöhnet, so viel Unsinn lernen, und ein für gute Sitten und Rechtschaffenheit höchst verderbliches Gift einsaugen." 11711,11712,Geschichte. 11712,11713,Raserey aus Liebe; 11713,11714,eine Geschichte aus dem südlichen Frankreich. 11714,11715,Straßburg in der alademischen Buchhandl. 1787. 11715,11716,"96 S. 8, Diese Geschichte, welche vielmehr Roman zu seyn scheint, soll sich im Languedockischen zugetragen haben; und zeiget, wie alle Stände, und Alter der Macht der Reitze und der Tugend nicht widerstreben, und also der Liebe nicht ausweichen können." 11716,11717,"Aber sie ist auch ein Beweis, wie weit sich der Mensch versteigen könne, und wie vielen Qualen der Liebende Preis gegeben ist, wenn er diese Leidenschaft herrschend werden läßt;" 11717,11718,so daß er öfters im wahren Verstande aus Liebe ein Narr wird. 11718,11719,"Recensent wünschet, daß dergleichen Geschichten und Romane immer so dargestellet, und eingekleidet würden, daß junge Leute den Abgrund von Uebel, in den die Liebe, wenn sie zur Leidenschaft wird, und man sich ihr ganz überläßt, nothwendig, und allezeit stürzet, wahrnehmen möchten." 11719,11720,Jn diesem Werkchen wird wohl etwas dergleichen geleistet. 11720,11721,"Es ist sonst gut geschrieben, nur wünschet Recensent die Seite 68 bis 79 dargestellten Tollhäuslerstreiche, worunter auch einige schmutzige sind, besonders den S. 77, u. 78, ganz weg." 11721,11722,"Das Stück hat übrigens nebst schöner Darstellung und Schreibart, sehr viel Jnteresse." 11722,11723,Druck und Papier machen der Verlagshaudlung Ehre. 11723,11724,B—n. 11724,11725,Religions schriften. 11725,11726,"Die von der geoffenbarten Religion unterstützte Moralphilosophie, oder Moralthes ologie, nach dem Entwurfe der WienerStudienverbesserung, zur Bildung Gott und dem Staat ergebener Bürger." 11726,11727,"Verfaßt von P. Theodor Schmiedel, Franziskaner der böhmischen Provinz." 11727,11728,Erst. 11728,11729,"B. Wien, bey Edl." 11729,11730,von Trattner. 11730,11731,1787. 11731,11732,in gr. 11732,11733,8. Seite 520. 11733,11734,"Die Furcht, dieß Buch möge unter die unnützen und überflüßigen gehören, die schon durch den bloßen Titel erreget wird, hat der Hr. Verfasser durch folgenden Eingang seiner Vorrede nicht benommen." 11734,11735,"Jch will dir, Freund der Wahrheit, die Ursache entdecken, die mich zur Verfassung der gegenwärtigen Moral bewog, damit du nicht schon zum Voraus den Ausspruch machest, diese Moral sey nur geschrieben, um der Welt ein Buch von jener Materie mitzutheilen, von welcher sie ohnehin Bücher genug hat." 11735,11736,"Da ist in dem ganzen Werke keine Weltkenntniß, keine Bekanntschaft mit der Litterärgeschichte, keine Philosophie, keine solide Schriftkenntniß, und sogar keine Kenntniß der Sprache, in welcher es verfasset ist." 11736,11737,"Was die scholastischen Theologen von den Actibus humanis, von den Legibus und Sacramentis etc. in einem barbarischen Latein vorgetragen haben, das trägt H. Schm." 11737,11738,"mit allen Definitionen, Divisionen, und Speculationen in einem barbarischen Deutschen" 11738,11739,vor 11739,11740,. 11740,11741,Schade für Druck und Papier! 11741,11742,Ed. 11742,11743,Ar zeneygelehrsamkeit. 11743,11744,Lehrbegriff der Pferdarzeney. 11744,11745,Aus d. Franz. 11745,11746,"Cours d' Hippiatrique des H. la Fosse, übers." 11746,11747,von J. Knobloch d. A. Dr. und öffentl. 11747,11748,L. der Thicrarzeneykunde zu Prag. 11748,11749,"Mit einer Vorrede begleitet v. J. Wollstein d. A. u. W. Dr., Director u. Prof. d. pract." 11749,11750,Thierarzeney zu Wien. 11750,11751,1ster B. gr. 11751,11752,8. Prag u. Leipz. 11752,11753,1787. 11753,11754,in Com̃ission bey Widtmann. 206. 11754,11755,S. 2ter B. 309 S. mit Kupf. 11755,11756,"Mit wahrem Vergnügen kündigen wir dem deutschen Liebhaber der Pferdearzeney die Uebersetzung dieses französichen Werkes an, an welchem man überall die Meisterhand erkennt, die mit der unbeschreiblichsten Geduld ganz den Gang der Natur sich auszuforschen bemühet hat." 11756,11757,"Der Herr Verf. erhielt von seinem in der Pferdarzeney rühmlichst bekannten Vater allen zu dieser Kunst gehörigen Vorbereitungsunterricht: beseelt vom Forschungogeiste und voll Eifer Licht über das dunkle seines Faches zu verbreiten, widmete er sich ihm mit der unvergroßerlichsten Thätigkeit, und opferte Gesundheit und Vermögen zur Aufklärung seiner Kunst auf." 11757,11758,Das Originalwerk dieser Uebersetzung kostete den Hrn. Verfasser allein siebenzig rausend Livres. 11758,11759,"Schaudervoll ist es, aus der Vorrede des Hrn. Pr." 11759,11760,"Wollstein zu lesen, daß Neid, Verdruß, und peinliche Verfolgungen der Dank und die Belohnungen seines Vaterlandes waren." 11760,11761,Kurzgefaßte Malnz. 11761,11762,"Die v. H. Jsenbihl angekündigte Concordantlae Hebralco- Latinae Versionis Vulgatae, welche im Verlage der universität zu Mainz gedruckt werden sollten, sind ins Steaen gerathen, weil sich unglaublich wenige Pränumeranten dazu gesunden haben, wahrend dem Natalis Alerander mit viel 100 Pränumerantennahmen pranget." 11762,11763,Es findet sich also noch wenig Liebbaberev für das Studium der biblischen Grundsprachen bev uns: woran unsere wackere Professoren dieses Faches gewiß nicht Schuld sind.... 11763,11764,"Jndessen hoffen wir, daß auch einst die Zeiten kommen werden, wo unsere Theologen, deu Abulfeda und Abulsaradsch in der Hand,die Geschichte des Morgenlandes studieren, ihren Jesaias und Homerus in der Grundsprache lesen, und die Kirchenaeschichte aus ben Quellen, nicht aus Versionen, schöpfen" 11764,11765,Die mertwürdige Schrift: 11765,11766,"Ueber das unjnstifieirliche und aufubrerische Schreiben, welches der dam atische Hr. Erzbischof Hacca, so betitelter Nuntius zu Kölln, an alle Pfarrer und Seelsorger der hoben Erzdiocesen Mainz, Trier und Kolln, vor kurzem unmittelbar zu erlasseu sich untersangen bat." 11766,11767,"Rußland wird nie die großen Verdienste des Hrn. Verfassers verkennen, und ihm wenigstens den verdienten Dank zahlen, den er in seinem Vaterlande nicht finden konnte." 11767,11768,"Der erste Band enthält die Knochen⸗, Knorpel⸗, und Bänderlehre der Pferde, welche durch 12 Kupfertafeln erläutert sind;" 11768,11769,"im zweyten Bande werden die Muskel⸗Gefäß⸗Nerven⸗ Eingeweid⸗ und Drüsenlehre derselben nebst einigen physiologischen Abhandlungen vorgetragen, und 24 Kupfertafeln machen diese Theile größten Theils augenscheinlich." 11769,11770,"Die Uebersetzung und die Kupfer verdienen allen Beyfall, und wir sehen mit Vergnügen den folgenden Bänden entgegen." 11770,11771,D. 1. I. 11771,11772,"Johann Gottfried Essig d. Arzeney Doctors, und Mitglieds d. medicinischen Collegiums in Augoburg kurzer Unterricht für die Landwundärzte." 11772,11773,Augoburg. 1787. 11773,11774,60 S. 8. 11774,11775,"Der Verfasser, der die Landwundärzte lehren will, unvermuthete kränkliche Zufälle, die Leben und Gesundheit in Gefahr setzen, und schleunige Hülfe erfordern, durch bewährte Arzeneymittel zu heben, konnte wahrhaft nicht empyrischer zu Werke gehen, als er es hier that." 11775,11776,"Die Krankheiten sind nach alphabetischer Ordnung, so kurz, so mangelhaft, und so unvollständig vorgetragen, als es nur immer moglich zu seyn scheint;" 11776,11777,"dessen ungeachtet behauptet der von sich selbst eingenommene Hr. Doctor, daß er hone, durch diese vier Bogen den nämlichen Nutzen zu schaffen, den der berühmte Tissot durch seinen Unterricht nur immer zu erreichen im Stande gewesen sey." 11777,11778,H. Nachrichten. 11778,11779,Frankfurt und Leipzig 1787. 11779,11780,135 Seit. 11780,11781,in 8. hat de hiesigen geistlichen Rath und Professor Herrn Jung zum Verfasser. 11781,11782,"Elne andere, früher erschienene anenymische Schrift, deren Gegenstand mit der genannten nichtgemein hat:" 11782,11783,"Ueber die Procurationen der Kirchenvisitatoren, besonders im Mainzer Erzstifte, Frantfutt bey Hermann, rührt vom Herrn Canonicus Kohlborn her, welcher ehemahls den Antrag zu elner Professur in Göttingen hatte." 11783,11784,"Die Widerlegung aber: Die Rechtmäßigkeit der Procurationen der Vir chenv sitatoren u. s. w. Mainz, bev Eraß, ist aus der Feder des geistlichen Raths und Professors Herru Beders, welchem Kohlborn in einer Vertheidigungsschrift geantwortet hat." 11784,11785,Wien. 11785,11786,Mit Ansang des tünft. 11786,11787,Schulj. wird auf der beh. 11787,11788,"Schule zu Wien ein neuer Lehrstuhl eröffnet, nämlich für die österr. St atsgeschichte nnd das österr Staatstecht" 11788,11789,"Zum Professor ist ernannt Hr. Mumelter v. Sebenthal, der sich durch seinen Versuch einer Reichsges lctteiini Kleinen, und durch die Abänderungen der gistlichen Gerichtsbarteit schen vortheilhaft belannt gemacht hat." 11789,11790,Religionsschriften. 11790,11791,Bibliorum 11791,11792,"compendium analyticum, eu" 11792,11793,"totius sacrae Scripturae compendiosa, et methodica connexio I. generalis, librorum et capitum, II. pecialis, versuum, extracta, et contracta a P Meinrado Sclwikardt benedictino ottoburano." 11793,11794,Typis principalis Monasterii Cinsidlensis per Franc. 11794,11795,Sal. Benzinger. 1787. 11795,11796,P. 518. 11796,11797,8. 11797,11798,"Die ganze Abhandlung einer Schrift, und vorzüglich der Bibel, die so weitschichtig, so lehrreich, und für die ganze Menschheit so interessant ist, wie es die Bibel wirklich ist, unter einen engern Gesichtopunkt koncentriren;" 11798,11799,"das Lehrreiche, das Erbauliche, das Historische, das da so verschieden und zerstreut vorkömmt, in eine Ordnung bringen, ist ohne Zweifel das große Verdienst des Mannes, der mit umfassendem Blick über das Ganze hinsieht, und die Kunst besitzt, selbes in seine Theile richtig zu bringen, und die Zergliederung deutlich, bestimmt, und mit Präcision auszudrücken." 11799,11800,Allein weder von dieser noch von einer andern Seite her empfiehlt sich das gegenwärtige Compendium; 11800,11801,"es ist vielmehr Satyre auf den Verf., und auf jeden Bibelstümper, der ohne Beruf und Vorbereitung sich einer so delicaten Arbeit unterzicht." 11801,11802,Nach der Phantasie des Verf. soll es 1tens eine allgemeine Analysis der heil. 11802,11803,"Schrift durch alle Capitel, und denn 2tens eine gewissenhafte Zergliederung der Verse seyn." 11803,11804,Jedem Buch der helligen Schrift schickt er einige kurze Anmerkungen über den Verf. 11804,11805,"des Buches, über den Jnhalt desselben u. s. w." 11805,11806,voraus 11806,11807,; 11807,11808,"aber so sparsam, und von so unbedeutendem Gehalte, daß das Gelübd der Armuth, das der Verf." 11808,11809,"einst seinem Gott schwur, sich bis auf dieses litterarische Product zu erstrecken scheint." 11809,11810,"Von jedem Buch will er sodann einen allgemeinen Jnhalt liefern, und diesen in zwey, drey, oder noch mehrere Theile abtheilen, die er mit römischen Ziffern unterscheidet." 11810,11811,Jeder Theil wird weiter abgetheilt durch A. B. C. D. u. s. 11811,11812,w. 11812,11813,"Diese Theilchen wiederum in kleinere a. b. c. d., bis endlich alle Theilchen in Atomen aufgeloset sind, die mit arabischen Zahlzeichen angemerkt werden." 11813,11814,"Jch will da bloß zwey Beyspiele einrücken, eines de nexu generali, das andere de nexu speciali." 11814,11815,"Diese Beyspiele kann man blo da von Wort zu Wort, nicht von Zeile zu Zeile nach der Druckordnung einrücken, die der Verf. wählte, um den Raum dieser Blätter besser zubenutzen." 11815,11816,"Genesis continet historiam I. Diluvii, IJ." 11816,11817,Patriarcharum. 11817,11818,"I. Historia diluvii est vel A) Antediluviana, ubi not. 1)" 11818,11819,"Mundi creatio, quoad a) Universum caepta, l. b)" 11819,11820,"in homine finita. 2) Lapsus hominis a) generalis, in Protoparentibus IIl." 11820,11821,(Was soll doch der lapsus hominis generalis bedeuten? 11821,11822,in des Verf. 11822,11823,Kopf spuckt vermuthlich noch das Universale in essendo et praedicando.) 11823,11824,b) 11824,11825,"Specialis, in fratricidio Cain." 11825,11826,IV. 3) 11826,11827,Propagatio generis humani 11827,11828,"per generationem a) Improborum ex Cain, b)" 11828,11829,"Proborum ex Seth (ist es denn so ganz ausgemacht, daß aus Calns Lenden blos böse, von Seth aber blos gutgesittete Kinder entsprossen sind? wird der Mensch schon als laster⸗ und tugendhaft gebohren?" 11829,11830,oder wird er es erst durch guten oder bosen Gebrauch seiner Kräfte? 11830,11831,"haben gar keine von den Kindern Cains ihre natürlichen Kräfte gut, keine von den Kindern Seth übel angewendet?)" 11831,11832,ubi et e) genealogia ab 11832,11833,adamo 11833,11834,"usque ad Henoch, et ab" 11834,11835,hoc usque ad Noe. 11835,11836,V. B) 11836,11837,in Diluyiana 11837,11838,not. 11838,11839,ete. 11839,11840,C) 11840,11841,Postdiluviana ete. 11841,11842,ete. 11842,11843,Jn dem nexu speciali treibt der Verf. 11843,11844,seine Zergliederungskunst (Kuust?) 11844,11845,noch weit höher. 11845,11846,"Da geht das Theilen und Unterabtheilen beynahe bis ins Unendliche fort, so daß man den wahren Jnhalt nicht allein bey mehrern einzelnen Versen, sondern oft durch ganze Capitel aus dem Auge verliert, (vermuthlich weiß der Verf." 11846,11847,"oft den Jnhalt selbst nicht!) und der Leser gar nicht mehr errathen lann, von was der Oeoeuσο handeln wollte." 11847,11848,"3. B. Epistola divi Pauli ad Ephesios, cuius par es 1 Exordium, I Tractatio, I. Conclusio." 11848,11849,"I. Exordium per inscriptionem, et votum I. 1. 2. II. Tractatio est vel A)" 11849,11850,Doctrinalis constans a) Introitu per gratiarum actionem. 11850,11851,3. b) 11851,11852,Doctrina de 1) 11852,11853,gratia praedestinante 4 15. 2) illuminante 1520. 11853,11854,3) 11854,11855,christo exaltato 20 fin. 4) 11855,11856,diverso hominum statu respeetu 11856,11857,"a) Conversionis, ratione termini 1 a quo II. 1*4. 2) d quem 4-11. b)" 11857,11858,"Iustificationis ratione termini 1) a quo, 2)" 11858,11859,ad quem. 11859,11860,5) 11860,11861,"officio apostolico paulino, quod de seribitur a a) subiecto III. 1 5. b) caussa efficiente et obiecto 5 8. c) fine cui et cuius 8 13. d) actu, nempe intercessione 13 - 20. c) conelusione per celebrationem Dei, 20- 21. B Moralis." 11861,11862,a) generalis ete. 11862,11863,b) 11863,11864,specialis ete. 11864,11865,c) specialissima etc. 11865,11866,II. Conclusio ete. 11866,11867,"So werden oft die reichhaltigsten Bibelstellen in die Quintessenz des barbarischen Schulplunders aufgelöset, nemlich in ein formaliter, materialiter, specialiter, specialius;" 11867,11868,"antecedentia, concomitantia, consequentia; positive." 11868,11869,"negative, obiectum circa quod, subiectum contra quod, exem plum secundum quod, norma iuxta quam, modus ad quem ete." 11869,11870,"Wie sich es doch Männer erlauben können, die heiligsten Bücher, die uns das Wort Gottes zu den Menschen, die herzerhebenden Wahrheiten aufbewahren, so sehr zu entstalten, daß jeder Leser, der nach Wahrheit und Erbauungslehre ringt, nothwendig zurückgeschreckt wird, wenn ihm die Bibel von keiner bessern Seite her bekannt ist!" 11870,11871,"Man muß übrigens da auch noch anmerken, daß der Gedanle, ein biblisches Scelet dem Publikum vorzulegen gar nichts Neues ist." 11871,11872,"H. Oepinus Prof. zu Rostoch hat längst schon tabellas oeconomicas biblicas herausgegeben, mit welchen dieses Compendium in keinen Vergleich kann gezogen werden." 11872,11873,Der gelehrte Hr. Schelhorn bibliothekar und Stadtpfarrer in Memmingen hat sie dem Verf. 11873,11874,mitgetheilt; 11874,11875,und dieser hat sie als Muster seiner Arbeit gewählt; 11875,11876,aber die Nachahmung hat sehr übel gerathen. 11876,11877,"Hr. Schelhorn hätte den guten, alten P. Mainrad nicht so zudringlich auffordern sollen, sein Compendium drucken zu lassen, als in dem Briefe von 1785 geschehen ist, welcher dem Werle vorgedruckt ist." 11877,11878,F. Sch. 11878,11879,Geschichte. 11879,11880,Ausführungen zur deutschen Reichsgeschichte; 11880,11881,"nach einem systematischen Plan geordnet von Gottlob August Tittel, hochf." 11881,11882,"badenschem Kirchenrath, und ordentl." 11882,11883,Prof. d. Phios. 11883,11884,zu Karlsruhe. 11884,11885,Erster Band. 11885,11886,Nürnberg 1787. 11886,11887,720 Seiten. 11887,11888,gr. 11888,11889,8. 11889,11890,"Wer die innige Verbindung kennet, in welcher Philosophie und Geschichte stehen, wird dem verdienstvollen Herrn Kirchenrathe Tittel gewiß den wärmsten Dank wissen, daß er nun, nachdem er alle Fächer der eigentlichen Philosophie mit allgemeinem Beyfalle der Kenner durchgearbeitet hat, in die reitzenden Gefilde der Geschichte übergeht, und auch in dieser versuchen will, quid valeant humeri, quid ferre recusent." 11890,11891,"Gegenwärtiges Werk ist der erste Lorbeer, den er sich in diesem neuen Felde bricht." 11891,11892,"Er nennet diese Arbeit Ausführungen zur deutschen Reichsgeschichte, in Hinsicht auf jenen kurzen gedrängten Abriß deutscher Reichsveränderungen, welchen der H. Verf." 11892,11893,"bereits vor mehreren Jahren unter dem Titel: „Deutschland, und die besondern deutschen Staaten, synchronistisch, historisch, genealogisch entworfen, Frankfurt 1773., geliefert hat, und welcher von verschiedenen großen Geschichtsgelehrten zum Leitfaden ihrer Vorlesungen gewählt ward." 11893,11894,"Die Absicht, welche H. T. bey der Herausgabe dieser Ausführungen sich vorgesetzt hat, gehet dahin: eine Geschichte des deutschen Reiches zu liefern, welche zwischen unfruchtbarer Kürze eines Compendiums und ermüdender Weitläuftigkeit dickleibigter Werke die Mitte hielte, und die Wißbegierde sowohl des eigentlich Geschichte studirenden als des mit der Geschichte sich unterhaltenden Lesers zugleich befriedigen könnte." 11894,11895,"Recens. muß aufrichtig bekennen, daß er es äußerst schwer, wo nicht gar unmdglich hält, diese beyden Zwecke durch Ein Werk zu erreichen." 11895,11896,"Für den Liebhaber der Geschichte reicht es zu, wenn man aus dem ungeheuern Vorrathe der Begebenheiten nur die wichtigsten aushebt, und sie in ein wohl geordnetes, lichtvolles Ganzes bringt, und er ergibt sich seinem Führer auf Treu und Glauben." 11896,11897,Nicht so der Geschichte Studirende; 11897,11898,"ihn muß man auf die Quellen zurück führen, aus welchen die Facta geschöpft werden;" 11898,11899,"denn er will die Wahrheit und Beweislraft der Quellen selbst prüfen, in Collisionsfällen die Aussagen der Zeugen genau abwägen" 11899,11900,u. s. 11900,11901,"w. Meiners z. B.: da er dem Geschichte Studirenden den Zustand der Wissenschaften unter den Griechen von ihrem Entstehen an bis auf ihren Untergang schildern wollte, mußte sich immer mit der Fackel der Kritik in der Hand den Weg bahnen;" 11901,11902,"nicht so Adelung, der bloß für Liebhaber eine Geschichte der Philosophie schreiben wollte." 11902,11903,"Von der Unmöglichkeit, die angezeigten Zwecke zu vereinen, überzeugte sich Recens." 11903,11904,noch mehr durch aufmerksame Lectüre dieser so unschätzbaren Geschichte. 11904,11905,"Nach einigen Präliminarien, welche das alte Germanien und seine Bewohner nach dem Gemählde von Tacitus darstellen, und den Begriff von Reichsgeschichte firiren, geht der H. Verfasser zur Eintheilung der deutschen Geschichte in vier Epochen über." 11905,11906,Sie sind: 1) 11906,11907,"Alte Zeit vom Anfange der deutschen Geschichte, bis zum Abgange des Karolingischen Stammes (mit Eiuschluß der zwey unechten Karolinger) bis 911." 11907,11908,— 2) 11908,11909,Mittlere Zeit bis zum Tode Kais. 11909,11910,Friederich d. Drit. 11910,11911,1493 3) 11911,11912,Neue Zeit von Maximilian d. Ersten (Landfriede. 11912,11913,Anfang der Reichsgeschichte) bis zum Schlusse des dreyßigjährigen Krieges 1648. 11913,11914,— 4) 11914,11915,"Neueste Zeit, seit dem westphälischen Frieden (Leopold.)" 11915,11916,Jn gegenwärtigem Bande führt er den Faden seiner Geschichte bis auf den Tod Ludwigs des Baiers fort. 11916,11917,"Der Geschichte geht ein Gnomon voran, in welchem die ganze Folge der deutschen Kaiser von Karl dem Großen bis Joseph den Zweyten, sammt ihren Todesjahren bemerkt, und die zu jedem dienenden Geschichtsquellen angezeigt werden." 11917,11918,Aber wozu diese Geschichtsquellen? 11918,11919,Nicht für den Geschichtsliebhaber; 11919,11920,"er kennet sie nicht, und setzt zum voraus, man werde aus echten Quellen geschöpft haben." 11920,11921,Nicht für den Geschichte Studirenden; 11921,11922,"was kann diesem eine trockne Anzeige nützen, da er mit der Kritik derselben nicht bekaunt gemacht wird?" 11922,11923,"Feldschlachten werden hier mit eben der Weitläuftigkeit oft mit noch großerer beschrieben, als Begebenheiten, auf deren Grunde neue noch bestehende Gesetze gewachsen sind." 11923,11924,Jene dürfen nach Meinung des Rec. 11924,11925,"in der Reichsgeschichte nur von der Seite gezeigt werden, als sie Einfluß hatten, auf den Zustand und Umänderung des Staatssystems." 11925,11926,"Diese aber müssen in das helleste Licht gestellt werden, wenn man den Geist der Gesetze in unserm Vaterlande genau beurtheilen will." 11926,11927,"— Was die Schreibart des Hrn. Verf. angeht, so ist's schon bekannt, daß sein Styl sehr anziehend und blumenreich ist;" 11927,11928,"aber in dieser Geschichte vermissen wir zuweilen jene edle Simplicität und gedrungene Kürze, welche den pragmatischen Geschichtschreiber charakterisiren soll." 11928,11929,Wir haben indessen das gegründete Zutrauen zu der Bescheidenheit des Hu. 11929,11930,"Verfassers, daß er diese wenigen Bemerkungen nicht übel aufnehmen werde." 11930,11931,"Es ist die Absicht des Recensenten nicht, dem neuen Verdienste, das sich Herr Tittel durch dieß Werk um die Gelehrsamkeit erworben hat, nur das Geringste zu entziehen;" 11931,11932,"aber wohl ihm einige Winle zu geben, die Hr. Kirchenrath, im Falle er sie wichtig finden sollte, bey Herauogabe des zweyten Bandes seiner Ausführungen nützen könnte." 11932,11933,A.. · Arzneygelehrsamkeit. 11933,11934,Grundlinien oder Revision der ganzen practischen Arzeneykunde zum Handbuch practischer Aerzte und Wundärzte bestimmt. 11934,11935,Erster Theil. 11935,11936,1 Alph. 11936,11937,1. Bogen. 11937,11938,Zweyter Theil. 11938,11939,12 Bogen. 11939,11940,"Leipzig, bey Crusius." 11940,11941,8. 1787. 11941,11942,Sies Werk soll den Kern elgner Erfahrungen und das Geprüfteste der besten Schriftsteller enthalten. 11942,11943,Rec. 11943,11944,"ziehet hier einiges aus, um vom Geiste des Werts einen Begriff zu geben." 11944,11945,"— S. 14 erklärt er sich gegen Hallers Meinung von Gehirne, und überhaupt gegen Nervenkanäle;" 11945,11946,eben so S. 21 gegen die Zusammenschnürung der kleinsten Aeste der Schlagadern vermittelst der Nerven. 11946,11947,Die Uebersicht der menschlichen Maschine S. 32 hat uns sehr gefallen. 11947,11948,"Der Beschreibung jedes Haupttheiles derselben; z. B. der Knochen hat er gleich die Krankheiten und ihre Heilung beygefügt, wodurch die Uebersicht etwas unterbrochen wird." 11948,11949,"Ausführliche Capitel über die Wunden, Geschwüre und Hautkrankheiten;" 11949,11950,"eben so über die Brüche, wobey es uns doch sehr wunderte, Richtern nicht angeführet zu sehen." 11950,11951,"Diesem ersten Thelle sind angehängt: 1) Arzeneyen, die ich in der Wundarzeneykunst oft geprüft gebrauchen ließ." 11951,11952,Saure Mittel — Salze — geistige Mittel — ätherische Oele — ätzende Arzeneyen — betäubende — erdigte Mittel Metalle — Wasser — Mehl⸗Mittel — schleimigte — oligte — fette Mittel — fette — gallertartige — gummigte — harzigte — balsamische — stark zusammenziehende — gewürzhafte — seifenartige Mittel — bittre und scharfe Arzeneyen. 2) 11952,11953,"Jnnerliche, zum öftern erprobte Arzeneyen." 11953,11954,— 11954,11955,Breche⸗ und Abführungsmittel 11955,11956,Urin⸗ Schweißtreibende und Säftändernde Arzeneyen. 11956,11957,— Blut⸗ Schleim⸗ und Rotzauflosende 11957,11958,Mittel — Wurm⸗ und Skorbut⸗ Mittel. 11958,11959,Schmerzenstillende Mittel. 11959,11960,— Stärkende Arzeneyen. 11960,11961,— Nervenstärkende Mittel. 11961,11962,— Starkzusammenziehende Arzeneyen. 11962,11963,— Auflebende (belebende oder wiederbelebende) Arzeneyen. 11963,11964,"Jn des zweyten Theils medicinischer Praxis folgen nach der Einleitung voll wahrer Gedanken, Einige nütliche Vorschriften, neugebohrne Kinder betreffend zur Beherzegung der Aeltern, die wir sehr gut und zeitbedürftig gefunden haben." 11964,11965,Jn der darauf folgenden ausübenden Arzeneykunde handelt der Verfasser von den Krankheiten des weiblichen Geschlechts. 11965,11966,"— Diesem Capitel ist ein Verzeichniß der besten Schriftsteller angehängt, welche über Weiberkrankheiten geschrieben haben." 11966,11967,— Hierauf gehet der Verf. 11967,11968,zu den Fiebern 11968,11969,über; 11969,11970,wobey Blattern und Masern gleich mitgenommen werden. 11970,11971,"Lungen⸗Schwindsucht, Phlegmone, Entzündungen der innern Theile, unechte Peripneumonie, die Durchfälle, Blutspeyen, Blutharnen, zu häufiges und unterdrücktes Harnen, Magenkrankheiten, Koliken, Tetanus, Wasserscheu, Cenvulsionen, Epilepfie, Schlagfluß, Lähmung, Ohnmachten, ErstickungsKatharr, Asthma, Tollheit, Gelbsucht, Skorbut und Venusseuche folgen, mit jedesmahliger Anzeige der besten Schriftsteller." 11971,11972,Zuletzt werden noch die Wirkungen der Gifte in und auf den menschlichen Körper durchgangen. 11972,11973,"— Dieß wäre der Jnhalt eines Werks, dessen Titel durch Grundlinien weit besser, als durch Revision bezeichnet wird, in welchem sich alle Mahl ein anfgeklärter, erfahrner Arzt nicht verkennen läßt, das aber doch zu planlos bearbeitet, und dessen Oekonomie nicht dequem eingerichtet zu seyn scheint." 11973,11974,r I.. L. Naturgeschichte. 11974,11975,"Anhang zu der Abhandlung von der Wurmtrockniß: bestehend in Actenstücken, die Trockniß am Harze betreffend, und Auszügen aus denselbigen." 11975,11976,Leipzig bey Crusius. 1787. 11976,11977,269 S. und 10 Bogen Tabellen. 11977,11978,gr. 11978,11979,8. 11979,11980,Zu der im VI. 11980,11981,St. angezeigten Abhandlung 11981,11982,ber die Wurmtrockniß ist Recensenten seitdem gegenwärtiger weitläuftiger Anhang zugelemmen. 11982,11983,"Wir glauben, daß Herr Gmelin sehr gut daran gethan hat, daß er diesen Anhang besonders abdrucken ließ." 11983,11984,Sonst würde die dadurch verursachte Vertheurung und Weitläuftigkeit der Abhandlung manchen Käufer zurückgeschreckt haben. 11984,11985,"Wir konnen auch jeden Förster, der sich die Abhandlung gerne beyschaffen mochte, versichern, daß er den Anhang mit zu kaufeu eben nicht ndthig habe." 11985,11986,"Das weitläuftige Tabellenwesen würde gewiß viele Försterkopfe mehr verwirren, als aufklären." 11986,11987,"Da wir die Abhandlung selbst umständlich genug angezeigt haben, und die im Anhange abgedruckten Actenstücke nur die Belege dazu sind, Kurzgefaßte Histori Salleum Iconibus" 11987,11988,illustrata a Georgio Francisco Hofmann. 11988,11989,Fasciculus quartus. 11989,11990,1787. 11990,11991,Lelpzig bey S. L. Crusius. 11991,11992,Fol. 11992,11993,4 Bogen Tert. und 8 Kupfertafeln. 11993,11994,"Mit Vergnügen zeigen wir die Fortsetzung dieses vortrefflichen Werkes an, das schon längst allen Liebhabern der Botanit sehr schätzbar war;" 11994,11995,"Theils wegen des besondern Fleißes, mit welchem H. Dr. Hofmann so genau beobachtet, und so sorgfältig beschreibt;" 11995,11996,"Theils wegen des Gegenstandes selbst, da bisher die Weiden noch immer viel Verwirrung in ihrer Geschichte veranlaßt hatten;" 11996,11997,"Theils endlich wegen der besondern Eleganz, mit welcher der Verleger dieses Wert drucen ließ." 11997,11998,Mit dieso wollen wir hier nur noch den Jnhalt hersetzen. 11998,11999,Befehl der königl. 11999,12000,Kammer an die Beamten zu Westerhofe vom Jahre 1708; 12000,12001,Rescript an dieselben von 1718; 12001,12002,Commissionoprotocoll im Westerhoferforst von 1719; 12002,12003,"Extracte aus den Clausthaler General⸗ und Forstamtsprotocollen von 1776, 777, 778, 782, 785; dann aus dem Zellerfeldischen Forstamtsprotocoll von 1783;" 12003,12004,Verzeichniß der in den Communion⸗ Harzförsten trocken gewordenen Stämme; 12004,12005,von Rettberg's Gedanken; 12005,12006,Bergdrosts von Bülow Vorstellung; 12006,12007,Kasts Berechnung auf zwey neu anzulegende Bleyöfen zur schnellen Consumtion des trockenen Holzes; 12007,12008,"Müllers Vorschläge über das Hauen, und Verkohlen der trocken gewordenen Stämme mit einem Verzeichniß der im Lautenthaler Forste vertrockneten Bäume von 1783 Heinzmann's Berechnung des Hauer⸗ und Köhlerlohns im Zellerfelderforstdistrikte nebst 6 Tabellen und einem Berichte über den dortigen Zustand der Trockniß von 1783. und 1784." 12008,12009,"Meyenbergs Bericht über den Zustand der Trockniß im Harzeburger⸗ Forstdistrikt, und Verzeichniß der Holzvorräthe von eben diesen Jahren;" 12009,12010,von Uslar Tabelle über die Trockniß im Herzberger Forstdistricte von 1784; dessen Gutachten über die Trockniß; 12010,12011,"verschiedene andere diesen Gegenstand betreffende Berichte, Gutachten, und Promemorien von Hase, von Florencourt, Frike, Lüders, Tiemann, Götting, Busch, Rettstadt;" 12011,12012,Auszüge aus den Clausthallschen Bergamtsund Kohlordnungsprotocollen von 1285 u. 17823 Weinschenk Anmerkungen zu der Schrift; 12012,12013,Etwas über den Borkenkäfer; 12013,12014,Rettstadt 12014,12015,Bemerlungen über den Wurm von 1785; 12015,12016,endlich 9 Tabellen über den Zustand der Trockniß am einseitigen⸗ und Communionharze v. 1786. 12016,12017,Die Stücke selbst sind von sehr verschiedener Güte; 12017,12018,nicht selten Geburten der puren guten Empirik. 12018,12019,"Ein Auszug ist unnothig, da das wesentliche derselben schon in der Abhandlung an seinen Orten eingeschaltet ist." 12019,12020,Alvd. 12020,12021,Nachrichten. 12021,12022,sem 4ten 12022,12023,Hefte ist nun der erste Band geschlossen. 12023,12024,"Es fängt mit der 17 T. an, auf welcher, wie auch auf der 18 und 19. Salix Mlyrsinites mit den verschiedenen Befruchtungstheilen sehr deutlich abgebildet werden." 12024,12025,T. 20 Salix herbacea. 12025,12026,T. 21. S. capreae solia. 12026,12027,T. 22. S. auritae folia. 12027,12028,T. 23. S. mondrae solia. 12028,12029,T. 24. S. vitellin. 12029,12030,"myrsinz et alh, ramuli" 12030,12031,soliosi. 12031,12032,Beschrieben sind aber nur die myrthenblättrige und trautartige Weide. 12032,12033,Druckf. 12033,12034,St. LXIJJ. 12034,12035,"Seite 5o2, in der 7ten Zeile von unten lese man Mehrheit anstatt Wahrheit;" 12035,12036,St. LXJV. 12036,12037,"Seite 512, in der Islen Zelle das Au sland anstatt Rußland." 12037,12038,Religionsschriften. 12038,12039,Uebrige noch ungedruckte Werke des wolfenbüttlischen Fragmentisten. 12039,12040,— Ein Nachlaß von Gotthold Ephraim Leßing. 12040,12041,Herausgegeben von C. A. E. Schmidt. 12041,12042,1787. 12042,12043,gr. 12043,12044,8. S. 410. 12044,12045,"Herr Schmidt sagt in seiner Vorrede, er hätte diesen Ueberrest der wolfenbüttlischen Fragmente von Leßing in einer seiner verdrüßlichen Stunden erhalten, doch mit der Bedingniß, so lange er lebte, selbe nicht herauszugeben." 12045,12046,"Nun da Lessing nicht mehr wäre, könne diese Bedingung für ihn auch nicht mehr verbindlich seyn, und er gebe diese Fragmente heraus, weil er in Hamburg vier, in Berlin sechs bis acht, in Braunschweig nicht weniger Abschriften kännte, welche, wie Lessing sagte,, Durch das Schleichen im Verborgnen mehr Proselyten machen, als sie im Angesichte einer widersprechenden Welt thun würden,, Uebrigens hatte er Anmerkungen hinzugesetzt, um das Buch unschädlicher zu machen, ob er gleich am Ende überzeuget ward, daß es eine mißliche Sache für einen Laien sey, sich in theologische Streitigkeiten zu mischen." 12046,12047,"— Was die Echtheit dieser Fragmente betrifft, so müssen wir Herrn Schmidt gleichwohl auf sein Wort glauben — und wenn nach Herrn Schmidt wieder ein anderer kommt, der von Herrn Leßing ganz andere Fragmente will erhalten haben, was konnen wir dann wieder anders thun als glauben oder wenn es uns gefällt, auch nicht glauben?" 12047,12048,"Nur ist es etwas wunderlich, daß Hr. Schmidt aus eitel Gewissens⸗ ärtlichkeit die Herauogabe dieser Fragmente, damit sie im Geheimen nicht noch mehr schaden, sollte veranstaltet haben." 12048,12049,"Emige von den Anmerkungen, welche er den Fragmenten angehänget, um sie unschädlicher zu machen, und vornehmlich dessen letzte Aufforderung der Konige der Erde wider die Feindinn des reinen Verstandes — Eegese, (eigentlich wider die Bibelvertheidigung) zeugen von einer gar so guten Absicht doch wohl nicht!" 12049,12050,"— Fragmentist wirft S. 7 die Frage auf:, Ob die Personen des A. T. in ihren Handlungen, Reden und Schriften den Zweck gehabt haben, eine übernatürliche seligmachende Religion zu offenbaren und fortzupflanzen, und will zur Beantwortung dieser Frage folgendes Kriterium beobachtet wissen." 12050,12051,"Weun sie diesen Zweck gehabt haben, so müssen alle ihre Handlungen, Reden, und Schriften mit diesem Zwecke übereinstimmen, so daß der Zweck den Grund und Schlüssel zur Erklärung alles dessen in sich enthalte, und hingegen ihre Verrichtungen, Worte, und Schriften als Mittel zu diesem Zwecke angesehen werden können." 12051,12052,"Wofern aber ihr Betragen, und der Jnhalt ihrer Bücher diesem Zwecke widerspricht, und hinderlich ist, und sich vielmehr nach ganz andern Absichten reimet, so läßt sich nicht glauben, daß sie von Gott zur Offenbarung einer seligmachenden Religion erweckt sind." 12052,12053,Um diesen Vernunftschluß drehet sich nun das ganze Fragment. 12053,12054,"— Den Vordersatz, daß, wenn die Personen des A. T. den Zweck gehabt hätten, den Menschen eine übernatürliche Kenntniß von Gott und göttlichen Dingen, die zur Seligkeit führet, beyzubringen, man von ihnen billig fordern konnte, es müßten auch alle ihre Handlungen, Reden, Schriften auf diesen Zweck gerichtet seyn, und damit übereinstimmen, — diesen ganz unerweislichen Vordersatz setzet der Herr Fragmentist schon als erwiesen, und unläugbar voraus." 12054,12055,"Der Mittelsatz, die Handlungen, Ree den, Schriften der Patriarchen, Gesetzgeber, Heersführer, Priester, Lehrer und Propheten des A. T. stimmten mit dem Zwecke, die Menschen eine seligmachende Religion zu lehren ganz und gar nicht überein;" 12055,12056,"sondern bewiesen vielmehr das Gegentheil,, sucht der H. V. zwar mit einer durch die ganze Schrift fortgesetzten Deduction darzuthun: aber auf eine solche Art, daß hierbey Verrückung der wahren Lage, und des wahren Gesichtepunctes, Verhehlung der eigentlichen Umstände, Hinzudichtung ganz fremder, und Vermengung gar nicht zusammen gehoriger Dinge immer miteinander abwechseln." 12056,12057,"Hr. Schmidt, so gerne er seinem Clienten auch überall durchhelfen wollte, konnte es doch nicht bergen, daß der Fragmentist, welchen er den ehrlichen heißt, viele Blößen gegeben hätte." 12057,12058,— Zu obigem Vordersatze machet er S. 383 die treffende Anmerkung: 12058,12059,Warum denn Uebereinstimmung aler Handlungen? 12059,12060,"Bedarf es denn mehrerer, als die Bestimmtheit, und die Gränze des Zwecks fordert?" 12060,12061,"Würde es dem Orthodoren vom Deisten vergeben werden, wenn dieser von ihm begehren wollte, daß sich in allen seinen Reden, Schriften und Handlungen Uebereinstimmung finde?" 12061,12062,"Und wo ist denn bewiesen, daß dieses platterdings nöthig sey?" 12062,12063,"Und was hat der Mensch in den Stunden der Jrrungen des Herzens mit dem Menschen auf dem Lehrstuhle gemein, daß die Fehler des einen auf die Rechnung des andern geschrieben werden sollen?" 12063,12064,"Mit Billigkeit kann man hier nicht mehr fordern," 12064,12065,"als: Harmonie zwischen Zweck, und den auf ihn sich beziehenden Reden, und so weiter." 12065,12066,"Und dann gleich darauf:, Man muß die Pflichten der Billigkeit nie vergessen, und wer ist uns Bürge, daß nicht Unbekanntschaft mit den Sitten der Zeit, nicht Fehler der Copisten, nicht jene Schwierigkeiten, die bey Untersuchung alter Urkunden unvermeidlich sind, dem Prüfer den richtigen Gesichtspunkt, wenigstens in etwas verrücken, woraus er diese Thaten, Reden, und Schriften beurtheilen sollte?" 12066,12067,"Dieß könnte man dem Fragmentisten vielleicht einwenden, ob mit Recht oder Unrecht, lasse ich als ein Laie unentschieden." 12067,12068,Hr. Sch. hat hiermit die große Lücke im Vordersatze des Hrn. F. ganz aufgedecket. 12068,12069,Herr Schm. will zwar dem Frag. 12069,12070,"nicht wehe thun, kann aber doch aus innerem Gefühle der Billigkeit nicht ungeahndet lassen, daß Hr. F. die Gräuelthat der Söhne Jacobs, Simeons, und Levi wider die Sichemiten so in die Seele Jacobs hinein erzählet, als hätte dieser Patriarch keinen wahren Abscheu davor gehabt, sondern nur 1. B. Mos." 12070,12071,34. aus Furcht zeitlichen Nachtheiles dieselbe verfluchet; 12071,12072,"er sagt S. 403:, dieses hat den Schein der Wahrheit für sich, wenn man die Geschichte allein nach 1. B. Mos." 12072,12073,"34 beurtheilt, ohne das 49te mit zur Hülfe zu nehmen." 12073,12074,"Hier äußert sich der ganze innere Abscheu, welchen Jacob gegen diese abscheuliche Handlung seiner Söhne in seinem Herzen fühlte, sehr deutlich." 12074,12075,Ausdrücklich mißbilligt er V. 5. 6. 7. ihre That. 12075,12076,Der Brüder Simeon und Levi ihre Schwerter sind mörderische Waffen. 12076,12077,"Meine Seele komme nicht in ihren Rath, und meine Ehre sey nicht in ihrer Versammlung." 12077,12078,"Jn ihrem Zorne haben sie den Mann erwürgt, und in ihrem Muthwillen haben sie den Starken vertilgt — verflucht sey ihr Zorn, daß er so heftig ist, und der Starrsinn ihres Grimmes." 12078,12079,Heißt dieß eine That bloß us zeitlichen Besorgnissen mißbilligen? 12079,12080,"Und konnen die Geschichten des A. T., die größten Theil?" 12080,12081,"aus Bruchstücken bestehen, ihrer Kürze halber mit Recht angegriffen werden?" 12081,12082,"H. Schmidt stimmt oft in sehr gewagte Meinungen des Fragmentisten mit ein, oder getrauet sich wenigstens nicht, ihnen geradezu zu widersprechen." 12082,12083,"3. B. daß die ganze Wolkensäule nichts als ein Topf mit Oel oder anderer brennbarer Materie gefüllt gewesen wäre, welche Josua der Diener Mosis auf und ab hinter den Wänden des Tabernackels gezogen, und hinter dem Dampfe des Oellichtes verborgen dem Mosis beliebige Antworten für das Orakelbegierige Volk gegeben hätte — Hr. Schm." 12083,12084,sagt hierüber S. 407: 12084,12085,"So seltsam, und scheinbar hart diese Meinung mir selbst im Anfange vorkam, so sehr fand ich sie im Verfolge bestätigt, welches vielleicht auch einigen Lesern wiederfahrer wird." 12085,12086,Mit Gewißheit läßt sich aber in solchen Dingen wohl nichts behaupten. 12086,12087,1 S. A. 12087,12088,"acobi Benigni Bossuet, Episcopi Condomensis et Serenissimi Delphini Praeceptoris Doctrinae catlolicae de iis argumentis, de quibus controversiae sunt, expositio." 12088,12089,"Ex interpretatione Claudii Fleurii presbuteri Farisiensis, ab eiusden expositionis autkore recognita." 12089,12090,Editio uouissima. 12090,12091,Cum licentia Superiorum. 12091,12092,Coloniae apud Henricum 12092,12093,Josephum Simonis. 12093,12094,"1787, Die neue Auflage der Erklärung der kathol." 12094,12095,"Unterscheidungslehren, welche den helleren Einsichten und dem sanften Herzen des großen Bischofs Bossuet immer Ehre bringen wird, wäre (unsers Dünkens) für die gegenwärtigen Zeiten zweckmässiger und brauchbarer geworden, wenn sie ein aufgeklärter Theolog der kathol." 12095,12096,"Kirche mit Anmerkungen, Zusätzen, Erläuterungen, auch hier und da mit Berichtigungen bereichert hätte." 12096,12097,"Es ist itzt über manche Glaubenslehre mehr Licht verbreitet, als in den Tagen Bossuets;" 12097,12098,Katholiken und Protestanten sind der Zeit in Betreff mehrerer Religionswahrheiten einander näher gekommen auch weiter von elnander entfernt worden. 12098,12099,"Die Philosophie hat indessen viele Begriffe in der Religion aufgeheitert, bestimmt — auseinander gelegt, die damahls, weil sie dunkel und verworren waren, Anlaß zu Mißdeutungen und Zänkereyen gaben." 12099,12100,"— Vielleicht dürften sogar nicht alle Sätze, Erklärungen, und Gründe, die Bossuet unter dem motto von kathol." 12100,12101,"Dogmen vorträgt, die strengste Prüfung, selbst nach den regulis sidei, aushalten;" 12101,12102,und dieß verdiente wenigstens von elnem einsichtsvollen Gottesgelehrten untersucht zu werden. 12102,12103,j. P. Arzeneygelehrsamkeit. 12103,12104,"Von den Ursachen der Viehseuchen, und den nöthigen Vorbeugungomitteln, nebst einem Anhange vom Beschlagen der Pferde, und den Folgen, welche daraus entstehen können." 12104,12105,"Nach vieljährigen Erfahrungen herausgegeben von Andreas Lorenz, hochf." 12105,12106,Salzb. 12106,12107,Churschmiede. 12107,12108,Salzburg in der hochf. 12108,12109,Waisenhausbuchdruckerey. 1787. 12109,12110,149 S. kl. 12110,12111,8. 12111,12112,"Gerade so, und nicht anders sollte ein Büchlein, daß in des Landmanns Hände kommen muß, beschaffen seyn, wie dieses! rsachen und Wirkungen der Viehseuchen sind ganz für das Fassungsvermogen des gemeinen Mannes beschrieben, und durchaus ist auf die Läuterung seiner Begriffe hingearbeitet." 12112,12113,"Die Veranlassung zu dieser Schrift hat die letzte gräuliche Hornviehseuche gegeben, welche in so vielen, vorzüglich oberdeutschen Provinzen eine so beträchtliche Verheerung angerichtet hatte, und wovon man noch mehrere Jahre hindurch die traurigsten Folgen erfahren wird." 12113,12114,Hr. Lorenz ist ein Schüler des berühmten Wiener Thierarztes Hn. 12114,12115,"Wollstein, welcher ihn auch aufgemuntert hat, diese kleine Schrift in Druck zu geben." 12115,12116,"Er betheuert, daß eine mehrjährige Erfahrung, und auch selbst die letzte Viehseuche ihn überzeuget habe, daß dem Landmanne nichts dringender und ernstlicher einzuprägen sey, als Reinlichkeit, und Ordnung in Stallung und Fütterung." 12116,12117,"Er fand bey letzter Vieheseuche das meiste krante Vieh schlecht gesäubert, tief im Moraste stehend, die Ställe unreinlich, voll alter, stinkender Cloaken, und überhaupt wenig Reinlichkeit und Ordnung in der Fütterung;" 12117,12118,"er beobachtete im Gegentheile mit Erstaunen, daß reinliche Stallungen meisten Theils von der Seuche verschont geblieben sind." 12118,12119,"Es ist also von Neuem bestätiget, was Wollstein sagt: Den Bauer weiter zu bringen, ihn durch ein Buch zum Gelehrten, zum Doctor zu machen, ist nicht in meiner Gewalt." 12119,12120,"Nur das kann der Landmann werden, was er itzt nicht ist, und der Thierarzt nicht seyn kann, nämlich - ein guter Wärter des gesunden und kranken Viehes." 12120,12121,", Der / Jnhalt dieses ungemein nützlichen, einzig und allein für den unstudirten Leser verfaßten Schriftchens ist folgender: 1)" 12121,12122,Von der Viehseuche überhaupt; 2) 12122,12123,Von den Ursachen der Seuchen; 3) 12123,12124,Von den Veranstaltungen und Vorbeugungomittelu; 4 12124,12125,Von den Kennzelchen des kranlen Vlehes (ber Viehkrankheiten); 5) 12125,12126,Von der Heilungsart der wirklich kranken Thiere; 6) 12126,12127,Kennzeichen an dem geschlachteten 12127,12128,"sowohl, als an der Seuche gestorbenen Viehe" 12128,12129,. 12129,12130,"Jn diesen 6 Abtheilungen ist für Studirte, und fleißige Leser der Thierarzeneyschriften freylich nichts Neues gesagt: allein diejenigen, für welche diese Schrift zunächst bestimmt ist, finden hier sehr faßliche und gute Vorschriften, wonach sie ihre Begriffe läutern können." 12130,12131,"Der Anhang vom Beschlagen der Pferde, und den Folgen, welche daraus (aus üblen Beschlägen) entstehen können, nthält alle Vorkenntnisse vom Hufe, dessen Baue, und Theilen, welche dem Landmanne zu wissen nützlich sind; und trägt hierauf die verschiedenen Beschlagarten, ihre Fehler und Schädlichkeit (obschon in einer etwas verkehrten Ordnung) vor." 12131,12132,"Zur Heilung einiger Krankheiten, die aus dem üblen Beschläge zu entstehen pflegen, z. B. Hornklüfte, Vollhüfe, Steingallen u. s. w. werden ebenfalls Mittel angegeben." 12132,12133,"Am Ende sind noch die Kennzeichen der Kehlsucht und Darmsucht angezeigt, und zugleich ihre Heilung beygefügt." 12133,12134,"Es ist ein schones Merkmahl der sorgfältigsten Wachsamkeit für das Beste des Vaterlandes, daß die hochfürstl." 12134,12135,"Salzburgische Regierung, wie wir hören, Anstalten macht, diese sehr nützliche Schrift vielfältig in die Hände des noch immer an trägen Vorurtheilen klebenden Landmannes zu bringen." 12135,12136,Str.. n. Geschichte. 12136,12137,"Hannikel, oder die Näuber⸗ und Mörderbande, welche in Sulz am Nekar in Verhaft genommen, und am 17ten Jul. 1787." 12137,12138,justificirt worden. 12138,12139,Aus den Criminalac ten gezogen. 12139,12140,144 S. 12140,12141,"Nebst einem Anhang von 32 S. Tübingen, bey Heerbrandt." 12141,12142,8. 12142,12143,"So sehr dergleichen Geschichten das Gefühl empören, so interessant sind sie für den Menschenbeobachter, der dem Gange menschlicher Verirrungen nachspürt, und das verworrene Gewebe un erer Neigungen und Leidenschaften zu entwickeln sucht." 12143,12144,"Criminalacten sind hierin die besten Quellen, aber sie müssen von Männern benützt werden, die schon wirklich ausgebreitete Menschenkenntniß besitzen, deren geübtem Blicke die oft geringfügig scheinenden Umstände, die kaum bemerkbaren Fäden nicht entgehen, welche das Gewebe zusammenhalten; und dieß ist, leider, bey vorliegender Geschichte gerade der Fall nicht." 12144,12145,"Der Verf. erzählt uns bloß den Unfug und die kanibalenmässigen Grausamleiten, welche diese Rotte im Würtembergische und den angränzenden Gegenden seit mehreren Jahren verübte, ohne darauf zu achten, wie und wodurch diese Menschen das wurden, was sie zur Schande der Menschheit waren." 12145,12146,"Die Erzählung ist überdieß schleppend, reich mit Kurzgefaßte" 12146,12147,"Jn der Beylage zu dem XX St. der Wirzburger gelẽhrten Anzetgen ist eine Antitritit gegen das ürtheil eingerückt, welches über ein zu Wirzburg herausaegebenes Büchelchen: Exepla Stili latini in dem XLll St. dieser algemeinen Litteraturzeit. gesällt worden ist." 12147,12148,Der Receusent glaubte als ein Schulmann von Erfahrung über eine solche Erscheinung urtheilen zu lönnen; 12148,12149,"und weil es eine öffentliche und durch den Handel gangbar gemachte Waare ist, selche auch öffentlich tariren zu dürfen." 12149,12150,"Der H. Sammler nahm dieß gar sehr übel, und suchte sich zu rächen," 12150,12151,"daß er durch Seitenblice, Anspielungen, Sticheleyen, Verdrehungen, Retorsionen, und tändelnden Wit ein argumentum ad invidiam (das gemeine Hülfsmittel in mala caus) gegen den Recens." 12151,12152,erauszubringen suchte; 12152,12153,"welcher aber leineswegs betroffen ist, da er die Sprache gerügter Autoren schon von langer Zeit her tennt, und jederzeit von Herzen lacht, wenn er dergleichen convulsivische Anfälle auf eine gelehrte sausse couche erfolgen sieht." 12153,12154,Recens. 12154,12155,"sieht über alles dieß großmüthig weg, und hält es für seine Pflicht, dem Publscum seine Grundsätze vorzulegen, nach elchen er sein Urtheil abgefaßt hat, und den Gesichtspunct festzuseten, nach welchem sein Urtheil geprüft werden muß." 12155,12156,ch lege also frey und redlich meine Glaubens beleuntniß hierüber ab: 1) 12156,12157,Chrestomathien halte ich für Kinder und Anfänger in jeder Sprache nützlich: 12157,12158,"aber sie müssen von einem practischen Manne angegeben und von Männern ausgeführt werden, welche durch verschiedene Versuche und Vergleichungen die Forschritte vom Einfachen zum Zusammengesetzten, und vom Leichten zum Schweren gefunden haben — ohne Ausenthalt — aber auch ohne Uebersprung." 12158,12159,"Solche Cbrestomathien sind in der Sprache vas, was Augen, Ohren und andere Gliedmassen bey den Anfangsgrunden der Zeichenlunst sind." 12159,12160,Gedite der vortreffliche Schulmann ist in diesem Fache Meister. 2) 12160,12161,"Ob Chrestomathien in jenen Schulen, wo der Jüngling Geschmac und Styl bilden soll, nühlich seyen, halte ich fur ein Problem, bin aber doch mehr bagegen, als dafur eingenommen, und halte jene Schule für besser bestellt, wo ganze Autoren vorgelegt werden, und vo die Lehrer Freyheit haben, abwechselnde Stellen sür ihre junge Leute zu wählen, wie sie es für zweckmässig sinden — Recens." 12161,12162,tennt sehr geschiate. 12162,12163,"und in großem litterarischem Rufe stehende Schulmänner, die mit ganen Autoren recht gut fortgelommen sind: versteht sich, daß man solche wähle, die auf die Kräfte junger Köpfe zassen: gemeiniglich verschreyt man nur das für schwer, was man aus Genächlichteit nicht studiren mag." 12163,12164,Solche Leute mogen das goldene Büchelchen: 12164,12165,De Caussis eorrptae eloquentiae lesen. 12165,12166,3) 12166,12167,"Sollte aber eine Chrestomathie auch in jenen Classen, wo der Geschmac und eine gute Schreibart gebilder wird, eingeführt werden;" 12167,12168,"so mußten es plamäßige Chrestomathien aus einzelnenAutoren seyn, und dergestalt eingerichtet werden, daß der junge Mensch mit seinem Schriftsteller ganz vetraut werden, und ans dem Geiste eines Mumoralischen Gemeinplätzen verbrämt, und der Ausdruck meistens pretios und sprachwidrig, so daß wir überhaupt keinen Nutzen des Büchelchens absehen." 12168,12169,Der Anhang enthält die Executionogeschichte dieser Bande. 12169,12170,S. N achrichten. 12170,12171,"sters die Verschiedenheit des hohen, niedern und mittlern Stols erlernen könne;" 12171,12172,"wie man dann in jedem Schriftsteller nach der Verschiedenheit seiner Gegenstände, die er behandelt, Muster davon antreffen lann." 12172,12173,So schritte man zugleich Stusenwelse vom Leichten zum schwereren: 12173,12174,Alles nach einem sestgesetten Plane. 12174,12175,"Solche Chrestomathien wären abermahl in der Schreibart das, was schöne Modelle und Formen in den bildenden Künsten sind, und zugleich der Maßstab, nach welchem man den Geschmack und die Verfassung einer Schule beurtheilen könnter — Die Schönheit und Originalität eines Schriftstellers liegt vorzüglich in jenen feinen Nüancen, womit er die Gegenstände und seine dadurch entstandenen inneren Empfindungen schildert;" 12175,12176,"diese sind innigst mit dem Ganzen verwebt, und von demselben unzertrennlich." 12176,12177,"Ohne Uebersicht des Ganzen ist es platterdings unmozlich, sie zu fühlen und noch weniger möglich, sich dieselben eigen zu machen." 12177,12178,Derowegen ist es nicht einmahl hinlänglich 12178,12179,"Ein Ganzes nur Einmahl z lesen: Zwey, drey und mehrmahlen gelesen, wird es erst seine innersten Schönheiten eröffnen und wabrnebmen lassen." 12179,12180,"Diese Ueberschanung und Umfassung des Ganzen ist beym Lesen eines Schriftstellers das Wichtigste, aber auch das Schwerste, und die Geschilicteit eines Lehrers besteht beym Vorlesen eines Schriftstellers hauptsächlich darin, daß er den jungen Leuten die einzelnen Schönheiten durch einen scharfen Rückblick auf das Ganze zu verschaffen wisse." 12180,12181,"Soll nun eine Chrestomathie in dieser Rücksicht gut seyn, so muß sie eben so angeordnet seyn, wie sich der Lehrer von Geschmack verhält, wenn er seinen Zuhörern einen ganzen Autor zergliedert." 12181,12182,"Hätte ich z. B. Crestoatiia virgiliae heraus zu geben, so würde ich auf solgende Welse verfahren:" 12182,12183,"Jch würde den Virgil mehrmahlen ganz darchlesen, und Stellen, die meinen Schulern interessant und Muster seyn könnten, mit einem Sternchen bezelchnen;" 12183,12184,"dann die ganze Aeneis nach ihrem Plane und inuigsten Verwebungen in einen gedrangten Auszug bringen, solchen drucken lassen, und die Lieder, Schilderungen, Beschreibungen, Reden, Handlungen, Leidenschaften, die ich mir anseezeichnet habe, mit dem Terte einschalten, den Tert mit Sprach⸗ und wissenschaftlichen Noten begleiten;" 12184,12185,"die echteu Schattirunaen angeben, und so den Jungling in den Stand seten, binnen eines halben Jahres mit dem ganzen Schrift steller vertraut zu werden, und sich den eigentllchen Color desselben eigen zu machen." 12185,12186,"So lesen einsichtsvole Lehrer die Scriftsteller vor, wenn sie den Geschmac und Styl bilden wollen, und auch diesen Ton muse die Chrestomathien haben, wenn sie was Nützliches in diesem Fache leisten sollen." 12186,12187,"Nur die Kosten auf Unesten des guten Geschmackes erleichtern wollen, ist nnd bleibt eine unverzeihliche ästhetische Sünde, und ia man nicht auch ganze Autoren wohlfeil verschaffen?" 12187,12188,"Xuf solche Weise ließe sich eine Cirestoatlia liviana, ceniia, liina, terentiana gar schon erfettigen." 12188,12189,(Das ebrige solgt im nachsen Stü. 12189,12190,Rechtsgelehrsamkeit. 12190,12191,Namminii Cephalii etc. Vindiciae 12191,12192,Caelibatus Ecclesiarum 12192,12193,Occidentis contra nuperos quosdam scriptores. 12193,12194,Augustae vindelicorum. 12194,12195,Sumptibus Nicolai Doll. 1787. 12195,12196,8. maj. 12196,12197,Pag. 12197,12198,256. 12198,12199,Das Cälibatgesetz der katholischen Geistlichen ist von jeher sehr stark und heftig bestritten worden. 12199,12200,"Selbst die klaren Entscheidungen und Anatheme des Tridentiner Kirchenraths: daß Niemand eine Pflicht auf sich habe, in den Ehestand zu treten: daß die Jungferschaft dem Sacramente der Ehe vorzuziehen sey, und dergleichen haben die Cälibatsfeinde nicht erstummen machen konnen." 12200,12201,"Eine sehr ansehnliche Anzahl von Schriften hat von jener Zeit an bis auf unsre Tage für die Abschaffung dieses, wie man es zu nennen beliebte, widernatürlichen Gesetzes geeifert." 12201,12202,"Allein sie haben es ebenfalls mit sehr hitzigen Gegnern zu thun gehabt, wovon aber, man muß es gestehen, viele das Ziel ganz verfehlet haben;" 12202,12203,"indem viele, wie z. B. die Reflexionen über den angeblichen Antrag der k. k. Religionscommission" 12203,12204,n Jbro röm. 12204,12205,k. 12205,12206,k. 12206,12207,"Majestät Joseph den Zweyten, den Cälibat der Geistlichen aufzuheben, Wien u. Ollmütz 1786, die Verfechter einer angeblichen natürlichen Freyheit geradezu mit den Schandnahmen natürlicher, ganz fleischlicher Menschen, und ruchloser Ketzer brandmarken, bloß die Geschichte des in der Kirche üblichen Cälibats mit allen ihren Mährchen, und Wundern erschöpfen, die von den Concilien ergangenen Flüche wiederhohlen, welche ihren Gegnern selbst unmöglich unbekannt seyn konnen;" 12207,12208,"zugleich aber auf ihre Gründe aus der Seele des Menschen, aus dem Naturrechte, aus der angebohrnen Freyheit, aus der Pflichtenlehre rc." 12208,12209,im Gevingsten nicht achten. 12209,12210,"Alle diese Vertheidiger des von der Kirche geheiligten Cälibats verfehlen ganz den Endzweck, auf welchen sie vorzüglich hinarbeiten sollten, um Bekehrung zu wirten." 12210,12211,"Jmmer bleibt ihnen der Vorwurf zur Last liegen, daß sie das menschliche Herz nicht kennen, die Würde der Menschheit außer Augen setzen, und zwar eine große Farrago von casistischen, kirchenrechtlichen, patrologischen, und homiletischen Eruditionen, aber kein Quentchen practische Philosophie besitzen." 12211,12212,"Mit diesen letztern Kenntnissen ausgerüstet, und mit einem scharfen Blicke auf die Einwürfe, welche man aus der Natur des Menschen entnahm, würden viele, z. B. der kürzlich angezeigte Abt Pistabo eine unendlich danlbarere Arbeit unternommen haben, als sie wirtlich gethan haben." 12212,12213,"Sie würden erwiesen haben, daß alle die Einwürfe, welche die Gegner des Cälibats für Wahrheiten halten (Man lese die als Beyspiele ihrer gewöhnlichen Einwürfe im LXIV. St. dieser allg. L. Z. S. 505 angeführten fünf sogenannten Wahrheiten) vielleicht bloße Scheinwahrheiten sind, und die Prüfungen des vorurtheilfreyen Philosophen nicht aushalten." 12213,12214,"Rec. kann und will nicht bestimmen, wie viel von dieser Seite geschehen, und wie glücklich man in dieser Art, Gegenbeweise anfzustellen, und mit gleichen Waffen zu kämpfen, seyn könnte." 12214,12215,"Allein das muß er doch bekennen, daß in dieser Schrift des Flamminius Cephalius außer der Erinnerung an die längst bekannten Flüche der Concilien, und besonders des Tridentiner, wider die zahlreichen Gegner des Cälibats nichts gewonnen ist." 12215,12216,"Das Titelkupfer stellet eine Menge Engelein vor, welche vor dem gottlichen Lamme umher knien, das auf dem Siebensiegelbuche liegt, und worunter die Worte dey Matthäus zu lesen sind:" 12216,12217,"Neque nubent, neque nubentur;" 12217,12218,sed erunt sicut Angeli Dei in coelo. 12218,12219,"Flamminius gewinnet durch diese Vergleichung nicht mehr, als daß er uns Anomalien unter den gewöhnlichen Menschen aufstellt, welche Engel im Fleische sind, und eben deßwegen vorzügliche Ehre, und eine ganz eigene Glorie iim Himmel genießen." 12219,12220,"Daß aber Anomalien nicht durch allgemein verbindende Gesetze entstehen, wer weiß das nicht?" 12220,12221,"Der Hr. V. beweiset ferner in sehr zierlichem Latein, daß das Cälibatsgesetz schon vor Papst Siricius, ja sogar vor dem ersten Kirchenrath zu Nicäa bekannt gewesen, hiermit sehr uralten Herkommens sey, wel ches, meinem Wissen nach, noch lein Cälibatsgegner in Zweifel gezogen hat." 12221,12222,"Er erplodirt hierauf die Sätze seiner sehr vielen Gegner, ohne jedoch auf ihre philosophische Gründe zu achten." 12222,12223,"Nach dieser Eæplosio in Forma folget der plausible Schluß, daß alle diejenigen, welche den Cälibat anfeinden, ipso facto, wie Luther, Calvin, und Wicleff, in die Excomunicationem maiorem, et latae sententiae verfallen seyn, weil die Kirche in diesen Ketzern auch die Cälibatsfeindschaft bestrafet habe." 12223,12224,Rec. 12224,12225,"wünschet sehnlichst ein Werk in der oben gedachten Hinsicht, und hoffet, daß des Geschreys und Schreibens wider den Cälibat bald weniger werden müßte, wenn von Seite richtiger practisch⸗ philosophischer Begriffe Betrachtungen dagegen angestellet würden." 12225,12226,1 12226,12227,A. L. Metallurgie. 12227,12228,"Magazin für die Bergbaukunde, von Joh." 12228,12229,"Friedrich Lempe, Prof. der Mathem." 12229,12230,u. Physik bey der churf. 12230,12231,sächs. 12231,12232,Bergakademie zu Freyberg. 12232,12233,Vierter Theil. 12233,12234,Mit Kupfern. 12234,12235,Dresden in der Walterischen Buchhandl. 1787. 12235,12236,171 S. 8. 12236,12237,"Die drey ersten Theile dieses Magazins verließen schon in den J. 1785 und 1786 die Presse, und sind also der Epoche dieser Litteraturzeitung entwischt." 12237,12238,"Dieß wird aber kein Hinderniß seyn, über ihren Werth wenigstens ein Paar Worte zu sagen." 12238,12239,"Schon die Aufschrift: Magazin für die Bergbaukunde, schmeichelte dem lange gehegten Wunsche des Recens., und dessen Jnhalt entspricht mit Recht seiner Erwartung." 12239,12240,"Seitdem die Bergakademie zu Freyberg, und ihre Tochter, jene zu Schemniz, im Zeitalter der mit Riesenschriten den Zonen der Vollkommenheit sich nähernden Aufklärung — Die Aufklärungsfeinde mögen sagen, was sie wollen — entstanden, begann auch die Bergbaukunde sich allgemeiner die Binde vom Auge zu nehmen, ihr mechanisches Kleid mit dem Schleyer Minervens zu verwechseln, und vom handwerksmässigen zum Theile geheimnißvollen Mechanism in die Sphäre publiker Wissenschaften überzugehen." 12240,12241,"Auf hohen Schulen finden nun Mineralogie und Chemie, diese wichtigen Zweige der Naturlehre die lange verdiente, allgemeinere Aufnahme, welche sich itzt die Anzahl ihrer Kenner und Liebhaber sehr anschaulich vermehret, durch diese die Bergbaukunde, und mit ihr auch den vollkommnern Betrieb des Bergbaues sehr sichtbar verbreitet." 12241,12242,"Schweden, Churlachsen, Hungarn, Hanover, Salzburg, Böhmen, Steiermark, Kärnthen und Tyrol nebst einigen andern Landschaften zeichnen sich am Meisten im wissenschaftlichen Betriebe der Bergwerte aus." 12242,12243,"Doch muß man sich auch noch wundern, daß auf maucher hohen Schule weder Mineralogie noch Chemie ihren Lehrer, oder vielmehr ihren Unterstützer findet." 12243,12244,"Jndessen aber ist jedoch die Epoche schon eingetreten, die eine Zeitschrift für die Bergbaukunde ihres Daseyns empfänglich, ja gleichsam nöthig macht, um dem eigentlicheu Berg⸗ und Hüttenmanne die zerstreuten, und ohne diese oft auch im Staube zurücke gebliebenen Früchte zum Zwecke der Beförderung der theoretischen und practischen Bergbaukunde vor Augen zu legen." 12244,12245,"Die Zeitepoche ist herein gebrochen, wo sich eine solche Zeitschrift hinreichender Leser und Unterstützung erfreuen kann, und sich die Kenner hinwieder erfreuen werden, wenn sie anders zweckmäßige Abhandlungen und Aufsätze liefert." 12245,12246,"Die drey erstern Theile im Ganzen betrachtet entsprechen sowohl als der gegenwärtige vierte Theil der Absicht des gelehrten, sich besonders um die Bergwerksmechanik und Markscheidekunst schon sehr verdient gemachten H. Herausgebers." 12246,12247,"Bey den naturhistorischen, vornehmlich bey den bergmännischen und mathematischen Aufsätzen wird man nicht so fast ihre ästhetische Schönheit — die nur bey belletrischen Schriften strenger Beurtheilung zu unterwerfen ist — als vielmehr ihren innern Werth, ihre Richtigkeit in der Sache, und Bestimmtheit und Deutlichkeit im Ausdrucke auf die Wagschale der Kritit zu legen haben." 12247,12248,Dieser Gesichtspunct ist hier das Geleise des Recensenten. 12248,12249,Das erste Stück enthält die Fortsetzung der Theorie der durch Wasserdämpfe in Bewegung gesetzten Maschinen. 12249,12250,Von Herrn Maillard; 12250,12251,aus dem Französischen übersetzt von D. L. G. Karsten. 12251,12252,"Eine gekrönte Preisschrift, deren Uebersetzung wegen ihrer so genau als gründlich entwickelten Theorie und Anwendung auf die neuern Feuermaschinen alles Beyfalls werth ist." 12252,12253,Vorzüglich gefiel dem Rec. 12253,12254,"die Bemerlung: daß der Boden des Kessels von erhabener Figur geschickter sey, dem Wasser mehr Wärme mitzutheilen, als wenn er platt wäre." 12254,12255,Die stärksten Hindernisse der Einführung dieser Maschinen bey deutschen Bergwerken waren immer noch ihre außerordentlich großen Kosten und ihre Gefräßigkeit an Brennmaterialien. 12255,12256,"Diese Figur des Bodens würde sich ohne Zweifel auch bey andern Sudgefässen, z. B. bey Bräupfannen, mit merklicher BreunmaterialienErsparung anwenden lassen;" 12256,12257,"denn da die mehrere Fähiakeit des Empfangs an Wärme nur von der großern Fläche (area) des erhabenen Bodens, durch Vermehrung der Berechnungspuncte, herrühren kann, so wird sich der Holzverbrauch ben dem erhabenen zu jenem beym platten Boden wie die Fläche des erstern zu jener der letztern verhalten, und umgekehrt." 12257,12258,"Hieraus ergibt sich, daß der Unterschied des Holzverbrauches oder die Ersparung an Brennmaterialien dem Unterschiede der Flächen des Bodens — in der Ausübung wo nicht ganz, doch beynahe — gleich seyn müssen." 12258,12259,"II. Ueber einen aus dem grünen Bleyerzte vom Hoffnungogrunde gezogenen Phosphor, von Hrn. Dr. de la Metherie in Paris, übersetzt von Dr. S. Fr. Hermbstädt." 12259,12260,"Diese für die Chemie wichtige Entdeckung, so wie die der Phosphorsäure in dem sogenannten Wassereisen von Hrn. Meyer und Ritter Bergmann dürften den Scheidekünstlern ermunternden Anlaß zu ihrer weitern Ausforschng im Mineralreiche geben;" 12260,12261,denn mit Grunde vermuthet Herr Hermbstädt ihr häufigeres Daseyn in Fossilien. 12261,12262,II. 12262,12263,Ueber Herrn Kirwans Anfangogründe der Mineralogie. 12263,12264,"Das deutsche mineralogische Publicum, welches seinem Nationalcharalter gemäß Gründlichkeit in der Sache und Bestimmtheit im Ausdrucke liebet, wird dem Herrn Verf." 12264,12265,"für diese mineralogisch⸗kritische Zergliederung gedachter Schrift, gewiß warmen Dank wissen." 12265,12266,"Rec. kennt keine Mineralogie von diesem Jahrhunderte, worin der größere Theil der Fossilien bald mit Verachtung der äußern Kennzeichen, bald mit Hintansetzung der chemischen Grundsätze, so bunt, so willkührlich, und selbst so planwidrig untereinander geworfen wäre;" 12266,12267,"und dieß gerade zur Zeit, da beyde diese Grundfesten einer stichhaltenden Oriktognosie zu einem hohen Grade der Vollkommenheit gediehen sind!" 12267,12268,"Gerade zur Zeit, da man eine Mineralogie, die die bioherige weit hinter sich zurück ließe, mit Recht erwarten konnte!" 12268,12269,"Man durchgehe dieses Kirwansche Werk mit Aufmerksamkeit, oder man folge der gründlichen Beurtheilung und Zurechteweisung desselben von Hrn. Karsten, so wird dessen, und des Rec." 12269,12270,"mit einstimmende Urtheil bey der ersten Classe der deutschen Mineralogen nicht nur gerechtfertiget seyn, sondern zur Verdrängung eines leicht allgemeiner einreißenden, der Wissenschaft schädlichen Vorurtheils auch als nöthig erkannt werden." 12270,12271,"Das unläugbare Verdienst des Hrn. Kirwans, dieses verdienstvollen Chemisten, bey dieser Schrift bestehet hauptsächlich darin, daß er die Resultate der bis itzt durch die Scheidekunst zergliederten Fossilien aufgesammelt, und in einer tabellarischen Uebersicht dargestellt hat." 12271,12272,"Wenn der Herr Verf. S. 92 bey allen guten und schlechten deutschen Mineralogen im Nahmen der, unter schon gut bestimmten Benennungen lange belannten Fossilien eine Supplik mit dem Ausuchen einreichet, daß sie selbe mit Unterdrückung allzugroßer Vorliebe gegen das Ausland, im Besitze ihres Nahmenmonopols, indem die Monopolien in diesem Falle nützlich und nothwendig sind, ungestort lassen wollen; und wenn S. 108 den Fabricanten unschicklicher Nomenclatur alles weitere Nahmengeben der Fossilien wirtklich durch ein Coneilium mineralogicum untersaget werden sollte: so unterschreibt sich Rec." 12272,12273,"in beyden Fällen, indem es sehr einleuchtend auffällt: Daß es zu nichts dient als ein Chaos aus der Wissenschaft zu machen." 12273,12274,Nur setzt Rec. 12274,12275,"noch den Wunsch hinzu, daß die Mineralogen Nieder⸗ und Oberdeutschlands des Herrn Werners Lehrmethode der Mineralogie durch ein Concilium mineralogicum allgemeiner von dem rechten, von ihm selbst angegebenen Gesichtopunete aus, durchstudiren, beherzigen, und ihn dann durch eine Supplit entweder zurFortsetzung seiner Uebersetzung der Cronstädtischen Mineralogie, oder zur Ausarbeitung einer neuen bewegen mochten." 12275,12276,Jm zweyten Theile dieses Magazino S. 54 schmeichelt uns Herr Karsten mit der Hoffnung: 12276,12277,"Vielleicht bald eine neue sehr vermehrte tabellarische Uebersicht der von Hrn. W. bis itzt beobachteten äußern Kennzeichen, von ihm selbst ans Licht treten zu sehen." 12277,12278,"Sollte dieser tabellarischen Uebersicht auch eine Farbentafel etwa mit kleinen illuminirten Feldern, worin alle Hauptfarben mit ihren Nuancen, die Hr. W. in den Fossilien bemerkte, und also in der Mineralogie festzusetzen gedenket, beygefüget werden, so würde gewiß hierdurch das Studium der äußern Kennzeichen der Fossilien vielen angehenden, oder sonst hierin noch wenig geübten Mineralogen sehr erleichtert, in der Farbenbenennung allgemeinere Bestimmtheit verbreitet, und mithin selbst dem mineralogischen Farbensysteme eine gute Grundfesta gegeben." 12278,12279,"Die Anmertungen, welche Hr. Karsten der Uebersetzung des Buchs: Des caracteres ex terieurs des Fossiles, par Mr. de Isle, (im zweyten Theil des Mag." 12279,12280,St. 1.) 12280,12281,"beygefüget hat, kann Rec." 12281,12282,den deutschen Mineralogen zur Durchlesung eben so wenig als die kritische Zergliederung der Kirwanschen Mineralogie hier unempfohlen lassen. 12282,12283,"Es liegt so viel Gründlichkeit, so offene Wahrheit darin, daß der sich auszeichnende Werth der Wernerschen Lehrmethode der Mineralogie, die der Herr Verf. mit jenen Schriften stäts in Vergleichung ziehet, unmoglich mißkannt werden kann." 12283,12284,"Hr. Werner classificirt und ordnet die Fossilien ganz nach chemischen Grundsätzen, und lehret sie mit Hülfe der äußern Kennzeichen geschwinde und fast durchgehends untrüglich unterschieden, ohne die Zuflucht zu chemischen Operationen zu nehmen, die ja nicht alle Mahl angestellt werden können und wollen." 12284,12285,"Nur auf diese Weise wird man die Mieralogie — im engern Verstande Oriktognosie nach einem beynahe mathematisch genauen Fuße bearbeitet, und sie dann bald auch iu die Zahl der vollkommensten wissenschaftlichen Systeme versetzet sehen." 12285,12286,IV. Beschreibung einer von dem churfürstl. 12286,12287,sächsischen Kunstmeister Hrn. Menden bey dem churf. 12287,12288,sächs. 12288,12289,"Bergbaue eingeführten Art, irreguläre Schächte und Strecken, oder überhaupt jeden irregulären Raum in der Grube durch Lehreinstriche körperlich aufzunehmen." 12289,12290,"Schon die Aufschrift zeigt den Jnhalt dieser Beschreibung, die sehr deutlich abgefaßt ist, vollständig an." 12290,12291,Diese Art der körperlichen Aufnehmung irregulärer Räume in Gruben wird dem practischen Bergmanne in vielen Fällen behülflich und dem Haushalte nützlich seyn. 12291,12292,V. 12292,12293,"Ein kleiner Beytrag zur Gewißheit des echt gedieaenen Eisens, von D. L. G. Karsten." 12293,12294,Dem Hrn. Verf. 12294,12295,"fiel in des Hrn. Dr. Bertrams Mineraliensammlung besonders eine Stufe auf, die aus einem Gemenge von ziemlich viel dichtem braunen Eisenstein, braunen Glaskopf, und gemeinen thonartigen, mit etwas linsenförmig kristallisirten Späthigen⸗ Eisenstein, gräulich weissen schaligen Schwerspathe und gediegenen Eisen besteht." 12295,12296,"Das ediegene Eisen raget aus einer drusigten Deffnung des dichten, braunen, und thonartigen Eisensteins in der Größe einer wälschen Nuß ungestaltet hervor," 12296,12297,und scheint tiefer angewachsen 12297,12298,u seyn. 12298,12299,Jn einer andern Stelle gegenüber ist Kurzgefaßte ( Beschl. 12299,12300,der im LXVI. 12300,12301,S 4) 12301,12302,"Jch halte alle jene Arbeiten in Rüksicht auf das ben Gesagte überhaupt für tumultuarisch, wenn lein Plan noch Ordnung zu finden ist, und jene Chrestomathien ins Besondere für tumultuarisch, wo man Autoren gestümmelt und zerhacrt pele-mele unter einanher wirft, und mit Rapsodien ein Buch anfüllt." 12302,12303,5) 12303,12304,"Für eine juaendliche Arbeit erkläre ich dieenlge, welche gelelstet werden lann, ohne große Einsicht um Erfahrung;" 12304,12305,"welche jeder Student, wenn er nur Augen zum Lesen, Hände zum Nachschlagen, und jene Stellen anzuzeiaen, in den Druck liefern lann, besonders aber, wenn nan Chrestomathien aus Chrestomathien macht. 6)" 12305,12306,"Wenn man dem Publicum anzeigen will, wie viel Bucher von der Aeneis in einem Buche elngeschaltet sind, so ist man schuldig sie genan abzuzahlen: wenn man ihm aber nur sagen will, daß Fetzen in dem Buche sind, es grob eingesprengt und besonders genau mit dem dichten, braunen Eisenstein verbunden, und an beyden Stellen an der Oberfläche seines Brenn baren beraubt." 12306,12307,"So eine bestimmte Beschreibung dieser Stufe muß den zweifelhaften Glauben an echt gediegenes Eisen um so mehr zur Ueberzeugung erheben, weil hier die gewöhnlichen, wider das gediegene Eisen aufgetischten Hypothesen nicht Platz greifen können." 12307,12308,(Der Beschluß folgt im nächsten Stücke.) 12308,12309,Religionsschriften. 12309,12310,Die endlich einmahl von vielen Almosenpflegern Sr. 12310,12311,Maj. 12311,12312,d. Königs von Preußen erklärte Bibel. 12312,12313,"Dritte, vermehrte, und verbesserte Auflage, aus dem Französisch." 12313,12314,des Hrn. v. Voltaire. 12314,12315,Erst. 12315,12316,Theil. 12316,12317,Lendon. 1787. 12317,12318,178 S. gr. 12318,12319,"8. Voltairs genugsam bekannter Commentar über die Bibel ist es, was man uns hier deutsch aibt, er heißt: La bible enfin expliquee im Franosischen, und im Deutschen ganz buchstäblich" 12319,12320,Die endlich einmahl erklärte Bibel - Von vielen Almosenpflegern Sr. 12320,12321,"Maj. des Königs von Preußen beliebte man in dieser Auflage hinzu zu setzen, weil das Ding witzig seyn sollte." 12321,12322,"Dieses ist Alles, was Recens." 12322,12323,zu sagen hat. 12323,12324,"Freunde des Bibelspotts werden hierin Nahrung für ihren schalen Witz, aber keinen Trost für Verstand und Herz finden." 12324,12325,Warum es aber dennoch Verleger fand; läßt sich gar leicht aus dem Handlungsgeiste erklären. 12325,12326,Der Holländer sagt: Venn myn Heer Satanas ete. 12326,12327,A. L. N achrichten. 12327,12328,t. abgebroch. 12328,12329,"Anzeige.) und kein Ganzes, so ist es Eins, was ich beyspielweise für eine Zahl angebe." 12329,12330,Ein Lappen ist ein appen: 12330,12331,"er sey einẽ Elle großer, oder kleiner." 12331,12332,"Dieß ware also mein öffentliches Betenntniß bey der Eroffnung einer, wer sollte es glauben, chrestomathischen Fehde." 12332,12333,"Jch bitte Männer von Einsicht und Kunst, und auch alle Herren Mitarbeiter an der oberd." 12333,12334,allg. Litteraturz. 12334,12335,meine Grundsätze zu prüseu; 12335,12336,"dann die angezeigte Schrift, meine Recension und die Antitritit gegen einander zu halten und miteinander zu vergleichen: von unbrfangenen Lesern erwarte ich die Entscheidung ob ich mich durch meine aufgesiellten Behauptungen an dem guten Geschmace und an dieser ehrwurdigen Gesellschaft versündiget habe." 12336,12337,Mitarb. 12337,12338,n der ibd. 12338,12339,allg. Litz. 12339,12340,Erbauungsschriften. 12340,12341,Anekdotenbuch für katholische Priester. 12341,12342,Jn allen deutschen Buchhandlungen zu haben. 12342,12343,Unter diesem Titel sind bisher zwey Bändchen in 8. erschienen. 12343,12344,Eines 1787 von 155 S. 12344,12345,Das andere 1788. von 237 S. 12345,12346,"Am Ende des ersten Bändchens steht eine Nachricht an das Publicum, welche noch mehrere Bändchen verspricht, und diejenigen, die Beyträge und Nachrichten einsenden wollen, anweiset, selbe an die Zaunrithsche Buchhandlung in Grätz, oder an das oberdeutsche Staatszeitungscomtoir in Salzburg zu schicken." 12346,12347,Eine andere Nachricht über den Zweck und die Absichten bey diesem Anekdotenbuch ertheilen die Herausgeber nicht. 12347,12348,"Aber auo dem Jnhalt der ersten zwey Bändchen und der Art, wie die Materien behandelt werden, sieht man genug, daß sie den edeln Zweck bey ihrer Arbeit sich vorgesteckt haben, das Unechte, Unnütze, und Schädliche, das sich nach und nach in den äußerlichen Gottesdienst eingeschlichen, ihn zu sehr versinnlichet, und überladen hat, zu zeigen, die schiefen Begrisse von wahrer Gotteoverehrung, Andacht und Frommigkeit, und von der Art dieselbe den Seelen der Gläubigen einzupflanzen, die so vielfältig auch bey Seelsorgern und Unterhirten noch herrschend sind, zu rügen, auch Consistorien und Oberhirten hierauf aufmerksam zu machen, und dadurch allmählige Verbesserungen zu veranlassen." 12348,12349,"Denn daß die Hirtenbriefe aufgeklärter Bischöfe und die Verordnungen weiser Consistorien so unwirksam befunden werden, daran sind großten Theils die Unterhirten Schuld, und es läßt sich kein merklicher Fortgang in der Auftlärung über Religionssachen hoffen, so lange ein großer Theil der Unterhirten schafkopfmäßig denkt." 12349,12350,"Auch Laien konnen das Anekdotenbuch für Priester mit Nutzen lesen, vornehmlich obrigkeitliche Personen auf dem Lande, die so viele Gelegenheit haben, den aufhlärenden Geistlichen wirksam zu unterstützen, und dem Vorurtheile und Bigotism Nährenden in den Weg zu treten." 12350,12351,Die meisten Aufsätze in diesen zwey ersten Bändchen sind zu den eben angeführten Zwecken sehr taugliche Mittel. 12351,12352,"Nur habe ich beym Durchlesen einige Mahl gewünschet, daß die ganz richtig vorgetragenen Wahrheiten mit mehr Geist und Leben möchten gesagt seyn:" 12352,12353,"weil ich fürchte, sie möchten so den gehorigen Eindruck nicht machen." 12353,12354,"Die Lebensskizze von Ludwig Anton Muratori im 1. B. von Seite 5 bis 57, und der Antimuratori, oder der Seelsorger wie er nicht seyn soll, im 2. B. von S. 5 — 38 sind sehr wohl gerathen, und geben das unverkennbarste Portrait eines würdigen Seelsorgers." 12354,12355,"Daß der gelehrte Verf. des ersten Aufsatzes die für Seelsorger dienlichen Schriften des berühmten Muratori angezeigt hat, daran hat er sehr wohl gethan;" 12355,12356,"nur wünschte ich, daß er das Buch Della Forza della fantasia umana nicht vergessen hätte, welches, so viel ich mich erinnere, auch ins Deutsche übersetzt worden, vorzüglich hieher gehört, und dienen kann, die Zahl der vom Teufel Besessenen, und überhaupt die Hexereyen und Malefizien sammt den dagegen gerichteten Exorcismen und Benedictionen zu vermindern, und das Zuhülferufen eines philosophischen Arztes zu empfehlen." 12356,12357,"Was von Seite 57 bis 74 des 1. B. über das Volksgebeth des Rosenkranzes, und über die allerbesten Gebethe des Papstes Pius des Sechsten gesagt wird, hat mir sehr wohl gefallen." 12357,12358,"Nur scheint mir der Verf. S. 65, wo er die Collecte auf das Rosenkranzfest anführt, dem romischen Brevier und Meßbuch zu viel Ansehen beyzulegen: als wenn alles, was im romischen Breviere oder Meßbuche vorkommt, als unverbesserlich und unabänderlich müßte angesehen werden." 12358,12359,"Jch weiß wohl, daß manche Theologen sich so auf diese zwey Bücher berufen, als wenn alles, was sie enthalten, selbst von der Kirche canonisirt wäre." 12359,12360,"Der Ausdruck heißt meistens: Die Kirche singet in den Tagzeiten, in der Messe." 12360,12361,Aber eben solche Ausdrücke sollen auch nicht gebraucht werden. 12361,12362,"Denn wenn sie auch nicht die Jdee erwecken, daß alles im Brevier und im Meßbuche enthaltenes als Glanbenslehre anzusehen sey, welches bey manchen wohl geschehen mag, so hindern sie doch das Nachdenken und den Untersuchungogeist in Sachen, wo jeder nachdenken und untersuchen sollte." 12362,12363,"Welcher denkende Katholil ist nicht überzeugt, daß eine Reformation unserer Liturgie höchst nützlich seyn würde?" 12363,12364,"Jch glaube zwar selbst, daß die Zeit der Reife hierzu noch nicht gekommen sey." 12364,12365,"Wir haben noch in den Sachen selbst, und in den Begriffen davon zuviel ins Reine zu bringen, als daß wir itzt schon dem Vortrage derselben eine andere Form geben sollten." 12365,12366,"Noch ist es nicht herrschender Geist der deutschen Kirche, die gläubige Herde nicht nach allgemeinen Modellen, sondern nach ihrem individuellen Localbedürfniß zu weiden." 12366,12367,Die Bischöfe sind noch zu wenig Herren in ihrem eigenen Hause; 12367,12368,"sie müssen erst ihr altes, unwidersprechliches Recht über Liturgie zu verordnen vindiciren." 12368,12369,"Vor allem aber muß das Bedürfniß dem Volke einen ihm verständlichen Gottebdienst zu geben, noch viel starker sich aufdringen, als es itzt noch gefühlt wird." 12369,12370,"Sollte die Abneigung oder Gleichgiltigkeit gegen die Religion, die man an unserm Zeitalter zu bemerlen glaubt, noch größer werden, und auf mehrere Stände sich verbreiten, so wird es sich nur zu deutlich zeigen, daß die bisherigen Mittel Religionsgefühle zu erregen nicht mehr hinreichen, sondern daß man andere an ihre Seite setzen müsse, welche nicht bloß durch die Sinne, sondern auch durch den Verstand auf das Herz wirlen." 12370,12371,"Eingestanden also, daß die Zeit zu einer Reformation der Liturgie noch nicht da ist, so hätte ich doch erwartet, daß in diesem Buche nichts vorkomme, wodurch dieselbe noch mehr entfernt würde, wie dadurch nothwendig geschehen muß, daß man jeden in der Liturgie befindlichen Satz als eine Richtschnur anpreiset, nach der wir unsere religiösen Gesinnungen und Handlungen zu richten haben." 12371,12372,Von S. 38 bis 71 des 2. B. ist eine gute Uebersetzung der Abhandlung de stadio christianae philosophiae des Erasmus von Rotterdam eingerückt. 12372,12373,"Alles übrige besteht in eigentlichenAnekdoten, in Erzählungen von Handlungen und Gebräuchen, die dem Geiste Christi und seiner Religion widersprechen, aber doch noch vielfältig vorkommen." 12373,12374,Ueberall sind schöne Bemerkungen und Erläuterungen beygefügt. 12374,12375,"Nur die Abhandlung über Wunder S. 192 im 2. B. schien mir zu metaphysisch nach den Zwecken dieses Buches und für diejenigen Leser, für die es vornehmlich geschrieben ist." 12375,12376,"Da dieses Aneldotenbuch mit vieler Freymüthigkeit geschrieben ist, und gerade gegen alles das losziehet, und auf Vernichtung alles dessen losarbeitet, was die Verf." 12376,12377,"der Kritik über gewisse Kritiker in Schutz nehmen, und zu erhalten suchen;" 12377,12378,"so weiß ich es mir nicht recht zu ertlären, wie dieses Buch von diesen Herren so lange unangetastet habe bleiben können." 12378,12379,"SollSollte die Existenz des Anekdotenbuches den Verfassern und ihren Correspondenten bisher unbekannt geblieben seyn, so hoffe ich durch diese Erinnerung um so mehr Ehre bey ihnen einzulegen, da in der am Ende des ersten Bandes sich befindenden Nachricht gesagt wid, daß von den Verfassern des Aneldotenbuches Erinnerungen, Berichtigungen, freundschaftliche Belehrungen, auch Grobheiten mit Dank angenommen werden; und die Verf." 12379,12380,"derKritit ihre Stärke bisher bloß in Grobheiten gezeigt, und den Mangel an Sprachkenntniß, Logit, und allem gründlichen Wissen dadurch zu decken gesucht haben." 12380,12381,T. 5. Metallurgie. 12381,12382,"Magazin für die Bergbaukunde, von Joh." 12382,12383,Fried. 12383,12384,"Lempe, c. (Beschl." 12384,12385,der in dem LXVII. 12385,12386,St. abgebr. 12386,12387,Anzeige.) 12387,12388,Vl. 12388,12389,Eine Recension über chemische Grund/ 12389,12390,"sätze der Probier⸗ und Schmelzkunst, von J. Fr. Gmelin, Prof. zu Göttingen." 12390,12391,1786. 12391,12392,402 Seiten. 12392,12393,8. 12393,12394,"Da dieses Magazin eigentlich für Bergmänner bestimmet ist, so wird es vielen derselben lieb und gedeihlich seyn, sie auch mit der neuen bergmännischen Litteratur bekannt zu machen." 12394,12395,"Was aber die Recension betrifft, so ist sie ein Beweis, wie nothig einem Schriftsteller vem Probier⸗ und Schmelzwesen — so wie eikem Probierer und Schmelzer selbst — die Verbindung der Theorie mit practischen Erfahrungen sey." 12395,12396,VJJ. 12396,12397,Was die Austheilunge oder Ausbeuten auff den Ober⸗ Berkstetten von Anfangk auff unterschiedene Ouartall 12397,12398,bieß auff Trinitatis des 1590sten 12398,12399,Jahro 12399,12400,seindt gefallen und gegeben worden. 12400,12401,"St. Annabergk fängt mit dem Jahre 1596, die übrigen Bergstätte aber fangen allmählig später ihre Auftrittoepoche in dieser Berechnung an, die am Ende eine S. von 6, 550,796 Th." 12401,12402,als Ausbeute von 10 Bergstätten aufweiset. 12402,12403,Dieser Ausweis kann zu einem kleinen Beytrage der Bergwerlsgeschichte des Ober⸗ Erzgebirges dienen. 12403,12404,Die Fortsetzung folgt. 12404,12405,VIIl. 12405,12406,Darstellung der vorzüglichsten Resultate des Mechanischen sechs gut gebauten Pferdegöpel in der Freybergischen Bergamtorevier. 12406,12407,"Hierzu sind 4 Tafeln entworfen, welche zur bequemen Uebersicht des Mechanischen dieser Pferdegopel dienen, und den Bergwerkemechaniler in Absicht auf die Berechnung und Vergleichung mit andern ähnlichen Maschinen sehr interessiren werden. ." 12407,12408,"Sormeln zur Berechnung der Kosten, welche das Herausschlagen einer Lachter Gesteins, wenn geschossen, oder geschrämet wird, erfordert." 12408,12409,"Diese Formeln würden den praetischen Bergmännern, deren immer noch wenige Algebraisten sind, brauchbarer seyn, wenn ihre Anwendung durch Beyspiele in Zahlen erläutert wären." 12409,12410,X. 12410,12411,Eine Förderungoaufgabe. 12411,12412,Sie dient zur Berechnung der Hunt⸗ und Kareforderung; 12412,12413,und die algebraischen Formeln sind da mit Beyspielen beleuchtet. 12413,12414,"Ob sich aber Hr. Lempe bey dergleichen, nur für den Bergmann von Leder an meisten interessanten Aufgaben nicht ein Biochen zu sehr an mathematische Strenge bindet, dadurch auf manche unanwendbare oder zwecklose Kleinigleit, und von überflüssig vielen Gliedern zusammen gesetzte Formeln verfällt;" 12414,12415,dieß will Recens. 12415,12416,hier nur in Absicht auf dessen eigene Ueberlegung erinnern. 12416,12417,Xl. 12417,12418,Eine zur Markscheidekunst geherige Aufgabe. 12418,12419,Jhre Auflosung lehret die Magnetabweichung an jedem Orte; 12419,12420,"wo keine Mittaglinie gezogen ist, und erstere nach andern Methoden izt nicht bestimmet werden kann, zu finden;" 12420,12421,sie ist also in Hinsicht auf die schon bekannten Methoden nicht überflüßig. 12421,12422,Recens. kann dieß gemeinnützige Magaz. 12422,12423,"allen Liebhabern der Bergbaukunde, und will es vorzüglich den eigentlichen Bergmännern und Anfängern in dieser Wissenschaft empfehlen." 12423,12424,Vielleicht findet in den künftigen Theilen auch der Hüttenmann mehr Nahrung für sich. 12424,12425,L. S. C. Geschichte. 12425,12426,Die Geschichte der Römer zur Erklärung ihrer classischen Schriftsteller. 12426,12427,"Ein Alphabet u. 7 Bog., nebst einer sauber gestochenen Charte vom alten römischen Neiche zur Zeit seines höchsten Flors." 12427,12428,Leipzig bey S. L. Crusius. 1787. 12428,12429,8. 12429,12430,"Wir machen uns ein wahres Vergnügen daraus, dieses überaus nützliche Buch bekannt zu machen, und allen Schulen, so wie jedem angehenden Litteratus, der mit den Alten bekannt u werden wünscht, zu empfehlen." 12430,12431,Es kann wirtlich als die trefflichste Einleitung zur Lectüre der römischen Classiker dienen; 12431,12432,"indem es zugleich nicht nur dem Anfänger, sondern auch dem Weitergekommenen einen hinreichenden Begriff vom Ursprunge des römischen Volks, dessen Verfassung, Hauptveränderungen und Verbindungen mit andern Volkern gibt." 12432,12433,"Und hierüber erst helle Bezriffe zu haben, ist doch wohl eine nicht unerhebliche Erleichterung dieser schweren Lectüre." 12433,12434,Universalhistorie allein reicht dazu nicht hin; 12434,12435,"sondern man muß sich die abgesonderte, specielle Geschichte dieses Volks selbst vorbereiten." 12435,12436,Diese wird uns in diesem Handbuche gründlich und gut geliefert. 12436,12437,"Und wir sind überzeugt, daß dasselbe, wenn es nur hinlänglich bekannt wird, gewiß sehr Vieles beytragen werde, den Geschmack an alter Litteratur wieder mehr aufzuwecken und allgemeiner zu machen." 12437,12438,Da der Verf. 12438,12439,bey diesem Werte hauptsächlich die Erklärung der alten Schriftsteller zur Absicht hatte; 12439,12440,so zeichneten ihm auch diese gewisser Maßen seinen Plan vor. 12440,12441,"Wo ihre Nachrichten kürzer, ungewiß und mangelhaft sind, da beschränkt er sich fast bloß auf historische Auszüge, wie z. Beysp." 12441,12442,im Zeitraume vor dem Punischen Kriege. 12442,12443,"Dagegen erweitert sich wieder seine Erzählung fast bis zum Tagebuche, wenn er sich dem Triumvirate nähert, von welcher Periode sich anch in den Schriftstellern die Facta, Personenschilderungen, Aneldoten und Anspielungen häufen." 12443,12444,"Wir müssen nicht nur unsern Beyfall über diesen wohl auogesonnenen Plan, sondern dem Verf." 12444,12445,"auch das Zeugniß geben, daß er ihn treu auogeführt habe." 12445,12446,"Er hat aber noch mehr gethan, und in der Einleitung 1) eine tabellarische Vorstellung der alten römischen Welt gegeben, die uns ungemein befriedigt hat." 12446,12447,"Sie gehet von S. 54, und schließet mit einer sehr langen allgemeinen Anmerkung bis S. 63 über die Verfassung der römis." 12447,12448,Provinzen; 12448,12449,"wobey die besonderen Benennungen, welche Staatswürden und Einrichtungen bezeichneten, und die eigenthümliche Bedeutung der hierauf Bezug habenden lateinischen Phrasen und Wörter nicht nur hier, sondern auch durchgehends im Buche, wenn von andern in die Antiquitäten einschlagenden Dingen die Rede ist, erläutert werden. 2)" 12449,12450,Eine Beschreibung von Rom bis S. 96. 3) 12450,12451,"Eine kurze, aber kritisch richtige Nachricht von den Ouellen der röm. Geschichte bis S. 104. 4)" 12451,12452,Einen Abriß von den Epochen der römischen Geschichte bis S. 113. 5) 12452,12453,Eine Darstellung des Zustandes von Latium und Jtalien vor der Erbauung der Stadt Rom bis S. 125. 12453,12454,"Hierauf hebt die Geschichte der Römer selbst an, die aber in diesem ersten Theile nur bis zu ·des dritten Buchs erstem Capitel gehet." 12454,12455,Wir wollen die Leser mit dem Gange des Verf. 12455,12456,bekannt machen. 12456,12457,"Erstes Buch, von der Erbauung Roms bis zur Aussohnung der Patricier mit den Plebejern." 12457,12458,(Wir wollen auch zur Probe von diesem ersten Buche das Detail mittheilen.) 12458,12459,"Erstes Capitel, von Erbauung der Stadt bis zur Vertreibung der Könige." 12459,12460,"Näherer Jnhalt desselben: Romulus — die ältesten Einrichtungen der Römer — der König — der Senat — das Volt — Patricier — Plebejer — Patron, Client Tribus — Curien — Gottesdienst — Freystatt Raub der Sabinerinnen — Triumph — Vereinigung der Sabiner und Römer — Aelteste Gesetze — Tod des Romulus — Jnterregnum — Numa Tullus Hostilius — Horatier, Curiatier Zerstörung von Alba — Ancus Martius — Lucius Tarauinius der Aeltere — Servius Tullius Census — Centurien — Bund der Lateiner Lucius Tarquinius der Jüngere — Abänderung des Freystaats — Anmerkungen über die Aufklärung — Sitten — Religion — Lebensart der ersten Römer bis S. 173." 12460,12461,"Zweytes Capitel, von der Vertreibung der Konige bis zur Aussohnung der Patricier und Plebejer." 12461,12462,— Näherer Jnhalt: Versuch des Tarquins in die Stadt zurückzukommen — Verschwörung der jungen Patricier Tod des Brutus — P. Valerius Publicola Bündniß mit Carthags — Krieg mit dem Porsenna — Ursprung der Streitigkeiten zwischen den Patriciern und Plebejern — Erster Dictator Entweichung der Plebejer — Tribunen des Volks — Coriolan — Ackergeset — Cassius Viscellinus — dreyhundert Fabier — Coceintia nach den Tribus — Gesetze der zwölf Tafeln — Decemvirs Tribunen mit censularischer Gewalt — Präfectus Annonä Quintus Cincinnatus — Besoldung der Armee — Eroberung von Veji — Camill — Krieg mit den Galliern und Zerstorung Roms — WieKurzgefaßt e Gotba. 12462,12463,"Jn der Ettingerschen Buchhandlung ist erschlenen: Theaterlalender oder Taschenbuch für die Schaubübne, auf das Jahr 1788." 12463,12464,12. 15 Bogen. 12464,12465,Mit Kupf. 12465,12466,(16 gl) 12466,12467,"dieser Jahrgang des Theatertalenders ist der funfzehnte, ein Zeichen, daß er von dem Publicum mit Bevfall aufgenommen ward." 12467,12468,"Die Bemühung des Herrn Raths und Bibliothelars Reichard, diesen Kalender auch für dieses Jahr so vollständig und so interessant als moglich zu machen, ist nicht zu verlennen." 12468,12469,Den Anfang machen wie gewöhnlich Gedichte. 12469,12470,"Dann folgen Abhandlungen und vermischte Aufsäte, als: Gedanten über das Schauspiel und den Schauspieler." 12470,12471,Beantwortung der Anfragen im Theaterlalender 1787. 12471,12472,Es fruchtet nichts! 12472,12473,Gewiß ein Wort zu seiner Zeit! 12473,12474,Blographien: Johann Franz Regnard. 12474,12475,Aneldoten. 12475,12476,Societätstheater in Dresden. 12476,12477,Schauspielhaus in Ofen. 12477,12478,Abbildungen von Schauspielern und Schauspielergruppen. 12478,12479,Miscellaneen zu des Refers Kurzweil. 12479,12480,Stizzen eines entworfenen Plans zu Eiurichtung eines Liebhabertheaters. 12480,12481,Tadelle der Hauptepochen der deutschen Bühnengeschichte. 12481,12482,"Verzeichniß der lebenden deutschen Schriftsteller und Tontünstler, die für das Theater gearbeitet haben." 12482,12483,Verzeichniß einiger ledererbauung der Stadt — M. Manlius — Anspruch der Plebejer auf die Consulwürde — Versohnung der Plebejer und Patricier — Plebejische Consulen — Erster Prätor — Aediles Currules — Anmerkungen — Aufklärung und Sitten. 12483,12484,Regierung — Religion und Lebensart der Römer. 12484,12485,"Zweytes Buch, von der Aussohnung der P. und Pl." 12485,12486,bis zur Zerstörung von Carthage. 12486,12487,"Drittes Buch, von der Z. v. C. bis zum Tode Marc⸗Aurels, dessen erstes Capitel hier bis zu Syllas Tode geliefert worden." 12487,12488,Gl. 12488,12489,Philosophie. 12489,12490,Betrachtungen über das Universum. 12490,12491,Dritte Auflage. 12491,12492,Mannheim in der neuen Hof⸗und alademischen Buchhandl. 1787. 12492,12493,140 S. 8. 12493,12494,"Es würde Mißtrauen gegen unsere Leser verrathen, wenn wir ihnen eine Schrift weitläufig darstellen und empfehlen wollten, über deren Werth das Publicum lange schon einstimmig entschieden hat, und deren Vortrefflichteit durch diese erneuerte Auflage einen neuen Beweis erhält." 12494,12495,"Wir begnügen uns daher, bloß diese gegenwärtige Ausgabe anzuzeigen, die sich von derjenigen, die Rec. besitzt, durch nichts als durch beßern Druck und Papier unterscheidet." 12495,12496,"— Was hat sich ein Land nicht alles von seinem zutünftigen Regenten zu versprechen, der schon vor seinem Regierungoantritte sich selbst durch mehrere Geburten seines Geistes die herrlichsten Denkmahle seiner Weisheit und philosophischen Denlungsart errichtet hat!" 12496,12497,G. P. 12497,12498,Nachrichten. 12498,12499,benden Mitglieder der deuts. 12499,12500,"Bühne, nach ihrem Vornahmen, Geburtsort und ersten Theaterjahr." 12500,12501,Todesfalle. 12501,12502,Verzeichniß und Beschreibung von 33 Schaubühnen und deren Mitgliedern. 12502,12503,Eingegangene Truppen. 12503,12504,"Verzeichniß der theatralischen Schriften die in den bevden LelpzigerMessen zu Ostern und Michaelis erschlenen sind u. s w. Voran steht das wohlgetroffene Bildniß des H. Schröder in Hamburg, von Hrn. Gregory in Leipzig gestochen" 12504,12505,"Die 6 übrigen Kupfer, womit dieser Kalender geziert ist, sind aus Hru." 12505,12506,"Jflands Schauspiel: Das Bewußtseyn, genommen, von Hrn Melchior zu Maunheim gezeichnet, und von Hrn. Erusius in Leipzig gestochen." 12506,12507,Frankfurt. 12507,12508,"A. F. Getslers, d. j. Leben und Thae" 12508,12509,"ten Hanns Joachims von Ziethen, weil." 12509,12510,tönigl. 12510,12511,vreußis. 12511,12512,Generals ven der Cavallerie 12512,12513,ic. 12513,12514,"mit desselben Portrait., Leipzig 1788." 12514,12515,Diese Biographie eutbalt nicht nur die sammtl. 12515,12516,"Kriegs und Heldenthaten dieses berühmten Generals, sondern erzählt auch, aus guten Quellen, seine jugendliche Erziehung, schildert seinen moralischen und physischen Charatter, stellt ihn dar als Gatte, als Vater, als Freund seines Konigs und Anderer." 12516,12517,Physik. 12517,12518,"Ueber das Feuer, ein Beytrag zu einem Unterrichtobuche aus der Naturlehre, v. Joseph Weber, Lehrer der Physik an der hohen Schule zu Dilingen." 12518,12519,Mit einer Kupfertafel. 12519,12520,"Landshut, bey Anton Weber, Hofbuchbinder." 12520,12521,1788. 12521,12522,216 S. 8. 12522,12523,Der Titel dieses Buches entdeckt die Absicht des Verfassers; 12523,12524,"er fühlt das Unvollständige und ubestimmte unserer physilalischen Lehrbücher vornehmlich in der Lehre vom Feuer, und sucht diesen Mängeln durch gegenwärtige Abhandlung abzuhelfen." 12524,12525,"Der Verf. geht durchaus den ebenen und einzig sichern Weg der Erfahrung; legt überall Beobachtungen, und größten Theils chemische Versuche zum Grunde seiner Schlüsse." 12525,12526,"Jn einer kurzen Einleitung gibt er einen intuitiven Begriff vom Feuer, und nennet es eine Erscheinung, die sich durch Wärme und Licht kenntlich und unterscheidbar machet;" 12526,12527,"er zeigt die Existenz eines Wärme⸗ und Lichtprincipiums, und den Unterschied zwischen freyem und gebundenem Feuer;" 12527,12528,"führt Gründe an, daß der mit saurem und erdigtem Wesen figirte Feuerstoff, den er für das Phlogiston hält, den Grund der Entzündlichkeit brennlicher Korper ausmache;" 12528,12529,"und schließet aus ganz kunstlosen Beobachtungen, daß die Natur der Feuermaterie darin bestehe, daß sie wärme, leuchte, allwärts (allenthalben) verbreitet sey, und eine überaus große Feinheit, Flüssigkeit, Elasticität, und eine auflosende Kraft besitze." 12529,12530,"Endlich bemerkt er, daß dieß Feuerwesen auf dreyerley Weisen wirlsam wird, entweder nur am Gefühle, oder nur am Gesichte, oder an beyden zugleich;" 12530,12531,"theilet aus diesem Grunde die ganze Abhandlung in drey Abschnitte, und handelt ausführlich erstens von der Wärme, zweytens vom Lichte, drittens von Glut, und Flamme." 12531,12532,"Jm ersten Abschnitte, von der Wärme, berührt der Verf." 12532,12533,die Geschichte des menschlichen Verstandes; 12533,12534,"indem er die Hauptmeinungen von der Ursache der Wärme anzeigt; beweist alsdenn, worin die Wärme nicht bestehe, und hernach gibt er die rege Wärmematerie als Ursache der Wärme an;" 12534,12535,"realisirt hierauf den Unterschied zwischen freyer und gebundener Wärmematerle, und schließt aus den Aeußerungen der freyen Wärmematerie, daß sie sey eine flüssige, überaus feine, sehr elastische, bloß auf das Gefühl wirkende, allverbreitete, und chemisch auflosende Materie;" 12535,12536,"erweiset die Aehnlichkeit der Wärmeleiter, und Nichtleiter mit den elektrischen Leitern und Nichtleitern; kommt denn auf die vornehmsten Wirkungen der freyen Wärmematerie, gibt davon befriedigende Erklärungen, und zeigt dadurch die Zulänglichkeit der angenommenen Wärmeursache." 12536,12537,"Der Verf. führt Ere fahrungen an, daß wir Kälte empfinden, sobald von den äußern Theilen des Korpers mehr Wärmematerie abfließt, als von innen ersetzt wird;" 12537,12538,"schließt aus diesen und andern Beobachtungen, daß der Abgang rhätiger Wärmematerie die Kälte gründe;" 12538,12539,"die Säuren aber zur Hemmung der Thätigleit der Wärmematerie, und mithin zur Kälte vieles beytragen; handelt hernach vom Gesrieren der Körper überhaupt, vom Gefrieren des Wassers insbesondere, von der Ausdehnung des Eises, vom Schnee, vom Reife, vom Hagel, von Nebensonnen n. d. gl.;" 12539,12540,"hängt alsdenn noch allerley Erscheinungen bey der Kälte und Wärme an, z. B. das Erkalten der Korper im luftleeren Raume, das Blasen aus dem Munde, Ausdünstung des Eises, Keller⸗Wärme, und Kälte, Hitze und Kälte auf der Jnsel Malta, thierische Wärme u. a. m." 12540,12541,"Jm zweyten Abschnitte, vom Lichte, schickt der Verf." 12541,12542,"der Abhandlung wieder eine kurze Geschichte von den Meinungen der Naturforscher, von der Natur des Lichtes voraus; führt alsdenn zur Bestimmung der Natur des Lichtes Erfahrungen an, die man in den gewöhnlichen Lehrbüchern vergeblich suchet;" 12542,12543,"er zeigt den Einfluß des Lichtes auf die grünen Pflanzen im Sonnenlichte, und im Schatten, auf die übrigen Gewächse, auf die thierischen Korper, auf die Mineralien rc." 12543,12544,"aus den Erfahrungen des Bonnet, Jngen⸗Housz, Senebier u. a., bringt Gründe für das Nichtwarmseyn des Sonnenlichtes;" 12544,12545,"vergleicht diese und andere Wirlungen des Lichtes, und gibt als Resultat der Erfahrungen an, daß das Licht vollends entwickelter Feuerstoff, eine hochst feine, ungemein elastische, auflösende, allwirksame und allbelebende Materie sey." 12545,12546,Vom Farbenlichte handelt der Verf. 12546,12547,"ausführlich, und dennoch mit einer zweckmäßigen Kürze;" 12547,12548,"er leget die Ursache Newtons zu Grunde, und erkläret nach dieses Naturforschers Jdee die Natur der Farben überhaupt, und der Farben der Körper;" 12548,12549,"für Urfarben hält er nur die blaue, rothe und gelbe;" 12549,12550,"die übrigen für abgeleitete, weil diese, nicht aber jene aus Mischung entstünden." 12550,12551,"Hernach werden erklärt die Farben des Chamäleons, der Pflanzen c. der Regenbogen, die zufälligen Farben ic." 12551,12552,"die Ablenkung, Brechung und Abprellung des Lichtes;" 12552,12553,"worauf als ein Anhang folgt Abhandlung von der Kälte der hohen Luftgegenden, vom Wechsel der Wärme und Kälte bey Tage und Nacht, in verschiedenen Jahrszeiten, und Weltgegenden, von Abweichungen, von den Gesetzen der Wärme, und Kälte in verschiedenen Ländern." 12553,12554,"Jm dritten Abschnitte, von Glut und Flamme abstrahirt der Verf." 12554,12555,"gleich Anfangs aus Thatsachen, daß Wärme, Hitze, dunkles Licht, (das Beywort dunkel steht hier uneigentlich;" 12555,12556,wie kann das Licht dunkel heißen?) und beginnende Auflösung die Glut charalterisiren. 12556,12557,"Hernach zeigt er, daß völlige Auflösung des Körpers und das Leuchten der aufgelösten Körpertheilchen die Flamme erzeugen." 12557,12558,Hierauf handelt der Verf. 12558,12559,"von der Reinheit der Flamme, von Einwirkung der Luft auf Glut und Flamme, und erklärt die vornehmsten Phänomene der Glut, und Flamme; gibt alsdenn eine kurze Geschichte von künstlichen und natürlichen Entzündungen, warnet vor Feuersbrünsten, und schreibt die anwendbarsten Verwahrungsmittel dagegen vor; sagt seine Meinung von den sogenannten unverbrennlichen Körpern, dem Asbest, Amiant, Salamander, der Lampe des Thrithemius, dem ewigen Lichte, vom griechischen Feuer, und dem Centralfeuer;" 12559,12560,"erkläret die Phänomene des entzündeten Schieß⸗ und Knallpulvers nach Jngenhousz, hält das electrische Feuer für wahre Lichtmaterie, die durch besondere Mischung mit saurem und brennlichem Wesen modificirt ist, und beschließt endlich: daß Wie dieser Mischung, und die ganze Arbeit der Natur in Zubereitung dieser electrischen Materie ist, wie noch manch andero, das ich in dieser Abhandlung berührt habe, das Non plus vltra itziger Kenntnisse:" 12560,12561,"vermuthlich kommt später, wenn man fortfährt, die Natur zu studiren, und Versuche zu machen, der Tag, welcher Aufschluß gibt über das, was jetzt Geheimniß ist." 12561,12562,"Wir sehen in unsern Tagen vieles, was ehedem vor den Augen unserer Vorältern tief verborgen lag, und unsere Nachkömmlinge werden zuverläßig Dinge entdecken, die wir nicht einmahl ahnden." 12562,12563,"Die Kraft der Menschen vermag mehr, als man denkt, so bald sie angestrengt wird;" 12563,12564,"dieß recht gefasset, ist wohl starker Antrieb der Menschen zur Uebung und Ausbildung ihrer Vernunft, und ist auch Fingerzeig des Schöpfers, daß er in Versteckung der Kräfte und der Triebfedern seiner Werke weise und vorsichtig sey, wie keiner. ." 12564,12565,"Recens. hat in dieser Schrift den Geist des gelehrten, deutlich unterrichtenden Verfassers, welcher dessen übrige Schriften vor so vielen andern auszeichnet, nicht vermisset." 12565,12566,"Der Hr. Verf. zeigte, daß ihm das geuze Gebieth einer so ausgebreiteten Wissenschaft, wie die Naturlehre ist, vollkommen zu Gebothe stehe, und daß er sich genau mit dem Fassungsvermogen seiner Schüler bekannt gemacht habe, um zu wissen, wie viel damit gewonnen werde, wenn der Vortrag lichtvoll, präcis, und nicht ermüdend ist." 12566,12567,Diese Eigenschaften besitzt H. Prof. Weber in einem vorzüglichen Grade. 12567,12568,"Man sieht, daß er alles Wichtige in seinem Fache gelesen, gesammelt, geprüfet, und selbst gedacht habe;" 12568,12569,"daß er Meinung von Gewißheit genau unterschied, und ein Feind alles unnothigen, unzweckmaßigen Dogmatisierens sey." 12569,12570,L. H. Romane. 12570,12571,Trakimor oder das goldene Land. 12571,12572,Aus dem Engl. übersetzt. 12572,12573,Erst. 12573,12574,Th. 12574,12575,Zwey Alphab. 12575,12576,Leipzig bey S. L. Crusius. 1787. 12576,12577,8. 12577,12578,Es sey nun dieß Werk Uebersetzung oderOriginal (welches letztere wir weit eher zu glauben geneigt sind); 12578,12579,"so nehmen wir es doch, nachdem wir es sehr aufmerksam gelesen, sehr gern noch eiumahl wieder zur Hand, um unsern Lesern, die es noch nicht kennen, eine Uebersicht vom Jnhalte, und dadurch Anlaß zu geben, dieß gesunde treffliche Jdeal ejner besten Erde selbst uicht nur zu durchlesen — sondern auch zu durchdenken." 12579,12580,"Denn wir sind versichert, keinen unsrer denlenden und für Menschenwohl warmen Leser wird es gereuen, dieses practische Glückseligkeitssystem kennen gelernt zu haben;" 12580,12581,"und keimer wird das Buch aus der Hand legen, der nicht wünschen mochte, in einem solchen Lande zu leben, und da das frommer Wunsch ist, doch Einiges dem Verf. abzulernen, wie man wenigstens in seiner Sphäre einen Beytrag zur Vervollkommnung thun konne." 12581,12582,"Es ist ein sehr glückliches Gegenstück zum Karl von Karlsberg, und wird durch den Contrast den es darstellt, bey vielen die wirtsamste Apologie jenes Verfassers werden, den man immer der Uebertreibung beschuldigt hat." 12582,12583,"Wir übergehen, um den Lesern ihr Vergnügen nicht zu stören, die Art der Einkleidung, und geben nur gleich die Gegenstände an, über die hier theoretisch und practisch, aber immer in edler Sprache sehr faßlich, neu, gründlich und mit vieler Naivetät und wahrem Natursinne philosophirt wird." 12583,12584,"Regierung — Aemter im Staate — Todesstrafen Verbrechen — Verderben, was die Europäer in fremden Ländern anrichteten — Pflichten, Vorzüge des Regenten — Publicität — Gerichtsverfassung — Volksreichthum — Bevölkerung — Städte — Gebäude — Naturgenuß — Gärten — Residenz des Regenten — Audienz — Hoftafel Hofstaat — Volksfeste — Prinzenerziehung — Verdienst Erblichkeit von Lehen und Würden Adel — Gleichheit der Stände — Achtung der niedern Stände — Gerechtigteitspflege — Strafen und Belohnungen — Moralitätstabellen Eide — Richter — Jhre Bestechuug — Jus abolitionis — Oeffentliche Gefängnisse — Mittel zur Veredlung der Menschheit — Moralische Censoren — Correctoren — Banquerote — Schulden Jnjurien — Zustand nach diesem Leben — Erziehung — Volksaufklärung durchaus — Schulen und Lehrer — Töchterbildung — Weibliche Bestimmung — Schulmäntel - Perülken — Schulmäntel⸗ Laster — Kurrende Unterrichtsort — Schuldisciplin — Schulzwang — Gesundheit der Schüler — Onanie — Auswahl des Unterrichts fremde Sprachen — Unterrichtsjahre — Kenntniß des menschlichen Korpers und der Mittel ihn zu erhalten — Reinlichkeit — Hypochondrie — Diätetit — Nahrungsmittel — Arzeneyen — Aerzte Zeugungstrieb — Krankheiten, die von Wohllust herrühren — vom Branntwein — von Silberglätte — Tod — Religion — Naturunterricht Unterweisung zur Tugend und Menschenliebe — Belehrung der Jugend von den Landesgesetzen — Religionsunterricht." 12584,12585,"— Nun noch ein Paar Stellen, wie sie uns in die Augen fallen, zur Probe:" 12585,12586,"Jn ganz Trakimor weis man weder von angebohrnem Adel, noch von sogenanntem Adel überhaupt." 12586,12587,Auch trägt man weder Ordensbänder noch Ordenskreuze. 12587,12588,"Man trägt aber gern in der Brust ein Herz, das mit Gesinnungen von großem Werthe eingefaßt ist und sehr edel schlägt." 12588,12589,"Auf den wahren Adel kann mithin in keinem Lande der Welt so gehalten werden, wie hier." 12589,12590,"Man kennet einen zweyfachen dieser Art; einen niedern, und einen höhern." 12590,12591,"Den niedern setzt man darin fest, daß man den Pflichten des häuslichen Lebens ein Genüge leiste, und für das Wohl seiner Familie auf allen Seiten redlich sorge;" 12591,12592,"der hohere besteht in Gemeinnützigkeit, und jeder hat auf ihn Anspruch, sobald er seine Wirksamkeit weiter, als bloß auf die Seinigen erstreckt, und über die Gränzen seines Hauses hinaus noch Gutes stiftet, Beystand leistet, und Segen ausbreitet." 12592,12593,"Der Suma (Regent) kann also kein Diplom weder über den einen, noch über den andern Adel ausfertigen, sondern jeder fertigt es sich selbst ans, und die Echtheit desselben wird aus seinent Leben und Wandel anerkannt." 12593,12594,"Es ist ein Verbrecheu bey uns, wenn man mehr von sich vorgibt, als man kann., Qualis rex — talis grex — würde dieser Edle gesprochen haben, wenn er auf einer europäischen Schule gewesen wäre." 12594,12595,"Trakimor ist aber das Land, wo man dergleichen Sprüchelchen nicht auf lateinisch lehrt, sondern wo man sie ohne sie auf lateinisch zu wissen auf gut trakimorisch ausübt." 12595,12596,"Mitlta würde sich hier kein Suma erlauben, frey und frank, unersättlich, schwelgerisch, üppig, unnatürlich, und luxurios zu leben, weil man auf der einen Seite weis, was für verführerische Einflüsse dieß aufs Volt haben würde, und weil auf der andern der Grundsatz hier Staatsariom geworden ist, daß eine Nation in dem Maße glücklich sey, in welchem sie der Natur getren lebt." 12596,12597,"Ueberhaupt muß die Sorge der Obern dahin gerichtet seyn, daß das Volt nicht bloß äußerlich, sondern daß es innerlich gut werde." 12597,12598,"Das heißt, daß es das Gute nicht bloß auf Befehl und Verordnung thue, sondern daß es aus freyem Antrieb schon dazu geneigt sey." 12598,12599,"Dieß wird es seyn, sobald es das Gute deutlich als Gutes erkennt." 12599,12600,Folglich beruhet alles auf Volksaufklärung ./ 12600,12601,Gl. 12601,12602,Naturlehre. 12602,12603,"Kurzer Bericht von einer Neise auf den Gipfel des Montblanc im August 1787 von H. B. Saussure, aus dem Sranzosischen ubersetzt." 12603,12604,"Straßburg, in der akadem." 12604,12605,Buchhandlung. 12605,12606,1788. 12606,12607,32. 12607,12608,S. 8. 12608,12609,Die Reise des Hn. 12609,12610,Saussure auf den Montblanc ist bereits durch mehrere Zeitungen bekannt gemacht worden. 12610,12611,Die akadem. 12611,12612,"Buchhandlung in Straßburg macht fich um die deutsche philosophische Litteratur ein besonderes Verdienst, daß sie dem deutschen Naturforscher die sehr lehrreiche Reise des Saussure auf bemeldten Berg durch eine vortreffliche Uebersetzung, mit schonem Drucke und sauberem Papier, worin sich diese Buchhandlung überhaupt vortheilhaft auszeichnet, bekannt machet." 12612,12613,Der Jnhalt ist kurz dieser: 12613,12614,Nach Herrn Paccard von Chamouni wollte Hr. Saussure der Zweyte mit dem nämlichen Führer Balmat zwey Tage nach der Reise der erstern den Montblanc besteigen. 12614,12615,Das Wetter ist ihm Hinderniß; 12615,12616,"er wartet die Zeit ab, geht den ersten August unter Begleitung von 18 Führern von Chamouni ab, besteigt den Berg innerhalb 18 Stunden, macht unterwegs schöne Erfahrungen, auf dem Berge selbst stellt er verschiedene Versuche an, die sehr lehrreich für die Naturlehre, Naturgeschichte, und Mathematik sind, und die er hier kurz beschrieben hat." 12616,12617,"Die Gegenstände derselben sind der Schnee des Gipfels, Felsen, Thiere, Gewächse, Barometer, Thermometer, Hygrometer, Elektrometer, Aufsieden des Wassers, Farbe des Himels, Wind, Abweichung der Magnetnadel, Kalkwasser, ätzendes Laugensalz, Schatten, Geruch und Geschmack, Geschwindigreit des Pulses, verglichene Höhe des Gipfels von Montblanc." 12617,12618,"Eine Nachschrift beschäftigt sich mit der Untersuchung, ob man auf dem Montblanc das Meer sehen konne." 12618,12619,"Saussure zeigt sich hier als einen tiefdenkenden, genauen Naturforscher." 12619,12620,"Es lohnet sich wahrlich der Mühe und des Geldes, diese wenigen lehrreichen Bogen zu lesen." 12620,12621,"Herr Saussure macht uns Hoffnung, daß er seine Versuche ausführlich im dritten Bande seiner Reisen beschreiben, und noch mehrere dergleichen Bergreisen vornehmen werde." 12621,12622,"Die Naturlehre muß hieraus den größten Vortheil schöpfen, und wir wünschen dem Herrn Saussure Gesundheit, und Unternehmungsgeist genug, ohne den dergl." 12622,12623,"beschwerliche, und schauervolle Reisen ewig unterbleiben würden." 12623,12624,ff. 12624,12625,Schone Künste. 12625,12626,"Gründliche Anleitung die Flöte zu spielen nach Ouanzens Anweisung, herausgegeben von Franz Anton Schlegel." 12626,12627,Grätz bey J. G. Weigand und Franz Ferstel. 12627,12628,1788. 12628,12629,166 Seiten. 12629,12630,8. 12630,12631,"Die ganze Abhandlung ist in fünfzehn Hauptstücke abgetheilt, unter welchen einige nicht allein für Flötenspieler, sondern auch für jene, welche andere, besonders blasende Jnstrumente zu spielen pflegen, sehr nützlich sind: zum Beysp." 12631,12632,"kann vorzüglich das zehnte Hauptstück, vom guten Vortrage, dienen, in welchem das, was der Verf." 12632,12633,"S. 95 sagt, eine unläugbare Wahrheit ist, daß nämlich die gute Wirkung einer Musit eben soviel von den Ausführern, als dem Componisten abhänge, und daß das herrlichste Werk der Tonkunst durch einen schlechten Vortrag verstümmelt, eine mittelmäßige musikalische Arbeit aber durch einen guten Vortrag erhoben und angenehm gemacht werden konne." 12633,12634,"Ganz richtig ist die Bemerkung, daß einige Tonkünstler sich gelehrt glauben, und sich mit innigster Zufriedenheit selbst schmeicheln, quod celso feriant sydera vertice, wenn sie ein Adagio mit vielen so genannten Manieren ausstopfen, daß in dem Ganzen beynahe nichts mehr dem Componisten, sondern alles andern Meistern, aus deren Werken die Verzierungen, wie die Federn der Dohle in Aesops Fabeln, geborgt werden, eigen ist;" 12634,12635,diese Herren sind also grausam genug einem ehrlichen Vater ein fremdes Kind zu unterschieben. 12635,12636,"Wenn alle Tonkünstler die Setzung verstünden, so konnte ihr Unternehmen oft glücklicher ausfallen;" 12636,12637,"da aber diese Einsicht den Meisten fehlet, so gerathen diese musikalische Luftsprünge manchmahl sehr schlecht, sie arten in wahre Bockssprünge aus, und werden komisch." 12637,12638,"Eben so richtig und für einen Tonkünstler sehr philosophisch findet Recensent die Vergleichung der Rede und des musikalischen Vortrages, von welcher das Resultat ist, daß es beyden an Deutlichkeit nicht fehlen müsse, wenn ihnen die erwünschte Wirlung, daß ist, Eindruck auf den Zuhorer entsprechen soll." 12638,12639,"Nicht minder gründlich ist die Bemertung des Verf., daß es in seiner Art schwerer sey, eine Begleitungsstimme, als ein Solo zu spielen, da die erstere sich mit vielen zu vereinigen erfordert, letzteres aber nach unserer Willkür von uns gespielet werden kann." 12639,12640,"Dieses ganze Hauptstück empfiehlt sich vorzüglich durch eine richtige Zergliederung des Ganzen in seine Theile, die auch einem Philosophen Ehre machen würde, und doch ist Philosophie eine seltne Eigenschaft der Tonlünstler;" 12640,12641,"leider weisen viele dieser Herren der Seele den Sitz in den Fingern an, und so ists ja ganz natürlich, daß das Denlen eben ihre Sache nicht ist." 12641,12642,(Der Beschluß folgt im nächsten Stücken Biblische Schriften. 12642,12643,"Erklärung der heiligen Schrift nach dem buchstäblichen, und geistlichen Verstande." 12643,12644,Aus den hh. 12644,12645,"Vätern, und andern bewährten Schriftstellern der Kirche gezogen von Hrn. Le Maistre de Sacy" 12645,12646,Priester c. 12646,12647,Aus der neuesten französischen Ausgabe übersetzt durch einige Benedictiner in Banz. 12647,12648,Erster und zweyter Band. 12648,12649,Augsburg 12649,12650,1787 und 1788. 12650,12651,im Verlage der Joseph⸗ Wolfischen Buchhandlung. 12651,12652,"650 Seiten des 1sten Bandes, und 491 Seit. des 2ten Bandes." 12652,12653,gr. 12653,12654,8. 12654,12655,"Es ist die Schrifterklärung des Hrn. Sacy durch Fortsetzungen endlich zu einem sehr bändereichen Werk erwachsen, und in das Deutsche übersetzt, wird dasselbe nach der Aussage der Hn." 12655,12656,Verleger Franz Xav. 12656,12657,"Wolffs, und Leop." 12657,12658,Gotth. 12658,12659,Platzers in der Zueignung an den Churfürsten u. Erzbischof zu Trier bis auf 40 Bände anwachsen. 12659,12660,Dieß 12660,12661,"Werl sollte nach eben dieser Zueignung für Gelehrte, und Ungelehrte tauglich seyn, und das Brod sowohl den Kleinen, als den Großen brechen." 12661,12662,Wie! 12662,12663,"wenn hierdurch etwa das viele Unzweckmößige, Weitschweifige, Unrichtige, welches schon in diesen ersten Bänden vorkommt, und in den übrigen wohl nicht ausbleiben wird, entschuldiget werden sollte!" 12663,12664,"Recens. würde den H. Verlegern wahrlich Dank wissen, wenn sie uns anstatt der fabrikmäßigen Uebersetzung des ganzen sacyschen Bibelcommentars einen durch schriftkündige Männer verfertigten Auszug desselben geliefert hätten;" 12664,12665,"denn zu was sollten gleich im ersten Bande die unvollständigen Einleitungen, und Bruchstücke des Sacy, einem Gelehrten, oder Ungelehrten nützen?" 12665,12666,"Den ersten werden sie ungeduldig machen, und den zweyten wegen ihrer vielen Unrichtigkeiten, und falschen Grundsätze irre führen: im Commentar selbst, sowohl im buchstäblichen, als im geistlichen, wie vieles dürfte wegbleiben!" 12666,12667,wie vieles wäre darin zu berichtigen! 12667,12668,"Es scheint, man sche nur recht viele Bände zu machen, unbtkümmert, wie sie ausfallen mögen." 12668,12669,Denn sonst würde man den voranstehenden Brief des heiligen Hieronymus in so undeutscher Uebersetzung wohl gewiß weggelassen haben. 12669,12670,"Die allegorischen Anspielungen, welche darin vorkommen, sind für unsere Zeiten ganz unverdaulich, und auch so viel (wie Hr. Uebersetzer meint) kann man aus diesem Briefe nicht einmahl lernen, welche Bücher in den Zeiten des heil." 12670,12671,Hieronymus die Kirche für canonische hielt; 12671,12672,denn Hieronymus dachte selbst noch bey nicht völlig aufgeklärter Tradition über diese Sache einige Mahl ganz problematisch. 12672,12673,"Ebenfalls würde man die Ermahnungen zur Weisheit gar nicht vermisset haben: diese sind ohnehin weiter nichts, als aus den 5 Büchern Moses, und andern Bibelschriften herausgezogene Terte ohne Zusammenhang, und Erörterung." 12673,12674,"Die Regeln in der allgemeinen Vorrede über das alte Testament zur Schrifterklärung sind alle zusammen unbestimmt, und zum Theile, wie sie dastehen, und angewandt werden, auch falsch; und doch meint Hr. Uebersetzer S. 129 in der Note, diese so gründliche Regeln könnten nicht genug verbreitet werden!" 12674,12675,Eben in dieser Vorrede des 2ten Th. 12675,12676,fand sich Recens. 12676,12677,"sehr getäuschet, da er von der Wahrheit der mosaischen Geschichte zusam̃enhängende und gründliche Beweise, wie sie im Titel versprochen werden, anzutreffen hoffte:" 12677,12678,"es lommt nur etwas von den mosaischen Wundern vor, und sogleich wird aus den Werken Augustins eine Rapsodie verschiedener Terte zur Erweisung der ganzen christlichen Religion angebracht, und somit mit einigen Ausfällen wider die Unglaubigen beschlossen." 12678,12679,— Ueberhaupt kann Recens. 12679,12680,außer der chronologischen Abhandlung des Herrn Rondet gar wenig an den Stücken des 1st. 12680,12681,"Bandes, die den Leser zum folgenden Commentar mit den nothigen Vorlenntnissen bereichern sollen, aus Ueberzeugung loben, so gerne er dieses auch gethan hätte — und er wünschet recht sehnlich, man mochte dafür eine systematische und gründlich hermeneutische Abhandlung, welche zu verfertigen es jetzt bey einem Ueberfluße von guten Hermeneutiken eben keine gar so schwere Arbeit gewesen wäre, sammt den nothigen Vorberichten eingeschaltet haben." 12681,12682,"Dem Leser würde wahrlich gar wenlg daran gelegen gewesen seyn, ob dieselbe das Werk des Hrn. Sacy, oder irgend eines andern Franzosen, oder eines braven Deutschen gewesen wärel — Den Commentar des Hrn. Sacy selbst betreffend, so hätte Recens." 12682,12683,über dessen Brauchbarkeit gar vieles zu bemerken: Hr. Sacy hatte ihn selbst meistens aus den hh. 12683,12684,"Vätern geschopfet, als eine wahre Darstellung der ganzen Schriftkunde, wie sie sich in den Zeiten dieser hh." 12684,12685,"Männer befand, nur daß darin das Bessere ihrer Erklärungen fast allein heraus gehoben worden ist, und man also ihre Schriftgelehrsamkeit auch nur auf der vortheilhaften Seite erblicket, welches nach dem Zwecke dieses Commentars, den katholischen Seelsorgern damit vorzüglich zu dienen, sehr gut gethan war." 12685,12686,"Eben darum aber würde jeder einsichtovolle Mann wünschen, daß Hr Sacy, und dessen Fortsetzer dort und da noch mehr, vorzüglich bey den mystischen Erklärungen der heil." 12686,12687,Väter ausgemustert hätten. 12687,12688,— 12688,12689,"Bey den Fortschritten, welche die Schriftkunde seit den h. Vätern vorzüglich bey unsern Zeiten gemacht hat, sind dergleichen Auslegungen dfters fast unerträglich;" 12689,12690,"und sollten dieselben etwa wohl den billig verscheuchten Geschmack am Allegorisiren, und Symbolisiren unter der katholischen Geistlichkeit wieder in Schwung bringen, welches durch diesen Commentar ganz leicht geschehen könnte;" 12690,12691,so weiß Rec. 12691,12692,"wahrlich nicht, ob man Hrn. Sacv, und seinen Fortsetzern, Uebersetzern, und Herausgebern gar zu vielen Dank schuldig seyn dürfte." 12692,12693,Den heil. 12693,12694,Vätern muß man diese Auslegungsart freylich zu gute halten; 12694,12695,"selbe war zu ihrer Zeit allgemein beliebt, und durch das gleiche Verfahren der neuplatonischen Philosophen zum Theile nothwendig gemacht, um der heil." 12695,12696,"Schrift ein Ansehen geben zu können: es hatten auch die h. Väter von dem geheimen Sinne der Bibelwörter viel zu übertriebene Begriffe, als daß sie nicht überall große Geheimnisse gesuchet und geahndet haben sollten, wo diese wohl gar nicht vorhanden waren." 12696,12697,"— Hieronymus, Augustin, Chrysostomus, und Theodoret räumten selbst durch das unausstehlich Uebertriebene dieser durch Origenes vorzüglich in Gang gebrachten Erklärungomethode aufgefordert sehr vieles auf, und setzten den buchstäblichen Sinn wieder in seine Rechte ein;" 12697,12698,"aber nebenher glaubten auch sie dennoch überall einen geistlichen Verstand aufsuchen zu müssen, welchen sie freylich fanden, und meisten Theils mit viel Salbung ausführten;" 12698,12699,"sehr oft aber auch aus Mangel eines würdigen Gegenstandes in sachleere, und nur in ihrer Einbildungskraft gegründete Allegorien sich verloren." 12699,12700,"— Von dieser Art sind mehrere geistliche Auslegungen Augustins über die mosaische Geschichte, welche in unserm sacyschen Commentar der Länge nach angeführt werden." 12700,12701,"Die sittlichen Anwendungen auvgenommen, welche Augustin freylich immer Ehre machen, und den Leser für das Schale in den Allegorien entschädigen: so findet man bey diesen gar oft nicht das Dritte der Vergleichung, wenn man dieselbe auch nur für zugewandte Sinne (Sensus aecomodatitios) halten wollte, und noch minder einen echten Grund im Buchstäblichen." 12701,12702,"— Gegenwärtiger sacysche Commentar braucht also einen sehr einsichtovollen Leser, wenn er recht gebraucht werden soll;" 12702,12703,"und Ungelehrten oder vielmehr Halbgelehrten konnte er ohne besondere Anweisung die Köpfe wohl gar verrücken, besonders da Herr Sacy fast überall bey den Auslegungen der Väter nur allein stehen bleibt, und auf die Bemühungen neuerer Schriftausleger den buchstäblichen Sinn so viel als möglich, ungekünstelt und nach der wahren Sachenlage darzustellen, ofters ohne eine gegründete Ursache übel zu sprechen ist." 12703,12704,Rec. hat füt das Ansehen der Väter alle gebührende Ehrfurcht; 12704,12705,darum aber scheuet er sich nicht den neuern Schriftauslegern großten Theils einen Vorzug vor jenen beyzulegen. 12705,12706,"Diese neuern hatten weit reichhaltigere und bessere Hülfsmittel, als die Väter nur immer haben konnten;" 12706,12707,"was Wunder also, wenn sie mehr geleistet haben, als jene, ungeachtet aller Anstrengung leisten konnten?" 12707,12708,Will man also dem katholischen Publicum einen brauchbaren Commentar liefern; 12708,12709,"so muß man denselben aus den Werken der neuern nicht minder, als aus jenen der Väter zusammensetzen, und schon gar nicht eine so parteyische Vorliebe für das Alte, oft ungleich Schlechtere, wie es in gegenwärtigem Commentar geschieht, blicken lassen, als z. B. in der Schöpfungogeschichte wird bloß aus Vorliebe der augustinischen Meinung, Es befände sich wirklich über dem Sternehimmel Wasser; und die Scheidung des Wassers wäre also zu verstehen,, die gegenseitige von Augustin selbst gepriesene Erklärung verworfen, daß unter dem Himmel, in welchen Gott durch die Scheidung des Wassers von der Erde Wasser gebracht hätte, die Atmosphäre, unser Lufthimmel verstanden werden müßte;" 12709,12710,"und dann wird S. 14 noch dazu im frommen Tone, wie folgt, fortgesprochen:" 12710,12711,"Frägt man uns, wozu denn dieß Gewässer über dem Himmel diene?" 12711,12712,so werden wir antworten: 12712,12713,"wir wissen zwar, daß Wasser dort ist, weil uns Gott selbst davon versichert, und an zerschiedenen Orten wiederhohlt davon versichert (a wenn man die Bibelstellen so unhermeneutisch verstehet, wie Hr. Sacy es hier thut!)" 12713,12714,"aber wir wissen nicht, zu was für einem Gebrauche dieß Wasser bestimmt sey." 12714,12715,"Für uns wird es immer rühmlich genug seyn, wenn wir glauben, was Gott gesagt hat (aber man muß auch zu wissen suchen, was er eigentlich gesagt hat!) und es wird uns niemahlo zur Schande gereichen, wenn wir auch nicht fassen, was er gemacht hat." 12715,12716,"Richtig, wo uns Gott hiervon keine Spure hinterlassen hat: nur ein Schriftausleger wird eben bey dieser Scheidung des Urwassers solche Spuren, wenn er fleißig nachsuchet, etwa auch finden, und dann dürfte es doch wohl Schande für ihn seyn, weun er gar nicht wüßte, was Gott gemacht hatte!" 12716,12717,doch solche Paradorien kommen in diesem Commentar sehr viele vor. 12717,12718,"— Sacy war ein sehr frommer Mann, und dabey auch sehr ängstlich, damit er die Schriftsprache nicht in weltlichen Prunt umlleiden möchte, wenn er dort und da einen Tert in seinem Commentar zuründete — dieß bezeuget von ihm sein eigener Lebensbeschreiber." 12718,12719,Augustin war ihm 12719,12720,"Alles in Allem, und Kritit seine Sache schon gar nicht: daher kommt seine Anhänglichkeit an alle Auslegungen, und das Zaudern, Neueren, wet besseren, auch wo es ihm selbst einleuchtete, seinen volligen Beyfall zu geben;" 12720,12721,"ja er kennet diese neuern meisten Theils nur halb, und die so nothgen Eigenschaften zu einem bündigen Schriftertlarer, zum Beyspiel: Kenntniß der morgenländischen Sprachen, Geübtheit in der Textkritit, eine aewisse Gewandtheit sich in die Lage der erzählten Sachen zu setzen, und in die Charaktere der Handelnden, und in die Denkungsart der lehrenden Personen einzustudiren — fehlen ihm oft gänzlich." 12721,12722,"Die Herren Uebersetzer scheinen dieses dfters gewahr aeworden zu seyn, da sie bey gewissen Declamationen wider neuere Auslegungen wenigstens den Weitenauer zu einiger Berichtigung citiren;" 12722,12723,aber doch die Worte dieses deutschen Bibelerklärers nicht anführen. 12723,12724,Warum? 12724,12725,"Fast dürfte man glauben, damit die Käufer des gegenwärtigen Bibelcommentars, auch jenen des P. Weitenauer, wovon etwa noch gar viele Exemplare übrig sind, zu laufen aezwungen würden." 12725,12726,"— Lasse man im sacyschen Commentar aus, was unndthig ist, und ersetze dasselbe meinethalben mit Weitenauers Auslegunaen, wenn man doch keinen andern deutschen usleger brauchen will;" 12726,12727,"— man wird dann in den 4o Bänden dieses Commentars, die folgen, um ein gutes weniger schlechtes Zeug zu taufen haben. ." 12727,12728,S. 12728,12729,Schone Kunste. 12729,12730,Gründliche Anleitung die Flöte zu spielen 12730,12731,ic. 12731,12732,(Beschl. 12732,12733,der in dem LXIX. 12733,12734,St. abgebr. 12734,12735,Anzeige.) 12735,12736,"Rec. will diesen Satz nicht allgemein behaupten, auch diese Kunst wird von Leuten ausgeubtdie Vernunft besitzen, und anwenden, auch selbft jene, welchen diese Eigenschaft fehlet, will er entschuldigen, und die Ursache ihres Fehlers ihren Erziehern auflegen;" 12736,12737,"finden diese, daß ein Kind Anlage zur Musik hat, so wird es zu selber allein angehalten, man gibt dessen Geisteskräften keine weitere Bildung, pflanzet ihm keine Liebe zur Lectüre ein, und fließt nicht aus dieser Quelle die unmittelbare Folge, daß sodann an so einem Menschen alles Mechanismus wird, und bleibt;" 12737,12738,"daß er selbst bey Abspielung der herrlichsten Stücke ohne Gefühl, und kalt da steht; wie sollte er dann fähig seyn Wärme, und Gefühl in andern zu erwecken?" 12738,12739,"Thelephus und Peleus müssen auf der Schaubühne selbst weinen, wenn sie den Zuschauer zum weinen bringen wollen:" 12739,12740,"nehme man nur den Unterschied der Wirkung zum Grunde, den Schakespear's trefflicher Monolog: seyn, und nicht seyn, das ist die Frage?" 12740,12741,"Von einem Schulknaben vorgelesen, und dann von Schrödern im gefühlvollen Tone declamirt auf unsere Seele machen würde." 12741,12742,"Rec. wünscht, daß diese im Vorbeygehen angebrachte Bemerkung, die er nicht, die Tonkünstler herabzusetzen, und aus wahrer Achtung des Erhabenen, welches in ihrer Kunst liegt, niederschrieb, auf die Vorsteher der musikalischen Pflanzschulen einen Eindruck machte, und selbe bewegte, die Verstandesbildung ihrer Zoglinge nicht zu vernachläßigen, sondern selben Liebe zum Lesen, etwas Seelenlehre, und einige richtige Begriffe vom Gange der Leidenschaften beybringen zu lassen." 12742,12743,"Diese Kenntnisse sind meiner Menung nach iedem unentbehrlich, welcher sich den bildenden Künsten widmet, wenn er es anderst in seiner Kunst über das Mittelmäßige bringen will." 12743,12744,"Eben so ist das dreyzehnte Hauptstück von den Beobachtungen eines Anfängers bey besondern Uebungen sowohl für Schüler, als für Meister in dieser Kunst sehr brauchbar;" 12744,12745,"für die erste, daß sie die Zeit, welche selbe mit besonderer Uebung zubringen, und sich vollkommen zu machen glauben, nicht vergebens verschleudern, und anstatt der Vollkommenheit näher zu kommen sich vielmehr von selber entfernen, und sich Dinge angewohuen, die ihnen in Ausübung ihrer Kunst merkliche Hindernisse in Weg legen." 12745,12746,"Mancher junger Mensch wäre vielleicht in diesem Fache zum Meister geworden, der sich nun ungeachtet der angewandten Mühe, und der ununterbrochenen Uebung über die Mittelmäßigkeit nicht erheben konnte." 12746,12747,"Die Flöte ist ein sehr ungetreues Jnstrument, man muß dabey auf sehr vieles aufmerksam seyn, und hne eine mit Beobachtung genauer Regeln vorausgesetzte Uebung ist es nicht möglich darauf zur Vollkommenheit zu gelangen." 12747,12748,"Für Meister ist dieses Hauptstück sehr dienlich, weil es des Meisters Meister ist, daß heißt, weil es ihn unterrichtet, wie er seine Schüler in der Kunst sich zu üben unterrichten soll." 12748,12749,Das oben von Rec. 12749,12750,"ber die gewöhnliche Bildung der Tonkünstler anaeführte beweiset, daß dieser Unterricht auch manchem Musiklehrer, der es für seine eigene Person in dieser Kunst so ziemlich weit gebracht, nützlich seyn kann, weil eine Sache selbst ausüben, und andere die Art selbe auszuüben zu lehren immer zwey an sich sehr verschiedene Dinge sind." 12750,12751,Das zweyte fordert System: denn ohne dieses kann in keinem Fache ein richtiger Unterricht bestehen; 12751,12752,"auch sind es nicht immer Kinder, die in der Tonkunst Unterweisung nehmen, auch Jünglinge, deren Verstandeskräfte sich schon entwickelt haben, lernen manchmal zu ihrem Vergnügen bey Erhohlungostunden Musit, und welche erbärmliche Rolle spielet dann ein Meister, wenn er seinem Schüler von nichts, und gar nichts den Grund anzugeben weiß?" 12752,12753,"Ein junger Mensch von dieser Art verliert nicht allein die Lust zu lernen, sondern auch die Achtung für die Tonkunst, glaubt daß es ihr an wahren Grundsätzen fehle, und daß alles nur im Nachahmen bestehe." 12753,12754,"Diese Schrift muß also jedem Meister auf diesem Jnstrument willkommen seyn, weil er dadurch in Stand gesetzt wird, seinen Schülern die Ursachen zu erklären, warum er dieses oder jenes von ihKurzgefaßte Zu Zürch ist der Musen Liebling, unser deutsche Theokrit, Salomo Geßner am oten März begraden worden." 12754,12755,"Freunde seiner Muse werden zur Errichtung eines Monuments, wie folgt, eingeladen:" 12755,12756,"Wenn irgend ein Schriststeller unsers Jahrhunderts die Achtung und den Dant seiner Zeitgenossen verdient hat, so war es Salomo Geßner." 12756,12757,Geßnerẽ 12757,12758,Zeitgenossen haben sich in Absicht auf ihn vor sich selbst volltommen gerechtfertigt. 12758,12759,"Es kommt darauf an, ob sie es auch bey der Nachwelt thun — in einem bleibenden Denimahle thun wollen, welces sie, weniger Geßnern, der es nicht bedarf, als in ihm dem guten Geschmacke, und der Gerechtigleit seines Zeitalters errichten." 12759,12760,"Diese Betrachtung ist es, welche einige Mitbürger des großen und in seiner Art einzigen Dichters bewogen hat, allen Freunden der Geßnerischen Muse in dieser Absicht nen fordert, der Schüler wird also überzeugt, daß es nicht aus Meistersstolze, oder bloßer Laune geschieht, daß man ihn zu diesem oder jenem anhält, und er gehorcht lieber, wenn er von dem Nutzen überzeugt ist." 12760,12761,"Uebrigens ist diese Schrift nicht ganz neu, der Verf. nennt jenen, den er nachahmte, selbst auf dem Titelblatt, und sagt in seiner Vorrede, daß dieses Werk nur ein Auszug aus der für diese Absicht zu weitläufigen Anweisung des berühmten kon." 12761,12762,preußis. 12762,12763,"Kam̃ermusikus Quanz sey, und daß er durch diese seine Arbeit nur ein diesem Vorhaben entsprechendes Handbuch liefern wollte: dieser berühmte und von dem großen Friderich, welcher die Flöte selbst meisterlich spielte, geschätzte Mann ist der musikalischen Welt theils aus dem angeführten Werke, theils durch den Ruf genug bekannt." 12763,12764,"Der Verf. der gegenwärtigen Schrift aber hat das Verdienst, daß er das Buch dieses großen Meisters bequemer machte, dessen Sätze, ohne sie zu zerstören, abkürzte, sie in einem reinen und angenehmen Vortrage erklärte, und von seinem Eigenen viele philosophische, und durchgedachte Beobachtungen beysetzte, auch sind die am Ende beygefügten Beyspiele aus Quanzens Lehrbuche zur Uebung, und dem Beweise der Lehrsätze sehr brauchbar." 12764,12765,"Rec. nimmt folglich keinen Anstand diese Anleitung sowohl Meistern als Schülern bestens zu empfehlen, und schließet mit dem Wunsche, daß mehrere Tonkünstler dergl." 12765,12766,"Anleitungen über die gemeiniglich gebrauchten Jnstrumente mit eben dem Fleiße als Quanz und Schlegel zur Flöte, und vormahls der selige Motzart zur Violin aus Licht stellen möchten." 12766,12767,"Sicher würde der edlen Tonlunst dadurch vieler Vortheil verschafft werden, und die Tonkünstler würden sich dadurch ebenfalls alle mogliche Achtung von Seite ihrer Mitbürger erwerben." 12767,12768,I. B. v. . 12768,12769,N achrichten. 12769,12770,ihre Dienste anzubiethen. 12770,12771,"Weit entfernt, die ihnen heilige Asche des Mannes, dessen Gesühl so fein, als selne Bescheidenheit selten war, durch die mindeste Zudrinlichteit zu entweihen, thun sie hiermit die einsache Ertlärung, daß sie jeden frevwilligen, größern oder geringern Beytrag annehmen, und aufs gewissenhasteste ju einem Dentmahle verwenden werden, welches Geßnern auf einer von ihin oft besuchten offentl." 12771,12772,Promenade in Zürch errichtet werden soll. 12772,12773,"Von diesem Dentmahle wird zu seiner Zeit an alle Beforderer desselben, ein von einem beruhmten Künstler versertigter Kupserstich, nebst dem Verzeichniß aller Theilhaber, und einigen auf Geßnern relativen Blättern abgeliefert werden." 12773,12774,"Die Benträge werden bis zur Michaelesmesse dieses Jahro, von der Orellischen Buchhandl." 12774,12775,"in Zurch, und in Leipzig abgenommen, und dagegen ein Empfaugoschein ausgestellt." 12775,12776,/ Reisebeschreibungen. 12776,12777,"Des Herrn von Mayers Reise nach der Schreeiz, im Jahre 1784." 12777,12778,"Aus dem Französischen übersetzt, und mit verschiedenen Berichtigungen und Anmerkungen vermehrt." 12778,12779,Erster Theil. 12779,12780,"Leipzig, bey Friderich Böhm. 1788." 12780,12781,gr. 12781,12782,"8. 286 S. Herr von Mayer trat im 1784ger Jahre von Varis eine Reise in die Schweiz an, nachdem Herr Core ein Aengeländer kurz vorher seine schönen Briefe über dieses Land geliefert hatte, dessen Route sich Hr. von Mayer vornahm, pünctlich getreu zu bleiben." 12782,12783,"Er läßt Hrn. Coxe die Ehre widerfahren, daß er alles, was er sah, richtig beurtheilt, und wo es immer sein Enthusiasm zuließ, treffend geschildert hätte;" 12783,12784,"glaubt aber, daß Hrn. Core doch mancher Zug entgangen seyn mochte, da er ganz fremd war, und weder die französische, und italiänische noch deutsche Sprache verstand." 12784,12785,"Der Weg des Herrn Verf., welchen dieser erste Theil enthält, ging von Paris über Metz, Nancy, und Straßburg, durch das Kinsingerthal nach Basel, von da durch das Münsterthal nach Solothurn, Aaran, Bruck, Schafhausen, und Constanz am Bodensee, dann durch das Rheinthal nach St. Gallen, Appenzell, Herisau, Wallstadt, Frauenfeld, Winterthur, Zürich, Baden, Einsidl, Schwiz, Zug, Luzern, Unterwald, Glaris und Uri nach dem St. Gotthartsberg." 12785,12786,"Es scheint, der Herr Verf. habe mit so viel Ungeduld nach dem Hauptgesichtspunete seiner Reise, dem Schweizerlande, sich gesehnt, daß er alles, was ihm auf dem Wege dahin aufstieß, einer viel mindern Aufmerksamkeit werth hielt." 12786,12787,"Sein Augenmerk ging da nur flüchtig auf das, was jedem sogleich ins Ange fällt: 3. B. Trachten, Gebäude, Kirchen ꝛc." 12787,12788,"Er gesteht sehr unnöthig, daß er kein Mineralog sey, da er ohnehin durch ein paar Stellen überzeugende Beweise davon gibt." 12788,12789,"Z. B. Seite 52 sagt er, man fände in Schwaben häufig das weiß⸗ und rothe Bleyerz, mit narürlichem Bleyweiß vermischt, da doch bekannt ist, daß nur im Hofsgrunde bey Freyburg im Breißgau, und zu Badenweiller, ein weiß, roth, und grüncrystallisirter Bleykalk in einem ausgefressenen Quarze doch ungemein selten gefunden wird." 12789,12790,Von einem natürlichen Bleyweiß hat man aber gar keine Begriffe. 12790,12791,"Ferner rühmt sich der Hr. Verf., er habe eine Eisenstufe mit kleinen lamellirten und sehr glänzenden Crystallen (wahrscheinlich waren es Selenitdrusen!) gesehen, die auf einem Granit aufsassen, welcher aus Quarz, Glimmer, und Feldspathe bestanden habe." 12791,12792,"— Das heißt sovtel, als wenn er ein Eis gesehen hätte, das aus gefrornem Wasser bestand." 12792,12793,"Außerdem herrscht noch in den erstern Briesen ein ganz besonderer Jdeengang, z. B. bey Donaueschingen, sagt Hr. Verf." 12793,12794,"hätte er durch einen Schrankbaum durchkriechen müssen, welches ihm sehr lächerlich vorkam;" 12794,12795,"indessen wollte er das nicht gesagt haben, um dem Landesherrn zu nahe zu treten;" 12795,12796,denn das Haus Fürstenberg sey unstreitig eines der berühmtesten des dentschen Adels. 12796,12797,"Er fängt darauf an, aus der Geschichte die fürstenbergischen Ahnen und ihr Ansehen zu rühmen, das sie damahls in Frankreich hatten." 12797,12798,"Seite 56 erinnert er sich, als er eben zu Müllheim war, des Markgrafen von Baden, sagt aber nichts von ihm, als daß er ein Vasall des Kaisers sey;" 12798,12799,"und das Wort Vasall bringt ihn gleich auf eine Geschichte, die sich mit einem andern kaiserl." 12799,12800,Vasalle einst zugetragen hatte. 12800,12801,"Seite 59 kommt vor, daß er im Breißgan das erste Vieh nach Schweizer Schlage gesehen habe;" 12801,12802,"und dieser Anblick erinnerte ihn an die Stiere, deren die alten sich als Schlachtopfer bedienten." 12802,12803,So wenig bedeutend die Bemerkungen der erstern Briefe zu seyn scheinen; 12803,12804,"so sehr fangen sie an, interessant zu werden, sobald der Hr. V. auf Schweizer Boden zu stehen kommt." 12804,12805,"Sein Aug weilt auf wesentlicheren Gegenständen, seine Urtheile werden treffender, und es ist, als wenn auf einmahl ein ganz anderer Geist in ihn gefahren wäre." 12805,12806,"Er zeigt eine bewundernswürdigẽ Belesenheit in der allgemeinen und privat⸗, vorzüalich aber in der französischen, helvetischen, altrdmischen, und morgenländischen Geschichte, — das Fach welches der Hr. Verf." 12806,12807,"sich zum Hauptgegenstande gewählt zu haben scheint, und worauf er auf seiner Reise ein vorzügliches Augenmerk heftete." 12807,12808,"Seine Kenntnisse breiten sich sogar bis über einzelne, oft sehr gute Anefdoten aus, und als vorzügliche Quelle derselben führet er am Ende des 14ten Briefes den gelehrten Baron von Zurlauben in Zug an, aus dessen Munde er das Meiste geschöpft habe." 12808,12809,"Er schildert die verschiedenen Regierungsarten, Gewohnheiten und Charaktere dieses Landes auf die treffendste Art, stellt vorzüglich von Seite 87 — 92 Vergleichungen zwischen den helvetischen, altrömischen, und morgenländischen Staatsverfassungen an, erkläret ihre Schicksale, und begleitet seine Erklärungen größten Theils mit gesunden Urtheilen." 12809,12810,"Rec. kann indessen doch nicht überall miteinstimmen, z. B. S. 86 heißt es:" 12810,12811,"Die Schweiz ist nicht reich genug, bessere Münze zu schlagen." 12811,12812,"Rec. ist vielmehr überzeugt, daß es dermahlen jedem Canton darum zu thun sey" 12812,12813,", keine bessere zu haben." 12813,12814,"Nur ein einziger Canton mochte angefangen haben, schlechtere Münze zu prägen;" 12814,12815,"so versetzte er dadurch schon alle Conföderirten in die Nothwendigleit, gleiche Schritte zu wagen, wenn er nicht seine bessere Münze im Handel auswandern, und die schlechtern dafür an dessen Stelle kommen lassen wollte." 12815,12816,"Daher kommt es, daß kein Canton der Schweiz vom anderen ein Nationalgeld annimmt; sondern alle mit französischer und deutscher Conventionsmünze gegen einander saldiren eine Gewohnheit, die dem Reisenden oft zu nicht geringer Beschwerde wird." 12816,12817,Jndessen kann zu einem Aenderungsschritte nie ein einzelner Canton mit Beyspiele vorangehen; 12817,12818,so was müßte schlechterdings durch Verbindung der ganzen Eidgenos senschaft geschehen; 12818,12819,"und so lange diese mit ihren Fabriken den Activhandel in der sinkenden Wagschale erhält, wird sie niemahls nöthig finden, ein Unternehmen von so wichtigen Folgen zu wagen." 12819,12820,"Seite 104 sagt der H. Verf., wo der Boden undankbar ist, verlassen die Familien den Pflug, und machen sich an die Gewerbe." 12820,12821,"— Er bedauert dabey, wider Colberts Grundsätze, daß die Gegenden, wo Manufakturen angelegt sind, gerade jene wären, die diesen künstlichen Reichthum am wenigsten nöthig hätten, weil man gewöhnlich um Werkstätten aufzurichten Länder wähle, die erträglicher und ergiebiger, als andere sind, um die Bedürfnisse für den Gewerbsmann in der Nähe zu haben." 12821,12822,"Hier will, wie es scheint, der H. V. sich nicht überzeugen, daß man durch Fabriken den fruchtbaren Ländern den gehörigen Absatz ihrer überflüßigen Producte verschafse, und sie den Landmann dadurch auf die bestmoglichste Art geniessen lasse, der doch immer als Wroducent den Grundreichthum des Staats inne hat." 12822,12823,"Wenn nun die Art, diesen Zweck zu erreichen, noch überdieß erwerbend ist, rohe Producte verarbeitet, Menschenhände beschäftiget, Mühe lohnt, den Activhandel verstärkt, soll so ein künstlicher Reichthum dann dem Staate nicht erwünschlich seyn?" 12823,12824,"Oder sollen darum Gewerbe brach liegen, weil sie in steilen Gegenden sich nicht so leicht erhalten konnen?" 12824,12825,"Rec. glaubt, daß es ja der Gewerbe verschiedene Arten gebe, da kaum eine Lage zu rauh, ein Clima zu wild, oder zu ungünstig sey;" 12825,12826,"daß man nicht, wenn es den Einwohnern Ernst ist, ihren Nahrungsstand zu verbessern, ein Gewerb finden sollte, welches selnen Localumständen anpassend wäre." 12826,12827,"Seite 206 äußert der H. V. seine Gedanken über Democratie, die sehr gut sind." 12827,12828,"Gleich vorher aber S. 200 bringen ihn die schmahlen Fußsteige im Canton Zug auf die Bemerkung, daß Democraten nichts weniger als gute Geographen wären, (ein Ausdruck der hier nicht ganz an seinem Platze zu stehen scheint!) und, daß öffentliche Bequemlichkeit und gute Einrichtung bey Straßen nur in reichen Monarchien und Aristocratien Platz finden könne." 12828,12829,"Es ist ganz wahrscheinlich, daß in Democratien weniger auf gute Wege und Bequemlichkeit, vielleicht überhaupt weniger auf alle dffentliche Anstalten gesehen wird, besonders, wenn, wie hier in Zug, nach Verhältniß der physicalischen Lage, die schmahlen Steige dem Bewohner für seine Bedürfnisse breit genug, und in der Nebenabsicht noch vortheilhaft sind, da sie ihn vor äußeren Einfällen schützen." 12829,12830,"Es ist wahrscheinlich, daß gute Weganstalten mehr in monarchischen und aristocratischen, und eher in reichen, als armen Staaten gefunden werden." 12830,12831,Jndessen wollte Recensent darum doch nicht gerne von ihnen gleich auf Reichthum des Staats schließen; 12831,12832,wenigstens wird es doch eine Ausnahme leiden. 12832,12833,"Die französische Monarchie hat gewiß die schönsten Straßen, und die größte offentliche Bequemlichkeit;" 12833,12834,"ein Staat, der doch nach einigen öffentlichen Nachrichten bereits bis auf das Jahr 1792 schon alle Finanzen zum voraus erhoben haben, und noch überdieß jetzt nach Aufhebung der Vingtiemen jährlich um 138 2s3 Millionen Livres mehr ausgeben, als einnehmen soll;" 12834,12835,"wenn die nenesten Angaben von diesem Königreiche richtig sind, als welche behaupten, daß die Finanzeinnahme im Jahre 1787 auf 615 Millionen Livres sich belief;" 12835,12836,die sich aber jetzt nach Aufhebung der Vingtiemen nur auf 593 13 Millionen Livres belaufen konne: da hingegen die Ausgabe im J 1787 ganze 732 Millionen betrug. 12836,12837,"Kaum wird ein Staat zu arm seyn, um nicht, wenn er will, und es seinem Vortheile gemaß findet, seine Straßen gut erhalten, und nach Uständen dffentliche Bequemlichkeit einfihren zu konnen." 12837,12838,"Die Schilderungen physicalischer Lagen werden ofters vermisset, sogar von der rettzenden Zürcher Lage geschieht gar keine Meldung." 12838,12839,"Die wenigen aber, welche sich besonders im 17ten und 18ten Briefe befinden, sind ganz gut, doch bey weitem nicht mit der Delicatesse, dem mahlerischen Schwunge angebracht, womit vorher schon von vielen andern, von Core aber in dieser nämlichen Route die Scenen der Natur so glücklich beschrieben worden sind." 12839,12840,"Jeder Freund des Schweiherlandes wird daher wohl thun, wenn er zu diesen gegenwärtigen auch die Briefe des Core in die Hand nimmt;" 12840,12841,erstere konnen ihn als Geschichte belehren; 12841,12842,letztere als dichterische Schilderungen angenehm unterhalten. 12842,12843,Die okonomischen Bemerkungen sind nicht die ausgesuchtesten; 12843,12844,"es ist nur überall darauf gesehen, ob der Boden fett ist, oder nicht." 12844,12845,S. 80 schließt der Verf. 12845,12846,"aus dem vielen Dünger, welchen er im Münsterthale ausgebreitet sahe, daß der Boden nicht fett seyn müsse." 12846,12847,"Recens. glaubt, der Boden könne darum doch gehörig fett seyn, der Landmann wolle ihn aber in jenem guten Zustande erhalten." 12847,12848,Wenn man anderer Orte weniger Dünger auflegt; 12848,12849,"so geschieht es vielleicht aus der wichtigen Ursache, weil man ihn wegen Mißverhältniß des Viehstandes nicht hat." 12849,12850,Der Grund liegt immer in der Behandlungsart des Ackerbaues; 12850,12851,"wo Halm auf Halm gebaut, nicht mit Wurzel⸗ und Halmfrüchten abgewechselt, der Boden seltner umgearbeitet und aufgelockert wird, mehr Ohlfrüchten gebaut werden, ist mehr Dünger nothig." 12851,12852,"Das Gute, was von dkonomischen Bemerkungen vorkommt, ist S. 111, daß zu wünschen wäre, der französische Landmann komme in die Schweitz, und lernte da den Ackerbau;" 12852,12853,"er würde dann zu Hause nicht mehr Maschinen auf Maschinen häufen, sondern ungleich einfacher mit seinem Acker zu Werke gehen." 12853,12854,Unter den übrigen Bemerkungen fällt die gerühmte Geschicklichkeit der Zuger Bürger als sehr übertrieben auf. 12854,12855,"Unter 10 sollen gewiß 9 seyn, die darauf wetten könnten, daß sie ein Ey von einer Gabel herunter schießen können, ohne diese zu berühren." 12855,12856,"Wenn man unter 10 etwa Einen annimmt, der das kaun, so ist es doch wahrhaftig auch aller Ehre werth." 12856,12857,"S. 270 wird jedermann gewarnt, daß man sich nicht auf die Höhe der Schneeberge wagen soll, ohne ein Glas Branntwein zu sich zu stecken, da man sonst einschlafen und erfrieren konnte;" 12857,12858,"dieß ist gerade das, was bisher alle Bergbewohner für gefährlich angeben;" 12858,12859,"denn nur meistens solche Personen bekommen da Schlaf, und erfrieren, die Branntwein zu Leibe genommen haben;" 12859,12860,"sie rathen vielmehr niemahlallein, und niemahls ohne Brod dahin zu gehen, um immer etwas zum Kauen im Munde zu haben." 12860,12861,"Herr v. Mayer äußert in der Vorrede den Wunsch, der Uebersetzer des Hrn. Coxe möchte seinen Autor mit mehreren Berichtigungen bereichert haben;" 12861,12862,das Nämliche erlaubt sich hier Rec. 12862,12863,vom ungenannten Uebersetzer des Hn. 12863,12864,von Mayer. 12864,12865,Die Uebersetzung selbst ist im Ganzen genommen ganz gut; 12865,12866,"die Schreibart fließend, hier und da einige Ausdrücke vorzüglich treffend gewählt;" 12866,12867,jedoch ein⸗ und andere konnten besser gegeben seyn. 12867,12868,3. B. das Original sagt von der Tracht der Mädchen im Schwarzwalde: Le Corset montre jusqu au cou point de Gorge apparente: 12868,12869,"dieß wird übersetzt S. 50:„Das Camisol (anstatt die Joppe nach der dortigen Provincialsprache) geht bis an den Hals, ohne eine Spur vom Busen sehen zu lassen." 12869,12870,Jn einer anderen Stelle sagt das Original vom Rheinfalle zu Schafhausen:ai été surpris de sillonner en sureté les 12870,12871,"Debris de cette écume naguére si courroucée: wird übersetzt S. 115:,, Jch staunte, mit so viel Sicherheit auf den Trümmern (anstatt Ueberbleibseln) dieses kurz vorher so sehr emporten Schaumes fortschwimmen zu konnen." 12871,12872,", S. 144 heißt es complimentirerisch, anstatt Freund von Complimenten." 12872,12873,"S. 96 Aelte, anstatt Alter." 12873,12874,"S. 56 Spur, (la Voie) anstatt Geleis, u. s. f." 12874,12875,"Man verspricht sich, daß der H. Uebers." 12875,12876,im zweyten Theile alle die geäußerten Wünsche befriedigen werde. 12876,12877,A. . 12877,12878,Predigten. 12878,12879,"Predigten für das gemeine Volk, nebst einer Vorrede von sittlicher Bildung der Jugend für Geistliche." 12879,12880,Von Anton Michl Weltpriester. 12880,12881,Mit Erlaubniß des hochwürdigen Ordinariats Freysing. 12881,12882,München bey Joseph Lentner. 12882,12883,1788. 12883,12884,S. 340. 12884,12885,8. 12885,12886,"Mit ungemeinem Vergnügen legen wir unserem lesenden Publicum, und besonders den katholischen Geistlichen diese in echter, reiner Vollssprache, und im liebevollsten Geiste des Evangeliums iedergeschriebenen Predigten vor." 12886,12887,"Mochte sie doch jeder unserer Religionsdiener, vorzüglich aber die Seelenhirten des Landvolkes zum Muster wählen, und dadurch ihren Gemeinden wieder das werden, was sie als Jünger des Heilandes, als Ausspender seiner Gnaden, und Verkünder seiner wohlthätigen Lehren seyn sollten — Tröster des hart arbeitenden, von so vieleu Sorgen und Kümmernissen gedrückten Landmannes, zärtliche, treue, vernünftige Wegweiser desselben zur Glückseligkelt!" 12887,12888,"Möchten sie das Wort Gottes in einem so freundschaftlichen, brüderlichen, und den Begriffen des gemeinen Mannes angemessenen Tone vortragen;" 12888,12889,anstatt nach gewöhnlicher Art die fürchterlichsten Verdammungsflüche auf die Köpfe der armen Unwissenden hinab zu donnern! 12889,12890,Als Vorrede schrieb der Herr Verf. 12890,12891,"eine treffliche Abhandlung über sittliche Bildung der Jugend für Geistliche, woraus viele Kenntniß der menschlichen Natur, der thätigste Wille, seinen Mitbrüdern zu nützen, und zugleich die durch alltägliche Erfahrung bestätigte Wahrheit hervorleuchtet, daß alle Bemühungen, Aufklärung zu verbreiten, größten Theils fruchtlos seyn müssen, wenn man nicht bey dem Unterrichte der Jugend zweckmäßiger verfährt, wenn es nicht das Lieblingsgeschäft der Landgeistlichen, ihre angelegenste Beschäftigung wird, die lieben Kleinen zu Freunden der Tugend zu bilden." 12891,12892,Schon unser Beruf (sagt der liebenswürdige H. Verf. 12892,12893,"zu seinen geistlichen Mitbrüdern,) und das Beyspiel Jesu macht uns zu Kinderfreunden." 12893,12894,"Und von wem haben Kinder mit mehrerem Rechte ihre Bildung zu erwarten, als von ihren Freunden?" 12894,12895,"So oft wir also eine Gelegenheit sehen, oder so oft ein guter Fürst, oder ein anderer guter Mann, zur Aufklärung und Bildung der Jugend etwas beytragen will, so wollen wir nicht müßige Zuschauer, sondern eifrige Unterstützer und thätige Mitarbeiter eines so heilsamen Geschäftes seyn." 12895,12896,"Wir müssen die Ersten seyn, die Aufklärung befördern, nicht, wie es Kurzgefaßte Leipzig." 12896,12897,Tableau general de llempire Ottoman par Mr. 12897,12898,"de Muradgea d' sson, Secretaire de S. M." 12898,12899,l 12899,12900,"Roi de Suede et tidevant son Ctarge d'afsaires d la Cour de Constantinople, Vi. Tot." 12900,12901,Fol. 12901,12902,Paris ches Didot; 12902,12903,das mit größter typog. 12903,12904,"Pracht zu Paris hinter einander heraustommen, und an 500 L. tosten wird, und sowohl eine accurate Statistit der gesammten türtischen Länder liefert, als sich auch mit den andern sittlichen und innern Details abgibt, wird vom H. Bibliothelar Reichard zu Gotha in eiuen gedrängten deutsch." 12904,12905,"Auszug gebracht, und in unserm Verlag in zwep, höchstens drey tleinen Bänden heraus tommen." 12905,12906,Biornstahl machte Europa 12906,12907,lm 12907,12908,"Ersten seinet Briefe aus der Türley schon uf dieses Wert ausmerlsam, wo man eine nabisher oft geschah, die Ersteu, die sich widersetzen." 12908,12909,Die Predigten selbst sind folgenden Jnhalts: 1) 12909,12910,Auf das Fest der heil. 12910,12911,"drey Könige, von der Freude des Christen. 2)" 12911,12912,Auf das Fest des heil. 12912,12913,"Georg, von der Vereinigung des Christen mit Gott. 3)" 12913,12914,"Auf den Sonntag nach dem Fronleichnamsfest, von der Lebe des Nächsten. 4)" 12914,12915,Auf das Fest des heil. 12915,12916,"Anton von Padua, von dem Vertrauen auf Gott. 5)" 12916,12917,"Auf den ersten Tag in der Bittwoche, um was, und wie der Christ bitten soll. 6)" 12917,12918,"Bey einem Kreuzgange, von der Nothwendigkeit des Gebeths. 7)" 12918,12919,"Auf das Fest der Heimsuchung Mariä, von dem nützlichen und schädlichen Besuche guter Freunde." 12919,12920,8) 12920,12921,Auf das Fest des heil. 12921,12922,"Apostels Jacob, von der vernünftigen Verachtung der Weltfreuden, und der Geduld im Leiden. 9)" 12922,12923,"Auf das Fest der heiligen Mutter Anna, von der Erziehung und der Ehrfurcht der Kinder gegen ihre Aeltern. 10)" 12923,12924,Auf das Fest der heil. 12924,12925,"Schutzengel, christliche und trostreiche Erklärung der Versicherung der heil." 12925,12926,"Schrift, daß jeder Mensch einen Engel habe. 11)" 12926,12927,"Auf das Fest der unbefleckten Empfängniß Mariä, von der Leichtigleit und dem Angenehmen der Tugendübung. 12)" 12927,12928,"Auf ein Kirchweihfest, von der Andacht in der Kirche. 13)" 12928,12929,"Auf den letzten Abend des Jahres, über die Fragen, was haben wir in diesem Jahre gethan, und was werden wir in dem künftigen thun? 14)" 12929,12930,"Auf den Neujahrstag, über die nämlichen Fragen." 12930,12931,"15 — 20 Eechs Predigten bey Jahrtagen, vom Sterben." 12931,12932,21) 12932,12933,"Von den Ursachen und dem Nutzen, für die Verstorbenen zu bethen." 12933,12934,"Der Herr Verf. scheint absichtlich Festtage der Heiligen und Jahrtage gewählt zu haben, um darzuthun, daß auch diese Tage, an denen manchmahl in Städten und auf dem Lande Vorurtheile, und religionswidrige Begrifse verbreitet zu werden pflegen, zur Ausbreitung der evangelischen Lehre von aufgeklärten Geistlichen benützt werden konnen." 12934,12935,S. FN achrichten. 12935,12936,here Nachricht davon findet. 12936,12937,"Es ist um desto schäzbarer, weil die Geschichte ganz nach den besten türkischen Quellen gearbeitet ist, und es eine ansehnliche Lüe in der Weltgeschichte ansfüllen soll, darüber bisher noch gar nichts Zuverläßiges und Ganzes ist geliesert worden." 12937,12938,"Alles, was die Religson der Nation angeht, wird weggelassen, weil schon so vieles darüber geschrieben ist." 12938,12939,Nur die singulärsten Eigenheiten einiger Setten und religiosen Orden sollen angeführt werden. 12939,12940,"So bald vier Folianten davon erschienen sind, davon die zwey Ersten nach ber Antündigung bloß Religlon enthalten, und nächstens erwartet werden, so wird der Anfang unsers Auszugs folgen, und mit der Forts." 12940,12941,auch nicht gesäumet werden. 12941,12942,Weygand. 12942,12943,Buchhandl. 12943,12944,Biblische Schriften. 12944,12945,"Untersuchung der philosophischen, und kritischen Untersuchungen über das / alte Testament, und dessen Göttlichkeit, besonders über die mosaische Religion." 12945,12946,London 1785. 12946,12947,Jn Briefen an Titl. 12947,12948,Hn. 12948,12949,Graf. 12949,12950,Steph. 12950,12951,Rudolf Wallis. 12951,12952,Erster Theil. 12952,12953,"Salzburg, gedruckt, und im Verlag der hochf." 12953,12954,Waisenhausbuchhandl. 1787. 12954,12955,367 Seiten. 12955,12956,"8. Als ich die hier untersuchten philosophischen, und kritischen Untersuchungen über das alte Testament zuerst las, sah ich sie als das Signal zu einem langwierigen Federkriege an." 12956,12957,"Jch erinnerte mich an die Wolfenbüttelschen Fragmente, und an die dadurch veranlaßten Schriften: und meinte, man würde sich nun eben so eifrig um die hier bestrittene Göttlichkeit des alt." 12957,12958,"Test. annehmen, als man dort die bezweifelte Wahrheit der Auferstehung Christi zu vertheidigen bemühet war." 12958,12959,Allein dieß Mabl betrog ich mich. 12959,12960,"Mir wenigstens ist bis jetzt keine, gegen diese Untersuchungen besonders gerichtete Schrift bekannt geworden, als gegenwärtige eines Salzburger Theologen." 12960,12961,"Der erste Theil (zwey andere sollen bald nachfolgen) enthält 13 Briefe, ist wider die Dedication, Vorrede, und die vier ersten Capitel der philosophischen Untersuchungen gerichtet, und soll als eine Einleitung zu den zwey folgenden Theilen angesehen werden." 12961,12962,Der erste Brlef schildert die philosophischen Untersuchungen. 12962,12963,"Der Zweyte soll zeigen, daß dem alten Test." 12963,12964,"ein schädlicher Einfluß auf die Sittenlehre, und Rechtogelehrsamleit, und der harte Druck der christlichen Völker in der Dedication mit Unrecht zugeschrieben werden." 12964,12965,"Der Dritte untersuchet gegen die Vorrede, ob Moses die ihm zugeeigneten Bücher habe schreiben konnen." 12965,12966,"Der Vierte soll wider das erste Capitel beweisen, daß die bisher übliche Art, die Göttlichkeit des alten Bundes zu untersuchen, nicht verkehrt, und widersinnig sey." 12966,12967,"Vom fünften bis auf den neunten Brief wird gegen das dritte Capitel behauptet, daß es unvernünftig sey: 1) mehrere Urmenschen anzunehmen; 2) die ersten Menschen lm" 12967,12968,"Zustande des Viehes sich zu denken; 3) die Zeitrechnungen der Aegypter, und Chaldäer der Mosaischen vorzuziehen; 4) die ersten Menschen zu Menschenfressern zu machen, und daher die Menschenopfer herzuleiten, wobey Abrahams Opfer erklärt wird; 5) die lange Lebenszeit der Patriarchen, und dieser wegen auch die übrigen Erzählungen bey Moses für Fabeln zu halten." 12968,12969,"Jn den vier letzten Briefen, welche das vierte Capitel der philosophischen, und kritischen Untersuchungen widerlegen sollen, bemühet sich der Salzb." 12969,12970,"Theolog: a) die mosaische Schöpfungs⸗ Geschichte als eine Wahrheit; b) die phönicische, chaldäische, und ägyptische Kosmogenien als widerspruchvolle Fabeln; c) den Bericht des Diodors von Sicilien, von dem Zustande der ersten Menschen, als weit hinter dem Mosaischen zurückstehend, und endlich d) den hohen Grad der Sittlichkeit des ersten Menschenpaars, als auch philosophisch wahrscheinlich vorzustellen." 12970,12971,"— Kenntniß der orientalischen Sprachen und Alterthümer, wie auch der orientalischen Litteratur überhaupt, der Geschichte und Philosophie besitzt der Salzb." 12971,12972,Theol. 12972,12973,"in einem hohen Grade, wobey sich eine gründliche Behandlung der gegeuwärtigen Materien erwartet läßt." 12973,12974,Dessen ungeachtet werden viele mit dieser Untersuchung nicht ganz zufrieden seyn. 12974,12975,"Der Verfasser, fest überzeugt von der Wahrheit des katholischen Glaubensbekenntnisses, und demselben mit warmem Eifer ergeben, kann sich nicht in den Zustand eines echten Cartesianischen Zweiflers setzen, welcher untersuchet, als wenn noch nichts untersuchet worden wäre, und als wenn er von allen Entscheidungen seiner Kirche nichts wüßte." 12975,12976,"Das mag Ursache seyn, daß er sich manchmahl übereilet, daß er seinen Gegner, dem er doch Scharfsinn, und ausgebreitete Gelehrsamkeit nicht abspricht, zu dictatorisch abfertiget, daß er an der Redlichkeit seiner Absicht, und Ueberzeugung zweifelt, daß er sich nicht die Mühe gibt, den Gesichtspunet, in welchem sein Gegner jede Sache betrachtet, und auf welchem die ganze Kraft seiner Beweise beruhet, aufzusuchen, daß er sich endlich nicht Zeit nimmt, das, was er entgegen setzt, genau zu prüfen, und das Unzulängliche zu bemerken." 12976,12977,Proben hiervon findet man fast auf jedem Blatte. 12977,12978,"Man lese nur gleich den Anfang des ersten Briefes;,„Jch bin ein orthodorer Katholik, (heißt es da)" 12978,12979,"ich habe meine Schranken, die mir ein eben so vernünftiges, als unerschütterliches Glaubenssystem vorzeichnet;" 12979,12980,"und ich muß es für eines der größten Verbrechen halten, mich über diese Schranlen hinweg philosophiren zu wollen: denn ich bin gänzlich überzeugt, denke die unüberwindlichsten Gründe dafür zu haben, daß dieses mein Glaubenssystem nicht Menschenwerk sey; sondern daß selbiges Gott zum Urheher und Garanten habe." 12980,12981,"Weder mir also, weder jedem andern von meiner Denkungsart kann es der ungenannte Autor dieser philosophischen und kritischen Untersuchungen übel deuten, wenn wir sein Buch mit Abscheu ansehen." 12981,12982,"ꝛc., Dieß zeigt wenigstens nicht von derjenigen Gemüthsverfassung, mit der man Untersuchungen beginnen soll;" 12982,12983,sondern gerade von der entgegengesetzten. 12983,12984,So beyläufig hätte der S. Theol. 12984,12985,etwa am Ende seiner Untersuchung sprechen konnen. 12985,12986,"Aber am Anfange, da sagt er ja dem Leser: daß es bey ihm schon vor der Untersuchung festgesetzet gewesen sey, was er durch seine Untersuchung als wahr, und was er als falsch finden wolle." 12986,12987,Auf Styl und Sprachrichtigkeit scheint der Herr Theol. 12987,12988,sehr wenig Rücksicht genommen zu haben. 12988,12989,T—h. 12989,12990,Philosophie. 12990,12991,"Leitfaden zu Vorlesungen über die Vernunftlehre, von Joseph Weber." 12991,12992,"Dillingen, im Verlage bey Bernard Kälm, Universitätsbuchdrucker und Buchhändler." 12992,12993,1788. 12993,12994,8. S. 83. 12994,12995,"Um seine Schüler nicht bloß zur Schulwissenschaft, sondern auch zur Lebensweisheit zu erziehen, hat Herr Prof. Weber gegenwärtigen Leitfaden aus Sailers Vernunftlehre für Menschen, wie sie sind, ausgehoben, und in den Anmerkungen bisweilen die Terminologie und das Schullatein angeführt, wahrscheinlich um das Unbestimmte auf solche Art zu verbessern." 12995,12996,"Es werden in diesem Leitfaden die in guten Logiken vorkommenden Materien in der gewohnlichen Ordnung, aber vielleicht etwas zu kurz berührt, daß ich zweifle, ob die Schüler, wenn sie sonst nichts in die Hände bekommen, damit zu recht kommen werden." 12996,12997,"Die Einleitung hat, wie viele andere Einleitungen den Fehler, daß da Begriffe vorkommen, die erst später verstanden werden können." 12997,12998,Jch möchte zum Beysp. 12998,12999,"wohl wissen, wie Herr Weber schon bey der Erklärung des ersten Paragr." 12999,13000,die Begriffe von Wahrheit und Jrrthum entwickelte. 13000,13001,"Nach dem Titel stehen auf 2 Blättern die Nahmen der Schüler, welche am Zten und 4ten März aus der Vernunftlehre öffentlich sind geprüfet worden, bey welcher Gelegenheit dieser Leitfaden ist ausgegeben worden." 13001,13002,"Jch kann hierbey meinen Wunsch nicht bergen, daß doch überall auf Akademien, wie in Trivial⸗ und Normalschulen anstatt der Privatprüfung, offentliche mochten eingeführet werden." 13002,13003,"Sie gewähren alle Vortheile der Privatprüfungen in einem höhern Grade, und machen, daß das Publicum an den Lehranstalten und an dem Verhalten der Lernenden mehr Antheil nimmt." 13003,13004,M. Th. 13004,13005,"Cognitionis pecies, signa, principia, objecta generalia et praecipua, Praoside acobo Sclmitt, Congregationis missionis etc. pro prima plilosovhiae laurea publicae exponet et propupnabitAdamus Gresser etc." 13005,13006,In aula academiea Heidelbergae die XXVII. 13006,13007,Sept. M. 13007,13008,DCC. 13008,13009,LXXXVII. 13009,13010,apud iesen. 13010,13011,"in 4. P. 20. Recensent hat immer gewünscht, daß Logil so vorgetragen werden möchte, daß sie, wie es auch ihre Absicht fordert, in das gemeine Leben übergehen könne." 13011,13012,"Die meisten Gelehrten, die sogenannte künstliche Logik inne haben, verstossen sich sehr oft gegen die gemeinsten Regeln der wahren Logik, so bald es auf die Beurtheilung solcher Gegenstände ankommt, die außer dem Bezirke des Wissenschaftlichen, oder der gelehrten Erkenntniß liegen, und etwa die Geschäfte des Lebens betreffen." 13012,13013,"Es rührt dieses offenbar daher, daß in den gewöhnlichen Lehrbüchern und Vorlesungen die Regeln der Logil nur immer in Hinsicht auf gelehrte Theorien, und nie mit Anwendung auf die gemeinen Geschäfte des Lebens vorgetragen werden." 13013,13014,"Recensenten deucht, derjenige, welcher angewiesen wird, bey allen täglich vorkommenden Fällen richtig zu erfahren, bedachtsam zu urtheilen und vorsichtig zu glauben, werde weit früher eine allgemeine Fertigkeit im regelmäßigen Selbstdenken überkommen, als der, welcher nur bey wissenschaftlichen Speculationen, wobey er mit aller Langsamkeit zu Werle gehen kann, sich der Regeln über das Formelle der wissenschaftlichen Erkenntnisse bewußt zu werden sucht." 13014,13015,"Ueberdieß haben die Fehler im Urtheilen bey den Geschäften des Lebens viel reellere und ausgebreitetere Folgen zum Nachtheile unserer eigenen und der gemeinsamen Wohlfarth, als die Versehen, welche in der Abfassung der wissenschaftlichen Definitionen, Eintheilungen und Beweisführungen etwa begangen werden, wovon nur selten eine practische Anwendung gemacht wird." 13015,13016,"Zu dem kommt noch, daß man beym Vortrage der Logik auch auf die künftige Bestimmung der Zuhörer Bedacht nehmen müsse." 13016,13017,"Unter hundert derselben findet sich oft kaum Einer, der sich der speculativen Gelehrtheit oder einem akademischen philosophischen Lehrstuhle widmen will;" 13017,13018,"alle Uebrige wollen Geschäftsgelehrte werden, und selbst die künftigen Schullehrer sollen doch nur den Verstand der Jugend zum practischen Leben ausbilden." 13018,13019,"Nach dieser Betrachtung wird es also Pflicht, beym Vortrage der Logil nur auf diese ungleich größere Anzahl zu sehen, um so mehr, da die welche sich der Speculation lediglich widmen, und einst neue Lehrsysteme erbauen wollen, nach den akademischen Jahren Muße genug und einen nähern Beruf haben, sich durch Lesung vieler ausführlichen Systeme und transcendenten Grübeleyen der tiefsinnigen Kopfe über die Dialektik mit allem bekannt zu machen, was sie noch etwa zu wissen wünschen möchten." 13019,13020,Diese Betrachtungen hat der Hr. Verf. 13020,13021,ganz außer Acht gelassen. 13021,13022,Er liefert in gegenwärtigem akademischen Programm das System seiner Logil und Methaphysik; 13022,13023,"man sieht es aber gleich, daß seine Logik einer guten Feile bedürfe, um fürs gemeine Leben brauchbar zu werden." 13023,13024,"Die Form, in welche er sie mit sichtbarer Mühe gebracht hat, ist tabellarisch: aber eben darum ist sie auch in Terminologie ausgeartet." 13024,13025,"Der zweyte Paragraph, in welchem von den Zeichen gehandelt wird, hat viel Unnützes;" 13025,13026,und manches Brauchbare ist übergangen. 13026,13027,"Die Lehre von den Terminis ist zum Ekel hier aufgewärmt, wie sie noch in Herberth elementis logieae eclecticae steht." 13027,13028,Der achte Paragr. 13028,13029,"de propositionibus enthält gleichfalls Manches, das dem Brauchbarern und Gemeinnützigern hätte weichen können." 13029,13030,"Offenbar ist es affectirt, daß die Kunstworter, welche schon längst in Latium das Bürgerrecht besitzen, mit griechischen Buchstaben und Endungen geschrieben worden sind." 13030,13031,Auch in der Methaphysik scheint der Hr. Verf. 13031,13032,nicht mit den neuesten Reformen bekannt zu seyn. 13032,13033,"Wir glauben, die Thätigkeit des Hrn. Verf." 13033,13034,"sey viel besser angewandt, wenn er sich bestreben wird, seinen Candidaten eine Philosophie vorzutragen, welche mit der auf den besten Universitäten Deutschlands eingeführten, parallel läuft." 13034,13035,"Ein angehender Lehrer — wie, unserem Wissen nach, der Hr. Verf. ist — wagt bey einem eigenen Gange zuviel." 13035,13036,"R. Kechtsgelehrsamkeit, Dissertatio inauguralis" 13036,13037,juridica sistens de emendanda re crimiuali meditationes quasdam. 13037,13038,Quam 13038,13039,etc. pro summis in utroque jure lonoribus 13039,13040,etc. 13040,13041,publice desendit sine Praeside Pliil. 13041,13042,om. 13042,13043,"Roeller Moguntinus, AA." 13043,13044,LL. 13044,13045,et Pliil. 13045,13046,Mag. 13046,13047,Auctor et Respondens. 13047,13048,Moguntiae 1787. 13048,13049,in 4. 13049,13050,Die peinlichen Gesetze in Europã erreichen bey den allermeisten Nationen den eigentlichen Zweck der peinlichen Gesetzgebung nicht. 13050,13051,"Diese Wahrheit hat sich bis zu den Thronen der Regenten, wohin sie sich leider so selten aufschwingen kann, verbreitet, und hat einen unserm Jahrhunderte Ehre machenden Wetteifer unter den Beherrschern der Nationen veranlasset, über diesen Theil der Gesetzgebung, in dem wir noch so weit zurück sind, da doch von ihr Leben und Tod, ein großer Theil der Sicherheit des Staates, und kein geringer des Charakters des Volks abhangt, ein neueLicht zu verbreiten." 13051,13052,"Auch der durch die während seiner Regierung getroffene vortreffliche Anstalten bey der Nachwelt schon verewigte Churfürst zu Mainz, Friederich Karl Joseph beschäftiget sich mit der Verbesserung der peinlichen Gesetze, und man hat sich ein sehr meisterhaftes Werk von den tiefesten Einsichten dieses Regenten zu verspechen." 13052,13053,Dieses Bestreben um die Verbesserung der peinlichen Gesetze gab dem Hrn. Verf. 13053,13054,"der angezeigten Jnauguralschrift Gelegenheit, sein Scherflein beyzutragen, und in sechs Betrachtunpen Gegenstänre der peinlichen Gesetzgebung abzuhandeln, die die Aufmerksamkeit eines Gesetzgebers allerdings verdienen." 13054,13055,"Freylich kommen einige mit unter vor, die bereits bekannte Vorschläge enthalten;" 13055,13056,"allein eine Wahrheit kann nie zu oft gesagt werden, wenn sie noch nicht zur practischen Ausübung gebracht ist." 13056,13057,"Die erste Betrachtung von der Vertheidigung, besonders von der Art und Weise, wie sie zu veranstalten, enthält verschiedene neue Vorschläge, die des Hrn. Verf." 13057,13058,"Herze und Geiste Ehre machen, und einen Beweis liefern, daß er nicht minder Philosoph als Rechtsgelehrter sey." 13058,13059,"Necens. unterschreibt den ganzen Jnhalt, mit dem sehnlichsten Wunsche: daß die hier vorkommenden Vorschläge in allen Gesetzbüchern eine Stelle erhalten möchten, sie scheinen die glücklichste Mittelstraße zwischen dem wahren und unechten Gebrauch der Vertheidigung zu seyn." 13059,13060,Die zweyte Betrachtung hat zum Gegenstand die in gewissen Fällen nothwendige Bestellung eines Verwalters über das Vermögen des zur gefänglichen Haft gebrachten Jnquisiten. 13060,13061,Jn der dritten werden den Geldstrafen thre wahre Gränzen sehr meisterhaft bestimmt. 13061,13062,"Jn der vierten wird angerathen, daß die Acten in peinlichen Fällen, ehe und bevor beym Gerichte referirt wird, den Beysitzern des Gerichts zur vorläufigen Einsicht mitgetheilet werden sollten." 13062,13063,"Nach der fünften soll das peinliche Gericht mit seinem eigenen Personale, das mit gar keinen andern Geschäften zu thun hat, besetzt seyn." 13063,13064,"Jn der sechoten werden die Vortheile, die der peinliche Prozeß aus der im J. 1787 offentlich angekündigten allgemeinen deutschen Jntelligenz⸗ und Correspondenzzeitung erhält, angepriesen, und jeder, dem das allgemeine Wohl am Herzen liegt, wird mit Recensenten wünschen, daß diests vortreffliche Jnstitut Unterstützung finden, und zu Stande kommen möge." 13064,13065,"Diese schöne Abhandlung, welche sich durch Deutlichkeit, reine Schreibart, und sehr ausgebreitete litterarische Kenntnisse vorzüglich auszeichnet, beschließet sich mit 42 aus allen Theilen der Rechtsgelehrtheit aufgestellten Disputirsätzen." 13065,13066,"Aus dem Verzeichnisse der Vorlesungen auf der Mainzer hohen Schule ersehen wir, daß der Hr. Verfasser Vorlesungen über Höpfners Naturrecht hält." 13066,13067,"Wenn sein mündlicher Vortrag, wie wir nicht zweifeln, eben so lichtvoll, als der schriftliche ist, so hat Mainz sich von dem wesentlichen Nutzen, den er leisten wird, viel zu versprechen." 13067,13068,A.. Arzeneygelehrsamkeit. 13068,13069,"Zu Hamburg ist folgende Abhandlung, aus der deutschen Gesundheitszeitung entnommen, besonders gedruckt erschienen:" 13069,13070,"Eine leichte, und faßliche Heilmethode für diejenigen von beyden Geschlechtern, so an einer Schwäche der Geburtsglieder und Nerven, nebst deren traurigen Folgen, so Kurzgefaßt Halle." 13070,13071,"Die hiesige Universität, welche gleich andern deutschen Universttäten, soust unmittelbar unter dem Ministerio gestanden, ist kürzlch dem Oberschulcollegio zu Berlin unterworfen worden." 13071,13072,Das ganze hleslge 13072,13073,"Coiegium Professoru, zwey ausgenonmen, hat dagegen Vorstellung gemacht, die aber fruchtlod gewesen ist." 13073,13074,"Man fürchtet, daß die hlerdurch veranlaßte Mißmuthigteit und Niedergeschlagendeit der Professoren, nachtheilige Folgen für die Atxdemie haben aitt es, daß Hr. Pros." 13074,13075,Wolf seine Professur und das damit verbundene Directorium uber des philolog. 13075,13076,Seminarium niederlegen wolle. 13076,13077,"aus Onanie, oder sonst einer Ursache entstanden, heimlich leiden." 13077,13078,", Diese Abhandlung enthält in einer kurzen, klaren, und allgemein verständlichen Uebersicht alles, was über diesen Gegenstand zerstreut in mehreren Schriften der Aerzte zu lesen ist." 13078,13079,"Der Verfasser hat es sich sehr angelegen seyn lassen, durch den Rath einer zweckmäßigen Diät, und guter Heilungsmittel den schlimmen Folgen dieser Kranlheit Gränzen zu setzen, und den Leidenden die verlorne Gesundheit wieder herzustellen." 13079,13080,Alles ist auf vieljährige Erfahrung gebauet. 13080,13081,Drey Puncte werden in dieser Abhandlung vorzüglich empfohlen: 1) 13081,13082,Die zur Genesung so unentbehrliche Gemüthsruhe. 2) 13082,13083,"Die Anfangs sorgfältige Vermeidung der Anwendung zu starler Mittel wider die Krankheit, und 3) die eigene Prüfung eines jeden Magens, was ihm leicht verdaulich, und daher dienlich, oder was es ihm im Gegentheile nicht sey." 13083,13084,"Die verordneten Mittel sind einfach, obgleich einige derselben von sehr unangenehmen Geschmacke seyn dürften, als z. B. die unter Nro 7. angezeigte mit Licheu Islandicum (Jsländischem Moose) vermischte Cascarill⸗Rinde." 13084,13085,"Auch scheint der Vorschlag, das Vorbeugen betreffend, mehr zu beloben zu seyn, als die Jnfibulation, da die practische Ausführung eine nicht sehr leichte Sache ist." 13085,13086,"Da sie ihre eigenen Mittel nicht bekannt gemacht haben, so konnen nur sie und ihre Patienten davon urtheilen." 13086,13087,"Uebrigens sieht man leicht, daß diese Abhandlung, so wie die Gesundheitszeitung selbst, sehr gute theoretische sowohl als practische Aerzte zu Verfassern hat." 13087,13088,"Was ihnen der Sittenlehrer etwa Schuld geben konnte, wäre, daß sie die Onanie bloß mit dem schonenden Nahmen Schwäche und Fehler belegen, ohne sie von Seite der Jmmoralität gehorig zu brandmarken, da sie doch unter die ersten, verderblichsten Laster gerechnet zu werden verdient." 13088,13089,A. L. NNachrichten. 13089,13090,"Hr. Prof. Eberhard werde nach Göttingen, und J· ant zu Konigsberg an dessen Stelle hierher Herr Doct." 13090,13091,Nosselt gehe als Prof. der Theolog. 13091,13092,"und Abt, nach Helmstädt." 13092,13093,Kiel. 13093,13094,Herr Mag. und Adi. 13094,13095,Valentinet ist hier außerordentlicher Prof. der Philosophie geworden. 13095,13096,"Ein Prof. der Rechtsgelebrsamteit anf einer deutschen hohen Schule hat seine Scripten an die Oberschuleucommission einsenden müssen, weil er deschuldiaet watd, sehr abscheuliche Sähze gelehrt zu haben, B. Daß nuch die Atheisten ein Naturrecht hätten/" 13096,13097,Geschichte. 13097,13098,"Historische Beschreibung der churfürstlichen Haupt⸗ und Residenzstädte in Niederbaiern Landshut und Straubing, von Franz Sebastian Meidinger." 13098,13099,"Landshut, bey Max." 13099,13100,Hagen. 13100,13101,386 S. 8. 1787. 13101,13102,"Unter mehreren Fächern der baierischen Litteratur, welche noch dde liegen, und die Hände geschickter Bearbeiter erwarten, woran es diesem Lande gewiß nicht, wohl aber an Aufmunterung dazu gebricht, ist auch die Topographie, besonders in historischer und statistischer Rücksicht." 13102,13103,"Zwar hat die Akademie der Wissenschaften vor einigen Jahren einen Plan einer Landestopographie bekannt gemacht, der sehr weit umfassend war, von dem man aber keine Früchte zu sehen belommen hat." 13103,13104,"Auch an Beyspielen von dieser Art Arbeiten fehlte es dem Lande nicht, als wohin Hrn. geistl." 13104,13105,Rath 13105,13106,"Westenrieders Beschreibung der Stadt München, und des Wurm⸗oder StahrembergerSees, und Hrn. Baumgartens musterhafte Beschreibung von Neustadt an der Donau gehören." 13106,13107,"Jndeß, wenn keine andere Hände sich dieser Arbeit annehmen, als die Meidingers seiner gleichen, so wünschte Recensent dieses ganze Fach lieber ganz unbearbeitet, als durch eine solche Behandlung, oder vielmehr Mißhandlung jenes Reitzes beraubt zu sehen, welchen die erste Urbarmachung eines litterarischen Feldes für den Verf." 13107,13108,sowohl als für die Leser zu haben pflegt. 13108,13109,"Hr. Meidinger versichert zwar, Fleiß, Mühe, und Kosten angewandt zu haben, und glaubt die Knute des Grüblers nicht zu verdienen." 13109,13110,"Wer wollte auch so strenge seyn gegen den, der gibt, was er hat, alles leistet, was er zu leisten im Stande ist!" 13110,13111,Die Fähigkeiten sind einmahl nicht gleich vertheilt. 13111,13112,"Wozu mehr nicht gehört, als Augen, um zu sehen z. B. Aufschriften, oder Ohren, um zu hören, was andere von einer Sache erzählen, oder eine Hand, mitgetheilte Nachrichten abzuschreiben, oder Hände und Füße, um z. B. die Höhen, Längen und Breiten von Kirchen und Thürmen abzumessen, — da ist Herr Meidinger der Mann;" 13112,13113,"aber Wahres und Falsches von einander zu sichten, das Wichtigere, Hierhergehörige von dem Unerheblichen und nicht Hierhergehörigen abzusondern, die Kunst, seine Materialien zu ordnen, die Gabe der Erzählung — das alles hat Hr. Meidinger nicht erhalten;" 13113,13114,das alles darf man auch von ihm nicht fordern. 13114,13115,"Besonders ärmlich, und zuweilen lächerlich fällt es bey ihm aus, wenn er sich in die Geschichte wagt, oder Schilderungen von einer Gegend machen will." 13115,13116,3. B. S. 40 heißt es: 13116,13117,"Nach Abgange der Niederbaierischen Linie mit Georg dem Reichen erhielt Otto der Fünfte die Regierung; führte 1507 die Primogenitur ein, die selbst Kaiser Rudolph bestätigte: unter ihm wurde das Concilium zu Trient: er starb im Jahre 1559." 13117,13118,Wilhelm der Fünfte übernahm nach ihm die Regierung. 13118,13119,— Fast so viel Fehler als Worte! 13119,13120,"Die Nachrichten von dem in die Stadt Landshut von 1770 bis 1784 eingeführten Getreide, und Viehe, vom ersten 171473 Schäffel, von dem zweyten 161,490 Stücke;" 13120,13121,"die Zahl der sämmtlichen Geistlichkeit, und die Volksmenge von Niederbaiern, 2809 Priester, 277 Klosterfranen, die ganze Volkszahl 455,362 Seelen, wobey das weibliche Geschlecht um 19,621 Seelen mehr als das männliche zählet, würden dem politischen Rechner willkommen seyn, wenn er nicht deu Grund der Authenticität seiner Zahlen anzugeben vergessen hätte." 13121,13122,Doch ein Theil dieses Buches verdient wirkliches Lob; 13122,13123,und wird dem Verf. 13123,13124,"den Dank, besonders der Kunstliebhaber erwerben." 13124,13125,"Mit großer Mühe (wie er sagt) hat er in 2 Jahren mehr als dritthalb tausend Briefe geschrieben, und ausgesandt, von 18 Städten in und außer Baiern, und von 39 Klöstern ein Verzeichniß der wichtigern Gemählde mit dem Nahmen der Künstler aufgesetzt, wie er auch sonst bey aller Gelegenheit die Nahmen berühmter Baumeister, Stuckadorer, Orgelbauer ꝛc." 13125,13126,sorgfältig anführt. 13126,13127,"Ob nun wohl diese seine Arbeit theils nicht vollständig ist, theils auch hier die Authenticität seiner Angaben, daß z. B. ein Stück von diesem oder jenem Meister sey, fehlt;" 13127,13128,"so hat er doch dadurch seinem Vaterlande sowohl als der Kunst einen nicht unwichtigen Dienst geleistet: ersterem, indem er zeiget, was für einen großen Schatz an Kunststücken (denn unter den angeführten stehen einige Nahmen von der ersten Größe; und sehr viele von allgemein anerkanntem Werthe) es in seinem Schoose besitzt;" 13128,13129,"letzterer, indem er dadurch das inländische Genie vielleicht aufmuntert, diesen beynahe mißkannten Schatz zu benutzen;" 13129,13130,"und indem er die Nahmen vieler, und sehr oft inländischer Künstler aus der Vergessenheit zurück ruft, in die sie bey einer Nation, die nur zu sehr gewohnt ist, mit Bewunderung des Ausländischen ihren eignen Reichthum zu mißkennen, unverdienter Weise gefallen waren." 13130,13131,"Möchte doch dieser erste Versuch zu einer neuen Bauaria sancta Anlaß geben, nicht zu einer solchen, wo man bloß Reliquien, und Gnadenbilder aufsucht; sondern, wo ein Kenner alles, was sich von Kunstwerken in Baiern befindet, nicht nur verzeichnete; sondern auch mit ästhetischem Auge prüfte; und denn zur Bildung des jungen Künstlers, und zur Ehr der verstorbenen Meister bekannt" 13131,13132,"machtel Wir haben eine Neise durch den bairischen Kreis, die uns mit den Thorheiten dieses Landes bekannt machte." 13132,13133,"Hr. Gerken, ein Ausländer, hat in seiner Reisebeschreibung einige Schätze der Klosterbibliotheken aufgedeckt." 13133,13134,"Aber wie viel bleibt noch in allen Stücken, in staatsökonomischer, antiquarischer, naturhistorischer, und artistischer Rücksicht unbekannt, und macht Baiern zu einer wahren terra incognita in der Ländertunde Europens?" 13134,13135,"Sollte es vielleicht einem unserer Leser zweifelhaft seyn, ob sich eine beträchtliche Menge würdiger Kunstwerke in Baiern befinden möge, der mag sich an die frühzeitige und fortdauernde Verbindung Baierns mit verschiedenen Höfen Jtaliens, der Mutter der Künste, und daran erinnern, daß der Aberglaube, wenn er auch keinen Geschmack, doch den Stolz habe, an seinen Werken alles so vortrefflich zu machen, als es nach der herrschenden Meinung gemacht werden kann; und daß eine sinnliche Religion, so wie bisher in dem katholischen Europa, also vorhin in Griechenland und Rom so lange die Nährmutter der Künste war, bis erhöhter Wohlstand und daraus entspringender Luxus so wie den Sitten also auch den Künsten eine andere Wendung und Leitung gibt." 13135,13136,"Herrn Meidinger bitten wir übrigens, wenn er noch ferner Lust haben sollte, zur Beförderung der Kenntnisse seines Vaterlandes beyzutragen, seinen Fleiß auf bloßes Sammeln einzuschränlen;" 13136,13137,"aber auch bey seinen zu liefernden Datis die Quelle, woraus er sie geschöpft hat, anzugeben, und dadurch den Leser in den Stand zu etzen, über ihren Werth, oder Unwerth zu entscheiden." 13137,13138,P. 13138,13139,"Historisches Handbuch auf alle Tage im Jahre, hauptsächlich den Jünglingen gewidmet;" 13139,13140,von Seybold. 13140,13141,Reutlingen bey Johann Grözinger. 1788. 13141,13142,8. 13142,13143,"Unter die litterarischen Eigenheiten unsers Zeite alters ist gewiß auch die Almanachsucht zu rechnen, welche fast alle Fächer der Wissenschaften ergriffen hat." 13143,13144,"Belletristen, und Kammeralisten, Philosophen, und Aerzte, Theologen, und Ketzer sind in Kalenderform erschienen;" 13144,13145,und dieß zum Theil nicht ohue sich Ehre zu machen. 13145,13146,"Recensent ist gar nicht gesonnen, dieser Form von Büchern ihren Werth abzusprechen;" 13146,13147,"vielmehr denkt er, daß auch der Mann, der eine gesunde, den Korper bildende, oder verschönernde Mode erfindet, oder mitmacht, sein Verdienst hat, und insbesondere bedarf unser Zeitalter manches Vehikels, wodurch ihm gesunde und kräftige Nahrung zugeführt wird, welche ohne diese Einkleidung seinen weichlichen Geschmack anekeln würde." 13147,13148,"— Gegenwärtiges historisches Handbuch zeichnet sich unter seinen Mitbrüdern sowohl durch die Güte, die Absicht, als durch die Art seiner Behandlung sehr vortheilhaft aus." 13148,13149,"Jntoleranz, Bigotterie aller Confessionen, falschen Nimbus, Sottisen des menschlichen Verstandes, Despotismus rc." 13149,13150,"mit den gehörigen Farben zu mahlen, und mit Wärme oder mit Satyre muthig zu bestreiten — hingegen Wahrheit, wo sie auch ist, zu empfehlen, die reellen Verdienste eines Mannes von den scheinbaren abzusondern, die gute Seite einer Sache oder einer Person darzustellen, wo man gewöhnlich nur die schlimmere sucht, Thätigkeit sowohl im gelehrten Felde, als zum Besten der Menschheit, Beharrlichkeit in Ausführung eines Planes anzupreisen rc." 13150,13151,"— und sowohl das Urtheil der Jünglinge zur Billigkeit und Toleranz der Menschen und ihrer Meinungen und Schwachheiten zu leiten, als auch ihren Geist, der durch tändelnde Lectüre zu erschlaffen scheint, zu hohen gemeinnützigen Entwürfen zu erheben und zu stählen; dieß ist eine Hauptabsicht des V. und der Genius unserer Zeit macht sie uothwendig." 13151,13152,"Dieß ist die vortreffliche Aeußerung de Verfassers in seiner Vorrede: und Rec. muß gestehen, daß das Werk selbst diesem vorgesteckten Zwecke auch größten Theils entspricht." 13152,13153,"Außer dem, daß dieser edle Geist einer gesunden Philosophie über das ganze Werk sich ausbreitet;" 13153,13154,"so ist es auch in reinem Style geschrieben, sehr mannichfaltigen Jnhalts, und auf die Richtigkeit der erzählten Facten weit mehr Rücksicht genommen, als es in solchen ephemerischen Werken gewöhnlich Mode ist." 13154,13155,"Rec. wünscht also dieses Handbuch in den Händen recht vieler, und besonders junger Leser, und dadurch so manche andere, geschmackoder gar sittenverderbende Leserey verdrängt zu sehen." 13155,13156,Aber eben dieser wirkliche Werth des Büchchens verleitet den Rec. 13156,13157,"ihm eine noch größere Vollkommenheit zu wünschen, die sein Verf." 13157,13158,ihm zu geben so leicht im Stande ist. 13158,13159,"Hr. Seybold, der in der Vorrede einen deutlichen Beweis gibt, wie wenig er geneigt" 13159,13160,"sey, seine Arbeit für unverbesserlich zu halten, wird folgende Erinnerung hoffentlich seiner Aufmerksamkeit nicht unwürdig finden." 13160,13161,"Recensenten dünkt es, die Form des Werkes sey nicht glücklich genug gewählet, und verhindere jene Vollkommenheit der Ausführung, welche ihr der historische Geist des Verf." 13161,13162,bey dem Reichthum seiner Materialien geben könnte. 13162,13163,Die Form ist diese: 13163,13164,Zuerst bezeichnet der Verf. 13164,13165,"jeden Tag des Jahrs mit einem berühmten Nahmen, classenweise nach den Monathen, z. B. Jäner, berühmte Staatsmänner, Februar Helden, März Aerzte rc." 13165,13166,Von dieser Classification macht er aber keinen ferneren Gebrauch. 13166,13167,"Hernach bezeichnet er jeden Tag mit einer gewissen Begebenheit, dem Tode oder der Geburt eines berühmten Mannes, die auf diesen Tag fallen, und diese Rubriken werden sodenn nach der Tagefolge kurz erzählt." 13167,13168,Diese Form hat mannichfaltige Nachtheile; 13168,13169,die Geschichterzählung wird dadurch in unzählig kleine Stückchen zersplittert; 13169,13170,"525 (denn manche Täge haben 2, 3 Rubriken) Erzählungen von wichtigen Ereignissen und Lebensbeschreibungen müssen in etlichen und zwanzig Bogen abgehandelt werden;" 13170,13171,die Erzählung muß also sehr oft nur auf derOberfläche bleiben; 13171,13172,"sie kann nicht in das Detail der Umstände gehen, die den belehrendsten und interessantesten Theil der Geschichte ausmachen;" 13172,13173,die Kürze zwingt den Verf. 13173,13174,"oft, jene fehlerhafte Geschichtsmethode zu wählen, welche anstatt Facta zu erzählen nur Abstractionen beybriugt, anstatt zu sagen, was ein Mann großes, edles, nützliches gethan hat, ihn nur einen großen edlen Mann nennt, diesen Compendienton, welcher nur unter Voraussetzung, daß der mündliche Unterricht diese allgemeinen Fächer durch Herzählung ihrer unterliegenden Jndividual⸗ Facten ausfüllen, und anscheinlich machen werde, etwas taugt, und mehr für den Mann, der die Geschichte schon weiß, als für den Jüngling, der sie erst lernen soll, nützlich ist:" 13174,13175,"vorzüglich aber verliert die Geschichte dadurch das, was ihr Wesen ausmacht, und sie allei von der tändelnden Anekdoten⸗ und Historiettenjägerey unterscheidet, den Zusammenhang der Begebenheiten." 13175,13176,Oder welcher Zusammenhang kann loser seyn; 13176,13177,"welcher Zufall zufälliger, als daß zum Beyspiel am 6ten April der König von Ungarn Mathias Korvinus starb, und in dent würtembergischen Städtchen Brackenheim ein Friede geschlossen ward, am 7ten Rost gebohren ward, und Brawe starb?" 13177,13178,"Soll eine solche Zerstreuung der Facten in alle Orte, und Zeiten gesundes, solides Geschichtsstudium fordern, und nicht vielmehr, gegen alle Absicht des Verfas." 13178,13179,", den leicht zufriednen Geist der Tändeley nähren und hegen ?" 13179,13180,"Daraus folgt aber nicht, daß ein historischer Almanach ein chronologisches System oder eine ordentliche Völkergeschichte enthalten soll: es gibt der Fäden mehr, an denen historische Facten angereihet werden können, und ein scharfsinniger Schriftsteller wird ohne Mühe ein kleines Cabinet von historischen Gemählden in einer Ordnung aufstellen können, von der man nicht wird sagen können, daß der bloße Zufall ihr Nebeneinanderseyn hervorgebracht habe." 13180,13181,"3. B.: er wird sie bald nach Aehnlichkeit, bald nach Contrast stellen;" 13181,13182,"erfindende, compilirende, Epoche machende Gelehrte — Staatsmänner, die vom gelehrten Stande zur Regierungskunst sich erhoben, oder die sich von dieser zu den Wissenschaften herabließen — Minister auf dem Schaffote, oder in der glücklichen Ungnade einer ländlichen Ruhe — Fürsten, die aus dem Privatstande auf den Thron stiegen, andere, die ihn freywillig verließen, noch andere, die ihn verlassen mußten, Agathocles, Cromwell, Abdalonym, Diocletian, Philipp der 5te, Karl der 1ste, Conradin, Dionys ꝛc." 13182,13183,"Eine Sammlung von politisch⸗ wichtiggewordenen Mätressen — eine Nebeneinanderstellung berühmter Belagerungen von Troia bis Granada — von Schlachten, die Völkerschicksal entschieden einerley Begebenheiten in verschieduen Zeiten, und Orten, Aufklärung unter den Franken durch Karl den Großen, unter den Tartarn nach Dschenkischan, unter den Russen durch Peter den Großen — geistliche Macht der Päpste, Califen, des Dalailama und so weiter." 13183,13184,"Ein ander Mahl nach Ursache und Wirkung: Welchen Einfluß hatte die Einführung des Christenthums, die Kreuzzüge, die Entdeckung Americas, auf Wissenschaften, Sitten, Regierung?" 13184,13185,rc. 13185,13186,"Welche Personen, und Ereignisse trugen mittel⸗ oder unmittelbar zur Reformation bey?" 13186,13187,"Eine Sammlung wichtiger Ereignisse aus unwichtigen Veranlassungen, u. s. w." 13187,13188,"Oder er stellt Gemählde auf, die der Synchronism vereinigt:" 13188,13189,"Moses, und Kekrops, Saul, und Kodrus, Kyrus, Tarquin, Konfutz, und Pythagoras, Talmud, und Corpus Juris, Saladin und die Jnkas, u. s. w." 13189,13190,"Der Leser sieht von selbst ein, welch' eine Mannichfaltigkeit von interessanten, und doch zusammenhängenden historischen Gemählden sich auf diese Art aufstellen ließe, womit noch der wichtige Nutzen verknüpft wäre, daß der junge Leser dadurch Anleitung erhielte, Menschen und Dinge mit einander zu vergleichen, Verschiedenheiten, und Aehnlichleiten aufzufinden, seinen Scharfsinn und seine Beurtheilungskraft zu üben, seinen Blick zu erweitern, und die Gesetze der moralischen Natur unter allen Zeitaltern und Climaten gleichförmig wirkend zu entdecken?" 13190,13191,"Der wichtigste Nutzen, der meimes Gedünkens aus der Geschichte gezogen werden kann!" 13191,13192,"Uebrigens muß Recensent bemerken, daß dieser Almanach vermuthlich von dem schon im Jahre 1782 zuerst erschienenen, und dann in dem Jahre 1783 fortgesetzten Ephemerischen Almanach der neueren Zeiten für die Liebhaber der Geschichte 2c." 13192,13193,"Basel, bey Thurneisen" 13193,13194,rc. 13194,13195,"veranlasset worden ist, mit welchem er auch sehr viel Aehnlichkeit hat." 13195,13196,V. 5. Erbauungsschriften. 13196,13197,"Lebenobeschreibungen der Heiligen Gottes, auf alle Tage des Jahrs, mit heilsamen Lehrstücken versehen, allen ihres Heils lehrbegierigen Christen zur Nachfolge ehemahls vorgestellet von P. Math." 13197,13198,"Vogel, der vormahiig." 13198,13199,Gesells. 13199,13200,Jesu Priestern (Priester); 13200,13201,nun aber nach den reinsten historisch. 13201,13202,"Ouellen kritisch geprüft, von verschiedenen Unrichtigkeiten, und ungegründeten Geschichten gesäubert, und mit mehreren auf das Bedürfniß unserer Zeiten passenden Zusätzen vermehrt aufs Neue herausgegeben von P. Roman Schad, Benedictiner zu Kloster Banz." 13202,13203,Cum priuilegio sac. 13203,13204,Caes. 13204,13205,Maj et approbatione Superiorum. 13205,13206,"Bamberg und Wirzburg, im Verlage bey Tobias Göbhard." 13206,13207,1788. 13207,13208,904. 13208,13209,Seiten. 13209,13210,gr. 13210,13211,4. Vollsbücher zur Erbauung des gemeinen Mannes sind aller Aufmerksamkeit würdig. 13211,13212,"Sie sind er Kanal, wahre und gute Jdeen unter dem Volke zu verbreiten;" 13212,13213,"und es ist vielleicht das einzige Mittel, den Aberglauben und die schädlichen Religionsvorurtheile zu tilgen, wenn statt der elenden Mönchs⸗ und Postillenfratzen eine vernünftige Moral, besonders aber christliche Lebenoregeln durch gut geschriebene Erbauungsbücher in Umlauf kommen." 13213,13214,"Wieviel das practische Christenthum durch Seibts und Sailers Gebethbücher gewonnen habe, ist jedem gutdenkenden, biedern Katholiken bekannt;" 13214,13215,"und Recensent nährte schon oft den frommen Wunsch, wenn doch nur auch ein Mann von Kopf und gutem Herzen die verdienstliche Arbeit übernehmen mochte, eine salbungs⸗ und warheitsvolle Legende zu verfassen, worin der Christ das Solide der Tugend in nachahmlichen und nicht verzerrten Mustern dergestalt vorgestellt fände, daß die Einbildungskraft weder durch ungenießbare Wundermärchen, noch Mönche⸗ und Nonnen⸗ Träume getäuscht;" 13215,13216,"noch die Heiligleit einzig auf das Chorsingen, müßige Bethen, Betrachten, Geiseln, Kasteyen und einsame Zellen, worin die Phantasie oft am geschäftigsten ist, reducirt würde, welches alles dem practischen Leben entgegen steht, die Tugend von einer falschen Seite zeigt, Mißtrauen gegen den rechtmäßigen Seelsorger, der unter seinen Mitbrüdern in der Welt lebt, und sich den Tändeleyen widersetzt, einflosset, die blinde Hochschätzung gegen das Aeußerliche des Monchlebens nährt, und den gemeinen Mann so weit bringt, daß er den Himmel zu erkaufen glaubt, wenn er sein Geld für solche Gauteleyen hingibt." 13216,13217,"Mit großer Erwartung nahmen wir also diese neu umgearbeitete Lebensbeschreibungen in die Hände, und wir müssen sagen:" 13217,13218,Der Titel hat uns äußerst aufmerksam gemacht. 13218,13219,"P. Vogels Lebensbeschreibungen sind bekanntlich voll der abgeschmacktesten Erzählungen von Wundern: und erheben Tugenden, welche, wenn sie unter die Kapelle der prüfenden Vernunft und reinen Moral gebracht werden, von der Schwärmeren erzeugt und vom Aberglauben genährt erscheinen." 13219,13220,"Diese Beschreibungen sollen nun nach den reinsten historischen Quellen kritisch geprüft, von Unrichtigkeiten gesäubert, und auf das Bedürfniß unserer Zeiten passend eingerichtet worden seyn." 13220,13221,"Die Vorrede selbst erregt viel Erwartung, und ist in mancher Rücksicht lesenswerth:" 13221,13222,"wir können nicht umhin, ihr unsern Beyfall zu geben; müssen aber doch dabey unsere Bedenklichteiten äußern, die uns hier und da aufgestossen sind." 13222,13223,(Der Beschluß folgt in dem nächsten Stücke) Erbauungsschriften. 13223,13224,"Lebensbeschreibungen der Heiligen Gottes, auf alle Tage des Jahrs, u. s. w. (Beschl." 13224,13225,der in dem LXXIII. 13225,13226,St. abgebr. 13226,13227,Anzeige.) 13227,13228,"Der Herr P. Schad hat eine äußerst mühsame Arbeit übernommen, einen solchen Wust von Unrichtigkeiten und Alfanzereyen auozumerzen, und vernünftige Lebensregeln anzugeben." 13228,13229,"—Die Aufklärung des gelehrten (wir lassen ihn selbst sprechen) und ungelehrten Pobels war immer einer meiner heißesten Wünsche, und wo ich immer" 13229,13230,"Gelegenheit hatte einen Stein, oder auch nur schlechte Materialien zu diesem Gebäude beyzutragen, so hielt ich mich glücklich." 13230,13231,"(Rec. ist hier mit dem Hrn. P. Schad nicht einverstanden: lieber nichts als schlechte Materialien: denn diese konnen nur ein schlechtes Gebäude geben, und da ist es besser, man läßt das Alte stehen;" 13231,13232,"entweder recht an⸗ und durchgegriffen, oder gar nicht.)" 13232,13233,"„Da ich nun durch vielfältige Erfahrung wußte, wie verhaßt das Gepräg ganz neuer Bücher, die Aufklärung zur Absicht hatten, bey dem großen Haufen wäre, und im Gegentheile wie geneigt man in einem altgestempelten auch sonst verhaßte Wahrheiten annähme (soll also eine fromme List seyn, unter dem alten P. Vogels Titel neue Jdeen dem Volke beyzubringen:" 13233,13234,"wir zweifeln sehr, ob es gelingen wird, besonders, wenn man den gemeinen Haufen in der Vorrede selbst darauf aufmerlsam macht) Jüngere Witzlinge mögen immer ihre aufgeklärte und vielbedeutende Nase über eine Heiligenlegende rümpfen, (Junge Witzlinge rümpfen freylich nur die Nase: aber Mäuner, die nach Philosophie und Gründen prüfen, werden von einem gerechten Unwillen überfallen, daß man noch dergleichen Volkstrug dulden mag)" 13234,13235,Sie mögen immer das Leben eines Soerates anstaunen: 13235,13236,"es wird doch allezeit wahr bleiben, daß sie nur — gleich Kindern — nach Schmetterlingen haschen, und an ihren Götzen nie das Edle, das Großmüthige, das Geisterhebende antreffen werden, das in der echten Geschichte und dem Charatter eines der geringsten Martyrer der ersten Zeiten liegt, (ist viel und dreist gesagt: Rec. hat die memorabilia Socratis fleißig gelesen: und einen Mann angetroffen, der in ihm eine so große Jdee rege machte, daß hundert Legenden diese Meinung nicht verringern, noch vielweniger den Socrates zu einem Schmetterlinge herabwürdigen konnen." 13236,13237,Rec. ist ein aufrichtiger Verehrer der glorwürdigen Bekenner des Christenthumsaber deßwegen gibt er die Hochachtung gegen die alten Helden und Märtyrer der Wahrheit nicht auf. 13237,13238,"Die höhern Bewegungsgründe der Religion erheben freylich das Verdienst des Märtyrers: aber große Thaten anderer bleiben nichts destoweniger immer groß, und es ist mir unausstehlich, wenn man mit einem Machtspruche die größten Männer und Tugenden des Alterthums richten will." 13238,13239,"Wie viel ließe sich auch gegen manche Märtyrergeschichte sagen , Selbst die Heiligen der mittlern Zeiten, an denen man in Rücksicht ihrer widernatürlichen Strengheiten so viel auszusetzen weiß, verdienen unsere Bewunderung.,,Wenn man sich, wie Hr. P. Sch." 13239,13240,"sagt, in den Geist und die Denkungsart des nämlichen Zeitalters denken kann!" 13240,13241,"Aber dazu gehört ja gewiß eine Art Philosophie, die man von dem gemeinen Manne nicht erwarten kann: was also nicht mehr auf unsere Zeiten paßt, soll auch nicht als Beyspiel dem gemeinen Manne aufgestellt werden." 13241,13242,Es konmit also alles darauf an (wie der Hr. P. Sch. 13242,13243,"weiter unten in der Vorrede selbst sagt) daß man unter den Legenden der Heiligen eine Auswahl trift, und nicht Lügen und Fabeln für Wahrheit;" 13243,13244,— nicht Aberglauben für wahres Christenthum; 13244,13245,"nicht Schwärmerey für wahre Frömmigkeit auftischt," 13245,13246,"und dieß soll auch unser Maßstab seyn, nach welchem wir die gegenwärtige Arbeit beurtheilen wollen." 13246,13247,"Der Herr Verbesserer suchte die Quellen auf, soviel er konnte, um die Unrichtigkeiten aus dem Originale wegzuschaffen, und die Geschichte rein und unverfälscht darzustellen:" 13247,13248,die ansehnliche Bibliothek der Abtey Banz wird ihm gewiß recht viele Hülfsmittel angebothen haben. 13248,13249,Buttler war sein Hauptführer: 13249,13250,der vorzüglichste aber muß die gesunde Vernunft seyn denn durch diese allein kann geprüfet und entschieden werden was Unsinn ist. 13250,13251,— Nach jeder Lebensbeschreibung sind verschiedene auf die Erzählung passende Lehrstücke angehängt. 13251,13252,Diese hätten aber. 13252,13253,vielleicht mit noch größerem Nutzen und größerem Reitze in die Erzählung selbst einverwebt werden können. 13253,13254,"Die Wahrheit würde um desto anschaulicher, und die Nutzanwendung um so wirksamer geworden seyn, wenn sie unmittelbar mit der Handlung verbunden worden wäre." 13254,13255,"Lehrstücke nach einer vorhergegangenen ofters weitläufigen Erzählung fordern Reflerion, und diese ist bey dem gemeinen Manne selten." 13255,13256,"—„Diese Legende soll nicht allein für den Bürger und Landmann, (fährt der Herr Verf. fort) sondern auch für den Gelehrten seyn, dem man sie durch angezeigte Quellen in den beygefügten Noten intereßant zu machen gesucht hat.,, Ob das Jnteresse der angezeigten Quellen, besonders der Bollandisten den durch die noch häufig vorkommenden Legendenmährchen entstehenden Ekel, wenigstens bey Gelehrten, die nicht zum Pöbel gehören, aufwiegen werde, daran zweifeln wir noch sehr." 13256,13257,"Wenn sich einige, setzt der Hr. Verf. am Ende seiner Vorrede bey, beklagen sollten, daß ich bey Rügung gewisser allgemeiner und höchst verderblicher Mißbräuche zu frey geschrieben, und mir gar den Ketzerprozeß an den Hals werfen möchten, denen sagt ich offenherzig,/ daß die Wahrheit, die Ehre unserer Kirche, das Beste des durch gewinnsüchtige Gaukeleyen getäuschten und auf irrige Religionsbegriffe, auf Tand, mechanische und abergläubische Frömmeley hingerissenen Volkes mir näher am Herzen liege, als daß ich mich je durch etwas sollte bewegen lassen, auf Kosten der Wahrheit und Religion dem Jnteresse absichtsvoller Quacksalber und Markschreyer zu frohnen, denen daran gelegen ist, das Volk in ihren irrigen Begriffen zu unterhalten, weil sie wohl wissen, daß bey besserem Lichte alle ihre unedlen Nahrungs⸗nnd Erwerbungsquellen, die sie zeithero im Schoose der Religion selbst aufgesucht hatten, versiegen würden.,,—" 13257,13258,"Ganz die Sprache des muthvollen und von einem unbestochenen Eifer beseelten Mannes, der alle Hochschätzung verdient, und dessen alle jene zu ihrer größten Schande und Strafe unwürdig seyn sollen, die ihn wegen seines gerechten Eifers anfcinden, und seinem loblichen Bestreben im Wege stehen." 13258,13259,"Er fahre auf seinen edlen Grundsätzen fort, und wir sind von seinen reinen Absichten allzusehr überzeugt, als daß wir fürchten sollten, er werde böse auf uns werden, wenn wir über seine Arbeit freymüthig und unbefangen, so wie wir es über seine Vorrede gethan haben, unsere Meinung sagen." 13259,13260,Es geht auf Kosten der Wahrheit und echten Tugend! 13260,13261,"Der H. P. Schad hat sich durch einen ganz unbeschreiblichen Wust durcharbeiten müssen, um dieses Postillenwesen zu säubern;" 13261,13262,allenthalben trifft man Spuren eines eisernen Fleißes an: 13262,13263,"und nur mit der größten Geduld bewaffnet, und durch einen lebhaften Eifer fürs wahre Gute angefeuert, hat er die saure Arbeit im Nachschlagen und Zusammenstellen ausdauern können;" 13263,13264,"ja wir getrauen uns sogar zu behaupten, es würde dem H. P. Schad nach seinen geläuterten Grundsätzen vielleicht weniger Mühe gemacht haben, eine ganz neue Legende zu verfassen, als dieser veralteten ein neues Gewand umzuhängen, und ein Feld zu verbessern, wo der Grund und Boden ganz verdorben ist." 13264,13265,"Die Lehrstücke fanden wir meistens umgearbeitet und die Moral viel passender aufs gemeine Leben, als in Vogels Originalwerte." 13265,13266,"Freylich ließe sich noch viel mehr vereinfachen, nnd veredlen, besonders wünschten wir alles auf den Grundpfeiler hingezogen:" 13266,13267,"Liebe Gott, und deinen Nächsten, wie dich selbst;" 13267,13268,"und so ganz faßlich dargestellt, wie Religion und häusliche Glückseligkest des Menschen innigst miteinander verbunden sind, und wie die wahre Religion von dem frommen Christen nicht müßige Frömmigkeit, und düstre Andachtslaune, sondern Arbeitsamkeit, Fröhlichkeit, Nüchternheit, Duldsamkeit ꝛc." 13268,13269,fordere. 13269,13270,"Was hiervon Gutes in den Lehrstücken geprediget wird, wird im̃er durch die vorhergehende, noch zu laut gepredigte Klosterascese wieder verwirrt und geschwächt." 13270,13271,"Der H. Verbes. hat sich wirklich das Verdienst durch seine vorgenom̃ene Legendensäuberung erworben, daß des ascetischen Unsinnes weniger unter das Volk verbreitet werde: aber welch eine herrliche Krone würde erst auf ihn warten, wenn er sich entschließen wollte, eine ganz reine Volksmoral, wozu er gewiß Fähigkeit und Einsichten hat, in edlen Beyspielen und Mustern herauszugeben, worin die häusliche Tugend ohne Wunder, ohne Erscheinungen, ohne Fasten⸗ und Geiselkasteyungen, durch Liebe, Friedfertigkeit, Arbeitsamkeit u. d. gl. glänzend und sichtbar gemacht würde." 13271,13272,"Wir führen ein einziges Beyspiel an, um unser Urtheil zu bestärken." 13272,13273,Am neunzehnten Tage des Brachmonathes wird das Leben der heiligen Jungfrau Falconeria erzählt. 13273,13274,"Wir fanden manches weggelassen, und traffen verschiedene Spuren an, wo der bescheidene Verbesserer die guten Seiten sichtbar und faßlicher zu machen gesucht hat." 13274,13275,3. B. Jhre 13275,13276,"Aeltern gaben ihr eine gute Erziehung — sie war sehr züchtig, aber dabey nicht geistlich stolz, sonderu dienstfertig und vergebend:" 13276,13277,"sie suchte die Feindschaften zu heben und Frieden zu stiften, widmete sich dem Dienste der Kranken rc." 13277,13278,"Von dieser Seite gezeigt wäre sie ein vortreffliches Muster der Heiligkeit: aber daß sie ihren unschuldigen Leib so hart mit Geiseln züchtigte, und durch übertriebenes Fasten sich heftige Magenschmerzen zuzog, dieß läßt sich gewiß mit der Selbsterhaltungspflicht nicht vereinigen — und endlich gar zu letzt ein Wunder!. ." 13278,13279,Sie konnte wegen Schwäche des Magens die Communion an ihrem Lebensende nicht empfangen. 13279,13280,"Sie ließ solche in ihr Zimmer bringen, und nächst an ihre Brust halten:" 13280,13281,"der Priester willfährt ihrem Begehren, und siehe!" 13281,13282,"da er die heilige Hostie nahe an ihre Brust hält, verschwindet solche augenblicklich aus seiner Hand." 13282,13283,Aus dem heitern und ungemein fröhlichen Angesicht der Falconeria nahm man ihre innerliche Freude und vollkommenes Vergnügen ab. 13283,13284,"Währender Zeit aber, da der Priester da stund, und sich vor Erstaunung nicht fassen konnte, gab die große Dienerinn ihren Geist auf, ohne daß man ein Zeichen des Todes bemerkte: nach dem Tode sah man auf der linken Seite der Brust die Gestalt einer Hostie, als wäre sie in das Fleisch wie mit einem Siegel eingedruckt rc., Eine nachdrückliche Erzählung der großmüthigen und standhaften Vorbereitung zum Lebensende würde vielmehr Eindruck auf die Gemüther der Leser als die wundervolle Begebenheit machen, da man weiß, wie trügerisch die Einbildungskraft in Beglaubigung von dergl." 13284,13285,Auftritten ist. 13285,13286,— Um so angenehmer war uns eine Stelle in den Lehrstücken zur ebengemeldten Lebensbeschreibung. 13286,13287,"Der Hr. Verf. empfiehlt den christlichen Müttern die Wachsamkeit über die Unschuld ihrer Töchter, setzt aber zugleich hinzu:" 13287,13288,"Eine allzusehr beschränkte Freyheit lehrt sie ofters sich um so listiger, um so gewaltthätiger, und also um so gefährlicher einen Weg zu einer Bekanntschaft zu bahnen, und Aeltern sollen hierin bescheiden und vorsichtig seyn." 13288,13289,"Die Mutter soll ihre Tochter nie aus ihren Augen lassen, aber auch einen vernünftigen Umgang und Besuche von gesitteten Jünglingen nicht versagen." 13289,13290,"Auch die Freuden eines Tanzes darf man ihnen gönnen, wenn sie in gehoriger Schranke, und unter einer rechtmäßigen Aufsicht geschehen." 13290,13291,"— Dergleichen bescheidene, und auf genaue Menschenkenntniß gegründete Vorschriften contrastiren ganz außerordentlich mit dem Ueberspannten mancher Geschichte." 13291,13292,"Sollen wir unser Urtheil unverhalten sagen, so müssen wir gestehen, daß uns die Arbeit, in so eit sie dem Herrn Verbesserer eigen ist, recht wohl gefällt." 13292,13293,"Ob aber die fromme List, dem gemeinen Volkshaufen unter dem Titel der Vogelslegende etwas gutes und erbauliches in die Hände zu spielen seinen Zweck erreiche, und ob der Aberglauben und Religionstand dadurch getilgt werden könne, daran zweifeln wir doch noch sehr, wie wir schon oben angemerkt haben." 13293,13294,"Der Mönchsgeist und Bigotismus ist so innigst mit diesen Erzählungen verwebt, daß er gar nicht zu reinigen ist." 13294,13295,"Für den Verleger mag die Speculation ganz gut seyn, der unter dem alten Schilde die altdenkenden Leser nicht verliert, und unter dem neuen mehrere, die besser denken oder wenigstens besser zu denken scheinen wollen, beylocket: aber was wird die Religion und Tugend gewinnen?" 13295,13296,"Wir wünschen und bitten den Hrn. P. Schad, er möge den Entschluß fassen, Hand an ganz neue Biographien guter und frommer Menschen, wie man sie in der Bibel und Geschichte kennen lernt, zu legen, und sie so zu bearbeiten, daß die Menschen durch Menschen, wie sie seyn sollen, und nicht durch Schwärmer und Andächtler, an denen ein Bischen gemodelt und gebessert wird, gebildet werden." 13296,13297,"Man denlt itzt ja im katholischen Deutschlande so gut, daß Censoren und Obrigkeiten gewiß dergleichen Erbauungsbücher billigen und befordern werden." 13297,13298,"Hier heißt es: geradezu die Achse an die Wurzel: hat man in vielen guteingerichteten Staaten die Kalenderfratzen durch eine gute Aufsicht der Polizey, und durch Strafgesetze ausgemerzt;" 13298,13299,soll dieses nicht wohl auch mit den Legenden und Postillen geschehen können? 13299,13300,"Wir vertrauen gänzlich auf die Einsichten und den edlen Muth des Hrn. P. Schad, und hoffen bald recht viel Schönes von ihm anzeigen zu können." 13300,13301,or¶ Naturlehre. 13301,13302,"Physicalisch⸗ medicinische Untersuchung der unterschiedenen Sglatgewächse, und ihrer Zugehöre, nach eines jeden mannichfaltigem Nutzen, und Schaden." 13302,13303,Nebst einem Ane hange. 13303,13304,Frankfurt am Main. 13304,13305,1787. 13305,13306,198. 13306,13307,S. 13307,13308,"Wenn man diese Schrift lieset, so glaubt man nicht in jenem aufgeklärten, philosophischen Jahrhundert zu leben, wo Physik, Chemie, Kräuterkunde, und die gesammte Arzeneykunst einen so hohen Grad der Vollkommenheit erreicht haben." 13308,13309,"Elender ist wohl lange nichts geschrieben worden, und der Schriftsteller hat wahrhaftig weder Beruf, noch Fähigkeit, so was zu schreiben, was er auf dem Titel versprochen hat." 13309,13310,"Damit aber auch meine Leser nicht glauben, als hätte ich ihm unrecht gethan, muß ich ihnen freylich einige Beyspiele von der Wissenschaft dieses Schriftstellers hier vorlegen." 13310,13311,"Seite 1 erklärt er sehr gelehrt, was man unter Salat verstehe, besonders die Etymologie von Acetarium läme von Aceo, sauer seyn, her." 13311,13312,"c S. 3 sagt er, was Salatpflanzen sind, und da führt er die Definition an, was eine Pflanze überhaupt sey." 13312,13313,"S. 4 merkt er an: wenn man die Definition der Alten, als unter andern eines Salmasii und Vosin vom Salat betrachtet, so konnte man fast auf die Gedanken gerathen, als ob dieselbe nichts als Essig zur Zubereitung des Salats gebraucht hätten;" 13313,13314,"zeigt aber aus einer Stelle von Hermolaus Barbarus, daß sie auch Salz und Oehl dazu genommen hätten." 13314,13315,"S. 5 folgt eine kurze Uebersicht von den Temperamenten, die uralte Eintheilung derselben: in Temperamentum sanguineum, cholericum, phlegmaticum, und mesancholicum, die Basis aller seiner Erklärungen und das, was ihm beliebt Physil zu nennen." 13315,13316,Gar erbaulich bestimmt er aber diese Temperamente. 13316,13317,"S. 6 heißt es:„Sind die festen Theile locker, und schwammicht, und die verschiedenen Bestandtheile des Bluts in gehörigem Maße miteinander vermischt, dergestalt, daß weder die schwefelichten, noch die erdigten, noch die flüchtigen und fixen Salztheilchen die Oberhand haben, so, daß dasselbe wohl temperirt, und leicht fließend ist, so entsteht daher das Temperamentum sanguineum." 13317,13318,"," 13318,13319,"Der Styl, und die Orthographie des Herrn Verfassers sind dem Ganzen vollkommen angemessen." 13319,13320,"S. 11 erklärt er gar scharfsinnig die Wirtung des Essigs, auf das Blut, und den Kreislauf desselben im menschlichen Körper, da weder der wässerige, heißt es, noch der öhlichte, schweflichte, noch der erdigte Bestandtheil des Essigs im menschlichen Körper ganz unwirlKurzgefaßte Herr Baron von Meggenhofen, dessen vortrefflicher moralischer Charatter alleuthalben, wo er sich aushielt, mit Ruhme betannt ist, hat vor Kurzem von Sr k. l. Mejestät das Decret als Kreisschulcommissär im Jnuviertel erhalten." 13320,13321,Berlin. 13321,13322,volitisches Journal. 13322,13323,Februar 1788. 13323,13324,bev 13324,13325,Joh. 13325,13326,Andr. 13326,13327,Kunz. 13327,13328,"Entbält:1) Summe des baaren Geldes, und Verhältniß der Gold⸗und Silbermünze in rantreich. 2) Geburts- und Sterbelisten der vornehmten Städte und verschiedener Länder in Europa, vom abr 1787." 13328,13329,Mit Aumertungen. 3) 13329,13330,Zwey Schreiben: us Elbing und aus Danzig. 13330,13331,"Handei, Schifffahrt und Sopulation daselbst. 4)" 13331,13332,Ein Schreiben aus dem Meclenburgischen. 13332,13333,Gegenbericht zu vorigen Nahrichten. 13333,13334,5) 13334,13335,"sam ist, so sind doch hauptsächlich dem sanern Salze, und dessen schneidender, und stechender Eigenschaft die vornehmsten Wirlungen zuznschreiben;" 13335,13336,"denn dieses hemmt, indem es sich vermittelst seiner eindringenden Kraft zwischen die Blutkügelchen setzt, nicht allein überhaupt den schnellen Umlauf, sondern auch insbesondere die innere Bewegung, und das Aneinauderreiben derselben, somit die allzustarle Auflösung und Freymachung der Schwefeltheilchen durch die alkalischen Salztheilchen, wovon eigentlich der Anwachs der Hitze im Korper abstammt." 13336,13337,"Dieses stärlt mit Beyhülfe der subtilen Erde den Tonum, oder die Spannungokraft derer Theile, indem es die empfindlichsten Fasern gelinde reitzt, und nothigt, sich mehr und öfter zusammenzuziehen." 13337,13338,"c., Auch einen Beweis seiner vorzüglich chemischen Kenntnisse gibt der Verf." 13338,13339,S. 32; 13339,13340,da er sagt: Das Kochsalz widersteht auch der Fäulniß; 13340,13341,"denn da sich der sauere Theil des Salzes mit dem alkalischen Salze derer Säfte im Korper vereinigt, so entsteht dadurch ein gutes Mittelsalz, und die Materie der Fäulung wird also gebunden, und außer Stand gesetzt, zu schaden." 13341,13342,"Man konnte dieses weitläusiger aus⸗ und zum Beweis die Bereitung des Salmials anführen, wenn es nothig wäre." 13342,13343,u. s. w. Trefflich 13343,13344,philosophiret! 13344,13345,— Nun noch eine Probe von des Autors botanischen Kenntnissen. 13345,13346,"S. 41 heißt es:,Der Salat Lactuca, ist ein unter dem Nahmen Salat wohlbekanntes Pflanzengeschlecht, welches in einem schuppigten Blumenlelche Blumen trägt, die aus gelben irregulären Blüthen zusammengesetzt sind, und nach solchen einen länglichten, an beyden Enden zugespitzten Samen hat, welcher an einem weißwolligten Wesen hängt, und deßwegen von dem Winde leicht verwehet werden lann.,, Ohe jam satis est!" 13346,13347,F* aaorichten. 13347,13348,Dentwürdlgkeiten des Lebens des könlgl. 13348,13349,Däuisch. 13349,13350,Commandeurcapitaius Gerner. 13350,13351,6) Tagebuch des Sroßbritannisch. 13351,13352,Parlements. 13352,13353,Vom 3isten Jannar bis den 7tea Februar. 7) 13353,13354,Aus Horsens i Jütland. 13354,13355,Ueber die Dänische Leibeigenschaft. 13355,13356,8) 13356,13357,Vom Turtentrieg 13357,13358,. 13358,13359,Fortgesette Geschichte nebst einem Schreiben aus Wien. 13359,13360,9 13360,13361,Nachrichten von verschledenen Ländern. 13361,13362,Spanien. 13362,13363,Portugal. 13363,13364,Jtalien. 13364,13365,Oesterreich. 13365,13366,Deutschland. 13366,13367,Frantreich. 13367,13368,Holland Preußen. 13368,13369,Pohlen. 13369,13370,10) Kaiserl. 13370,13371,lonigl. 13371,13372,Kriegserilaruna an die Osmannische Pforte. 13372,13373,11) Briese. 13373,13374,Aus Constatinopel. 13374,13375,Wien. 13375,13376,Petersburg Stockholn. 13376,13377,Copenhagen. 13377,13378,London. 13378,13379,Haag. 13379,13380,Noc ein Schreiben aus Wien. 13380,13381,12) 13381,13382,llgemeiner Berict von den Kriegsbegebenheiten und andern politischen Meriircdigleiten. 13382,13383,13) Vermischte Nachtichten. 13383,13384,Naturlehre. 13384,13385,Physicalisches Tagbuch für Freunde der Natur. 13385,13386,Herausgegeben von Lorenz Hübner ehem. kurpfalzbayer. 13386,13387,"Professor, und verschiedener Akademien Mitgliede." 13387,13388,Vierter Jahrgang 1787. 13388,13389,Mit Kupfern und Tabellen. 13389,13390,"Salzburg, in der hochfürstl." 13390,13391,alad. 13391,13392,Waisenhausbuchhandlung. 13392,13393,1788. 13393,13394,S. 319. 13394,13395,8. 13395,13396,"Auch in diesem vierten Jahrgang, wie in den ersten drey, ist die Wahl der Stücke sehr gut getroffen." 13396,13397,Den Anfang macht die Physicalische Chronit des Jahrs 1787. 13397,13398,"Aus den hier angeführten Witterungsbeobachtungen ergibt sich, daß die Witterung dieses Jahrs durchaus gemäßigt gewesen." 13398,13399,Weder der Winter war zu strenge; 13399,13400,noch der Sommer zu heiß; 13400,13401,und überhaupt kann dieser Jahrgang unter die sogenannten guten gerechnet werden. 13401,13402,"Den 28ten März soll das Reaumürische Quecksilber⸗ Thermometer Nachmittag um 2 Uhr 20 Gr., und am 31ten um die nämliche Zeit 17 über den Eispunkt gestanden haben." 13402,13403,"Recensent kann aber aus genau, mit den richtigsten Jnstrumenten gemachten Beobachtungen versichern, daß gemeldtes Thermometer den 28. März um 2 Uhr Nachmittag nicht mehr, als 7 Gr." 13403,13404,12 M.; 13404,13405,den 31ten 13 28 gezeigt habe. 13405,13406,Dergl. 13406,13407,Unrichtigkeiten in den Beobachtungen der Wärme finden sich fast in allen Monathen vor. 13407,13408,Des Schweremessers geschieht gar keine Meldung. 13408,13409,"Vielleicht wat des Beobachters Thermometer der Sonne auogesetzt, und dieser Umstand bloß hier anzumerken vergessen worden." 13409,13410,Seite 9 ist Jän. 13410,13411,anstatt Jun. gesetzt. 13411,13412,"Es ist Schade, daß der Herr Herausgeber dieser sonst angenehmen Chronik sich nicht bessere Beobachtungen gewählet hat, die er doch gewiß hätte haben konnen, wenn Hr. Prof. Beck beliebet hätte, seinen im ersten Bande dieser Schrift angefangenen Witterungskalender fortzusetzen." 13412,13413,"Der Herauogeber scheint diese Unrichtigkeiten, die er wegen Menge anderer Geschäfte nicht zu verbessern vermögend war, selbst bemerket zu haben;" 13413,13414,"indem er in der physicalischen Chronik des dritten Jahrgangs S. 6 selbst bekennet, daß diese Beobachtungen nicht mit aller der Genauigleit gemacht sind, welche die heutigen, metereologischen Gesellschaften fordern." 13414,13415,"Auf die Witterungobeobachtungen folgt eine kurze aber sehr unterhaltende Beschreibung der Drangsahle, Verunglückungen, und seltsamen Erd⸗ und Luftbegebenheiten, die sich in diesem Jahre irgendwo zugetragen haben." 13415,13416,Am Ende dieser Beschreibung befinden sich einige lesenswürdige dkonomische Bemerkungen bey der im vorigen Jahre lang angehaltenen günstigen Herbstwitterung. 13416,13417,"Den Beschluß dieser Chronik macht ein Verzeichniß der neuesten Beobachtungen, Erfindungen, und Entdeckungen, worunter Herschels ungewöhnlich großes Teleskop, des Hrn. Bergraths D. Glasers Mittel eine Feuersbrunst schnell und wohlfeil zu löschen, wie auch Herrn Ferbers Bemerkungen über das Anquicken der gold⸗ und silberhaltigen Erze, Kupfersteine rc." 13417,13418,vorkommen. 13418,13419,2) 13419,13420,Theorie und Anwendung des lambertischen Leuchterohres von Karl König. 13420,13421,"Unter dem Leuchterohre versteht H. K. nichto anders als ein konisches Sprachrohr, an dessen Oeffnung, wo man sonst den Mund anzusetzen pflegt, ein Licht gesetzt wird." 13421,13422,"Wie die Schallstrahlen, eben so können auch die Lichtstrahlen dadurch in eine große Entfernung gebracht werden:" 13422,13423,"enes bringt Vortheil dem Gehöre, dieses dem Gesichte." 13423,13424,"Wer die Theorie der Reflerion versteht, wird diese Wahrheit leicht einsehen." 13424,13425,Die vom Verf. 13425,13426,"im kleinen darüber angestellten artigen Versuche S. 37 u. s. f. zeigen schon, wie weit man die Beleuchtungen bringen konnte, wenn man einen größern Aufwand wagen wollte." 13426,13427,"Die daher gehörigen Figuren sind äußerst schlecht, und noch dazu fehlerhaft, welches auf Rechuung der Localumstände, und dem gänzlichen Mangel eines guten Chalcographen zugeschrieben werden muß, aber der Deutlichkeit, mit welcher Herr K. diese Theorie vorträgt, bey ungeübten vieles benimmt." 13427,13428,3) 13428,13429,Vorschlag zu einem verbesserten Brodtariffe von Däzel. 13429,13430,Rec. hält es mit Hn. 13430,13431,"Däzel, daß ein guter Tariff für den Brodpreis mit unter die Hauptsachen einer guten Polizey gehöre;" 13431,13432,"allein was nützen Tariffe, wenn die Bäcker zu derselben Befolgung, wie es gemeiniglich geschieht, von der Palizey nicht angehalten werden?" 13432,13433,"Weil in einigen Orten das Gewicht der Laibe beständig, der Preis aber veränderlich;" 13433,13434,"in andern der Preis des Brods beständig, das Gewicht aber veränderlich ist, verfertiget Hr. D. für jeden Fall eine allgemeine allgebralsche Formel, deren eine den Preis eines Laibes von jedem bestimmten Gewichte, die andere das Gewicht eines Laibes von jedem bestimmten Preise zu berechnen lehrt." 13434,13435,"4 und 5) Erwägung der Größe der Erdkugel, der Sonne, und des ganzen Weltgebäudes von Helfenzrieder." 13435,13436,"Der Hr. Verf. hat sich gleich beym Eingang Seite 48 verschrieben, wo er sagt, die Achse von einem Pole zum andern sey etwas größer, als der Durchmesser des Aequators." 13436,13437,Es ist bekannter Maßen das Gegentheil wahr. 13437,13438,"Diese Erwägungen mögen frommen Seelen zur Erbauung dienen, welches auch die Hauptabsicht des Hrn. Prof. gewesen zu seyn scheint." 13438,13439,6) 13439,13440,"Geschichte verschiedener hierländischer Baumwollarten, und ihres ökonomischen Nutzens, von L. Hübner." 13440,13441,"Diese Geschichte ist mit wahrhaft patriotischem Eifer beschrieben, sie ist reich an unterrichtenden Versuchen, nützlichen Aufgaben, und wichtigen Bemerkungen;" 13441,13442,"sie wird sonderbar denjenigen willkommen seyn, welchen obliegt die bedürftigen Glieder des Staats zu beschäftigen, und für ihre Nahrung zu sorgen." 13442,13443,"Diese Schrift hat so viel Nützliches, daß ein Auszug davon allzuweitschichtig werden würde." 13443,13444,"Sie verdient selbst durchgelesen zu werden, und ein jeder wird sie sehr interessant finden." 13444,13445,7) 13445,13446,"Leichte Art, unzugäugliche Weiten ohne Jnstrumente zu messen, von Däzl." 13446,13447,"Die Auflosung dieser Aufgabe ist sinnreich, und bewiesen;" 13447,13448,"allein mit dem Feldtisch, und der Visierregel geschieht dieses weit geschwinder, und leichter." 13448,13449,8) 13449,13450,"Bitte an die Oekonomen in Ansehung der Wickelraupe, Blattwickler, phalaena tortrix von Germershausen." 13450,13451,Diese Raupe ist nach der Meinung des Verf. 13451,13452,"die den Obstbäumen schädlichste, und am härtesten zu vertreiben." 13452,13453,9) 13453,13454,"Beschreibung einer sehr wirksamen Elektrisirmaschine, als eine Anwendung des Weberschen Luftelektrophors auf Elektrisirmaschinen, von Georg H. Seiferheld." 13454,13455,"Diese Maschine unterscheidet sich von unsern Glasscheibenmaschinen nur in diesem, daß an ihr die Scheibe von schwarzem Taffet, und die Reibzeuge von wohlbehaarten Katzenfellen sind, und ohne Wärme ist die Wirkung solcher Maschinen so viel, als keine." 13455,13456,"10) Gedanken über die Geschichte der Naturlehre, und ihr schleunmges Wachsthum neuerer Zeit." 13456,13457,Man kann aus diesen Gedanken in lurzem weit und vieles sehen. 13457,13458,"11) Verbesserungen, und Fortgang des Bornischen Amalgamationogeschäftes in Oesterreich aus zwey Schreiben 2c." 13458,13459,"12) Schreiben des Hrn. de Saussure über seine Bereisung des Mont⸗Blanc, aus dem Französischen übersetzt." 13459,13460,13) 13460,13461,Kurze Nachricht von einer Reise des Hrn. Bourrit in Piemont durch das Eisthal des Montanvert am 26 August 1787. 13461,13462,14) 13462,13463,"Anzeige der neuesten Physicalischen und Naturhistorischen Schriften, nebst kurzen Auszügen." 13463,13464,"Wie ich aus der Vorrede ersehe, so wird Hr. Prof. Hübner zu meinem und gewiß zum Leidwesen aller Liebhaber der Naturlehre die Herausgabe dieses so nützlichen physicalischen Tagbuches wegen seiner anderwärtigen so sehr angehäuften Geschäfte, bis auf müßigere Zeiten aussetzen, und will einstweilen seinc Leser an die vortrefflichen oberdeutschen Beyträge zur Naturgeschichte und Oekonomie von Hrn. Ritter Ehrenbert von Moll verwiesen haben." 13464,13465,"Wir sind indessen dem Hrn. Prof. vielen Dank schuldig, indem er uns in diesem Tagebuch viele angenehme, nützliche, und besonders gut gewählte Abhandlungen geliefert hat, die wir sonst entweder gar nicht, oder wenigstens nicht anders, als durch Anschaffung lostbarer Bücher hätten erhalten können." 13465,13466,D. B. Naturgeschichte. 13466,13467,"Verzeichniß der bisher hinlänglich bekannten Eingeweidewürmer, nebst einer Abhandl." 13467,13468,übet ihre Anverwandtschaften. 13468,13469,"Vom Franz von Paula Schrank, churf." 13469,13470,pfalzbairischem geistl. 13470,13471,"Rathe, und Profes." 13471,13472,zu Jngolstadt. 13472,13473,München bey Strobl. 13473,13474,1788. 13474,13475,116 S. 8. 13475,13476,"Ohne Titelblatt, Vorrede, und Uebersicht der Gattungen, sammt einer Tabelle." 13476,13477,"Die größere Verbreitung des Studiums der Naturgeschichte ward gewiß seit langer Zeit dadurch nicht wenig gehindert, daß es, sowohl über die ganze, freylich äußerst weitläufige Wissenschaft, als auch über einzelne Theile derselben an wohlfeilen, und bequemen Handbüchern fehlte." 13477,13478,"Durch die Schönheit der ausgemahlten Kupferwerke haben sich viele Naturforscher verführen lassen, allzu kostbare Ausgaben ihrer naturhistorischen Arbeiten zu veranstalten;" 13478,13479,"darüber ward aber die Belehrung des minder vermögenden Liebhabers, und die durch wohlfeile Handbücher ungleich besser von Statten gehende Ausbreituna der Wissenschaft beynahe vergessen." 13479,13480,"H. Schrank ein eben so geschickter, als unermüdeter Naturforscher hat sich schon durch seine Anleitung zur Botanik, und durch eine andere zum Studium der Naturgeschichte überhaupt, um diese Wissenschaft sehr verdient gemacht, und erhoht diese Verdienste unstreitig sehr beträchtlich durch gegenwärtiges Verzeichniß, das sowohl für Anfänger als Adepten sehr brauchbar ist." 13480,13481,Jn der Vorrede erklärt sich der Verf. 13481,13482,"über einige getroffene Veränderungen in Stellung, und Benennung der Gattungen." 13482,13483,Göze's Flügelwurm ist seine letzte Gattung; 13483,13484,und wird Alaria genannt; 13484,13485,"der Nelkeuwurm, Caryophyllinus: Fasciola heißt schicklicher nach Bloch das Doppelloch; und der Nahmen Egelwurm wird der Hirudo vorbehalten:" 13485,13486,"die Würmer, die nur eine Oeffnung am Vorderende haben, werden unter eine neue Gattung, kestucaria, Splitterwurm, gebracht." 13486,13487,"Dann folgt eine Uibersicht der 14 Eingeweidewürmer⸗ Gattungen; und nun die Arten, einmahl nach ihrer systematischen Ordnung, dann nach ihren Wohnorten." 13487,13488,"Jede Art wird kurz bestimmt, und dabey die beste Beschreibung oder Abbildung angezeigt." 13488,13489,"Noch werden am Ende jeder Gattung besonders jene Arten bemerkt, welche vorzüglich fernerer Untersuchung bedürfen." 13489,13490,"Recensent bedauert, daß dem Verf." 13490,13491,allem Anscheine nach weder des Herrn Profes. 13491,13492,"Retzius Lectiones publicae de vermibus intestinalibus, noch das letzte Stück des Naturforschers zur Hand gekommen war, wo er manchen Zusatz für sein Verzeichniß in einem artigen Aufsatze des Herzogs von Hollstein⸗ Beck gefunden haben würde." 13492,13493,"Da übrigens die Naturgeschichte der Eingeweidewürmer noch sehr vieler weiteren Bearbeitung fähig ist, woran es ihr auch bey der täglich wachsenden Menge der Naturforscher nicht fehlen wird, so rathen wir das Buch mit weissem Papiere durchschießen zu lassen, worauf einstweilen folgende Berichtigungen gesetzt werden konnen." 13493,13494,S. 14 gehört unter die näher zu untersuchenden Rundwürmer auch der Heringorundwurm; 13494,13495,"und S. 52 sind die noch zu wenig bestimmten Bandwürmer beyzusetzen, als die der Fledermaus, des braunen Wieselchens, der Hausratte, des Zebra, der Nebelkrähe, und der Brasse." 13495,13496,S. 28 ist beym vierrüßligen Krazer der Lachs als Wohnort beyzufügen. 13496,13497,S. 54 ist beym schnurformigen Bandwurm die Zahl 102 in 104 zu verändern. 13497,13498,"S. 55 sowohl beym Jltis, als beym Wiesel der Marderrundwurm N. 27 beyzusetzen;" 13498,13499,ferners beym 13499,13500,Stiefelwurme die Zahl 45 in 47 zu verändeen. 13500,13501,S. 56 dürfte dem Rindviehe der gesellige Blasenwurm wenigstens fragweise zugeschrieben werden. 13501,13502,"S. 57 sind beym Schafe die Numern des geselligen, u. tornerigen Blasenwurms gerade verkehrt angegeben, und gleich darauf steht bey dem ersten die Zahl 93 für 98;" 13502,13503,beym Schweine aber ist der lugelformige Blasenwurm N. 93 ganz vergessen. 13503,13504,"S. 58 muß die Zahl 74 bey dem Milanenkrazer in 77 verändert werden, und S. 59 bey Wildente 88 anstatt 86 gesetzt werden." 13504,13505,"S. 61 muß beym Huhne der Rundwurm in dem Blinddarme der Hennen: S. 62 bey der Wasserkröte, der Mastdarmrundwurm N. 42, und für Aalkrazer, Aalkappenwurm gesetzt werden." 13505,13506,"So steht auch S. ( für Barschkappenwurm, Barschkrazer, und S. 6 für Nagemaul, Nagemaulkappenwurm, Wagemaul, und Nagemaulkrazer." 13506,13507,"Noch ist S. 63 bey dem Barschbandwurme die Zahl 146 beyzusetzen, und S. 64 beym Lachse, der Barschkappenwurm N. 50 und ein Krazer, auch muß bey Wels die Zahl 153 in 154 verändert werden." 13507,13508,"Die Wohnorte der Alk⸗ und Taucherbandwürmer sind S. 44, 45. und 60 gerade verkehrt angegeben." 13508,13509,"Der Kringelkrazer, Müllers Echinor: candidus wohnt auch im Aale, wo ihn ebengedachter Gelehrte häufig fand." 13509,13510,"Dann im Bars, in den Goldbutten, in dem Meerfrosche, (Lophius piscatorius), und im Kaulbarsche." 13510,13511,"Ferner sind unter den Vogeln einzuschalten: der Goldfasan, mit einem Rundwurm: und die Schwarzdrossel, mit dem Wildentenkrazer N. 88." 13511,13512,Unter den Fischen: die Goldbutte mit dem Buttenschleimwurm N. 53; 13512,13513,und dem Kringelkratzer N. 79. 13513,13514,Hierauf folgt von Seite 67 — 116 eine Abhandlung über die Verwandtschaften der Eingeweldewürmer. 13514,13515,"Die Würmer werden überhaupt nach Müllers Prodromus, und seinen spätern Schriften in Classen eingetheilt." 13515,13516,"Unter die Aufgußthierchen, Infusoria, zählt der Verfasser auch die int Darmschleime einiger Thiere wohnenden Würmer, als die Flimmerquadrate, Flimmerwalzen, und Bouteillen im Mastdarmschleime des Frosches, die Regenwurm⸗ Flimmerthiere." 13516,13517,u. s. w. 13517,13518,Auch die Samenthierchen scheinen dem Verf. 13518,13519,"hierher zu gehoren, obwohl er von dem thierischen Wesen derselben noch nicht völlig überzeugt ist." 13519,13520,"Die Cellulana, oder Rohrenthiere sind ihm Pflanzen, deren Mark Willkür besitzt, wobey er gelegenheitlich bemerlt, daß man die Armpolypen als thierische Tremellen betrachten könnte." 13520,13521,Die Verwandtschaften sind folgende; 13521,13522,"der Fadenwurm (Gordius) verbindet die Gemeinwürmer durch den Zwirnwurm (Filaria) mit den Eingeweidewürmern, dieser gränzt durch Pallas Trichocephalus lacertae an die Krazer, und zwar an den Bartwurm, Götze's Eehinorhynchus muris, weiter durch den Barbenkrazer an die Blasenwürmer, und durch den bandförmigen Blasenwurm an die Bandwürmer, von diesen durch den Bandwurm der Fische, und Göze s sonderbaren Kappenwurm, Cucullanus ascaroides, den aber Hr. Schrant wegen dem gliedrigen Baue seines Körpers, und den beyden Seitenhaken am Kopfe unter die Bandwürmer zählt, und Taenia cucullinus nennt, an die Kappenwürmer, wovon man durch den Kappenwurm der Aale, der des Nagemauls zu den Rundwürmern, von diesen aber entweder durch den Rundwurm der Wasserkröte, oder durch den Haarwurm des Pferdes zu den Zwirnwürmern, und zurück zum Fadenwurme kommen kann." 13522,13523,"Ein anderer Weg läßt sich vom Bandwurme durch Taenia cucullinus zum Kappenwurme, von diesem durch den auf Müllers Ansehen hierher gesetzten Stiefelwurm, an den Splitterwurm des Verfassers;" 13523,13524,"von ihm auf das Doppelloch, kasciola;" 13524,13525,"vom Doppelloche auf den Plattwurm Planaria, einen Gemeinwurm, dann durch den Fink einen Riemenwurm, an den Zwirn⸗ und Fadeuwurm nehmen." 13525,13526,"Abgebrochene Verwandtschaften geben die Kette, die die Natur zwischen Gordius, Filaria, Ascaris, durch den Rundwurm der Wasserkröte, an die Essigäälchen, Vibr." 13526,13527,"aceti, folglich an das Streckethierchen gekettet hat." 13527,13528,"Der Kappenwurm ist sowohl dem Pallisadenwurm, als entfernt dem Flügelwurme verwandt." 13528,13529,"Merkwürdig ist der Weg vom Fadenwurme, durch den Zwirnwurm, Riemenwurm, und Plattwurm zum Nelkenwurme;" 13529,13530,"von ihm durch den trompetenformigen, und Eichhorn's Trompetenthier, Vorticella stentorea entweder zu Schäffers Blumenpolypen, Serpula ringens, oder zum Kapselthiere, Brachionus." 13530,13531,"Bey Gelegenheit des sonderbaren Wurmes, Taenia cucullinus, schlägt Herr Schrank eine neue Eintheilung der Bandwürmer in Familien vor." 13531,13532,"Wir haben uns etwas länger bey einer Schrift aufgehalten, die, so sehr sie itzt nur Skizze seyn kann, dennoch vortreffliche Winke zur ferneren Bearbeitung einer höchst merkwürdigen Thierart gibt." 13532,13533,Alvd. 13533,13534,"Versuch einer Anleitung zur Kenntniß und Geschichte der Pflanzen für akademische Vorlesungen entworfen, und mit den nöKurzgefaßte Frankfurt." 13534,13535,"Heßische Kadettenlieder, von E. S. Wigand, zweyte vermehrte Auflage mit Melodien, von Herrn Vierlinz, Cassel 1788." 13535,13536,Schon aus der wiederhohlten Auflage dieser Lieder läßt sich ein Schluß auf ihre Güte machen. 13536,13537,Das erste Bändchen erschien 1779. 13537,13538,das zweyte 1783. 13538,13539,"Bevde hat nun der Hr. Verf. zusammen vrucken lassen, und die Zahl der Gedichte uberhaupt bis auf 41 Stüge vermehrt." 13539,13540,Das thigsten Abbildungen versehen von D. A. Joh. 13540,13541,Georg Karl Batsch. 13541,13542,Erster Theil. 13542,13543,Allgemeine Einleitung. 13543,13544,"Kenntniß des Pflanzenkörpers, seiner Theile und seines Lebens." 13544,13545,Wissenschaftliche Behandlung des Pflanzenreichs. 13545,13546,"Halle, bey J. J. Gebauer. 1787." 13546,13547,S. 381. 13547,13548,"Mit Vergnügen durchgingen wir dieses vortreffliche Lehrbuch von einem Manne abgefaßt, dessen Verdienste um die Botanik schon bekannt, und entschieden sind, und fanden, daß sich dasselbe von allen andern bis hierher erschienenen durch die Reichhaltigkeit des Stoffes, durch die systematische Einrichtung, durch Deutlichkeit im Vortrag, zweckmäßige Kürze und Schreibart vorzüglich auszeichne." 13548,13549,"Wir wollen hier unsern Leser mit der Einrichtung desselben, und dem Plane, so wie ihn der Herr Verf." 13549,13550,"selbst S. 13 vorgezeichnet hat, bekannt machen." 13550,13551,Das ganze Buch ist in 4 Abtheilungen getheilt. 13551,13552,"Die erste Abtheilung enthält die Kenntniß der Pflanze, ihrer Theile und ihres Lebens." 13552,13553,"Die zweyte die wissenschaftliche Behandlung der Pflanzenkenntniß überhaupt, auch ins Besondere." 13553,13554,"Die dritte die nutzbarsten und merkwürdigsten Pflanzenarten, ihre Kennzeichen, Lebenoart, Benutzung nach den natürlichen Familien geordnet." 13554,13555,"Jn der vierten Abtheilung wird die Anwendung der Gewächse im menschlichen Leben in einer sich darauf beziebenden Ordnung vorgetragen, oder die practische Botanit erklärt." 13555,13556,"Die Terminologie, welche sehr vollständig vorgetragen wird, erscheut hier m einem ganz andern Gewande, als in den andern botanischen Lehrbüchern mit der Physiologie der Pflanzen verflochten." 13556,13557,"Am Ende dieses Theils ist ein Verzeichniß der vorzüglichsten botanischen Schriften, und zwey Register, ein deutsches und lateinisches, sammt 6 Kupfertafeln, welche zur Erklärung der Terminologie dienen, beygefügt." 13557,13558,"Die Schreibart des Verf. ist so erhaben, wie jene eines Herders." 13558,13559,"Mit Sehnsucht sehen wir der Fortsetzung dieses Werks entgegen, welchem schwerlich ein Kunstverständiger seinen Beyfall versagen" 13559,13560,wid 13560,13561,Nachrichten. 13561,13562,angenehmste Geschent bey dieser Sammlung sind die Vierlingischen Melodien 13562,13563,Bey Karl Gottfr. 13563,13564,Kempfe ist dieses Buch um 45 Kr. 13564,13565,zu haben. 13565,13566,— Bey eben demselben wird auch auf des verst heßis. 13566,13567,"Grenadiers Dit seine Gedichte und sein Leben, welche er seiner armen Famille, als eine Hauptverlassenschaft hinterlassen, 54 Kr." 13567,13568,Pränumeration angenommen. 13568,13569,Das ganze Werl wird zwölj Bogen starl. 13569,13570,Pre digten. 13570,13571,"Christliche Neden, welche von katholischen Predigern in Deutschland seit dem Jahre 1770 bey verschiedenen Gelegenheiten vorgetragen worden sind, als ein merkwürdiger Beytrag zur Aufklärungogeschichte des katholischen Deutschlands, gesammelt und herausgegeben von einigen Weltpriestern." 13571,13572,"Heidelberg, in der pfählerischen Universitätsbuchhandlung." 13572,13573,Erstes Bändchen 1787 ohne Vorrede 168 S. 13573,13574,Zweytes Bändchen 1788 ohne Vorrede 194 S. 8. 13574,13575,"Da wir beynahe von jedem Fache der Gelehrsamkeit eine Sammlung merkwürdiger Abhandlungen, Programmen, und anderer kleinen Gelegenheitsschriften besitzen, für die geistliche Beredsamkeit aber bisher noch immer eine solche Anstalt zur Aufbewahrung ihrer einzelnen, vorzüglichern Producte vermisset haben: so geht die Absicht der H. H. Herausgeber dieser Sammlung dahin, diese Lücke im katholischen Predigtwesen auszufüllen, und dadurch den Liebhabern der geistlichen Beredsamkeit, besonders aber angehenden Predigern ein Werk in die Hände zu liefern, worin sie Muster eines verfeinerten Geschmackes, und des echten Kanzelvortrages zu ihrer Ermunterung und Nachahmung finden sollten." 13575,13576,"Die Herauogeber glauben, , eine Sammlung von meisterhaften Gelegenheitsreden (die einzeln, wegen ihrer geringen Bogenzahl, wegen Entfernung des Druckortes, oder wegen anderer Ursachen vielen Lesern ganz unbekannt bleiben;" 13576,13577,"die auch ofters, wenn Anfangs nur wenige Exemplare abgedruckt waren, oder wenn sie sich schnell vergriffen haben, außerordentlich selten, und folglich sehr theuer werden)" 13577,13578,"sey der eigentliche Maßstab, nach welchem das beobachtende und prüfende Publicum den Grad der deutschen Volkscultur, die glücklich fortschreitende Ausbreitung geläuterter Religionskenntnisse in katholischen Staaten bemessen könne." 13578,13579,"Sie glauben, durch die Zusammenstellung der interessantesten und besten Arbeiten müsse die Uebersicht der wirklichen Lage und Verfassung der geistlichen Redekunst, des langsamern oder schnellern Fortganges einer lichten Denkungsart, des ganzen Auftlärungszustandes im katholischen Deutschlande, der verschiedenen Stufen desselben, u. s. w. ungemein erleichtert werden., Daß einzelne Predigten, so wie ganze Sammlungen von Reden als merkwürdige Beyträge zur Aufklärungsgeschichte des tatholischen Deutschlandes, wozu auch die Herausgeber ihre Sammlung zufolge des gewählten Titels bestimmt haben, gelten können;" 13579,13580,"ferner, daß dadurch die Uebersicht des Aufklärungszustandes überhaupt ꝛc." 13580,13581,"c. erleichtert werde, — davon bin ich ganz überzeugt, indem man sowohl von dem innern Gehalte, und von dem Grade der darin herrschenden Aufkläruug, als auch von der großern oder geringern Anzahl guter Predigten immer auf den Zustand des Predigtwesens, und von diesem einiger Maßen auf den Grad der Vollsaufklärung, welche größten Theils von dem Kanzelvortrage unserer Volkslehrer abhängt, schließen taim." 13581,13582,"Daß aber eine Sammlung von meisterhaften Gelegenheitsreden, wie die Herausgeber in der Vorrede zum ersten Bändchen sich ausdrücken, der eigentliche Maßstab zur Beurtheilung des Grades der Vollscultur" 13582,13583,ic. 13583,13584,ꝛc. 13584,13585,"sey, dieß scheint mir offenbar zu viel gesagt zu seyn." 13585,13586,"Denn die Vollscultur hängt nicht allein vom Zustande des Predigtwesens, sondern von noch mehrern andern Anstalten ab;" 13586,13587,"überdieß muß man auch bedenken, daß die Herausgeber dieser Sammlunq bloß die vorzüglicheren Producte der geistlichen Beredsamkeit in ihre Sammlung aufnehmen wollen, und folglich in Beziehung auf das ganze Predigtwesen im katholischen Deutschlande nur einen sehr unbeträchtlichen Theil von Reden liefern werden;" 13587,13588,wie voreilig müßte also nicht der Schluß von einem so kleinen Theile auf die Voltscultur im Ganzen seyn? 13588,13589,"Wenn unter zehn Predigten immer Eine gut, die übrigen neun aber schlecht wären;" 13589,13590,"(daß dieses Verhältniß, wenigstens für gewisse Gegenden, gar nicht übertrieben, sondern im Gegentheile vielleicht noch viel zu gelinde angenommen sey, dafür ist dem Rec." 13590,13591,"seine eigene Erfahrung Bürge) und wenn nun diese Eine Predigt gedruckt würde, und man wollte von derselben auf den Grad der Aufklärung überhaupt schließen, wie unrichtig müßte der Schluß werden?" 13591,13592,Endlich sind auch die Meisten von den in diesen zwey Bändchen enthaltenen Reden keine eigentlichen Volkspredigten; 13592,13593,um so weniger kann also von denselben auf den Grad der Volkscultur ein Schluß gezogen werden. 13593,13594,"Dessen ungeachtet verdient das Unternehmen der H. H. Herausgeber allen Beyfall, und das Verzeichniß der in diesen beyden Bändchen gelieferten Reden, das ich gleich anführen werde, kann zum Beweise dienen, daß sie Männer von Einsichten sind, von denen man sich auch in Zukunft eine kluge, und geschickte Auswahl unter den in ihre Sammlung aufzunehmenden Reden mit Grunde versprechen tann." 13594,13595,"Um nun unsere Leser noch näher mit dem Plane dieser Predigtsammlung bekannt zu machen, will ich das, was in der Vorrede zum ersten Bändchen hierüber gesagt wird, kurz ausziehen: 1)" 13595,13596,"Da die Epoche der Verbesserung des Predigtwesens im allen katholischen Provinzen Deutschlands, leider!" 13596,13597,nicht über das Jahr 1770 hinausgesetzt werden lann; 13597,13598,"so nehmen die Herausgeber keine Reden, die vorhin gehalten wurden, in ihre Sammlung auf." 13598,13599,"Sie werden aber auch nicht einmahl allen vom Jahre 1770 bis jetzt einzeln gedruckten katholischen Predigten einen Platz gönnen; sondern nur solchen, die schon mit dem Beyfalle des sachverständigen Publicums gekrönt sind, und die lhres besondern wichtigen Jnhalts, ihrer neuen glänzenden Bearbeitung wegen rc." 13599,13600,", bekannter und gemeinnütziger zu werden verdienen." 13600,13601,Weil. 13601,13602,Streitredner P. Merz und Consorten bleiben für allzeit aus ihrem Gebiethe ausgeschlossen. 13602,13603,2) 13603,13604,"Reden, die aus andern Sprachen übersetzt sind, werden nicht eingerückt, weil die Herausgeber (ihrer Absicht gemäß) nur deutsche Originalstücke liefern wollen, um den Grad der Vollkommenheit, welchen das deutsche Predigtwesen in katholischen Läudern bereits erreicht hat, darnach bestimmen zu ĩönnen." 13604,13605,"Eben so werden keine Predigten eingerückt, die für sich schon eine kleine Sammlung auomachen." 13605,13606,"Jedoch werden solche Predigten, welche schon irgend ein Journalist, oder ein anderer Schriftsteller gelegenheitlich aufgenommen hat, von dem wiederhohlten Abdruck in dieser Sammlung nicht ausgeschlossen." 13606,13607,3) 13607,13608,Auch werden noch ungedruckte Reden von geschickten katholischen Rednern darin aufgenommen. 13608,13609,"Diejenigen katholischen Prediger, welche die Herausgeber mit ihren schriftlichen Aufsätzen beehren wollen, belieben dieselbe mit der Ueberschrift:" 13609,13610,An die Herausgeber geistlicher Reden in Heidelberg einzusenden. 13610,13611,"(Für unsere Gegenden erbiethet sich die Expedition der berdeutschen allgemeinen Litteraturzeitung in Salzburg Beyträge zu diesem gemeinnützlgen Jnstitute anzunehmen, und dieselben weiter an ihre Behörde zu befördern.)" 13611,13612,"Die eingeschickten Predigten werden die Herausgeber mit, oder ohne Nahmen der Verfasser, des Ortes, wo sie gehalten worden, u. d. gl." 13612,13613,"bekannt machen, je nachdem ihnen hierzu von den Einsendern selbst die Erlaubniß gegeben oder versagt wird." 13613,13614,4) 13614,13615,"Sie ändern an den Reden, die ihrer Sammlung einverleibt werden, nichts Wesentliches;" 13615,13616,"sie lassen die Anordnung, Jdeenreihe, die Verbindung der Sätze und Beweise rc., wie sie dieselbe in dem gedruckten Exemplar, oder in der ihnen mitgetheilten Handschrift finden." 13616,13617,Dieß fordert der Zweck der Sammlung. 13617,13618,"Aber diesem Zwecke unbeschadet werden sie dennoch hier und da eine und die audere Predigtstelle mit schicklichen Anmerkungen beleuchten, hier und da den Styl berichtigen, einen andern Ausdruck wählen" 13618,13619,rc. 13619,13620,", auch zuweilen das Schicksal berühren, welches manchmahl eine Predigt und ihren Verfasser getroffen hat." 13620,13621,"Daher sind ihnen auch alle dergleichen Nachrichten willkommen, wenn sie nur das Gepräge der Wahrheit an sich tragen." 13621,13622,5) 13622,13623,"Wie viele Bändchen diese Sammlung, wie viele Reden jedes Bändchen enthalten, und wann die ganze Sammlung vollendet seyn werde — hierüber können sie nichts bestimmtes sagen, weil sie selbst noch nicht genau wissen, wie reich ihre Ernte ausfällt." 13623,13624,"Jedes Bändchen wird wenigstens 12 Bogen stark seyn, und nicht mehr als 30 Kr." 13624,13625,kosten. 13625,13626,— Das erste Bändchen enthält folgende vortreffliche Reden: 13626,13627,"I. Lob⸗ und Trauerrede auf den höchstseligen Cardinal von Hutten, von dem Speyerschen Hrn. Weihbischofe Seelmann." 13627,13628,Mit allem Rechte verdient diese Rede an der Spitze dieser Sammlung zu stehen; 13628,13629,"sie ist gewiß, wie die Herausgeber in der vorausgesetztn Anmerkung mit allem Grunde sagen, nicht nur ein Muster der geistlicheu Beredsamkeit (besonders wenn man um 18 Jahre zurückdenlt, wo die geistliche Beredsamkeit auf katholischen Schulen noch so wenig, oder gar nicht bearbeitet wurde) sondern sie wird auch immer ein kostbares Document für die Geschichte der theologischen Litteratur bleiben." 13629,13630,IJ. 13630,13631,"Von der Vorsehung, eine Sittenrede von Herrn Hofprediger Baader in Stuttgart." 13631,13632,IJI. 13632,13633,"Eine Rede bey Legung des Grundsteins zum neuen Wohuhause in Hohenheim, von Herrn Hofprediger Werkmeister zu Stuttgart." 13633,13634,Das zweyte Bändchen liefert folgende nicht minder lesenswürdige Reden: 13634,13635,I. 13635,13636,Von der engen Verbindung 13636,13637,dẽr Religion mit den Wissenschaften. 13637,13638,Eine Predigt beym Restaurationsfeste der hohen Schule zu Mainz gehalten von Herrn Hofprediger Hober. 13638,13639,"II. Predigt vom christlichen Gebethe, von einem Landgeistlichen." 13639,13640,"III. Predigt von der frühzeitigen Kinderzucht, an dem von der Altdorsischen Jugend gefeyerten Schulfeste, gehalten von J. B. Sohm Weltpriester und Schuldirector in der Landvogtey Schwaben." 13640,13641,"IV. Rede des Hrn. Fürstbischofs von Bamberg und Wirzburg, am Schutzengelsfeste zu Neckargemünd in der Pfarrkirche gehalten bey Gelegenheit des Visitativnsgeschäftes." 13641,13642,"Nicht allein die Auswahl der aufgenommenen Reden, sondern auch die sowohl den Predigten selbst vorausgeschickten, als auch zu einzelnen Stellen derselben hier und da gemachten Anmerkungen verrathen, daß die Herausgeber ufgeklärte, selbstdenkende, um das Emporkommen der geistlichen Beredsamkeit sowohl, als des wahren practischen Christenthums sehr besorgte Männer sind;" 13642,13643,"auch läßt sich ihre edle Freymüthigkeit, die aus mehrern beygefügten Anmerkungen hervorleuchtet, nicht mißkennen; und Recens." 13643,13644,"hält sich daher verbunden, dieses löbliche und gemeinnützige Unternehmen dem deutschen Publicum, vorzüglich aber der katholischen Geistlichkeit zur Unterstützung nachdrücklichst zu empfehlen." 13644,13645,N. A —r. Naturgeschichte Oekonomische Pflanzengeschichte für Schulen und den gemeinen Mann. 13645,13646,"Von G. A. Weizenbeck, W. P. München bey Joseph Lentner." 13646,13647,1787. 13647,13648,16 Bogen. 13648,13649,8. 13649,13650,"Der Hr. Verf., der schon durch eine andere Schrift dieser Art, der Jugend in der Stadt nützlich zu werden gesucht hat, sucht durch diese auch der auf dem Lande es zu werden." 13650,13651,"Ueberzeugt, daß die Pflanzengeschichte in einem Lande, dessen ganzer Reichthum größten Theils vom Gedeihen nützlicher Pflanzen abhängt, ungemeinen Nutzen schaffen müßte, wenn sie jenen schon in der Jugend mit Vortheile beygebracht würde, die sich am meisten mit Producten ihres Landes beschäftigen, das ist, jungen Landleuten, und wohl wissend, daß noch wenige bedacht waren, die Pflanzengeschichte in Landschulen zu lehren, und unter der Menge von Anleitungen, die man hat, auch wenige sich finden, die diese gemeinnützige Kenntnisse auf eine Weise enthielten, daß sie unsern Landkindern faßlich und nützlich werden könnten, unterzog er sich freywillig der beschwerlichen Arbeit, ein Lehrbuch dieser Art zu schreiben, und wählte also aus der ungeheuern Menge der Pflanzen für jetzt nur die allerbekanntesten aus, suchte sie nach Möglichkeit kenntlich zu machen, und von andern ähnlichen zu unterscheiden; zeigte ihren Schaden, Nutzen, und mannichfaltigen Gebrauch an, und erzählte, auf welchem Boden, wann, und wie man sie bauen soll." 13651,13652,"Aus diesen Worten, die größten Theils dem Verf. angehoren, erhellet der besondere Zweck dieses Buchs, der zwar unter dem allgemeinen, wovon die Aufschrift zeuget, enthalten ist, aber doch mit demselben nicht ganz einerley ist." 13652,13653,Und nach diesem besondern Zwecke glaubt Recens. 13653,13654,dieses Buch beurtheilen zu müssen. 13654,13655,"Ein Lehrbuch der okonomischen Pflanzengeschichte für Landschulen soll nicht mehr und nicht weniger enthalten, als was der Bauernjung, als künftiger Landwirth, in Rücksicht des Landes, und der Gegend, wo er lebt, zu seinem, und deStaats größerm Wohl zu wissen nothig hat, und unter folgenden Rubriken: a) Futtergewächse;" 13655,13656,b) 13656,13657,Ackergewächse; 13657,13658,c) Gartengewächse; 13658,13659,d) 13659,13660,Gartenbäume; 13660,13661,e) Waldbäume; 13661,13662,f) 13662,13663,"Handelsgewächse, enthalten ist, und jede Rubrike, und jedes unter derselben enthaltene Gewächs, nach seiner mehrern oder mindern Wichtigkeit, in Beziehung auf den Landmann, auch weitläuftiger oder kürzer abgehandelt, oder gar weggelassen werden;" 13663,13664,"alles aber im faßlichen, populären Styl abgefaßt seyn." 13664,13665,"Da ein Lehrbuch, als solches, nur bestimmt ist, dem Lehrer zum Leitfaden, und dem Lehrlinge zur Nachlese zu dienen, so soll selbes so kurz seyn, als es möglich ist." 13665,13666,"Aus diesem Grunde scheinen Recensenten alle weitläufige Beschreibungen der Gewächse, da sie der Lehrer ohne dieß vorzeigen muß, unnöthig, und nützlichern Anmerlungen, über deren Erzlehung, und Nutzung, die das Wesentliche eines solchen Lehrbuchs ausmachen, und nie oft genug können gelesen werden, den Platz zu rauben." 13666,13667,"Dem Leser, der von einem Lehrbuche der ölonomischen Pflanzengeschichte für Landschulen, sich gleichen Begriff macht, braucht Recens." 13667,13668,"mehr nicht zu sagen, um urtheilen zu können, in wiefern Hr. Weizenb." 13668,13669,"seinen Zweck erreicht habe, als daß die Einleitung 38, die Art und Weise Bäume zu vermehren, und zu verbessern 20, die Geschichte der Bäume und Sträucher 135, und die der Gräser und Kräuter 57 Seiten der Schrift einnehmen." 13669,13670,"Denn schon aus dieser Anlage des Werkes, und Vermischung der Arten, die in ökonomischen Schriften getrennt werden sollten, erhellet zur Genüge, daß Hr. Welzenb." 13670,13671,"ohne Plan, ohne Rücksicht auf Ebenmaß, und ohne bestimmten Zweck gearbeitet habe;" 13671,13672,"wenigstens konnte man aus der zu weitläuftigen Behandlung der Bäume und Sträucher, und ver zu kurzen der Kräuter und Gräser schließen, er habe bey Verfassung seines Werkes die Bauernjungen mehr zu Forst⸗ als Landwirthen zu bilden die Absicht gehabt." 13672,13673,"H. W. hat selbst das offentliche Geständniß dieses Fehlers in der Vorrede abgelegt, um so mehr muß er es Recensenten zu gute halten, selben gerüget zu haben.„Jch hätte mich vielleicht (schreibt er) bey den Bäumen und Stauden etwas kürzer fassen sollen, um mich dann bey Kräutern und Gräsern mehr ausbreiten zu konnen;" 13673,13674,"allein es schien mir fast eine Unmdglichkeit, Unerfahrnen die mancherley Gräser ohne die treffendsten Abbildungen, und ohne System kenntlich zu machen." 13674,13675,"Ob diese Entschuldigung passend sey, oder nicht, mag der Leser selbst entscheiden." 13675,13676,„ Rec. sagt nur noch dieses; 13676,13677,"daß die Bauernungen aus keinem Buche, mit oder ohne Abbildungen, und Beschreibungen der Pflanzen für sich, und ohne Beyhülfe des Lehrers, die Pflanzen lennen lernen;" 13677,13678,"daß die Lehrer den Mangel vollständiger Beschreibungen und künstlicher Abbildungen durch mündliche Erklärung und Vorzeigung frischer, oder trockner Pflanzen ersetzen müssen;" 13678,13679,"daß wenn die Lehrer selbst die Pflanzen noch nicht kennen, für sie insbesondere eine systematische Anleitung zur Kenntniß der Pflanzen geschrieben werden müsse." 13679,13680,Recens. empfiehlt diese hingeworfene Gedanken 13680,13681,Hn. 13681,13682,Weizenb. 13682,13683,"zur Ueberlegung, mit dem Wunsche, daß er, der Sprache, botanische, und okonomische Keñtnisse zur Genüge besitzt, den rühmlichen Entschluß sassen möge, ein Lehrbuch der dkonomischen Pflanzengeschichte für Lehrer, und Lehrlinge zu verfassen." 13683,13684,V. . 13684,13685,Erziehungs schriften. 13685,13686,Valentin Joseph Ekhardts der Weltw. 13686,13687,Beflissen. 13687,13688,Probrede nach geendigter hetorik; 13688,13689,"über die Pflichten eines Zoglings gegen den Lehrer, sammt einer Abhandl." 13689,13690,"von seinem Lehrer J. J. Kämmerer, churpf." 13690,13691,"Weltpr., der Weltw." 13691,13692,D. und der Gottesgel. 13692,13693,Licent. 13693,13694,"," 13694,13695,über die Pflichten des Lehrers gegen den Zogling. 13695,13696,"Frankenthal, gedruckt mit Gegelschen Schriften. 1787." 13696,13697,58. S. 13697,13698,kl. 13698,13699,8. Voran steht eine hochtrabende schwülstige Dedication an den churpf. 13699,13700,Hrn. geh. 13700,13701,"Rath Babo, worin gesagt wird:, Der Strohm, der sich majestätisch an den Mauern Heidelbergs vorbeywäljt, wird es an den äußersten Gränzen des deutschen Vaterlandes verkündigen, daß nur Pfälzergenie seiner Wuth Gränzen setzen, und ein Werk über seinen Nacken wölben konnte, so allen seinen Verheerungen" 13701,13702,"Trotz biethet, und ewig ein sprechendes Denkmahl Pfälzergröße seyn wird" 13702,13703,. 13703,13704,",, Die Pflichten des Zoglings gegen den Lehrer reducirt Hr. Eth." 13704,13705,"auf Liebe, Ehre, und Gehorsam." 13705,13706,Die Behandlung des Stoffes selbst hat ganz und gar nichts Eigenes; 13706,13707,"und nichts zieht die Aufmerksamkeit des Lesers an sich, als die Winke, die H. E. S. 12 und 13 von seinem Schicksale gibt." 13707,13708,"Jst diese Probrede nicht ganz, oder meistens eine Arbeit" 13708,13709,Hn. 13709,13710,"Kämmerers, des Lehrers von Herrn Ekhardt, so muß Rec. gestehen, daß der Schüler sich ganz nach dem Modelle seines Lehrers geformt habe, und daß der Lehrer hier in seinem Schüler lebe und webe." 13710,13711,"Sogar die Sprachunrichtigkeiten, die häufigen leeren Exclamationen, die Unbestimmtheit in Begrissen und Sätzen ic. hat Hr. E. seinem Lehrer fleißig abgelernt." 13711,13712,Die angehängte Abhandlung des Hrn. Käm. hat der Erwartung des Recensenten auch keineswegs entsprochen. 13712,13713,Hr. Käm. 13713,13714,"beginnt mit einer magern Skizze der Anstalten zur Bildung des Menschen von den Urzeiten an, wo er unter andern sagt, daß nach dem Plane des Thales tausend Weise gebildet worden seyen, welches freylich sehr rednerisch gesprochen ist: denn die Weisen waren immer sehr dünne gesäet." 13714,13715,S. 55 schreitet H. Käm. 13715,13716,zu dem eigentlichen. 13716,13717,Gegenstande seiner Abhandlung. 13717,13718,"Man würde sich sehr getäuscht finden, wenn man eine deutliche Bestimmung der Pflichten des Lehramtes hier suchen wollte." 13718,13719,H. Käm. 13719,13720,"führt nur einige Gebrechen vieler Lehrer an, predigt widee diese Fehler, und damit ist die ganze Abhandlung fertig." 13720,13721,"Gleich Anfangs heißt es:„Der Lehrer wäre ein Chimäre, der die erste seiner Pflichten: unterrichte andere!" 13721,13722,mißkennen würde. 13722,13723,Welcher Unsinn! 13723,13724,"Das lautete mit andern Worten ungefähr also: der Lehrer muß andere lehrenl — Aus dem Begriffe eines Lehrers müssen seine Pflichten entwickelt, nicht aber mit Worten gespielt werden." 13724,13725,Dergl. 13725,13726,Verstoße trifft ma aber noch mehrere in der 4ten Abhandlung an. 13726,13727,"Rec. findet sich daher gemüßiget, alle die Erinnerungen, die Hn." 13727,13728,Käm. 13728,13729,"schon bey seiner Moral für Jünglinge gemacht worden sind, zu wiederhohlen, und dem H. Verf." 13729,13730,"Studium der Philosophie, um seinen Begriffen mehr Licht, Ordnung und Bestimmtheit zu geben, und dann mehr Delicatesse, und Genauigkeit im Ausdrucke recht freundschastlich zuempfehlen." 13730,13731,P.. Kirchengeschichte. 13731,13732,Gmeineri Xauerii Epitome Hisloriae Ecclesiaflicae N. T in usum Praelectionum Academicarum. 13732,13733,"Tomi II. Conplectentes Epockas duas priores, et pofleriores." 13733,13734,Graecii apud J. G. Weingand et Fr. Ferstl. 1787. 13734,13735,8. P. 1144. 13735,13736,una cum 13736,13737,adjunctis indicibus. 13737,13738,"Der Herr Verf. gibt in der Vorrede zum ersten Bande selbst den Gesichtspunct an, aus welchem er beurtheilet seyn will." 13738,13739,"Er schrieb bloß zum Gebrauche der academischen Vorlesungen für Lernende, und nicht für Gelehrte; und versicherte, daß er, Falls man ihm zeigen könnte, daß er mit Hinsicht auf diesen Zweck nicht Genüge geleistet hätte, eine solche Beurtheilung mit Gelassenheit ertragen würde." 13739,13740,Die ganze Schrift ist in vier Epochen abgetheilet. 13740,13741,"Der erste Band enthält davon die zwey ersten von Christus bis auf Constantin den Großen, und von diesem bis auf Carl den Großen, der zweyte bestehet aus den zwey letztern von Carl dem Großen bis auf den Kirchenrath von Trient, und von diesem bis auf unsere Zeiten." 13741,13742,"Voraus stehen die vorläufigen Unterrichte über die Geschichte überhaupt, und über die verschiedenen Abtheilungen derselben, über die beste Art die Kirchengeschichte zu behandeln, von den Erkenntnißgründen der historischen Wahrheit, von den vorzüglichsten Berfassern der Kirchengeschichte desn." 13742,13743,"T., und von der Nothwendigkeit und dem großen Nutzen dieser Geschichte." 13743,13744,"Jeder Zeit⸗Abschnitt ist in verschiedene Hauptstücke abgetheilet — diese handeln meistens von den äussern und innern Schicksalen der christlichen Kirche: die äußeren sind entweder glückliche, oder widrige." 13744,13745,"Zu den ersten zählt H. G., was die Fortpflanzung der christlichen Lehre, und ihre Aufnahme begünstiget;" 13745,13746,"und zu den letztern, was diese Aufnahme gehindert hat; z. B. Verfolgung entweder durch die heidnischen Obrigkeiten, oder durch Schriftsteller, welche diese Lehre angriffen, lästerten, umzustossen suchten." 13746,13747,"— Zu den inneren Schicksalen der Kirche rechnet H. G. alles jenes, wodurch sie von andern Gemeinen unterschieden wird — dieses sind die Lehrsätze der Glaubens⸗ und Sittenlehre, die Kirchenzucht, und mit Hinsicht auf die besondere Gesellschaftsverbindung einer Kirche, die Ketzereyen, Spaltungen, die dadurch veranlaßten Kirchenräthe, und Religionsgespräche." 13747,13748,"Hieraus kann man nun leicht abnehmen, welche Einrichtung H. G. seinem Lehrbuche gegeben habe: sein Gesichtspunet breitet sich über einen weiteren Kreis aus, als man bisher bey dergleichen Werken zu erblicken gewohnt war:" 13748,13749,"man erhält hier etwa nicht nur die Geschichte der römischen Kirche im engsten Verstande, oder gar nur eine Geschichte der Päpste, welche so oft für eine vollständige Kirchengeschichte gelten mußte;" 13749,13750,sondern man erhält wirklich eine Geschichte des Christenthumes überhaupt; 13750,13751,"und wird in den Stand gesetzet, vom Ganzen sich einen Begriff zu machen." 13751,13752,"— Daß H. G. der Mosheimischen fortgesetzten Kirchengeschichte sehr vieles zu verdanken habe, zeiget der Augenschein, und H. G. führt Hrn. Moßheim vorzüglich im ersten Bande sehr oft an, welches wohl auch bey manchen ganz Moßheimischen Stellen etwas ofter hätte geschehen sollen." 13752,13753,Rec. 13753,13754,"machet diese Erinnerung nicht deßwegen, als wenn er es Unrecht fände, einen protestantischen Moßheim zu benutzen: denn warum sollte ein Katholit, was bey den Protestanten gut ist, mit gehöriger Auswahl auf seinen Boden nicht verpflanzen dürfen?" 13754,13755,"Sondern, da es noch anderst denkende Zeloten unter den Katholiten genug gibt;" 13755,13756,fo glaubt Rec. 13756,13757,"bey Unterlassung dieser Benennung dafür halten zu müssen, daß H. G. es nicht für rathsam geachtet habe, es geradezu herauszusagen, seine Epitome wäre zum Theile ein Auszug aus Moßheims Werken, welches er sonst unbeschadet seiner Auctorschaft in Rücksicht auf die Natur seines Lehrbuches mit Ehren hätte eingestehen konnen." 13757,13758,"Rec. hätte übrigens hier und da etwas mehr Vollständigkeit, eine genauere Anzeige der Urquellen bey Belegung der Thatsachen, hin und wieder mehr Verkettung derselben mit andern in eben dieselbe Materie eingreifenden Factis, und wohl auch einige Mahl eine sorgfältigere Darstellung der ersten Veranlassungsursachen großer Revolutionen zu noch großerer Vervollkommnung dieser Schrift gewünschet." 13758,13759,"3. B. im zwenten Bande, Absch." 13759,13760,"von der Zwietracht des Priesterthumes, und des Reiches, wird von den Jnvestiturstreitigkeiten S. 210 gleich ein Sprung auf Friderich den Zweyten gemacht;" 13760,13761,"von ihm auf Ludwig den Baier, und König Philipp den Schönen;" 13761,13762,und hiermit ist der ganze Absatz geendiget. 13762,13763,"Wie viel biethet nicht die einzige deutsche Geschichte dar, was hier allerdings hätte Platz nehmen sollen!" 13763,13764,"Lothar der Erste, Friderich der Erste sein Sohn, Heinrich der Vierte, Otto der Vierte spielten zwischen Heinrich dem Fünften, und Friederich dem Zweyten doch wohl sehr merkwürdige Rollen?" 13764,13765,— Eben in diesem Bande S. 105 ist das Zweyte Capitel von den widrigen Schicksalen der Kirche zwischen Carl dem Großen und dem Kirchenrathe von Trient sehr unvollständig. 13765,13766,"Ein Verstoß wider die Geschichte scheint es zu seyn, daß H. G. S. 106 sagt: „Die tartarische Nation, und selbst ihr mächtigster Kaiser Timurbeg, oder Tamerlan habe die mühammedanische Religion angenommen." 13766,13767,", Die Tartarn in Persien, Samarkand und in Kaptschack waren schon lange vor den Zeiten des Timur mühammedanisch, und Timur selbst ein gebohrner Mühammedaner." 13767,13768,"— Muratori, welchen H. G. als Gewährsmann anführt, hat sich geirret, wenn er glaubte, die Tartarn wären erst unter Tamerlan mühammedanisch geworden." 13768,13769,"Doch man kann aus der Citation nicht recht abnehmen, ob Muratori auch dieses unstatthafte Mühammedanischwerden des Tamerlan bezeuge." 13769,13770,"Ueberhaupt da H. G. sehr selten die Urquellen anführet, sondern nur geradezu Moßheim, Ducreux, Fleury Spittler u. s. w. nennet;" 13770,13771,so kann man oft irregeführt werden. 13771,13772,"3. B. S. 272 im ersten Bande führt er die That Johannes des Apostels an, der einen zum Mörder gewordenen Jüngling nach gethaner Buße wieder in die Gemeinschaft der Kirche aufnahm: und da heißt es, narrante Fleury, wie Fleury erzählet, warum nicht wie Clemens von Alexandria, Hieronymus?" 13772,13773,"Rec. ist der Meinung, daß man vorzüglich in Lehrbüchern die echten Quellen anzeigen solle, damit die Lehrlinge dieselben kennen, und sich darin umzusehen lernen, welches gewiß nicht geschiehet, wenn man ihnen nur neuere Verf." 13773,13774,"der Kirchengeschichte vorhält, die oft gerade den Fehler haben, daß sie vielmehr raisonniren, als beweisen." 13774,13775,"Doch dieser Mangel an größerer Vollkommenheit, der für kein Schulbuch, noch minder für eine Epitome leicht zu vermeiden war, läßt sich etwa in einer zweyten Auflage ersetzen; und Gmeiners Lehrbuch bleibt dessen ungeachtet unter andern seines gleichen ein sehr brauchbares Buch für die Schulen: denn, was einige demselben vorwersen, dasselbe sey für katholische Universitäten schon deßwegen nicht tauglich, weil darin die Protestanten gar zu gütig behandelt würden, ist für Rec." 13775,13776,ganz ein unbeträchtlicher Einwurf. 13776,13777,"Hätte Gmeiner etwas anders gethan, als nur die Begebenheiten der Religlonsparteyen außer der katholischen Kirche, ohne zu polemisiren, zu erzählen;" 13777,13778,so würde man vielleicht zu einigem Tadel Ursache gehabt haben? 13778,13779,"Unsere Kirchengeschichtschreiber würden ohne Zweifel mit mehr Zuverläßigleit geschrieben haben, wenn sie ohne Parteysucht, wie etwa ein Fleury, nicht ein Orsi, jedem, sollte es auch eine Ketzergemelnde seyn, Gerechtigkeit hätten widerfahren lassen." 13779,13780,"Aber wenn man immer polemisirt, so muß man auch bey der offenbarsten Wahrheit selbst verdächtig werden." 13780,13781,"Warum H. G. bey einer Kirchengeschichte für Katholilen einen Abschnitt in jedet Epoche für die Päpste zu machen unterließ, oder vergaß, kann sich Rec." 13781,13782,"nicht vorstellen, da sie doch so großen Einfluß in die Geschichte der katholischen Kirche haben." 13782,13783,Die Moßheimsche Kirchengeschichte hätte hierzu einen ganz guten Figerzeig geben können. 13783,13784,Sr. 13784,13785,Naturgeschichte. 13785,13786,Descriptio et adumbratio microscopico- analytic muscorum 13786,13787,"srondosorum," 13787,13788,nec non aliorum 13788,13789,uegi tantium eclasse cruptogamica Linnei novoru dubiisque uexatorum auctore . 13789,13790,Hediig. 13790,13791,Nmus I. Lipsiae in bibliopolio mülleriano. 13791,13792,1787. 13792,13793,Fol. 13793,13794,"Kaum hatte Hedwig seine erste Schrift hetausgegeben, so erkannte man schon in ihm den tiefen Forscher, einen Mann, von welchem man schon damahls all das Große erwartete, was er nun täglich mehr in Erfüllung bringt." 13794,13795,"Die Aufklärung in einem bis auf ihn so dunkeln Felde der Kräuterkunde, in der sogenannten Cryptogamie de Linne's." 13795,13796,"Seitdem er seine Schrift (Theoria ge nerationis et fruetificationis plantarum cryptogamicarum) herausgegeben, ist die Befruchtung dieser zur 24sten Classe des Linne's gehorigen Gewächse kein Geheimniß mehr." 13796,13797,"Hedwig hat auch hier, was noch keinem Sterblichen geglückt, der Natur den Schleyer entzogen, und bis in ihre verborgensten Winkel gesehen." 13797,13798,"Der Ausdruck von heimlicher Befruchtung, Eryptogamisch, paßt alst nicht mehr auf diese Gewächse." 13798,13799,"Diese 24ste Classe zerfällt in verschiedene Familien, und Ordnungen, welchen man nun schicklichere allgemeine Benennungen beylegen muß." 13799,13800,So lonnten 3. Beysp. 13800,13801,"die musci frondosi und hepatici, gar wohl vegetabilia calyptrata heissen." 13801,13802,"Mit der ersten Reihe dieser Gewächse, den muscis frondosis hat sich H. Hedwig zeither beschäftigt, sie in den uach und nach von ihm herausgegebenen Heften beschrieben und dargestellt, und gedenkt auch in Zukunft sich größten Theils damit aufzuhalten, um theils die Geschlechter richtiger, als vorher geschehen, zu bestimmen, und diesen Theil der Kräuterkunde von den Fehlern, die nach dem Beyspiele Linne's von allen Botanikern nach Dillenius begangen wurden, zu befreyen, und durch Zusatz der neu erfundenen Arten vollkommener zu machen." 13802,13803,Doch hat er sich auch auf einige andere Pflanzen ausgedehnt. 13803,13804,"Jm Anfange des 2ten Toms zeigt er, nachdem er einige Flechten, Lichenes beschrieben, den Uebergang der Natur von diesen Gewächsen zu den Schwämmen, reinigt das Geschlecht der Peziza von allen Arten, welche von allen Botanikern zeither falsch als solche sind angesehen worden, und führt einige Neuere an." 13804,13805,"Daß Herr Hedwig hier und da die Ordnung verändert, neue Benenuungen der Theile eingeführt, darüber hätte er sich wahrhaftig nicht zu entschuldigen gehabt." 13805,13806,Die Natur hieß ihn selbst dieß thun. 13806,13807,"Die Moose sind zuerst in ihrer natürlichen Gestalt, dann in verschiedenen Verhältnissen vergroßert, ferner die männlichen, weiblichen Zwitterpflanzen, die Befruchtungstheile u. s. w., auf das deutlichste abgebildet." 13807,13808,Die Kupfertafeln sind prachtig illuminirt. 13808,13809,Die Zeichnung ist von Hrn. Hedwig selbst. 13809,13810,"Nicht nur die Erklärung der Kupfertafeln, sondern auch eine ausführliche, nervigte Beschreibung (Historia analytica) von jedem Moose ist beygefügt." 13810,13811,Der erste Tom enthält die Beschreibung folgender Moose. 13811,13812,Meesia uliginosa (Bryum trichoides. 13812,13813,Linn.) 13813,13814,auf der ersten und zweyten Kupfertafel abgebildet. 13814,13815,Webera pyriformis (Mnium pyrisorme. 13815,13816,linn.) 13816,13817,auf der 3ten Tafel 13817,13818,. 13818,13819,ebera nutans (varietas Mnii pyriformis Linn.) (Bryum nutans Schreber) auf der a4ten Tafel. 13819,13820,Gymnostomum truncatum (Bryum truncatulum Linn.) auf der 5ten Tafel. 13820,13821,(Gymnostomum ovatum) auf der 6ten Tafel.) 13821,13822,Veisia recurvirostra (eine neue Art) auf der 7ten Tafel. 13822,13823,Weisia heteromalla (eine neue Art) auf der 8ten Tafel. 13823,13824,Phascum crispum (eine neue Art) 13824,13825,9. T. Phascum patens 10. T. Phascum curuicollum 11. T. 13825,13826,Leskia attenuata (Hypnum attenuatum Schreber) 13826,13827,12. T. Polytrichum nanum (Mnium polytrichoides. 13827,13828,L. 6.) 13. T. Polytrichum aloides (Muium polytrichoides. 13828,13829,L.G.) 13829,13830,14. T. Polytrichum hercynicum (Catharinae hereynica Erhart) 13830,13831,15. T. Polytrychum undulatum 16 — 17. T. 13831,13832,Leskia vulgaris (Bryum extinetorium) 18. T. 13832,13833,Leskia ciliata (Bryum extinctorium V. B. Linn.) 13833,13834,19. T. Bryum delicatulum 20. T. 13834,13835,Meesia longiseta (Mnium triquetrum Linn.) 13835,13836,21 — 22. T. Barbula unguiculata (Bryum unguiculatum et barbatum ete. 13836,13837,Dil. 13837,13838,T. 48. f. 47.) 13838,13839,23. T. Barbula fallax (Bryum imberbe Linn.) 13839,13840,24. T. Barbula 13840,13841,rigida Bryum acaulon Dill. 13841,13842,T. 49. f. 55.) 13842,13843,25 T. Dieranum heteromallum (Bryum heteromallum Linn.) 13843,13844,26. T. Trichostomum pallidum (Bryum acaulon heteromallum ete. 13844,13845,Dill. 13845,13846,T. 49. f. 55.) 27. T. 13846,13847,Trichostomum pusillum 28. T. 13847,13848,Gymnostomum pennatum (Mnium osmundaceum Dieson.) 13848,13849,29. T. Gymnostomum Heimii. 13849,13850,30. T. 13850,13851,Vom zweyten Tom ist das erste Heft erschienen. 13851,13852,"Jn dem Vorberichte erinnert Herr Hedwig, da nach der Linneischen Definition der Aftermoose die Jngermannia nicht zu diesem Geschlechte gehöre;" 13852,13853,"ferner: daß auch das Geschlecht der Marchantia, und Anthoceros zur Familie der Moose gehöre." 13853,13854,"Er gibt hier die allgemeinen Keunzeichen, worin alle Flechten miteinander übereinkommen, an, zeigt den Unterschied, welcher zwischen den Perizis, den Flechten, und Schwämmen sey." 13854,13855,"Gibt den Elvellis des Gleditsch den generischen Nahmen Octospora, wovon er folgende Geschlechtskennzeichen festsetzt: , Octospora: truneus simplicissimus superficie terminatus vertili, concava, plana, reflexa, de qua eriguntut thecae seminales, membranulosae, elongatae, numerosissimae, vt plurimum stupa filamentosa cinctae vtrisque inter se chaerentibus seminibus octo foetae." 13855,13856,", Jn diesem Hefte sind folgende beschrieben, und abgebildet:" 13856,13857,Lichen proboscldeus Linn. 13857,13858,Lichen decipiens (eine neue Art) welche Erhart zuerst auf den Kalk⸗ und Gypsbergen Sachsens gefunden) 13858,13859,1. T. Lichen sepincola 2. T. Octospora scutellata (Peziza Linn. 13859,13860,Dill. 13860,13861,Hall Octosp. 13861,13862,hirta.) 13862,13863,"3. T. Octospora leucocoma, octosp." 13863,13864,fasciculata 4. T. Octospora 13864,13865,"rhizophora, octospora haemastigma, octosp." 13865,13866,applanata. 13866,13867,"5. T. Octospora pustalata, octospora viridans, octosp." 13867,13868,"minuta, octosp." 13868,13869,"varia, octosp." 13869,13870,elastica. 13870,13871,"6. T. Oetospora porphyrospora, oetosp." 13871,13872,carnea. 13872,13873,"7. T. Octospora violacea, octosp." 13873,13874,citrina. 13874,13875,"8. T. Oetospora nana, oetosp." 13875,13876,"albidula, octosp." 13876,13877,lutescens. 13877,13878,"9. T. Octospora pyriformis, oetosp." 13878,13879,"tuberosa, octosp." 13879,13880,bulbosa. 13880,13881,10. T. F**. 13881,13882,"Materi vegetabilis systemati plantarum, praesertim philosopliiae botanicae inserviens claracteribus, quousque ill." 13882,13883,"Linnaeus indicauit, delineatis auctore" 13883,13884,Nicolao E. Bereboom decades alterae. 13884,13885,"Scapi, pedunculi." 13885,13886,Lugduni batavorumapud S. A. J. Lugdmann. 13886,13887,1787. 13887,13888,49 pag. 13888,13889,4. 13889,13890,"Wem es daran gelegen ist, die Terminologie, oder Kunstsprache der Botanik zu lernen, oder wer keine Gelegenheit hat, darin von einem Lehrer unterrichtet zu werden, der findet hier hinlänglichen, und deutlichen Unterricht." 13890,13891,"Jn diesem Hefte sind die verschiedenen Arten von Blumenschaften, Scapi, und Blumenstielen, pedunculi beschrieben, und Beyspiele davon auf 10 Kupfertafeln sehr gut abgebildet." 13891,13892,Der Verfas. hat meistens die in Linnes botanischen Werken vorkommenden Kunstwörter und Ausdrücke erklärt. 13892,13893,"Lehrreicher und vollständiger würde sein Buch werden, wenn er auch die von andern Botanilern üblichen Ausdrücke angeführt, und erörtert hätte." 13893,13894,F* Oekonomische Schriften. 13894,13895,Zufällige Gedanken vom Holzmangel; 13895,13896,von Ladislaus Reichsedl. 13896,13897,"v. Stoixner, StadtUnter⸗ und Gastrichter in München, dann der landwirthschaftl." 13897,13898,u. sittl. 13898,13899,Gesellschaft in Burghausen Mitgliede. 13899,13900,Nürnberg bey Joh. 13900,13901,Ad. 13901,13902,Stein. 13902,13903,1788. 13903,13904,48. S. 13904,13905,kl. 13905,13906,"8. Herr von Stoixner legt in diesen wenigen Bogen seinem Vaterlande theils die Hauptursachen des Holzmangels vor Augen, welche es mit andern Staaten gemein hat;" 13906,13907,"theils jene, welche nach der Grundverfassung und allen Localumständen Baierns, dort vorzüglich wirken, und herrschend seyn sollen." 13907,13908,"Er schickt eine Berechnung des Holzconsummo von ganz Balern voran, welcher sich nur jährlich auf den einzigen Artikel Brodbacken belaufen müsse, wenn für jede Person im Durchschnitte täglich ein Pfund Brod gerechnet wird: und zeigt daraus den beträchtlichen Umfang jenes Landes, welches nur zur fernern Befriedigung dieses einzigen Artikels mit Holz bewachsen seyn müsse." 13908,13909,"Als Ursachen des Holzmangels führt er an: erstens die übertriebene Population der Hauptstadt, und ihrer benachbarten Orte." 13909,13910,Da dieser Satz wider die allgemeinen Mit diesem Blatte werden die laut Ankündigung nach geliesertem erstem Quartale zu bezahlenden Scheine fur die erste Zahlungshälfte mit 5 Fl. 13910,13911,Grundsätze der Politiker leicht jedermann auffallen möchte; 13911,13912,so glaubt Rec. 13912,13913,"hier zu dessen Beleuchtung beysetzen zu müssen, daß nach seiner Ueberzeugung eine Gegend allerdings zu große Population haben konne, sobald es auf den Calcul ankommt, in welchem Verhältniß das Holzbedürfniß der Bewohner mit dem Vermögen der Waldungen stehet." 13913,13914,Jeder andere Unterhalts⸗ 13914,13915,"Artikel kann einem reichen Staate für Geld zugeführt werden, nur meistentheils das Holz nicht." 13915,13916,Als zweyte Ursache führt der Herr Verfasser an die unverhältnißmäßige Verwandlung der Holzplane in Getreidland: als dritte den natürlich langsamen Wachsthum des Holzes; 13916,13917,"vierte die bisherige Unterlassung, andere brennbare Materialien aufzusuchen: fünfte, das Verschleppen des Holzes ins Oesterreich: sechste die beständige Vermehrung holzfressender Gewerbe, und ihrer unwirthschaftlichen Anlagen: siebente die beständige Vermehrung der geheitzten Zimmer: achte der unwirthschaftliche Gebrauch bey Oefen und Küchen, wo meistens 7s8 Hitze verloren gehen müssen: neunte die Verschwendung des Holzes bey Gebäuden auf dem Lande: zehente die üble Holzwirthschaft vieler, welche Deputat⸗ Holz ziehen: eilfte die vielen Feuersbrünste." 13917,13918,Der H. Verf. 13918,13919,"bemerkt hierauf sehr richtig, daß man wirklich allgemein in der Lage sey, wo die Mittel zur Vermehrung des Holzes bereits wichtiger seyen, als jene zu dessen Erhaltung, da letztere zwar alle Mahl mithelfen müssen;" 13919,13920,"aber unmöglich zulangen können, weil man bey dergleichen Verbesserungen unmoglich mit gutem Erfolge zu heftig zu Werke gehen konne." 13920,13921,Jn beyden Rücksichten macht Hr. Verf. 13921,13922,"hier und da seine guten Vorschläge, sucht die entgegenstehenden Beschwerden zu widerlegen, und so wenig er im Ganzen seinem Vaterlande vielleicht neues dadurch sagen mag;" 13922,13923,"so wird doch kaum einer seiner würdigen Landsleute die gute patriotische Absicht des Verf. verkennen, welche aus dem Ganzen hervorleuchtet." 13923,13924,Die Schreibart ist zwar keine der zierlichsten; 13924,13925,"allein vielleicht ist sie eben darum jener Volksclasse nur desto angemessener und beliebter, welche am meisten durch Selbstmitwirtung zur Erreichung des erwünschten Zweckes beytragen kann, und muß." 13925,13926,A.Z. Reichw. ausgegeben. 13926,13927,Neue Bestellungen werden noch immer angenommen. 13927,13928,Nächster Tage folgt das Register des ersten Vierteljahrs