diff --git "a/de-en/test.de-en.doc_trans.json" "b/de-en/test.de-en.doc_trans.json" new file mode 100644--- /dev/null +++ "b/de-en/test.de-en.doc_trans.json" @@ -0,0 +1,500 @@ +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Das Markenzeichen der Demonstranten waren bisher Mäßigung und Zurückhaltung; nichts wäre gefährlicher als gewaltsame Repressionen. Über die Frage der Gewalt hinaus würden die russischen Behörden ein enormes historisches Risiko eingehen, wenn sie die Augen vor der zunehmenden Entfremdung der Öffentlichkeit verschlössen. Physisch und metaphorisch abgeschirmt durch die hohen Mauern des Kremls, scheint Russlands Führung den Kontakt zur Lebenswelt der Normalbevölkerung (so sie ihn je hatte) verloren zu haben und ihren Lebensstil für gleichermaßen normal wie unveränderlich zu halten. In ihrer Verurteilung des Verhaltens der Elite erinnern die russischen Protestierenden zumindest teilweise an die Akteure der arabischen Revolution. Ihr Protest gegen „sowjetische Wahlpraktiken“ wendet sich gegen jene Kombination aus Despotismus und Korruption, die kennzeichnend ist die Sowjetmacht von gestern und die russische Macht von heute – mit einer uns von den arabischen Revolutionären vertrauten Rhetorik. So wie die jungen Araber den Herrschern in Libyen, Ägypten, Tunesien, Syrien, dem Jemen und anderen arabischen Ländern gibt diese neue Generation der Russen Putin zu verstehen: „Hau ab!“ Die meisten Teilhaber machen sich wenig Illusionen über die Wirksamkeit ihres Protests, aber sie wollen Russlands Herrschern das Ausmaß ihrer Frustration und Entschlossenheit klar machen. Sie erwarten keinen Regimewechsel, zumindest aber ein paar Minimalreformen. Vor allem wollen Sie der Macht Putins Grenzen setzen. Die ironische Folge ihres Protests könnte freilich sein, dass der Gemäßigtere der beiden höchsten russischen Politiker, Dmitri Medwedew, nicht in das Amt des Ministerpräsidenten zurückkehrt wie eigentlich geplant.", "en": "The protesters’ trademark so far has been moderation and restraint; nothing would be more dangerous than violent repression. Beyond the issue of violence, the Russian authorities would take a huge historical risk by failing to register the public’s growing alienation. Sheltered physically and metaphorically by the Kremlin’s high walls, and having progressively lost contact with the living conditions of ordinary people (if they ever had any), Russia’s leaders seem to consider their lifestyle to be both normal and eternal. From the standpoint of condemning elite behavior, Russian protesters evoke, at least partly, the actors of the Arab revolution. In their denunciation of “Soviet electoral practices,” they reject the combination of despotism and corruption that characterized Soviet power yesterday and Russian power today – rhetoric familiar from Arab revolutionaries. As young Arabs told the rulers of Libya, Egypt, Tunisia, Syria, Yemen, and other Arab countries, this new generation of Russians is telling Putin: “Get Out!” But most participants hold few illusions about the efficacy of their protest. They want to express to Russia’s rulers the extent of their frustration and determination. They may not expect regime change, but they expect at least some minimal reforms. Above all, they want to set limits on Putin’s power. But their protest’s ironic consequence may be that the more moderate of the two figures at the summit of Russian politics, Dmitri Medvedev, will not return to the post of prime minister, as had been planned."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Die genetische Versuchung Wie man uns berichtet, wurde ein Gen für soziale Fähigkeiten entdeckt, das nun in das rasch anwachsende Pantheon jener Gene aufgenommen wird, die für verschiedene menschliche Verhaltensweisen und Charaktereigenschaften verantwortlich sein sollen. Dort nimmt es seinen Platz neben den Genen für Risikofreude, Glück, Aggression, sexuelle Orientierung und verschiedenen anderen ein. Man hat den Eindruck, als wären wir auf dem besten Weg, uns selbst zu entschlüsseln und dass wir viel einfacher gestrickt sind, als bisher angenommen. Letzten Endes könnte unsere Gewandtheit auf Cocktailpartys - oder unsere Sucht nach Cocktails - genauso genetisch festgelegt sein, wie unsere Haarfarbe. Welche Rolle die Gene für unser Verhalten spielen, ist jedoch nicht so einfach zu bestimmen. Viele Ergebnisse aus Studien am Menschen haben höchstens vorläufigen Charakter und die eigentlichen Gene wurden nicht identifiziert. Dies konnte auch gar nicht gelingen, da genetische Versuche am Menschen unmöglich sind. Nicht einmal bei Tieren, deren Gene leichter zu erforschen und zu verstehen sind, wie jene der kleinen Fruchtfliege Drosophila, gibt es eine Eins-zu-eins-Entsprechung zwischen Gen und einer bestimmten Verhaltensweise. Vielmehr beeinflusst eine ganze Reihe verschiedenster Gene eine bestimmtes Merkmal. Die Gene der Fruchtfliege sind unseren überraschend ähnlich - genau wie die Gene der meisten anderen Lebewesen. Sogar zahlreiche ihrer Verhaltensmuster ähneln jenen des Menschen. Wenn man beispielsweise einer Fruchtfliege in einer einfachen Versuchsanordnung beibringt, einen bestimmten Duft einem anderen vorzuziehen, dann wird sie diese Aufgabe besser bewältigen, wenn das Training über längere Zeit in bestimmten Abständen wiederholt wurde, als wenn es bei einer intensiven Lektion bleibt. Fruchtfliegen sind keine Intelligenzbestien, aber \"büffeln\" fällt ihnen auch nicht leichter als uns.", "en": "The Genetic Temptation A gene for social skills, we are told, has now entered the fast growing Pantheon of genes \"for\" various human behaviors and dispositions--taking its place alongside genes for risk-taking, happiness, aggression, and sexual orientation, among others. One gets the impression that we are well on the way to figuring ourselves out, and that we are far simpler than anyone imagined. After all, adeptness at cocktail party conversation--or addiction to the cocktails--may be no less genetically determined than hair color. Defining the role that genes play in behavior, however, is not so easy. Many of the results of human studies are highly preliminary and do not actually identify a gene. In fact, they cannot, for genetic experimentation on humans is impossible. Even in animals whose genes are more easily studied and much better understood, such as Drosophila , the tiny fruit fly, there is no simple one-to-one correspondence between gene and behavioral trait. Instead, a wide variety of genes influence each characteristic. Fruit fly genes are surprisingly similar to ours--as they are to those of most other creatures. Even many aspects of their behavior resemble our own. For example, when training a fruit fly to prefer one odor to another in a simple learning task, it will remember better if trained at repeated intervals over a long time rather than in one intense session. Fruit flies are not geniuses, but \"cramming\" works no better for them than it does for us."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Die große Job-Maschine Bis zum dritten Quartal dieses Jahres betraf der wesentliche Zweifel in Bezug auf die amerikanische Wirtschaft den pyrrhusartigen Character ihrer ,,joblosen\" Konjunkturerholung. Dann, im September und Oktober dieses Jahres, wuchs die Nettobeschäftigung um 290.000 Stellen, was deutlich über den meisten Prognosen lag. Während jedoch mehr als 300.000 neue Arbeitsplätze auf dem Dienstleistungssektor geschaffen wurden, gingen mehr als 50.000 Stellen in der verarbeitenden Industrie verloren. Dies ist mehr, als sich durch den langfristigen Wandel der Wirtschaft weg von der Industrie und hin zu Dienstleistungen erklären lässt. Gleichzeitig weist der sprunghafte Anstieg bei der Arbeitsproduktivität in der verarbeitenden Industrie - 7,2% im dritten Quartal - darauf hin, dass dort nach wie vor starke Überkapazitäten bestehen. Man sollte deshalb nicht erwarten, dass eine mögliche zukünftige Verbesserung bei den Arbeitsmarktzahlen ihren Ursprung in den Fabriken hat. Vielmehr ist es die größere Flexibilität des Dienstleistungssektors, die den neuerlichen Beschäftigungsanstieg in den USA hervorgebracht hat. Belege für einen solchen Anstieg gibt es zuhauf. So hat z.B. Kohl's, ein großes Kaufhausunternehmen, im Oktober 48 neue Standorte eröffnet und dabei in jedem davon etwa 140 Mitarbeiter eingestellt. Stop & Shop, eine Supermarktkette, hat wieder einen Trageservice von der Kasse zum Auto des Kunden eingeführt - etwas, das bereits vor Jahrzehnten abgeschafft worden war - und hat die Öffnungszeiten in vielen Geschäften verlängert. Amerikas wiedergeborene Dienstleistungswirtschaft steht in völligem Kontrast zur Situation in Europa. Dank der hartnäckigen Wettbewerbspolitik der Europäischen Kommission hat Europa inzwischen große Schritte dabei gemacht, seine Industrie konkurrenzfähiger zu machen. Auf dem Dienstleistungssektor allerdings war der Umfang der Deregulierung sehr viel begrenzter, vermutlich, da der Dienstleistungssektor so viel weniger stark dem internationalen Wettbewerb ausgesetzt ist, was bedeutet, dass sich die alten engstirnigen Regeln leichter erhalten lassen. Das Ergebnis ist, dass in Europa, anders als in den USA, eine zunehmende Nachfrage nach Dienstleistungen zu höheren Preisen führt statt zu mehr Arbeitsplätzen. Nehmen wir das einfache Beispiel der Taxilizenzen: Wenn die Anzahl der Taxilizenzen beschränkt ist und die Verbraucher beginnen, öfter Taxi zu fahren, werden Sie feststellen, dass bestenfalls eine Zunahme bei der Nachfrage nach leistungsstarken Fahrzeugen der Marke Mercedes, die die Taxifahrer benützen, einsetzt, nicht jedoch eine Zunahme bei den Arbeitsplätzen. Mit anderen Worten: Ein guter Indikator für den Zustand der US-Wirtschaft ist, wie viele Menschen sich an der Kasse im Supermarkt um Sie kümmern. In vielen europäischen Ländern sollten Sie stattdessen auf die Qualität der Stereoanlage in Ihrem Taxi achten.", "en": "The Great Job Machine Until the third quarter of this year, the number one doubt facing the US economy concerned the Pyrrhic character of its \"jobless\" recovery. Then, during September and October of this year, net employment grew by 290,000, well ahead of most forecasts. But while more than 300,000 new jobs were created in services, over 50,000 manufacturing jobs were lost. This is more than can be explained by the long-term shift of the economy out of industry and into services. At the same time, the jump in labor productivity in manufacturing--by 7.2% in the third quarter--indicates that there remains a great deal of excess capacity in the manufacturing sector. So don't look for any improvement in US employment to come through factory jobs. Instead, it is the greater flexibility of services that has produced the resumption of employment growth in the US. Evidence for such growth abounds. For example, Kohl's, a large department store, has opened 48 new sites in October, hiring some 140 people at each of them. Stop & Shop, a chain of supermarkets, has reintroduced a delivery service from cashiers to a client's car--something done away with decades ago--and has extended opening hours in many stores. America's reborn service economy stands in stark contrast to what is found in Europe. Thanks to the European Commission's tough competition policy, Europe has gone a long way towards making its industries more viable. In the service sector, by contrast, deregulation has been much more limited, probably because services are much less exposed to international competition, which means that old hidebound rules are easier to preserve. The outcome is that in Europe, contrary to the US, an increase in the demand for services produces higher rents, rather than more jobs. Take the simple case of taxi licenses: if the number of taxi licenses is fixed, and consumers start using taxis more often, what you will observe is, at most, an increase in the demand for powerful Mercedes cars that taxi drivers use, not an increase in jobs. In other words, a good indicator of the state of the US economy is how many people take care of you at a supermarket cashier. In many European countries, you should instead look at the quality of the stereo in your taxi."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Im Gegenteil, sie wurden als ideale tibetische Bürger gelobt. Karma gründete und finanzierte 2001 eine führende tibetische Umweltorganisation und wurde vom chinesischen Staatsfernsehen 2006 zu Chinas Philanthrop des Jahres ernannt (weil er „zwischen dem Menschen und der Natur Harmonie geschaffen habe“). Und im vergangenen Jahr hat ihm die One Foundation, die Menschenrechtsorganisation des Filmstars Jet Li, eine Million Renminbi für sein „Modellprojekt“ gespendet. Auch Rinchen war hoch angesehen. Der Automobilhersteller Ford verlieh seiner Gruppe 2006 einen größeren Umweltpreis und 2008 beschrieb die chinesische Regierung ihn und seine Organisation als „extrem nützliche Ergänzung zum staatlichen Umweltschutz“. Im vergangenen Februar veröffentlichte Chinas wichtigste Zeitung, People’s Daily ein großes Foto von ihm, auf dem zu sehen ist, wie er den Preis entgegennimmt, zusammen mit einem Lob seiner Arbeit. (Die Zeitung wusste offenbar nicht, dass er zu dem Zeitpunkt bereits seit fünf Monaten in Untersuchungshaft war.) Damit nicht genug, erschien Ende vergangenen Jahres ein Buch über die Arbeit der Brüder mit dem Titel Tianzhu („Himmlische Perlen“), das mit Begeisterung aufgenommen wurde. Im Juni wurde das Buch ohne ersichtlichen Grund im ganzen Land verboten, obwohl es keinen politischen Inhalt hatte. Warum also greift China Tibeter an, die keine Verbindung mit Politik haben und als vorbildliche Bürger gelten? Ein Teil der Antwort liegt bei den korrupten lokalen Beamten. Rinchen und Chime haben einen lokalen Polizeichef kritisiert, weil er gefährdete Tiere jagte. Einer seiner Vorgesetzten im nahe gelegenen Hauptquartier der Präfektur beschloss, sie zu bestrafen, zusammen mit zwei ihrer Cousins, Sonam Choephel und Rinchen Dorje, die sich ebenfalls in Tibet wegen vager und nicht näher beschriebener Delikte in Untersuchungshaft befinden. Aber lokale Beamte hätten nicht dafür sorgen können, dass Karma im weit entfernt gelegenen Xinjian vor Gericht gestellt wird, und sie hätten schon gar nicht die Zentralregierung überzeugen können, das harmlose Buch der Brüder über ihre Liebe zur Natur zu verbieten. Höhere Kreise haben den Fall gegen Karma aufgenommen, indem sie ihre Pendants in Xinjiang davon überzeugten, den alten Antiquitätenfall wieder hervorzuholen, weil Karma seine Beziehungen zu Peking genutzt hatte, um sich über die Behandlung seines Bruders durch Beamte in Tibet zu beschweren. Diese Theorie scheint plausibel, weil der aktuell führende Politiker der Kommunistischen Partei in der Autonomen Region Tibet früher einen einflussreichen Posten in der Provinz Xinjiang innehatte.", "en": "On the contrary, they have been hailed as ideal Tibetan citizens. Karma had founded and financed a leading Tibetan environmental organization in 2001, and was named China’s philanthropist of the year in 2006 by China Central Television (for “creating harmony between men and nature”). And, last year, the One Foundation, a humanitarian fund run by the film star Jet Li, awarded him one million renminbi by for his “model project.” Rinchen was well regarded, too. His group was awarded a major environmental prize from Ford Motor Company in 2006, and in 2008 the Chinese government described him and his organization as “an extremely beneficial supplement to the government’s environmental protection work.” This February, China’s most important paper, the People’s Daily, published a large photograph of him receiving the award, together with praise of his work. (The paper was apparently unaware that by then he had been in custody for five months.) Indeed, a book praising the brothers for their work, Tianzhu (“Heavenly Beads”), was published in China late last year, to wide acclaim. In June, for no apparent reason, the book was banned throughout the country, despite its lack of political content. So, why is China targeting Tibetans who have no connection with politics and are regarded as model citizens? Part of the answer may lie with corrupt local officials. Rinchen and Chime had criticized a local police chief for hunting endangered animals. One of his superiors at the nearby prefectural headquarters in Chamdo is suspected of having decided to punish them, as well as two of their cousins, Sonam Choephel and Rinchen Dorje, who are also in custody in Tibet for vague or unspecified offenses. But local officials could not have arranged for Karma to be tried in far-away Xinjiang, let alone persuade the central government to ban the brothers’ innocuous book about their love of nature. Higher-level leaders may have taken up the case against Karma – persuading their counterparts in Xinjiang to resurrect the old antiques case – because he had used his connections in Beijing to complain about the treatment of his brothers by officials in Tibet. This theory has gained credence because the Communist Party’s current leader in the Tibet Autonomous Region formerly held a powerful position in Xinjiang Province."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Schon jetzt geht von außenpolitischen Experten den Ruf nach einer europäischen Industriepolitik aus, die mehr als nur ein bisschen mit „Made in China 2025“ gemeinsam hätte. Manch einer fragt sich womöglich, was daran falsch sei. Wenn die chinesische Regierung intervenieren kann, um aus Sicherheitsgründen bestimmte Hightech-Sektoren zu schützen oder zu fördern, sollte auch Europa in der Lage sein, seine Produktion strategisch bedeutsamer Technologien wie 5G-Ausrüstung und künstlicher Intelligenz zu subventionieren. Doch ergibt ein derartiger Subventionswettlauf wirtschaftlich und sicherheitspolitisch wenig Sinn. Handel schafft naturgemäß gegenseitige Abhängigkeit. Wenn Europa bestimmte Hightech-Waren importiert, exportiert es wahrscheinlich andere, darunter womöglich die Maschinen zur Herstellung dieser Waren. Was etwa 5G-Ausrüstung und -Software angeht, kann kein einzelner Lieferant alle erforderlichen Komponenten entwickeln und herstellen. Daher haben die Unternehmen in diesem Markt einen Patentpool geschaffen, der sie in die Lage versetzt, die Technologie ihrer Rivalen zu nutzen. Natürlich spricht Einiges dafür, die Investitionen in Forschung und Entwicklung auszuweiten, sodass sich mehr europäische Unternehmen an der Entwicklung von Zukunftstechnologien beteiligen können. Wirtschaftsnationalismus allerdings – ob nun in Gestalt eines Subventionswettlaufs oder des Versuchs, in bestimmten Technologien autark zu werden – wird viel mehr Schaden als Nutzen bewirken.", "en": "Already, experts in foreign policy are leading the call for a European industrial policy that would have more than a little in common with Made in China 2025. Some might ask what’s wrong with that. If China’s government can intervene to protect or foster certain high-tech sectors for security reasons, Europe should be able to subsidize the domestic production of strategically significant technologies, such as 5G equipment and artificial intelligence. But such a subsidy race makes little sense, in economic or security terms. Trade naturally creates mutual dependence. If Europe imports certain high-tech goods, it is likely to export others, including, perhaps, the machines to make those goods. When it comes to 5G equipment and software, for example, no single supplier can develop and produce all the necessary components. That is why the companies in this market have created a patent pool that enables them to use their rivals’ technology. To be sure, there is a case for increasing investment in research and development, so that more European enterprises can participate in developing the technologies of tomorrow. But economic nationalism – whether in the form of a subsidy race or an attempt to become self-sufficient in some technologies – will do a lot more harm than good."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Damit bleibt nur die Eskalation – eine Möglichkeit, die die Trump-Regierung bereits aufgeworfen hat, indem sie zusätzliche Zölle auf alle Importe aus China angedroht hat. Sicher ließe sich eine Eskalation durch Dialog oder durch eine ernsthafte Reduzierung des US-Handelsdefizits vermeiden. Aber keins von beiden ist kurzfristig wahrscheinlich. Seit Mitte Mai, als der chinesische Vizepremier Liu He zuletzt auf Besuch in Washington weilte, herrscht auf höherer Ebene Funkstille. Auf der Ministertagung der G20 in Argentinien im Juli verkündeten die USA, dass es keine bilateralen Gespräche mit den Chinesen geben werde. Doch könnte eine Reduzierung des US-Handelsdefizits insgesamt der Trump-Regierung auch ohne derartige Gespräche einen politischen Deckmantel zur Entschärfung des Disputs bieten, und zwar selbst, wenn die Handelsbilanz zwischen den USA und China unverändert bleibt. Das Problem ist, dass die Wirtschaftssituation in den USA auf eine weitere Vergrößerung des Handelsdefizits hindeutet. Zunächst einmal legt der Future Capital Spending Diffusion Index der Federal Reserve Bank of Philadelphia nahe, dass sich die hohen US-Investitionen in der produzierenden Industrie fortsetzen werden. Zwar haben sich die Indexstände seit Jahresbeginn abgeschwächt, doch sie verharren weiterhin in der Nähe 30-jähriger Höchststände. Zudem korreliert der Index seit den 1970er Jahren stark mit den tatsächlichen Investitionen in Maschinen und Anlagen (und ist ein wichtiger Indikator für diese), und die Investitionen in Maschinen und Anlagen wiederum korrelieren stark mit den US-Importen und der Handelsbilanz. Daher dürfte der Optimismus in der produzierenden Industrie zu einer Ausweitung des Handelsdefizits beitragen, da die Importe steigen werden, um den Investitionsbedarf zu befriedigen. Ein stärkerer US-Dollar hätte denselben Effekt. Auf breiter handelsgewichteter Basis steht der Dollar heute wieder dort, wo er Ende der 1990er und Anfang der 2000er Jahre stand, als das US-Importwachstum das Exportwachstum kontinuierlich übertraf und sich das Handelsdefizit nominal auf 400 Milliarden Dollar verdoppelte. Allein schon auf Basis des Wechselkurses ist es schwer vorstellbar, dass das Handelsdefizit abnimmt, insbesondere da nun die US-Zinssätze steigen und das sich beschleunigende Wirtschaftswachstum den Dollar stützt. Ein letzter Faktor, den man berücksichtigen sollte, ist die außergewöhnlich expansive US-Haushaltspolitik, die einen bemerkenswerten Betrag zum über dem Potenzial liegenden Wirtschaftswachstum und dem damit einhergehenden wirtschaftlichen Optimismus leistet. Angesichts ausdrücklicher Unterstützung der Regierung für ein starkes Wachstum und für eine Wiederherstellung des Fertigungssektors ist es kein Wunder, dass die Investitionsabsichten günstig sind. Die USA scheinen unabsichtlich in eine handelspolitische Sachgasse geraten zu sein.", "en": "That leaves only escalation – a possibility that the Trump administration has already raised by threatening additional tariffs on all imports from China. To be sure, escalation could be avoided through dialogue, or with a meaningful reduction in the US trade deficit. But neither of those outcomes is probable in the short term. There has been senior-level radio silence between the two sides since mid-May, when Chinese Vice-Premier Liu He last visited Washington. At the G20 ministerial meeting in Argentina in July, the US announced that there would be no bilateral talks with the Chinese. Without talks, a reduction in the overall US trade deficit could still provide political cover for the Trump administration to ratchet down the dispute, even if the US-China trade balance remains unchanged. The problem is that economic conditions in the US are pointing toward a further expansion of the trade deficit. For starters, the Federal Reserve Bank of Philadelphia’s Future Capital Spending Diffusion Index suggests continued strength in US manufacturing investment. Although index readings have eased since the start of 2018, they remain close to 30-year highs. Moreover, since the 1970s, the index has been strongly correlated with – and a leading indicator of – actual investment spending on machinery and equipment, which in turn is highly correlated with US imports and the trade balance. Thus, optimism in the manufacturing sector will likely contribute to a widening of the trade deficit as imports rise to meet investment needs. A strengthening US dollar will have the same effect. On a broad trade-weighted basis, the dollar is back to where it was between the late 1990s and the early 2000s, when US import growth consistently outstripped export growth and the trade deficit doubled in nominal terms, to $400 billion. On the basis of the exchange rate alone, it is difficult to envisage the trade deficit declining, especially now that rising US interest rates and accelerating economic growth are supporting the dollar. A final factor to consider is the exceptionally expansionary US fiscal position, which is making a notable contribution to the above-potential economic growth and the business optimism that surrounds it. With explicit government support for strong growth and a restoration of the manufacturing sector, it is no wonder that investment intentions are favorable. The US appears to have inadvertently entered a policy cul-de-sac on trade."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "An jenem Abend war ich Gott. Ich hatte die Welt erschaffen, und siehe, sie war voll Güte und Gerechtigkeit. Ich hatte einen Menschen erschaffen, seine Stirn glänzte rein wie der Morgen und in seinen Augen spiegelte sich der Regenbogen des Glücks. Ich hatte die Tafel gedeckt mit Reichtum und Fülle, ich hatte die Früchte gezeitigt, den Wein und die Speisen. Herrlich gehäuft boten diese Zeugen meines Überflusses sich mir wie Opfergaben dar, sie kamen in blinkenden Schüsseln und in fülligen Körben, und es blitzte der Wein, es blinkten die Früchte, süß und köstlich boten sie sich meinem Mund. Ich hatte Licht getan in die Stube und Licht in das Herz der Menschen. In den Gläsern funkelte die Sonne des Lüsters, wie Schnee glänzte der weiße Damast, und ich fühlte mit Stolz, die Menschen liebten dies Licht, das von mir ausging, und ich nahm ihre Liebe und berauschte mich an ihr. Sie boten mir Wein, und ich trank ihn bis zur Neige. Sie boten mir Früchte und Speisen, und ich erfreute mich ihrer Gaben. Sie boten mir Ehrfurcht und Dankbarkeit, und wie Speiseopfer und Trankopfer nahm ich ihre Huldigung hin.", "en": "I was God that evening. I had created the world, and behold, it was full of kindness and justice. I had created a human being with a brow that shone pure as the morning, and eyes reflecting the rainbow of happiness. I had spread a table with prosperity and plenty, I had caused the earth to yield its fruits, its wine and food. These wonderful witnesses to my abundance were heaped up before me like sacrificial offerings, they came in shining dishes and laden baskets, and the wine sparkled, the fruits tasted sweet and delicious. I had brought light into this room and into the hearts of the people in it. The light of the chandelier flashed like the sun in our glasses, the damask cloth was white as snow, and I felt proud. My companions loved the light that I radiated, and I took their love and felt intoxicated by it. They offered me wine, and I drank deeply. They offered me fruit and choice dishes, and I relished their gifts. They offered me reverence and gratitude, and I accepted their homage like the sacrificial offerings of food and drink."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "So denn auch an Hans Castorps Tage. Sie hatte ihm wohl beim Essen einmal bedeutlich zuzuzwinkern versucht, aber da er dem Zeichen mit leerer Miene begegnet war, hatte sie sich schleunig zurückgezogen. Auch Joachim hatte gegen den Vetter geschwiegen, und doch war er des Datums wohl eingedenk gewesen, an dem er den Zu-Besuch-Kommenden von Station »Dorf« abgeholt hatte. Aber Joachim, zum Reden von Natur schon nicht sehr geneigt, bei weitem nicht so, wie Hans Castorp es wenigstens hier oben geworden, von Humanisten und Rabulisten ihrer Bekanntschaft ganz zu schweigen, – Joachim hatte sich in letzter Zeit eine besondere und auffallende Schweigsamkeit angeeignet, nur Einsilbigkeiten kamen noch über seine Lippen, aber in seiner Miene arbeitete es. Es war klar, daß sich für ihn mit Station »Dorf« andere Vorstellungen verbanden als die des Abholens und der Ankunft … Er stand in regem Briefwechsel mit dem Flachlande. Entschlüsse reiften in ihm. Vorbereitungen, die er traf, näherten sich ihrem Abschluß.", "en": "Thus also on Hans Castorp’s anniversary. She may have even tried to nod at him meaningfully, at table; but encountering a vacant stare dexterously withdrew. Joachim too had kept silence, though he probably had clearly in mind the date on which he had fetched the guest from the Dorf station. Joachim was ever by nature taciturn; had always talked less than his cousin, even before they came up here— there had never been any comparison between him and the humanists and controversialists of their acquaintance—and in these days his silence had assumed heroic proportions, only monosyllables passed his lips. His manner, however, spoke volumes. It was plain that in his mind the Dorf station was associated with another order of ideas than those of arrival or meeting people. He was conducting a lively correspondence with the flatland; his resolve was ripening, his preparations drawing to a head."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "»Und wie hat denn Maria dir gefallen?« »Für Agostino – wissen Sie, das ist der Kleine von der zweiten Violine. Er ist schon acht Tage krank, und niemand sieht nach ihm, Geld hat er keinen Pfennig, und jetzt ist auch meines ausgegangen.« »Wegen zu schnellen Fahrens.« Inbegriff der Kunst Das alte Stadtviertel nahm mich auf, erloschen und unwirklich stand im Grau die kleine Kirche. Plötzlich fiel mir das Erlebnis vom Abend wieder ein, mit der rätselhaften Spitzbogentür, mit der rätselhaften Tafel darüber, mit den spöttisch tanzenden Lichtbuchstaben. Wie hatten ihre Inschriften gelautet? »Eintritt nicht für jedermann.« Und: »Nur für Verrückte.« Prüfend blickte ich zu der alten Mauer hinüber, heimlich wünschend, der Zauber möge wieder beginnen, die Inschrift mich Verrückten einladen, das kleine Tor mich einlassen. Dort vielleicht war das, was ich begehrte, dort vielleicht würde meine Musik gespielt?", "en": "\"And how did you like Maria, then?\" \"For Agostino, the little second violin, you know. He has been ill for a week and there's no one to look after him. He hasn't a sou, nor have I at the moment.\" \"For exceeding the speed limit.\" COMPENDIUM OF ART I was now in the old quarter of the town. The little church stood up dim and grey and unreal. At once the experience of the evening came back to me, the mysterious Gothic doorway, the mysterious tablet above it and the illuminated letters dancing in mockery. How did the writing run? \"Entrance not for Everybody.\" And: \"For madmen only. \" I scrutinised the old wall opposite in the secret hope that the magic night might begin again; the writing invite me, the madman; the little doorway give me admittance. There perhaps lay my desire, and there perhaps would my music be played."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Dass es ohne die Aussicht auf EU-Mitgliedschaft und -Finanzierung in Ungarn, in der Tschechoslowakei, in Polen und im Baltikum einen so schnellen demokratischen Wandel gegeben hätte, erscheint kaum vorstellbar. Und genauso unwahrscheinlich ist es, dass sich Polen ohne die EU zu einer der weltweit am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften entwickelt hätte. Heute aber wirkt die Osterweiterung wie die Achillesferse Europas. Ungarn und Polen sind jetzt ein Symbol für die Funktionsstörungen und institutionellen Schwächen der EU. Natürlich wären ein Ausschluss Ungarns und eine entsprechende Drohung gegenüber Polen eine ernste Entscheidung, die nicht übereilt getroffen werden sollte. Alle Mitgliedsstaaten können Regierungen wählen, die versuchen, demokratische Institutionen zu schwächen (wie Italien mit Silvio Berlusconi und Großbritannien mit Boris Johnson). Allgemein ist die beste Art, mit Möchtegern-Autoritären umzugehen, es den demokratischen Institutionen zu ermöglichen, ihre Arbeit zu machen, und den Wählern zu vertrauen, dass sie die gefährlichen Politiker wieder abwählen. Aber Ungarn ist zu der Ausnahme geworden, die die Regel bestätigt: Nach über einem Jahrzehnt unter Orbáns Fidesz-Partei scheint die Demokratie im Land tödlich verwundet zu sein, und dass die Wähler das aktuelle Regime wieder beseitigen können, kann bezweifelt werden. Je länger die EU Ungarn als eine normale Demokratie behandelt, desto mehr wird sie ihrem eigenen Markenzeichen schaden. Sie sollte damit beginnen, ihre Regeln zu verändern, damit sie gegen Ungarn und Polen vorgehen kann – sogar wenn diese Länder versuchen, ihr Veto einzulegen. Dann sollte sie Artikel Sieben des EU-Vertrags ausrufen, um Ungarns Wahlrechte zu suspendieren, und dann die Zahlungen aus EU-Mitteln an das Land einstellen, während sie gleichzeitig die beste Methode ermittelt, die ungarische Mitgliedschaft zu beenden. Sollte es nicht auf wundersame Weise in letzter Minute zur Demokratie zurückkehren, muss Ungarn gehen, damit das europäische Projekt überleben kann.", "en": "It is difficult to imagine that Hungary, Czechoslovakia, Poland, and the Baltic countries could have undergone so rapid a democratic transition without the prospect of EU accession and funding. And it is equally unlikely that Poland would have emerged as one of the world’s fastest-growing economies without the EU. But the eastward expansion now looks like Europe’s Achilles’ heel. Hungary and Poland have come to symbolize the EU’s dysfunction and institutional weaknesses. To be sure, expelling Hungary, and credibly threatening Poland with the same fate, is a serious decision that should not be made hastily. Any member state can elect a government that might try to weaken democratic institutions (as Italy did with Silvio Berlusconi, and as Britain has done with Boris Johnson). Generally, the best way to deal with would-be authoritarians is to allow democratic institutions to do their jobs and trust voters to remove dangerous politicians. But Hungary has become the exception that nullifies the rule. After more than a decade under Orbán’s Fidesz Party, its democracy appears to have been fatally wounded, raising doubts that voters could ever remove the current regime. The longer the EU continues to treat Hungary like a normal democracy, the more damage it will do to its own brand. It should start the process of changing its rules, so that it can take action against Hungary and Poland, even if these countries try to use their veto power. It should then invoke Article Seven of the Treaty on European Union to suspend Hungary’s voting rights, and then stop the delivery of EU funds to the country while it works out the best way of terminating its membership. Barring some miraculous last-moment return to democracy, Hungary must go in order for the European project to survive."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Condor hielt inne. Er wartete offenbar auf meine Zustimmung. Aber ich wagte nicht, seinem Blick zu begegnen; innen jagten jetzt, vom pochenden Herzschlag aufgetrieben, die Bilder des gestrigen Tages vorüber. Wie wir heiter über das sommerliche Land gefahren waren und das Gesicht der Kranken hatte von Sonne und Glück gestrahlt. Wie sie die kleinen Fohlen streichelte, wie sie als Königin bei dem Feste saß, wie immer und immer wieder dem Alten die Tränen niederliefen in den lachenden und zuckenden Mund. Das alles mit einem einzigen Hieb zerstören! Die Verwandelte wieder rückverwandeln, die so herrlich ihrer Verzweiflung Entrissene mit einem Wort in alle Höllen der Ungeduld wieder zurückstoßen! Nein, ich wußte, nie würde ich dazu die Hand bieten können. So äußerte ich zaghaft: »Ja, sagen Sie es ihr, bitte sagen Sie es ihr: sie soll ohne Sorge sein. Und eines vor allem: gesund werden, bald gesund, für sich, für uns alle!«", "en": "Condor stopped. He was obviously waiting for me to agree. But I dared not meet his gaze; images of yesterday, driven by my thudding heartbeat, were racing past my mind’s eye. Our cheerful drive through the summer countryside, the sick girl’s face glowing with sun and happiness. The way she petted the little foals and sat enthroned like a queen at the wedding party, the way the old man’s tears kept running down into his laughing, trembling mouth. To think of destroying all that with a single blow! To turn a girl so wonderfully transformed, plucked out of her despair, back into what she had been before, to thrust her away into all the hells of impatience with a word! No, I knew I could never put my hand to that task. So I said, hesitantly, “But wouldn’t it be better to … ” and then my voice faltered again before his searching gaze. We don’t want her feeling anxious. The most important thing of all is for her to get better soon, for her own sake, for us all!”"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Es ist zu hoffen, dass die Erhöhung des Preises einer Invasion in Kombination mit dem Angebot einiger gesichtswahrender Gesten Putin überzeugt, die von ihm heraufbeschworene Krise zu entschärfen. Sollte die Abschreckung jedoch scheitern und Putin sich für den Einmarsch entscheiden, müssen die in Aussicht gestellten Sanktionen tatsächlich umgesetzt werden. Dazu zählen die Nichtinbetriebnahme der von Russland nach Deutschland führenden Gaspipeline Nord Stream 2 sowie reale Kosten für russische Finanzinstitute und Putins engsten Kreis. Es wäre auch der richtige Zeitpunkt, die Nato zu stärken und die Ukraine mit zusätzlichen Waffen, Beratung und nachrichtendienstlichen Informationen zu versorgen. Das bringt mich zurück zum Irak, aber diesmal in das Jahr 2003 und die darauffolgenden Jahre. Die USA entschieden sich für einen Einmarsch, weil sie befürchteten, Saddam könnte über geheime Massenvernichtungswaffen verfügen, und weil sie die Möglichkeit sahen, die Demokratie nicht nur im Irak, sondern in der gesamten arabischen Welt zu verbreiten. Doch obwohl der Krieg mit massiven Luftschlägen nach der „Shock-and-Awe”-Taktik und dem raschen Fall Bagdads begann, erwies sich die Konsolidierung der militärischen Fortschritte als schwierig und verlustreich, da in den Städten stationierte Gruppen den US-geführten Truppen erbitterten Widerstand leisteten. Die amerikanische Bevölkerung wandte sich gegen den Krieg und eine Außenpolitik, die als zu ehrgeizig und enorm kostspielig beurteilt wurde. Ein ähnliches Schicksal könnte Russland blühen, wenn die Truppen in Kiew einmarschieren und versuchen, den größten Teil oder die gesamte Ukraine unter ihre Kontrolle zu bringen. Auch hier könnte sich die Konsolidierung der Kontrolle angesichts eines weit verbreiteten, schwer bewaffneten Widerstands als äußerst schwierig erweisen.", "en": "One hopes that a policy of raising the costs of invading and offering some face-saving gestures will convince Putin to defuse the crisis he has created. If, however, deterrence fails and Putin does invade, promised sanctions will have to be introduced. That includes scrapping the Russia-to-Germany Nord Stream 2 gas pipeline and imposing real costs on Russian financial institutions and Putin’s inner circle. It would be a moment, too, to strengthen NATO and provide Ukraine with additional arms, advice, and intelligence. This brings me back to Iraq, but now in 2003 and the following years. The US invaded out of a concern that Saddam was hiding weapons of mass destruction and because it saw an opportunity to spread democracy, not just to Iraq but throughout the Arab world. But while the war began with a massive “shock and awe” air campaign and the rapid fall of Baghdad, consolidating military advances proved to be both difficult and costly as urban-based groups provided stiff opposition to US-led troops. The American people turned against the war and a foreign policy judged to be overly ambitious and enormously expensive. A similar fate could await Russia should its troops march on Kyiv and try to control most or all of Ukraine. Here, too, consolidating control in the face of widespread, heavily-armed resistance could prove extremely difficult."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Europas nichteuropäische Europäer Nationalstaaten beruhen auf ethnischer und territorialer Einheit, und ihre Geschichte und politische Entwicklung gründen auf dem Gefühl einer gemeinsamen Identität. Großreiche entstehen, wenn eine nationale Gruppe ihre Existenz innerhalb ihrer territorialen Grenzen entweder als gefährdet oder als ineffektiv ansieht und eine Strategie der Expansion durch Zwang einschlägt, die normalerweise mit Gewalt großen Umfangs verbunden ist. Westeuropa entdeckte erst nach dem Zweiten Weltkrieg – als der Hitlerismus Vergangenheit war, der Stalinismus jedoch eine sehr reale Gefahr darstellte – eine andere Route für seine Entwicklung. Die westeuropäischen Intellektuellen erkannten, dass sowohl Nationalismus wie Imperialismus unakzeptable Ansätze zum Aufbau eines Staates waren und dass Europas Stabilität eine Union von Nationen erforderte, die expandieren konnte und sollte, ohne sich jedoch dabei in ein Großreich zu verwandeln. Westeuropas politische Elite machte sich diese Haltung rasch zu Eigen, und Amerikas „euroatlantisches“ politisches Denken trug, in Verbindung mit dem Marshallplan, entscheidend hierzu bei. Die Römischen Verträge sowie die Gründung des Europarates verkörperten einen rechtlichen, wirtschaftlichen und politischen, vor allem aber einen philosophischen Durchbruch. Eine grundlegende Änderung brachte in Europa der Zusammenbruch des Kommunismus, der völlig neue Chancen eröffnete. Man kann sich jedoch des Gefühls nicht erwehren, dass Westeuropäer und Amerikaner eifrig bemüht waren, ihre strategische Perspektive des kalten Krieges gegen eine eng auf Handel und Kommerz ausgerichtete Sicht zu tauschen.", "en": "Europe’s Non-European Europeans Nation-states are built on ethnic and territorial unity, and their histories and political development are grounded in a sense of collective identity. Empires emerge when a national group considers its existence inside its territorial borders either risky or ineffective, and embarks on a forced expansion that is usually connected with large-scale violence. Western Europe found another route for its development only after WWII, when Hitlerism lay in the past but Stalinism posed a very present danger. Western European intellectuals realized that both nationalism and imperialism were unacceptable approaches to state-building, and that European stability required a union of nations that could and should expand, but that would never be transformed into an empire. Western Europe’s political elite was quick to adopt this position, and America’s “Euro-Atlantic” political thinking, together with the Marshall Plan, contributed to it decisively. The Treaty of Rome, together with the establishment of the Council of Europe, embodied a legal, economic, and political – but mostly a philosophical – breakthrough. A fundamental change occurred in Europe when the failure of Soviet communism opened up entirely new opportunities. But it is impossible to escape the feeling that Western Europeans and the Americans were eager to exchange their strategic Cold War perspective for one focused narrowly on trade and commerce."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Ägypten fürchtet vor allem den Zerfall des Sudan in einen chaotischen Flickenteppich aus Ministaaten unter der Kontrolle von selbsternannten Kriegsherren und verstrickt in Gesetzlosigkeit und blutigen Stammesfehden. In diesem Fall könnten die Reste des „Sudan“ – Khartum, Gezira und die zwei nördlichen Staaten – noch weiter zerfallen und sich möglicherweise zu einem Stützpunkt des globalen islamischen Terrors entwickeln. Schwarzafrika und hier vor allem die Ostafrikanische Gemeinschaft kann sich keine andere Lösung als eine Sezession vorstellen. Für die Mitglieder der Gemeinschaft ist dies eine Frage der Entkolonialisierung, wurden doch die Menschen im Südsudan über Jahrhunderte von den Arabern versklavt, entmenschlicht und gedemütigt. Daher sollte die Grenze zwischen dem Nord- und dem Südsudan auch eine Grenze zwischen Schwarzafrika und der arabischen Welt werden, wie es die Kenianer formulieren. In Sorge vor Bashirs Verzögerungstaktik haben sowohl Kenia als auch Uganda ihren südsudanesischen Freunden geraten, die Grenzziehung nicht zu einer Vorbedingung für das Referendum zu machen, da dies nur Bashir in die Hände spielen würde. Die amerikanische Außenministerin Hillary Clinton bezeichnete das bevorstehende Referendum zu Recht als „tickende Zeitbombe“. Sie stellte jedoch auch klar, dass der Ausgang des Votums, nämlich Unabhängigkeit für den Süden „unvermeidlich“ sei. Um aber eine Katastrophe zu verhindern, müssen die USA und ihre Verbündeten diese Zeitbombe entschärfen, indem sie die Bestimmungen des Friedensabkommens von 2005 untermauern, das sie damals alle unterstützten. Sie hätten dabei auch praktisch alle regionalen Akteure auf ihrer Seite.", "en": "Egypt’s fears are mainly of Sudan’s disintegration into a chaotic tapestry of mini-states controlled by warlords and plunged into lawlessness and bloody tribal feuds. In that case, what remains of “Sudan” – Khartoum, Gezira, and the two northern states – might degenerate even further, probably turning into a base for global Islamic terrorism. Black Africa, particularly the East African Community, cannot think of any solution other than secession. To EAC members, this is a matter of de-colonization, for southern Sudan’s people have been enslaved, dehumanized, and humiliated for centuries by the Arabs. Hence, as the Kenyans put it, the border between northern and southern Sudan should become the border between Black Africa and the Arab World. Concerned by Bashir’s delaying tactics, both Kenya and Uganda have advised their southern Sudanese friends not to make demarcation of the border a pre-condition for the referendum, as doing so would only play into Bashir’s hands. United States Secretary of State Hillary Clinton rightly defined the upcoming referendum as a “ticking time bomb.” She also made it clear, however, that the outcome, independence for the South, is “inevitable.” But, to avoid a cataclysm, the US and its allies must defuse the bomb by enforcing the provisions of the 2005 CPA, which they all endorsed. They would have virtually all of the regional stakeholders on their side as well."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Es war ein kühler, bedeckter Morgen – gegen halb neun Uhr. {180}Wie er es sich vorgenommen, atmete Hans Castorp tief die reine Frühluft, diese frische und leichte Atmosphäre, die mühelos einging und ohne Feuchtigkeitsduft, ohne Gehalt, ohne Erinnerungen war … Er überschritt den Wasserlauf und das Schmalspurgeleise, gelangte auf die unregelmäßig bebaute Straße, verließ sie gleich wieder und schlug einen Wiesenpfad ein, der nur ein kurzes Stück zu ebener Erde lief und dann schräg hin und ziemlich steil den rechtsseitigen Hang emporführte. Das Steigen freute Hans Castorp, seine Brust weitete sich, er schob mit der Stockkrücke den Hut aus der Stirn, und als er, aus einiger Höhe zurückblickend, in der Ferne den Spiegel des Sees gewahrte, an dem er auf der Herreise vorübergekommen war, begann er zu singen.", "en": "It was about nine o’clock of a cool morning, with a covered sky. According to programme, Hans Castorp drew in deep draughts of the pure morning air, the fresh, light atmosphere that breathed in so easily, that held no hint of damp, that was without associations, without content. He crossed the stream and the narrow-gauge road to the street, with its scattered buildings; but left this again soon to strike into a meadow path, which went only a short way on the level and then slanted steeply up to the right. The climbing rejoiced Hans Castorp’s heart , his chest expanded, he pushed his hat back on his forehead with the crook of his stick; having gained some little height he looked back, and, seeing in the distance the mirror-like lake he had passed on his journey hither, he began to sing."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Zunächst gilt es für Amerika, sein Bildungssystem aufzuwerten und die Qualifikationsbasis zu stärken, damit mehr Arbeitskräfte in besser bezahlte Jobs wechseln können. Ziel sollte es sein, die Überschneidungen mit chinesischen und mexikanischen sowie auch mit noch schlechter bezahlten indischen und vietnamesischen Niedriglohnarbeitskräften bei Jobs in handelbaren Sektoren zu verringern. Auf diese Weise können die USA auf lange Sicht mit Niedriglohnländern konkurrieren. Doch zunächst muss die Politik erkennen, dass der Anteil der gering qualifizierten Arbeitskräfte in den USA zu hoch ist und dass das derzeitige amerikanische Bildungssystem, vom Kindergarten bis zur High School, Kinder aus Haushalten mit niedrigem und mittlerem Einkommen benachteiligt. Hilfreich wären außerdem auch bessere Umschulungsprogramme für die Erwerbsbevölkerung. Zweitens sollte die Politik darauf abzielen, die Arbeitsmärkte flexibler zu gestalten und gleichzeitig einen angemessenen Lebensstandard für alle Amerikaner aufrechtzuerhalten. In dieser Hinsicht könnten die USA vom dänischen „Flexicurity”-Modell lernen, das Arbeitgebern die Flexibilität verleiht, bei Änderungen der Marktbedingungen Arbeitskräfte einzustellen, zu entlassen und die Löhne anzupassen, für die Entlassenen jedoch ein großzügiges soziales Sicherheitsnetz bereitstellt, damit sie ihren Lebensunterhalt in zufriedenstellender Weise bestreiten können. Aufgrund der flexiblen und zuverlässigen vertraglichen Arbeitsvereinbarungen dieses Systems werden Unternehmer ermutigt, Firmen zu gründen und Arbeitsplätze zu schaffen. Umfassende Programme für lebenslanges Lernen verleihen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern die Möglichkeit und den Anreiz, ihre Qualifikationen zu verbessern. Und das Sozialversicherungssystem bietet eine entsprechende Einkommensunterstützung in Übergangsphasen zwischen den Beschäftigungsverhältnissen. In einem gut konzipierten Flexicurity-System müssen Erhöhungen des Mindestlohns sowohl mit allgemeinen Produktivitätszuwächsen als auch mit der Einwanderungspolitik im Einklang stehen.", "en": "First, America must upgrade its education system and strengthen the skills base, so that more workers can move into higher-paid jobs. The aim should be to reduce job overlaps in tradable sectors with low-wage Chinese and Mexican workers and even lower-paid Indians or Vietnamese. By doing this, the US can compete effectively with low-wage countries in the long term. But policymakers first need to recognize that the low-skilled part of the US labor force is too large, and that America’s current education system, from kindergarten to high school, is failing children from low- and lower-middle-income households. Better retraining programs for the existing labor force would also help. Second, policymakers should aim to make labor markets more flexible while maintaining decent living standards for all Americans. Here, we could learn from Denmark’s “flexicurity” model, which gives employers the flexibility to hire, fire, and adjust wages as market conditions change, but provides laid-off workers with a generous social safety net so that they can maintain a satisfactory livelihood. The system’s flexible and reliable contractual work arrangements encourage entrepreneurs to create firms and jobs. Comprehensive lifelong learning programs give workers an opportunity and incentive to improve their skills. And the social security system provides adequate income support during employment transitions. In a well-designed flexicurity system, minimum-wage increases need to be in line with both overall productivity gains and immigration policy."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Trumps nordamerikanische Handelsfarce WASHINGTON, D.C. – Die Ankündigung des USA-Mexiko-Kanada-Abkommens (USMCA) wurde weltweit mit einem Stoßseufzer der Erleichterung begrüßt. Eine Einigung über den Ersatz des Nordamerikanischen Freihandelsabkommens (NAFTA) bedeutete, dass eine absolute Katastrophe verhindert worden war. Die ersatzlose Aufhebung von NAFTA wäre so teuer geworden, dass sie immer nur eine entfernte Möglichkeit war, aber sie stand trotz allem im Raum. Trotzdem ist das Beste, was sich sagen lässt, dass das Schlimmste vermieden wurde. Zwei der schädlichsten US-Vorschläge wurden abgelehnt oder deutlich abgeschwächt. Erstens haben sich die Parteien statt auf eine Befristungsklausel, die alle fünf Jahre Neuverhandlungen erzwungen hätte, auf eine Befristung von 16 Jahren geeinigt, bei Überprüfung der Regelung alle sechs Jahre. Da ein Verlängerungszeitplan von fünf Jahren für Unternehmen wie Regierungen massive Unsicherheit geschaffen hätte, ist die 16-Jahres-Bestimmung zu begrüßen. Es bleibt allerdings abzuwarten, was die Überprüfung nach sechs Jahren nach sich ziehen wird. Zweitens wurde der als „Chapter 19“ bekannte Mechanismus zur Beilegung von Streitigkeiten, den die Trump-Regierung abschaffen wollte, beibehalten, wenn auch in verwässerter Form. Die Bestimmung wird – insbesondere für Kanada – einen gewissen Puffer gegen Antidumpingzölle und andere protektionistische Maßnahmen bieten. Was die sonstigen kleineren Änderungen an NAFTA im Rahmen von USMCA angeht, so wurden die meisten davon bereits während der Verhandlungen über die Transpazifische Partnerschaft vereinbart, die US-Präsident Donald Trump nach seinem Amtsantritt abbrach. Insgesamt spricht sehr wenig für das USMCA.", "en": "Trump’s North American Trade Charade WASHINGTON, DC – When the United States-Mexico-Canada Agreement (USMCA) was announced, it was met by a sigh of relief around the world. A deal to replace the North American Free Trade Agreement meant that a complete disaster had been averted. Repudiation of NAFTA with no replacement would have been so costly that it was always a distant possibility, but it was a possibility all the same. Still, the best that can be said is that the worst will not happen. Two of most damaging US proposals were rejected or weakened significantly. First, instead of a sunset clause that would have forced a renegotiation every five years, the parties agreed to a 16-year sunset, with a review of the arrangement every six years. Given that a five-year renewal schedule would have created massive uncertainty for businesses and governments alike, the 16-year proviso is to be welcomed. That said, it remains to be seen what the six-year review will entail. Second, the “Chapter 19” dispute-settlement mechanism that the Trump administration wanted to kill has been retained, albeit in a watered-down form. This provision will offer some buffer –specifically, for Canada – against anti-dumping duties and other protectionist measures. Among the other minor changes to NAFTA under the USMCA, most had already been agreed to during negotiations for the Trans-Pacific Partnership, which US President Donald Trump abandoned upon taking office. All told, then, the USMCA has very little to recommend it."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Keine leeren Klimaversprechen mehr OTTAWA – Als ich vor kurzem in Toronto unterwegs war, fiel mir auf der Straße ein Plakat ins Auge, auf dem ein Ölkonzern seine ehrgeizigen Klimaschutzmaßnahmen feiert. Um derart unglaubwürdige Behauptungen zu lesen, muss ich nicht einmal das Haus verlassen. Einer Studie von The Guardian und InfluenceMap zufolge ist Google voll von solchen Anzeigen. Sucht man beispielsweise nach dem Begriff „klimaneutral“ wird in 86 Prozent der Fälle Werbung des Ölriesen Shell angezeigt, in der das Unternehmen verspricht, bis 2050 klimaneutral zu werden. Begreifen die großen Konzerne endlich den Ernst der Klimakrise oder ist das nur wieder Greenwashing? Eines ist sicher: die Klimakrise verschärft sich dramatisch. Kalifornien ächzt unter beispiellosen Hitzewellen. Ein Drittel von Pakistan steht unter Wasser. China leidet unter einer verheerenden Dürre mit möglicherweise globalen Auswirkungen. Und das ist nur eine Momentaufnahme. Seien es Kälteeinbrüche in Texas oder Waldbrände in Europa, der Klimawandel lässt sich nicht mehr ignorieren. Beim Klimaschutz sind wir seit der Unterzeichnung des Übereinkommens von Paris im Jahr 2015 schon weit gekommen. Alle Welt spricht von Klimaneutralität und für rund 90 Prozent des weltweiten BIP gelten inzwischen Netto-Nullemissionsziele. Und nicht nur Regierungen haben sich diese Ziele gesetzt, sondern auch viele der größten Unternehmen der Welt, getrieben von einer Mischung aus unternehmerischem Interesse, Erwartungen der Investoren und Druck der Verbraucher. Wenn also die meisten Unternehmen – einschließlich der Öl- und Gaskonzerne – heute „Klimaschützer“ sind, die vollmundig Klimaneutralität versprechen, warum nehmen die Emissionen dann immer noch zu?", "en": "Making Net-Zero Pledges Count OTTAWA – Walking down a Toronto street recently I saw an ad touting a fossil-fuel company’s net-zero credentials. But to see such belief-straining claims, I would not even need to leave my house. According to a study by the Guardian and InfluenceMap, such ads are all over Google. Ads for oil giant Shell, for example, appeared on 86% of searches for “net zero,” with many promoting the company’s pledge to reach net-zero emissions by 2050. Are corporations finally waking up to the urgency of the climate crisis, or is this just more greenwashing? One thing is certain: the climate crisis is escalating fast. California is enduring record-breaking heat waves. A third of Pakistan is under water. China is suffering a withering drought, which may have global ramifications. And that is just what is happening right now. From cold snaps in Texas to wildfires in Europe, climate change has become impossible to ignore. Climate action has come a long way since the Paris climate agreement was signed in 2015. Notably, net-zero has gone mainstream, with some 90% of global GDP now covered by net-zero targets. And it is not just governments that have adopted them; many of the world’s biggest companies have done so, too, motivated by a combination of business interest, investor expectations, and consumer pressure. But if corporations – including even fossil-fuel companies – are now “climate leaders,” fully and loudly committed to the net-zero cause, why are emissions still rising?"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "»Wohin?« »Nun, wie gefallen dir denn die Leute hier? Ich meine die an unserem Tisch?« »Ja, das Neueste ist also, daß ich etwas Temperatur habe.« Aber Hans Castorp verneinte mit geschlossenen Augen, ohne im übrigen seine Stellung zu verändern. Er antwortete: »Ich?« Kläglicher, unvergeßlicher Anblick! Er taumelte oder stürzte, während die Berge mit dem scharfen Lärm seiner Untat Fangball spielten, ein paar Schritte rückwärts, indem er die Beine nach vorn warf, beschrieb mit dem ganzen Körper eine schleudernde Rechtsdrehung und fiel mit dem Gesicht in den Schnee. »Herr Settembrini ist Literat«, sagte Joachim erläuternd und etwas verlegen. »Er hat für deutsche Blätter den Nachruf für Carducci geschrieben, – Carducci, weißt du.« Und er wurde noch verlegener, da sein Vetter ihn verwundert ansah und zu sagen schien: Was weißt denn du von Carducci? Ebenso wenig wie ich, sollte ich meinen. Hans Castorp hatte sich seinem Vetter heftig zugewandt. »War das die Hujus?« fragte er aufgebracht. »Und wieso: ›aus dem Keller‹?«", "en": "He said: “Where?” They walked awhile in silence, until Joachim asked: “Well, how do you like the people up here? I mean the ones at our table.” “Well, the latest is that I have some fever.” But Hans Castorp gainsaid them, closing his eyes, and not otherwise changing his position. He answered: “Jamais, Clavdia. “I?” Piteous, unforgettable sight! He staggered, or tottered, while the mountains played ball with the sound of his shot, a few steps backward, flinging out his legs jerkily; executed a right turn with his whole body, and fell with his face in the snow. “Herr Settembrini is a literary man,” Joachim explained, rather self-consciously. “He wrote the obituary notices of Carducci for the German papers—Carducci, you know.” He got more self-conscious still, for his cousin looked at him in amazement, as though to say: “Carducci? What do you know about him? Not any more than I do, I’ll wager.” Hans Castorp had turned with violence to face his cousin. “Was that the Hujus?” he asked abruptly. “And how do you mean—out of a cellar?”"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Andere Regierungen haben derweil den Zugang zu rückzahlbaren Finanzierungsmechanismen ausgeweitet, die darauf ausgerichtet sind, die Risiken zu verringern und Finanzmittel auf nationaler, kommunaler oder Haushaltsebene zu bündeln. So arbeitet etwa in Kenia die nationale Wasseraufsichtsbehörde mit der Weltbank zusammen, um „Schatten-Kreditratings“ einzuführen, mit denen weitere Kreditmittel eingeworben werden sollen. In Indonesien nutzt die Regierung Zuschüsse an einkommensschwache Haushalte, um die Versorgung derjenigen zu verbessern, die am dringendsten darauf angewiesen sind. Peru nutzt eine Mischung aus Anreizen und direkter Unterstützung, um die Leistungserbringung durch die Kommunen zu verbessern. Und in Ländern wie Kiribati und den Marshallinseln im Pazifik haben sich die Regierungen Zugang zu neuen Klimafonds verschafft oder soziale Wirkungskredite genutzt, um zusätzliche Finanzquellen zu erschließen. Diese und ähnliche Finanzierungsoptionen wurden jetzt in einem praktischen neuen Handbuch für Regierungen mit dem Titel Water and Sanitation: How to make public investment work zusammengefasst. Dieses von der Partnership on Sanitation and Water for All der Vereinten Nationen veröffentlichte Handbuch enthält Beispiele aus der Praxis, um den Regierungen zu zeigen, wie sie auf politisch und wirtschaftlich sinnvolle Weise zusätzliche Finanzmittel für die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung erschließen können. Ohne eine Kurskorrektur werden sich die Herausforderungen, vor denen dieser wichtige Sektor steht, angesichts des Klimawandels, fortlaufender globaler Gesundheitskatastrophen und anderer systemischer Risiken weiter verschärfen. Die COVID-19-Pandemie hat die Not finanziell angeschlagener Dienstleister weltweit verschärft. Doch stellt die Krise zugleich eine seltene Gelegenheit dar, die Dinge auf neue Weise zu betrachten und zu ändern. Weil Wasser und Abwasser zur Bekämpfung der Krise von zentraler Bedeutung sind, haben Regierungschefs und Finanzminister weltweit umso mehr Grund, diesbezüglich sofortige Maßnahmen zu ergreifen, u. a. auf den Jahrestagungen der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds im kommenden Monat. Investitionen in Wasser und Abwasser schaffen Arbeitsplätze, stärken die Wirtschaft und verringern die langfristige Belastung der öffentlichen Haushalte. Wichtiger noch: Sie verbessern das Leben der Menschen radikal, insbesondere das von Frauen und Mädchen. Politische Mandatsträger haben nicht oft Gelegenheit, mit einer einzigen Investition die Zahl vorzeitiger Todesfälle und Erkrankungen zu verringern, die Lebenserwartung zu verlängern und die Privatsphäre, Sicherheit und Würde aller zu gewährleisten. Doch Investitionen in Wasser und Abwasser tun all dies, und mehr. Es ist Zeit, dass die politischen Entscheidungsträger weltweit – von Geberregierungen und internationalen Finanzinstitutionen bis hin zu nationalen Banken und örtlichen Genossenschaften –, die Gelegenheit ergreifen, die diese Krise ihnen eröffnet hat.", "en": "Meanwhile, other governments have expanded access to repayable finance mechanisms designed to reduce risk and pool financial resources at a national, municipal, or household level. For example, in Kenya, the national water regulator has worked with the World Bank to adopt “shadow credit ratings” with which to attract more financing. In Indonesia, the government has used grants for lower-income households to improve services for those who need it most. In Peru, a mix of incentives and direct assistance is being used to improve local governments’ delivery of services. And in countries like Kiribati and the Marshall Islands in the Pacific Ocean, governments have secured access to new climate funds, or used social-impact bonds to bring in additional sources of finance. These and similar financing options have now been compiled in a practical new handbook for governments. Published by the United Nation’s Partnership on Sanitation and Water for All, Water and Sanitation: How to make public investment work provides real-world examples to show political leaders how they can secure additional finance for water and sanitation in ways that are both politically and economically sensible. Without a course correction, the challenges facing this critical sector will only escalate as climate change, rolling global health emergencies, and other systemic risks continue to build. The COVID-19 pandemic has deepened the plight of financially struggling service providers around the world. But the crisis also represents a rare opportunity to see and do things differently. Because water and sanitation are central to the emergency response, world leaders and finance ministers are all the more justified in pursuing immediate action on this front, including at the World Bank and International Monetary Fund’s annual meetings next month. Investing in water and sanitation creates jobs, boosts business, and reduces the long-term burden on government budgets. But, more to the point, it radically improves people’s lives, particularly those of women and girls. For those in political office, there are not many opportunities where a single investment can reduce premature deaths and illnesses, increase life expectancy, improve quality of life, and ensure the privacy, safety, and dignity of all. But investing in water and sanitation does all of these things and more. It is time for policymakers around the world – from donor governments and international financial institutions to national banks and local cooperatives – to seize the opportunity that this crisis has created."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "»Du kannst dir denken,« sagte Joachim und seufzte wieder, »wie unangenehm mir die Sache ist! Was soll denn jetzt werden? Natürlich fühle ich mich doch sozusagen verantwortlich. Du kommst hier herauf, um mich zu besuchen, und ich führe dich ein hier oben, und nun sitzt du fest, und niemand weiß, wann du wieder loskommst und deine Stelle antreten kannst. Du mußt einsehen, daß mir das im höchsten Grade peinlich ist.«", "en": "“You can see how unpleasant the thing is for me,” Joachim said, sighing again. “What is to happen now? I feel in a way responsible. You come up here to pay me a visit, I take you in, and here you are, and who knows when you can get away and go into your position down below? You must see how extremely painful that is to me.”"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Die Gründung einer vollständigen EAU – die in den Bereichen Handel, Finanzen, Wirtschaft, Zahlungssysteme, Kommunikation und Politik immer weniger vom Westen abhängig ist – könnte lediglich ein Wunschtraum sein. Aufgrund fehlender Reformen und ungünstiger demografischer Entwicklungen hat Russland zu wenig potenzielles Wachstum und zu geringe finanzielle Ressourcen, um eine Fiskal- und Transferunion ins Leben zu rufen, die für die Einbringung anderer Länder erforderlich ist. Aber Putin ist ehrgeizig und könnte noch Jahrzehnte im Amt bleiben – ebenso wie andere zentralasiatische Autokraten. Und ob wir es mögen oder nicht: Auch wenn Russland für erfolgreiche Produktion und Zukunftsindustrien nicht dynamisch genug ist, bleibt es doch weiterhin eine rohstoffproduzierende Supermacht. Revisionistische Mächte wie Russland, China oder der Iran scheinen bereit, sich der weltweiten wirtschaftlichen und politischen Ordnung, die die USA und der Westen nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion aufgebaut haben, entgegen zu stellen. Aber jetzt macht eine dieser revisionistischen Mächte – Russland – einen aggressiven Vorstoß, um seinen Einflussbereich in Richtung eines neuen Weltreichs zu vergrößern. Leider könnten die Sanktionen der USA und Europas gegen Russland, auch wenn sie nötig sind, die Überzeugung Putins und seiner nationalistischen und slawophilen Berater noch verstärken, dass Russlands Zukunft nicht im Westen liegt, sondern in einem separaten Integrationsprojekt im Osten. Auch wenn US-Präsident Barack Obama meint, dies sei nicht der Beginn eines neuen Kalten Krieges, könnten die aktuellen Trends doch schon bald eine andere Einschätzung nötig machen.", "en": "Creating a full EAU – one that is gradually less tied to the West by trade, financial, economic, payments, communications, and political links – may be a pipe dream. Russia’s lack of reform and adverse demographic trends imply low potential growth and insufficient financial resources to create the fiscal and transfer union that is needed to bring other countries in. But Putin is ambitious, and – like other autocrats in Central Asian nations – he may remain in power for decades to come. And, like it or not, even a Russia that lacks the dynamism needed to succeed in manufacturing and the industries of the future will remain a commodity-producing superpower. Revisionist powers like Russia, China, and Iran appear ready to confront the global economic and political order that the US and the West built after the collapse of the Soviet Union. But now one of these revisionists powers – Russia – is pushing ahead aggressively to recreate a near-empire and a sphere of influence. Unfortunately, the sanctions that the US and Europe are imposing on Russia, though necessary, may merely reinforce the conviction among Putin and his nationalist Slavophile advisers that Russia’s future lies not in the West, but in a separate integration project in the East. US President Barack Obama says that this is not the beginning of a new Cold War; current trends may soon suggest otherwise."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Nach den Terroranschlägen des 11. September 2001 entsandte Europa Truppen in weit entfernte Kriege im Nahen und Mittleren Osten, über die es wenig Kontrolle hatte. Im Nachhinein ist klar, dass diese Kriege Europas Nachbarschaft und letztendlich auch Europa selbst destabilisiert haben. Weil sich Amerika ausschließlich auf die Bekämpfung des Terrorismus konzentrierte, blieben die von Kriegen erschütterten Länder des Nahen und Mittleren Ostens entweder mit schwachen Regierungen zurück oder standen überhaupt ohne Regierung da. Und in den letzten Jahren hatten die Europäer zunehmend die Kosten in Form von Terrorismus und Flüchtlingsströmen zu tragen. In den USA wiederum verstehen viele der 320 Millionen Bürger nicht mehr, warum sie 500 Millionen Europäer beschützen sollen, die schließlich auf einem relativ friedlichen und wohlhabenden Kontinent leben. Die Amerikaner wissen, dass sich ihr Land im indopazifischen Raum in einem eskalierenden Wettbewerb mit China befindet und sind daher schockiert, dass sich die Europäer der unter chinesischer Führung etablierten Asiatischen Infrastrukturinvestitionsbank anschließen. Letzten Endes stecken die Europäer in der Zwickmühle. Auch sie wollen im Hinblick auf Handel und Investitionsfragen höheren Druck auf China ausüben. Die beste Möglichkeit dazu bietet die Welthandelsorganisation, die die Regierung Trump jedoch aktiv untergräbt. Die Diskrepanz hinsichtlich der Werte ist um nichts weniger stark ausgeprägt. Die Europäer unterstützen internationale Institutionen, regelbasierte Arrangements und den Multilateralismus im Allgemeinen. Amerika legte jedoch immer schon eine ambivalente Haltung gegenüber Verträgen und Institutionen an den Tag, die seine Souveränität einschränken oder seine Ziele in Frage stellen könnten. Während Trump und Pence recht unwirsch darlegen, was das Amerika von heute will, verkauft Biden eine Vision Amerikas, die es nicht mehr gibt. Die US-Regierung verfügt nicht mehr über die Zustimmung der Menschen in Amerika, so wie einst auf der Weltbühne zu agieren. Obwohl die Amerikaner die Bedeutung einer fortgesetzten wirtschaftlichen und militärischen Vorherrschaft gegenüber China anerkennen, scheinen sie sich von dem Elite-Konsens in den Bereichen Handel, Verteidigungsausgaben und Diplomatie verabschiedet zu haben. Die transatlantische Partnerschaft wird immer Europas wichtigste Partnerschaft bleiben. Aber sie kann nur von Dauer sein, wenn beide Seiten Verantwortung für ihre eigenen Angelegenheiten übernehmen. Das Bündnis wäre unendlich stärker, wenn es auf einer ehrlichen Einschätzung der Interessen und Werte jeder Seite beruhen würde, anstatt auf merkwürdigen Illusionen eines Gemeinschaftsgefühls.", "en": "Following the terror attacks of September 11, 2001, Europeans sent forces to distant wars in the Middle East, over which they had little control. In hindsight, it is clear that those wars destabilized Europe’s neighborhood and, eventually, Europe itself. America’s exclusive focus on counterterrorism left war-torn Middle Eastern countries with fragile governments, or none at all. And in recent years, Europeans have increasingly borne the costs in the form of terrorism and influxes of refugees. As for the US, many of its 320 million citizens no longer understand why they should have to protect 500 million Europeans, who live, after all, on a relatively peaceful and prosperous continent. They know that their country is in an escalating competition with China in the Indo-Pacific, and are thus shocked that Europeans would join the Chinese-led Asian Infrastructure Investment Bank. Ultimately, Europeans are left between a rock and a hard place. They, too, want to push China harder on trade and investment issues. But the best way to do that is through the World Trade Organization, which the Trump administration is actively undermining. The divergence in values is no less pronounced. For their part, Europeans support international institutions, rules-based arrangements, and multilateralism generally. But America has always been ambivalent about treaties and institutions that might constrain its sovereignty or defy its objectives. While Trump and Pence crudely state what today’s America wants, Biden is selling a vision of America that it no longer obtains. The US government does not have the American people’s consent to act on the world stage as it once did. While Americans still recognize the importance of sustaining US economic and military primacy vis-à-vis China, they appear to have rejected the elite consensus on trade, defense spending, and diplomacy. The transatlantic partnership will always be Europe’s most important relationship. But it can last only if both sides take responsibility for their own affairs. The alliance would be immeasurably stronger if it were based on an honest assessment of each side’s interests and values, rather than on quaint illusions of fellow feeling."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Wirtschaftliche Erholung braucht Entwicklungshilfe SUNSHINE COAST – Anfang dieses Jahres, als Covid-19 in der chinesischen Stadt Wuhan wütete und begann, sich in den Westen auszubreiten, warnte ich davor, dass diese Krise auch weite Teile der Entwicklungsländer erfassen würde und zwar mit erheblichen Folgen für uns alle. Leider war diese Prognose richtig. Mit Stand Mitte Oktober ist Indien auf dem besten Weg, die Vereinigten Staaten als Land mit der höchsten Gesamtzahl an Covid-19-Fällen zu überholen und Lateinamerika hat von allen Regionen der Welt die meisten Todesfälle zu verzeichnen. Die Weltbank warnt, dass die Pandemie allein in diesem Jahr rund 50 Millionen Menschen in Asien und etwa 30 Millionen in Afrika in extreme Armut stürzen könnte. Wenn das wirklich eintritt, wird die weltweite Rate der extremen Armut zum ersten Mal seit über zwei Jahrzehnten wieder ansteigen. Die Covid-19-Krise beschleunigt auch andere - bereits zuvor eingetretene - bedenkliche Entwicklungen, darunter die Eskalation der Spannungen zwischen den USA und China, den zunehmenden Protektionismus und eine CO2-intensive Erholung der Weltwirtschaft, die uns im Kampf gegen den Klimawandel zurückzuwerfen droht. Aufgrund dieser Trends wird es noch schwieriger werden, die vor der Pandemie festgelegte Entwicklungsagenda umzusetzen. Auf globaler Ebene besteht die Herausforderung darin, dafür zu sorgen, dass gefährdete Menschen überall geschützt werden. Gelingt uns das nicht, wird die Welt ein sehr viel gefährlicherer Ort werden und die Aussichten auf eine stabile Erholung der Weltwirtschaft werden sich drastisch verschlechtern. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie bedeutsam der aktuelle Zeitpunkt ist.", "en": "The Recovery Needs Development Aid SUNSHINE COAST – At the start of the year, when COVID-19 was ravaging Wuhan, China, and beginning to envelop the West, I warned that the crisis would likely be replicated across much of the developing world, with significant long-term consequences for us all. Sadly, this prediction was correct. As of mid-October, India is on track to overtake the United States as the country with the highest total of COVID-19 cases, and Latin America has experienced the most deaths of any region of the world. The World Bank warns that the pandemic could push around 50 million people in Asia and around 30 million in Africa into extreme poverty this year alone. If so, it will be the first time in more than two decades that the global rate of extreme poverty has increased. The COVID-19 crisis has also accelerated other concerning shifts that were already underway, including the escalation of tensions between the US and China, rising protectionism, and a carbon-intensive recovery that threatens to set the world back in the fight against climate change. All of these trends will make the pre-pandemic development agenda even more difficult to achieve. At the global level, the challenge is to ensure that vulnerable people everywhere are protected. Failing that, we will be entering a much more dangerous world, and the prospects for a robust global economic recovery will be severely diminished. I know from experience just how important the current moment is."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Aber nachdem sich die chinesische Gesellschaft schrittweise aus der direkten staatlichen Kontrolle befreite – mit Ausnahme der Bereiche, welche die KPC als entscheidend für die Erhaltung ihres Machtmonopols betrachtete – riefen immer mehr Bürger die Gerichte an, um sich gegen willkürliche Behördeninterventionen zu schützen und die Ermessensbefugnisse der Bürokratie zu begrenzen. Im Gegenzug unterstützte die Regierung die Idee, gewöhnlichen B��rgern Rechte zu gewähren, als eine Methode die soziale Stabilität zu sichern, die alltägliche Korruption zu kontrollieren, und soziale Missstände durch einen von der Partei gesteuerten Mechanismus einzudämmen. Durch die Gleichstellung von privatem und staatlichem Eigentum bietet das neue Privateigentumsgesetz chinesischen Bürgern, vor allem Eigenheimbesitzern, zweifellos stärkeren Schutz. Mehr Berechenbarkeit und Klarheit im Eigentumssystem wird wahrscheinlich auch wirtschaftliche Vorteile bringen, internationale Investoren beruhigen und die Entschlossenheit der Führung zu weiteren Wirtschaftsreformen zum Ausdruck bringen. Vielleicht noch wichtiger ist, dass das Gesetz, zumindest theoretisch, das Konzept der Privatsphäre in der chinesischen Gesellschaft festigt: ein physischer und rechtlicher Bereich, der vor willkürlicher staatlicher Intervention geschützt ist, könnte potenziell als Basis für die Forderung nach mehr politischer Mitbestimmung dienen. Nicht erreichen wird man mit diesem Gesetz allerdings, dass damit die gravierendsten Konflikte im Bereich der Eigentumsrechte gelöst werden: nämlich Landnahmen und Zwangsvertreibungen zugunsten der Stadtentwicklung. Viele dieser Proteste rühren von Entscheidungen lokaler Beamter her, die auch unter geltendem chinesischem Recht illegal waren. Das wahre Problem liegt darin, die Beamten dazu zu bringen, das Gesetz zu respektieren. Ohne viel Aufsicht durch die Zentralregierung und ohne unabhängige Gerichtsbarkeit oder einer freien Presse, die diese Beamten zur Rechenschaft ziehen würden, sind diese lokalen Behörden in ländlichen Gegenden oft selbst das Gesetz. Angaben des chinesischen Ministeriums für Land und Ressourcen zufolge, gab es im letzten Jahr 90.000 Fälle illegaler Grundstücksübertragungen, doch nur sehr wenige strafrechtliche Verfolgungen. Lokale Gerichte, deren Richter von der Regionalregierung ernannt und bezahlt werden, weigern sich oft einfach, einen Fall zu den Akten zu nehmen, in dem offizielle Entscheidungen angefochten werden. In den wenigen Fällen, wo eine Gericht zugunsten eines Klägers entscheidet, werden die Urteile oftmals nicht in die Praxis umgesetzt. Wenn Anwälte und Aktivisten versuchen, Dorfbewohnern oder vertriebenen Bürgern zu helfen den Instanzenweg zu beschreiten, werden diese Anwälte und Aktivisten oftmals selbst Opfer von Vergeltungsmaßnahmen. Weil die Menschen durch die Justiz nicht zu ihrem Recht kommen können, haben in den letzten Jahren Unruhen im ganzen Land enorm zugenommen: offizielle Statistiken verzeichnen über 200 Proteste pro Tag, vier Mal mehr als noch vor zehn Jahren.", "en": "But as China’s society progressively emancipated itself from direct state control – with the notable exception of sectors viewed by the CPC as crucial to maintaining its monopoly on power – citizens increasingly appealed to the law for protection against arbitrary administrative interference and to limit the bureaucracy’s discretionary powers. In turn, the government encouraged the idea that ordinary citizens had legal rights as a way to ensure social stability, check petty corruption, and channel social grievances through a party-controlled mechanism. The new property rights law undoubtedly offers stronger protection to Chinese citizens, in particular homeowners, by equalizing the legal status of private and state property. Greater predictability and clarity in the property system is likely to bring economic benefits, reassure international investors, and signal the leadership’s determination to pursue further economic reforms. Perhaps more importantly, the law indirectly consolidates, at least in theory, the concept of a private sphere in Chinese society: a physical and legal area protected from arbitrary state intervention that could potentially serve as a basis for demanding greater political participation. What the new law will not do, however, is address the most serious property rights disputes: land seizures and forced evictions for urban redevelopment. Most of these protests stem from acts by local officials that were already clearly illegal under existing Chinese law. The real problem is to make officials respect legality. With little oversight from the central government, and no independent judiciary or a free press to hold them accountable, local authorities in rural areas are often a law unto themselves. According to China’s Ministry of Land Resources, there were more than 90,000 cases of illegal land transfers last year, yet there were precious few prosecutions. Local courts, whose judges are appointed and paid by the local government, often simply refuse to file cases that challenge official decisions. In the few cases where a court rules in favor of the plaintiffs, the judgments often remain un-enforced. When lawyers and legal activists try to help villagers or evicted residents to fight through the legal system, they often become victims of retaliation. Because people cannot get justice through the courts, unrest has skyrocketed nationwide in recent years: official statistics record more than 200 protests a day, four times the number a decade ago."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Und Settembrini begann, italienisch zu rezitieren, indem er die schönen Silben auf der Zunge zergehen ließ, den Kopf hin und her bewegte und zuweilen die Augen schloß, unbekümmert darum, daß seine Begleiter kein Wort verstanden. Sichtlich war es ihm darum zu tun, sein Gedächtnis und seine Aussprache selbst zu genießen und vor den Zuhörern zur Geltung zu bringen. Endlich sagte er:", "en": "And Settembrini began to recite in Italian, letting the beautiful syllables melt upon his tongue, as he closed his eyes and swayed his head from side to side, heedless that his hearers understood not a syllable. Obviously it was all done for the sake of impressing his companions with his memory and his pronunciation."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Außerdem beziehen in Deutschland über 40% der Erwachsenen (Rentner, Sozialhilfeempfänger, Arbeitslose, Unfallopfer, Studenten) staatliche Transfereinkommen, insbesondere in den neuen Bundesländern, während die Belastung der Einkommen der Arbeitenden mit Steuern und Sozialabgaben hoch ist. Dies alles hemmt zwar das langfristige Wirtschaftswachstum und ruft große strukturelle Probleme hervor, doch bedeutet es, dass das Staatsbudget extrem antizyklisch reagiert und die Ökonomie in hohem Maße stabilisiert. Schauen wir uns die Zahlen an. Deutschland hatte im Jahr 2008 ein praktisch ausgeglichenes Staatsbudget (Defizit 0,1%) und wird nach der jüngsten Prognose der OECD vom 31. März im Jahr 2009 ein Budgetdefizit von 4,5% haben. Der konjunkturelle Impuls seitens des deutschen Staates wird also im Jahr 2009 etwa 4,4% betragen. In den USA lag das Budgetdefizit im Jahr 2008 bei 5,8% und wird nach derselben Quelle im Jahr 2009 einen Umfang von 10,2% haben. Auch das ist ein konjunktureller Impuls in Höhe von 4,4%, genauso viel wie der konjunkturelle Impuls, der vom deutschen Budget ausgeht. Es kommt hinzu, dass Deutschland im Inneren viel stabiler ist als die USA, denn hierzulande gibt es das Problem der überschuldeten und nun kreditbeschränkten Haushalte nicht. Immobilienkredite vergaben die Banken nur bis zu maximal 60% des Hauswertes statt bis zu 100% und mehr, wie es in den USA üblich ist. Außerdem gibt es praktisch keine Kreditkartenschulden oder sonstige Gründe für eine Überschuldung der privaten Haushalte, die mit der Situation in den USA vergleichbar wären. Der Normalhaushalt pfeift nicht auf dem letzten Loch, sondern hat die Möglichkeit, etwaige Einkommensausfälle durch die Variation seiner Sparquote abzufangen. So ist erklärlich, dass der Konsum der privaten Haushalte Deutschlands nach der Prognose der Wirtschaftsforschungsinstitute für das Jahr 2009, mitten in der schärfsten Krise der Nachkriegszeit, um 0,3% ansteigen wird, während er sich fast überall sonst auf der Welt im freien Fall befindet. Deutschland ist mit knappem Abstand nach den USA der zweitgrößte Importeur der Welt. Die Stabilität des deutschen Konsums ist deshalb die derzeit stärkste konjunkturelle Stütze der Weltwirtschaft. Während die deutschen Exporte mit einer Jahresrate von 20% einbrechen, erweist sich jener Teil der Importe, der nicht aus Vorprodukten für die Exportgüter besteht, als stabil, und das hilft der ganzen Welt.", "en": "At the same time, more than 40% of Germany’s adult population (pensioners, social-welfare recipients, unemployed, accident victims, students) receives some form of state transfer income, especially those in eastern Germany, while the burden of taxes and social security contributions on those in employment is high. While this certainly impedes long-term economic growth and causes great structural problems, it also means that the state reacts extremely counter-cyclically and stabilizes the economy to a great extent, which benefits the entire world. The German state recorded a budget deficit of just 0.1% of GDP in 2008, which, according to a recent OECD forecast, will soar to 4.5% of GDP in 2009. Thus, the economic stimulus provided by the German state budget will amount to 4.4% of GDP in 2009. In the United States, the budget deficit in 2008 stood at 5.8% of GDP, and, according to the same OECD forecast, will amount to 10.2% of GDP in 2009, which translates into exactly the same economic stimulus as in Germany, 4.4% of GDP. In addition, Germany has much more inner stability than the US, because it does not have the problem of heavily indebted households that are now restricted in their borrowing. German banks grant mortgages only to a maximum of 60% of the value of a house, instead of the 100% mortgages that were frequently seen in the US and United Kingdom. Likewise, there is also virtually no credit card debt in Germany, or other reasons for US-style household indebtedness. A normal German household is not on its last financial legs, and is therefore able to compensate for income losses by adjusting its savings. This is an additional reason why private consumption in Germany, according to last week’s joint forecast by Germany’s leading economic institutes, will increase by 0.3% in 2009 in the midst of the worst post-war economic crisis, whereas private consumption is in freefall almost everywhere else in the world. Germany is the world’s second largest importer, closely behind the US. Thus, the stability of German consumption is currently the world economy’s strongest economic pillar. Whereas German exports are falling at an annual rate of 20%, the portion of imports that does not consist of intermediate products for export goods is stable, helping the world as a whole."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Die Rolle des Westens in der globalen Ernährungskrise MADRID: Taten sprechen lauter als Worte. Dieses Sprichwort erklärt, warum Wladimir Putins Beschreibung seines brutalen und sinnlosen Krieges in der Ukraine als nobler Kampf gegen den westlichen Imperialismus als grotesk herüberkommt. Es sollte zugleich die Reaktion der westlichen Regierungen auf die durch den Krieg angeheizten Krisen bestimmen – darunter die schutzbedürftigen Bevölkerungen in Afrika drohende Ernährungskrise. Während Klimawandel und Pandemie die Sicherheit der Ernährung bereits lange vor Russlands Einmarsch in der Ukraine bedrohten, hat sich die Lage insbesondere in den auf Nahrungsmittelimporte aus Russland und der Ukraine angewiesenen einkommensschwachen afrikanischen Ländern nun deutlich verschärft. Weltweit ist eine kaum fassbare Zahl von 345 Millionen Menschen akuter Ernährungsunsicherheit ausgesetzt, und weitere hunderte Millionen gehen jede Nacht hungrig ins Bett. Wie UN-Generalsekretär António Guterres im letzten Monat gewarnt hat, besteht für dieses Jahr eine reale Gefahr mehrerer Hungersnöte. Der mangelnde Zugang zu Nahrungsmittelexporten aus Russland und der Ukraine ist nur ein Teil des Problems. Zum Anbau von Grundnahrungsmitteln wie Weizen, Mais und Reis ist Dünger unverzichtbar. Und Russland und die Ukraine sind wichtige Düngerproduzenten und Lieferanten der zu ihrer Herstellung verwendeten Rohstoffe. Russlands Krieg hat – zusammen mit seiner Beschränkung der Lieferungen von Erdgas (einem zentralen Faktor bei der Düngerproduktion) – daher zu ernsten Verknappungen beigetragen. Angesichts steil gestiegener Preise sind die Lieferungen weitgehend an den Höchstbietenden gegangen, was zu einem Zusammenbruch des Angebots in vielen afrikanischen Ländern geführt hat, zum Beispiel in Ghana, das ein Nachbarland des Düngerproduzenten Nigeria ist. Dieser Mangel droht, den Wert der Nahrungsmittelproduktion des Kontinents in diesem Jahr um elf Milliarden Dollar zu verringern.", "en": "The West’s Role in the Global Food Crisis MADRID – Actions speak louder than words. That adage explains why Russian President Vladimir Putin’s depiction of his brutal and senseless war in Ukraine as a noble fight against Western imperialism comes across as farcical. It should also inform Western leaders’ response to the crises that war has fueled – including the food crisis that looms over vulnerable populations in Africa. While climate change and the pandemic were undermining food security well before Russia’s invasion of Ukraine, the situation is even more dire now, particularly in low-income African countries that depend on food imports from Russia and Ukraine. Globally, a staggering 345 million people face acute food insecurity, with hundreds of millions more going to bed hungry every night. As United Nations Secretary-General António Guterres warned last month, there is a real risk of multiple famines this year. Lack of access to food exported from Russia and Ukraine is only part of the problem. Fertilizer is vital to grow staple foods such as wheat, maize, and rice. And both Russia and Ukraine are major producers of fertilizers and suppliers of the raw materials used to make them. Russia’s war, together with its squeeze on natural gas (a key fertilizer input), has thus contributed to severe shortages. With prices soaring, supplies have largely gone to the highest bidder, causing supply to collapse in many African countries, such as Ghana, neighbor to fertilizer producer Nigeria. Shortages threaten to reduce the value of the continent’s food production by $11 billion this year."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Impfen gegen Armut GENF – Für die meisten von uns ist die Wahl zwischen einer lebensbedrohlichen Krankheit und einer lebenslangen, erdrückenden Schuldenlast keine Wahl. Und doch müssen in der ganzen Welt aufgrund der unerschwinglichen Kosten einer medizinischen Behandlung Hunderte Millionen von Menschen genau diese Wahl treffen. Und paradoxerweise trifft es nicht diejenigen mit den größten Arztrechnungen am härtesten, sondern diejenigen, die in den ärmsten Teilen der Welt leben. Obwohl die Gesundheitskosten in Ländern wie den Vereinigten Staaten bekanntermaßen sehr hoch und Arztrechnungen einer der Hauptgründe für Privatinsolvenzen sind, geben Menschen in armen Ländern im Verhältnis zu ihrem Einkommen tatsächlich mehr für ihre Gesundheitsversorgung aus. Und weil Krankenversicherung nicht existiert oder zu teuer ist und weil Schutz vor Insolvenz normalerweise keine Option ist, werden sie und ihre Familien zu oft in die Armut getrieben. Aber diese Tragödie, die einige der schwächsten Menschen der Welt trifft, könnte in vielen Fällen ganz vermieden werden. Eine neue Studie, die im Februar in der Fachzeitschrift Health Affairs veröffentlicht wurde, legt eine andere Option nahe: in vielen Fällen können die Arztrechnungen durch Vorbeugung vermieden werden, indem Impfungen umfassend und zu günstigen Bedingungen genutzt werden. Wir wissen bereits, dass Impfungen zu den kostengünstigsten Optionen gehören, Krankheiten und Tod zu vermeiden. Die neue Studie bietet nun zusätzliches Beweismaterial. Die Forscher haben die Gesundheits- und Wirtschaftsfolgen von Impfungen im Kindesalter für 10 Krankheiten in 41 der ärmsten Länder untersucht und schätzen, dass diese Impfungen zwischen 2016 und 2030 36 Millionen Todesfälle verhindern werden.", "en": "Vaccinating Against Poverty GENEVA – For most people, the choice between a life-threatening disease and a lifetime of crippling debt is no choice at all. Yet every year, hundreds of millions of people around the world are forced to make it, owing to the prohibitive cost of medical treatment. And, paradoxically, the hardest-hit people are not those with the largest medical bills, but rather those living in the poorest parts of the world. Although countries like the United States have notoriously high treatment costs, with medical debt being one of the leading causes of personal bankruptcy, people living in poor countries actually spend more on health care costs relative to their income. And, because medical insurance is unavailable or too expensive, and because bankruptcy protection is not usually an option, too often they and their families end up being pushed into poverty. But this tragedy – befalling some of the world’s most vulnerable people – could in many cases be entirely avoided. A new study, published in February in the journal Health Affairs, suggests that there is another option: in many cases, the medical bills can be preempted by prevention, through the widespread and affordable use of vaccines. We already know that vaccines are one of the most cost-effective ways to prevent disease and death, and the new study provides additional supporting evidence. By modeling the health and economic impact of childhood vaccines for ten diseases in 41 of the poorest countries, the researchers estimate that from 2016 to 2030, these vaccines will prevent 36 million deaths."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Dieses Stigma ist oft eine größere Bürde als der Übergriff selbst. Es sollte daher keine Überraschung sein, dass die meisten dieser gebrochenen Frauen schweigen. Während des Balkan-Krieges in den 1990er Jahren wurden Frauen vergewaltigt, um die Kinder des Feindes auszutragen. Laut Schätzungen der Europäischen Union wurden allein in Bosnien 20.000 Frauen Opfer von Vergewaltigungen. Die Frauen blieben großteils auf sich allein gestellt, traumatisiert von ihren Erlebnissen und verurteilt zu einem Leben in Armut. Im Jahr 1945 wurden geschätzte zwei Millionen Frauen Opfer von sexuellen Gewalttaten der Roten Armee. Dabei handelte es sich nicht nur um deutsche Frauen, sondern auch um jüdische Frauen in Verstecken, um Überlebende aus Konzentrationslagern und Widerstandskämpferinnen. Wie die deutsche Journalistin Ruth Andreas-Friedrich schrieb, schuf das Gefühl der Scham über die „verlorene Ehre“ eine „Atmosphäre des Selbstmordes“. Im April 1945 kam es in Berlin zu über 5.000 Selbstmorden. Weil die „Ehre“ dieser Frauen und Mädchen die größte Sorge der Ehemänner, Väter und Lehrer war, setzten sie sie unter Druck, ihrem Leben nach der Vergewaltigung durch russische Soldaten ein Ende zu setzen. Für viele Mädchen und Frauen bleibt Sex außerhalb der Ehe schlimmer als der Tod. Es ist daher umso erstaunlicher – und schmerzhafter – dass dieses spezielle Kriegsverbrechen derart lange Zeit so wenig Aufmerksamkeit erhielt. Während des Zweiten Weltkriegs war das Vergewaltigungsverbot für Soldaten im Völkerrecht durchaus fest verankert, aber bei den Kriegsverbrecherprozessen in Nürnberg und Tokio kamen nur wenige Fälle zur Anklage. Während des Genozids in Ruanda standen Massenvergewaltigungen auf der Tagesordnung. Sexuelle Übergriffe wurden allerdings nur durch Zufall – und erst in zweiter Linie – in die Anklageschriften der Prozesse vor dem Tribunal für Ruanda aufgenommen. Nachdem eine Frau aus Ruanda vor dem Tribunal spontan erklärte, dass sie und andere Frauen vor dem Massaker vergewaltigt worden waren, ging eine Richterin der Sache nach und enthüllte die enormen Ausmaße der sexuellen Gewalt gegen Frauen. Erstmals in der Geschichte beschrieb das Tribunal für Ruanda Vergewaltigung als möglichen Akt des Genozids. Im Jahr 2001 verurteilte der Internationale Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien (ICTY) in Den Haag die systematische Vergewaltigung von Frauen als Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Im richtungsweisenden Foca-Prozess verurteilte der Strafgerichtshof drei bosnische Serben wegen Vergewaltigung, Folter und Versklavung von muslimischen Frauen im Jahr 1992. Dabei wurden Mädchen, von denen manche erst 12 Jahre alt waren, über Wochen Opfer von Massenvergewaltigungen. Doch die Täter dieser Massenvergewaltigungen und anderer Formen sexueller Gewalt in Kriegszeiten kommen üblicherweise ungeschoren davon.", "en": "The subsequent stigma often is a heavier burden than the assault itself. So it should be no surprise that most of these wounded girls and women keep silent. During the Balkan wars of the 1990’s, women were raped for the purpose of bearing the enemy’s children. According to European Union estimates, 20,000 women in Bosnia alone were victims of rape. The women have been largely left to themselves, traumatized by their experiences and condemned to a life of poverty. In 1945, an estimated two million women were victims of the Red Army’s sexual cruelties – not only German women, but also Jewish women in hiding, concentration camp survivors, and resistance fighters. According to the German journalist Ruth Andreas-Friedrich, the shame felt about “lost honor” created an “atmosphere of suicide.” In April 1945, there were more than 5,000 suicides in Berlin. Husbands, fathers, and teachers pressured women and girls to end their own lives after Russian soldiers raped them because their “honor” was their major concern. For many girls and women, non-marital sex remains worse than death. So it is all the more striking – and painful – that for so long this specific war crime has received little attention. During World War II, the prohibition on rape by soldiers was well established in international law, but the post-war Nuremberg and Tokyo war crimes tribunals prosecuted only a handful of cases. During the genocide in Rwanda, mass rape was the rule. But sexual assault was included only accidentally – and secondarily – in the Rwanda Tribunal’s indictments. After a Rwandan woman spontaneously declared before the tribunal that she and other women had been raped before the massacre, a female judge followed up and revealed the enormous scale of sexual violence against women. The Rwanda Tribunal was the first in history to describe rape as a possible act of genocide. In 2001, the International Criminal Tribunal for former Yugoslavia in The Hague condemned the systematic rape of women as a crime against humanity. In the landmark Foca case, the ICTY convicted three Bosnian Serbs of rape, torture, and enslavement of Muslim women in 1992. Girls, some of them just 12 years old, were gang-raped for weeks. Yet the perpetrators of wartime mass rape and other forms of sexual violence usually are not prosecuted."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "In letzter Zeit verstärkte sich dieser Druck, vor allem nach der Veröffentlichung der „Charta 08“, eines von hunderten chinesischen Intellektuellen, Journalisten, Anwälten und gewöhnlichen Bürgern unterzeichneten Manifests, das die Haltung der Regierung gegenüber den Menschenrechten verurteilt und mehr demokratische Reformen, Pressefreiheit, Transparenz und gesellschaftliche Öffnung fordert. Obwohl weder Hu noch Wen direkt in die Niederschlagung der Proteste involviert waren, müssen sie nun behutsam vorgehen. Alles zu tun, um eine Wiederholung der Ereignisse von 1989 zu vermeiden, könnte sehr wohl eine der höchsten Prioritäten der kommunistischen Parteiführung im Jahr 2009 werden. Und angesichts des wirtschaftlichen Abschwungs, der immer weiter auseinander gehenden Einkommensschere, der steigenden Arbeitslosigkeit und der wachsenden Unzufriedenheit hinsichtlich der Korruption, wird die chinesische Führung auch alle Hände voll zu tun haben. Natürlich wurden fast alle politischen Reformbewegungen in China von der Bewegung des 4. Mai 1919 inspiriert, als chinesische Studenten gegen eine schwache und korrupte Regierung protestierten und eine Stärkung Chinas durch die Übernahme zweier westlicher Ideale forderten: Demokratie und Wissenschaft. Angesichts des herannahenden 90. Jahrestages ist festzustellen, dass China im Bereich Wissenschaft große Fortschritte erzielen konnte, aber in Bezug auf Demokratie noch einen langen Weg zurückzulegen hat. Der Große Sprung nach vorne, im Zuge dessen 20 bis 40 Millionen Chinesen verhungerten, jährt sich heuer zum 50. Mal. Ebenso steht der 10. Jahrestag des Verbots von Falun Gong an, einer Organisation von selbsternannten Religions- und Meditationsgurus, die die Legitimität der kommunistischen Partei in Frage stellt.", "en": "But recently the pressure has intensified, especially with the publication of “Charter 08,” a manifesto signed by hundreds of Chinese intellectuals, journalists, lawyers, and ordinary citizens, condemning the government’s human rights record and demanding more democratic reform, press freedom, governmental transparency, and societal openness. Although neither Hu nor Wen were directly involved in the crackdown, they nonetheless must tread carefully. Doing everything possible to avoid a repeat of the 1989 scenario may well be the Communist Party leadership’s top priority in 2009. And, given the economic slowdown, widening income disparity, rising unemployment, and growing popular discontent over corruption, China’s leaders will have their hands full. Of course, the inspiration for almost every political reform movement in China is the May 4th Movement of 1919, when Chinese students protested against a weak and corrupt government and called for China to strengthen itself by adopting two key Western ideals: democracy and science. As the 90th anniversary approaches, China has made great strides in science, but still has a long way to go in terms of democracy. This year also marks the 50th anniversary of the Great Leap Forward, when 20-40 million Chinese died of starvation, as well as the tenth anniversary of the government’s ban on Falun gong, an organization of self-claimed religious and meditation practitioners that has challenged the Communist Party’s legitimacy."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Das politische Gewicht von Ländern wie Kanada, den Niederlanden und den skandinavischen Staaten wiegt schwerer als ihr militärischer und wirtschaftlicher Einfluss, da sie attraktive Komponenten wie Wirtschaftshilfe oder friedensschaffende Maßnahmen in die Definition ihrer nationalen Interessen einbeziehen. So hat etwa Norwegen, ein Land mit nur fünf Millionen Einwohnern, in den letzten zwanzig Jahren eine führende Rolle bei Friedensverhandlungen übernommen. In ähnlicher Weise haben Kanada und die Niederlande ihre Soft Power nicht nur durch ihre Politik in der UN, sondern auch durch Entwicklungshilfe für Länder in Übersee verbessert. Eine vergleichbare legitimierende Politik steht Südkorea jederzeit offen. Was attraktive Werte anbelangt, hat Südkorea eine fesselnde Geschichte zu erzählen. Im Jahr 1960 verfügte das Land in etwa über den gleichen wirtschaftlichen Wohlstand wie Ghana, einer der wohlhabenderen der unabhängig geworden Staaten Afrikas. Heute weisen die beiden Länder frappierende Unterschiede auf. Im Verlauf des folgenden halben Jahrhunderts entwickelte sich Südkorea zur elftgrößten Volkswirtschaft der Welt mit einem Pro-Kopf-Einkommen in Höhe von über $15.000 Dollar. Südkorea trat der OECD bei und wurde zu einem wichtigen Mitglied der G-20. Weltbekannte Marken sind in Südkorea beheimatet und bei der Übernahme von Internet- und Informationstechnologie ist es zum Vorreiter geworden. Noch wichtiger ist, dass Südkorea zudem ein demokratisches politisches System mit freien Wahlen und einer friedlichen Machtübergabe zwischen verschiedenen politischen Parteien entwickelt hat. Die Menschenrechte werden, genau wie die Meinungsfreiheit, gut geschützt.", "en": "The political clout of countries such as Canada, the Netherlands, and the Scandinavian states is greater than their military and economic weight, owing to the incorporation of attractive causes such as economic aid or peacemaking in their definitions of their national interest. For example, in the past two decades, Norway, a country of only five million people, has taken a lead in peace talks. Similarly, Canada and the Netherlands have enhanced their soft power not only by their policies in the UN, but also by overseas development assistance. Such legitimizing policies are readily available to South Korea. Moreover, in terms of attractive values, South Korea has a compelling story to tell. In 1960, it had approximately the same level of economic wealth as Ghana, one of the more prosperous of the newly independent countries in Africa. Today, the two countries are vastly different. Over the next half-century, South Korea became the world’s 11th largest economy, with per capita income reaching more than $15,000. It joined the OECD and is an important member of the G-20. It has become the home of world-famous brands and a leader in the adoption of the Internet and information technology. Even more important, South Korea also developed a democratic political system, with free elections and peaceful transfer of power between different political parties. Human rights are well protected, as is freedom of speech."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Israels gefährliches politisches System PARIS – Was ist mit Israel los? In den letzten Jahren hat der jüdische Staat anscheinend mehr dafür getan, sich in den Augen der Welt zu delegitimieren als alle seine Feinde zusammen. Die offenkundige Unfähigkeit seiner Führung strategisch zu denken und ihre Gleichgültigkeit gegenüber dem Tribunal der Weltöffentlichkeit führt zu wachsender Frustration bei seinen Bürgern und, was sich als gefährlicher erweisen könnte, sich vertiefender internationaler Isolation. Wo soll man nach einer Erklärung für diese tragische Entwicklung suchen? War es einfach unvermeidlich, dass einem Volk, dem über 2000 Jahre lang ein Staat vorenthalten blieb, möglicherweise die Fähigkeit abhanden gekommen ist, kollektiv in einer Manier der „Staatsräson“ zu handeln? Vielleicht hat auch das Gewicht der Erinnerung an den Holocaust Israels Führung blind werden lassen und ihr Denken verzerrt – wie es der Holocaust selbst auf fast wundersame Weise nicht getan hat in der Zeit als der Staat Israel gegründet wurde. Sicherlich hat das Scheitern des Friedensprozesses in den Neunzigerjahren, gefolgt von der zweiten Intifada, die Radikalisierung der extremen Kräfte und die Entmutigung der gemäßigten Kräfte in Israel gefördert. Und die Wiederbelebung religiöser Parteien – in einem Land, das von erklärten Säkularisten gegründet wurde – hat einem politisch mächtigeren aber auch nationalistischeren und intoleranten Milieu den Weg frei gemacht. Man könnte auch fragen, ob die Ankunft einer Millionen „Russen“, unabhängig von ihrer tatsächlichen Verbindung zum Judaismus, einen negativen Einfluss auf die israelische Gesellschaft hatte, indem ideologische Rigidität und eine Geringschätzung für Demokratie bestärkt wurden, die vorher nicht die Oberhand hatten. Oder ist die Erklärung für Israels gegenwärtiges Dilemma auf dem eher prosaischen Terrain der dysfunktionalen Demokratie des Landes zu finden? In Wirklichkeit ergänzen sich all diese Erklärungen größtenteils; keine steht zu den anderen im Widerspruch. Doch der wichtigste Grund, derjenige, dem man sich vor allen anderen widmen sollte, weil er Israels Überleben an sich untergräbt, ist die Beinahe-Lähmung des politischen Systems. Italien kann schlecht regiert und mit einem hohen Maß an Korruption überleben, weil es vom friedlichen Umfeld der Europäischen Union umgeben ist. Das ist bei Israel nicht der Fall. Von einer „Sicherheitsmauer“ auf der einen Seite umgeben und dem Meer auf der anderen, mögen sich Israelis an dem Gefühl erfreuen auf einer künstlichen Insel zu leben, von der aus sie direkt an die von Modernität und Wohlstand geprägten Gegenden Asiens und des Westens anknüpfen können.", "en": "Israel’s Dangerous Political System PARIS – What is wrong with Israel? In the last few years, the Jewish state seems to have done more than all of its combined enemies to delegitimize itself in the eyes of the world. Its leaders’ apparent inability to think in strategic terms, and their indifference to the tribunal of global public opinion, is resulting in growing frustration among its citizens and, what may be more dangerous, deepening international isolation. Where should one look for an explanation for this tragic evolution? Was it simply inevitable for a people who, deprived of a state for more than 2,000 years, may have lost the ability to act collectively in a “raison d’état” manner? Or perhaps the weight of Holocaust remembrance has blinded Israel’s leaders and distorted their thinking – in ways that, at the time the State of Israel was created, the Holocaust itself almost miraculously did not. Certainly, the failure of the peace process in the 1990’s, followed by the coming of the second Intifada, appears to have encouraged the radicalization of Israel’s extremes while discouraging moderates. And the revival of religious parties – in a country created by avowed secularists – opened the way for a more politically powerful but also more nationalistic and intolerant setting. One could also ask whether the arrival of one million “Russians,” regardless of their actual ties to Judaism, had a negative effect on Israeli society, by encouraging ideological rigidity and a disdain for democracy that did not prevail before. Or is the explanation for Israel’s current predicament to be found on the more prosaic terrain of the country’s dysfunctional democracy? In reality, all these explanations are largely complementary; none is in contradiction with the others. But the most important cause, the one that should be addressed before all others because it is eroding Israel’s very viability, is the near paralysis of the political system. Italy can survive being badly governed and with a high level of corruption because it is surrounded by the peaceful environment of the European Union. This is not true of Israel. Protected by a “security wall” on one side and the sea on the other, Israeli citizens may enjoy the feeling of living on an artificial island from which they can connect directly to the areas of modernity and prosperity in Asia and the West."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Nachdem Abe durch eine Serie von Skandalen einige neu ernannte Minister verloren hat, wird außerdem befürchtet, dass er die liberalisierenden Strukturreformen – den so genannten „dritten Pfeil“ der Abenomics – die für eine nachhaltige wirtschaftliche Erholung nötig sind, nicht mehr durchführt. Es scheint, dass Park am wenigsten unter schlechten Bedingungen im Inland leidet, da die südkoreanische Wirtschaft im zweiten Quartal von 2014 aufs Jahr bezogen um 3,2% gewachsen ist – nur wenig unterhalb der Marktvorhersagen. Aber Park selbst sieht ihre innenpolitischen Voraussetzungen zweifellos als alles andere als rosig. In vielerlei Hinsicht war dieses Jahr ein annus horribilis für sie und ihr Land. Die Katastrophen begannen im April, als der Untergang der Fähre Sewol 300 Menschenleben kostete – die meisten von ihnen Studenten. Das Verfahren gegen den Kapitän der Sewol, der offensichtliche Selbstmord ihres Eigentümers und eine Reihe von Skandalen, darunter Todesfälle und Suizide unter Wehrpflichtigen aufgrund körperlicher Gewalt und Schikanen, haben zum Rücktritt hoher Minister geführt und Besorgnis über die Art der Regierung des Landes ausgelöst. Komplizierter wird die Sache noch dadurch, dass Park eine passende Antwort auf die neue diplomatische Charme-Offensive des normalerweise so uncharmanten nordkoreanischen Staatsführers Kim Jong-un finden muss. Park bleibt zwar zu Recht weiterhin skeptisch gegenüber Kims Motiven, aber der Anblick des zweithöchsten Beamten des Nordens bei seinem plötzlichen Auftritt bei den Asienspielen löste einen Begeisterungsschauder über die Möglichkeit aus, dass Kim der Jüngere sich tatsächlich für bessere Beziehungen einsetzen könnte. Angesichts dieser Sorgen im Inland brauchen alle drei Staatsführer eine Ruhepause von den Spannungen, unter denen die Beziehungen zwischen ihren Ländern in den letzten drei Jahren gelitten haben. Da aber jeder von ihnen diese Spannungen, insbesondere diejenigen mit Japan, dazu verwendet hat, seine innenpolitischen Gegner unter Kontrolle zu halten, könnte es schwierig werden, diese Ruhepause tatsächlich zu finden. Und trotzdem gibt es unter den drei Politikern Anzeichen für die Erkenntnis, dass der APEC-Gipfel für das Verhältnis der drei Länder untereinander ein entscheidender Moment sein könnte. In den letzten Wochen ist die schlimmste antijapanische Propaganda aus dem chinesischen Fernsehen verschwunden, und in dieser Woche wird sich Xi in Peking mit dem ehemaligen japanischen Premierminister Yasuo Fukuda treffen. All dies bedeutet für die bilateralen Beziehungen noch kein Tauwetter, aber es legt nahe, dass Xi eine Versöhnung anstrebt, zumindest bis sich Chinas Wirtschaft stabilisiert und er seine Kampagne gegen die Korruption entspannter betreiben kann.", "en": "Moreover, after a series of scandals cost Abe some newly appointed ministers, some fear that he may no longer be willing to follow through on the liberalizing structural reforms – the so-called “third arrow” of Abenomics – that sustained economic recovery requires. Park may appear to face the least vexing domestic conditions, with South Korea’s economy growing at a 3.2% annual pace in the second quarter of 2014, only marginally lower than market forecasts. But Park undoubtedly views her domestic circumstances as anything but rosy; in many ways, this has been an annus horribilis for her and her country. Indeed, disaster has stalked South Korea this year, beginning in April with the sinking of the ferry Sewol, which claimed some 300 lives, most of them high school students. The trial of the Sewol’s captain, the apparent suicide of its owner, and a series of scandals involving beatings and bullying leading to death and suicide among army conscripts have cost Park key ministerial resignations, and have created a pervasive sense of unease about how the country is governed. Complicating matters further is the need for Park to devise a viable response to a new diplomatic charm offensive by North Korea’s usually charmless leader, Kim Jong-un. Park remains, rightly, a skeptic concerning Kim’s motives; but the spectacle of the North’s second-highest-ranking official appearing suddenly at the Asian Games earlier this month created a frisson of excitement that perhaps Kim the Younger may actually want to improve relations. Faced with these domestic concerns, all three leaders need a respite from the tensions that have bedeviled relations among their countries over the past three years. But, because each has played on these tensions, particularly with Japan, in order to control their domestic opponents, achieving this necessary respite may prove difficult. And yet there are signs that the three leaders understand that the APEC summit may be a make-or-break moment for their countries’ relations. Much of the worst anti-Japanese bombast has disappeared from Chinese television in recent weeks, and former Japanese Prime Minister Yasuo Fukuda is due to meet with Xi in Beijing this week. This does not yet add up to a thaw in the bilateral relationship, but it does suggest that Xi may be seeking a respite, at least until China’s economy is on a more stable footing and his anti-corruption campaign begins to wind down."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Man sollte sich vergegenwärtigen, dass die Japaner während der vergangenen zwei Jahrzehnte alle diese Maßnahmen umgesetzt haben: Sie haben die Zinsen niedrig gehalten, die quantitative Lockerung eingeführt und massive schuldenfinanzierte Ausgaben in die Infrastruktur getätigt. Kaum jemand würde argumentieren, dass sich Japan völlig von seiner Schwäche erholt hat. Eine bessere Erklärung für die bisherige Erfolglosigkeit dieser Konjunkturimpulse könnte sich nun abzeichnen: Der frühere US-Finanzminister Larry Summers argumentiert, dass die Weltwirtschaft derzeit möglicherweise eine anhaltende Phase „säkularer Stagnation“ durchläuft. Was für Ursachen diese Stagnation hat? Die Antwort hängt stark davon ab, welche Ökonomen man fragt. Summers betont die unzureichende Gesamtnachfrage, die durch die Unfähigkeit der Zentralbanken verschärft würde, die nominalen Zinsen unter den Nullpunkt zu senken. Zu den Gründen der schwachen Gesamtnachfrage gehören alternde Bevölkerungen, die weniger konsumieren, und die zunehmende Konzentration des Vermögens bei den Reichen, deren marginale Konsumquote niedrig ist. Die Ökonomen Tyler Cowen und Robert Gordon andererseits argumentieren, dass das Problem auf der Angebotsseite begründet liegt. Aus ihrer Sicht waren die Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg ein Sonderfall, bei dem der Wiederaufbau in den Industrieländern nach dem Krieg, das steigende Bildungsniveau, die (durch den Berufseinstieg von immer mehr Frauen bedingte) höhere Arbeitsmarktbeteiligung, die Wiederherstellung des globalen Handels, zunehmende Investitionen und die Verbreitung von Technologien wie Strom, Telefonen und Autos gestützt wurde. Egal, was die Ursachen sind: In den 1970er Jahren verlangsamte sich das Wachstum, und zu den negativen Folgen wie hohe Arbeitslosenquoten unter Einwanderern und jungen Leuten kam noch die zunehmende Erkenntnis hinzu, dass sich der Staat schwer tun würde, die versprochene soziale Absicherung zu gewährleisten.", "en": "It is worth noting that the Japanese checked each of these boxes over the last two decades: They held interest rates low, introduced quantitative easing, and launched massive debt-financed spending on infrastructure. Few would argue that Japan has recovered fully from its malaise. An emerging narrative might better explain why stimulus efforts have been unsuccessful: As former US Treasury Secretary Larry Summers has argued, the world economy may be going through a sustained period of “secular stagnation.” The causes of the stagnation very much depend on which economist one asks. Summers emphasizes the inadequacy of aggregate demand, exacerbated by the inability of central banks to reduce nominal interest rates below zero. The reasons for weak aggregate demand include aging populations that consume less and the growing concentration of wealth among the very rich, whose marginal propensity to consume is small. The economists Tyler Cowen and Robert Gordon, on the other hand, argue that the problem is on the supply side. In their view, the years following World War II were an aberration, with industrial countries’ growth helped by post-war reconstruction, rising education levels, higher workforce participation rates (owing to the entry of women), restored global trade, increasing investment, and the diffusion of technologies such as electricity, telephones, and automobiles. Whatever the causes, growth started to slow in the 1970s, and adverse consequences like high unemployment rates among immigrants and the young were compounded by the growing realization that governments would struggle to deliver on their promises of social security."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Die Tür war doppelt, mit Kleiderhaken im inneren Hohlraum. Joachim hatte das Deckenlicht eingeschaltet, und in seiner zitternden Klarheit zeigte das Zimmer sich heiter und friedlich, mit seinen weißen, praktischen Möbeln, seinen ebenfalls weißen, starken, waschbaren Tapeten, seinem reinlichen Linoleum-Fußbodenbelag und den leinenen Vorhängen, die in modernem Geschmacke einfach und lustig bestickt waren. Die Balkontür stand offen; man gewahrte die Lichter des Tals und vernahm eine entfernte Tanzmusik. Der gute Joachim hatte einige Blumen in eine kleine Vase auf die Kommode gestellt, – was eben im zweiten Grase zu finden gewesen war, etwas Schaf{23}garbe und ein paar Glockenblumen, von ihm selbst am Hange gepflückt. Herr Settembrini zögerte einen Augenblick. Dann richtete er sich auf, schlug auch die Augen auf, die er fest und schwarz auf Hans Castorp richtete, und erwiderte mit einer Betonung, die des theatralischen und effekthaften Einschlages nicht entbehrte:", "en": "There were two doors, an outer and an inner, with clothes-hooks in the space between. Joachim had turned on the ceiling light, and in its vibrating brilliance the room looked restful and cheery, with practical white furniture, white washable walls, clean linoleum, and white linen curtains gaily embroidered in modern taste. The door stood open; one saw the lights of the valley and heard distant dance-music. The good Joachim had put a vase of flowers on the chest of drawers—a few bluebells and some yarrow, which he had found himself among the second crop of grass on the slopes. Settembrini hesitated for a second. Then he drew himself up, and directed the gaze of his black eyes full upon Hans Castorp’s face."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Weitreichende US-Verpflichtungen dürften stärkere Unterstützung von demokratischer Seite bekommen, aber auch hier werden die einzelnen Ansichten auf beiden Seiten stark variieren. Ein vierter Themenblock dreht sich um den Nahen und Mittleren Osten. An einer groß angelegten Militärintervention gegen den Islamischen Staat im Irak oder in Syrien hat keine Seite starkes Interesse. Aber darüber, was getan und nicht getan werden sollte, werden heftige Diskussionen – und massive Profilierungsversuche – stattfinden. Und dann sind da noch all die anderen Themen, vom neuen asiatischen Selbstbewusstsein der Chinesen bis hin zum russischen Revanchismus in der Ukraine. Insbesondere auf der republikanischen Seite ist dazu eine harte Rhetorik zu erwarten. Es bleibt zu hoffen, dass die Nominierungsverfahren der Parteien zu Einsichten darüber führen, wie die erfolgreichen Kandidaten drei große Fragen beantworten werden: Die erste dreht sich darum, welchen absoluten und relativen Stellenwert die Außenpolitik für den jeweiligen Kandidaten hat. Wenn man sich die nationale Sicherheit als zwei Seiten einer Münze vorstellt, mit der Außenpolitik auf der einen Seite und der Innenpolitik auf der anderen, mit welcher Wahrscheinlichkeit werden die beiden unter dem nächsten Präsidenten jeweils oben landen? Dies ist die klassische Frage nach „Brot oder Waffen“: Wie werden Ressourcen verteilt, ob es nun Dollars sind oder die Aufmerksamkeit des Präsidenten? Die zweite Frage ist die nach dem Zweck und den Prioritäten der Außenpolitik. Der realistische Ansatz in den internationalen Beziehungen setzt den Schwerpunkt auf die Beeinflussung der Außenpolitik anderer Länder und weniger auf ihre Innenpolitik. Die alternative Tradition dazu verhält sich genau umgekehrt und hält die Innenpolitik der anderen für das Wichtigste, ob aus moralischen Gründen oder aus dem Glauben heraus, das innere Verhalten einer Regierung beeinflusse auch ihre Außenpolitik. Laut dieser idealistischen Sichtweise behandeln demokratische Länder, die ihre Bürger respektvoll behandeln, auch die Bürger anderer Länder mit Respekt. Das Problem ist natürlich, dass die Beeinflussung der Entwicklung anderer Gesellschaften normalerweise ein schwieriges, langfristiges Vorhaben ist. Während dessen müssen dringende globale Probleme angegangen werden, die manchmal die Unterstützung unliebsamer Regimes erfordern. Die letzte Frage betrifft den Ansatz, dem die Kandidaten bei der Durchführung der Außenpolitik folgen. Wo zwischen Unilateralismus und Multilateralismus werden sie sich bewegen, und zu welchen Mitteln – von Diplomatie über Sanktionen hin zu Geheimdienstoperationen und Militär – werden sie am häufigsten greifen? Im Laufe der Kampagne sollten die Antworten auf diese Fragen klarer werden.", "en": "Democrats will be more supportive of more far-reaching US commitments, although, again, differences of view will emerge on both sides. A fourth cluster of issues involves the Middle East. There is little appetite on either side for large-scale military intervention in Iraq and Syria to counter the Islamic State. But there will be heated debate – and considerable posturing – over what should and should not be done. Then there are all the other issues, from Chinese assertiveness in Asia to Russian revanchism in Ukraine. The rhetoric, especially on the Republican side, will be muscular. One hopes that what emerges from the parties’ nominating processes is insight into how the successful candidates answer three big questions. The first concerns how much importance, in absolute and relative terms, the nominee assigns to foreign policy. If one thinks of national security as two sides of a coin, with foreign policy on one side and domestic policy on the other, how likely is each to land face up for the next president? This is the classic “guns versus butter” debate over how resources, from dollars to presidential attention, should be allocated. Second, what are the purposes and priorities of foreign policy? The realist tradition in international relations focuses on influencing other countries’ foreign policies and places less emphasis on their internal affairs. The main alternative tradition takes the opposite tack, arguing that other countries’ domestic affairs are what matter most, whether for reasons of morality and principle, or because it is believed that how a government behaves at home affects how it acts abroad. According to this idealist view, countries that are democratic and treat their citizens with respect are more likely to treat other countries’ citizens with respect. The problem, of course, is that affecting the trajectories of other societies is typically a difficult, long-term proposition; in the meantime, there are pressing global challenges that need to be addressed, sometimes with the assistance of unsavory regimes. The last question concerns the nominees’ approach to the execution of foreign policy. What will be their preferred mix of unilateralism and multilateralism, and which tools – from diplomacy and sanctions to intelligence operations and military force – will they reach for most often? The answers to these questions should become clearer during the campaign."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Regionale Ärzteverbände, nichtstaatliche Organisationen und Politiker arbeiten gemeinsam, um das Problem der Verstümmelung auf nationaler Ebene zu thematisieren und öffentlich zu machen. In Afrika und anderswo ist man ständig bemüht, eine internationale Kampagne in Gang zu setzen, um der Öffentlichkeit bewusst zu machen, dass Frauen in vielen Ländern noch immer bloß Waren sind, mit denen man aus Gründen der Tradition alles machen kann. Viele afrikanische, arabische und asiatische Länder, in denen die weibliche Verstümmelung noch immer praktiziert wird, haben internationale Konventionen unterzeichnet, in denen diese Praktiken verurteilt werden. Speziell handelt es sich dabei um die Internationale Konvention zur Beseitigung der Diskriminierung von Frauen und die Internationale Konvention der Rechte des Kindes. Die meisten dieser Länder unterstützen auch eine Reihe von UN-Resolutionen, die sich für die Beseitigung der Verstümmelung einsetzen. Diese lobenswerten Ansätze haben aber gegen dieses Phänomen nichts ausgerichtet. Schöne Worte und öffentliche Versprechungen reichen eben nicht, um diese Praktiken auszurotten, bedarf es des nötigen politischen Willens. Die Verstümmelung weiblicher Genitalien ist ein Verbrechen mit echten Opfern. Wer aber sind die Verbrecher? Sollen wir alle Frauen einsperren, die ihre Geschlechtsgenossinnen verstümmeln? Sollen wir Mütter hinter Gitter bringen, weil sie absichtlich die physische Integrität ihrer Töchter auf dem Altar der Tradition opfern? Sollen wir Sanktionen über diejenigen Länder verhängen, die diese Praktiken nicht verbieten? Sollen in abgelegenen afrikanischen Dörfern Menschenrechtsaktivisten patrouillieren? Der Tradition kommt man nur mit Kreativität bei.", "en": "Networks of local practitioners, non-governmental organizations and politicians are collaborating to confront the issue of female genital mutilation at a national level and to publicize it. There are ongoing efforts in Africa and elsewhere to internationalize a campaign that seeks to bring to galvanize public awareness of the dark fact that, in many countries, women remain mere commodities at the disposal of tradition. Today, most of the African, Arab, and Asian countries blighted by the custom female genital mutilation are nonetheless signatories of the international conventions that condemn this practice, particularly the international Convention on the Elimination of Discrimination Against Women and the international Convention on the Rights of the Child. Most of these countries also support a series of UN resolutions that call for eliminating female genital mutilation. But all these commendable efforts have failed to counter the phenomenon. So the issue is not good words and public promises, it is one of securing the political will necessary to stamp out the practice. Female genital mutilation is a crime with real victims, but who are the criminals? Should we incarcerate all women who carry out these mutilations on their fellow women? Should we imprison mothers because they are willingly sacrifice their daughters' physical integrity on the altar of tradition? Should we impose sanctions on countries that do not make the practice unlawful? Should we patrol remote African villages with groups of human rights activists? Tradition can only be countered by creativity."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "»Dann laß es warten und bleib da. Komm, wische dir erst die Brille ab, du kannst ja gar nichts sehen. So, gib dein Taschentuch. Was wollen wir denn trinken? Burgunder?« Ein Auto kam und fiel sogleich, die Straße war gesperrt. Ein Überlebender, ein feister rotköpfiger Mann, gestikulierte wild neben den Trümmern, glotzte hinab und hinauf, entdeckte unser Versteck, kam brüllend gelaufen und schoß aus einem Revolver viele Male gegen uns herauf. Trabe und träume von Hasen, Mozart lachte.", "en": "\"Let it wait then and stay here. First wipe your glasses. You can see nothing like that. Give me your handkerchief. What shall we drink? Burgundy?\" A car came and was dropped at once. The road was blocked. A survivor, a stout red-faced man, gesticulated wildly over the ruins. Then he stared up and down and, discovering our hiding place, came for us bellowing and shooting up at us with a revolver. I trot and dream of a hare. Mozart laughed."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Die strategischen Bedingungen sind heute zugegebenermaßen weit komplexer als vor acht Jahren, als sich Israels Forderungen für ein Abkommen mit Syrien im Wesentlichen auf Sicherheitsmaßnahmen auf den Golanhöhen konzentrierten und darauf, dass Syrien seinen Einfluss im Libanon geltend macht, um eine Einigung dieses Landes mit Israel zu ermöglichen. Die syrische Allianz mit dem Iran war kein großes Thema. Der anschließend erzwungene Rückzug Syriens aus dem Libanon war für Israel keine gute Nachricht. In der letzten Runde der israelisch-palästinensischen Friedensgespräche vor acht Jahren war klar, dass ein Abkommen mit Syrien automatisch den Weg für eine Einigung mit dem Libanon ebnen und die Bedrohung der israelischen Nordgrenze durch die Hisbollah beenden würde. Heute würde Frieden mit Syrien ein Friedensabkommen zwischen Israel und dem Libanon zwar insgesamt erleichtern, aber eine automatische Folge wäre das nicht. Obwohl nämlich die Hisbollah unter der syrischen Besatzung florierte, erreichte sie niemals jene außergewöhnliche politische Macht, über die sie heute verfügt. Dennoch könnte ein Friedensabkommen mit Syrien ein wichtiger Baustein einer umfangreicheren israelisch-arabischen Einigung und daher eines stabileren Nahen Ostens sein, obwohl es unrealistisch ist zu erwarten, dass Syrien seine speziellen Beziehungen zum Iran im Gegenzug für die Golanhöhen abbrechen würde. Es handelt sich eben um Friedensgespräche und nicht um einen Verteidigungspakt und Syrien würde seine iranischen Freunde nicht einfach abrupt fallen lassen. Aber gute Beziehungen zwischen einem arabischen Staat, der mit Israel in Frieden lebt und dem Iran sind nicht zwangsläufig schlecht. Die Haltung Syriens könnte den Einflussbereich der iranischen Strategie regionaler Destabilisierung eher begrenzen als ausweiten. Wie immer wird viel von der amerikanischen Bereitschaft abhängen, von militärischen Lösungen und starren ideologischen Imperativen Abschied zu nehmen und stattdessen eine pragmatische Kultur der Konfliktlösung anzunehmen. Ein von den USA unterstützter Frieden zwischen Israel und Syrien könnte das strategische Umfeld verändern und möglicherweise andere Störenfriede im Nahen Osten in ein System regionaler Kooperation und Sicherheit einbinden.", "en": "Admittedly, the strategic conditions in the region are far more complex today than they were eight years ago, when Israel’s requirements for a deal with Syria focused mainly on security arrangements on the Golan Heights, and on Syria using its leverage in Lebanon to permit an Israeli settlement with that country. Syria’s alliance with Iran was not a major issue. Syria’s subsequent forced withdrawal from Lebanon was not good news for Israel. In the last round of Israeli-Palestinian peace talks eight years ago, it was clear that a deal with Syria would automatically pave the way to a settlement with Lebanon, and an end to Hezbollah’s threat to Israel’s northern border. Today, peace with Syria might facilitate an Israeli peace with Lebanon down the road, but that will not be an automatic outcome. Indeed, while Hezbollah prospered under Syrian occupation, it never reached the extraordinary political power that it has today. Nevertheless, peace with Syria could be a major building block in a wider Israeli-Arab settlement, and consequently of a more stable Middle East, though it is unrealistic to expect that Syria would automatically sever its special relationship with Iran in exchange for the Golan Heights. These are peace talks, not a defense treaty, and Syria would not abruptly disengage from its Iranian friends. But good relations between an Arab state at peace with Israel and Iran are not necessarily a bad thing. Syria’s stance might limit, rather than extend, the reach of Iran’s strategy of regional destabilization. As always, much will depend on America’s readiness to move away from military solutions and rigid ideological imperatives and instead embrace the pragmatic culture of conflict resolution. A US-backed Israeli-Syrian peace could transform the strategic environment, potentially drawing other Middle East spoilers into a system of regional cooperation and security."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Mit der Replikation trat mittels der dem Auswahlmechanismus der natürlichen Selektion vorgelegten Variationen oder Mutationen der Zufall auf den Plan. Nach allem, was wir wissen, erfolgen diese Variationen streng zufällig, völlig ohne jede Intentionalität oder Absicht – daher die weit verbreitete Auffassung, dass die Gesichte des Lebens zufallsbestimmt ist. Diese Ansicht ignoriert freilich die Möglichkeit, dass die Vielzahl der zur natürlichen Auslese zufällig angebotenen Auswahlmöglichkeiten ausreichend umfassend ist, damit sich eine optimale oder nahezu optimale Lösung herausbilden kann; in diesem Fall wäre der Prozess tatsächlich ein nahezu zwangsläufiger und unter den jeweils gegebenen Umständen reproduzierbar. Tatsächlich gibt es überzeugende Gründe für die Ansicht, dass eine optimierende Selektion zu Beginn und während der Entwicklung des Lebens häufiger auftrat als allgemein angenommen. Damit wäre es wahrscheinlich, dass Leben – in dem Maße, wie es das Resultat deterministischer Chemie und optimierender Selektion ist – in einer dem uns bekannten Leben ähnlichen Form auftreten könnte, wo immer die Bedingungen jenen ähneln, die den Beginn des Lebens auf der Erde begleiteten. Das heutige Interesse an außerirdischem Leben wäre damit begründet. Freilich ist diese optimierende Selektion im Verlauf der Evolution kein Beweis für ein intelligentes Design. Ungeachtet der zur Unterstützung der These vom intelligenten Design vorgebrachten Argumente – die überreichlich widerlegt worden sind – sei hier lediglich gesagt, dass eine Theorie, die von vornherein davon ausgeht, dass Dinge nicht natürlich erklärbar sind, keine wissenschaftliche Theorie darstellt. Die Naturwissenschaft beruht per Definition auf der Vorstellung, dass der Untersuchungsgegenstand natürlich erklärbar ist. Warum sollte man sonst nach einer Erklärung suchen?", "en": "With replication, chance made its appearance, by way of the variations, or mutations, that were offered to the screening action of natural selection. According to all we know, these variations are strictly accidental, totally devoid of any intentionality or foresight – hence the widespread notion that the history of life was ruled by contingency. But this view ignores the possibility that the array of choices offered by chance to natural selection may be sufficiently extensive to allow an optimal or near-optimal solution to emerge, in which case the process is actually close to obligatory and reproducible under the prevailing conditions. Indeed, there are strong reasons to believe that optimizing selection may have occurred in the origin and evolution of life more often than is generally assumed. This implies that life, to the extent that it is the product of deterministic chemistry and of optimizing selection, is likely to arise, in a form similar to life as we know it, wherever conditions mimic those that surrounded its birth on Earth, thus justifying today’s interest in extraterrestrial life. But this optimizing selection during evolution is nothing like proof of intelligent design. Irrespective of the arguments put forward in support of ID, which have been abundantly refuted, let it simply be stated that a theory based on an a priori declaration that things are not naturally explainable is not a scientific theory. By definition, the science is based on the idea that the object of study is naturally explainable. Why look for an explanation otherwise?"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Kann Europa einen Krieg zwischen den USA und China abwenden? NEW HAVEN – Die Länder Europas sind derzeit uneins, ob sie sich dem von US-Präsident Joe Biden initiierten diplomatischen Boykott der bevorstehenden Olympischen Winterspiele in Peking anschließen sollen. Diese Episode unterstreicht einmal mehr, dass Europa und die Vereinigten Staaten hinsichtlich des Umgangs mit China wirklich weit voneinander entfernt liegen. Abgesehen von den gemeinsamen politischen Grundwerten bedienen sich die USA und Europa oftmals einer ähnlichen Rhetorik, wenn es um die Herausforderung geht, die China für die internationale Ordnung darstellt. Dennoch ist es den meisten europäischen Regierungen nicht möglich, ihre Interessen mit der Vision einer von den USA angeführten Koalition der Demokratien abzustimmen, die den Autokratien der Welt Paroli bietet. Und offizielle europäische Vertreter verweigern sich der Idee, eine auf Eindämmung fokussierte China-Politik unter dem Deckmantel des Wettbewerbs zu verfolgen. Obwohl die Europäische Union die transatlantische Zusammenarbeit vertiefen möchte, besteht keine Einigkeit darüber, wie das bewerkstelligt werden soll, ohne China zu verstimmen oder genau jenes internationale System zu untergraben, dessen Schutz man sich auf die Fahnen geheftet hat. Ebenso wenig sind die europäischen Regierungen von Amerikas Zuverlässigkeit als Partner überzeugt. Biden mag die transatlantischen Beziehungen wertschätzen, doch sein Vorgänger, Donald Trump, tat das nicht. Wer kann schon sagen, wofür der nächste US-Präsident - möglicherweise Trump selbst - stehen wird? Diese Zweifel stellen ein Hauptmotiv für die Bestrebungen der EU dar, ihre Vision einer „strategischen Autonomie“ in die Praxis umzusetzen. Freilich bestehen Möglichkeiten für eine transatlantische Zusammenarbeit im Hinblick auf China.", "en": "Can Europe Avert a US-China War? NEW HAVEN – European countries are currently divided over whether to join US President Joe Biden’s diplomatic boycott of the upcoming Winter Olympics in Beijing. The episode underscores yet again that when it comes to dealing with China, Europe and the United States truly are an ocean apart. Beyond sharing fundamental political values, the US and Europe often employ similar rhetoric about the challenge China poses to the international order. Nonetheless, most European governments cannot reconcile their interests with the vision of a US-led coalition of democracies standing up to the world’s autocracies, and European officials balk at pursuing a China policy focused on containment, under the guise of competition. While the European Union wants to deepen transatlantic cooperation, there is no consensus on how to do so without alienating China or undermining the very international system it aims to defend. Nor are European governments convinced of America’s reliability as a partner. Biden might value the transatlantic relationship, but his predecessor, Donald Trump, did not. Who is to say what the next US president – possibly Trump himself – will stand for? This doubt is a key motivation behind the EU’s effort to operationalize its vision of “strategic autonomy.” To be sure, there is scope for transatlantic collaboration on China."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Killing Justice in Russia PRAG – Der Tod von Eduard Tschuwaschow, eines Richters, der am 12. April in Moskau kaltblütig ermordet wurde, ist ein weiterer in einer langen und wachsenden Liste von Morden an denjenigen, die in Russland versuchen, Gerechtigkeit für die Opfer von Straftaten zu erzielen – eine wichtige Aufgabe für die zukünftige Entwicklung der russischen Gesellschaft. In der russischen Justiz war Tschuwaschow einer der wenigen Richter mit dem Mut, gegen die mächtigen lokalen Regierungsbeamten und die hochrangigen Beamten des Innenministeriums zu sprechen. Er hatte sogar den Mut, einige von ihnen ins Gefängnis zu schicken. In jüngster Zeit hat Tschuwaschow, persönlichen Bedrohungen zum Trotz, Mitglieder einer besonders gemeinen Moskauer Neonazi-Gruppe ins Gefängnis geschickt. Die westliche Presse hat die Regierungszeit des russischen Präsidenten Dmitri Medwedew bisher oft als eine Zeit der Liberalisierung dargestellt, eine Zeit, in der die russische Regierung beginne, ihren autoritären Griff, mit dem sie die Gesellschaft umklammert, zu lockern. Einige gehen sogar soweit, dass eine neue Perestroika unter Medwedew eingeläutet werde. Aber über das Muster der Ermordung russischer „Störenfriede“, das sich vor einigen Jahren abzeichnete, als der Menschenrechtsexperte Nikolai Girenko und die Journalistin Anna Politkowskaya ermordet wurden, ist nicht hinreichend berichtet worden. Tatsächlich ereignete sich 2009, in Medwedews zweitem Amtsjahr, eine ganze Serie dieser grausamen Ermordungen. Stanislaw Markelow, Natalja Estemirowa, Maksharip Aushev und Ivan Khutorskoy waren Anfang 2009 alle noch am Leben und entschlossen, die Menschenrechtssituation in Russland zu verbessern und Missbräuche bloßzustellen. Markelow, ein Rechtsanwalt, hat regelmäßig Menschenrechtsfälle angenommen, die niemand anders wollte. Es waren oft Fälle im Zusammenhang mit dem Krieg und der noch immer herrschenden Gewalt in Tschetschenien oder mit dem wachsenden Terror durch Neonazis auf den Straßen Moskaus, Sankt Petersburg und anderen russischen Städten. Estemirowa, eine wichtige Aktivistin der Memorial-Gruppe in Tschetschenien, die entschlossen ist, die Russen über die Wahrheit ihrer modernen Geschichte zu informieren, arbeitete gerade an der Untersuchung von Entführungen und außergerichtlichen Tötungen. Sie war eine wichtige Informationsquelle über die Zustände in Tschetschenien. Aushev, ein führender inguschischer Oppositionsaktivist und Journalist, betrieb eine einflussreiche lokale Nachrichten-Website, nachdem Magomed Jewlojew 2008 in Polizeigewahrsam erschossen worden war. Und Khutoskoi, ein führender antifaschistischer Aktivist aus Moskau, der bei antifaschistischen Konzerten und bei Markelows Pressekonferenzen für die Sicherheit zuständig war. Sie alle sind durch Mörder zum Schweigen gebracht worden.", "en": "Killing Justice in Russia PRAGUE – The death of Eduard Chuvashov, a judge killed in cold blood on April 12 in Moscow, is another in a long and growing list of murders perpetrated on those in Russia who try to seek justice for the victims of crimes – an essential task for the future development of the Russian society. Within the Russian judiciary, Chuvashov was one of the rare judges with the courage to rule against powerful local government officials as well as high-ranking officers of the interior ministry. Indeed, he dared to send a number of them to prison. Recently, Chuvashov defied personal threats made against him and sentenced members of a particularly nasty Moscow neo-Nazi group to prison. The Western press has, up until now, often portrayed Russian President Dmitry Medvedev’s term in office as a time of liberalization, a period when the Russian government is beginning to loosen its authoritarian grip on society. Some even suggest that, with Medvedev, a new era of perestroika is about to be launched. But the pattern of assassination directed against Russian “troublemakers,” which started several years ago when human rights expert Nikolai Girenko and journalist Anna Politkovskaya were murdered, has not been effectively addressed. In fact, in 2009, Medvedev’s second year in office, a devastating series of such killings occurred. Stanislav Markelov, Natalya Estemirova, Maksharip Aushev, and Ivan Khutorskoi were all alive at the beginning of 2009, determined to improve Russia’s human rights record and expose the truth about abuses. Markelov, a lawyer, routinely tackled the human rights cases that no one else was willing to take on. These were often cases related to the war and ongoing violence in Chechnya or the growing neo-Nazi terror found on the streets of Moscow, Saint Petersburg, and other Russian cities. Estemirova, a key activist in Chechnya for the group Memorial, which is determined to inform Russians about the truth of their modern history, investigated abductions and extrajudicial killings. Indeed, she was a crucial source of information about the situation in Chechnya. Aushev, a leading Ingushetian opposition activist and journalist, ran an influential local news Web site after Magomed Yevloev was shot dead in police custody in 2008. And Khutoskoi, a leading Moscow-based anti-fascist activist, would organize security at anti-fascist concerts, as well as at Markelov’s press conferences. All of their work was ended by assassins."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Sie besorgte mir nochmals ein Brötchen, tat etwas Salz daran, strich ein wenig Senf darauf, schnitt ein Stückchen für sich selber ab und hieß mich essen. Ich aß. Ich hätte alles getan, was sie mich geheißen hätte, alles außer Tanzen. Es tat ungeheuer wohl, jemand zu gehorchen, neben jemand zu sitzen, der einen ausfragte, einem befahl, einen ausschalt. Hätte der Professor oder seine Frau das vor ein paar Stunden getan, es wäre mir viel erspart geblieben. Aber nein, es war gut so, es wäre mir viel entgangen! Und folgendes war der Inhalt der Schrift, die ich mit stets wachsender Spannung in einem Zuge las: »Komisch«, sagte ich, »daß das Schießen so viel Spaß machen kann! Dabei war ich früher Kriegsgegner!«", "en": "She got another roll for me, put a little salt and mustard on it, cut a piece for herself and told me to eat it. I did all she told me except dance. It did me a prodigious lot of good to do as I was told and to have some one sitting by me who asked me things and ordered me about and scolded me. If the professor or his wife had done so an hour or two earlier, it would have spared me a lot. But no, it was well as it was. I should have missed much. I read the contents at a sitting with an engrossing interest that deepened page by page. Gustav smiled."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Eine europäische Föderation in Ausnahmefällen PARIS – Die Schaffung der europäischen Wirtschafts- und Währungsunion ist einzigartig in der Geschichte souveräner Staaten. Die Eurozone bildet eine völlig neuartige „Gesellschaft von Staaten“, die über das traditionelle Konzept der westfälischen Souveränität hinausgeht. Ebenso wie die Individuen in einer Gesellschaft, sind die Länder der Eurozone sowohl unabhängig als auch voneinander abhängig. Sich können einander sowohl im positiven als auch im negativen Sinn beeinflussen. Um eine gute Führung zu gewährleisten, ist es notwendig, dass die einzelnen Mitgliedsstaaten und die Institutionen der Europäischen Union ihrer Verantwortung nachkommen. Wirtschafts- und Währungsunion bedeutet ja, dass man in zweierlei Hinsicht vereint ist: wirtschaftlich und währungstechnisch. Die europäische Währungsunion funktioniert erstaunlich gut. Seit dem Start des Euro im Jahr 1999 wurde für 17 Länder und 332 Millionen Menschen die Preisstabilität erhalten, wobei die durchschnittliche jährliche Inflation bei lediglich 2,03 Prozent lag – und damit besser war als die entsprechende Bilanz Deutschlands zwischen 1955 und 1999. Außerdem wurden in der Eurozone seit 1999 14,5 Millionen neue Arbeitsplätze geschaffen, während dieser Wert in den USA bei 8,5 bis 9 Millionen liegt. Das soll nicht heißen, dass Europa kein ernsthaftes Problem mit der Arbeitslosigkeit hätte, aber Europa steht nicht offenkundig schlechter da: in allen entwickelten Ökonomien muss die Schaffung der Arbeitsplätze angekurbelt werden. Auch ist die Leistungsbilanz der Eurozone präsentiert sich auf konsolidierter Basis ausgeglichen, ihre Schuldenquote liegt deutlich unter der Japans und das jährliche Defizit der öffentlichen Finanzen liegt deutlich unter den entsprechenden Werten der USA, Japan und Großbritanniens. Der Euro per se erklärt also nicht, warum die Eurozone zum Patienten der Weltwirtschaft wurde.", "en": "European Exceptionalism PARIS – The creation of Europe’s economic and monetary union is unique in the history of sovereign states. The eurozone constitutes a “society of states” of a completely new type, one that transcends the traditional Westphalian concept of sovereignty. Like individuals in a society, eurozone countries are both independent and interdependent. They can affect each other both positively and negatively. Good governance requires that individual member states and the European Union’s institutions fulfill their responsibilities. Above all, economic and monetary union means just that: two unions, monetary and economic. Europe’s monetary union has worked remarkably well. Since the euro’s launch in 1999, price stability has been maintained for 17 countries and 332 million people, with average yearly inflation of just 2.03% – better than Germany’s record from 1955 to 1999. Moreover, the eurozone has created 14.5 million new jobs since 1999, compared to 8.5-9 million in the United States. This is not to say that Europe does not have a serious unemployment problem; but there is no obvious inferiority in Europe: all advanced economies must boost job creation. Likewise, on a consolidated basis, the eurozone’s current account is balanced, its debt/GDP ratio is well below that of Japan, and its annual public-finance deficit is well below that of the US, Japan, and the United Kingdom. The euro per se thus does not explain why the eurozone has become the sick man of the global economy."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Die Herausforderung der globalen Klimafinanzierung LONDON – Mittlerweile hat sich die Aufregung nach der UN-Klimakonferenz (COP27) in Ägypten zwar gelegt, dennoch bleiben viele Fragen zur Finanzierung von Emissionssenkungen und Anpassungsmaßnahmen offen. Es wird sich nicht vermeiden lassen, dass der Klimawandel ein gefährliches Ausmaß erreicht, wenn die entsprechenden Investitionen in den Entwicklungsländern nicht deutlich erhöht werden. Bleiben diese Länder weiterhin von fossilen Brennstoffen und schmutzigen Technologien abhängig, werden sie in den kommenden Jahrzehnten das stärkste Emissionswachstum aufweisen. Glücklicherweise können derartige Investitionen nicht nur Emissionen senken und die Widerstandsfähigkeit stärken, sondern auch eine neue Form von Wachstum und Entwicklung fördern, die sich deutlich attraktiver präsentiert als die schmutzigen und zerstörerischen Methoden der Vergangenheit. Es liegt daher im ureigensten Interesse der Industrieländer, den Entwicklungsländern zu helfen, den Übergang zu nachhaltigen, inklusiven und widerstandsfähigen Volkswirtschaften zu beschleunigen. Wir wurden von der ägyptischen COP27-Präsidentschaft und der britischen COP26-Präsidentschaft beauftragt, eine unabhängige Analyse jener Finanzierungen durchzuführen, die die Entwicklungsländer (mit Ausnahme Chinas) bis 2030 benötigen, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen. In unserem, während der ersten Woche der COP27 veröffentlichten Bericht kommen wir zu dem Schluss, dass die jährlichen Investitionen dieser Länder in den Klimaschutz unverzüglich erhöht werden müssen, und zwar von etwa 500 Milliarden Dollar im Jahr 2019 auf 1 Billion Dollar im Jahr 2025 und auf 2,4 Billionen Dollar im Jahr 2030. Mit diesen Investitionen können nicht nur die Punkte des Pariser Abkommens erfüllt werden, sondern auch eine neue Form des Wachstums vorangetrieben sowie Fortschritte bei der Verwirklichung der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung ermöglicht werden. Für diese Investitionen haben wir drei Prioritäten herausgearbeitet. Erstens sollten die Finanzmittel in die Beschleunigung der Energiewende fließen, insbesondere in den Ausbau erneuerbarer Energieträger, da dies eine wesentliche Voraussetzung dafür ist, dass die Ziele des Pariser Abkommens in Reichweite bleiben. Zweitens sind höhere Investitionen in die Widerstandsfähigkeit erforderlich, um Leben und Lebensgrundlagen - insbesondere in den ärmsten Gebieten der Welt - vor den zunehmend verheerenden Auswirkungen des Klimawandels zu schützen und es bedarf wirksamer, entsprechend finanzierter Mechanismen zur Bewältigung von Verlusten und Schäden (definiert als Kosten, die durch Abmilderung oder Anpassung nicht verhindert werden können). Und drittens gilt es dringend, die biologische Vielfalt zu stärken und die Ökosysteme zu erhalten, von denen wir alle abhängig sind. Investitionen in die Natur sind ein entscheidender Beitrag sowohl zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit als auch zur Emissionsminderung.", "en": "The Global Climate-Finance Challenge LONDON – The dust has now settled after the United Nations Climate Change Conference (COP27) in Egypt, but there are still many unanswered questions about how to finance emissions reductions and adaptation. The world will not avoid dangerous levels of climate change without a significant increase in investment in developing countries. If these countries lock in dependency on fossil fuels and dirty technologies, they will be largest source of emissions growth in the coming decades. Fortunately, such investment can not only reduce emissions and build resilience; it also can drive a new form of growth and development that is much more attractive than the dirty and destructive paths of the past. Helping these countries accelerate the transition to sustainable, inclusive, and resilient economies is therefore in developed countries’ own interest. We were commissioned by the Egyptian COP27 presidency and the British COP26 presidency to conduct an independent analysis of the financing that developing countries (other than China) will need by 2030 in order to realize the goals outlined in the Paris climate agreement. Our report, published during the first week of COP27, concluded that these countries’ annual investment in climate action needs to increase immediately, from about $500 billion in 2019 to $1 trillion by 2025, and to $2.4 trillion by 2030. That investment will not only deliver on the Paris agreement; it will also drive this new form of growth and advance progress toward achieving the UN Sustainable Development Goals. We identified three investment priorities. First, financing should go toward accelerating the energy transformation, particularly the deployment of renewables, as this is essential to keeping the Paris agreement’s targets within reach. Second, we need increased investments in resilience to protect lives and livelihoods – particularly among the world’s poorest communities – against the increasingly devastating effects of climate change, as well as effective, properly-funded mechanisms for addressing loss and damage (defined as costs that cannot be prevented by mitigation or adaptation). And, third, we urgently need to enhance biodiversity and conserve the ecosystems on which we all depend. Investments in nature represent vital contributions to both resilience-building and emissions reductions."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Die Stabilisierung der globalen Erholung Die Welt von heute präsentiert sich als Kontraststudie. Einerseits verfolgen uns Bilder des Terrors und des Krieges, andererseits erleben wir in allen Regionen der Welt das stärkste Wirtschaftswachstum seit Jahren. Die Inflation bleibt trotz steigender Ölpreise unter Kontrolle und die Entwicklung der Finanzmärkte verläuft zufriedenstellend. Mehrere Volkswirtschaften, die bis vor kurzem von Finanzkrisen erschüttert waren, befinden sich auf einem guten Weg der Erholung. Gleichzeit bleibt allerdings noch viel zu tun, um zukünftigen Krisen vorzubeugen und die Armut zu reduzieren. Was bedeuten diese Kontraste für die Zukunft? Die Antwort darauf hängt entscheidend davon ab, wie jedes einzelne Land und die internationale Gemeinschaft auf die wichtigsten politischen Herausforderungen reagieren. Dazu gehören die Bekämpfung globaler Ungleichgewichte mittels makroökonomischer Strategien und längst überfälliger Reformen, die Begleichung der Kosten durch alternde Bevölkerungen, die Stärkung der Abwehrmechanismen gegen Wirtschafts- und Finanzkrisen und die Einhaltung von Versprechen im Bereich der zwingend notwendigen Armutsreduktion. Kürzlich trafen sich führende Vertreter der Wirtschafts- und Finanzwelt in Washington zur Jahrestagung des IWF und der Weltbank. Vor 60 Jahren fand die Konferenz von Bretton Woods statt, die beide Institutionen als Säulen der internationalen wirtschaftlichen Zusammenarbeit hervorbrachte. Meine Botschaft als IWF-Chef war eine Aufforderung zu Wachsamkeit und Handeln. Einfach ausgedrückt kann man sagen, die internationale Gemeinschaft muss aus der gegenwärtigen Erholung Nutzen ziehen, um wirtschaftliche und finanzielle Stabilität zu gewährleisten und Ländern mit weniger guten Aussichten Hilfe leisten. Zeiten starken Wirtschaftswachstums ermöglichen es Ländern Vorsorge zu treffen, um die Wahrscheinlichkeit und die Stärke zukünftiger Abschwünge zu mindern. Allerdings werden derartige Chancen oft allzu leicht vertan. In Zeiten globalisierter Finanzmärkte, da Länder mit schnellen grenzüberschreitenden Kapitalflüssen zu kämpfen haben, ist Selbstzufriedenheit fehl am Platz. Eine Lektion der 1990er Jahre ist, dass Schwachstellen zu beseitigen sind, bevor sie sich zu Krisen auswachsen. Das rasche Wirtschaftswachstum im Jahr 2004 zeigt, dass sich unsere Bemühungen seit den 1990er Jahren, die Abwehrmechanismen zu verstärken, ausgezahlt haben. Das Wachstum war jedoch nicht überall gleich stark: Europa und Japan sind - trotz jüngster Aufwärtsentwicklungen - weit davon entfernt, ihr Potenzial zu erreichen, während die Vereinigten Staaten und China weiterhin als Impulsgeber der Weltwirtschaft fungieren. Ein prioritäres Ziel ist die Reduktion globaler Zahlungsungleichgewichte. Die USA müssen mittelfristig ihr Haushaltsdefizit verringern. Europa und Japan können ihr Wachstum ankurbeln, indem man die Strukturreformen beschleunigt. Von Maßnahmen zur Erhöhung der Wechselkursflexibilität in China und anderen asiatischen Ländern, die mit einer Reform des Finanzsektors einhergehen, wird man in diesen Ländern und auch weltweit profitieren.", "en": "Building on the Global Recovery The world is a study in contrasts nowadays. We are haunted by images of terror and warfare. Yet every region of the globe has experienced some of the strongest economic growth seen in years, inflation remains subdued despite surging oil prices, and financial markets are doing well. Several economies that recently faced financial crises are rebounding strongly. At the same time, much more needs to be done to help prevent future crises and reduce poverty. What do these contrasts mean for the future? The answer depends crucially on how each country and the international community respond to key policy challenges: addressing global imbalances through macroeconomic policies and long-overdue reform; meeting the costs of aging populations; strengthening defenses against economic and financial crises; and delivering on the pressing imperatives of poverty reduction. Recently, financial leaders from 184 countries met in Washington at the Annual Meetings of the IMF and World Bank. This year marks the sixtieth anniversary of the Bretton Woods Conference that established those two organizations as pillars of international economic cooperation. As IMF Managing Director, my message was one of vigilance and action. Simply put, the international community must take advantage of the current recovery to broaden efforts to ensure financial and economic stability, and help those countries with limited prospects. Periods of strong economic growth allow countries to put in place defenses to reduce the likelihood and severity of future downturns. But such opportunities are all too easy to squander. In an era of globalized financial markets, when countries can find it hard to cope with rapid cross-border capital flows, there is no time for complacency. A lesson of the 1990's is that vulnerabilities must be dealt with before they become crises. The world's rapid economic growth in 2004 shows that the efforts to shore up our defenses since the 1990's has paid off. But growth has been unbalanced: Europe and Japan - despite some recent gains - are far from reaching their potential, and the United States and China have continued largely to drive the world economy. One priority is to reduce global payments imbalances. The US must move to reduce its budget deficit in the medium-term. Europe and Japan can increase their growth by stepping up the pace of structural reform. Moves toward increased exchange rate flexibility in China and other Asian countries, supported by financial sector reform, will have domestic and global benefits."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Doch wieder werden die schwankenden Schritte seiner Regierung die Dinge in nächster Zeit nur noch schlimmer machen. Bush weigert sich immer noch, etwas für den Umweltschutz zu tun, und er hat sein ständiges Gebet, dass die Technologie uns retten wird, mit sehr wenig Geld ausgestattet. Was soll man also von Bushs jüngst erklärter Verpflichtung halten, Amerika innerhalb von 25 Jahren zu 75 % unabhängig vom Öl aus dem Nahen Osten zu machen? Für Investoren ist die Botschaft eindeutig: Investiert nicht mehr in die Erschließung von Reserven im Nahen Osten, der Ölquelle mit den bei weitem geringsten Kosten der Welt. Doch ohne neue Investitionen in die Erschließung der Reserven im Nahen Osten bedeutet die ungezügelte Zunahme des Energieverbrauchs in den USA, China und anderswo, dass die Nachfrage das Angebot übersteigen wird. Als wäre das nicht genug, riskiert Bush mit seiner Drohung, Sanktionen gegen den Iran zu verhängen, dass es in der Versorgung von einem der größten Ölförderer der Welt zu Unterbrechungen kommt. Zumal die Weltölförderung fast ihre volle Kapazität erreicht hat und die Preise bereits mehr als doppelt so hoch sind wie vor dem Irak-Krieg, deutet dies auf noch höhere Profite für die Ölbrache hin – den einzigen klaren Gewinner in Bushs Nahostpolitik. Immerhin sollte man es Bush anrechnen, dass er zumindest erkannt hat, dass es ein Problem gibt. Doch, wie immer, deutet eine genauere Betrachtung seiner Vorschläge auf einen weiteren Taschenspielertrick seiner Regierung hin.", "en": "But, again, his administration’s faltering moves will almost surely make matters worse in the immediate future. Bush still refuses to do anything about conservation, and he has put very little money behind his continuing prayer than technology will save us. What, then, to make of Bush’s recent declaration of a commitment to make America 75% free of dependence on Middle East oil within 25 years. For investors, the message is clear: do not invest more in developing reserves in the Middle East, which is by far the lowest-cost source of oil in the world. But, without new investment in developing Middle East reserves, unbridled growth of energy consumption in the US, China, and elsewhere implies that demand will outpace supply. If that were not enough, Bush’s threat of sanctions against Iran poses the risks of interruptions of supplies from one of the world’s largest producers. With world oil production close to full capacity and prices already more than double their pre-Iraq War level, this portends still higher prices, and still higher profits for the oil industry – the only clear winner in Bush’s Middle East policy. To be sure, one shouldn’t begrudge Bush for having at last recognized that there is a problem. But, as always, a closer look at what he is proposing suggests another sleight of hand by his administration."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Wenn er das Geld hätte, sagt Barientos, wäre er vermutlich ein „Zugvogel“ und würde den Sommer auf dem US-Festland und den Winter auf Hawaii verbringen. „Es gibt Dinge, die ich gern mit meiner Familie machen würde und die hier einfach nicht möglich sind, z.B. Museen, Freizeitparks oder große Sportveranstaltungen besuchen.“ Er würde aber Hawaii nie für immer den Rücken kehren – es gibt zu viel, was ihm zu Hause gefällt. „Ich liebe die Menschen, die Kultur … eigentlich alles.“ Wenn Barientos und seine Familie sich am Strand ausstrecken, um mit der gesamten Nachbarschaft Neujahr zu feiern, ist sein Alter so ziemlich das Letzte, woran er denkt. „Mir fehlt die Zeit, mir darüber Sorgen zu machen!“ sagt er. Und was ist mit seinem Status als Letzter einer Generation? „Ich weiß nicht, ob ich der letzte Babyboomer bin oder nicht“, sinniert Barientos. „Falls auf Hawaii irgendwer später als am 31. Dezember 1964 um 18:45 Uhr geboren ist, dann hat er mich überholt. Aber wissen Sie, wenn das bedeutet, dass ich ein paar neue Leute treffe und mich darüber unterhalte, dann ist das cool.“", "en": "If he had the money, Barientos says he would probably be a “snow bird” – spending summers on the US mainland and winter in Hawaii. “There are things I’d like to do with my family that we just can’t do here, such as [going to] museums, amusement parks, or large sporting events.” When Barientos and his family spill out onto the beach to celebrate New Year’s Eve with the whole neighborhood, one of the last things he will think about is his age. “I don’t have time to be worrying about that!” he says. What about his status as the last of a generation? “I don’t know whether I’m the last baby boomer or not,” Barientos muses. “If there was anyone born in Hawaii later than 6:45 on December 31, 1964, then they’ve got me beat. But, you know what, if it means I get to meet some new people and talk about it, then it’s definitely cool.”"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Wo Fachleute das Sagen haben, sieht es vielleicht nicht immer so aus, als wenn es eine effektive hierarchische Struktur gäbe. Aber, wie das akademische Sprichwort sagt: Dass man Katzen nicht zu einer Herde zusammenschließen kann, heißt nicht, dass es unter ihnen keine Hierarchie gäbe. Wie bei Katzen gibt es auch unter Akademikern eine „relative Hierarchie“, in der die Verantwortlichen je nach Situation wechseln. Sogar in der Welt des Sports, wo Erfolg keine offenkundige Vorbedingung für Führungsaufgaben ist, zeigen sich interessante Verknüpfungen von Erfahrung und Organisationsfähigkeit. Die allerbesten Basketballspieler der NBA geben oft Spitzentrainer ab, während ehemaligen Formel-1-Champions hervorragende Teamfähigkeit nachgesagt wird. Die Trainer der 92 Fußballvereine der englischen Profi-Ligen haben durchschnittlich 16 Jahre lang in Profi-Clubs gespielt. Alex Ferguson, der vielleicht beste Trainer Englands, schoss im Durchschnitt in jedem zweiten Spiel seiner Profikarriere ein Tor. Doch sollte man, wo dieses Muster auftaucht, besonders in der Geschäftswelt, genauer hinschauen. Der Hauptinhaber einer professionellen Dienstleitungsfirma war wahrscheinlich über viele Jahre ein Leistungsträger in der Firma. Das könnte daran liegen, dass Experten und Profis in Unternehmen, die ein großes Fachwissen voraussetzen, Chefs vorziehen, die auf ihrem Gebiet hervorragende Leistungen erbracht haben. Die Glaubwürdigkeit der Führungskraft ist von entscheidender Wichtigkeit: Stellt sie hohe Ansprüche, so erscheint es nur recht, wenn sie diese Ansprüche ebenfalls erfüllt oder sogar übertroffen hat. Kurzum, sie muss mit gutem Beispiel vorangehen. Diese Art von Führungsarrangement bringt einen sich positiv verstärkenden Kreislauf hervor.", "en": "With experts in charge, it may not always look like there is an effective reporting structure in place. But, as the academic saying goes: just because you cannot herd cats, does not mean there is not a feline hierarchy. As with cats, academics operate a “relative hierarchy” in which the person in charge changes, depending on the setting. Even in the world of sports, where success is not an obvious preparation for management, we see interesting linkages between experience and organizational performance. The very best NBA basketball players often make top coaches, while former Formula 1 champion drivers are associated with great team performance. Of the 92 soccer clubs in the English football league, club managers played an average of 16 years in senior clubs. Alex Ferguson, arguably Britain’s best manager, scored an average of one goal every two games in his professional career. But where the pattern does occur, especially in the business world, we should take note. The senior partner of any professional services firm is likely to have been a top performer during a long career with the firm. This might be because experts and professionals in knowledge-intensive organizations prefer a boss who has excelled in their field. The leader’s credibility is vital: if she sets high standards, it seems only right that she should have matched or exceeded them herself. In short, she must lead by example. This sort of leadership arrangement creates a virtuous circle."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Kleine Schritte in Richtung Bankenunion BRÜSSEL – Zu Beginn der Finanzkrise hörte man oft das prägnante Wort von Charles Goodhart, Banken seien „international im Leben und national im Sterben“. Damals (2008 bis 2009) mussten große internationale Banken von den Regierungen ihrer Heimatländer gerettet werden, als sie in Schwierigkeiten steckten. Aber jetzt ist das Gegenteil ein Problem in Europa: Banken sind „national im Leben, aber europäisch im Sterben“. In Spanien zum Beispiel finanzierten regionale Sparkassen (cajas) einen überdimensionierten Boom im Immobiliensektor. Als die Blase platzte, drohten die Verluste, die Kapazitäten des spanischen Staates zu überfordern, und das Problem wurde ein europäisches, weil es das Überleben des Euros selbst gefährdete. Der Fall Spanien ist symptomatisch für ein übergeordnetes Problem. Nationale Aufsichtsbeamte tendieren dazu, Probleme zuhause kleiner zu machen als sie sind. Ihr Instinkt (und ihr bürokratisches Interesse) gibt ihnen vor, ihre eigenen Banken gegenüber anderen Ländern zu verteidigen. Aber ihr Widerstand gegen die Aufbereitung von Problemen zuhause reicht noch tiefer. Bis vor kurzem hielten die spanischen Behörden daran fest, dass die Probleme im Immobiliensektor ihres Landes nur vorübergehende seien. Wenn sie die Wahrheit zugegeben hätten, wäre das darauf hinausgelaufen, dass sie jahrelang das Entstehen einer Blase im Baugewerbe übersehen haben, die jetzt das gesamte Land in den Bankrott zu treiben droht. In Irland war die Situation zunächst nicht viel anders. Als die Probleme an die Oberfläche kamen, behauptete der damalige Finanzminister, das Land würde „die billigste Bankenrettung durchführen, die jemals durchgeführt wurde“. Angesichts der vorhersehbaren Tendenz der nationalen Aufsichtspersonen, die Probleme zuhause zu übersehen, erschien es nur logisch, dass die Kosten für die Rettung insolventer Banken auch auf nationaler Ebene getragen würden. Es schien sinnvoll zu sein, dass auch in der Eurozone die Bankenaufsicht überwiegend in nationaler Hand blieb. Die vor kurzem geschaffene europäische Bankenaufsichtsbehörde EBA hat nur beschränkte Befugnisse gegenüber nationalen Aufsichtsbehörden, deren tägliche Arbeit hauptsächlich von nationalen Erwägungen geleitet wird. Aber die Realität hat gezeigt, dass dieser Ansatz nicht haltbar ist. Probleme können auf nationaler Ebene entstehen, aber aufgrund der Währungsunion bedrohen sie schnell die Stabilität des gesamten Bankensystems der Eurozone. Auf ihrem Gipfel im Juni haben die europäischen Spitzenpolitiker endlich eingesehen, dass diese Situation geändert werden muss und haben der Europäischen Zentralbank Verantwortung für die Bankenaufsicht in der Eurozone übertragen.", "en": "A Banking Union Baby Step BRUSSELS – At the beginning of the financial crisis, it was said that banks were, in Charles Goodhart’s crisp phrase, “international in life, but national in death.” At the time (2008-2009), large international banks had to be rescued by their home countries’ governments when they ran into trouble. But the problem now in Europe is the opposite: banks are “national in life, but European in death.” In Spain, for example, local savings banks (cajas) financed an outsize real-estate boom. As the boom turned to bust, the losses threatened to overwhelm the capacity of the Spanish state, and the problem became European, because it threatened the very survival of the euro. The Spanish case is symptomatic of a larger problem. National supervisors always tend to minimize problems at home. Their instinct (and their bureaucratic interest) is to defend their countries’ “national champion” bank(s) abroad. But their resistance to recognizing problems at home runs even deeper. Until recently, the Spanish authorities maintained that the problems in their country’s real-estate sector were temporary. To acknowledge the truth would have meant admitting that for years they had overlooked the build-up of an unsustainable construction boom that now threatens to bankrupt the entire country. In the case of Ireland, the situation was initially not much different. When problems started to surface, the finance minister at the time initially claimed that the country would carry out “the cheapest bank rescue ever.” Given national supervisors’ predictable tendency not to recognize problems at home, it seemed natural that the cost of cleaning up insolvent banks should also be borne at the national level. It thus seemed to make sense that even in the eurozone, banking supervision remained largely national. The recently created European Banking Authority has only limited powers over national supervisors, whose daily work is guided mainly by national considerations. But reality has shown that this approach is not tenable. Problems might originate at the national level, but, owing to monetary union, they quickly threaten the stability of the entire eurozone banking system. At their June summit, Europe’s leaders finally recognized the need to rectify this situation, transferring responsibility for banking supervision in the eurozone to the European Central Bank."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Eine zentrale Regulierungsbehörde kann die realen und potentiellen Auswirkungen auf alle Sektoren einschätzen und alle Faktoren berücksichtigen in Bezug auf die Industrie, auf den gesamten Markt, die Wirtschaft im allgemeinen, den E-Commerce, die Tendenz zu einer niedrigen Inflation, die Bedeutung von demographischen Veränderungen und Risikotransfers zwischen Banken und Versicherungsgesellschaften. Drittens ist es vorteilhaft, einheitliche, klare und konsequente Ziele und Verantwortlichkeiten festzulegen und mögliche Konflikte innerhalb einer Behörde zu lösen. Die vier satzungsmäßig festgelegten Ziele der FSA sind: das Vertrauen in das Finanzsystem zu erhalten, das öffentliche Verständnis des Finanzsystems zu fördern, einen angemessenen Grad an Verbraucherschutz zu gewährleisten und soweit als möglich zu verhindern, dass eine Finanzdienstleistungsfirma zu kriminellen Zwecken missbraucht wird. Bei der Verfolgung dieser Ziele hat die FSA die folgenden sieben \"Prinzipien der guten Regulierung\" zu beachten: · Effiziente, wirtschaftliche Nutzung ihrer Ressourcen; · die Verantwortlichkeit derjenigen, die die Angelegenheiten von bevollmächtigten Personen regeln, · das Prinzip, dass die Belastung oder die Einschränkung, die einer Firma auferlegt wird, im Verhältnis zum Nutzen stehen sollte, · Innovation sollte im Idealfall mit der Regulation einhergehen, · die Berücksichtigung der Tatsache, dass Finanzdienstleistungen und -Märkte einen internationalen Charakter haben und dass die Erhaltung der guten Wettbewerbsposition Großbritanniens wünschenswert ist, · die FSA darf in Ausübung ihrer Funktion nicht wettbewerbsschädigend sein, · die Förderung des Wettbewerbs zwischen Firmen, die vom FSA reguliert werden. Viertens ist es von Vorteil für ein Regulierungssystem, für die Regulierungskosten und für die Verhinderung von Regulierungsfehlern, wenn die zentrale Regulierungsbehörde direkt an den satzungsmäßig festgelegten Zielen gemessen wird. Der schwarze Peter kann nicht von einer Behörde zur nächsten weitergereicht werden, wenn ein Fehler auftritt. Die FSA ist zwar von der Regierung unabhängig, kann aber dazu aufgefordert werden, sich vor der Regierung und dem Parlament zu rechtfertigen und erkennt die Interessen all ihrer Teilhaber an. Sie hat einen jährlichen Bericht darüber zu veröffentlichen, wie sie ihre satzungsmäßigen Ziele erreicht und ihre Funktionen ausgeübt hat. Sie hat anstehende Regulierungsprojekte außerdem öffentlich zu konsultieren - einschließlich einer Kosten-Nutzen-Analyse -, bevor sie diese durchführt und dabei die Ansichten eines satzungsmäßig festgelegten Verbraucher- und Firmengremiums zu berücksichtigen. Was bedeutet eine zentrale Regulierungsbehörde für Innovation und neue Ideen? Die Erfahrung zeigt, dass die Ergebnisse positiv sind.", "en": "A single regulator can assess the real and potential impact, on all sectors, of industry and market-wide issues such as turbulence in markets and economies, the development of e-commerce, the shift to low inflation, the implications of demographic changes, and risk transfers between banks and insurance firms. Third, there are benefits in setting single, clear and consistent objectives and responsibilities, and to resolving trade_offs among these within a single agency. The FSA's four statutory objectives are to maintain confidence in the financial system; to promote public understanding of the financial system; to secure the appropriate degree of protection for consumers; and to reduce as far as possible the chances of a financial services firm being used for criminal purposes. In pursuing these objectives, the FSA pays keen attention to seven ``principles of good regulation:'' · the efficient, economic use of its resources; · the responsibilities of those who manage the affairs of authorized persons; · the principle that a burden or restriction imposed on a regulated firm should be proportionate to the benefits; · the desirability of facilitation of innovation in connection with regulated activities; · the international character of financial services and markets and the desirability of maintaining the UK's competitive position; · the need to minimize adverse effects on competition from the FSA's discharge of its general functions; · the desirability of facilitating competition between firms regulated by the FSA. Fourth, there are advantages for the regulatory regime, for the costs of regulation, and in preventing regulatory failures in making a single regulator clearly accountable against its statutory objectives. The buck cannot be passed from one regulator to another if a regulatory failure occurs. Although independent of government, the FSA can be called to account by government and parliament, and recognises the interests of all of its stakeholders. It must publish an annual report describing how it has met its statutory objectives and carried out its functions. It must also consult publicly - including a cost benefit analysis - on proposed rules and regulatory guidance before issuing them; and must take account of the views of both a consumer panel and a practitioner panel established on a statutory basis. What does the approach of a single regulator imply for innovation and new ideas? The experience here suggests that the outcome is positive."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "»Also, der Ruhm ist es nicht. Der Ruhm existiert nur so für die Bildung, er ist eine Angelegenheit der Schullehrer. Der Ruhm ist es nicht, o nein! Aber das, was ich Ewigkeit nenne. Die Frommen nennen es Reich Gottes. Ich denke mir: wir Menschen alle, wir Anspruchsvolleren, wir mit der Sehnsucht, mit der Dimension zuviel, könnten gar nicht leben, wenn es nicht außer der Luft dieser Welt auch noch eine andre Luft zu atmen gäbe, wenn nicht außer der Zeit auch noch die Ewigkeit bestünde, und die ist das Reich des Echten. Dazu gehört die Musik von Mozart und die Gedichte deiner großen Dichter, es gehören die Heiligen dazu, die Wunder getan, die den Märtyrertod erlitten und den Menschen ein großes Beispiel gegeben haben. Aber es gehört zur Ewigkeit ebenso das Bild jeder echten Tat, die Kraft jedes echten Gefühls, auch wenn niemand davon weiß und es sieht und aufschreibt und für die Nachwelt aufbewahrt. Es gibt in der Ewigkeit keine Nachwelt, nur Mitwelt.« »So höre ich dich nicht gerne reden. Denke an den Abend, wo du kaputt und verzweifelt aus deiner Qual und Einsamkeit heraus mir über den Weg gelaufen und mein Kamerad geworden bist! Warum denn, glaubst du, habe ich dich damals erkennen und verstehen können?«", "en": "\"Then it isn't fame. Fame exists in that sense only for the schoolmasters. No, it isn't fame. It is what I call eternity. The pious call it the kingdom of God. I say to myself: all we who ask too much and have a dimension too many could not contrive to live at all if there were not another air to breathe outside the air of this world, if there were not eternity at the back of time; and this is the kingdom of truth. The music of Mozart belongs there and the poetry of your great poets. The saints, too, belong there, who have worked wonders and suffered martyrdom and given a great example to men. But the image of every true act, the strength of every true feeling, belongs to eternity just as much, even though no one knows of it or sees it or records it or hands it down to posterity. In eternity there is no posterity.\" \"That's how I don't like to hear you talk. Think of that evening when you came broken from your despair and loneliness, to cross my path and be my comrade. Why was it , do you think, I was able to recognise you and understand you?\""}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Wie man 12 Billionen Dollar ausgibt SAN FRANCISCO/MUMBAI – Schon vor der Verabschiedung des jüngsten Konjunkturgesetzes in den USA haben Regierungen weltweit fast 12 Billionen US-Dollar an Finanzhilfen für Unternehmen und Haushalte ausgeschüttet, die von COVID-19 betroffen sind, was 12 Prozent des globalen BIP entspricht. Aber ist diese ungeheure Summe auch dort angekommen, wo sie am meisten benötigt wurde? Und welche Lehren ziehen wir aus diesen Erfahrungen für die Zukunft? Diese Fragen stellen sich viele, von politischen Entscheidungsträgern und Fintech-Innovatoren bis hin zu Ökonomen und zivilgesellschaftlichen Beobachtern. Wir haben kürzlich Antworten gesucht, indem wir 12 staatliche Pandemie-Unterstützungsprogramme für Einzelpersonen sowie kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in sieben Ländern analysiert haben: Brasilien, Indien, Nigeria, Singapur, Togo, Großbritannien und USA. Wir bewerteten die Ziele der einzelnen Programme in Bezug auf Umfang, Skalierung und Konkretisierung sowie die Effektivität ihrer Umsetzung, gemessen an der Geschwindigkeit und Reichweite der Auszahlungen. Die Untersuchung, die auf unserer früheren Arbeit zu digitaler Identifikation und digitaler finanzieller Inklusion aufbaute, betrachtete sowohl die finanzielle Infrastruktur auf Länder- als auch auf Programmebene. Unsere Studie ergab eine erhebliche Varianz. Einige Programme kombinierten ehrgeiziges Design mit effektiver Umsetzung. Aber viele fielen in einem oder beiden Bereichen zurück, mit Problemen wie einer langsamen Einführung, dem Nichterreichen der Anspruchsberechtigten und in einigen Fällen Betrug. Die wichtigste Erkenntnis aus unserer Untersuchung ist, dass groß angelegte, schnelle und gezielte wirtschaftliche Auszahlungen eine robuste digitale Finanzinfrastruktur erfordern. Diese Infrastruktur trägt nicht nur zur Unterstützung in Krisenzeiten bei, sondern fördert auch das Wirtschaftswachstum und die Widerstandsfähigkeit im Allgemeinen. Dies gilt für alle Länder, aber Schwellenländer haben für jeden Prozentpunkt des BIP, der für zusätzliche staatliche Auszahlungen ausgegeben wird, einen größeren wirtschaftlichen Nutzen als reichere Länder. Das mag daran liegen, dass fortgeschrittene Volkswirtschaften bereits über eine größere digitale Finanzinfrastruktur verfügen. In unserer Studie gehörten das Job Support Scheme in Singapur und das Job Retention Scheme in Großbritannien zu den Spitzenreitern, sowohl in Bezug auf Design als auch auf die Umsetzung. Aber auch einige Programme aus Schwellenländern schnitten gut ab. Zwei indische Programme - eines für Frauen und ein Notkredit-Garantieprogramm, von dem mehr als drei Millionen KMU und Kleinstunternehmen profitierten - konnten auf der bestehenden Finanzinfrastruktur aufbauen und erzielten gute Ergebnisse.", "en": "How to Spend $12 Trillion SAN FRANCISCO/MUMBAI – Even before the passage of the latest stimulus bill in the United States, governments around the world have offered almost $12 trillion in financial aid to businesses and households affected by COVID-19, equivalent to 12% of global GDP. But how well have they delivered that unprecedented amount of assistance to the intended recipients? And what lessons do these efforts hold for the future? Many are asking such questions, from policymakers and fintech innovators to economists and civil-society watchdogs. We recently sought answers by analyzing 12 government pandemic-support programs, for both individuals and small and medium-size enterprises (SMEs), in seven countries – Brazil, India, Nigeria, Singapore, Togo, the United Kingdom, and the US. We assessed the ambition of each program’s design – its scope, scale, and specificity – and the effectiveness of delivery, measured by the speed and coverage of disbursements. The research, which built on our earlier work on digital identification and digital financial inclusion, considered both country- and program-level financial infrastructure. Our study revealed considerable variance. Some programs combined ambitious design with effective delivery. But many fell short in one or both areas, with problems including slow rollout, failure to reach eligible beneficiaries, and in some cases fraud. The key takeaway from our research is that large-scale, rapid, and targeted economic disbursements require robust digital financial infrastructure. Beyond helping provide support during crises, this infrastructure also fosters economic growth and resilience more generally. This is true for all countries, but emerging economies have more to gain than richer countries in economic value for every percentage point of GDP spent on incremental government disbursements. That may be because advanced economies already have more digital financial infrastructure in place. In our study, Singapore’s Job Support Scheme and the UK’s Job Retention Scheme were among the best performers in terms of both design and delivery. But some emerging-economy schemes also scored well. Two Indian programs – one targeted at women, and an emergency credit guarantee scheme that benefited more than three million SMEs and micro-businesses – were able to build on existing financial infrastructure to perform strongly."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Dadurch rückt wiederum die aktuelle Sicherheitszusammenarbeit zwischen Israel, der PA und den Vereinigten Staaten in den Mittelpunkt und untergräbt ebenfalls den Anspruch der PA, das palästinensische Volk zu vertreten. Neben aller Rhetorik zielt der Widerstand der Hamas gegen direkte Gespräche mit Israel auch darauf ab, den USA klar vor Augen zu führen, dass die Hamas ein zentraler Bestandteil der politischen Realität in dieser Region ist und nicht ignoriert werden kann. Wenn die Hamas nicht Teil des Prozesses ist, wird es keinen Prozess geben. Die Hamas beharrt darauf, dass der palästinensische Präsident Mahmud Abbas nicht über die Legitimation verfügt, im Namen der Palästinenser zu verhandeln und dass jedes von ihm erzielte Abkommen unverbindlich sein wird. Die Hamas nimmt für sich in Anspruch, die wahre Vertretung der Palästinenser zu sein, nachdem sie im Januar 2006 die Mehrheit der Sitze im Palästinensischen Legislativrat errang (die Amtsperiode des Legislativrates endete im Januar 2010, aber Neuwahlen haben noch nicht stattgefunden). Die Hamas weiß, dass die Beendigung der ihr nach dem Wahlsieg 2006 auferlegten politischen Isolation in den Händen der USA liegt. Tatsächlich bestätigten Hamas-Führer jüngst, dass man sich an die Regierung Obama gewandt hatte, um einen Dialog zu fordern. In der jüngsten, von einer Gruppe amerikanischer Gastwissenschaftler überbrachten Note wird die amerikanische Regierung ersucht, eine ausgewogenere Position im israelisch-palästinensischen Konflikt einzunehmen. Die Hamas bekundete ihrerseits die Bereitschaft, einen palästinensischen Staat im Westjordanland und Gaza anzuerkennen, vorbehaltlich der Rückkehr aller Flüchtlinge und der Freilassung aller palästinensischer Häftlinge in Israel. Allerdings hat die Hamas den für die USA entscheidenden Schritt einer Anerkennung Israels – und daher einer Zweistaatenlösung – noch nicht gesetzt. Vorerst sind also die Hamas und die Palästinenser in Gaza von den Friedensgesprächen ausgeschlossen. Das bedeutet, dass die Verhandlungen wohl nicht zu einer Beendigung des palästinensisch-israelischen Konflikts führen werden. Aber jeder weitere Tag, den die Bewohner von Gaza in diesem Hexenkessel aus Belagerung, Armut und Arbeitslosigkeit verbringen müssen, ist ein Tag, der die Hardliner der Hamas stärkt. Die USA haben viel in Reisediplomatie investiert, um Netanjahu und Abbas an den Verhandlungstisch zu bringen. Daher ist man auch nicht bereit, diese Gespräche scheitern zu lassen. Aber der anhaltende Boykott der Hamas durch die USA verstärkt die Logik derjenigen, die diese Verhandlungen sabotieren möchten. Was haben sie auch schon zu verlieren? Die Zukunft dieser direkten Friedensverhandlungen hängt daher nicht nur von Netanjahu und Abbas ab, sondern auch davon, wie die beiden sich gegenüber den Extremisten in ihren jeweiligen Lagern verhalten.", "en": "This, in turn, puts the spotlight on ongoing security cooperation between Israel, the PA, and the United States, again undermining the PA’s claims to represent the Palestinian people. Rhetoric aside, Hamas’s opposition to direct talks with Israel is intended to make clear to the US that Hamas is central to the political reality of the region and cannot be ignored. If Hamas is not part of the process, there will be no process. Hamas insists that Palestinian President Mahmoud Abbas does not have the legitimacy to negotiate on behalf of the Palestinians, and that any deal he reaches with Israel is not binding. Hamas claims to be the Palestinians’ true representative, having won the majority of seats in the Palestinian Legislative Council (PLC) in January 2006 (the PLC’s term expired in January 2010, but fresh elections have yet to be held). As Hamas knows, the US holds the key to ending the political isolation imposed on it after its victory in 2006. Indeed, Hamas leaders recently acknowledged sending messages to the Obama administration calling for dialogue. The most recent note, sent through a group of visiting American academics, asked the US government to take a more balanced position in the Israeli-Palestinian conflict. Hamas, for its part, has expressed its willingness to accept a Palestinian state on the West Bank and Gaza, subject to a return of all refugees and Israel’s release of all Palestinian prisoners. But Hamas has not taken what the US considers the critical step of recognizing Israel – and thus accepting a two-state solution. For now, Hamas and the Palestinians of Gaza are excluded from the peace talks, which means that the negotiations will most likely not lead to an end to the Palestinian-Israeli conflict. But every day that Gazans are left to stew in an unhealthy mix of siege, poverty, and unemployment is a day that strengthens the Hamas hardliners. The US has invested much in shuttle diplomacy to bring Netanyahu and Abbas to the negotiating table and is not ready to see these talks collapse. But the continuing US boycott of Hamas reinforces the logic of those who are trying to sabotage the negotiations. What do they have to lose? The future of these direct peace talks thus depends not only on Netanyahu and Abbas, but also on how they relate to the extremists within their camps."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Trotzdem gehen uns in rasantem Tempo die Antibiotika zur Behandlung von AMR-Infektionen aus, und die Pharmaunternehmen meiden diesen Entwicklungsbereich aufgrund seiner finanziellen Risiken und dem Mangel an garantierten Erträgen. Anleger und Unternehmensvorstände überlegen heute zunehmend, wie sie ihre Portfolios und Geschäftsmodelle – nicht zuletzt durch Veräußerung ihrer Beteiligungen im Bereich fossiler Brennstoffe – sozialverantwortlicher gestalten können. Diese Diskussion ist sehr begrüßenswert. Wann aber werden wir einen ähnlichen Rückzug der Anleger aus Pharmaunternehmen erleben, die sich weigern, die Entwicklung neuer Antibiotika zu unterstützen, oder aus Ländern, die nicht in Maßnahmen zur Verhinderung der rasanten Verbreitung von AMR investieren? Angesichts der Tatenlosigkeit bei diesem Thema ist es Zeit, Länder dazu zu drängen, AMR als Todesursache auf staatlichen Sterbeurkunden anzugeben. Der Internationale Währungsfonds seinerseits muss anfangen, in seinen Bewertungen auf Länderebene die nationalen Gesundheitssysteme zu analysieren, so wie er das bereits bezüglich ihrer Vorsorge im Hinblick auf den Klimawandel tut. Die weltweite Unterstützung für Klimaschutzmaßnahmen hat nun die Kraft dessen, was wir in der Finanzwelt als „Momentum-Trade“ bezeichnen. AMR dagegen scheint in einer sogenannten „Wertfalle“ zu stecken. Aber das wird nicht dauerhaft so bleiben. Auf die eine oder andere Art werden antimikrobielle Resistenzen in den Vordergrund rücken.", "en": "Nonetheless, we are quickly running out of antibiotics with which to treat AMR infections, and pharmaceutical companies are avoiding this area of development, owing to its financial risks and lack of a guaranteed payoff. Yet, more broadly, investors and corporate boards are increasingly considering how they can make their portfolios and business models more socially responsible, not least by divesting from fossil fuels. Such discussions are most welcome. But when are we going to see a similar push for divestments from pharmaceutical companies that refuse to support the development of new antibiotics, or from countries that are not investing in measures to prevent the rapidly rising incidence of AMR? Given the lack of action on this issue, it is time to start pushing for countries to list AMR as a cause of death on public death certificates. And, for its part, the International Monetary Fund needs to start analyzing national health systems in its country-level assessments, as it is already doing with respect to climate-change preparedness. The global groundswell for climate action now has the force of what we in finance would call a momentum trade. AMR, meanwhile, seems stuck in what we would call a value trap. But it won’t stay there forever. One way or another, it will make itself known."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Tatsächlich entfallen auf Griechenlands gesamten Außenhandel bei ordnungsgemäßer Messung nur 12 % vom griechischen BIP – viel weniger, als man von einer derart kleinen Volkswirtschaft erwarten würde. Noch augenfälliger ist die Tatsache, dass Griechenlands Gesamthandelsdefizit (bei Waren und Dienstleistungen) 2008 sogar noch höher war und sich auf 13 % vom BIP belief, was nahelegt, dass sich die Exporte, um einen hierauf folgenden Rückgang der Importe und damit der Binnennachfrage zu vermeiden, hätten mehr als verdoppeln müssten. In Portugal dagegen belief sich das Handelsdefizit 2008 lediglich auf ein Drittel der Exporte, was bedeutet, dass die Exporte um ein Drittel zunehmen mussten, um das Außendefizit zu schließen – und das ohne eine Verringerung der Importe. Seit damals hat Portugal seine Exporte kumulativ um mehr als ein Viertel gesteigert, so dass es trotz des kleinen Anstiegs der Importe nach 2007 einen Handelsüberschuss aufweist. Es stimmt, dass das griechische Handelsdefizit zurückgegangen ist, aber nur, weil der Import zusammengebrochen ist. Zugleich stagnierten die Exporte, und zwar obwohl die Löhne um mehr als 20 % gesunken sind. Das – und nicht die Sparpolitik – ist Griechenlands wahres Problem. Hätte Griechenlands dasselbe Exportwachstum erlebt wie Portugal (ein Land von ähnlicher Größe und ähnlichem Pro-Kopf-Einkommen), hätte es keine derart tiefe Rezession erlebt, und die Steuereinnahmen wären höher gewesen, was es der Regierung sehr viel leichter gemacht hätte, einen primären Haushaltsüberschuss zu erzielen. Dies legt nahe, dass eine Kombination aus Haushaltskonsolidierung, niedrigeren Löhnen und exportorientierten Reformen Griechenland hätte in die Lage versetzen können, sich in Richtung einer nachhaltigen Erholung zu bewegen.", "en": "In fact, Greece’s total foreign trade, if properly measured, amounts to only 12% of its GDP, much less than what one would expect from such a small economy. More jarring is the fact that Greece’s total trade deficit (including both goods and services), was even higher in 2008, amounting to 13% of GDP, implying that, in order to avoid a subsequent decline in imports and thus in domestic demand, exports would have had to more than double. In Portugal, by contrast, the trade deficit amounted to only about one-third of exports in 2008, meaning that exports had to increase by one-third to close the external deficit, without reducing imports. Since then, Portugal has increased exports cumulatively by more than one-quarter, so that, despite a slight increase in imports since 2007, it runs a trade surplus. To be sure, Greece’s trade deficit has declined, but only because imports collapsed. Meanwhile, exports stagnated, even as wages declined by more than 20%. That, not austerity, is Greece’s real problem. If Greece had experienced the same growth in exports as Portugal (a country of similar size and per capita income), it would not have experienced such a deep recession, and tax revenues would have been higher, making it much easier for the government to achieve a primary budget surplus. This suggests that a combination of fiscal consolidation, lower wages, and export-oriented reforms could have enabled Greece to move toward a sustainable recovery."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Selbstverständlich bedeutet das nicht, dass muslimische Radikale die Verwirrung nicht ausnutzen werden, wenn nicht rasch eine Lösung gefunden wird. Zwar sind die Unruhen nicht organisiert – keine klaren Anführer sind in Erscheinung getreten und keine politischen Forderungen laut geworden, doch können diese Gewalttaten als politische Konflikte angesehen werden, zumal junge Leute den Staat direkt herausfordern, indem sie seine Vertreter angreifen. Die Gewalt erscheint proportional zu dem Gefühl der empfundenen Ungerechtigkeit und den fehlenden Ausdrucksmöglichkeiten dieser entrechteten jungen Leute. So gesehen bezahlt Frankreich den Preis für den Mangel an Kontinuität, Zusammenhalt und entsprechender Finanzmittel für soziale Entwicklungspolitik in den letzten 30 Jahren. Obwohl diese Politik zweifellos den Bewohnern von benachteiligten Wohngegenden geholfen hat, war sie nicht ehrgeizig genug, um Ressentiments zu dämpfen. Ein Beispiel für die übermäßig zurückhaltende Politik ist unter anderem die Polizeiarbeit. Im Unterschied zu anderen europäischen Nationen hat Frankreich in den letzten Jahren die bürgernahe Polizeiarbeit aufgegeben, die die Regierung für zu „sozial“ und präventionsorientiert hält. Während Prävention bei den europäischen Polizeikräften ganz oben auf der Agenda steht, hat Frankreich beschlossen, sie als nebensächliches Ziel zu behandeln. In der Folge haben die Spannungen zwischen der Polizei, die in zunehmendem Maße als „Außenstehender“ wahrgenommen wird, und den Bewohnern ihren bisherigen Höhepunkt erreicht. Durch das Fehlen eines bürgernahen Ansatzes sind die Kontakte zu den Polizeibehörden derzeit auf angespannte, konfliktreiche Situationen beschränkt, die die aggressive Atmosphäre zwischen den rebellischen Jugendlichen und der Polizei verstärken. Gleichzeitig wird die Effektivität der Polizisten stark durch die Tatsache beeinträchtigt, dass sie an Orten eingreifen müssen, die ihnen unbekannt sind.", "en": "Of course, this is not to say that Muslim radicals will not exploit the disarray if a satisfying resolution is not found rapidly. The rioting may not be organized - no clear leaders or political demands have emerged. Yet these violent acts can be viewed as a political conflict in the sense that young people are directly challenging the state by attacking its representatives. The violence seems to be proportional to these disenfranchised young people’s sense of perceived injustice and the lack of opportunities for them to express themselves. In this sense, France is paying the price for the lack of continuity, coherence, and appropriate funding given to social development policies over the past 30 years. Although these policies have undoubtedly helped residents of disadvantaged neighborhoods, they have not been sufficiently ambitious to dampen resentment. One example of overly timid policies involves policing. In the last few years, France has distinguished itself from other European nations by gradually abandoning community-based policing, which the government considers too “social” and prevention-oriented. While European police forces place prevention at the top of their agendas, France has chosen to treat it as a marginal goal. As a result, tensions between the police, who are increasingly perceived as “outsiders,” and residents have grown to all-time highs. In the absence of a community-based approach, interactions with law-enforcement authorities are now limited to tense, conflict-ridden situations, reinforcing the confrontational atmosphere between rebellious youth and the police. At the same time, the fact that police agents must intervene in places with which they are not familiar severely impedes their effectiveness."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Bei aller Furcht bin ich schließlich doch wie einer, der vor etwas Großem steht, und ich erinnere mich, daß es früher oft ähnlich in mir war, eh ich zu schreiben begann. Aber diesmal werde ich geschrieben werden. Ich bin der Eindruck, der sich verwandeln wird. Oh, es fehlt nur ein kleines, und ich könnte das alles begreifen und gutheißen. Nur ein Schritt, und mein tiefes Elend würde Seligkeit sein. Aber ich kann diesen Schritt nicht tun, ich bin gefallen und kann mich nicht mehr aufheben, weil ich zerbrochen bin. Ich habe ja immer noch geglaubt, es könnte eine Hülfe kommen. Da liegt es vor mir in meiner eigenen Schrift, was ich gebetet habe, Abend für Abend. Ich habe es mir aus den Büchern, in denen ich es fand, abgeschrieben, damit es mir ganz nahe wäre und aus meiner Hand entsprungen wie Eigenes. Und ich will es jetzt noch einmal schreiben, hier vor meinem Tisch kniend will ich es schreiben; denn so habe ich es länger, als wenn ich es lese, und jedes Wort dauert an und hat Zeit zu verhallen.", "en": "In spite of my fear, I am still like someone standing in the presence of something great, and I remember that I often used to feel this happening inside me when I was about to write. But this time, I will be written. I am the impression that will transform itself. It would take so little for me to understand all this and assent to it. Just one step, and my misery would turn into bliss. But I can’t take that step; I have fallen and I can’t pick myself up. Until now I have always believed that help would come. There they are, in my own handwriting: the words that have been my prayer, evening after evening. I copied them from the books I found them in, so that they would be right in front of me, issued from my hand as if they were my own words. And now I want to write them again, kneeling here before my table I want to write them; for in this way I can have them with me longer than when I read them, and every word will last and have time to echo and fade away."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Keine Angst vor einem steigenden Dollar LONDON – Es gilt als fast sicher, dass die US-Notenbank Federal Reserve beim nächsten Treffen ihres maßgebenden Offenmarktausschusses am 16. Dezember die Zinsen erhöht. Wieviel Angst müssen Unternehmen, Investoren und Politiker aus aller Welt vor dem Ende der Nullzinsen und dem Beginn des ersten geldpolitischen Straffungszyklus seit 2004-2008 haben? Janet Yellen, die Fed-Vorsitzende, hat wiederholt gesagt, dass die bevorstehenden Zinserhöhungen viel langsamer stattfinden werden als in vergangenen geldpolitischen Zyklen, und sie sagt voraus, dass ihr Höhepunkt niedriger liegen wird. Wenngleich man solchen Versprechen von Zentralbankern nicht immer vertrauen kann, da ihr Job oft erfordert, dass sie Investoren absichtlich in die Irre führen, gibt es gute Gründe zu glauben, dass die Verpflichtung der Fed auf „niedriger und länger“ ernst zu nehmen ist. Das vorrangige Ziel der Fed besteht darin, die Inflation dauerhaft auf über 2% zu erhöhen. Dazu muss Yellen selbst nach Einsetzen der Inflationssteigerung die Zinsen sehr niedrig lassen, ebenso wie ihr Vorgänger Paul Volcker in den 1980ern die Zinsen sehr hoch lassen musste, sogar als die Inflation bereits fiel. Diese geldpolitische Umkehr folgt logisch aus der Umkehrung der Ziele der Zentralbanken in Amerika und aller Welt nach der Krise von 2008. In den 1980ern bestand die historische Verantwortung Volckers darin, die Inflation zu senken und sie dauerhaft daran zu hindern, wieder auf ein gefährlich hohes Niveau zu steigen. Heute besteht die historische Verantwortung Yellens darin, die Inflation zu steigern und zu verhindern, dass sie jemals wieder so gefährlich niedrig wird.", "en": "Don’t Fear a Rising Dollar LONDON – The US Federal Reserve is almost certain to start raising interest rates when the policy-setting Federal Open Markets Committee next meets, on December 16. How worried should businesses, investors, and policymakers around the world be about the end of near-zero interest rates and the start of the first monetary-tightening cycle since 2004-2008? Janet Yellen, the Fed chair, has repeatedly said that the impending sequence of rate hikes will be much slower than previous monetary cycles, and predicts that it will end at a lower peak level. While central bankers cannot always be trusted when they make such promises, since their jobs often require them deliberately to mislead investors, there are good reasons to believe that the Fed’s commitment to “lower for longer” interest rates is sincere. The Fed’s overriding objective is to lift inflation and ensure that it remains above 2%. To do this, Yellen will have to keep interest rates very low, even after inflation starts rising, just as her predecessor Paul Volcker had to keep interest rates in the 1980s very high, even after inflation started falling. This policy reversal follows logically from the inversion of central banks’ objectives, both in America and around the world, since the 2008 crisis. In the 1980s, Volcker’s historic responsibility was to reduce inflation and prevent it from ever rising again to dangerously high levels. Today, Yellen’s historic responsibility is to increase inflation and prevent it from ever falling again to dangerously low levels."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Speichelleckerei beim eigenen Peiniger NEW YORK – Der Auftritt des ehemaligen Anwalts und, nach eigener Beschreibung, „Ausputzers“ von US-Präsident Donald Trump vor dem Aufsichts- und Reformausschuss des Repräsentantenhauses war ein bemerkenswertes Spektakel. Wir haben es hier mit einem Mann zu tun, der von Trump angeheuert wurde, um sich wie ein Gangster zu verhalten. Und das tat er perfekt. Als The Daily Beast über von Trumps erster Frau Ivana gegen ihren Ehemann erhobene Vergewaltigungsvorwürfe berichten wollte, schnauzte Cohen den an der Story arbeitenden Journalisten an: „Ich warne dich, sei verdammt vorsichtig, denn was ich mit dir machen werde, ist verdammt eklig. Verstanden?“ Und dieser Journalist war mit Sicherheit nicht der einzige. Cohens Aufgabe bestand darin, jedem zu drohen, der seinem ehemaligen Chef in die Quere kam. Er belog Kongressausschüsse, bezahlte Prostituierte, damit sie über ihre Affären mit Trump den Mund hielten, und vieles mehr. Inzwischen ist Cohen, der in Kürze eine dreijährige Haftstrafe antreten wird, was Mafiosi (und Trump) eine „Ratte“ nennen: Er hat ausgepackt. Bei seiner Aussage gegen seinen früheren Boss vor dem Kongress sah Cohen weder wie ein Gangster aus noch klang er so. Er erinnerte einen an einen ganz anderen Typus. Jeder, der schon mal Zeit auf dem Schulhof verbracht hat, wird ihn erkennen: den Schwächling, der mit dem angeberischen Schulhofschläger rumhängt und macht, was dieser ihm aufträgt, während er selber die ganze Zeit über gedemütigt wird. Mit seinem an einen geprügelten Hund erinnernden Blick und dem schlaffen Mund spielt Cohen diese Rolle absolut perfekt. Bei einer Gelegenheit, als er noch bereit war, sich für seinen Boss „eine Kugel einzufangen“ (O-Ton Cohen), musste Cohen die Bar-Mizwa-Zeremonie seines Sohnes verschieben, weil sich Trump entschied, zu spät zu kommen. Als er dann endlich ankam, demütigte er Cohen vor Familie und Freunden, indem er erklärte, er sei nur gekommen, weil sein Ausputzer ihn angebettelt habe. Das sagt uns alles über die Beziehung zwischen dem Narzissten und dem Speichellecker, oder dem Sadisten und dem Masochisten. Beide geben sich gegenseitig Nahrung. Der Wunsch des Anbeters, anzubeten, ist genauso stark wie der des Narzissten, sklavisch bewundert zu werden. Man braucht sich nur die Einträge auf Facebook anzuschauen, um dieses Phänomen zu beobachten.", "en": "Licking the Boot that Kicks You NEW YORK – Watching Michael D. Cohen, US President Donald Trump’s former lawyer and self-described “fixer,” testify to the House Committee on Oversight and Reform was a remarkable spectacle to behold. Here was a man who was hired by Trump to behave like a gangster. And he did that to perfection. When The Daily Beast was about to report on allegations by Trump’s first wife, Ivana, that her husband had raped her, Cohen barked at the journalist working on the story: “So I’m warning you, tread very fucking lightly, because what I’m going to do to you is going to be fucking disgusting. You understand me?” That journalist was hardly alone. Cohen’s job was to threaten anyone who got in the way of his old boss. He lied to congressional committees, paid off prostitutes to stop them from talking about their affairs with Trump, and much else. Cohen, who will soon begin serving a three-year prison sentence, has become what Mafiosi (and Trump) call a “rat.” Testifying against his old boss in Congress, Cohen neither looked nor sounded like a thug. He recalled a very different type of person. Anyone who has ever spent time in a school playground will recognize him: the weakling hanging around the swaggering bully, doing his bidding, while constantly being humiliated himself. With his hurt-puppy eyes and slack mouth, Cohen plays that part to perfection as well. On one occasion, when Cohen was still, in his own words, prepared to “take a bullet” for his boss, he had to delay his son’s bar mitzvah ceremony, because Trump decided to show up late. When he finally arrived, he demeaned Cohen in front of family and friends by claiming that the only reason he came was because his fixer had begged him to. This tells you everything about the relationship between the narcissist and the sycophant, or the sadist and the masochist. They feed off one another. The worshipper’s desire to worship is just as strong as the narcissist’s craving to be slavishly admired. You only need to glance at entries on Facebook to observe the phenomenon."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "In der Tat befindet sich die globale Bewegung, die sich dagegen einsetzt, dass unverantwortliche Unternehmenspraktiken als normal angesehen werden, an einem entscheidenden Punkt. Seit 2010 können sich Unternehmen, die in Konfliktgebieten tätig sind, an einem globalen Standard orientieren. Zur Frage, wie man Mineralien verantwortlich abbaut, sind OECD-Richtlinien verfügbar. Diese wurden in enger Zusammenarbeit mit der Industrie entwickelt und bieten „detaillierte Empfehlungen für Unternehmen, wie sie Menschenrechte respektieren und es vermeiden können, durch ihre Entscheidungen und Vorgehensweisen beim Kauf von Mineralien zu Konflikten beizutragen.“ Auch die Vereinten Nationen stellen ähnliche Anforderungen. 2011 veröffentlichten sie Richtlinien für unternehmerische Tätigkeit und Menschenrechte, laut denen Unternehmen, deren „Tätigkeitsfelder einen deutlichen Einfluss auf die Menschenrechte haben können, formal berichten sollen, wie sie mit dieser Situation umgehen.“ Trotzdem richten mit Ausnahme einiger progressiver Industrieller nur wenige Unternehmen ihr Handeln nach dieser freiwilligen Richtlinie aus. 2013 haben niederländische Forscher 186 an europäischen Börsen gelistete Unternehmen untersucht, die Konfliktmineralien verarbeiten. Über 80% von ihnen geben auf ihren Webseiten keinerlei Hinweise darüber, was sie tun, um die Finanzierung von Konflikten oder Menschenrechtsverstößen zu vermeiden. Ebenso stellte das Generaldirektorat für Handel der Europäischen Kommission fest, dass von 153 EU-Unternehmen nur 7% in ihren Jahresberichten oder auf ihren Webseiten auf einen Prüfungsvorgang verweisen, nach dem sie ihre Verwendung von Konfliktmineralien bewerten. Die Vereinigten Staaten haben bereits den nächsten logischen Schritt durchgeführt. Die US-Börsenaufsichtsbehörde Securities and Exchange Commission fordert von Unternehmen, die in ihren Produkten Tantal, Zinn, Gold oder Wolfram verwenden, die Herkunft der Rohmaterialien festzustellen. Wenn diese aus bestimmten Konflikt- oder Hochrisikogebieten stammen, müssen die Unternehmen nach Maßgabe der OECD-Richtlinien die Risiken in ihren Lieferketten entschärfen. Auch die zwölf Mitgliedsländer der internationalen afrikanischen Konferenz der Region der „Großen Seen“ haben sich zu ähnlichen Prüfungsanforderungen verpflichtet. So sollte es sein. Verantwortlicher Ressourcenabbau ist keine Wahlmöglichkeit, sondern eine Pflicht. Und hier hinkt die EU hinterher. Im März schlug die Europäische Kommission einen Plan vor, laut dem die Veröffentlichung weiterhin freiwillig bleiben würde, was bedeuten würde, dass die in die EU eingeführten Mineralien keiner verpflichtenden Überprüfung unterworfen sind. Darüber hinaus beschränkt sich der Vorschlag ausdrücklich auf Roherz und Metalle und schließt Produkte wie Mobiltelefone, Fahrzeuge und Medizintechnik aus, die die entsprechenden Mineralien enthalten. Der Vorschlag wird momentan vom Europäischen Parlament und Europäischen Rat überprüft.", "en": "Indeed, we are now at a critical point in what has become a global movement to stop irresponsible corporate practices from being viewed as business as usual. Since 2010, companies working in conflict areas have had a global standard at their disposal. The OECD offers guidance on how to source minerals responsibly. Developed in close collaboration with the industry, it offers “detailed recommendations to help companies respect human rights and avoid contributing to conflict through their mineral purchasing decisions and practices.” The United Nations has also endorsed similar requirements. In 2011, the UN published a set of Guiding Principles on Business and Human Rights, according to which companies whose “operating contexts pose risks of severe human rights impacts should report formally on how they address them.” And yet, with the exception of a few progressive industry leaders, few companies have responded to this voluntary guidance. In 2013, Dutch researchers surveyed 186 companies listed on European stock exchanges that make use of conflict minerals. More than 80% made no mention on their Web sites of what they had done to avoid funding conflict or human rights abuses. Similarly, the European Commission’s Directorate General for Trade found that only 7% of 153 EU companies refer to a due-diligence policy for conflict minerals in their annual reports or on their Web sites. The United States has already taken the next logical step. The Securities and Exchange Commission requires companies that use tantalum, tin, gold or tungsten in their products to investigate these raw materials’ origin, and to mitigate risks in their supply chains in line with the OECD Guidance if they are found to originate in certain conflict-affected or high-risk areas. The 12 member countries of Africa’s International Conference on the Great Lakes Region have committed to similar mandatory due-diligence requirements. That is as it should be. Responsible sourcing is a duty, not a choice. And here, the EU is lagging behind. In March, the European Commission proposed a plan under which disclosure would continue to be voluntary, meaning that the minerals that enter the EU would not be subject to mandatory checks. The proposal, furthermore, focuses exclusively on raw ores and metals, and excludes products that contain the relevant minerals, such as mobile phones, vehicles, and medical equipment. The proposal is now being reviewed by the European Parliament and the European Council."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Der Hauptwiderspruch, obwohl in der Regel elliptisch und mehrdeutig formuliert, steckt den Rahmen für eine vielschichtige Diskussion von Risiken und Chancen, Strategie und Taktik, Reformen und Lenkung ab, und diese alle bestimmen dann Chinas Aussichten für die absehbare Zukunft. Die große Neuigkeit ist, dass die Partei unter Xis Führung ihren Hauptwiderspruch erstmals seit 1981 überarbeitet hat. Während der Widerspruch bisher als Konflikt zwischen den Bedürfnissen der Bevölkerung und Chinas „rückständiger gesellschaftlicher Produktion“ gefasst war, wird er nun als Spannung zwischen „unausgewogener und unzureichender Entwicklung“ und den „ständig wachsenden Bedürfnissen der Menschen nach einem besseren Leben“ betrachtet. Diese Neufassung des Hauptwiderspruchs ist nicht einfach vom Himmel gefallen. Sie signalisiert eindeutig eine weitreichende Veränderung der nationalen Perspektive – von der eines armen Entwicklungslandes zu der einer zunehmend wohlhabenden Gesellschaft, die sich darauf konzentriert, eine Großmacht zu werden. Sie steht zudem mit der Kritik des früheren Ministerpräsidenten Wen Jiabao im Einklang, der bekanntermaßen im März 2007 warnte, die chinesische Volkswirtschaft würde zunehmend „instabil, unausgewogen, unkoordiniert und [letztlich] nicht nachhaltig“. Während der vergangenen zehn Jahre zielten zwei Fünfjahrespläne – der 2011 verabschiedete 12. Fünfjahresplan und der 2016 verabschiedete 13. Fünfjahresplan – sowie eine Reihe von auf dem sogenannten 3. Plenum von 2013 verabschiedeten wichtigen Reformen darauf hin, Chinas hartnäckige, besorgniserregende Ungleichgewichte zu beheben. Xis politischer Bericht ändert nichts an der wesentlichen Zielrichtung dieser Bemühungen. Seine wahre Bedeutung liegt darin, dass die Neuausrichtung jetzt ihren Platz innerhalb der ideologischen Fundamente der Partei erhalten hat. Sie ist eine grundlegende Säule des Gedankenguts Xi Jinpings. Der Fokus des politischen Berichts auf Chinas Hauptwiderspruch wirft zudem wichtige Fragen darüber auf, was der langfristigen Strategie der Partei noch fehlen könnte. An der wirtschaftlichen Front fallen besonders drei „Nebenwidersprüche“ ins Auge. Erstens besteht eine anhaltende Spannung zwischen der Rolle des Staates und jener der Märkte bei der Steuerung der Allokation von Ressourcen. Dies war ein eklatanter Widerspruch der Reformen des 3. Plenums von 2013, die sich auf die scheinbar widersprüchliche Kombination aus einer „entscheidenden Rolle“ für die Märkte und unerschütterlicher Unterstützung für das Staatseigentum konzentrierten. Die Partie ist seit langem der Ansicht, dass diese beiden Merkmale des wirtschaftlichen Lebens kompatibel sind (die sogenannte Mischwirtschaft chinesischer Prägung). Xis politischer Bericht lobt das Modell des Mischeigentums und strebt zugleich nach einer Volkswirtschaft, die von Großkonzernen mit beispielloser globaler Wettbewerbsstärke geführt wird.", "en": "The principal contradiction, while typically elliptical and ambiguous, frames a rich discussion of risks and opportunities, strategy and tactics, reforms and governance – all of which will shape China’s prospects for the foreseeable future. The big news is that, under Xi’s leadership, the Party has revised its principal contradiction for the first time since 1981. Whereas the contradiction had previously been framed as a tradeoff between the needs of the people and China’s “backward social production,” it is now viewed as a tension between “unbalanced and inadequate development” and the “people’s ever-growing needs for a better life.” This restatement of the principal contradiction has not emerged from thin air. It clearly signals a far-reaching change in national perspective – from that of a poor developing country to that of an increasingly prosperous society focused on becoming a Great Power. It is also consistent with the critique of former Premier Wen Jiabao, who in March 2007 famously warned of a Chinese economy that was becoming increasingly “unstable, unbalanced, uncoordinated, and [ultimately] unsustainable.” Over the past ten years, two five-year plans – the 12th, enacted in 2011, and the 13th, enacted in 2016 – plus a major set of reforms adopted at the so-called Third Plenum in 2013, have aimed to resolve China’s persistent and worrisome imbalances. Xi’s political report doesn’t alter the main thrust of those efforts. The real significance is that rebalancing is now enshrined within the Party’s ideological underpinnings. It is a foundational pillar of Xi Jinping Thought. The political report’s focus on China’s principal contradiction also raises important questions about what still may be missing from the Party’s long-term strategy. Three “secondary contradictions” are especially striking on the economic front. First, there is ongoing tension between the role of the state and that of markets in guiding resource allocation. This was a glaring contradiction of the 2013 Third Plenum reforms, which focused on the seemingly inconsistent combination of a “decisive role” for markets and steadfast support for state ownership. The Party has long believed that these two features of economic life are compatible – the so-called blended economy with Chinese characteristics. Xi’s political report praises the mixed ownership model and also aspires to an economy led by great firms with unmatched global competitive prowess."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Dieser enge Zirkel umfasst nicht nur sehr reiche und einfallsreiche Leute, sondern auch Mitglieder informeller, aber sehr effektiver Organisationen (die häufig und vielleicht nicht ganz korrekt als „Mafia“ bezeichnet werden). Die Umsetzung der Operation „Nachfolge“ (die auch die Verlängerung der Amtszeit des gegenwärtigen Präsidenten beinhalten kann) spiegelt also die Art und Weise wider, auf die Putin selbst an die Macht gekommen ist. Und sie hinterlässt Russland auf demselben Pfad, den Jelzin während der letzten Jahre seiner Amtszeit vorgegeben hat – einem Pfad, der das Land entweder ruinieren oder in die Sackgasse führen wird. Politiker, die durch freie und gleiche Wahlen an die Macht kommen, sind in erster Linie ihren Wählern gegenüber rechenschaftspflichtig. Dies führt nicht zwangsläufig dazu, dass sie ausschließlich für das öffentliche Wohl arbeiten. Selbst die Gewinner hart umkämpfter Wahlen haben Verpflichtungen gegenüber ihren Wahlkampfteams und Unterstützern. Die Existenz einer echten politischen Opposition jedoch schafft eine andere Atmosphäre, die sich über die Wahlen hinaus verbreitet. Freie Wahlen bestimmen das Verhalten der Politiker nicht, und sie gewährleisten nicht notwendigerweise, dass moralische, schwungvolle und intelligente Leute in die höchsten Ämter gelangen. Aber Freiheit und Demokratie beschränken Willkür und Diebstahl, und sie ermutigen die Politiker – unabhängig von ihren moralischen Qualitäten –, die öffentlichen Interessen zu berücksichtigen. Falls der nächste Präsident Russlands durch freie und gleiche Wahlen an die Macht kommt, hat Russland eine echte Chance auf eine anständige Zukunft. Falls Putins Nachfolger – oder Putin selbst – dem Land jedoch auf eine Weise aufgezwungen wird, die keinen Wettstreit zulässt, wird Russland weiter auf seiner gegenwärtigen Route ins Nirgendwo verharren. Dies ist ein entscheidender Augenblick für Russland. Leider wird, was zu verstehen in diesem Moment am allerwichtigsten ist, kaum wahrgenommen und schon gar nicht diskutiert.", "en": "This narrow circle comprises not only very rich and resourceful people, but also members of informal but very effective organizations (which are often, perhaps not entirely correctly, called “mafia”). Thus, the implementation of Operation Successor (which may include the extension of the current president’s term) has imitated the way Putin himself came to power, and leaves Russia on the same path that Yeltsin set in the last years of his presidency – a path that will either ruin the country or bring it to a dead end. Politicians who come to power by winning a free and fair election are accountable primarily to voters. This does not necessarily lead them to work solely for the public good. Even winners of competitive elections have commitments to their campaign teams and sponsors. However, the existence of real political opposition creates a different atmosphere, which spreads beyond elections. Free elections do not determine politicians’ behavior, and do not necessarily ensure that moral, energetic, and intelligent people fill high offices. But freedom and democracy do restrict arbitrariness and theft, and encourage politicians, regardless of their moral qualities, to take public interests into account. If the next president comes to power by means of a free and fair election, Russia will have a real chance at a decent future. However, if Putin’s successor ��� or Putin himself – is imposed on the country in an uncompetitive way, Russia will remain on its current path to nowhere. This is a critical moment for Russia. Unfortunately, what is most important to comprehend in this moment is barely recognized, much less discussed."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "In einem Arbeitspapier aus dem Jahr 2015 konzipierten die Ökonomen Scott R. Baker, Nicholas Bloom und Steven J. Davis unter Verwendung digitaler Archive für ein Dutzend Länder Indizes wirtschaftspolitischer Unsicherheit – so genannte Economic Policy Uncertainty (EPU) Indizes. Erstellt wurden diese Indizes (für Kanada, China, Frankreich, Deutschland, Indien, Italien, Japan, Russland, Südkorea, Spanien, Großbritannien und die Vereinigten Staaten), indem man pro Land und Monat die Zahl der Zeitungsartikel ermittelte, in denen die drei Begriffe „Economy” (E), „Policy” (P) und „Uncertainty” (U) vorkamen. Der Index für den betreffenden Monat errechnete sich aus der Gesamtzahl der Artikel mit diesen drei Wörtern dividiert durch die monatliche Gesamtzahl der Artikel in den jeweiligen Zeitungen. Für die korrekte Übersetzung dieser drei Wörter wurden in jedem Land Muttersprachler hinzugezogen. Die Indizes umfassten einen Zeitraum von Jahrzehnten und gingen im Falle von zwei Ländern – Großbritannien und den USA – bis zum Jahr 1900 zurück. Der Index für die USA korreliert mit der impliziten Aktienpreisvolatilität auf den Optionenmärkten (VIX). Die Wissenschaftler stellten fest, dass ihr EPU-Index in den 12 Ländern auf wirtschaftliche Kontraktionen hindeutet und dass die EPU-Werte in den Ländern mit langfristigen Indizes während der Großen Depression hoch lagen. Sie stellen in dem Papier jedoch die Frage, ob Kontraktionen die Ursache von Unsicherheit sind oder ob diese Unsicherheit Kontraktionen auslöst. Da wir wissen, dass Menschen untereinander stark reaktiv sind, gilt diese Kausalität in einer Feedback-Schleife wahrscheinlich in beide Richtungen. Die tiefgreifendere und auch interessantere Frage lautet, was diese Unsicherheit auslöst. Um sie zu beantworten, bedarf es der gefühlsmäßigen Beschreibung bestehender Geschichten und Ideen, die das öffentliche Denken – oder die Vermeidung dieses Denkens – im Hinblick auf die Wirtschaft möglicherweise beeinflussen. Hinsichtlich der Großen Depression, fragt man sich, ob der hohe EPU-Wert mit gesellschaftlichen Trends nach den Exzessen der 1920er Jahre zu tun hatte, wobei diese Trends die Angst vor dem Kommunismus und – in den Vereinigten Staaten – vor dem New Deal schürten. Darüber hinaus stellt sich die Frage, ob die Angst vor faschistischen Regimen oder einem bevorstehenden Krieg die wirtschaftliche Depression nach Hitlers Machtergreifung im Jahr 1933 verlängerte. Die Aufmerksamkeit, die Johannes Steeles im Jahr 1934 erschienenem Buch The Second World War zuteil wurde, in dem diese Entwicklung prognostiziert wurde, deutet darauf hin, dass die Kriegsangst wohl in einem Ausmaß im Gespräch war, das diese Zögerlichkeit untermauerte.", "en": "In a 2015 working paper, the economists Scott R. Baker, Nicholas Bloom, and Steven J. Davis constructed Economic Policy Uncertainty (EPU) indices for a dozen countries using digital news archives. The indices (covering Canada, China, France, Germany, India, Italy, Japan, Russia, South Korea, Spain, the United Kingdom, and the United States) were created by counting the number of newspaper articles in each country and each month that had the trifecta of terms “economy” (E), policy” (P) and “uncertainty” (U). The index each month was the total number of articles with those three words, divided by the total number of articles in the targeted newspapers each month. Native speakers in each country were consulted on the appropriate translations of the three words. The indices spanned decades, and in two countries, the US and the UK, went all the way back to 1900. The US index correlates with implied equity-price volatility in the options markets (VIX). They found that their EPU index foreshadows economic contractions in the 12 countries, and that for the two countries with long-term indices, the EPU values were high during the Great Depression. But do contractions cause uncertainty, they ask, or does uncertainty cause contractions? Given that we know that people are highly reactive to each other, the causality most likely runs both ways, in a feedback loop. The deeper and more interesting question concerns what initiates this uncertainty. To answer it requires impressionistic characterizations of the extant stories and ideas that might influence public thinking – or avoidance of thinking – about the economy. As for the Great Depression, one wonders if the high degree of EPU was linked to social trends after the excesses of the 1920s, fueling fear of Communism and, in the United States, of the New Deal. One wonders if fear of fascist regimes, and of a coming war, prolonged the depression after Hitler came to power in 1933. The attention devoted to Johannes Steele’s 1934 book The Second World War, which predicted that eponymous event, indicates that fear of war must have been talked about enough to underpin some hesitation."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Die Fed sollte abwarten NEW YORK – Der Gouverneursrat der US-Notenbank Federal Reserve wird am 20. und 21. September erneut zusammentreten. Obwohl die meisten Analysten eine weitere kräftige Zinserhöhung erwarten, spricht vieles dafür, dass die Fed hinsichtlich ihrer aggressiven geldpolitischen Straffung eine Pause einlegen sollte. Die bisherigen Zinserhöhungen haben die Wirtschaft eingebremst – am deutlichsten auf dem Immobiliensektor – doch die Auswirkungen der Zinsanhebungen auf die Inflation sind weit weniger gewiss. In der Regel wirken sich geldpolitische Maßnahmen mit langen und unterschiedlichen Verzögerungen auf die Wirtschaftsleistung aus, insbesondere in Zeiten des Umbruchs. Angesichts des Ausmaßes an geopolitischer, finanzieller und wirtschaftlicher Ungewissheit – nicht zuletzt im Hinblick auf die zukünftige Inflationsentwicklung – wäre die Fed gut beraten, ihre Zinserhöhungen auszusetzen und zu warten, bis eine zuverlässigere Einschätzung der Situation möglich ist. Für einen derartigen Aufschub sprechen mehrere Gründe. Der erste lautet schlicht, dass die Inflation drastisch zurückgegangen ist. Die Inflation des Verbraucherpreisindex (VPI) - die für die Haushalte wichtigste Messgröße - lag im Juli bei null und war wohl auch im August null oder sogar negativ. Auch der Preisdeflator für persönliche Verbrauchsausgaben (PCE) – ein weiteres häufig verwendetes Maß auf Grundlage von BIP-Rechnungen – fiel im Juli um 0,1 Prozent. Einige mögen versucht sein, diesen offensichtlichen Sieg über die Inflation der straffen Geldpolitik zuzuschreiben. Dabei handelt es sich allerdings um einen Fehlschluss nach dem Motto post hoc ergo propter hoc (dass also A die Ursache für B sein muss, weil A vor B geschah), der auch Korrelation mit Kausalität verwechselt. Außerdem haben die meisten der wichtigsten Gründe für die heutige Inflation wenig mit der Dämpfung der Nachfrage zu tun.", "en": "The Fed Should Wait and See NEW YORK – The US Federal Reserve Board will meet again on September 20-21, and while most analysts anticipate another big interest-rate hike, there is a strong argument for the Fed to take a break from its aggressive monetary-policy tightening. While its rate hikes so far have slowed the economy – most obviously the housing sector – their impact on inflation is far less certain. Monetary policy typically affects economic performance with long and variable lags, especially in times of upheaval. Given the depth of geopolitical, financial, and economic uncertainty – not least about the future course of inflation – the Fed would be wise to pause its rate hikes and wait until a more reliable assessment of the situation is possible. There are several reasons to hold off. The first is simply that inflation has slowed sharply. Consumer price index (CPI) inflation – the measure most relevant to households – was zero in July, and it is likely to have been zero or even negative in August. Similarly, the personal consumption expenditure (PCE) deflator – another often-used measure based on GDP accounts – fell by 0.1% in July. Some will be tempted to credit tight monetary policy for this apparent victory over inflation. But that argument commits the post hoc ergo propter hoc fallacy (to assume that because A happened before B, A must have caused B) and confuses correlation with causation. Moreover, most of the main factors behind today’s inflation have little to do with curbing demand."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Trumps Manafort-Problem WASHINGTON, DC – Als letzte Woche in Virginia das erste Strafverfahren gegen einen wichtigen Akteur aus dem Wahlkampfteam von US-Präsident Donald Trump von 2016 startete, fragten sich viele Beobachter, in welchem Umfang hier nicht nur Paul Manafort – der während eines entscheidenden Zeitraums Trumps Wahlkampfleiter war – sondern auch Trump vor Gericht stehen. Manafort ist wegen eigener mutmaßlicher Finanzdelikte angeklagt: Steuerhinterziehung, Geldwäsche und Falschaussagen gegenüber Ermittlungsbehörden. Nachdem er viele Millionen Dollar mit der Arbeit für Diktatoren und Gangster überall auf der Welt – darunter Ferdinand Marcos auf den Philippinen und Jonas Savimbi in Angola – verdient hatte, erwarb Manafort in den letzten Jahrzehnten den Großteil seines Vermögens durch seine Arbeit für russische Oligarchen und den von Russland unterstützten ehemaligen Präsidenten der Ukraine, Wiktor Janukowitsch. Nachdem Manafort und seine Spießgehilfen Janukowitsch geholfen hatten, die ehemalige Ministerpräsidentin Julija Tymoschenko bei der Präsidentschaftswahl 2010 zu besiegen, ließ Janukowitsch diese unter erfundenen Anschuldigungen inhaftieren. Er stützte sich dabei auf ein (in Manaforts Auftrag) von der prominenten amerikanischen Kanzlei Skadden Arps erstelltes Rechtsdossier. Der Fall wurde von einem der Partner der Kanzlei gehandhabt: Gregory B. Craig, der kurzfristig als Präsident Barack Obamas Rechtsberater im Weißen Haus gedient hatte. US Sonderermittler Robert Mueller lässt derzeit Craigs Rolle durch die Staatsanwaltschaft des südlichen Distrikts von New York untersuchen. Janukowitsch wurde 2014 durch einen Volksaufstand gestürzt und floh nach Russland.", "en": "Trump’s Manafort Problem WASHINGTON, DC – As the first criminal trial of a major figure in US President Donald Trump’s 2016 election campaign got under way in Virginia last week, observers have wondered to what extent not only Paul Manafort, his campaign manager for a crucial period, but also Trump himself is in the dock. Manafort has been charged for his own alleged financial crimes – tax fraud, money laundering, and making false statements to investigators. Having earned many millions of dollars working for dictators and thugs around the world, including Ferdinand Marcos in the Philippines and Jonas Savimbi in Angola, in recent decades he made much of his fortune working for Russian oligarchs and the Russian-backed former president of Ukraine, Viktor Yanukovych. After Manafort and his minions helped Yanukovych defeat former Prime Minister Yuliya Tymoshenko in the 2010 presidential election, Yanukovych had her imprisoned on trumped-up charges, with help from a legal brief prepared – at Manafort’s bidding – by the prominent American law firm Skadden Arps. The case was handled by one of the firm’s partners, Gregory B. Craig, who had briefly served as President Barack Obama’s White House counsel. US Special Counsel Robert Mueller has referred Craig’s role to the US Attorney for the Southern District of New York for further investigation. Yanukovych was overthrown by a popular revolt in 2014 and fled to Russia."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Dennoch liegt unbestreitbar ein Hauch von Nostalgie über der aktuellen Annäherung zwischen zwei Mächten, die sich beide ihres relativen Bedeutungsverlustes in der Welt bewusst sind. Beide beabsichtigen ihren jeweiligen Status zu bekräftigen – im Falle Frankreichs in diplomatischer Hinsicht, im Falle Russlands in strategischer Hinsicht. Die Realität sieht allerdings für beide eher nüchtern aus. Der Höhepunkt des kürzlichen Besuchs des russischen Präsidenten Dmitri Medwedew in Paris, wo das Rüstungsgeschäft abgeschlossen wurde, bestand eher in der Einigung beider Länder auf pragmatische Überlegungen als auf langfristige strategische Visionen. Für Frankreich gilt: „It’s the economy, stupid“ – ein mittlerweile geflügeltes Wort, mit dem im Wahlkampf von Bill Clinton zum Ausdruck gebracht wurde, dass es letzten Endes auf die Wirtschaft ankommt. Frankreich ist sehr daran interessiert seine unabhängige Rüstungsindustrie beizubehalten und sein Marinearsenal in Saint-Nazaire an der französischen Westküste zu erhalten. Diesem berechtigten „kaufmännischen“ Anliegen kommt Russland angeblich in „kleinen Schritten“ entgegen, in Richtung einer Sanktionspolitik gegen Iran. Es wird interessant sein in einigen Wochen oder Monaten zu sehen, ob der Kreml sich wirklich daran hält. Die Maßnahmen des französischen Präsidenten sind tatsächlich Musik in russischen Ohren, so wie im August 2008, als Sarkozy erfolgreich einen Waffenstillstand und anschließend ein Friedensabkommen zwischen Georgien und Russland (größtenteils zu russischen Bedingungen) vermittelte. Und „Sarkozy der Amerikaner“ (wie man ihn einst in Frankreich nannte) findet heute nicht mehr, dass er Amerika etwas beweisen müsste. Im April 2009 ist Frankreich symbolisch in die militärische Kommandostruktur der NATO zurückgekehrt. Auch wenn einige amerikanische Politiker durch die französischen Verkäufe hoch entwickelter Rüstungsgüter an Russland irritiert sind, hat es niemand gewagt sich offen zu beschweren. Sind die USA schließlich nicht gerade dabei die „Rückstelltaste“ mit Russland zu betätigen? Da China sich als wesentlich selbstbewusstere und aufsässigere Macht als Russland am Horizont abzeichnet, unter anderem auch als Hauptakteur in den G20, wird Russland von allen Weltmächten umworben. Und alle scheinen dabei das gleiche Kalkül anzustellen in der Hoffnung, die Machtverhältnisse innerhalb Russlands so zu verändern, dass Medwedews Position gegenüber Russlands Ministerpräsident Wladimir Putin gestärkt wird. Macht ein solches Kalkül überhaupt Sinn oder ist es einfach Wunschdenken, eine beruhigende und angenehme Illusion, in der sich die französische Führung wohlfühlen kann, obwohl ihrem Umgang mit Russland in Wirklichkeit eine rein wirtschaftliche Motivation zugrunde liegt?", "en": "Yet there is an undeniable whiff of nostalgia in the current rapprochement between two powers that are both conscious of their relative decline in the world. Both intend to reinforce their respective status – diplomatic in the case of France, strategic in the case of Russia. Yet the reality is more prosaic for both. The high point of Russian President Dmitri Medvedev’s recent visit to Paris, where the arms deal was concluded, was the two countries’ agreement not so much on long-term strategic visions, but on pragmatic considerations. For France, above all, “it’s the economy, stupid.” France is keen to maintain its independent arms industry, and to keep open its naval arsenal, based in Saint-Nazaire on the West coast. This legitimate “mercantile” concern has supposedly been reciprocated by “small steps” by Russia in the direction of a policy of sanctions against Iran. It will be interesting to see in a few weeks or a few months whether the Kremlin will really deliver. In reality, as was the case in August 2008, when Sarkozy successfully negotiated a cease-fire and then a peace deal between Georgia and Russia (largely on Russian terms), the French president’s actions are music to Russian ears. And “Sarkozy the American” (as he was once known in France) no longer thinks he has to prove anything to America nowadays. France symbolically returned to NATO’s military command in April 2009. Even if some American officials are irritated by French sales of sophisticated military equipment to Russia, no one has dared to complain openly. After all, isn’t the US in the process of pushing the “reset button” with Russia? With China looming on the horizon as a much more confident and defiant force than Russia, including as a key player in the G20, Russia is being courted by all the world’s powers. And everybody seems to be making the same calculus, hoping to alter the balance of power within Russia to reinforce Medvedev’s position vis-à-vis Prime Minister Vladimir Putin. But does such a calculus make sense, or is it simply wishful thinking, a reassuring and comfortable illusion designed to make French leaders feel good, when in fact they are dealing with Russia on purely commercial grounds?"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Dass er regelmäßig den Forderungen der extremsten Elemente in einer völlig dysfunktionalen Knesset nachgibt und immer wieder seinen unglaublich entzweienden und streitsüchtigen Außenminister Avigdor Lieberman unterstützt, hat ihm im In- und Ausland keinen Ruhm eingebracht. Ohne die vielfältigen Probleme und Fehltritte der Palästinenser in den letzten Jahren beschönigen zu wollen, muss man doch sehen, dass die meisten der Hindernisse im Friedensprozess in letzter Zeit von Israel ausgingen. Jetzt, wo die Verhandlungen in der Sackgasse stecken, der Siedlungsbau weiter geht, die Demütigungen der Besatzung kein Ende nehmen und alle Lösungsmöglichkeiten ausgereizt scheinen, wenden sich die Palästinenser an die Vereinten Nationen, um eine Anerkennung als Staat zu erreichen. Ihr Ziel ist die volle UN-Mitgliedschaft, aber angesichts des unvermeidlichen Vetos der Vereinigten Staaten im Sicherheitsrat wären sie auch mit einer Mehrheitsentscheidung in der Generalversammlung zufrieden, mit der Palästina als Nichtmitglied einen “Beobachterstatus” erhalten könnte, wie ihn beispielsweise der Vatikan besitzt. Der Präsident der palästinensischen Regierungsbehörde, Mahmoud Abbas, und seine Kollegen wissen natürlich, dass die Anerkennung durch die UN allein nicht zu einem Ende der Besatzung und zur vollen Anerkennung eines eigenständigen Palästinas führen wird. Dies kann nur durch Einigungen über sämtliche Kernprobleme des Konflikts – Grenzführung, Jerusalem, Flüchtlinge und Sicherheitsgarantien für Israel – erreicht werden. Aber trotz einer aggressiven Kampagne – in der Israel mit Sanktionen und die USA mit der Einstellung der finanziellen Unterstützung der Regierungsbehörde droht – lassen sich die Palästinenser nicht von diesem Ziel abbringen, weil sie überzeugt sind, dass sich ohne einen neuen Zündfunken nichts bewegen wird. Trotz verzweifelter Versuche der USA und der Europäischen Union, einen Kompromiss zu finden, der durch Wiederaufnahme der Verhandlungen eine UN-Abstimmung verhindern könnte, ist es viel wahrscheinlicher, dass es trotz eines Vetos der USA im Sicherheitsrat zu einer baldigen Abstimmung in der UN-Generalversammlung und einer starken Mehrheit für den Beobachterstatus kommen wird. Die Frage, die sich Israel und seine Verbündeten stellen müssen, ist, welche Risiken dieses Ergebnis beinhalten könnte und wie sie am besten darauf reagieren. Es wird vermutet, dass die Anerkennung als Staat, wenn auch eingeschränkt, Palästina die momentan verwehrte Möglichkeit geben wird, mutmaßliche Völkerrechtsverletzungen vor den Internationalen Strafgerichtshof zu bringen. Auch wenn das stimmt, ist nicht klar, warum Israel und seine Freunde dies als entscheidendes Argument sehen sollten.", "en": "His routine capitulation to the demands of the most extreme elements of a manifestly dysfunctional Knesset, and his continuing support of his impossibly divisive and pugnacious foreign minister, Avigdor Lieberman, have earned him little praise at home or abroad. One need not be naïve or in denial about the Palestinians’ multiple problems and missteps over the years to recognize that most of the recent obstacles to progress have been erected in Israel. Now, with negotiations at an impasse, settlement building continuing unabated, no end in sight to the never-ending humiliation of occupation, and all other forms of leverage evidently exhausted, the Palestinians are going to the United Nations to seek recognition in some form of their statehood. They want full UN membership, but – facing inevitable veto of that option by the United States in the Security Council – are willing to accept as a fallback a majority vote by the General Assembly recognizing Palestine as a non-member “observer state,” the status now enjoyed by the Vatican. Palestinian Authority President Mahmoud Abbas and his colleagues know perfectly well that UN recognition by itself will not deliver an end to occupation and the full realization of a sovereign Palestine. Only negotiated agreement on all of the critical outstanding issues – boundary definition, Jerusalem, security guarantees for Israel, and refugees – can do that. But they have persisted on this course in the face of a fierce campaign to dissuade them – including threats of Israeli sanctions and a cut-off of financial support to the Palestinian Authority by the US Congress – owing to their wholly understandable lack of confidence that anything will move without some new spark. Despite frantic efforts by the US and the European Union to find some compromise that would head off a UN vote by kick-starting real negotiations, it is much more probable that, even after a US veto in the Security Council, an early UN General Assembly vote will deliver a strong majority for observer-state status. The question for Israel and its friends to address is what the downside risks of that outcome really are, and to calibrate their reaction accordingly. The argument has been made that recognition as a state, even in limited form, will give Palestine the standing that it probably lacks currently to seek prosecutions in the International Criminal Court for alleged violations of international law. Even if right, it is difficult to see why Israel and its friends should accept that as a make-or-break argument."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "»Magnifik!« antwortete Settembrini, dem die Vettern wieder einmal bei der Vormittagsmotion begegnet waren. »Splendide!« antwortete er. »Das ist so lustig wie im Prater, Sie werden sehen, Ingenieur. Dann sind wir gleich im Reihen hier die glänzenden Galanten«, sprach er, und fuhr dann prallen Mundes zu medisieren fort, indem er seine Hechelreden mit gelungenen Arm-, Kopf- und Schulterbewegungen begleitete: »Was wollen Sie, auch in der maison de santé finden bisweilen ja Bälle statt, für die Narren und Blöden, wie ich gelesen habe, – warum nicht auch hier? Das Programm umfaßt die verschiedensten danses macabres, wie Sie sich denken können. Leider kann ein gewisser Teil der vorjährigen Festteilnehmer diesmal nicht erscheinen, da das Fest schon um 9½ Uhr sein Ende findet …«", "en": "“Magnifique,” answered Settembrini, whom the cousins had again encountered on the morning walk. “Gorgeous,” he said. “Every bit as lively as it is in the Prater. You shall see, Engineer, ‘the gayest gallants of the night, in brilliant rows advancing,’ ” he quoted, and went on in his most mocking vein, couching his gibes in sounding phrases, with a telling accompaniment of arm, shoulder, and head movements. “What do you expect? Even in maisons de santé they have their balls for the fools and idiots, I’ve read; why not up here as well? The programme includes various danses macabres, as you may imagine; but unfortunately some of last year’s guests will not be here—the party being over at half past nine, you perceive—”"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Vertrauenskrisen legen den Grundstein für immer neue Vertrauenskrisen. Für eine solidere Vertrauensbasis bedarf es noch mehr politischer und rechtlicher Änderungen. So behindert beispielsweise Korruption in allen Bereichen der Wirtschaft- aber auch in der Regierung und innerhalb der Gewerkschaften - das Wachstum durch Zerstörung des Vertrauens. Das hat zur Folge, dass in der mexikanischen Geschäftswelt persönliche und familiäre Verbindungen viel größeres Gewicht haben als anderswo. Das hindert Menschen wiederum, sich frei im Wirtschaftsleben zu bewegen und ihre persönlichen Talente unter Beweis zu stellen. Mexikaner gehen nicht gerne zum Studium ins Ausland, weil sie dadurch die Gelegenheit verpassen, sich daheim die nötigen Verbindungen zu schaffen. Wenn man allerdings die Korruption vermindern und das soziale Vertrauen stärken könnte, wären derartige Behinderungen bald bedeutungslos und das Vertrauen der Investoren würde wachsen. Überdies scheint die neue demokratische Regierung unter Vicente Fox, der nach 71-jähriger Einparteienherrschaft als erster Kandidat der Opposition zum Präsidenten gewählt wurde, unfähig zu sein. In der Abgeordnetenkammer verfügt keine Partei über eine Mehrheit. Politisches Gezänk scheint wichtiger zu sein als Handeln. Die Abneigung gegen diese ineffiziente Regierung könnte die Wähler dazu bringen, sich mit einer autoritäreren Regierung abzufinden. So ist es auch kein Wunder, dass die Mexikaner zutiefst verunsichert sind, wohin der Weg sie führen wird. Diese Unsicherheit wird von enormer Bedeutung sein, wenn es darum geht, wie sich die Wirtschaft Mexikos entwickelt oder nicht entwickelt.", "en": "Confidence crises beget the risk of further confidence crises. More political and legal change is needed if confidence is to have a more solid footing. For example, corruption in all economic sectors-as well as government and labor unions-impedes growth by destroying trust. This means that personal and family connections mean a lot more in Mexican business than they do elsewhere, which prevents people from moving freely through the economy to exploit their personal talents. Mexicans generally do not want to go to college abroad because they would miss opportunities to form the necessary bonds with other Mexicans. But if corruption were reduced and social trust strengthened, such inhibitions would become irrelevant, and investor confidence would rise. Moreover, though Mexico elected its first president, Vicente Fox, from an opposition party after 71 years of one-party rule, this new democratic government appears ineffective. No party has a majority in the Chamber of Deputies. Political bickering seems to take priority over action. Disaffection with an ineffective government might lead voters to acquiesce in a more authoritarian government. Little wonder, then, that Mexicans express fundamental uncertainty about where their country is heading. That uncertainty will be a major factor in how Mexico's economy does or does not develop."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Ein Großteil des Verdienstes hierfür liegt bei den Japanern selbst und den idealistischen, nach Links tendierenden Anhängern des New Deal in MacArthurs Regierung, die diese unterstützten. Doch als China an Maos Kommunisten fiel und Nordkorea chinesische und sowjetische Unterstützung für einen Einmarsch im Süden erhielt, war es vorbei mit dem demokratischen Idealismus. In Japan wurden ehemalige Kriegsverbrecher aus den Gefängnissen entlassen, Säuberungsaktionen gegen die „Roten“ eingeleitet, und rechtsgerichtete Regierungen, die von denselben ehemaligen Kriegsverbrechern geführt wurden, erhielten enthusiastische amerikanische Unterstützung. Statt dass die Demokratie gefördert wurde, wurde sie mit aktiver amerikanischer Ermunterung entstellt, um zu gewährleisten, dass die Rechten an der Macht und die Linken außen vor blieben. Wer den Amerikanern mit Sicherheit viel verdankt, sind die Südkoreaner. Ohne die von den USA angeführte UNO-Intervention im Koreakrieg wäre der Süden von Kim Il Sung, dem „Großen Führer“, eingenommen worden, und die Freiheit und der Wohlstand, die nun dort herrschen, wären nie möglich gewesen. Die Demokratie freilich gaben die USA den Südkoreanern nicht; sie förderten sie nicht einmal durchgehend. Zwischen den späten 1940er und den späten 1980er Jahren akzeptierten die USA autoritäre, antikommunistische Herrscher, die ihre Macht durch gewaltsame Staatsstreiche und die Unterdrückung anders Denkender an sich rissen und konsolidierten, und unterstützten diese teilweise aktiv. Das Gleiche gilt für die Philippinen, Taiwan, Indonesien und Thailand und tatsächlich auch für den Nahen Osten, wo die Demokratie bisher noch keine Wurzeln geschlagen hat. Für die gesamte Dauer des Kalten Krieges favorisierten die US-Regierungen im Namen des Kampfes gegen den Kommunismus unweigerlich „starke Männer“ aus dem Militär und zivile Diktatoren, um nur ja die Linken auszuschalten – selbst jene Art von Linken, die im demokratischen Westen lediglich als Liberale betrachtet worden wären. Sicher, für die meisten Menschen war das Leben unter den rechtsgerichteten starken Männern Asiens im Großen und Ganzen dem Leben unter Mao, Pol Pot, Kim Il Sung oder selbst Ho Chi Minh vorzuziehen. Die unter der Herrschaft Park Chung Hees, Ferdinand Marcos’ oder General Suhartos lebenden Bürger allerdings als „frei“ zu bezeichnen, ist eine Travestie. Die erfreuliche Tatsache, dass Koreaner, Philippinos, Thais und Taiwanesen letztlich frei oder zumindest freier wurden, ist weniger das Verdienst der USA als der jeweiligen Bevölkerungen, die selbst für ihre Freiheiten kämpften.", "en": "Much of the credit for this goes to the Japanese themselves and to the idealistic, left-leaning New Dealers in MacArthur’s government who supported them. When China fell to Mao’s Communists, however, and North Korea got Chinese and Soviet backing for an invasion of the south, democratic idealism was stopped in its tracks. In Japan, former war criminals were released from prison, “reds” were purged, and right-wing governments led by some of those same former war criminals got enthusiastic American backing. Democracy, instead of being nurtured, was distorted, with active American encouragement, to make sure the right stayed in power and the left was kept at bay. South Koreans certainly have much to thank the Americans for. Without UN intervention in the Korean War, led by the US, the South would have been taken over by Kim Il Sung, the Great Leader, and their current freedom and prosperity would never have been possible. But South Korean democracy was not something the US gave to the Koreans, or even always encouraged. From the late 1940’s to the late 1980’s, the US played along with, and sometimes actively backed, anti-Communist authoritarian rulers, who grabbed and consolidated their powers through violent coups and the suppression of dissent. The same was true in the Philippines, Taiwan, Indonesia, and Thailand, and, indeed, in the Middle East, where democracy is yet to take root. As long as the Cold War lasted, US administrations consistently favored military strongmen and civilian dictators in the name of fighting Communism – anything to keep the left down, even the kind of left that would have been regarded as simply liberal in the democratic West. True, for most people, life under right-wing Asian strongmen was, on the whole, preferable to life under Mao, Pol Pot, Kim Il Sung, or even Ho Chi Minh. But to call the citizens under Park Chung Hee, Ferdinand Marcos, or General Suharto “free” is an abomination. The happy fact that Koreans, Filipinos, Thais and Taiwanese did eventually become free, or at least freer, is not so much to the credit of the US as it is to the people who fought for their freedoms themselves."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Um zu verstehen, warum das so ist, stellen Sie sich Amerika als Haus mit undichtem Dach vor. Wollten Sie dieses Haus an jemanden verkaufen, der den Kauf über eine Hypothek finanziert, schreibt US-Immobilienrecht vor, dass Sie ein Wertgutachten einholen. Dieses würde zeigen, dass das Dach repariert werden muss. In diesem Szenario lassen sich Ihre Wartungsversäumnisse nicht länger ignorieren. Das Gesetz schreibt vor, dass Sie die versteckten Kosten der Dachreparatur offenlegen und bezahlen. Ansonsten bestehlen Sie den Käufer. Nun betrachten Sie die Wartung des Daches (anders als die Hypothek in Ihrer Bilanz) vielleicht nicht als kurzfristige Verbindlichkeit. Aber sie zu verzögern bringt sie nicht zum Verschwinden. Es ist trotzdem eine reale Schuld – nur eben eine, die nirgends erfasst ist. Auch die US-Bundesregierung hat Schulden, die nirgends erfasst sind und von denen man nur selten hört. Die etatmäßig berücksichtigten Schulden sind die 15,6 Billionen Dollar, die von der Bevölkerung in Form von US-Schatzanleihen gehalten werden. Die nicht berücksichtigten Schulden umfassen die aufgeschobenen Ausgaben für die Wartung von Straßen, Wasserstraßen und 54.560 strukturell mangelhaften Brücken sowie die noch zu errichtenden kohlenstoffarmen Energiesysteme, die erforderlich sein werden, um die katastrophalen Auswirkungen des Klimawandels abzumildern. Und dies sind nur zwei breit gefasste Beispiele. Wie hoch also sind die versteckten Schulden der USA insgesamt? An dieser Stelle müssen wir uns auf grobe Schätzungen stützen. So würde etwa laut einem Bericht der American Society of Civil Engineers (ASCE) aus dem Jahre 2016 die Aufrüstung der maroden Infrastruktur des Landes 5,2 Billionen Dollar kosten. Und laut einem Bericht der Internationalen Energie-Agentur (IEA) aus dem Jahr 2014 und unseren eigenen Berechnungen auf Grundlage des US-Anteils an den weltweiten CO2-Emissionen wird die Umstellung auf ein sauberes Energiesystem zusätzliche 6,6 Billionen Dollar kosten. Insgesamt sind das 11,8 Billionen an nicht erfassten, nicht inflationsbereinigten Verbindlichkeiten. Natürlich handelt es sich dabei nicht komplett um Schulden des Bundes. In der Vergangenheit waren die Regierungen der Einzelstaaten und die Kommunen für die meisten Infrastruktur- und Klimakosten verantwortlich. Die Regierungen der Einzelstaaten tragen jedoch bereits eine Last von mehr als drei Billionen Dollar an kommunalen Schulden und wären vom Ausmaß der anstehenden Wartungsverpflichtungen und der erst kürzlich dokumentierten Kosten zur Abmilderung des Klimawandels überfordert. Weil jedoch der Klimawandel und die Sicherheit der Infrastruktur nationale (und nicht kommunale) Fragen sind, ist die US-Bundesregierung letztlich für diese 11,8 Billionen an infrastruktur- und umweltbezogenen Schulden verantwortlich.", "en": "To understand why, think of America as a home with a leaky roof. If you wanted to sell that home to a buyer who is financing the purchase with a mortgage, federal real-estate law would require you to get an appraisal, which would show that the roof needs repairs. In this scenario, your maintenance delays cannot be ignored. The law requires that you disclose and pay for the hidden costs of repairing the roof. Otherwise, you are stealing from the buyer. True, unlike the mortgage on your balance sheet, you may not regard roof maintenance as a current liability. But putting it off doesn’t make it disappear. It is still a real debt – just one that has gone unaccounted for. The federal government also has debt that has not been accounted for, and which one doesn’t often hear about. The debt that has been accounted for is the $15.6 trillion held by the public in the form of US Treasury bonds. The debts that have not been accounted for include the deferred costs of maintenance on roads, water systems, and 54,560 structurally deficient bridges, as well as the yet-to-be-built low-carbon energy systems necessary to mitigate the catastrophic effects of climate change. And these are just two broad examples. So, just how much hidden US debt is there? At this point, we must rely on rough estimates. For example, according to a 2016 report from the American Society of Civil Engineers (ASCE), upgrading the country’s crumbling infrastructure would cost $5.2 trillion. And, according to a 2014 International Energy Agency (IEA) report and our own calculations based on the US share of global CO2 emissions, transitioning to a clean-energy system will cost an additional $6.6 trillion. All told, that is $11.8 trillion in unaccounted-for non-inflation-adjusted liabilities. To be sure, these debts are not solely federal liabilities. In the past, state and local governments were responsible for most infrastructure and climate costs. However, already burdened with more than $3 trillion of municipal debt, state governments are overwhelmed by the scale of their deferred-maintenance liabilities and the only recently documented costs of climate change abatement. However, because climate change and infrastructure security are national issues, rather than local, the federal government is ultimately responsible for that $11.8 trillion in infrastructure- and environment-related debts."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "75 Jahre Vereinte Nationen NEW YORK – Während die Vereinten Nationen ihr 75-jähriges Bestehen feiern, ist die Welt in Aufruhr. Die Corona-Pandemie hat bislang fast eine Million Todesopfer gefordert und ist noch lange nicht eingedämmt. Die Weltwirtschaft befindet sich in der schwersten Rezession seit der Großen Depression der 1930er-Jahre. Außergewöhnlich schwere Naturkatastrophen, von Überschwemmungen bis hin zu Waldbränden, richten in vielen Ländern verheerenden Schaden an. Und die Vereinigten Staaten – lange Zeit der weltweit führende Verfechter der multilateralen Zusammenarbeit – weisen ihre Freunde und Partner zurück und machen sie sich sogar zum Feind. Die UN und der Glaube an die globale Solidarität, den sie verkörpert, waren noch nie so wichtig wie heute. Die UN wurden auf drei Säulen errichtet. Die erste Säule war Frieden. Ihr oberstes Ziel war es, dort erfolgreich zu sein, wo ihr unglückseliger Vorläufer, der Völkerbund, versagt hatte: einen weiteren Weltkrieg zu verhindern. Die zu Beginn des Kalten Krieges gegründeten UN wurden zu einem wichtigen Forum für den Dialog; seit dem Fall der Berliner Mauer hat sie in mehreren Ländern eine wichtige friedensfördernde Rolle gespielt. Die zweite Säule waren die Menschenrechte. Im Jahr 1948 verabschiedete die UN-Generalversammlung die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (AEMR), in der zum ersten Mal die Grundrechte – darunter bürgerliche, politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte – festgelegt wurden, zu deren Einhaltung alle Länder verpflichtet waren. Auch wenn die von den Vereinten Nationen geschaffenen Mechanismen zum Schutz dieser Rechte eine durchwachsene Bilanz aufweisen, besteht kein Zweifel daran, dass die AEMR ein wichtiger Meilenstein war, um Menschenrechten international einen hohen Stellenwert einzuräumen. Die dritte Säule war Entwicklung.", "en": "Celebrating 75 Years of the United Nations NEW YORK – As the United Nations marks its 75th anniversary, the world is in turmoil. The COVID-19 pandemic has resulted in nearly one million deaths so far and is nowhere close to being contained. The world economy is experiencing its worst recession since the Great Depression of the 1930s. Extraordinarily severe natural disasters, from floods to wildfires, are wreaking havoc on many countries. And the United States – long the world’s leading proponent of multilateral cooperation – is rejecting and even antagonizing its friends and partners. The UN, and the belief in global solidarity that it embodies, have never been more essential. The UN was built on three pillars. The first was peace. Its overriding aim was to succeed where its ill-fated predecessor, the League of Nations, had failed: avoid another world war. Established at the dawn of the Cold War, the UN became an essential forum for dialogue; since the fall of the Berlin Wall, it has played an important peace-building role in several countries. The second pillar was human rights. In 1948, the UN General Assembly approved the Universal Declaration of Human Rights, which set out for the first time the fundamental rights – including civil, political, economic, social, and cultural rights – that all countries were obliged to uphold. Though the mechanisms the UN created to protect those rights have a mixed record, there is no doubt that the UDHR was a major milestone in making human rights an international priority. The third pillar was development."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Die Lohnstückkosten in Griechenland, Portugal, Spanien und Italien stiegen in den ersten zehn Jahren des Euros um 20-30 % schneller als in Deutschland und etwas schneller als die Lohnstückkosten in Nordeuropa insgesamt. Diese Disparität spiegelte einige Unterschiede im Produktivitätswachstum wider, viel mehr jedoch Unterschiede beim Lohnzuwachs. Allgemein gesagt, führten Kapitalzuflüsse in den südlichen Ländern zu einer realen Aufwertung und einer niedrigeren inländischen Sparquote im Verhältnis zu den Investitionen, was strukturelle Leistungsbilanzdefizite zur Folge hatte. In Griechenland begleiteten und verschärften große Haushaltsdefizite diesen Trend. In Spanien war das Pendant zum Leistungsbilanzdefizit die Kreditaufnahme im privaten Sektor. Die Krise der Eurozone wird nicht gelöst werden, bis dieses interne Ungleichgewicht auf ein haltbares Niveau gesenkt wurde. Dazu sind nicht nur Haushaltsanpassungen in den notleidenden Wirtschaftsnationen der Peripherie erforderlich, sondern auch Anpassungen der Zahlungsbilanz in der Eurozone insgesamt. Das wiederum bedeutet, dass eine Anpassung der realen Wechselkurse innerhalb der Eurozone notwendig ist, bei der die Produktionskosten der Peripherieländer im Verhältnis zu denen im Zentrum sinken müssten. Anpassungen der realen Wechselkurse innerhalb einer Währungsunion oder unter Ländern mit festen Wechselkursen können durch Inflationsgefälle stattfinden. Der reale Wert des chinesischen Renminbi beispielsweise ist im Vergleich zum US-Dollar beträchtlich gestiegen, trotz begrenzter Änderungen des nominalen Wechselkurses, da Chinas inländische Preise schneller gestiegen sind als die Preise in den Vereinigten Staaten. Für eine ähnliche Anpassung innerhalb der Eurozone müssten, wenn man von einer ähnlichen Produktivitätsleistung ausgeht, die Löhne in den Schuldenstaaten der Peripherie mehrere Jahre langsamer steigen als in Deutschland und somit ihre Wettbewerbsfähigkeit wiederherstellen. Doch da Deutschland und die anderen nördlichen Überschussländer bei der Preisstabilität äußerst streng bleiben, ist für eine Anpassung der realen Wechselkurse innerhalb der Eurozone eine Deflation der tatsächlichen Löhne und Preise in den notleidenden südlichen Wirtschaftsnationen erforderlich. Der Druck auf die Peripherieländer, in ihren bereits stagnierenden Volkswirtschaften eine restriktive Wirtschaftspolitik zu betreiben, wird derzeit zur größten Herausforderung der Eurozone. Indem die EZB Liquidität bereitstellt, wird Zeit gewonnen, doch nur eine reale Anpassung kann das zugrundeliegende Problem lösen. Dies könnte mit einer geringeren Lohnkontraktion und niedrigeren Realeinkommensverlusten erreicht werden, wenn die Produktivität in den Volkswirtschaften der Peripherie anfinge, deutlich schneller zu wachsen als im Zentrum, wodurch die Preise fallen könnten, ohne dass niedrigere Löhne notwendig wären. Doch obwohl Strukturreformen zweifellos im Laufe der Zeit zu einer schnelleren Produktivitätssteigerung führen könnten, wird dies in einem Umfeld, in dem die Kreditvergabe stark eingeschränkt ist, die Investitionen abnehmen und viele qualifizierte junge Menschen auswandern, wahrscheinlich nicht geschehen.", "en": "Unit labor costs in Greece, Portugal, Spain, and Italy grew 20-30% faster than in Germany in the euro’s first decade, and somewhat faster than unit labor costs in northern Europe as a whole. This disparity reflected some differences in productivity growth but even more so differences in wage growth. Broadly speaking, capital inflows led to real revaluation and a lower domestic savings rate relative to investment in the southern countries, resulting in structural current-account deficits. In Greece, large fiscal deficits accompanied and exacerbated this trend. In Spain, the counterpart to the current-account deficit was private-sector borrowing. The eurozone crisis will not be resolved until this internal imbalance is reduced to a sustainable level, which requires not only fiscal adjustment in the troubled peripheral economies, but also balance-of-payments adjustments across the eurozone as a whole. That, in turn, implies the need for a real exchange-rate adjustment inside the eurozone, with peripheral countries’ production costs falling relative to those in the core. Real exchange-rate adjustments inside a monetary union, or among countries with fixed exchange rates, can take place through inflation differentials. The real value of the Chinese renminbi, for example, has appreciated considerably relative to the US dollar, despite limited nominal exchange-rate changes, because China’s domestic prices have risen faster than have prices in the United States. A similar adjustment within the eurozone, assuming similar productivity performance, would require wages in the troubled peripheral countries to rise more slowly than in Germany for a number of years, thus restoring their competitiveness. But, because Germany and the other northern surplus countries remain hawkish on price stability, real exchange-rate adjustment within the eurozone requires actual wage and price deflation in the distressed southern economies. This pressure on the peripheral countries to deflate their already stagnant economies is turning into the eurozone’s greatest challenge. The ECB’s provision of liquidity can buy time, but only real adjustment can cure the underlying problem. That could be achieved with less wage contraction and loss of real income if productivity in the peripheral economies were to start growing significantly faster than in the core, thereby allowing prices to fall without the need for lower wages. But, while structural reforms could undoubtedly lead over time to faster productivity growth, this is unlikely to happen in an environment in which credit is severely constrained, investment is plummeting, and many skilled young people emigrate."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Von der Wichtigkeit, langweilig zu sein WASHINGTON, DC – Der Internationale Währungsfonds ist eine enorm nützliche Organisation, die in der Lage ist, kurzfristig überall auf der Welt finanzielle und technische Hilfe von erheblichem Umfang zu leisten. Er genießt zudem den großen Vorteil, nahezu ausnahmslos als unglaublich langweilig eingeschätzt zu werden. Unglücklicherweise (für den IWF) braucht er nun ein etwas stärkeres öffentliches Profil, um den US-Kongress zu überzeugen, einigen wichtigen Reformen zuzustimmen. Die Krise in der Ukraine könnte sich dabei als hilfreich erweisen, auch wenn dies derzeit eher unwahrscheinlich erscheint – was insofern eine gute Sache sein könnte, als ein Kredit an die Ukraine sonst größer ausfallen könnte als tatsächlich erforderlich. Als langweilig wahrgenommen zu werden, verleiht einem im Bereich der internationalen Ökonomie insofern Macht, als es bedeutende Entscheidungen ohne allzu genaue Überprüfung von außen möglich macht. Zwischen 1918 und 1939 war die wirtschaftliche Zusammenarbeit auf internationaler Ebene schwierig – und zwar großteils, weil alle Versuche, gemeinsam eine Einigung zu erzielen, auf weithin beachteten internationalen Konferenzen stattfanden. Nach Gründung des IWF 1944 wurde viele derselben Entscheidungen Routine, deutlich weniger interessant und viel leichter umsetzbar. Der IWF macht in den USA oder anderen großen Ländern selten Schlagzeilen, wenn es nicht gerade um eine freizügige Personalie geht. Das letzte Mal, dass viele eine Meldung über den Fonds lasen, war möglicherweise, als der damalige geschäftsführende Direktor Dominique Strauss-Kahn im Mai 2011 nach Vorwürfen zurücktreten musste, er habe eine Mitarbeiterin in einem New Yorker Hotel missbraucht. Seitdem hat seine Nachfolgerin Christine Lagarde dazu beigetragen, den Ruf des Fonds wiederherzustellen – und die Berichterstattung über seine Programme und Aktivitäten wieder in die trockenen, emotionslosen Wirtschaftsteile der Zeitungen zu lenken. (Als ich in den 2000er Jahren beim IWF arbeitete, wurde eine Berichterstattung auf Seite 3 führender Zeitungen in der Regel einem Platz auf der Titelseite vorgezogen.) Natürlich weckt der IWF in Ländern, die Unterstützung erhalten – wie in den letzten Jahren Griechenland – große Leidenschaften. Doch in den Fluren des US-Kongresses findet er kaum Beachtung. In der aufgeladenen, von Parteipolitik geprägten Atmosphäre von Washington, D.C. ist dies fast immer ein Vorteil. Man stelle sich vor, die Auszahlung aller Hilfsgelder an in Schwierigkeiten steckende Länder würde die Zustimmung des Kongress erfordern, von Ausgaben aus dem US-Haushalt ganz zu schweigen. Es würde nichts Gutes mehr passieren – und mit Sicherheit nicht für die USA.", "en": "The Importance of Being Boring WASHINGTON, DC – The International Monetary Fund is an immensely useful organization, able to deliver substantial amounts of financial and technical assistance at short notice to almost any place in the world. It also has the great advantage of almost always being perceived as incredibly boring. Unfortunately for the IMF, it now needs a slightly higher public profile to convince the US Congress to agree to some important reforms. The Ukrainian crisis may prove helpful, though that appears less likely now – which may be a good thing to the extent that one unintended consequence could be a loan to Ukraine that is larger than it really needs. In the realm of international economics, being perceived as boring confers power to the extent that it allows major decisions to be made without a great deal of external scrutiny. From 1918 to 1939, international economic cooperation was hard to come by – in large part because all of the attempted deals were put together at high-profile international conferences. Following the creation of the IMF in 1944, many of the same decisions became routine, a lot less interesting, and much easier to implement. The IMF rarely makes front-page headlines in the United States or other big countries, except when there is a racy personal dimension. The last time that many read a news story about the Fund may have been when then-Managing Director Dominique Strauss Kahn was forced out in May 2011, following accusations that he sexually assaulted an employee in a New York hotel. Since then, his successor, Christine Lagarde, has helped to restore the Fund’s reputation – and to return coverage of its programs and activities to newspapers’ dry and unemotional business sections. (When I worked at the IMF in the 2000’s, page-three coverage of our events by leading newspapers was typically viewed as preferable to top billing.) Of course, in countries receiving assistance – such as Greece in the last few years – the IMF excites great passion. But in the halls of the US Congress, few people pay any attention. In the highly charged partisan atmosphere of Washington, DC, this is without question almost always an advantage. Imagine if the disbursement of all assistance to countries in trouble required Congressional approval, let alone spending from the US budget. Nothing good would ever happen – and certainly not for the US."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Auf der Treppe, oberhalb der Araukarie, traf ich mit der »Tante« zusammen, meiner Vermieterin, die ich selten zu Gesicht bekam, deren freundliches Wesen mir aber sehr gefiel. Die Begegnung war mir nicht angenehm, ich war immerhin etwas verwahrlost und übernächtig, nicht gekämmt und nicht rasiert. Ich grüßte und wollte vorübergehen. Sonst respektierte sie mein Verlangen nach Alleinbleiben und Nichtbeachtetwerden stets, heut aber schien in der Tat zwischen mir und der Umwelt ein Schleier zerrissen, eine Schranke gefallen zu sein – sie lachte und blieb stehen. »Ich weiß es«, sagte sie nachher, als ich davon sprach, »ich weiß es wohl. Ich werde dich zwar doch noch in mich verliebt machen, aber das hat keine Eile. Vorerst sind wir Kameraden, wir sind Leute, welche Freunde zu werden hoffen, weil wir einander erkannt haben. Jetzt wollen wir beide voneinander lernen und miteinander spielen. Ich zeige dir mein kleines Theater, ich lehre dich tanzen und ein bißchen vergnügt und dumm sein, und du zeigst mir deine Gedanken und etwas von deinem Wissen.« Ermäßigte Preise. Noch immer unübertroffen", "en": "On the stairs above the araucaria I met the \"aunt,\" my landlady. I saw her seldom but her kindly nature always delighted me. The meeting was not very propitious, for I was still unkempt and uncombed after my night out, and I had not shaved. I greeted her and would have passed on. As a rule, she always respected my desire to live alone and unobserved. Today, however, as it turned out, a veil between me and the outer world seemed to be torn aside, a barrier fallen. She laughed and stopped. \"I know,\" she said when I spoke of it. \"I know that well enough. All the same, I shall make you fall in love with me, but there's no use hurrying. First of all we're comrades, two people who hope to be friends, because we have recognised each other. For the present we'll each learn from the other and amuse ourselves together. I show you my little stage, and teach you to dance and to have a little pleasure and be silly; and you show me your thoughts and something of all you know.\" \"There's little there to show you, Hermine, I'm afraid. MODERATE PRICES. NEVER SURPASSED"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Sie würden übrig gebliebenes Essen gerne kühlen, was Abfälle und Zubereitungszeit reduzieren würde. Selbst wenn Strom verfügbar ist, wird die Stromversorgung häufig unterbrochen, und leider stellen kompressorbetriebene elektrische Kühlschränke, die viel Strom verbrauchen, bisher keine Alternative dar. Die Ingenieure von Godrej stellten fest, wenn das Ziel lediglich war, das Essen nicht verderben zu lassen – und nicht unbedingt Eis herzustellen, so würde es ausreichen, wenn der Kühlschrank auf wenige Grade über null Grad Celsius kühlt. Dadurch könnte ein Strom sparender Ventilator anstatt eines Kompressors verwendet werden, und der Ventilator könnte mit Batterien betrieben werden, anstatt vom Stromnetz abhängig zu sein. Genau diese Art sparsam konstruierter Produkte kann eine gewaltige neue Verbrauchernachfrage in den aufstrebenden Märkten schaffen. Die Unternehmen in den Industrieländern nehmen dies zur Kenntnis. General Electric beispielsweise reduziert derzeit die Funktionen seiner medizinischen Geräte auf das absolut notwendige Minimum für die Versorgung abgeschiedener ländlicher Kliniken in den Entwicklungsländern. „Gerade genug“ Funktionen machen die Geräte erschwinglich, ohne dass dabei Qualitätseinbußen entstehen. Im Laufe der n��chsten zehn Jahre wird diese Art von Nachfragesteigerung in den Entwicklungsländern dazu beitragen, das langsame Nachfragewachstum in den Industrieländern auszugleichen. Doch kann dieser Prozess nicht überstürzt werden. Leider wollen die politischen Entscheidungsträger aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit in den Industrieländern etwas – irgendetwas – tun, um das Wachstum schnell zu steigern. Die aggressiven Strategien, die sie verfolgen, könnten jedoch den Anpassungsprozess gefährden. Ein Beispiel ist der Ausflug der US-Notenbank (Fed) in die quantitative Lockerung.", "en": "They would like to be able to refrigerate uneaten food, which would limit waste as well as time spent cooking. Unfortunately, with electricity supply intermittent even when available, compressor-based electric refrigerators, which consume a lot of power, have not been an option. Godrej’s engineers observed that if the objective was only to keep food from spoiling, and not necessarily to make ice, it would be sufficient if the refrigerator cooled to a few degrees above zero centigrade. This would allow the use of a less power-hungry fan instead of a compressor, and the fan could run on batteries rather than relying on the power grid. This is the kind of frugally engineered product that can create enormous new consumer demand in emerging markets. Companies in the industrial world are taking note. General Electric, for example, is cutting down the functions provided by its medical equipment to only what is strictly useful in order to supply remote rural clinics across the developing world. “Just-enough” functionality makes the equipment affordable without compromising quality. Over the next decade, growth in this kind of developing-country demand will help offset the slow growth of demand in industrial countries. But the process cannot be rushed. Unfortunately, with high levels of unemployment in industrial countries, policymakers want to do something – anything – to increase growth fast. The aggressive policies that they are following, however, could jeopardize the process of adjustment. Consider the United States Federal Reserve’s foray into quantitative easing."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "So ließ sie, während sie den wichtigen Anker der niedrigen erwarteten Langzeitinflation beibehielt, die Kurzfristzinsen über längere Zeit nahe Null und vergrößerte ihre Bilanz dramatisch. Leider wird der von Volcker erreichte Vertrauensvorschuss nun durch eine leichtsinnige Geld- und Haushaltspolitik aufs Spiel gesetzt. Die Bilanz der Fed scheint heute keine Grenzen mehr zu kennen, und das Haushaltsdefizit war im Verhältnis zum BIP in Friedenszeiten noch nie so hoch. Die Fed setzt aber weiterhin auf das – kaum noch gerechtfertigte – Vertrauen, dass nichts, was sie tut, die langfristigen Inflationserwartungen beeinflussen wird. Tatsächlich will sie nun die Inflation von etwa 1,5% jährlich auf ihr Ziel von etwa 2% erhöhen. Aber anstatt sich heute um zu niedrige Inflation zu sorgen, sollte sie lieber befürchten, dass die erwartete Langfristinflation stark steigen könnte. Betrachten wir die aktuellen US-Inflationswerte: Vor der COVID-19-Rezession, zwischen Anfang 2010 und Anfang 2020, lag die Inflationsrate des Verbraucherpreisindex CPI bei durchschnittlich 1,7% pro Jahr, und auch der Durchschnittswert des bevorzugten Preisindikators – des Deflators für persönliche Verbraucherausgaben – lag bei 1,5% jährlich. Eine sinnvolle Kennzahl für die erwartete Langfristinflation ist die zehnjährige Break-Even-Inflationsrate, die der Ertragsdifferenz zwischen konventionellen und inflationsbereinigten zehnjährigen US-Staatsanleihen entspricht. Zwischen Januar und Februar 2020 lag diese bei 1,7% jährlich, entsprach also dem aktuellen Wert. Die schwere Rezession, die im März 2020 begann, führte dann allerdings zu kurzfristig fallenden Preisen, was vorübergehend eine Deflation (von März bis Mai minus 4% jährlich) zur Folge hatte. Gleichzeitig sank die erwartete Langfristinflation auf etwa 1% im Jahr. Aber bald schon stieg die Inflation wieder – zwischen Mai 2020 und Januar 2021 auf 3% jährlich – und der erwartete Langfristwert erhöhte sich von 1% jährlich zwischen März und Mai 2020 auf 2,2% im Februar 2021. Diese Entwicklung spiegelte teilweise eine Ertragssteigerung der konventionellen Staatsanleihen von 0,7% auf 1,2% und teilweise auch einen Rückgang der Rendite indexierter Anleihen von -0.3% auf -1% wider. Daraus schließen die Finanzmärkte, dass die höhere Inflation seit Mai nicht nur vorübergehend sein wird: Die Anleihenrenditen signalisieren eine langfristige Inflation von über 2% jährlich.", "en": "For example, it kept short-term nominal rates close to zero for extended periods and dramatically expanded its balance sheet, all while maintaining the key anchor of low long-term expected inflation. Unfortunately, this reputational capital that Volcker bequeathed is now being threatened by reckless monetary and fiscal policies. The Fed’s balance sheet nowadays seems to observe no limits, and fiscal deficits as a share of GDP are running at unprecedented peacetime levels. The Fed now exudes confidence – or rather, overconfidence – that nothing it does will affect long-term inflation expectations. Indeed, if anything, it wants inflation to rise from around 1.5% per year toward its target of near 2%. But rather than wringing its hands over below-target inflation today, the Fed should be worrying more about the potential for a sharp rise in long-term expected inflation. Consider the current US inflation figures. Before the COVID-19 recession, from early 2010 to early 2020, the inflation rate for the consumer price index (CPI) averaged 1.7% per year, and the average rate calculated for the Fed’s favorite price-level measure – the deflator for personal consumer expenditure – was similar, at 1.5% per year. A reasonable measure of long-term expected inflation is the ten-year break-even inflation rate, which equals the difference in yield between conventional and inflation-indexed ten-year US Treasuries. In January-February 2020, this rate equaled 1.7% per year, so that long-term expected inflation coincided with recent actual inflation. Then, the severe recession that started in March 2020 generated a short-term fall in the price level, leaving inflation temporarily in negative territory (‑4% per year from March to May). At the same time, long-term expected inflation fell to around 1% per year. But the inflation rate soon ticked up – averaging 3% per year from May 2020 to January 2021 – and long-term expected inflation increased substantially from 1% per year in March-May 2020 to 2.2% by February 2021. This change reflected partly an increase in the conventional Treasury yield, from 0.7% to 1.2%, and partly a decrease in the indexed-bond yield, from -0.3% to -1%. The upshot, according to the financial markets, is that the higher inflation experienced since last May will not be temporary. Bond yields are signaling long-term inflation above 2% per year."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Er machte sich mit der neuen Erwerbung vertraut, durchmusterte ungestört den beigestellten Vortragsschatz, den Inhalt der schweren Alben. Es waren deren zwölf, von zweierlei Größe, zu je zwölf Platten; und da viele der eng kreisförmig geritzten schwarzen Scheiben doppelseitig waren, nicht nur weil manches Stück auch die Kehrseite in Anspruch nahm, sondern auch weil einer ganzen Reihe von Tafeln zwei ver{970}schiedene Darbietungen eingeschrieben waren, so war das ein anfangs schwer übersichtliches, ja verwirrendes Eroberungsgebiet schöner Möglichkeiten. Er spielte wohl ein Viertelhundert, indem er sich, um nicht zu stören, in der Nacht nicht gehört zu werden, gewisser sacht ziehender Nadeln bediente, die den Klang verringerten, – aber das war kaum der achte Teil dessen, was sich aller Enden lockend zum Versuche anbot. Für heute mußte es genug sein, die Titel zu überfliegen und nur dann und wann, stichprobeweise, ein Beispiel der stummen Zirkelgraphik dem Schreine einzuverleiben, um es zum Tönen zu bringen. Sie waren unterschieden durch das farbige Etikett ihres Zentrums, die Hartgummidisken, und durch nichts weiter, für das Auge. Eine sah aus wie die andere, ganz oder nicht ganz bis zur Mitte mit konzentrischen Kreisen dicht bedeckt; und doch barg ihr feines Liniengepräge die erdenklichste Musik, glücklichste Eingebungen aus allen Regionen der Kunst, in ausgesuchter Wiedergabe.", "en": "He made himself acquainted with the new possession, and worked in undisturbed enjoyment through the contents of the heavy albums. There were twelve, in two sizes, with twelve records each; many of the flat, round, black disks were inscribed on both sides, not only with the continuation of a piece of music, but also because many of the plates held two distinct records. Here was a world to conquer, large enough that even to survey it was a difficult task at first, and bewildering; yet a world full of beautiful possibilities. He played some twenty or thirty records; using a kind of needle that moved softly over the plate and lessened the sound, in order that his activity might not offend the silence of the night. But twenty or thirty were scarcely the eighth part of the riches that lay asking to be enjoyed. He must be content tonight with looking over the titles, only choosing one now and again to set upon the disk and give it voice. To the eye one was like another, except for the coloured label in the centre of each hardrubber plate; each and all were covered to the centre or nearly so with concentric circles; but it was these fine lines that held all imaginable music, the happiest inspirations from every region of the art, in choicest reproduction."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Die Lücke im UN-Mandat Die mittlerweile im Libanon angelaufenen Maßnahmen der Vereinten Nationen zur Friedenssicherung stellen eine große Chance für die UN dar, ihre Bedeutung und ihren Einfluss auf der Weltbühne im 21. Jahrhundert zu demonstrieren. Wenn nur die Mitgliedsstaaten, die vorgeben die größten Befürworter der UN zu sein, ihren Worten auch Taten folgen lassen. Viele Regierungschefs weltweit, insbesondere in Europa, tadeln die Regierung Bush öffentlich für die Untergrabung der UN, besonders seit 2003. Und dennoch schockierten führende französische Politiker, die sich empört gezeigt hatten, als die USA die UN umgingen und ohne den Segen der internationalen Gemeinschaft im Irak einmarschierten, im August die Welt, als sie von ihrem Versprechen Abstand nahmen, 2.000 Soldaten zur Friedenssicherung in den südlichen Libanon zu entsenden und stattdessen nur 200 zusagten. Zum Glück ist Frankreich gerade dabei dies zu überdenken, Deutschland wird eingeschränkte Unterstützung zur See bereitstellen und Italien hat seinen Beitrag auf 3.000 Soldaten zur Friedenssicherung erhöht. Doch wie die Reaktion der USA in anderen Fällen unterstreicht Europas Reaktion ein entscheidendes Problem für alle Befürworter der UN und internationale Institutionen im Allgemeinen. Wenn wir nicht das tun können, was notwendig ist, um die Vereinten Nationen effektiver sein zu lassen, werden wir zunehmend feststellen, dass Länder sie gänzlich umgehen werden. Die Resolution 1701 des UN-Sicherheitsrats “fordert Israel und Libanon zur Unterstützung einer dauerhaften Waffenruhe auf.” Er schuf somit die Voraussetzungen für UN-Vertreter, die “Einsatzregeln” (RoE) für ihre Friedenstruppen zu formulieren, die vorgeben wann und unter welchen Umständen UN-Truppen Waffengewalt anwenden dürfen, um sich selbst zu verteidigen. Die gegenwärtige UN-Mission im Libanon (UNIFIL) weiß jedoch nur allzu gut, dass Selbstverteidigung nicht das Gleiche ist, wie sich von vornherein vor feindlichem Beschuss zu schützen. In diesem Zusammenhang ist die Sorge der Franzosen über das Schicksal ihrer Soldaten verständlich – Soldaten mit dem Auftrag, die libanesische Regierung in ihren Bemühungen zu unterstützen, die Kontrolle über den von der Hisbollah beherrschten Süden zu erlangen. Die furchtbare Erfahrung der Franzosen bei der Friedenssicherung in Bosnien Anfang der Neunzigerjahre, als Frankreich 84 Soldaten in humanitärer Funktion unter restriktiven Einsatzregeln verlor, rechtfertigt ihre Ängste. Einsatzregeln sind allerdings nur das Symptom eines tiefer liegenden Problems. Eine gewaltige Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis ist die wirkliche Schwierigkeit. In der Hitze einer internationalen Krise verabschiedet der Sicherheitsrat unter großem öffentlichen Trara Resolutionen und erteilen ein offizielles UN-“Mandat”.", "en": "The UN’s Mandate Gap The United Nations peacekeeping operations now underway in Lebanon offer a big opportunity for the UN to demonstrate its relevance and impact on the world stage in the 21st century. If only those member states who claim to be the UN’s biggest supporters put their money where their mouths are. Many world leaders, particularly those in Europe, decry the Bush administration’s undermining of the UN, especially since 2003. Yet leaders in France, who expressed outrage when the US sidestepped the UN and invaded Iraq without the international community’s blessing, stunned the world in August when they backed down from their promise to send 2,000 peacekeepers to intervene in southern Lebanon, and instead only committed 200. Fortunately, France has reconsidered, Germany will provide limited naval assistance, and Italy has stepped up to contribute 3,000 peacekeepers. In addition, China has recently pledged 1,000 troops. But Europe’s response, like the US response in other cases, highlights a critical issue for all supporters of the UN and international institutions more generally. If we cannot do what it takes to make them more effective, we will increasingly find that nations will bypass them altogether. UN Security Council Resolution 1701 “calls for Israel and Lebanon to support a permanent ceasefire.” It thus set the stage for UN officials to establish the “Rules of Engagement” (ROEs) for its peacekeepers, which dictate when and under what circumstances UN troops can fire their weapons to defend themselves. But as the current UN mission in Lebanon (UNIFIL) well knows, defending yourself is not the same as protecting yourself from hostile fire in the first place. In this context, the French are understandably worried about the fate of their soldiers – soldiers charged with supporting the Lebanese government in its efforts to establish control over the Hezbollah-controlled south. The terrible French peacekeeping experience in Bosnia in the early 1990s, in which France lost 84 soldiers serving in a humanitarian capacity under restrictive ROEs, justifies their fears. But ROEs are only the symptom of a deeper problem. The real issue is a yawning gap between paper and practice. In the heat of an international crisis, the Security Council passes resolutions to great public fanfare, establishing an official UN “mandate.”"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Die Moral der großen Lebensmittelhersteller PRINCETON – Die internationale Hilfsorganisation Oxfam hat im vergangenen Monat eine Kampagne namens „Behind the Brands“ gestartet − auf Deutsch etwa: „Was hinter den Marken steckt“. Ziel dieser Aktion ist es, die Transparenz der zehn größten Lebensmittel- und Getränkekonzerne in Bezug auf die Herstellung ihrer Waren zu prüfen und zu beurteilen, wie ihre Leistung in sensiblen Themenbereichen wie die Behandlung von Kleinbauern, nachhaltige Wasser- und Landnutzung, Klimawandel und Ausbeutung von Frauen ausfällt. Verbraucher haben eine ethische Verantwortung darauf zu achten, wie ihre Nahrungsmittel produziert werden und die großen Marken haben eine entsprechende Verpflichtung, mehr Transparenz über ihre Zulieferer zu schaffen, damit sich ihre Kunden in voller Kenntnis der Sachlage entscheiden können, was sie essen. In vielen Fällen wissen die größten Lebensmittelhersteller selbst nicht, wie sie diesen Belangen gerecht werden, was eine völlig unzureichende ethische Verantwortung ihrerseits offenbart. Nestlé hat in puncto Transparenz noch am besten abgeschnitten, da der Konzern zumindest über einige seiner Rohstoffquellen und Kontrollsysteme informiert. Doch auch seine Bewertung ist nur „mittelmäßig“. Den letzten Platz hat General Mills belegt. Neben fehlender Transparenz werden im Oxfam-Bericht mehrere Mängel festgestellt, die allen zehn großen Lebensmittelherstellern gemein sind. Kleinbauern werden nicht die gleichen Chancen eingeräumt, an ihre Lieferketten zu verkaufen und wenn Kleinbauern tatsächlich die Möglichkeit haben, an die Lieferanten der großen Marken zu verkaufen, erzielen sie für ihre Erzeugnisse mitunter keinen fairen Preis. Die zehn großen Lebensmittelhersteller übernehmen außerdem keine ausreichende Verantwortung dafür, dass die größeren Landwirtschaftsbetriebe unter ihren Lieferanten ihre Arbeiter menschenwürdig entlohnen. 450 Millionen Landarbeiter und Landarbeiterinnen weltweit werden in vielen Ländern unzureichend entlohnt und 60% von ihnen leben in Armut. Einige der zehn großen Konzerne engagieren sich stärker für die Entwicklung ethischer Grundsätze in diesen Bereichen als andere. Unilever hat sich verpflichtet, mehr Rohstoffe von Kleinbauern zu beziehen und versprochen, 100% seiner landwirtschaftlichen Rohstoffe bis 2020 nachhaltig zu beschaffen. Mit diesem Ansatz hat Unilever die höchste Punktzahl im Bereich „Offenheit gegenüber Kleinbauern“ erreicht und wurde mit „mittelmäßig“ bewertet. Die Schlusslichter waren Danone, General Mills und Kellogg’s, die mit „sehr schlecht“ bewertet wurden. Nestlé hat jahrelang für seine Vermarktung von Säuglingsnahrung in Entwicklungsländern in der Kritik gestanden. Bei Müttern in der Dritten Welt wurde für Milchersatz-Produkte geworben, auch wenn diese selbst stillen konnten, was sich als deutlich gesünder als Flaschennahrung erwiesen hat.", "en": "The Ethics of Big Food PRINCETON – Last month, Oxfam, the international aid organization, launched a campaign called “Behind the Brands.” The goal is to assess the transparency of the world’s ten biggest food and beverage companies concerning how their goods are produced, and to rate their performance on sensitive issues like the treatment of small-scale farmers, sustainable water and land use, climate change, and exploitation of women. Consumers have an ethical responsibility to be aware of how their food is produced, and the big brands have a corresponding obligation to be more transparent about their suppliers, so that their customers can make informed choices about what they are eating. In many cases, the biggest food companies themselves do not know how they perform on these issues, betraying a profound lack of ethical responsibility on their part. Nestlé scored highest on transparency, as they provide information on at least some of their commodity sources and audit systems. But even its rating is only “fair.” General Mills was at the bottom of the ranking. In addition to this lack of transparency, Oxfam’s report identifies several deficiencies common to all of the Big 10 food companies. They are not providing small-scale farmers with an equal opportunity to sell into their supply chains, and when small-scale farmers do have the opportunity to sell to the big brands’ suppliers, they may not receive a fair price for their product. The Big 10 are also not taking sufficient responsibility to ensure that their larger-scale farm suppliers pay a decent living wage to their workers. There are 450 million wage workers in agriculture worldwide, and in many countries they are often inadequately paid, with 60% living in poverty. Some of the Big 10 are doing more than others to develop ethical policies in these areas. Unilever has committed itself to sourcing more raw materials from small-scale farmers, and has pledged 100% sustainable sourcing for all of its main commodities by 2020. This policy gave Unilever the highest score on openness to small farmers, with a rating of “fair.” Danone, General Mills, and Kellogg’s were at the bottom, with a rating of “very poor.” For many years, Nestlé was criticized for marketing infant formula in developing countries, where breast-feeding was available and much healthier than bottle-feeding."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Die große Bankenreform LONDON – Die aktuellen Debatten über die Bankenreform wird von zwei alternativen Optionen beherrscht: Auflösung oder Regulierung. Die Diskussion reicht zurück zu den frühen Tagen von US-Präsident Franklin D. Roosevelts „New Deal“, der Regulierer gegen die trust buster ins Feld schickte. Im Bankwesen trugen die trust buster mit dem Glass-Steagall Act von 1933, bei dem die Geschäftsbanken von den Investitionsbanken getrennt und Bankeinlagen garantiert wurden, den Sieg davon. Mit der sukzessiven Demontage von Glass-Steagall, die letztlich zur Auflösung des Gesetzes 1999 führte, triumphierten Banker über buster und Regulierer, ohne jedoch die Einlagenversicherung für die Geschäftsbanken aufgeben zu müssen. Es war hauptsächlich dieses größtenteils unregulierte System, das 2008 zusammenbrach und Schockwellen in die ganze Welt sandte. Der Schlüssel für die Verhütung eines neuerlichen Bankencrashes liegt in der Lösung des Problems des subjektiven Risikos – der Wahrscheinlichkeit, dass ein Risikoträger, der gegen Verlust versichert ist, noch mehr Risiken eingeht. In den meisten Ländern werden Kunden von Banken, die Pleite gehen, von der Regierung entschädigt, nicht von der Bank. Zusätzlich fungiert die Zentralbank als letztinstanzlicher Kreditgeber für Geschäftsbanken, die zu groß sind, um in die Insolvenz zu gehen. Also können Banken durch die Einlagenversicherung und den Zugang zu den Mitteln der Zentralbank nach eigenem Gutdünken mit den Einlagen ihrer Kunden zocken; es sind, wie John Kay es nannte, „Banken mit angeschlossenem Kasino“. Das Risiko, das man einging, als man die Schutzfunktion des Glass-Steagall Acts gegen das subjektive Risiko wegräumte, wurde klar, als Lehman Brothers im September 2008 Konkurs anmeldete. Staatliche Hilfsprogramme wurden dann ad hoc auch auf Investitionsbanken, Hypothekenbanken und große Versicherer wie AIG ausgeweitet, Manager, Gläubiger und Aktionäre wurden vor Verlusten geschützt. (Goldman Sachs qualifizierte sich für Darlehen der Notenbank, als sich die Firma selbst in eine Holding verwandelte.) Der große Teil des Bankensystems konnte Risiken eingehen, ohne die Verantwortung dafür übernehmen zu müssen. Ganz abgesehen von der Wut der Öffentlichkeit ist so ein System unhaltbar. Nach der voreiligen Ablehnung einer Verstaatlichung der Banken stehen wir nun wieder vor der Wahl von 1933: Auflösung oder Regulierung. Präsident Barack Obama hat nun den Rat des Ex-Notenbankchefs Paul Volcker angenommen und eine moderne Version von Glass-Steagall vorgeschlagen. Nach den Vorschlägen von Obama-Volcker wäre es Geschäftsbanken verboten, Eigenhandel zu betreiben sowie Hedgefonds und Private-Equity-Gesellschaften zu besitzen.", "en": "The Big Bank Fix LONDON – Two alternative approaches dominate current discussions about banking reform: break-up and regulation. The debate goes back to the early days of US President Franklin D. Roosevelt’s “New Deal,” which pitted “trust-busters” against regulators. In banking, the trust-busters won the day with the Glass-Steagall Act of 1933, which divorced commercial banking from investment banking and guaranteed bank deposits. With the gradual dismantling of Glass-Steagall, and its final repeal in 1999, bankers triumphed over both the busters and the regulators, while maintaining deposit insurance for the commercial banks. It was this largely unregulated system that came crashing down in 2008, with global repercussions. At the core of preventing another banking crash is solving the problem of moral hazard – the likelihood that a risk-taker who is insured against loss will take more risks. In most countries, if a bank in which I place my money goes bust, the government, not the bank, compensates me. Additionally, the central bank acts as “lender of last resort” to commercial banks considered “too big to fail.” As a result, banks enjoying deposit insurance and access to central bank funds are free to gamble with their depositors’ money; they are “banks with casinos attached to them” in the words of John Kay. The danger unleashed by sweeping away the Glass-Steagall barrier to moral hazard became clear after Lehman Brothers was allowed to fail in September 2008. Bail-out facilities were then extended ad hoc to investment banks, mortgage providers, and big insurers like AIG, protecting managers, creditors, and stock-holders against loss. (Goldman Sachs became eligible for subsidized Fed loans by turning itself into a holding company). The main part of the banking system was able to take risks without having to foot the bill for failure. Public anger apart, such a system is untenable. Premature rejection of bank nationalization has left us with the same two alternatives as in 1933: break-up or regulation. Taking his cue from Paul Volcker, a former chairman of the US Federal Reserve, President Barack Obama has proposed a modern form of Glass-Steagall. Under the Obama-Volcker proposals, commercial banks would be forbidden to engage in proprietary trading – trading on their own account – and from owning hedge funds and private-equity firms."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "»Wenn das eine Frage ist«, versetzte Hans Castorp, »und wenn ich sie bejahe, so soll das vor allen Dingen nicht heißen, daß ich den enormen Vorzug Ihrer Bekanntschaft nicht zu schätzen wüßte, denn dieser Vorzug ist ja mit der Enttäuschung, von der Sie sprechen, untrennbar verbunden.« Sie sprach wieder: »Das kann man nicht wissen!« sagte Joachim. »Das ist es ja eben, daß man das gar nicht wissen kann! Du sollst ja früher schon Stellen gehabt haben, um die sich niemand gekümmert hat und die ganz von selbst verheilt sind, so daß du jetzt nur noch ein paar gleichgültige Dämpfungen davon hast. So wäre es möglicherweise auch mit der feuchten Stelle gegangen, die du jetzt haben sollst, wenn du nicht zufällig zu mir heraufgekommen wärst, – man kann es nicht wissen!«", "en": "“If you put the question,” responded Hans Castorp, “and if I answer yes, my answer must not be taken to mean that I did not know how to value the enormous privilege of knowing you; for that privilege was indissolubly bound up with the suffering.” She spoke again: “Mine was for a quarter to four. “You can’t tell,” Joachim said. “That is just what you never can tell. They said you had already had places, of which nobody took any notice and they healed of themselves, and left nothing but a few trifling dullnesses. It might have been the same way with the moist spot you are supposed to have now, if you hadn’t come up here at all. One can never know.”"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Dieses Argument gilt nicht für Staaten ohne eigene Zentralbank. In diesem Fall ist der Staat mit den gleichen Haushaltsnöten konfrontiert wie die oft zitierte schwäbische Hausfrau. Und das ist der Grund, warum manche Mitgliedsstaaten der Eurozone in derartige Schwierigkeiten gerieten, bis sie von der Europäischen Zentralbank gerettet wurden. Staatsschulden sind aufgeschobene Besteuerung. Diesem häufig zitierten Trugschluss zufolge können Staaten durch die Ausgabe von Anleihen zwar Geld aufbringen, müssen es aber, weil es sich bei Anleihen um Darlehen handelt, letztlich zurückzahlen und das kann nur über Steuererhöhungen erfolgen. Und weil die Steuerzahler damit rechnen, sparen sie in der Gegenwart schon für zukünftige Steuerzahlungen. Je mehr Kredite ein Staat heute für seine Ausgaben aufnimmt, desto mehr sparen die Menschen, um zukünftige Steuern zahlen zu können, wodurch jegliche stimulierende Wirkung des zusätzlich aufgenommenen Geldes zunichte gemacht wird. Das Problem bei diesem Argument besteht darin, dass Staaten selten mit der verpflichtenden „Rückzahlung“ ihrer Schulden konfrontiert sind. Sie können das tun, aber in den meisten Fällen wird mittels Ausgabe neuer Anleihen umgeschuldet. Je länger die Laufzeit der Anleihen, desto seltener müssen sich Staaten um neue Darlehen an die Märkte wenden. Noch bedeutsamer ist, dass aufgrund der durch Kredite ermöglichten Ausgaben eventuell vorhandene brachliegende Ressourcen (wenn die Arbeitslosigkeit beispielsweise viel höher ist als normal) wieder genützt werden. Die sich daraus ergebenden höheren Einnahmen des Staates (zusammen mit den verringerten Ausgaben für die Arbeitslosen) tragen die Kosten der zusätzlichen Kredite, ohne dass man die Steuern erhöhen müsste. Die Staatsschulden sind eine Belastung zukünftiger Generationen. Dieser Trugschluss wird so oft wiederholt, dass er bereits in das kollektive Unbewusste eingedrungen ist.", "en": "This argument does not hold for a government without its own central bank, in which case it faces exactly the same budget constraint as the oft-cited Swabian housewife. That is why some eurozone member states got into so much trouble until the European Central Bank rescued them. The national debt is deferred taxation. According to this oft-repeated fallacy, governments can raise money by issuing bonds, but, because bonds are loans, they will eventually have to be repaid, which can be done only by raising taxes. And, because taxpayers expect this, they will save now to pay their future tax bills. The more the government borrows to pay for its spending today, the more the public saves to pay future taxes, canceling out any stimulatory effect of the extra borrowing. The problem with this argument is that governments are rarely faced with having to “pay off” their debts. They might choose to do so, but mostly they just roll them over by issuing new bonds. The longer the bonds’ maturities, the less frequently governments have to come to the market for new loans. More important, when there are idle resources (for example, when unemployment is much higher than normal), the spending that results from the government’s borrowing brings these resources into use. The increased government revenue that this generates (plus the decreased spending on the unemployed) pays for the extra borrowing without having to raise taxes. The national debt is a burden on future generations. This fallacy is repeated so often that it has entered the collective unconscious."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Sind die USA bereit, auf ihr historisches Vorrecht zu verzichten, den Weltbank-Präsidenten zu bestimmen? Genauso äußern sich die USA besorgt, dass China die AIIB nutzen könnte, um seine eigenen wirtschaftlichen und politischen Interessen voranzutreiben. Doch wer nur annähernd mit dem US-Ansatz in Bezug auf die multilaterale Kreditvergabe vertraut ist, weiß, dass kein anderes Land seine Macht und seinen Einfluss derart geschickt zu seinem strategischen Vorteil genutzt hat. China muss angesichts seiner wachsenden Bedeutung innerhalb der Weltordnung Raum erhalten, um seinen eigenen Ansatz im Bereich der globalen Wirtschaftsführung zu schmieden. Offen gesagt erscheint eine relativ kleine Infrastrukturbank ein so guter Startpunkt wie jeder andere. Zudem pumpt China bereits Geld in die Entwicklungsländer, häufig über äußerst undurchsichtige Kanäle. In dem Maß, in dem die AIIB einen Teil der chinesischen Entwicklungshilfe in normale Bahnen lenkt und sie der Prüfung durch die in der neuen Bank vertretenen hoch entwickelten Länder unterwirft, dürfte die Existenz der neuen Bank eher positiv zu betrachten sein. Angesichts der chinesischen Neigung zu ständigen Experimenten und Verbesserungen könnte man sogar hoffen, dass China seine Lehren ziehen und auf alle seine Kredite gegenüber den Entwicklungsländern anwenden wird. Wer weiß, vielleicht können auch die bestehenden Entwicklungsbanken so noch etwas lernen. Während die Welt Chinas Initiative im Allgemeinen begrüßen sollte, ist die wahre Frage, welche Art von Hilfe das sich entwickelnde Asien braucht. Wer schon mal in einem Entwicklungsland gearbeitet hat, weiß, dass schwache Institutionen und schlechte Regierungsführung häufig viel größere Wachstumshemnisse darstellen als ein Mangel an Geld. Und egal, wie großartig sich ein Projekt auf dem Papier ausnimmt: Die praktische Umsetzung ist häufig eine ernüchternde Angelegenheit. Die Kosten übersteigen die ursprünglichen Schätzungen unweigerlich deutlich, und häufig unterschätzen die Planer die für Wartung und Reparaturen erforderlichen Fertigkeiten und Finanzmittel völlig. Meine Sicht der Erfolgsbilanz der Weltbank ist, dass sie ihre Rolle in der Regel dann besonders positiv ausfüllt, wenn sie Ländern durch eine „weiche“ Entwicklungsinfrastruktur hilft, d. h. technische Unterstützung leistet und die Funktion einer globalen Wissensbank ausübt. Wenn ihre Rolle primär darin besteht, umfangreiche Finanzmittel bereitzustellen, sind die Ergebnisse häufig weniger beeindruckend. In China selbst etwa hat die Bank gar nicht so viel Geld bereitgestellt, aber die Chinesen wissen im Allgemeinen zu würdigen, dass die Bank hilfreiche Konzepte und Informationen zu bieten hat. Tatsächlich spricht viel dafür, dass Entwicklungshilfe effektiver wäre, wenn sie als nicht rückzahlbare Beihilfe geleistet würde statt in Form von Krediten, die letztlich zurückgezahlt werden müssen.", "en": "Is the US prepared to relinquish its historical prerogative to choose the World Bank president? Likewise, the US worries that China may use the AIIB to advance China’s economic and political interests. But anyone who is even vaguely familiar with the US approach to multilateral lending knows that no other country has been as adept at exploiting its power and leverage for strategic gain. With China’s growing importance in the world order, it needs to be given space to forge its own approach to global economic leadership. Frankly, a relatively small infrastructure bank seems as good a place as any to start. Besides, China is already pouring money into the developing world, often through highly opaque channels. To the extent that the AIIB normalizes a portion of Chinese development assistance, and subjects it to scrutiny from the new bank’s advanced-country members, the new bank’s existence should be all for the better. With its penchant for constant experimentation and improvement, one might even hope that China will draw lessons and apply them to all of its developing-country lending. Who knows, maybe the existing development banks will learn something. While the world should generally welcome China’s initiative, the real question is what kind of aid developing Asia needs. Anyone who has worked in developing countries understands that weak institutions and poor governance are often far bigger obstacles to growth than a lack of funds. And, however great a project looks on paper, practical implementation is often a sobering experience. Costs invariably far exceed initial estimates, and planners often woefully underestimate the skills and funding needed to ensure maintenance and repairs. My interpretation of the World Bank’s record is that its role has been most consistently positive when it helps countries with “soft” development infrastructure: technical assistance and serving as a global knowledge bank. When its main role has been to provide financial muscle, the results have been less impressive. In China itself, for example, World Bank money has not been so important quantitatively, yet the Chinese generally credit the Bank for having helpful blueprints and information. Indeed, a strong case can be made that development aid would be more effective if it took the form of outright grants, rather than loans that ultimately need to be repaid."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Damals war ich der Ansicht, dass es eine gefährliche und unnötige – und daher politisch unverantwortliche – Provokation war. Man spielt neben einer Erdgaspipeline oder einem Bündel Dynamitstangen nicht mit Streichhölzern. Unser Zeitalter ist vermutlich viel religiöser, als es das 18. Jahrhundert je war. Sich auf Voltaire zu berufen, so dachte ich damals, ist das Eine, aber verantwortliches Handeln setzt vielleicht voraus, dass man davon absieht, zu beleidigen, was anderen heilig ist – sei es nun Christus, Mohammed oder die Shoah. Heute habe ich angesichts des Charakters des Anschlags diese Vorbehalte aufgegeben, auch wenn ich der Versuchung widerstehe, die Opfer in der Erinnerung heilig zu sprechen, wie so viele Franzosen es tun. In Frankreich ist laïcité, was häufig falsch als „Säkularismus“ übersetzt wird, das Äquivalent einer Religion – der Religion der Republik. Für die Zeichner von Charlie Hebdo war Religion nur eine von vielen Ideologien, und sie nahmen alle drei großen monotheistischen Glaubensrichtungen ins Visier (auch wenn dabei der Islam, vermutlich aufgrund seines stärker sichtbaren fundamentalistischen Gesichts, besonders im Mittelpunkt stand). Bislang herrscht in Frankreich ein Klima der nationalen Einheit vor, ganz wie in Amerika unmittelbar nach dem 11. September. Und so sollte es auch sein, denn Einheit ist entscheidend, wenn man Terroristen entgegentritt, deren Priorität es ist, zu spalten, die Konfrontation anzuheizen und die Gemäßigten an den Rand zu drängen. Tatsächlich warnte selbst Marine Le Pen, die Vorsitzende der rechtsextremen Nationalen Front, zunächst vor den Gefahren einer anti-muslimischen Gegenreaktion und erklärte, dass ein paar verwirrte junge Männer in keiner Weise die Mehrheit der französischen Muslime repräsentierten.", "en": "At the time, I felt that it was a dangerous and unnecessary – and thus politically irresponsible – provocation. One does not play with matches next to a gas pipeline or a bundle of dynamite. Our era is probably much more religious than the eighteenth century ever was. To invoke Voltaire is one thing, I thought at the time, but to act responsibly may presuppose refraining from insulting what is most sacred to others, whether it be Christ, Muhammad, or the Shoah. Today, given the nature of the attack, I leave those reservations behind, though I resist the temptation to sacralize the victims’ memories, as so many Frenchmen are doing. In France, laïcité, wrongly translated in English as “secularism,” is the equivalent of a religion – the religion of the Republic. For the cartoonists of Charlie Hebdo, religion was just another ideology, and they took aim at all three major monotheistic faiths (though perhaps with a greater emphasis on Islam, probably owing to its more visible fundamentalist face). So far, a climate of national unity is prevailing in France, just as it did in America immediately after 9/11. And that is as it should be, for unity is crucial to countering terrorists, whose priority is to create division, incite confrontation, and marginalize moderates. Indeed, even Marine Le Pen, the leader of the far-right National Front, initially warned against the dangers of an anti-Muslim backlash, stating that a few lost young men were in no way representative of the majority of French Muslims."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "All das jagte jetzt mit hundert Bildern in mich hinein, während ich, wie von einer Explosion hingeschlagen, in dem dunklen Gang an der Wand lehnte, den Atem ausgeschöpft und die Beine fast genau so lahm wie die ihren. Zweimal versuchte ich, mich weiterzutasten, erst das dritte Mal tappte ich hin bis an die Klinke. Hier geht es in den Salon, überlegte ich rasch, gleich links führt die Ausgangstür zur Halle, dort liegt mein Säbel und meine Kappe. Rasch also das Zimmer durch und fort, nur fort, ehe der Diener kommt. Gleich die Treppe hinab und fort, fort, fort! Sich retten aus dem Haus, bevor man jemandem begegnet, dem man Rede und Antwort stehen muß. Nur fort jetzt, nicht dem Vater in den Weg kommen, nicht Ilona, nicht Josef, keinem von allen, die mich narrenhaft weiterrennen ließen in diese Verstrickung! Fort, nur rasch fort! Aber da spürte ich schon Condors Hand magnetisch streichelnd auf meinem Knie. In diesem Moment bemerkte ich auch, daß die Blinde völlig reglos neben mir gestanden hatte. Wieder kam über mich das Gefühl, das unsinnige, sie hätte jedes Wort des Briefes gelesen und sie wisse alles von mir.", "en": "The realisation of all this now flooded into me, illustrated by a hundred images, while I leant against the wall in the dark corridor, breathless and with my legs feeling almost as weak as hers. I twice tried to stagger further, and only at the third attempt did I get as far as the door leading out of the corridor. From here, I thought quickly, I can get into the salon, and then through the door on the left of it into the hall, where I could pick up my sword and cap. So I must get across the salon and then leave, get away from here before the manservant appears. Down the steps and away, well away! Escape from this house before anyone sees me, I thought, and subjects me to an interrogation. I must get out of here without seeing her father, or Ilona, or Josef—they all of them left me, like a fool, to entangle myself further and further in this web! I must get away! But now I felt Condor’s hand stroking my knee, as if magnetically. At that moment I also noticed that the blind woman was still standing beside me, never moving. Once again I was overcome by the ridiculous notion that she had read every word of the letter and knew all about."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Doch Chinas Entwicklung und Erwerb hochmoderner Waffen, darunter von Präzisionslenkwaffen zur Bekämpfung von Schiffen, machen es unwahrscheinlich, dass die USA die jahrzehntelange Unverwundbarkeit ihrer Streitkräfte in der Region werden aufrechterhalten können – die auch die Fähigkeit umfasste, ungestraft vor der chinesischen Küste zu operieren. Angesichts von Chinas historischer Verwundbarkeit gegenüber ausländischen Interventionen würden einseitige Versuche der USA, eine überwältigende Überlegenheit im Offensivbereich aufrechtzuerhalten, lediglich ein Wettrüsten auslösen, das zu zunehmender Destabilisierung führt. Einige amerikanische Strategen befürworten eine überwiegend technologische Lösung für dieses Dilemma. Ihr Ansatz, ein als „Luft-See-Kampf“ bezeichnetes Konzept, sieht eine Mischung aus Verteidigungs- und Angriffsinstrumenten vor, um den von der Verbreitung von Präzisionswaffen ausgehenden neuen Herausforderungen zu begegnen. Offiziell richtet das Pentagon das Konzept des Luft-See-Kampfes nicht gegen ein bestimmtes Land. So würde etwa der iranische Besitz von Präzisionswaffen – und die deutlich feindseligere Beziehung des Landes zu Amerika – neue Initiativen der USA zur Bewältigung ihrer wachsenden Sicherheitsschwachstellen rechtfertigen. Doch es ist eindeutig China mit seinen Ressourcen zur Entwicklung einer glaubwürdigen A2/AD-Strategie, das den US-Militärplanern die größten Sorgen macht. Einige Befürworter des Luft-See-Kampfes schlagen taktische Präventivschläge auf Raketenabschussrampen, Radaranlagen, Kommandozentralen und ggf. auf Luftwaffenstützpunkte und U-Boot-Häfen vor. Viele dieser Angriffe würden nicht von See oder vom Gebiet regionaler Verbündeter aus, sondern mittels auf US-Gebiet stationierter Langstreckenwaffen erfolgen, da diese Waffen selbst weniger anfällig für Präventivschläge wären. Unglücklicherweise geht von der zugrundeliegenden Logik eine schwerwiegende Gefahr von Fehleinschätzungen aus. Dies beginnt schon beim Namen. Der Luft-See-Kampf ist offensichtlich ein Konzept für die Schlacht. Natürlich brauchen die USA Kriegspläne. Aber sie müssen sich zugleich hüten, China und ihren Partnern in der Region die Botschaft zu vermitteln, dass sich die Abschreckung bei ihren schärfsten neuen Militärkonzepte primär auf die Fähigkeit stützt, einen Krieg schnell und eindeutig durch umfassende Eskalation in der Frühphase zu entscheiden. Das Konzept des Luft-See-Kampfes erinnert an die Idee des „AirLand Battle“, die die NATO Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahre verfolgte, um der wachsenden sowjetischen Bedrohung in Europa zu begegnen. Aber China ist nicht die Sowjetunion, und Amerikas Beziehung zu China muss Widerklänge des Kalten Krieges vermeiden. „Luft-See-Operationen“ wäre ein sehr viel passenderer Name für einen effektiveren Ansatz.", "en": "But China’s development and acquisition of advanced weapons, including precision anti-ship missiles, makes it implausible that the US can maintain its forces’ decades-long invulnerability in the region, including the ability to operate with impunity near China’s shores. Given China’s own history of vulnerability to foreign intervention, unilateral US efforts to maintain overwhelming offensive superiority would only trigger an increasingly destabilizing arms race. Some American strategists advocate a largely technological solution to this dilemma. Their approach, a concept called “Air-Sea Battle,” implies a mix of defensive and offensive tools to address the new challenges posed by the proliferation of precision-strike weaponry. Officially, the Pentagon does not direct the concept of “Air-Sea Battle” against any particular country. For example, Iran’s possession of precision-strike capabilities – and a much more hostile relationship with America – would warrant new US initiatives to cope with growing security vulnerabilities. But it is clearly China, which has the resources to develop a credible anti-access/area-denial strategy, that most worries US military planners. Some Air-Sea Battle proponents propose tactical preemptive strikes on missile launchers, radars, command centers, and perhaps also air bases and submarine ports. Moreover, many of these attacks would be carried out with long-range weapons based on US territory, rather than at sea or on the territory of regional allies, because these assets would be less vulnerable to preemptive attacks themselves. Unfortunately, Air-Sea Battle’s underlying logic poses serious risks of miscalculation – beginning with the name. Air-Sea Battle is, obviously, a concept for battle. Though the US clearly needs war plans, it also needs to be wary of sending China and regional partners the message that its hottest new military ideas base deterrence primarily on the ability to win a war quickly and decisively through large-scale escalation early in a conflict. Air-Sea Battle recalls the AirLand Battle idea that NATO adopted in the late 1970s and early 1980s to counter the growing Soviet threat to Europe. But China is not the Soviet Union, and America’s relationship with it needs to avoid Cold War echoes. “Air-Sea Operations” would be a much more appropriate name for a more effective approach."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Die EU muss Ungarn ausschließen BOSTON – Nachdem Ungarn im Juni dieses Jahres ein Gesetz zum Verbot von „LGBTQ-Inhalten“ in Schulen verabschiedet hatte, kam der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte zu dem Schluss, das Land habe „in der EU keinen Platz mehr“. Damit hat er Recht. Die Europäische Union sollte ein Ausschlussverfahren gegen Ungarn einleiten, und dann überlegen, dasselbe mit Polen zu tun. Ungarn und Polen haben in den letzten zehn Jahren zunehmend die Rechtsstaatlichkeit und die demokratischen Institutionen untergraben, die für das europäische Projekt von zentraler Bedeutung sein sollten. Die vom ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán vertretene „illiberale Demokratie“ ist eine Fehlbezeichnung: Von einer Demokratie kann keine Rede mehr sein. Die Gerichte sind zunehmend unter der Kontrolle von Orbáns Fidesz-Partei; die Medien haben kaum noch Freiheiten; zivilgesellschaftliche Organisationen agieren unter ständiger Bedrohung; und den Universitäten wurde der Rest der Autonomie, der noch übrig war, auch noch genommen. Unterdessen ist die ähnlich autoritäre Regierungspartei Gesetz und Gerechtigkeit (PiS) in Polen offen in Orbáns Fußstapfen getreten. Zwar hat sie die Zivilgesellschaft und die Opposition noch nicht so stark unterdrückt, aber sie untergräbt immer mehr die demokratischen Institutionen des Landes. Aus der Sichtweise der EU sollte die Weigerung der beiden Länder, an einer neuen Europäischen Staatsanwaltschaft (EUSta) teilzunehmen, das Fass zum Überlaufen bringen. Diese im Juni gegründete Behörde ist befugt, Betrug, Unterschlagung und andere Verbrechen, die sich auf EU-Gelder beziehen, zu untersuchen und zur Anklage zu bringen. Da überrascht es nicht, dass es jede Menge Hinweise darauf gibt, dass sowohl die Fidesz als auch die PiS an solchen Vergehen beteiligt sind. Indem Ungarn und Polen weiterhin EU-Gelder erhalten und gleichzeitig die Autorität der EUSta missachten, verhöhnen Sie das europäische Projekt und alles, wofür es steht. Darüber hinaus gibt es nun ein weiteres Argument für die EU, gegen Ungarn und Polen vorzugehen. Seit die Taliban Afghanistan zurückerobert haben, besteht kein Zweifel mehr, dass die westlichen Bemühungen, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit durch Gewalt und Entwicklungshilfe einzuführen, gescheitert sind. Ab jetzt müssen die westlichen Länder mit gutem Beispiel vorangehen. Wie einst US-Präsident Jimmy Carter in seiner Amtsantrittsrede gesagt hat: „Die beste Methode, in anderen Ländern die Freiheit zu fördern, besteht darin zu zeigen, dass unser demokratisches System nachahmenswert ist.“", "en": "The EU Must Terminate Hungary's Membership BOSTON – Following Hungary’s adoption of legislation banning “LGBTQ content” in schools this past June, Dutch Prime Minister Mark Rutte concluded that the country “has no place in the EU anymore.” He’s right. The European Union should begin the process of expelling Hungary, and it should then consider doing the same with Poland. Over the past decade, Hungary and Poland have consistently undermined the rule of law and democratic institutions, which are supposed to be at the core of the European project. Hungarian Prime Minister Viktor Orbán’s self-styled “illiberal democracy” is a misnomer: there is no longer any democracy to speak of. Courts are increasingly under the control of Orbán’s Fidesz party; the media have little freedom left; civil-society organizations operate under constant threat; and universities have already been stripped of what little autonomy they had. In Poland, meanwhile, the similarly authoritarian ruling party, Law and Justice (PiS), has openly followed in Orbán’s footsteps. Though it has not yet cowed civil society and the opposition to the same degree, it is steadily undermining the country’s democratic institutions. From the EU’s perspective, the two countries’ refusals to participate in a new European Public Prosecutor’s Office should be the last straw. Launched in June, the EPPO has a mandate to investigate and prosecute fraud, embezzlement, and other crimes involving EU funds. Not surprisingly, there is ample evidence implicating both Fidesz and PiS in such abuses. By refusing to recognize the EPPO’s authority even as they continue to receive EU funds, Hungary and Poland are making a mockery of the European project and everything it stands for. Moreover, there is now yet another argument for the EU to act against Hungary and Poland. With the Taliban’s reconquest of Afghanistan, there is no longer any doubt that the Western effort to establish democracy and the rule of law by force and foreign aid has failed. From now on, Western countries will have to lead by example. As US President Jimmy Carter said in his inaugural address: “The best way to enhance freedom in other lands is to demonstrate here that our democratic system is worthy of emulation.”"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Diejenigen, die 1990 – demselben Jahr, indem die Charta von Paris danach strebte, ein „Europa von Vancouver nach Wladiwostok“ zu begründen – bereit waren, eine Zusammenarbeit mit der Sowjetunion Michail Gorbatschows in Betracht zu ziehen, hatten bis 1992 begonnen, Russland und die anderen ehemaligen Sowjetrepubliken mit Ausnahme der Baltischen Staaten zu vernachlässigen. Stattdessen entschied sich der Westen, lediglich eine taktische Beziehung gegenüber Russlands postsowjetischer Bürokratie anzustreben. Die politischen Führer des Westens hatten nicht die Nerven, sich im Geiste uneingeschränkter Zusammenarbeit mit dem russischen Volk auseinander zu setzen und dabei gleichzeitig die Menschenrechtsverletzungen des neuen russischen Staates offen zu verurteilen. Der Westen übersah autoritäre Tendenzen, solange Russlands Probleme nicht exportiert wurden. Viele einflussreiche Experten verkehrten den wirtschaftlichen Determinismus, der für die primitivsten Marxisten kennzeichnend war, einfach in sein Gegenteil und gingen davon aus, dass sich in Russland infolge der Umsetzung der Vorstellungen vom freien Markt irgendwann spontan eine Politik europäischen Stils entwickeln würde. Für das sowjetische Volk allerdings waren Europa und der Westen durch ihren Respekt für das Individuum, intellektuelle Freiheit und die Würde menschlichen Lebens gekennzeichnet; die Fähigkeit, Geschäfte zu betreiben, war zweitrangig. Die UdSSR brach nicht aus wirtschaftlichen Gründen zusammen, sondern weil die geringfügige Anhebung des Eisernen Vorhangs eine Realität aufzeigte, die im strikten Gegensatz zu der Vorstellung stand, dass die Menschen dem Staat untergeordnet waren. Die Erweiterung der Europäischen Union nach 2004 markierte den Beginn eines neuen Kapitels europäischer Geschichte, aber sie zeigte keine neue paneuropäische Strategie oder ein neuerliches Gefühl der Integration auf. Erstmals seit ihrer Gründung im Jahre 1957 war die EU gezwungen, zu überlegen, wie weit Europas Grenzen politisch, wirtschaftlich und kulturell gesehen reichen. Es stimmt natürlich, dass Russland nie Teil der westeuropäischen Tradition und nationalstaatlichen Zivilisation war, die sich nach dem Westfälischen Frieden des Jahres 1648 herausbildeten. Diese Trennung jedoch war nie eine absolute, und im 19. Jahrhundert waren Westeuropa, Mitteleuropa und Russland als ein geeinter Kultur- und Wirtschaftsraum, der trotz religiöser Unterschiede und politischer Umwälzungen wuchs und gedieh, eng miteinander verbunden. Fjodor Dostojewski erklärte, dass Russland Europa brauche und dass Europa das zweite russische Vaterland sei. Doch nach dem Ersten Weltkrieg und der bolschewistischen Revolution änderte sich alles. Die Beziehung zwischen der EU und Russland ist heute eine völlig pragmatische, basierend auf Realpolitik und Handel, was wiederum die strategische Perspektive in den Hintergrund drängt.", "en": "Those who were ready to consider cooperation with Mikhail Gorbachev’s Soviet Union in 1990 – the same year that the Charter of Paris aimed to establish a “Europe from Vancouver to Vladivostok” – had by 1992 begun to neglect Russia and the other former Soviet republics, with the exception of the Baltic states. Instead, the West chose to pursue only a tactical relationship with Russia’s post-Soviet bureaucracy. Western leaders lacked the nerve to engage with the Russian people in a spirit of full cooperation, and at the same time openly to condemn the new Russian state’s human rights violations. The West overlooked authoritarian tendencies as long as Russia’s problems were not exported. Many influential experts simply inverted the economic determinism that characterized the most primitive Marxists, and assumed that at some point European-style politics would develop spontaneously in Russia as a result of the implementation of free-market ideas. For the Soviet people, however, Europe and the West were characterized by their respect for the individual, intellectual freedom, and the dignity of human life; the ability to conduct business was secondary. The USSR collapsed not for economic reasons, but because the slight lifting of the Iron Curtain revealed a reality that stood in stark contrast to the idea that people were subordinate to the state. The European Union’s enlargement after 2004 marked the beginning of a fresh chapter in European history, but it did not illustrate a new pan-European strategy or a renewed sense of integration. For the first time since its founding in 1957, the EU was forced to consider how far Europe’s borders extend in terms of politics, economics, and culture. To be sure, Russia has always been historically separate from the Western European tradition and from the nation-state civilization that emerged after the Treaty of Westphalia of 1648. However, this division was far from absolute, and in the nineteenth century, Western Europe, Central Europe, and Russia were closely linked as a united cultural and economic space, which grew and developed despite religious diversity and political upheavals. Fedor Dostoyevsky noted that Russia needed Europe, and that Europe was the second Russian fatherland. But everything changed after the WWI and the Bolshevik revolution. The relationship between the EU and Russia today is fully pragmatic, based on Realpolitik and trade, which in turn eclipses the strategic perspective."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "In dem Interview meinte er nämlich auch, dass „wir Leben retten werden, wenn es möglich ist, dies zu erträglichen Kosten zu tun“; dass „es durchaus Umstände geben wird, unter denen wir etwas gegen die Tötung unschuldiger Menschen unternehmen können”; und dass er sich „auf multilaterale Maßnahmen konzentriert, wo unsere direkten Interessen nicht auf dem Spiel stehen.“ Obama macht zwar deutlich, dass die Kosten von Interventionen in manchen Fällen nicht tragbar sind und wirksame Maßnahmen zuweilen einfach nicht möglich sein werden. Doch diese Einschränkungen im Hinblick auf die Anwendung von Gewalt werden überall verstanden. Man akzeptiert, dass die Latte hoch gelegt werden muss und militärische Maßnahmen nur ein letztes Mittel sein können, das maßvoll und nur dort eingesetzt wird, wo der Nutzen größer als der Schaden ist. Die Art und Weise wie Obama seine Position formuliert, steht vollkommen im Einklang mit dem Prinzip der „Schutzverantwortung” (R2P), das die UNO-Generalversammlung im Jahr 2005 einstimmig verabschiedete. Die USA haben diese R2P-Norm im Sicherheitsrat stets unterstützt (auch wenn die Spitzenpolitiker diese Terminologie im eigenen Land ungern verwenden, weil sie glauben, die amerikanische Öffentlichkeit hat etwas gegen internationale Verpflichtungen dieser Art). Obwohl es wichtig ist, Obamas persönliche Position nicht misszuverstehen, ist es von noch größerer Bedeutung die tatsächlichen Ereignisse des Jahres 2011 richtig einzuordnen. Sämtliche von Obama angeführten Punkte gingen in Libyen tatsächlich schief. Unerwähnt ließ er allerdings etwas, dass ganz besonders schief ging. Etwas, das bis heute von offiziellen westlichen Vertretern oder in Medienkommentaren nur selten anerkannt wird: die NATO-Koalition entschied nämlich schon frühzeitig, nicht wie im Mandat des UNO-Sicherheitsrates ausdrücklich festgelegt, nur „Zivilisten und von Zivilisten bevölkerte Gebiete zu schützen“, sondern eben Gaddafis Regime zu stürzen. Andere Sicherheitsratsmitglieder unterstützten die ursprünglichen militärischen Maßnahmen, die fraglos auch tausende unschuldige Leben in Bengasi retteten. Und man kann getrost davon ausgehen, dass diese Unterstützung auch fortgesetzt worden wäre, hätten sich Frankreich, Großbritannien und die USA (die P3) an die Bedingungen des UN-Mandats gehalten. Die P3 hätten nur eine echte Bereitschaft an den Tag legen müssen, die Pläne für einen Waffenstillstand und einen verhandelten Übergang in Erwägung zu ziehen (wie es insbesondere von Südafrika propagiert wurde). Und erst wenn diese Bemühungen gescheitert wären (wovon auszugehen ist), hätten die P3 ernsthaft und wohlargumentiert vorbringen können, dass der Schutz der Zivilisten nur durch einen Regimewechsel zu gewährleisten sei.", "en": "He also said in the interview that “if it is possible to do good at a bearable cost, to save lives, we will do it”; that “there are going to be times when we can do something about innocent people being killed”; and that he was “focused on taking action multilaterally where our direct interests are not at stake.” True, Obama makes clear that sometimes the cost of action will be unbearable, and that there will be times when effective action is just not possible. But those constraints on the use of force are universally understood. It is accepted that the bar has to be set very high, with military action a last resort, only to be taken proportionally, and where more good than harm will be done. The way in which Obama articulated his position is completely consistent with the norm of the “responsibility to protect” (R2P) principle unanimously embraced by the UN General Assembly in 2005. The US has consistently supported the R2P norm in the Security Council (even if its leaders don’t like using this terminology domestically, believing that the American public doesn’t like international obligations of any kind). While it is important not to misread Obama’s personal position, it is even more important not to misread what actually happened in 2011. All the things listed by Obama did indeed go wrong in Libya. But he failed to mention something else that went badly wrong, something that to this day is rarely acknowledged by Western officials or media commentary: Early on, the NATO coalition decided to pursue not just the “protection of civilians and civilian-populated areas,” as the UN Security Council mandate expressly provided, but the overthrow of the Qaddafi regime. There was clear support from other Security Council members for the initial military action, which unquestionably spared thousands of innocent lives in Benghazi; and it is reasonable to assume that support would have continued had France, the UK, and the US (the P3) adhered to the terms of the UN mandate. The P3 just had to show a genuine willingness to explore proposals for a ceasefire and a negotiated transition (as South Africa, in particular, advocated). And if those efforts failed (as was likely), the P3 had to make a serious and well-argued case that civilian protection could be achieved only through regime change."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Warum Amerika arbeitslos ist CAMBRIDGE –Während sich die US-Konjunktur dem zweiten Jahrestag der Insolvenz der Investmentbank Lehman Brothers entgegen schleppt, verharrt die Arbeitslosenquote aufgrund des schwachen Wachstums bei knapp 10% und die Aussichten für eine wesentliche Verbesserung in absehbarer Zeit stehen schlecht. Angesichts der im November bevorstehenden Zwischenwahlen im Kongress ist es also kein Wunder, dass die Amerikaner wütend fragen, warum die aggressiven Konjunkturprogramme der Regierung keine Kehrtwende bewirkt haben. Was kann, wenn überhaupt, noch getan werden? Die ehrliche Antwort – die allerdings kaum ein Wähler hören will – lautet, dass es keine Wunderwaffe gibt. Es hat über zehn Jahre gedauert das Loch zu graben, in dem sich die Wirtschaft heute befindet, und es wird ebenfalls einige Zeit dauern wieder hinauszukommen. Carmen Reinhart und ich haben in unserem 2009 erschienen Buch über acht Jahrhunderte Finanzkrisen (mit dem ironischen Titel „Dieses Mal ist alles anders“) gewarnt, dass eine langsame, langwierige Erholung mit anhaltend hoher Arbeitslosigkeit in der Folgezeit einer schweren Finanzkrise die Norm ist. Warum ist es so schwer nach einer Finanzkrise für eine schnelle Ankurbelung der Beschäftigung zu sorgen? Ein Grund ist natürlich, dass das Finanzsystem Zeit braucht, um sich zu regenerieren – und den Fluss von Krediten wieder richtig in Gang zu bringen. Gefräßige Finanzungeheuer mit umfangreichen Steuergeldern zu füttern löst nicht das tiefer liegende Problem eine überschuldete Gesellschaft zu kurieren. Die Amerikaner dachten die stetig steigenden Preise auf dem Immobilienmarkt würden alle finanziellen Sünden fortwaschen und haben bis zum Gehtnichtmehr Kredite aufgenommen und eingekauft. Der Rest der Welt ließ Geld in die USA fließen und es schien als hätte das alles keinen Preis. Sogar jetzt glauben viele Amerikaner die simple Lösung für das Problem ihres Landes bestünde darin, einfach die Steuern zu senken und den privaten Verbrauch zu beflügeln. Steuersenkungen sind grundsätzlich sicher nicht schlecht, besonders zur Förderung langfristiger Investitionen und langfristigen Wachstums. Das Prinzip Steuersenkung birgt allerdings mehrere Probleme. Zunächst einmal steuert die Staatsverschuldung insgesamt (einschließlich Verschuldung des Bundes und der Bundesstaaten) auf das höchste Defizit seit dem Zweiten Weltkrieg zu, als diese 119% des BIP betrug. Einige plädieren leidenschaftlich dafür, sich zum jetzigen Zeitpunkt keine Gedanken über zukünftige Schuldenprobleme zu machen, doch meiner Ansicht nach verbietet es uns jede realistische Einschätzung der mittelfristigen Risiken solche Bedenken einfach zu verwerfen.", "en": "Why America Isn’t Working CAMBRIDGE – As the US economy limps toward the second anniversary of the Lehman Brothers bankruptcy, anemic growth has left unemployment mired near 10%, with little prospect of significant improvement anytime soon. Little wonder that, with mid-term congressional elections coming in November, Americans are angrily asking why the government’s hyper-aggressive stimulus policies have not turned things around. What more, if anything, can be done? The honest answer – but one that few voters want to hear – is that there is no magic bullet. It took more than a decade to dig today’s hole, and climbing out of it will take a while, too. As Carmen Reinhart and I warned in our 2009 book on the 800-year history of financial crises (with the ironic title “This Time is Different”), slow, protracted recovery with sustained high unemployment is the norm in the aftermath of a deep financial crisis. Why is it so tough to boost employment rapidly after a financial crisis? One reason, of course, is that the financial system takes time to heal – and thus for credit to begin flowing properly again. Pumping vast taxpayer funds into financial behemoths does not solve the deeper problem of deflating an overleveraged society. Americans borrowed and shopped until they were blue in the face, thinking that an ever-rising housing price market would wash away all financial sins. The rest of the world poured money into the US, making it seem as if life was one big free lunch. Even now, many Americans believe that the simple solution to the nation’s problem is just to cut taxes and goose up private consumption. Cutting taxes is certainly not bad in principle, especially for supporting long-term investment and growth. But there are several problems with the gospel of lower taxes. First, total public-sector debt (including state and local debt) is already nearing the 119%-of-GDP peak reached after World War II. Some argue passionately that now is no time to worry about future debt problems, but, in my view, any realistic assessment of the medium-term risks does not permit us simply to dismiss such concerns."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "{112}»Ja, ja,« sagte Joachim seufzend, »es ist wohl so ähnlich, wie wenn man Fieber hat – dabei herrscht auch ein besonders ›munterer Betrieb‹ im Körper, um deinen Ausdruck zu gebrauchen, und da mag es schon sein, daß man sich unwillkürlich nach einer Gemütsbewegung umsieht, wie du sagst, wodurch der Betrieb einen halbwegs vernünftigen Sinn bekommt … Aber wir reden so unangenehmes Zeug«, sagte er mit bebender Stimme und brach ab; worauf Hans Castorp nur mit den Achseln zuckte, und zwar ganz so, wie er es gestern abend zuerst bei Joachim gesehen hatte.", "en": "“Yes, yes,” Joachim said, sighing. “It is the same thing, I suppose, as when you have fever—there are pretty lively goings-on in the system then too, to talk the way you do; it may easily be that one involuntarily tries to find an emotion which would explain, or even half-way explain the goings-on. But we are talking such unpleasant stuff,” he said, his voice trembling a little, and he broke off; whereupon Hans Castorp shrugged his shoulders—with the very gesture, indeed, which had, the evening before, displeased him in his cousin."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Lebendige, geistig unverbindliche Greifbarkeit der Gestaltung bildet das Ergötzen der bürgerlichen Massen, aber leidenschaftlich unbedingte Jugend wird nur durch das Problematische gefesselt: und Aschenbach war problematisch, war unbedingt gewesen wie nur irgendein Jüngling. Er hatte dem Geiste gefrönt, mit der Erkenntnis Raubbau getrieben, Saatfrucht vermahlen, Geheimnisse preisgegeben, das Talent verdächtigt, die Kunst verraten,—ja, während seine Bildwerke die gläubig Genießenden unterhielten, erhoben, belebten, hatte er, der jugendliche Künstler, die Zwanzigjährigen durch seine Zynismen über das fragwürdige Wesen der Kunst, des Künstlertums selbst in Atem gehalten.", "en": "The general masses are satisfied by vigour and tangibility of treatment rather than by any close intellectual processes; but youth, with its passion for the absolute, can be arrested only by the problematical. And Aschenbach had been absolute, problematical, as only a youth could be. He had been a slave to the intellect, had played havoc with knowledge, had ground up his seed crops, had divulged secrets, had discredited talent, had betrayed art—yes, while his modellings were entertaining the faithful votaries, filling them with enthusiasm, making their lives more keen, this youthful artist was taking the breath away from the generation then in its twenties by his cynicisms on the questionable nature of art, and of artistry itself."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Zusätzlich sollte die Ukraine eine vereinfachte Steuerregelung für kleine Unternehmen wieder einführen, die Janukowitsch abgeschafft hatte. Durch diese Änderung wurden zwei Millionen Kleinunternehmen vernichtet, von denen viele wiederbelebt werden könnten, wären die Steuerregelungen nicht mehr so untragbar. Die Ukraine muss auch mit der EU zusammen arbeiten. Innerhalb einer Woche könnte die neue Regierung die Bedingungen der EU für die Unterschrift des seit langem vereinbarten Assoziierungsabkommens erfüllen. Diese sollte auf der Tagesordnung des EU-Ukraine-Gipfels im März stehen. Das Parlament hat bereits Neuwahlen festgelegt, und die ehemalige Premierministerin Julia Timoschenko wurde aus dem Gefängnis entlassen. Die einzige übrig bleibende EU-Bedingung – ein Gesetz zur Reform der Staatsanwaltschaft – kann schnell erfüllt werden. Das Assoziierungsabkommen mit der EU wird für die Ukraine von großem Nutzen sein. Es läuft auf eine umfassende Reform des ukrainischen Staatsapparats hinaus, einschließlich seiner Exekutivkräfte. Sechzig staatliche Agenturen verschiedener EU-Staaten haben bezüglich der nötigen Reformen bereits Vereinbarungen mit ihren ukrainischen Pendants geschlossen. Das Abkommen enthält auch eine vertiefte und umfassende Freihandelszone, die ukrainischen Exporteuren den riesigen europäischen Markt öffnen wird – und damit mehr ausländische Direktinvestitionen in die Ukraine lockt. Dies hilft auch dabei, das Land gegen mögliche russische Handelssanktionen zu schützen. Hier wird auch die Diplomatie eine wichtige Rolle spielen. Die Vereinigten Staaten und die EU müssen den russischen Präsidenten Wladimir Putin davon überzeugen, sich mit der neuen Führung der Ukraine zu einigen, statt seine Drohung mit Sanktionen wahr zu machen. Den besten Interessen beider Länder dienen nicht zunehmende bilaterale Spannungen, sondern ein friedliches Miteinander.", "en": "In addition, Ukraine should reintroduce the simplified tax code for small businesses that Yanukovych abolished. Two million small enterprises were wiped out by that change; many of them could be revived if tax procedures were no longer prohibitive. Ukraine also needs to work with the EU. Within a week, the new government can fulfill the EU’s conditions for signing the long-concluded Association Agreement, and doing so should be on the agenda at the EU-Ukraine summit in March. Parliament has already scheduled new elections, and former Prime Minister Yuliya Tymoshenko has been released from prison. The only remaining EU condition – legislation reforming the prosecutor’s office – can be adopted quickly. The EU-Ukraine Association Agreement will greatly benefit Ukraine. It amounts to a comprehensive reform program for the Ukrainian state apparatus, including its law-enforcement bodies. Sixty state agencies in various EU countries have already concluded agreements with their Ukrainian counterparts concerning the necessary reforms. The agreement also contains a Deep and Comprehensive Free Trade Area, which will open the vast European market to Ukrainian exporters – and thus attract more foreign direct investment to Ukraine. This will also help to safeguard the country against possible Russian trade sanctions. Here, diplomacy will play an important role as well. The United States and the EU need to persuade Russian President Vladimir Putin to reach an understanding with Ukraine’s new leaders, rather than follow through on his threat to impose sanctions. Peaceful co-existence, not mounting bilateral tension, is in both countries’ best interest."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Was Trump bezüglich der Verteidigung bei der EU missversteht MADRID – Der alljährliche NATO-Gipfel in diesem Monat war die letzte Rate in einer langen Reihe von Meinungsverschiedenheiten zwischen US-Präsident Donald Trump und Amerikas europäischen Verbündeten. Auf dem Gipfel des letzten Jahres weigerte sich Trump, das Prinzip der gemeinsamen Verteidigung gemäß Artikel 5 des Nordatlantikpakts – den Eckstein des transatlantischen Bündnisses – zu bestätigen. Und nachdem er im letzten Monat einen G7-Gipfel zum Entgleisen brachte, verstärkte Trump in dieser Woche die Spannungen, indem er sich weigerte, bei seinem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Helsinki auch nur einen Hauch von Kritik an diesem zu üben. Auf dem NATO-Gipfel letzte Woche in Brüssel beharrte Trump nicht nur darauf, dass alle NATO-Mitgliedsstaaten ab sofort mindestens 2% ihres BIPs für die Verteidigung ausgeben sollten; er schlug sogar vor, dass diese Ausgaben letztlich 4% vom BIP erreichen sollten. Dieser Vorschlag ist eine Totgeburt, und zwar nicht nur aufgrund der Opfer beim Haushalt, die er nach sich ziehen würde, sondern auch, weil er auf dem Kontinent erheblich militärische Ungleichgewichte hervorrufen würde. Bei 4% vom BIP würde Deutschlands Militärbudget etwa 40 Milliarden Euro größer ausfallen als das Frankreichs. In einer Zeit zunehmender internationaler Volatilität ist es unverzichtbar, dass wir Europäer uns gegen ehrenrührige Angriffe verteidigen und unsere vielen kollektiven Errungenschaften hochhalten. Aber das heißt nicht, dass wir Selbstkritik vermeiden sollten. Trumps 2%-Forderung ist weder unbegründet noch ohne Beispiel: Frühere US-Präsidenten haben die europäischen Länder ebenfalls aufgefordert, ihre Verteidigungsausgaben zu erhöhen. Im Jahr 2014 verpflichteten sich diejenigen NATO-Mitgliedstaaten, die keine 2% vom BIP für die Verteidigung ausgaben, dies bis 2024 zu tun.", "en": "What Trump Gets Wrong About EU Defense MADRID – The annual NATO summit this month was the latest installment in a long series of disagreements between US President Donald Trump and America’s European allies. At last year’s summit, Trump refused to affirm the principle of collective defense under Article 5 of the North Atlantic Treaty – the keystone of the transatlantic alliance. And, after derailing a G7 summit last month, Trump added further tensions this week by refusing to utter even the mildest criticism of Russian President Vladimir Putin at their Helsinki meeting. At last week’s NATO summit in Brussels, Trump not only persisted in demanding that all NATO member states immediately spend at least 2% of their GDP on defense; he also suggested that this spending should eventually reach 4% of GDP. The latter proposal is a non-starter, not only because of the budgetary sacrifices it would entail, but also because it would create significant military imbalances on the continent. At 4% of GDP, Germany’s military budget would be around €40 billion ($46 billion) more than that of France. At a time of growing international volatility, it is essential that we Europeans defend ourselves from scurrilous attacks and uphold our many collective achievements. But that is not to say we should avoid self-criticism. Trump’s 2% demand is neither unfounded nor unprecedented: previous US presidents have also called on European countries to increase their defense spending. In 2014, NATO member states that were not spending 2% of their GDP on defense committed to do so by 2024."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Deutschland ist nicht China ROTTERDAM – Es wird kaum bestritten, dass die globalen Ungleichgewichte in den Handels- und Kapitalflüssen zumindest teilweise für die Finanzkrise und die anschließende Rezession verantwortlich sind, die die Weltwirtschaft seit 2008 erschüttern. Doch nicht alle Ungleichgewichte entstehen auf die gleiche Weise, deshalb ist es wichtig abzuwägen, welche Auswirkungen die Außenbilanzen einzelner Länder auf die globale wirtschaftliche Stabilität und den weltweiten Wohlstand haben. Die herkömmliche Erklärung für die Krise ist bekannt: Steigende Immobilienpreise heizten in den USA trotz des lauen Lohnwachstums ab 2000 den privaten Konsum an. Zusammen mit dem zunehmenden US-Haushaltsdefizit schwoll Amerikas ohnehin bereits gewaltiges Leistungsbilanzdefizit an, was sich in den prallen Zahlungsbilanzüberschüssen in China widerspiegelte – und als die Ölpreise stiegen, ebenso in Ölförderländern wie den Vereinigten Arabischen Emiraten. Dagegen sah Europa wunderbar ausgeglichen aus, zumindest oberflächlich. Egal, ob man alle 27 Mitglieder der Europäischen Union oder die 16 Mitglieder des Euroraums betrachtete. Während die USA Leistungsbilanzdefizite von bis zu 6 % des BIP aufwiesen, verzeichneten die EU und der Euroraum selten ein Defizit – oder einen Überschuss – von über 1 % des BIP. Im letzten Jahr wurde jedoch allzu deutlich, dass es sich dabei nur um eine Illusion handelte. Unter der Oberfläche türmten sich gewaltige Ungleichgewichte auf, die zu schuldenfinanzierten Immobilienbooms in der Peripherie des Euroraums führten. Deutschland und die Niederlande erwirtschafteten Überschüsse zwischen 7 % und 9 % des BIP, wodurch sie die Leistungsbilanz für den Euroraum insgesamt ausglichen. Doch kamen Portugal, Spanien und Griechenland bis 2006 auf Leistungsbilanzdefizite von 9 % des BIP und höher. Die Beziehung zwischen China und den USA ähnelt der eines Versandhauses zu einem nicht besonders solventen Kunden. Das Land mit der größten Bevölkerung der Welt ist der größte ausländische Kreditgeber der US-Regierung und staatlich geförderter Unternehmen wie Fannie Mae und Freddie Mac. Chinas offizielle Devisenreserven von über 2,5 Billionen US-Dollar stammen aus zweistelligen Leistungsbilanzüberschüssen und Kapitalzuflüssen und sind größtenteils in Dollar-Anleihen investiert. Einige Kommentatoren behaupten, Deutschland spiele innerhalb des Euroraums dieselbe Rolle, die China in „Chimerica“ spielt, ein Begriff, der von Niall Ferguson und Moritz Schularick geprägt wurde, um die symbiotische Wirtschafts- und Handelsbeziehung zwischen China und den USA zu beschreiben. Wenn man sich allein auf die Leistungsbilanz innerhalb der Zahlungsbilanz konzentriert, mag es so aussehen.", "en": "Germany Is Not China ROTTERDAM – There is little dispute that global imbalances in trade and capital flows are at least partly to blame for the financial crisis and ensuing recession that have rocked the world economy since 2008. But not all imbalances are created equal, so it is important to weigh the consequences of individual countries’ external accounts for global economic stability and prosperity. The conventional story of the crisis is well known: rising home prices fueled private consumption in the United States in the early 2000’s, despite tepid wage growth. Together with the widening US budget deficit, America’s current-account deficit – already large – ballooned, mirrored by bulging external surpluses in China and, as oil prices spiraled, in oil-producing countries like the United Arab Emirates. Europe, meanwhile, looked wonderfully well balanced, at least superficially, whether one considered all 27 European Union members or the 16-member eurozone. While the US ran current-account deficits of up to 6% of GDP, the EU and the eurozone rarely had a deficit – or surplus – exceeding 1% of GDP. In the past year, however, it has become all too clear that all this was just an illusion. Beneath the surface, huge imbalances were building up, resulting in debt-fueled real-estate booms in the euro periphery. Germany and the Netherlands ran surpluses in the range of 7% to 9% of GDP, balancing the current account for the eurozone as a whole. But, by 2006, Portugal, Spain, and Greece were running current-account deficits of 9% of GDP or more. The China-US relationship resembles that between a mail-order company and a not-so-solvent client. The world’s most populous country is the largest foreign creditor of the US government and government-sponsored enterprises such as Fannie Mae and Freddie Mac. China’s official foreign-exchange reserves of more than $2.5 trillion, stemming from double-digit current-account surpluses and capital inflows, are mostly invested in dollar-denominated bonds. Some commentators argue that Germany plays the same role within the eurozone that China plays in “Chimerica,” the term coined by Niall Ferguson and Moritz Schularick to describe the symbiotic China-US economic and trade relationship. If one focuses solely on the current-account side of the balance of payments, it may look that way."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Schon beim allerersten Anblick, als er durch die Glastür der Tante hereintrat, den Kopf so vogelartig reckte und den guten Geruch des Hauses rühmte, war mir irgendwie das Besondere an diesem Manne aufgefallen, und meine erste naive Reaktion darauf war Widerwille gewesen. Ich spürte (und meine Tante, die im Gegensatz zu mir ja ganz und gar kein intellektueller Mensch ist, spürte ziemlich genau dasselbe) – ich spürte, daß der Mann krank sei, auf irgendeine Art geistes- oder gemüts- oder charakterkrank, und wehrte mich dagegen mit dem Instinkt des Gesunden. Diese Abwehr wurde im Lauf der Zeit abgelöst durch Sympathie, beruhend auf einem großen Mitleid mit diesem tief und dauernd Leidenden, dessen Vereinsamung und inneres Sterben ich mit ansah. In dieser Periode kam mir mehr und mehr zum Bewußtsein, daß die Krankheit dieses Leidenden nicht auf irgendwelchen Mängeln seiner Natur beruhe, sondern im Gegenteil nur auf dem nicht zur Harmonie gelangten großen Reichtum seiner Gaben und Kräfte. Ich erkannte, daß Haller ein Genie des Leidens sei, daß er, im Sinne mancher Aussprüche Nietzsches, in sich eine geniale, eine unbegrenzte, furchtbare Leidensfähigkeit herangebildet habe. Zugleich erkannte ich, daß nicht Weltverachtung, sondern Selbstverachtung die Basis seines Pessimismus sei, denn so schonungslos und vernichtend er von Institutionen oder Personen reden konnte, nie schloß er sich aus, immer war er selbst der erste, gegen den er seine Pfeile richtete, war er selbst der erste, den er haßte und verneinte . . .", "en": "At the very first sight of him, when he came into my aunt's home, craning his head like a bird and praising the smell of the house, I was at once astonished by something curious about him; and my first natural reaction was repugnance. I suspected (and my aunt, who unlike me is the very reverse of an intellectual person, suspected very much the same thing)—I suspected that the man was ailing, ailing in the spirit in some way, or in his temperament or character, and I shrank from him with the instinct of the healthy. This shrinking was in course of time replaced by a sympathy inspired by pity for one who had suffered so long and deeply, and whose loneliness and inward death I witnessed. In course of time I was more and more conscious, too, that this affliction was not due to any defects of nature, but rather to a profusion of gifts and powers which had not attained to harmony. I saw that Haller was a genius of suffering and that in the meaning of many sayings of Nietzsche he had created within himself with positive genius a boundless and frightful capacity for pain. I saw at the same time that the root of his pessimism was not world-contempt but self-contempt; for however mercilessly he might annihilate institutions and persons in his talk he never spared himself. It was always at himself first and foremost that he aimed the shaft, himself first and foremost whom he hated and despised."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Doch schon hält er inne, denn um ihren Mund hat ein Zucken begonnen, die schmalen Nasenflügel erzittern. Genau so hat es damals um die Lippen gebebt, und schon ängstige ich mich vor einem neuen Ausbruch. Aber plötzlich errötet sie und murmelt nachgiebig: Sie tappt näher heran, und wie schuldbewußt weiche ich zurück vor diesem zornig erregten Gesicht, in dem die aufgerissenen Augen plötzlich glänzen wie angeleuchtete weiße Kugeln. »Ich wollte Ihnen nur sagen«, spricht sie – wie mir scheint, etwas befangen – in den Apparat, »es wäre besser, Sie kämen heute nicht heraus. Edith fühlt sich nicht ganz wohl …« Da plötzlich wurde die Tür aufgerissen, der Oberst (von dem ich später mehr zu reden haben werde) rasselte herein, und da im wüsten Getöse nur ein paar ihn bemerkten oder erkannten, trat er schroff an den Tisch, hieb mit der Faust auf die beschmutzte Platte, daß Teller und Gläser klirrten. Dann kommandierte er mit seiner härtesten schneidendsten Stimme: »Ruhe!«", "en": "However, he stops, because the corners of her mouth have begun to twitch, and her delicate nostrils are quivering. Her lips had looked just the same at our fateful first encounter, and I fear another outburst. However, she suddenly blushes and murmurs with more docility, “It’s all right, there’s no point in it, but I’ll go. She gropes her way closer to me, and I guiltily retreat from her angry face, in which the whites of her wide-open eyes suddenly look very bright. “I just wanted to say,” she says down the phone (sounding rather awkward, it seems to me), “I just wanted to say it would be better if you didn’t come to see us today. Edith isn’t feeling very well …” Then, suddenly, the door was flung open, the Colonel strode in (I shall have more to say about our colonel later), and as only a few of us even noticed or recognised him in all the racket we were making, he marched up to the table and struck its dirty top with his fist, making the plates and glasses clink. Then, in his harshest, most cutting voice, he ordered, “Quiet!”"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Die aktuelle Finanzkrise wird diese grundsätzliche Erfolgsgeschichte wahrscheinlich nicht umkehren. Das indische Finanzsystem ist nur in geringem Ausmaß von den kreativen und riskanten Finanzinstrumenten belastet, die im Westen derartige Probleme verursachten. Eine Tradition konservativer Bankenregulierung und ein strikter Zentralbankgouverneur stellten sicher, dass indische Banken nicht unter toxischen Schulden aus Subprime-Krediten, Credit Default Swaps und übertrieben hohen Häuserpreisen leiden wie westliche Banken. Die negativen Auswirkungen des Börseneinbruchs in den USA auf die indischen Aktienmärkte ergaben daher keinen Sinn, denn diese Kurseinbrüche standen in keinem Verhältnis zu den realen Werten indischer Unternehmen. Der Rückgang am indischen Aktienmarkt war vielmehr auf die Liquiditätsprobleme der ausländischen Investoren zurückzuführen. Sie zogen ihre Mittel aus Indien ab, weil sie daheim benötigt wurden und nicht weil es in Indien keine Erträge mehr zu erzielen gab. Natürlich sind von Auslandsinvestitionen abhängige Ökonomien heutzutage anfälliger, weil Anleger über weniger Kapital verfügen, das sie investieren können. Aus zwei Gründen kann man jedoch zuversichtlich sein, dass Indien den Sturm überstehen wird. Erstens verfügt Indien über beträchtliche eigene Ressourcen, die zum Zwecke des Wachstums eingesetzt werden können und das Land erwies sich als durchaus geschickt, wenn es darum ging, Ersparnisse in produktive Investitionen zu verwandeln. Zweitens: Wenn sich die Situation im Westen beruhigt haben wird, werden sich die Anleger auf der Suche nach Investitionsmöglichkeiten schon aufgrund der Wachstumschancen und des schieren Ausmaßes des Marktes wieder nach Indien wenden. Indien ist dennoch in viel geringerem Maße von ausländischen Direktinvestitionen abhängig als China und es gibt sogar indische ADI in OECD-Ländern. Obwohl immer als Paradebeispiel eines Nutznießers der Globalisierung angeführt, ist Indien nicht übermäßig von internationalen Kapital- und Handelsflüssen abhängig. Der Außenhandel macht lediglich 20 Prozent des indischen BIP aus. Für den Rest sorgt sein großer und robuster internationaler Markt. Indiens privater Sektor ist effizient, von Unternehmertum geprägt und mit seinen Fähigkeiten in den Bereichen Kapital und Management erwies man sich bestens in der Lage, auf den hoch entwickelten Finanzmärkten des Westens zu reüssieren. Indien verfügt zweifellos über die grundlegenden Systeme, die nötig sind, um in einer offenen und globalisierten Welt eine Ökonomie des 21. Jahrhunderts zu führen. Die Terroranschläge von Ende November komplizieren die Geschichte offenkundig. Die Terroristen griffen das wirtschaftliche und finanzielle Nervenzentrum an, eine Stadt, die als Symbol für die Dynamik Indiens im 21. Jahrhundert steht.", "en": "The current financial crisis is unlikely to change the basic success story. India’s financial system suffers from few of the creative and risky derivative instruments that caused such problems in the West. A tradition of conservative banking regulation and a tough-minded Governor of the Reserve Bank (India’s central bank) ensured that Indian banks did not acquire the toxic debts flowing from sub-prime loans, credit-default swaps, and over-inflated housing prices that assailed Western banks. The negative effect of the US financial setbacks on Indian stock markets, therefore, made little sense, since they bore no relation to the real value of Indian companies. Instead, the decline in Indian stocks reflected foreign investors’ liquidity problems: they withdrew from holdings in India because they needed their money back home, not because it wasn’t growing for them. Of course, economies that depend on foreign investment are bound to be hurt nowadays, because those investors have less capital to invest. But there are two reasons to be confident that India will weather the storm. First, India has considerable resources of its own to put towards growth, and has proven itself skilled at the art of channelling domestic savings into productive investments. Second, once things have begun to stabilize in the West, investors looking for a place to put their money will look anew at India, owing to the opportunities for growth and the sheer size of the market. That said, India has relied much less on foreign direct investment than China, and has even exported FDI to OECD countries. Despite being seen as a poster child for the benefits of globalization, India is not unduly dependent on global flows of trade and capital. India relies on external trade for less than 20% of its GDP; its large and robust internal market accounts for the rest. India’s private sector is efficient and entrepreneurial, and its capital and management skills have proven able to control and manage assets in the sophisticated financial markets of the developed West. India clearly has the basic systems it needs to operate a twenty-first-century economy in an open and globalizing world. Obviously, the terrorist attacks of late November complicate this story. The terrorists attacked India’s financial nerve-center and commercial capital, a city emblematic of the country’s energetic thrust into the twenty-first century."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Die Kunst des Nahost-Deals? RAMALLAH – Donald Trumps Sieg bei den US-Präsidentschaftswahlen hat die Welt verblüfft, und viele – insbesondere die Verbündeten der USA – machen sich erhebliche Sorgen darüber, was seine Präsidentschaft wohl bringen mag. Den verzweifelten Palästinenser allerdings scheint sie einen kleinen Hoffnungsschimmer zu bieten. Trump hat die Unterstützung der Wütenden und Frustrierten bekommen, und die Palästinenser sind sogar noch wütender und hoffnungsloser als die amerikanischen Arbeiter, die ihn gewählt haben. Aber der Hauptgrund für die Hoffnung der Palästinenser ist der gleiche, der auch den US-Verbündeten Sorgen bereitet: Trump ist ein politischer Außenseiter, der nur wenige Verbindungen zur außenpolitischen Tradition der USA oder den damit verbundenen Interessengruppen hat. Mit so wenig politischem und ideologischem Gepäck ist Trump bei den meisten innen- und außenpolitischen Themen nicht an besondere Positionen gebunden. Dies lässt hoffen, dass er für Palästina schädliche Vereinbarungen beenden und damit die Spielregeln neu schreiben könnte. In seiner Siegesrede versprach er, seine Regierung würde „mit allen fair umgehen – mit allen, mit allen Menschen und Nationen.“ Eine faire US-Außenpolitik klingt sicherlich attraktiv, und dies nicht nur für frustrierte Palästinenser. Aber in gewissem Sinne ist Außenpolitik grundsätzlich unfair, da die nationalen Politiker ihr eigenes Land immer bevorzugen müssen – eine Tatsache, die Trump in seiner Siegesrede ebenfalls betont hat. Darüber hinaus sind die außenpolitischen Normen der USA nicht aus dem Nirgendwo gekommen, und diejenigen, die sie lange verteidigt (und durchgesetzt) haben, sind immer noch da. Noch mag Trump keinen Interessengruppen besonders verpflichtet sein, aber sogar Präsident Barack Obama, der als Außenseiter und Gegner solcher Gruppen an die Macht kann, geriet bereits direkt nach seinem Amtsantritt unter den Einfluss der Lobbyisten. So wie es aussieht, ist es unmöglich zu wissen, welche Politik der politische Neuling Trump verfolgen wird – nicht zuletzt deshalb, weil es unmöglich ist zu wissen, welche Interessengruppen oder Geldgeber ihn beeinflussen werden. Momentan ist er gegenüber dem American Israel Public Affairs Committee (AIPAC), der mächtigen Israellobby des Landes, zu nichts verpflichtet. Aber einer der wenigen Milliardäre, die ihn unterstützt haben, ist Sheldon Adelson, ein Kasinomogul und großer republikanischer Parteispender, der sich schon seit langem für das Programm der rechten Parteien in Israel einsetzt.", "en": "The Art of the Middle East Deal? RAMALLAH – Donald Trump’s victory in the US presidential election has stunned the world, with many – particularly US allies – feeling more than a little concerned about what his leadership may bring. For desperate Palestinians, however, Trump’s impending presidency seems to offer a slight reason for hope. Trump attracted the support of the enraged and frustrated, and Palestinians feel even angrier and more hopeless than the working-class white Americans who supported him. But the main reason for Palestinians’ hopeful response is the same as for US allies’ anxiety: Trump is a political outsider, with few ties to the United States’ foreign-policy tradition or the interest groups that have shaped it. With so little political and ideological baggage, Trump is not bound to specific positions on most policy issues, whether domestic or foreign. This suggests that he could upend conventions that have often been damaging to Palestine, transforming the rules of the game. In his victory speech, he promised that his administration would “deal fairly with everyone, with everyone – all people and all other nations.” A fair US foreign policy certainly sounds appealing, and not just to frustrated actors like Palestine. But, in a sense, foreign policy is fundamentally unfair, as national leaders must always put their country first – a reality that Trump also highlighted in his victory speech. Moreover, US foreign-policy norms did not emerge from nowhere, and those who have long defended (or demanded) them have not gone away. Trump may not be particularly indebted to special interest groups now; but even President Barack Obama, who rose to power as an outsider opposed to special interest groups, fell under the influence of lobbyists relatively soon after taking office. As it stands, it is impossible to know which policies Trump, a political novice, will pursue – not least because it is impossible to know which interest groups or donors will wield influence over him. At the moment, he owes nothing to the American Israel Public Affairs Committee (AIPAC), the country’s powerful pro-Israel lobby. But one of the few billionaires who supported him is Sheldon Adelson, a casino mogul and Republican mega-donor who has long advocated for the agenda of Israel’s right-wing parties."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Zwar bietet Microsoft ein Patch an, mit dem die alten Versionen von Office das neue DOCX-Format lesen können, aber Microsoft macht dies nicht bekannt – und warnt Sie auch nicht, bevor Ihre Office 2007-Datei mit älteren Versionen inkompatibel wird. Obwohl Microsoft das traditionelle „.doc“ als Standardformat für MS Word hätte beibehalten können, hätte dies nicht seinen Zweck erfüllt: Wenn genügend Leute für Office 2007 bezahlt haben, werden am Ende die restlichen unter viel Geschrei und Protest mitgeschleift. Vier oder fünf Jahre später quält uns Microsoft dann aufs Neue. Selbstverständlich gehört Microsoft seine alte Software, und das Unternehmen kann entscheiden, zu welchem Preis es sie verkauft – oder ob es sie überhaupt verkauft. Microsoft kann noch raffinierter vorgehen und die Erwartungen steuern, die sich bei großen Netzwerkwirtschaftssystemen – wie es die Softwaremärkte sind – als selbst bewahrheitend erweisen. Wenn alle morgen in der Erwartung aufwachten, dass die Welt innerhalb eines Jahres auf Apple umsteigen würde, so würde der Absatz von Windows schlagartig sinken. Warum sollte man einen Windows-Rechner kaufen, wenn alle Kollegen Macintoshs haben und einem mit diesen helfen können, nicht aber mit Windows, und wenn alle unabhängigen Software-Entwickler für das neue Mac-Betriebssystem Leopard programmieren? Doch ist das nicht unsere Welt. Immer wenn Microsoft ein neues Betriebssystem herausbringt, ist die Frage nicht, ob Sie sich umstellen sollten, sondern wann.", "en": "To be sure, Microsoft does provide a patch that allows old versions of Office to read the new “.docx” format. But Microsoft doesn’t publicize it – or warn you if your Office 2007 file is about to become incompatible with older versions. While Microsoft could have kept the traditional “.doc” as its default format for MS Word, this would not have served its purpose: eventually, after enough of the world pays for Office 2007, holdouts will be dragged along, kicking and screaming. Then, in four or five years, Microsoft will begin our agony all over again. Obviously, Microsoft owns its old software and can decide at what price to sell it – or whether to sell it at all. More subtly, Microsoft can control expectations, which turn out to be self-fulfilling when network economies are substantial, as they are in software markets. If everyone woke up tomorrow expecting that the world would shift to Apple within a year, sales of Windows would plummet. Why buy a Windows machine when all your colleagues will own Macintoshes and can help you on them but not Windows, and when all the independent software developers will be programming for the Mac’s new Leopard operating system? But that is not our world. Whenever Microsoft rolls out a new operating system, the question is not whether you should switch, but when."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "»Sie war auch schwach«, erwiderte Joachim. »… Ach, zu erzählen gäbe es viel; es ist schwer, die erste Auswahl zu treffen … Schwach war sie schon, es war nur die Angst, die ihr soviel Kräfte gab. Sie ängstigte sich eben fürchterlich, weil sie merkte, daß sie sterben sollte. Sie war ja ein junges Mädchen, da muß man es schließlich entschuldigen. Aber auch Männer führen sich manchmal so auf, was natürlich eine unverzeihliche {87}Schlappheit ist. Behrens weiß übrigens mit ihnen umzugehen, er hat den richtigen Ton in solchen Fällen.«", "en": "“She was weak,” responded Joachim.—“Oh, there’s so much to tell, one doesn’t have time to pick and choose. She was weak enough! It was only the fright gave her so much strength. She was in a fearful state when she saw she was going to die; and she was such a young girl , it was excusable, after all. But grown men behave like that too, sometimes, and it’s deplorably feeble of them, of course. Behrens knows how to treat them, he takes just the right tone in such cases.”"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Dagegen haben Amerikaner aus verschiedenen Staaten häufiger eine gemeinsame Geschichte, da sie, abgesehen vom Amerikanischen Bürgerkrieg, in den Auslandseinsätzen der Nation Seite an Seite gekämpft haben. Das bedeutet, wenn Kaliforniens Wirtschaft einbricht, wandern die Bewohner einfach in die Mountain States ab; wenn im oberen Mittleren Westen Arbeitsplätze in der Herstellung verlorengehen, suchen sich die Menschen neue Jobs in Texas. Dieses Muster ist in Europa wesentlich schwächer ausgeprägt. Außerdem hat das Muster die Lücke (derzeit ungefähr 40 %) zwischen dem Pro-Kopf-Einkommen in Amerikas ärmsten und reichsten Bundesstaaten verkleinert, da Arbeitskräfte und Kapital sich andauernd anpassen, indem sie in Gebiete abwandern, wo die Produktivität höher ist. Die Spannbreite von Produktivität und Pro-Kopf-Einkommen innerhalb der Eurozone ist erheblich größer, was die Mobilität noch wichtiger werden lässt. Und schließlich: Obwohl sich die Steuersysteme der amerikanischen Bundesstaaten voneinander unterscheiden, ist die Gesamtsteuerbelastung nicht einmal halb so hoch wie das föderale Steuerniveau. Die Verfassungen fast aller Bundesstaaten verlangen ausgeglichene Haushalte (mit Ausnahme von Notsituationen). Die amerikanischen Bundesstaaten und Gemeinden stehen mittel- wie langfristig vor ernsthaften fiskalischen Herausforderungen aufgrund unterfinanzierter Renten- und Gesundheitssysteme, doch haben Bürger, die in unterschiedlichen Bundesstaaten leben, einen gemeinsamen nationalen Haushalt, während Bürger verschiedener Euroländer mit grundlegend unterschiedlichen Fiskalpositionen konfrontiert sind. Tatsächlich behaupten viele Beobachter, das Fehlen eines gemeinsamen fiskalischen Systems in der Eurozone sei ihr Hauptproblem. Doch ist der Wettbewerb bei Steuern und Dienstleistungen förderlich, nicht schädlich. Trotzdem müssen für zulässige Haushaltspositionen und ihre Transparenz wesentlich strengere Restriktionen mit ernsthaften und durchsetzbaren Strafen eingeführt werden, wenn der Euro überleben soll. Und er kann überleben. Diejenigen, die den Euro als Fehlschlag abschreiben würden, sollten bedenken, dass er erst zehn Jahre alt ist. Auch Amerika hatte historisch Probleme als einheitlicher Währungsraum, vom frühen Chaos vor der Verfassung bis zum Zusammenstoß der Interessen von Agrarwirtschaft und Banken über den Goldstandard im späten neunzehnten Jahrhundert. Zwar hat der Euro starken Gegenwind, doch segelte auch der Dollar in seiner ersten Phase nicht immer sanft dahin. Die Euroländer müssen zuerst die Staatsschuldenkrise bewältigen, ihre Haushaltsdefizite reduzieren und das kläglich unterkapitalisierte Bankensystem stärken. Doch wenn die Eurozone über die aktuelle Krise hinaus überleben und florieren soll, sind auch umfassende Strukturreformen erforderlich, um die interne Arbeitsmobilität zu steigern und den Druck zu entschärfen, der durch die ökonomischen Anpassungen zwischen den Nationen und Regionen entstanden ist.", "en": "By contrast, history is more commonly shared among Americans from different states, who, other than in the Civil War, have fought side by side in the nation’s external wars. All of this means that when California slumps, residents simply leave for the mountain states; when manufacturing jobs disappear in the upper Midwest, people migrate to new jobs in Texas. That pattern is much less prevalent in Europe. Moreover, it is a pattern that has closed the gap (now roughly 40%) between per capita income in America’s poorest and richest states, as labor and capital continually adjust by moving to areas where productivity is higher. The range of productivity and per capita income within the eurozone is considerably wider, making mobility even more important. Finally, while fiscal systems differ among American states, the overall fiscal burden is under half that of the federal level. Almost all states’ constitutions require balanced budgets (with exceptions for emergencies). American states and municipalities do face serious medium- and long-term fiscal challenges from underfunded pension and health-care systems, but citizens living in different states have a common national budget, whereas citizens of different eurozone countries face radically different central-government fiscal positions. Indeed, many observers argue that the eurozone’s lack of a common fiscal system is its main problem. But competition over taxes and services is beneficial, not harmful. Nevertheless, much tighter constraints, with serious and enforceable penalties, must be placed on permissible budget positions and their transparency if the euro is to survive. And it can survive. Those who would write off the euro as a failure should consider that it is only ten years old. America, too, historically had problems as a single-currency area, from early chaos before the Constitution to the clash between agricultural and banking interests over the gold standard in the late nineteenth century. While the euro faces strong headwinds, the dollar’s early sailing wasn’t always smooth, either. The eurozone countries must first deal with the sovereign-debt crisis, reduce their fiscal deficits, and strengthen the woefully undercapitalized banking system. But, if the eurozone is to survive and prosper beyond the current crisis, it will also need comprehensive structural reforms to boost internal labor mobility and defuse the pressures caused by economic adjustment among nations and regions."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "„Wie heißen Sie?\" fragte Karl nachdem er sich losge- lassen fühlte, zwar sehr höflich aber gänzlich ungerührt und strengte sich an, die Folgen abzusehn, welche dieses neue Ereignis für den Heizer haben könne. Vorläufig deutete nichts darauf hin, daß Schubal aus dieser Sache Nutzen ziehen könnte. Ausreise Bruneldas „Woher kennst Du den Mann?\" fragte Karl.", "en": "‘What’s your name?’ asked Karl, once he felt he had been released, very politely but quite unmoved, and trying to see what consequences this new turn of events might have for the stoker. For the moment there was at least no suggestion that Schubal could draw any advantage from it. (1) BRUNELDA’S DEPARTURE ‘How do you know the man?’ asked Karl."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Die besten Möglichkeiten im Kampf gegen die extreme Armut KOPENHAGEN – Im Jahr 1950 lag das jährliche Einkommen der Menschen in Südkorea und Pakistan etwa gleich hoch. Heute sind die beiden Länder kaum noch miteinander vergleichbar. Das Pro-Kopf-Einkommen in Südkorea hat sich seit damals verdreiundzwanzigfacht, während sich der entsprechende Wert in Pakistan lediglich verdreifachte. Wie wir den ärmsten Ländern der Welt helfen können, den Erfolg Südkoreas nachzuahmen, ist eine der wichtigsten Fragen, die es heute auf der Welt zu beantworten gilt. Verbesserte wirtschaftliche Bedingungen führen zu umfassenderer Gesundheitsversorgung, einem höheren Bildungsniveau, zu längerer Lebenserwartung und einer geringeren Anfälligkeit im Hinblick auf Herausforderungen wie Naturkatastrophen. Zahlreiche der 169 von den Vereinten Nationen vorgeschlagenen Entwicklungsziele für die nächsten 15 Jahre haben im Kern mit der Reduzierung der Armut zu tun. Aber nicht alle diese Ziele sind in gleichem Maße positiv. Das unter meiner Leitung stehende Copenhagen Consensus Center bat jüngst 60 Ökonomen-Teams um eine Bewertung des Nutzens und der Kosten dieser UN-Ziele, die im September an die Stelle der Millenniumsentwicklungsziele treten werden. Eines der am wenigsten erstrebenswerten Ziele scheint auf den ersten Blick lobenswert: Vollbeschäftigung für alle. Leider ist das kein Ziel, sondern ein Traum. Ökonomien brauchen ein gewisses Maß an Arbeitslosigkeit, um Arbeitnehmern den Jobwechsel zu ermöglichen und die meisten Regierungen konzentrieren sich bereits auf die Schaffung von Arbeitsplätzen. Forschungsergebnisse legen nahe, dass Politiker und Interessensgruppen ein Vollbeschäftigungsziel nutzen würden, um kostspielige, protektionistische Strategien zu unterstützen, mit denen man zwar Arbeitsplätze für einige schafft, aber viele in die informelle Wirtschaft drängt. Am Ende würde man damit also wahrscheinlich weniger erreichen, als es der finanzielle Aufwand wert wäre und es ist mit Sicherheit keine Möglichkeit, die extreme Armut zu reduzieren. Etwa 14,5 Prozent der Weltbevölkerung oder eine Milliarde Menschen leben von weniger als 1,25 Dollar pro Tag. Warum also nicht die extreme Armut beseitigen, indem man einfach genügend Ressourcen zu dieser einen Milliarde Menschen umleitet, damit diese täglich 1,26 Dollar zur Verfügung haben? Die Ärmsten der Welt wären damit in der Lage, ihre Kinder besser zu ernähren und ihnen Schulbildung und ein gesünderes Leben zu ermöglichen. Doch zu dem finanziellen Aufwand kämen neben Korruption und institutionellen Defiziten enorme administrative Herausforderungen. Wägt man diese Faktoren gegenüber den Vorteilen ab, ergibt sich daraus, dass jeder für die Beseitigung der extremen Armut durch Geldtransfers ausgegebene Dollar einen gesellschaftlichen Nutzen im Wert von etwa 5 Dollar brächte. Das ist durchaus kein schlechter Wert, doch es bestehen viele bessere Möglichkeiten, zu helfen.", "en": "The Best Ways to Fight Extreme Poverty COPENHAGEN – In 1950, people in South Korea and Pakistan earned roughly the same amount of money annually. Today, the two countries are scarcely comparable. South Korean’s per capita income has grown 23-fold since then, while Pakistan has experienced only a three-fold increase. How we can help more of the world’s poorest countries emulate South Korea’s success is one of the most important questions facing the world today. Better economic outcomes mean empowering entire populations with better health, more education, longer life, and less vulnerability to challenges like natural disasters. Many of the United Nations’ proposed 169 development targets for the next 15 years are, at their heart, concerned with poverty reduction. But not all targets are equally good. The Copenhagen Consensus Center, of which I am director, recently asked 60 teams of economists to evaluate the benefits and costs of these proposed targets, which will come into force to replace the Millennium Development Goals in September. One of the least desirable targets seems laudable at first: full employment for all. Unfortunately, this is a dream, not a target. Economies need some unemployment to allow workers to change jobs, and most governments already focus on job creation. Research suggests that politicians and interest groups would use a full-employment target to support expensive, protectionist policies that generate great jobs for some but drive many into the informal economy. So it would probably end up doing less good than it would cost, and it is certainly not the way to reduce extreme poverty. About 14.5% of the world’s population, or one billion people, live on less than $1.25 a day. So why not end extreme poverty by simply transferring enough resources to this billion people to get them to at least $1.26 a day? The world’s poorest would be able to feed and educate their children better and become healthier. But, in addition to the financial cost, there would be huge administrative challenges, along with corruption and institutional deficiencies. When these factors are weighed against the benefits in monetary terms, each dollar spent ending extreme poverty with cash transfers would achieve about $5 worth of social value. That is not a bad return at all, but there are many better ways to help."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Handelskriege in einer Welt, wo nur einer gewinnt BRÜSSEL – Mit Präsident Donald Trumps neuen Handelszöllen haben sich die USA vom wichtigsten Fürsprecher und Verteidiger des globalen multilateralen Handelssystems zu dessen Nemesis entwickelt. Doch wäre es für einen erratischen Politiker sehr schwierig, seit langem etablierte Strukturen und Mechanismen auf den Kopf zu stellen, wäre da nicht ein grundlegenderer wirtschaftlicher Wandel. Die erste offizielle Manifestation der heutigen Handelsspannungen ereignete sich im Stahlsektor – einer zur „alten Wirtschaft“ gehörenden Branche par excellence, in der insbesondere in China enorme Überkapazitäten bestehen. Überkapazitäten sind ein im Stahlsektor immer wieder auftretendes Problem und haben schon immer zu Reibungen geführt. Im Jahr 2002 verhängte die Regierung von Präsident George W. Bush hohe Zölle auf Stahlimporte, aber gab nach, als ein Gremium der Welthandelsorganisation (WTO) zu Streitbeilegung gegen die USA entschied. Obwohl die Handelsfalken in der Trump-Regierung sich an diese Entscheidung als eine Niederlage erinnern, stimmen die meisten Ökonomen überein, dass sie letztlich gut für die US-Wirtschaft war, die nichts von einer Steuer auf einen für die meisten anderen Branchen wichtigen Werkstoff hat. So oder so unterscheidet sich der heutige Zoll von dem Bushs in einer wichtigen Hinsicht: Er zielt speziell gegen China. Unter Berufung auf Section 301 des US Trade Act von 1974 – der den Präsidenten ermächtigt, tätig zu werden, wenn eine US-Branche durch unberechtigte Maßnahmen einer fremden Regierung geschädigt wird – hat Trump hohe Zölle im Wert von rund 50 Milliarden Dollar auf chinesische Importe erhoben. Und China hat bereits zurückgeschlagen und hohe Zölle auf 128 in den USA hergestellte Produkte eingeführt. Warum also riskiert Trump einen Handelskrieg? Die hauptsächliche Klage seiner Regierung ist, dass China ausländische Unternehmen als Voraussetzung für ihren Zugang zum chinesischen Binnenmarkt zwingt, ihr geistiges Eigentum offenzulegen. Und es stimmt, dass diese Pflicht US-Technologieunternehmen (sofern sie in ihren Branchen eine dominante Stellung einnehmen) schweren Schaden zufügen kann. Für einen wichtigen Player im Bereich sozialer Netzwerke oder Suchmaschinen etwa liegen die Kosten für den Eintritt in einen neuen Markt im Wesentlichen bei null. Da die bestehende Software problemlos viele Millionen Nutzer bedienen kann, müssen derartige Unternehmen lediglich ihre Benutzeroberfläche in die Ortssprache übersetzen. Der Eintritt in einen neuen Markt bedeutet also überwiegend mehr Gewinn. Doch wenn diese Unternehmen gezwungen sind, ihr geistiges Eigentum offenzulegen, werden ihre Geschäftsmodelle zerstört, denn örtliche Akteure können dann auf diesem Markt (und potenziell auf anderen) effektiv mit ihnen konkurrieren.", "en": "Trade Wars in a Winner-Take-All World BRUSSELS – With President Donald Trump’s new trade tariffs, the United States has been transformed from the global multilateral trading system’s leading champion and defender to its nemesis. But it would be very difficult for an erratic politician suddenly to overturn long-established structures and mechanisms, were it not for a more fundamental economic shift. The first formal manifestation of today’s trade tensions occurred in the steel sector – an “old economy” industry par excellence, one that is plagued, especially in China, by enormous excess capacity. Excess capacity is a recurrent phenomenon in the steel sector, and has always produced friction. Back in 2002, President George W. Bush’s administration imposed steep tariffs on steel imports, but relented when a World Trade Organization dispute-resolution panel ruled against the US. Although Trump administration trade hawks remember this ruling as a loss, most economists agree that it was ultimately good for the US economy, which does not gain from taxing a major input for many other industries. In any case, today’s tariffs differ from Bush’s in a crucial way: they specifically target China. Under section 301 of the US Trade Act of 1974 – which empowers the president to act if US industry has been damaged by a foreign government’s unjustified actions – Trump has imposed steep tariffs on some $50 billion worth of Chinese imports. And China has already hit back, introducing steep tariffs on imports of 128 US-made products. So why is Trump risking a trade war? His administration’s main complaint is that China requires foreign companies to reveal their intellectual property (IP) as a condition of access to the domestic market. And it is true that this requirement can do serious damage to US tech companies – as long as those companies are dominant in their industries. For a major player in social networks or search engines, for example, the cost of entering a new market is essentially zero. Since the existing software can easily serve many more millions of users, they just need to translate their interface into the local language, meaning that entering a new market mostly means more profits. But if such companies are forced to reveal their IP, their business models are destroyed, as local players can then compete effectively in that market – and potentially in others."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Jetzt ist sie mit der Perspektive konfrontiert, dass die deutsch-französische Achse nicht nur neuen Antrieb bekommt, sondern auch ausgewogener sein wird, also stabiler als früher. Winston Churchills politische Erben könnten sich gewiss nicht für einen Kandidaten entscheiden, der sehnsüchtig auf Vichy France zurückblickt. Aber sie liegen sicher nicht ganz falsch, wenn sie sich Sorgen machen, dass der Sieg eines leidenschaftlichsten EU-Befürworters sie weiter isolieren wird. Macrons Sieg, den er mit Beethovens „Ode an die Freude”, der Hymne der EU, feierte, wird aller Wahrscheinlichkeit nach in ganz Europa moderatere und pro-europäischere Kräfte freisetzen (vielleicht mit Ausnahme von Ungarn und Polen). Macron hat bewiesen, dass man mit Optimismus, gepaart mit einer klaren und festen Pädagogik, eine Wahl gewinnen kann, sogar in Europa, wo Pessimismus und Angst zu regieren schienen. Sein Ansatz wird ganz sicher Auswirkungen auf die diesjährigen Parlamentswahlen in Deutschland und Italien haben. Und Macrons Sieg verändert nicht nur das Bild von Frankreich (und des rechten Populismus), sondern auch das Bild Europas in der Welt. Im Gegensatz zu den Behauptungen Wladimir Putins befindet sich der „alte Kontinent” keineswegs in einer Phase der Dekadenz und ist noch immer fähig, sich neu zu erfinden. Das mag für Russland eine Enttäuschung sein. Aber für China ist Macrons Sieg eine positive Entwicklung. Die Chinesen mögen eben keine Ungewissheit, besonders wenn dadurch Märkte aufgewühlt werden. Und das wäre wahrscheinlich die Folge eines Siegs Le Pens gewesen. Und was die USA betrifft, werden die Reaktionen auf Macrons Sieg wohl unterschiedlich sein. Bei der Mehrheit der Amerikaner, die nicht für Trump gestimmt haben, löst er möglicherweise Erleichterung und Genugtuung aus. Denn in gewisser Weise ist Le Pens Niederlage auch eine Ablehnung von Trump selber. Aber es wird auch etwas Bedauern mitschwingen: wenn die Demokraten nur einen wie Macron als Kandidaten gehabt hätten anstatt Hillary Clinton, wäre Donald Trump nicht ihr Präsident geworden. Die Amerikaner, die für Trump stimmten, wissen vielleicht nicht, was sie denken sollen. Aber vom ideologischen Standpunkt aus gesehen ist es keine ganz so schlechte Nachricht. Tatsächlich wird die gesamte westliche Welt von der Stärkung der europäischen NATO-Säule profitieren.", "en": "Now she is confronted with the prospect of a reconstituted Franco-German axis – one that would be more balanced, and therefore more stable, than before. Winston Churchill’s political heirs certainly could not root for a candidate who waxes nostalgic about Vichy France. But they are not wrong to worry that the victory of the election’s most pro-European candidate will isolate them further. In fact, Macron’s victory – which he celebrated to the tune of Beethoven’s “Ode to Joy,” the European anthem – is likely to invigorate more moderate, pro-European forces across Europe (with the possible exceptions of Hungary and Poland). Macron has proved that optimism, supported by a clear and firm pedagogy, can win an election, even in a Europe that has seemed bound by pessimism and fear. His approach will certainly be reflected in the coming year’s general elections in Germany and Italy. Beyond transforming the image of France (and right-wing populism) in Europe, Macron’s victory is transforming Europe’s image in the world. Contrary to the claims of Russian President Vladimir Putin, the “old continent” is not in the process of decay; it is still capable of renewal. This might be disappointing for Russia. But, for China, Macron’s victory is a positive development. The Chinese do not, after all, like uncertainty, especially when it roils markets. And that is probably what a Le Pen victory would have done. As for the US, responses to Macron’s victory are probably mixed. For the majority of Americans who did not vote for Trump, it probably inspires a combination of relief and satisfaction. After all, to some extent, Le Pen’s defeat amounts to a rebuke of Trump himself. But there is probably also some envy mixed in: if only the Democrats had a Macron as their candidate, instead of Hillary Clinton, Trump would not be president. Americans who voted for Trump, for their part, may not be sure what to think. From an ideological standpoint, Macron’s victory is disappointing. But from a geopolitical viewpoint, it’s not such bad news. Indeed, by reinforcing the European pillar of NATO, it will benefit the entire Western world."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Er zog wieder den kleinen Taschenspiegel hervor und hielt ihn mir vors Gesicht. Wieder blickte mir der wirre, wolkige, von der ringenden Wolfsgestalt durchflossene Harry entgegen, ein mir wohlbekanntes und wahrlich nicht sympathisches Bild, dessen Vernichtung mir keine Sorge bereiten konnte. Auch mit ihr tanzte ich nun leichter, freier und fröhlicher, wenn auch nicht so unbeschwert und selbstvergessen wie mit jener andern. Hermine ließ mich führen und paßte sich zart und leicht wie ein Blumenblatt an, und auch bei ihr fand und fühlte ich jetzt alle jene bald entgegenkommenden, bald wegfliehenden Schönheiten, auch sie duftete nach Weib und Liebe, auch ihr Tanz sang zart und innig das holde lockende Lied des Geschlechts – und doch konnte ich auf dies alles nicht ganz frei und heiter antworten, konnte mich nicht völlig vergessen und hingeben. Hermine stand mir allzu nah, sie war mein Kamerad, meine Schwester, war meinesgleichen, sie glich mir selbst und glich meinem Jugendfreund Hermann, dem Schwärmer, dem Dichter, dem glühenden Genossen meiner geistigen Übungen und Ausschweifungen. Dann fragte er zu meiner Verwunderung: »Die Zauberflöte von Mozart muß Ihnen dann wohl recht sehr zuwider sein?«", "en": "He took out the pocket mirror again and held it in front of my face. Again I was confronted by the same indistinct and cloudy reflection, with the wolf's shape encircling it and coursing through it. I knew it too well and disliked it too sincerely for its destruction to cause me any sorrow. With her, too, I danced more easily now, in a freer and more sprightly fashion, even though not so buoyantly and more self-consciously than with the other. Hermine had me lead, adapting herself as softly and lightly as the leaf of a flower, and with her, too, I now experienced all these delights that now advanced and now took wing. She, too, now exhaled the perfume of woman and love, and her dancing, too, sang with intimate tenderness the lovely and enchanting song of sex. And yet I could not respond to all this with warmth and freedom. I could not entirely forget myself in abandon. Hermine stood in too close a relation to me. She was my comrade and sister—my double, almost, in her resemblance not to me only, but to Herman, my boyhood friend, the enthusiast, the poet, who had shared with ardor all my intellectual pursuits and extravagances. Then to my surprise, he asked, \"You must have a strong objection, then, to the Magic Flute of Mozart?\""}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Diese sparen vor allem in Form von Wohnimmobilien und Finanzinvestitionen. Im vergangenen Jahr allerdings hat man den Kauf von Wohneigentum aufgeschoben und sich aus dem Aktienmarkt und anderen Finanzanlagen mit schlechter Wertentwicklung zurückgezogen und das Geld in Bankeinlagen transferiert. Verschiedenen Schätzungen zufolge gingen die Immobilienkäufe im Jahr 2022 um etwa 3-4 Billionen Renminbi zurück, was vor allem auf die Erwartung eines anhaltenden Wirtschaftsabschwungs zurückzuführen ist. Aber selbst wenn sich die Verbraucherausgaben in diesem Jahr wieder normalisieren könnten, wird die erhöhte Unsicherheit chinesische Familien wahrscheinlich davon abhalten, ihre hart verdienten Ersparnisse in Immobilien oder Aktien zu investieren, so dass die Bankeinlagen weiterhin hoch bleiben werden. Eine im dritten Quartal des vergangenen Jahres durchgeführte Umfrage der PBOC unter chinesischen Haushalten ergab, dass diese nach wie vor zum Sparen tendieren. Nur 22,8 Prozent der Befragten gaben an, mehr kaufen zu wollen. Im Vergleich dazu erklärten 58,1 Prozent ihre Absicht, mehr zu sparen und 19,1 Prozent, mehr zu investieren. Teilweise spiegelt dies eine seit langem bestehende Tendenz in der chinesischen Bevölkerung wider, da sich zwei Jahrzehnte starken Einkommenswachstums kaum auf die Sparquote der Haushalte ausgewirkt haben. Allerdings ist der Sparwille auch Ausdruck einer anhaltenden Skepsis gegenüber der Wirtschaft, da die chinesischen Haushalte - die bereits mit steigenden Kosten für Wohnraum, Bildung und Gesundheitsfürsorge zu kämpfen haben - anscheinend auf Nummer sicher gehen und für schlechtere Zeiten vorsorgen. Die chinesische Politik muss das Risiko überschüssiger Ersparnisse für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes erkennen und die Krise der Lebenshaltungskosten angehen, die ebenfalls ein Grund ist, warum sich chinesische Verbraucher veranlasst sehen, ihre Ausgaben zu beschränken. Obwohl China in den letzten 30 Jahren erhebliche Fortschritte beim Wiederaufbau seines Sozialversicherungssystems erzielt hat, ist es noch nicht gelungen, die Bürger auf einem Niveau abzusichern, das der wirtschaftlichen Stärke des Landes entspricht. Selbst in Großstädten wie Peking und Schanghai, wo die Haushaltseinkommen relativ hoch sind, ringen die Menschen nach wie vor darum, die exorbitanten Kosten für Wohnen, Gesundheitsversorgung, Bildung und Altenpflege zu tragen. Um die Sparenden wieder zu Ausgaben zu motivieren, muss China zunächst den Wohnraum in den Großstädten erschwinglicher machen. Die Schaffung eines angemessenen Angebots an staatlich bereitgestellten Sozialwohnungen und Langzeitmietobjekten in städtischen Gebieten sowie Garantien, dass diese Wohnungen im ganzen Land hohen Sicherheits- und Qualitätsanforderungen entsprechen, könnte vor allem junge Menschen motivieren, weniger zu sparen und mehr auszugeben. Neben erschwinglichem Wohnraum ist die finanzielle Unterstützung von Familien durch Sozialprogramme entscheidend für die Wiederherstellung des Verbrauchervertrauens.", "en": "Chinese households save mainly in the form of housing and financial investment, and last year they delayed home purchases and pulled out of the stock market and other underperforming financial assets in favor of keeping their money in bank deposits. According to several estimates, housing purchases declined by roughly CN¥3-4 trillion in 2022, mostly owing to investors’ expectations of a sustained economic downturn. Even if consumer spending could return to normal this year, heightened uncertainty will most likely prevent Chinese families from putting their hard-earned savings into housing or stocks, so bank deposits will remain higher. A PBOC household survey, conducted during the third quarter of last year, shows that Chinese households are still inclined to save. Only 22.8% of respondents said they would like to buy more things, compared to 58.1% who said they would like to increase their savings and 19.1% who said they would like to invest more. In part, this reflects the longstanding propensity of China’s population, as two decades of strong income growth have had little impact on households’ saving rate. But it also reflects ongoing wariness about the economy, with Chinese households – already struggling to deal with the rising costs of housing, education, and health care – seeming to play it safe and prepare for a rainy day. Chinese policymakers must acknowledge the risk that excess savings pose for the country’s economic development and address the cost-of-living crisis that makes Chinese consumers reluctant to spend. While China has made great progress in rebuilding its social security system over the past 30 years, it has yet to provide its citizens with a level of protection commensurate with its economic strength. Even in major cities like Beijing and Shanghai, where household incomes are relatively high, residents still struggle to afford the exorbitant costs of housing, health care, education, and eldercare. To encourage savers to spend again, China must first make housing more affordable in major cities. Building an adequate supply of government-provided public housing and long-term rentals in urban areas, and ensuring that these apartments and homes meet high safety and quality standards across the country, could disincentivize household saving and encourage more current consumption, especially among younger people. Apart from affordable housing, providing financial support to families through welfare programs is crucial to restoring consumer confidence."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Steigende Temperaturen und veränderte Niederschlagsmuster treiben bereits den Preis für Kaffee in die Höhe. Da die für Kaffeeanbau geeigneten Gebiete bis 2050 um die Hälfte schrumpfen werden, wird der Druck auf die Preise nur noch intensiviert werden. Eine plötzliche Hinwendung zu Handelsprotektionismus könnte die Preise für Agrarprodukte weiter in die Höhe treiben. Eine solche Zunahme könnte die Einkommen einzelner Landwirte betreffen und bestimmten Landwirten nutzen, anderen nicht. Auch Endverbraucher würden betroffen sein, besonders die armen und verletzlichen. Ein weiterer Grund, warum die Umwelt im Mittelpunkt von Wirtschaftsdebatten stehen sollte, ist ihre Rolle als der größte Arbeitgeber der Welt. Fast eine Milliarde Menschen, etwas weniger als 20 Prozent der globalen Arbeitskräfte, haben formale Arbeitsverhältnisse in der Landwirtschaft. Eine weitere Milliarde betreibt Subsistenz-Wirtschaft und taucht daher in den formalen Lohnstatistiken nicht auf. Jede Initiative, die die Stärkung der Wirtschaftsentwicklung zum Ziel hat, muss dieser Gruppe helfen, in andere Aktivitäten mit einer höheren Produktivität zu wechseln. Das ist besonders wichtig in einer Zeit, in der immer bessere und integriertere Technologien in einigen Ländern eine ganze Generation von Landarbeitern überspringen werden. Bemühungen, die dieser riesigen Gruppe von Betroffenen helfen sollen, dürfen sich nicht nur auf Schulung und Bildung konzentrieren, sondern auch auf neue Modelle, die es den Ländern erlauben, ihr eigenes Naturkapital zu nutzen – Landschaften, Wasserfälle und Seelandschaften -, ohne es zu auszulaugen. Genauso wie eine Rohstoff-Unsicherheit Vertreibung und Verletzlichkeit verursachen kann, kann ein effektives Rohstoffmanagement zur Lösung von Konflikten und einer nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung beitragen. An dieser Front haben Bemühungen zur Umweltsanierung, zur Stärkung ländlicher Gemeinschaften, zur Stützung nachhaltiger Agrarproduktion und zur Förderung gemeinschaftlichen Umweltschutzes alle vielversprechende Ergebnisse erzielt. Da wäre beispielsweise der Northern Rangelands Trust, eine Organisation aus Kenia, die gemeinschaftliche Naturerhaltungsstellen schafft, um eine nachhaltigen und gerechte Landnutzung zu ermöglichen. NRT hat Weidewirtschaft betreibenden Gemeinschaften geholfen, effektive Mechanismen für den Umgang mit der Umwelt einzusetzen, von der sie abhängig sind. Dadurch konnten besonders in Dürrezeiten auch Konflikte über Weiderechte beigelegt werden. Für viele Gemeinschaften ist die Beziehung zu der Landschaft, in der sie leben, identitätsstiftend. Mit effektiven Mitteln der Bewirtschaftung und Planung, einem offenen Dialog, Regeln zum Teilen der Ressourcen und ausreichend Investition einschließlich Schulungen können diese Gemeinschaften ihre Beziehung zur Landschaft in ein effektives Mittel zum Umweltschutz übertragen – und eine gesündere und sicherere Gesellschaft aufbauen. Die Krisen der modernen Welt sind komplex. Aber eins ist klar: die Umwelt steht mit allen in Verbindung.", "en": "For example, rising temperatures and altered precipitation patterns are already driving up the price of coffee. With the global land area suitable for growing coffee set to contract by up to half by 2050, price pressures will only intensify. A sudden shift toward trade protectionism could drive up agricultural commodity prices further. Such an increase would affect farm-level household income, favoring some farmers while harming others. End consumers, particularly the poor and vulnerable, would also suffer. Another reason why the environment should be at the center of economic debates is its role as the world’s single largest employer. Almost a billion people, just under 20% of the world’s labor force, are formally employed in agriculture. Another billion or so are engaged in subsistence farming, and therefore don’t register in formal wage statistics. Any initiatives to support economic development must support this population’s transition toward higher-productivity activities. This is particularly important at a time when increasingly sophisticated and integrated technology threatens to leapfrog an entire generation of workers in some countries. Efforts to benefit this huge population must focus not only on training and education, but also on new models that allow countries to capitalize on their natural capital – the landscapes, watersheds, and seascapes – without depleting it. Just as natural-resource insecurity can cause displacement and vulnerability, effective natural-resource management can support conflict resolution and sustainable economic development. On this front, efforts to achieve environmental remediation, to boost the resilience of rural communities, to advance sustainable agricultural production, and to support community-based environmental stewardship have all shown promising results. Consider the Northern Rangelands Trust, an organization focused on creating community conservancies to enable sustainable and equitable land use in Kenya. NRT has helped pastoralist communities establish effective governance mechanisms for the environment on which they depend, reducing conflict over grazing rights, especially in times of drought. For many communities, members’ relationship with the landscape in which they live is an integral part of their identity. With effective governance and planning, open dialogue, resource-sharing frameworks, and sufficient investment, including in skills training, these communities can translate this relationship into effective environmental stewardship – and build healthier and more secure societies. The crises engulfing the modern world are complex. But one thing is clear: the environment is connected to all of them."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Die Kosten eines EU-Austritts für den Handel BRÜSSEL – Die Befürworter eines „Brexit“ – also jene, die wollen, das Großbritannien die Europäische Union verlässt – argumentieren, dass ihr Ziel praktisch kostenfrei zu erreichen wäre und keine Auswirkungen auf den weltweiten britischen Handel hätte. Sie irren. Wenn am 23. Juni die Wähler in Großbritannien ihre Stimme in dem diesbezüglichen Referendum abgeben, müssen sie bedenken, was ein Austritt aus der EU tatsächlich beinhaltet – und man wie die Vorteile des Freihandels, die sie derzeit genießen (und als selbstverständlich betrachten), nach einem Brexit aufrecht erhalten könnte. Lassen Sie uns mit den Grundlagen beginnen. Die EU zu verlassen bedeutet, dass Großbritannien aus deren Zollunion austritt, die die Grundlage für den grenzübergreifenden Freihandel zwischen den 28 Mitgliedern der EU ist (und gemeinsame Außenzölle gegenüber Drittstaaten festlegt). Es bedeutet zugleich den Austritt aus dem Binnenmarkt, der die Grundlage für den freien Waren- und Dienstleistungsverkehr zwischen EU-Mitgliedern bildet. Nicht-EU-Mitglieder können per definitionem nicht dem Binnenmarkt angehören. Was also würde als Nächstes passieren? Während der zweijährigen Übergangszeit bis zum Inkrafttreten des britischen Austritts würde es Verhandlungen zwischen Großbritannien und der EU über viele Punkte geben – Souveränität, die Rechtsordnung, Einwanderung, die Finanzen sowie Wirtschaftsangelegenheiten. Die Annahme ist, dass es ein entscheidendes Ziel für Großbritannien wäre, eine Handelsbeziehung auszuhandeln, die den heutigen Freihandelsbeziehungen möglichst stark ähnelt. Das ist leichter gesagt als getan. Das beste Ergebnis wäre, wenn sich alle Akteure einigen würden, den bereits erreichten Freihandel beizubehalten, wobei Großbritannien einen neuen, für alle geltenden Außenzoll auf zollfreier Basis festlegen würde.", "en": "The Trade Costs of Leaving the EU BRUSSELS – The “Brexiteers” – those who want Britain to leave the European Union – argue that their goal would be virtually cost-free and have no effect on the United Kingdom’s global trade. They are wrong. On June 23, when voters in Britain cast their ballots in the referendum on the question, they need to consider what is actually involved in leaving the EU – and how the free-trade benefits they now enjoy (and take for granted) could be maintained after Brexit. Start with the basics. Leaving the EU means that the UK would exit the EU’s Customs Union, which is the basis for cross-border free trade among the EU’s 28 members (and establishes a common external tariff vis-à-vis third countries). It also means exit from the Single Market – the basis for the free movement of goods and services among EU members. By definition, non-members of the EU cannot belong to the Single Market. So what would happen next? During the two-year period before Britain’s withdrawal takes final effect, there would be UK-EU negotiations on many points – sovereignty, the legal order, immigration, finances, and economic matters. The assumption is that a crucial goal for Britain would be to negotiate a trading relationship as close as possible to the free-trade relationships that exist today. That is easier said than done. The best result would be if all players agreed to maintain the free trade already achieved, with the UK setting a new external tariff on a duty-free basis, applicable to all comers."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Die Kulturrevolution wird 40 In diesem Monat vor 40 Jahren begann Maos Kulturrevolution, dennoch bleiben ihre Wunden, trotz 20-jähriger wirtschaftlicher Liberalisierung, ein Tabuthema. Die heutigen Machthaber wagen es nicht, sich ihren eigenen Erlebnissen oder ihrer moralischen Verantwortung zu stellen. Deshalb hat die landesweite Selbstprüfung, die China braucht, drei Jahrzehnte nach dem Ende der Kulturrevolution noch nicht begonnen. Selbstverständlich betrachtet die Kommunistische Partei die Kulturrevolution als eine „Katastrophe“, ein Urteil, das von der Allgemeinheit geteilt wird. Doch erlauben Chinas Machthaber eine Diskussion über die Kulturrevolution nur innerhalb dieses offiziellen Rahmens und unterdrücken alle inoffiziellen Überlegungen. Das verallgemeinerte offizielle Urteil und die Darstellung Lin Piaos (Mao Zedongs ehemaliger Vize-Präsident und designierter Erbe, der gegen ihn rebellierte) und der „Viererbande“ als Sündenböcke verdunkeln die Verbrechen Maos und der Partei sowie die im System verwurzelten Fehler. Die Hauptakteure der Kulturrevolution, die so viel blinde Gewalt ausgelöst haben, hüllen sich somit weiterhin in Schweigen oder bieten gefälschte Berichte zur Selbstverteidigung an. Die meisten Opfer benutzen ebenfalls verschiedenartige Ausreden, um ihre Erinnerungen zu unterdrücken. Diejenigen, die sowohl als Verfolger als auch als Verfolgte agierten, sind lediglich dazu bereit, über ihre Opferrolle zu reden. Die fanatische Bewegung der Roten Garde beispielsweise schluckte nahezu alle Jugendlichen im richtigen Alter. Dennoch schweigen sich fast alle ehemaligen Rotgardisten mit den Worten „es ist nicht erinnernswert“ darüber aus.", "en": "The Cultural Revolution at 40 Mao’s Cultural Revolution was launched 40 years ago this month, yet, despite 20 years of economic liberalization, its wounds remain a taboo subject. Today’s rulers dare not face up to their own experiences or moral responsibility. So, three decades after the Cultural Revolution ended, the national self-examination that China requires has not yet begun. Of course, the Communist Party has deemed the Cultural Revolution a “catastrophe,” a judgment supported by mainstream opinion. But China’s rulers permit discussion of the Cultural Revolution only within this official framework, suppressing any and all unofficial reflections. The generalized official verdict, and the use of Lin Piao (once Mao Zedong’s Vice President and designated heir, who rebelled against him) and the “Gang of Four” as scapegoats, obscures the crimes of Mao and the Party, as well as the entrenched flaws in the system. The Cultural Revolution’s major figures, who wrought so much mindless violence, thus either maintain their silence or offer spurious self-defenses. Most victims also use various excuses to bottle up their memories. Those who both persecuted and were persecuted are willing to talk only about their being victims. For example, the fanatical Red Guard movement swallowed up almost every youth of the right age. Yet all but a few old Red Guards remain silent, saying, “it is not worth remembering.”"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Je besser Karls Englisch wurde, desto größere Lust zeigte der Onkel ihn mit seinen Bekannten zusammen- zuführen und ordnete nur für jeden Fall an, daß bei solchen Zusammenkünfen vorläufig der Englischpro- fessor sich immer in Karls Nähe zu halten habe. Der allererste Bekannte, dem Karl eines Vormittags vorge- stellt wurde, war ein schlanker, junger, unglaublich biegsamer Mann, den der Onkel mit besondern Kompli- menten in Karls Zimmer führte. Es war offenbar einer jener vielen vom Standpunkt der Eltern aus gesehen mißratenen Millionärssöhne, dessen Leben so verlief, daß ein gewöhnlicher Mensch auch nur einen beliebigen Tag im Leben dieses jungen Mannes nicht ohne Schmerz verfolgen konnte. Und als wisse oder ahne er dies, und als begegne er dem, soweit es in seiner Macht stand, war um seine Lippen und Augen ein unauförliches Lächeln des Glückes, das ihm selbst, seinem Gegenüber und der ganzen Welt zu gelten schien.", "en": "The more Karl’s English improved, the more inclined the uncle was to introduce him to his circle of acquaintances, decreeing that his English teacher should always accompany Karl. The very first acquaintance to whom Karl was introduced was a slim young man of astounding suppleness, whom the uncle ushered into Karl’s room with a whole shower of compliments. He was obviously one of those millionaire’s sons who from their parents’ point of view have gone wrong, and whose life was such that no normal person could have followed so much as a single day of it without pain. As though in recognition of this, there was about his lips and eyes a continual smile for the good fortune that seemed to have been granted to him, to those he met and indeed to the whole world."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Darüber hinaus erkannten wir, dass die typischen subduralen Blutungen in diesen Fällen zu dünn waren, um infolge eines Risses der großen Brückenvenen an der Oberfläche des Gehirns entstanden zu sein. Und schließlich fanden wir heraus, dass die gleichen Befunde auch bei natürlichen Todesfällen zu finden sind. In den letzten zehn Jahren ist die Liste weiterer Ursachen - einschließlich Unfalltraumata, kongenitale Ursachen, natürliche Krankheiten - weiter angewachsen. Die vielleicht überzeugendste Beobachtung der letzten Jahre ist, dass subdurale Blutungen bei fast der Hälfte aller normalen gesunden Neugeborenen ohne Anzeichen eines Geburtstraumas auftreten. Dieser Befund in Kombination mit der unreifen Anatomie der Hirnhaut von Säuglingen weist darauf hin, dass durale Blutungen bei sehr jungen Babys ein natürlicher Schutzmechanismus sein könnten – ein Reservoir, um den Rückfluss in die Blutgefäße des Hirns im Zuge der Druckschwankungen während der normalen Wehen und der Geburt zu verhindern. Da diese anatomischen Merkmale bis in die frühe Kindheit bestehen bleiben, könnte auch die Hirnhaut über die Neugeborenenphase hinaus ähnlich anfällig für Blutungen bleiben. Tatsächlich sind sowohl geburtsbedingte Blutungen als auch jene, die auf Schütteln zurückzuführen sind, oftmals in den Falten der das Gehirn umschließenden Hirnhäute lokalisiert, die in diesem Alter über mehr und größere Blutgefäße verfügen als im späteren Leben. Während wissenschaftliche Beweise aus den letzten drei Jahrzehnten Zweifel an der Hypothese des Schütteltraumas aufkommen ließen, gibt es keinerlei neuen Beweise, die für diese Hypothese sprechen. Vielmehr haben mehrere Wissenschaftler bei Vorliegen gewisser Merkmale (wie etwa Hirnblutungen, Netzhautblutungen, Gehirnschwellungen und Krämpfe) Daten aus älteren Studien herangezogen, um die statistische Wahrscheinlichkeit für zugefügte Hirnverletzungen zu berechnen. Diese Wahrscheinlichkeiten werden dann als Grundlage für die Diagnose oder als Beweismittel vor Gericht verwendet. Allerdings handelt es sich bei der Argumentation in diesen von den Wissenschaftlern verwendeten Studien um einen Zirkelschluss und sie gründet obendrein auf Annahmen, von denen mittlerweile weiß, dass sie unzuverlässig sind. Beispielsweise beschlossen Wissenschaftler in manchen Studien, dass Stürze aus weniger als einem Meter Höhe einem Baby keinen Schaden zufügen könnten. Eltern, die einen derartigen Sturz angeben, müssen also zwangsläufig lügen. In anderen Studien wird die Tatsache, dass Eltern keine Erklärung für die Befunde abgeben können, als Beweis für Misshandlung betrachtet. Angesichts dieser Mängel bieten alte Studien keine zuverlässige Datengrundlage, um Misshandlung zu diagnostizieren. Sie prognostizieren einfach nur die Wahrscheinlichkeit, dass bestimmte Befunde als Misshandlung eingestuft werden und dass die das Kind zur fraglichen Zeit betreuende Person, ungeachtet der Genauigkeit der Diagnose, folglich der Misshandlung angeklagt oder dafür verurteilt wird.", "en": "We also learned that the typical subdural hemorrhages in these cases are too thin to result from the rupture of the large bridging veins on the brain’s surface. And we learned that the same findings are seen in natural deaths. In the last decade, the list of other causes – including accidental trauma, congenital causes, and natural illness – has continued to grow. Perhaps the most compelling observation in recent years is that subdural hemorrhages are present in nearly half of normal, healthy newborns with no evidence of birth trauma. These findings, combined with the immature anatomy of the infant dura, suggest that dural bleeding in young babies may be a natural protective device – a reservoir to prevent backflow into the brain’s blood vessels during the pressure fluctuations of normal labor and delivery. Because these anatomical features persist into early childhood, the dura may remain similarly vulnerable to bleeding beyond the newborn period. Indeed, both birth-related bleeds and those attributed to shaking are most often located in the folds of membranes covering the brain that have more and larger blood vessels at this age than later in life. While scientific evidence over the last three decades has undermined the shaken baby hypothesis, no new evidence has emerged to support it. Instead, several researchers have relied upon the data in older studies to calculate the statistical probability of inflicted brain injury when certain features (such as intracranial hemorrhage, retinal hemorrhage, brain swelling, and seizures) are present. These probabilities are then offered as the basis for diagnosis and as evidence in court. However, the reasoning behind the studies on which these researchers rely is circular, and based on assumptions now known to be unreliable. For example, in some studies, the researchers decided arbitrarily that falls of less than one meter could not harm a baby, so that parents who described such a fall must be lying. Other studies viewed the parents’ inability to explain the findings as evidence of abuse. Given these flaws, reviews of old studies do not provide a reliable evidence base for diagnosing abuse. They simply predict the likelihood that specific findings will be categorized as abusive, and that, consequently, the child’s caregiver at the time will be accused or convicted of abuse, regardless of the accuracy of the diagnosis."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Die Rettung der Lebensbäume Niemand kommt durch den Tag, ohne ein Produkt zu benutzen, das aus einem Wald stammt. In weitaus höherem Maße als den meisten Leuten bewusst ist, kommen das Papier, auf das wir schreiben, das Wasser, das aus unseren Hähnen fließt, die Medikamente, die uns heilen, das Holz, aus dem wir unsere Häuser und Möbel bauen, aus dem Wald. Wälder versorgen uns mit der frischen Luft, die wir atmen, und bieten Lebensräume für gefährdete Arten. Sie bieten uns auch Freizeitmöglichkeiten, die in unserer komplexen Welt immer wichtiger werden. Ungefähr 1,5 Milliarden der ärmeren Landbevölkerung der Welt sind direkt von Wäldern abhängig, um ihre Grundbedürfnisse nach Nahrung und Brennholz zu befriedigen. Trotzdem geht die Entwaldung weiter. Jedes Jahr verlieren wir 14,6 Millionen Hektar Wald – ein Gebiet, das ungefähr viermal so groß ist wie die Schweiz. Verantwortungsloses Waldmanagement, das durch lasche staatliche Vorschriften und Durchsetzung verstärkt wird, und Märkte, die illegale Abholzung belohnen, rauben der Welt derzeit gemeinsam ihre wertvollsten und am meisten gefährdeten Wälder. Sobald Wälder anfangen zu verschwinden, folgen üblicherweise jede Menge umweltbezogene, soziale und wirtschaftliche Übel, die uns alle auf unterschiedliche Art betreffen. Die indonesische Insel Sumatra ist ein gutes Beispiel dafür. Zellstoff- und Papierunternehmen betreiben derzeit die ungezügelte und rechtswidrige Zerstörung der Wälder, die die reichste Pflanzenvielfalt der Welt enthalten. Es ist wahrscheinlich, dass dabei noch nicht entdeckte Pflanzen sowie gefährdete Arten wie das Sumatranashorn, der Sumatra-Elefant oder auch der Orang-Utan verschwinden werden.", "en": "Saving the Trees of Life Nobody can get through the day without using a product that comes from a forest. To a greater extent than most people realize, the paper we write on, the water that comes out of our taps, the medicine that heals us, the wood that builds our houses and furniture, all originate from forests. Forests provide the fresh air we breathe and habitats for endangered species. They also provide us with recreational opportunities, increasingly important in our complex world. Approximately 1.5 billion of the world’s rural poor directly depend on forests for basic needs like food and fuel-wood. Yet deforestation continues. Every year, we lose 14.6 million hectares (56,000 square miles) of forests – an area almost four times the area of Switzerland. Irresponsible forest management, enhanced by poor governmental regulation and enforcement, and markets that reward illegal logging, are conspiring to denude the world’s most valuable and threatened forests. Once forests start to disappear, a host of environmental, social, and economic ills usually follow, affecting us all in some way. Indonesia’s Sumatra Island is a good example. Pulp and paper companies are driving rampant and illegal destruction of forests that contain the richest diversity of plants in the world. It is likely that plants not yet discovered will disappear along the way, as well as such endangered species as the Sumatran rhino and elephant, as well as the orangutan."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Da Frauen tendenziell „nach oben heiraten” oder Partner mit höherem sozioökonomischen Status suchen, sind es die weniger gebildeten und ärmeren Männer, deren romantische Aussichten durch den Zustrom männlicher Asylsuchender am meisten gefährdet sind. Und tatsächlich zeigen auch weniger gebildete und ärmere Gruppen tendenziell die stärksten Ressentiments gegen Migration. Die Probleme aufgrund des Geschlechterungleichgewichts können aber nicht mit besserer Bildung oder stärkerer Einkommensumverteilung gelöst werden, da die Präferenzen bei der Partnerwahl nicht absolut, sondern relativ sind. Einheimische Männer mit den niedrigsten Einkommen und Bildungsniveaus werden immer schlechter dran sein, wenn sie mit einer großen Zahl junger männlicher Zuwanderer in Konkurrenz treten müssen. Freilich sind die geschlechtsspezifischen Ungleichgewichte nicht die einzigen Ursachen für die einwanderungsfeindliche Stimmung, geschweige denn für den Populismus im Allgemeinen. Aber die Evolutionspsychologie, die diesen Wettbewerb um Frauen hervorhebt, kann unserem Verständnis dieser Phänomene eine weitere Dimension hinzufügen und uns bei Prognosen zur Frage helfen, wann und wo es zu Unruhen kommen könnte. Gegen geschlechtsspezifische Ungleichgewichte an einem bestimmten Ort ist nur wenig auszurichten. Aber auch wenn das Problem nicht zu „lösen” ist, kann das Verständnis dafür einen Beitrag zur Schadensbegrenzung leisten, nicht zuletzt, indem es Entscheidungsträgern ermöglicht, politische Strategien zu vermeiden, die entweder nicht sinnvoll sind oder die Spannungen verschärfen würden. Beispielsweise könnte die Einschränkung der Familienzusammenführung (zur Begrenzung der Ausländerzahl) die Situation verschlimmern, da die männlichen Asylsuchenden häufiger alleinstehend wären und Partnerinnen in der lokalen Bevölkerung suchen würden. Länder wie Deutschland, die vor kurzem eine große Anzahl junger männlicher Flüchtlinge aufgenommen haben, werden die Auswirkungen der sich daraus ergebenden gesellschaftlichen Veränderungen zu bewältigen haben. Damit das gelingt, müssen die politisch Verantwortlichen erkennen, dass diese Veränderungen nicht nur eine Frage der Ökonomie sind.", "en": "Since women tend to “marry up,” or find partners with higher socioeconomic status, it is less educated and poorer men whose romantic prospects are most affected by an influx of male asylum-seekers. And, indeed, less educated and poorer groups tend to show the most opposition to migration. Notably, the problems created by gender imbalances cannot be solved with better education or more income redistribution, because mating preferences are relative, not absolute. Those among the native population with the lowest incomes and education levels will always be worse off, if they have to compete with a large number of young male immigrants. To be sure, gender imbalances are not the only driver of anti-immigrant sentiment, let alone populism more broadly. But evolutionary psychology, which stresses competition for females, can add another dimension to our understanding of these phenomena, while helping us to predict when and where civil strife might erupt. There is little that can be done to change gender imbalances in a particular place. But, even if the problem cannot be “solved,” understanding it might help to limit the damage, not least by enabling leaders to avoid policies that are either not useful or would exacerbate tensions. For example, restricting family reunion (to limit the number of foreigners) might make matters worse, because the male asylum-seekers would be more likely to be single and seek partners in the local population. Countries like Germany that have recently admitted a large number of young male refugees will have to manage the fallout of the resulting societal shifts. Doing so effectively requires their leaders to recognize that those shifts are not just a matter of economics."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Zwei Beerdigungen und unsere Freiheit MOSKAU: Ich habe in letzter Zeit viel an meinen Urgroßvater Nikita Chruschtschow denken müssen. Ursprünglicher Auslöser meiner Erinnerungen war vermutlich der 50. Jahrestag der so genannten „Küchendebatte“, die er mit Richard Nixon führte. Doch die Beerdigung von General Béla Király, der während der ungarischen Revolution von 1956 die Freiheitskämpfer befehligte, in der vergangenen Woche in Budapest und die Beisetzung des polnischen Philosophen Leszek Kolakowski, dessen Bruch mit dem Stalinismus im selben Jahr viele Intellektuelle (in Polen und anderswo) zur Abkehr vom Kommunismus anregte, in Warschau in dieser Woche haben dazu geführt, dass ich mich erneut mit dem Erbe meines Urgroßvaters auseinandergesetzt habe. 1956 war für Chruschtschow sowohl ein besonders gutes als auch ein besonders schlechtes Jahr. Seine „Geheimrede” dieses Jahres legte das enorme Ausmaß von Stalins Verbrechen offen. Bald war der Gulag praktisch leer; ein politisches Tauwetter setze ein und löste ein Freiheitsraunen aus, das sich nicht mehr eindämmen ließ. Insbesondere in Polen und Ungarn brach eine Untergrundströmung durch, die einen Wandel verlangte. In Ungarn kam es, wie bekannt, zu einer kurzen und glorreichen Revolution. Der erste Krieg zwischen sozialistischen Staaten erschütterte den Mythos der unverletzlichen „brüderlichen“ Bande zwischen der Sowjetunion und den versklavten Nationen Osteuropas. Aber Chruschtschow sah im Rahmen dieses Tauwetters nie ein Auseinanderbrechen des sowjetischen Imperiums vor. Also marschierte die Rote Armee in Ungarn ein – und zwar im größeren Maßstab als beim Einmarsch der Alliierten in Europa am D-Day des Jahres 1944. Béla Király, aus lebenslanger Haft entlassen (eines von vier Todesurteilen, das von den Kommunisten gegen ihn verhängt worden war, war in lebenslange Haft umgewandelt worden), wurde die Aufgabe des Kommandeurs der ungarischen Nationalgarde und der Verteidigung Budapests angetragen. Er sollte die bunt zusammen gewürfelten Freiheitskämpfer zu einer Armee schmieden, doch die Zeit war zu kurz, um den sowjetischen Vormarsch zu stoppen. Also überquerten er und einige tausend seiner Männer nach einer heldenhaften Woche die Grenze nach Österreich und gingen ins Exil. Im Laufe der Jahre versuchte ein gemeinsamer Freund häufig, mich General Király vorzustellen, doch zu meinem Bedauern kam es nie zu einem Treffen. Ein Mann, der vier gegen ihn verhängte Todesurteile (eines unterschrieben von Chruschtschow, ein anderes von Juri Andropow, dem sowjetischen Botschafter in Budapest im Jahre 1956) rahmt und in seinem Empfangszimmer aufhängt, hat jenen Sinn von verquerem Humor, den ich zu schätzen weiß.", "en": "Two Funerals and Our Freedom MOSCOW – My great-grandfather, Nikita Khrushchev, has been on my mind recently. I suppose it was the 50th anniversary of the so-called “kitchen debate” which he held with Richard Nixon that first triggered my memories. But the funeral last week in Budapest of General Béla Király, who commanded the Hungarian Revolution’s freedom fighters in 1956, and this week’s funeral in Warsaw of the philosopher Leszek Kolakowski, whose break with Stalinism that year inspired many intellectuals (in Poland and elsewhere) to abandon communism, made me reconsider my grandfather’s legacy. The year 1956 was the best of times and the worst of times for Khrushchev. His “secret speech” that year laid bare the monumentality of Stalin’s crimes. Soon, the gulag was virtually emptied; a political thaw began, spurring whispers of freedom that could not be contained. In Poland and Hungary, in particular, an underground tide burst forth demanding change. Hungary, of course, had its short and glorious revolution. That first war among socialist states shattered the myth of inviolable “fraternal” bonds between the Soviet Union and the captive nations of Eastern Europe. But Khrushchev never envisioned the breakup of the Soviet empire as part of his thaw. So the Red Army invaded Hungary – on a scale larger than the Allies’ D-Day invasion of Europe in 1944. Béla Király, released from a sentence of life in prison (one of the four death sentences he received from the communists having been commuted) was offered the job of commander of the Hungarian National Guard and the defense of Budapest. His task was to knock the rag-tag freedom fighters into an army, but there wasn’t time to stop the Soviet advance. So, after a week of heroism he and a few thousand of his men crossed the border into Austria and exile. Over the years, a mutual friend often tried to introduce me to General Király, but, to my regret, that meeting never happened. Any man who would frame the four death sentences he had received (one signed by Khrushchev, another by Yuri Andropov, the Soviet ambassador in Budapest in 1956) and hang them in his drawing room has the sort of quirky humor I relish."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Chinas Widersprüche NEW HAVEN – Chinas alle fünf Jahre stattfindender Kongress der Kommunistischen Partei gehört zu jener Klasse seltener Ereignisse, wo Ritual und Dogma mit Selbstprüfung und Strategie einhergehen. Der 19. Nationalkongress, der am 18. Oktober begann, ist keine Ausnahme. Ungeachtet der Spannung über potenzielle Änderungen in der Parteiführung, die in der Regel am Ende der Konferenz stattfinden, war Präsident Xi Jinpings am Eröffnungstag abgegebener politischer Bericht ein Ereignis von hoher Wirkungskraft. Bezeichnenderweise sagt er ebenso viel über die Partei aus wie über Xi. Wie Alice Miller, eine führende Sinologin an der Hoover Institution von Stanford, betont, wurde der Bericht mit großer Sorgfalt im Zeitraum eines ganzen Jahres abgefasst, um den Konsens im höchsten Parteigremium, dem 205 Mitglieder starken Zentralkomitee, zu vermitteln. Drei Schlussfolgerungen aus Xis Ansprache sind besonders wichtig. Zunächst einmal wurden die ideologischen Fundamente des „Gedankenguts Xi Jinpings“ auf dasselbe hohe Bedeutungsniveau erhoben wie das „Gedankengut Mao Zedongs“, was Xi faktisch über seine drei Amtsvorgänger – Hu Jintao, Jiang Zemin und selbst den allgemein verehrten Deng Xiaoping – erhebt. Es ist über Xis Konsolidierung seiner Macht seit seiner Ernennung zum Generalsekretär im November 2012 schon viel geschrieben worden. Doch diese Erhöhung macht sie offiziell. Nach nur fünf Jahren im Amt hat die Parteiführung Xi zu einer der beiden größten historischen Gestalten des modernen Chinas gesalbt. Zweitens spricht der politische Bericht mit großer Zuversicht von einem China, das jetzt in ein „neues Zeitalter“ eingetreten sei. Doch mit seinem Verweis auf das chinesische Sprichwort, dass der „… letzte Abschnitt einer Reise erst die Hälfte des Weges markiert“, hat Xi eine sogar noch ehrgeizigere Zukunft skizziert. China hat nun zwei Ziele im Blick: bis 2035 den Aufbau der sogenannten „Gesellschaft moderaten Wohlstands“ abzuschließen und anschließend bis 2050 seine Position als Großmacht zu etablieren. Anders als bei früheren Zielsetzungen Chinas sind mit diesen „zwei Jahrhundertzielen“ (die ungefähr mit der Gründung der Partei 1921 und der Errichtung der Volksrepublik China 1949 zusammenfallen) keine quantitativen Zielvorgaben verknüpft. Sie feiern die lange erwartete nationale Erneuerung, die Xi als „chinesischen Traum“ bezeichnet. Der dritte Punkt ist vielleicht am interessantesten. Dieser ist in der Form von Chinas „Hauptwiderspruch“ gefasst – einem marxistischen Konzept, mit dem ein grundlegendes, nach Auflösung verlangendes Problem eingestanden wird.", "en": "China’s Contradictions NEW HAVEN – China’s quinquennial Communist Party congresses are that rare event where ritual and dogma combine with introspection and strategy. The 19th National Congress, which began on October 18, is no exception. Notwithstanding the suspense over potential changes in Party leadership, which typically occur at the end of the meeting, President Xi Jinping’s political report, delivered on the opening day, was a high-impact event. Significantly, it says as much about the Party as it does about Xi. As Alice Miller, a leading Sinologist at Stanford’s Hoover Institution, emphasizes, the report was carefully crafted over a one-year period to convey the consensus of the Party’s highest organ, the 205-member Central Committee. Three conclusions from Xi’s address are particularly important. For starters, the ideological underpinnings of “Xi Jinping Thought” have been raised to the same lofty level as those of “Mao Zedong Thought,” effectively elevating Xi over his three predecessors – Hu Jintao, Jiang Zemin, and even the revered Deng Xiaoping. Much has been written about Xi’s consolidation of power since he was appointed General Secretary in November 2012. But this elevation makes it official. After only five years in office, the Party leadership has anointed Xi as one of modern China’s two greatest historic figures. Second, the political report speaks with great confidence about a China that has now entered a “New Era.” But by underscoring the Chinese adage that the “…last leg of a journey just marks the halfway point,” Xi sketched an even more ambitious future. China’s sights are now set on two goals – completing the task of building the so-called moderately prosperous society by 2035, and then establishing its position as a Great Power by 2050. Unlike China’s goal-setting exercises in the past, there are no quantitative targets attached to these “twin centenary goals” (which roughly align with the Party’s founding in 1921 and the establishment of the People’s Republic of China in 1949). They celebrate the long-awaited national rejuvenation that Xi has dubbed the China Dream. The third point is perhaps the most intriguing. This is couched in the form of China’s “principal contradiction” – a Marxist concept that serves as an admission of a fundamental problem requiring resolution."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "In den entwickelten Ländern sind die Handelsschranken für Industriegüter und viele Dienstleistungen so niedrig wie nie zuvor in der Geschichte. Es wäre schwierig, ein armes Land zu finden, dessen Entwicklungsaussichten durch die Beschränkungen des Marktzugangs im Ausland ernsthaft behindert würden. Jedes Land mit einer vernünftigen Entwicklungsstrategie hat die Chance, seine Wirtschaft zum Wachsen zu bringen – mithilfe des Handels. Doch was ist mit der Landwirtschaft? Entziehen nicht Agrarsubventionen und andere Unterstützungsformen in den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union Millionen von armen Bauern die Lebensgrundlage? Würde die Armut auf der Welt nicht stark sinken, wenn man diese Subventionen stufenweise abbaute? Tatsächlich wären die globalen Auswirkungen einer Agrarliberalisierung in reichen Ländern relativ gering und höchst uneinheitlich. Diese Politik schadet vielleicht den landwirtschaftlichen Erzeugern woanders, doch sie begünstigt auch arme Verbraucher in den Städten. Das Gleichgewicht hängt vom Armutsprofil der jeweiligen Länder ab und davon, ob sie Lebensmittel exportieren oder importieren. Selbstverständlich würden manche Leute von einer Agrarreform stark profitieren, doch handelt es sich dabei hauptsächlich um Verbraucher und Steuerzahler in reichen Ländern. Einige große Lebensmittelexporteure mit mittleren Einkommen (wie Brasilien und Argentinien) wären ebenfalls Nutznießer. Derartige Ergebnisse sind nicht unwichtig, doch sind sie weit von dem Bild entfernt, das Freihandelsfundamentalisten malen. In der Tat wäre das einzige ernsthafte Risiko bei einem „Scheitern“ der Doha-Runde, dass die reichen Länder ihre eigene Rhetorik ernst nähmen und unproduktiv reagierten, was sich als selbsterfüllend erwiese. Die USA insbesondere könnten ihre Bemühungen um bilaterale Vereinbarungen intensivieren, mit denen sie kleineren Nationen in zunehmendem Maße unangemessene politische Prioritäten aufzwingen können. Das Gute an einem einvernehmlichen Abbruch der Handelsgespräche wäre, dass er den Verhandlungspartnern die Möglichkeit gäbe, sich auf Fragen zu konzentrieren, die für Entwicklungsländer von wesentlich größerer Bedeutung sind. Beim nächsten Mal sollten die Handelsgespräche die bisher auffälligsten beiden Auslassungen aufgreifen: Es bleibt noch die Möglichkeit, dass die Handelsunterhändler in Hongkong in letzter Minute eine Vereinbarung zusammenflicken und die Verhandlungen als Erfolg darstellen. Wir hätten dann letztendlich ein stark überbewertetes Abkommen, das in der Zukunft sicherlich Enttäuschung hervorrufen würde, besonders bei Entwicklungsländern. Zudem hätten wir damit die Chance auf eine echte Entwicklungsrunde beim nächsten Mal aufgegeben. Manchmal ist Scheitern der beste Erfolg. Die Doha-Runde ist ein Beispiel dafür.", "en": "In the advanced countries, trade barriers for manufactured goods and many services are at a historic low. It would be hard to identify any poor country whose development prospects are seriously blocked by restrictions on market access abroad. Any country with a sensible development strategy has the opportunity to make its economy grow, with assistance from trade. But what about agriculture? Don’t the farm subsidies and other forms of support in the United States and European Union undercut the livelihood of millions of poor farmers? Wouldn’t phasing them out make a big dent in world poverty? The reality is that the global impact of agricultural liberalization in rich countries would be relatively small and highly uneven. These policies may hurt agricultural producers elsewhere, but they also benefit poor urban consumers. The balance depends on the poverty profile of individual countries and on whether they are food exporters or importers. Of course, there would be some big gainers from agricultural reform, but they are chiefly consumers and taxpayers in rich countries. Some large middle-income food exporters (such as Brazil and Argentina) would also reap gains. Such outcomes are not unimportant, but they represent a far cry from the picture painted by free-trade fundamentalists. Indeed the only serious risk from the Doha round’s “failure” is that rich countries would take their own rhetoric seriously and react in unproductive ways that prove self-fulfilling. The US, in particular, could intensify its pursuit of bilateral deals, by which it is able to impose increasingly inappropriate policy priorities on smaller nations. The silver lining in an amicable break-up of the trade talks is that it would give negotiators a chance to focus on issues that are of much greater significance to developing nations. The next time around, trade talks should take up the two most glaring omissions to date: There remains a possibility that trade negotiators will patch together a last-minute deal in Hong Kong and emerge claiming victory. We will then end up with an agreement that will have been wildly oversold and is certain to lead to disappointment in the future – especially in developing nations. We will also have given up the opportunity to have a real development round next time around. Sometimes there is no success like failure. The Doha round is a case in point."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Diese Verträge sind die ältesten und auch die Grundlage sozialer Beziehungen in China von heute. Unternehmensverträge stellen die profitorientierte juristische Person in den Mittelpunkt der Transaktion und sind für alle Beteiligten bindend. Die Unternehmensverträge in China sind in den letzten 30 Jahren exponentiell angewachsen, weisen jedoch spezielle Merkmale auf, in denen sich die führende Rolle der staatlichen Unternehmen in China widerspiegeln. Marktverträge zwischen Produzenten und Verbrauchern – und/oder unter Produzenten in Wertschöpfungsketten – verbinden Einzelpersonen, Familien, Firmen, Staaten und öffentliche Organisationen durch lokale oder globale Märkte. In den letzten Jahrzehnten begann China modernes Vertragsrecht zu praktizieren und trat der Welthandelsorganisation bei, womit man sich den internationalen Regeln für Handel und Investitionen verpflichtete. Nichtstaatliche und gemeinnützige Zivilverträge verbinden Menschen hinsichtlich gemeinschaftlicher, religiöser, sozialer und politischer Aktivitäten. Diese Verträge sind in China relativ neu und erst im Entstehen begriffen. Gesellschaftsverträge auf Grundlage des Verfassungs- und Verwaltungsrechts definieren die Rechte und Pflichten des Staates sowie seiner Organe gegenüber dem Einzelnen und dem privaten Sektor. Dazu gehören das Recht auf Einhebung von Steuern sowie Einschränkungen für Einzelpersonen und private Körperschaften auf Grundlage des Straf-, Verwaltungs- und Zivilrechts sowie auch die Verpflichtung des Staates, öffentliche Güter und Dienstleistungen zur Verfügung zu stellen. China hat seinen Einheitsstaat mit wichtigen institutionellen Innovationen gestärkt, die zu Wachstum und Wohlstand auf der Ebene mittlerer Einkommen führten, aber es weist immer noch die grundlegende fünfstufige Verwaltungsstruktur auf, die vor zwei Jahrtausenden entstand – an der Spitze die Zentralregierung und darunter die Ebenen Provinz, Städte, Gemeinden und Dörfer. Die Entschlüsselung der Struktur dieses Vertragsnetzes liefert den Schlüssel für das Verständnis, wie sich eine Ökonomie verhält, einschließlich ihrer dynamischen, nicht-linearen Anpassung an interne und externe Kräfte. Dem Physiker Fritjof Capra zufolge sollte man lebende Organismen, gesellschaftliche Systeme und Ökosysteme als miteinander verbundene und voneinander abhängige komplexe adaptive Systeme verstehen. Das bedeutet, Wirtschaft und Gesellschaft nicht als rigide Hierarchien oder mechanische Märkte zu begreifen, sondern als Netzwerke des Lebens, in denen Verträge - ob formell oder informell, erfüllt oder nicht – das Wesen menschlicher Aktivität ausmachen. Die Untersuchung dieser Vertragsnetzwerke sollte Ähnlichkeit mit der Untersuchung der Zellstruktur und DNA durch einen Biologen aufweisen. Aufgrund seines entstehenden, expandierenden und komplexen Vertragsnetzes hat China vier funktionierende, moderne und auf globaler Ebene agierende Wertschöpfungsketten geschaffen.", "en": "These contracts are the most ancient and remain the foundation of social relationships in China today. Corporate contracts place the profit-oriented legal person at the center of the transaction and bind all of its stakeholders. Chinese corporate contracts have grown exponentially over the last 30 years, but they have special characteristics that reflect the primary role of Chinese state-owned enterprises. Market contracts between producers and consumers – and/or among producers in supply chains – link individuals, families, firms, governments, and public organizations through local or global markets. Over the last few decades, China has begun to practice modern contract law and joined the World Trade Organization, committing itself to international rules governing trade and investment. Non-governmental and non-profit civil contracts bind people together for communal, religious, social, and political activities. These contracts are still relatively new and evolving in China. Social contracts created by constitutional and administrative laws define the powers and responsibilities of the state and its constituent bodies vis-à-vis individuals and the private sector. They include the authority to impose taxes and restraints on individuals and private entities through criminal, administrative, and civil law, as well as the state’s obligation to provide public goods and services. China has strengthened its unitary state with important institutional innovations that have delivered growth and middle-income prosperity, but it still retains the basic five-level administrative structure – central government on top, with provincial, city, town, and village bodies below – that first emerged two millennia ago. Deciphering the structure of the web of contracts holds the key to understanding how an economy behaves, including its dynamic non-linear adaptation to internal and external forces. Following the physicist Fritjof Capra, one should regard living organisms, social systems, and ecosystems as an interconnected and interdependent, complex adaptive system. This means that we should view the economy and society not as rigid hierarchies or mechanical markets, but as networks or webs of life, in which contracts, formal and informal, fulfilled or violated, are the essence of human activity. Examining webs of contracts should be similar to a biologist’s examination of cell structure and DNA. China has created four functioning global-scale modern supply chains in manufacturing, infrastructure, finance, and government services, thanks to its evolving, expanding, and complex web of contracts."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Die resultierende Explosion von kritischen Meldungen in der Presse führt dann dazu, dass alles – jede Maßnahme, jede Initiative – aufhört. Dies schreckt jene, die innerhalb des Militärs für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig sind, ab, weil sie folgern, dass Innovation nicht toleriert wird. Betrachten Sie einen Moment lang die enorme Zahl der Spalten in den Zeitungen und die stundenlange Fernsehberichterstattung, die den Anschuldigungen über die Misslandung von Häftlingen in Abu Ghraib gewidmet wird. Vergleichen Sie dies mit dem Umfang der Berichterstattung und der Verurteilung, die etwa mit der Entdeckung der Massengräber Saddam Husseins verknüpft war, welche mit Hunderttausenden von Leichen unschuldiger Iraker gefüllt waren. Die freien Regierungen müssen die Kommunikationsplanung zu einem zentralen Bestandteil aller Aspekte dieses Kampfes machen. Tatsächlich wird das Vakuum, je länger dies dauert, desto stärker vom Feind besetzt werden. Nichtsdestoweniger sind Anzeichen eines bescheidenen Fortschritts erkennbar. Schon bald nach dem verheerenden Erdbeben in Pakistan wurde zusammen mit unseren beträchtlichen Truppenkontingenten im Katastrophengebiet ein Team für Öffentlichkeitsarbeit eingesetzt. Dieses bemühte sich, die Aufmerksamkeit der Medien auf das Engagement Amerikas bei der Unterstützung des pakistanischen Volkes zu konzentrieren. Kurz vor bzw. nach dem Erdbeben durchgeführte Umfragen zur öffentlichen Meinung legen nahe, dass sich die Haltung in Pakistan in Bezug auf die USA aufgrund dieses neuen Bewusstseins drastisch verändert hat. Die staatlichen Anstrengungen im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit und öffentlichen Diplomatie führen langsam zu einer Neuausrichtung bei Stellenbesetzungen, Zeitplänen und Verwaltungskultur, um die ganze Bandbreite der heutigen Medien einzubinden. Trotzdem muss unsere Regierung die institutionelle Fähigkeit entwickeln, zu antizipieren und innerhalb desselben Nachrichtenzyklus zu handeln. Dies erfordert die Einrichtung von rund um die Uhr tätigen Pressezentren und die Aufwertung der Betreuung des Internets und anderer Kanäle auf den Status der traditionellen Pressebetreuung des 20. Jahrhunderts. Dies erfordert es, sich weniger auf die traditionellen Druckmedien zu verlassen, ganz so, wie die Öffentlichkeit in den USA und der Welt sich weniger auf Zeitungen verlässt. Es bedeutet außerdem, sich neue Wege für den Dialog mit Menschen weltweit zu Eigen zu machen. Während des Kalten Krieges erwiesen sich Einrichtungen wie etwa Radio Free Europe als wertvolle Instrumente. Wir müssen die Möglichkeit neuer Organisationen und Programme ins Auge fassen, die im Kampf gegen den Terror eine ähnlich wertvolle Rolle spielen können. Wir führen einen Krieg, bei dem es um das Überleben unserer Lebensweise geht. Und der Schwerpunkt dieses Kampfes liegt nicht allein auf dem Schlachtfeld.", "en": "The resulting explosion of critical press stories then causes everything – all activity, all initiative – to stop. This leads to a “chilling effect” among those serving in the military public affairs field, who conclude that there is no tolerance for innovation. Consider for a moment the vast quantity of column inches and hours of television devoted to the allegations of detainee abuse at Abu Ghraib. Compare that to the volume of coverage and condemnation associated with, say, the discovery of Saddam Hussein’s mass graves, which were filled with hundreds of thousands of innocent Iraqis. Free governments must make communications planning a central component of every aspect of this struggle. Indeed, the longer it takes to put a strategic communications framework into place, the more the vacuum will be filled by the enemy. There are nonetheless signs of modest progress. Soon after the devastating earthquake in Pakistan, a public affairs team was deployed with our sizable military forces in the disaster area. They worked to help focus media attention on America’s commitment to help the Pakistani people. Public opinion surveys conducted by private groups before and after the earthquake suggest that attitudes in Pakistan regarding the US changed dramatically because of this new awareness. Government public affairs and public diplomacy efforts are slowly beginning to reorient staffing, schedules, and bureaucratic culture to engage the full range of today’s media. Still, government must develop the institutional capability to anticipate and act within the same news cycle. That requires instituting 24-hour press operations centers and elevating Internet operations and other channels to the status of traditional twentieth-century press relations. It will require less reliance on the traditional print media, just as the publics of the US and the world are relying less on newspapers. This also will mean embracing new ways of engaging people throughout the world. During the Cold War, institutions such as Radio Free Europe proved to be valuable instruments. We need to consider the possibility of new organizations and programs that can serve a similarly valuable role in the War on Terror. We are fighting a war in which the survival of our way of life is at stake. And the center of gravity of that struggle is not just the battlefield."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "So könnten beispielsweise Malaysia, Singapur und Südkorea nach einer aktuellen OECD-Analyse 0,5-1,5 Prozent des BIP durch einen geringeren Handel zwischen den USA und China verlieren. Dies wiederum würde die Ambitionen Chinas schmälern, der Handelsanker der Region zu sein. Drittens würde China, wenn es sich nach innen wendete, beginnen, Investitionen und Know-how der derzeit in seiner Wirtschaft tätigen multinationalen Unternehmen zu verpassen. Bis 2015 gab es in China 481.000 ausländische Unternehmen (mehr als doppelt so viele wie im Jahr 2000) mit rund 14 Millionen Beschäftigten. Etwa 40 Prozent der chinesischen Exporte werden von ausländischen Unternehmen oder von Joint Ventures zwischen China und ausländischen Unternehmen produziert. Außerdem produzieren ausländische Unternehmen 87 Prozent der Elektronik in China und 59 Prozent der Maschinen. Nicht umsonst sind diese Sektoren am stärksten von dem aktuellen Handelsstreit betroffen. Eine von der amerikanischen Handelskammer in China durchgeführte Umfrage bestätigt die Besorgnis über die Auswirkungen der eskalierenden Handelshemmnisse auf ausländische Investitionen. Bereits 31 Prozent der US-Unternehmen geben an, dass sie Investitionsentscheidungen verzögern oder aufheben können, 18 Prozent könnten ihre Produktion ganz oder teilweise ins Ausland verlagern und 3 Prozent könnten sogar den chinesischen Markt insgesamt verlassen. Viertens könnte eine Verringerung des Handels die Reformdynamik schwächen, die China braucht, um die vielen Ineffizienzen in seiner Binnenwirtschaft auszugleichen. So werden beispielsweise Chinas Bemühungen, sein Finanzsystem so zu positionieren, dass es die mit einem hohen Schuldenstand verbundenen Risiken managt, in den Hintergrund gedrängt, wenn es gezwungen ist, der Wirtschaft mehr Liquidität zur Verfügung zu stellen, um Handelsverluste auszugleichen. Auch die ineffizienten staatlichen Unternehmen Chinas - deren Kapitalrendite nur 30-50 Prozent über dem der privaten Unternehmen liegt - müssen im Rahmen einer breiteren Agenda zur Steigerung der Produktivität überarbeitet werden. Aber wenn die Wirtschaft unter Druck gerät, könnten auch diese Bemühungen aus Angst vor einer Untergrabung der Beschäftigung verzögert werden. Schließlich und allgemeiner gesagt, gibt es zahlreiche Belege dafür, dass die globale Vernetzung gut für das Wachstum ist. MGI stellt fest, dass die globalen Ströme von Waren, Dienstleistungen, Kapital, Menschen und Daten in den letzten zehn Jahren das Welt-BIP um rund 10 Prozent gegenüber dem sonst üblichen Wert gesteigert haben. Eine Umkehrung der großen Öffnung Chinas würde nicht nur China, sondern allen - auch den USA - schaden.", "en": "For example, according to a recent OECD analysis, Malaysia, Singapore, and South Korea could lose 0.5-1.5% of GDP each as a result of reduced US-China trade. This, in turn, would set back China’s ambitions to be the region’s trade anchor. Third, with a turn inward, China would start to miss out on investment and know-how from the multinationals currently operating in its economy. As of 2015, there were 481,000 foreign enterprises in China (more than twice as many as in 2000), employing around 14 million workers. About 40% of China’s exports are produced by foreign companies, or by foreign-domestic joint ventures. Moreover, foreign firms produce 87% of electronics in China, and 59% of machinery. Not by coincidence, those are the sectors most affected by the current trade dispute. A survey conducted by the American Chamber of Commerce in China reinforces concerns about the impact of escalating trade tensions on foreign investment. Already, 31% of US firms say they may delay or cancel investment decisions, 18% may relocate some or all of their manufacturing outside China, and 3% may even exit the Chinese market altogether. Fourth, a reduction in trade could sap the reform momentum China needs to iron out the many inefficiencies in its domestic economy. For example, China’s efforts to position its financial system to manage the risks associated with high debt levels will be sidelined if it is forced to provide more liquidity to the economy to make up for trade losses. Likewise, China’s inefficient state-owned enterprises – whose return on assets is only 30-50% that of private-sector companies – need to be overhauled as part of a broader agenda to boost productivity. But if the economy comes under pressure, those efforts, too, could be delayed for fear of undermining employment. Finally, and more broadly, there is ample evidence showing that global interconnectedness is good for growth. MGI finds that global flows of goods, services, capital, people, and data over the past decade have boosted world GDP by around 10% above where it otherwise would have been. A reversal of China’s great opening up would hurt not just China, but everyone – including the US."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Ab heuer haben Ghana, Kenia, Laos, Madagaskar, Malawi, Mosambik, Niger, Sierra Leone, Tansania und Simbabwe Maßnahmen ergriffen, um HPV-Impfstoffe einzuführen und es wird erwartet, dass sich noch weitere Länder anschließen. Die großzügigen Zuwendungen der G-8-Länder an Organisationen wie meine zeigen, dass sie die Bedeutung von Impfungen im Kindesalter verstehen. Doch während die HPV-Infektionsraten in manchen der erwähnten Länder sinken werden, stellt sich die Frage, ob diese Senkung rasch genug erfolgt. In den USA beispielsweise, dem G-8-Land von dem wir über die meisten Daten verfügen, haben sich die Infektionsraten in den sechs Jahren seit der erstmaligen Einführung des Impfstoffs halbiert. Doch eine Durchimpfungsrate von 80 Prozent zu verfehlen, bedeutet, dass 50.000 heute lebende amerikanische Mädchen ebenso Gebärmutterhalskrebs bekommen werden wie weitere 4.400 Mädchen in jedem weiteren Jahr, in dem dieser Wert nicht erreicht wird. Es lohnt sich daher, daran zu erinnern, dass es sogar in reichen Ländern dringend notwendig ist, Herausforderungen hinsichtlich des Schutzes der am schwersten zu erreichenden Mädchen anzunehmen, die vielfach ein hohes Risiko einer HPV-Infektion tragen. Die Bewältigung dieser Herausforderungen ist von entscheidender Bedeutung, um die Zahl der Fälle von Gebärmutterhalskrebs und seiner Vorformen in den nächsten Jahren zu senken. Ruandas Erfolg sollte die Regel sein und nicht die Ausnahme.", "en": "As of this year, Ghana, Kenya, Laos, Madagascar, Malawi, Mozambique, Niger, Sierra Leone, Tanzania, and Zimbabwe have all taken steps to introduce HPV vaccines, with more countries expected to follow. G-8 countries’ generous contributions to organizations like mine show that they understand the importance of childhood immunization. But, while HPV infection rates may be falling in some of these countries, are they falling fast enough? In the US, for example, the G-8 country for which we currently have the most data, infection rates have halved in the six years since the vaccine was first introduced. Yet failure to reach the 80% coverage mark means that 50,000 American girls alive today will develop cervical cancer, as will another 4,400 girls with each year of delay. So it is worth remembering that even in wealthy countries, there is an urgent need to overcome challenges in protecting the hardest-to-reach girls, who often are at high risk of HPV infection. Overcoming these challenges is essential to reducing cervical cancer and pre-cancer rates in the coming years. Rwanda’s success should be the norm, not the exception."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Im Gegensatz dazu bringen Spezialisten für internationale Beziehungen die Ausübung geopolitischer Macht üblicherweise mit einer starken Währung in Verbindung. Daher betonen manche die Gefahr, China könne Amerika „angreifen“, indem es seine enormen Bestände an US-Anleihen auf dem Markt wirft, um den Dollar zu schwächen und die Kreditkosten der US-Regierung zu erhöhen. Dies würde zu einer Aufwertung des Renminbi führen und damit das Gegenteil eines Abwertungswettlaufs darstellen. Allgemeiner betrachtet: Erlaubt sich ein Land chronische Haushalts- und Handelsbilanzdefizite, untergräbt es seine politische Macht – so wie das Vereinigte Königreich im Laufe des zwanzigsten Jahrhunderts. Dieses „exorbitante Privileg“ der Briten haben die USA geerbt: Sie können ihre Defizite leicht finanzieren, da die anderen Länder Reserven der weltweit führenden internationalen Währung halten müssen. Und schließlich bezieht sich die Verwendung des Dollar „als Waffe“ allgemein darauf, dass die US-Regierung die weltweite Dominanz ihrer Währung ausnutzt, um die extraterritoriale Reichweite der Gesetze und der Politik der USA zu erhöhen. Das beste Beispiel dafür sind die wirtschaftlichen Sanktionen der Trump-Regierung gegen den Iran, mit denen sie das Land vom internationalen Bankensystem und insbesondere dem SWIFT-System ausschließen will. Bereits bevor sich der Iran bereit erklärte, im Rahmen des Nuklearabkommens von 2015 sein Atomwaffenprogramm zu stoppen, hatten sich die Europäer gelegentlich über die grenzüberschreitende Einmischung der USA beschwert – mit dem Verdacht, die USA könnten mit hohen Strafen gegen europäische Banken schneller bei der Hand sein als mit solchen gegen amerikanische Institute, die die Sanktionen brechen. Aber da Trump ein Abkommen aufkündigte, dass der Iran nicht verletzt hatte, stellt die Durchsetzung der US-Sanktionen über SWIFT einen massiven Missbrauch des „exorbitanten Privilegs“ dar. Vermutlich kann dies im Namen des weltweiten Allgemeinwohls nicht mehr gerechtfertigt werden. Angesichts der US-Sanktionen löste sich Russland im Jahr 2018 von seinen Dollarreserven und verkauft sein Öl jetzt für andere Währungen. Auch Europa und China könnten mit Erfolg alternative Zahlungsmethoden entwickeln, die es dem Iran ermöglichen würden, einen Teil seines Öls zu verkaufen. Dies wiederum könnte die Rolle des Dollar langfristig untergraben. Allgemeiner betrachtet bewegt sich die US-Außenpolitik unter Trump weiterhin weg von den amerikanischen Nachkriegszielen. Auch wenn dies nach ferner Zukunft klingen mag: Sollten die USA ihre Führungsrolle bei der globalen multilateralen Ordnung leichtfertig aufgeben, könnte auch der Dollar irgendwann seine traditionelle Vorherrschaft verlieren.", "en": "By contrast, international relations specialists typically associate the exercise of geopolitical power with a strong currency. This is why some highlight the danger that China could “attack” America by dumping its vast stockpile of US treasury securities, thereby driving down the dollar and driving up the US government’s borrowing costs. That would work to appreciate the renminbi and thus would be the opposite of competitive depreciation. More broadly, when a country runs chronic budget and current-account deficits, it undermines its geopolitical power – as the United Kingdom showed in the course of the twentieth century. The US inherited the UK’s “exorbitant privilege”: it can finance its deficits easily because other countries want to hold the world’s leading international currency. Finally, the “weaponization” of the dollar generally refers to the US government’s exploitation of the currency’s global dominance in order to extend the extraterritorial reach of US law and policy. The most salient example is the Trump administration’s enforcement of economic sanctions against Iran in an attempt to shut the country out of the international banking system, and in particular SWIFT. Even before Iran agreed to halt its nuclear weapons program under the 2015 nuclear deal, Europeans occasionally grumbled about US extraterritoriality, suspecting that the US might be quicker to impose large penalties on European banks than on their American peers for violating sanctions. But, because Trump abrogated a treaty that Iran was not violating, enforcing US sanctions via SWIFT is a real abuse of the exorbitant privilege. Arguably, it can no longer be justified in the name of a global public good. Faced with US sanctions, Russia shifted its reserves out of dollars in 2018 and is selling its oil in non-dollar currencies. Likewise, Europe or China may succeed in developing alternative payment mechanisms that would allow Iran to sell some of its oil. That might in turn undermine the dollar’s role in the long run. More generally, US foreign policy under Trump continues to run counter to America’s traditional post-war objectives. The prospect might seem a distant one, but should the US carelessly relinquish leadership of the global multilateral order, the dollar might eventually lose its own long-standing primacy."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Damals erlebte ich, was ich jetzt begreife: jene schwere, massive, verzweifelte Zeit. Die Zeit, in der der Kuß zweier, die sich versöhnten, nur das Zeichen für die Mörder war, die herumstanden. Sie tranken aus demselben Becher, sie bestiegen vor aller Augen das gleiche Reitpferd, und es wurde verbreitet, daß sie die Nacht in einem Bette schlafen würden: und über allen diesen Berührungen wurde ihr Widerwillen aneinander so dringend, daß, sooft einer die schlagenden Adern des andern sah, ein krankhafter Ekel ihn bäumte, wie beim Anblick einer Kröte. Die Zeit, in der ein Bruder den Bruder um dessen größeren Erbteils willen überfiel und gefangenhielt; zwar trat der König für den Mißhandelten ein und erreichte ihm Freiheit und Eigentum; in anderen, fernen Schicksalen beschäftigt, gestand ihm der", "en": "It was then that I experienced what I now understand: that heavy, massive, desperate age. An age when the kiss of reconciliation between two men was just a signal for the murderers who were standing nearby. They drank from the same cup, they mounted the same horse before all eyes, and it was said that they would sleep in the same bed that night: and through all these contacts their aversion for each other became so strong that whenever one of them saw the pulsing veins of the other, a sickening disgust made him pull back, as at the sight of a toad. An age when brother attacked brother and held him prisoner because he had received the larger share of their inheritance."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Jahr der Chancen für Afrika GENF – Wir stehen immer noch am Anfang des Jahres 2018, aber es fühlt sich bereits so an, als würden Spannung und Chaos die wesentlichen Merkmale dieses Jahres sein. Von der Antiimmigrationspolitik der Vereinigten Staaten bis hin zu immer wieder aufbrechenden geopolitischen Spannungen im Nahen Osten und in Ostasien: Aufruhr, Umbruch und Ungewissheit scheinen wieder an der Tagesordnung zu sein. Aber zumindest eine Größe bietet Grund für vorsichtigen Optimismus: Wirtschaftswachstum. Der internationale Währungsfonds schätzt, dass das globale Wachstum dieses Jahr 3,7 Prozent erreichen wird, verglichen mit 3,6 Prozent im vergangenen Jahr. Wie Christine Lagarde, die geschäftsführende Direktorin des IWF, im Dezember in einer Rede ausdrückte: „Die Sonne scheint durch die Wolken hindurch und verhilft den meisten Volkswirtschaften zum stärksten Wachstum seit der Finanzkrise.” Die Tatsache, dass Lagarde diese Rede in Addis Abeba hielt, war durchaus angemessen, denn die Strahlen des Wohlstands werden in Afrika am hellsten scheinen. Meiner Meinung nach wird 2018 aufgrund von Gewinnen in Schlüsselbereichen ein Durchbruchsjahr für viele, wenn auch nicht alle, afrikanischen Volkswirtschaften werden. Zunächst einmal steht für Afrika eine bescheidene, wenn auch fragmentierte Wachstumserholung an. Nach der schwachen Wirtschaftsleistung der vergangenen drei Jahre wird das Wachstum in diesem Jahr insgesamt voraussichtlich auf 3,5 Prozent anziehen, verglichen mit 2,9 Prozent 2017. Die in diesem Jahr prognostizierten Gewinne werden inmitten von verbesserten globalen Bedingungen eintreten, wie vermehrter Ölförderung und dem Rückgang von Dürren im Osten und Süden. Ja, es stimmt, das Wachstum wird nicht gleichmäßig sein.", "en": "Africa’s Year of Opportunity GENEVA – We are still near the start of 2018, and already it feels like tension and disorder will be the year’s defining characteristics. From anti-immigration policies in the United States to flaring geopolitical hotspots in the Middle East and East Asia, disruption, upheaval, and uncertainty seem to be the order of the day. But at least one metric offers reason for cautious optimism: economic growth. The International Monetary Fund estimates that global growth will reach 3.7% this year, up from 3.6% in 2017. As Christine Lagarde, the Fund’s managing director, put it in a speech in December, “The sun is shining through the clouds and helping most economies generate the strongest growth since the financial crisis.” It was fitting that Lagarde made that observation in Addis Ababa, because it is in Africa where the rays of prosperity are shining brightest. In fact, I predict that 2018 will be a breakout year for many – though not all – African economies, owing to gains in eight key areas. For starters, Africa is poised for a modest, if fragmented, growth recovery. Following three years of weak economic performance, overall growth is expected to accelerate to 3.5% this year, from 2.9% in 2017. This year’s projected gains will come amid improved global conditions, increased oil output, and the easing of drought conditions in the east and south. To be sure, growth will be uneven."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Nachdem Deng Xiaopings Reformen Wirkung zeigten und vor allem nach seiner „Reise in den Süden“ im Jahr 1992, als er grünes Licht für eine rasche Durchmarktung der Wirtschaft signalisierte, veränderte sich die chinesischen Medienlandschaft bis zur Unkenntlichkeit. Während es im Jahr 1978 lediglich 186 Zeitungen und eine Hand voll Zeitschriften und Rundfunkstationen gab, verfügt China heute über ungefähr 2200 Zeitungen, 9000 Zeitschriften, 1000 Radiosender und 420 Fernsehstationen sowie eine steigende Anzahl von Kabelsendern. Die meisten dieser Rundfunkstationen bekommen keine finanzielle Unterstützung von der Regierung und sind für die Finanzierung ihres Betriebes und Wachstums auf die Einnahmen aus der Werbung angewiesen. Welche Themen interessieren nun das Publikum am meisten? Zunächst einmal die staatliche Korruption. Nachdem sich ökonomische Ungerechtigkeiten und soziale Konflikte zuspitzen, werden die Menschen immer wütender. Unter diesen Umständen betrachten die kaufmännischen Verantwortlichen in den chinesischen Medien kritische Berichte über Verbrechen und öffentliche Korruption als eine mächtige Waffe im Kampf um größere Marktanteile und höhere Profitabilität. Aufgrund der erhöhten Sensibilität im Hinblick auf Berichte, die ein schlechtes Licht auf die chinesische Führung werfen, werden diese populären Berichte häufig verboten, Herausgeber gefeuert und Medienunternehmen, die derartige Berichte veröffentlichen oftmals bestraft. In manchen Fällen werden sie geschlossen. Nachdem man die kritische Berichterstattung über die Führung des Landes verhindert sowie vollständige und objektive Berichte über innere Angelegenheiten unterbindet, richten die chinesischen Medien ihren kritischen Blick vielfach nach außen. Das ist der politisch sichere Weg, denn in gewisser Hinsicht ist Kritik an der Außenwelt, vor allem an Ländern wie Japan und den USA, als Lob für die chinesische Regierung zu deuten. Außerdem ist es profitabel. Obwohl Chinas Position in der Welt weiterhin an Bedeutung gewinnt und die Menschen mehr Selbstvertrauen entwickeln, unterstützt die historische Schwäche Chinas gegenüber den westlichen Mächten und Japan eine „Opferkultur“, welche die meisten Chinesen empfindlich auf Probleme von außen reagieren lässt. Die Veröffentlichung chauvinistischer und gegen andere Länder gerichtete Artikel spricht die latent vorhandenen nationalen Empfindlichkeiten an, die derart auch offen zum Ausbruch gebracht werden können, was sich wiederum positiv auf die Ertragslage der Medienunternehmen auswirkt. Eine persönliche Anekdote zeigt, in welcher Weise der Markt und in gleichem Ausmaß auch die von der Abteilung für die Verwaltung von Propaganda, Presse und Veröffentlichungen vorgenommene staatliche Zensur oftmals für diese Art redaktioneller Entscheidungen verantwortlich ist. Vor ein paar Jahren konnten sich die Redakteure eines in Peking erscheinenden Magazins nicht entscheiden, welchen Artikel sie auf der Titelseite platzieren sollten.", "en": "As Deng Xiaoping’s reforms evolved, and especially after Deng’s “tour of the South” in 1992, when he signaled permission for high-speed marketization of the economy, China’s media changed beyond recognition. Whereas in 1978 there were only 186 newspapers and a handful of magazines and broadcast outlets, today China has roughly 2,200 newspapers, 9,000 magazines, 1,000 radio stations, and 420 TV stations, plus a growing proliferation of cable TV outlets. Most of these outlets no longer receive full financial support from the government and must rely on advertising revenue to survive and grow. What topics do consumers most care about? One is government corruption. As economic inequities and social conflict in China have grown more acute, ordinary people have become increasingly angry. In these circumstances, many on the business side of the Chinese media regard critical reports on crime and official corruption as a powerful weapon in the fight for greater market share and profitability. Owing to great sensitivity about stories that cast China’s leadership in a bad light, these popular reports are frequently banned, editors are fired, and media outlets that publish or broadcast them are often punished. In some cases, they are shut down. Prevented from criticizing the country’s leaders and reporting fully and objectively on domestic affairs, China’s media often finds it expedient to turn its critical gaze outwards. This is politically safe, since, in one sense, to criticize the outside world, especially countries such as Japan and the US, is to praise China’s government. It is also profitable. Even as China’s position in the world continues to rise and its people become more self-confident, China’s history of weakness before the Western powers and Japan sustains a “victim culture” that leaves most Chinese sensitive to any foreign challenge. Publishing jingoistic, anti-foreign articles plays to national sensitivities that always simmer, and thus can easily be brought to a boil, with obvious benefits for the bottom line. A personal anecdote serves to illustrate how the market, as much as government censorship by the Department of Propaganda and the Press and Publications Administration, is often responsible for this type of editorial decision. A few years ago, the editors of a Beijing-based weekly with which I am acquainted were deadlocked over which article to put on their front page."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Konservativer ohne Eigenschaften PRINCETON – Der Satiriker Karl Kraus äußerte 1899 über sein Heimatland: „Wird in Österreich ein Verfassungsbruch begangen, so gähnt die Bevölkerung.“ Wie empört die Österreicher letzte Woche angesichts der Korruptionsvorwürfe gegen Bundeskanzler Sebastian Kurz wirklich waren, ist unklar. Doch die Vorwürfe – und die öffentlich durchgestoßenen vulgären Chats zwischen Kurz und seinen Kollegen – waren schwerwiegend genug, um seinen immer schon etwas unwahrscheinlichen Koalitionspartner, die Grünen, dazu zu bewegen, ihn zu stürzen. Kurz’ Sturz wird weithin als Vorgang betrachtet, dessen Konsequenzen über Österreich hinausreichen: Sein Ansatz war als Modell für gemäßigt rechte Parteien überall in Europa propagiert worden, insbesondere in Deutschland, wo bei den Christdemokraten nach ihrer dramatischen Wahlniederlage vom vergangenen Monat derzeit Chaos herrscht. Doch ging es beim „Modell Kurz“ immer nur um Stil und Taktik, nicht um neue politische Ideen oder, was das angeht, ein nachhaltiges Bündnis sozialer Kräfte. Schlimmer noch: Das Modell Kurz ist für die Demokratie ausgesprochen gefährlich. Im Alter von gerade mal 35 Jahren ist Kurz nun schon zum zweiten Mal Ex-Kanzler. Er war immer schon der Jüngste und Schnellste: Außenminister mit 27, Kanzler mit 31. Er war ebenfalls schnell, was die Abkehr von politischen Positionen anging: Ursprünglich liberal, wandelte er sich in Fragen der Einwanderungs- und Flüchtlingspolitik zu einem Hardliner, der faktisch die rechtsextreme FPÖ kopierte und gesellschaftsfähig machte. 2017 ging er eine Koalition mit der FPÖ ein. Als in Österreich im Jahr 2000 eine ähnliche Regierung gebildet wurde, ließ das europaweit die Alarmglocken schrillen. Diesmal rief die Bildung der Kurz-Koalition angesichts der von Ungarn und Polen inzwischen auf den Weg gebrachten Autokratisierung von EU-Mitgliedstaaten nur ein müdes Gähnen hervor. Das Mainstreaming der extremen Rechten ist ein genereller Trend in Europa, was u. a. daran liegt, dass den gemäßigt rechten Parteien die Ideen ausgegangen sind. Viele Jahre lang war es gängige Meinung, dass die Sozialdemokratie sich im unaufhaltsamen Niedergang befände. Tatsache ist freilich, dass der sprichwörtliche Mann (oder die sprichwörtliche Frau) auf der Straße ungefähr sagen kann, worum es den Sozialdemokraten geht. Für die gemäßigt rechten Kräfte gilt das nicht: Insbesondere drängen die Christdemokraten nicht länger auf die europäische Einigung und bieten auch kein unverwechselbares, im Einklang mit der katholischen Soziallehre stehendes Modell zur Vermittlung in Konflikten zwischen Kapital und Arbeitnehmern mehr an.", "en": "The Conservative Without Qualities PRINCETON – The satirist Karl Kraus observed about his native Austria in 1899: “When the constitution is violated, the people just yawn.” How upset Austrians really were last week when Chancellor Sebastian Kurz was accused of corruption is unclear. But the charges – and the public leaks of vulgar chats involving Kurz and his colleagues – were serious enough to prompt his always somewhat unlikely coalition partner, the Greens, to bring him down. Kurz’s fall is widely seen as having consequences beyond Austria: his approach had been touted as a model for center-right parties across Europe, especially in Germany, where the Christian Democrats are currently in disarray after their dramatic election loss last month. But “Kurzism” has been all about style and tactics, not new political ideas or, for that matter, a sustainable alliance of social forces. Worse, Kurz’s model is downright dangerous for democracy. Just 35 years old, Kurz has the distinction of having been ex-chancellor twice already. He was always the youngest and fastest: foreign minister at 27, chancellor at 31. He was also fast when it came to switching political positions: initially liberal, he turned hardliner on matters of immigration and refugee policy, in effect copying and mainstreaming the far-right Freedom Party (FPÖ). In 2017, he entered a coalition with the FPÖ. When a similar government had been formed in Austria in 2000, it set off alarm bells across Europe. This time, with Hungary and Poland having since pioneered the autocratization of EU member states, the creation of the Kurz coalition elicited only yawns. Mainstreaming the far right has been a general trend across Europe, owing partly to the fact that center-right parties are bereft of ideas. For many years, the conventional wisdom has been that social democracy is in a terminal crisis. But the fact is that the proverbial man (or woman) on the street will be able to indicate roughly what it is about. The same has not been true of center-right forces: Christian Democrats, in particular, no longer push for European integration or offer a distinctive model, in line with Catholic social doctrine, for mediating conflicts between capital and labor."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Trumps Aussagen zur US-Einwanderung im Faktencheck WASHINGTON, DC – Webster’sDictionary definiert einen Notstand (emergency) als „plötzliches, dringendes, normalerweise unerwartetes Ereignis, das sofortiges Tätigwerden erfordert“. Setzt man diesen Standard an, so ist die Behauptung von US-Präsident Donald Trump, dass die USA es mit einem Einwanderungsnotstand zu tun hätten, schlicht nicht glaubwürdig. Die USA sind seit ihrer Gründung ein Einwanderungsland, und die Nettoeinwanderung geht seit 2007 tatsächlich zurück. Weil das Thema so häufig in irreführender Weise dargestellt wird, ist es wichtig, die Fakten zu klären. Es liegt beim derzeitigen System mit Sicherheit Einiges im Argen. Es gibt drei wichtige Probleme: Die USA müssen die Weise verbessern, wie sie Einwanderer behandeln, sie brauchen bessere Methoden zur Begrenzung der illegalen Einwanderung, und sie müssen das Visasystem reformieren, um seinen Nutzen zu steigern und seine Kosten zu senken. Die zunehmend inhumane Behandlung von Einwanderern durch die Trump-Regierung wird das System nicht reparieren. Sie hat sich im Gegenteil zu einem Quell nationaler Scham entwickelt. Trumps Entscheidung, das DACA-Programm zu beenden, war gewissenlos. Rund 800.000 Menschen, die als Kinder (durchschnittlich im Alter von sieben Jahren) in die USA gebracht wurden, droht nun die Zwangsrückführung in Länder, die sie kaum kennen. Nicht weniger abscheulich ist die Behandlung jener Zentralamerikaner, die an der US-Grenze zu Mexiko um Asyl ersuchen. Kinder wurden von ihren Eltern getrennt, und die Wartezeiten für die in erbärmlichen Verhältnissen eingesperrten Migranten werden immer länger. Es besteht ein akuter Mangel an qualifizierten Einwanderungsrichtern, doch statt Mittel für die Einstellung zusätzlicher Richter bereitzustellen, nutzt die Regierung das Geld für den Bau einer Grenzmauer. Nicht nur bei den überlasteten Einwanderungsgerichten, sondern auch bei der Ausstellung von Greencards gibt es lange Verzögerungen. Einwanderer, die sich im Januar 1998 um eine Greencard bewarben, erhielten erst im Oktober 2018 einen positiven Bescheid. Die Wartezeit für Greencard-Inhaber, die die Einbürgerung beantragen, beträgt im Schnitt fünf Jahre und acht Monate. Und während ein großer Teil der Visa an Familienmitglieder von US-Bürgern geht, hätten alle mehr davon, wenn ein höherer Anteil an Arbeitnehmer – insbesondere Facharbeiter – ginge, die überproportional mehr zum Produktivitätswachstum beitragen als Personen, die lediglich die weiterführende Schule abgeschlossen haben (oder noch nicht einmal das). Die Beschränkung der illegalen Einwanderung ist eindeutig ein wünschenswertes Ziel.", "en": "Truth vs. Trump on Immigration WASHINGTON, DC – Webster’s Dictionary defines “emergency” as “a sudden, urgent, usually unexpected occurrence requiring immediate action.” By that standard, US President Donald Trump’s claim that the United States faces an immigration emergency is simply not credible. Immigrants have been coming to the US since its inception, and since 2007 their net numbers have actually been falling. Because this issue is so often framed in a misleading way, it is important to get the facts straight. To be sure, the current system is broken. There are three major concerns: the US needs to improve how it treats immigrants, it needs better ways to curb illegal immigration, and it needs to reform the visa system in order to increase benefits and reduce costs. The Trump administration’s increasingly inhumane treatment of migrants will not fix the system. On the contrary, it has become a source of national shame. Trump’s decision to end the Deferred Action for Childhood Arrivals program was unconscionable. Some 800,000 people who were brought to the US as children (at age seven, on average) are now threatened with the prospect of being forced to return to countries they hardly know. No less abhorrent has been the treatment of Central Americans applying for asylum at the US-Mexico border. Children have been separated from their parents, and the wait times for migrants locked in squalid conditions have grown ever longer. There is a severe shortage of qualified immigration judges, yet rather than allocating money to hire more, the administration is channeling resources to the construction of a border wall. In addition to overwhelmed immigration courts, there are shockingly long delays for the issuance of green cards. Immigrants who initiated the green-card process in January 1998 were not notified of their eligibility until October 2018. The average wait time for green-card holders applying for citizenship is five years and eight months. Moreover, while a significant share of visas currently goes to family members of US citizens, everyone would benefit more if a higher share went to workers, particularly skilled ones, who contribute disproportionately more to productivity growth than do those with a high-school education or less. Curbing illegal immigration is clearly a desirable goal."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Die Murdochs verschmelzen diese Organe zu einer einzigen unberechenbaren Macht, die, wie in Großbritannien momentan sichtbar, keine Grenzen oder Skrupel kennt. Dies sollte uns dazu bringen, einer unbequemen Realität ins Auge zu schauen, die sowohl dem britischen Abhörskandal mit seinem Zwielicht abstoßender Grausamkeit und schamloser Korruption als auch Fox News, dem populärsten Nachrichtenkanal der USA, zugrunde liegt: Zu viele Menschen wollen das haben, was News Corporation anbietet. Und was zu viele Menschen wollen, kann für einen zivilisierten Rechtsstaat gefährlich sein. Wie gefährlich, zeigt das Beispiel Italien, wo das Konglomerat MediaSet von Premierminister Silvio Berlusconi seit den 1980er Jahren große Teile der Wählerschaft mit einer an Murdoch erinnernden Kombination geschmackloser Shows und parteiischem Politiktheater verführt hat. Nachdem das italienische Parteisystem der Nachkriegszeit in den frühen 1990ern kollabiert war, konnte Berlusconi seine eigene politische Partei gründen, Macht gewinnen und im Zuge dreier Regierungen Gesetze und Institutionen nach Belieben beeinflussen, um seinen geschäftlichen und persönlichen Interessen zu dienen. News Corporation scheint Großbritannien und die USA in eine ähnliche Richtung führen zu wollen. Aber zumindest in Großbritannien ist nun die politische Klasse in Aufruhr. Premierminister David Cameron – der bislang gute Verbindungen zu Leitern von News Corporation pflegte und sogar den früheren Herausgeber von The News of the World, der für seine Rolle im Skandal verhaftet wurde, als Pressesprecher eingestellt hatte – nannte das Abhören der Telefone “widerwärtig”.. Inzwischen haben führende Labour-Politiker, die bislang auch für die Gunst der Murdochs offen waren, geschworen, das Gebot von News Corporation zur kompletten Übernahme von Großbritanniens größtem Pay-TV-Sender zu blockieren. Ob die Rebellion auch den Atlantik überqueren kann, bleibt abzuwarten.", "en": "The Murdochs are fusing these entities into a single unaccountable power that, as we see in Britain today, lacks any restraint or scruple. That effort should compel us to confront an uncomfortable reality underlying both the British phone-hacking scandal, with its penumbra of appalling cruelty and wanton corruption, and Fox News, America’s most popular news channel: too many people want what the News Corporation has been offering. And what too many people want can be dangerous to a civilized, law-based society. To glimpse just how dangerous, consider Italy, where Prime Minister Silvio Berlusconi’s MediaSet conglomerate has seduced broad swathes of the electorate since the 1980’s with a Murdoch-like combination of insipid variety shows and partisan political theater. When Italy’s postwar party system collapsed in the early 1990’s, Berlusconi was able to establish his own political party, win power, and, over the course of three governments, bend laws and government institutions to serve his business and personal interests. The News Corporation seems determined to take Britain and the US down a similar path. But now, at least in Britain, the political class is in revolt. Prime Minister David Cameron – who previously cultivated close ties with News Corporation leaders, even employing as his press secretary The News of the World’s former editor, who was recently arrested for his role in the scandal – called the phone hacking “disgusting.” Meanwhile, Labour leaders, who had also sought the Murdochs’ favor, have vowed to block News Corporation’s bid for full ownership of Britain’s largest pay-television broadcaster. Whether the rebellion will jump across the Atlantic remains to be seen."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Diese Rede büßte man überdies damit, daß jetzt der Weg zur Bahn im Laufschritt gemacht werden mußte. Das war aber auch nicht sehr schwer, denn – Karl be- merkte es erst jetzt – niemand trug ein Gepäckstück – das einzige Gepäckstück war eigentlich der Kinderwa- gen, der jetzt an der Spitze der Truppe vom Vater ge- lenkt wie haltlos auf und nieder sprang. Was für besitz- lose verdächtige Leute waren hier zusammengekommen und wurden doch so gut empfangen und behütet! Und dem Transportleiter mußten sie geradezu ans Herz ge- legt sein. Bald faßte er selbst mit einer Hand die Lenk- stange des Kinderwagens und erhob die andere um die Truppe aufzumuntern, bald war er hinter der letzten Reihe, die er antrieb, bald lief er an den Seiten entlang, faßte einzelne langsamere aus der Mitte ins Auge und suchte ihnen mit schwingenden Armen darzustellen, wie sie laufen müßten. Es mußte wohl eine entlegene …", "en": "The comeuppance for the speech was that they now needed to run to the station. That wasn’t very difficult, though, for – Karl only noticed it now – no one had any luggage – really the only luggage was the pram, which, pushed along by the father at the head of the column, bounced wildly up and down. Suspicious, unpropertied people had assembled here, and had been so well received and looked after! And the head of transport in particular was so involved. At one moment he was helping to push the pram with one hand, while raising the other to exhort the recruits, at the next he was behind the last of the stragglers, driving them on, the next he was running down the flanks, fixing some of the slower ones in the middle with his eye, and by waving his arm, demonstrating to them how they should be running. The automobile came to a stop in what appeared to be a remote suburban street, because all around there was silence, children squatted on the edge of the pavement playing, a man with a lot of old clothes over his shoulders called up watchfully to the windows of the houses, Karl felt uncomfortably tired as he climbed out of the car on to the asphalt, on which the morning sun was shining warmly and brightly."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Selbst inmitten der globalen Finanzkrise vor einem Jahrzehnt hielt meine Regierung unverbrüchlich an ihrem Bekenntnis fest, das australische Auslandshilfe-Budget auf 0,5 Prozent des Bruttonationaleinkommens (BNE) zu erhöhen. Leider kam es hinsichtlich dieser Änderung zu einer Verzögerung und seither ist Australiens Auslandshilfe auf weniger als die Hälfte dieses Werts geschrumpft – und befindet sich nun auf dem niedrigsten Stand aller Zeiten. Es ist der Regierung des britischen Premierministers David Cameron anzurechnen, dass sie im Jahr 2013 einen ähnlichen Kurs verfolgte und – selbst inmitten der darauf folgenden Phase der Sparpolitik - beschloss, den im Rahmen der Millenniumsentwicklungsziele (MDGs) der Vereinten Nationen definierten Wert für Auslandshilfe auf 0,7 Prozent des BNE festzulegen. Und sogar noch früher, am Höhepunkt der Krise im April 2009, arbeitete meine Regierung mit jener des britischen Premierministers Gordon Brown zusammen, um zu gewährleisten, dass die größten Volkswirtschaften der Welt trotz der Krise ihren Verpflichtungen hinsichtlich der MDGs nachkamen. Als Hauptverantwortliche für den Umgang mit Finanzmitteln kommt den Gesetzgebern eine besonders bedeutsame Rolle zu, wenn es darum geht, die Entwicklungsagenda nicht aus den Augen zu verlieren, insbesondere, wenn die Regierungen sich beeilen, ihre eigenen Bevölkerungen vor den verheerenden gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen der Pandemie zu schützen. Die gute Nachricht lautet, dass einige Regierungen, vor allem in Europa, bereits die Bedeutung einer Erhöhung der Auslandshilfen zum jetzigen Zeitpunkt erkannt haben.", "en": "Even in the midst of the global financial crisis a decade ago, my government remained steadfast in our commitment to increase Australia’s foreign-aid budget to 0.5% of gross national income (GNI). Unfortunately, that change was delayed, and Australia’s foreign assistance has since fallen to less than half that level – its lowest ever. To their credit, British Prime Minister David Cameron’s government pursued a similar course of action in 2013, legislating – even in the midst of the austerity that followed – a commitment to the foreign-aid target of 0.7% of GNI called for under the United Nations Millennium Development Goals (MDGs) at the time. And even earlier, at the height of the crisis in April 2009, my government worked with that of British Prime Minister Gordon Brown to ensure that the world’s largest economies reaffirmed their commitments to achieving the MDGs despite the crisis. As the ones holding the purse strings, legislators have a particularly important role to play in ensuring that governments don’t lose sight of the development agenda as they rush to protect their own populations from the devastating health and economic fallout of this pandemic. The good news is that some governments, especially in Europe, have already recognized the importance of increasing their foreign aid at this time."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Vor einem Jahre, ebenfalls in ihrem Elternhaus zu Odense, hatte sie frühmorgens, in aller Frische, ihr Zimmer verlassen, das im Erdgeschoß gelegen war, und sich über die Diele die Treppe hinauf ins Eßzimmer begeben wollen, um, wie es ihre Gewohnheit war, Kaffee zu kochen, bevor die Eltern sich einfanden. Fast bis zum Podest, wo die Treppe sich wandte, war sie {1000}schon gelangt gewesen, da hatte sie auf eben diesem Podest, am Rande desselben, dicht an den Stufen, ihre in Amerika verheiratete ältere Schwester Sophie stehen sehen – leiblich und wirklich. Sie hatte ein weißes Kleid angehabt und sonderbarerweise einen Kranz von Wasserrosen, schilfigen Mummeln, auf dem Kopf getragen und die Hände an der Schulter gefaltet und hatte ihr zugenickt. »Ja, aber, Sophie, bist du da?« hatte die angewurzelte Ellen halb freudig und halb erschrocken gefragt. Da hatte Sophie noch einmal genickt und sich darnach verflüchtigt. Sie war durchsichtig geworden; bald war sie nur in dem Grade noch sichtbar gewesen, wie eine fließende Strömung heißer Luft, und dann überhaupt nicht mehr, so daß der Weg frei gewesen war für Ellen. Doch dann hatte sich erwiesen, daß in dieser selbigen Morgenstunde Schwester Sophie in New-Jersey an Herzentzündung gestorben war.", "en": "A year before, in her parent’s house at Odense, she had risen, as was her custom, in the cool of the early morning and left her room on the ground-floor, to go up to the breakfast-room, in order to brew the morning coffee before her parents rose. She had almost reached the landing, where the stairs turned, when she saw standing there close by the steps her elder sister Sophie, who had married and gone to America to live. There she was, her physical presence, in a white gown, with, curiously enough, a garland of moist water-lilies on her head, her hands folded against one shoulder, and nodded to her sister. Ellen, rooted to the spot, half joyful, half terrified, cried out: “Oh, Sophie, is that you?” Sophie had nodded once again, and dissolved. She became gradually transparent, soon she was only visible as an ascending current of warm air, then not visible at all, so that Ellen’s path was clear. Later, it transpired that Sister Sophie had died of heart trouble in New Jersey, at that very hour."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Lehren aus Deutschland zur Flüchtlingsintegration DAVOS – Regierungen auf der ganzen Welt stehen vor einer enormen Herausforderung. Die Zahl der internationalen Migranten ist in den letzten Jahren sprunghaft angestiegen und erreichte im Jahr 2015 einen Wert von 244 Millionen Menschen – das entspricht einem Anstieg von 41 Prozent gegenüber dem Jahr 2000. Da sich unter diesen Migranten auch 20 Millionen Flüchtlinge befinden, ist eine rasche und verantwortungsvolle Integration in das Gastland erforderlich, um einen humanitären Albtraum abzuwenden. Die damit verbundene logistische Herausforderung erhöht auch den Druck auf die Länder mit den höchsten Zuwächsen. Deutschland, das im Jahr 2015 etwa 1,1 Millionen Menschen aufgenommen hat, kennt diesen Druck nur allzu gut. Doch das Land hat sich diesem Druck nicht gebeugt. Im Gegenteil: Deutschland hat die Belastung außerordentlich gut gemeistert und bewiesen, dass Länder durch fortgesetzte Zusammenarbeit zwischen Regierungen, Unternehmen und Zivilgesellschaften einen wirksamen Ansatz entwickeln können, um den Bedürfnissen der Flüchtlinge sowie der Aufnahmeländer zu entsprechen. Um erfolgreiche Arbeit zu leisten, müssen die Länder sicherstellen, über Kapazitäten, Ressourcen und Strukturen zu verfügen, damit den Bedürfnissen der Flüchtlinge in effizienter Weise Rechnung getragen werden kann. Solides Management und die Koordination zwischen Transit- und Zielländern ermöglichen es Regierungen, Unternehmen, NGOs und Hilfsorganisationen, den auf dem Weg der Flüchtlinge unweigerlich auftretenden Herausforderungen wirksamer zu begegnen. Gleichzeitig müssen diese Herausforderungen aus der Perspektive der Flüchtlinge betrachtet werden, um zu gewährleisten, dass Transit- und Gastländer auch wirklich anbieten, was die Flüchtlinge brauchen. Glücklicherweise scheinen sich die notwendigen Kooperationen und das nötige Engagement zu entwickeln. Aus meiner Perspektive in Deutschland erkenne ich eine wachsende Zahl von Unternehmen, die die Chance ergreifen und logistische sowie humanitäre Herausforderungen annehmen und Leistungen anbieten, die den Flüchtlingen helfen, ein neues Leben aufzubauen. Die Kosten für Infrastruktur, Technologie, Gesundheitsversorgung, Ausbildung, Schulbildung und mehr werden dabei von diesen Unternehmen gemeinsam getragen. Konkret haben etwa 100 deutsche Unternehmen, unter ihnen auch sehr bekannte Namen, die Initiative Wir Zusammen ins Leben gerufen, die darauf abzielt, Neuankömmlinge zu integrieren. Bislang hat die Initiative Praktika für etwa 1.800 Flüchtlinge sowie Ausbildungsplätze für weitere 300 Flüchtlinge zur Verfügung gestellt. Mein Unternehmen, PwC Deutschland, bietet neu ankommenden Flüchtlingen – also in einer alles entscheidenden Phase - kostenlose zehnwöchige Sprachkurse und Kurse zur Berufsausbildung an. Viele Flüchtlinge dürfen während der ersten drei Monate in ihrem Gastland nicht arbeiten und bis ihrem Asylantrag stattgegeben wird, haben sie auch keinen Zugang zu öffentlichen Integrationsprogrammen.", "en": "Lessons from Germany for Integrating Refugees DAVOS – Governments around the world are facing a huge challenge. The number of international migrants has surged in recent years, reaching 244 million in 2015 – a 41% increase from 2000. With that total including 20 million refugees, preventing a humanitarian nightmare demands swift and responsible integration into host societies. The logistical challenge of doing so is placing mounting pressure on the countries facing the largest influxes. Germany, which received about 1.1 million people in 2015, knows this pressure all too well. Yet Germany has not buckled. On the contrary, it has handled the pressure exceedingly well, proving that through sustained collaboration among governments, business, and civil society, countries can develop effective approaches to meeting the needs of refugees and the countries that receive them. To succeed, each country must ensure that it has the capabilities, resources, and structures in place to manage refugees’ needs efficiently. Sound management and coordination among transit and destination countries can enable governments, businesses, NGOs, and aid agencies to address more effectively the challenges that will inevitably arise along the way. At the same time, to ensure that actors in transit and host countries actually provide what the refugees need, the challenges that arise must be viewed from the refugees’ perspective. Fortunately, the needed cooperation and commitment seems to be emerging. From my own vantage point in Germany, I’ve seen growing numbers of businesses seize the opportunity to tackle logistical and humanitarian challenges, offering services that help refugees rebuild their lives, while sharing the costs of infrastructure, technology, health care, training, education, and more. In particular, about 100 German businesses, including some that are household names, have joined the Wir Zusammen (We Together) initiative, which aims to help integrate new arrivals. To date, the initiative has secured internships for some 1,800 refugees and apprenticeships for another 300. My own firm, PwC Germany, offers a free ten-week language and vocational training course for refugees when they first arrive – the most critical period for them. Many refugees are prohibited from working during their first three months in a new host country, and lack access to public integration programs until their asylum application is approved."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Ich bin mir nicht sicher, ob diejenigen, die Trump zu Recht als große Gefahr für die USA und die Welt betrachten, dies ausreichend würdigen. Man hört viel über den vernünftigen, gemäßigten Ton des Parteitags der Demokraten, der dem „dunklen“, zähnebleckenden Bombast der Veranstaltung der Republikaner gegenübergestellt wird. Präsident Barack Obama, Vizepräsident Joe Biden und Hillary Clinton selbst waren Musterbeispiele von Würde, verglichen mit Trumps Mussolini-artigen Manierismen und verbaler Aggression. Clinton Anhänger – auf dem Parteitag und anderswo – neigen dazu, Trump mit Spott zu bekämpfen, der Methode, die einst Voltaire gegen die Dogmen der katholischen Kirche einsetzte. Spott kann eine wirksame Waffe sein. In den 1920er Jahren ließen Journalisten wie H.L. Mencken die christlichen Fundamentalisten in den USA so lächerlich aussehen, dass diese sich für mehrere Generationen aus der Politik zurückzogen. Trumps verrückte, beleidigende Großsprecherei, sein vulgärer Geschmack und außergewöhnliches Aussehen laden geradezu zur Satire sein. Comedians wie Jon Stewart haben ihn gnadenlos verspottet. Doch um seine Anhänger zu überzeugen, die Trump eben wegen seiner Verrücktheit lieben, taugen Satire und Spott nicht. Trumps Verrücktheit setzt ihn vom Establishment ab, das diese Menschen verabscheuen. Charisma ruft nicht nach Mäßigung bei Wortwahl, Aussehen oder Benehmen. Je verrückter Trump wird, desto lieber mögen ihn seine Anhänger. Und je mehr die cleveren Comedians in New York ihn verspotten, desto stärker werden seine Fans sich um ihn scharren. Dies ist die große Perversion in unserer Zeit des wütenden Populismus.", "en": "I am not sure that people, who rightly see Trump as a great danger to the US and the world, sufficiently appreciate this. Much has been made of the reasonable and moderate tone of the Democratic National Convention, compared to the “dark,” snarling bombast of the Republicans’ event. President Barack Obama, Vice President Joe Biden, and Hillary Clinton herself were paragons of dignity, compared to Trump’s Mussolini-like mannerisms and verbal aggression. Clinton supporters, at the convention and elsewhere, tend to attack Trump with ridicule, the method once used by Voltaire against the dogmas of the Catholic Church. Ridicule can be an effective weapon. In the 1920s, journalists like H.L. Mencken made Christian fundamentalists in the US look so foolish that they dropped out of politics for several generations. Trump’s mad and offensive braggadocio, his vulgar tastes, and his extraordinary looks are all eminently ripe for satire. Comedians like Jon Stewart have had merciless fun at his expense. But satire and ridicule will not work to persuade people who love Trump precisely because of his weirdness. It sets him apart from the establishment they despise. Charisma does not call for restraint in words, appearance, or manner. The weirder he gets, the more his supporters like him. And the more that clever comedians in New York mock him, the more his fans will rally to his side. This is the great perversity in our age of angry populism."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Um ihre Interessen zu schützen, haben Banker unermüdlich Stimmung gegen Regulierungen gemacht, die ihnen vorgeschrieben hätten, sich zur Finanzierung ihrer Kreditvergabe und Investitionen mehr auf Gewinnrücklagen oder neues Eigenkapital als auf Fremdkapital zu verlassen. Sie berufen sich auf die Pflicht zur Gewinnmaximierung für die Aktionäre und unterstellen, strengere Regulierungen würden deren Interessen unterminieren. Aber sichere, weniger verschuldete Banken sind eher in der Lage, die Kreditvergabe aufrecht zu erhalten, ohne in Schwierigkeiten zu geraten oder Unterstützung zu benötigen. Deshalb laufen sie weniger Gefahr, das globale Finanzsystem zu destabilisieren oder den Aktionären und der Öffentlichkeit zu schaden. Die Banken behaupten auch, höhere Eigenkapitalanforderungen würden die Kreditvergabe einschränken und das Wirtschaftswachstum behindern. Aber ihre Argumente sind fehlerhaft und irreführend. Beispielsweise messen sie ihre Profitabilität in erster Linie an der Eigenkapitalrendite, unterscheiden aber nicht zwischen dieser und dem Shareholder Value. Tatsächlich könnten Bankmanager durch ihr ausschließliches Streben nach höheren Gewinnen die Aktionäre exzessiven Risiken aussetzen, ohne sie adäquat dafür zu kompensieren. Und Banker weigern sich, die Rolle von Regierungsgarantien und Subventionen anzuerkennen, die solch hohe Kreditaufnahmen möglich und attraktiv machen. Entgegen den Behauptungen der Banken ist die deutliche Erhöhung der Eigenkapitalanforderungen und damit der Schutz der Stabilität des Finanzsystems im öffentlichen Interesse – und im Interesse der meisten Aktionäre. Die Beibehaltung des Status Quo oder die Einführung mangelhafter Regulierungen würde es den Bankern ermöglichen, weiter auf Kosten anderer zu profitieren. Kleine Aktionäre können die Entscheidungen der Banken nur schwer beeinflussen, insbesondere wenn dabei komplexe Risikoeinschätzungen im Spiel sind. Und die Vorstände der Banken, die die Macht haben, sind gesetzlich nicht dazu verpflichtet, den allgemeinen Einfluss ihrer Handlungen auf andere zu berücksichtigen.", "en": "To safeguard their interests, bankers have lobbied relentlessly against regulations that would require them to rely less on borrowing and more on retained earnings or new equity to fund their lending and investments. They cite the need to deliver high returns for shareholders, implying that tighter regulations undermine shareholders’ interests. But safer, less indebted banks are better able to continue lending without becoming distressed or needing support. As a result, they are less likely to destabilize the global financial system or impose harm on most shareholders and the public. Bankers also claim that higher equity requirements would restrict credit and hinder economic growth. But their arguments are flawed and misleading. For example, they use return on equity as their primary measure of profitability, but neglect to distinguish between ROE and shareholder value. In fact, in the single-minded quest for higher returns, bankers might expose shareholders to excessive risk, without compensating them adequately. And bankers neglect to acknowledge the role of government guarantees and subsidies in making so much borrowing possible and attractive. Contrary to bankers’ claims, increasing equity requirements significantly, and thus safeguarding the financial system’s stability, is in the public interest – including the interest of most shareholders. By contrast, preserving the status quo, or implementing inadequate regulation, would allow bankers to continue to profit at the expense of others. Small shareholders cannot easily influence banks’ decisions, especially on complex risk-related issues. And banks’ boards of directors, which wield ultimate control, are not legally required to consider the broader impact of their actions on others."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Aus den Forschungsergebnissen ging hervor, dass es schon 25 Jahre vor dem Ausbruch der Demenz zu einer Verringerung von Beta-Amyloid – jener Substanz, die verklumpt und amyloide Plaques bildet – in der Cerebrospinalflüssigkeit kommt, die das Gehirn umgibt. Fünfzehn Jahre vor Ausbruch der Krankheit zeigte die Positronen-Emissionstomographie, dass sich Beta-Amyloid als Plaques im Gehirn angelagert hatte. Ferner zeigten die Framingham- sowie die Kungsholmen-Studie, dass detaillierte Tests des Kurzzeitgedächtnisses bereits zehn Jahre vor der Manifestation der Krankheit abnormale Ergebnisse lieferten. Diese Tests sind mittlerweile Bestandteil der klinischen Praxis und käuflich zu erwerben. Mit Gedächtnistests und anderen Tests für kognitive Funktionen kann festgestellt werden, ob kleinere Probleme hinsichtlich mancher Aspekte des Denkvermögens vorliegen - ein Zustand, der als „leichte kognitive Beeinträchtigung“ bekannt ist und der Alzheimer-Krankheit vorausgeht. Das Problem besteht darin, dass diese Tests von einem ausgebildeten Neuropsychologen durchgeführt werden müssen und über eine Stunde in Anspruch nehmen. Außerdem erkranken viele Menschen mit leichter kognitiver Beeinträchtigung nicht an Demenz. Aufgrund der Untersuchung der mittels Lumbalpunktion gewonnenen Cerebrospinalflüssigkeit kann mit einer Genauigkeit von 80 Prozent prognostiziert werden, welche Personen mit leichter kognitiver Beeinträchtigung eine Demenz entwickeln werden. Dennoch bedeutet das im Falle von 20 Prozent der Patienten eine Fehldiagnose. PET-Scans sind etwas weniger genau. Routinemäßige MRT-Aufnahmen des Gehirns von Menschen mit leichter kognitiver Beeinträchtigung zeigen hingegen mit einer Genauigkeit von lediglich etwa 70 Prozent unscheinbare Abnormalitäten. Deshalb sind Forscher immer noch auf der Suche nach einem genauen prädiktiven Test, der billiger, schneller und weniger invasiv durchzuführen ist als PET-Scans oder Lumbalpunktionen. Zwei heuer durchgeführte kleinere Studien mit Bluttests ergaben, dass diese Alzheimer offenbar 1 bis 3 Jahre vor dem Ausbruch der Krankheit vorhersagen können. Doch diese Tests sind kompliziert und erfordern die Untersuchung von zehn oder mehr Substanzen. Ungeachtet der prädiktiven Methoden, die Ärzte in den nächsten Jahren verwenden werden, ist festzustellen, dass diese es ihnen wahrscheinlich ermöglichen werden, Patienten mit leichter kognitiver Beeinträchtigung über deren Wahrscheinlichkeit zu informieren, auf kurze Sicht Alzheimer zu entwickeln. Die schwierigere Frage lautet, ob es uns gelingen wird, Alzheimer bei Menschen mit normaler kognitiver Funktion und normalem Gedächtnis vorherzusagen oder die Krankheit mehr als fünf Jahre vor ihrem Ausbruch zu prognostizieren. Aber selbst wenn man Alzheimer letztlich wird genau vorhersagen können, gilt es festzuhalten, dass derzeit keine Medikamente zur Verfügung stehen, um die Krankheit zu verhindern oder zu heilen, bevor die amyloide Plaques beginnt, den Geist zu zerstören. Darin besteht unsere nächste große Herausforderung.", "en": "The research found that amyloid-beta – the substance that clumps together and forms amyloid plaques – becomes depleted in the cerebrospinal fluid around the brain as long as 25 years before the onset of dementia. Fifteen years prior to onset, a positron emission tomography (PET) scan showed amyloid-beta being deposited in plaques in the brain itself. And detailed short-term memory tests were abnormal ten years before onset, as suggested in the Framingham and Kungsholmen studies. These tests are now becoming part of clinical practice, and are available commercially. Memory and other cognitive tests can reveal whether one has minor problems with some aspects of thinking – a condition known as “mild cognitive impairment” that precedes Alzheimer’s disease. The problem is that the tests must be administered by a trained neuropsychologist and take more than an hour to complete; moreover, many people with mild cognitive impairment do not progress to dementia. Sampling cerebrospinal fluid via a lumbar puncture (or “spinal tap”) can predict which people with mild cognitive impairment will progress to dementia with over 80% accuracy, but this still means a misdiagnosis for one in five patients. PET scans are slightly less accurate, while routine MRI brain scans can reveal with perhaps only 70% accuracy subtle abnormalities in people with mild cognitive impairment. Scientists are therefore still searching for an accurate predictive test that is cheaper, quicker, and less invasive than PET scans or lumbar punctures. This year, two small studies of blood tests seemed to predict Alzheimer’s 1-3 years before it occurred, but the tests are complicated and require the measurement of ten or more substances. Whichever predictive methods doctors use over the next few years will probably enable them to inform those patients with mild cognitive impairment about their chances of developing Alzheimer’s in the short term. The trickier question is whether we will be able to predict Alzheimer’s disease accurately in those with normal cognition and memory, or to predict it more than five years in advance. Even if accurate early prediction of Alzheimer’s eventually is achieved, there are currently no drugs available to prevent or cure it before the amyloid plaques start destroying the mind. That will be our next great challenge."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Tiefer als alles andre aber beschäftigte mich jene Halluzination oder Vision an der Kirchenmauer, die verheißungsvolle Ankündigung jener tanzenden Lichtschrift, die mit Andeutungen des Traktates übereinstimmte. Viel war mir da versprochen worden, gewaltig hatten die Stimmen jener fremden Welt meine Neugierde angestachelt, oft sann ich lange Stunden ganz versunken darüber nach. Und immer deutlicher sprach dann die Warnung jener Inschriften zu mir: »Nicht für jedermann!« und »Nur für Verrückte!« Verrückt also mußte ich sein und weit abgerückt von »jedermann«, wenn jene Stimmen mich erreichen, jene Welten zu mir sprechen sollten. Mein Gott, war ich denn nicht längst weit genug entfernt vom Leben jedermanns, vom Dasein und Denken der Normalen, war ich nicht längst reichlich abgesondert und verrückt? Und dennoch verstand ich im Innersten den Zuruf recht wohl, die Aufforderung zum Verrücktsein, zum Wegwerfen der Vernunft, der Hemmung, der Bürgerlichkeit, zur Hingabe an die flutende gesetzlose Welt der Seele, der Phantasie.", "en": "What, however, occupied my thoughts more than all else was the hallucination, or vision, of the church wall. The announcement made by the dancing illuminated letters promised much that was hinted at in the treatise, and the voices of that strange world had powerfully aroused my curiosity. For hours I pondered deeply over them. On these occasions I was more and more impressed by the warning of that inscription—\"Not for everybody!\" and \"For madmen only!\" Madman, then, I must certainly be and far from the mold of \"everybody\" if those voices reached me and that world spoke to me. In heaven's name, had I not long ago been remote from the life of everybody and from normal thinking and normal existence? Had I not long ago given ample margin to isolation and madness? All the same, I understood the summons well enough in my innermost heart. Yes, I understood the invitation to madness and the jettison of reason and the escape from the clogs of convention in surrender to the unbridled surge of spirit and fantasy."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Angesichts der Tatsache, dass sich der Großteil des sudanesischen Ölreichtums im Süden befindet, ist die Verwaltung der Ölindustrie und ihrer Einnahmen nach der Abspaltung ein existenzielles Problem für Bashirs Regime und dessen Fähigkeit, dieses riesige und ethnisch vielfältige Land unter Kontrolle zu halten. In den ölreichen Grenzgebieten könnte sich ein neuer Krieg entzünden. Als eines der ärmsten und bedürftigsten Länder der Welt, für das die Einnahmen aus dem Ölgeschäft über Jahre die einzige Einkommensquelle wären, kann man von einem unabhängigen Südsudan nicht erwarten, den von Schulden geplagten Norden zu retten. Vielmehr steht der Süden selbst vor der Herausforderung einer Reformierung der gesamten Ölindustrie, die jahrelang von chinesischen und malaysischen Firmen brutal und unverantwortlich und mit verheerenden ökologischen Folgen ausgebeutet wurde. Auffallenderweise hat sich Bashirs Regime in den Augen seiner Nachbarn in Afrika und in der arabischen Welt derart disqualifiziert, dass den wichtigsten regionalen Akteuren eine Abspaltung des Südens akzeptabler als jemals zuvor erscheint. Tatsächlich sieht es so aus, als ob die gesamte arabische Welt Bashir aufgegeben hätte. Manche arabischen Spitzenpolitiker spielen zwar noch mit dem Gedanken, dass ein Sturz Bashirs vielleicht die Einheit des Sudan retten würde, aber dafür ist es wahrscheinlich zu spät. Nachdem es Ägypten, einem Schlüsselakteur in der arabischen Welt, nicht gelang, Bashir von einem säkularen, dezentralisierten Staat oder Staatenbund Sudan zu überzeugen, ist man dazu übergegangen, die Unausweichlichkeit einer Abspaltung hinzunehmen – so lange sich der neue Staat mit Ägypten in der Frage des Nilwassers einigen kann.", "en": "Given that most of Sudan’s oil wealth is concentrated in the South, the management of the oil industry and its revenues after secession is an existential problem for Bashir’s regime and its capacity to control his vast and ethnically diverse country. It is in the oil-rich border areas that a new war might erupt. As one of the poorest and neediest countries in the world, for which oil revenues would be the only source of income for years to come, an independent South Sudan could not be expected to rescue the debt-ridden North. Its own challenge lies in reforming the entire oil industry, which for years has been brutally and irresponsibly exploited by Chinese and Malaysian companies, with devastating environmental consequences. Conspicuously, Bashir’s regime has been disqualified in the eyes of its neighbors in Africa and the Arab world to a degree that makes the South’s secession a more acceptable option to the main regional stakeholders than ever before. Indeed, the Arab world as a whole seems to have given up on Bashir. Some Arab leaders still toy with the idea that overthrowing him might yet salvage a united Sudan, but it is probably too late for that. After failing to moderate Bashir into accepting a secular decentralized or confederate Sudan, Egypt, a key Arab player concerned about the stability of its southern border, has come to accept the inevitability of secession – so long as the new state lines up with it on the issue of the Nile’s waters."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Vor fünf Jahren führte Tsarukyan selbst seine Schläger bei einem Einbruch in unser Büro an, bei dem meine Mitarbeiter mehrere Stunden in Geiselhaft genommen wurden. Vor kurzem versuchte Tsarukyan, mich zu einem Treffen einzuladen, nachdem er einige unschmeichelhafte Artikel über sich in unserer Zeitung gelesen hatte. Ich lehnte ab. Armeniens Oberoligarch kochte. Er versprach, mich zu bestrafen, und dass er handeln würde, sobald Haykakan Zhamanak das nächste Mal eine berühmte Person kritisieren würde. Die Autoexplosion geschah einen Tag, nachdem wir Armeniens Polizeipräsidenten eine Rüge erteilt hatten. Niemanden von uns überrascht es, dass die Polizei die Explosion meines Autos nicht untersuchen will. Sie fing damit erst zehn Tage später an, als die Feuerwehr erklärte, dass das Feuer wahrscheinlich das Ergebnis einer Explosion war, die durch „äußere Einwirkung“ verursacht wurde. Solche Schikanen stehen für Journalisten in dem Gebiet, das Wladimir Putin den „postsowjetischen Raum“ nennt, auf der Tagesordnung. Armenien hat sich 1995 zwar eine neue Verfassung mit hübschen Sätzen über die Redefreiheit gegeben, doch sowohl die kleinlichen Schikanen als auch die Todesdrohungen aus der Sowjetzeit sind geblieben. Natürlich glaubten wir niemals, dass die Pressefreiheit einfach zu erreichen wäre. Wir wussten von Anfang an, dass wir jeden Tag darum kämpfen müssten. Aber wir hatten uns nie vorgestellt, in welchem beängstigenden Maße der Staat – der dabei Hand in Hand mit den neureichen Oligarchen arbeitet – sich unserer Sache entgegenstellen würde. Wir geben uns nicht geschlagen. Ein verbranntes Auto ist ein geringer Preis im Kampf um die Freiheit.", "en": "Five years ago, Tsarukyan himself led his thugs in a break-in at our office, taking my staff hostage for several hours. Recently, after reading some unflattering articles about him in our paper, Tsarukyan tried to invite me to a meeting. I refused. Armenia’s paramount oligarch fumed. He promised to punish me, and that he would act the next time Haykakan Zhamanak criticized any well-known person. The car explosion occurred the day after we rebuked Armenia’s Police Chief. None of us are surprised that the police are unwilling to investigate my car’s explosion. They began to do so only ten days later, when the fire brigade stated that the fire was likely the result of an explosion incited by “outside interference.” Such harassment is the everyday stuff of journalism in what Vladimir Putin calls the “post-Soviet space.” Armenia may have adopted in 1995 a new Constitution with fine phrases about freedom of speech, but both the petty harassments and the mortal threats of the Soviet era remain. Of course, we never believed that press freedom would come easily. We understood from the start that we would have to fight for it everyday. But we never imagined the terrifying lengths to which the state – working hand-in-hand with the new oligarchic rich – would go to defeat our cause. We will not be defeated. An incinerated car is a small price to pay in the battle for freedom."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Führende Köpfe aus Politik und Zivilgesellschaft müssen mehr tun, um Gesundheit als Menschenrecht zu etablieren. Und sie sollten sich speziell auf Antibiotika-Resistenzen konzentrieren, die für diese wie für kommende Generationen gleichermaßen eine Bedrohung darstellen. Zweitens müssen Politik und Gesundheitsanbieter die Standardbehandlung gegen TB umgestalten, um sie fairer, diskriminierungsfreier, bürgernäher und zu einem Rechtsanspruch zu machen – und zwar nicht nur im Gesundheitsbereich, sondern auch am Arbeitsplatz, in Schulen und in Gefängnissen. Dies ist besonders für gefährdete Bevölkerungsgruppen wie Kinder und HIV-Infizierte wichtig. Allgemeiner jedoch sollte das letztliche Ziel in einer allgemeinen Krankenversicherung bestehen, um die Menschen vor den potenziell katastrophalen Gesundheitsaufwendungen zu schützen, die mit TB und multiresistenter TB verbunden sind. Drittens müssen wir uns dazu verpflichten, die erforderlichen Investitionen zur Ausrottung der TB zu tätigen, und anerkennen, dass das moralisch Richtige auch finanziell sinnvoll ist. Die Vereinten Nationen schätzen, dass langfristig „jeder gegen TB ausgegebene Dollar durch gesundheitliche Verbesserungen und Produktivitätssteigerungen 30 Dollar einbringt“. Die vierte Priorität besteht in der Einbeziehung des privaten Sektors. Um Innovationen und neue Entdeckungen zu befeuern, brauchen wir dringend mehr Partnerschaften zwischen Regierungen, Unternehmen (insbesondere Arzneimittelherstellern) und zivilgesellschaftlichen Organisationen. Das Ziel sollte sein, bessere, weniger toxische Behandlungsformen zu entwickeln, die schneller wirken als die derzeit verfügbaren. Und schließlich muss sich die internationale Gemeinschaft zu entschiedenerer und stärker rechenschaftspflichtiger globaler Führung verpflichten. Ohne Rechenschaftspflicht bedeuten Ziele und Zusagen wenig. Die Regierungen müssen unter Druck gesetzt werden, den Lebensstandard zu verbessern. Dies bedeutet, den Zugriff auf nährstoffreiche Lebensmittel, eine saubere Umwelt und Bildung sicherzustellen und gesunde wirtschaftliche Bedingungen zu fördern. Die Umsetzung dieser Ziele wird viel dazu beitragen, die von der TB ausgehenden Belastungen zu verringern. Wichtige globale Gesundheitsorganisationen wie der Globale Fonds zur Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria, Unitaid, der Notfallplan des US-Präsidenten zur AIDS-Hilfe usw. unterstützen Länder bei dieser Agenda. Doch angesichts der weltweiten Finanzierungslücke von 2,3 Milliarden Dollar jährlich kann das Bemühen um eine Ausrottung der TB nicht ein paar wenigen Organisationen überlassen bleiben. Während der vergangenen 15 Jahre waren Länder, die wesentliche Fortschritte bei der Bekämpfung der TB gemacht haben, die Ausnahme. Um derartige Fortschritte zur globalen Norm zu machen, brauchen wir eine kritische Masse an Ländern, die sowohl die strukturellen Determinanten der TB in Angriff genommen als auch die ausreichende Behandlungsfinanzierung bereitgestellt haben.", "en": "Political and civil-society leaders need to do more to champion health as a human right. And they should focus especially on AMR, which poses a threat to current and future generations alike. Second, policymakers and health-care providers must transform the standard response to TB to make it more equitable, rights-based, non-discriminatory, and people-centered, not just in health settings but also in workplaces, schools, and jails. This is especially important for vulnerable populations, including children and people living with HIV. But, more broadly, the ultimate goal should be universal health coverage, in order to protect people from the potentially catastrophic health expenditures associated with TB and MDR-TB. Third, we must commit to making the investments necessary to end TB, recognizing that the right thing to do also makes financial sense. The UN estimates that, over the long term, “Every dollar spent on TB generates up to $30 through improved health and increased productivity.” The fourth priority is to leverage the private sector. To fuel innovation and new discoveries, we urgently need more partnerships between governments, businesses (particularly drug makers), and civil-society organizations. The goal should be to develop better, less toxic treatment regimens that work faster than what is currently available. Finally, the international community must commit to more decisive and accountable global leadership. Without accountability, goals and commitments have little meaning. Governments need to be pressured to improve living standards. That means ensuring access to nutritious food, a clean environment, and education, and fostering healthy economic conditions. Meeting those objectives will go a long way toward reducing the burden of TB. Major global health organizations such as The Global Fund to Fight AIDS, Tuberculosis and Malaria, Unitaid, the US President’s Emergency Plan for AIDS Relief, and others are supporting countries in this agenda. But with a global funding gap of $2.3 billion per year, the effort to end TB cannot be left to just a few organizations. Over the past 15 years, countries that have made significant progress in the fight against TB are the exception. To make progress the global norm, we will need to create a critical mass of countries that have both addressed the structural determinants of TB and appropriated adequate funding for treatments."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Doch die P3 unternahmen nichts in diese Richtung und zahlten unmittelbar auch einen hohen Preis hinsichtlich der BRICS-Länder (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika), die ihre Unterstützung für die Operation in Libyen zurückzogen. Schlimmer noch: die BRICS-Staaten weigerten sich, überhaupt irgendwelche Maßnahmen als Reaktion auf den sich anbahnenden Horror in Syrien zu ergreifen, der in seinen frühen Phasen eine frappierende Ähnlichkeit mit Gaddafis Zwangsherrschaft aufwies. Vielleicht wäre Libyen auch bei fortgesetzter Einigkeit des Sicherheitsrates in das Chaos abgeglitten, weil die externen Akteure die innere politische Dynamik nicht verstanden hätten und es ihnen nicht gelungen wäre, sich intelligent auf den Friedensprozess nach der Krise vorzubereiten. Und vielleicht wäre der katastrophale Bürgerkrieg in Syrien auch ausgebrochen, wenn die Lähmung des Sicherheitsrates im Jahr 2011 nicht stattgefunden hätte. Man kann es nicht wissen. Unmöglich ist allerdings die Vorstellung, dass wir nicht zumindest mehr Leben hätten retten können, wenn der Konsens die Oberhand behalten hätte. Ebenso wie seine Kollegen in Großbritannien und Frankreich zögert Obama möglicherweise immer noch anzuerkennen, dass die P3 in Libyen überzogen agierten und die Bedenken der BRICS zu arrogant abtaten. Sehr wohl jedoch versteht er die Verantwortung der Welt zum Schutz der Menschen vor Völkermord und anderer Verbrechen gegen die Menschlichkeit, wo immer sich diese auch zutragen. Und er sieht, so wie wir das alle müssen, die Notwendigkeit wirksamer multilateraler Maßnahmen, wenn sich Derartiges anbahnt.", "en": "The P3 did neither of those things, and paid an immediate price with the BRICS countries (Brazil, Russia, India, China, and South Africa), which withdrew their support from the Libya operation. Worse, the BRICS refused to take any action at all in response to the unfolding horror in Syria, which in its early stages bore an uncanny resemblance to Qaddafi’s oppression. Perhaps Libya would have descended into chaos even if the Security Council had remained united, owing to the external players’ failure to understand the internal political dynamics and to prepare intelligently for post-crisis peace building. And maybe, had there not been Security Council paralysis over Syria in 2011, the catastrophic plunge into civil war there would still have occurred. We can never know. But it is impossible not to believe that we would at least have done better in saving lives if consensus had prevailed. Obama, like his colleagues in the UK and France, may still be reluctant to acknowledge that the P3 overreached in Libya and was too arrogantly dismissive of the BRICS’ concerns. But he understands the world’s responsibility to protect people from genocide and other crimes against humanity wherever they occur. And he understands, as we all must, the need for effective multilateral action if that is to happen."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Das Land beansprucht Meeresregionen im Ost- und Südchinesischen Meer, die mit den Forderungen anderer Staaten in der Region kollidieren (darunter Japan, die Philippinen und Vietnam). Seine Ansprüche auf einen Großteil des Südchinesischen Meers begründet China dabei mit der so genannten „neunstrichigen Linie“ (die ursprünglich 1947 von Taiwan eingeführt wurde). Dort hat das Land künstliche Inseln geschaffen, deren umliegende Meeresgebiete es kontrolliert. Von den USA wird Chinas Politik als „Zugangs- und Gebietsverweigerung“ bezeichnet: ein Versuch, die US-Flotte weit vom chinesischen Festland und damit von den Küsten der amerikanischen Verbündeten in der Region fernzuhalten. Außerdem erweitert China seinen geopolitischen Einfluss durch Initiativen wie die Asiatische Investitionsbank für Infrastruktur, Hilfsprogramme für Afrika und seinen „Ein Gürtel, eine Straße“-Plan für den Aufbau maritimer und territorialer Verbindungen durch den Indischen Ozean und Zentralasien bis hin nach Europa. Die aktuelle politische Führung Chinas wünscht sich friedliche und kooperative Beziehungen zu den USA und anderen westlichen Ländern. Aber die zukünftige Herausforderung für die USA und ihre Verbündeten wird sein, spätere Generationen chinesischer Politiker von Maßnahmen abzuhalten, die den Westen bedrohen könnten. Im Nahen Osten konzentriert sich die Welt hauptsächlich auf die Bedrohung, die der IS für die Zivilbevölkerungen in aller Welt darstellt – darunter auch für diejenigen Europas und der Vereinigten Staaten. Das größere Problem in der Region ist allerdings der Konflikt zwischen schiitischen und sunnitischen Muslimen – eine Spaltung, die schon seit über tausend Jahren besteht.", "en": "It is asserting maritime claims in the East and South China Seas that conflict with claims by other countries in the region (including Japan, the Philippines, and Vietnam). In particular, China is relying on the so-called “nine-dash line” (originally created by Taiwan in 1947) to justify its claim to most of the South China Sea, where it has created artificial islands and asserted sovereignty over their surrounding waters. The US characterizes China’s policy as “anti-access area denial”: an effort to keep the US Navy far from the Chinese mainland and therefore from the coasts of America’s allies in the region. China also is expanding its geopolitical influence through initiatives like the Asian Infrastructure Investment Bank, aid programs in Africa, and its “One Belt, One Road” plan to establish maritime and territorial links through the Indian Ocean and Central Asia, extending all the way to Europe. The current Chinese political leadership wants a peaceful and cooperative relationship with the US and other Western countries. But, looking to the future, the challenge for the US and its allies will be to deter future generations of Chinese leaders from adopting policies that threaten the West. In the Middle East, much of the world’s focus has been on the threat posed by ISIS to civilian populations everywhere – including Europe and the United States. But the bigger issue in the region is the conflict between Shia and Sunni Muslims, a divide that has persisted for more than a thousand years."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Die Glückssträhne der Weltwirtschaft könnte zu Ende gehen ABU DHABI – Jetzt im Dezember neige ich von Natur aus dazu, die Wirtschafts- und Finanzentwicklung des vergangenen Jahres Revue passieren zu lassen, um politischen Entscheidungsträgern und Anlegern antizipieren zu helfen, was 2020 passieren könnte. Das Jahr klingt diesmal, insbesondere im Vergleich zum Vorjahr, relativ positiv aus. Es besteht Hoffnung auf eine weltweite Wachstumserholung, die Handelsspannungen haben sich verringert, und die Notenbanken haben bekräftigt, dass sie ihre ultraniedrigen Zinsen beibehalten und weiter für reichlich Liquidität sorgen werden. Die finanzielle Volatilität ist verhalten, und die Anleger können für verschiedene Anlageklassen solide Renditen erwarten. Doch so verführerisch es ist, bei der aktuellen finanziellen und gesamtwirtschaftlichen Lage zu verharren: Man liefe damit Gefahr, einen zentralen Aspekt der Zukunftsaussichten zu vernebeln. Es besteht nämlich ein seltsamer Kontrast zwischen der relativen Klarheit der kurzfristigen Erwartungen und der Trübe und Unsicherheit, die sich auftut, wenn man den Erwartungshorizont weiter – sagen wir auf die kommenden fünf Jahre – ausdehnt. Viele Länder sehen sich strukturellen Unsicherheiten gegenüber, die weitreichende systemische Folgen für Märkte und Weltwirtschaft haben könnten. So wird die Europäische Union im Verlauf der kommenden fünf Jahre versuchen, eine neue Arbeitsbeziehung zum Vereinigten Königreich aufzubauen und zugleich die schädlichen sozialen und politischen Auswirkungen eines langsamen, unzureichend inklusiven Wachstums in den Griff zu bekommen. Die EU muss die Gefahren einer langen Phase negativer Zinssätze bewältigen und zugleich ihren wirtschaftlichen und finanziellen Kern stärken. Solange die Architektur der Eurozone unvollendet bleibt, bleiben anhaltende Instabilitätsrisiken. Darüber hinaus werden die USA, deren Wirtschaft sich deutlich besser entwickelt hat als die vieler anderer Länder, in den kommenden Jahren entscheiden, ob sie sich weiterhin von der übrigen Welt abwenden wollen – ein Prozess, der im Widerspruch zu ihrer historischen Position im Zentrum der Weltwirtschaft steht. Oder man denke an Chinas Entwicklungsprozess. Da die Weltwirtschaft China derzeit eher bremst als stützt, muss sich das Land womöglich mit dem Risiko auseinandersetzen, dass es sein Blatt überreizt hat. Eine starke Abhängigkeit von kurzfristigen Konjunkturmaßnahmen ist zunehmend unvereinbar mit den längerfristigen Reformen, die China braucht, und seine geopolitischen Ambitionen und regionalen wirtschaftlichen und finanziellen Verpflichtungen (darunter die neue Seidenstraßen-Initiative) werden kostspieliger.", "en": "The Global Economy’s Luck May Run Out ABU DHABI – This being December, my natural inclination is to review the past year’s economic and financial developments to help policymakers and investors anticipate what might be coming in 2020. This year is ending on a relatively positive note, especially when compared to the same time last year. There is hope of a global growth pickup, trade tensions have lessened, and central banks have reaffirmed that that they will maintain ultra-low interest rates and continue to provide ample liquidity. Financial volatility is subdued, and there are reasonable expectations of solid investor returns across many asset classes. As tempting as it is to dwell on current financial and macroeconomic conditions, doing so risks obfuscating a key element in the outlook for the future. There is a curious contrast between the relative clarity of expectations for the near term and the murkiness and uncertainty that comes when one extends the horizon further – say, to the next five years. Many countries are facing structural uncertainties that could have far-reaching, systemic implications for markets and the global economy. For example, over the next five years, the European Union will seek to establish a new working relationship with the United Kingdom, while also dealing with the harmful social and political effects of slow, insufficiently inclusive growth. The EU will have to navigate the perils of a prolonged period of negative interest rates, while also shoring up its economic and financial core. As long as the eurozone’s architecture is incomplete, consistent risks of instability will remain. Moreover, in the years ahead, the United States, having notably outperformed many other economies, will decide whether to continue disengaging from the rest of the world – a process that is at odds with its historic position at the center of the global economy. Or consider China’s development process. With the global economy acting more as a drag on growth than a boon to it, China may confront the risk that it has overplayed its hand. Heavy reliance on short-term stimulus measures is increasingly inconsistent with pursuing the longer-term reforms that it needs, and its geopolitical ambitions and regional economic and financial commitments (including the Belt and Road Initiative) are becoming costlier."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Im Westen spiegelt der Trend hin zu finanzpolitischem Aktivismus die allgemeine Erkenntnis wider, dass der geldpolitische Aktivismus – zumindest in den Randbereichen – nicht mehr hilfreich ist. Sicherlich müssen die Zentralbanken technisch gesehen tun was sie können, um ihre Inflationsziele zu erreichen, aber die exzessive quantitative Lockerung hat einen hohen Preis gekostet und scheint zur Bereicherung einer Minderheit gegenüber der Mehrheit geführt zu haben. Angesichts dessen, dass der geldpolitische Aktivismus sein Haltbarkeitsdatum überschritten hat, besteht eine der wenigen verbleibenden Möglichkeiten in einer aktiven Finanzpolitik mit höheren Infrastrukturausgaben. Aber auch sie gibt es nicht umsonst, wie einige ihrer Befürworter oft glauben machen wollen. Die hohen Staatsschulden in den meisten Industrieländern können von den Politikern nicht ignoriert werden. Es wird interessant sein zu sehen, wie Hammond höhere Ausgaben für Infrastruktur einleiten kann, ohne gegen das Programm haushaltspolitischer Verantwortlichkeit der Konservativen Partei zu verstoßen. Und wenn wir in den USA hinter die Nebelkerzen des Wahlkampfdesasters blicken, scheint es so, dass beide Seiten für mehr Infrastrukturausgaben eintreten. Ist dies der Fall, sollte die nächste US-Regierung (unabhängig davon, wer gewinnt) gemeinsam mit einer neuen britischen Führung, die sich bemüht, nach dem Brexit ihre „Offenheit“ zu beweisen, ihren finanzpolitischen Aktivismus über die Infrastruktur im Inland auf die allgemeinere globale Entwicklung ausweiten. Beispielsweise könnte die Weltbank mit angemessener Unterstützung neue Investitionsinstrumente wie Anleihen für AMR oder globale Ausbildung entwickeln, die zukünftig die Entwicklung fördern und das Wachstum ankurbeln könnten – Effekte, die andernfalls verloren sein könnten. Sowohl die USA als auch Großbritannien müssen zeigen, dass sie über ihre hochempfindlichen – und, ehrlich gesagt, engstirnigen – innenpolitischen Probleme hinauswachsen können. Und sie sollten sich daran erinnern, dass ohne die Exportmärkte der BRICS und anderer Schwellenländer alle Versuche, ihre Wirtschaft wieder ins Lot zu bringen, zum Scheitern verurteilt sind.", "en": "In the West, the turn toward fiscal activism reflects widespread recognition that monetary activism has outlived its usefulness, at least at the margin. To be sure, central banks technically should do whatever it takes to meet their inflation targets; but excessive quantitative easing has imposed high costs, and seems to have favored the few at the expense of the many. With monetary activism past its sell-by date, an active fiscal policy that includes stronger infrastructure spending is one of the only remaining options. But it is not a free lunch, as many of its promoters often suggest, because policymakers cannot ignore the high levels of government debt across much of the developed world. It will be interesting to see how Hammond navigates the path toward higher infrastructure spending, while sticking to the Conservative Party’s platform of fiscal responsibility. And in the US, if we look beyond the fog of election-season opprobrium, it appears that both sides are in favor of more infrastructure spending. That being the case, the next US administration (regardless of who wins), together with a new UK leadership struggling to demonstrate its post-Brexit “openness,” should extend fiscal activism beyond domestic infrastructure to global development more generally. For example, with proper support, the World Bank could create new investment vehicles such as AMR or global-education bonds, which would support future development and salvage future global growth that may otherwise be lost. The US and the UK both need to show that they can move beyond their highly sensitive – and, frankly, narrow-minded – domestic political issues. And they should remember that without the export markets that the BRICS and other emerging countries represent, all attempts to rebalance their economies will be in vain."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Die Kreditwürdigkeit einer Kommune kann sich – falls sie Klimarisiken nicht mittels anderer Kreditfaktoren wie der Kapital- und Finanzplanung oder der Abstimmung mit anderen staatlichen Stellen begegnet – im Laufe der Zeit verschlechtern. Mit Szenario-Analysen lassen sich wesentliche Risiken und Chancen schon im Vorfeld aufzeigen, und sie können organisatorische Resilienz simulieren und bei der Einschätzung helfen, ob andere Faktoren die längerfristigen Klimarisiken eines Emittenten ausreichend abmildern können. Zugleich kann die Anwendung verschiedener Szenarien (einschließlich von Stresstests in Bezug auf extremere Szenarien) Emittenten eine Chance bieten, die Belastbarkeit ihrer laufenden oder geplanten Anpassungsstrategien unter Beweis zu stellen. Angesichts des breiten Spektrums kommunaler US-Emittenten könnten ein erweiterter Datenpool und eine einheitlichere Offenlegung potenzieller Gefahren die Bewertung der Verknüpfung zwischen den verschiedenen potenziellen physischen Risiken, risikomindernden Maßnahmen und der Kreditqualität verbessern. Die Task Force on Climate-Related Financial Disclosures schlägt vor, verfügbare Szenarien aus dem fünften Sachstandsbericht (AR5) des Weltklimarats zu verwenden. Diese spiegeln vier mögliche Treibhausgas-Emissionspfade (repräsentative Konzentrationspfade oder RCPs) und Szenarien bis 2100 wider. Jedes Szenario beschreibt ein Niveau von Treibhausgas-Konzentrationen in der Atmosphäre, das zu einer damit verknüpften Veränderung der globalen Durchschnittstemperatur (gegenüber dem historischen Basiswert der Jahre 1986-2005) führt. Dies ermöglicht eine größere Standardisierung der Berichterstattung zu Klimarisiken. Eine verbesserte, standardisierte Berichterstattung könnte den US-Kommunen helfen, sich mit anderen zu vergleichen, die ähnlichen Risiken ausgesetzt sind, und langfristige Herausforderungen zu ermitteln. Allerdings gibt es innerhalb des öffentlichen Finanzmarkts der USA derzeit noch keine wesentlichen diesbezüglichen Initiativen. In Ermangelung eines Branchen- oder sektoralen Standards, anerkannter optimaler Verfahren oder regulatorischer Vorgaben könnte eine verbesserte Offenlegung durch Emittenten oder unabhängige Datenanbieter eine vergleichende Analyse des Spektrums der möglichen physischen Risiken sowie der tatsächlichen und geplanten Gegenmaßnahmen erleichtern.", "en": "A municipality’s creditworthiness can weaken over time if it does not mitigate climate risks via other credit factors, such as capital and financial planning or coordination with other government entities. Scenario analysis can identify material risks and opportunities before they emerge, simulate organizational resilience, and help assess whether other factors can sufficiently mitigate an issuer’s longer-term climate risk. At the same time, applying different scenarios (including stress testing against more extreme scenarios) can give issuers a chance to demonstrate the robustness of their current or planned adaptation strategies. Given the wide spectrum of US municipal issuers, an enriched pool of data and more consistent disclosure by US municipal entities of potential hazards could enhance the assessment of the link between various potential physical risks and risk mitigants and credit quality. The Task Force on Climate-Related Financial Disclosures suggests using available scenarios from the Intergovernmental Panel on Climate Change’s Fifth Assessment Report (AR5). These reflect four possible greenhouse-gas (GHG) emissions pathways (known as Representative Concentration Pathways, or RCPs) and possible scenarios by 2100. Each scenario fixes the level of GHG concentration in the atmosphere, resulting in an associated change in global average temperature (compared with the 1986-2005 historical baseline). This allows for greater standardization in climate risk reporting. Enhanced standardized reporting could help US municipalities to compare with others facing similar climate risks and identify long-term challenges. Currently, however, there are no significant initiatives in this regard within the US public-finance market. Absent an industry or sector standard, best practice, or regulatory requirement, improved disclosure by issuers or independent data providers could facilitate comparative analysis of the range of possible physical risk exposures, as well as actual and planned measures to mitigate them."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Das vierte Problem ist China, das deutlich gemacht hat, dass es eine Neuregelung des internationalen Machtgleichgewichts anstrebt. Die Trump-Regierung hat China beim Handel zu Recht die Stirn geboten. Es kann keinen „fairen Handel“ geben, wenn ein Land, das nicht nach denselben Regeln spielt wie alle anderen, zwei Fünftel der Weltwirtschaft organisiert. China unterstützt seine Industrien durch üppige Subventionen, beschränkt den Zugang zu seinen Märkten und verstößt regelmäßig gegen geistige Eigentumsrechte. Zudem geht von Chinas Modell eines autoritären Staatskapitalismus gleich eine zweifache Herausforderung aus, denn es repräsentiert sowohl eine wirtschaftliche Konkurrenz als auch ein alternatives politisches Modell. Insofern müssen die EU und Amerika dringend klare, einvernehmlich vereinbarte Regeln für den Umgang mit China entwickeln. Das fünfte wichtige Problem ist Europas Rolle in der Welt. Wenn Europa nicht aufwacht und sich die Realitäten der neuen chinesisch-amerikanischen Rivalität bewusst macht, könnte es sich in einer Position geopolitischer Bedeutungslosigkeit wiederfinden. Tatsächlich gibt es bereits Anzeichen für Europas schwindende globale Bedeutung. Kriege und Konflikte entlang der europäischen Peripherie werden zunehmend durch andere Mächte entschieden, und Europa spielt keine erkennbare Rolle bei ihrer Beilegung. Europas Zögern, sich Geltung zu verschaffen, hat eine historische Dimension. Die EU hat sich aus gutem Grund lange unter den Sicherheitsschirm der USA gestellt und faktisch eine Zuschauerrolle eingenommen. Doch diese geopolitische Konzeption Europas ist eine amerikanische Schöpfung, die auf dem Marshall-Plan beruht. Der erste Generalsekretär der NATO, Hastings Ismay, hat es bekanntlich einmal so formuliert: Zweck der NATO sei es, „die Russen draußen, die Amerikaner drinnen und die Deutschen klein zu halten“. Es hat sich seit den 1950er Jahren eine Menge geändert. Wir Europäer sind erst allmählich dabei, zu begreifen, dass wir uns den geopolitischen Realitäten des 21. Jahrhunderts anpassen müssen. Die atlantische Ära macht der pazifischen Ära Platz. Die Europäer sollten sich nicht der Illusion hingeben, dass sich alles schon von allein zum Guten wenden werde. Es ist Zeit, den Mut und den Willen zur Übernahme der Verantwortung für unsere strategischen Interessen aufzubringen.", "en": "The fourth issue is China, which has made clear that it seeks a revision of the international balance of power. For its part, the Trump administration rightly challenged China on trade. There can be no “fair trade” when a country that does not play by the same rules as everyone else organizes two-fifths of the global economy. China lavishes subsidies on its industries, limits access to its markets, and routinely violates intellectual-property rights. Moreover, China’s model of authoritarian state capitalism poses a double challenge, because it represents both economic competition and an alternative political model. As such, the EU and America urgently need to devise clear, mutually agreed rules for dealing with China. The fifth major issue is Europe’s role in the wider world. If Europe does not wake up to the realities of the new Sino-American rivalry, it could find itself in a position of geopolitical irrelevance. In fact, there are already signs of Europe’s declining global significance. Wars and conflicts along the European periphery are increasingly being decided by other powers, with Europe playing no discernible role in their resolution. Europe’s reluctance to assert itself has a historical dimension. For good reasons, the EU has long resided beneath the US security umbrella, with the Union effectively remaining on the sidelines. But that geopolitical conception of Europe is an American artifact, based on the Marshall Plan. As NATO’s first secretary-general, Hastings Ismay, famously put it, the purpose of NATO was “to keep the Russians out, the Americans in, and the Germans down.” Much has changed since the 1950s. Today, we Europeans are only gradually beginning to understand that we must adapt to the geopolitical realities of the twenty-first century. The Atlantic era is giving way to the Pacific era. Europeans must harbor no illusions that all will turn out well on its own. Now is the time to muster the courage and the will to take responsibility for our strategic interests."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Die Trump-Regierung in der Handelssackgasse LONDON – Es spricht alles dafür, dass sich der US-Handelsstreit mit China verschlimmern wird, bevor es wieder besser wird, und dass das US-Handelsdefizit weiter wachsen und nicht schrumpfen wird. Tatsächlich würden die wirtschaftlichen Bedingungen, die der Regierung von Präsident Donald Trump erlauben würden, einen Sieg in dem Streit zu beanspruchen (so sie denn eintreten sollten), die wirtschaftspolitische Glaubwürdigkeit der Regierung untergraben. Die chinesische Führung hat nun, da die USA Zölle gegen das Land verhängt haben, drei Möglichkeiten. Erstens könnte sie kapitulieren und viele der „diskriminierenden Praktiken“ in den Bereichen Technologietransfer und geistiges Eigentum, die im Bericht des US-Handelsbeauftragten vom März 2018 angesprochen werden, zurückfahren. Bisher gibt es keinerlei Anzeichen dafür, dass China diese Möglichkeit in Betracht zieht. Zweitens könnte China den Disput eskalieren. Es könnte eigene Zölle festsetzen, die jene der USA übersteigen, sie auf ein breiteres Spektrum von US-Exporten (mit größerem Dollarwert) anwenden, oder die Auswirkung der US-Zölle auf chinesische Exporteure ausgleichen, indem es eine Abwertung des Renminbi gegenüber dem Dollar zulässt. Alternativ könnte die chinesische Führung über den Warenhandel hinausblicken und mit US-Firmen in Beziehung stehende Kapitalflüsse und verbundene Geschäfte betrachten, was es den Behörden faktisch ermöglichen würde, die Aktivitäten von US-amerikanischen Finanz- und Nichtfinanzunternehmen in China zu behindern. Wie die erste Option scheint auch diese unwahrscheinlich, zumindest in dieser Phase des Disputs. Bisher hat sich China für die dritte Option entschieden, die zwischen Kapitulation und Eskalation liegt. China hat Vergeltungsmaßnahmen ergriffen, aber nur auf gleicher Basis – mit Zollsätzen und Handelsvolumina, die denen der USA entsprechen. Zugleich hat es versucht, sich als moralisch überlegen darrzustellen, indem es andere Länder dazu bewegt hat, Protektionismus und Unilateralismus zu verurteilen. Dies war nicht allzu schwer angesichts der Tatsache, dass mehrere andere wichtige Volkswirtschaften derzeit US-Zöllen ausgesetzt sind. Sich diese Art von Unterstützung Dritter zu sichern, ist wichtig für die innenpolitische Stellung der chinesischen Führung. Hätte man in China den Eindruck, dass die Regierung von den USA herumgestoßen würde, müsste sie in dem Streit eine sehr viel härtere Linie fahren. Die USA ihrerseits haben tatsächlich recht beschränkte Möglichkeiten, obwohl sie den Streit begonnen haben. Selbst für eine Regierung, deren Unberechenbarkeit sprichwörtlich ist, scheint eine vollständige und bedingungslose Umkehr ihrer Zollpolitik außer Frage zu stehen. Doch dasselbe gilt für den Status quo, nun da China durch Vergeltungsmaßnahmen gleichen Umfangs die Lage bereits wieder ausgeglichen hat.", "en": "The Trump Administration’s Dead End on Trade LONDON – There is every reason to believe that the United States’ trade dispute with China will get worse before it gets better, and that the US trade deficit will widen further rather than shrinking. In fact, the economic conditions – were they to materialize – that would allow President Donald Trump’s administration to claim victory in the dispute would ultimately undermine its economic policy credibility. Now that they are on the receiving end of US tariffs, Chinese policymakers have three options. First, they could capitulate, by scaling back many of the “discriminatory practices” identified in the US Trade Representative’s March 2018 report on technology transfers and intellectual property. So far, there is no indication that China is considering this option. Second, China could escalate the dispute. It could set its own tariffs higher than those of the US, apply them to a larger range (and greater dollar value) of US exports, or offset the impact of US tariffs on Chinese exporters by allowing the renminbi to depreciate against the dollar. Alternatively, policymakers could look beyond trade in goods to consider capital flows and related businesses associated with US firms, effectively allowing the authorities to impede US financial and nonfinancial firms’ Chinese operations. As with the first option, this one seems unlikely, at least at this stage of the dispute. So far, China has chosen the third option, which lies between capitulation and escalation. China has retaliated, but only on a like-for-like basis, matching US tariff rates and the dollar value of trade affected. At the same time, it has tried to claim the moral high ground, by eliciting international condemnations of protectionism and unilateralism. This hasn’t been difficult, given that several other major economies are currently facing US tariffs. Securing such third-party buy-in is critical for the Chinese leadership’s domestic position. If the government were perceived at home as being bullied by the US, it would have to take a much tougher line in the trade dispute. For its part, the US actually has rather limited options, despite having initiated the dispute. Even for a notoriously unpredictable administration, a full and unconditional reversal on tariffs seems out of the question. But so is the status quo, now that China has already leveled the playing field by retaliating in kind."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Das Prinzip der Meinungsfreiheit, eines der grundlegenden Rechte in liberalen Demokratien, bedeutet, dass wir bis zu einem gewissen Grad mit Ansichten leben müssen, die wir für verwerflich halten. Die Frage ist jedoch, bis zu welchem Grad? Die Gesetze zur Meinungsfreiheit variieren von Land zu Land. In manchen europäischen Demokratien wie etwa Frankreich, Deutschland und Österreich ist die Leugnung des Holocaust strafbar. In vielen demokratischen Ländern gibt es auch Gesetze gegen die Anstiftung zu Gewalt und Hass. Und manche Länder, einschließlich der Niederlande, haben sogar Gesetze gegen die absichtliche Beleidigung von Menschen aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit und Religion. Die Vorstellungen von Bischof Williamson mögen zwar widerlich sein, aber die strafrechtliche Verfolgung eines Menschen aufgrund seiner Ansichten zur Geschichte ist wahrscheinlich keine gute Idee. Man sollte ihn kritisieren, vielleicht sogar lächerlich machen, aber nicht verhaften. Ebenso wäre es viel besser gewesen, Wilders die Vorführung seines erbärmlichen Films in Großbritannien zu gestatten, als ihm die Einreise zu verwehren. Wie immer man auch über Gesetze gegen die Anstiftung zu Hass oder die Beleidigung von Menschen denkt, das Gesetz bleibt ein stumpfes Instrument, wenn es um Meinungsäußerung geht. Gleichwohl ist Meinungsfreiheit nicht absolut. Sogar Wilders mit seinen absurden Forderungen nach einem Verbot des Korans glaubt, dass die Meinungsfreiheit ihre Grenzen hat – für seine Gegner selbstverständlich, nicht für ihn. Aber es ist nicht so einfach, diese Grenzen zu definieren, denn es kommt darauf an, wer wem etwas sagt und auch wo. Die Ansichten Williamsons wurden plötzlich interessant, weil dieser obskure, exkommunizierte Priester vom Papst wieder in sein Amt eingesetzt werden sollte. Damit hätte man seiner Privatmeinung eine institutionelle Legitimität verliehen. Im Falle Wilders ist der springende Punkt, dass er eben Politiker ist und nicht irgendein Privatmann, der gefährliche Vorurteile gegen eine verletzbare Minderheit schürt. Im zivilisierten Leben verzichten die Menschen darauf manche Dinge zu sagen, ungeachtet der damit verbundenen rechtlichen Fragen. Wörter, die junge schwarze Männer in amerikanischen Städten untereinander gebrauchen, hätten eine andere Bedeutung, würde sie von weißen Männern ausgesprochen. Die Verspottung der Lebensart und des Glaubens von Minderheiten ist wohl etwas anderes als sich mit Gewohnheiten und Ansichten der Mehrheit zu identifizieren. Wenn das den Beigeschmack politischer Korrektheit hat, dann soll es so sein. Aber das zivilisierte Leben würde vor allem in Ländern mit großer ethnischer und religiöser Vielfalt bald zusammenbrechen, wenn jeder jedem alles sagt, wonach ihm gerade der Sinn steht.", "en": "The principle of free speech, one of the fundamental rights in liberal democracies, means that we must live with views that we find reprehensible, up to a point. The question is, up to what point? Laws on free speech differ somewhat from country to country. It is a criminal offense in various European democracies, including France, Germany, and Austria, to express the view that the Holocaust never happened. Many democratic countries also have laws against inciting violence or hatred. Some countries, including the Netherlands, even have laws against deliberately insulting people on the grounds of their race or religion. Bishop Williamson’s ideas may be loathsome, but criminal prosecution against a man for his views about history is probably a bad idea. He should be criticized, even ridiculed, but not jailed. Similarly, it would have been much better to let Wilders show his wretched film in Britain than to ban him. Whatever one thinks of laws against spreading hatred or insulting people, the law remains a blunt instrument when it came to matters of speech. Nevertheless, free speech is not absolute. Even Wilders, with his absurd call to ban the Koran, clearly believes that there are limits – for his opponents, of course, not for himself. But it is not so easy to define precisely what those limits should be, for they depend on who says what to whom, and even where. Williamson’s opinions suddenly mattered, because this obscure, excommunicated priest was about to be reinstated by the Pope. This would have given institutional legitimacy to his private views. In the case of Wilders, it makes a difference that he is a politician, not just a private individual, pandering to dangerous prejudices against a vulnerable minority. In civilized life, people refrain from saying many things, regardless of questions of legality. Words used by young black men among themselves in American cities would have a very different resonance if young white men used them. Mocking the ways and beliefs of minorities is not quite the same thing as taking on the cherished habits and views of majorities. If this smacks of political correctness, then so be it. But civilized life, especially in countries with great ethnic and religious diversity, would soon break down if everyone felt free to say anything they liked to anyone."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Das gleiche gilt für die Geschichte des Fachbereichs.“ Infolge dieser Entwicklung verfügen die Studenten über wenig Bewusstsein für die Grenzen der neoklassischen Theorie, von den Alternativen ganz zu schweigen. Das Ziel, so die Studenten, sollte sein, „Brücken innerhalb der Disziplin und zu anderen Fachbereichen außerhalb der Ökonomie zu bauen“. Die Ökonomie darf nicht von Psychologie, Politik, Geschichte und anderen Fächern abgekoppelt werden. Besonders interessiert sind die Studierenden an Themen wie Ungleichheit, die Rolle von Ethik und Fairness in der Ökonomie (im Gegensatz zum vorherrschenden Schwerpunkt auf Gewinnmaximierung) und die wirtschaftlichen Auswirkungen des Klimawandels. Die Idee besteht in einer gegenseitigen intellektuellen Befruchtung, die den Studenten helfen würde, ökonomische Phänomene der jüngeren Vergangenheit zu verstehen und die Wirtschaftstheorie zu verbessern. Aus diesem Blickwinkel betrachtet, sollten von einer Reform des universitären Lehrplanes alle profitieren. Die zugrunde liegende Botschaft lautet, dass es sich bei der Mainstream-Ökonomie eigentlich um eine Ideologie handelt – um die Ideologie des freien Marktes. Ihre Werkzeuge und Annahmen bestimmen die Themen. Wenn wir von vollkommener Rationalität und vollständigen Märkten ausgehen, so hindert uns das an der Erforschung der Ursachen großer ökonomischer Fehlschläge. Unglücklicherweise haben derartige Annahmen tiefgreifenden Einfluss auf die Politik. Die Effizienzmarkthypothese – also die Überzeugung, wonach Finanzmärkte Risiken im Durchschnitt richtig einpreisen – lieferte das intellektuelle Argument für die umfassende Deregulierung des Bankwesens in den 1980er und 1990er Jahren. In ähnlicher Weise gründete die Sparpolitik, die in Europa im Kampf gegen die Rezession seit 2010 zum Einsatz kam, auf der Überzeugung, dass es keine Rezession zu bekämpfen gab. Diese Vorstellungen waren auf die Ansichten der Finanzoligarchie zugeschnitten.", "en": "The same can be said of the history of the discipline.” As a result, students have little awareness of neoclassical theory’s limits, much less alternatives to it. The aim, according to the students, should be to “bridge disciplines within and outside of economics.” Economics should not be divorced from psychology, politics, history, philosophy, and so on. Students are especially keen to study issues like inequality, the role of ethics and fairness in economics (as opposed to the prevailing focus on profit maximization), and the economic consequences of climate change. The idea is that such intellectual cross-fertilization would help students understand recent economic phenomena better and improve economic theory. From this point of view, everyone stands to benefit from curriculum reform. The deeper message is that mainstream economics is in fact an ideology – the ideology of the free market. Its tools and assumptions define its topics. If we assume perfect rationality and complete markets, we are debarred from exploring the causes of large-scale economic failures. Unfortunately, such assumptions have a profound influence on policy. The efficient-market hypothesis – the belief that financial markets price risks correctly on average – provided the intellectual argument for extensive deregulation of banking in the 1980s and 1990s. Similarly, the austerity policies that Europe used to fight the recession from 2010 on were based on the belief that there was no recession to fight. These ideas were tailored to the views of the financial oligarchy."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Und indem er Patriotismus mit einem primitiven, Wir-gegen-die-Nativismus gleichsetzt, der Einwanderer, Europäer und Muslime ins Visier nimmt und verteufelt, versucht er eine Neudefinition unseres Landes als introvertiert und fremdenfeindlich – und reißt damit unsere Geschichte und das, was es bedeutet, Brite zu sein, an sich. In einem durchgesickerten 14-seitigen Memo beschreibt Großbritanniens ranghöchster Beamter, dass die Preise bei einem No-Deal-Brexit um 10% steigen würden, eine Rezession folgen würde und öffentliche Unruhen nicht auszuschließen seien. Darüber hinaus könnte ein ungeordneter Brexit das Aus für das Friedensabkommen mit Nordirland bedeuten und die Union mit Schottland gefährden. Aber dank Farage – und des Faragismus, der von der regierenden Konservativen Partei Besitz ergriffen hat – wird ein Akt der wirtschaftlichen Selbstbeschädigung, der dem nationalen Interesse eindeutig zuwiderläuft, als Inbild des britischen Patriotismus hingestellt. Engstirniger Nationalismus ist keine Krankheit, die sich auf Großbritannien beschränkt: Ein Großteil der Öffentlichkeit in der westlichen Welt betrachtet die Globalisierung als führungslos, ohne menschliches Antlitz und vergleichbar mit einem außer Kontrolle geratenen Zug. Gemäßigte Staats- und Regierungschefs überall müssen jetzt nicht nur auf die wirtschaftliche Unzufriedenheit von Millionen Menschen reagieren, die auf der Strecke bleiben, sondern auch auf den Kulturpessimismus und die Ablehnung von Politikern als „nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht“, die dem populistischen Nationalismus des Trump-Cheerleaders Stephen Bannon und seinesgleichen Vorschub leisten. Was es in Großbritannien so viel schlimmer macht, ist eine Reihe von groben politischen Fehleinschätzungen während und nach der Referendumskampagne 2016. Während die besiegte Remain-Seite eine Wirtschaftskampagne führte, die sich auf die Angst vor Arbeitsplatzverlusten beim Austritt aus der EU konzentrierte, führte die siegreiche Leave-Seite einen Kulturkrieg, indem sie die Angst vor Einwanderung schürte und auf die Notwendigkeit pochte, dass patriotische Briten „wieder die Kontrolle übernehmen“ müssten. Nur ganz am Rande hörten die Wähler das patriotische Argument für einen Verbleib in der EU: Dass Großbritannien sich am treuesten war, wenn es nach außen und nicht nach innen blickte, und dass unsere pragmatische Mission darin bestand, eine führende Rolle in Europa zu übernehmen und nicht es zu verlassen. Nach der Abstimmung 2016 hätte jede andere Gruppe von Führungsköpfen außer den regierenden Entscheidungsträgern eine nationale Debatte angestoßen, um uns daran zu erinnern, dass ein intoleranter und isolationistischer Nationalismus kein Ausdruck britischer Werte ist, sondern deren Ablehnung. Diese Debatte hat nie stattgefunden.", "en": "And, by identifying patriotism with a crude us-against-them nativism that targets and demonizes immigrants, Europeans, and Muslims, he is redefining our country as introverted and xenophobic – in effect, hijacking our history and what it means to be British. In a leaked 14-page memo, Britain’s most senior civil servant tells us that with a no-deal Brexit, prices would go up 10%, a recession would follow, and civil disorder could not be ruled out. In addition, the Northern Ireland peace settlement could collapse and the Union with Scotland would be in jeopardy. But thanks to Farage – and the Faragism that has taken over the governing Conservative Party – an act of economic self-harm that clearly runs counter to the national interest is portrayed as the apotheosis of British patriotism. Narrow-minded nationalism is not simply a British disease: across the West, much of the public sees globalization as leaderless, lacking a human face, and akin to an uncontrollable runaway train. Moderate leaders everywhere must now respond not only to the economic discontent of millions who are losing out, but also to the cultural pessimism and the dismissal of politicians as being “in it only for themselves” that are giving succor to the populist nationalism promoted by Trump cheerleader Stephen Bannon and his ilk. What makes it so much worse in Britain, however, is a series of gross errors of political judgment during and after the 2016 referendum campaign. While the defeated Remain side waged an economic campaign centered on fear of jobs losses from exiting the EU, the victorious Leave side waged a culture war by exaggerating fears of immigration and asserting the need for patriotic Britons to “take back control.” Only fleetingly did the voters hear the patriotic argument for being in Europe: that Britain was truest to itself when looking outward, not inward, and that our pragmatic mission was to lead in Europe, not leave it. In the wake of the 2016 vote, any group of leaders other than those in power would have spearheaded a national debate to remind ourselves that an intolerant and isolationist brand of nationalism is not an expression of British values, but a repudiation of them. That debate never happened."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Die G20 haben den Internationalen Währungsfonds aufgefordert, eine Roadmap für eine Politik zu erstellen, der die Länder folgen müssten, um wieder ein stabiles weltweites Wachstum herbeizuführen. Doch weder G20 noch IWF können den nationalen Regierungen ihren Willen aufzwingen – und sollten es auch nicht. Wie aber können wir sonst über ritualistische Sitzungen hinausgehen, die kaum etwas tun, um die globale Agenda voranzubringen? Offensichtlich brauchen wir mehr politische Unterstützung für diese Agenda. Eine Möglichkeit wären vielleicht NGOs wie Oxfam oder Mothers against Land Mines. Diese Bewegungen nützen den Druck von unten, um politische Führer zu überzeugen, dass die innenpolitische Unterstützung für internationale Übereinkommen da ist. Die Fähigkeit von Bürgerbewegungen zur Beeinflussung der Politik wird weiter wachsen. Je mehr sich die Macht des Internet durch soziale und politische Kontaktportale verbreitet und je stärker die virtuelle Demokratie wächst, desto mehr dürfte dieser Einfluss von unten zunehmen. Wer die politischen Führungen beeinflussen will, muss sich daran gewöhnen, ihre Herren, das Volk, direkt zu überzeugen. Unglücklicherweise ist es für die bestehenden NGOs schwer, sich der Sache zu verschreiben, eine weltweite wirtschaftspolitische Koordinierung populär zu machen. Anders als Hunger oder Tretminen berührt die Frage der Behebung der weltweiten Ungleichgewichte beim Handel die Öffentlichkeit nicht genug, um jene Spenden aufzubringen, die erforderlich sind, um die NGOs über Wasser zu halten. Doch es gibt eine Organisation, die diese Aufgabe übernehmen könnte: den IWF. Wenn der IWF einen wesentlichen Teil seiner Aktivitäten darauf ausrichten würde, auf die Einflussträger innerhalb der Weltöffentlichkeit einzuwirken, könnte er die makroökonomische Politik deutlich stärker als heute beeinflussen – insbesondere die Politik jener Länder, die seine Kredite nicht brauchen.", "en": "The G-20 asked the International Monetary Fund to prepare a road map for the policies that countries will have to follow to restore stable global growth. But neither the G-20 nor the IMF can impose its will on national governments – nor should they. How, then, can we go beyond ritualistic meetings that do little to advance the global agenda? Obviously, we need more political support for that agenda. Perhaps non-governmental organizations (NGOs) like Oxfam or Mothers against Land Mines suggest a way. These movements use pressure from below to convince political leaders that there is domestic support for international agreement. The ability of grassroots movements to influence policy is set to increase. As the power of the Internet spreads through social and political networking sites, and as virtual democracy grows, this bottom-up influence is likely to grow. Those who want to influence political leaders must get used to convincing their masters, the people, directly. Unfortunately, it is difficult for existing NGOs to take up the cause of popularizing global economic policy coordination. Unlike hunger or land mines, the cause of rectifying global trade imbalances will not touch the public enough to attract the donations that are necessary to keep NGOs afloat. But there is an organization that could do the job: the IMF. If the IMF reoriented a substantial portion of its activities towards influencing the influential among the world’s public, it could have far more impact on global macroeconomic policy, especially policies followed by countries that do not need its loans, than it does today."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "„Die Zeit drängt schon\", sagte sich Karl, „aber ohne alle zu beleidigen kann ich nichts tun. Ich kann doch jetzt den Onkel nicht verlassen, nachdem er mich kaum wiedergefunden hat. Der Kapitän ist zwar höflich, aber das ist auch alles. Bei der Disciplin hört seine Höflich- keit auf, und der Onkel hat ihm sicher aus der Seele gesprochen. Mit Schubal will ich nicht reden, es tut mir sogar leid, daß ich ihm die Hand gereicht habe. Und alle andern Leute hier sind Spreu.\"", "en": "‘Time is pressing,’ Karl said to himself, ‘but without offending them all there is nothing I can do. I can’t leave my uncle who’s only just found me. The captain is being polite, but really nothing more. When it’s a matter of discipline, his kindness will come to an end , I’m sure uncle was right about that. I don’t want to talk to Schubal, I’m even sorry I shook hands with him. And everyone else here is just chaff.’"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Als er enge persönliche und politische Beziehungen zum russischen Präsidenten Wladimir Putin aufbaute, signalisierte er der Welt – und den sensiblen osteuropäischen Neumitgliedern der EU –, dass Deutschlands Außenpolitik nicht länger durch die Vergangenheit eingeschränkt sein würde. Man muss fairerweise zugeben, dass es unter Schröder war, dass Deutschland seine Zurückhaltung gegenüber Auslandseinsätzen der Bundeswehr aufgab. Seine Unterstützung für die internationalen Krisenmissionen im Kosovo, in Bosnien oder Afghanistan erforderten beträchtlichen politischen Mut und machten Deutschland zu einem der wichtigsten Mitwirkenden bei den internationalen Stabilitätsanstrengungen. Dass Schröder es geschafft hat, dieses Problem aus der ideologischen Kontroverse innerhalb Deutschlands herauszulösen, ist als eine große Leistung seiner Amtszeit zu werten. Man wollte damit jedoch auch signalisieren, dass Deutschland zu einer maßgebenden internationalen Macht herangewachsen war. Unter Merkel wird sich die Substanz deutscher Außenpolitik kaum ändern, aber ihr Stil wird weniger nachdrücklich, wird gedämpfter ausfallen. Amerikas Führung wird ihre Wahl als Beleg dafür begrüßen, dass die Entfremdung in den bilateralen Beziehungen vorüber ist – auch wenn diese Distanz im Wesentlichen bereits im früheren Verlauf dieses Jahres endete, als die Bush-Regierung erkannte, dass es gut ist, Verbündete zu haben, und dass Deutschland ein wichtiger Verbündeter ist. Merkel wird der Beziehung die Wärme zurückgeben, die unter Schröder fehlte, aber sie wird nicht Amerikas Jasagerin werden. Ebenso wenig wird sie die besonderen Beziehungen zu Russland aufgeben, denen seit Adenauer jeder deutsche Kanzler große Bedeutung zugemessen hat. Aber Merkel hat bereits klar gemacht, dass Deutschlands östliche Nachbarn keinen Grund haben werden, sich übergangen zu fühlen.", "en": "When he established a close personal and political relationship with Russian President Vladimir Putin, he signaled to the world – and to the EU’s sensitive new Eastern European members – that Germany’s foreign policy would no longer be constrained by the past. In fairness, it should be acknowledged that it was under Schroeder that Germany shed hesitations to deploy soldiers abroad. His support for international crisis missions in Kosovo, Bosnia, or Afghanistan required considerable political courage and made Germany one of the major contributors to international stability efforts. To have removed the issue from domestic ideological controversy ranks as a major achievement of Schroeder’s tenure. But it was also meant to convey that Germany had grown up into a proper international power. With Merkel, the substance of Germany’s foreign policy will change little, but the assertive style will be muted. American leaders will welcome her election as proof that the estrangement in bilateral relations is over. But that alienation already largely ended earlier this year, when the Bush administration realized that allies are good to have and that Germany is an important one. Merkel will reintroduce the warmth that has been missing under Schroeder, but she will not become America’s yes-woman. Nor will she abandon special relations with Russia, to which every German chancellor since Adenauer has attached major importance. But she has already made clear that Germany’s neighbors to the East will have no reason not feel bypassed."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Wir brauchen integrative und vernetzte Vereinte Nationen QUITO/MADRID – Der Wettkampf der Großmächte, die verstörende Zunahme von fremdenfeindlichem Nationalismus, existentielle Umweltbedrohungen und das ungebrochene Wüten des Coronavirus stellen die globale Ordnungspolitik vor große Herausforderungen. Vor diesem Hintergrund haben die Staatschefs den Generalsekretär der Vereinten Nationen António Guterres gebeten Schritte vorzuschlagen, mit denen wir die weitreichenden Verpflichtungen der letztjährigen Erklärung zum 75. Jahrestag der VN umsetzen und im Sinne der Generalversammlung „die Zukunft, die wir wollen“ erreichen können. Der mit Spannung erwartete Bericht des Generalsekretärs mit dem Titel Unsere gemeinsame Agenda wird im September veröffentlicht und würde von einem Instrument profitieren, das die Empfehlungen des Berichts gegeneinander abwägt und die besten Ideen identifiziert und übernimmt. Aus diesem Grund unterstützen wir den Vorschlag eines Weltgipfels für eine integrative globale Ordnungspolitik, an dem möglichst viele unterschiedliche Interessenträger teilnehmen. Seit Guterres Rede vor der Generalversammlung zu ihrer 75. Sitzung letzten September hat er mehrmals betont, dass wir einen „vernetzten Multilateralismus“ brauchen, in dem „die Familie der Vereinten Nationen, internationale Finanzinstitutionen, regionale Organisationen, Handelsblöcke und andere Akteure enger und besser zusammenarbeiten.“ Und am 24. April diesen Jahres, dem Internationalen Tag des Multilateralismus und der Diplomatie für den Frieden, forderte er „einen integrativen Multilateralismus, der auf einer Interaktion mit der Zivilgesellschaft, Unternehmen, lokalen und regionalen Behörden und anderen Interessengruppen beruht und die Macht breiter und gerechter verteilt.“ Das multilaterale System ist fortgesetzten Belastungen ausgesetzt und die Vereinten Nationen brauchen andere Quellen für Talente und Ressourcen als die Regierungen ihrer 193 Mitgliedstaaten, wenn sie die drängenden globalen Probleme unserer Zeit lösen wollen. Guterres Aufruf könnte also kaum zu einem besseren Zeitpunkt kommen. Trotz der neu gewonnenen Hoffnung auf einen Sieg gegen die Coronapandemie und immer mehr Regierungschefs, die neue Investitionen in die regelbasierte internationale Ordnung fordern, bleibt noch viel zu tun. Vor allem müssen sich möglichst viele Interessengruppen dem Multilateralismus verpflichten, um der Rhetorik der Ausgrenzung entgegen zu wirken, mit der manche Politiker die Ängste der Öffentlichkeit schüren und die Regeln und Institutionen der weltweiten Zusammenarbeit schwächen. Diese Politiker missbrauchen die Sorgen der Bevölkerung, indem sie anderen die Schuld für die Nöte ihres Landes oder ihre eigenen wirkungslosen Insellösungen für von Natur aus grenzüberschreitende Probleme geben. Die Welt kann die immer größer werdenden Risse im multilateralen System nicht kitten, indem sie sich wieder einmal vagen Prinzipien verpflichtet oder sich politische Ziele setzt, die nie erreicht werden.", "en": "Building an Inclusive, Networked UN QUITO/MADRID – Great-power competition, the troubling rise of xenophobic nationalism, existential environmental threats, and the ongoing COVID-19 onslaught present major global governance challenges. Against this backdrop, world leaders have tasked United Nations Secretary-General António Guterres with recommending steps to advance the far-reaching commitments contained in last year’s so-called UN75 Declaration, in which the General Assembly pledged to ensure “the future we want.” The secretary-general’s much-anticipated report, Our Common Agenda, is due this September, and it would benefit from a follow-through vehicle to weigh the report’s recommendations and deliberate on and adopt his best ideas. We therefore support the proposal for a World Summit on Inclusive Global Governance involving a wide range of participants. Since Guterres addressed the General Assembly’s 75th anniversary meeting last September, he has repeatedly emphasized the need for “networked multilateralism,” in which “the United Nations family, international financial institutions, regional organizations, trading blocs, and others work together more closely and more effectively.” And on April 24 this year, International Day of Multilateralism and Diplomacy for Peace, he called for “inclusive multilateralism that draws on civil society, business, local and regional authorities, and others, and shares power more broadly and fairly.” Given the continued strains on the multilateral system, and the UN’s need to tap talent and resources from beyond its 193 member-state governments to solve urgent global problems, Guterres’ appeal could not be timelier. But despite the newfound hopes of rolling back the COVID-19 pandemic, and growing calls by world leaders to reinvest in the rules-based international order, much remains to be done. In particular, multilateralism must be embraced widely to counter the impact of some political leaders’ exclusionary rhetoric, which amplifies public anxieties and undermines the rules and institutions of global cooperation. These leaders often wrongly exploit public anxieties by blaming others for their countries’ troubles, or for their own ineffective, insular approaches to inherently transnational problems. The world cannot reverse these growing stresses placed on the multilateral system with recommitments to vague principles, or to policy goals that are then not met."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Der aufgrund einer wenig durchdachten regressiven Steuergesetzgebung und eines parteiübergreifend abgesegneten Ausgabenanstiegs abrupt erfolgte Anstieg des US-Haushaltsdefizits von ungefähr 3 auf beinahe 6 Prozent des BIP ließ das Wachstum auf etwa 4 Prozent ansteigen und die Arbeitslosigkeit auf ein 18-Jahrestief sinken. Diese Maßnahmen sind vielleicht schlecht konzipiert, aber sie zeigen, dass mit ausreichender fiskalischer Unterstützung Vollbeschäftigung selbst dann zu erreichen ist, wenn die Zinssätze weit über Null steigen. Die Regierung Obama beging 2009 einen entscheidenden Fehler, als sie keine umfangreicheren, länger andauernden, besser strukturierten und flexibleren fiskalischen Anreize in Angriff nahm. Hätte sie das gemacht, wäre die Erholung der Wirtschaft stärker ausgefallen und es wäre keine Rede von einer säkularen Stagnation gewesen. So allerdings stiegen während der ersten drei Jahre der so genannten Erholung nur die Einkommen des obersten 1 Prozent der Bevölkerung. Manche von uns warnten zu dieser Zeit, dass mit einem tiefen und langen Abschwung zu rechnen sein würde und die erforderlichen Gegenmaßnahmen nachdrücklicher und anders gestaltet sein müssten als Obamas Vorschläge dies vorsahen. Ich vermute, das Haupthindernis bestand in der Annahme, die Wirtschaft hätte einen kleinen „Schwächeanfall” erlitten, von dem sie sich schnell erholen würde. Liefert die Banken einfach ins Krankenhaus ein, betreut sie dort liebevoll (sprich: zieht keinen Banker zur Rechenschaft oder rügt sie gar, sondern sprecht ihnen Mut zu, indem ihr sie einlädt, sich auf ihrem weiteren Weg beraten zu lassen) und, am allerwichtigsten: lasst Geld auf sie regnen, dann wird bald alles gut. Allerdings steckte die Wirtschaft in tieferen Schwierigkeiten, als diese Diagnose vermuten ließ.", "en": "The sudden increase in the US deficit, from around 3% to almost 6% of GDP, owing to a poorly designed regressive tax bill and a bipartisan expenditure increase, has boosted growth to around 4% and brought unemployment down to a 18-year low. These measures may be ill-conceived, but they show that with enough fiscal support, full employment can be attained, even as interest rates rise well above zero. The Obama administration made a crucial mistake in 2009 in not pursuing a larger, longer, better-structured, and more flexible fiscal stimulus. Had it done so, the economy’s rebound would have been stronger, and there would have been no talk of secular stagnation. As it was, only those in the top 1% saw their incomes grow during the first three years of the so-called recovery. Some of us warned at the time that the downturn was likely to be deep and long, and that what was needed was stronger and different from what Obama proposed. I suspect that the main obstacle was the belief that the economy had just experienced a little “bump,” from which it would quickly recover. Put the banks in the hospital, give them loving care (in other words, hold none of the bankers accountable or even scold them, but rather boost their morale by inviting them to consult on the way forward), and, most important, shower them with money, and soon all would be well. But the economy’s travails were deeper than this diagnosis suggested."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Die Platte war abgelaufen, der letzte Bläserakkord verklungen. Aber niemand stoppte den Apparat. Leer kratzend in der Stille lief die Nadel inmitten der Scheibe weiter. Da hob denn Hans Castorp den Kopf, und seine Augen gingen, ohne suchen zu müssen, den richtigen Weg.", "en": "The record had run off, with a last accord of horns. But no one stopped the machine. The needle went on scratching in the silence, as the disk whirred round. Then Hans Castorp raised his head, and his eyes went, without searching, the right way."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Zwei Jahre vergingen, bis Taiwan und China im Jahr 1971 die Souveränität über die Inseln beanspruchten. Doch die Haltung der japanischen Regierung war stets, dass die japanische Souveränität nicht zur Diskussion stehe. Im April verkündete der Gouverneur von Tokio, Shintaro Ishihara, ein bekannter und wortgewandter Patriot, dass die von ihm geführte Stadtregierung plane, vier Senkaku-Inseln zu erwerben, die sich derzeit in Privatbesitz japanischer Bürger befinden. Die Spenden der Japaner für diesen Ankauf belaufen sich mittlerweile auf 700 Millionen Yen (etwa 6,9 Millionen Euro). China reagierte auf Ishiharas Vorschlag mit der üblichen Empfindlichkeit: Man weigerte sich Ishiharas Sohn, Generalsekretär der wichtigsten Oppositionspartei, der Liberaldemokratischen Partei Japans, im Rahmen eines geplanten Besuchs zu empfangen. Bei einem Treffen in Peking Anfang dieses Monats zwischen dem japanischen Premierminister Yoshihiko Noda und dem chinesischen Premier Wen Jiabao im Rahmen eines trilateralen Gipfels mit Südkorea, erwähnte Wen die Unabhängigkeitsbewegung in dem Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang und die Senkaku-Inseln im gleichen Atemzug. „Es ist von Bedeutung, Chinas Kerninteressen und Hauptanliegen zu respektieren“, betonte er. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte die chinesische Regierung den Ausdruck „Kerninteressen“ noch nie im Zusammenhang mit den Senkaku-Inseln verwendet. Nach der Stellungnahme Wens verschlechterte sich der Verlauf des trilateralen Gipfels. Während der südkoreanische Präsident Lee Myung-bak bilaterale Gespräche mit dem chinesischen Präsidenten Hu Jintao führte, wurden die Gespräche zwischen Noda und Hu sowie ein geplantes Treffen zwischen dem Keidanren-Vorsitzenden, Hiromasa Yonekura, und dem chinesischen Außenminister Yang Jiechi abgesagt. Die gemeinsame Erklärung nach dem Gipfel wurde um einen Tag verschoben und enthielt keinerlei Verweise auf Nordkorea – ein Hauptanliegen sowohl Japans als auch Südkoreas. Die schroffe Behandlung japanischer Spitzenpolitiker durch China war möglicherweise als Rüffel nicht nur aufgrund der Senkaku-Inseln gedacht, sondern auch dafür, dass die vierte Generalversammlung des Uigurischen Weltkongresses diesen Mai in Tokio stattfand. Früher wurden diese Konferenzen in Deutschland und den Vereinigten Staaten abgehalten. Die diesjährige Generalversammlung, auf der man die Bedeutung des Schutzes der Menschenrechte sowie die Erhaltung von Tradition, Kultur und Sprache der Uiguren hervorhob, wurde von der japanischen Regierung weder offiziell gebilligt noch unterstützt. Wäre harsche Diplomatie die einzige Erscheinungsform der expansiven territorialen Ansprüche Chinas, könnten die Führungen asiatischer Länder ruhiger schlafen.", "en": "Two years passed before Taiwan and China claimed sovereignty over the islands, in 1971, but the Japanese government’s stance has always been that Japan’s sovereignty is not in question. In April, Tokyo Governor Shintaro Ishihara, a famous and articulate patriot, announced that the metropolitan government that he leads plans to acquire four of the Senkaku Islands, which are currently privately owned by Japanese citizens. Donations for the purchase from the people of Japan now exceed ¥700 million ($8.4 million). China reacted to Ishihara’s proposal with its usual sensitivity: it refused to receive the scheduled visit of Ishihara’s son, who is Secretary-General of Japan’s Liberal Democratic Party, the country’s main opposition party. Moreover, at a meeting in Beijing earlier this month between Japanese Prime Minister Yoshihiko Noda and Chinese Premier Wen Jiabao during a trilateral summit with South Korea, Wen mentioned the independence movement in the Xinjiang Uyghur Autonomous Region and the Senkaku Islands in the same breath. “It is important to respect China's core interests and issues of major concern,” he emphasized. Until that moment, the Chinese government had never applied the term “core interest” to the Senkaku Islands. Following Wen’s statement, the trilateral summit deteriorated. While South Korean President Lee Myung-bak held bilateral talks with Chinese President Hu Jintao, talks between Noda and Hu, and a scheduled meeting between Keidanren Chairman Hiromasa Yonekura and Chinese Foreign Minister Yang Jiechi, were also canceled. The joint declaration issued at the summit was delayed a day, and omitted all references to North Korea – a prime concern of both Japan and South Korea. China’s brusque treatment of Japan’s leaders probably was intended as a rebuke not only over the Senkaku Islands issue, but also for hosting the Fourth General Meeting of the World Uyghur Congress in Tokyo in May. Previously, such meetings had been held in Germany and the United States, and this one, which stressed the importance of protecting human rights and preserving the traditions, culture, and language of the Uyghur people, received no official sanction or endorsement from the Japanese government. If gruff diplomacy was the only manifestation of China’s expansive territorial claims, Asian leaders could sleep more peacefully."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Das wäre in normalen Zeiten nicht genug für Bayrou, aber heute scheinen die Gegner der Hauptkandidaten auf beiden Seiten der politischen Wasserscheide bereit, sich mit ihm zusammenzuschließen und ihre jeweiligen Lager zu verraten. Was Bayrou potenziell so stark macht ist die Tatsache, dass weitverbreitete Vorbehalte gegen die beiden führenden Kandidaten das Kalkül von Militanten genau wie von Politikern beeinflussen. Auf der konservativen Seite unterstützt Jacques Chirac jetzt offiziell Sarkozy, doch insgeheim ermuntert er seine treuesten Anhänger vielleicht für Bayrou zu stimmen, auch wenn sich beide Männer nicht ausstehen können. Auf der linken Seite des Spektrums könnte der sozialdemokratische Flügel der sozialistischen Partei, der Dominique Strauss-Kahn gegen Royal unterstützt hat, ebenso versucht sein, sich mit Bayrou zusammenzuschließen, bedingt durch die Aussicht eines Bündnisses nach den Wahlen zwischen der linken Mitte und der rechten Mitte. Nichtsdestoweniger zeigen Umfragen in der Wählerschaft, dass ein großer Anteil immer noch unentschieden ist, insbesondere unter den Anhängern Bayrous. Deshalb ist es noch zu früh zu sagen, ob Bayrou die zweite Runde erreichen kann. Aber wenn er es schafft, wird er sich wahrscheinlich als unwiderstehlich erweisen. Ein Sieg Bayrous, der zwar unwahrscheinlich aber nicht unmöglich ist, würde eine dreifache Revolution bedeuten. Erstens würde dies zu einem Ende der von François Mitterrand erschaffenen Sozialistischen Partei führen. Im Anschluss an Lionel Jospins vernichtende Niederlage im Jahr 2002 würden die Sozialisten ein zweites Scheitern in Folge beim Erreichen der zweiten Runde einfach nicht überleben. Zudem könnte ein Sieg Bayrous das Ende der von Chirac erschaffenen konservativen Partei sowie der Fünften Republik von Charles de Gaulle bedeuten. Doch de Gaulles Vermächtnis würde am ehesten behutsam ein Ende bereitet, wobei Nostalgie für sowohl Mitterrand als auch für Chirac sich als sehr verlockend für ein Volk erweisen könnte, das zwar mit dem politischen System unzufrieden ist, aber gern wieder Mut fassen würde. Frankreich will die Illusion des Wandels, aber ist das, was es wirklich will, Kontinuität? Schließlich ist zwar erwartet worden, dass diese Wahlen eine neue Generation von Politikern einleiten würde, es waren aber nur wenige darauf vorbereitet, den friedlichen politischen Tsunami vorauszuahnen, den ein Sieg Bayrous nach sich ziehen würde. Das wäre aber das Ergebnis, wenn sich die Anziehungskraft zur Mitte als so unwiderstehlich für bedeutende Anteile der Sozialisten und konservativen Parteien herausstellte wie es gegenwärtig den Anschein hat.", "en": "This would not be enough for Bayrou in ordinary times, but today, on both sides of the political divide, opponents of the main candidates seem ready to join forces with him and betray their respective camps. What makes Bayrou potentially so strong is the fact that widespread reservations about the two leading candidates are influencing the calculus of militants and politicians alike. On the conservative side, Jacques Chirac now officially supports Sarkozy, but he may also secretly encourage his most loyal supporters to vote for Bayrou, even if there is no love lost between the two men. On the left, the social democratic wing of the Socialist party, which backed Dominique Strauss-Kahn against Royal, may be tempted to align with Bayrou, too, owing to the prospect of a post-electoral alliance between the center left and the center right. That said, surveys of the electorate demonstrate that a large proportion is still undecided, particularly among Bayrou’s supporters. So it is too early to say whether Bayrou can reach the second round. But if he does, he is likely to prove irresistible. A Bayrou victory, which is unlikely but not impossible, would constitute a triple revolution. It would lead first to the end of the Socialist Party created by François Mitterrand. Following Lionel Jospin’s humiliating defeat in 2002, the Socialists simply would not survive a second consecutive failure to reach the second round. Moreover, a Bayrou victory could signify the end of the conservative party created by Chirac, as well as of Charles de Gaulle’s Fifth Republic. But de Gaulle’s legacy would most likely be snuffed out gently, with nostalgia for both Mitterrand and Chirac possibly proving very tempting for a people disaffected with the political system but desiring to be reassured. France wants the illusion of change, but is continuity what she truly desires?. Finally, while this election was expected to usher in a new generation of politicians, few were prepared to anticipate the peaceful political tsunami that a Bayrou victory would bring. Yet that would be the outcome if the attraction towards the center proves to be as irresistible for significant segments of the Socialists and conservative parties as it now seems ."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Das Kriegsdefizit war wie die aktuelle Fiskalpolitik der USA eine politische Entscheidung. Um Amerika zu helfen, den Krieg zu gewinnen, musste die Fed ihre Unabhängigkeit aufgeben. Sie setzte den Zinssatz für Tagesgelder auf null und den für zehnjährige Schatzanleihen auf 2% und kaufte alles an Staatsanleihen auf, was das Finanzministerium zur Finanzierung der Kriegsanstrengungen ausgeben musste. Dalio bezeichnet derartige Maßnahmen als Geldpolitik 3 oder MP3. Im Mai 2019 argumentierte einer von uns (Dugger) unter Rückgriff auf Dalios Bezugsrahmen, dass die Fed erneut Gefahr laufe, in die MP3 hineinzurutschen und ihre Unabhängigkeit zu verlieren. Ein paar Monate später reagierte die Fed auf die durch den Repomarkt und die Dollarverknappung bedingte Krise mit großen Wertpapierpensionsgeschäften und dem Ankauf von Schatzanleihen, um die Zinsen unter Kontrolle zu halten. Gemeinsam mit dem anhaltend schwachen Wachstum und dem steigenden Niveau der Staatsverschuldung bestätigten diese Schritte, dass die Fed zu einer MP3-Notenbank geworden war. Diese „neue Normalität“ ist nicht aufrechtzuerhalten. Sie ist im Gegenteil eine klare Warnung, dass die politischen Entscheidungsträger in den USA aufwachen und mit derselben Dringlichkeit handeln müssen, wie ihre Vorgänger sie im Zweiten Weltkrieg zeigten. Die Arbeitslosigkeit ist auf dem tiefsten Stand seit 50 Jahren; daher sollte die Volkswirtschaft keine massive Unterstützung durch die Fiskal- und Geldpolitik benötigen. Die „neue Normalität“ aufrechtzuerhalten wird den Teufelskreis wachstumsfeindlicher Schulden nur verstetigen. Doch bedarf es eines Umdenkens im Generationsrahmen, um aus diesem Treibsand herauszukommen. Im Zweiten Weltkrieg bestand die existentielle Bedrohung im faschistischen Imperialismus, und MP3 war ein Teil der Antwort Amerikas.", "en": "The war deficit, like current US fiscal policy, was a political decision. To help America win the war, the Fed had to give up its independence. It set the overnight rate at zero and the ten-year Treasury-bond rate at 2%, and bought whatever debt the Treasury needed to issue to finance the war effort. Dalio refers to such measures as Monetary Policy 3, or MP3. In May 2019, one of us (Dugger) used Dalio’s framework to argue that the Fed was again at risk of slipping into MP3 and losing its independence. A few months later, the Fed responded to the repo-market and dollar-shortage crisis with large repo and Treasury-bill-buying operations to keep interest rates under control. Together with continuing weak growth and rising government debt levels, these moves confirmed that the Fed had become an MP3 central bank. This “new normal” is not sustainable. On the contrary, it is a clear warning that US policymakers must wake up and act with the same urgency that their predecessors showed in World War II. With unemployment at a 50-year low, the economy should not need massive amounts of fiscal and monetary support. Continuing the “new normal” will merely perpetuate the vicious circle of growth-sapping debt. But getting out of this quicksand will require a generational shift in thinking. In World War II, the existential threat was fascist imperialism, and MP3 was part of America’s response."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "»Ja, es hilft alles nichts, es müssen nun Schritte geschehen. Sie erwarten dich ja zu Hause.« Settembrini lächelte. Der Italiener verstummte. Hans Castorp fühlte seine schwarzen Augen, den Blick von Vernunft und Sittlichkeit, in tiefer Trauer auf sich ruhen, legte indessen noch eine Weile weiter, bevor er, die Wange in die Hand gestützt, mit der falschen und verstockten Unschuldsmiene eines bösen Kindes zu dem vor ihm stehenden Mentor aufblickte. »Nun,« sagte Joachim, »das wäre das wenigste. Du brauchst dir nur einen zu kaufen. Hier sind überall Thermometer zu haben, beinahe in jedem Laden.«", "en": "He sat down by the bed and said, with a sigh: “Yes, it’s no good; we must act—they are expecting you down home.” Settembrini smiled. The Italian was silent. Hans Castorp felt the black eyes, the eyes of reason and morality, bent in sorrow upon him. He played on for a while; then, resting his cheek in his hand, looked up at his mentor with the innocent, impenitent air of a naughty child. “Well,” Joachim said, “that is the least of your difficulties. You can get one anywhere—they sell them in almost every shop.”"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Sicher, der technokratische Schwerpunkt der EU hat gewisse Auswirkungen auf die Region. Alle genannten Staaten mit Ausnahme Weißrusslands treiben inzwischen mehr Handel mit der EU als mit Russland. Doch die politische Bedeutung dieser sich wandelnden wirtschaftlichen Realitäten tendiert gegen null. Wenn überhaupt, bewegt sich die Region in die falsche Richtung. Sicherheitspolitische Spannungen und sogar Krieg (im vergangenen Sommer in Georgien) gewinnen an Häufigkeit. Wahlfälschungen entwickeln sich mit großer Geschwindigkeit zum Normalfall. Die sechs Staaten haben weder Zeit noch Neigung, die Bürokratie der EU auf einen Bissen zu schlucken. Nachdem es sich bei seiner plumpen Intervention in der Ukraine in 2004 die Finger verbrannte, hat Russland es geschafft, die Weise, in der es in der Region operiert, aufzuhübschen. Es nutzt inzwischen eine breite Palette harter und weicher Machtmittel, von denen einige mit jenen der EU unvereinbar sind – z.B. die Militärbasen, die es sich in jedem der sechs Staaten hat sichern können. Darüber hinaus tut es Dinge, die die EU auch tut – aber besser. Ein rühmliches Beispiel (bis vor kurzem): sein offenerer Arbeitsmarkt. Russland verwendet außerdem weniger Zwang und mehr Zuckerbrot; es bietet Wirtschaftshilfen, Sicherheitsgarantien und eine Ideologie „souveräner Demokratie“, die vielen postsowjetischen Eliten zusagt. Die Ost-Partnerschaft ist ein typisches langfristiges EU-technokratisches Instrument. Die EU verpflichtet sich damit, beim Aufbau „öffentlicher Institutionen westlichen Typs“ zu helfen und durch umfassende Freihandelsverträge einen Wandel in den östlichen Volkswirtschaften herbeizuführen. Das ist alles gut, aber die EU muss schneller agieren. Sie muss zeigen, dass es ihre Mission ist, schwache Staaten aufzubauen, ihnen bei der Bewältigung kurzfristiger Krisen zu helfen und die Demokratie zu fördern, statt sie als leere Behälter für den Export der EU-Politik zu behandeln. Als Folgemaßnahme zum Ost-Partnerschafts-Gipfel muss die EU untergeordnete Treffen der Innenminister einleiten, um Migrationsfragen, Visa und Terrorismusbekämpfung zu diskutieren, und sie sollte danach streben, die Ukraine und Moldau in den europäischen Energiemarkt einzubinden. Die Alternative ist eine Mauer der Instabilität, und dies in Europas Nachbarschaft. Genau wie im Falle der USA und Mexikos werden die Folgen einer wachsenden Kluft bei Lebensstandard, guter Staatsführung und Rechtsstaatlichkeit unweigerlich über die Grenze schwappen. Man sollte die Ostpolitik der EU nicht als Philanthropie betrachten, sondern als Strategie zur Förderung klar umrissener paneuropäischer Interessen.", "en": "To be sure, the EU’s technocratic focus on structural reforms is having some effect in the region. All six states, except Belarus, now trade more with the EU than with Russia. But the political relevance of these changing economic realities is close to nil. If anything, the region has been moving in the wrong direction, with security tensions and even war (in Georgia last summer) increasingly frequent. Fake elections are rapidly become the norm. The six states do not have the time or the inclination to swallow the EU’s bureaucracy in one gulp. Russia has managed to revamp the way it operates in the region since it got its fingers burned by interfering so crudely in Ukraine in 2004. It now uses a broad range of hard and soft power, some incommensurate to that of the EU – for instance, the military bases that it has managed to secure in each of the six states. Moreover, it does things that the EU does and does them better, a notable example (until recently) being its more open labor market. Russia is also using less coercion and more carrots, offering economic assistance, security guarantees and an ideology of “sovereign democracy” that appeals to many post-soviet elites. The Eastern Partnership is a typical long-term EU technocratic instrument. The EU pledges to help set up “Western-type public institutions” and to transform the Eastern economies through comprehensive free-trade agreements. That’s all good, but the EU needs to be quicker. It needs to show that its mission is to build up weak states, help them overcome short-term crises, and nurture democracy, rather than treat them as empty vessels for the export of EU policy. As a follow-up to the Eastern Partnership summit, the EU must initiate lower-level meetings of interior ministers to discuss migration, visas, and counter-terrorism, and should seek to integrate Ukraine and Moldova into the European energy market. The alternative is a wall of instability in what is, after all, Europe’s neighborhood. As with the United States and Mexico, the consequences of growing gaps in living standards, good governance, and the rule of law will inevitably flow across borders. The EU’s eastern policy should not be seen as philanthropy, but as a strategy promoting clear-cut pan-European interests."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Und die USA werden ihre größten ausländischen Abnehmer von Schatzanleihen verlieren, was angesichts des sich abzeichnenden, durch die größten staatlichen Haushaltsdefizite der Geschichte bedingten Finanzierungsbedarfs umso bedenklicher ist. Der Bruch zwischen beiden Ländern ist keine große Überraschung. Wie bei zwischenmenschlichen Beziehungen kann eine wechselseitige geopolitische Abhängigkeit zu Konflikten führen, insbesondere wenn ein Partner anfängt, eigene Wege zu gehen. Und Chinas Jahrzehnt der Neuausrichtung – von Exporten und Investitionen auf konsumgestütztes Wachstum, von der Fertigung auf Dienstleistungen, von Ersparnisüberschüssen auf die Absorption von Ersparnissen und von importierter auf heimische Innovation – hat das Land in der Tat auf einen deutlich anderen Kurs versetzt. Dies erwies sich als zunehmend unbequeme Entwicklung für die China-abhängigen USA. Das zurückgelassene Amerika fühlte sich verschmäht, und dieses Gefühl führte zunächst zu Schuldzuweisungen und jetzt zum offenen Konflikt. Die Folgen des Bruchs zwischen beiden Ländern reichen weit über das Wirtschaftliche hinaus. Es könnte durchaus eine deutliche, einen neuen Kalten Krieg einläutende Verlagerung des globalen Machtgleichgewichts bevorstehen. Unter Trumps „America First“-Regierung orientieren sich die USA nach innen, machen einst loyale Verbündete verächtlich, entziehen wichtigen multilateralen Institutionen (einschließlich der Welthandelsorganisation und, mitten in einer Pandemie, der Weltgesundheitsorganisation) ihre Unterstützung und haben sich dem Handelsprotektionismus zugewandt. Derweil füllt China die Lücke – teils mit Absicht (durch seine Seidenstraßeninitiative, die Asiatische Infrastruktur-Investitionsbank und Lufttransporte medizinischer Versorgungsgüter in von der Pandemie heimgesuchte Länder in Europa und anderswo), aber auch, angesichts des Rückzugs der USA, mangels Alternative.", "en": "And the US will lose its largest source of foreign demand for Treasury securities, all the more worrisome in light of the looming funding requirements of the biggest government deficits in history. This rupture does not come as a great surprise. As is the case in interpersonal relationships, geopolitical codependency can lead to conflict, especially if one partner starts to go its own way. And China’s decade of rebalancing – shifting away from exports and investment to consumer-led growth, from manufacturing to services, from surplus saving to saving absorption, and from imported to indigenous innovation – did indeed put it on a very different path. This turned out to be an increasingly uncomfortable development for a China-dependent US. Left behind, America felt scorned, and that scorn led first to blame, and now to open conflict. The consequences of the US-China rupture go far beyond economics. A decisive shift in the balance of global power, ushering in a new cold war, could well be at hand. Under Trump’s “America First” administration, the US has turned inward, heaping scorn on its once-loyal allies, withdrawing support for key multilateral institutions (including the World Trade Organization and, in the midst of a pandemic, the World Health Organization), and embracing trade protectionism. Meanwhile, China is filling the void, partly by design (through its Belt and Road Initiative, the Asian Infrastructure Investment Bank, and airlifts of medical supplies to pandemic-ravaged countries in Europe and elsewhere), but also by default, as the US retreats."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Zurück zu Afghanistan Während die nicht enden wollende Gewalt im Irak die Schlagzeilen beherrscht, ringt Afghanistan weiter um den Frieden. Im Parlament des Landes sitzen Warlords zuhauf, der Drogenhandel blüht und die Gewalt nimmt zu. In dieser Woche – in der sie in London zusammenkommen, um einen neuen Pakt mit Afghanistan zu schließen – haben die politischen Führer unserer Welt Gelegenheit, die Entwicklung in eine neue und hoffnungsvollere Richtung zu lenken. Der Pakt baut auf dem Bonner Übereinkommen des Jahres 2001 auf, das den Rahmen für eine Demokratisierung Afghanistan festlegte, aber viel zu tun ließ, um die Lasten der tragischen Vergangenheit dieses vom Krieg erschütterten Landes zu überwinden. Die Notwendigkeit, Afghanistan erneut unsere Aufmerksamkeit zu schenken, könnte kaum größer sein. Jahrzehnte der Vernachlässigung und ausländische Interventionen haben ein verheertes Land zurückgelassen – mit weltweiten Folgen. Es liegt in unser aller Interesse, Afghanistan beim Wiederaufbau zu helfen. Der Drogenhandel veranschaulicht die weit reichenden Auswirkungen, die von der mangelnden Stabilität im Lande ausgehen. Im vergangenen Jahr belief sich der Wert der in Afghanistan – dem weltweit größten Lieferanten von Opiaten – produzierten Drogen Schätzungen zufolge auf bis zu 25% des BIP. Auch die Sicherheit bleibt ein ernstes Problem. Mehr als 125 Angehörige der Koalitionsstreitkräfte wurden im vergangenen Jahr getötet; dabei entwickelten sich Selbstmordanschläge zu einer neuen und zunehmend häufiger eingesetzten Taktik der Aufständischen. Die Korruption wuchert; Regierungsvertreter werden der Vetternwirtschaft und des Drogenhandels bezichtigt. Mehrere Mitglieder des neu gewählten Parlaments sind bekannte Warlords mit blutiger Geschichte. Angesichts schlecht koordinierter internationaler Hilfe und der Verringerung des US-Truppenkontingents fühlen sich viele Afghanen von der Außenwelt im Stich gelassen.", "en": "Back to Afghanistan While the unremitting violence in Iraq grabs the world’s headlines, Afghanistan still struggles for peace. The country’s parliament is packed with warlords, the drug trade is thriving, and violence is on the rise. This week, world leaders have an opportunity to steer developments onto a new and more hopeful path when they meet in London to forge a new compact with Afghanistan. The compact builds on the 2001 Bonn Agreement, which laid the framework for a democratic Afghanistan but left much to be done to overcome that war-torn country’s tragic legacy. The need for renewed attention to Afghanistan could hardly be greater. Decades of neglect coupled with foreign intervention left the country in ruins, with reverberations across the world. It is now in everyone’s interest to help Afghanistan rebuild. The drug trade exemplifies the far-reaching impact of domestic instability. Last year, the value of drugs produced in Afghanistan – the world’s largest supplier of opiates – is estimated to have reached up to 25% of GDP. Security, too, remains a serious concern. In 2005, more than 125 Coalition troops were killed, while suicide bombing emerged as a new and increasingly common tactic of the insurgency. Corruption is rampant, with government officials accused of cronyism and drug trafficking. Several members of the newly elected parliament are known warlords with bloody records. With international aid poorly coordinated and the United States reducing its troop strength, many Afghans believe that the outside world is abandoning them."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Unter seiner Führung wurde der lang andauernde und schmerzhafte Aceh-Konflikt friedlich beigelegt. Einige schreiben diesen Durchbruch dem Tsunami des Jahres 2004 zu, der Hunderttausende der Einwohner von Aceh tötete. Doch Sri Lanka wurde von dem Tsunami genauso hart getroffen, und der Konflikt zwischen Singhalesen und Tamilen dort hat sich seitdem verschärft. Heute geht die größte Bedrohung der indonesischen Demokratie von Amerika aus. Dabei hoffen die meisten Amerikaner, dass die Demokratie in Indonesien Erfolg hat. Doch bekommen die indonesischen Muslime heute dank der modernen Technologie das schwere Schicksal der Palästinenser im Gazastreifen, die katastrophalen Folgen des amerikanischen Einmarschs im Irak und in Afghanistan und Amerikas Schweigen nach den Bombenangriffen auf den Libanon im Juli 2006 klar mit. Viele hochrangige Amerikaner waren verblüfft, als die Türkei – ein langjähriger NATO-Partner und säkularer Staat – den amerikanischen Truppen die Nutzung der Türkei als Basis für die Invasion im Irak verweigerte. Wenn schon die relativ weltliche türkische Gesellschaft von einer Flutwelle antiamerikanischer Gefühle mitgerissen werden konnte, kann dasselbe auch der indonesischen Gesellschaft passieren. Tatsächlich ist derzeit ein bedeutender Konflikt im Gange zwischen jenen, die wollen, dass Indonesien fundamentalistischer wird, und jenen, die den traditionell offenen und toleranten Charakter der javanischen Kultur bewahren möchten. Seltsamerweise wünschen sich zwar viele Amerikaner und Europäer, dass sich in Indonesien (und Südostasien insgesamt) gemäßigte muslimische Stimmen durchsetzen, doch untergraben sie deren Stellung häufig durch eine als antiislamisch empfundene Politik. Amerikas Haltung in der Frage der Militärhilfe gegenüber Indonesien ist nur ein Beispiel. Seit mehreren Jahren verfolgen einige Mitglieder des US-Senats eine Politik der Bestrafung gegenüber Indonesien, indem sie diesem die militärische Unterstützung entziehen und die Ausbildung seiner Militärs in den USA einschränken. Diese Politik der Bestrafung ist unsinnig. In den letzten Jahren hat das indonesische Militär anderen Streitkräften der Dritten Welt in beispielhafter Manier demonstriert, wie man einen Übergang zur vollständigen Demokratie akzeptiert. Es gibt keine Drohungen bezüglich eines Staatsstreichs, und führende Generäle wie etwa General Bambang, die an amerikanischen Militärakademien studierten, sind als überzeugte Demokraten nach Indonesien zurückgekehrt. Es ist eine Tragödie, dass der Unwissenheit darüber, wie sehr sich Indonesien verändert hat, nun gestattet wird, seine demokratische Entwicklung und seine Rolle als Symbol der Freiheit und Hoffnung in der islamischen Welt zu gefährden. Es bleibt zu hoffen, dass Barack Obama, sollte er die amerikanische Präsidentschaft erringen, sich an jenes tolerante Indonesien, in dem er aufgewachsen ist, erinnert und die amerikanische Politik Indonesien gegenüber entsprechend gestaltet.", "en": "Under his leadership, the long-standing and painful Aceh conflict was peacefully resolved. Some credit the 2004 tsunami, which killed hundreds of thousands of Acehnese, for this breakthrough. But Sri Lanka was hit equally hard by the tsunami, and since then the Sinhalese-Tamil conflict has worsened. Today, the biggest threat to Indonesia’s democracy comes from America, even though most Americans want Indonesia’s democracy to succeed. With modern technology, Indonesian Muslims can see clearly the plight of the Palestinians in Gaza, the disastrous results of the American invasion of Iraq and Afghanistan, and America’s silence when Lebanon was bombed in July 2006. Many senior Americans were puzzled that Turkey, a long-standing NATO ally and a secular state, refused to allow American forces to use Turkey as a base to invade Iraq. If relatively secular Turkish society could be swept by a surge of anti-American sentiment, so, too, can Indonesia society. Indeed, a major struggle is underway between those who want Indonesia to become more fundamentalist and those who want to preserve the traditionally open and tolerant nature of Javanese culture. Curiously, while many Americans and Europeans want moderate Muslim voices to succeed in Indonesia (and Southeast Asia), they often undermine moderates with policies that are perceived as anti-Islamic. America’s stance on military aid to Indonesia is but one example. For several years, some members of the US Senate have maintained a punitive policy towards Indonesia by cutting off military assistance and curtailing Indonesian military training in the US. These punitive policies are self-defeating. In recent years, the Indonesian military has provided a model for other Third World military forces on how to accept a transition to a full democracy. There are no threats of a coup d’état, and senior generals, such as Bambang, who studied in American military colleges, returned to Indonesia as convinced democrats. It is a tragedy that ignorance of how much Indonesia has changed is being allowed to endanger its democratic development – and its role as a beacon of freedom and hope in the Islamic world. It is to be hoped that Barack Obama, should he win America’s presidency, will recall the tolerant Indonesia where he grew up and shape policies toward it accordingly."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Keine Krankheit für alte Menschen PRINCETON – Die Lungenentzündung wurde früher als „Freund des alten Mannes“ bezeichnet, weil sie in vielen Fällen ein Leben, das bereits von geringer Lebensqualität und fortschreitendem Verfall geprägt war, vergleichsweise rasch und schmerzlos beendete. Nun zeigt eine an schwer dementen Patienten in Pflegeheimen im Raum Boston durchgeführte Studie, dass dieser „Freund“ heute oft mit Antibiotika bekämpft wird. Aufgrund derartiger Praktiken erhebt sich die offenkundige Frage: Behandeln wir Krankheiten routinemäßig, weil wir dazu in der Lage sind oder weil wir uns dazu verpflichtet fühlen? Die von Erika D’Agata und Susan Mitchell durchgeführte und jüngst in den Archives of Internal Medicine veröffentlichte Studie zeigt, dass zwei Drittel der 214 schwer dementen Patienten mit Antibiotika behandelt wurden. Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 85 Jahre. Beim Test über schwere Beeinträchtigungen, wo zwischen 0 und 24 Punkte erreicht werden können, wiesen zwei Drittel der Patienten null Punkte auf. Ihre verbale Kommunikationsfähigkeit wurde von nicht vorhanden bis minimal eingestuft. Es ist nicht klar, dass die Anwendung von Antibiotika unter diesen Umständen das Leben verlängert, aber selbst wenn es so wäre, müsste man sich fragen, worin der Sinn der Sache liegt. Wie viele Menschen würden für eine Verlängerung ihres Lebens plädieren, wenn sie inkontinent und auf die Nahrungszufuhr durch andere angewiesen wären, nicht gehen könnten und ihre mentalen Fähigkeiten so unwiederbringlich zerstört wären, dass sie weder sprechen noch ihre Kinder erkennen könnten? In vielen Fällen wurden die Antibiotika intravenös verabreicht, was durchaus zu Beschwerden führen kann. Die Interessen des Patienten sollten an erster Stelle stehen. Wenn es aber zweifelhaft ist, ob eine fortgesetzte Behandlung im Interesse des Patienten liegt oder es unmöglich ist, herauszufinden, was der Patient will oder wollte, ist es durchaus sinnvoll, andere Faktoren einzubeziehen, wie die Meinung der Familie oder die Kosten für die Allgemeinheit. Im Jahr 2005 betrugen die Kosten der öffentlichen amerikanischen Krankenversicherung Medicare für Anspruchsberechtigte mit Alzheimer 91 Milliarden Dollar. Bis 2010 sollen sie auf 160 Milliarden Dollar ansteigen. (Zum Vergleich: Im Jahr 2005 gaben die USA 27 Milliarden Dollar für Auslandshilfe aus.) Außerdem weisen D’Agata und Mitchell darauf hin, dass die Verabreichung von derart vielen Antibiotika noch einen anderen Preis hat: Dadurch verschärft sich nämlich das Problem der Antibiotika resistenten Bakterien, wodurch wiederum andere Patienten gefährdet werden.", "en": "No Diseases for Old Men PRINCETON – Pneumonia used to be called “the old man’s friend” because it often brought a fairly swift and painless end to a life that was already of poor quality and would otherwise have continued to decline. Now a study of severely demented patients in Boston-area nursing homes shows that the “friend” is often being fought with antibiotics. Such practices raise the obvious question: are we routinely treating illnesses because we can, rather than because we ought to? The study, carried out by Erika D’Agata and Susan Mitchell and recently published in the Archives of Internal Medicine, showed that over 18 months, two-thirds of 214 severely demented patients were treated with antibiotics. The mean age of these patients was 85. On the Test for Severe Impairment, where scores can range from zero to 24, three-quarters of these patients scored zero. Their ability to communicate verbally ranged from non-existent to minimal. It isn’t clear that using antibiotics in these circumstances prolongs life, but even if it did, one would have to ask: what is the point? How many people want their lives to be prolonged if they are incontinent, need to be fed by others, can no longer walk, and their mental capacities have irreversibly deteriorated so that they can neither speak nor recognize their children? In many cases, the antibiotics were administered intravenously, which can cause discomfort. The interests of patients should come first, but when it is dubious that continued treatment is in a patient’s interests and there is no way to find out what the patients wants, or would have wanted, it is reasonable to consider other factors, including the views of the family and the cost to the community. Medicare costs for beneficiaries with Alzheimer’s disease were $91 billion in 2005, and are expected to increase to $160 billion by 2010. (For comparison, in 2005 the United States spent $27 billion on foreign aid.) Moreover, D’Agata and Mitchell suggest that the use of so many antibiotics by patients with dementia carries a different kind of cost: it exacerbates the growing problem of antibiotic-resistant bacteria, putting other patients at risk."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "»Haben Sie vergessen, was ein braves Kind bekommt, vor dem Schlafengehen?« »Zuverlässig also … Sie nehmen es mir nicht übel … wirklich nicht?« Vergebens serviert mir der Kellner. Ich lasse alles unberührt stehen, mich lähmt dieses Nach-innen-horchen wie eine Art Schlaf mit offenen Augen. Rechts und links höre ich verhangene Worte um mich, ohne sie zu verstehen; es ist, als sprächen alle eine fremde Sprache. Ich sehe vor mir, neben mir Gesichter, Schnurrbärte, Augen, Nasen, Lippen, Uniformen, aber mit jener Stumpfheit, mit der man durch eine Glasscheibe Dinge einer Auslage wahrnimmt. Ich bin da und doch nicht dabei, starr und doch beschäftigt, denn ich murmle noch immer mit lautlosen Lippen die einzelnen Worte des Briefes nach, und manchmal, wenn ich nicht weiter weiß oder mich verwirre, zuckt mir die Hand, um heimlich in die Tasche zu greifen, wie man in der Kadettenschule während der Taktikstunde verbotene Bücher hervorholte.", "en": "“Have you forgotten what a good little girl gets before she goes to sleep?” “So you really, really won’t … won’t think too badly of me? The waiter serves me, but I leave the food untouched. I am deep in thought, dazed, it’s like being asleep with my eyes open. I vaguely hear words around me, to right and left, without understanding them. My comrades might as well be speaking a foreign language. I look ahead of me, I see faces beside me, moustaches, eyes, noses, lips, uniforms, but all dull and muted, like items on display seen through a shop window. I am here yet not here, fixed where I sit yet with my mind elsewhere. Soundlessly, I am murmuring phrases from the letter in my mind, and sometimes, when I can’t remember how it goes on, or I get confused, my hand itches to reach for my breast pocket, just as we surreptitiously used to read forbidden books during tactics lessons at military academy."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Der erste Schritt besteht darin, die Hauptauslöser des Zirkels zu identifizieren. Nach meiner Meinung liegt der Grund vorwiegend in den von einer Gesellschaft geteilten Werten und Verhaltensmustern, also seinen sogenannten informellen Regeln. Anders als bei formellen Regeln, wie Gesetzen, brauchen die informellen nicht erst eingeführt werden, weil prinzipiell in jeder Demokratie (also auch in den un-liberalen) die Politiker nur das tun, was ihnen die Menschen erlauben zu tun. In den postkommunistischen Demokratien allerdings werden diese informellen sozialen Werte und Prinzipien wenn überhaupt dann nur sehr schwach von der Mehrheit der Bevölkerung wahrgenommen. In den entwickelten Ländern haben sich diese Werte über Jahrzehnte von funktionierendem ‚konstitutionellen Liberalismus’ hinweg aufgebaut. Darin inbegriffen waren laut Aussage des Schriftstellers Fareed Zakaria auch Regime, die „liberale Autokratien“ genannt werden können, so wie das Grossreich Österreich-Ungarn. In dieser Hinsicht ist das Vermächtnis der Geschichte in Zentraleuropa aussergewöhnlich verwirrend. Allein im 20.Jahrhundert haben die Menschen der heutigen Slowakei in sieben verschiedenen Staaten und unter fünf verschiedenen politischen Systemen gelebt: von der liberalen Autokratie des Grossreichs Österreich-Ungarn (1901-1918), über die liberale Demokratie der Tschechoslowakischen Republik in der Zwischenkriegszeit (1918-1939), den Slowakischen Staat im Faschismus (1939-1945), wieder zurückkehrend zu einer Tschechoslowakischen Liberalen Demokratie (1945-1948), dann der kommunistisch sozialistischen Tschechoslowakischen Republik (1948-1989) und schließlich der liberalen Demokratie einer Tschechoslowakischen Föderativen Republik (1989-1992). Seit der „samtenen Teilung“, die die Slowakei und die Tschechische Republik teilte, hat es liberale als auch un-liberale (wie die Regierungszeit von Vladimir Meciar von 1994-1998) demokratische Zeiten gegeben. Die Muster dieser bewegenden Vergangenheit beeinflussen ganz unweigerlich die Gegenwart. Der slowakische Soziologe Vladimir Krive hat das Wählerverhalten der Menschen in den einzelnen Regionen der Slowakei in den Zeiträumen von 1918-1939 und 1990-1998 untersucht und festgestellt, dass die Gemeinden und Regionen, in denen in der Zwischenkriegszeit die liberalen Parteien an der Macht waren, ebenso nach der Wiederherstellung der politischen Freiheiten nach 1989 diesen Parteien wieder die Macht übergeben wurde. In anderen Gemeinden und Regionen setzte sich die Befürwortung autoritärer Parteien und die Ablehnung klassisch-liberaler Prinzipien unter liberalen wie nicht-liberalen Regimen fort. Ist es möglich, den Zirkel von nicht-liberaler Demokratie und gekröhntem Kapitalismus zu durchbrechen? Die Slowakei ist dafür ein positives Beispiel. Die Wahlen von 1998, die die Regierung unter Vladimir Meciar absetzte, demonstrierte sehr deutlich, dass ein Bruch möglich ist. Sechs Faktoren spielten dabei eine Rolle: 1. der Generationenwandel 2. verbesserte Bildung 3. Informationsdarbietung", "en": "The first step is to identify its main causes which, in my opinion, reside in a society's shared values and patterns of behaviour, its so-called informal rules. Unlike formal rules, such as laws, these informal strictures do not need to be enforced because in principle, in every democracy (including illiberal ones), politicians only do what people allow them to do. In the postcommunist democracies, however, these informal societal values and principles are only dimly perceived, if they are perceived at all, by a majority of the population. In developed countries, such values have been nurtured by decades of functioning \"constitutional liberalism,\" including, as the author Fareed Zakaria noted, regimes that can be called \"liberal autocracies,\" such as the Austro-Hungarian Empire. In this regard, history's heritage in Central Europe is extraordinarily tangled. People in the territory of what is now Slovakia have lived in seven different states and under five different political systems in the 20th century, from the liberal autocracy of the Austro-Hungarian Empire (1901-1918), through the liberal democracy of the inter-war Czechoslovak Republic (1918-1939), to the fascist wartime Slovak state (1939-1945), back to a Czechoslovak liberal democracy (1945-1948), then to the communist Czechoslovak Socialist Republic (1948-1989), the liberal democracy of the Czechoslovak Federative Republic (1989-1992). Since the \"Velvet Divorce\" which separated Slovakia and the Czech Republic, there have been liberal democratic periods as well as the illiberal democracy of Vladimir Meciar's regime of 1994-1998. Patterns from that seesawing past inevitably influence the present. By examining the voting patterns of people in individual regions of Slovakia in the 1918-1939 and 1990-1998 periods, the Slovak sociologist Vladimir Krivy revealed that municipalities and regions that inclined towards liberal parties in the inter-war period continued to be so disposed when freedom was restored after 1989-1998. In other municipalities and regions the majority continued to support authoritarian parties and reject classic liberal principles, under both liberal and illiberal regimes. Is it possible to break the cycle of illiberal democracy and crony capitalism? Slovakia offers a positive example of such a rupture. The 1998 elections that saw the defeat of Vladimir Meciar's regime clearly demonstrated that a break can be made. Six factors played a key role here: -- a change of generations; -- improved education; -- availability of information;"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Die KPCh hat im Verlaufe der Zeit ihre Bereitschaft demonstriert, ihre Institutionen, ihre politischen Strategien, ihren Arbeitsstil und ihre kurzfristigen Zielsetzungen zu ändern, um ihr Kernziel des Aufbaus eines modernen China voranzutreiben. Außenstehende Beobachter vergessen häufig, dass Reform in China bedeutet, die älteste, größte und komplexeste Bürokratie der Welt zu verändern. Während der vergangenen Jahrzehnte hat die KPCh erfolgreich den Aufbau der harten physischen Infrastruktur eines modernen Staates betrieben, doch die Schaffung der weichen Infrastruktur – mit der Rechtsstaatlichkeit und einer repräsentativen Regierung im Einklang stehenden Institutionen und Praktiken – hat gerade erst begonnen. Angesichts Chinas vergangener Erfahrungen werden wir vermutlich eine Phase institutioneller Innovation erleben, die durch eine Politik der kleinen Schritte hin zu einem System wechselseitiger Kontrollen bei der Ausübung staatlicher Macht geprägt ist. Dies erfordert die Orchestrierung von oben und ein Experimentieren unten. Die heutige Verbreitung sozialer Medien erleichtert diese Aufgabe, aber macht sie auch dringender. Erfolgreiche Modelle und effektive politische Strategien lassen sich einfacher denn je verbreiten und kopieren, was immer mehr Menschen überzeugen wird, dass es keine Alternative zur Rechtsstaatlichkeit gibt, wenn sich Chinas Modernisierung fortsetzen soll.", "en": "Over time, the CCP has demonstrated its willingness to change its institutions, policies, style of operations, and short-term objectives in order to advance its core mission of building a modern China. Outside observers often forget that reform in China involves changing the oldest, largest, and most complex bureaucracy in the world. Over the last few decades, the CCP has succeeded in building the hard physical infrastructure of a modern state, but the creation of the soft infrastructure – institutions and practices consistent with the rule of law and representative government – is only beginning. Given China’s past experience, we are likely to see a period of institutional innovation, characterized by marginal changes leading to a system of checks and balances on the exercise of state power. This will require orchestration from the top and experimentation at the bottom. Nowadays, the proliferation of social media both facilitates that task and makes it more urgent. Successful models and effective policies can be shared and emulated more easily than ever, which will persuade more people than ever that there is no alternative to the rule of law if China’s modernization is to continue."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Rückkehr des konservativen Notenbankers BRÜSSEL – In den letzten Jahrzehnten war die Arbeit der Notenbanker irgendwie langweilig und frustrierend geworden. In den 1990er Jahren hatten sie ihre Unabhängigkeit erhalten, weil das der beste Weg zu sein schien, um Preisstabilität sicherzustellen. Die vorherrschende Ansicht war (damals), dass, wenn man den Regierungen die Kontrolle über die Geldpolitik überließe, dies zu Konjunkturimpulsen führen würde, die letztlich eine höhere Inflation ohne merklichen Anstieg der Produktionsleistung oder Beschäftigung befeuern würden. Die Lösung sei, umsichtige Technokraten zu ernennen, deren einzige Aufgabe darin bestünde, ein Inflationsziel festzulegen und einzuhalten. In gewisser Hinsicht war dieser Ansatz zu erfolgreich. Die Inflation blieb 20 Jahre lang niedrig, insbesondere auch nach der globalen Finanzkrise – einer Episode, die den Notenbankern auf die harte Tour die enorme Bedeutung der Finanzstabilität vermittelte. Der Preisanstieg verlangsamte sich kaum, selbst als die Wirtschaft 2009 abstürzte (das sogenannte „Rätsel der ausgebliebenen Deflation“), und blieb niedrig, als die Erholung langsam an Fahrt gewann und zur Vollbeschäftigung führte. In den USA bewegte sich die Inflation während dieser beiden Jahrzehnte in einem engen Korridor um 2%, in der Eurozone lag sie zwischen 1-2% und in Japan bei unter 1%. Natürlich behaupteten die Notenbanken, dass diese niedrige und stabile Inflation das Ergebnis ihrer geschickten Geldpolitik sei, trotz des Handicaps, dass sie die Zinsen nicht deutlich unter null drücken konnten. Doch für einen Außenstehenden bleibt es ein Rätsel, warum etwa die Europäische Zentralbank ihr früheres Inflationsziel von „mittelfristig knapp unter 2%“ nicht erreichen konnte, obwohl sie ein Programm zum Ankauf von Anleihen im Wert von Billionen Euros umsetzte. Eine Untersuchung der EZB selbst gibt vor, zu zeigen, dass die Assetkäufe der Bank (die „quantitative Lockerung“) sehr effektiv waren. Doch wirft dies die Frage auf, ob ein paar hundert Milliarden Euro mehr das Inflationsziel erreicht hätten. Zudem legt eine kritische Betrachtung der Notenbankuntersuchung nahe, dass die quantitative Lockerung bei der Bekämpfung der Deflation nicht so wirksam war, wie angenommen wird. Es schien daher, dass die Fähigkeit der Geldpolitik, die Inflation auf genau 2% zu drücken, begrenzt war. Für die Notenbanker war das frustrierend. Doch der Öffentlichkeit war es weitgehend egal, weil die Deflation nie eine aktive Gefahr darstellte und die Verbraucher keinen echten Unterschied zwischen einer Inflationsrate von beispielsweise 1,2% und einer von 2% wahrnahmen.", "en": "The Conservative Central Banker Returns BRUSSELS – In recent decades, central bankers’ job had become somewhat boring and frustrating. They were given independence in the 1990s, because that seemed the best way to ensure price stability. The prevailing view (then) was that leaving governments in control of monetary policy would result in economic stimulus that ultimately fueled higher inflation without any appreciable increase in output or employment. The solution was to appoint prudent technocrats whose only task would be to set and adhere to an inflation target. In one sense, this approach was too successful. Inflation remained subdued for 20 years, and especially after the global financial crisis – an episode that taught central bankers the hard way about the vital importance of financial stability. Price growth did not decelerate by much, even as the economy tanked in 2009 (the so-called “missing deflation puzzle”), and remained low when the recovery slowly gained steam and led to full employment. During these two decades, inflation hovered in a narrow corridor around 2% in the United States, between 1-2% in the eurozone, and below 1% in Japan. Of course, central banks claimed that this low and stable inflation was the result of their skillful monetary policy, despite the handicap of being unable to push interest rates much below zero. But for an outsider, it remains puzzling as to why, for example, the European Central Bank could not achieve its previous inflation target of “below, but close to, 2% over the medium term,” despite implementing a bond-buying program worth trillions of euros. The ECB’s own research purports to show that the bank’s asset purchases (quantitative easing) were very effective. But this raises the question of whether a few hundred billion euros more would have achieved the inflation goal. Moreover, a critical review of central bank research suggests that quantitative easing was not as potent in fighting deflation as some made it out to be. It thus seemed that the ability of monetary policy to push up inflation to exactly 2% was limited. For central bankers, this was a source of frustration. But the public did not care much, because deflation was never a live danger, and consumers do not really feel the difference between an inflation rate of, say, 1.2% and 2%."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Die erschütterte Hypothese des „Schütteltrauma-Syndroms“ OXFORD – Das tragischste Ereignis, das frischgebackenen Eltern widerfahren kann, ist der unerwartete Tod ihres Babys. Noch schlimmer ist vielleicht nur, den Eltern zu Unrecht die Schuld an diesem Tod zu geben oder sie gar aufgrund einer Fehlinterpretation der Befunde durch medizinisches Personal strafrechtlich zu verfolgen. Eine kleine Zahl an Säuglingen, die kollabieren und im ersten Lebensjahr unerwartet sterben, weist eines oder mehrere der folgenden drei Symptome auf: Blutungen knapp außerhalb des Gehirns (subdurale Blutung); Blutungen am Augenhintergrund (Netzhautblutung); und Gehirnschwellung. Die gleichen Merkmale sind auch bei Babys zu finden, die ein Trauma erlitten haben wie etwa bei Stürzen oder Autounfällen. Doch bei vielen Babys mit diesen Symptomen liegen keine Anzeichen oder medizinischen Beweise für ein Trauma (wie Knochenbrüche, Schürfwunden oder Prellungen), physische Misshandlung oder Vernachlässigung vor. Kinderärzte plagten sich mit diesem Rätsel bis in die 1970er Jahre, als man die Theorie entwickelte, dass durch Schütteln Rotationskräfte frei werden würden, die diese Symptom-„Trias“ ohne Prellungen oder Knochenbrüche verursachen könnten. Im Laufe der Jahre entwickelte man aus diesen Erkenntnissen die Diagnose des Schütteltrauma-Syndroms, eine medizinisch-rechtliche Hypothese, die bis zum heutigen Tag umstritten und wissenschaftlich nicht bewiesen ist. Die Schütteltrauma-Hypothese führt diese Symptomtrias auf Risse der Blutgefäße an der Gehirnoberfläche und in der Netzhaut sowie auf Risse der Nervenfasern im Gehirn zurück. Man verwies darauf, dass diese Verletzungen die Einwirkung von Kräften wie bei einem Sturz aus großer Höhe oder bei schweren Autounfällen erfordert, die unmittelbar derartige Symptome oder den Kollaps verursachen. Da heftiges Schütteln nicht zufällig erfolgt, etablierte man mit dieser Hypothese gleichzeitig einen Straftatbestand und lieferte den Täter gleich mit, nämlich die Person, die den Säugling zum Zeitpunkt des Kollapses betreute. Obwohl die Hypothese des Schütteltraumas weltweit Eingang in die medizinischen und rechtlichen Lehrinhalte fand, blieb sie beinahe zwei Jahrzehnte ungeprüft. Im Jahr 1987 ergaben die ersten biomechanischen Experimente, dass die beim Schütteln angewendeten Kräfte viel geringer sind als die bei einem Aufprall. Daraus folgerte man, dass Schütteln allein wohl nicht die Ursache für diese Symptomtrias sein kann. Nachfolgende Forschungen in meinem Fachbereich, der pädiatrischen Neuropathologie, ergaben, dass auch die medizinischen Grundlagen für die Schütteltrauma-Hypothese fehlerhaft waren. Wir erkannten, dass die Hirnschädigungen bei diesen Kindern nicht auf ein Trauma der Nervenfasern zurückzuführen waren, sondern vielmehr auf mangelhafte Blutversorgung.", "en": "Shaking Up “Shaken Baby Syndrome” OXFORD – The most tragic event that can befall new parents is the sudden, unexpected death of their baby. Perhaps the only thing worse is the parents being wrongly accused of causing the death, and indeed prosecuted, owing to the medical community’s misinterpretation of the findings. A small number of babies who collapse and die unexpectedly in their first year are found to have one or more of the following three symptoms in common: bleeding just outside the brain (subdural hemorrhage); bleeding at the back of the eye (retinal hemorrhage); and brain swelling. These same features are also seen in some babies who have suffered trauma, such as falls or motor-vehicle accidents. Yet many babies with these symptoms have no history or medical evidence of trauma (such as fractures, abrasions, or bruises), physical abuse, or neglect. Pediatricians wrestled with this conundrum until the 1970’s, when it was proposed that shaking might induce rotational forces and cause the “triad” of symptoms without bruises or fractures. Over the years, these findings evolved into “shaken baby syndrome” (SBS), a medico-legal hypothesis that remains contentious, and scientifically unproven, to this day. The SBS hypothesis attributed the triad of symptoms to the physical rupture of blood vessels on the brain’s surface and in the retina, and the tearing of nerve fibers within the brain. It was suggested that these outcomes required a force equivalent to a multi-story fall or major motor-vehicle accident, causing immediate symptoms or collapse. Because violent shaking cannot be accidental, the hypothesis simultaneously established a criminal act and identified the perpetrator, typically the person with the baby at the time of collapse. Though the SBS hypothesis was incorporated into medical training and judicial decisions worldwide, it remained untested for almost two decades. In 1987, the first biomechanical experiments found that the force of shaking is much less than that of impact and concluded that shaking alone was unlikely to cause the triad of symptoms. Subsequent research in my specialty, pediatric neuropathology, established that the medical basis for the SBS hypothesis was also flawed. We learned that the brain damage in these children did not reflect trauma to nerve fibers, but rather a failure of blood supply."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Der Experten-Vorteil LONDON – Fast jeder in Googles Vorstand hat mindestens einen Ingenieurs- oder Doktortitel in Informatik vorzuweisen. Es gibt zwei Universitätspräsidenten und angesehene Gelehrte – John Hennessy von der Stanford University und die ehemalige Präsidentin der Princeton University, Shirley Tilghman – sowie verschiedene Mitglieder der Staatlichen Technischen Hochschule (National Academy of Engineering) und anderer illustrer Organisationen. Für Google zahlt sich technische Expertise an der Spitze aus. Aber die Praxis, wissenschaftlich bewanderte Leute an die Spitze der Management-Leiter zu setzen, macht Google zu einem ungewöhnlichen Firmenriesen. Jenseits von Silicon Valley gibt es nur wenige Vorstandsmitglieder, die sich mit der technischen Expertise der Produkte, die ihre Firmen herstellen, brüsten können. Amerikanische Chefetagen sind voll von Betriebswirten, insbesondere aus Harvard, während die Firmen im Rest der entwickelten Welt (vielleicht mit der Ausnahme von Deutschland) professionelle Manager den technischen oder wissenschaftlichen Talenten vorzuziehen scheinen. Heutzutage scheint es ebenso anomal zu sein, Wissensarbeiter als Führungskräfte einzusetzen, wie es einst anomal schien, Wissenschaftler im Vorstand sitzen zu haben. Man glaubte eben, dass Führungsqualitäten nicht so wichtig seien bei Projekten, die viel Fachwissen voraussetzen und in denen Experten als überlegen galten, da sie eher durch das intellektuelle Vergnügen motiviert waren als durch äußere Anreize wie Gewinnzuwachs und Kostenplanung. Dieser Unterschied in der Einstellung ist in vielen Bereichen der Gesellschaft sichtbar, nicht zuletzt in Krankenhäusern in den Vereinigten Staaten und Großbritannien, wo speziell ausgebildete Fachärzte und Manager separat agieren. Früher wurden Krankenhäuser von Ärzten geleitet, heute haben weniger als 5 % der Geschäftsführer einen Doktor der Medizin, in Großbritannien sind es sogar noch weniger. „Die Medizin sollte den Ärzten überlassen werden“, ist der allgemeine Tenor, „und Organisationsleitung sollte den professionellen Managern überlassen werden.“ Aber das ist ein Fehler. Untersuchungen zeigen, dass leistungsstärkere Krankenhäuser in den USA meistens von Doktoren mit einem herausragenden Ruf als Forscher geleitet werden und nicht von Management-Profis. Die Ergebnisse legen ebenfalls nahe, dass Krankenhäuser besser laufen und niedrigere Sterberaten haben, wenn mehr Führungspersonal, bis hin zur Vorstandsebene, medizinisch ausgebildet ist. Auf anderen Gebieten sehen die Ergebnisse ähnlich aus. Meine Forschungen zeigen zum Beispiel, dass die besten Universitäten der Welt sehr häufig von hervorragenden Wissenschaftlern geführt werden, deren Leistungsfähigkeit sich mit der Zeit stetig steigert. Analysen auf Institutsebene bestätigen dies. Das wirtschaftswissenschaftliche Institut einer Universität zum Beispiel arbeitet tendenziell besser, je häufiger die Forschungsarbeiten seines eigenen Direktors zitiert werden.", "en": "The Experts’ Advantage LONDON – Nearly everyone who sits on Google’s board of directors has at least one computer science or engineering degree or doctorate. There are two university presidents and eminent scholars – Stanford University’s John Hennessy and former Princeton University President Shirley Tilghman – and several members of the National Academy of Engineering and other illustrious organizations. For Google, it pays to have technical expertise at the top. But Google is an unusual corporate giant in promoting those with scientific prowess to the top of the management ladder. Beyond Silicon Valley, few senior corporate executives boast technical expertise in the products that their companies produce. American boardrooms are filled with MBAs, especially from Harvard, while firms in the rest of the developed world (with the possible exception of Germany) seem to prefer professional managers over technical or scientific talent. Nowadays, it seems as anomalous to have knowledge workers serve as professional leaders as it once did to have scientists in the boardroom. It was previously thought that leadership is less necessary in knowledge-intensive organizations, where experts were assumed to be superior because they were motivated by intellectual pleasure rather than such extrinsic motivations as profit growth and cost targets. This difference in attitude is evident in many areas of society, not least in hospitals in the United States and the United Kingdom, where knowledge-intensive medical practitioners operate separately from managers. Hospitals used to be run by doctors; today, only 5% of US hospitals’ CEOs are medical doctors, and even fewer doctors run UK hospitals. “Medicine should be left to the doctors,” according to a common refrain, “and organizational leadership should be left to professional managers.” But this is a mistake. Research shows that higher-performing US hospitals are likely to be led by doctors with outstanding research reputations, not by management professionals. The evidence also suggests that hospitals perform better, and have lower death rates, when more of their managers up to board level are clinically trained. We see similar findings in other fields. My research shows that the world’s best universities, for example, are likely to be led by exceptional scholars whose performance continues to improve over time. Departmental-level analysis supports this. A university economics department, for example, tends to perform better the more widely its head’s own research is cited."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Eine neue Chance für die Weltbank WASHINGTON, D.C.: Außerhalb des Sicherheitsbereichs bietet eine Reform der Weltbank der Regierung von US-Präsident Joe Biden die größte Chance auf einen wichtigen außenpolitischen Erfolg. Die Weltbank sollte ein wichtiges Instrument zur Reaktion auf Krisen, zum Wiederaufbau nach Konflikten und, was am wichtigsten ist, zur Unterstützung der für eine nachhaltige und gesunde globale Entwicklung erforderlichen enormen Investitionen sein. Gegenwärtig ist sie das nicht. Das Bemerkenswerte am Finanzmodell der Weltbank ist, dass noch vor dessen dringend notwendiger Reform und selbst ohne Berücksichtigung seiner Fähigkeit zur Mobilisierung von Geldern aus dem privaten Sektor jeder von den USA bezogene Dollar eine ständige Erhöhung der Kreditvergabe um mehr als 15 Dollar auslöst. (Das liegt daran, dass auch andere Länder Beitragszahlungen an die Bank leisten und das eingezahlte Kapital viele Male gehebelt wird.) Weltbank und Internationaler Währungsfonds sind in einzigartiger Weise in der Lage, weltweit sehr große Dinge unter geringen Haushaltskosten zu tun. Sie sind multilaterale Einrichtungen und die meisten der Mitglieder sind westlichen Werten verpflichtet. Die Weltbank hat ihren Sitz in Washington, D.C. und steht traditionell unter amerikanischer Leitung. Charles Kenny vom Center for Global Development (CGD) und andere haben darauf hingewiesen, dass die Welt trotz vieler großer Worte in ihrer kollektiven Fähigkeit zur Reaktion auf Krisen deutlich hinter den Erwartungen zurückbleibt. Kennys schneidende Analyse zeigt, dass trotz der heutigen „Polykrise“ – einer drohenden globalen Rezession, hohen Zinssätzen und einem starken Dollar, die viele Volkswirtschaften erschüttern, steigenden Nahrungs- und Energiepreisen, der fortdauernden Pandemie und dem sich beschleunigenden Klimawandel – die Kreditvergabe durch die Weltbank noch nicht einmal mit dem Wachstum seit 2017 Schritt gehalten hat. Tatsächlich ist sie im vergangenen Jahr zurückgegangen, und beim IWF lief es nicht viel besser. Das sollte für die USA und andere wichtige Mitglieder des IWF und der Weltbank inakzeptabel sein. Angesichts der Größenordnung der Herausforderungen, die sich der Welt im Verlauf des kommenden Jahrzehnts stellen werden, sollten wir, was die Bank angeht, in Billionen und nicht in Milliarden denken. Wenn der Krieg zu wichtig ist, um ihn den Generälen zu überlassen, ist die Finanzierung unseres globalen Überlebens zu wichtig, um sie Buchhaltern und internationalen Bürokraten zu überlassen. Vier Schritte sind erforderlich, und sie alle stimmen im Großen und Ganzen mit der jüngsten Rede von US-Finanzministerin Janet Yellen und einer jüngsten Erklärung einer Gruppe von Denkfabriken überein. Erstens bedarf die Bank eines neuen und erweiterten Leitbilds, das Nachhaltigkeit und globale öffentliche Güter sowie die Armutsbekämpfung mit umfasst.", "en": "A New Chance for the World Bank WASHINGTON, DC – Outside of the security domain, overhauling the World Bank offers US President Joe Biden’s administration its greatest opportunity for a key foreign-policy achievement. The World Bank should be a major vehicle for crisis response, post-conflict reconstruction, and, most importantly, for supporting the huge investments necessary for sustainable and healthy global development. But currently it is not. The remarkable feature of the World Bank’s financial model is that even before it is reformed, which is very necessary, and even without considering its ability to mobilize private-sector finance, each $1 of appropriated funds from the United States catalyzes a permanent increase in lending of more than $15 dollars. (This is because other countries contribute to the Bank as well, and paid-in capital is leveraged many times over.) Uniquely, the World Bank and the International Monetary Fund have the capacity to do very large things worldwide and at low budgetary cost. They are multilateral and most of the shareholders uphold Western values. The World Bank is located in Washington, DC, and traditionally has American leadership. Charles Kenny at the Center for Global Development (CGD) and others have pointed out that, despite much rhetoric, the world is falling far short in its collective ability to respond to crises. Kenny’s searing analysis shows that despite today’s “polycrisis” – looming global recession, high interest rates and a strong dollar buffeting many economies, rising food and energy prices, the ongoing pandemic, and accelerating climate change – World Bank lending has not even kept up with growth since 2017. In fact, it has declined in the last year, and the IMF has not done much better. This should be unacceptable to the US and other major IMF and World Bank shareholders. Given the magnitude of global challenges over the next decade, we should be thinking in the trillions not the billions for the Bank. If war is too important to leave to generals, financing global survival is too important to leave to green eyeshades and international bureaucrats. Four steps are necessary, and all are broadly consistent with US Treasury Secretary Janet Yellen’s recent speech and a recent statement from a group of think tanks. First, the Bank needs a new and broadened mission statement embracing sustainability and global public goods as well as poverty reduction."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Aus eins mach' drei im Irak Die zunehmenden Schwierigkeiten Amerikas im Irak eine einheitliche, geschweige denn demokratische Regierung zu bilden, werfen eine Frage auf, die bisher von den meisten Staats- und Regierungschefs für nicht denkbar gehalten wurde: Ist es vielleicht gar nicht möglich, den Irak als einen Staat wiederherzustellen und muss man über Alternativen nachdenken, so wenig attraktiv dies auch erscheinen mag? Wie so viele Probleme im Zusammenhang mit der Wiedererstehung eines Staates nach Jahren der Diktatur - Osteuropa ist ein gutes Beispiel - haben die Schwierigkeiten im Irak geschichtliche Ursachen. Es ist zu vereinfachend und billig, alles nur der Unbeholfenheit der Amerikaner in die Schuhe zu schieben, obwohl ihre Fehler mittlerweile tatsächlich Legion sind. Der Staat Irak wurde Mitte der zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts von den Briten gegründet, die die Region nach dem Zerfall des Osmanischen Reiches nach dem ersten Weltkrieg okkupiert hatten. Ihre Politik vertrat die Interessen des britischen Empires. Wünsche, Interessen oder unterschiedliche Charakteristika der lokalen Bevölkerung wurden ignoriert. Die Planer des britischen Empire fügten einfach drei ungleiche Provinzen des alten Osmanischen Reiches zusammen und unterstellten sie einem Prinzen aus Hedjaz (im heutigen Saudi Arabien). Die drei Provinzen - Mossul, Bagdad und Basra - wiesen aber jeweils sehr unterschiedliche Charakteristiken auf und hatten sehr verschiedene Bevölkerungsstrukturen. In Mossul gab es eine kurdische Mehrheit und bedeutende assyrisch-christliche und turkmenische Minderheiten. Bagdad war mehrheitlich sunnitisch und Basra vorwiegend schiitisch. Durch die Zusammenfassung dreier so unterschiedlicher Gruppen in einem politischen Gemeinwesen waren Jahrzehnte des Kampfes und der Repression in dem neu geschaffenen Land programmiert. Das alte Osmanische Reich regierte diese drei Provinzen - wie alle zum Reich gehörenden Landesteile - in historisch autokratischer Manier. Die Herausforderung für den neuen irakischen Staat bestand darin, eine nicht despotische und relativ repräsentative Regierungsform zu bilden, in der der politische Wille aller Bevölkerungsteile zum Ausdruck kommen sollte. Es stellte sich jedoch heraus, dass dieses Vorhaben undurchführbar war. Aus diesem Grund hatte der Irak immer - schon vor Saddam Hussein - unter den repressivsten Regimen aller arabischen Länder zu leiden. In einem Land mit schiitischer Bevölkerungsmehrheit waren die Sunniten - die traditionell hegemoniale Gruppe in allen arabischen Ländern - noch nie bereit, einem demokratischen Prozess zuzustimmen, der ihre Herrschaft gefährdet hätte. Ein schiitischer Aufstand wurde in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts brutal (mithilfe der Royal Air Force) niedergeschlagen.", "en": "Three Iraqs, Not One America's mounting difficulties in setting up a coherent form of government in Iraq, let alone a democratic one, inspire a question that most statesmen consider unthinkable: is it possible that there is no way to re-constitute Iraq as one state, and that alternative options must be considered, unpalatable as they may appear? Like so many problems in the re-birth of states wounded by dictatorship--Eastern Europe is a good example--Iraq's difficulties have deep historical roots. To blame everything on the heavy-handedness of the Americans is too simplistic and shallow, even if their mistakes have, indeed, been legion. Iraq was established in the 1920's by the British, who occupied the region after the Ottoman Empire disintegrated at the end of WWI. Their policies were dictated by British imperial interests, and gave no consideration to the wishes, interests, or characteristics of the local population. What British imperial planners did was to stitch together three disparate provinces of the old Ottoman Empire and put at their head a prince from Hedjaz (now a part of Saudi Arabia). The three provinces--Mosul, Baghdad, and Basra--each had very distinct characters and very different population structures. Mosul had a Kurdish majority, with significant Assyrian-Christian and Turkoman minorities; Baghdad was mainly Sunni; and Basra was predominantly Shi'ite. Throwing such disparate groups into one body politic doomed the newly invented country to decades of strife and repression. The old Ottoman Empire ruled these three provinces--as it ruled all of its imperial possessions--through its historically autocratic means. The challenge facing the new Iraqi state was to try to create a non-despotic, relatively representative form of government in which all sectors of the population would find an expression of their political will. This turned out to be an impossible mission. For this reason Iraq--even before Saddam Hussein--always suffered the most repressive regime of any Arab state. In a country where Shi'ites form the majority, the Sunnis--traditionally the hegemonic group in all Arab countries--were totally unwilling to allow any democratic process to jeopardize their rule. A Shi'ite insurrection was brutally put down in the 1920's (with the help of the British Royal Air Force)."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Die meisten europäischen Länder sind mit diesem Problem konfrontiert, doch in Frankreich liegt die Jugendarbeitslosigkeit in Höhe von 26% deutlich über dem EU-Durchschnitt von 19,6%. Die Vereinfachung des Arbeitsrechts sollte mit Sozialpartnern verhandelt werden, um Streiks und Proteste abzumildern oder sogar zu verhindern. Abschließend muss dem französischen Bildungssystem große Aufmerksamkeit gewidmet werden. Laut PISA-Studie der OECD rangieren französische Schülerinnen und Schüler nur knapp über dem Durchschnitt der entwickelten Volkswirtschaften weltweit. In Frankreich ließe sich, wie in vielen anderen europäischen Ländern, noch vieles besser machen bei der Vorbereitung junger Menschen auf den Arbeitsmarkt. An französischen Universitäten sieht es sogar noch schlechter aus. Angaben des Times Higher Education Supplement zufolge, einem weltweiten Ranking von Universitäten, belegt Frankreichs Elitehochschule École Normale Supérieure lediglich Platz 66 weltweit. Ohne Reformen der höheren Bildung kann Frankreich nicht einmal entfernt mit britischen und amerikanischen Institutionen mithalten. Die französische Regierung kann alle diese Reformen unilateral, ohne die EU, durchführen. Aber die EU könnte die französische Wirtschaft durch die Förderung verschiedener Märkte unterstützen. Der freie Dienstleistungsverkehr ist eine der vier ursprünglichen Freiheiten der EU, doch der Binnenmarkt für Dienstleistungen funktioniert noch immer nicht reibungslos. Frankreich kann großen Nutzen aus einer weiteren Liberalisierung seines nationalen Dienstleistungsmarktes ziehen. Und der digitale Markt der EU ist eine Goldgrube, deren Potenzial nur darauf wartet ausgeschöpft zu werden, auch wenn Frankreichs Beteiligung überraschend gering ist. Ein besserer Zugang zu Risikokapital, der durch eine Liberalisierung von Finanzdienstleistungen erleichtert würde, könnte hilfreich sein. Macrons Wahlsieg – und der Erdrutsch-Sieg, der sich für seine Partei LREM bei den Parlamentswahlen anbahnt – sind eine große Chance für Frankreich.", "en": "Most European countries suffer from this problem, but France’s youth unemployment rate, at 26%, is significantly higher than the EU average of 19.6%. The simplification of the labor code should be negotiated with social partners to mitigate or even avoid strikes and protests. Finally, France’s education system needs major attention. The OECD rates French high school students as just about average among the world’s developed economies. France, like many other European countries, has much room for improvement in preparing its young people for the job market. The situation appears even worse for French universities. According to the Times Higher Education Supplement, which ranks universities worldwide, France’s top university, the École Normale Supérieure, ranks just 66th in the world. Without reform of higher education, France cannot be remotely competitive with British and American institutions. The French government can carry out all of these reforms unilaterally, without the EU. But the EU could help France’s economy by promoting various markets. Free trade in services is one of the original four EU freedoms; today, however, the single market for services works poorly. France has much to gain from further liberalization in its domestic services market. And the EU’s digital market is a bonanza waiting be won, though France’s participation is surprisingly limited. Improved access to venture capital, which liberalization of financial services would facilitate, could help. Macron’s victory – and the likely parliamentary landslide for his LREM – has presented France with a great opportunity."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Diese Maßnahmen sollten allerdings an die Bedingung geknüpft werden, dass Kutschma die ukrainische Verfassung und die Demokratie nicht antastet. Die EU sollte auch keine Hemmungen hinsichtlich einer Einmischung in die inneren Angelegenheiten der Ukraine haben. Immerhin zögerte sie vor ein paar Jahren auch nicht, Sanktionen über ein Mitgliedsland, nämlich Österreich, zu verhängen, als man sich um das Wohl der Demokratie in diesem Land sorgte. Der unberechenbare Kutschma verdient solche Sicherheitsmaßnahmen zur Überwachung seines Wohlverhaltens noch viel mehr. In ähnlicher Weise sollten die USA die Entscheidung Kutschmas, Truppen in den Irak zu senden mit Vorsicht genießen. Es kann wohl nicht sein, dass Amerikas Vertrauen in die ukrainische Demokratie derart zynisch erkauft wird. In der Ukraine selbst sollte eine Regierung, die tatsächlich fähig ist zu regieren, dafür sorgen, dass EU-Gesetze und Normen in genau der gleichen Weise übernommen werden, wie dies in den nunmehrigen Beitrittsländern geschehen ist, um das zwielichtige System, in dem Kutschmas kriminelle Günstlinge gedeihen, zu bereinigen. Die Verfassung muss reformiert werden, aber nicht um die Macht von einem allmächtigen Herrscher auf den anderen zu übertragen. Es bedarf einer klaren Kontrolle der Willkürherrschaft und Transparenz in der Entscheidungsfindung. Niemand sollte daran zweifeln, dass Kutschma beabsichtigt, unter allen Umständen an der Macht zu bleiben. Fraglicher ist, ob er sich sicher genug fühlt, eine Präsidentenwahl (oder eine andere Wahl) abzuhalten, wenn er die Verfassung nicht in einer Weise ändern kann, die ihm weiteren missbräuchlichen Machterhalt garantiert. Immerhin ist Präsident Kutschma diskreditiert und nicht die Verfassung der Ukraine.", "en": "But these should be made conditional on Kuchma leaving the country's constitution and democracy alone. The EU should not fret about interfering in Ukraine's domestic affairs. After all, it hesitated little a few years ago to put a current member state, Austria, on notice that it was watching out for the welfare of that country's democracy. The wayward Kuchma is far more deserving of Europe imposing safeguards to ensure his good behavior. Similarly, the US should cast a wary eye at Kuchma's decision to send troops to Iraq. It cannot be the case that America's fidelity to democracy in Ukraine can be so cynically purchased. Within Ukraine, a government capable of truly governing should seek to adopt EU laws and norms in exactly the manner that the countries poised to join the Union have done, thus helping to clean up the murky system in which Kuchma's criminal cronies flourish. The constitution must be reformed, but not to shift power from one unaccountable leader to another. What is needed are clear checks on arbitrary rule, and transparency in decision-making. No one should doubt that Kuchma intends to stay in power, no matter what. Less certain is whether he will feel secure enough to hold a presidential election (or any other kind of election) if he cannot change the constitution in a way that guarantees his continued misrule. It is, after all, President Kuchma who is discredited, not Ukraine's constitutional arrangements."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Der größte Stoßdämpfer der Welt: Eine deutsche Verteidigungsrede MÜNCHEN – Seit dem letzten Herbst wird Deutschland von vielen Ökonomen und Politikern aus den angelsächsischen Ländern, allen voran Paul Krugman, gescholten, weil es angeblich nicht genug gegen die neue Weltwirtschaftskrise tue und sich als Trittbrettfahrer der Welt durch die Konjunkturprogramme der anderen Länder aufpäppeln lasse. Zuletzt frug die Financial Times am 20. April, wo denn die deutschen Ökonomen seien, die Deutschland verteidigen, und verband diese Frage mit der Vermutung, sie hielten die Politik der Regierung zwar für falsch, seien aber angesichts der Riten der deutschen Konsensgesellschaft zu feige, ihre öffentliche Meinung kundzutun. Diese Diskussion ist aus deutscher Sicht aberwitzig. Sie stellt die Wahrheit auf den Kopf. Deutschland hat zwei Konjunkturprogramme im Umfang von 80 Milliarden Euro oder 3,2% des BIP verabschiedet, wovon in diesem Jahr 1,0% des BIP wirksam werden. Das ist nach dem ersten Eindruck in der Tat weniger als das US-amerikanische Programm, das insgesamt auf ein Volumen von 6,2% des BIP kommt, wovon 2,0% auf das Jahr 2009 entfallen. Aber dieser Eindruck täuscht, denn der deutsche Staat stabilisiert die Welt bereits durch die Automatismen seines umfangreichen Sozialsystems. So sorgen die verschiedenen Stufen einer großzügigen Arbeitslosenversicherung dafür, dass die Menschen ihren Konsumstandard aufrechterhalten können, auch wenn sie arbeitslos werden. Deutschland hat sogar ein Kurzarbeitergeld, das den Unternehmen die Möglichkeit gibt, ihre Arbeitskräfte in der Krise nur zu einem Teil der Zeit zu beschäftigen und den Lohnausfall teilweise durch den Staat bezahlen zu lassen. Ohne dieses Kurzarbeitergeld wäre die Arbeitslosigkeit im Jahresdurchschnitt 2009 vermutlich um 300.000 Personen höher.", "en": "The World’s Biggest Shock Absorber MUNICH – Since last autumn, Germany has been accused by a number of Anglo-American economists, above all by the 2008 Nobel laureate Paul Krugman, of not doing enough to combat the world economic crisis and of free-riding on other countries’ stimulus programs. Recently, The Financial Times asked where the German economists are who defend Germany’s policies, voicing the presumption that they disagree with their government’s policies but are too cowardly to say so publicly, thus conforming to the rituals of the German “consensus society.” From a German point of view, this discussion is a ludicrous inversion of the truth. Germany has implemented two economic stimulus programs, amounting to €80 billion, or 3.2% of GDP, of which 1% of GDP will take effect in 2009. At first glance, this is indeed less than the American program, which totals 6.2% of GDP, of which 2% will be spent in 2009. But this impression is deceptive, since the German state, through the built-in flexibility of its extensive social-welfare system, already contributes to stabilizing the world economy. Indeed, Germany’s generous unemployment insurance policies ensure that people are able to maintain their consumption standards even if they lose their jobs. Germany even has short-time allowances that enable companies to reduce their employees’ working hours, with the loss in earnings partly reimbursed by the state. Without this short-time allowance, the average number of unemployed in 2009 would be 300,000 higher than it is now."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Da man davon ausging, Abe würde die gleiche Trägheit an den Tag legen wie die vorangegangenen Premierminister der DPJ, verhielt sich diese Bürokratie wie sie es immer getan hatte – sie förderte ihre eigenen Interessen anstatt loyal die Politik der gewählten Regierung umzusetzen. Doch Abe ließ sich nicht abschrecken. In der ersten Woche nach seiner Amtsübernahme kündigte er ein Konjunkturprogramm im Ausmaß von 10,3 Billionen Yen (93 Milliarden Euro) an und ernannte Haruhiko Kuroda, einen entschlossenen, dynamischen und unerschrockenen Denker zum Chef der Bank of Japan. Um der Wirtschaft wieder auf die Beine zu helfen verlor Kuroda keine Zeit bei der Einführung einer expansiven Geldpolitik – und folgte damit der amerikanischen Notenbank Federal Reserve sowie der Bank of England. Die ersten beiden Pfeile der Abenomics zeigten beinahe unmittelbare Wirkung. Japan wies zum ersten Mal seit Anfang der 1990er Jahre eine anhaltende Inflation auf. Die Aktienmärkte boomten. Der Yen fiel auf ein realistischeres Niveau gegenüber anderen Währungen. Das Verbrauchervertrauen stieg geringfügig. Abe weiß jedoch, dass das alles nichts nützt, solange der dritte Pfeil nicht gestartet wird. Abseits seiner Wirtschaftsstrategie hat er auch außenpolitisch gepunktet. Er besuchte beinahe alle asiatischen Nachbarländer Japans und intensivierte damit die von der DPJ vernachlässigten Beziehungen zu diesen Ländern. Insbesondere seine persönliche Beziehung zum indischen Premierminister Narendra Modi hat der entstehenden Partnerschaft zwischen den Ländern Auftrieb verliehen und einen neuen strategischen Schwerpunkt in Asien entstehen lassen. Überdies gelang es Abe einen irritierenden Streit mit den Vereinigten Staaten über deren Militärbasen auf der Insel Okinawa beizulegen und damit die Beziehungen mit Japans wichtigstem Verbündeten zu stärken. Und mit der Neuinterpretation von Artikel 9 der Verfassung, die es Japan nun ermöglicht, „kollektive Selbstverteidigung“ zu üben und Verbündeten im Angriffsfall beizustehen, hat Abe Japan zu einem weit zuverlässigeren Partner für die USA und seine asiatischen Verbündeten gemacht. Am bedeutendsten ist jedoch, dass Abe eine realistische und stimmige Beziehung zum chinesischen Präsidenten Xi Jinping in die Wege leitete. Steigende Spannungen mit China raubten Japan in den letzten Jahren die Illusion von Freundschaft und Wohlwollen, aufgrund derer hunderte Milliarden Dollar nach China geflossen waren. Auf Grundlage eines pragmatischeren Ansatzes allerdings können die beiden größten Ökonomien Asiens einen Weg finden, nationale und regionale Stabilität zu fördern, wobei ihnen das auch Spielraum für Wirtschaftsreformen auf nationaler Ebene einräumt. Es wäre einfach unverantwortlich, würde man sekundären Problemen erlauben, Frieden und Fortschritt zu gefährden. Im Gegensatz zur letzten Wahl wissen die japanischen Wähler nun genau, welche Art von Regierung Abe anzuführen gedenkt.", "en": "Expecting Abe to show the same inertia as the DPJ premiers who preceded him, they behaved in the way they always had – advancing their own interests, instead of faithfully enacting the policies of the elected government. But Abe was not deterred. In his first weeks in office, he announced a ¥10.3 trillion ($116 billion) stimulus bill and appointed Haruhiko Kuroda, a determined, dynamic, and bold thinker, to head the Bank of Japan. Kuroda wasted little time in initiating expansionary monetary policies – following in the footsteps of the US Federal Reserve and the Bank of England – to help reflate the economy. The first two arrows of Abenomics began to take effect almost immediately. Japan experienced sustained inflation for the first time since the early 1990s. The stock market boomed. The yen fell to a more realistic level against other currencies. Consumer confidence rose marginally. But Abe knows that all of this will be for naught unless and until the third arrow is launched. Beyond his economic strategy, Abe has also delivered in terms of foreign policy. He has visited almost all of Japan’s Asian neighbors, reinvigorating relationships that the DPJ neglected. In particular, his personal rapport with Indian Prime Minister Narendra Modi has galvanized their countries’ emerging partnership, creating a new strategic center of gravity in Asia. Moreover, Abe has settled a nettlesome dispute with the United States over its military bases on the island of Okinawa, thereby fortifying Japan’s relationship with its main ally. And, by reinterpreting Article 9 of the constitution to allow Japan to exercise “collective self-defense” and provide aid to an ally under attack, Abe has made Japan a far more reliable partner for the US and its Asian allies. Most important, Abe has initiated a realistic and coherent relationship with Chinese President Xi Jinping. In recent years, rising tensions with China have stripped Japan of the illusion of friendship and goodwill that led it to inject many hundreds of billions of dollars into the country. With a more pragmatic approach, however, Asia’s two largest economies can find a way to support domestic and regional stability, giving them the space to pursue economic reform at home. Allowing secondary issues to jeopardize peace and progress would simply be irresponsible. Unlike in the last election, Japanese voters now know exactly the kind of government Abe intends to lead."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Kennan erkannte diese Tendenz vor Jahrzehnten, als er warnte, dass Amerika aufgrund kurzsichtiger politischer Strategien im In- und Ausland verwundbar geworden war. Statt sich im Glanz der eigenen Überlegenheit zu sonnen, so sein Rat, sollten die USA aus den Fehlern ihrer Feinde, einschließlich Russland, lernen. In den 2000er Jahren verglich Kennan den „globalen Krieg gegen den Terror“ der Regierung Bush mit dem Krieg Russlands gegen die tschetschenischen Separatisten im Nordkaukasus. Als sich die Sowjetunion im Jahr 1991 auflöste, versprach Boris Jelzin als Russlands erster Präsident, den Bürgern „so viel Souveränität, wie sie schlucken können.” Die Tschetschenen, die jahrhundertelang nach Unabhängigkeit von Russland gestrebt hatten, sahen dieses Versprechen als Chance auf Selbstbestimmung. Doch Jelzin, der nach dem ursprünglichen Zerfall der Sowjetunion kein weiteres Gebiet verlieren wollte, zog sein Versprechen zurück. Im Jahr 1993 brach der erste Tschetschenienkrieg aus. Russland gelang es, die Separatisten zu schlagen und die Kontrolle über Tschetschenien zu bewahren. Doch dabei handelte es sich um einen Pyrrhussieg, da damit viele desillusionierte und zornige Tschetschenen dem religiösen Fundamentalismus in die Hände fielen. Aus diesem Grund ging es bei Ausbruch des zweiten Tschetschenienkriegs nicht mehr nur um die tschetschenische Unabhängigkeit von Russland, sondern auch um einen Kampf für den Islam gegen die Christen der Welt. Unter Jelzins Nachfolger Wladimir Putin besiegte Russland die Separatisten erneut und stellte die staatliche Kontrolle über das Territorium wieder her. Fünfzehn Jahre später kämpfen tschetschenische Extremisten auf der Seite des Islamischen Staates. Man mag den Vergleich zwischen Amerikas Wunsch, die Demokratie mit Waffengewalt zu exportieren und Russlands imperialen Todeskrämpfen unter Jelzin und Putin ablehnen. Aber ob es einem gefällt oder nicht, es bestehen deutliche Parallelen zwischen den Ländern: man empfindet beide als bevormundend gegenüber den Muslimen. Und tatsächlich war es Kennan, der als erstes meine Aufmerksamkeit auf diese Ähnlichkeit lenkte, als er in einem privaten Gespräch über 9/11 anmerkte, dass Russland und der Westen in den Augen vieler Muslime nicht mehr unterscheidbar seien. Beide würden als säkulare Staatsgebilde empfunden werden, die dem Islam feindselig gegenüberstünden.", "en": "Kennan recognized this tendency decades ago, when he warned that shortsighted policies at home and abroad had already put America in a vulnerable position. Instead of basking in its own superiority, he advised, the US should learn from the mistakes of its enemies, including Russia. In the 2000s, Kennan compared the Bush administration’s “global war on terror” to Russia’s wars against Chechen separatists in the North Caucasus. When the Soviet Union dissolved in 1991, Boris Yeltsin, Russia’s first president, promised its subjects “as much sovereignty as they can swallow.” The Chechens, who had sought independence from Russia for centuries, took this promise as an opportunity for self-determination. But Yeltsin, unwilling to lose any more territories after the Soviet Union’s initial breakup, reneged on his pledge. In 1993, the first Chechen war erupted. Russia managed to defeat the separatists and maintain control over Chechnya. But it was a Pyrrhic victory, given that it drove many disillusioned and angry Chechens toward religious fundamentalism. As a result, when the second Chechen war began in 1999, the fight was no longer just about Chechen independence from Russia; it was a fight for Islam, waged against Christians everywhere. Russia, under Yeltsin’s successor, Vladimir Putin, defeated the separatists again, restoring federal control over the territory. Fifteen years later, Chechen extremists are fighting alongside the Islamic State. One might object to comparing America’s desire to export democracy at the barrel of a gun to Russia’s imperial death spasms under Yeltsin and Putin. But, whether we like it or not, there is a strong parallel between them: both countries are perceived to be dictating to Muslims. And, in fact, it was Kennan who first drew my attention to this similarity, when in a private conversation about 9/11, he noted that, for many Muslims, Russia and the West were becoming indistinguishable. Both were viewed as secular states antagonistic to Islam."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Ein großer Teil dieses Problems lässt sich auf bilaterale Investitionsverträge und Investitionsregeln in breiter angelegten Handelsabkommen wie dem Nordamerikanischen Freihandelsabkommen (NAFTA), dem Energiecharta-Vertrag (ECT) und dem CETA-Abkommen zwischen der EU und Kanada zurückführen. Um ausländische Investoren vor Enteignung schützen, umfassen sie Mechanismen zur Beilegung von Streitigkeiten zwischen Investoren und Staaten (ISDS). Diese erlauben Investoren, über internationale Schiedsgerichte Schadensersatz von Regierungen zu verlangen, falls neue politische Maßnahmen ihr Geschäft beeinträchtigen. Dies legt Regierungen Fesseln an, die bestrebt sind, die Förderung fossiler Brennstoffe zu beschränken. Der in ISDS-Fällen verhängte Schadensersatz kann astronomisch sein. Im Jahr 2012 klagte ein amerikanischer Investor gegen die Entscheidung der Regierung des kanadischen Bundesstaats Quebec, ihm eine Genehmigung zum Fracking unter dem Sankt-Lorenz-Strom zu verweigern. Das Unternehmen mit Sitz im US-Bundesstaat Delaware argumentierte, die Nichterteilung sei im Rahmen von NAFTA „unbegründet, willkürlich und ungesetzlich“, und forderte 250 Millionen Dollar Schadensersatz. Im Januar 2016 verklagte das Energieunternehmen TransCanada die USA unter Verweis auf NAFTA und machte dabei Verluste in Höhe von 15 Milliarden Dollar geltend, nachdem Präsident Barack Obama ihm eine Genehmigung für die Öl-Pipeline Keystone XL verweigert hatte. (Das Unternehmen setzte seine Klage aus, nachdem Präsident Donald Trump das Projekt im Januar 2017 genehmigte.) Und im Juli 2017 stimmte Quebec zu, Entschädigungszahlungen von fast 50 Millionen Dollar an Unternehmen zu leisten, nachdem es Verträge über die Öl- und Gasförderung auf Anticosti Island im Sankt-Lorenz-Golf storniert hatte. Diese und andere Zahlungen verstehen sich zusätzlich zu den hunderten von Milliarden Dollar an Subventionen, die weiterhin jedes Jahr an die fossile Energiebranche fließen. Derart große Zahlungen sind mehr als eine Belastung der Staatskasse; schon die Drohung damit schreckt Regierungen davon ab, eine ambitioniertere Klimapolitik zu verfolgen, weil sie fürchten, dass fossile Branchen sie vor internationalen Schiedsgerichten verklagen könnten. Zum Glück ist dieser Zustand nicht in Stein gemeißelt. Viele Regierungen betrachten eine Reform des Investitionsregimes inzwischen nicht mehr bloß als Möglichkeit, sondern als Notwendigkeit. Im letzten Monat berief die Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung (UNCTAD) ein hochrangiges Treffen in Genf ein, um Optionen für eine umfassende Reform des Investitionsregimes zu entwickeln, darunter die Neuverhandlung oder Kündigung von rund 3000 überholten Verträgen. Die Regierungen sollten damit beginnen, dass sie den Energiecharta-Vertrag (ECT) – das weltweit einzige energiespezifische Investitionsabkommen – überarbeiten oder daraus aussteigen. Die Regeln zum Investitionsschutz und das Fehlen von Klimaschutzklauseln im ECT sind nicht mehr zeitgemäß.", "en": "Much of the problem can be traced to bilateral investment treaties and investment rules embedded within broader trade pacts, such as the North American Free Trade Agreement (NAFTA), the Energy Charter Treaty, and the EU-Canada Comprehensive Economic and Trade Agreement (CETA). Because these treaties were designed to shield foreign investors from expropriation, they include investor-state dispute settlement (ISDS) mechanisms that allow investors to seek compensation from governments, via international arbitration tribunals, if policy changes affect their business. This has handcuffed governments seeking to limit fossil-fuel extraction. Compensation from ISDS cases can be staggering. In 2012, an American investor filed a lawsuit against the Quebec government’s decision to deny a permit for hydraulic fracturing under the Saint Lawrence River. Arguing that the denial was “arbitrary, capricious, and illegal” under NAFTA, the Delaware-based energy firm sought $250 million in damages. In January 2016, the TransCanada energy company used NAFTA to sue the United States, claiming $15 billion in losses after President Barack Obama denied a permit for the Keystone XL oil pipeline. (The company suspended its suit after President Donald Trump approved the project in January 2017). And in July 2017, Quebec agreed to pay nearly $50 million in compensation to companies after canceling oil and gas exploration contracts on Anticosti Island in the Gulf of Saint Lawrence. These and other payments are in addition to the hundreds of billions of dollars in subsidies that continue to flow to the fossil-fuel industry. Big payouts do more than drain public coffers; the mere threat of them discourages governments from pursuing more ambitious climate policies, owing to fear that carbon-dependent industries could challenge them in international tribunals. Fortunately, this state of affairs is not set in stone. Many governments now see reform of the investment regime not just as a possibility, but as a necessity. Last month, the UN Conference on Trade and Development convened a high-level meeting in Geneva, with the goal of developing options for comprehensive reform of the investment regime, including the renegotiation or termination of some 3,000 outdated treaties. Governments should start by overhauling or exiting the Energy Charter Treaty, the world’s only energy-specific investment pact. The ECT’s investment protections and lack of climate provisions are no longer appropriate."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Mit internationaler Unterstützung könnten jedes Jahr 40.000 Afghanen in dringend benötigten Feldern wie den Ingenieurswissenschaften, im Management, der Landwirtschaft, im Rechtswesen und den Wirtschaftswissenschaften ausgebildet werden. Ein weiteres drängendes Problem betriff die Reform des Rechtssystems. Gegenwärtig ist die Justiz nicht imstande, auch nur einen Bagatelldiebstahl zu verhandeln, von der Durchsetzung der Menschenrechte ganz zu schweigen. Richter und Staatsanwälte werden von einem von konservativen Splittergruppen dominierten obersten Gerichtshof ernannt; örtliche Kommandanten kontrollieren die Gerichte und können ohne Angst vor Strafe nach Belieben agieren. In einem derartigen System können die Afghanen ihr Recht kaum durchsetzen. Ohne ein lebensfähiges Rechtssystem werden ausländische Investitionen weiter ausbleiben. Selbst die afghanischen Auswanderer in den Golfstaaten, die etwa fünf Milliarden Dollar in regionale und globale Handelsnetze investiert haben, zögern, in ihrem Heimatland zu investieren. Trotzdem sind Reformen eindeutig möglich. Im vergangenen Monat verabschiedete die afghanische Führung endlich – wenn auch halbherzig – einen Übergangsplan für die Justiz, der den schlimmsten Kriegsverbrechern, die ihre Gewalt über das Land während der vergangenen fünf Jahre ausbauen konnten, ihre Macht nehmen könnte. Die Umsetzung dieses Plans würde nicht allein der Rechstaatlichkeit einen Schub verleihen, sondern auch die Sicherheitslage und die Regierungsführung verbessern. Nicht zu handeln wäre ein Betrug an den Menschen in Afghanistan, die US-Armee und NATO-Streitkräfte in 2001 als Befreier begrüßt hatten. Wir dürfen sie nicht enttäuschen – um ihret- wie um unsertwillen.", "en": "International support could help educate 40,000 Afghans each year in urgently needed fields, such as engineering, management, agriculture, law, and economics. Judicial reform is another pressing issue. Currently, the judiciary is incapable of trying a case of petty theft much less of ensuring human rights. A Supreme Court dominated by conservative factions has selected judges and prosecutors, and Afghans have little legal redress in a system that allows local commanders, who hold sway over the judiciary, to act with impunity. Without a viable legal system, foreign investment will remain elusive. Even Afghan expatriates in the Gulf states, who have invested roughly $5 billion in regional and global trading networks, are reluctant to invest in their homeland. Reform is nonetheless clearly possible. Last month, the Afghan leadership finally adopted – albeit half-heartedly – a transitional justice plan that could remove from power the biggest war criminals who have consolidated their grip on the country over the past five years. Implementation of this plan would not only give a boost to the rule of law, but also would enhance security and lead to better governance. Failure to act would mean a betrayal of the Afghan people, who in 2001 welcomed the US army and NATO forces as liberators. For their sake, and ours, we must not let them down."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Sie sprachen nicht weiter über den Besuch bei Lauro, und auch im stillen, jeder für sich, enthielten sie sich des Urteils über sein Gehaben. Besser aber gefiel es allen beiden bei Anton Karlowitsch Ferge aus Petersburg, der mit seinem großen gutmütigen Schnurrbart und seinem ebenfalls mit gutmütigem Ausdruck vorragenden Kehlkopf im Bette lag und sich nur langsam und schwer von dem Versuch erholte, den Pneumothorax bei sich herstellen zu lassen, was ihm, Herrn Ferge, um ein Haar auf der Stelle das Leben gekostet hätte. Er hatte einen {470}heftigen Chok dabei erlitten, den Pleurachok, als Zwischenfall bekannt bei diesem modischen Eingriff. Bei ihm aber war der Pleurachok in ausnehmend gefährlicher Form, als vollständiger Kollaps und bedenklichste Ohnmacht, mit einem Worte so schwer aufgetreten, daß man die Operation hatte unterbrechen und vorläufig vertagen müssen. »Natürlich«, sagte Joachim. »Der Mensch müßte diszipliniert werden. Stört da die ganze Mittagsruhe mit seinem Geschwätz und regt die Damen so auf, daß er sie um Wochen zurückbringt. Eine grobe Insubordination. Aber wer will denn den Denunzianten machen. Und außerdem sind solche Reden ja den meisten als Unterhaltung willkommen.«", "en": "They did not mention the visit to Lauro’s bedside; even to themselves they refrained from comment on his behaviour. But both were better pleased with their call upon Anton Karlowitsch Ferge from St. Petersburg, who lay in bed, with his great good-natured beard and his just as good-natured-looking great Adam’s apple, recovering slowly from the unsuccessful attempt which had been made to install the pneumothorax in his interior economy, and which had been within a hair’s breadth of costing Herr Ferge his life on the spot. He had suffered a frightful shock, the pleurashock—a quite frequent occurrence in cases where this fashionable technique was applied. But Herr Ferge’s shock had been exceptionally dangerous, a total collapse and critical loss of consciousness, in a word so severe an attack that the operation had been broken off at once, and was indefinitely postponed. “I should say I did,” his cousin answered. “The man ought to be disciplined— disturbing the whole rest period with his gabble, and exciting the ladies so that it puts them back for weeks. A piece of gross insubordination. But who is there to denounce him? On the contrary, that sort of thing makes quite a welcome diversion.”"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Schaden durch Unstimmigkeiten bei der Regulierung LONDON – In der Buchstabensuppe der an der Regulierung der globalen Finanzmärkte beteiligten Institutionen nimmt das britische FMLC – das Financial Markets Law Committee – keine sehr prominente Position ein. Da es nur in London einen Sitz hat – es entstand aus einer Initiative der Bank von England vor 20 Jahren ��� und die meisten seiner Mitglieder Juristen sind, haben die meisten Banken noch nicht einmal von ihm gehört (obwohl einige von ihnen in seinem Rat vertreten sind). Doch die vom FMLC erbrachten Leistungen sind heute wichtiger denn je. Auftrag des FMLC ist es, Lösungen zu Fragen rechtlicher Unsicherheit an den Finanzmärkten, von denen künftige Risiken ausgehen könnten, zu ermitteln und vorzuschlagen. Und wie ein aktueller FMLC-Bericht zeigt, hat die Flut neuer, vielfach schlecht geplanter oder innerhalb unterschiedlicher Länder unterschiedlich umgesetzter Regeln im Gefolge der globalen Finanzkrise eine chaotische Landschaft rechtlicher Unsicherheiten hinterlassen. Man denke etwa an die Eigenkapitalanforderungen der Banken. Das Basel-III-Abkommen, dessen Einhaltung die Liquidität aller Banken erhöhte und ihren Verschuldungsgrad senkte, wird in einigen Teilen der Welt als feststehender Standard betrachtet. In anderen jedoch wird es als Mindestvorgabe betrachtet, der man zusätzliche Regeln hinzufügen kann. Eine derartige „Superäquivalenz“ – umgangssprachlich „Vergoldung“ – schafft Widersprüchlichkeiten zwischen den verschiedenen Ländern und erleichtert daher die Regulierungsarbitrage. Genauso betrachtet die Europäische Union anders als die USA den Verschuldungsgrad als ein zusätzliches, optionales Aussichtskriterium, das als „Säule-II-Maßnahme“ bezeichnet wird (und Aufsichtsstellen gestattet, den besonderen Risiken einer bestimmten Bank durch zusätzliche Kapitalpuffer zu begegnen). Und obwohl die USA und die EU beide den Eigenhandel verbieten, definieren sie ihn jeweils unterschiedlich. Zudem gibt es bei der Reform des Derivatemarktes Widersprüchlichkeiten zwischen den USA und der EU. Der Finanzstabilitätsrat hat bereits gewarnt, dass diese Widersprüche die von den G20 festgelegten Ziele einer stärkeren Vereinheitlichung von Verträgen und größerer Transparenz untergraben könnten. Und während die Baseler Standards zur Bewertung der Bonität von Kreditnehmern weiter in umfassender Weise auf Kreditratings zurückgreifen, rückt der Dodd-Frank Act in den USA von diesem Ansatz ab. Derartige Unterschiede – und der FMLC-Rat führt viele weitere auf – spiegeln eine gefährliche Änderung im weltweiten Ansatz gegenüber der Regulierung wider.", "en": "The Harm of Regulatory Disharmony LONDON – In the alphabet soup of institutions involved in the regulation of global financial markets, the FMLC – the Financial Markets Law Committee – is not very prominent. Given that it is based only in London, having grown out of an initiative by the Bank of England 20 years ago, and that most of its members are lawyers, most banks have not even heard of it (though some of them are represented on its Council). But the services provided by the FMLC have never been more necessary. The FMLC’s mission is to identify and propose solutions to issues of legal uncertainty in financial markets that might create risks in the future. As a recent FMLC paper showed, the wave of new regulations implemented since the global financial crisis – many of which were poorly planned or inconsistent across countries – has left a jumbled landscape of legal uncertainties. Consider banks’ capital requirements. The Basel 3 Accord, adherence to which increased the liquidity of all banks and decreased their leverage, is viewed as a firm standard in some parts of the world. But, in others, it is regarded as a minimum to which additional rules may be added. Such “super-equivalence” or, more colloquially, “gold-plating” creates inconsistencies across jurisdictions, thereby facilitating regulatory arbitrage. Likewise, the European Union, in contrast to the United States, regards the leverage ratio as a supervisory optional extra, known as a “Pillar 2 measure” (which permits supervisors to add additional capital buffers to address a particular bank’s idiosyncratic risks). And, though both the US and the EU prohibit proprietary trading, they each define it differently. There are also inconsistencies between the US and the EU in derivatives-market reform, which the Financial Stability Board has warned could undermine the objectives, set out by the G-20, of greater standardization of contracts and enhanced transparency. And, whereas the Basel standards continue to refer extensively to credit ratings as the basis for assessing the creditworthiness of borrowers, the Dodd-Frank Act in the US moves away from reliance on ratings. Such differences – and the FMLC Council lists many more – reflect a dangerous shift in the world’s approach to regulation."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "»Sonnwendfeier!« sagte Hans Castorp, »Sommersonnenwende! Bergfeuer und Ringelreihn rund um die lodernde Flamme herum mit angefaßten Händen! Ich habe es nie gesehen, aber {561}ich höre, so wird es gemacht von urwüchsigen Menschen, so feiern sie die erste Sommernacht, mit der der Herbst beginnt, die Mittagsstunde und Scheitelhöhe des Jahres, von wo es abwärts geht, – sie tanzen und drehen sich und jauchzen. Worüber jauchzen sie in ihrer Urwüchsigkeit, – kannst du dir das begreiflich machen? Worüber sind sie so ausgelassen lustig? Weil es nun abwärts geht ins Dunkel, oder vielleicht, weil es bisher aufwärts ging und nun die Wende gekommen ist, der unhaltbare Wendepunkt, Mittsommernacht, die volle Höhe, mit Wehmut im Übermut? Ich sage es, wie es ist, mit den Worten, die mir dafür einfallen. Es ist melancholischer Übermut und übermütige Melancholie, weshalb die Urwüchsigen jauchzen und um die Flamme tanzen, sie tun es aus positiver Verzweiflung, wenn du so sagen willst, zu Ehren der Eulenspiegelei des Kreises und der Ewigkeit ohne Richtungsdauer, in der alles wiederkehrt.«", "en": "“The feast of the solstice—midsummer night! Fires on the mountain-top, and ring-around-a-rosy about the leaping flames! I have never seen it; but they say our rude forefathers used thus to celebrate the first summer night, the night with which autumn begins, the very midday and zenith of the year, the point from which it goes downhill again: they danced and whirled and shouted and exulted—and why, really, all that primitive exultation? Can you make it out? What were they so jolly about? Was it because from then on the world went down into the dark—or perhaps because it had up till then gone uphill, and now the turning-point was reached, the fleeting moment of midsummer night and midsummer madness, the meeting-place of tears and laughter? I express it as it is, in the words that come to me. Tragic joy, triumphant sadness that was what made our ancestors leap and exult around the leaping flames: they did so as an act of homage to the madness of the circle, to an eternity without duration, in which everything recurs—in sheer despair, if you like.”"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Covid vor Gericht CAMBRIDGE – Das Coronavirus ist überall: in der Luft, auf Oberflächen, in unseren Atemwegen und letzte Woche auch vor dem Obersten Gerichtshof der USA. Am 10. Januar traten zentrale Teile der umstrittenen „Impf- oder Testpflicht”-Verordnung von US-Präsident Joe Biden vorläufig in Kraft, wonach alle Arbeitnehmer in Unternehmen mit mehr als 100 Beschäftigten geimpft oder regelmäßig auf Covid-19 zu testen sind. Angesichts der Tatsache, dass rund 84 Millionen Menschen in Amerika von dieser Verordnung betroffen sind, war die gesamte Aufmerksamkeit auf den Obersten Gerichtshof gerichtet, der die Maßnahme dann am 13. Januar kippte. Auf Grundlage umfassender wissenschaftlicher Erkenntnisse sprach sich die US-Arbeitsschutzbehörde (OSHA) für die Verordnung aus und betonte, dass Arbeitnehmer „am Arbeitsplatz…einer gravierenden Gefahr ausgesetzt“ seien. Doch der Verband unabhängiger Unternehmen und 27 (republikanisch regierte) Bundesstaaten hielten dem entgegen, dass es sich bei der Impfung um ein „invasives, unumkehrbares und erzwungenes medizinisches Verfahren“ handele, das nicht auf große Gruppen angewendet werden dürfe. Obwohl vor Gericht rein technisch die Frage darin bestand, ob die US-Arbeitsschutzbehörde rechtmäßig befugt ist, die Verordnung durchzusetzen, befassten sich die Richter auch mit der Frage, ob Covid-19 tatsächlich eine spezielle Gefahr am Arbeitsplatz darstellt. Da jedoch nur 62 Prozent aller Menschen in Amerika geimpft sind, stand – und steht – viel mehr auf dem Spiel als diese Fragen vermuten lassen. Strittig ist, ob die 38 Prozent Impfverweigerer in Amerika, die Möglichkeit der Mehrheit beeinträchtigen dürfen, ihren Lebensunterhalt ohne unnötige Sicherheitsrisiken zu verdienen. Und selbst dieser breitere Deutungsrahmen lässt jene Risiken unberücksichtigt, die Ungeimpfte für Mitarbeiter des Gesundheitswesens darstellen sowie auch für Eltern, getrennt lebende Familien, Patienten, die andere als Covid-bedingte Behandlungen benötigen, und all die Kinder, deren Entwicklung beeinträchtigt oder völlig aus der Bahn geworden wurde. Trotz der beispiellos raschen Entwicklung wirksamer Impfstoffe wütet die Pandemie in ihrem dritten Jahr weiter. Die Gründe dafür sind zögerliches Tragen der Maske, die weltweite Impfstoff-Apartheid und insbesondere die Impfverweigerung. Das Fortbestehen der Pandemie ist nicht auf das Scheitern der Wissenschaft zurückzuführen, sondern auf das Versagen unserer anderen Institutionen, angefangen bei der Rechtsstaatlichkeit. Konkret ist hier eine zweifelhafte Rechtstheorie zu benennen. Viele Rechtswissenschaftler rühmen sich einer höchst formalen Auslegung der Rechtsstaatlichkeit als absolut neutrales und jenseits der Moral stehendes Instrument, auch wenn es bei der Bewältigung der dringendsten Herausforderungen unserer Zeit spektakulär versagt.", "en": "COVID Goes to Court CAMBRIDGE – The coronavirus is everywhere: in the air, on surfaces, in our respiratory tracts, and, over the past week, at the US Supreme Court. On January 10, key elements of US President Joe Biden’s controversial “vaccine-or-test” mandate provisionally went into force, requiring that all workers at companies with more than 100 employees be vaccinated or tested regularly for COVID-19. With roughly 84 million Americans affected by the mandate, all eyes were on the Supreme Court, which on January 13 struck down the measure. With the support of a massive body of scientific evidence, the US Occupational Safety and Health Administration (OSHA) argued in favor of the mandate, emphasizing that workers “face a grave danger … in the workplace.” But the National Federation of Independent Businesses and 27 states (all Republican-controlled) contended that the vaccine is an “invasive, irrevocable, forced medical procedure” that should not be imposed en masse. Although the technical question before the Court was whether OSHA has legitimate authority to enforce the mandate, the justices also considered whether COVID-19 does indeed pose a threat distinctive to the workplace. Yet, with only 62% of Americans vaccinated, the stakes were – and are – much bigger than these questions imply. At issue is whether the 38% of Americans who refuse to get the vaccine should be permitted to imperil the majority’s ability to earn a livelihood without facing unnecessary risks to their safety. And even this broader framing still doesn’t address the risks imposed by the unvaccinated on health-care workers, parents, separated families, patients in need of non-COVID-related treatments, and all the children whose development has been disrupted or derailed. Despite the unprecedentedly rapid development of effective vaccines, the pandemic has entered its third year and is still raging, owing to mask hesitancy, global vaccine apartheid, and, crucially, vaccine refusal. Its persistence is due not to a failure of science but to a failure of our other institutions, starting with the rule of law. Specifically, a dubious legal theory is to blame. Many legal scholars continue to take pride in a highly formal interpretation of the rule of law as something that is resolutely neutral and amoral, even as it fails spectacularly in helping us confront the most urgent challenges of the day."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Aber das geht am springenden Punkt vorbei: Spanien, Irland und viele andere Problemländer verfügten vor der Krise über Haushaltsüberschüsse. Die Defizite wurden durch den Abschwung verursacht, und nicht umgekehrt. Wenn diese Länder einen Fehler gemacht haben, lag dieser nur darin, dass sie, wie Deutschland heute, gegenüber den Märkten zu gutgläubig waren und (wie die Vereinigten Staaten und so viele andere) das Entstehen einer Assetblase nicht verhindert haben. Wenn vernünftige Maßnahmen umgesetzt und bessere Institutionen eingeführt werden – was nicht nur mehr Sparsamkeit und bessere Überwachung von Banken, Haushalt und Defiziten bedeutet – und das Wachstum wieder aufgenommen wird, werden diese Länder ihre Schulden bedienen können, und die Garantien müssen nicht abgerufen werden. Darüber hinaus muss Deutschland in beiden Fällen für die Folgen gerade stehen: Wenn in den Peripheriestaaten der Euro oder die Wirtschaft zusammenbricht, werden die Kosten für Deutschland hoch sein. Europa verfügt über große Stärken. Seine Schwächen spiegeln heute im Wesentlichen politische und institutionelle Fehler wider. Diese können korrigiert werden, aber nur dann, wenn sie bis auf den Grund erkannt werden – eine Aufgabe, die viel wichtiger ist als Strukturreformen innerhalb der einzelnen Länder. Zwar wurde in bestimmten Ländern die Wettbewerbsfähigkeit und das BIP durch Strukturprobleme geschwächt, aber der Grund für die Krise waren sie nicht, und ihre Bearbeitung wird die Krise nicht lösen. Europas zögerliche Herangehensweise an die Krise kann nicht dauerhaft funktionieren. Nicht nur das Vertrauen in die europäische Peripherie lässt nach. Das Überleben des Euro selbst steht auf dem Spiel.", "en": "But that misses the key point: Spain, Ireland, and many other distressed countries ran budget surpluses before the crisis. The downturn caused the deficits, not the other way around. If these countries made a mistake, it was only that, like Germany today, they were overly credulous of markets, so they (like the United States and so many others) allowed an asset bubble to grow unchecked. If sound policies are implemented and better institutions established – which does not mean only more austerity and better supervision of banks, budgets, and deficits – and growth is restored, these countries will be able to meet their debt obligations, and there will be no need to call upon the guarantees. Moreover, Germany is on the hook in either case: if the euro or the economies on the periphery collapse, the costs to Germany will be high. Europe has great strengths. Its weaknesses today mainly reflect flawed policies and institutional arrangements. These can be changed, but only if their fundamental weaknesses are recognized – a task that is far more important than structural reforms within the individual countries. While structural problems have weakened competitiveness and GDP growth in particular countries, they did not bring about the crisis, and addressing them will not resolve it. Europe’s temporizing approach to the crisis cannot work indefinitely. It is not just confidence in Europe’s periphery that is waning. The survival of the euro itself is being put in doubt."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Nationale Regierungen, globale Bürger CAMBRIDGE – Nichts gefährdet die Globalisierung mehr als die gähnende ordnungspolitische Lücke (governance gap) – die gefährliche Kluft zwischen der national begrenzten politischen Verantwortlichkeit und dem globalen Wesen der Märkte für Güter, Kapital und viele Dienstleistungen –, die sich in den letzten Jahrzehnten aufgetan hat. Wenn die Märkte über die nationalen Bestimmungen hinausgehen, was bei der heutigen Globalisierung der Finanzmärkte der Fall ist, sind Marktversagen, Instabilität und Krisen die Folge. Doch die Erlassung von Bestimmungen auf übernationale bürokratische Einrichtungen zu verlagern, zum Beispiel auf die Welthandelsorganisation oder die Europäische Kommission, kann zu einem Demokratiedefizit und dem Verlust der Legitimität führen. Wie kann diese ordnungspolitische Lücke geschlossen werden? Eine Möglichkeit besteht darin, die nationale demokratische Kontrolle über die globalen Märkte wiederherzustellen. Das ist schwierig und hat den Beigeschmack des Protektionismus, aber es ist weder unmöglich noch unbedingt schädlich für eine gesunde Globalisierung. Wie ich in meinem Buch Das Globalisierungsparadox argumentiere, würde eine Ausweitung der Befugnisse nationaler Regierungen, um unterschiedliche Bestimmungen aufrechtzuerhalten und abgenutzte Sozialpakte wiederherzustellen, das Funktionieren der Weltwirtschaft fördern. Stattdessen bevorzugen die politischen Eliten (und die meisten Wirtschaftswissenschaftler) eine Stärkung der sogenannten „Weltordnungspolitik“ – ein Euphemismus. Nach dieser Auffassung reichten als solide institutionelle Grundlage für die Weltwirtschaft Reformen aus, die zum Beispiel die Effektivität der G-20 verbessern, die Repräsentativität des Exekutivdirektoriums des Internationalen Währungsfonds steigern und die vom Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht festgelegten Kapitalstandards straffen. Doch besteht das Problem nicht nur darin, dass diese globalen Institutionen weiterhin schwach sind.", "en": "National Governments, Global Citizens CAMBRIDGE – Nothing endangers globalization more than the yawning governance gap – the dangerous disparity between the national scope of political accountability and the global nature of markets for goods, capital, and many services – that has opened up in recent decades. When markets transcend national regulation, as with today’s globalization of finance, market failure, instability, and crisis is the result. But pushing rule-making onto supranational bureaucracies, such as the World Trade Organization or the European Commission, can result in a democratic deficit and a loss of legitimacy. How can this governance gap be closed? One option is to re-establish national democratic control over global markets. This is difficult and smacks of protectionism, but it is neither impossible nor necessarily inimical to healthy globalization. As I argue in my book The Globalization Paradox, expanding the scope for national governments to maintain regulatory diversity and rebuild frayed social bargains would enhance the functioning of the global economy. Instead, policy elites (and most economists) favor strengthening what is euphemistically called “global governance.” According to this view, reforms such as those that enhance the effectiveness of the G-20, increase the representativeness of the International Monetary Fund’s Executive Board, and tighten the capital standards set by the Basel Committee on Banking Supervision would be sufficient to provide a sound institutional underpinning for the global economy. But the trouble is not just that these global institutions remain weak."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Schließlich gilt: Wenn Inflation dadurch „verursacht wird, dass zu viel Geld zu wenig Waren hinterherjagt“, wird sie durch zusätzliche Steuersenkungen und eine Subventionierung der Kaufkraft von Verbrauchern und Unternehmen zwangsläufig verschärft. Doch ist es denkbar, dass Truss’ unorthodoxe Antwort auf die Stagflation funktionieren könnte? Die Stagflation ist das größte Rätsel der Volkswirtschaft. Niemand versteht so richtig, warum eine Volkswirtschaft angesichts sinkender Reallöhne und schwacher Nachfrage einen kontinuierlichen inflationären Prozess durchlaufen kann – statt eines einmaligen, durch Angebotsverzerrungen, einen Krieg oder ein Handelsembargo verursachten Anstiegs der Preise. Die alte monetaristische Doktrin, dass Inflation schlicht von den Notenbanken verursacht wird, die zu viel Geld drucken, wurde überzeugend durch die Erfahrung widerlegt – zunächst ab 1990 in Japan und anschließend seit 2009 in der Welt insgesamt. Und Theorien, die die Inflation auf die Ausgaben oder Kreditaufnahmen der Regierung zurückführen, haben eine sogar noch schwächere empirische Basis. Tatsächlich kann die Inflation viele verschiedene Ursachen haben, die stark voneinander abweichen und von sozialen, wirtschaftlichen und technologischen Bedingungen in unterschiedlichen Ländern zu unterschiedlichen Zeiten abhängen. Es ist daher unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich, dass die Inflation durch die unorthodoxe Kombination der von Truss versprochen Maßnahmen unter Kontrolle gebracht werden könnte: die Kontrolle und Subventionierung der Energiepreise, die Senkung der Reallöhne durch Unterbinden von Streiks und die Verschärfung gewerkschaftsfeindlicher Gesetze und indem man die Bank von England dazu bringt, die Geldpolitik zu straffen, und anschließend Steuersenkungen und öffentliche Ausgaben nutzt, um von der Politik bevorzugte Unternehmen und soziale Gruppen zu unterstützen.", "en": "After all, if inflation is caused by “too much money chasing too few goods,” it is bound to be aggravated by adding tax cuts and subsidies to consumer and business spending power. But is it conceivable that Truss’s unorthodox response to stagflation could work? Stagflation is the greatest mystery in economics. Nobody really understands why an economy with declining real wages and weak demand can experience a continuous inflationary process, as opposed to a one-off jump in prices caused by supply disruptions, a war, or a trade embargo. The old monetarist doctrine that inflation is caused simply by central banks that print too much money has been convincingly refuted by experience, first in Japan from 1990 onwards, and then in the world as a whole since 2009. And theories attributing inflation to government spending or borrowing have even less empirical basis. In fact, inflation can have many different causes, which vary widely and depend on social, economic, and technological conditions in different countries at different times. It is therefore possible, though unlikely, that inflation could be controlled by the unorthodox combination of policies promised by Truss: controlling and subsidizing energy prices, cutting real wages by breaking strikes and tightening anti-union legislation, getting the BOE to tighten monetary policy, and then using tax cuts and public spending to support politically-favored businesses and social groups."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Eine Weile später schien es mir, als trete man bei meinem Nachbar ein. Unsere Türen waren die letzten im Gang, die seine quer und dicht neben der meinen. Ich wußte indessen, daß er zuweilen Freunde bei sich sah, und, wie gesagt, ich interessierte mich durchaus nicht für seine Verhältnisse. In den Sanatorien, wo ja so gern und mit so viel Dankbarkeit gegen Ärzte und Schwestern gestorben wird, stirbt man einen von den an der Anstalt angestellten Toden; das wird gerne gesehen. Sie wollen es nicht glauben. Jetzt, da so vieles anders wird, wollen sie sich verändern. Sie sind ganz nahe daran, sich aufzugeben und so von sich zu denken, wie Männer etwa von ihnen reden könnten, wenn sie nicht da sind. Das scheint ihnen ihr Fortschritt. Sie sind fast schon überzeugt, daß man einen Genuß sucht und wieder einen und einen noch stärkeren Genuß: daß darin das Leben besteht, wenn man es nicht auf eine alberne Art verlieren will. Sie haben schon angefangen, sich umzusehen, zu suchen; sie, deren Stärke immer darin bestanden hat, gefunden zu werden.", "en": "After a while it seemed to me that someone was entering my neighbor’s room. Our doors were the last ones in the hallway; his was at an angle to mine and right next to it. But I knew that he occasionally had friends over and, as I have said, I wasn’t at all interested in his affairs. In the sanatoriums, where people die so willingly and with so much gratitude to the doctors and nurses, it is one of those deaths which are attached to the institution; that is looked on favorably. They don’t want to believe it. Now that so much is changing, they too want to change. They are on the verge of abandoning themselves and thinking about themselves as men might speak of them when they aren’t there. This seems to them like progress. They are already almost convinced that you search out one pleasure and then another and then an even stronger one: that life consists in this, if you don’t want to stupidly lose it. They have already begun to look around, to search; they, whose strength has always consisted in being found."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "- Täglich ging Joachim zum Pinseln. Es war ein schöner Herbst, in weißen Flanellhosen zum blauen Rock kam er öfters verspätet von der Behandlung zum Essen, proper und militärisch, grüßte knapp, freundlich und männlich zusammengenommen, indem er seiner Säumigkeit wegen um Pardon bat, und setzte sich zu seiner Mahlzeit nieder, die man ihm jetzt besonders bereitete, da er bei der gewöhnlichen Kost, der Verschluckungsgefahr wegen, nicht mitkam: er erhielt Suppen, Haschees und Brei. Schnell hatten die Tischgenossen die Lage begriffen. Sie erwiderten seinen Gruß mit nachdrücklicher Höflichkeit und Wärme, indem sie ihn »Herr Leutnant« anredeten. In seiner Abwesenheit befragten sie Hans Castorp, und auch von den anderen Tischen kam man zu ihm und fragte. Frau Stöhr kam mit gerungenen Händen und lamentierte ungebildet. Aber Hans Castorp antwortete nur einsilbig, räumte den Ernst des Zwischenfalles ein, leugnete jedoch bis zu einem gewissen Grade, tat es ehrenhalber, aus dem Gefühle, Joachim nicht vorzeitig preisgeben zu dürfen.", "en": "Daily Joachim went to be painted, in the fine autumn weather. In white flannel trousers and blue blazer, he would come back late from his treatment, neat and military; would enter the dining-room, make his little bow, courteous and composed, in excuse of his tardiness, and sit down to his meal, which was specially prepared, for he no longer ate the regular food, on account of the danger of choking; he received minces and broths. His table-mates grasped quickly the state of affairs. They returned his greetings with unusual warmth, and addressed him as Lieutenant. When he was not there they asked after him of Hans Castorp; and even people from the other tables came up to inquire. Frau Stöhr wrung her hands, and exhausted herself in vulgar lamentations. But Hans Castorp replied only in monosyllables, admitted the seriousness of the affair, yet to a certain extent made light of it, in the honourable design not to betray his cousin untimely."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Schluss mit der Kindheit im Heim BUDAPEST – Im September dieses Jahres hat die bulgarische Staatsanwaltschaft Mordermittlungen in 238 Todesfällen von Kindern mit Behinderungen eingeleitet, die in staatlichen Heimen in Bulgarien untergebracht waren. Die Kinder starben im Laufe der letzten zehn Jahre an Unterernährung und Hunger, behandelbaren Infektionen, Lungenentzündung, „Unfällen“ und Verwahrlosung. Von diesen 238 Fällen starben 149 Kinder in den Heimen, in denen sie lebten, anstatt in einem Krankenhaus, was die alarmierende Frage aufwirft, warum man die Kinder kurz vor ihrem Tod nicht sofort in die Intensivstation eines Krankenhauses verlegt hat. Missbrauch und Verwahrlosung sind kein rein bulgarisches Problem. Mehrere Regierungen in Mittel- und Osteuropa in Folge haben systematisch dabei versagt, Familien mit behinderten Kindern angemessene Unterstützung zu bieten, was häufig zum Aufgeben der Kinder und zur Unterbringung in einem Heim führte. Ohne eine anregende Familie oder familienähnliche Situation können diese Kinder nicht ihr volles Potenzial entfalten. Heime führen bei Kindern zur Verschlechterung ihres Zustands, selbst wenn es keine Verwahrlosung und keinen Missbrauch gibt. Die Rate der Heimunterbringung von Kindern mit Behinderungen ist stabil geblieben, soll sich jedoch umkehren. Im November trafen sich Vertreter der Mitgliedsstaaten der WHO-Europaregion in Bukarest, wo sie die europäische Erklärung „Bessere Gesundheit, besseres Leben: Kinder und Jugendliche mit geistigen Behinderungen und ihre Familien“ unterzeichneten. Die Erklärung verpflichtet die Regierungen dazu, die Gesundheitsversorgung von geistig behinderten Kindern zu verbessern, um die lebenslange Entwicklung sowie die Einbeziehung und vollständige Teilhabe an der Gesellschaft zu fördern. Zudem legt sie einen Aktionsplan mit zehn vorrangigen Bereichen vor, darunter die Stärkung von Kindern, ihr Schutz vor Unrecht und Missbrauch und die Verlagerung der Pflege aus den Heimen in die Kommunen. Dies ist die erste zwischenstaatliche Übereinkunft, in der die UN-Behindertenrechtskonvention (CRPD) von 2006, ein rechtlich bindender Menschenrechtsvertrag, aufgegriffen wird. Die Erklärung überträgt die CRPD auf eine spezifische geografische Region (Europa), eine spezifische Zielgruppe (Kinder mit geistigen Behinderungen) und auf spezifische Rechte (das Recht auf Gesundheit und auf ein Leben in Gemeinschaft mit angemessener Unterstützung). In der WHO-Europaregion, die sich von Island bis nach Usbekistan erstreckt, gibt es 53 Staaten, und 48 davon haben die CRPD unterzeichnet oder ratifiziert. Geistig behinderte Kinder leiden oft unter syndromspezifischen Risiken, sensorischen oder körperlichen Beeinträchtigungen und anderen gesundheitlichen Problemen, z. B. Epilepsie, Herzleiden und Atemwegserkrankungen.", "en": "Ending Institutionalized Childhood BUDAPEST – In September of this year, the Bulgarian prosecutor launched a homicide investigation into the deaths of 238 children with disabilities, who had been living in state institutions in Bulgaria. The children died over the past decade from malnutrition and starvation, treatable infections, pneumonia, “accidents,” and neglect. Of the 238 cases, 149 children died in the institutions where they lived rather than in a hospital, raising alarm about why, on the brink of death, a child was not transferred immediately to a hospital intensive-care unit. Abuse and neglect are not unique to Bulgaria. Successive governments across central and eastern Europe are responsible for a systemic failure to provide adequate support to families with disabled children, often resulting in abandonment and institutionalization. Without a stimulating family or family-like setting, such children cannot develop their full potential. Institutions cause deterioration in a child, even where neglect and abuse are absent. The rate of institutionalization of children with disabilities has remained stable, but is set to be reversed. In November, representatives of member states of the World Health Organization’s Europe region met in Bucharest, where they signed the “European Declaration on the Health of Children and Young People with Intellectual Disabilities and their Families.” The declaration commits governments to improving the health care of children with intellectual disabilities to enhance lifelong development, as well as inclusion and full participation in society, and sets out ten priorities for action, which include empowering children, protecting them against harm and abuse, and transferring care from institutions to the community. This is the first intergovernmental agreement to incorporate the 2006 UN Convention on the Rights of Persons with Disabilities (CRPD), a legally-binding human-rights treaty. The declaration applies the CRPD in a specific geographic region (Europe), for a specific target group (children with intellectual disabilities), and for a cluster of specific rights (the rights to health and to live in the community with appropriate support). There are 53 states in the WHO-Europe region, which stretches from Iceland to Uzbekistan, and 48 have signed or ratified the CRPD. Children with intellectual disabilities often experience syndrome-specific risks, sensory or physical impairments, and other health issues, including epilepsy, heart disease, and respiratory disease."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Ein DPJ-Mitglied des Diet konnte Abe und seinen Ministern sogar gezielt schwierige Fragen stellen, weil er von einem unbekannten Beamten der Sozialversicherungsbehörde detaillierte Informationen erhalten hatte. Dieser unaufhörliche Strom durchsickernder Informationen von den Bürokraten hat das Vertrauen der Bevölkerung in die Regierung Abe und die regierende LDP ernsthaft beschädigt. Die Funktionäre setzen nun darauf, dass das von der DPJ beherrschte Oberhaus Abes Reformen des öffentlichen Dienstes scheitern lässt. Der ehemalige Premierminister Junichiro Koizumi wählte Abe persönlich als seinen Nachfolger aus, damit dieser die zentralen Punkte seiner Politik weiterführt: den Abschied der LDP von der Klientelpolitik und die Konsolidierung der gewaltigen notleidenden Kredite im Privatsektor, die durch den Zusammenbruch der japanischen Immobilienmarktblase in den frühen 90er Jahren entstanden waren. Indem er Japans Finanzsystem neu belebt und modernisiert hat und Politiker aus dem Spiel nahm, wollte Koizumi der japanischen Wirtschaft zu neuem Schwung verhelfen. Bei diesen Reformbestrebungen konnte Koizumi wirkliche Erfolge verzeichnen, die den schlecht funktionierenden japanischen Staat, der sich in den Klauen klientelorientierter LDP-Politiker, Bürokraten und Großunternehmereliten befand, erheblich verändert haben. Koizumi war für die Umsetzung seiner Reformen auf die Bürokraten angewiesen, wofür er im Gegenzug eine Umstrukturierung des öffentlichen Dienstes aufschob. Diese Tatsache wurde zu einem Giftkelch, den er an Abe weiterreichte. Zudem fehlen Abe die Starqualitäten Koizumis sowie dessen Charisma eines Außenseiters, was dazu geführt hat, dass er sich stärker als sein Vorgänger auf die bestehende Führung der LDP verlassen muss. Diese Führungsriege sorgt sich weniger um die Reformagenda als um die Förderung des Patriotismus bei japanischen Jugendlichen, die Aufwertung der Verteidigungsbehörde zu einem Ministerium und um die Erlassung eines Gesetzes zur Zulassung eines Referendums, um die pazifistische Verfassung zu ändern. Alles wichtige Angelegenheiten, die jedoch nicht zu den Prioritäten der Wähler zählen. Koizumis Ansatz war, sich über die LDP-Führung hinwegzusetzen, indem er über ihre Köpfe hinweg direkt die Wählerschaft ansprach. Erfolgreich präsentierte er sich als Rebellen, der der alten Garde der LDP die Stirn bot, einige von ihnen sogar rauswarf, um für die einfachen Japaner einzutreten. Doch schienen Koizumis Reformen nicht nur Profiteure im Regen stehen zu lassen, sondern auch benachteiligte Menschen, die auf die protektionistischen Maßnahmen des Staates angewiesen waren. Abe steht jetzt vor dem Vermächtnis dieser Strategie: einer innenpolitischen Polarisierung zwischen hochgebildeten und ungelernten Arbeitskräften, zwischen wettbewerbsfähigen und rückläufigen Sektoren sowie zwischen städtischen und ländlichen Gebieten.", "en": "Indeed, a DPJ member of the Diet was able to pose pointed questions to Abe and his ministers because he had obtained detailed information from an unidentified Social Security Agency official. This constant stream of leaks from the bureaucrats has seriously shaken popular confidence in the Abe administration as well as the ruling LDP. The mandarins are now counting on an Upper House controlled by the DPJ to wreck Abe’s civil-service reforms. Former Prime Minister Junichiro Koizumi handpicked Abe as his successor to continue his administration’s central policies: divorcing the LDP from pork-barrel politics and consolidating the huge non-performing loans in the private sector that resulted from the collapse of Japan’s property market bubble in the early 1990’s. By revitalizing and modernizing Japan’s financial system, and by getting politicians out of the game, Koizumi intended to reinvigorate the Japanese economy. Koizumi had real successes in these reform efforts, which significantly transformed a malfunctioning Japanese state that was in the grip of pork-barrel LDP politicians, bureaucrats, and big business elites. Koizumi had relied on the bureaucrats to implement his reforms, but he did so at the price of postponing an overhaul of the civil service, which became a poisoned chalice that he passed on to Abe. Moreover, Abe’s lack of Koizumi’s star quality and outsider charisma has made him rely more heavily than his predecessor on the LDP’s existing leadership. These leaders are less concerned with the reform agenda than with promoting patriotism among Japanese youth, upgrading the Defense Agency to a ministry, and enacting a law to permit a referendum to revise the pacifist constitution. These are all important matters, but they are not among the electorate’s priorities. Koizumi’s approach was to defy the LDP’s leaders by appealing over their heads directly to the electorate. He successfully portrayed himself as a rebel resisting the LDP’s old guard, actually purging some of them, in defense of ordinary Japanese. But Koizumi’s reforms seemed to abandon not only rent-seekers, but also the disadvantaged who had relied on the state’s protectionist measures. Abe is now confronting the legacy of this strategy: domestic polarization between highly educated and unskilled labor, between competitive and declining sectors, and between urban and rural areas."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Auf der Grundlage neuerer Schätzungen zum zusätzlichen Bedarf der Entwicklungsländer aufgrund des Klimawandels sollten die reichen Länder bis Anfang der 20er Jahre des 21. Jahrhunderts jährlich finanzielle Unterstützung in Höhe von 100 Milliarden US-Dollar für die Anpassung bereitstellen und weitere 100 Milliarden Dollar für die Eindämmung – neben der bisher zugesagten Entwicklungshilfe. Einiges davon kann über den Kohlenstoffmarkt erwirtschaftet werden. Die reichen Länder müssen auch zeigen, dass ein kohlenstoffarmes Wachstum möglich ist, indem sie in neue Technologien investieren, an denen auch die Entwicklungsländer teilhaben sollten, um ihre Eindämmungsbemühungen zu verstärken. Wir sehen bereits außerordentliche Innovationen im Privatsektor, der den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Weltwirtschaft vorantreiben wird. Investitionen in Energieeffizienz und kohlenstoffarme Technologien könnten zudem die Weltwirtschaft in den nächsten paar Jahren aus ihrem Konjunkturrückgang herausziehen. Vor allem könnten diese Technologien, indem sie den Übergang zu einem kohlenstoffarmen Wachstum vorantreiben, die dynamischste und innovativste Zeit der Wirtschaftsgeschichte schaffen, welche die Einführung von Eisenbahn, Stromnetzen oder dem Internet noch überflügeln würde. Es gibt keine wirkliche Alternative. Das kohlenstoffintensive Wachstum ist dem Untergang geweiht: lahmgelegt durch die hohen Preise für fossile Brennstoffe und ausgelöscht durch die feindliche physische Umwelt, die der Klimawandel schafft. Kohlenstoffarmes Wachstum bietet mehr Energiesicherheit, ist sauberer, ruhiger, sicherer und lässt eine größere Artenvielfalt zu. Wir sollten von der Finanzkrise lernen: Wenn Risiken ignoriert werden, sind die Folgen am Ende zwangsläufig noch schlimmer. Wenn wir jetzt nicht damit anfangen, den Ausstoß von Treibhausgasen zu bekämpfen, wird die Anreicherung in der Atmosphäre weiter zunehmen und dadurch zukünftige Eingriffe schwieriger und kostspieliger machen.", "en": "Based on recent estimates of the developing world’s extra requests as a result of climate change, rich countries should be providing annual financial support – in addition to existing foreign-aid commitments– of about $100 billion for adaptation and $100 billion for mitigation by the early 2020’s. Some of the latter can come through carbon market. Rich countries must also demonstrate that low-carbon growth is possible by investing in new technologies, which should be shared with developing countries to boost their mitigation efforts. We are already seeing extraordinary innovation by the private sector, which will drive the transition towards a low-carbon global economy. Investments in energy efficiency and low-carbon technologies could also pull the global economy out of its economic slowdown over the next couple of years. More importantly, in driving the transition to low-carbon growth, these technologies could create the most dynamic and innovative period in economic history, surpassing that of the introduction of railways, electricity grids, or the internet. There is no real alternative. High-carbon growth is doomed, crippled by high prices for fossil fuels and killed off by the hostile physical environment that climate change will create. Low-carbon growth will be more energy-secure, cleaner, quieter, safer and more bio-diverse. We should learn from the financial crisis that if risks are ignored, the eventual consequences are inevitably worse. If we do not start to combat the flow of greenhouse-gas emissions now, the stock in the atmosphere will continue to grow, making future action more difficult and costly."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Es war der erste Maskenball, den ich mitmachen sollte. In frühern Zeiten hatte ich zwar solche Feste je und je besucht, sie zuweilen auch hübsch gefunden, aber ich hatte nicht getanzt und war nur Zuschauer gewesen, und die Begeisterung, mit der ich andre davon hatte erzählen, sich darauf hatte freuen hören, war mir immer komisch erschienen. Heute nun war auch für mich der Ball ein Ereignis, auf das ich mich mit Spannung und nicht ohne Ängstlichkeit freute. Da ich keine Dame hinzuführen hatte, beschloß ich, erst spät hinzugehen, dies hatte mir auch Hermine empfohlen.", "en": "It was the first masked ball I was to participate in. In earlier days, it is true, I had now and again attended such festivities and even sometimes found them very entertaining, but I had never danced. I had been a spectator merely. As for the enthusiasm with which others had talked and rejoiced over them in my hearing, it had always struck me as comic. And now the day had come for me too to find the occasion one of almost painful suspense. As I had no partner to take, I decided not to go till late. This, too, Hermine had counseled me."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Freiheit und Musik NEW YORK – Nordkorea, offiziell Demokratische Volksrepublik Korea, ist eine der repressivsten, verschlossensten und übelsten Diktaturen der Welt. Das Land ist vielleicht das letzte existierende Beispiel des reinen Totalitarismus – wo der Staat jeden Aspekt des menschlichen Lebens unter Kontrolle hält. Ist das der geeignete Schauplatz für eine Veranstaltung eines Orchesters aus dem Westen? Kann sich jemand vorstellen, dass die New Yorker Philharmoniker, die in Pjöngjang ein umjubeltes Konzert gaben, vor Stalin oder Hitler aufgetreten wären? Eines ist allen totalitären Systemen gemeinsam: Indem man sämtliche Formen politischen Ausdrucks unterbindet – außer die Beweihräucherung des Regimes – wird alles politisch. In Nordkorea gibt es keinen unpolitischen Sport oder eine unpolitische Kultur. Daher ist es keine Frage, dass die Einladung an die New Yorker Philharmoniker dazu gedacht war, das Prestige des Regimes unter dem Lieben Führer Kim Jong-Il aufzupolieren, dessen Reputation – selbst im benachbarten China – schon derartig auf dem Tiefpunkt ist, dass man jede sich bietende Chance zur Imagekorrektur wahrnimmt. In Interviews mit einigen Musikern trat ein gewisses Bewusstsein dafür zu Tage. Eine Geigerin wurde mit folgender Aussage zitiert: „Viele von uns schenken der Parteilinie keinen Glauben, dass Musik das Politische überwindet.“ Sie war sich „sicher, dass das Konzert von der nordkoreanischen Führung und von unserer eigenen Regierung benutzt [würde], um politische Akzente zu setzen.“ Der Dirigent Lorin Maazel, der ein Programm mit Stücken von Wagner, Dvorak, Gershwin und Bernstein zusammengestellt hatte, war weniger zynisch. Das Konzert, sagte er, würde „eine Eigendynamik“ entwickeln und positive Wirkung auf die nordkoreanische Gesellschaft haben. Nun, das musste er wohl sagen. Aber könnte er nicht vielleicht Recht haben? Niemand, nicht einmal Maazel behauptet, dass das Konzert eines berühmten Orchesters aus dem Westen eine Diktatur beseitigen könnte, aber das Misstrauen autoritärer Machthaber gegenüber der subversiven Kraft der Musik geht schon auf Platons Politeia zurück. Musik, die nicht strengstens kontrolliert wird, facht nach Ansicht Platons die Emotionen an und macht die Menschen widerspenstig. Er wollte musikalischen Ausdruck auf Klänge beschränken, die der Harmonie und Ordnung förderlich waren. Das war und ist mehr oder weniger auch die Linie in Diktaturen.", "en": "Liberty and Music NEW YORK – North Korea, officially known as the Democratic People’s Republic of Korea, is one of the world’s most oppressive, closed, and vicious dictatorships. It is perhaps the last living example of pure totalitarianism – control of the state over every aspect of human life. Is such a place the right venue for a Western orchestra? Can one imagine the New York Philharmonic, which performed to great acclaim in Pyongyang, entertaining Stalin or Hitler? All totalitarian systems have one thing in common: by crushing all forms of political expression except adulation of the regime, they make everything political. There is no such thing in North Korea as non-political sports or culture. So there is no question that the invitation to the New York Philharmonic was meant to burnish the prestige of a regime, ruled by The Dear Leader, Kim Jong-Il, whose standing is so low – even in neighboring China – that it needs all the burnishing it can get. Interviews with some of the musicians revealed an awareness of this. A violinist was quoted as saying that “a lot of us are…not buying into this party line that music transcends the political.” She was “sure that it [would] be used by Pyongyang and our own government in attempting to make political points.” The conductor, Lorin Maazel, who chose a program of Wagner, Dvorak, Gershwin, and Bernstein, was less cynical. The concert, he said, would “take on a momentum of its own,” and have a positive effect on North Korean society. Well, he would say that, wouldn’t he? But could he possibly be right? No one, not even Maazel, pretends that one concert by a great Western orchestra can blow a dictatorship away, but authoritarians’ wariness of the subversive power of music dates back to Plato’s Republic . In Plato’s view, music, if not strictly controlled, inflames the passions and makes people unruly. He wanted to limit musical expression to sounds that were conducive to harmony and order. This, more or less, has been the line taken by dictatorships as well."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Und da kein externer Mittler benötigt wird, sind die Transaktionskosten niedrig. Dies könnte der simbabwischen Diaspora bis zu 90 Millionen Dollar jährlich an Überweisungsgebühren ersparen. Geringere Transaktionskosten würden zudem Fortschritte bei der Finanzinklusion unterstützen, da jeder, der Zugang zum Internet hat, selbst mit sehr kleinen Beträgen in Echtzeit handeln könnte. Angesichts der zunehmenden Verbreitung internetfähiger Mobiltelefone haben selbst Menschen, die in abgelegenen Regionen leben, wertvolle Möglichkeiten zur Teilnahme am offiziellen Bankensystem erhalten. Laut den Vereinten Nationen hat dieser Trend in Asien bereits Millionen von Menschen Zugang zur formellen Wirtschaft eröffnet. Der nächste Schritt bestünde darin, dass Simbabwe anfängt, in seiner formellen Wirtschaft selbst ausführende „intelligente Kontrakte“ einzuführen – eine Änderung, die eine Ersparnis von bis zu 0,5% vom jährlichen BIP Simbabwes bewirken könnte. Dieser Ansatz würde das Vertrauen der Unternehmen steigern, indem es Transaktionen sicherer und billiger macht. Eine derartige Umstellung ließe sich auf viele andere Anwendungen ausweiten; z. B. könnte die Blockchain-Technologie die sofortige digitale Übertragung von Rechtstiteln an Vermögenswerten ermöglichen. Das letztliche Ziel bestünde darin, ein offenes Bankensystem zu erschaffen – ein transparenteres Modell, bei dem Bankdaten durch offene Programmierschnittstellen übermittelt werden, was externe Entwickler in die Lage versetzen würde, ihre eigenen Anwendungen und Services zu schaffen. Angesichts des mangelnden Vertrauens der Simbabwer in ihr bestehendes System würde es keine große Überzeugungsarbeit erfordern, sie zur Aufgabe dieses Systems zu bewegen. Mit der Stärkung des Vertrauens von Unternehmen und Verbrauchern durch ein auf Blockchain beruhendes System würden die Investitionen und die Ausgaben der privaten Haushalte steigen, was der Konjunktur Auftrieb geben und die Steuereinnahmen erhöhen würde.", "en": "And, with third-party intermediation unnecessary, transactions costs are low. This could save the Zimbabwean diaspora up to $90 million annually in remittance-related fees. Lower transaction costs would also support progress on financial inclusion, as anyone with Internet access could trade even very small amounts of money in real time. With the expansion of Internet-enabled mobile-phone use, even those living in isolated regions have gained valuable opportunities to participate in the formal banking system. According to the United Nations, this trend has already brought millions into the formal economy in Asia. The next step would be for Zimbabwe to start using self-executing “smart contracts” in its formal economy – a change that could save up to 0.5% of Zimbabwe’s annual GDP. This approach would boost business confidence, by making transactions safer and cheaper. Such a shift could be extended to many other applications: for example, blockchain technology could enable the instant digital transfer of asset titles. The ultimate goal would be to create an open banking system – a more transparent model, in which banking data are shared through open application programming interfaces, enabling third-party developers to build their own applications and services. Given Zimbabweans’ lack of faith in their existing system, it would not take much to convince them to leave it behind. As a blockchain-based system strengthened business and consumer confidence, investment and household spending would rise, bolstering the economy and boosting tax revenues."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Sie antworteten, dass sie den wirklich schlechten Spekulanten, Russland, nicht gerettet hatten; dass sie im Hinblick auf die New Yorker Banken einen „Bail-in“ und keinen „Bail-out“ durchgeführt hatten, indem sie von ihnen verlangten, zusätzliches Geld aufzubringen, um Südkoreas Wirtschaft zu stützen; und dass alle massiv davon profitiert hätten, da eine globale Rezession verhindert worden war. Jetzt kann die US-Regierung jedoch nichts davon behaupten. Die Regierungsbeamten können nicht sagen, dass eine globale Rezession verhindert worden wäre; dass sie von den Banken einen „Bail-in“ verlangt hätten; dass sie die schlechten Spekulanten – mit Ausnahme von Lehman Brothers and Bear Stearns – in den Konkurs gezwungen hätten; oder dass die Regierung an dem Deal Geld verdient hätte. Es ist weiterhin richtig, dass die politischen Maßnahmen, die für den Bankensektor ergriffen wurden, gut waren – oder zumindest besser als nichts zu tun. Doch die Gewissheit, dass bei einem „Hände-weg-Ansatz“ gegenüber dem Finanzsektor (wie unter dem republikanischen Finanzminister Andrew Mellon 1930-1931) alles viel schlimmer geworden wäre, ist nicht konkret genug, um die Wahrnehmung der Öffentlichkeit zu verändern. Was konkret genug ist, sind die in die Höhe schnellenden Boni der Banker und eine Realwirtschaft, in der weiterhin Arbeitsplätze verloren gehen.", "en": "They responded that they had not rescued the truly bad speculative actor, Russia; that they had “bailed in,” not bailed out, the New York banks, by requiring them to cough up additional money to support South Korea’s economy; and that everyone had benefited massively, because a global recession was avoided. Now, however, the US government can say none of these things. Officials cannot say that a global recession has been avoided; that they “bailed in” the banks; that – with the exception of Lehman Brothers and Bear Stearns – they forced the bad speculative actors into bankruptcy; or that the government made money on the deal. It is still true that the banking-sector policies that were undertaken were good – or at least better than doing nothing. But the certainty that matters would have been much worse under a hands-off approach to the financial sector, à la Republican Treasury Secretary Andrew Mellon in 1930-1931, is not concrete enough to alter public perceptions. What is concrete enough are soaring bankers’ bonuses and a real economy that continues to shed jobs."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Menschenrechte ohne Behinderungen NEW YORK – Als die Vereinten Nationen aus dem Schutt des Zweiten Weltkriegs entstanden, wäre es für jemanden wie mich – einen jungen, schwarzen, schwulen Rollstuhlfahrer – undenkbar gewesen, dort für eine Führungsposition in Frage zu kommen. Also ist es ein erstaunlicher Beleg für die Weiterentwicklung der Menschheit seit 1945, dass ich dort zu den Kandidaten für die Nachfolge von Michelle Bachelet zähle, die im nächsten Monat ihr Amt als Hohe UN-Kommissarin für Menschenrechte abgibt. Würde ich ausgewählt, wäre ich der hochrangigste internationale Beamte mit einer Behinderung seit der Gründung der UN. Dies wäre ein historischer Sieg für die 1,3 Milliarden behinderten Menschen, die laut der UN die weltweit größte Minderheitengruppe darstellen. Das 2007 unterzeichnete UN-Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen hat dazu beigetragen, die allgemeine Inklusion zu fördern. Aber dass sich jemand im Rollstuhl in einer Machtposition befindet, ist immer noch ziemlich unüblich. Und in vielen Teilen der Welt ist ein dunkelhäutiges behindertes Kind immer noch ein Sinnbild für gesellschaftliche Isolierung. Dieses Kind hätte ich sein können. Aber man könnte sagen, dass meine Karriere als Fürsprecher der Menschenrechte im Alter von sechs Jahren begann, als ich – mit Tränen im Gesicht – zu meiner Mutter sagte: „Ich will zur Schule gehen!“ In Namibia, wo ich die ersten neun Jahre meines Lebens verbracht habe, ist das Leben für ein Kind im Rollstuhl häufig extrem eingeschränkt – wie in fast allen Entwicklungs- und Schwellenländern. Laut der UN haben 90-98% der Kinder mit Behinderungen im Globalen Süden keinerlei Möglichkeit, zur Schule zu gehen. Damals war schon mein Überleben sehr unwahrscheinlich. Als Zweijähriger wurde ich mit spinaler Muskelatrophie diagnostiziert, einer tödlichen degenerativen Krankheit, die das Nervensystem angreift. Ärzte erklärten meiner Mutter, ich würde wahrscheinlich meinen fünften Geburtstag nicht erleben. Heute bin ich 31. Meine Mutter wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und blieb entschlossen: Sie fand eine Schule, die bereit war, mich aufzunehmen. An meinem ersten Tag dort wurde ich in die letzte Bank des Klassenzimmers gesetzt. Es war klar, dass man von mir nicht viel erwartete.", "en": "Human Rights Reimagined NEW YORK – When the United Nations was built from the rubble of World War II, it would have been inconceivable for someone like me – a young, Black, gay wheelchair user – to be considered for a top job in the organization. So, it is a stunning testament to the distance humanity has come since 1945 that I will be among the candidates the UN will consider to succeed Michelle Bachelet when she leaves her post next month as the UN High Commissioner for Human Rights. If selected, I would be the highest-ranking international civil servant with a disability since the UN was founded. This would be a historic victory for the 1.3 billion disabled people who, according to the UN, comprise the world’s largest minority group. The UN Convention on the Rights of Persons with Disabilities, signed in 2007, has helped to advance inclusion across the board. But to see someone in a wheelchair in a position of power is still highly unusual. In many parts of the world today, the face of ostracization is still that of a brown-skinned disabled kid. I could easily have been that kid. But you could say my experience as a human-rights advocate began at the age of six, when – with tears streaming down my face – I told my mother, “I want to go to school.” Life for a kid in a wheelchair in Namibia, where I spent the first nine years of my life, is often extremely limited – as it is in much of the developing world. According to the UN, 90-98% of kids with disabilities in the Global South do not have the opportunity to go to school at all. At the time, indeed, I was beating the odds just to be alive. As a two-year-old, I was diagnosed with spinal muscular atrophy, a deadly degenerative disease that attacks the nervous system. Doctors told my mother I would most likely not live to see my fifth birthday. I am now 31. My mother, who wiped the tears from my eyes, was determined. She found a school willing to take me. On my first day, I was placed at the very back of the classroom. It was clear little was expected of me."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Wege zu einer besseren Personalpolitik LONDON – Es war schon immer schwierig, mit Sicherheit vorherzusagen, ob jemand gut für seine berufliche Rolle geeignet ist, bis der bzw. die Betreffende die Stelle tatsächlich ausübt und seine/ihre Arbeit macht. Aus diesem Grund kann das Einstellungsverfahren sowohl Bewerbern als auch Unternehmen einen Vertrauensvorschuss abfordern. Das gilt heute ganz besonders, da Arbeitskräftemangel und rapider technologischer Wandel traditionelle Einstellungsverfahren noch ineffektiver machen. Die Unternehmen müssen die Bewertung von Arbeitskräften durch eine neue Brille betrachten – und sie müssen ihr Engagement zur beruflichen Förderung ihrer Mitarbeiter durch betriebliche Fortbildungsmaßnahmen steigern. Sie sollten dabei ansetzen, ein besseres Verständnis davon zu entwickeln, wie Arbeitnehmer von einem Arbeitsplatz zum anderen wechseln und was dieser Prozess für die Arbeitnehmer bedeutet. In einer jüngsten Untersuchung hat das McKinsey Global Institute Millionen von anonymisierten beruflichen Laufbahnen und Stellenanzeigen aus vier wichtigen Volkswirtschaften – den USA, Deutschland, Großbritannien und Indien – untersucht, um zu ermitteln, wie Menschen im Laufe ihrer Karriere Fertigkeiten erwerben. Die Studie ergab, dass durch Berufserfahrung erworbene Fertigkeiten und passgenauere Arbeitsplätze mit fast der Hälfte des Lebenseinkommens einer durchschnittlichen Person verknüpft sind. Dieser Anteil ist in der Regel bei Menschen ohne Hochschulabschluss, die in niedrig bezahlten Positionen beginnen, deutlich höher. So trägt die Berufserfahrung mehr als 90 % zum Lebenseinkommen indischer Arbeitnehmer bei, die ihre Karriere als Bediener von Baumaschinen beginnen, aber weniger als 30 % für die medizinischen Fachkräfte des Landes, deren Lebenseinkommen in erster Linie durch ihre Ausbildung bestimmt wird.", "en": "Cracking the Job Code LONDON – It has always been difficult to know with certainty that someone will be a good fit for a job until she or he is in the role and actually doing the work. For that reason, the hiring process can require both candidates and employers to take a leap of faith – which is especially true today, when labor shortages and fast-changing technologies are making traditional hiring practices even less effective. Firms need a new lens for evaluating talent – and must step up their commitment to developing skills through on-the-job coaching. Businesses should start by better understanding how workers move between jobs and what that process means for them. In recent research, the McKinsey Global Institute examined millions of de-identified work histories, as well as job postings, across four major economies – the United States, Germany, the United Kingdom, and India – to see how people accumulate skills over the course of their careers. The study found that skills and improved job matches acquired through work experience are linked to almost half of the average person’s lifetime earnings. That share is typically much higher for people without college degrees who start in low-paid jobs. For example, professional experience contributes more than 90% of lifetime earnings for Indian workers who begin their careers as construction equipment operators, but less than 30% for the country’s health-care professionals, whose lifetime earnings are primarily determined by their education."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Die offiziell vorgeschriebene musikalische Diät in Nordkorea besteht aus patriotischen Hymnen an die kommunistische Partei, aus Oden an den Lieben Führer, an seinen Vater, den Großen Führer Kim Il-Song und an den heroischen Geist des koreanischen Volkes. Alles andere ist nicht erlaubt – außer in den Privatgemächern der Machthaber selbst. Der Sohn des Lieben Führers, Kim Jong-chol, soll ein Fan von Eric Clapton sein. Dem britischen Rockstar wurde nun eine Einladung für einen Auftritt in Nordkorea übermittelt. Das wäre wirklich einmal etwas Neues. Aufgrund der von Platon angeführten Gründe war Rockmusik in den kommunistischen Diktaturen ebenso stark eingeschränkt wie Jazz in Nazi-Deutschland: Unkontrollierte Emotionen wurden als Bedrohung der perfekten Staatsordnung gesehen. Genau deshalb wurde „verbotene“ Musik zum Politikum. Subversive Jugendliche in Hitler-Deutschland – die „Swing-Jugend“ – hörte heimlich Jazz. Im Jahr 1968 war die Stimmung in der Tschechoslowakei elektrisiert vom importierten Sound der Rolling Stones und Frank Zappas Mothers of Invention. Nachdem die sowjetischen Panzer, dem Prager Frühling ein Ende gesetzt hatten, drohte ein russischer Polizist einem jungen Tschechen, dass er ihm „die Zappa-Musik aus dem Leib prügeln“ würde. Václav Havel war Zappa-Fan. Neben ihm auch eine tschechische Rockband namens Plastic People of the Universe, die die Kommissare derart aufbrachten, dass man die Rocker ins Gefängnis warf – nicht weil sie in politische Aktivitäten involviert waren, sondern weil sie, wie ihr Sänger Milan Hlavsa es formulierte, „einfach tun wollten, was uns Spaß machte“. Das war natürlich genau das Problem. Hlavsa und seine langhaarigen Fans, die in Tom Stoppards brillantem Stück Rock n’Roll verewigt wurden, wollten sich einfach nicht vom Staat ihre Party verderben lassen. Es war ihnen egal, was die Kommissare dachten. Sie wollten nach ihrer eigenen Musik tanzen. Dvorak und Wagner sind natürlich nicht Zappa und die Stones. Und käme Clapton wirklich nach als Gast der Regierung nach Pjöngjang, würde seine Glaubwürdigkeit vermutlich nicht ausreichen, um die Lunte einer Rebellion zu entzünden. Als die Stones im Jahr 2003 schließlich in China auftraten, beschlossen sie, manche ihrer gewagteren Nummern aus dem Programm zu streichen. Ihr lokaler Promoter formulierte die Gründe dafür so: „Sie wissen, dass es Unterschiede zwischen der chinesischen und der westlichen Kultur gibt.", "en": "The officially prescribed musical diet of North Koreans consists of patriotic hymns to the Communist Party, odes to the Dear Leader, to his father, the Great Leader, Kim Il-Song, and to the heroic spirit of the Korean people. Almost nothing else is permitted – except in the inner sanctum of the rulers themselves. The Dear Leader’s son, Kim Jong-chol, is said to be a fan of Eric Clapton. An invitation has now gone out to the British rock star to perform in North Korea, which really would be something new. Rock music was severely restricted in Communist dictatorships, just as jazz was in Nazi Germany, for all the Platonic reasons: uncontrolled passions were seen as a threat to the perfect order of the state. Precisely because of this, “forbidden” music was politicized. Subversive youths in Hitler’s Germany – the “Swing Jugend” – secretly listened to jazz. The air of Czechoslovakia in 1968 was electric with the imported sounds of the Rolling Stones and Frank Zappa’s Mothers of Invention. After the Soviet tanks put an end to the Prague Spring, a Russian policeman threatened one young Czech that he would “beat the Zappa music out” of him. Václav Havel was a fan of Zappa. So was a Czech rock band called the Plastic People of the Universe, who so upset the commissars that they were thrown in prison ­­– not because they were engaged in political activities, but because, as their singer, Milan Hlavsa, put it, “we just wanted to do what we liked doing.” Of course, that was the point. Hlavsa and his long-haired fans, celebrated in Tom Stoppard’s brilliant play, Rock n’Roll , didn’t want the state to spoil their party. They didn’t care what the commissars thought. They wanted to dance to their own tunes. Obviously, Dvorak and Wagner are not Zappa and the Stones. And if Clapton came to Pyongyang at the government’s guest, he might not have enough “street cred” left to light the fuse of rebellion. When the Stones themselves finally performed in China, in 2003, they agreed to cut some of their racier numbers from the program, because, as their local promoter put it, “They know there are differences between Chinese and Western cultures."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Noch ein Brief! Noch ein zweiter, innerhalb von zwei Stunden! Sofort pappt sich mir die Kehle zu mit Ärger und Zorn. So wird das jetzt jeden Tag weitergehen, jeden Tag, jede Nacht, Brief auf Brief, einer nach dem andern. Wenn ich ihr schreibe, wird sie mir wieder schreiben, wenn ich nicht antworte, wird sie Antwort fordern. Immer wird sie etwas von mir wollen, jeden Tag, jeden Tag! Sie wird mir Boten schicken und mich antelephonieren, sie wird mich umlauern und umlauern lassen bei jedem Schritt, wird wissen wollen, wann ich ausgehe und zurückkomme, mit wem ich bin und was ich sage und tue und treibe. Ich sehe schon, ich bin verloren – sie lassen mich nicht mehr los – oh, der Djinn, der Djinn, der Alte und der Krüppel! Nie werde ich mehr frei sein, nie geben diese Gierigen, diese Verzweifelten mich mehr frei, bis nicht einer von uns zerstört ist, sie oder ich, durch diese unsinnige, unselige Leidenschaft. Unwillkürlich streckte ich Balinkay die Hand hin. Balinkay schwieg einen Augenblick, dann seufzte er teilnehmend.", "en": "Another letter! A second letter within two hours! My throat instantly tightens with foreboding. I suppose it will go on like this every day now, every day and every night, letter after letter, one after the other. If I write to her she will write back; if I don’t answer her she will demand an answer. She’ll always be wanting something from me, every day, every day! She will send me messages and telephone me, she will lie in wait for me, listen for my every footstep, will want to know when I go out and when I come back, who I am with and what I am saying and doing. I can see already that I’m lost—they will never let me go again— oh, the djinn, the djinn, the old man and the cripple! I’ll never be free again, that desperate, needy girl will never let me go, not until one of us is destroyed, she or I, by this senseless, unhappy passion. I instinctively offered Balinkay my hand. Balinkay said nothing for a moment, and then he sighed sympathetically."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Die Wiederbelebung der ukrainischen Wirtschaft WASHINGTON, DC – In der Ukraine hat sich plötzlich ein demokratischer Durchbruch ereignet. Nachdem der ehemalige Präsident Viktor Janukowitsch massiv Blut vergossen hatte, traten viele seiner Parlamentsmitglieder zur Opposition über und bildeten damit eine große Mehrheit. Unabhängig davon, was für eine neue Regierung daraus entsteht: Um ihre Autorität zu festigen, muss sie zur Sanierung der krisengeschüttelten Volkswirtschaft des Landes schnell und entschieden handeln – und braucht dazu beträchtliche internationale Unterstützung. Die Ukraine leidet unter drei großen wirtschaftlichen Problemen: Erstens sind ihre ausländischen Zahlungen nicht nachhaltig. Das Leistungsbilanzdefizit betrug im letzten Jahr schätzungsweise 8,3% des BIP, und die Fremdwährungsreserven gehen schnell zurück und decken nur noch gut zwei Monate der Importe ab. Zweitens sind auch die öffentlichen Finanzen nicht nachhaltig. Das Haushaltsdefizit hat fast 8% des BIP erreicht, und die Zinsen der Regierungsanleihen sind sehr hoch. Drittens befindet sich die Wirtschaft seit Mitte 2012 bereits fünf Quartale lang in der Rezession. Diese Probleme spiegeln Janukowitschs Wirtschaftspolitik wider, die nur ein Ziel hatte: ihn selbst, seine Familie und einige seiner Freunde zu bereichern. Während der letzten vier Jahre fanden in der Ukraine bisher nie da gewesene Unterschlagungen durch die Regierung statt, was das Vermögen der Familie Janukowitsch auf geschätzte 12 Milliarden USD gesteigert hat. Wenn die neue Regierung etwas von dieser Beute zurückholen will, braucht sie auch hierfür internationale Unterstützung. Ohne Janukowitsch sollte die behördliche Erpressung der ukrainischen Unternehmen ein Ende finden, was der Wirtschaft eine Erholung ermöglichen wird. Tatsächlich wuchs das ukrainische BIP im letzten Quartal von 2013 bereits um 3,3%, da seine Vetternwirtschaft durch die Proteste aufgehalten wurde. Aber trotzdem kann und muss schnell viel getan werden, da der Ukraine das Geld ausgeht. Zuerst muss die neue Parlamentsmehrheit eine neue Regierung aufstellen, damit ein frisches wirtschaftspolitisches Programm verabschiedet werden kann. Auch ein neuer Gouverneur der Zentralbank muss ernannt werden, dessen erste Amtshandlung die Befreiung des Wechselkurses sein sollte. Dies würde zu einer beträchtlichen Abwertung von etwa 10% führen und damit den momentanen Druck auf die Hryvnia beenden, das Leistungsbilanzdefizit beseitigen und eine Senkung der extrem hohen Zinsen der Ukraine ermöglichen, was wiederum die Investitionen fördern würde. Sobald die Regierung steht, sollte der Internationale Währungsfonds eine Mission in die Ukraine senden. Innerhalb von zwei Wochen könnte diese gemeinsam mit der neuen Verwaltung ein neues Programm zur finanziellen Stabilisierung verabschieden. Der IWF arbeitet schnell und könnte Ende März eine erste große Auszahlung tätigen.", "en": "Reviving Ukraine’s Economy WASHINGTON, DC – Ukraine has suddenly arrived at a democratic breakthrough. After former President Viktor Yanukovych incited major bloodshed, many of his MPs defected to the opposition, creating a large majority. In order to consolidate its authority, whatever new government emerges will need to act fast and resolutely – and receive considerable international support – to overhaul the country’s crisis-ridden economy. Ukraine suffers from three large economic problems. First, its foreign payments are unsustainable. Its current-account deficit last year was an estimated 8.3% of GDP, and its foreign-currency reserves are quickly being depleted, covering just over two months of imports. Second, public finances are also unsustainable, with the budget deficit reaching almost 8% of GDP and government-bond yields skyrocketing. Third, the economy has been in recession for five quarters since mid-2012. These problems reflect Yanukovych’s economic policy, which had one aim: enriching him, his family, and a few of his cronies. During the last four years, Ukraine has experienced unprecedented embezzlement by its rulers, with estimates putting the Yanukovych family’s wealth at $12 billion. Here, too, the new government will need international assistance if it is to recover at least some of this loot. With Yanukovych out of the way, official extortion of Ukrainian business should end, enabling the economy to recover. In fact, Ukraine’s GDP actually grew by 3.3% in the last quarter of 2013, because his cronyism was stifled by the protests. Yet much can and must be done very quickly, because Ukraine is running out of money. For starters, the new parliamentary majority needs to appoint a new government, so that a fresh economic-policy agenda can be launched. A new central bank governor also should be named, with the first order of business being to float the exchange rate. This would lead to a substantial devaluation of perhaps 10%, thereby ending the current run on the hryvnia, eliminating the current-account deficit, and enabling a reduction in Ukraine’s extremely high interest rates, which would stimulate investment. As soon as a government has been appointed, the International Monetary Fund should send a mission to Ukraine. Within two weeks, the IMF mission could conclude a new financial stabilization program with the new administration. The IMF works fast and could make a first large disbursement in late March."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Großbritanniens Erneuerung nach Trump und Brexit LONDON – Nach drei Tagen Pomp und militärischen Ehren, die das Bild eines scheinbar unveränderlichen Großbritannien präsentierten, hat US-Präsident Donald Trump London nun verlassen. Aber hinter der prunkvollen Fassade wird Großbritannien nicht nur vollkommen von einem festgefahrenen Brexit-Prozess und der endlosen Debatte darüber in Anspruch genommen, sondern auch von einer weitaus tiefgreifenderen Identitätskrise: einem Ringen um die Wiederentdeckung dessen, was es bedeutet, britisch zu sein. Es ist eine bittere Ironie, dass diese Woche auch der 75. Jahrestag des D-Days begangen wird, mit dem die Befreiung Europas vom Faschismus begann. Die derzeit regierende Konservative Partei scheint nun wild entschlossen, jeglichem Abkommen mit der Europäischen Union abzuschwören, einen No-Deal-Brexit zu erklären und am 31. Oktober ungeordnet aus der EU auszutreten – ein Ergebnis, das der Erklärung eines Wirtschaftskrieges gegen die kontinentalen Nachbarn Großbritanniens gleichkommen würde. Das Großbritannien, das lange Zeit stolz darauf war, pragmatisch, tolerant und fair zu sein, läuft nun Gefahr, einen von Weltabgewandtheit, Intoleranz und Konfrontation geprägten Nativismus auszubilden. Dabei hat uns unser Inselstatus über Jahrhunderte hinweg den Blick nach außen richten lassen; als Entdecker, Händler, Missionare, Diplomaten und abenteuerlustige Kaufmänner, die den Ärmelkanal nicht als Festungsgraben, sondern als schnelle Verbindung in die Ferne betrachteten. Wir waren unter den ersten, die politische Toleranz praktizierten. Lange vor der Amerikanischen Revolution, wie der französische Philosoph Montesquieu (vielleicht widerstrebend) zugab, hatte Großbritannien der modernen Idee von Freiheit den Weg bereitet. In den folgenden Jahrhunderten haben wir uns für das eingesetzt, was Winston Churchill als eines unserer wichtigsten nationalen Merkmale definiert hat: den Glauben an das, was er „Fair Play“ nannte. Aber der kometenhafte Aufstieg der Brexit-Partei, angeführt vom europafeindlichen Nigel Farage, und der Erfolg, mit dem Farage die Bedingungen für die Wahl des nächsten konservativen Premierministers festgelegt hat, lässt die übrige Welt mit der Frage zurück, was mit dem gemäßigten, rationalen, nicht-ideologischen Großbritannien passiert ist, das für seinen Empirismus und den Glauben an evolutionäre statt revolutionäre Veränderung bekannt ist. Farage hat mehr mit der rechtsextremen Marine Le Pen in Frankreich, mit Trump und dem russischen Präsidenten Vladimir Putin in ihrem mutwilligen Wunsch gemeinsam, jede Institution zu zerstören, die als „global“ oder „europäisch“ bezeichnet wird, als mit traditionellen britischen Werten.", "en": "Britain’s Renewal After Trump and Brexit LONDON – After three days of pomp and ceremony that presented an image of a seemingly unchanging Britain, US President Donald Trump has now departed London. But beneath the veneer of pageantry, Britain is consumed not only by a stalled Brexit and the unending debate about it, but also by a far more profound crisis of identity: a struggle to rediscover what it is to be British. There is a grim irony that this week also marks the 75th anniversary of the D-Day invasion, which began the liberation of Europe from fascism. The current governing Conservative Party now seems hell-bent on forswearing any agreement with the European Union, declaring a no-deal Brexit, and crashing out of the EU on October 31 – an outcome that would amount to a declaration of economic war on Britain’s continental neighbors. The Britain that long prided itself on being pragmatic, tolerant, and fair-minded is now at risk of incubating an inward-looking, intolerant, and adversarial brand of nativism. Yet for centuries, our island status led us to look outward, as explorers, traders, missionaries, diplomats, and merchant venturers who saw the English Channel not as a moat but as a highway. We were among the first to practice political tolerance. Long before the American Revolution, as the French philosopher Montesquieu conceded (perhaps reluctantly), Britain had pioneered the modern idea of liberty. In the centuries that followed, we championed what Winston Churchill defined as one of our most important national characteristics: a belief in what he called “fair play.” But the meteoric rise of the Brexit Party, led by the anti-European Nigel Farage, and Farage’s success in setting the terms for choosing the next Conservative prime minister, has the rest of the world wondering what has happened to the moderate, rational, non-ideological Britain famed for its empiricism and belief in evolutionary rather than revolutionary change. Farage has more in common with French far-right leader Marine Le Pen, Trump, and Russian President Vladimir Putin in their willful desire to destroy any institution labeled “global” or “European” than with traditional British values."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Einschränkungen auf der Angebotsseite haben die Inflation in die Höhe getrieben, und nun sorgen angebotsseitige Faktoren dafür, dass die Inflation wieder zurückgeht. Zahlreiche Ökonomen (darunter auch einige von der Fed) hatten erwartet, dass die angebotsseitigen Unterbrechungen durch den russischen Krieg in der Ukraine und die Pandemie sehr rasch überwunden werden würden. Letztlich lagen sie falsch, allerdings nur hinsichtlich des Tempos, zu dem eine Normalisierung der Umstände eintreten würde. Großteils waren diese Fehleinschätzungen verständlich. Wer hätte schon gedacht, dass es Amerikas legendärer Marktwirtschaft derart an Widerstandskraft fehlen würde? Wer hätte vorhersehen können, dass es zu kritischen Engpässen bei Babynahrung, Damenhygieneartikeln und den in der Autoproduktion notwendigen Komponenten kommt? Sprechen wir hier von den Vereinigten Staaten oder von der Sowjetunion in ihren letzten Tagen? Bevor der russische Präsident Wladimir Putin im letzten Jahr mit einem massiven Truppenaufmarsch an den Grenzen zur Ukraine begann, konnte außerdem niemand voraussehen, dass es in Europa zu einem größeren Landkrieg kommt. Und jetzt kann niemand sagen, wie lange dieser Krieg dauern wird oder wie lange die politischen Entscheidungsträger brauchen werden, um die damit verbundenen Preissteigerungen zu stoppen (bei denen es sich in einigen Fällen schlicht um Preistreiberei handelt – Stichwort: „Kriegsgewinnler“). Dennoch ist der Inflationsverlauf insgesamt einfach erklärbar: Viele der angebotsseitigen Faktoren, die die Preise zu Beginn der Erholung in die Höhe trieben, kehren sich jetzt um. Vor allem der Verbraucherpreisindex für Benzin sackte im Juli um 7,7 Prozent ab und private Indizes deuten auf einen vergleichbaren Rückgang im August hin.", "en": "Supply-side constraints drove inflation higher, and now supply-side factors are bringing inflation back down. To be sure, many economists (including some at the Fed) expected the supply-side interruptions from Russia’s war in Ukraine and the pandemic to be overcome very quickly. In the event, they were wrong, but only about the speed at which conditions would normalize. Much of this failure was understandable. Who would have thought that America’s storied market economy would be so lacking in resilience? Who could have foreseen that it would suffer critical shortages of baby formula, feminine hygiene products, and the components needed to produce new cars? Is this the United States or the Soviet Union in its dying days? Moreover, before Russian President Vladimir Putin started massing troops on the Ukrainian border late last year, no one could have predicted that there would be a major land war in Europe. And now no one can predict how long the war will last, or how long it will take for political leaders to stop the price spikes associated with it (some of which are simply the result of price gouging – “war profiteering”). Still, the overall inflation story is simple: Many of the supply-side factors that drove prices higher earlier in the recovery are now being reversed. Notably, the CPI gasoline index plunged by 7.7% in July, and private indices suggest a comparable decline in August."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Viele der Ungleichheiten, die Frauen zurückhalten, sind unbewusst und daher blinde Flecken, die sich nicht allein durch Absichtserklärungen beseitigen lassen. Die Auflösung der Ungleichheit zwischen den Geschlechtern verlangt von uns, dass wir untersuchen, wo, wie und warum sich diese Voreingenommenheiten bemerkbar machen und dass wir systematische Strategien und Interventionen entwickeln, um sie zu beseitigen. Um dies zu bewerkstelligen, müssen Unternehmen Männer aktiv herausfordern, Frauen zu fördern. Deswegen bin ich stolz darauf, Corporate Impact Champion der HeForShe-Bewegung der Vereinten Nationen zu sein. Wenn wir anhaltende Veränderungen bewirken wollen, müssen wir Männern und Frauen, helfen zusammen zu arbeiten. Die Wirtschaftlichkeit ist unbestreitbar. Frauen stellen nicht nur die Hälfte der globalen Bevölkerung, sondern die gleichen Fähigkeiten, die auch für die Bewältigung der Konflikte zwischen den Geschlechtern verwendet werden - Offenheit, Bescheidenheit, Empathie - können auch verwendet werden, um andere Konflikte zu lösen, seien es kulturelle, physische oder persönliche. Natürlich ist es wichtig, männliche Skeptiker zu beruhigen, die die Geschlechtergleichheit als Bedrohung ansehen. Im Juni 2015 habe ich einen HeForShe-Chat auf Twitter geleitet. Die Unterhaltung war zwar überwiegend positiv, aber ein offensichtliches Anliegen wurde schnell klar: Warum sollten Männer Frauen fördern, damit sie Positionen erlangen, die die Männer selbst besetzen wollen? Wenn wir Bedenken dieser Art angehen, müssen wir zeigen, dass es nicht darum geht, eine bestimmte Gruppe auf Kosten einer anderen zu bevorzugen - die Gleichberechtigung muss zu einem Gewinn für alle Beteiligten werden.", "en": "Many of the biases holding women back are unconscious; and, by their very nature, these blind spots cannot be tackled by statements of intent alone. Tackling gender inequality will require us to identify where, how, and why these biases materialize, and to develop systematic strategies and interventions to root them out. In order to accomplish this, businesses must actively challenge men to help advance women in the workforce. That is why I am proud to be a founding Corporate Impact Champion of the UN Women’s HeForShe movement. Creating real and lasting change will require helping men and women work together. The business case for doing so is incontrovertible. Not only do women make up half the global population; the same skills needed to work through differences in gender – open-mindedness, humility, empathy – can be used to work across other types of differences, be they cultural, physical, or personal. It is important, of course, to reassure male skeptics who view gender parity as a threat. In June 2015, I hosted a HeForShe chat on Twitter , and while the conversation was overwhelmingly positive, an obvious concern surfaced: Why should men help promote women to positions for which they themselves are aiming? Addressing such concerns will require us to show that we are not promoting some people at the expense of others; gender parity must be win-win, not zero-sum."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "In der Sowjetunion wurde dies „Gesundheitspropaganda“ genannt, aber nicht weiter beachtet. Ein russischer Freund erzählte mir, sobald man damals einen Artikel über die gesundheitlichen Risiken von Butter las, seien alle sofort losgelaufen, um Butter zu kaufen, weil das bedeutete, dass es bald einen Buttermangel geben würde. Heute läuft diese Art Information unter dem Label „gesunder Lebensstil“ oder „Wellness“. Wir arbeiten auch an einem Projekt in diesem Bereich, mit dem wir die Menschen über zwei Medienkanäle erreichen wollen, z. B. Internet und Mobiltelefone, anstatt lange Artikel in Zeitungen zu schreiben oder Vorträge im Fernsehen zu halten. Also z. B. ein Angebot, dass schwangere Frauen über das Mobiltelefon einmal pro Woche per SMS aktuelle Informationen oder Erinnerungen erhalten. Z. B. die Frage: „Bewegt sich das Baby?“ Wenn nicht, wird ihnen ein lokales Krankenhaus empfohlen. Als ich diese Argumente in einer Zusammenfassung zum Thema Zivilgesellschaft im Allgemeinen vorbrachte, wurde ich von keinem Geringeren als Barack Obama unterbrochen, der sich anlässlich des Gipfeltreffens mit Präsident Dmitri Medwedew in Moskau aufhielt und sich die Zeit nahm, an unserem Treffen teilzunehmen. Obama entschuldigte sich für sein verspätetes Eintreffen und fügte hinzu: „Wir brauchen die Zivilgesellschaft, weil man sich auf Politiker einfach nicht verlassen kann!“", "en": "One Russian friend told me, “Whenever we would read an article about the health dangers of butter, we would immediately run out and buy as much butter as we could find, because we knew it meant there would be a butter shortage.” Today, that type of information is called “healthy lifestyle promotion.” We are also working on a project along these lines, reaching out to target populations with two-way new media such as the Internet and mobile phones, rather than harangues in newspapers and TV. Imagine a program where pregnant women could sign up by cell phone for weekly reminders and updates, and to answer questions such as, “Is the baby kicking?” If not, she could be referred to a local clinic. When I made those same points in a wrap-up to the Civil Society Summit as a whole, I was interrupted by none other than US president Barack Obama, who was in Moscow for his summit with President Dmitry Medvedev but also took the time to listen our gathering of civil-society organizations. Obama apologized for arriving late, and added: “That’s why we have civil society. You just can’t rely on politicians!”"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Gestern war mein Fieber besser, und heute fängt der Tag wie Frühling an, wie Frühling in Bildern. Ich will versuchen, auszugehen in die Bibliothèque Nationale zu meinem Dichter, den ich so lange nicht gelesen habe, und vielleicht kann ich später langsam durch die Gärten gehen. Vielleicht ist Wind über dem großen Teich, der so wirkliches Wasser hat, und es kommen Kinder, die ihre Schiffe mit den roten Segeln hineinlassen und zuschauen. Ich habe etwas getan gegen die Furcht. Ich habe die ganze Nacht gesessen und geschrieben, und jetzt bin ich so gut müde wie nach einem weiten Weg über die Felder von Ulsgaard. Es ist doch schwer zu denken, daß alles das nicht mehr ist, daß fremde Leute wohnen in dem alten langen Herrenhaus. Es kann sein, daß in dem weißen Zimmer oben im Giebel jetzt die Mägde schlafen, ihren schweren, feuchten Schlaf schlafen von Abend bis Morgen. Nur das Zimmer, das man neben sich hat, ist immer ganz anders, als man es sich denkt. Ist nicht dieser der Einzige, der sich erhielt unter seinem Wahnsinn wie Wachsblumen unter einem Glassturz? Für die anderen beteten sie in den Kirchen um langes Leben, von ihm aber verlangte der Kanzler Jean Charlier Gerson, daß er ewig sei, und das war damals, als er schon der Dürftigste war, schlecht und von schierer Armut trotz seiner Krone.", "en": "Yesterday my fever was better, and this morning the day began like spring, like spring in paintings. I want to go out to the Bibliothèque Nationale and spend some time with my poet, whom I haven’t read for many weeks, and afterward perhaps I can take a leisurely walk through the gardens. Perhaps there will be a wind over the large pond which has such real water, and children will come to sail their little red boats. I have taken action against fear. I sat up all night and wrote; now I am as tired as after a long walk through the fields of Ulsgaard. Still, it is hard for me to think that that world no longer exists, that strangers are living in the ancient, long manor-house. It may be that in the white room up in the gable the maids are sleeping now, sleeping their heavy, moist sleep through the night until morning comes. The room next door is the only one that is always completely different from what you think. Isn’t he the only one who held up under his madness like wax flowers under a bell-jar? They prayed for the others, in the churches, that they would have long lives; but of him Chancellor Jean Charlier de Gerson asked that he be eternal, and this was when he was already the neediest of all, wretched and in the most abject poverty, in spite of his crown."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Die wirtschaftlichen Folgen der Wahlen in Amerika STANFORD – Die Wahlen zum US-Kongress im November waren ein deutliche Absage an die enorme Ausweitung der Staatsausgaben, der Defizite und der Schulden der Vereinigten Staaten. Der mitten in der Finanzkrise im Herbst 2008 gewählte Präsident Obama sowie die demokratische Führung im Kongress schienen überrascht, dass die Öffentlichkeit ihre Konjunkturprogramme, die Gesundheitsreform und die Energiepolitik auf breiter Front ablehnte. Natürlich ist ein Teil der Steigerung bei Ausgaben und Schulden auf die Rezession, sowie auf Verteidigungsausgaben und andere von Präsident George W. Bush geerbte Verpflichtungen zurückzuführen. Aber anstatt ihr Heil vor der Rezession in einer neuen Ära der Abhängigkeit vom Staat zu suchen, haben die meisten Wähler diese Politik zurückgewiesen, der es offenkundig nicht gelang, viel für die Erholung der Wirtschaft zu tun.. Die Wahlergebnisse sollten daher primär nicht als Stärkung der Republikaner gesehen werden, sondern als Abfuhr für die Agenda der Demokraten, die von den Wählern als abgehoben von ihren Sorgen, Interessen und Werten empfunden wurde. Nach dem Zugewinn von über 60 Sitzen (der größte Zugewinn der letzten 70 Jahre), haben die Republikaner die Kontrolle des Repräsentantenhauses übernommen. Auch im Senat konnten sie sechs Sitze mehr für sich verbuchen. Die Republikaner verzeichneten überall Stimmengewinne, vor allem aber in der industriellen Kernregion von Pennsylvania bis Wisconsin. Außerdem gelang es, viele Gouverneursposten und Mehrheiten in den Parlamenten zahlreicher Bundesstaaten gewinnen. Beides wird von entscheidender Bedeutung bei der Neuerstellung der Wahlbezirksgrenzen im so genannten „Reapportionment“ sein, also der Neuzuteilung von Sitzen eines Bundesstaates im Repräsentantenhaus aufgrund der Volkszählung 2010. Aufgrund der Tatsache, dass sich der Präsident im Repräsentantenhaus einer Mehrheit der anderen Partei gegenüber sieht, erwartet man einen Stillstand bei den großen Gesetzesvorhaben. Es gibt allerdings einen Hoffnungsschimmer: Der amerikanischen Wirtschaft, sowie dem Arbeits- und Aktienmarkt ging es historisch gesehen in den Jahren eines solchen Zustandes immer besser. Außerdem werden sich die geänderten Mehrheitsverhältnisse im Kongress positiv auf die Gesetzgebung hinsichtlich des internationalen Handels auswirken. Der protektionistische Flügel der Republikaner ist kleiner als jener der Demokraten, was letztlich den Freihandelsabkommen zwischen den USA und Ländern wie Südkorea und Kolumbien zugute kommt sowie auch einer Wiederbelebung der darnieder liegenden Doha-Runde zur Liberalisierung des Welthandels. Ebenso sollten auch die wirtschaftlichen (aber keine anderen) Spannungen zwischen den China und den USA etwas leichter zu bewältigen sein.", "en": "The Economic Consequences of America’s Elections STANFORD – November’s mid-term elections were a sharp rebuke to the vast expansion of government spending, deficits, and debt in the United States. Elected in the midst of the financial crisis in the fall of 2008, President Barack Obama and the Democratic leadership of Congress seemed surprised when the public rejected their stimulus, health-care reform, and energy policies by large margins. Of course, some of the huge increase in expenditure and debt has been the result of the recession, and of the defense and other spending legacies of President George W. Bush. But, instead of finding security and salvation from recession in a new era of dependence on government, most voters were repelled by such policies’ apparent failure to do much to improve the economy. Thus, the election results should not be viewed primarily as an endorsement of the Republicans, but as a rebuke to the Democrats’ agenda, which voters believed was out of touch with their concerns, interests, and values. The Republicans took control of the House of Representatives, netting more than 60 seats – the most in over 70 years – and six Senate seats. They gained in every part of the country, but especially in the industrial heartland from Pennsylvania to Wisconsin. They also won many governorships and took over many state legislatures; both will play a vital role in redrawing Congressional and legislative districts in the reapportionment next year following the 2010 census. With divided government, many expect partisan gridlock on major legislation. But there is reason to be hopeful: the American economy, labor market, and stock market have historically fared a bit better in years of divided government. Moreover, the changed Congressional landscape will be better for trade-related legislation. The Republicans’ protectionist wing is smaller than the Democrats’, which may eventually help free-trade agreements between the US and countries such as South Korea and Colombia, as well as a revival of the moribund Doha round of global trade-liberalization talks. Likewise, economic (but not other) tensions between China and the US should be a little easier to manage."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Außerdem erscheinen die Institutionen, die in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet wurden, nicht mehr effektiv genug, um die neuen Herausforderungen der Weltwirtschaft zu meistern, und haben somit einen Teil ihrer Legitimität eingebüßt. So hat z. B. die Autorität des IWF – vor allem in Asien – im letzten Jahrzehnt unter dem festen Bekenntnis des Fonds zur neoliberalen Denkweise und zum sogenannten „Washington Consensus“ gelitten. Die Wiederbelebung dieser Institutionen ist der erste Schritt zur Lösung der aktuellen Probleme der globalen Wirtschaft. Wir brauchen ihre Hilfe, um Normen, Prinzipien, Regeln und Entscheidungsfindungsverfahren einzuführen und somit die endemischen Probleme mit Trittbrettfahrern in der nahezu anarchischen internationalen Gesellschaft abzumildern. Daher muss die erste Aufgabe des G-20-Treffens vom 11. bis 12. November in Seoul die Wiederbelebung und Stärkung des IWF und der globalen Finanzregulierung sein. Wenn die Staats- und Regierungschefs der G-20 zudem auch bedeutsame Fortschritte zur Lösung der Doha-Welthandelsrunde erzielen können, geben sie der Stabilisierung der Weltwirtschaft weiteren Schwung. Es gibt Anzeichen dafür, dass der Gipfel in Seoul erfolgreich sein könnte. Beim Treffen der G-20-Finanzminister und Zentralbankchefs in der südkoreanischen Stadt Gyeongju am 22. Oktober wurden einige beachtliche Ziele erreicht, z. B. die Verschiebung von 6 % der IWF-Stimmgewichte vom überrepräsentierten Europa auf unterrepräsentierte Länder, die Verdopplung der Quoten der Mitglieder und die Verringerung der europäischen Vertretung im Exekutivdirektorium des Fonds um zwei Sitze. Der geschäftsführende Direktor des IWF Dominique Strauss-Kahn erklärte, dies sei ein „historischer“ Schritt und die wichtigste Entscheidung über die Führung des Fonds seit seiner Gründung 1944. Der IWF erhielt außerdem das Recht zur Durchführung des gegenseitigen Bewertungsprozesses (Mutual Assessment Process) der makroökonomischen Politik der einzelnen Länder innerhalb des Rahmens für starkes, nachhaltiges und ausgewogenes Wachstum. Diese Autorität sollte es dem Fonds ermöglichen, selbst die mächtigsten Volkswirtschaften der Welt zu beaufsichtigen: die USA und China. Die jüngste Übereinkunft des Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht über einen neuen Rahmen für Eigenkapitalquoten ist ein weiterer positiver Schritt. Doch dreht es sich in den Köpfen der Staats- und Regierungschefs der G-20 weiterhin um die Schlüsselfragen nach den Wechselkursen und den globalen Ungleichgewichten. Beim Treffen in Gyeongju wurde beschlossen, dass die G-20-Länder zu marktbestimmten Wechselkursen übergehen und eine Politik verfolgen würden, die „dazu führt, die exzessiven Ungleichgewichte zu verringern und die Leistungsbilanzungleichgewichte auf einem tragbaren Niveau zu halten.“ Es ist fraglich, ob diese beiden Punkte in Seoul weiter zur Diskussion gestellt werden.", "en": "In addition, the institutions created in the days following WWII no longer seem effective enough to meet the new challenges of the global economy, and thus have lost some of their legitimacy. For example, the IMF’s authority has suffered in the recent decade – especially in Asia – from the fund’s deep commitment to neo-liberal orthodoxy and the so-called “Washington Consensus.” Reinvigorating these institutions is the first step toward solving the global economy’s current problems. We need their help to implement norms, principles, rules, and decision-making procedures, thereby mitigating the endemic free-rider problems in quasi-anarchical international society. Thus, the first task for the G-20 meeting on November 11-12 in Seoul must be to revitalize and strengthen the IMF and global financial regulation. If the G-20 leaders can also make meaningful progress towards resolving the Doha Round of trade negotiations, they will add momentum for global economic stabilization. There are signs that the Seoul meeting may be successful. The meeting of G-20 finance ministers and central bankers in the South Korean city of Kyeongju on October 22 produced some noteworthy achievements, such as shifting 6% of the IMF’s voting quota from overrepresented Europe to underrepresented emerging countries, doubling members’ quotas, and reducing Europe’s representation on the Fund’s executive board by two seats. IMF Managing Director Dominique Strauss-Kahn declared the move “historic” and the most important decision on the Fund’s governance since its establishment in 1944. The IMF also was empowered to conduct the Mutual Assessment Process of each country’s macroeconomic policies under the Framework for Strong, Sustainable, and Balanced Growth. That authority should allow the Fund to inspect even the world’s mightiest economies, the US and China. The recent agreement by the Basel Committee on Banking Supervision on a new capital-adequacy framework is another positive step. But the key issues lingering in the minds of the G-20 leaders will be exchange rates and global imbalances. The Kyeongju meeting decided that the G-20 countries would move toward market-determined exchange rates and pursue “politics conducive to reducing excessive imbalances and maintaining current-account imbalances at sustainable levels.” These two issues may or may not be on the table for further discussion in Seoul."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Internationale Normen im Cyberspace CAMBRIDGE – Im letzten Monat richteten die Niederlande die Global Conference on Cyberspace 2015 aus, an der fast 2000 Regierungsmitglieder, Wissenschaftler, Wirtschaftsvertreter und andere teilnahmen. Ich selbst hatte dabei den Vorsitz einer Kommission zu Frieden und Sicherheit im Cyberbereich inne, zu der auch ein Vizepräsident von Microsoft und zwei Außenminister gehörten. Diese Konferenz von Interessenvertretern aus einer Vielzahl von Bereichen war lediglich die letzte in einer Reihe von Bemühungen, Verkehrsregeln zur Vermeidung von Cyberkonflikten festzulegen. Dass man das Internet nutzen kann, um anderen Schaden zuzufügen, ist inzwischen eindeutig belegt. Viele Beobachter glauben, dass die Regierungen der USA und Israels hinter einem Angriff steckten, bei dem Zentrifugen in einer iranischen Atomanlage zerstört wurden. Es gibt Behauptungen, dass durch einen Angriff der iranischen Regierung tausende von Computern der Ölfördergesellschaft Saudi Aramco zerstört wurden. Russland wird für die DoS-Angriffe auf Estland und Georgien verantwortlich gemacht. Und erst im vergangenen Dezember machte US-Präsident Barack Obama die nordkoreanische Regierung für einen Angriff auf Sony Pictures verantwortlich. Bis vor kurzem war die Cybersicherheit überwiegend eine einer kleinen Gemeinschaft von Computerexperten vorbehaltene Sphäre. Als 1970 das Internet geschaffen wurde, bildeten dessen Mitglieder ein virtuelles Dorf; alle kannten einander, und gemeinsam entwarfen sie ein offenes System, ohne dabei groß auf die Sicherheit zu achten. Anfang der 1990er Jahre entstand daraus das World Wide Web, und aus dessen damals wenigen Millionen Nutzern sind heute drei Milliarden geworden. In kaum mehr als einer Generation hat sich das Internet zum Nährboden der Weltwirtschaft und der weltweiten Regierungsführung entwickelt.", "en": "International Norms in Cyberspace CAMBRIDGE – Last month, the Netherlands hosted the Global Conference on Cyberspace 2015, which brought together nearly 2,000 government officials, academics, industry representatives, and others. I chaired a panel on cyber peace and security that included a Microsoft vice president and two foreign ministers. This “multi-stakeholder” conference was the latest in a series of efforts to establish rules of the road to avoid cyber conflict. The capacity to use the Internet to inflict damage is now well established. Many observers believe the American and Israeli governments were behind an earlier attack that destroyed centrifuges at an Iranian nuclear facility. Some say an Iranian government attack destroyed thousands of Saudi Aramco computers. Russia is blamed for denial-of-service attacks on Estonia and Georgia. And just last December, US President Barack Obama attributed an attack on Sony Pictures to the North Korean government. Until recently, cyber security was largely the domain of a small community of computer experts. When the Internet was created in the 1970s, its members formed a virtual village; everyone knew one another, and together they designed an open system, paying little attention to security. Then, in the early 1990s, the World Wide Web emerged, growing from a few million users then to more than three billion today. In little more than a generation, the Internet has become the substrate of the global economy and governance worldwide."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Das Gehölz, das ihn angezogen hatte, lag jenseits der Schlucht, in die er unversehens hineingefahren. Ihr mit lokkerem Schnee bedeckter Grund senkte sich nach der Seite des Gebirges hin, wie er bemerkte, als er ihn ein Stück in dieser Richtung verfolgte. Es ging abwärts; die Seitenschrägen erhöhten sich; wie ein Hohlweg schien die Falte in den Berg hineinzuführen. Dann standen die Schnäbel seines Fahrzeugs wieder aufwärts; der Boden hob sich, es gab bald keine Seitenwand mehr zu ersteigen; Hans Castorps weglose Fahrt ging wieder auf offener Berghalde gegen den Himmel.", "en": "The grove that had attracted him lay the other side of the gully into which he had unintentionally steered. The trough, covered with fluffy snow, fell away on the side next the mountains, as he observed when he pursued it a little distance. It went downhill , the steep sides grew higher, this fold of the earth’s surface seemed like a narrow passage leading into the mountain. Then the points of his skis turned up again, there began an incline, soon there were no more side walls; Hans Castorp’s trackless course ran once more uphill along the mountain-side."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Die Islamische Widerstandsbewegung (bekannt unter ihrem arabischen Akronym Hamas), die sich während der ersten Intifada des Jahres 1987 herausbildete, gewann in den 1990er Jahren nach der Rückkehr von PLO-Chef Arafat und der in den Osloer Übereinkommen vereinbarten Schaffung der Palästinenserbehörde an Macht. Die Ablehnung der Osloer Übereinkommen trug politisch Früchte für die Hamas, als den Palästinensern klar wurde, dass das Händeschütteln auf dem Rasen des Weißen Hauses nicht das begehrte Ende der israelischen Besatzung oder auch nur der illegalen israelischen Siedlungsmaßnahmen bringen würde. Doch trotz dieser langen Liste der Fehlschläge, der Machtergreifung der Hamas im Gazastreifen und ihres Status der Unberührbarkeit im Westen erzählen uns die USA immer wieder, dass 2008 das Jahr eines Friedensschlusses sein wird. Der Arabische Friedensplan, der im Austausch gegen eine Normalisierung der Beziehung der arabischen Staaten zu Israel einen palästinensischen Staat entlang der Grenzen von 1967 und eine faire Lösung des Flüchtlingsproblems fordert, scheint derweil zum Scheitern verurteilt. Nach 60 Jahren des Versagens und während die Generation, welche die Nakbeh durchlebt hat, langsam von der Bildfläche verschwindet, ist eine politische Regelung, die den Palästinensern Freiheit in einem unabhängigen Staat und Israel Sicherheit bietet und eine faire Lösung des Flüchtlingsproblems herbeiführt, nötiger als jemals zuvor. Zugleich scheint sie weniger möglich denn je.", "en": "The Islamic Resistance Movement (known by its Arabic acronym, Hamas), which emerged during the first Intifada in 1987, grew more powerful in the 1990’s, after the return of the PLO’s Yasser Arafat and the creation, as a result of the Oslo Accords, of the Palestinian Authority. Hamas’s rejection of the Oslo Accords bore political fruit as it became increasingly clear to Palestinians that the handshakes on the White House lawn would not produce the coveted end to the Israeli occupation, or even of Israel’s illegal settlement activities. Yet, despite history’s long train of failures, Hamas’s June 2007 seizure of control of Gaza, and its pariah status in the West, we are repeatedly told by the US that 2008 will be the year of a peace agreement. Meanwhile, the Arab peace proposal, which calls for a Palestinian state on the 1967 borders and a fair solution to the refugee problem in exchange for normalization of Arab states’ relations with Israel, appears doomed. After 60 years of failures, and as the generation that lived through the Nakbeh passes from the scene, a political settlement that can provide Palestinians with freedom in an independent state alongside a secure Israel and a fair solution of the refugee problem is more necessary – but also appears less possible – than ever."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Der Weg der Entwicklungsländer zur Klimaneutralität BEIJING – Die Entwicklungsländer rüsten sich vor dem Weltklimagipfel, der nächsten Monat in Ägypten stattfinden wird, zum Kampf. Das Treffen bietet Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen die Gelegenheit, ihrem berechtigten Unmut über ihre unverhältnismäßig hohen Klimakosten Luft zu machen – und die reichen Länder bekommen die Chance, endlich einen fairen Anteil an diesen Kosten zu tragen. Die heutigen Industrieländer haben 200 Jahre lang davon profitiert, dass sie enorme Mengen Treibhausgase ausgestoßen haben. Und jetzt verlangen sie von den Entwicklungsländern, zur Rettung der Erde ihre Zukunft zu opfern. Wenn wir die weltweite Klimaneutralität erreichen wollen, muss die internationale Gemeinschaft dafür sorgen, dass die Energiewende Ländern mit niedrigem Einkommen und allen voran den vom Klimawandel besonders betroffenen Ländern neue Chancen eröffnet. Nirgends zeigt sich die Spannung zwischen dem Wunsch nach mehr Wachstum und dem Kampf gegen den Klimawandel so deutlich wie in Asien. Trotz eines schwierigen geopolitischen Umfelds haben sich die Volkswirtschaften Asiens dank neuer regionaler Abkommen und erweiterter Wertschöpfungsketten inzwischen von der Coronakrise erholt und genießen ein starkes Wachstum und blühende Handelsbeziehungen. Gleichzeitig haben viele asiatische Regierungen mit der starken Verschmutzung ihrer Städte und immer häufiger auftretenden schweren Stürmen und Überschwemmungen zu kämpfen. Heute verursachen die kohlenstoffintensiven Wirtschaftssysteme Asien weltweit die größte Menge an Treibhausgasen. Gleichzeitig liegen 99 der 100 durch den Klimawandel am stärksten gefährdeten Städte in Asien. Der Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft ist ein gewaltiges Unterfangen und erfordert starke staatliche Kapazitäten. Wie ein neuer Bericht der Asiatischen Infrastruktur-Investitionsbank zeigt, stellt er die größte Herausforderung dar, die die Schwellen- und Entwicklungsländer je bewältigen mussten. Träge staatliche Unternehmen mit übergroßem CO2-Fußabdruck und staatlich kontrollierte Banken, die viel zu lange in fossile Brennstoffe investiert haben, müssen jetzt vorangehen und den Ausbau der erneuerbaren Energien forcieren. Und Regierungen müssen zielgerichtete Initiativen entwickeln und umsetzen, die einen angemessene CO2-Preis gewährleisten, Anreize für grüne Innovationen setzen und die Abhängigkeit von Öl und Kohle auf eine sozial und politisch nachhaltige Weise abbauen. Einige staatliche Unternehmen haben bereits auf diese Herausforderungen reagiert. Seit der indische Premierminister Narendra Modi die Klimaneutralität bis 2070 zum Staatsziel erklärt hat, konzentriert sich das staatliche Bergbauunternehmen Coal India zunehmend auf die Erneuerbaren und besonders die Solarenergie. Auch in China hat die Regierung die „Großen Fünf“ Elektrizitätsunternehmen in Staatsbesitz angewiesen, beim Aufbau eines klimaschonenden Systems eine Führungsrolle zu übernehmen. Auch die staatlichen Finanzinstitute sind Teil des Wandels: So hat Chinas Exim Bank beispielsweise grüne Leitlinien für ihre Tätigkeit im Inland verabschiedet.", "en": "How Developing Countries Can Reach Net Zero BEIJING – The world’s developing economies are gearing up for a fight ahead of next month’s United Nations Climate Change Conference (COP27) in Egypt. The gathering will provide low- and middle-income countries an opportunity to air their justified grievances about the climate costs they disproportionately bear – and rich countries a chance to start paying their fair share. While today’s developed economies have reaped the benefits of emitting massive amounts of greenhouse gases for 200 years, developing countries have been asked to sacrifice their future to save the planet. But if we are to reach net-zero emissions, the international community must ensure that the energy transition creates opportunities for lower-income countries, particularly ones on the frontlines of climate change. Nowhere is the tension between promoting growth and fighting climate change more palpable than in Asia. Despite a challenging geopolitical landscape, Asia’s economies have bounced back from the COVID-19 pandemic with strong growth and flourishing trade, owing to new regional agreements and expanding value chains. At the same time, many Asian governments have been struggling to cope with severe urban air pollution and the increasing frequency of powerful storms and floods. While Asia accounts for the world’s largest emissions of greenhouse gases with the highest carbon intensity, it is also home to 99 of the world’s 100 most climate-vulnerable cities. The net-zero transition is a massive undertaking that requires enhanced state capacity. As a new report by the Asian Infrastructure Investment Bank points out, it poses the greatest challenge that emerging and developing economies have ever faced. Laggard state-owned enterprises with outsize carbon footprints and state-controlled banks that are over-invested in fossil fuels need to become leaders in advancing renewable energy. Similarly, governments must develop and implement mission-driven policies to price carbon use accurately, encourage green innovation, and phase out dependence on oil and coal in a socially and politically sustainable fashion. Some state-owned companies have already begun responding to these challenges. Since Indian Prime Minister Narendra Modi pledged to achieve net-zero emissions by 2070, the state-owned mining company Coal India has been increasingly focused on renewables, particularly solar energy. Similarly, the Chinese government has directed the “Big Five” state-owned electricity companies to take the lead on greening the system. State-owned financial institutions are also changing: China’s Exim Bank, for example, has adopted a green framework for its domestic operations."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Eine Minute vor zwölf für die Menschheit AMMAN – Seit 1947 hat die Zeitschrift Bulletin of the Atomic Scientists – eine Gründung Albert Einsteins und von Wissenschaftlern des Manhattan Project, die bei der Entwicklung der in Hiroshima und Nagasaki eingesetzten Atombomben mitgewirkt hatten – jedes Jahr die Atomkriegsuhr neu gestellt. Die Uhr verwendet „die Symbolik der Apokalypse (Mitternacht) und die zeitgenössische Redewendung für eine Atomexplosion (Countdown auf null)“, um die Verletzlichkeit der Menschheit für selbstverursachte Katastrophen zu verdeutlichen. Im Januar 2022 setzte der Wissenschaftsrat der Zeitschrift die Uhr das dritte Jahr in Folge auf 100 Sekunden vor zwölf. Das ist näher, als die Menschheit dem Aussterben seit 75 Jahren gekommen ist. Knapp einen Monat nach dieser düsteren Prognose startete Russland eine weitreichende „militärische Sonderoperation“ gegen die Ukraine. Schlimmer noch: Wenig später befahl der russische Präsident Wladimir Putin, die russischen Nuklearstreitkräfte in Alarmbereitschaft zu versetzen, und drohte mit dem Einsatz dieses Arsenals, falls der Westen versuchen wollte, militärisch in der Ukraine zu intervenieren. Angesichts derart konfliktverschärfender Rhetorik, der offensichtlichen Erosion der gemeinsamen Mechanismen zur Steuerung von Konflikten und globalen Sicherheitsrisiken und der Tatsache, dass neun Länder insgesamt 13.100 Atomwaffen besitzen, könnte es nun erforderlich sein, die Atomkriegsuhr erneut vorzustellen. Diesmal sollte der Zeiger auf nur eine Minute vor Mitternacht gerückt werden. Der griechische Historiker und Philosoph Thucydides warnte, dass der schreckliche Zusammenbruch menschlicher Werte unter dem Druck des Krieges die Menschen dazu treiben könne, „Rache über Unschuld und Profit über Gerechtigkeit zu erheben“.Dies sind bösartige Werte, die trotzdem von Mächten überall auf der Welt zunehmend propagiert werden. Im Gefolge der russischen Invasion in der Ukraine haben selbst relativ pazifistische Länder begonnen, wieder aufzurüsten. Statt sich vom Abgrund zurückzuziehen, scheint die Welt darauf zuzueilen. Nach Jahren geopolitischer Spannungen, Bürgerkriege und menschlicher Katastrophen scheinen wir an einem Punkt angelangt zu sein, an dem die Politiker die nukleare Drohung beinah ungeniert aussprechen können. Inmitten des durch die COVID-19-Pandemie verursachten unkalkulierbaren Leids konzentrieren sich die Großmächte weiterhin stärker auf ihre militärischen Fähigkeiten als auf das Wohlergehen der Menschen. Russland etwa hat gedroht, neu getestete hypersonische Raketen einzusetzen, die 15-fache Schallgeschwindigkeit erreichen, ihre Flugbahn autonom bestimmen und ihre atomare Sprengladung vom Radar unbemerkt ins Ziel bringen können. Der Einsatz dieser Waffen würde unzweifelhaft sofortige Vergeltungsmaßnahmen auslösen, die innerhalb von Stunden große Teile des Planeten zerstören würden.", "en": "Humanity Is One Minute from Midnight AMMAN – Every year since 1947, the Bulletin of the Atomic Scientists – founded by Albert Einstein and scientists from the Manhattan Project who helped develop the atomic weapons used at Hiroshima and Nagasaki – has set the Doomsday Clock. The clock uses “the imagery of apocalypse (midnight) and the contemporary idiom of nuclear explosion (countdown to zero)” to indicate humanity’s vulnerability to man-made disasters. In January 2022, the Bulletin’s Science and Security Board set the clock for the third consecutive year at 100 seconds to midnight, marking the closest humanity has come to extinction in the last 75 years. Barely a month after that gloomy prognosis, Russia launched a wide-ranging “special military operation” against Ukraine. Worse still, Russian President Vladimir Putin shortly afterward ordered Russia’s nuclear forces to be put on high alert, and threatened to use this arsenal should the West attempt to intervene militarily in Ukraine. Given such incendiary rhetoric, the apparent erosion of collective mechanisms to manage conflict and global security risks, and the fact that nine countries possess a total of 13,100 nuclear weapons, it may now be necessary to reset the Doomsday Clock once again. This time, it should move forward to just one minute to midnight. Thucydides, the Greek historian and philosopher, warned of how the dreadful collapse of humane values under the pressure of war could push humans to exalt “vengeance above innocence and profit above justice.” These are malicious values, and yet powers around the world are increasingly promoting them. In the wake of Russia’s invasion of Ukraine, even relatively pacifist countries have started to rearm. Instead of withdrawing from the precipice, the world seems to be hastening toward it. After years of geopolitical rifts, civil wars, and human catastrophes, we appear to have arrived at a point where leaders can brandish the nuclear threat in the most cavalier fashion. Amid the incalculable suffering caused by the COVID-19 pandemic, the world’s great powers remained more focused on their military capabilities than on human welfare. Russia, for example, threatened to use newly tested hypersonic missiles that can travel at more than 15 times the speed of sound, autonomously determine their trajectories, and deliver nuclear payloads undetected by radar. The use of such weapons would undoubtedly trigger immediate retaliation, destroying much of the planet within hours."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Wenn aber die Arbeitslosenrate zu diesem Zeitpunkt immer noch hoch ist – sagen wir, über 7 Prozent – könnten einige Mitglieder des Offenmarktausschusses der Fed argumentieren, dass aus dem doppelten Mandat der Fed – geringe Arbeitslosigkeit und auch niedrige Inflation – hervorgeht, dass es für eine Erhöhung der Zinssätze zu früh ist. Außerdem könnte auch der US-Kongress starken Druck ausüben, die Zinssätze nicht zu erhöhen. Obwohl die rechtliche „Unabhängigkeit“ der Fed bedeutet, dass ihr das Weiße Haus nicht vorschreiben kann, was sie zu tun hat, ist die Fed jedoch dem Kongress voll rechenschaftspflichtig. Mit dem vor kurzem verabschiedeten Dodd-Frank-Gesetz zur Finanzreform büßte die Fed einige Befugnisse ein und die legislative Debatte rund um die Gesetzesvorlage deutet darauf hin, dass es breite Unterstützung für weitere Restriktionen geben könnte, wenn der Kongress mit der Politik der Fed nicht zufrieden ist. Der Wunsch der Politiker, die Zinssätze niedrig zu halten, um die Arbeitslosigkeit zu senken, steht oft im Widerspruch zur Sorge der Fed, zeitgerecht zu handeln, um die Preisstabilität aufrecht zu erhalten. Die große Zahl der Langzeitarbeitslosen könnte das Problem diesmal schwieriger gestalten, weil dadurch die Arbeitslosigkeit hoch bleibt, auch wenn auf den Gütermärkten eine steigende Inflation einsetzt. Wenn das eintritt, stehen die Vertreter der Fed vor einer schwierigen Entscheidung: Entweder man strafft die Geldpolitik, um ein beschleunigtes Preiswachstum einzudämmen, wodurch man sich gegen den Kongress stellt und möglicherweise mit Restriktionen zu rechnen hat, die eine zukünftige Inflationsbekämpfung in Zukunft erschweren oder man tut überhaupt nichts. Beide Entscheidungen könnten eine höhere zukünftige Inflationsrate bedeuten, wie man auf den Finanzmärkten fürchtet. Obwohl es die EZB nicht mit direkter legislativer Überwachung zu tun hat, ist klar, dass es Direktoriumsmitglieder gibt, die sich gegen höhere Zinssätze aussprechen würden und dass politischer Druck von Regierungschefs und Finanzministern ausgeübt wird, um die Zinsen niedrig zu halten. Eine steigende Inflation ist gewiss nicht unabwendbar, aber sowohl in den USA als auch in Europa ist sie zu einer Gefahr geworden, mit der man rechnen muss.", "en": "But, if the unemployment rate is then still relatively high – say, above 7% – some members of the Fed’s Open Market Committee may argue that the Fed’s dual mandate – low unemployment as well as low inflation – implies that it is too soon to raise interest rates. There could also be strong pressure from the US Congress not to raise interest rates. Although the Fed’s legal “independence” means that the White House cannot tell the Fed what to do, the Fed is fully accountable to Congress. The recent Dodd-Frank financial-reform legislation took away some of the Fed’s powers, and the legislative debate surrounding the bill indicated that there could be wide support for further restrictions if Congress becomes unhappy with Fed policy. Politicians’ desire to keep interest rates low in order to reduce unemployment is often in tension with the Fed’s concern to act in a timely manner to maintain price stability. The large number of long-term unemployed may make the problem more difficult this time by causing the unemployment rate to remain high even when product markets are beginning to experience rising inflation. If that happens, Fed officials will face a difficult choice: tighten monetary policy to stem accelerating price growth, thereby antagonizing Congress and possibly facing restrictions that make it difficult to fight inflation in the future; or do nothing. Either choice could mean a higher future rate of inflation, just as financial markets fear. Although the ECB does not have to deal with direct legislative oversight, it is now clear that there are members of its governing board who would oppose higher interest rates, and that there is political pressure from government leaders and finance ministers to keep rates low. Rising inflation is certainly not inevitable, but, in both the US and Europe, it has become a risk to be reckoned with."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Chinas neuer Latin-Beat Der chinesische Staatspräsident Hu Jintao ist gerade von seiner Reise nach Lateinamerika zurückgekehrt, wo er nach langfristigen Versorgungsquellen für die florierende Volkswirtschaft seines Landes Ausschau hielt. Diese neuen Verbindungen eröffnen Lateinamerika und der Karibik zum einen neuen Markt und zum anderen bieten sie ein Beispiel, wie eine dynamische Wirtschaft Armut verringern kann. Doch Lateinamerika sollte auch auf der Hut sein. China mag zwar ein unersättlicher Importeur lateinamerikanischer Rohstoffe sein, es ist aber auch ein ungeheurer Konkurrent. Sowohl der öffentliche als auch der private Sektor in der ganzen Region sollten umgehend Maßnahmen ergreifen, um dieser neuen Konkurrenz ins Auge zu sehen und auf kooperative Projekte mit den Chinesen hinzuarbeiten. Die normalen Menschen in Lateinamerika erkennen erst jetzt Chinas Bedeutung als wirtschaftlicher Global Player. Bis vor kurzem nahmen die meisten Menschen kaum Notiz von China. Doch im Gegensatz zur Stagnation der lateinamerikanischen Volkswirtschaften betrachtet hat Chinas schnell steigendes Wachstum Regierungen und Unternehmer überall in der Region wach gerüttelt. Vergleiche zwischen der chinesischen und der lateinamerikanischen Wirtschaft sind bestürzend. Schätzungen der Weltbank zufolge wurde die äußerste Armut in China, gemessen an einem Pro-Kopf-Einkommen von $1 Dollar pro Tag, von etwa 500 Millionen Menschen Anfang der Achtzigerjahre auf weniger als 90 Millionen im Jahr 2000 verringert. Die Armutsquoten in Südamerika sind unterdessen relativ konstant geblieben. Die Wirtschaftswachstumsraten machen die gleiche Kluft deutlich. Von 1978 bis 2003 betrug das reale BIP-Wachstum in China durchschnittlich 8,1 % pro Jahr, während das Wachstum in Mexiko – das schnellste in Lateinamerika, kaum 1 % pro Jahr erreichte. Chinas Handelsverkehr mit Lateinamerika und der Karibik nimmt zwar zu, bleibt aber gering und macht weniger als 2 % der Exporte und Importe im Jahr 2002 aus. Das Wesen dieser Handelsbeziehung unterscheidet sich wesentlich von Land zu Land. So haben beispielsweise Brasilien und Argentinien Agrarexporte nach China bedeutend gesteigert, während Mittelamerika und Mexiko eine beträchtliche Zunahme ihrer Importe aus China verzeichnen. Das ist wichtig, weil es die unterschiedliche regionale Auswirkung veranschaulicht, die der Handel mit China auf Lateinamerika und die Karibik aufgrund des Exports südamerikanischer Rohstoffe, gepaart mit den zunehmenden chinesischen Importen nach Mexiko, hat. In den zehn Jahren zwischen 1993 und 2003 stiegen die Exporte von China und Hongkong nach Mexiko von 1,12 % der mexikanischen Gesamtimporte auf 5,8 %.", "en": "China’s New Latin Beat China’s President Hu Jintao has just returned home from his first trip to Latin America, where he sought new long-term sources of supplies for his country’s booming economy. These new ties offer Latin America and the Caribbean both a new market and an example of how a dynamic economy can reduce poverty. But Latin America should also be on its guard. While China may be a ravenous importer of Latin American commodities, it is also a formidable competitor. Both the public and private sector throughout the region should take immediate measures to face up to this new competition and to work toward cooperative projects with the Chinese. Ordinary people in Latin America are only now recognizing China’s importance as a global economic player. Indeed, until recently, most people took little notice of China. But China’s soaring growth, seen in contrast with stagnation in Latin America’s economies, has awakened governments and businessmen across the region. Comparisons between China’s economy and that of Latin America are stunning. The World Bank estimates that dire poverty in China, calculated as individual income of $1 per day, has been reduced from about 500 million people at the start of the 1980’s to less than 90 million in 2000. Meanwhile, poverty rates in South America have remained relatively constant. Economic growth rates reveal the same gap. From 1978 to 2003, annual real GDP growth in China averaged 8.1% while growth in Mexico – the fastest in Latin America, barely reached 1% a year. Although growing, China’s trade with Latin America and the Caribbean remains small, representing less than 2% of both exports and imports in 2002. The nature of that trading relationship differs substantially from country to country. Brazil and Argentina have, for example, significantly increased agricultural exports to China, while Central America and Mexico have seen their imports from China increase dramatically. This is important because it illustrates the dissimilar regional impact that trade with China has on Latin America and the Carribean, owing to the export of South America’s basic goods, coupled with the growth of Chinese imports into Mexico. In the 10 years between 1993 and 2003, China’s and Hong Kong’s exports to Mexico rose from 1.12% of total Mexican imports to 5.8%."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Vor allem dank Nawalnys „Smart-Voting-Strategie“ – bei der die Wähler aufgefordert werden, denjenigen zu unterstützen, der die besten Chancen hat, einen vom Kreml unterstützten Kandidaten zu schlagen – haben die Kommunisten bei den Parlaments- und Regionalwahlen im vergangenen Monat stark abgeschnitten. Offiziell erhielten die Kandidaten der Kommunistischen Partei 18,9% der Stimmen für die Staatsduma (Parlament), während die Kremlpartei „Geeintes Russland“ fast 49,8% der Stimmen erhielt. Die Kommunisten weigern sich allerdings, die Ergebnisse anzuerkennen und beharren darauf, dass die Wahl manipuliert worden ist. Und tatsächlich schätzen einige Experten, dass sie rund 30% der Stimmen hätten erhalten müssen, während auf die Partei Geeintes Russland etwa 35% der Stimmen entfielen. Viele Russen scheinen Kommunisten inzwischen mehr Achtung entgegenzubringen als Putin. Damit ist nicht die Kommunistische Partei früherer Tage gemeint. Weit davon entfernt, sich alle irdischen Freuden zu versagen, sieht man Parteimitglieder, die Pelzmäntel tragen, ins Ausland reisen, ausländische Autos fahren und soziale Medien nutzen. Einige – wie der charismatische Agrarunternehmer Pawel Grudinin (dem die Zulassung als Kandidat für die Duma-Wahl im vergangenen Monat verwehrt wurde) – sind Millionäre. Und obwohl die Partei immer noch von dem 77-jährigen Gennadi Sjuganow geführt wird, wird sie zunehmend von jüngeren Mitgliedern unterstützt und auch geprägt. Nehmen wir Nikolai Bondarenko. Der 36-jährige Bondarenko, der auch der „rote Nawalny“ genannt wird, hat die schlecht konzipierte Rentenreform von 2018 scharf kritisiert.", "en": "Thanks largely to Navalny’s “smart voting” strategy – whereby voters are urged to support whoever has the best chance of beating a Kremlin-backed candidate – Communists performed strongly in last month’s parliamentary and regional elections. Officially, Communist Party candidates took 18.9% of the popular vote for the State Duma (parliament), compared to nearly 49.8% for the Kremlin’s United Russia party. But the Communists refused to recognize the results, insisting that the vote was rigged. And, indeed, some experts estimate that they should have gotten around 30% of the vote, with United Russia taking about 35%. It seems that, for many Russians, Communists are now more respectable than Putin. But this is not the Communist Party of old. Far from denying themselves all earthly pleasures, Party members can be seen wearing fur coats, traveling abroad, driving foreign cars, and using social media. Some – like the charismatic farming executive Pavel Grudinin (who was barred from running in last month’s election) – are millionaires. And while the party is still led by the 77-year-old Gennady Zyuganov, it is increasingly supported – and shaped – by younger members. Consider Nikolai Bondarenko. Nicknamed the “Red Navalny,” the 36-year-old Bondarenko was highly critical of the poorly designed pension reform of 2018."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Japan wiederum hat kürzlich Australien, Indien und Großbritannien zu seinen Partnern beim Austausch von Geheimdienstinformationen gemacht, indem es sein Gesetz über Staatsgeheimnisse von 2014 anpasste, das bisher nur den Austausch mit den USA vorsah. Dies wird die japanische Sicherheitszusammenarbeit gemäß der Rechtslage von 2016 stärken, anhand derer die von den USA nach dem Krieg im Pazifik auferlegte japanische Verfassung so umgestaltet wird, dass Japan jetzt seinen angegriffenen Verbündeten zu Hilfe kommen kann. Auf diese Weise schmieden die indopazifischen Demokratien engere strategische Bündnisse gegen die immer stärkere chinesische Aggression. Der nächste logische Schritt für diese Länder wäre, sich bei der Förderung der regionalen Sicherheit besser abzustimmen und zu koordinieren. Das Problem dabei ist allerdings, dass die amerikanischen, australischen, indischen und japanischen Sicherheitsinteressen nicht völlig deckungsgleich sind. Für Indien und Japan ist die Bedrohung der Sicherheit durch das Reich der Mitte viel akuter und unmittelbarer, wie die chinesische Aggression gegen Indien und das immer häufigere Eindringen Chinas in japanische Gewässer zeigen. Darüber hinaus ist Indien das einzige Quad-Mitglied, das eine landgestützte Verteidigungsstellung aufrecht erhält, und es steht vor der sehr realen Gefahr eines ernsten Konflikts mit China an seiner Grenze im Himalaya. The USA hingegen haben einen Landkrieg gegen China nie in Betracht gezogen. Ihr Hauptziel besteht darin, Chinas geopolitischen, ideologischen und wirtschaftlichen Angriff auf die globale amerikanische Vorherrschaft abzuwehren. Dieses Ziel wird das folgenreichste außenpolitische Erbe von Präsident Donald Trump sein. Australien wiederum muss ein empfindliches Gleichgewicht bewahren. Einerseits will das Land seine Werte und seine regionale Stabilität schützen, aber andererseits ist es weiterhin wirtschaftlich von China abhängig, da ein Drittel seiner Exporte dorthin gehen.", "en": "Japan, for its part, recently added Australia, India, and the UK as defense intelligence sharing partners by tweaking its 2014 state secrets law, which previously included exchanges only with the US. This will strengthen Japanese security cooperation under 2016 legislation that redefined Japan’s US-imposed pacifist post-war constitution in such a way that Japan may now come to the aid of allies under attack. Thus, the Indo-Pacific’s democracies are forging closer strategic bonds in response to China’s increasing aggression. The next logical step would be for these countries to play a more concerted, coordinated role in advancing broader regional security. The problem is that American, Australian, Indian, and Japanese security interests are not entirely congruent. For India and Japan, the security threat China poses is much more acute and immediate, as shown by China’s aggression against India and its increasingly frequent incursions into Japanese waters. Moreover, India is the only Quad member that maintains a land-based defense posture, and it faces the very real prospect of a serious conflict with China on its Himalayan border. The US, by contrast, has never considered a land war against China. Its primary objective is to counter China’s geopolitical, ideological, and economic challenges to America’s global preeminence. America’s pursuit of this objective will be President Donald Trump’s most-consequential foreign-policy legacy. Australia, meanwhile, must engage in a delicate balancing act. While it wants to safeguard its values and regional stability, it remains economically dependent on China, which accounts for one-third of its exports."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurde sichtbar, wie sich Familieninteressen in Kontinentaleuropa auf überraschende Weise wieder Geltung verschafften. Diese Unternehmen entledigten sich nach und nach ihrer Manager, wenn diese in ihren Augen allzu \"amerikanisiert\" waren. In Deutschland entließ die Familie Mohn den Vorstandsvorsitzenden der Bertelsmann AG, Thomas Middelhoff, der ein Familienunternehmen in einen Betrieb verwandeln wollte, dem der nationale Charakter nahezu vollständig genommen worden wäre, hätte er sich durchgesetzt. Aus ähnlichen Gründen wurde in Frankreich Vivendi Universal-Chef Jean-Marie Messier entlassen, womit die Lagardère-Dynastie wieder die Kontrolle über das Unternehmen erlangen wollte. Anders als Messier betrachtete man die Lagardères als durch und durch französisch. Der Beisetzung von Jean-Luc Lagardère im Jahre 2003 wohnten die Ehefrau von Präsident Jacques Chirac, der Premierminister und fünf Minister aus dem Kabinett bei. Europa war gerade dabei, das Vertrauen in seine Version des Kapitalismus´ wiederzugewinnen, als der Paramalat-Skandal mit voller Kraft über den Kontinent hereinbrach. Dieser Skandal sah ganz offensichtlich wie eine Waffe aus, die im Krieg der miteinander rivalisierenden Modelle der Unternehmensorganisation wirkungsvoll eingesetzt werden sollte: Kritiker bezeichneten Parmalat als letzte sichtbare Manifestation einer Krise des Familienkapitalismus´ europäischer Prägung. So befand sich zum Beispiel Fiat in Italien lange Zeit in einem traurigen wirtschaftlichen Niedergang. Mediobanca, die Finanzinstitution, die lange Zeit im Zentrum des italienischen Familienkapitalismus´ stand, befand sich seit dem Tode ihres Gründers Enrico Cuccia und der Entlassung des Mannes, der als mutmaßlicher Nachfolger vorgesehen war, in einem harten Existenzkampf. Das Unternehmen versuchte, sich selbst im Sinne einer eher normal strukturierten Finanzinstitution neu zu definieren und sich weniger in langfristigen strategischen Unternehmensbeteiligungen zu engagieren.", "en": "At the beginning of the 21st century, family interests reasserted themselves in continental Europe in a surprising way, ousting managers who seemed to have become too Americanized. In Germany, the Mohn family dismissed the lead manager of Bertelsmann, Thomas Middelhoff, who wanted to turn a family company into an almost denationalized enterprise. In France, Jean-Marie Messier was deposed from Vivendi Universal for similar reasons, and the Lagardère dynasty tried to regain control. Unlike Messier, the Lagardères were seen as deeply French. President Jacque Chirac's wife, the Prime Minister, and five ministers attended the funeral of Jean-Luc Lagardère in 2003. Just as Europe was recovering its confidence in its version of capitalism, however, the Parmalat scandal hit. The scandal looked like an obvious weapon to be used in the war of rival models of business organization: critics portrayed Parmalat as the latest manifestation of a crisis of European-style family capitalism. Indeed, in Italy, Fiat had long been in a sad decline. Mediobanca, the financial institution long at the heart of Italian family capitalism, was struggling since the death of its founder Enrico Cuccia and the removal of the man he had designated as his heir apparent. It tried to redefine itself as a more normal financial institution, less committed to holding long-term strategic stakes in companies."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Die Lösung des Problems der schleichenden Inflation war in dieser Theorie aber mangelhaft gelöst und brach in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts vollends zusammen. Nach dem Ausbruch der Inflation in den wichtigsten Industrieländern zu dieser Zeit, verlagerte sich der ökonomische Mainstream hin zu einem ,,semi-monetaristischen\" Modell. Milton Friedman erlebte nie einen solchen Triumph wie Keynes. Aber Mitte der achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts stimmten politische Entscheidungsträger auf der ganzen Welt folgenden Thesen zu: Zentralbanken müssen ein glaubwürdiges Engagement für langfristige Preisstabilität an den Tag legen; Zentralbanken haben zu akzeptieren, dass die durchschnittliche Arbeitslosenrate nicht von zyklischen, sondern von ,,strukturellen\" Faktoren abhängt, die sie nicht beeinflussen können; Die Ankündigung und versuchte Aufrechterhaltung eines Wachstumszieles für das Geldangebot ist für Zentralbanken der einfachste Weg ihre grundsätzlichen Absichten zu kommunizieren, glaubwürdig zu sein und Außenstehenden eine sichere Methode zu bieten, die ihnen eine Beurteilung der Zentralbankpolitik erlaubt. Der Monetarismus war das Spiegelbild des Keynesianismus. Auch er garantierte scheinbar, dass so etwas wie die Inflation der siebziger Jahre des vorigen Jahrhunderts nicht wiederkehrt. Aber Lösungen für das Problem der strukturellen Arbeitslosigkeit, die in Westeuropa gerade entstand, wurden nicht geboten. Die letzten fünfzehn Jahre haben gezeigt, dass der Monetarismus ebenso schlecht geeignet ist, auf die Herausforderungen fallender Preise im Zusammenhang mit großteils fremdfinanzierten Firmen und Banken zu reagieren, wie der Keynesianismus auf die Herausforderungen der Inflation. In den siebziger Jahren und Anfang der achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts wurden schlechte Entscheidungen von vielen (auch von mir) für die mangelnde Fähigkeit sozialdemokratischer Systeme zur Inflationskontrolle verantwortlich gemacht. Politiker verstanden nicht, dass eine Ausweitung der Sozialversicherung der zwangsläufige Preis für zurückhaltende Lohnforderungen war und Gewerkschafter verstanden nicht, dass sich die politische Macht zur Rechten verschieben würde, wenn die korporatistische Sozialdemokratie nichts gegen die Inflation unternahm und die hohe Arbeitslosigkeit die Inflation beschränken würde. Heute werden andere schlechte Entscheidungen für die alarmierende Wirtschaftslage in den wichtigsten Industrieländern - mehr als ein Jahrzehnt Stagnation in Japan, Deflation in Japan und Deutschland, Rezession in Deutschland - verantwortlich gemacht. Japanische und europäische Zentralbankiers haben die Zinssätze nicht schnell und nicht tief genug gesenkt, die Bankenaufsichtsbehörden scheuten vor Spekulationskrediten zurück und Politiker waren nicht zu einer expansiveren Haushaltspolitik bereit. Man darf aber von Politikern und Zentralbankchefs nicht immer nur gute Entscheidungen erwarten: Gute Strategien müssen so gestaltet sein, dass sie auch funktionieren, wenn politische Entscheidungsträger kurzsichtig handeln und schlecht beraten werden.", "en": "But its solution to the problem of creeping inflation was jury-rigged, and broke down completely in the 1970's. In the aftermath of the main industrial countries' burst of inflation in the 1970's, mainstream economic thought in the world's industrial core shifted into a \"semi-Monetarist\" channel. Milton Friedman's victory was never as complete as the Keynesians' had been. But by the mid-1980's policymakers throughout the world were assenting to the following propositions: Central banks must make their commitments to long-run price stability credible; Central banks must accept that the average level of unemployment is determined not by cyclical factors, but by \"structural\" factors, which they have no business trying to address; Announcing and trying to maintain a money-supply growth target is an easy way for a central bank to communicate its principal intentions, gain credibility, and give outsiders a way to check whether sound policies are really being followed. Monetarism was the mirror image of Keynesianism. It seemingly guaranteed that nothing like the inflation of the 1970's would ever return. But it offered no solution to the problem of structural unemployment that arose in western Europe. The past decade and a half demonstrated that monetarism is as ill-equipped to deal with the challenges of falling prices in the context of highly-leveraged firms and banks as the Keynesian prescription was ill-equipped to deal with the challenges of inflation. Back in the 1970's and at the start of the 1980's, many (I was one) blamed bad decisions for the breakdown of the social-democratic systems' ability to control inflation. Politicians did not understand that expanding social insurance was the inevitable price of wage restraint, while union leaders did not understand that if corporatist social democracy did not restrain inflation, political power would shift to the right and high unemployment would be used to restrain it. Today, many blame today's alarming economic conditions in the world's industrial core--more than a decade of stagnation in Japan, deflation there and in Germany, recession in Germany--on other bad decisions. Japanese and European central bankers did not lower interest rates far enough fast enough, banking-sector regulators shied at the jump in speculative lending, and politicians were unwilling to expand fiscal policy sufficiently. But politicians and central bank governors cannot always be expected to make good decisions: good policies must be designed to function even when rulers are short-sighted and badly advised."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Das Spionagespiel MELBOURNE – Dank Edward Snowden weiß ich jetzt, dass die National Security Agency (NSA) der USA mich ausspioniert. Sie nutzt Google, Facebook, Verizon und andere Internet- und Kommunikationsunternehmen, um enorme Mengen an digitalen Informationen zu erheben, darunter zweifellos Daten über meine E-Mails, Handygespräche und Kreditkartennutzung. Ich bin kein US-Bürger; daher ist das Ganze völlig legal. Und selbst wenn ich ein US-Bürger wäre, könnte es sein, dass eine Menge Informationen über mich trotzdem aufgesaugt worden wären, auch wenn ich möglicherweise nicht das direkte Ziel der Überwachungsorganisation war. Sollte ich über dieses Eindringen in meine Privatsphäre empört sein? Ist jetzt endlich die Zeit von George Orwells 1984 angebrochen, wenn auch drei Jahrzehnte zu spät? Werde ich vom Großen Bruder beobachtet? Ich bin nicht empört. Auf der Grundlage dessen, was ich bisher weiß, ist mir das Ganze ziemlich egal. Es ist nicht wahrscheinlich, dass jemand meine E-Mails liest oder meine Skype-Gespräche belauscht. Bei der Menge an digitalen Informationen, die die NSA sammelt, wäre das eine unmögliche Aufgabe. Stattdessen analysieren Computerprogramme die Daten nach Mustern verdächtiger Aktivitäten, von denen Geheimdienstanalysten hoffen, dass sie sie zu Terroristen führen. Der Prozess unterscheidet sich nicht allzu sehr von der Datenerhebung und -analyse, die viele Unternehmen nutzen, um uns zielgerichteter mit Werbung einzudecken, oder die uns im Internet die Suchergebnisse geben, die wir am wahrscheinlichsten wollen. Die Frage ist nicht, welche Informationen eine Regierung oder ein Unternehmen erhebt, sondern was sie damit machen.", "en": "The Spying Game MELBOURNE – Thanks to Edward Snowden, I now know that the US National Security Agency is spying on me. It uses Google, Facebook, Verizon, and other Internet and communications companies to collect vast amounts of digital information, no doubt including data about my emails, cellphone calls, and credit card usage. I am not a United States citizen, so it’s all perfectly legal. And, even if I were a US citizen, it is possible that a lot of information about me would have been swept up anyway, though it may not have been the direct target of the surveillance operation. Should I be outraged at this intrusion on my privacy? Has the world of George Orwell’s 1984 finally arrived, three decades late? Is Big Brother watching me? I don’t feel outraged. Based on what I know so far, I don’t really care. No one is likely to be reading my emails or listening in on my Skype calls. The volume of digital information that the NSA gathers would make that an impossible task. Instead, computer programs mine the data for patterns of suspicious activity that intelligence analysts hope will lead them to terrorists. The process is not all that different from the data collection and analysis that many corporations use to target their ads at us more effectively, or that give us the online search results that we are most likely to want. The question is not what information a government, or business, gathers, but what they do with it."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Die Ausgaben der nächsten fünf Jahre wurden schlagartig um etwa 130 Milliarden Dollar aufgestockt. Die Gehälter aller öffentlicher Angestellten und der meisten nationalen Arbeitnehmer wurden erhöht, und weitere Arbeitsplätze im öffentlichen Sektor wurden geschaffen. König Abdullah versprach, eine große Anzahl neuer Häuser zu bauen – eine wichtige Geste in einem Land, in dem junge Menschen, insbesondere junge verheiratete Paare, keinen leichten Zugang zum Wohnungsmarkt haben. Auch im Nachbarstaat Bahrain haben sich die Saudis beeilt, die sunnitische Minderheitsregierung gegen zunehmende Proteste der schiitischen Mehrheit des Inselkönigreichs zu unterstützen. Einmarschiert sind die Saudi-Truppen nach Bahrain unter der Flagge des Golfkooperationsrates. Ihre Führung behauptete, dass hier wieder subversive iranische Kräfte ihre Hand im Spiel hätten, und kündigte eine Politik der eisernen Faust gegen die Demonstranten an. Zweifellos glauben die Saudis, dass ein Bahrain unter schiitischer Führung die iranische Vorherrschaft direkt vor ihre Haustür bringen würde. Auch hier verließ sich das Königreich über den Golfkooperationsrat auf ihre Politik der Großzügigkeit und versprach Bahrain für das nächste Jahrzehnt 10 Milliarden Dollar. Weitere große finanzielle Zusagen erfolgten gegenüber Oman und Jordanien, die beide als Verbündete der Saudis den Vorboten der Massenproteste einen Riegel vorschieben konnten. Zu weiter entfernt liegenden Staaten wie Libyen und Syrien haben sich die Saudis wenig geäußert – möglicherweise, um in der unsicheren Situation nicht Partei für die späteren Verlierer zu ergreifen. Das Königreich hat keine Sympathie für den libyschen Führer Muammar el-Gaddafi, der einst versucht hatte, König Abdullah töten zu lassen, und seit mindestens zehn Jahren anti-saudische Propaganda betreibt. Gewiss würden sich die Saudis über die Absetzung Gaddafis freuen, aber auf das Ergebnis der libyschen Aufstände haben sie kaum Einfluss. Das Königreich verabscheut den syrischen Präsidenten Bashar al-Assad wegen seiner Partnerschaft mit dem Iran und seines doppelten Spiels im Libanon. Sein Sturz würde die Saudis allerdings dem Risiko aussetzen, dass Syrien dann möglicherweise von der muslimischen Bruderschaft regiert wird. Noch schlimmer erscheint die Möglichkeit, dass Syrien ins Chaos stürzt und den Libanon und vielleicht die gesamte Region mit sich reißt. Die exzessive Gewalt des Assad-Regimes, darunter insbesondere die bewusste Tötung tausender hauptsächlich sunnitischer Zivilisten, hat allerdings jetzt eine stärkere Reaktion hervorgerufen. König Abdullah hat die Morde als unakzeptabel bezeichnet und seinen Botschafter aus Damaskus abgezogen. Die tatsächlichen politischen Implikationen sind allerdings noch offen. Der Nachbarstaat Jemen stellt eine viel unmittelbarere Bedrohung dar. Die Opposition ist hoffnungslos gespalten, und die Führung des Militärs und der Stämme ist völlig kompromittiert.", "en": "Abruptly, some $130 billion was added to spending projections over the next five years. Salaries for all public servants, a majority of the national work force, were raised, as was the total number of public-sector jobs. King Abdullah pledged large numbers of new housing units, an important gesture in a country where young people, especially young married couples, cannot easily access the housing market. In neighboring Bahrain, the Saudis also moved quickly to bolster the Sunni-minority regime against a rising tide of protest led by the island kingdom’s Shia majority. Saudi troops marched into Bahrain under the banner of the Gulf Cooperation Council (GCC), and the Saudi rulers issued clear instructions to adopt an iron-fisted policy with the demonstrators, again arguing that Iran’s nefarious hand was at play in subverting the country. No doubt, the Saudis believe that a Shia-led Bahrain would lead to Iranian dominance at their very doorstep. Here, too, the Kingdom employed its policy of largesse through the GCC, promising Bahrain $10 billion over the next decade. Other large-scale financial commitments were made to Oman and Jordan, both Saudi allies that have managed to silence early whispers of mass protest. Farther away, in Libya and Syria, the Saudis have said little, perhaps to avoid picking the losing side in uncertain circumstances. The Kingdom has no love for Libyan leader Muammar el-Qaddafi, who tried to assassinate King Abdullah and has waged a concerted anti-Saudi propaganda campaign for at least a decade. The Saudis would surely like to see Qaddafi deposed, but they have no real stake in the Libyan uprising’s outcome. Closer to home, the Kingdom despises Syrian President Bashar al-Assad for his alliance with Iran and duplicity in Lebanon. But his fall would present the Saudis with the risk of a country led by the Muslim Brotherhood. Even worse is the prospect of Syria falling into chaos, dragging Lebanon – and maybe the broader region – with it. The Assad regime’s use of excessive force, especially the deliberate killing of thousands of mainly Sunni civilians, has nonetheless recently spurred a tougher stance. King Abdullah has called the killings unacceptable, and has withdrawn his ambassador from Damascus. The actual policy implications, however, remain to be determined. Neighboring Yemen is a much more immediate threat. The opposition is hopelessly divided, and the tribal and military leadership is utterly compromised."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Die digitale Revolution für die nachhaltige Entwicklung JOHANNESBURG/NEW YORK – Die finanzielle Digitalisierung – die grundlegende Transformation des gesamten Finanzsystems durch die digitale Revolution – könnte die weltweiten Bemühungen zur Finanzierung der nachhaltigen Entwicklung ins Rollen bringen. Laut dem McKinsey Global Institute könnte die verstärkte Verwendung von Finanztechnologien das Wachstum in den Entwicklungsländern bis 2025 um bis zu 3,7 Milliarden Dollar steigern. Dazu tragen in erster Linie ein höheres Produktivitätswachstum und mehr finanzielle Inklusion bei. Aber wenn die Versprechen der Digitalisierung erfüllt werden sollen, muss die Welt die Finanzierungs- und Investitionsstrategien stärker an den Ergebnissen der nachhaltigen Entwicklung ausrichten. Um diese komplexe Herausforderung zu bewältigen, hat UN-Generalsekretär António Guterres eine Arbeitsgruppe zur digitalen Finanzierung ins Leben gerufen. Wir haben die Ehre, in leitender Position zu diesen weltweiten Bemühungen beizutragen. Um die Ziele Nachhaltiger Entwicklung (ZNE) und die Emissionsziele des Pariser Klimaabkommens von 2015 zu erreichen, ist das Finanzwesen offensichtlich von entscheidender Bedeutung. Aber obwohl die globalen Finanzmittel für den Übergang zur nachhaltigen Entwicklung mehr als ausreichen, konnte das globale Finanzsystem bis jetzt nicht effektiv zwischen Angebot und Nachfrage vermitteln. Die mäßigen Erfolge, die einige Länder bei der Finanzierung nachhaltiger Entwicklung erzielt haben, wurden dem Bedarf nicht gerecht. Die Ergebnisse nachhaltiger Entwicklung werden von vielen Faktoren beeinflusst. Beispielsweise haben die globale Finanz- und Wirtschaftskrise ab 2008 und die nachfolgende Reaktion der Regulierungsbehörden und Politiker das Wirtschaftswachstum, die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Einkommensverteilung verändert. Auch Programme wie die chinesische „Gürtel und Straße“-Initiative können frische Mittel freisetzen, die in Infrastruktur investiert werden können. Alle nationalen und internationalen Maßnahmen haben einen Einfluss darauf, ob das Finanzwesen zur nachhaltigen Entwicklung beiträgt oder sie blockiert. Aber es ist die Digitalisierung, die langfristig den größten Unterschied machen könnte. Sie könnte das Potenzial neuer Unternehmensmodelle einsetzen, das Technologien wie die mobile Datentechnik, künstliche Intelligenz, Datennutzung, Blockchain und das Internet der Dinge umfasst. Dass diese immensen Möglichkeiten aber auch verwirklicht werden, ist nicht garantiert. Letztlich wird der Einfluss der Digitalisierung auf die nachhaltige Entwicklung davon abhängen, ob die Erfassung und schnelle Analyse von mehr und günstigeren Daten zu finanziellen Entscheidungen führt, die die sozialen und ökologischen Kosten der heutigen Zeit stärker berücksichtigen. Durch Fintechs können die Bürger in den Mittelpunkt positiver Entwicklungsmöglichkeiten gestellt werden. Kenias digitale Revolution hat armen Haushalten geholfen, Zugang zu vielen Vorteilen zu bekommen – von Solarenergie bis hin zu den staatlichen Anleihemärkten.", "en": "Harnessing the Digital Revolution for Sustainable Development JOHANNESBURG/NEW YORK – Financial digitalization – the digital revolution’s system-level transformation of the entire financial ecosystem – could catalyze global efforts to finance sustainable development. According to the McKinsey Global Institute, the expanded use of financial technology could drive growth across developing countries by up to $3.7 trillion by 2025, thanks mainly to increased productivity gains and broader financial inclusion. But if the promises of digitalization are to be fulfilled, the world will need to align financing and investment strategies more tightly to sustainable development outcomes. Last month, United Nations Secretary-General António Guterres convened a task force on digital financing to tackle this complex challenge. We are honored to serve as co-chairs for this global effort. For obvious reasons, financing is key to achieving the Sustainable Development Goals (SDGs) and meeting the emissions targets set by the 2015 Paris climate agreement. But although global savings are more than adequate to fuel the transition to sustainable development, the global financial system has so far failed to effectively intermediate supply and demand. The modest success that some countries have achieved in financing sustainable development has not been commensurate with the need. Many factors can influence sustainable development outcomes. For example, the global financial and economic crises that began in 2008 – and the subsequent responses by regulators and policymakers – have impacted economic growth, job creation, and income equality. Ventures like China’s Belt and Road Initiative, likewise, can unlock fresh funds for infrastructure investment. Any number of national and international policies can determine whether financing delivers, or diverts us from, sustainable development. But it is digitalization that could make the biggest long-term difference by harnessing the power of new business models driven by technologies including mobile connectivity, artificial intelligence, big data, blockchain, and the Internet of Things. That immense potential, however, is not guaranteed. Ultimately, the impact of digitalization on sustainable development will depend on whether the advent of more and cheaper data, together with faster analytics, results in financing decisions that take greater account of today’s social and environmental costs. Fintech can place citizens center stage in delivering good development outcomes. Kenya’s digital revolution has helped poor households gain access to everything from solar energy to government bond markets."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Aber siehe, beim nächsten Mal ging es in der Tat besser und begann mir sogar Spaß zu machen, und am Schluß der Stunde behauptete Hermine, den Foxtrott könne ich jetzt. Aber als sie daraus folgerte, nun müsse ich morgen mit ihr in einem Restaurant tanzen gehen, erschrak ich heftig und wehrte mich mit Leidenschaft. Kühl erinnerte sie mich an mein Gelübde des Gehorsams und bestellte mich für morgen zum Tee ins Hotel Balances. »Du bist bereit?« fragte Hermine, und ihr Lächeln verflog, wie der Schatten über ihrer Brust verflogen war. Fern und hoch verklang jenes fremde Lachen in unbekannten Räumen. Sie lachte. »Maria!« sagte ich. Und mein erster Gedanke war, daß meine Hauswirtin mir kündigen würde, wenn sie das wüßte.", "en": "But there, the next time it did in fact go better. I even got some fun out of it, and at the end of the lesson Hermine announced that I was now proficient in the fox trot. But when she followed it up by saying that I had to dance with her the next day at a restaurant, I was thrown into a panic and resisted the idea with vehemence. She reminded me coolly of my oath of obedience and arranged a meeting for tea on the following day at the Balance Hotel. \"You're ready?\" asked Hermine, and her smile fled away like the shadows on her breast. Far up in unknown space rang out that strange and eerie laughter. She laughed. \"Maria!\" I said. And my first thoughts were that my landlady would give me notice when she knew of it."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Mord in Moskau Es ist an der Zeit, mit der Fiktion aufzuräumen, wonach das postkommunistische Russland durch Wladimir Putins „Diktatur des Gesetzes“ weniger gesetzlos geworden wäre. Der Mord an Anna Politkowskaja, einer der mutigsten und besten Journalistinnen Russlands, einer Frau, die es wagte, die brutalen Morde der russischen Truppen in Tschetschenien an die Öffentlichkeit zu bringen, ist der letzte Beweis dafür, dass Präsident Putin nicht mehr als eine ganz gewöhnliche Diktatur etabliert hat, mit all der dazugehörigen üblichen Missachtung der Gesetze. Diese Erkenntnis kommt für die Welt noch rechtzeitig, vor allem für Europa. Der deutsche Außenminister arbeitet gerade an einer Strategie für die russisch-deutschen Beziehungen, in der die Gleichgültigkeit gegenüber Putins Gesetzlosigkeit als nationales Interesse des mächtigsten Mitglieds der Europäischen Union festgeschrieben werden soll. Diese Gleichgültigkeit wird allerdings zu Appeasement, wenn sie Putin ermutigt, seine gesetzlosen Methoden auf die internationale Bühne zu verlegen, wie momentan bei seiner Kampagne, Georgien wirtschaftlich zu ruinieren. Der Mord an Politkowskaja hat ein unheimliches Déjà-vu ausgelöst: Wie zu jener Zeit, als der KGB am Höhepunkt seiner Macht war, verschwinden in Putins Russland Menschen einfach. Die Tötung Politkowskajas ist der dritte politisch gefärbte Mord innerhalb von drei Wochen. Enwer Siganschin, Chefingenieur von BP Russland, wurde am 30. September in Irkutsk erschossen. Andrej Kozlov, stellvertretender Gouverneur der russischen Zentralbank, der gerade ein Kampagne gegen Finanzbetrug führte, wurde am 14. September umgebracht. Die Tatsache, dass der russische Generalstaatsanwalt Juri Tschajka wie im Fall Kozlow die Untersuchungen im Mordfall Politkowskaja übernahm, gibt keinen Anlass zu großen Hoffnungen, wie dies in echten Demokratien der Fall wäre, wenn Vertreter hoher Justizkreise hinzugezogen werden. Tatsächlich ist die Einbindung höchster russischer Regierungskreise fast eine Garantie dafür, dass die Mörder nie gefasst werden. Der Mord an Frau Politkowskaja ist ein besonders düsteres Omen, wenn man bedenkt, dass es sich bei ihr um eine der mächtigsten Kritikerinnen des russischen Präsidenten handelte. In ihren Artikeln für eine der letzten unabhängigen Zeitungen in Moskau, Novaya Gazeta, und in ihren Büchern „In Putins Russland“ und „Tschetschenien. Die Wahrheit über den Krieg“ schrieb Politkowskaja über die schwindende Freiheit, die zu einem charakteristischen Merkmal der Präsidentschaft Putins wurde.", "en": "A Murder in Moscow It is time to end the fiction that Vladimir Putin’s “dictatorship of law” has made postcommunist Russia any less lawless. The murder of Anna Politkovskaya, one of Russia’s bravest and best journalists, a woman who dared to expose the brutal murders committed by Russian troops in Chechnya, is final proof that President Putin has delivered nothing more than a run of the mill dictatorship with the usual contempt for law. This recognition is a timely one for the world to make, particularly Europe. Germany’s Foreign Ministry is preparing a policy on Russian/German relations that will enshrine indifference to Putin’s lawlessness as being in the national interest of the most powerful member of the European Union. But indifference becomes appeasement when it encourages Putin to pursue his lawless ways in the international arena, as in his current campaign to strangle Georgia’s economy. The killing of Politkovskaya has incited an eerie sense of déjà vu: just as in the KGB’s heyday, people simply disappear in Putin’s Russia. Politkovskaya’s is the third politically tinged killing in three weeks. Enver Ziganshin, the chief engineer of BP Russia, was shot to death in Irkutsk on September 30. Andrei Kozlov, the deputy governor of Russia’s central bank who was leading a campaign against financial fraud, was assassinated on September 14. The fact that Russia’s Prosecutor General Yuri Chaika, took over the investigation into Politkovskaya’s killing, as he did with the murder of Kozlov, doesn’t inspire hope, as such senior level involvement would in any real democracy. In fact, the involvement of the highest level of Russia’s government is almost a guarantee that the killers will never be found. Politkovskaya’s murder is a particularly grim augury when you consider that she was a powerful critic of Russia’s President. In her articles for one of the few remaining independent papers in Moscow, Novaya Gazeta, and in her books “Putin's Russia: Life in a Failing Democracy” and “A Dirty War: A Russian Reporter in Chechnya,” Politkovskaya wrote of the vanishing freedoms that are the signature characteristic of Putin’s presidency."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Erotische Spionage Der muslimische Kleriker Scheich Hilali aus Sydney sorgte kürzlich in Australien für Schlagzeilen, als er öffentlich darüber sinnierte, dass schamlose Frauen Vergewaltigungen provozieren, weil sie sich wie „unverhülltes Fleisch“ präsentieren würden. Noch unglücklicher war seine damit verbundene Schlussfolgerung, wonach dies der Grund für eine Reihe von Vergewaltigungen durch organisierte Banden in Sydney im Jahr 2000 gewesen sei. Vor Gericht rechtfertigten sich die Vergewaltiger damit, sie hätten geglaubt, die Frauen wären sexuell verfügbar gewesen, weil sie westliche Kleidung trugen. Lokale muslimische Führer übten zwar Kritik an Hilalis Aussagen, dennoch erhebt sich durch diesen Vorfall erneut die Frage nach der Einstellung zur Sexualität in „orthodoxen“ Gemeinschaften und wie diese mit den vorherrschenden westlichen Normen in Einklang gebracht werden können. Unterdessen scheint in den Vereinigten Staaten die Kontroverse um das Ausspionieren der Bürger durch den Staat wieder abgeflaut. Dies vor allem deshalb, weil die Menschen mittlerweile überzeugt sind, dass es ihre Regierung ohnehin nur auf die echten Verbrecher abgesehen hat. Was haben diese beiden Sachverhalte nun gemeinsam? Die Erfassung komplexer Geheimdienstinformationen ist großteils eine Frage des Verstehens von Trends. So ist es beispielsweise von geringerer Bedeutung, eine Kopie des nordkoreanischen Atombombenplans zu stehlen als über die Moral und Fähigkeiten der dortigen Wissenschaftler Bescheid zu wissen. Es ist wichtig, zu wissen, wie viel Entbehrungen ein Land ertragen kann, bevor es zu einem Umschwung der öffentlichen Meinung kommt. Wie beinahe alles in der Sozialwissenschaft wird diese Dynamik indirekt gemessen. Geheimdienstanalytiker gehen wie Wissenschaftler vor, indem auch sie Theorien entwickeln, Messungen vornehmen und ihre Theorien testen.", "en": "Spying on Eros A Sydney-based Muslim cleric, Sheik Hilaly, recently made headlines in Australia when he publicly reflected that immodest women invite rape because they are like “uncovered meat.” More unfortunate still was his implication that this was the cause of a series of gang rapes in Sydney in 2000, in which the attackers’ legal defense was that they thought the women were sexually available because they wore Western clothes. Although local Muslim leaders have since criticized Hilaly’s attitude, the incident again raises the question of attitudes regarding sex in “orthodox” communities, and how they can be reconciled with prevailing norms in the West. Meanwhile, in the United States, the controversy over government spying on its citizens seems to have died down, mostly because people are now convinced that their government will only look at the really bad guys. What do these two issues have in common? Gathering sophisticated intelligence is largely a matter of understanding trends. It is less important, for instance, to steal a copy of North Korea’s bomb designs than to know the morale and capability of its scientists. It is important to know how much deprivation in a country would swing public opinion. Like most social science, measurement of these dynamics is conducted indirectly. Intelligence analysts operate like scientists, in the sense that they develop theories, then measure and test them."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Dieses Ragende da mit der antlitzhaften Ordnung seiner Schatten, mit dem gesammelten Dunkel im Mund seiner Mitte, begrenzt, oben, von des Kranzgesimses gleichlockiger Haartracht: dies war die starke, alles verstellende antikische Maske, hinter der die Welt zum Gesicht zusammenschoß. Hier, in diesem großen, eingebogenen Sitzkreis herrschte ein wartendes, leeres, saugendes Dasein: alles Geschehen war drüben: Götter und Schicksal. \"Einen Spiegel?\" Manchmal gehe ich an kleinen Läden vorbei in der rue de Seine etwa. Händler mit Altsachen oder kleine Buchantiquare oder Kupferstichverkäufer mit überfüllten Schaufenstern. Nie tritt jemand bei ihnen ein, sie machen offenbar keine Geschäfte. Sieht man aber hinein, so sitzen sie, sitzen und lesen, unbesorgt; sorgen nicht um morgen, ängstigen sich nicht um ein Gelingen, haben einen Hund, der vor ihnen sitzt, gut aufgelegt, oder eine Katze, die die Stille noch größer macht, indem sie die Bücherreihen entlang streicht, als wischte sie die Namen von den Rücken. Bibliothèque Nationale.", "en": "What was towering in front of me now, with its shadows arranged in the likeness of a face, with the darkness concentrated in the mouth at its center, bordered on top by the symmetrically curled hair of its cornice: this was the mighty, all-covering antique mask behind which the world condensed into a face. Here, in this vast, inward-bent circle of seats, there reigned an existence where everything was expectancy, emptiness, absorption: everything in the realm of happening was there inside it: gods and fate. “A mirror?” Sometimes I pass little shops—in the rue de Seine, for example. Dealers in second-hand furniture, small used-book sellers, specialists in engravings, with overcrowded windows. No one ever walks through their doors; they apparently don’t do any business at all. But if you look in, you can see them sitting there, sitting and reading, without a care in the world; they don’t think about the future, don’t worry about success, have a dog that sits in front of them, wagging its tail, or a cat that makes the silence even greater by gliding along the rows of books, as if it were trying to rub the names off their bindings. Bibliothèque Nationale"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Chinas Kehrtwende PEKING – Beim kürzlich beendeten Nationalen Volkskongress in Peking prallten Hoffnung und Gefahr aufeinander. Es ist zwar unfair und ungenau den Kongress als Veranstaltung zu bezeichnen, die dem vorbehaltlosen Absegnen dient, doch die Delegierten der jährlich stattfindenden, zweiwöchigen Klausurtagung neigen im Wesentlichen dazu, sich der Politik anzuschließen, die von der Zentralregierung und der Kommunistischen Partei gestaltet wurde. Die Hoffnung bestand darin, dass die chinesische Führung endlich etwas unternehmen würde – vorzugsweise etwas Wagemutiges –, um einen weiteren Rückgang der wichtigen Konjunkturindikatoren des Landes zu verhindern. Das Wachstum hat sich verlangsamt, Exporte sind eingebrochen, die Arbeitslosigkeit ist sprunghaft angestiegen und die vorherrschende Meinung bestand darin, dass eine „erst einmal ist Amerika Schuld“-Strategie am sinnvollsten sei. Analysten warteten darauf, dass chinesische Funktionäre den Kapitalismus retten würden, indem sie einen Plan erläutern, wie zunächst Chinas Wirtschaft gerettet werden soll. Die Gefahr besteht darin, dass Chinas Führungsköpfe genau das getan haben. Chinas Regierung ist in einer ganzen Reihe von Fragen gespalten, es herrscht jedoch ein starker, besonders ausgeprägter Konsens darüber, dass die gesellschaftliche Stabilität auf dem Spiel steht, sofern sich kein kräftiges Konjunkturpaket abzeichnet, um weitere Arbeitsplatzverluste abzuwehren. (Auch wenn es in der Geschichte Chinas an Beweisen für einen klaren, kausalen Zusammenhang zwischen Arbeitslosigkeit und nationalen Unruhen mangelt.) Ministerpräsident Wen Jiabao bestätigte, dass umfangreiche Bemühungen unternommen werden, den bereits angekündigten Plan in Höhe von vier Billionen Yuan zu erweitern und umzusetzen und dass weitere Mittel zur Verfügung stehen, wenn sich die Lage verschlechtern sollte. Daten über das Ausmaß des Konjunkturpakets – zum Beispiel über die Investition pro Provinz oder die Anzahl neuer Projekte gegenüber bereits existierenden, die durch mehr finanzielle Mittel wieder aufgelegt oder neu belebt würden (und diese Projekte gegenüber denjenigen, die geschlossen würden) – lassen sich nur schwer ermitteln. Die Transparenz und Zusammensetzung offizieller Zahlen bleibt deutlich hinter den hochgespielten Versprechen der Behörden über Regierungsreform, eine Verschlankung der Bürokratie und den Rückzug des Parteiapparates zurück. Trotzdem ist nicht das, was wir nicht über das Konjunkturpaket wissen, schwierig. Chinas Regierung, genauso anfällig für politisches Manövrieren und politischen Stillstand wie jede andere auch, scheint sich einig darüber, dass unmittelbares Wirtschaftswachstum entscheidend und eine jährliche Wachstumsrate in Höhe von 8% unerlässlich sind.", "en": "China’s U-Turn BEIJING – Hope and danger collided at the recently concluded National People’s Congress in Beijing. The two-week conclave meets annually, and while it is unfair and inaccurate to characterize the Congress as a rubber-stamp exercise, delegates tend, in the main, to jump on the bandwagon of policies constructed by the central government, and by the Communist Party. The hope was that the Chinese leadership would finally do something – preferably something bold – to forestall further decline in the country’s major economic indicators. Growth has slowed, exports have plummeted, and unemployment has jumped, and the prevailing view has been that a “blame America first” strategy makes the most sense. Analysts kept waiting for Chinese officials to salvage capitalism by spelling out a plan to save its economy first. The danger is that this is exactly what China’s leaders did. China’s government is divided on a number of matters, but there is a strong, sharp-edged consensus that social stability is at risk unless a robust stimulus package emerges to stave off further job loss. (Never mind that Chinese history lacks evidence of a clear, causal connection between unemployment and national unrest.) Premier Wen Jiabao confirmed that a major effort was being made to extend and implement the previously announced four-trillion-yuan plan, and that more funds were available if conditions worsened. Data on the scope of the stimulus package – for example, investment per province or the number of new projects versus those that more cash would restart or reinvigorate (and these projects versus those that would be shut down) – are difficult to determine. The transparency and consistency of official figures lags well behind the authorities’ hyped promises about government reform, streamlining of the bureaucracy, and the retreat of the Party apparatus. Still, it is not what we don’t know about the stimulus plan that is troublesome. China’s government, as prone to political maneuvering and policy gridlock as any, appears to agree that immediate economic growth is crucial and that an 8% annual rate is essential."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Asiens Vorbereitungen auf Trump CANBERRA – Ganz gleich, ob sich Amerikas designierter Präsident Donald Trump im Amt besser benimmt als im Wahlkampf oder nicht: Amerikas weltweite Autorität hat schon jetzt schwer gelitten, nicht zuletzt bei seinen Verbündeten und Partnern in Asien. Die Ausübung von Soft Power – also die Führung durch das eigene demokratische und moralische Beispiel – wird für Trump nicht einfach angesichts der Verachtung, die er für die Wahrheit, rationale Argumente, grundlegenden menschlichen Anstand und rassische, religiöse und geschlechtliche Unterschiede gezeigt hat. Gar nicht zu reden davon, dass er gar nicht von einer Mehrheit der Wähler gewählt wurde. Und was die Ausübung harter Macht angeht – d. h., zu tun, was erforderlich ist, um ernsten Herausforderungen an Frieden und Sicherheit begegnen – so wird angesichts der Tatsache, dass nahezu jede seiner Wahlkampfaussagen entweder absolut widersprüchlich oder schlicht alarmierend war, kaum jemand auf Trumps Urteilsvermögen vertrauen. In Asien Sicherheit, Stabilität und Wohlstand zu wahren erfordert ein durch Zusammenarbeit geprägtes Umfeld, in dem Länder ihre nationalen Interessen durch Partnerschaften und nicht durch Rivalitäten durchsetzen und frei miteinander Handel treiben. Der einzige Grund für Zuversicht an dieser Front nach Trumps Wahlsieg ist, dass Trump möglicherweise keines seiner Wahlversprechen halten wird – wie etwa, einen Handelskrieg mit China vom Zaun zu brechen, Bündnisverpflichtungen nicht einzuhalten und eine nukleare Aufrüstung Japans und Südkoreas zu unterstützen. Angesichts seiner geringen oder nicht belastbaren Kenntnisse in internationalen Angelegenheiten stützt sich Trump auf völlig konfuse Instinkte. Er vereint eine isolationistische Rhetorik des „America first“ mit kraftprotzendem Gerede davon, „Amerika wieder groß zu machen“. Mit der Wirklichkeit unvereinbare Extrempositionen abzustecken, die man ohne Weiteres aufgeben kann, mag bei Verhandlungen über Immobiliengeschäfte funktionieren, ist jedoch keine solide Basis für die Außenpolitik. Trumps gefährliche Instinkte lassen sich möglicherweise in Schach halten, wenn er fähig ist, ein erfahrenes, weltgewandtes Team außenpolitischer Berater um sich zu scharren. Dies jedoch bleibt abzuwarten, und die US-Verfassung gewährt ihm außergewöhnliche persönliche Macht als oberster Befehlshaber, falls er sich entscheidet, diese auszuüben. Die US-Führungsrolle in Asien ist ein zweischneidiges Schwert. Lautstarke Bekundungen einer anhaltenden Vorherrschaft sind kontraproduktiv. Man muss Chinas legitime Forderung, als Mitbestimmer und nicht nur als Befolger fremder Regeln akzeptiert zu werden, anerkennen. Doch wenn China es übertreibt, so wie es das bei der Geltendmachung territorialer Ansprüche im Südchinesischen Meer tut, muss es eine Gegenreaktion geben. An dieser Front bleibt eine ruhige, aber feste Haltung der USA notwendig und wünschenswert.", "en": "Preparing Asia for Trump CANBERRA – Whether or not US President-elect Donald Trump behaves better once in office than he did on the campaign trail, America’s global authority has already taken a battering, not least among its allies and partners in Asia. Exercising soft power – leading by democratic and moral example – will not be easy for Trump, given the disdain he showed for truth, rational argument, basic human decency, and racial, religious, and gender differences, not to mention the fact that he was not actually elected by a majority of voters. And when it comes to exercising harder power – doing what it takes to counter serious challenges to peace and security – there will be little confidence in Trump’s judgment, given that almost every statement he made during his campaign was either wildly contradictory or downright alarming. Maintaining security, stability, and prosperity in Asia requires a cooperative environment, in which countries secure their national interests through partnerships – not rivalries – and trade freely with one another. The only grounds for confidence on this front after Trump’s victory is that he may actually do none of the things he said he would, such as starting a trade war with China, walking away from alliance commitments, and supporting Japan and South Korea going nuclear. With little or no hard knowledge of international affairs, Trump is relying on instincts that are all over the map. He combines “America first” isolationist rhetoric with muscular talk of “making America great again.” Staking out impossibly extreme positions that you can readily abandon may work in negotiating property deals; but it is not a sound basis for conducting foreign policy. Trump’s dangerous instincts may be bridled if he is capable of assembling an experienced and sophisticated team of foreign-policy advisers. But this remains to be seen, and the US Constitution grants him extraordinary personal power as Commander-in-Chief, if he chooses to exercise it. US leadership in Asia is a double-edged sword. Noisy assertions of continued primacy are counterproductive. China’s legitimate demand to be accepted as a joint rule-maker, not just a rule-follower, has to be recognized. But when China overreaches, as it has done with its territorial assertions in the South China Sea, there does need to be pushback. On that front, a quiet but firm US role remains necessary and welcome."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Tatsächlich zeigen Studien, dass die Einnahmen, wenn weniger Öl verfügbar ist, sogar steigen. Anders ausgedrückt: Stark steigende Preise werden die russischen Exporteinnahmen in neue Höhen treiben und den Eindruck erwecken, die Sanktionen seien gescheitert. Natürlich werden die Preise dann nach und nach wieder fallen, da andere Länder, um von den hohen Preisen zu profitieren, ihre Ölförderung ankurbeln. Der Hauptgrund für die jüngste Entscheidung der OPEC, ihre Förderziele auszuweiten, war wahrscheinlich nicht der politische Druck aus den USA, sondern reines Profitstreben. Trotzdem wird Russland, bis die Preise fallen, erhebliche Einnahmen erzielen. Dafür, dass das EU-Embargo gegen russisches Öl nur begrenzte Wirkung haben wird, gibt es noch einen weiteren wichtigen Grund: Öl ist ein fungibler Rohstoff. Das Öl, das Europa importiert hätte, könnte nun an Länder wie Indien und China verkauft werden – die gemeinsam doppelt so viel Öl verbrauchen wie die EU. Daher ist es nicht möglich, Russlands Ölexporte zu stoppen. Außerdem muss betont werden, dass das EU-Embargo nur für per Schiff geliefertes russisches Rohöl gilt und nicht für Importe über Pipelines. Dieses Teilverbot – das Ergebnis eines mühsamen Kompromisses – dürfte weitgehend ineffektiv sein, da das verschiffte Öl, das sowieso in Tanker geladen werden muss, leicht an andere Orte umgeleitet werden kann. Der Erfolg solcher Sanktionen sollte nicht nur anhand der Menge des in den Westen importierten russischen Öls gemessen werden, sondern auch daran, wieviel Einnahmen Russland durch seine Exporte erzielt. Der Schlüssel liegt nicht in einer Verringerung der Menge, sondern in niedrigeren Preisen.", "en": "Indeed, studies show that, in the short run, revenues from oil sales increase when less oil is available. In other words, skyrocketing prices will boost Russia’s export earnings, giving the impression that sanctions have failed. To be sure, prices will gradually decline again, as other countries, eager to take advantage of high prices, step up their oil production. Profit – not political pressure from the United States – was probably the primary motivation behind OPEC’s recent decision to increase production targets. Nonetheless, by the time prices fall, Russia will have reaped considerable revenues. There is another key reason why the EU’s embargo on Russian oil will have only a limited impact: oil is a fungible commodity. Countries like India and China – which together consume twice as much oil as the EU – can purchase the oil that Europe otherwise would have imported. It is thus not possible to stop Russia’s oil exports. It is also worth noting that the EU embargo applies only to seaborne imports of Russian crude oil, not to imports via pipeline. This partial ban – the result of a laborious compromise – is likely to be largely ineffective, because the seaborne oil, which has to be loaded onto tankers anyway, can easily be redirected to other destinations. The success of sanctions should be measured not by the quantity of Russian oil Western countries import, but by how much revenue Russia collects from its exports. The key is lower prices, not lower volumes."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Die Gefahren eines von Trump besetzten Federal Reserve Board ITHACA – US-Präsident Donald Trump versucht derzeit, die amerikanische Steuer-, Handels- und Einwanderungspolitik umzugestalten. Gleichzeitig grübelt er über eine Reihe von Entscheidungen nach, die sich für die US-Wirtschaft als sogar noch folgenschwerer erweisen könnten. Nachdem in diesem Monat der stellvertretende Vorsitzende der US Federal Reserve Stanley Fischer in den Ruhestand getreten ist, sind drei der sieben Sitze des Federal Reserve Board unbesetzt. Und im Februar 2018 endet die erste Amtszeit von Notenbankchefin Janet Yellen, was Trump eine einzigartige a Gelegenheit bietet, der Institution seinen Stempel aufzudrücken. Wen Trump für diese Positionen auswählt und wie er das tut, könnte nachhaltige Auswirkungen nicht nur auf die Fed, sondern auch auf die US-Wirtschaft und die zentrale Stellung des Landes im globalen Finanzsystem haben. Die Glaubwürdigkeit der Fed wurde im Laufe vieler Jahrzehnte methodisch und mit großer Sorgfalt etabliert. Beispielhaft hierfür steht die Entscheidung des ehemaligen Notenbankchefs Paul Volcker Anfang der 1980er Jahre, die Zinssätze anzuheben und einen vorübergehenden Anstieg der Arbeitslosigkeit zu akzeptieren. Hätte Volcker nicht gehandelt, hätten die USA unter einer steigenden Inflation gelitten. Volckers Schritt hatte kurzfristig schmerzhafte Folgen, stärkte jedoch die langfristige Glaubwürdigkeit der Fed. Die Inflation wird durch viele Faktoren bedingt, die die Fed nicht kontrollieren kann, darunter die Produktivität, die Preise in anderen Ländern sowie die staatlichen Defizite. Doch können auch Zukunftserwartungen eine wichtige Rolle spielen. Wenn Unternehmen und Arbeitnehmer glauben, dass die Fed nicht wirklich gewillt ist, die Inflation niedrig zu halten, neigt die Inflation dazu, zu steigen. Dasselbe gilt für die Deflation. Auf den ersten Blick mögen fallende Preise für Waren und Dienstleistungen positiv erscheinen. Doch kann die Deflation katastrophale Folgen haben. Die Verbraucher stellen nämlich in Erwartung fallender Preise vorgesehene Käufe zurück, und die Unternehmen verschieben Investitionen. Diese Entscheidungen können zu einem Teufelskreis führen: Die fallende Nachfrage führt zu einem Beschäftigungs-, Wachstums- und Preisrückgang, der dann einen weiteren Nachfragerückgang nach sich zieht. Nach der globalen Finanzkrise von 2008 sahen sich viele Länder mit dem Gespenst der Deflation konfrontiert. Doch dank der Fed vermieden die USA sowohl eine schwere Deflation als auch eine hohe Inflation und erholten sich schneller als die meisten anderen hochentwickelten Länder. Die Fed schaffte es, eine Deflation in den USA zu vermeiden, indem sie auf aggressive Weise die Geldpolitik lockerte. Damals fürchteten viele Ökonomen, dass die rasche Ausweitung der Geldmenge und der steile Anstieg der Staatsverschuldung die Inflation anheizen und den Dollar schwächen würden.", "en": "The Perils of a Trumped Fed ITHACA – While he attempts to overhaul American tax, trade, and immigration policies, President Donald Trump is mulling over a set of decisions that could prove even more consequential for the US economy. With Federal Reserve Vice Chair Stanley Fischer having retired this month, three of the seven seats on the Fed Board of Governors are now vacant. And in February 2018, Fed Chair Janet Yellen’s first term will end, giving Trump a unique opportunity to stamp his brand on the institution. Trump’s nominees to fill these positions, and how he goes about choosing them, could have an enduring impact not just on the Fed, but also on the US economy and its central position in the global financial system. The Fed’s credibility has been methodically and painstakingly established over the course of many decades. A case in point is former Fed Chair Paul Volcker’s decision, in the early 1980s, to hike interest rates and accept a temporary increase in unemployment. Had Volcker not acted, the US would have suffered from spiraling inflation. Volcker’s move induced the short-term pain; but it also bolstered the Fed’s long-term credibility. Inflation is driven by many factors that the Fed cannot control, including productivity, foreign prices, and government deficits. But expectations about the future can also play a key role. When firms and workers think the Fed is not committed to holding down inflation, inflation tends to rise. The same is true for deflation. At first blush, falling prices for goods and services may sound like a good thing. But deflation can be disastrous. When prices are expected to fall, consumers will hold off on making purchases, and businesses will postpone investments. These decisions can then create a vicious cycle in which falling demand leads to reduced employment, growth, and prices, causing demand to fall further. After the 2008 global financial crisis, many countries faced the specter of deflation. But, thanks to the Fed, the US avoided both severe deflation and inflation, and recovered faster than most other advanced economies. The Fed managed to ward off deflation in the US by aggressively loosening monetary policy. At the time, many economists feared that a rapidly expanding money supply and sharply rising government debt would fuel inflation and weaken the dollar."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Und schließlich muss man bei der Bewertung der Auswirkungen einer Politik immer die Zeitverzögerungen im Hinterkopf behalten. Während niedrige Zinsen bei steigenden Haushaltsdefiziten den kurzfristigen Druck durch den Schuldendienst abmildern, besteht keine Gewähr, dass sie längerfristig Bestand haben, insbesondere, da der bereits erhöhte Schuldenüberhang Prognosen zufolge in den nächsten zehn Jahren um etwa 14 Prozentpunkte vom BIP wachsen dürfte. In ähnlicher Weise dauert es 12-18 Monate, bis die destabilisierenden Auswirkungen von Zöllen oder von Änderungen der Geldpolitik vollständig sichtbar werden. Statt sich also in der heutigen Euphorie der Finanzmärkte zu sonnen, sollten Politiker und Investoren bei ihrer Beurteilung der Auswirkungen der derzeitigen Politik mehr über den Zustand der Wirtschaft Ende 2020 nachdenken – ein Zeitrahmen, der zufällig mit den anstehenden Präsidentschaftswahlen zusammenfällt. Es ist nichts Bemerkenswertes an der Vorliebe eines US-Präsidenten für die politische Tatsachenverdrehung. Was diesmal eklatant anders ist, ist das Ausbleiben jeden Widerstandes durch diejenigen, die es besser wissen. Der Anfang der 1990er Jahre eingerichtete Nationale Wirtschaftsrat (NEC), der als „ehrlicher Makler“ innerhalb der Exekutive die Debatte über zentrale wirtschaftspolitische Fragen einleiten und koordinieren sollte, ist inzwischen praktisch funktionsuntauglich. Der derzeitige Vorsitzende des NEC Larry Kudlow, ein langjähriger Befürworter des Freihandels, ergeht sich in Verrenkungen, um Trumps Zölle und seine Notenbankkritik zu verteidigen. Die Republikanische Partei, die lange ein Verfechter der Handelsliberalisierung war, macht sich gleichermaßen zum Komplizen. Trumps rachsüchtiges Toben hat wirtschaftspolitische Beratungen niedergewalzt. Es ignoriert die Lehren der Geschichte, verwirft die Analyseverfahren der modernen Wirtschaftswissenschaft und untergräbt die institutionelle Integrität des politischen Entscheidungsprozesses. Politische Fehler von epischen Proportionen sind inzwischen die Regel und nicht die Ausnahme. Es wird nicht annähernd so einfach sein, die drohenden Konsequenzen schönzureden.", "en": "Finally, there are always the lags to keep in mind in assessing the impact of policy. While low interest rates temper short-term pressures on debt-service costs as budget deficits rise, there is no guarantee that such a trend will persist over the longer term, especially with the already-elevated federal debt overhang projected to increase by about 14 percentage points of GDP over the next ten years. Similarly, the disruptive effects of tariffs and shifts in monetary policy take about 12-18 months to be fully evident. So, rather than bask in today’s financial-market euphoria, politicians and investors should be thinking more about the state of the economy in late 2020 – a timeframe that happens to coincide with the upcoming presidential election cycle – in assessing how current policies are likely to play out. There is nothing remarkable about a US president’s penchant for political spin. What is glaringly different this time is the lack of any pushback from those who know better. The National Economic Council, established in the early 1990s as an “honest broker” in the executive branch to convene and coordinate debate on key policy issues, is now basically dysfunctional. The NEC’s current head, Larry Kudlow, a long-standing advocate of free trade, is squirming to defend Trump’s tariffs and Fed bashing. The Republican Party, long a champion of trade liberalization, is equally complicit. Trump’s vindictive bluster has steamrolled economic-policy deliberations – ignoring the lessons of history, rejecting the analytics of modern economics, and undermining the institutional integrity of the policymaking process. Policy blunders of epic proportion have become the rule, not the exception. It won’t be nearly as easy to spin the looming consequences."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Die Ungleichheitsdebatte, die wir brauchen CAMBRIDGE – Während die Bewohner der wohlhabendsten Volkswirtschaften unserer Welt Schicksal und Finanzlage der Mittelschicht debattieren, haben über 800 Millionen Menschen keinen Zugang zu Strom. Und mehr als zwei Milliarden haben keine sauberen Kochstätten und sind daher gezwungen, zum Kochen schädliche Alternativen wie Tierextremente als Hauptbrennstoff zu verwenden. Zudem sind die Kohlendioxidemissionen in Europa und den USA noch immer deutlich höher als in China und Indien. Welches Recht haben insbesondere die Amerikaner, sich zu beschweren, dass China seine Produktion in emissionsstarken Industrien steigert, um dem durch seinen Handelskrieg mit den USA verursachten wirtschaftlichen Abschwung zu begegnen? Vielen Menschen in Asien erscheint die selbstzentrierte Debatte im Westen häufig unsensibel und an der Sache vorbei zu gehen. Selbst wenn Europa und die USA ihre kapitalistischen Wachstumsmotoren absichtlich herunterfahren sollten – wie das bei Umsetzung einiger der radikaleren politischen Vorschläge passieren könnte –, würde das nicht annähernd ausreichen, um die globale Erwärmung zu begrenzen, wenn die Schwellenländer auf ihrem derzeitigen Kurs des Konsumwachstums verharren. Jüngste Daten der Vereinten Nationen legen nahe, dass die Welt bereits einen Kipppunkt erreicht hat, bei dem kaum eine Chance besteht, den Anstieg der globalen Temperaturen auf die von Klimawissenschaftlern als sicher eingestufte Schwelle von 1,5 °C über vorindustriellem Niveau zu begrenzen. Tatsächlich ist ein deutlich größerer Anstieg wahrscheinlich. Laut einem aktuellen Bericht des Internationalen Währungsfonds würde eine Begrenzung der globalen Erwärmung selbst auf 2 °C einen weltweiten Kohlenstoffpreis von mindestens 75-100 Dollar pro Tonne CO2 – mehr als doppelt so viel wie gegenwärtig – bis 2030 erfordern. Jede Lösung des Problems erfordert zwei miteinander verbundene Komponenten.", "en": "The Inequality Debate We Need CAMBRIDGE – While denizens of the world’s wealthiest economies debate the fate and fortune of the middle class, over 800 million people worldwide have no access to electricity. And more than two billion have no clean cooking facilities, forcing them to use toxic alternatives such as animal waste as their main cooking fuel. Furthermore, per capita carbon dioxide emissions in Europe and the United States are still vastly higher than in China and India. What right do Americans, in particular, have to complain as China increases production in smokestack industries to counter the economic slowdown caused by its trade war with the US? To many in Asia, the inward-looking debate in the West often seems both tone deaf and beside the point. Even if Europe and the US deliberately stall their capitalist growth engines – as some of the more radical policy proposals might do if implemented – it would not be nearly enough to contain global warming if emerging economies stay on their current consumption growth trajectory. The most recent United Nations data suggest that the world has already reached a tipping point where there is little chance of limiting the increase in global temperature to what climate scientists consider the safe threshold of 1.5°C above pre-industrial levels. In fact, a significantly larger rise is likely. According to a recent International Monetary Fund report, limiting global warming even to 2°C would require a global carbon price of at least $75-100 per ton of CO2 – more than double its current level – by 2030. Any solution to the problem requires two interconnected parts."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Das reale Produktionswachstum erklärt nur 12,5% des Anstiegs in US-Dollar des nominalen BIP in den Jahren 2003-2011, und der Rest ist dem Anstieg der Ölpreise zuschreibbar, die Russlands Terms of Trade um 125% verbesserten, sowie einer realen Aufwertung des Rubels gegenüber dem Dollar um 56%. Chinas reales Wachstum andererseits war dreimal so hoch wie das von Brasilien und Russland, aber seine Terms of Trade verschlechterten sich um 26%, weil seine in den Export gehenden Fertigungsgüter sich verbilligten, während seine Rohstoffimporte sich verteuerten. Der Anteil des realen Wachstums am nominalen BIP-Wachstum in US-Dollar der wichtigsten Schwellenländer betrug 20%. Die drei Phänomene, die das nominale BIP erhöhen – Zunahmen der realen Produktionsleistung, ein Anstieg des relativen Preises der Exporte und eine reale Währungsaufwertung – operieren nicht unabhängig voneinander. Länder mit höherem Wachstum neigen zu realen Währungsaufwertungen, ein als Balassa-Samuelson-Effekt bekanntes Phänomen. Länder, deren Terms of Trade sich verbessern, wachsen tendenziell ebenfalls schneller und durchlaufen reale Währungsaufwertungen, da die im Lande ausgegebenen höheren Exporterlöse die Volkswirtschaft ausweiten und das Angebot an Dollars relativ gesehen erhöhen (und damit den Dollar billiger machen). Der reale Wechselkurs kann zudem aufgrund von Kapitalzuflüssen steigen, die den Enthusiasmus ausländischer Anleger bezüglich der Aussichten des fraglichen Landes widerspiegeln. So stiegen etwa die Kapitalzuflüsse der Türkei zwischen 2003 und 2011 um fast 8% vom BIP, was den 70%igen Anstieg der Preise gemessen in US-Dollar teilweise erklärt. Eine reale Aufwertung kann auch durch eine widersprüchliche makroökonomische Politik verursacht werden, die das Land in eine gefährliche Lage bringt, wie etwa in Argentinien und Venezuela. Zwischen diesen verschiedenen, miteinander verknüpften Phänomenen zu unterscheiden ist wichtig, weil einige davon eindeutig nicht nachhaltig sind. Verbesserungen der Terms of Trade und Kapitalzuflüsse setzen sich im Allgemeinen nicht dauerhaft fort: Sie stabilisieren sich entweder oder ihre Richtung kehrt sich irgendwann um. Tatsächlich weisen die Terms of Trade keinen ausgeprägten langfristigen Trend auf, sondern zeigen eine sehr deutliche Regression zur Mitte hin. Während die Preise für Öl, Metalle und Nahrungsmittel nach 2003 sehr deutlich anstiegen und irgendwann zwischen 2008 und 2011 historische Höchststände erreichten, erwartet niemand für die Zukunft ähnliche Preisanstiege. Die Frage ist, ob die Preise mehr oder weniger konstant bleiben oder ob sie fallen, wie es die Nahrungsmittel-, Metall- und Kohlepreise bereits getan haben. Das Gleiche lässt sich von Kapitalzuflüssen und dem Aufwärtsdruck, den diese auf den realen Wechselkurs ausüben, sagen.", "en": "Real output growth explains only 12.5% of the increase in the US dollar value of nominal GDP in 2003-2011, with the rest attributable to the rise in oil prices, which improved Russia’s terms of trade by 125%, and to a 56% real appreciation of the ruble against the dollar. By contrast, China’s real growth was three times that of Brazil and Russia, but its terms of trade actually deteriorated by 26%, because its manufactured exports became cheaper while its commodity imports became more expensive. The share of real growth in the main emerging countries’ nominal US dollar GDP growth was 20%. The three phenomena that boost nominal GDP – increases in real output, a rise in the relative price of exports, and real exchange-rate appreciation – do not operate independently of one another. Countries that grow faster tend to experience real exchange-rate appreciation, a phenomenon known as the Balassa-Samuelson effect. Countries whose terms of trade improve also tend to grow faster and undergo real exchange-rate appreciation as domestic spending of their increased export earnings expands the economy and makes dollars relatively more abundant (and thus cheaper). Real exchange rates may also appreciate because of increases in capital inflows, which reflect foreign investors’ enthusiasm for the prospects of the country in question. For example, from 2003 to 2011, Turkey’s inflows increased by almost 8% of GDP, which partly explains the 70% increase in prices measured in dollars. Real appreciation could also be caused by inconsistent macroeconomic policies that put the country in a perilous position, as in Argentina and Venezuela. Distinguishing between these disparate and inter-related phenomena is important, because some are clearly unsustainable. In general, terms-of-trade improvements and capital inflows do not continue permanently: they either stabilize or eventually reverse direction. Indeed, terms of trade do not have much of a long-term trend and show very pronounced reversion to the mean. While prices of oil, metals, and food rose very significantly after 2003, reaching historic highs sometime between 2008 and 2011, nobody expects similar price increases in the future. The debate is whether prices will remain more or less where they are or decline, as food, metals, and coal prices have already done. The same can be said of capital inflows and the upward pressure that they place on the real exchange rate."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Die frühe Begeisterung für neue, weltweit vereinbarte Regulierungsstandards nach der Krise ist einer Reihe nationaler Initiativen gewichen, die durch innenpolitische Agenden bedingt sind und sich kaum um grenzüberschreitende Kompatibilität kümmern. Noch problematischer ist, dass die bisher eingeführten Peer-Review-Verfahren wenig bis gar nicht zur Lösung des Problems beitragen werden. Genauso wenig Hoffnung auf Rettung bieten die zwischen den nationalen Finanzaufsichtsbehörden abgeschlossenen Vorvereinbarungen. Laut FMLC-Bericht sind sie „gewöhnlich Gegenstand von Auslegungsdifferenzen, aber nicht rechtsverbindlich, profitieren nicht von verbindlichen Mechanismen zur Streitbeilegung und hindern die nationalen Behörden nicht, einseitig tätig zu werden.“ Was also kann man tun? Das FMLC gibt hierzu vier wichtige Empfehlungen ab. Erstens sollte der Finanzstabilitätsrat helfen, vermeidbare Widersprüche zwischen den unterschiedlichen Ländern zu verringern, indem es eine Reihe hochrangiger Prinzipien propagiert, an die sich alle Länder bei der Einführung neuer Vorschriften halten sollten. Tatsächlich hätte man die Notwendigkeit derartiger Prinzipien schon 2009 anerkennen sollen, als die Welle der Neuregulierung einsetzte. Zweitens schlägt das FMLC zur Beilegung bestehender Regulierungskonflikte die Einrichtung eines Rahmens zum Umgang mit Widersprüchen zwischen den Regeln vor, um zu entscheiden, welches Rechtssystem – das des Heimatlandes eines globalen Konzerns oder das des Gastlandes seiner lokalen Tochtergesellschaft – in einem konkreten grenzübergreifenden Streitfall rechtlich zuständig ist. Die Alternative einer externen multilateralen Organisation, die in derartigen Streitfällen als Mittler auftritt, stößt laut dem Bericht seitens der G20-Länder auf wenig Gegenliebe. Drittens schlägt das FMLC vor, das Mandat des Finanzstabilitätsrats auszuweiten. Die Organisation, die 2009 mit nur wenigen Befugnissen und ohne formellen Status aus dem alten Forum für Finanzstabilität hervorgegangen ist, ist erst kürzlich eigenständig geworden. Die Stärkung ihrer Befugnisse – so dass diese etwa künftig die Festlegung von Prinzipien für den Umgang mit grenzübergreifenden rechtlichen Widersprüchen mit umfassen – könnte einen großen Beitrag bei der Lösung der durch Diskrepanzen im Bereich der Regulierung aufgeworfenen Probleme leisten. Und schließlich spricht sich das FMLC für die Einrichtung eines ständigen G20-Sekretäriats aus, um die Kontinuität und Koordinierung zwischen G20-Präsidentschaften zu verbessern. Beim gegenwärtigen Stand der Dinge sind die politischen Prioritäten im ständigen Fluss, und einzelne Dossiers verlieren von einem Jahr aufs andere ihre zentrale Bedeutung oder verschwinden gar ganz. Vermutlich hat der FMLC-Bericht bisher kaum Aufmerksamkeit erregt, weil die Unsicherheit bei der Regulierung als kein besonders spannendes Thema erscheint.", "en": "The early post-crisis enthusiasm for new, globally agreed regulatory standards has given way to a range of national initiatives, driven by domestic political agendas, with little regard for cross-border compatibility. More problematic, the peer-review procedures that have been introduced so far will do little, if anything, to resolve the problem. Nor do the memoranda of understanding drawn up by national financial regulators offer hope of salvation. According to the FMLC paper, “they are usually the subject of interpretative disagreement, are not legally binding, do not benefit from any binding dispute-resolution mechanisms, and do not prevent national authorities from acting unilaterally.” So what can be done? The FMLC makes four important recommendations. First, the Financial Stability Board should help to reduce avoidable inconsistencies across countries by propagating a set of high-level principles to which all member countries would be expected to conform when introducing new regulations. Indeed, the need for such principles should have been recognized in 2009, when the wave of re-regulation began. Second, to address existing regulatory conflicts, the FMLC recommends establishing a “conflict of regulation” framework to determine which legal regime – that of a global firm’s home country or that of its local subsidiary’s host country – has jurisdiction in a specific cross-border dispute. The alternative of relying on a third-party multilateral organization to act as mediator in such disputes, the report explains, has little support from G-20 countries. Third, the FMLC proposes expanding the Financial Stability Board’s mandate. That body, which emerged from the old Financial Stability Forum in 2009 with few powers and no formal status, has only recently become a separate legal entity. Strengthening its powers – to include, for example, the establishment of principles for addressing cross-border legal inconsistencies – could go a long way toward addressing the problems raised by regulatory disparities. Finally, the FMLC calls for the establishment of a permanent G-20 secretariat to improve continuity and coordination across G-20 presidencies. As it stands, political priorities are constantly in flux, with individual dossiers losing their centrality, and even vanishing, from year to year. Regulatory uncertainty may not seem like the most exciting topic, which is probably why the FMLC report has attracted so little attention."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Kann die Türkei die Regeln des Krisenmanagements umschreiben? LAGUNA BEACH – Ob nun zufällig oder absichtlich: Die Türkei versucht derzeit, das Kapitel zum Krisenmanagement im Spielhandbuch für Schwellenmärkte umzuschreiben. Statt auf Zinserhöhungen und einen externen Finanzierungsanker zu setzen, um innenpolitische Kurskorrekturen zu unterstützen, hat die Regierung eine Mischung aus eher indirekten und stärker partiellen Maßnahmen ergriffen – und dies zu einem Zeitpunkt, da sich die Türkei in einem eskalierenden Zollstreit mit den USA befindet und die Weltwirtschaft, in der sie operiert, stärker in Fluss geraten ist. Wie all dies ausgeht, ist nicht nur für die Türkei wichtig, sondern auch für andere Schwellenländer, die bereits Wellen finanzieller Dominoeffekte zu bewältigen hatten. Die ersten Phasen der Türkeikrise folgten dem Drehbuch früherer Währungskrisen in Schwellenländern. Eine Kombination aus inländischen und externen Ereignissen – eine überdehnte kreditbestimmte Wachstumsstrategie, Sorgen über die Unabhängigkeit und Effektivität der Notenbank und ein weniger freundliches globales Liquiditätsumfeld teilweise bedingt durch steigende Zinsen in den USA – haben den Devisenmarkt destabilisiert. Ein politischer Zank mit den USA hat die Flucht aus der türkischen Lira beschleunigt, indem er eine selbstverstärkende Dynamik angeheizt hat. Und all dies ereignete sich im Zusammenhang einer stärker durch Unsicherheit gekennzeichneten und sich – außer in den USA – abschwächenden Weltwirtschaft. Im Einklang mit dem traditionellen Skript für Schwellenmarktkrisen strahlt die Währungskrise in der Türkei in andere Schwellenländer aus. Wie in einem derartigen Fall typisch, war die erste Welle der Ausstrahlungseffekte technischer Art und überwiegend durch generalisierte Abflüsse aus den türkischen Devisen- und Rentenmärkten bedingt. Je länger sich diese Effekte fortsetzen, desto größer ist die Sorge, dass sie zu einer stärkeren finanziellen und wirtschaftlichen Destabilisierung führen werden. Daher fühlten sich die Notenbanken mehrerer so unterschiedlicher Schwellenländer wie Argentinien, Hongkong und Indonesien gezwungen, Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Was folgte, hat dazu geführt, dass sich diese Episode der Schwellenmarktkrise zumindest bislang anders entwickelt hat als üblich. Statt an dem von zahlreichen anderen Ländern – darunter im früheren Jahresverlauf Argentinien – verfolgten Ansatz festzuhalten, die Zinsen zu erhöhen und sich um irgendeine Form der Unterstützung durch den Internationalen Währungsfonds zu bemühen, hat die Türkei beides sehr öffentlichkeitswirksam abgelehnt, darunter durch schrille Äußerungen ihres Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan. Angesichts einer beschleunigten Abwertung des Wechselkurses, die den Wert der Lira zeitweilig fast halbierte, hat die Türkei eine Reihe unterschiedlicher Maßnahmen ergriffen, die den traditionellen Ansatz, dem Schwellenländer in der Vergangenheit gefolgt sind, teilweise nachstellen sollen.", "en": "Can Turkey Rewrite the Crisis-Management Rules? LAGUNA BEACH – Whether by accident or design, Turkey is trying to rewrite the chapter on crisis management in the emerging-market playbook. Rather than opting for interest-rate hikes and an external funding anchor to support domestic policy adjustments, the government has adopted a mix of less direct and more partial measures – and this at a time when Turkey is in the midst of an escalating tariff tit-for-tat with the United States, as well as operating in a more fluid global economy. How all this plays out is important not only for Turkey, but also for other emerging economies that already have had to cope with waves of financial contagion. The initial phases of Turkey’s crisis were a replay of past emerging-market currency crises. A mix of domestic and external events – an over-stretched credit-led growth strategy; concerns about the central bank’s policy autonomy and effectiveness; and a less hospitable global liquidity environment, owing in part to rising US interest rates – destabilized the foreign-exchange market. A political spat with the US accelerated the run on the Turkish lira by fueling a self-reinforcing dynamic. And all of this occurred in the context of a more uncertain and – aside from the US – weakening global economy. In keeping with the traditional emerging-market-crisis script, Turkey’s currency crisis spilled over onto other emerging economies. As is typically the case, the first wave of contagion was technical in nature, driven mainly by generalized outflows from Turkey’s currency and bond markets. The longer this contagion continues, the greater the concern that it will lead to more disruptive financial and economic outcomes. As such, central banks in several emerging economies – as diverse as Argentina, Hong Kong, and Indonesia – felt compelled to take counter-measures. What has followed is what makes this episode of emerging-market crisis different, at least so far. Rather than sticking with the approach taken by numerous other countries – including Argentina earlier this year – by raising interest rates and seeking some form of support from the International Monetary Fund, Turkey has shunned both in a very public manner, including through strident remarks by President Recep Tayyip Erdoğan. Facing an accelerated exchange-rate depreciation that, at one stage, almost halved the lira’s value, Turkey has taken a variety of measures that attempt to simulate – albeit partially – the traditional approach that emerging economies have tended to follow in the past."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Von Robotern und Flüchtlingen DAVOS – Thema des diesjährigen Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos war die vierte industrielle Revolution. Als Untertitel hätte sich angeboten: Von Robotern und Flüchtlingen. Obwohl der Schwerpunkt in zahlreichen Arbeitskreisen auf technologischen Wunderdingen der nahen Zukunft lag, hob man in anderen Gremien die Unfähigkeit der Welt hervor, eines der ältesten Probleme der Menschheit zu lösen: wie man nämlich große Bevölkerungsteile, die aufgrund von Konflikten ihre Heimat und ihre Länder verlassen müssen, mit Nahrung, Unterkunft und Beistand versorgt. Die erste industrielle Revolution setzte mit der Erfindung der Dampfmaschine und der mechanischen Produktion ein; die zweite industrielle Revolution war durch Elektrifizierung und Massenproduktion definiert; die dritte bestand in der digitalen Revolution, die in den 1960er Jahren mit der Erfindung von Computern, Halbleitern und des Internets ihren Ausgang nahm. Die vierte industrielle Revolution setzt laut WEF-Präsident Klaus Schwab gerade ein und ist „gekennzeichnet durch ein viel allgegenwärtigeres und mobileres Internet, durch kleinere, stärkere und auch billigere Sensoren sowie durch künstliche Intelligenz und lernende Maschinen.“ Damit wird der Weg in eine Welt geebnet, in der in den Bereichen Produktion, Dienstleistungen sowie im menschlichen Körper selbst virtuelle und physische Systeme miteinander verflochten sind. Zu den Programmen des Weltwirtschaftsforums zählten Arbeitskreise zu Robotik, Biotechnologie, Nanotechnologie und Raumfahrt. Das Victoria and Albert Museum in London präsentierte eine interaktive Ausstellung unter dem Titel „This Time Tomorrow” (Morgen um diese Zeit). Gezeigt wurden sechs mögliche Zukunftsszenarien, darunter auch eine Welt, in der aus einem einzigen DNA-Strang dreidimensionale Abbilder menschlicher Gesichter erstellt werden können.", "en": "Robots and Refugees DAVOS – The theme of this year’s World Economic Forum (WEF) meeting in Davos was the Fourth Industrial Revolution. The subtitle should have been: Of Robots and Refugees. Although many of the panels focused on the technological marvels of the near future, others highlighted the world's inability to address one of humanity’s oldest problems: how to feed, house, and succor large populations driven by conflict from their homes and countries. The First Industrial Revolution occurred with the invention of the steam engine and mechanical production; the second was defined by electrification and mass production; and the third was the digital revolution, which began in the 1960s with the invention of computers, semiconductors, and the Internet. According to WEF Chairman Klaus Schwab, the Fourth Industrial Revolution is beginning now, “characterized by a much more ubiquitous and mobile Internet, by smaller and more powerful sensors that have become cheaper, and by artificial intelligence and machine learning.” It is ushering in a world in which virtual and physical systems are intertwined in manufacturing, services, and the human body itself. The WEF’s programs featured panels on robotics, biotechnology, nanotechnology, and space travel. The Victoria and Albert Museum in London created an interactive exhibit called “This Time Tomorrow.”"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Beruhigung und Entschlossenheit in Ostasien WASHINGTON, DC – Angesichts der anhaltenden territorialen Spannungen zwischen China und vielen seiner Nachbarn im Ost- und Südchinesischen Meer brauchen die USA eine klarere regionale Strategie. Amerika muss zugleich seinen Interessen und Bündnisverpflichtungen gerecht werden und kontraproduktive Konfrontationen oder gar Konflikte vermeiden. Dies wird schwierig, vor allem da unklar ist, wessen Ansprüche in Bezug auf die umstrittenen Inseln der Region anerkannt werden sollten, und die USA nicht vorhaben, anderen eine Lösung aufzuzwingen. Gleichzeitig müssen die USA als Antwort auf neue Herausforderungen – besonders den Aufstieg Chinas – ihre Streitkräfte modernisieren. Da China inzwischen hochentwickelte Präzisionswaffen entwirft, um sogenannte „Anti-Access/Area-Denial“-Fähigkeiten (A2/AD) zu schaffen, müssen die USA überlegen, wie sie auf die wachsende Verletzlichkeit ihrer Stützpunkte und Marinestreitkräfte in der Region reagieren sollen. Es gibt keine einfache Antwort auf diese Herausforderungen. Nötig ist ein nuancierter Ansatz, wie wir ihn in unserem neuen Buch Strategic Reassurance and Resolve herausgearbeitet haben. Unser Ansatz lehnt sich an Amerikas langjährige „Engage but hedge“-Strategie des Dialogs bei gleichzeitiger Risikoabsicherung an. Bei dieser Strategie haben die USA und ihre Verbündeten wirtschaftliche, diplomatische und manchmal militärische Instrumente eingesetzt, um China Anreize für einen friedlichen Aufstieg zu geben und zugleich robuste Militärkapazitäten aufrechtzuerhalten für den Fall, dass der Dialog scheitern sollte. Das Problem ist, dass Risikoabsicherung bisher in der Regel als Wahrung einer überwältigenden militärischen Überlegenheit der USA verstanden wurde.", "en": "Reassurance and Resolve in East Asia WASHINGTON, DC – As territorial frictions involving China and many of its neighbors persist in the East and South China Seas, the United States needs a clearer regional strategy. America must simultaneously uphold its interests and alliance commitments and avoid counterproductive confrontation, or even conflict. Doing so will be difficult, especially because it is not clear whose claims to the region’s disputed islands and outcroppings should be recognized, and the US has no intention of trying to impose a solution. At the same time, the US must modernize its armed forces in response to new challenges – particularly China’s rise. As China develops advanced precision weapons to create a so-called anti-access/area-denial capability, the US must consider how to respond to the growing vulnerability of its bases and naval forces in the region. There is no easy answer to these challenges. What is needed is a nuanced approach, which is what we develop in our new book Strategic Reassurance and Resolve. Our approach is an adaptation of America’s longstanding “engage but hedge” strategy, through which the US and its allies have used economic, diplomatic, and sometimes military instruments to give China incentives to rise peacefully, while maintaining robust military capabilities in case engagement proves unsuccessful. The problem is that hedging has typically been interpreted to mean sustaining overwhelming US military superiority."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Der Davos-Mann hat ein Problem mit Menschen CAMBRIDGE – Eines der symbolträchtigsten Bilder unserer Zeit zeigt einen Eisbären, der einsam und allein auf einer Eisscholle dahintreibt. Nur wenige Bilder verdeutlichen die Realität des Klimawandels auf so eindringliche Weise. Ironischerweise befindet sich der Davos-Mann mittlerweile in einer metaphorisch ähnlichen Lage. Sein natürlicher Lebensraum – die hyperglobalisierte Welt der letzten fünfzig Jahre – schrumpft, weswegen er den Skilauf in den Schweizer Alpen aufgegeben hat und sich fortan auf dünnem Eis weiterbewegt. Freilich gab es Globalisierung - also die Integration nationaler und regionaler Volkswirtschaften durch grenzüberschreitenden Handel und Investitionen – lange vor dem Davos-Mann. Seit den Anfängen der Industrialisierung um 1800 haben technische Fortschritte (Dampfschiffe, Eisenbahnen, Telegrafen, Automobile, Flugzeuge) und Finanzinnovationen (wie der Goldstandard) zu einer zunehmend vernetzten Weltwirtschaft geführt. Doch bei diesem Prozess handelte es sich nicht um eine kontinuierliche Entwicklung. Eine frühere Globalisierungswelle kam in den frühen 1900er Jahren mit dem Aufkommen von Nationalismus und Protektionismus abrupt zum Stillstand und gipfelte in der Weltwirtschaftskrise und dem Faschismus. Doch seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs und insbesondere nach dem Kalten Krieg ist die internationale Ordnung bewusst auf eine Globalisierung unter amerikanischer Führung ausgerichtet, wobei die Bretton-Woods-Institutionen (Internationaler Währungsfonds, Weltbank und Welthandelsorganisation) die grundlegende Architektur bilden. Der vom Weltwirtschaftsforum im Jahr 1971 konzipierte (jedoch bis 2004 namenlose) Davos-Mann wurde zur Personifizierung dieser Entwicklung. Seit damals veranstaltet das Weltwirtschaftsforum alljährlich seine Vorzeigetagung in den Schweizer Alpen, um dort den Vorzügen des Freihandels und der Liberalisierung der Kapitalmärkte als Instrumente zur Sicherung von Frieden und Wohlstand zu huldigen.", "en": "Davos Man Has a People Problem CAMBRIDGE – One of the most iconic images of our time shows a polar bear marooned and adrift on an ice floe. Few other images capture the reality of climate change so viscerally. And now, ironically, Davos Man finds himself in a similar metaphorical position. His natural habitat, the hyper-globalized world of the past half-century, is shrinking, and he has gone from skiing in the Swiss Alps to skating on thin ice. Of course, globalization – the integration of national and regional economies through cross-border trade and investment – long predates Davos Man. Ever since the dawn of industrialization in the 1800s, technological progress (steamships, railroads, the telegraph, automobiles, airplanes) and financial innovations (like the gold standard) have led to an increasingly interconnected global economy. But this process has not been continuous. An earlier wave of globalization came to an abrupt halt in the early 1900s with the rise of nationalism and protectionism, culminating in the Great Depression and fascism. Yet since the end of World War II, and especially following the Cold War, the international order has been deliberately geared toward American-led globalization, with the Bretton Woods Institutions (the International Monetary Fund, the World Bank, and the World Trade Organization) providing the basic architecture. Conceived by the World Economic Forum in 1971 (but unnamed until 2004), Davos Man became the avatar of this process. Each year since, the WEF has staged its flagship gathering in the Swiss Alps to extol the virtues of free trade and capital-market liberalization as instruments for underwriting peace and prosperity."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Die Norweger müssen zwei Milliarden Euro pro Jahr für den Zugang zu den europäischen Märkten zahlen. Und wenn Handels- und Investitionsentscheidungen anstehen, fällt der Schweiz wie Norwegen gegenüber der EU-Kommission eine Statistenrolle zu. Die Vereinigten Staaten brauchen als weltgrößte Volkswirtschaft das Nordamerikanische Freihandelsabkommen (NAFTA), und die aufstrebenden Volkswirtschaften Südostasiens brauchen die ASEAN. Und genauso ist Großbritannien – auf das auf seinem Höhepunkt fast 20% der weltweiten Wirtschaftsaktivität entfielen, bald jedoch nur noch 2,5% – viel stärker innerhalb Europas. Die EU-Mitgliedschaft stärkt die Wettbewerbsfähigkeit Großbritanniens, denn sie ermöglicht es ihm, in Handels-, Steuer-, Patent-, Geldwäsche-, Korruptions- und Sicherheitsfragen optimale Vereinbarungen mit China, Indien und der übrigen Welt zu schließen. Freilich dürften wirtschaftliche Argumente allein nicht ausreichen, um ein Großbritannien zu überzeugen, das – um es mit den Worten des verstorbenen Journalisten und politischen Kolumnisten Hugo Young zu sagen, gefangen ist zwischen der Vergangenheit, die es nicht vergessen, und der Zukunft, die es nicht vermeiden kann. Laut dieser Sicht könnte die britische Ambivalenz gegenüber Europa die schwer zu überwindende Unfähigkeit des Landes widerspiegeln, die Tage imperialen Glanzes hinter sich zu lassen. Trotzdem scheint die durch das rasante Tempo und die zeitweise Zerstörungskraft der Weltwirtschaft verursachte wirtschaftliche Unsicherheit die nostalgische Sehnsucht nach der Souveränität Großbritanniens stark zu begünstigen. Millionen von Briten sehnen sich nach jemandem oder etwas, der bzw. das sie vor den fremd anmutenden Kräften schützt, die ihnen ihre Lebensgrundlagen zu rauben drohen.", "en": "The Norwegians must pay €2 billion ($2.1 billion) a year for access to European markets. Switzerland, like Norway, must take a back seat to the EU Commission when trade and investment decisions are made. The world's largest economy, the United States, needs the North American Free Trade Agreement, and Southeast Asia's rising economies need ASEAN. Likewise, Britain – which at its peak generated nearly 20% of world economic activity but soon will account for no more than 2.5% – is much stronger as a part of Europe. EU membership strengthens the UK's competitiveness by enabling it to negotiate the best deals on trade, tax rules, patents, money laundering, corruption, and security with China, India, and the rest of the world. But economic arguments alone will likely not be enough to persuade a Britain that, in the late journalist and political columnist Hugo Young's words, is caught between the past it cannot forget and the future it cannot avoid. According to this view, British ambivalence toward Europe may reflect a persistent inability to leave behind the days of imperial grandeur. Nonetheless, economic insecurity – owing to the rapid pace and, at times, destructiveness of the global economy – evidently is driving much of the public's nostalgia for British sovereignty. Millions of Britons long for someone or something to protect them from the seemingly alien forces that threaten to steal their livelihoods."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "So setze ich mich, während nebenan der Spieltisch aufgeschlagen wird, zu den beiden Mädchen, und sonderbar – ist es der Wein oder die gute Laune, die mir alles verklärt? – sie scheinen mir heute beide besonders hübsch. Edith sieht nicht so blaß, so gelblich, so kränklich aus wie das letztemal – mag sein, daß sie den Gästen zu Ehren etwas Rot aufgelegt hat, oder es ist wirklich nur die animierte Stimmung, die ihr die Wangen färbt; jedenfalls, es fehlt die gespannte, nervös flattrige Falte um ihren Mund und das eigenwillige Zucken der Brauen. In einem langen rosa Kleid sitzt sie da, kein Pelz, keine Decke verbirgt ihr Gebrest, und doch denke ich, denken wir alle in unserer guten Laune nicht »daran«. Bei Ilona hege ich sogar den leisen Verdacht, daß sie sich einen leichten Schwips angetrunken hat, ihre Augen knallen nur so, und wenn sie lachend ihre schönen, vollen Schultern zurückwirft, muß ich wirklich abrücken, um der Versuchung zu widerstehen, ihre bloßen Arme durch halben Zufall anzustreifen! »Natürlich«, sagte ich unwillkürlich; es war das erste Wort, das ich an ihn richtete. All das schien mir so selbstverständlich und klar.", "en": "So while the card table is set up in the room next door, I sit down with the two girls, and strange to say—is it the wine, or does my good mood transfigure everything before my eyes?—they both strike me as particularly pretty today. Edith doesn’t look as pale, sallow and sickly as last time I saw her—perhaps she has applied a little rouge, or is it really just her animation that brings the colour to her cheeks? Whatever the answer, the tense, nervous twitch of that line around her mouth is gone, and so is the arrogant lift of her eyebrows. She is wearing a long pink dress, with no fur or rug to hide her lame legs, and yet it seems to me that in our present cheerful mood none of us is thinking of ‘that’. In Ilona’s case, I even suspect, from the way her eyes are flashing, that she is slightly tipsy, and when she throws back her beautiful white shoulders, laughing, I have to move away if I am to resist the temptation of touching her bare arms as if by chance! “Of course,” I instinctively said. It was the first remark that I had made directly to him, and indeed what he said seemed to me clear and sensible."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Selbst unter optimalen Umständen neigt der Kongress zu Grabenkämpfen und Kleinlichkeit und zu jener Art von selbstzerstörerischem Geschacher, die Verzögerungen statt Handeln produziert. Krisen wie die Große Depression und der Zweite Weltkrieg führten zu Aufstieg der modernen „imperialen“ Präsidentschaft. Der Kongress übertrug dem Präsidenten durch eine Reihe von Gesetzen bereitwillig zusätzliche Befugnisse, die die Exekutive in die Lage versetzten, auf neue Krisen zu reagieren und diese abzuwenden. In der sich anschließenden Ära des Kalten Krieges und der zunehmenden Regulierung führten Ressourcen und Befugnisse zu einer derartigen Verkrustung des Amtes, dass Amerikas Gründer es nicht wiedererkennen würden. Der nationale Regierungsapparat ist seit dem Zweiten Weltkrieg ohne ernste Unterbrechung gewachsen, wobei praktisch alle Zuwächse an Personal, Geld und Infrastruktur auf die Exekutive entfielen. Die Demokraten wollen einen mächtigen Präsidenten, um die Wirtschaft zu regulieren, und die Republikaner wollen ihn, um das Land vor ausländischen Bedrohungen, illegaler Einwanderung und – zunehmend – wirtschaftlicher Unsicherheit zu schützen. Die regierungsfeindlichen politischen Impulse der 1980er und 1990er Jahre sind mit dem 11. September so gut wie verschwunden. Der Präsident beanspruchte, und Kongress und Gerichte betätigten, im Namen des Schutzes der Amerikaner vor Terroranschlägen und anderen ausländischen Schreckgespenstern neue Überwachungs- und Sicherheitsbefugnisse. Die Finanzkrise sieben Jahre später provozierte in der US-Wirtschaft die umfassendsten staatlichen Eingriffe aller Zeiten, wobei erneut Vertreter der Exekutive federführend waren. Der Kongress leistete Unterstützung, indem er die grenzenlosen Ressourcen der Exekutive noch um ein paar zusätzliche hundert Milliarden Dollar aufstockte und dann nach dem Ende der Krise die schon zuvor massiven Befugnisse des Präsidenten zur Regulierung des Finanzsystems weiter ausweitete. Die aus der wirtschaftlichen Not geborene weit verbreitete persönliche Unsicherheit trug dazu bei, während der Obama-Jahre extensive staatliche Eingriffe an den Gesundheitsmärkten voranzutreiben. Dieses Muster wiederholte sich im vergangenen Jahr. Pandemie und Wirtschaftskrise führten zu noch größeren staatlichen Eingriffen, die (wenn auch überwiegend auf Kommando kommunaler Politiker und nicht der chaotischen Trump-Regierung) mit den am breitesten angelegten und umfassendsten Einschränkungen persönlicher Freiheiten in der US-Geschichte einhergingen. Das einzige Rätsel in dieser Geschichte stetig zunehmender exekutiver Macht war Trumps Weigerung, diese Macht in der schlimmsten dieser drei Krisen zu nutzen. Liberale Politiker, die lange ihre Überzeugung geäußert hatten, Trump suche nach einer Ausrede, um eine Diktatur einzuführen, überschütteten ihn nun gemeinsam mit den Republikanern mit Geld, das er nach eigenem Ermessen hätte nutzen können. Sie verlangten, er solle Ausgangssperren verhängen und sich auf den Defense Production Act berufen, um zur Reaktion auf die Pandemie privatwirtschaftliche Ressourcen einzusetzen.", "en": "Even at the best of times, Congress is prone to squabbling and pettiness, and to the kind of rational but self-destructive haggling that produces delays rather than action. Crises such as the Great Depression and World War II gave rise to the modern “imperial” presidency. Congress willingly transferred power to the presidency through a series of statutes empowering the executive branch to respond to, and forestall, any new crisis. In the subsequent era of Cold War and regulatory growth, resources and authority encrusted an office that America’s founders would no longer recognize. The size of the national government has increased without serious interruption since WWII, with virtually all of the gains in personnel, money, and infrastructure occurring in the executive branch. Democrats want a powerful president to regulate the economy, while Republicans want a powerful president to protect the country from foreign threats, illegal immigration, and – increasingly – economic insecurity. Anti-government political impulses of the 1980s and 1990s all but vanished on 9/11. The president claimed, and Congress and the courts ratified, new surveillance and security powers in the name of protecting Americans from terrorist attacks and other foreign hobgoblins. The financial crisis seven years later provoked the largest-ever state intervention in the US economy, with executive branch officials again leading the response. Congress pitched in by supplementing the executive branch’s limitless resources with an extra few hundred billion dollars, and then by extending the president’s already massive power to regulate the financial system after the crisis had ended. Widespread personal insecurity born of economic calamity helped propel extensive government intervention in health-care markets during the Obama years. This pattern repeated itself in the last year. The pandemic and economic crisis led to even greater state intervention, accompanied by the most broad-based and extensive constraints on personal liberties in American history (though mainly at the command of local leaders rather than the shambolic Trump administration). The only puzzle in this story of ever-expanding executive power was Trump’s refusal to use it in the midst of the worst of these three crises. Liberal politicians who had long claimed to believe that Trump was looking for an excuse to inaugurate a dictatorship joined Republicans in showering him with cash to use as he saw fit. They demanded that he impose lockdowns and invoke the Defense Production Act to marshal private economic resources for the pandemic response."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Diese Verschwendung hat zu Schuldenständen geführt, die sich, wenn wir nicht handeln, nicht mehr werden bewältigen lassen. Dies ist der Grund, warum Deutschland 2009 beschloss, strenge Finanzregeln im Grundgesetz zu verankern. Die Schuldenbremse sieht vor, dass der Bund 2016 ein strukturelles Defizit von höchstens 0,35% vom BIP aufweisen darf und den Ländern strukturelle Defizite ab 2020 ganz verboten sind. Die jetzige Bundesregierung wird diese Regeln mit Sicherheit einhalten, was bedeutet, dass das strukturelle Defizit bis 2016 auf ungefähr 10 Milliarden Euro zurückgeführt werden muss – eine Verringerung von etwa 7 Milliarden Euro pro Jahr. Mehr als die Hälfte des deutschen Bundeshaushaltes entfallen in diesem Jahr auf Sozialleistungen. Also haben wir kaum eine andere Wahl, als diese, zumindest moderat, zurückzuschneiden. Doch lässt sich diese Art von Haushaltskonsolidierung nur erreichen, wenn eine Mehrheit sie als sozial gerecht empfindet. Ob Sozialhilfeempfänger, staatlich gefördertes Unternehmen oder Beamter: Alle müssen Opfer bringen. Daher werden die deutschen Kapitalgesellschaften durch einen Abbau von Subventionen sowie durch zusätzliche Steuern für große Energieunternehmen, Fluggesellschaften und Finanzinstitute zur Haushaltskonsolidierung betragen müssen. Die Beamten müssen in ähnlicher Weise auf versprochene Gehaltserhöhungen verzichten, und bei der Bundeswehr plant die Regierung, durch Strukturreformen bis zu drei Milliarden Euro einzusparen. Deutschlands verbindliche Finanzregeln sind ein positives Beispiel für andere Euroländer. Freilich müssen alle Regierungen der Eurozone ihr Bekenntnis zur Konsolidierung ihrer Haushalte demonstrieren, um das Vertrauen der Märkte und ihrer eigenen Bürger wiederherzustellen. Aktuelle Studien zeigen, dass, wenn die Schuldenlast einer Regierung einmal die Schwelle erreicht hat, wo sie als nicht aufrechtzuerhalten eingeschätzt wird, eine weitere Verschuldung das Wirtschaftswachstum nur hemmt, statt es anzukurbeln. Die griechische Schuldenkrise war eine klare Warnung, dass die europäische Politik die unbegrenzte Anhäufung öffentlicher Schulden nicht zulassen darf. Die EU hatte Recht, als sie, um die Stabilität des Euros zu gewährleisten, Griechenland kurzfristige Hilfe anbot und den europäischen Finanzstabilisierungsmechanismus ins Leben rief. Doch während der EFSF ein notwendiger Schritt zur Wiederherstellung von Vertrauen ist, hat die Griechenlandkrise strukturelle Schwächen im finanzpolitischen Rahmenwerk der Wirtschafts- und Währungsunion aufgedeckt, die man nicht dadurch lösen kann und sollte, dass man routinemäßig andere Länder dafür zur Kasse bittet.", "en": "Such profligacy has led to levels of debt that will become unsustainable if we do not act. This is why Germany decided in 2009 to enshrine strict fiscal rules in its constitution. The Schuldenbremse, or “debt brake,” requires the federal government to run a structural deficit of no more than 0.35% of GDP by 2016, while Germany’s Länder will be banned from running structural deficits at all as of 2020. The current federal government will certainly abide by these rules, which implies reducing the structural deficit to approximately €10 billion by 2016 – a reduction of about €7 billion a year. Welfare benefits account for more than half of Germany’s federal spending this year. So there is little choice but to cut welfare spending, at least moderately. But this sort of fiscal consolidation can be achieved only if a majority perceives it as being socially equitable. Recipients of social and corporate welfare alike, as well as civil servants, must share the sacrifice. Thus, German corporations will have to contribute to fiscal consolidation through reductions in subsidies and additional taxes on major energy companies, airlines, and financial institutions. Similarly, civil servants must forego promised pay increases, and the government is looking for annual savings in the federal armed forces of up to €3 billion through structural reforms. Germany’s binding fiscal rules set a positive example for other eurozone countries. But all eurozone governments need to demonstrate their own commitment to fiscal consolidation in order to restore the confidence of markets – and of their own citizens. Recent studies show that once a government’s debt burden reaches a threshold perceived to be unsustainable, more debt will only stunt, not stimulate, economic growth. Greece’s debt crisis was a clear warning that European policymakers must not allow public debt to pile up indefinitely. The EU was right to react decisively to ensure the euro’s stability by providing short-term assistance to Greece and establishing the European Financial Stabilization Mechanism. But, while the EFSF is a necessary step towards restoring confidence, the Greek crisis has revealed structural weaknesses of the European Monetary Union’s fiscal-policy framework that cannot, and should not, be fixed by routinely throwing other countries’ money at the problem."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Um sicherzustellen, dass sie nicht vergessen werden, müssen wir verstehen, wie die Machtverhältnisse zwischen den Geschlechtern funktionieren und auf diese sozialen Dynamiken reagieren. Da Frauen und Mädchen in ihren gebärfähigen Jahren unverhältnismäßig mehr unter den gesundheitlichen und sozialen Folgen der NTD leiden, ist es unbedingt erforderlich, dass sie an allen groß angelegten Gesundheitsinterventionen beteiligt werden, die geplant werden. Und Frauen sollten nicht nur in den Fokus der NTD-Programme rücken, sondern wir sollten auch zur Kenntnis nehmen, dass sie bei der Umsetzung der Agenda der nachhaltigen Entwicklungsziele eine zentrale Rolle spielen werden. Wir müssen Frauen und Mädchen befähigen, Mobilisierungsbemühungen in Afrika zu fördern und zu leiten. Frauen sind wichtige Partner für staatliche Gesundheitsmaßnahmen, die grundlegende Medikamente auf dem ganzen Kontinent verfügbar machen sollen. Frauen können darüber hinaus auch dazu beitragen, NTD-Vektoren an der Ursache zu kontrollieren, indem sie sicherstellen, dass alle Mitglieder ihrer Gemeinschaft an der Verteilung der Anti-NTD-Medikamente und an den Behandlungsprogrammen teilnehmen. Die aktuellen Bemühungen, NTD in Afrika einzudämmen und zu eliminieren, haben einigen Fortschritt erzielt. Aber es ist jetzt an der Zeit, innovativere Maßnahmen zu entwickeln. Wir brauchen dringend integrierte, programm- und sektorübergreifende Ansätze, um die soziale, wirtschaftliche und ätiologische Dynamik von NTD zu durchbrechen. Und wir brauchen die volle Einbeziehung der schwächsten Gemeinschaften. Andernfalls kann kein Programm zur Eliminierung der NTD erfolgreich sein. In diesem Jahr begehen wir den fünften Jahrestag der WHO-Roadmap zur Eliminierung von NTD und der Londoner Deklaration zu den Vernachlässigten Tropenkrankheiten. Es ist ermutigend, zu sehen, dass die internationale Gemeinschaft nicht nur die unverhältnismäßige Last anerkennt, die die NTD gerade für Frauen bedeuten, sondern auch die wichtige Rolle, die Frauen bei der Kontrolle und der Eliminierung dieser Krankheiten zugedacht ist. Jetzt, da eine stetig wachsende internationale Partnerschaft entstanden ist, haben wir eine einzigartige Gelegenheit, diesen kräftezehrenden Krankheiten ein für alle Mal ein Ende zu bereiten. 2016 initiierte das Regionale Büro der WHO für Afrika das Erweiterte Sonderprogramm für die Eliminierung von NTD (ESPEN), das afrikanische Länder mit technischer Hilfe und Geldbeschaffungsinstrumenten ausstattet, um gegen die fünf NTD zu kämpfen, die mit Vorsorge-Chemotherapie verhindert werden können: Onchocerciasis, Elephantiasis, Schistosomiasis, aus dem Boden übertragene Wurmerkrankungen und Trachom. ESPEM soll Regierungen, die globale Gesundheitsgemeinschaft und andere Stakeholder zusammenbringen. Unser Ziel ist es, Partnerschaften zu stärken, die speziell für die Eliminierung von NTD geschaffen wurden.", "en": "To ensure that they are not forgotten, we need to improve our understanding of how gendered power relationships operate, and address those social dynamics head on. Because women and girls in their childbearing years suffer disproportionately from the health and social effects of NTDs, it is critically important that they be included in any large-scale health-policy interventions that are proposed. And, beyond making women the focus of NTD programs, we should acknowledge that they will play a central role in advancing the sustainable development agenda. We need to empower women and girls to promote and lead social-mobilization efforts in Africa. Women are front-line partners for public-health advocates who are working to make essential medicines available across the continent. Moreover, women can help to control NTD vectors at the source, by ensuring that all members of their community are complying with anti-NTD drug distribution and treatment programs. Ongoing efforts to control and eliminate NTDs in Africa have made some progress. But the time has come to develop more innovative policy tools. We urgently need integrated, inter-programmatic, and inter-sectoral approaches that address NTDs’ social, economic, and etiological dynamics. And we will need the full participation of the most vulnerable communities. Without that, no program aimed at ultimately eradicating NTDs can succeed. This year marks the fifth anniversary of the World Health Organization’s Roadmap to eliminate NTDs, and of the London Declaration on Neglected Tropical Diseases. It is encouraging to see that the international community is recognizing not only the disproportionate burden that NTDs place on women, but also the essential role that women play in controlling and eradicating these diseases. Now that an ever-growing international partnership has emerged, we have a unique opportunity to put an end to these debilitating diseases once and for all. In 2016, the WHO Regional Office for Africa launched the Expanded Special Project for Elimination of Neglected Tropical Diseases (ESPEN), which provides African countries with technical assistance and fundraising tools to fight the five NTDs that can be preempted with preventive chemotherapy: onchocerciasis, lymphatic filariasis, schistosomiasis, soil-transmitted helminthiasis, and trachoma. ESPEN is an effort to bring together governments, the global public-health community, and other stakeholders. Our goal is to strengthen partnerships that are designed specifically to eliminate NTDs."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Zuerst dachte er daran zufuß nach Clayton zu gehn, aber das wären drei Stunden angestrengten Marsches ge- wesen, und er wäre dann möglicherweise gerade zu- rechtgekommen, um zu erfahren, daß man schon alle verfügbaren Stellen besetzt hätte. Nach dem Plakat war allerdings die Zahl der Aufzunehmenden unbegrenzt, aber so waren immer alle derartigen Stellenangebote abgefaßt. Karl sah ein, daß er entweder auf die Stelle verzichten oder fahren mußte. Er überrechnete sein Geld, es hätte ohne diese Fahrt für acht Tage gereicht, er schob die kleinen Münzen auf der flachen Hand hin und her. Ein Herr der ihn beobachtet hatte, klopfe ihm auf die Schulter und sagte: „Viel Glück zur Fahrt nach Clayton.\" Karl nickte stumm und rechnete weiter. Aber er entschloß sich bald, teilte das für die Fahrt notwendi- ge Geld ab und lief zur Untergrundbahn. Karl und der Student sahen einander ein Weilchen schweigend an. Der Student nickte lächelnd und drückte mit einer Hand die müden Augen.", "en": "At first he thought of going to Clayton on foot, but that would have meant a three-hour slog, and he might arrive just in time to hear that all the places had been filled. Admittedly, according to the poster, there was an unlimited number of vacancies to be filled, but vacant position ads always put it like that. Karl realized that he would either have to decide against it on the spot, or take public transport. He counted up his money, without the trip it was enough for eight days, he pushed the little coins around on the palm of his hand. A gentleman who had been watching him patted him on the back and said: ‘All the best for the ride to Clayton.’ Karl nodded silently, and went on calculating. But he decided soon enough, took out the money for the ride, and went to the subway. Karl and the student looked at one another in silence for a while. The student nodded with a smile, and rubbed his tired eyes with one hand."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Mexikos Labyrinth der Unsicherheit Die Frage nach der Ursache von Wirtschaftswachstum ist wohl eines der faszinierendsten Themen der Ökonomie, das politisch sowie auch geopolitisch von immenser Bedeutung ist. Ein äußerst lehrreiches Beispiel in dieser Hinsicht bietet Mexiko - bei dem es sich weder um einen wirtschaftlichen Tiger wie China oder Singapur, noch um einen ökonomischen Nachzügler wie viele afrikanische oder karibische Staaten handelt. Während einer Reise durch Mexiko sprach ich kürzlich mit vielen Mexikanern über den Zustand ihrer Wirtschaft und über ihre Zukunftshoffnungen. Ich fragte sie nach ihren langfristigen Erwartungen und danach, wie sie die wirtschaftlichen Aussichten Mexikos in den kommenden Jahrzehnten sehen. Was ich dabei zu hören bekam, deutete darauf hin, dass die meisten Mexikaner mit großer Unsicherheit in die Zukunft blicken - womöglich mit genau der Unsicherheit, die unseren unzureichenden Kenntnissen über Wachstum im Allgemeinen zugrunde liegt. Die Mexikaner scheinen zu glauben, dass sie in ein paar Jahrzehnten an den US-amerikanischen Lebensstandard herankommen könnten. Auf der anderen Seite scheint es ihnen aber ebenso wahrscheinlich, dass ihr heutiger Lebensstandard noch absinken könnte. Diese Mischung aus Optimismus und Angst ist allgegenwärtig und betrifft mexikanische Firmen ebenso wie mexikanische Familien. Die Menschen haben guten Grund optimistisch zu sein. Die 1994 zwischen Mexiko, den USA und Kanada geschaffene Nordamerikanische Freihandelszone (NAFTA) half Mexiko, sich rasch von der Pesokrise der Jahre 1994 und 1995 zu erholen. Tatsächlich erwies sich die NAFTA-Mitgliedschaft als derart beliebt, dass die mexikanische Regierung seither zahlreiche andere Freihandelsabkommen schloss, im Jahr 2000 auch eines mit der EU. So scheint der gegenwärtige wirtschaftliche Abschwung Mexikos nicht mehr als ein Spiegelbild der schwachen Weltwirtschaft zu sein. Vor kurzem zeigten sich schon Anzeichen einer Erholung. Wenn diese Entwicklung anhält, könnte es in Mexiko schon bald bergauf gehen. Um es noch einmal zu betonen: Die Mexikaner können sich für die schnelle Erholung bei der NAFTA bedanken, bei der es sich nur um eine rein wirtschaftliche und nicht um eine politische Union handelt, in der auch nicht über symbolische Gesten wie die Schaffung einer gemeinsamen Währung nachgedacht wird. Aber die offensichtlichen Vorteile einer wirtschaftlichen Integration mit den prosperierenden USA sind für Mexikos wirtschaftliche Entwicklung und Stabilität nicht weniger wichtig, als der EU-Beitritt für Länder wie Polen, Lettland oder die Slowakei. So ist der wohl wichtigste Nutzen der NAFTA für Mexiko, dass es sich bei ihr um ein langfristiges Engagement der drei Mitgliedsländer zur Zusammenarbeit handelt.", "en": "Mexico's Labyrinth of Uncertainty What makes countries grow is perhaps the most fascinating issue in economics, and one of tremendous political-indeed, geopolitical-importance as well. In pondering this question, the case of Mexico-neither an economic tiger like China or Singapore nor a sluggard like many African and Carribean countries-may be especially instructive. On a recent trip to Mexico I spoke to many Mexicans about the state of their economy and about their hopes for the future. I asked about their long-term expectations, and about their thoughts concerning Mexico's economic prospects in the decades ahead. What I heard suggested that the dominant feeling for most Mexicans is one of a great uncertainty about their future-perhaps the very uncertainty at the root of our imperfect knowledge about growth in general. Mexicans seem to believe that they could be living at close to US living standards in another few decades. But they find it equally likely that their living standards might drop even lower than they are today. This mixture of optimism and fear applies to everyone, Mexican businesses and Mexican families alike. People do have strong reasons to be optimistic. The 1994 North American Free Trade Agreement (NAFTA) between Mexico, the US, and Canada helped Mexico's economy recover quickly from the 1994-95 peso crisis. Indeed, NAFTA membership has proven to be so popular that Mexico's government has forged many other free trade agreements, including one with the EU in 2000. So Mexico's current economic slowdown appears to reflect nothing more than weak global conditions. In fact, the economy has shown signs of recovery recently. If these are sustained, Mexico should soon find itself on a solid upward path. Once again, Mexicans can thank NAFTA for the quick recovery. True, NAFTA is only an economic-not a political - union, and no symbolic gesture like the creation of a common currency is contemplated. But the obvious advantages of economic integration with the prosperous US are no less important to Mexico's economic stability and development than accession to the EU is for countries like Poland, Latvia, or Slovakia. Indeed, the most important benefit of NAFTA for Mexico is that it represents a long-term commitment among the three member countries to work together."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Sicher gab es 1814 kein jüdisches Äquivalent zum gewalttätigen Dschihadismus, der heute im Westen die Beziehungen zu den Muslimen vergiftet. Trotzdem kann man aus der fehlgeleiteten – übrigens ein paar Jahrzehnte später aufgehobenen – Judenklausel der norwegischen Verfassung Lehren ziehen. Ein schlechtes Urteil kann auch aus anständigen Motiven herrühren, und Wissen (über den Islam oder das Judentum) ist kein Schutz vor dummen Ideen. Die wichtigste Lehre jedoch ist, dass es immer töricht – und sogar gefährlich – ist, Menschen danach zu beurteilen, was sie unserer Ansicht nach glauben. Anzunehmen, dass alle Muslime aufgrund ihres religiösen Hintergrunds das Gleiche denken, dass sie eine „Denkweise“ haben statt individueller Gedanken, ist ein ebenso großer Fehler, wie anzunehmen, dass man die Denkweise von Juden, Christen oder irgendwem anders kennen kann. Und zu behaupten, dass sich etwas so Vielfältiges wie ein religiöser Glaube aufgrund bestimmter antiker Texte mit einer feststehenden ideologischen Position verknüpfen lässt, ist absolut irreführend. Es gibt im Westen populistische Demagogen, die gern den Koran verbieten und Muslimen die Einwanderung in ihre Länder untersagen würden. Sie haben eine Gefolgschaft, die im Wachsen begriffen sein könnte und von der weit verbreiteten Angst, dass der Terrorismus aus dem Nahen Osten auf die betreffenden Länder überschwappen könne, angetrieben wird. Noch jedoch sind diese Menschen in der Minderheit, und die Vorstellung, dass der Westen in der unmittelbaren Gefahr schwebt, „arabisiert“ oder „islamisiert“ zu werden, hat sich bisher nicht richtig in der Mitte der Gesellschaft etabliert.", "en": "To be sure, in 1814, there was no Jewish equivalent of the violent Jihadism that poisons relations with Muslims in the West today. Nonetheless, there are lessons to be learned from the Norwegian constitution’s misguided anti-Jewish clause, which, it should be noted, was repealed just a few decades later. Bad judgment can arise even from decent motives, and knowledge (of Islam or of Judaism) is no prophylactic against stupid ideas. The most important lesson, however, is that it is always foolish – and, indeed, dangerous – to judge people by what we think they believe. To assume that all Muslims think alike because of their religious background, that they have “a mind” rather than individual thoughts, is as big a mistake as to assume to know the minds of Jews, Christians, or anyone else. And to claim that something as diverse, and sometimes vague, as a religious faith can be pinned to a fixed ideological position, because of certain ancient texts, is utterly misleading. There are populist demagogues in the West who would ban the Koran and prohibit Muslims from immigrating to their countries. They have a following, which might be growing, fueled by the widespread anxiety about terrorism spilling over from the Middle East. But they are not yet in the majority, and the belief that the West is in imminent danger of being “Arabized” or “Islamized” is not quite yet mainstream."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Dieses Abwälzen der Schuld auf die Globalisierung zeigt ein weiteres entscheidendes Problem. Die sich abwechselnden Regierungen, und nicht die Unternehmen, sind für Frankreichs schädlichstes Outsourcing verantwortlich – das der Verantwortung. Anstatt den Wählern Reformen vorzuschlagen und diese dann mit der Stärke eines deutlichen demokratischen Mandats durchzusetzen, wurden die wenigen ernsthaften Reformen der letzten 20 Jahre als von außen aufoktroyiert dargestellt – vor allem, um den Forderungen der Europäischen Union zu entsprechen. Infolgedessen erscheinen Reformen mittlerweile wie etwas Unrechtmäßiges, was den Widerstand gegen sie gestärkt hat. Um aus dieser Sackgasse herauszukommen, muss die politische Legitimität wiederhergestellt werden, indem ein Präsident gewählt wird, der nach seinem Reformversprechen ein Mandat bekommt, um dieses einzulösen. Die zwei führenden Konkurrenten in der Präsidentschaftswahl 2007, Ségolène Royal und Nicolas Sarkozy, sind beide relativ jung (verglichen mit den alternden Herrschaften der letzten Jahrzehnte) und haben ihre Finger am Puls der öffentlichen Meinung. Ihre gemeinsame Herangehensweise besteht darin, in einen echten Dialog mit der französischen Bevölkerung einzutreten, was auf der Einsicht beruht, dass ein starker politischer Vertrag zwischen Regierung und Bürgern die einzige lebensfähige Grundlage für Reformen darstellt. Dies steht in scharfem Kontrast zur Regierungszeit François Mitterrands und Jacques Chiracs mit ihrem elitären Denken, Arroganz, Paternalismus und Stillstand. Egal, wie die Wahl ausgeht, politischer Wille und Legitimität kehren keinen Augenblick zu früh wieder nach Frankreich zurück.", "en": "This scapegoating of globalization reflects another key problem. Successive governments, not companies, are responsible for the most damaging outsourcing in France – that of responsibility. Instead of proposing reforms to the electorate and then implementing them on the strength of a clear democratic mandate, the few serious reforms in the past 20 years have been presented as being externally imposed – mainly to comply with European Union requirements. As a result, reform has come to seem illegitimate, which has strengthened resistance to it. Breaking the impasse requires restoring political legitimacy by electing a president who, having promised reform, gains a mandate to deliver it. Both leading contenders in the 2007 presidential election, Ségolène Royal and Nicolas Sarkozy, share relative youth (compared to the geriatrics of recent decades) and have their fingers on the pulse of public opinion. Their common approach is to enter into a real dialogue with the French people based on an understanding that the only viable basis for reform is a strong political contract between government and citizens. This stands in sharp contrast to the reigns of François Mitterrand and Jacques Chirac, with their elitism, arrogance, paternalism, and stagnation. Whatever the election’s outcome, the return of political will and legitimacy to France will come not a moment too soon."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Doch China hat zudem im Bereich des Handels die Spielregeln zum eigenen Vorteil manipuliert, indem es seine staatseigenen Unternehmen subventionierte, Wirtschaftsspionage betrieb und ausländische Firmen zwang, ihr geistiges Eigentum an inländische „Partner“ zu übertrugen. Während die meisten Ökonomen argumentieren, dass Trump einen Fehler macht, indem er sich auf die bilateralen Handelsdefizite konzentriert, unterstützen viele seine Beschwerden über Chinas Bemühungen, Amerikas technologischen Vorteil in Frage zu stellen. Zudem fügt Chinas wachsende militärische Stärke der bilateralen Beziehung eine Sicherheitsdimension hinzu. Während diese vierte Phase der Beziehung aufgrund des hohen Maßes an Interdependenz kein Kalter Krieg ist, ist sie viel mehr als ein typischer Handelsstreit wie etwa Amerikas jüngster Konflikt mit Kanada über den Zugang zum kanadischen Milchmarkt. Einige Analysten sind der Ansicht, dass diese vierte Phase den Beginn eines Konflikts markiert, in dem ein etablierter Hegemon gegen einen aufstrebenden Herausforderer in den Krieg zieht. In seiner Erklärung des Peloponnesischen Krieges argumentierte Thukydides bekanntermaßen, dass der Krieg durch Spartas Furcht vor einem aufsteigenden Athen verursacht wurde. Diese Analysten glauben, dass Chinas Aufstieg eine ähnliche Furcht in den USA auslösen wird, und ziehen als Analogie den Ersten Weltkrieg heran, als ein aufstrebendes Deutschland beim damaligen Hegemon Großbritannien für Nervosität sorgte. Doch sind die Ursachen des Ersten Weltkriegs viel komplexer und umfassten u. a. Russlands wachsende Macht, die in Deutschland Furcht auslöste, den zunehmenden Nationalismus auf dem Balkan und in anderen Ländern und die vom Habsburger Reich zur Abwehr seines Niedergangs vorsätzlich eingegangenen Risiken. Noch wichtiger ist, dass Deutschland Großbritannien im Jahr 1900 bei der Industrieproduktion bereits überflügelt hatte, während Chinas BIP (gemessen in Dollar) derzeit nur drei Fünftel der US-Wirtschaft ausmacht. Die USA haben mehr Zeit und Mittel, um die Zunahme chinesischer Macht zu steuern, als Großbritannien in Bezug auf Deutschland hatte. China unterliegt den Beschränkungen eines natürlichen Machtgleichgewichts in Asien, wo Japan (die weltweit drittgrößte Volkswirtschaft) und Indien (das China bei der Bevölkerungszahl in Kürze überholen wird) keinen Wunsch haben, von China dominiert zu werden. Sich der Furcht zu überlassen, die Thukydides beschrieb, wäre für die USA eine unnötige selbsterfüllende Prophezeiung. Zum Glück zeigen Meinungsumfragen, dass die amerikanische Öffentlichkeit noch nicht der hysterischen Darstellung von China als einem Feind erlegen ist, der so stark ist wie die Sowjetunion während des Kalten Krieges. Weder China noch die USA stellen für den jeweils anderen eine existentielle Bedrohung dar, so wie Hitlerdeutschland oder Stalins Sowjetunion das taten.", "en": "But China also tilted the trade field to its advantage by subsidizing state-owned enterprises, engaging in commercial espionage, and requiring foreign firms to transfer their intellectual property to domestic “partners.” While most economists argue that Trump is mistaken to focus on the bilateral trade deficit, many support his complaints about China’s efforts to challenge America’s technological advantage. Moreover, China’s growing military strength adds a security dimension to the bilateral relationship. While this fourth phase of the relationship is not a cold war, owing to the high degree of interdependence, it is much more than a typical trade dispute like, say, America’s recent clash with Canada over access to that country’s dairy market. Some analysts believe this fourth phase marks the beginning of a conflict in which an established hegemon goes to war with a rising challenger. In his explanation of the Peloponnesian War, Thucydides famously argued that it was caused by Sparta’s fear of a rising Athens. These analysts believe that China’s rise will create a similar fear in the US, and use the analogy of World War I, when a rising Germany set hegemonic Britain on edge. The causes of World War I, however, were far more complex, and included growing Russian power, which created fear in Germany; rising nationalism in the Balkans and other countries; and the risks deliberately taken by the Habsburg Empire to stave off its decline. Even more important, Germany had already surpassed Britain in industrial production by 1900, while China’s GDP (measured in dollars) currently is only three-fifths the size of the US economy. The US has more time and assets to manage the rise of Chinese power than Britain had with Germany. China is constrained by a natural balance of power in Asia in which Japan (the world’s third-largest economy) and India (about to surpass China in population) have no desire to be dominated by it. Succumbing to the fear that Thucydides described would be an unnecessary self-fulfilling prophecy for the US. Fortunately, polls show that the American public has not yet succumbed to a hysterical portrayal of China as an enemy as strong as the Soviet Union was during the Cold War. Neither China nor the US poses an existential threat to the other the way that Hitler’s Germany or Stalin’s Soviet Union did."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Wie gutes Theater spielt der Terrorismus jeweils ein moralisches Drama durch, und um im Bewusstsein der Öffentlichkeit Terror zu erzeugen, müssen Terroristen öffentlich handeln, und zwar ohne Schuldbewusstsein oder Reue. Doch selbst wenn wir versuchen wollten, die Angriffe des 11. September 2001 als Terrorismus zu definieren, indem wir die folgende Formel verwenden - ein gewalttätiger, organisierter und öffentlicher Angriff von Privatpersonen auf andere Zivilisten, ohne Schuldbewusstsein und unabhängig vom Vorliegen einer gerechten Sache - bleiben Probleme, da es Gegenbeispiele für jede dieser sechs Dimensionen gibt. Manchmal sind die Opfer Militärangehörige und die Täter sind Staaten, manchmal scheint die Sache gerecht, und manchmal kann eine Person mit genügend Waffen, aber ohne Organisation Terror verursachen. Eine Verschwörung, Briefe mit Milzbranderregern zu verseuchen, kann privaten Terror hervorrufen. Einige Terroristen hegen möglicherweise Reue und Schuldgefühle in Bezug auf ihre Handlungen. Diese Gegenbeispiele sollten uns nicht überraschen. Viele Definitionen haben mit diesem Problem zu kämpfen. Ludwig Wittgenstein, einer der großen Philosophen des 20. Jahrhunderts, schlug für Fälle, in denen Definitionen Schwierigkeiten bereiten, einen anderen Ansatz vor: die Erklärung von Konzepten mittels der Analogie der ,,Familienähnlichkeit\". Familienmitglieder können viele physische Merkmale teilen, wie etwa Größe, Hauttönung oder Haarfarbe. Jedes Familienmitglied teilt vielleicht einige, aber nicht alle der häufigen Merkmale mit anderen Familienmitgliedern. Möglicherweise gibt es kein einzelnes Merkmal, das alle Familienmit-glieder gemeinsam aufweisen; trotzdem sind sie alle problemlos als Mitglieder ein und derselben Familie zu identifizieren. Dasselbe lässt sich in Bezug auf den Terrorismus sagen. Es gibt mindest sechs relevante Merkmale, aber für jedes davon lassen sich Ausnahmen finden.", "en": "Like good theater, terrorism always acts out some moral drama, and to strike terror in the public mind, terrorists must act in public, without guilt or remorse. But suppose we try to define the attacks of September 11, 2001, as terrorism by using the following formula: a violent, organized, and public attack by private parties on other civilians, without guilt, regardless of the justice of the cause. Problems still remain, because there are counter-examples for each of these six dimensions. Sometimes the victims are military and the perpetrators are states, sometimes the cause appears to be just, and sometimes one person with enough weapons but no organization might wreak terror. A conspiracy to lace letters with anthrax might incite private terror. Some terrorists might feel remorse and guilt about their actions. These counter-examples should not be surprising. Many definitions face this problem. The great 20 th century philosopher Ludwig Wittgenstein proposed a different approach to troublesome definitions: explaining concepts by the analogy of \"family resemblances.\" Family members might share many physical features, such as height, skin tone, or hair color. Each member might share some of the common characteristics, but not all of them, with other members. There may be no single common feature, but all are readily identified as members of the same family. The same can be said of terrorism. At least six features are relevant, but exceptions occur in each of the six."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Aber innen und vor Dir, mein Gott, innen vor Dir, Zuschauer: sind wir nicht ohne Handlung? Wir entdecken wohl, daß wir die Rolle nicht wissen, wir suchen einen Spiegel, wir möchten abschminken und das Falsche abnehmen und wirklich sein. Aber irgendwo haftet uns noch ein Stück Verkleidung an, das wir vergessen. Eine Spur Übertreibung bleibt in unseren Augenbrauen, wir merken nicht, daß unsere Mundwinkel verbogen sind. Und so gehen wir herum, ein Gespött und eine Hälfte: weder Seiende, noch Schauspieler. überhaupt von dir? Denn wie oft hast du sie in Brand gesteckt mit deiner Liebe und hast sie lodern sehen und aufbrennen und hast sie heimlich durch eine andere ersetzt, wenn alle schliefen. Du fühltest dich so recht im Einklang mit Gott, wenn du jeden Morgen eine neue Erde von ihm verlangtest, damit doch alle drankämen, die er gemacht hatte. Es kam dir armsälig vor, sie zu schonen und auszubessern, du verbrauchtest sie und hieltest die Hände hin um immer noch Welt. Denn deine Liebe war allem gewachsen.", "en": "But inside and before you, Lord, inside before you, Spectator: aren’t we without action? We discover, indeed, that we don’t know our part; we look for a mirror; we want to rub off the make-up and remove everything that is artificial, and become real. But somewhere a piece of our disguise still sticks to us, which we forgot. A trace of exaggeration remains on our eyebrows; we don’t notice that the corners of our mouth are twisted. And this is how we go around, a laughingstock and a half-truth: neither real beings nor actors. And isn’t the whole world yours? For how often you set it on fire with your love and saw it blaze and burn up and secretly replaced it with another world while everyone slept. You felt in such complete harmony with God, when every morning you asked him for a new earth, so that all the ones he had made could have their turn. You thought it would be shabby to save them and repair them; you used them up and held out your hands, again and again, for more world. For your love was equal to everything."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Zu dieser Zeit war Frankreich hoch verschuldet, und Law versuchte, die Wirtschaft anzukurbeln, indem er alle Metallmünzen durch Papiergeld ersetzte. Er behauptete die beschränkte Verfügbarkeit von Gold und Silber sei die Ursache für die wirtschaftliche Misere Frankreichs und setzte sich bei der Regierung erfolgreich dafür ein, Gold- und Silbermünzen außer Kraft zu setzen. Laws Theorien stießen auf offene Ohren, auch weil das bestehende französische Finanz- und Währungssystem ineffizient, willkürlich und ungerecht war. Er konnte zudem auf einen Präzedenzfall verweisen: Das kühne Experiment von 1694, bei dem England einen Großteil seiner Staatsschulden an ein privates Unternehmen, die Bank of England, übertrug, die im Gegenzug das Recht erhielt, Banknoten auszugeben. Law war der Ansicht, dass die englische Reform weniger effizient war, als sie hätte sein können, da weiterhin Metallmünzen im Umlauf waren und die Regierung von König Wilhelm III. zu einer kostspieligen Umprägung gezwungen war. Law betrachtete diese fortgesetzte Abhängigkeit von Edelmetallen als unpraktisch und ineffizient. Ähnlich wie die Kryptobörse FTX wurde auch Laws Plan durch effektives Marketing, Tricks und Finanzspekulationen vorangetrieben. Sein erster Trick bestand darin, zwei Unternehmen zu gründen, die zusammenarbeiteten, um den Wert ihrer jeweiligen Angebote aufzublähen. Im Jahr 1716 überzeugte er die französische Regierung, ihm die Eröffnung einer Bank zu gestatten, die Banknoten ausgab, die die Regierung als Steuerzahlungen akzeptierte. In der Zwischenzeit waren die noch im Umlauf befindlichen Silbermünzen abgewertet worden. Daraufhin gründete Law eine Gesellschaft mit einem echten kommerziellen Ziel – die Erschließung eines scheinbaren Paradieses an natürlichen Ressourcen und Produktivität in der Neuen Welt – namens Mississippi Company. Das Unternehmen, das ein Monopol auf den Handel mit den französischen Kolonien in Nordamerika erhielt, finanzierte seine Tätigkeit durch die Ausgabe von Aktien, die mit Papiergeld von Laws Bank oder mit Staatsanleihen erworben werden konnten. Die Aktien der Mississippi Company wurden für die Anleger schließlich so attraktiv, dass die Gesellschaft die gesamten französischen Staatsschulden übernahm und ihre Banknoten zur Währung der neuerdings produktiven französischen Wirtschaft wurden. Drei Jahrhunderte später wiederholte Bankman-Fried Laws Trick. Er gründete zwei Unternehmen, FTX und Alameda Research, die sich gegenseitig stützten, wobei FTX seine eigenen Token (FTT) generierte, die als Sicherheiten für Kredite verwendet werden konnten. Aber um Investoren und staatliche Behörden anzulocken, brauchte Law eine überzeugende Geschichte. Er brüstete sich damit, dass seine Unternehmen das französische Finanzsystem gerettet hätten.", "en": "At the time, France was deeply in debt, and Law sought to stimulate the economy by replacing all metal coins with paper money. The scarcity of gold and silver, he argued, had been the cause of France’s economic woes, and he successfully lobbied the government to demonetize them. Law’s theories found a receptive audience, partly because France’s existing financial and monetary system was inefficient, arbitrary, and unjust. He could also point to a precedent: the bold 1694 experiment whereby England transferred much of its national debt to a private company, the Bank of England, which in exchange received the right to issue bank notes. Law believed that the English reform was less efficient than it could have been, because metal coins were still in circulation, forcing King William III’s government to undertake an expensive recoinage operation. Law viewed this continued reliance on precious metals as inconvenient and inefficient. Much like FTX, Law’s scheme was fueled by effective marketing, trickery, and financial speculation. His first trick was to create two corporations that worked together to inflate the value of their respective offerings. In 1716, he convinced the French government to allow him to open a bank issuing paper notes that the government would accept as tax payments. Meanwhile, the silver coinage still in circulation had been depreciated. Law then created a company with a genuine commercial purpose – developing an apparent paradise of natural resources and productivity in the New World – called the Mississippi Company. The company, which was granted a monopoly on trade with the French colonies in North America, financed its operations by issuing stock that could be purchased with paper money from Law’s bank or with state bonds. The Mississippi Company’s shares eventually became so attractive to investors that the company assumed France’s entire national debt, turning its notes into the currency of the newly productive French economy. Three centuries later, Bankman-Fried repeated Law’s trick. He founded two companies, FTX and Alameda Research, that propped each other up, with FTX generating its own tokens (FTT) that could be used as collateral against borrowing. But to entice investors and state authorities, Law needed a compelling narrative. He boasted that his companies had rescued or bailed out the French financial system."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Was sollten wir tun, um der WTO als Hüterin eines freien und fairen Welthandels neuerliche Relevanz zu verleihen? Die großen Lieferketten, die die Weltwirtschaft inzwischen seit vielen Jahren antreiben, sind in der ASEAN-Region verankert. Die Volkswirtschaften der Region haben von einem Umfeld des freien Personen- und Warenverkehrs profitiert. Eben diese Freiheit ist für die Dynamik und den zunehmenden Wohlstand der ASEAN-Länder verantwortlich. Das dritte Thema des Osaka-Gipfels ist die Bedeutung der Innovation bei der Bekämpfung der globalen Umweltherausforderungen. Die im Sonderbericht des Weltklimarates über eine globale Erwärmung von 1,5 ˚C skizzierten Ziele lassen sich durch Regulierung allein nicht erreichen. Eine disruptive Innovation, die etwas Negatives in etwas Positives verkehrt, wird der Schlüssel zur Umsetzung der Weltklimaziele sein. Man betrachte etwa das Kohlendioxid, das in den letzten Jahren ausschließlich als Bösewicht behandelt wurde. Doch wie wunderbar wäre es, wenn sich CO2 zu einem „Rohstoff“ entwickeln würde, der spottbillig und im Überschuss erhältlich wäre! Innovative Technologien wie die künstliche Fotosynthese werden derartige Träume mit Sicherheit eines Tages wahr werden lassen. Ich wünsche mir, dass die G20 in Osaka die Bedeutung derartiger Innovationen bekräftigt. Und im Oktober wird Japan einen „grünen Innovationsgipfel“ abhalten, der führende Wissenschaftler und Vertreter aus Industrie und Finanzwirtschaft aus der ganzen Welt unter einem Dach zusammenführt. Wir hoffen, die Weisheit der Welt anzuzapfen und mit einer einzigen großen Anstrengung eine nachhaltige Zukunft einzuläuten. Am 6. März erhielt ich sechs Empfehlungen von den Mitgliedern von „Science20“, einer Gründung der nationalen Akademien der Wissenschaften der G20-Länder. Um Bedrohungen für die marinen Ökosysteme zu reduzieren und die marine Umwelt zu bewahren, drängen die beiden letzten Empfehlungen auf die „Einrichtung eines verbesserten Datenspeicherungs- und -managementsystems, das Wissenschaftlern weltweit uneingeschränkten Zugriff gewährt“, sowie auf das „Teilen von durch im Rahmen einer extensiven und multinationalen Zusammenarbeit gewonnenen Informationen, um ein umfassendes Verständnis der Weltmeere und ihrer Dynamik zu beschleunigen“. Aus eben diesem Grund müssen wir einen vertrauensgestützten freien Datenfluss gewährleisten und Daten in öffentliche Güter für Wissenschaftler weltweit verwandeln. Der G20-Gipfel markiert den Anbruch einer neuen Ära – Reiwa („schöne Harmonie“) – in Japan. Am 30. April wurde die Welt Zeuge der Abdankung von Seiner Majestät Kaiser emeritus Akihito, der ersten eines regierenden Kaisers in 202 Jahren.", "en": "What should we do to make the WTO relevant again as a guardian of free and fair international trade? The great supply chains driving the global economy for many years now are anchored in the ASEAN region. The region’s economies have benefited from an environment in which people and goods flow in and out freely. It is precisely this freedom that accounts for ASEAN’s dynamism and growing prosperity. The third issue for the Osaka summit is the importance of innovation in tackling global environmental challenges. The goals outlined in the Intergovernmental Panel on Climate Change’s “1.5˚C report” are not achievable through regulation alone. Disruptive innovation that flips something negative into something positive will be the key to realizing the world’s climate goals. Consider carbon dioxide, which in recent years has been treated entirely as a villain. But how wonderful would it be if CO2 were to become a “resource” available at the very lowest price and available in the greatest abundance! Innovative technologies like artificial photosynthesis are certain to make such dreams a reality one day. In Osaka, I want the G20 to confirm the importance of such innovation. And in October, Japan will hold a Green Innovation Summit, bringing together under one roof leading researchers and representatives of industrial and financial circles from all around the world. We hope to tap the world’s wisdom and usher in a sustainable future with one great push. On March 6, I received six recommendations from the members of “Science20,” which was created by the national science academies of the G20 countries. In order to reduce threats to marine ecosystems and conserve marine environments, the final two recommendations urge the “establishment of an improved data storage and management system that ensures open access by scientists globally,” and the “sharing of information gained through research activities carried out under extensive and multinational collaboration, to expedite a comprehensive understanding of the global ocean and its dynamics.” It is precisely for this reason that we must ensure DFFT and turn data into public goods for scientists worldwide. The G20 summit in Osaka is coming at the dawn of a new era – Reiwa (“beautiful harmony”) – in Japan. On April 30 the world witnessed the abdication by His Majesty the Emperor Emeritus Akihito, the first abdication by a reigning emperor in 202 years."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Letzter Countdown für den Euro? Die Einführung des Euro im Jahre 1999 würde, so hieß es, die wirtschaftlichen Unterschiede zwischen den Ländern der Währungsunion verringern. Die Arbeitslosigkeit würde sich angleichen, und andere wichtige makroökonomische Variablen wie die Lohnstückkosten, die Produktivität, die Haushaltsdefizite und die Staatsverschuldung ebenso. Letztendlich würden die Vermögensunterschiede, gemessen am Pro-Kopf-Einkommen, abnehmen. Nach dem ersten Jahrzehnt der gemeinsamen Währung sind jedoch statt rascher Konvergenz wachsende Unterschiede innerhalb des Euroraums die Norm, und man kann davon ausgehen, dass die Spannungen weiter zunehmen. Die Unterschiede zwischen den Mitgliedsstaaten waren schon vor zehn Jahren groß. Der Euro wurde die gemeinsame Währung von so reichen Ländern wie Deutschland und den Niederlanden und erheblich ärmeren Ländern wie Griechenland und Portugal. Zugleich wurde er zur Währung der für ihre Innovativität und Marktflexibilität bekannten Finnen, aber auch der Italiens, dem beides fehlte, was dem Land den Spitznamen „der kranke Mann Europas“ eintrug. Diese Unterschiede komplizierten die Lage für die neu gegründete Europäische Zentralbank (EZB), die die passenden Zinsen für alle Mitgliedsstaaten festzulegen hatte (die so genannte „Einheitspolitik“), enorm. Und je größer die Unterschiede während des ersten Eurojahrzehnts wurden, desto weniger wurde diese Politik irgendjemandem gerecht.", "en": "The Euro’s Final Countdown? The introduction of the euro in 1999, it was claimed, would narrow the economic differences between the member countries of the monetary union. Unemployment rates would converge, as would other important macroeconomic variables, such as unit labor costs, productivity, and fiscal deficits and government debt. Ultimately, the differences in wealth, measured in terms of income per capita, would diminish as well. After the common currency’s first decade, however, increased divergence, rather than rapid convergence, has become the norm within the euro area, and tensions can be expected to increase further. The differences between member states were already large a decade ago. The euro became the common currency of very wealthy countries, such as Germany and the Netherlands, and much poorer countries, such as Greece and Portugal. It also became the currency of the Finns, runners-up in innovation and market flexibility, and of Italy, which lacked both, earning the apt moniker “the sick man of Europe.” Such differences were a highly complicating factor for the newly established European Central Bank (ECB), which had to determine the appropriate interest rate for all members (the so-called “one size fits all” policy). The larger the differences have become during the euro’s first decade, the more the ECB’s policy could be described as “one size fits none.”"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Clooney weiß ganz genau, wie es ist, aufgrund der Verbindung zu einem anderen Menschen beurteilt zu werden. Im August 2015 veröffentlichte Associated Press einen Tweet der lautete: „Amal Clooney, die Ehefrau des Schauspielers, vertritt einen Al-Jazeera-Journalisten, dem in Ägypten Verbindungen zu Extremisten vorgeworfen werden.“ Der Tweet stieß auf breite Kritik und AP bezeichnete Frau Clooney später als Menschenrechtsanwältin. Dennoch unterstreicht dieses Vorkommnis die Besessenheit der Medien von so genannten „Clickbaits” und die Notwendigkeit, dass mehr Medienunternehmen innehalten sollten, bevor sie Bilder oder Texte veröffentlichen, die veraltete Geschlechterstereotype verstärken. Williams hält den Rekord von 23 Grand-Slam-Einzeltiteln, aber einige Medien haben den Sexismus und Rassismus, mit dem sie in einer altmodischen, männerdominierten Tenniswelt konfrontiert war, fortbestehen lassen. Letzten September brach ein medialer Sturm los, nachdem Williams das Finale der US-Open verloren hatte und die Tennisfunktionäre beschuldigte, sie strenger zu behandeln als Männer. Zuvor war sie vom Schiedsrichter bestraft worden, weil sie von ihrem Trainer von der Tribüne Handzeichen bekommen, ihren Tennisschläger zerstört und den Schiedsrichter als „Dieb“ bezeichnet hatte. In einigen der darauffolgenden Medienberichte wurde Williams auf den Tropus der zornigen schwarzen Frau reduziert und eine Karikatur ihres Wutausbruchs in der im australischen Melbourne erscheinenden Herald Sun löste eine heftige Gegenreaktion von Kritikern aus, die diese Darstellung für rassistisch und beleidigend hielten. Die Zeitung verteidigte die Karikatur als Satire und meinte die Kritiker seien eben politisch korrekt. Billie Jean King, eine der Pionierinnen der Damen-Tennis-Tour, dankte Williams auf Twitter dafür, „diese Doppelmoral anzuprangern”, im Rahmen derer Frauen oft als „hysterisch” bezeichnet werden, während Männer, die sich gleich benehmen, als „geradeheraus“ gelten. Durch die fortgesetzte Verwendung derartiger Ausdrücke verstärken die Medien die Botschaft, dass Frauen und Mädchen keine Führungspositionen anstreben sollten und trotzdem zahlreiche Hürden überwinden müssen, um in einer Männerwelt ihr Potenzial ausschöpfen zu können. Obwohl durchaus bedrückend, kommt die Darstellung der Frauen in den Medien angesichts des Ungleichgewichts der Geschlechter in dieser Branche nicht überraschend. Laut Angaben des Global Media Monitoring Projects, das einen fünfjährlichen Bericht zu Geschlechterfragen in den Nachrichten herausgibt, hat sich an der Darstellung der Frauen in den Medien in den letzten zwanzig Jahren wenig geändert. Frauen nehmen immer noch selten Machtpositionen in Nachrichtenredaktionen ein und Journalistinnen berichten tendenziell über weniger ernste Themen als ihre männlichen Kollegen. Überdies wird in den Nachrichten weniger über Frauen berichtet und in beinahe jedem Fachbereich sind Expertinnen ihren männlichen Kollegen als Auskunftspersonen zahlenmäßig unterlegen.", "en": "Clooney knows exactly what it feels like to be judged by association. In August 2015, the Associated Press published a tweet that read:“Amal Clooney, actor’s wife, representing Al-Jazeera journalist accused in Egypt of ties to extremists.”The tweet drew widespread criticism, and the AP later referred to her as a human-rights lawyer. But the episode underscored the media’s obsession with “clickbait” and the need for more outlets to pause before publishing pictures or words that reinforce outdated gender stereotypes. Williams has won a record 23 Grand Slam singles titles, but some media outlets have perpetuated the sexism and racism she has faced from inside the old-fashioned, male-dominated tennis world. A media storm erupted last September after Williams lost the final of the US Open and accused tennis officials of treating her more harshly than men. The umpire had earlier penalized her for getting coaching signals from the stands, breaking her racket, and calling him a “thief.” Some of the subsequent media coverage reduced Williams to the trope of the angry black woman, and a cartoon of her outburst in the Herald Sun newspaper in Melbourne, Australia, sparked a furious backlash from critics who deemed it racist and offensive. The newspaper defended the cartoon as satire and said its critics were being politically correct. Billie Jean King, who helped pioneer the women’s tennis tour, later thanked Williams via Twitter “for calling out this double standard,” whereby women are often described as “hysterical” while men behaving the same way are “outspoken.” By continuing to use such terms, the media reinforce the message that women and girls should not strive for leadership positions, and must still overcome many barriers to achieve their potential in a man’s world. Although depressing, the media’s portrayal of women is not surprising, given the gender imbalance in the industry. According to the Global Media Monitoring Project, which produces a quinquennial report on gender in the news, the representation of women in the media has changed little in the past two decades. Women still rarely occupy positions of power in newsrooms, and female journalists tend to cover less serious topics than their male counterparts. Furthermore, women are the subjects of fewer news stories, and female experts are outnumbered as sources by their male counterparts in nearly every field."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Ist Freiheit allein genug? Brauchen Demokratien Werte? Die Frage erscheint absurd angesichts der Fotos amerikanischer Soldaten, die irakische Gefangene foltern und erniedrigen. Tatsache ist jedoch, dass der Vormarsch der Demokratie historisch betrachtet die Aushöhlung gemeinsamer Werte und eine zunehmende Autonomie des Individuums mit sich gebracht hat. Demokratie setzt moralischen Agnostizismus und die Vielfalt von Sinnbegriffen voraus, von denen keiner allen heilig oder für alle verpflichtend ist. Zwar nährt die Demokratie einige gemeinsame Werte, doch handelt es sich dabei überwiegend um liberale Werte. Mit anderen Worten: Die Rechte des Einzelnen gehen kollektiven Pflichten vor. Die Demokraten unserer Zeit betrachten den größtmöglichen Respekt für die Autonomie des Individuums - in den Worten Thomas Jeffersons - als „selbstverständliches\" Recht. Aber sind politische, Bürger- und Menschenrechte genug, um die Stärke und das Überleben der Demokratien zu gewährleisten? Sind unsere heutigen Demokratien tugendhaft genug, um jene Energien einschließlich der Selbstaufopferung freizusetzen, die sie brauchen, um ihre Feinde zu besiegen? Solche Fragen waren in der Vergangenheit weniger wichtig, u.a. deshalb, weil grundlegende demokratische Werte weniger abstrakt waren, als sie es heute zu sein scheinen. Sie belebten den Kampf gegen nationalsozialistischen und sowjetischen Totalitarismus, Faschismus und Militärdiktatur; in ihrem Namen wurde das Ende der Kolonialisierung erreicht und Minderheiten erhielten Gleichberechtigung und Würde. Die Werte der Demokratie mögen einseitig die Rechte des Einzelnen betonen, aber dies ist es auch, was ihnen universale Gültigkeit verschafft und den Kampf gegen Unterdrückung - ganz gleich, wo er sich abspielt - legitimiert.", "en": "Is Freedom Enough? Do democracies need values? The question seems absurd in the light of photographs of American soldiers torturing and humiliating Iraqi prisoners. But the fact is that the advance of democracy historically entailed the erosion of shared values and the rise of individual autonomy. It presupposed moral agnosticism and a plurality of meanings, none of which are sacred or compulsory to all. Democracy does nurture some common values, but they are overwhelmingly liberal values - in other words, individual rights trump collective obligations. For contemporary democrats, the fullest possible respect for the autonomous individual is, as Thomas Jefferson put it, \"self-evident.\" But are civil, political, and human rights enough to ensure the strength and survival of democracies? Are today's democracies virtuous enough to rally the energies - including self-sacrifice - needed to defeat their enemies? Such questions were never so urgent in the past, partly because fundamental democratic values were less abstract than they seem nowadays. Such values animated the fight against Nazi and Soviet totalitarianism, fascism, and military dictatorship; in their name, decolonization was achieved, and minorities gained equality and dignity. Democracy's values may be one-sided on behalf of individual rights, but this has also made them universal, legitimizing the struggle against oppression, wherever it is played out."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "»Mehrere sicher«, antwortete Joachim. »Aber sie werden diskret behandelt, verstehst du, man erfährt nichts davon oder nur gelegentlich, später, es geht im strengsten Geheimnis vor sich, wenn einer stirbt, aus Rücksicht auf die Patienten und namentlich auch auf die Damen, die sonst leicht Zufälle bekämen. Wenn neben dir jemand stirbt, das merkst du gar nicht. Und der Sarg wird in aller Frühe gebracht, wenn du noch schläfst, und abgeholt wird der Betreffende auch nur zu solchen Zeiten, zum Beispiel während des Essens.« »Mais va donc avec ton Behrens! Es ist auch viel zu eng zum Tanzen. Et puis sur le tapis … Wollen wir zusehen, dem Tanze.« Die Unterzeichneten geben folgende Erklärung ab: »Allons, allons!« sagte sie. »Si tes précepteurs te voyaient …« Hans Castorp hatte darauf seine Antwort bereit.", "en": "“Several, certainly,” answered Joachim. “But they are very discreetly managed, you understand; you hear nothing of them, or only by chance afterwards; everything is kept strictly private when there is a death, out of regard for the other patients, especially the ladies, who might easily get a shock. You don’t notice it, even when somebody dies next door. The coffin is brought very early in the morning, while you are asleep, and the person in question is fetched away at a suitable time too—for instance, while we are eating.” “Mais va donc avec ton Behrens! But there really is not room to dance. Et puis sur le tapis — Let us look on.” “The undersigned make the following statement: “Allons, allons!” she said. “Si tes précepteurs te voyaient—” Hans Castorp had his answer ready."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Und es herrscht Einigkeit darüber, dass es für Stabilität und Prosperität der EU der Vervollständigung des Binnenmarkts und verpflichtender Strukturreformen in allen 27 Mitgliedsländern bedarf. Eine Bankenunion, wie sie vorgeschlagen wurde, würde helfen, die Kreditwürdigkeit von Geschäftsbanken von der Kreditwürdigkeit des jeweiligen Staates abzukoppeln. Aber das genügt alles nicht. Anstatt wie im SWP vorgesehen, Ländern, die die Regeln verletzen und Empfehlungen ignorieren, eine Strafe aufzuerlegen, sollten die Europäische Kommission, der Europäische Rat und – von entscheidender Bedeutung – das Europäische Parlament direkt über Maßnahmen entscheiden, die dem betreffenden Land aufzuerlegen sind. Die Fiskal- und Wirtschaftspolitik sollten der Aktivierung einer „Föderation in Ausnahmefällen“ der Eurozone unterliegen. Die Idee, wonach eine gemeinsame Währung auch bedeutet, die Grenzen der fiskalischen Souveränität zu akzeptieren, ist nicht neu. Mit einer „Föderation in Ausnahmefällen“ zieht man die logischen Konsequenzen aus der Unwirksamkeit der im SWP vorgesehenen Strafen. Überdies steht eine derartige Föderation vollständig im Einklang mit dem Konzept der Subsidiarität, das seit der Einführung des SWP Anwendung findet: Solange die nationale Wirtschaftspolitik den Vorgaben entspricht, gibt es keine Sanktionen. Das vielleicht wichtigste Element der „Föderation in Ausnahmefällen“ wäre der starke demokratische Anker. Ihre Aktivierung unterläge einem vollkommen demokratischen Entscheidungsfindungsprozess mit klarer politischer Rechenschaftspflicht. Die Entscheidungen zur Umsetzung von Maßnahmen, die von der Kommission vorgeschlagen und vom Rat abgesegnet werden, bedürften einer Mehrheit im Europäischen Parlament – also der in den EU-Mitgliedsländern gewählten Abgeordneten. Unter derart außergewöhnlichen Umständen sollte das Parlament des betreffenden Landes die Möglichkeit haben, vor dem Europäischen Parlament zu erklären, warum es die Empfehlungen nicht umsetzen konnte, während das Europäische Parlament begründen könnte, warum aus seiner Sicht die Stabilität und Prosperität der Eurozone auf dem Spiel steht. Das letzte Wort hätte allerdings das Europäische Parlament. In der Vergangenheit habe ich ein Finanzministerium für die Eurozone vorgeschlagen, das für die Aktivierung einer Wirtschafts- und Fiskalföderation nach Bedarf sowie für die Steuerung neuer Instrumente des Krisenmanagements wie des Europäischen Stabilitätsmechanismus zuständig wäre. Überdies wäre ein derartiges Ministerium auch für die Aufsicht über eine Bankenunion verantwortlich und würde die Eurozone in allen internationalen Finanzinstitutionen und informellen Gruppierungen vertreten. Der allerwichtigste Aspekt ist allerdings, dass die „Föderation in Ausnahmefällen“ letzten Endes keine Ausnahme mehr bilden würde. Der Finanzminister wäre gemeinsam mit anderen Fachministern Mitglied der zukünftigen Exekutive der EU.", "en": "And there is a consensus that the EU’s stability and prosperity requires completion of the single market and obligatory structural reforms for all 27 members. A proposed banking union would help to separate the commercial banks’ creditworthiness from that of their government. But none of this is enough. Instead of imposing fines on countries that transgress rules and ignore recommendations, as the SGP was supposed to do, the European Commission, the European Council, and – this is essential – the European Parliament should decide directly on measures to be immediately implemented in the country concerned. Fiscal and certain other economic policies should be subject to activation of a eurozone “federation by exception.” The idea that sharing a single currency also means accepting limitations on fiscal sovereignty is not new. A “federation by exception” merely draws the logical consequences from the ineffectiveness of the fines envisaged by the SGP, and is fully consistent with the concept of subsidiarity that has been applied since the SGP’s introduction: as long as national economic policy complies with the framework, there are no sanctions. Perhaps the most important element of the “federation by exception” would be its strong democratic anchor. Its activation would be subject to a fully democratic decision-making process, with clear political accountability. More precisely, decisions to implement measures proposed by the Commission and already approved by the Council would require a majority vote by the European Parliament – that is, those representatives elected from the EU’s eurozone members. In such exceptional circumstances, the parliament of the country concerned should have the opportunity to explain to the European Parliament why it could not implement the recommendations proposed, while the European Parliament could explain why the eurozone’s stability and prosperity are at stake. But the final word would belong to the European Parliament. In the past, I have suggested establishing a eurozone finance ministry, which would be responsible for activating economic and fiscal federation when and where necessary, and for managing new crisis-management tools like the European Stability Mechanism. It would also be responsible for overseeing the banking union, and it would represent the eurozone in all international financial institutions and informal groupings. But, most important, “federation by exception” would ultimately cease to be an exception. The finance minister would be a member of the EU’s future executive branch, together with the other ministers responsible for other federal departments."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Ein New Deal für Arbeitskräfte in der informellen Wirtschaft CAMBRIDGE – Anfang der 1930er-Jahre führte US-Präsident Franklin D. Roosevelt den New Deal ein, um die Folgen der Weltwirtschaftskrise zu bekämpfen. Sein Maßnahmenprogramm ruhte auf drei wesentlichen Säulen: relief (kurzfristige Linderung der Not für Arbeitslose), recovery (Belebung der Wirtschaft und die Schaffung von Arbeitsplätzen) und reform (durch neue Regulierungen und Sozialprogramme). Die Coronakrise birgt die Chance für einen weiteren New Deal – einen, der Arbeiter und Arbeiterinnen in der informellen Wirtschaft anerkennt, schützt und unterstützt, die 61% der weltweiten Erwerbsbevölkerung ausmachen, aber keine Krankenversicherung, keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall oder Renten haben. Die meisten dieser Menschen produzieren lebenswichtige Güter wie Nahrungsmittel, Milch, Kleidung, Schuhe und Wohnraum oder erbringen wichtige Dienstleistungen wie Gesundheitsversorgung, Kinderbetreuung, Altenpflege, Reinigung, Lieferung, Transport, Abfallentsorgung und Nahrungsmittelvertrieb. Die Systemrelevanz dieser Arbeitsplätze, die durch die Pandemie deutlich sichtbar wurde, macht eine Strategie mit denselben drei Säulen – Linderung, Wiederaufbau und Reformen – erforderlich, für die sich schon FDR einsetzte. Nur muss das Ziel in allen drei Bereichen sein, den Menschen zu helfen, die in der informellen Wirtschaft arbeiten. Und doch stellen viele Aspekte der aktuellen Maßnahmen der Regierungen zur Erholung von der Coronakrise eine Bedrohung für informelle Arbeitskräfte dar. Einer Prognose der Internationalen Arbeitsorganisation von Anfang 2020 zufolge, zerstören oder untergraben die Covid-19-Pandemie und die damit verbundenen Lockdowns die Existenzgrundlage von 80% der informellen Arbeitskräfte beziehungsweise 1,6 Milliarden Menschen weltweit.", "en": "A New Deal for Informal Workers CAMBRIDGE – In the early 1930s, US President Franklin D. Roosevelt introduced the New Deal in an attempt to combat the effects of the Great Depression. The program had three main pillars: relief (for the unemployed), recovery (of the economy and job creation), and reform (through new regulations and social-welfare programs). The COVID-19 crisis presents an opportunity for another New Deal – one that recognizes, protects, and supports informal workers, who comprise 61% of the global workforce but have no health insurance, paid sick leave, or pensions. Most of these workers produce essential goods such as food, milk, clothing, shoes, and housing, or provide crucial services like health care, childcare, eldercare, cleaning, delivery, transport, waste management, and food distribution. The indispensable nature of these jobs, which the pandemic has highlighted, calls for a strategy with the same three pillars that FDR championed – relief, recovery, and reform – but all aimed at helping informal workers. Yet, many aspects of governments’ current COVID-19 recovery measures threaten informal workers. In early 2020, the International Labor Organization predicted that the COVID-19 pandemic and associated lockdowns would destroy or undermine the livelihoods of 80% of the global informal workforce, or 1.6 billion workers."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "»Ich?« wiederholte sie wieder mit einem Erstaunen, das etwas anderem mehr als seiner Forderung zu gelten schien. In einer gewissen Verwirrung lächelnd blieb sie noch stehen, folgte aber dann seiner magnetisierenden Rückwärtsbewegung ein paar Schritte gegen den Bowlentisch. »Der Irrtum der Literaten besteht in dem Glauben, daß nur der Geist anständig mache. Es ist eher das Gegenteil wahr. Nur wo kein Geist ist, gibt es Anständigkeit.« »Das war schön von Ihnen. Aber Ihr Strafmaß?« »Sie mißverstehen mich. Nebenbei bemerkt, ist es bedauerlich – und kennzeichnend für diesen Ort, – daß Sie es hier versäumen, die Presse zu lesen. Aber Sie mißverstehen mich, das Naturereignis, von dem ich spreche, ist nicht aktuell, es fand vor beiläufig hundertundfünfzig Jahren statt …« Das war nicht schlecht. Ob er etwa verlange, daß das unselige Opfer der Gesellschaft sich ernstlich schuldig fühle und den Weg zur Blutbühne aus Überzeugung gehe?", "en": "“I?” she said again, with an inflection of surprise which seemed to have reference to something else than his invitation. She stood a moment in smiling confusion, then as if magnetized followed him a few steps toward the punch-table. sententiously added: “The mistake you literary men make is in thinking that only the spirit makes for virtue. It is nearer the truth to say that only where there is no spirit is there true virtue.” “That was commendable of you. Well, and your sentence?” “You misunderstand me. En passant, let me say it is a pity, and very indicative of the spirit of this place, that you neglect to read the papers. But you misunderstand me, the convulsion of nature to which I refer is not modern. It took place some hundred and fifty years ago.” It could only add to its authority and its awfulness. Oh, so he demanded that the unhappy victim of social maladjustment be convinced of his own sinfulness, and tread in full conviction the path to the scaffold?"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Mit dem Blick noch bei der Orchidee, verstummte sie, ihr Gesicht entspannte sich, wie eine aufgehende Blumenknospe entrollte es sich aus Druck und Spannung, und plötzlich stand ein entzückendes Lächeln auf ihren Lippen, während die Augen noch einen Augenblick starr und gebannt blieben. Und jetzt schüttelte sie den Kopf mit der kleinen Bubenlocke, trank einen Schluck Wasser, sah plötzlich wieder, daß wir beim Essen waren und fiel mit freudigem Appetit über die Speisen her.", "en": "When she came to the end her eyes were still on the orchid, and her face relaxed, losing its strain like a flower bud unfolding its petals. In an instant there was an enchanting smile on her lips while her eyes for a moment were still fixed and spellbound. Then she gave a shake of her head with its little boyish lock, took a sip of water, and realizing of a sudden that we were at a meal fell to eating again with appetite and enjoyment."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Chinas Finanzsystem wird erwachsen LONDON: Die Entwicklung des chinesischen Finanzsystems in den letzten Jahren war außergewöhnlich. Ich habe seinen Wandel als Mitglied des Internationalen Beirats des chinesischen Ausschusses zur Bankenregulierung (CBRC) beobachten können. Noch 2002 saßen alle wichtigen chinesischen Banken auf Bergen von notleidenden Krediten, die in einigen Fällen mehr als 10% der Gesamtbilanz ausmachten. Keine dieser Banken erfüllte auch nur die Standards des Baseler Akkords (Basel I). Kaum ein Financier in London oder New York hätte Ihnen neben der Bank von China – die fälschlicherweise oft als Zentralbank betrachtet wurde – noch eine weitere chinesische Bank nennen können. Und die Vorstellung, dass die US Federal Reserve oder die britische Financial Services Authority (FSA) etwas von den chinesischen Finanzbehörden lernen könnten, wäre als absurd betrachtet worden. Knapp ein Jahrzehnt später sieht das ganz anders aus. Das alte Problem notleidender Kredite wurde gelöst – in erster Linie, indem man Vermögensverwaltungsgesellschaften gründete, um die fragwürdigen Vermögenswerte zu übernehmen, und die Geschäftsbanken mit frischem Kapital versorgte. Inzwischen machen die gemeldeten notleidenden Kredite nur noch gut 1% der Vermögenswerte aus. Man holte ausländische Partner ins Boot, um einen Fertigkeitstransfer herbeizuführen, und brachte Minderheitsbeteiligungen an die Börse. Laut aktuellen Bewertungen sind unter den zehn größten Banken (nach Marktkapitalisierung) vier Banken aus China. Diese expandieren nun im Ausland, gestärkt durch ihre solide Kapitalunterlegung. Natürlich gibt es noch Herausforderungen. Selbst in China gibt es keinen Zaubertrank, der einen Kredit an einen nicht mehr bestehenden Exporteur wiederbeleben kann. Chinas Großbanken haben – ob aus freien Stücken oder nicht – den Kommunen große Summen für Infrastrukturprojekte von häufig zweifelhaftem wirtschaftlichen Wert geliehen. Und es besteht das allgegenwärtige Risiko, dass der Immobilienmarkt eines Tages zusammenbrechen könnte, auch wenn die Banken in besserem Zustand daraus hervorgehen würden als in den USA und in Großbritannien, weil viele spekulative Investments mit Bargeld oder nur bescheidenem Fremdkapitalanteil finanziert wurden. Die Behörden in Peking, insbesondere der CBRC und die Chinesische Volksbank (die echte Zentralbank) haben, was die Steuerung einsetzender Auf- und Abschwünge angeht, eine erfolgreiche Bilanz vorzuweisen, und ich würde auch diesmal nicht gegen ihren Erfolg wetten. Aufgrund der ihnen zur Verfügung stehenden politischen Instrumente, zu denen u.a. variable Kapital- und Reservevorgaben und direkte Steuermechanismen in Bezug auf die Vergabebedingungen für Hypotheken gehören, sind sie relativ flexibel, und sie haben schon vor einigen Monaten mit positiver Wirkung die Schrauben beim Kreditwachstum angezogen.", "en": "Chinese Finance Comes of Age LONDON – The Chinese financial system’s evolution in recent years has been extraordinary. I have observed its transformation as a member of the International Advisory Council of the China Banking Regulatory Commission (CBRC). Back in 2002, all of China’s major banks were awash in non-performing loans (NPLs), which in some cases amounted to more than 10% of the total balance sheet. None of the major banks met even the Basel 1 standards for capital adequacy. Few financiers in London or New York could have named any bank other than Bank of China, which was often wrongly thought to be the central bank. And to suggest that the United States Federal Reserve, or the United Kingdom’s Financial Services Authority, might have anything to learn from China’s financial authorities would have been thought absurd. Less than a decade later, much has changed. The old NPL problem was resolved, primarily by establishing asset-management companies to take over doubtful assets, and injecting new capital into the commercial banks. Now, reported NPLs amount to little more than 1% of assets. Foreign partners have been brought in to transfer skills, and minority shareholdings have been floated. Current valuations put four Chinese banks in the global top ten by market capitalization. They are now expanding overseas, fortified by their strong capital backing. Of course, challenges remain. Even in China there is no magic potion that can revive a loan to a defunct exporter. And China’s big banks have lent large sums, willingly or otherwise, to local governments for infrastructure projects – many of them of dubious economic value. There is an ever-present risk that the property market might one day collapse, though banks would emerge in better shape than have banks in the US and the UK, because much speculative investment has been funded with cash, or with only modest leverage. The authorities in Beijing, especially the CBRC and the People’s Bank of China (the real central bank), have a good record of managing incipient booms and busts, and I would not bet against their success this time. They have considerable flexibility, owing to a range of policy tools, including variable capital and reserve requirements and direct controls on mortgage lending terms. They have already been tightening the screws on credit growth for several months, with positive effects."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Viele Menschen werden freiwillig zu Speichelleckern der Macht. Ihre Unterwerfung gibt ihnen paradoxer Weise das Gefühl, weniger schwach zu sein. Trump ist kein Diktator, doch er wäre es liebend gern. Seine eigene Kriecherei gegenüber den Diktatoren unserer Welt – vom russischen Präsidenten Wladimir Putin bis zum nordkoreanischen Staatschef Kim Jong-un – ist ein Zeichen dafür. Doch ist die Quelle seiner beträchtlichen Popularität in den USA für viele, die seinem Einfluss noch nicht verfallen sind, nach wie vor ein Rätsel. Sie können nicht fassen, dass ein derart ungehobelter, eitler, selbstbezogener Fantast derart breiten Anklang findet. Schließlich sei das, so die „Liberalen“, alles nur Show. Aber genau das ist der Punkt. Natürlich ist es alles Show – genau wie religiöse Zeremonien oder nazistische oder maoistische Großkundgebungen. Trump mag ungebildet, an der Welt uninteressiert oder wenig belesen sein, doch er hat einen feinen Instinkt für die Psychologie von Macht und Unterwerfung. Er weiß, wie man Menschen, die sich schwach und missachtet fühlen, zu einem Mob formt, der vom Spektakel seines wütenden Charismas angelockt wird. Seine Selbstverliebtheit bringt seine Anhänger dazu, sich selbst zu lieben und ihre Feinde zu hassen. Er hat eine große, gefährliche Begabung. Die enormen Pro-Trump-Kundgebungen im amerikanischen Kernland sind seine Beziehung zu seinem ehemaligen Ausputzer im Großformat. Eine von Cohens eher bizarren Bemerkungen bei seiner Aussage vor dem Kongress war, dass er gelogen habe, aber kein Lügner sei. Vielleicht war das ernst gemeint. Vielleicht stellte er darauf ab, dass er nicht völlig er selbst gewesen sei, als er für seinen Boss log. Dass er im wahrsten Wortsinn – hypnotisiert und beinah schlafwandelnd – unter dem Zauber Trumps stand. Genau das sagen Menschen, die früher einmal Diktatoren wild bejubelten und das dann nicht erklären können, wenn diese „großen Führer“ erst einmal gestürzt sind und die Zeiten sich geändert haben. Es ist schwer zu sagen, wie viel von Cohens Aussage wahr ist. Seine Behauptungen passen mit Sicherheit zu dem, was andere in Trumps Umkreis von sich gegeben haben. Eine seiner Äußerungen (obwohl ungrammatisch) jedoch zeigt, dass er eine wertvolle Lektion gelernt hat. Andere sollten sie beachten: „Ich kann nur warnen. Je mehr Menschen, die Herrn Trump so blind folgen wie einst ich, werden dieselben Konsequenzen erleiden wie ich gerade.“", "en": "Many people become sycophants of power willingly. Submission, paradoxically, makes them feel less weak. Trump is not a dictator, but he would dearly love to be. His own toadying to the world’s strongmen, from Russian President Vladimir Putin to North Korean leader Kim Jong-un, is a sign of this. But the source of his considerable popularity in the United States is still baffling to many people who have not fallen under his sway. They cannot grasp how a coarse, vain, self-absorbed fantasist can possibly have such broad appeal. After all, liberals say, it is all show. But that is precisely the point. Of course it is all show – just like religious ceremonies, or Nazi or Maoist rallies. Trump may not be knowledgeable, sophisticated, curious, or well read, but he has a fine instinct for the psychology of power and submission. He knows how to weld people who feel weak and unrecognized into mobs drawn to his spectacle of angry charisma. His self-love makes his followers love themselves and hate their enemies. His is a great and dangerous gift. Trump’s massive rallies in the American heartland are his relationship with his former fixer writ large. One of Cohen’s more bizarre remarks in his congressional testimony was that he had lied, but that he was not a liar. Perhaps he meant this sincerely. His point might have been that he wasn’t really himself when he was lying for his boss. He was literally under Trump’s spell, mesmerized, almost sleepwalking. That is also what people say who once cheered wildly for dictators, and then can’t explain why they did so once the great leaders have fallen and times have changed. It is hard to say at this point how much of Cohen’s testimony is true. His claims certainly jibe with what others in Trump’s orbit have reported. But one thing he said, although ungrammatical, showed that he had learned a valuable lesson. Others should take heed: “I can only warn people. The more people that follow Mr. Trump as I did blindly are going to suffer the same consequences that I’m suffering.”"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "»Fräulein«, sagte Gustav, »Sie haben Ihren Arbeitgeber verloren. Hoffentlich stand der alte Herr Ihnen sonst nicht nahe. Sie sind von mir engagiert, seien Sie uns ein guter Kamerad! So, und nun pressiert es ein wenig. In Bälde wird es hier ungemütlich werden. Können Sie klettern, Fräulein? Ja? Also los, wir nehmen Sie zwischen uns und helfen Ihnen.« »Du kannst ihn vielleicht erraten. Es wäre mir sehr lieb, wenn du ihn erraten würdest. Paß einmal auf und sieh mich gut an! Ist dir noch nicht aufgefallen, daß ich manchmal ein Knabengesicht habe? Zum Beispiel jetzt?« »O, Steppenwolf ist großartig! Und der Steppenwolf bist du? Das sollst du sein?« »Drückeberger!« lachte Gustav und schoß den Lenker ab. Der Wagen tanzte ein wenig, machte einen Satz gegen die Mauer, drückte sie ein und blieb schräg überm Abgrund hängen. »Wir könnten zum Beispiel das Mädchen wieder lebendig machen und Sie mit ihr verheiraten.«", "en": "\"Madam,\" said Gustav, \"you have lost your employer. I hope you were not bound to the old gentleman by other ties. You are now in my service. So be our good comrade. So much for that; and now time presses. It will be uncomfortable here before long. Can you climb, Madam? Yes? Then go ahead and we'll help you up between us.\" \"Perhaps you can guess it. I should be so glad if you did. Pull yourself together and take a good look at me. Hasn't it ever occurred to you that sometimes my face is just like a boy's? Now, for example.\" \"Oh, Steppenwolf is magnificent! And are you the Steppenwolf? Is that meant for you?\" \"Poltroon!\" laughed Gustav and shot the driver. The car zigzagged and dashing into the wall stove it in and hung suspended over the abyss. \"We might, for example, restore this girl to life again and marry you to her.\""}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Auf der Überholspur in Richtung saubere Energien LONDON – Der weltweite Übergang von kohlenstoffintensiven fossilen Brennstoffen hin zu saubereren, zuverlässigeren Formen erneuerbarer Energien wie Wind und Sonne ist bereits in vollem Gange. Die große Frage – der 2020er Jahre und darüber hinaus – lautet jedoch, wie rasch diese Entwicklung über die Bühne gehen wird. Ein langsamer Übergang würde bedeuten, dass die etablierten Unternehmen des Energiesektors weiterhin florieren und wir die im Pariser Klimaschutzabkommen von 2015 festgelegten Emissionsreduktionsziele mit Sicherheit verfehlen werden. Wenn der Übergang jedoch zügig vonstatten geht, werden die etablierten Unternehmen in unterschiedlichem Maße von Brüchen betroffen sein – der Preis, den es zu zahlen gilt, um die Klimaziele von Paris in Reichweite zu halten. Aus heutiger Sicht sind beide Szenarien möglich, die sich in Gestalt zweier vor uns liegender Wege darstellen. In einem neuen Bericht für das Global Future Council on Energy des Weltwirtschaftsforums haben wir und unsere Ko-Autoren vier Bereiche ermittelt, in denen entschieden wird, welchen Kurs wir einschlagen. Der Bericht unter dem Titel The Speed of the Energy Transitionliefert überzeugende Beweise dafür, dass die Umstellung rasch auf uns zukommt und dass sich alle relevanten Akteure im weltweiten Energiesystem vorbereiten müssen – soll heißen: es betrifft jeden einzelnen von uns. Ein Bereich, in dem sich das schrittweise vom raschen Szenario unterscheidet, ist der Einsatz erneuerbarer Energien. Wann werden erneuerbare Energien beginnen, etablierte Energiequellen zu verdrängen? Auf den Märkten wird der entscheidende Moment gekommen sein, wenn das gesamte Wachstum der Energieversorgung sowie auch der Stromversorgung auf erneuerbare Energien entfällt. Dies wird höchstwahrscheinlich in den frühen 2020er Jahren der Fall sein, lange bevor fossile Brennstoffe ihren beherrschenden Anteil an der gesamten Energieversorgung verlieren. Da sich die Erneuerbaren zu den führenden Wachstumsbranchen im Energiesektor entwickeln, werden auch die Finanzmärkte das Kapital in zunehmendem Maße entsprechend umschichten. Ein zweiter Bereich betrifft die Innovationen in der Energietechnologie und die Frage, ob das Wachstum bei neuen Anwendungen linear (schrittweises Szenario) oder exponentiell (schnelles Szenario) verläuft. Im Falle der Stromerzeugung sind Solar- und Windenergie bereits günstiger als fossile Brennstoffe und elektrische Fahrzeuge werden für Autos mit Verbrennungsmotoren hinsichtlich des Preises bald eine Herausforderung darstellen. Es spricht einiges dafür, dass die Wachstumsbarrieren für Elektrofahrzeuge in absehbarer Zukunft überwunden werden können. Darüber hinaus stehen Innovationen in Form neuer, aber bereits realisierbarer Technologien wie dem grünen Wasserstoff bevor. Die Preise für erneuerbare Energien werden höchstwahrscheinlich weit unter jene der etablierten Energieträger fallen und - schnell - zu exponentiellem Wachstum der grünen Energie führen.", "en": "The Clean-Energy Fast Track LONDON – The global transition from carbon-intensive fossil fuels to cleaner, more reliable renewables like wind and solar is already well underway. But the big question – for the 2020s and beyond – is how fast it will happen. A slow transition would mean that energy-sector incumbents continue to flourish, and we would all but certainly miss the emissions-reduction targets enshrined in the 2015 Paris climate agreement. But if the transition is rapid, incumbents will experience varying degrees of disruption – the price of keeping the Paris targets well within reach. As matters stand, both scenarios are possible, representing two paths that lie before us. In a new report for the World Economic Forum’s Global Future Council on Energy, we and our co-authors identify four key areas that will determine which path we take. The Speed of the Energy Transitionoffers compelling evidence that the transition is coming fast, and that all stakeholders in the global energy system – which is to say, everyone – must start preparing. One area where the gradual and rapid scenarios diverge is adoption of renewable energy. When will renewables start displacing incumbents? For markets, the key moment will be when renewables make up all of the growth in energy supply, as well as all the growth in electricity supply. That, most likely, will happen in the early 2020s, long before fossil fuels lose their dominant share of total energy supply. As renewables become the leading growth industries in the energy sector, financial markets will increasingly reallocate capital accordingly. A second area concerns innovation in energy technology, and whether growth in new applications is linear (the gradual scenario) or exponential (the rapid scenario). Solar and wind are already cheaper than fossil fuels when it comes to generating electricity, and electric vehicles are close to challenging internal-combustion-engine cars on price. The evidence suggests that the barriers to growth for EVs in the foreseeable future are soluble. Moreover, new waves of innovation are forthcoming, in the form of nascent but already viable technologies such as green hydrogen energy. Prices for renewables will most likely drop far below those of incumbent energy sources – and fast – leading to exponential growth in green energy."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "An diesem Abend aber – der Tag war unter angestrengter Arbeit und vielen ehrenden und freundschaftlichen Geburtstagswünschen schnell verlaufen – wollte K. sofort nach Hause gehen. In allen kleinen Pausen der Tagesarbeit hatte er daran gedacht; ohne genau zu wissen, was er meinte, schien es ihm, als ob durch die Vorfälle des Morgens eine große Unordnung in der ganzen Wohnung der Frau Grubach verursacht worden sei und daß gerade er nötig sei, um die Ordnung wiederherzustellen. War aber einmal diese Ordnung hergestellt, dann war jede Spur jener Vorfälle ausgelöscht und alles nahm seinen alten Gang wieder auf. Insbesondere von den drei Beamten war nichts zu befürchten, sie waren wieder in die große Beamtenschaft der Bank versenkt, es war keine Veränderung an ihnen zu bemerken. K. hatte sie öfters einzeln und gemeinsam in sein Büro berufen, zu keinem andern Zweck, als um sie zu beobachten; immer hatte er sie befriedigt entlassen können. Erste Untersuchung »Was mir geschehen ist«, fuhr K. fort, etwas leiser als früher, und suchte immer wieder die Gesichter der ersten Reihe ab, was seiner Rede einen etwas fahrigen Ausdruck gab, »was mir geschehen ist, ist ja nur ein einzelner Fall und als solcher nicht sehr wichtig, da ich es nicht sehr schwer nehme, aber es ist das Zeichen eines Verfahrens, wie es gegen viele geübt wird. Für diese stehe ich hier ein, nicht für mich.«", "en": "But on this particular evening—the day had passed quickly, filled with hard work and a number of friendly and deferential birthday greetings—K. wanted to go straight home. He had thought about it during all the small breaks throughout the workday: without knowing exactly how, it seemed to him as if the morning’s events had thrown the whole of Frau Grubach’s boardinghouse into disarray, and that he was the one needed to restore order. Once that order had been restored, all trace of what had happened would be wiped away, and the old routine would resume. There was nothing in particular to fear from the three clerks; they had faded back into the larger realm of the bank’s bureaucracy without any noticeable change. K. had called them to his office several times, both individually and as a group, for no other purpose than to observe them; he had always been able to dismiss them totally satisfied. INITIAL INQUIRY “What has happened to me,” K. continued, somewhat more quietly than before, and constantly searching the faces of those in the front row, which made his speech seem slightly disjointed, “what has happened to me is merely a single case and as such of no particular consequence, since I don’t take it very seriously, but it is typical of the proceedings being brought against many people. I speak for them, not for myself.”"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Dazu zählt nicht nur die vom Menschen verursachte globale Erwärmung, die ein günstigeres Umfeld für Krankheitserreger schafft, sondern auch unser Vorstoß bis in die letzten Wildgebiete der Welt. „Wenn wir den Amazonas-Regenwald abbrennen und beackern […], wenn das letzte Buschland in Afrika landwirtschaftlichen Betrieben weichen muss, wenn Wildtiere in China bis zur Ausrottung gejagt werden, kommen Menschen mit Wildtierpopulationen in Kontakt, wie das nie zuvor der Fall war”, so Shaikh. Dazu zählen immer engere Begegnungen mit Fledermäusen und Schuppentieren, die beide als potenzieller Ursprung von COVID-19 gelten. Solange wir die Autonomie der Natur nicht respektieren, wird die Natur zurückschlagen. Aus diesem Gedankengang können entweder weitreichende oder enger gefasste Schlussfolgerungen gezogen werden. Shaikh zieht einen engeren Schluss daraus, vielleicht, weil der weiter gefasste für die meisten Menschen zu unerquicklich ist. Sie meint, wir müssten ein weltweites Gesundheitssystem aufbauen, das es den Ländern ermöglicht, rasch auf Epidemien zu reagieren und so zu verhindern, dass daraus Pandemien werden. Jedes Land sollte in der Lage sein, infizierte Bürger unmittelbar zu identifizieren, zu isolieren und zu behandeln. Ich denke, eine Möglichkeit, das zu erreichen, besteht darin, dass die Regierungen der G7 globale COVID-19-Anleihen begeben, wobei die Einkünfte einer reformierten Weltgesundheitsorganisation zufließen, die über das konkrete Mandat verfügt, die medizinischen Kapazitäten aller Länder auf das Niveau in den Industrieländern anzuheben. (Wobei sich auch das Niveau der Industrieländer im Fall von COVID-19 als unzureichend herausgestellt hat.) Diese Ausgaben der WHO sollten zusätzlich zu den Entwicklungsausgaben der Weltbank erfolgen. Shaikh bringt ein weiteres überaus vernünftiges Argument vor. „Bedarfsgesteuerte Just-in-time-Bestellsysteme sind großartig, solange alles funktioniert, aber in Krisenzeiten läuft es darauf hinaus, dass wir über keine Reserven verfügen.“ Wenn also einem Krankenhaus oder einem Land die medizinischen Schutzausrüstungen ausgehen, müssen diese erst bei einem Lieferanten (oftmals in China) bestellt werden. Anschließend gilt es zu warten, bis die Produkte hergestellt und versendet werden. Diese Kritik erstreckt sich nicht nur auf den Bereich der Beschaffung im medizinischen Bereich, sondern weit darüber hinaus; sie stellt das vorherrschende Just-in-Time-Dogma infrage. Reserven, so lautet das Argument, kosten Geld. Effiziente Märkte erfordern von den Unternehmen keine Vorräte, sondern gerade so viele „Lagerbestände“ wie notwendig, um die Verbraucher zum Zeitpunkt der Nachfrage zufriedenzustellen. Finanzielle Reserven für schlechte Zeiten sind dieser Ansicht nach reine Verschwendung, weil es in effizienten Märkten keine schlechten Zeiten gibt.", "en": "This includes not just human-induced global warming, which is creating a more hospitable environment for pathogens, but also our push into the world’s last wild spaces. “When we burn and plow the Amazon rainforest […], when the last of the African bush gets converted into farms, when wild animals in China are hunted to extinction, human beings come into contact with wildlife populations that they’ve never come into contact with before,” Shaikh says. This includes closer-than-ever encounters with bats and pangolins, both of which have been identified as potential sources of COVID-19. So long as we fail to respect nature’s autonomy, nature will hit back. One can draw either large or small conclusions from this line of thought. The conclusion that Shaikh draws is a small one, perhaps because the broader inference is too unpalatable for most people. We need, she says, to build a global health system good enough to enable countries to respond quickly to epidemics and prevent them from becoming pandemics. Each country should be able to identify, quarantine, and treat its infected citizens immediately. One way to help achieve this, I think, would be for G7 governments to issue a global COVID-19 bond, with the proceeds going to a reformed World Health Organization that has a specific mandate to build up all countries’ medical capacities to developed-world levels. (Admittedly, even the latter has proved insufficient in the case of COVID-19.) This WHO spending should be in addition to the World Bank’s development expenditure. “Just-in-time ordering systems are great when things are going well,” she says. “But in a time of crisis, what it means is we don’t have any reserves.” So, if a hospital or a country runs out of personal protective equipment, it has to order more from a supplier (often in China), and wait for them to produce and ship the goods. This critique applies to much more than medical procurement; it challenges the prevailing just-in-time orthodoxy in business. Reserves, the argument goes, cost money. Efficient markets don’t require firms to have inventories, but rather just enough “stock” to satisfy consumers at the point of demand. Holding financial reserves in case of a rainy day is also wasteful in this view, because in efficient markets there are no rainy days."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Obwohl die Chancen von Frauen an allen drei Fronten bereits verbessert werden konnten, reicht dies bei weitem nicht aus. Um weitere Maßnahmen zu fördern und zu begleiten, haben meine Kollegen am Internationalen Forschungsinstitut für Ernährungspolitik und ich den Index für die Ermächtigung von Frauen in der Landwirtschaft (Women’s Empowerment in Agriculture Index, WEAI) entwickelt, der die Entscheidungsmacht, den Ressourcenzugang (auch zu Krediten), die Arbeitsbelastung und die Mitgliedschaft in Gruppen misst. Indem er in verschiedenen Bereichen den Umfang und die Ursachen der Benachteiligung von Frauen in der Landwirtschaft misst, hilft der WEAI – und eine spätere Neuauflage, der Pro-WEAI, der auch die Auswirkungen von Projekten bewertet – den Regierungen, Geldgebern und NROs dabei, effektive Interventionen zu entwickeln. Bis jetzt wurde der WEAI (einschließlich seiner Verbesserungen) von 99 unterschiedlichen Organisationen in 54 Ländern verwendet. Erkenntnisse aus dem WEAI haben beispielsweise die Entwicklung des ANGeL-Projekts in Bangladesch begleitet, das Möglichkeiten für landwirtschaftliche Maßnahmen und Investitionen zur Verbesserung der Ernährung und zur Ermächtigung von Frauen finden soll. Wenn es den Bäuerinnen Afrikas gut geht, nützt dies allen: den Frauen selbst; den Kindern, in die sie investieren; den Gemeinschaften, die von ihnen ernährt werden; und den Volkswirtschaften, zu denen sie beitragen. Mit den richtigen Investitionen und Maßnahmen könnten die von Frauen geleiteten Landwirtschaftsbetriebe des Kontinents eine Rekordernte erzielen – und zwar für die Entwicklungspolitik.", "en": "Though some progress has been made on all three fronts to empower women farmers, it is nowhere near enough. To encourage and guide further action, my colleagues at the International Food Policy Research Institute and I designed the Women’s Empowerment in Agriculture Index, which measures decision-making power, access to resources (including credit), control over income, time burdens, and membership in groups. By providing insight into the extent and sources of women’s agricultural disempowerment in various contexts, the WEAI – and a later adaptation, pro-WEAI, which facilitates project impact assessments – is helping governments, donors, and NGOs to design effective interventions. So far, the WEAI (including adaptations) has been used by 99 different organizations in 54 countries. For example, WEAI insights guided the design of Bangladesh’s ANGeL project, which aims to identify actions and investments in agriculture that will improve nutrition and empower women. When Africa’s women farmers thrive, everyone benefits: the women themselves, the children in whom they invest, the communities that they feed, and the economies to which they contribute. With the right investments and policies, Africa’s woman-run farms could produce a bumper crop of development."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Ich aber muß gehorsam mit der Hand an den Helm fahren, ehe ich kehrtmachen und zurück zur Front reiten darf; kein Blick eines Kameraden kommt mir offen entgegen, alle ducken sie aus Verlegenheit die Augen tief unter den Helmschatten. Alle schämen sich für mich, oder ich empfinde es zumindest so. Glücklicherweise kürzt ein Kommando meinen Spießrutengang. Auf ein Trompetensignal beginnt die Übung von neuem; die Front zerbricht und löst sich in einzelne Züge. Und diesen Augenblick benützt Ferencz – warum sind die Dümmsten immer die Gutmütigsten zugleich? – um wie zufällig sein Pferd heranzudrängen und mir zuzuflüstern: »Mach dir nix draus! So was kann jedem passieren.«", "en": "However, I have to put my hand obediently to my helmet before I can turn and ride back to the front line. None of my comrades will look me in the face, they all cast their eyes down under the shadow of their helmets in embarrassment. They are all ashamed for me, or at least that is how I feel. Luckily I don’t have to ride the gauntlet between them all the way; a word of command cuts it short. Another bugle call, and the exercise begins again, the front breaks up and resolves into separate lines. Ferencz takes advantage of this moment—why are the least intelligent also the kindest?—to bring his horse up to mine as if by chance and whisper, “Don’t take it to heart! Could happen to anyone.”"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Geschäfte mit Körperteilen Medizinische Forschung riecht heutzutage zunehmend nach Geschäft. Gen-Folgen werden patentiert; Blut aus der Nabelschnur ist ein sehr begehrtes Gut. Genetiker sprechen davon, daß sie nach Gene „prospektieren“. Körpergewebe wird „geschürft“, „geerntet“ und „eingelagert“. In dieser Sprache spiegelt sich die wachsende Bereitschaft, menschliches Gewebe zu Forschungszwecken und zur Herstellung klinischer Produkte zu verwenden. Blut kann aufgrund fortgesetzter Zellteilung für biologische Studien und zur Entwicklung pharmazeutischer Produkte herangezogen werden. Aus Stückchen aus der Vorhaut eines Kleinkinds läßt sich künstlich Haut herstellen. Gewebeproben dienen dazu, genetisches Material für die Therapie bereitzustellen. Menschliches Gewebe, Organe und Zellen treten an die Stelle von tierischem Gewebe, um Arzneimittel und Kosmetika zu testen, weil Tiere teuer sind und ihre Verwendung Proteste auslöst. Körpergewebe hat über den medizinischen hinaus auch einen wirtschaftlichen Wert. Mutterkuchen wird für Shampoos benutzt. Kiotech, eine britische Biotechnikfirma, erntet menschlichen Schweiß, um Pheromone für ein Erzeugnis namens „Xcite“ zu gewinnen. Kleine, mit einem Sexualhormon getränkte Tüchlein „verstärken die sexuelle Duftnote ihres Trägers“. Kary Mullis, Nobel-Preisträger und Genetiker, gründete eine Gesellschaft namens \"Star-Gene\", um Schmuck zu vermarkten, der geklontes DNA von Rockstars enthält. Noch unverständlicher ist \"GeneLink. Sie bietet Bestattungsinstituten DNA-Bestecke an, mit denen man Verstorbenen DNA abnehmen kann. Die Verwendung von Körperteilen in der Forschung oder zum klinischen Gebrauch waren seit Beginn des anatomischen Sezierens umstritten und lösten einmal Höllenvisionen in der Art Dantes aus. Als in der Renaissance das Interesse an Anatomie zunahm, wurde Leichenräuberei zum einträglichen Geschäft. Dazu plünderte man Gräber, bestach Krankenhauswärter, oder ermordete sogar Bettler. Die wirtschaftliche Seite dieses Geschäfts löste mancherorts Unruhen aus, bis die Gesetzgebung es erlaubte, die Körper hingerichteter Mördern und nicht abgeholter Toter für die Anatomie zu nutzen. Dadurch erhielt die Mittel- und Oberschicht die Gewißheit, daß ihre Leichen dazu nicht herangezogen werden. Diese alten Spannungen lebten in neuer Dimension wieder auf, als die wirtschaftlichen Möglichkeiten menschlichen Gewebes ins Blickfeld von Unternehmern gerieten. Aber noch gibt es kaum Gesetze, welche die Verwendungen von Zellen, Geweben, und Genen regeln. Zum bekanntesten Fall bezüglich der Eigentumsrechte am eigenen Körper wurde der des John Moore. Er hatte sich eine Haarzellenleukämie zugezogen und sollte 1976 als Patient der UCLA-Schule für Medizin die Milz entfernt bekommen.", "en": "The Business of Bodies Medical research nowadays increasingly sounds like business. Gene sequences are patented; cord blood is a hot property. Geneticists talk of \"prospecting\" for genes. Body tissue is \"extracted,\" \"harvested,\" and \"banked.\" This language reflects the growing ability to transform human tissue into research materials and clinical products. Blood can serve as the basis for immortalized cell lines in biological studies and in developing pharmaceutical products. Snippets of infant foreskin are used for generating artificial skin. Biopsied tissues are used to manufacture therapeutic genetic material. Human tissue, organs and cells are used in place of animal tissue for testing pharmaceuticals and cosmetics because animals are expensive and using them incites protests. Body tissue also has commercial value beyond medicine. Placenta is used in shampoos. Kiotech, a British biotech firm, harvests human sweat to extract pheromones for a product called \"Xcite,\" towelettes saturated with a sexual hormone that \"boosts the wearer's sexual smell signature.\" Kary Mullis, a Nobel Prize-winning geneticist, founded a company called \"Star Gene\" to market jewelry containing DNA cloned from rock stars. Stranger still is \"GeneLink,\" which markets DNA kits to funeral directors to help them extract DNA from the deceased. Research and clinical uses of body parts have been controversial since the early days of anatomical dissection, which once evoked Dante-esque visions of Hell. As the Renaissance brought growing interest in anatomy, body snatching became a lucrative business with cadavers obtained through grave robbing, bribing hospital attendants, or even murdering beggars. The commercial calculus behind this business sometimes caused riots until anatomy laws allowed the bodies of executed murderers and the unclaimed dead to be used, thus reassuring middle and upper class individuals that their bodies would not be involved. These old tensions have assumed new dimensions as the commercial potential of human tissue catches the entrepreneurial imagination. But few laws are in place to address the uses of cells, tissues, and genes. The most familiar case concerning the body as property is that of John Moore, a patient who developed hairy cell leukemia and had his spleen removed at the UCLA School of Medicine in 1976."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Politikresistente Ökonomien? MAILAND – Die Unfähigkeit von Regierungen in ihren Ökonomien im Hinblick auf Wachstum, Beschäftigung und Verteilungsfragen entschlossen zu handeln, gibt mittlerweile beinahe überall Anlass zu großer Sorge. Vor allem in den Vereinigten Staaten haben politische Polarisierung, der Stillstand im Kongress und unverantwortliche Selbstdarstellung einige Aufmerksamkeit auf sich gezogen, wobei man sich vielfach besorgt über die wirtschaftlichen Folgen dieser Entwicklung zeigt. Wie jedoch aus einer jüngst durchgeführten Untersuchung hervorgeht, besteht wenig Korrelation zwischen der relativen Wirtschaftsleistung eines Landes in mehreren Bereichen und der Frage, wie „funktionstüchtig“ seine Regierung ist. Tatsächlich haben die USA trotz eines rekordverdächtigen Grades an politischer Polarisierung auf nationaler Ebene in den sechs Jahren seit Ausbruch der globalen Finanzkrise andere Industrieländer hinsichtlich Wachstum, Beschäftigung, Produktivität und Lohnstückkosten überholt. Natürlich sollte man nicht zu dick auftragen. In Deutschland, Kanada und Japan ist die Arbeitslosigkeit niedriger. Und Amerikas Einkommensverteilung ist ungleicher als in den meisten anderen Industrieländern – wobei der Trend noch weiter in die falsche Richtung geht. Dennoch bezahlen die USA im Hinblick auf ihre gesamte relative Wirtschaftsleistung keineswegs einen hohen Preis für die politische Dysfunktion. Ohne den potenziellen Wert einer entschlosseneren Politik abtun zu wollen, scheint jedoch klar, dass hier andere Kräfte am Werk sein müssen. Deren nähere Untersuchung offenbart wichtige Lehren für eine ganze Reihe von Ländern. Unsere Prämisse lautet, dass die globale Integration und das Wirtschaftswachstum in zahlreichen Entwicklungsländern einen mehrere Jahrzehnte dauernden Prozess des grundlegenden Wandels eingeläutet haben. Die Präsenz dieser Länder auf dem handelbaren Sektor der Weltwirtschaft wirkt sich auf die relativen Güterpreise sowie auf Produktionsfaktoren, einschließlich Arbeit und Kapital, aus. Gleichzeitig haben sinkende Kosten für Halbleiter die weitere Verbreitung von Informations- und Kommunikationstechnologien begünstigt, die Arbeitskräfte ersetzen, eine Disintermediation von Lieferketten bewirken sowie die Zahl der Routinejobs und jener mit geringerer Wertschöpfung auf dem handelbaren Sektor der Industrieländer verringern. Dabei handelt es sich um säkulare Trends, die zukunftsgerichtete Beurteilungen und langfristige Reaktionen erfordern. Relativ kurzsichtige politische Rahmenbedingungen funktionierten vielleicht in der frühen Nachkriegszeit einigermaßen gut, als die USA die dominante Kraft waren und der Großteil der globalen Produktion auf eine Gruppe strukturell ähnlicher Industrieländer entfiel. Doch heute funktionieren diese Rahmenvorgaben nicht mehr so gut. Die Aufrechterhaltung des Wachstums erfordert verhaltensorientierte und strukturelle Anpassungen an rasche Veränderungen hinsichtlich des komparativen Vorteils und des Werts verschiedener Arten von Humankapital. Worauf ist die relative gute Leistung der US-Wirtschaft in der Phase nach der Krise nun also zurückzuführen?", "en": "Politics-Proof Economies? MILAN – Governments’ inability to act decisively to address their economies’ growth, employment, and distributional challenges has emerged as a major source of concern almost everywhere. In the United States, in particular, political polarization, congressional gridlock, and irresponsible grandstanding have garnered much attention, with many worried about the economic consequences. But, as a recent analysis has shown, there is little correlation between a country’s relative economic performance in several dimensions and how “functional” its government is. In fact, in the six years since the global financial crisis erupted, the US has outperformed advanced countries in terms of growth, unemployment, productivity, and unit labor costs, despite a record-high level of political polarization at the national level. Of course, one should not paint with too broad a brush. Unemployment is lower in Germany, Canada, and Japan. And America’s income distribution is more unequal than most advanced countries’ – and is trending the wrong way. Still, in terms of overall relative economic performance, the US clearly is not paying a high price for political dysfunction. Without dismissing the potential value of more decisive policymaking, it seems clear that other factors must be at work. Examining them holds important lessons for a wide range of countries. Our premise is that the global integration and economic growth of a wide range of developing countries has triggered a multi-decade process of profound change. These countries’ presence in the tradable sector of the global economy is affecting relative prices of goods and factors of production, including both labor and capital. At the same time, declining semi-conductor costs have encouraged the proliferation of information and communication technologies that are replacing labor, dis-intermediating supply chains, and reducing routine jobs and lower-value-added jobs on the tradable side in advanced economies. These are secular trends that call for forward-looking assessments and long-term responses. Relatively myopic policy frameworks may have worked reasonably well in the early postwar period, when the US was dominant, and when a group of structurally similar advanced countries accounted for the vast majority of global output. But they cease working well when sustaining growth requires behavioral and structural adaptation to rapid changes in comparative advantage and the value of various types of human capital. What, then, accounts for the US economy’s relatively good performance in the post-crisis period?"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Auch hier ist die netzunabhängige Energieversorgung unverzichtbar, weil sie Strom für Bewässerung, Verarbeitung und den Betrieb der Kühlräume und -vorrichtungen bereitstellt, die für die Lagerung von Milchprodukten, frischen Fischen und Meeresfrüchten, Obst und Gemüse gebraucht werden. In Indien unterstützt Technoserve kleine Betriebe dabei, sich ohne zusätzliche Emissionen an den Klimawandel anzupassen und ihre Produktivität zu steigern. Wie diese Beispiele zeigen, können kleine Unternehmen mit der nötigen Finanzierung und Unterstützung zum Wirtschaftswachstum beitragen, Emissionen senken und die Anpassung an den Klimawandel vorantreiben. Dies ist möglich, weil sie agiler und anpassungsfähiger sind als große Konzerne und deshalb schneller und erfolgreicher auf lokale Bedürfnisse reagieren können. Außerdem bieten sie Regierungen und Politikern die Möglichkeit, neue Ideen zu testen und Fallstricke und bewährte Verfahren zu identifizieren, bevor Initiativen regionale oder landesweit umgesetzt werden. Wir können das Ziel der globalen Klimaneutralität nur erreichen, wenn Politik, Investoren, Banken und andere Akteure viel stärker auf die Bedürfnisse von KMU eingehen als bisher. Für den Anfang braucht die Welt mehr Finanzierungsmodelle und -instrumente, die passgenau auf kleine Unternehmen in der grünen Wirtschaft zugeschnitten sind. Das heißt eine Kombination aus kostengünstigem und langfristigem Kapital, gemischter Finanzierung und einem vereinfachten Zugang zu Finanzierung. Zweitens braucht die Welt mehr Acceleratorprogramme mit einem Schwerpunkt auf der Klimaanpassung. Derzeit haben nur 25 grüne Acceleratoren ihren Sitze in Ländern außerhalb der OECD. Forschungsfinanzierung und die Schaffung professioneller Netzwerke sind gute Möglichkeiten, um kleine Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial zu fördern. Drittens brauchen wir bessere Kennzahlen zur Erfolgsmessung. Das heißt nicht, dass wir ökologische, soziale und regulatorische Standards senken müssen. Aber wir sollten spezielle Indikatoren für klimafreundliche KMU schaffen, mit denen sie ihre Leistung nachweisen und Investoren überzeugen können. Und schließlich müssen Investoren aufhören, die Frauen zu ignorieren, die im Globalen Süden bis zu 80 % aller Nahrungsmittel erzeugen. Diese Frauen sind besonders stark von den Folgen des Klimawandels betroffen. Investitionen, die Unternehmerinnen beim Klimaschutz unterstützen, kommen dem Klima, der Nahrungsmittelproduktion und der wirtschaftlichen Entwicklung zugute. Ohne die kleinen Unternehmen sind Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel nicht zu schaffen. Es ist in unser aller Interesse, dass sie die dafür notwendige Finanzierung und Unterstützung bekommen.", "en": "Here, too, off-grid renewable energy has become indispensable, providing power for irrigation, processing grains, and operating the cold rooms and coolers needed to store dairy products, fresh seafood, and fruits and vegetables. In India, Technoserve is helping small farms withstand and adapt to the climate crisis and raise their productivity without increasing emissions. As these examples show, when small businesses have the financing and support they need, they can drive economic growth while mitigating emissions and supporting adaptation to climate change. That is because small businesses are more agile and adaptable – and respond to local needs much faster and more effectively – than large organizations. They also offer governments and policymakers an opportunity to try out new ideas, revealing both pitfalls and best practices before initiatives are scaled regionally or nationally. Achieving the global goal of net-zero emissions requires policymakers, investors, banks, and others to attend to SMEs’ needs much more effectively than they have in the past. For starters, the world needs far more finance vehicles and instruments that are tailored to small businesses working in the green economy. That means a mix of lower-cost, long-term capital and blended finance, as well as easier access. The world also needs more business accelerators focused on adaptation to climate change. There are only 25 such green accelerators located in non-OECD countries. Funding research and establishing professional networks will drive support to businesses that have strong growth potential. Better metrics to assess success will be needed. That does not mean lowering environmental, social, and governance standards. Instead, it means devising indicators specifically for green enterprises in the SME sector to help them demonstrate their effectiveness and attract more investment. Finally, investors must not overlook women, who produce up to 80% of food in the Global South. Women also are the most vulnerable to the effects of climate change. Investing in female climate entrepreneurs benefits the climate, food production, and overall prosperity. Small businesses are integral to climate-change mitigation, adaptation, and resilience. Providing them the financing and support necessary to help them succeed is in everyone’s interest."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Die Regierung besitzt oder kontrolliert die meisten Massenmedien, also die größten Zeitungen und Fernsehsender, aber es gibt eine große Zahl von kleineren Publikationen und Radiosendern (abgesehen vom Internet), die sich ein beeindruckendes Maß an Unabhängigkeit bewahrt haben. Sie werden nicht direkt zensiert, aber sie arbeiten mit der erschreckenden Gewissheit, dass sie jederzeit unter vagen Beschuldigungen geschlossen werden können. Und natürlich kämpfen alle um ihr finanzielles Überleben. Aber beim Journalismus geht es um mehr, als der Regierung auf die Finger zu sehen. Die andere Aufgabe des Journalismus ist es, die Gesellschaft zu reflektieren, um ein wahrhaftiges Bild ihrer aktuellen Situation sowie Informationen über die Aktivitäten von Privatpersonen zu verbreiten und um Bürger zu ermuntern, ihr eigenes Leben selbst zu bestimmen und ihre Gemeinschaft mit zu gestalten. Nehmen wir das Gesundheitswesen. Soweit es mich betrifft, ist das letztendliche Ziel nicht so sehr ein verbessertes Gesundheitssystem, sondern eine Bevölkerung, die so gesund ist, dass sie kaum Gesundheitsfürsorge braucht. Gesundheitsprobleme enden vielleicht in einem Krankenhaus, aber sie beginnen mit unserem Verhalten zu Hause – was wir essen und trinken, ob wir rauchen oder nicht und ob wir Sport treiben, genug schlafen usw. Das waren die Gedanken, die uns kürzlich bei einem Workshop zum Thema Gesundheitsfürsorge leiteten, der im Zuge des Zivilgesellschaftsgipfels in Moskau stattfand, veranstaltet von der Neuen Eurasien-Stiftung und dem CSIS (Ich war dort als Vorstandsmitglied der Eurasien-Stiftung).", "en": "The government owns or controls most of the mass media – the major newspapers and television stations – but there is an abundance of mostly marginalized publications and radio stations (to say nothing of the Internet) that retain a remarkable degree of independence. They are not directly censored, but they operate under the chilling knowledge that they can be shut down on vague charges at any moment. And, of course, most of them are struggling to survive financially. Yet there’s more to journalism than keeping an eye on the government. Journalism’s other task is to reflect a society back to itself – to spread an accurate picture of its current situation, to share information about the activities of private citizens and businesses as they build civil society, and to encourage citizens to become active in improving their own lives and developing their communities. Consider health care. As far as I’m concerned, the ultimate goal should be not so much a better health care system, but a population so healthy that it hardly needs health care. Health problems may take you to a clinic, but many of them start with how you behave at home – what you eat and drink, whether you smoke or exercise or sleep enough, etc. This is the kind of thinking that was driving us at a recent health care working group gathered as part of the recent Civil Society Summit organized in Moscow by the Eurasia Foundation, the New Eurasia Foundation and the CSIS. (I was there as a Eurasia Foundation board member.)"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Die Legitimitätskrise der Finanzwelt WASHINGTON, DC – Dass Robert Diamond von Barclays kürzlich zurücktreten musste, stellt einen Wendepunkt dar. Natürlich wurden bereits vorher Geschäftsführer großer Banken entlassen. Chuck Prince hat seinen Job bei Citigroup verloren, weil er vor der Finanzkrise von 2008 zu hohe Risiken eingegangen war, und später wurde Oswald Grübel von der UBS herausgeworfen, weil er ungenehmigte Handelsaktivitäten in Höhe von 2,3 Milliarden USD nicht verhindert hat. Aber Diamond war ein Banker, der auf dem Höhepunkt seiner Karriere zu sein schien. Barclays, so wurde behauptet, hatte die Krise 2008-2009 überstanden, ohne staatliche Unterstützung anzunehmen. Und obwohl seine Bank kürzlich verschiedene Regeln verletzt hatte, beispielsweise beim Kundenverkauf und der Berichterstattung über Zinssätze, konnte Diamond sich von dem entstandenen Schaden distanzieren. Presseberichten zufolge waren Regulierer bereit, Diamond einen Freibrief auszustellen – bis zu dem Moment, als ernsthafte Angriffe aus der Politik kamen. Diamond wehrte sich und beschuldigte die Bank of England. Daraufhin musste er gehen. Aus Diamonds Abgang bei Barclays können wir drei Lektionen lernen: Zunächst einmal kam der politische Angriff nicht von Hinterbänklern oder uninformierten Zuschauern abseits des Mainstreams. Die Kritik an den Handlungen von Barclays stammte von hohen Politikern aller britischer Parteien und richtete sich insbesondere gegen die systematische Schummelei der Bank bei der Berichterstattung über Zinssätze, die im Libor-Skandal ans Licht kamen. (Die London Interbank Offered Rate ist ein Basiswert zur weltweiten Kreditaufnahme und -vergabe sowie zur Preisgestaltung von Derivaten).", "en": "Finance’s Crisis of Legitimacy WASHINGTON, DC – The recent departure of Robert Diamond from Barclays marks a watershed. To be sure, CEOs of major banks have been forced out before. Chuck Prince lost his job at Citigroup over excessive risk-taking in the run-up to the financial crisis of 2008, and, more recently, Oswald Grübel of UBS was pushed out for failing to prevent unauthorized trading to the tune of $2.3 billion. But Diamond was a banker supposedly at the top of his game. Barclays, it was claimed, had come through the 2008-2009 crisis without benefiting from government support. And, while his bank had been found in violation of various rules recently, including on products sold to consumers and on how it reported interest rates, Diamond had managed to distance himself from the damage. Press reports indicate that regulators were willing to give Diamond a free pass – right up to the moment when a serious political backlash took hold. Diamond started to fight back, pointing an accusatory finger at the Bank of England. At that point, he had to go. There are three broader lessons of Diamond’s demise at Barclays. First, the political backlash was not from backbenchers or uninformed spectators on the margins of the mainstream. Top politicians from all parties in the United Kingdom were united in condemning Barclays’ actions, particularly with regard to its systemic cheating on the reporting of interest rates, exposed in the Libor scandal. (The London Interbank Offered Rate is a key benchmark for borrowing and lending around the world, including for the pricing of derivatives)."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Angesichts des offensichtlichen Verständnisses zwischen ihm und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin könnten sich die beiden darauf einigen, die Kämpfe in dem verwüsteten Land zu beenden. Aber ein Friedensabkommen hätte wahrscheinlich zur Folge, dass Bashar al-Assad trotz seiner zentralen Beteiligung am Blutvergießen als Präsident im Amt bleibt. Natürlich wird Trump nicht allein regieren. Aber auch der US-Kongress gibt wenig Anlass zur Hoffnung. Beide Häuser stehen nun unter der Kontrolle der Republikaner, die dazu neigen, internationale Organisationen zu verhöhnen und Hilfszahlungen zu verweigern, selbst wenn sie humanitären Zwecken dienen. Daher wird der globale Einfluss, den die USA durch seine Entwicklungshilfeagentur USAID oder durch Behörden der Vereinten Nationen ausübt, wahrscheinlich abnehmen, ebenso wie Amerikas Ruf im allgemeinen, der bereits jetzt in aller Welt beschädigt ist. Sich nur noch um US-Interessen zu kümmern und von humanitären Zielen und moralischen Verpflichtungen Abschied zu nehmen, führt nicht zu einer effektiven – und schon gar nicht zu einer fairen – Außenpolitik. Ob die Amerikaner eine Rückkehr zu ihrer Moral und ihren Werten fordern werden, die sie so lang als Symbole der Größe ihres Landes aufrecht erhalten haben, ist unmöglich zu sagen. Klar ist allerdings, dass, bevor dies geschehen kann, Trump an der Macht ist, und sich – zum Leidwesen der Palästinenser – wahrscheinlich nicht allzu sehr um Fairness kümmern wird. Kann ein zerbrechlicher Naher Osten dieses neue, unberechenbarere Amerika aushalten?", "en": "Given the evident rapport between Trump and Russian President Vladimir Putin, it is plausible that they could strike a deal to end the fighting in that devastated country. But an arrangement to end the war would most likely keep Bashar al-Assad on as president, despite his central role in the bloodshed. Of course, Trump will not govern alone. But the US Congress does not offer much reason for hope, either. Both houses are now controlled by Republicans, who tend to deride international organizations and resist offering foreign aid, even for humanitarian purposes. As a result, the global influence that the US derives through its donor agency, USAID, or through United Nations agencies will probably decline, as will America’s already-battered global reputation. Abandoning humanitarian objectives and moral obligations, and focusing only on US interests, is no way to develop an effective – much less fair – foreign policy. It is impossible to say whether Americans will demand a return to the morals and values that they have long held up as symbols of their country’s greatness. What is clear is that, until that happens, Trump will be in charge – and, unfortunately for Palestinians, he probably will not be focused on fairness. Can a fragile Middle East bear this new, more volatile America?"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Diesem Gefühle, rief Hans Castorp, habe bekanntlich auch {684}der Humanist Plotinus Ausdruck verliehen. Aber Herr Settembrini, die Hand aus dem Schultergelenk über den Kopf geworfen, forderte ihn auf, die Gesichtspunkte nicht zu vermengen und sich lieber rezeptiv zu verhalten. »Nach Daghestan?« »Und Russinnen«, sagte Herr Settembrini, und sein Mundwinkel spannte sich. »Adieu, Ingenieur!« »Wie katholisch!«", "en": "The humanist Plotinus, exclaimed Hans Castorp, was also known to have given expression to the same idea. But Herr Settembrini flung up his hands and ordered the young man not to confuse two different points of view—and, for the rest, to be advised and maintain an attitude of receptivity. “To Daghestan?” “Russians, male and female,” said Settembrini, and the corner of his mouth spanned a little. “Good-bye, Engineer.” “How Catholic!”"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Die COVID-19-Pandemie ist beileibe nicht die einzige Herausforderung, die wir in unserer vernetzten Welt miteinander teilen. Natürlich bekennen sich die Industriestaaten eifrig zur klimapolitischen Zusammenarbeit. 2015 ließ das Pariser Klimaabkommen hoffen, dass die Politiker aus aller Welt bereit sind, das Wohlergehen des Planeten über kurzfristige politische Interessen zu stellen und gemeinsam entschieden gegen den Klimawandel vorzugehen. Aber nach fünf Jahren klaffen Versprechen und Taten weit auseinander. Noch können wir den Kurs wechseln – aber bald wird es dafür zu spät sein. Dies ist das Jahr, in dem die Welt gemeinsam auf die Klimakrise reagieren muss. Die Industriestaaten müssen mit den armen Entwicklungs- und Schwellenländern zusammenarbeiten, um den Weg in eine kohlenstoffarme Zukunft zu finden und Hindernisse zu beseitigen, die dem Fortschritt entgegenstehen. Dies bedeutet in erster Linie, ausreichende finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen, damit die Entwicklungsländer die Klimafolgen abmildern und in nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung investieren können. Dabei mangelt es den Industriestaaten, die entsprechend dem Pariser Klimaabkommen ambitionierte national bedingte Beiträge geleistet haben, nicht am nötigen Willen. Aber wir bekommen nicht annähernd genug Unterstützung, um vollständig davon profitieren zu können. Laut dem Pariser Abkommen hätten bis 2020 weltweit jährlich 100 Milliarden Dollar bereitgestellt werden müssen, um den Bedarf der Entwicklungsländer zu decken. Dies ist nicht geschehen. Sich an den Klimawandel anzupassen, wird die Entwicklungsländer schätzungsweise 600 Milliarden Dollar im Jahr kosten. Aber vielen von ihnen mangelt es an Zugang zu ausreichenden Liquiditäts- und Kapitalflüssen. Und viele der bestehenden großen Klimafonds tragen nicht explizit zur Klimagerechtigkeit bei und vernachlässigen die besonderen Bedürfnisse armer und verletzlicher Gemeinschaften. Dies behindert die Fortschritte, an denen die afrikanischen Länder so hart arbeiten. Beispielsweise strich das ölreiche Nigeria im letzten Jahr die Subventionen für fossile Energien und stellte einen Investitionsplan in Höhe von 250 Millionen Dollar auf, um zu nationalen Strategien für nachhaltige, kohlenstoffarme Entwicklung beizutragen. Aber obwohl wir teilweise vom Clean Technology Fund der Weltbank unterstützt wurden, blieb unser Plan unterfinanziert. Alles in allem ist Afrika die Region mit dem größten Defizit in der Klimafinanzierung. Ändert sich dies nicht bald, wird der Anteil sauberer Energien an der Stromversorgung bis 2030 nur 10% betragen. Vor diesem Hintergrund sind kürzliche und bevorstehende multilaterale Treffen von entscheidender Bedeutung. Zuerst hat Großbritannien am 31. März eine Ministerialkonferenz für Klima und Entwicklung veranstaltet, bei der der „Zugang zu Klimafinanzierung“ ganz oben auf der Prioritätenliste stand.", "en": "The COVID-19 pandemic is far from being the only shared challenge we face in an interconnected world. To be sure, the advanced economies pay plenty of lip service to climate cooperation. In 2015, the Paris climate agreement raised hopes that world leaders were finally ready to put the planet’s well-being ahead of short-term political interests by pursuing decisive, cooperative climate action. But after five years, the gulf between promises and actions is wide. It is not too late to change course – but it soon will be. This is the year when the world must unite to respond jointly to the climate crisis. Developed countries must work with low-income, developing, and emerging economies to chart a path toward a low-carbon future and clear barriers to progress. This means, first and foremost, delivering sufficient funding, so that developing countries can invest in climate-change mitigation and sustainable economic development. There is no shortage of will in developing countries, which have put forward ambitious nationally determined contributions under the Paris climate agreement. But we are not receiving nearly enough support to deliver on them fully. Under the Paris climate agreement, the world should have been mobilizing $100 billion per year by 2020 to address the needs of developing countries. That has not happened. Climate-change mitigation will cost developing countries an estimated $600 billion per year. But many of them lack access to adequate liquidity and capital streams. And many of the large-scale climate funds that do exist fail to account explicitly for climate justice and neglect the specific needs of poor and vulnerable communities. This precludes the kind of progress African countries are working so hard to make. For example, Nigeria – an oil-rich country – decided last year to scrap fossil-fuel subsidies and introduced a $250 million investment plan to contribute to national strategies for sustainable, low-carbon development. But, while we did receive some financing from the World Bank’s Clean Technology Fund, our plan remains underfunded. Overall, Africa is the region with the biggest climate funding gap. Unless this changes soon, clean energy will account for only 10% of new power generated in Africa in 2030. Against this background, recent and upcoming multilateral meetings are crucial. First, on March 31, the United Kingdom hosted a Climate and Development Ministerial conference that placed “access to climate finance” at the top of its list of priorities."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Alle Regierungen in Europa werden es tun müssen: nämlich die Schwachstelle im Sozialsystem aufbrechen, jene Stelle also, für die die Menschen am meisten Verständnis aufbringen. In diesem Sinne geht die französische Regierung auch gegen die üppigen Rentenleistungen für französische Beamte vor. Überdies versucht man das gesetzliche Rentenalter von 62 auf 65 Jahre anzuheben. Es ist wohl jedem begreiflich, dass Kindergeld für die Reichen oder ein Rentenalter von 62 Jahren nicht zu rechtfertigen ist. Doch der Widerstand der Bevölkerung gegen diese vermeintlich unfairen Einschnitte ist stärker als erwartet. Intuitiv begreift die Mittelschicht, dass eine Ära zu Ende geht. Werden Camerons Regierung – und alle anderen, die diesem Weg möglicherweise folgen – angesichts des Zorns der Mittelschicht letztlich in die Knie gehen? Bis zu einem gewissen Grad haben die Regierungen keine andere Wahl, als gegen die Leistungsansprüche der Mittelschicht vorzugehen. Die durch nutzlose keynesianische Staatsausgaben verschärfte Finanzkrise des Jahres 2008 brachte alle europäischen Staaten an den Rand des Bankrotts. Nur die Vereinigten Staaten können bis in alle Ewigkeit ihre eigene Währung drucken und ihre Schulden vergrößern. Den europäischen Staaten bleibt nichts anderes übrig, als ihre Ausgaben zu senken. Die Verringerung von Sozialleistungen, die in Europa im Schnitt die Hälfte der öffentlichen Ausgaben ausmachen, ist der einfachste Weg, eine unmittelbare Entspannung der Haushalte herbeizuführen. Der Wohlfahrtsstaat wird in Europa nicht verschwinden, aber er wird abgebaut werden – und sich auf die wirklich Bedürftigen konzentrieren. Nimmt man die Arbeitslosigkeit als maßgebliches Kriterium, hat der europäische Wohlfahrtsstaat zwar der Mittelschicht ein Sicherheitsnetz beschert, aber 10 Prozent der schwächsten Menschen der Gesellschaft in permanenter Abhängigkeit vom Wohlfahrtsstaat gehalten.", "en": "Every government in Europe will have to do the same: target the weakest link in the social protection system, the one most easily understood by most people. The French government, in this same spirit, has gone after public-sector workers’ extravagant pension benefits, as well as the legal retirement age, trying to increase it from 62 to 65. Anybody can grasp how child benefits for the wealthy or retirement at only 62 is unjustifiable. Yet popular resistance to these supposedly unfair entitlement reductions is stronger than expected. Intuitively, the middle class can see that this is the end of an era. Will Cameron’s government – and any others that may go down this path – eventually retreat in the face of middle-class rage? To a certain extent, governments have no choice in going after middle-class entitlements. The 2008 financial crisis, aggravated by useless Keynesian public spending, has brought all European states to the edge of bankruptcy. Only the United States can indefinitely print its own currency and increase its debt. So European states have no choice but to reduce their expenditures, and targeting welfare benefits that represent, on average, half of European public spending is the easiest way to bring immediate fiscal relief. The welfare state will not vanish from Europe, but it is set to be scaled back – and focused on those who actually need help. If one takes unemployment as the ultimate criterion, the European welfare state has brought a safety net to the middle class, but has mired 10% of its most vulnerable people in permanent welfare dependency."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Ich stellte mir vor, wie man herumgehen würde, voll von Innerem und schweigsam. Ich empfand eine ungestüme Sympathie für die Erwachsenen; ich bewunderte sie, und ich nahm mir vor, ihnen zu sagen, daß ich sie bewunderte. Ich nahm mir vor, es Mademoiselle zu sagen bei der nächsten Gelegenheit. \"Die sind gewiß in den Himmel gekommen, die das gemacht haben\", meinte ich bewundernd. Ich erinnere, es fiel mir auf, daß ich lange nicht nach dem Himmel gefragt hatte. Maman atmete auf, die Spitzen waren wieder beisammen. Und wäre es jemandem eingefallen zu fragen, was die Ursache von alledem sei, was über dieses ängstlich gehütete Zimmer alles Untergangs Fülle herabgerufen habe,--so hätte es nur eine Antwort gegeben: der Tod. Unten ist folgende Zusammenstellung: ein kleiner Handwagen, von einer Frau geschoben; vorn darauf ein Leierkasten, der Länge nach. Dahinter quer ein Kinderkorb, in dem ein ganz Kleines auf festen Beinen steht, vergnügt in seiner Haube, und sich nicht mag setzen lassen. Von Zeit zu Zeit dreht die Frau am Orgelkasten. Heute war ein schöner, herbstlicher Morgen. Ich ging durch die Tuilerien. Alles, was gegen Osten lag, vor der Sonne, blendete.", "en": "I pictured to myself how a person could walk around full of inner happenings and silent. I felt a passionate sympathy for grownups; I admired them, and made up my mind to tell them that I admired them. I made up my mind to tell it to Mademoiselle at the next opportunity. “The women who made these have certainly gone to heaven,” I said, filled with awe. I remember it occurred to me that I hadn’t asked about heaven for a long time. Maman took a deep breath; the laces once again lay rolled up together. And if anyone had thought of asking what had caused all this, what had called down such intense destruction upon this anxiously protected room,—there could have been only one answer: death. In the street below there is the following group: a small wheelbarrow, pushed by a woman; lengthwise across the front of it, a barrel-organ. Behind that, a small crib in which a baby is standing on firm legs, chuckling with delight under its bonnet, not wanting to be sat down. From time to time the woman turns the organ handle. Today we had a beautiful autumn morning. I walked through the Tuileries. Everything that lay toward the East, before the sun, dazzled; was hung with mist as if with a gray curtain of light."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "„Aber wann schlafen Sie?\" fragte Karl und sah den Studenten verwundert an. „Es hat ihm nicht geschadet!\" wiederholte laut la- chend der Senator.", "en": "‘So when do you sleep?’ asked Karl, and looked at the student in astonishment. ‘It did him no harm!’ repeated the Senator, with a loud laugh."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Der renommierte Bioethiker Art Caplan von der Universität von Pennsylvania sagte, diese Errungenschaft sei als eine Entdeckung von historischer Bedeutung einzustufen, da „somit wohl das Argument aufgehoben wird, dass eine besondere Kraft oder Macht die Voraussetzung für die Existenz von Leben ist“. Auf die Frage, welche Bedeutung dem Projekt des Teams zukommt, entgegnete Venter sie hätten „die philosophische Art und Weise wie wir Leben betrachten gewaltig verändert“. Andere wiesen darauf hin, dass das Team zwar ein synthetisches Genom produziert hat, dieses aber in eine Zelle einer anderen Bakterie eingesetzt und so die DNA dieser Zelle ersetzt hat. Ein lebender Organismus, der vollständig aus Flaschen voller Chemikalien erschaffen wird, muss erst noch gebaut werden, deshalb wird jeder, der an eine „Kraft des Lebens“ glaubt, die nur ein göttliches Wesen unbelebter Materie einhauchen kann, zweifellos weiter daran glauben. Auf einer praktischeren Ebene sagte Venter, die Arbeit des Teams habe „eine sehr leistungsfähige Reihe von Werkzeugen“ für neue Gestaltungsmöglichkeiten von Leben produziert. Die Tatsache, dass die Forschung von Synthetic Genomics finanziert wurde, einem Unternehmen, das er mit gegründet hat und das die geistigen Eigentumsrechte besitzen wird, die sich aus der Forschung ergeben – 13 Patente im Zusammenhang damit hat er bereits angemeldet – bescherte ihm Kritik. Aber 20 Wissenschaftler haben zehn Jahre lang an dem Projekt gearbeitet, dessen geschätzte Kosten sich auf 40 Millionen Dollar belaufen, und kommerzielle Investoren sind eine naheliegende Quelle für solche Mittel. Andere erheben den Einwand, dass Lebewesen nicht patentiert werden sollten. Dieser Kampf wurde 1980 verloren, als der Oberste Gerichtshof der USA entschied, dass ein genetisch modifizierter Organismus patentiert werden kann, der zur Säuberung von Ölverschmutzungen dienen soll. (Angesichts der Schäden, die die BP-Ölkatastrophe im Golf von Mexiko anrichtet, muss an diesem speziellen Organismus offenbar noch gearbeitet werden.) Die Patentierung von Leben wurde 1984 einen Schritt vorangebracht, als die Harvard Universität erfolgreich ein Patent für ihre „Krebsmaus“ anmeldete, eine Labormaus, die speziell so konzipiert wurde, dass sie anfällig für Krebs ist und somit einen nützlicheren Gegenstand für die Forschung darstellt. Es gibt gute Gründe dafür es abzulehnen ein fühlendes Wesen in ein patentiertes Laborwerkzeug zu verwandeln, aber es ist nicht einfach nachzuvollziehen, warum neu entworfene Bakterien oder Algen, die nichts fühlen können und genauso nützlich wie jede andere Erfindung sein können nicht unter das Patentrecht fallen sollten.", "en": "Well-known University of Pennsylvania bioethicist Art Caplan says that the achievement ranks as a discovery of historic significance, because it “would seem to extinguish the argument that life requires a special force or power to exist.” Asked about the significance of what the team had done, Venter described it as bringing about “a giant philosophical change in how we view life.” Others have pointed out that, although the team produced a synthetic genome, they put it into a cell from another bacterium, replacing that cell’s DNA. We have yet to build a living organism entirely from bottles of chemicals, so anyone who believes in a “life force” that only a divine being could imbue into inert matter will no doubt continue to believe in it. At a more practical level, Venter said, the team’s work has produced “a very powerful set of tools” for redesigning life. He has been criticized for the fact that the research was funded by Synthetic Genomics, a company that he cofounded, which will hold the intellectual property rights resulting from the research – and has already filed for 13 patents related to it. But the work has taken 20 scientists a decade to complete, at an estimated cost of $40 million, and commercial investors are an obvious source for such funds. Others object that living things should not be patented. That battle was lost in 1980, when the United States Supreme Court decided that a genetically modified micro-organism designed to clean up oil spills could be patented. (Obviously, given the damage caused by the BP spill in the Gulf of Mexico, there is still some work to be done on that particular organism.) Patenting life was taken a step further in 1984, when Harvard University successfully applied for a patent on its “oncomouse,” a laboratory mouse specifically designed to get cancer easily, so that it would be more useful as a research tool. There are good grounds for objecting to turning a sentient being into a patented laboratory tool, but it is not so easy to see why patent law should not cover newly designed bacteria or algae, which can feel nothing and may be as useful as any other invention."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Aber Öl, Gas und Metalle sind nicht die beste Methode, um Brücken zwischen den Menschen zu bauen. Die Art Brücken, die wir brauchen, erfordern ganz andere Materialien. Die russischen wie die westeuropäischen Isolationisten bevorzugen einen überwiegend gleichen, schädlichen Ansatz. An Autoritarismus gewöhnt und von posttotalitaristischen Komplexen belastet, ist die Mehrheit der Russen trotzdem weder isolationistisch noch antiwestlich eingestellt. Aber ein passiver Isolationismus, gekennzeichnet durch die Vorstellung, dass alles außerhalb Russlands irgendwie abstrakt sei, ist integraler Bestandteil russischen Denkens. Diese Art von Denken bringt für Russland sehr reale Gefahren hervor und ist nicht weniger gefährlich für seine unmittelbaren Nachbarn und den Westen. Menschenrechte, Offenheit und demokratische Werte sollten in ehrlicher Weise geteilt werden, um zu einer echten Partnerschaft zu finden. Im modernen Milieu der Regierungen und Wirtschaftsbürokratien ist es schwierig, auf diese Weise miteinander zu reden. Strategisch jedoch gibt es keine Möglichkeit, die ernsthafte Sprache, die im Dialog zwischen Partnern verwendet werden muss, zu vermeiden oder schönzufärben. Noch besteht Hoffnung, dass Europas politische Zukunft nicht durch eine gefährliche „Multipolarität“, sondern stattdessen durch eine Zusammenarbeit auf der Grundlage gemeinsamer Werte von Freiheit und Gerechtigkeit geprägt sein wird.", "en": "But oil, gas, and metals are not the best way to build bridges between people. The sort of bridges we need require very different materials. Both Russian and Western European isolationists favor much the same harmful approach. Accustomed to authoritarianism and burdened by post-totalitarian complexes, the majority of Russians are nonetheless neither isolationist nor anti-Western. But passive isolationism, characterized by the idea that everything outside Russia is somehow abstract, is an integral part of the Russian mindset. This type of thinking creates very great dangers for Russia, and is just as dangerous for its immediate neighbors and for the West. Human rights, openness, and democratic values should be genuinely shared as a means to achieve a true partnership. In the modern milieu of government and corporate bureaucracies, it is difficult to speak in these terms. However, strategically, there is no way to avoid or sugarcoat the serious language that must be used in a dialogue between partners. There is still hope that Europe’s political future will not be one of risky “multipolarity,” but instead one of cooperation based on the shared values of freedom and justice."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Wird London den Brexit überleben? LONDON – Mit dem Brexit wurde den Finanztauben der Londoner City eine hungrige Katze vor die Nase gesetzt. Niemand weiß heute, welchen Zugang zur EU die britischen Unternehmen nach dem Ausstieg aus der EU haben werden, und auch Premierministerin Theresa Mays Ankündigung, am 8. Juni Parlamentswahlen abzuhalten, trägt, zumindest kurzfristig, nicht gerade zur Klarheit bei. Was bleibt, ist die nagende Gewissheit, dass sich die Umstände ändern werden und Großbritannien für seinen Ausstieg aus der EU einen Preis bezahlen muss. Also versuchen die in Großbritannien ansässigen Finanzdienstleister nun, ihre Möglichkeiten einzuschätzen. Dies betrifft vor allem die Unternehmen, die sich London deshalb zu ihrem Hauptquartier gewählt haben, um von dort aus einen sicheren Zugang zum EU-Gesamtmarkt zu haben. Also versuchen die in Großbritannien ansässigen Finanzdienstleister nun, ihre Möglichkeiten einzuschätzen. Dies betrifft vor allem die Unternehmen, die sich London deshalb zu ihrem Hauptquartier gewählt haben, um von dort aus einen sicheren Zugang zum EU-Gesamtmarkt zu haben. (Mays Regierung bevorzugt den Ausdruck „sauberer“ Brexit, aber das ist reine Semantik). Die konkurrierenden europäischen Finanzzentren wittern die Gelegenheit, einen Teil der Geschäfte zurück auf den Kontinent (oder nach Irland) zu holen. Die Regierungen anderer Länder ärgern sich schon seit langem über die Londoner Dominanz. Dass das Haupthandelszentrum für in Euro notierte Finanzinstrumente außerhalb der Eurozone liegt, ist für sie ein harter Brocken. Erst vor ein paar Jahren hat die Europäische Zentralbank darauf bestanden, dass die Abwicklung der Euro-Finanzinstrumente innerhalb ihres Zuständigkeitsbereichs stattfinden müsse. Der entsprechende Antrag wurde aber vom Europäischen Gerichtshof abgelehnt. Die Ironie dabei ist, dass der Ausstieg Großbritanniens aus dem Zuständigkeitsbereich des Europäischen Gerichtshofs nun eines von Mays Hauptanliegen ist. Also füllten sich Londons beste Hotels bald mit ganzen Delegationen von Ministern, Bürgermeistern und Lobbyisten unterschiedlicher Finanzzentren, was auch der Branche der Nobelrestaurants einen willkommenen Auftrieb gab. Besucher aus Luxemburg, Frankfurt, Dublin und anderen Orten entwarfen Hochglanzpräsentationen über ihre Wettbewerbsvorteile gegenüber London: niedrigere Immobilienpreise, geringere Körperschaftssteuern (zumindest in Irland), Restaurants mit Michelin-Sternen und genug Porsche-Händler – all die nötigen Eigenschaften florierender Finanzzentren. Einige dieser Präsentationen sorgten für ein ironisches Lächeln. So wurde der französische Präsident François Hollande für seine Behauptung gewählt, er sei ein Feind der Welt der Hochfinanz.", "en": "Will London Survive Brexit? LONDON – Brexit has set a hungry cat among the financial pigeons of the City of London. No one yet knows what kind of access to the European Union’s single financial market UK-based firms will have, and Prime Minister Theresa May’s call for a general election to be held on June 8 has further clouded the picture, at least in the short term. But there is a nagging assumption that things cannot remain the same, and that there will be a price to be paid for leaving the EU. So UK-based financial services firms, especially those that have chosen London as their European headquarters precisely in order to secure access to the whole EU market from one location, are reviewing their options. Indeed, regulators are obliging them to do so, by asking how they will maintain continuity of service to their clients in the event of a “hard” Brexit. (May’s government prefers to talk of a “clean” Brexit, but that is semantics). Rival European centers have spotted an opportunity to claw some of this business back to the continent (or to Ireland). Other governments have long resented London’s dominance. It was galling to have to acknowledge that the principal center for trading in euro-denominated instruments lay outside the eurozone. Just a few years ago, the European Central Bank tried to insist that the clearing of euro instruments should take place within its jurisdiction, but was prevented from doing so by a ruling from the European Court of Justice. That is somewhat ironic: removing the UK from the ECJ’s jurisdiction is now one of May’s principal aims. So delegation after delegation of ministers, mayors, and assorted financial center lobbyists have been filling London’s best hotels and providing a welcome boost to the high-end restaurant trade. Luxembourg, Frankfurt, Dublin, and others have been making glossy presentations about their cities’ competitive advantages over London: lower property costs, lower corporate tax rates (that sounds plausible when claimed with an Irish accent), Michelin-starred restaurants, and Porsche dealerships – all the essential services that make up a vibrant financial center. Some of these presentations have raised a wry smile or two. French President François Hollande was elected on a claim that the world of high finance was his enemy."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Nun begreife ich erst, wieso das alles passiert ist. Zweifellos habe ich selbst das falsche Kommando gegeben. Ich muß meine Gedanken nicht beisammen gehabt haben. Ich habe wieder an diese schreckliche Sache gedacht, die mich völlig verstört. Ich allein bin schuld. Mir allein fällt alle Verantwortung zu. Ein leichter Schenkeldruck, und mein Wallach trabt an den Kameraden vorbei, die peinlich berührt wegschauen, auf den Oberst zu, der etwa dreißig Schritt vor der Front unbeweglich wartet. In vorschriftsmäßiger Distanz halte ich vor ihm; inzwischen ist auch das leiseste Klappern und Klinkern abgestorben. Jene letzte, lautloseste, jene wahrhaft tödliche Stille setzt ein wie bei einer Hinrichtung knapp vor dem Kommando »Feuer«. Jeder, selbst der letzte ruthenische Bauernbursche dort rückwärts, weiß, was mir bevorsteht.", "en": "Only now do I realise how this happened. I was the man who gave the wrong command. My thoughts must have been straying. I was thinking once again of the terrible business that had upset me so much. I alone am to blame. The responsibility is all mine. A slight pressure of the thighs, and my gelding trots past my comrades, who look away in embarrassment as I approach the Colonel. He is waiting motionless some thirty feet in front of the line of men. I stop at the prescribed distance from him. By now even the faintest clinking and chinking of the men’s equipment has died away. A final, soundless, truly deadly silence sets in, like the silence at an execution before the firing squad is given the command. Everyone, even the least of the Ruthenian farmers’ boys back there, knows what lies ahead for me."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "»Moi? Tu ne m’échapperas pas, mon petit. Il s’agit de tes intérêts, à toi. Est-ce que tu étais trop timide pour t’approcher d’une femme à qui tu parles en rêve maintenant, ou est-ce qu’il y avait quelqu’un qui t’en a empêché?« Er ließ ihn liegen, suchte über die Halde hin, wo der Schuppen stand, seinen Rückweg. Aber ein Weg war ja nicht vorhanden; eine Richtung zu halten, die ungefähre Richtung nach Hause, ins Tal, war weit mehr Glücks- als Verstandessache, da man allenfalls die Hand vor Augen, aber nicht einmal bis zu den Spitzen seiner Schneeschuhe sah; und hätte man auch besser gesehen, so wären doch immer noch ausgiebige Vorkehrungen getroffen gewesen, ein Vorwärtskommen aufs äußerste zu erschweren: das Gesicht voll Schnee, den Sturm als Widersacher, der die Atmung zerstörte, sie abschnitt, das Aufnehmen von Luft wie den Aushauch verhinderte und jeden Augenblick zu schnappender Abkehr zwang, – da sollte dieser und jener vorwärts kommen, Hans Castorp oder ein anderer, Stärkerer, – man blieb stehen, schnappte, drückte sich blinzelnd das Wasser aus den Wimpern, klopfte den Harnisch von Schnee herunter, der sich einem auf die Frontseite gelegt hatte, und empfand es als unvernünftige Zumutung, unter solchen Umständen vorwärts zu kommen.", "en": "“Moi? Tu ne m’échapperas pas, mon petit. Il s’agit de tes intérêts, à toi. Est-ce que tu étais trop timide pour t’approcher d’une femme à qui tu parles en rêve maintenant, ou est-ce qu’il y avait quelqu’un qui t’en a empêché?” He left it behind, and sought his way back over the slope on which it stood. But there was no path. To keep direction, relatively speaking, into his own valley would be a question far more of luck than management; for while he could see his hand before his face, he could not see the ends of his skis. And even with better visibility, the host of difficulties must have combined to hinder his progress: the snow in his face, his adversary the storm, which hampered his breathing, made him fight both to take a breath and to exhale it, and constantly forced him to turn his head away to gasp. How could anyone—either Hans Castorp or another and much stronger than he— make head? He stopped, he blinked his lashes free of water drops, knocked off the snow that like a coat of mail was sheathing his body in front—and it struck him that progress, under the circumstances, was more than anyone could expect."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "»Porphyrius überliefert es. Eine absurde Äußerung, wenn Sie wollen. Aber das Absurde, das ist das geistig Ehrenhafte, und nichts kann im Grunde ärmlicher sein, als der Einwand der Absurdität, dort, wo der Geist gegen die Natur seine Würde behaupten will, sich weigert, vor ihr abzudanken … Haben Sie von dem Erdbeben zu Lissabon gehört?« Und von Hans Castorps sittlichem Befinden »Von Herzen?« »Tu n’es pas mal instruit. Peut-être, pour le moment …« »Geloben? Verschwiegenheit? Also doch?«", "en": "“We have it from Porphyrius. An absurd remark, if you like. But the absurd is the intellectually honourable; and nothing can be more pitiable than the reproach of absurdity, levelled against the mind as it asserts its dignity against nature, and refuses to abdicate before her.—Have you heard of the Lisbon earthquake, Engineer?” “An earthquake? State “Yes, quite sincerely, with all my heart. “Tu n’es pas mal instruit. Peut-être, pour le moment—” “Sworn? To silence? They do that too, then?” “Certainly."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Ein gerechter klimatischer Übergang für Afrika ABUJA – Von drückenden Hitzewellen bis hin zu Missernten: Bereits jetzt spüren die Menschen in Nigeria die Folgen des Klimawandels, und die junge, stark wachsende Bevölkerung des Landes arbeitet hart, um die immer st��rker eskalierende Krise innovativ zu lösen. Aber der Klimawandel ist keine Herausforderung, die ein Land im Alleingang bewältigen kann. Vor allem die afrikanischen Länder sollten nicht gezwungen sein, dies allein zu versuchen. Immerhin trägt Afrika die geringste Verantwortung für das Problem, obwohl es zu den weltweit am stärksten betroffenen Regionen gehört: Aufgrund wiederholter Dürren südlich der Sahara ist der Anteil der unterernährten Menschen in den gefährdeten Ländern seit 2012 um 45,6% gestiegen. Darüber hinaus sind in Benin, in der Elfenbeinküste, im Senegal und in Togo aufgrund steigender Meeresspiegel und starker Stürme die Küstenstreifen erodiert, was 2017 Kosten in Höhe von insgesamt über 5% des BIP dieser Länder verursacht hat. Und da die Auswirkungen des Klimawandels die gesellschaftlichen Grundlagen untergraben und den Lebenserwerb der Menschen zerstören, nehmen auch die Ursachen für Konflikte zu, was in der ganzen Region destabilisierende Folgen hat. Unterdessen ignorieren die Industriestaaten, die für den Löwenanteil des Klimawandels verantwortlich sind, weitgehend die Entwicklungen in Afrika und weigern sich, ausreichend aktiv zu werden. Wie ein nigerianisches Sprichwort sagt: Das Dach bekämpft den Regen, aber die Person, die von ihm geschützt wird, kümmert sich nicht darum. Aber jene in den Industriestaaten, die sich noch immer vor dem Klimawandel geschützt fühlen, werden bald merken, dass auch ihr Dach undicht ist. Und wenn Afrika bereits betroffen ist, wird die Zerstörung umso größer sein.", "en": "A Just Climate Transition for Africa ABUJA – From sweltering heatwaves to disrupted harvests, Nigerians are already feeling the effects of climate change, and the country’s fast-growing young population is working hard to develop innovative solutions to the escalating crisis. But climate change is not a challenge any country can tackle alone. African countries, in particular, should not have to try. After all, although Africa is among the world’s most vulnerable regions – recurring droughts in Sub-Saharan Africa have already caused the share of undernourished people in drought-prone countries to grow by 45.6% since 2012 – it bears the least responsibility for the problem. Moreover, in Benin, Ivory Coast, Senegal, and Togo, rising sea levels and increasingly intense storms have eroded coastlines, imposing costs exceeding 5% of these countries’ combined GDP in 2017. As the effects of climate change disrupt societies and destroy livelihoods, conditions for conflict ripen, with destabilizing effects that are rippling across the region. Meanwhile, the developed economies, which bear the lion’s share of responsibility for climate change, largely ignore what is happening in Africa, refusing to take action on the scale that is needed. As a Nigerian proverb says, the roof fights the rain, but the person who is sheltered ignores it. But those in the advanced economies who still feel protected from climate change will soon find that their roofs are leaking. And if Africa is already suffering, the devastation will be that much worse."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Und nun war er es, der die beiden andern zog und sie freuten sich so sehr über seinen Eifer, daß sie ohne sich erst bitten zu lassen, den Koffer abwechselnd trugen und Karl gar nicht recht verstand, womit er ihnen eigentlich diese große Freude verursache. Sie kamen in eine anstei- gende Gegend und wenn sie hie und da stehen blieben, konnten sie beim Rückblick das Panorama New Yorks und seines Hafens immer ausgedehnter sich entwickeln sehn. Die Brücke, die New York mit Boston verbindet hieng zart über den Hudson und sie erzitterte, wenn man die Augen klein machte. Sie schien ganz ohne Ver- kehr zu sein und unter ihr spannte sich das unbelebte glatte Wasserband. Alles in beiden Riesenstädten schien leer und nutzlos aufgestellt. Unter den Häusern gab es kaum einen Unterschied zwischen den großen und den kleinen. In der unsichtbaren Tiefe der Straßen gieng wahrscheinlich das Leben fort nach seiner Art, aber über ihnen war nichts zu sehen, als leichter Dunst, der sich zwar nicht bewegte, aber ohne Mühe zu verjagen schien. Selbst in dem Hafen, dem größten der Welt, war Ruhe eingekehrt und nur hie und da glaubte man, wohl beein- flußt von der Erinnerung an einen früheren Anblick aus der Nähe, ein Schiff zu sehn, das eine kurze Strecke sich fortschob. Aber man konnte ihm auch nicht lange fol- gen, es entgieng den Augen und war nicht mehr zu finden.", "en": "And now it was his turn to pull the others along, and they were so pleased with his eagerness that, quite unasked, they took it in turns to carry his suitcase, and Karl didn’t understand what he had done to make them so happy. The road started to climb and when they stopped from time to time they could see, looking back, the panorama of New York and its harbour continually unfolding. The bridge that connected New York with Boston lay slender across the Hudson, and trembled if you narrowed your eyes. It seemed to be carrying no traffic at all, and below it was the smooth unanimated ribbon of water. Everything in both metropolises seemed empty, useless construction. There was almost no distinction to be drawn between the big buildings and the little ones. In the invisible canyons of the streets, life probably continued on its way, but above them there was nothing to be seen except a thin haze which didn’t move, but seemed easy enough to dispel. Even in the harbour, the world’s largest, peace had returned, and only sporadically did one have the impression, probably influenced by earlier, closer views, that one could see a ship sliding forward a little. But it was impossible to trace, because it eluded one’s eyes and couldn’t be found again."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Im Inland hat sie die Finanzierungsbedingungen verschärft und zugleich den nationalen Banken Liquidität zur Verfügung gestellt und Regulierungsvorgaben gelockert. Sie erschwert es Ausländern, Liquidität in Lira zu erhalten, und hat dadurch Spekulanten unter Druck gesetzt, die auf Lira lautende Leerverkäufe getätigt haben. Sie hat versprochen, Kredit- und Haushaltsexzesse in Angriff zu nehmen und zugleich Kapitalkontrollen ausgeschlossen. Extern hat die Regierung zumindest 15 Milliarden Dollar aus Katar aufgebracht, die für Direktinvestitionen in der Türkei genutzt werden sollen. Und bei all dem hat die Regierung zudem noch Zeit gefunden, Vergeltungsmaßnahmen gegen die Verdoppelung der Zölle auf türkische Metallexporte durch die Regierung von US-Präsident Donald Trump einzuleiten. Die Frage ist, ob diese Reaktion ausreichen wird, um als Schutzschalter zu fungieren und so der türkischen Volkswirtschaft und dem Finanzsystem des Landes Zeit zu geben, wieder Tritt zu fassen. Dies ist insbesondere deshalb wichtig, weil fortdauernde Währungsturbulenzen die Volkswirtschaft in die Rezession drücken, die Inflation steigern, das Bankensystem unter Druck setzen und die Zahl der Unternehmenskonkurse erhöhen würden. Damit einher geht die schwierigste Frage von allen für die Regierung: Kann sie eine Erholung herbeiführen ohne ihr Versprechen zu brechen, von Zinserhöhungen abzusehen oder sich an den IWF zu wenden? Möglich ist das, aber nicht wahrscheinlich. Ohne zusätzliche Schritte ist es unwahrscheinlich, dass in der Türkei eine kritische Masse an Korrekturmaßnahmen erreicht wurde. Obwohl die innenpolitischen Anpassungen die Währung kurzfristig entlasten, sind sie möglicherweise bisher weder umfassend genug noch ausreichend, um eine Rückkehr der Türkei auf einen Kurs zu erreichen, der ein breite Gruppen umfassendes Wirtschaftswachstum und dauerhafte Finanzstabilität verspricht. Auf externer Seite scheint die Finanzierung durch Katar, so sie denn vollständig und zeitnah erfolgt, im Verhältnis zum externen Bruttofinanzierungsbedarf der Türkei relativ klein. Und sie geht auch nicht mit einem Gütesiegel des IWF einher, das viele Anleger beruhigt. Zudem ist es alles andere als klar, wie dieses Geld seinen Weg in die Volkswirtschaft finden wird, um die Wahrscheinlichkeit einer Währungsstabilisierung zu maximieren. Und dann ist da der Handelsstreit mit den USA. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Türkei zu derselben Erkenntnis gelangt wie andere, was den Umgang mit der von den USA nun eingenommenen, stärker protektionistischen Haltung angeht. Aufgrund ihrer Größe und ihres systemischen Einflusses, und unter der Annahme, dass sie weiterhin bereit bleiben, dabei gewisse Schäden in Kauf zu nehmen, werden die USA aus einer gegenseitigen Eskalation der Zölle als Sieger hervorgehen.", "en": "Domestically, it tightened funding conditions and, at the same time, provided liquidity to domestic banks, along with regulatory forbearance. It made it harder for foreigners to access lira liquidity, thereby squeezing speculators that had shorted the currency. It promised to deal with credit and fiscal excesses while ruling out capital controls. Externally, the government has mobilized at least $15 billion from Qatar to be used for direct investment in Turkey. And, in the midst of all this, the government also found time to retaliate against the doubling of tariffs on Turkish metal exports by US President Donald Trump’s administration. The question is whether this response will be enough to act as a circuit breaker, thus giving the Turkish economy and its financial system time to regain their footing. This is particularly important because continued currency turmoil would tip the economy into recession, raise inflation, stress the banking system, and increase corporate bankruptcies. With this comes the toughest question of all for the government: Can it bring about recovery without reneging on its pledge not to raise interest rates or approach the IMF? It is possible, but not probable. Absent additional measures, it is unlikely that a critical mass of corrective steps has been attained in Turkey. While the domestic policy adjustments provide short-term relief for the currency, they may be neither comprehensive nor sufficient as yet to return Turkey to a promising path for inclusive economic growth and durable financial stability. On the external side, the funding from Qatar, assuming it materializes fully and in a timely fashion, appears small relative to Turkey’s gross external funding needs. It also doesn’t come with the IMF imprimatur that reassures many investors. And it is far from clear how this money will make its way into the economy to maximize the potential for currency stabilization. And then there is the trade skirmish with the US. Like other countries, it is only a matter of time until Turkey comes to the same realization as others about confronting the more protectionist stance adopted by the US. Because of its size and systemic influence, and assuming it remains willing to incur the risk of suffering some damage in the process, the US is destined to win a tit-for-tat tariff escalation."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Lachen im Dunkeln LONDON – Als ehemalige sowjetische Staatsbürgerin kann ich Ihnen eines sagen: es ist nie ein gutes Zeichen für ein politisches System, wenn Künstler beginnen, ihre Stimme dagegen zu erheben. Und wenn ihre Äußerungen sichtlich einen wunden Punkt treffen, ist das System aller Wahrscheinlichkeit nach krank. In einer Demokratie kann Kunst einfach ignoriert werden. Freilich kann man Kultur schätzen, aber das ist eine Frage der persönlichen Entscheidung und keine Notwendigkeit. Gleichgültigkeit ist ein Luxus derjenigen, deren Freiheiten gut geschützt sind. Sind diese Freiheiten allerdings bedroht, entwickelt sich die Kunst zu einer entscheidenden Verteidigungslinie. Diese Lektion lernen die Vereinigten Staaten gerade. Innerhalb von nur etwas mehr als einem Monat hat Präsident Donald Trump die Regeln der amerikanischen Politik verändert – und das nicht zum Besseren. Wenn die Fakten im Widerspruch zur Linie seiner Regierung stehen – oder, noch schlimmer, womöglich auf seine Unbeliebtheit hindeuten - brandmarkt er Journalisten, die darüber berichten, als Überbringer von „Fake News“ und „Feinde” des amerikanischen Volkes. Auch Justiz und Geheimdienste blieben von seinen heftigen Attacken nicht verschont. Jeglicher Widerstand gegenüber seinen Anordnungen wie etwa Gerichtsentscheide gegen sein teilweises Einreiseverbot für Muslime oder Enthüllungen über mögliches Fehlverhalten wie die Geheimgespräche seines ehemaligen nationalen Sicherheitsberaters mit dem russischen Botschafter werden umgehend verurteilt. Nun, da die Säulen der amerikanischen Demokratie unter Beschuss stehen, schalten sich die Künstler ein. Noch vor der Amtseinführung Trumps veranstaltete die Schriftstellervereinigung PEN America auf den Stufen der New York Public Library eine Protestkundgebung unter dem Titel #LouderTogether, um der Administration, „die ihre Feindseligkeit gegenüber der Presse und anderen Normen freier Meinungsäußerung offen darlegt“, eine „Botschaft zu übermitteln“. Als der damals designierte Vizepräsident Mike Pence die Broadway-Show Hamilton besuchte, appellierten die Schauspieler im Namen aller Amerikaner an ihn, Amerikas Werte und Arbeit hochzuhalten (und handelten sich damit einen Rüffel Trumps auf Twitter ein). In einem anderen nicht weit entfernten Theater übermittelte die Show Party People, die sich dem Vermächtnis der Black Panthers und der Young Lords Party widmet, mit einem nach Trumps Wahlsieg adaptierten Textbuch eine konfrontativere Botschaft. Als Trump seinen Erlass über das Einreiseverbot für Personen aus sieben vorwiegend muslimischen Ländern unterzeichnete, stellte das Museum of Modern Art Werke von Künstlern aus den betroffenen Ländern aus.", "en": "Laughing in the Dark LONDON – As a former Soviet citizen, I can tell you: it’s never a good sign for a political system when artists start speaking out against it. And when their statements visibly strike a nerve, chances are that the system is sick. In a democracy, art can simply be ignored. Of course, one can appreciate culture, but that is a matter of choice, not necessity. Indifference is a luxury afforded to those whose freedoms are well protected. When those freedoms are threatened, however, art becomes a critical line of defense. The United States is learning that lesson today. In just over a month, President Donald Trump has changed the rules of US politics – and not for the better. If the facts contradict his administration’s line – or, worse, suggest that he isn’t popular – he denounces the journalists who report them as purveyors of “fake news” and an “enemy” of the American people. The judiciary and the intelligence community have not escaped Trump’s feverish attacks. Any opposition to his orders, such as court rulings against his partial ban on Muslims entering the country, or exposés of potential wrongdoing, such as his former national security adviser’s secret conversations with the Russian ambassador, is met with quick condemnation. With America’s pillars of democracy under assault, artists are stepping in. Even before Trump was inaugurated, the writers’ union PEN America held a #LouderTogether protest, on the steps of the New York Public Library, to “send a message” to an administration “that has laid bare its hostility toward the press and other free expression norms.” When then-Vice President-elect Mike Pence attended the Broadway show Hamilton, the actors appealed to him to uphold American values and work on behalf of all Americans (drawing a Twitter rebuke from Trump). Just down the street, the show Party People, which examines the legacy of the Black Panthers and the Young Lords Party, delivered a more confrontational message, as part of a modified script that addressed Trump’s victory. When Trump signed his order to ban anyone from seven Muslim-majority countries from entering the US, the Museum of Modern Art hung works by artists from those countries."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Hilfe für Frauen bei der Entschlüsselung des „Exportcodes“ NEW YORK – Als ich im Jahr 2014 die in Accra ansässige Modedesignerin Chiedza Makonnen zum ersten Mal traf, lagen ihre Verkäufe außerhalb Ghanas auf minimalem Niveau. Heute ist Makonnens Marke Afrodesiac Worldwide jedoch auf den roten Teppichen Hollywoods ebenso vertreten wie auf den Bühnen des Essence Festivals in New Orleans. Weil es Makonnen gelang, den „Exportcode” zu entschlüsseln, verzeichnet ihr Unternehmen Produktionssteigerungen, eine Verdreifachung der Mitarbeiterzahl und eine enorme Ausweitung seiner Medienpräsenz. Den Exportcode zu entschlüsseln bedeutet, sich von der Vorstellung zu verabschieden, wonach Unternehmen, die sich im Besitz von Frauen befinden und von ihnen geführt werden, nicht global agieren können, weil die Einhaltung der für den grenzüberschreitenden Handel erforderlichen Standards zu kompliziert und zu teuer ist. Weithin herrscht die Annahme (obwohl es niemand offen anspricht), dass Unternehmen in weiblichem Besitz mit höherem Risiko behaftet und daher für Anleger weniger attraktiv sind. Aber ebenso wie Frauen vor 50 Jahren ihre BHs verbrannten, um ein Symbol der Unterdrückung zu zerstören, müssen die Frauen von heute die Barrieren beseitigen, die sie daran hindern, in der Weltwirtschaft ungehindert Handel zu treiben. Freilich geht es an diesem internationalen Frauentag den Frauen in vielen Ländern besser als ihren Müttern und Großmüttern und die Frauen von heute verfügen aufgrund eines wesentlich verbesserten Zugangs zu Bildung und Gesundheitsversorgung auch über bessere Chancen. Es bestehen jedoch nach wie vor große Lücken, und angesichts des langsamen und ungleichmäßigen Fortschritts gibt es auch keinen Grund für Selbstzufriedenheit.", "en": "Helping Women Crack the “Export Code” NEW YORK – When I first met the Accra-based fashion designer Chiedza Makonnen in 2014, her sales beyond Ghana were minimal. Yet today, Makonnen’s brand, Afrodesiac Worldwide, is featured on the red carpets of Hollywood and the stages of the Essence Festival in New Orleans. Because Makonnen cracked the “export code,” her company has scaled up production, tripled its staff, and vastly expanded its media profile. Cracking the export code means overcoming the notion that businesses owned and managed by women cannot be global, because meeting the standards required for cross-border trade is too challenging and expensive. It is widely assumed (albeit not stated outright) that women-owned businesses are riskier and therefore less attractive to investors. But just as women 50 years ago burned their bras to destroy a symbol of oppression, women today must remove the barriers preventing them from trading freely in the global economy. To be sure, on this International Women’s Day, women in many countries are better off and enjoy more opportunities than their mothers and grandmothers did, owing to significant improvements in access to education and health care. But major gaps remain, and, given the slow and uneven pace of progress, there is no room for complacency."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Die Geheimwaffe der türkischen Demokratie OXFORD – Durch den jüngsten fehlgeschlagenen Putschversuch in der Türkei wird veranschaulicht, wie anfällig das Land immer noch gegen eine militärische Machtübernahme ist. Sichtbar wird aber auch eine neues – und überaus potentes – Potenzial, das auch von den Nachbarn der Türkei kultiviert werden sollte: eine starke Mittelklasse, die bereit und in der Lage ist, gegen extremistische Bedrohungen zu kämpfen. Die Frage für die Türkei besteht nun darin, ob Präsident Recep Tayyip Erdoğan dieses Potenzial fördern wird. Und die anderen Länder des Nahen Osten müssen sich damit beschäftigen, wie sie eine solche stabilisierend wirkende Mittelklasse aufbauen können. Als die Bürger Istanbuls mitten in der Nacht in Massen auf die Straße gingen, um die Putschisten des Militärs zurückzudrängen, war dies ein beeindruckendes Beispiel kollektiver Tatkraft – das für alle politischen Führer von Interesse sein sollte, insbesondere für jene, die in ihren Ländern die Entwicklung fördern möchten. Die Analysen des Putschversuchs beschränkten sich in erster Linie auf die Rivalitäten innerhalb der türkischen Elite und Erdoğans Fehler (die natürlich umfangreich sind). Wenig wurde hingegen über den Strukturwandel der politischen Ökonomie der Türkei gesagt, der der Mittelklasse und damit die Wählerbasis von Erdoğans Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (AKP) zum Aufstieg verholfen hat. In den letzten zwei Jahrzehnten hat die Türkei bemerkenswerte wirtschaftliche Fortschritte gemacht. Sie hat sich vom kranken Mann Europas in eine der dynamischsten Volkswirtschaften des Kontinents und in ein neues Handelszentrum des Nahen Ostens verwandelt. Entscheidend für diesen Wandel waren die Investitionen in Infrastruktur, die Unterstützung des unternehmerischen Mittelstands und die Entwicklung des Tourismussektors. Als Ergebnis dieser Bemühungen hat sich in der Türkei laut Schätzungen der Weltbank das Pro-Kopf-Einkommen in weniger als zehn Jahren verdreifacht und die Armutsrate mehr als halbiert. Auf dieser Grundlage fand eine enorme wirtschaftliche Mobilisierung der türkischen Landbevölkerung sowie kleiner Unternehmer und gering verdienender Arbeitnehmer statt. Menschen vom Rand der Gesellschaft erhielten massenweise Zugang zu deren Mitte. Sogar die Außenpolitik wurde immer, wenn es möglich war, an den wirtschaftlichen Interessen der wachsenden Mittelklasse ausgerichtet (obwohl das Eingreifen in Syrien einen Wandel der außenpolitischen Prioritäten widerspiegelt). Für die neue türkische Mittelklasse ist das Überleben der Demokratie am wichtigsten – und sie ist, wie die jüngsten Ereignisse gezeigt haben, bereit dafür zu kämpfen.", "en": "Turkish Democracy’s Secret Weapon OXFORD – The recent failed coup attempt in Turkey highlights the country’s continuing vulnerability to military takeover. But it also reveals a newly developed – and highly potent – asset, one that Turkey’s neighbors should also seek to cultivate: a strong middle class willing and able to mobilize against extremist threats. The question for Turkey now is whether President Recep Tayyip Erdoğan will cultivate this asset. For the wider Middle East, the issue is how to build a middle class that can safeguard stability. When throngs of citizens took to the streets of Istanbul in the middle of the night, in an effort to push back the military coup makers, it was a powerful show of collective action – one that should interest any political leader, particularly those seeking to develop their countries. Analysis of the coup has tended to focus on the rivalries within the Turkish elite, and on Erdoğan’s failings (which, to be sure, are plentiful). But little has been said about the structural shifts in Turkey’s political economy that have empowered the country’s middle classes, which form the electoral base of Erdoğan’s Justice and Development Party (AKP). Over the past two decades, Turkey has made remarkable economic strides, transforming itself from Europe’s sick man into one of its most vibrant economies and a new center of gravity for trade in the Middle East. Critical to this transformation have been infrastructure investment, support for medium-size firms, expansion of regional trade, and development of the tourism sector. As a result of these efforts, Turkey’s per capita income has tripled in less than a decade, while its poverty rate has more than halved, according to World Bank estimates. This has underpinned tremendous economic mobility among Turkey’s rural labor force, small entrepreneurs, and lower-income workers, taking masses of people from the margins of society to the mainstream. Even foreign policy was, wherever possible, aligned with the economic interests of the rising middle class (though the Syrian intervention reflects a shift in foreign-policy priorities). For Turkey’s new middle class, the survival of democracy could not be more important – and, as recent events have shown, they are willing to fight for it."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Das Wer, Wo und Wann der Abspaltung CAMBRIDGE – Diese Woche stimmten die Kurden im Nordirak mit überwältigender Mehrheit für die Unabhängigkeit der Region Kurdistan. Angesichts der etwa 30 Millionen Kurden, die auf vier Staaten verteilt leben (Irak, Türkei, Syrien und Iran), meinen Nationalisten, den Kurden stehe die Anerkennung durch die Welt zu. In Spanien haben etwa 7,5 Millionen Katalanen die gleiche Frage aufgeworfen. Ist es von Bedeutung, dass sich - laut Umfragen - in Katalonien, anders als in Kurdistan, Gegner und Befürworter der Unabhängigkeit fast die Waage halten? Ist es von Bedeutung, dass die Nachbarstaaten von Irakisch Kurdistan möglicherweise Gewalt anwenden, um die Abspaltung zu verhindern? Das von US-Präsident Woodrow Wilson im Jahr 1918 auf die internationale Agenda gesetzte Prinzip der nationalen Selbstbestimmung wird im Allgemeinen als das Recht eines Volkes definiert, seinen eigenen Staat zu bilden. Aber wer ist dieses „Selbst“, das hier bestimmt? Man denke an Somalia, dessen Menschen, anders als in den meisten anderen neuen unabhängigen Staaten Afrikas, ungefähr über den gleichen sprachlichen und ethnischen Hintergrund verfügten. Das angrenzende Kenia wurde während der Kolonialherrschaft aus Dutzenden Völkern und Stämmen gebildet. Somalia behauptete, das Prinzip der Selbstbestimmung sollte es den Somalis im Nordosten Kenias und im Süden Äthiopiens erlauben, sich abzuspalten. Kenia und Äthiopien verweigerten sich dieser Forderung und das führte zu einer Reihe regionaler Kriege aufgrund der somalischen Staatenfrage. Die Ironie des Nachspiels bestand darin, dass Somalia später selbst in einem Krieg zwischen Stämmen und Kriegsherren zerfiel. Heute existiert die Region im Norden unter dem Namen Somaliland de facto als unabhängiger Staat, obwohl er international nicht anerkannt wird und auch nicht Mitglied der Vereinten Nationen ist. Auch Abstimmungen lösen das Problem der Selbstbestimmung nicht in allen Fällen. Zunächst lautet die Frage, wo abgestimmt wird. In Irland beispielsweise wandten die Katholiken jahrelang ein, dass eine Abstimmung im politischen Bereich Nordirland dazu führen würde, dass die zu zwei Dritteln protestantische Bevölkerungsmehrheit an die Macht kommen würde. Die Protestanten hielten dem entgegen, dass eine Abstimmung auf dem gesamten geographischen Gebiet der Insel zur Herrschaft der katholischen Mehrheit führen würde. Letzen Endes konnte nach jahrzehntelangen Konflikten mit Hilfe der Vermittlung von außen der Frieden in Nordirland hergestellt werden. Außerdem ist es auch die Frage, wann abgestimmt wird. In den 1960er Jahren wollten die Somalis sofort abstimmen; Kenia wollte damit 40 oder 50 Jahre warten, um in dieser Zeit Stammesloyalitäten neu zu gestalten und eine kenianische Identität zu stiften.", "en": "The Who, Where, and When of Secession CAMBRIDGE – This week, Kurds in northern Iraq voted overwhelmingly in favor of independence for the country’s Kurdistan Region. With some 30 million Kurds divided among four states (Iraq, Turkey, Syria, Iran), nationalists argue that they deserve the world’s recognition. In Spain, some 7.5 million Catalans have raised the same question. Does it matter that polls show Catalans, unlike Kurds, to be closely divided on the issue? Does it matter that the states bordering Iraqi Kurdistan might use force to resist secession? National self-determination, the principle that US President Woodrow Wilson put on the international agenda in 1918, is generally defined as the right of a people to form its own state. But who is the “self” that makes this determination? Consider Somalia, whose people, unlike those of most other newly independent African states, had roughly the same linguistic and ethnic background. Neighboring Kenya was formed by colonial rule from dozens of peoples or tribes. Somalia claimed that the self-determination principle should allow Somalis in northeastern Kenya and southern Ethiopia to secede. Kenya and Ethiopia refused, resulting in a number of regional wars over the Somali national question. The ironic sequel was that Somalia itself later fragmented in a civil war among its clans and warlord leaders. Today, its northern region, Somaliland, exists as a de facto independent state, though it lacks international recognition or United Nations membership. Voting does not always solve problems of self-determination. First, there is the question of where one votes. In Ireland, for example, Catholics objected for many years that if a vote were held within the political area of Northern Ireland, the two-thirds Protestant majority would rule. Protestants replied that if a vote were held within the geographical area of the entire island, the Catholic majority would rule. Eventually, after decades of strife, outside mediation helped bring peace to Northern Ireland. There is also the question of when one votes? In the 1960s, the Somalis wanted to vote immediately; Kenya wanted to wait 40 or 50 years while it reshaped tribal allegiances and forged a Kenyan identity."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Gesunde Menschen, gesunde Städte, gesunde Wirtschaft OXFORD – Die Kräfte, die im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert das Wachstum der europäischen und nordamerikanischen Städte bewirkt haben, treiben heute die Urbanisierung in Brasilien, China, Indien, Mexiko, Russland und anderen Schwellenländern voran. Produktive Technologien, rasche Binnenmigration und hohe Nettoreproduktionsraten haben das Wachstum dieser Metropolen beschleunigt und verstärkt und viele Städte in atemberaubender Geschwindigkeit auf beispiellose Größe anwachsen lassen. Die 20 größten Städte der Welt sind, bis auf drei Ausnahmen, in Schwellenländern zu finden. Vielen Prognosen zufolge werden die vier größten aufstrebenden Volkswirtschaften die G7 in ihrer Gesamtheit bis zum 2030 überholt haben, und bis zum Jahr 2050 werden die Schwellenländer von heute über die Hälfte der Weltwirtschaft und einen sogar noch größeren Teil der Weltbevölkerung repräsentieren. Diese Prognosen gehen allesamt davon aus, dass das Wirtschaftswachstum in Städten erzeugt wird. Aber werden die Städte in Schwellenländern gesund genug sein, um rasches Wirtschaftswachstum vorantreiben zu können? Die Probleme, mit denen Gesundheitspolitiker und Mediziner in Lima, Kairo, Kalkutta und Jakarta befasst sind, spiegeln unterschiedliche Klimazonen, Regionen, Geschichten und Kulturen wider. Letztlich ist jede Stadt ein Sonderfall. Gewisse Gemeinsamkeiten sind dennoch vorhanden. Die Krankheitslast in Städten verlagert sich von Infektionskrankheiten hin zu chronischen Erkrankungen – den sogenannten „Wohlstandserkrankungen“. Die städtischen Armen sind angesichts unzureichender Wohnverhältnisse, eingeschränkter Infrastruktur und dürftiger Dienstleistungen jedoch anfällig für Epidemien, Kinderkrankheiten aufgrund von Unterernährung, HIV/AIDS, Malaria, Tuberkulose und psychische Erkrankungen.", "en": "Healthy People, Healthy Cities, Healthy Economies OXFORD – The forces that drove the growth of European and North American cities in the nineteenth and twentieth centuries are now driving urbanization in Brazil, China, India, Mexico, Russia, and other emerging-market countries. Because the growth of these cities has been accelerated and magnified by productive technologies, rapid internal migration, and high net reproduction rates, many have reached unprecedented sizes at breathless speed. Indeed, all but three of the world’s 20 largest cities are in emerging markets. Many forecasts suggest that by 2030, the four largest emerging-market economies will have overtaken the G-7 in combined size, and that by 2050, today’s emerging-market economies will represent more than half the global economy and an even larger share of the world’s population. These forecasts all assume that economic growth will be generated in cities. But will emerging-market cities be healthy enough to drive rapid economic growth? The issues that preoccupy health policymakers and practitioners in Lima, Cairo, Kolkata, and Jakarta reflect contrasting climates, geographies, histories, and cultures. Each city is ultimately a special case. But they share some generic features. One is that the urban disease burden is shifting from infectious to chronic diseases – the so-called “diseases of affluence.” But the urban poor, faced with bad housing, limited infrastructure, and meager services, are vulnerable to epidemics, malnutrition-based childhood diseases, HIV/AIDS, malaria, tuberculosis, and mental disorders."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Der zweite Schlüssel zum Erfolg im Kampf gegen nicht übertragbare Krankheiten besteht im Bekenntnis, sich der Ressourcen des Privatsektors zu bedienen. Dazu gehört nicht nur die Mobilisierung privater Investitionen, sondern auch der umfassende Einsatz technischer, operativer und auf lokale Gegebenheiten zugeschnittener Expertise, die sich private Unternehmen im Rahmen ihrer weltweiten Geschäftstätigkeit angeeignet haben. Durch die Bildung von Partnerschaften mit Regierungen und internationalen sowie lokalen Organisationen können die Unternehmen einen Beitrag leisten, um die Auswirkungen dieser verheerenden und kostspieligen Krankheiten zu reduzieren. Ich spreche aus Erfahrung, weil mein Unternehmen derzeit an einem derartigen Unterfangen beteiligt ist: nämlich an der Lilly NCD Partnership, im Rahmen derer wir mit Partnern und den Regierungen Indiens, Mexikos, Südafrikas und Brasiliens zusammenarbeiten, um das Problem der nicht übertragbaren Krankheiten in Angriff zu nehmen. In Brasilien beispielsweise kooperieren wir eng mit den wichtigsten lokalen Organisationen wie etwa der Bundesuniversität Rio Grande do Sul, um die Krankheitsprävention zu verbessern – wobei ein Schwerpunkt die Hilfe für Mütter bildet, bei denen Schwangerschaftsdiabetes diagnostiziert wurde und die nun Gefahr laufen, Typ-2-Diabetes zu entwickeln. Programme wie dieses zeigen, was mit substanziellen, lokal verankerten öffentlich-privaten Partnerschaften weltweit erreicht werden kann. Um den Erfolg der nachhaltigen Entwicklungsziele - einschließlich der Senkung der Sterblichkeit aufgrund nicht übertragbarer Krankheiten – zu gewährleisten, bedarf es Unternehmen, die sich über herkömmliche Wohltätigkeit hinausbewegen und kreative Lösungen für sozioökonomische Probleme schmieden. Wenn wir erkennen, dass Innovation ihren Ursprung im Verständnis örtlicher Gegebenheiten und der Optimierung der enormen Ressourcen des Privatsektors hat, können wir bessere Gesundheit – und rascheres Wirtschaftswachstum – bis weit in die Zukunft sicherstellen.", "en": "The second key to success in the fight against NCDs is a commitment to tapping the resources of the private sector. This includes not only the mobilization of private investment, but also the deployment of the vast amounts of technical, operational, and locally tailored expertise that private companies have gained in the course of doing business around the world. By forming partnerships with governments and international and local organizations, companies can help reduce the impact of devastating and costly diseases. I know this because my company is involved in just such an effort: the Lilly NCD Partnership, in which we are cooperating with partners and the governments of India, Mexico, South Africa, and Brazil to tackle NCDs. In Brazil, for example, we are working closely with key local organizations, including the Federal University of Rio Grande do Sul, to improve disease prevention – with a focus on helping mothers who were diagnosed with gestational diabetes while pregnant and are now at risk of developing type 2 diabetes. Programs like ours demonstrate what can be achieved through substantive, locally driven public-private partnerships around the world. Ensuring the success of the SDGs – including the reduction of mortality from NCDs – will require companies to move beyond traditional philanthropy and forge creative solutions to socioeconomic problems. If we recognize that innovation stems from understanding local conditions and optimizing the vast resources of the private sector, we can ensure better health – and more rapid economic growth – far into the future."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Dies gilt auch für die Zukunft: So ist es etwa in keiner Weise garantiert, dass Deutschlands aktuelle Dominanz für die nächsten 20 Jahre fortbestehen wird. Doch das Establishment der Eurozone orientierte sich an der Vergangenheit. Die Hauptsorge während der 1970er und 1980er Jahre war die hohe, schwankende Inflation gewesen, die häufig durch ein zweistelliges Lohnwachstum angetrieben wurde. Finanzkrisen waren fast immer mit Phasen der Inflation verknüpft, aber waren zuvor von ihrem Umfang her begrenzt gewesen, weil die Finanzmärkte kleiner und weniger stark vernetzt waren. All das änderte sich mit Schaffung der Eurozone. Der Lohndruck ließ in der gesamten entwickelten Welt nach. Doch die Aktivität an den Finanzmärkten, insbesondere grenzübergreifend innerhalb des Euroraums, nahm exponentiell zu, nachdem sie jahrzehntelang gezügelt gewesen war. So wuchs beispielsweise das Auslandsvermögen der Euroländer (überwiegend in Form von Bank- und sonstigen Guthaben) von etwa 100% vom BIP Ende der 1990er Jahre bis 2008 auf 400%. Dann brach vor einem Jahrzehnt die globale Finanzkrise aus und erwischte Europa auf dem falschen Fuß. Diese erste deflationäre Krise seit den 1930er Jahren gestaltete sich in Europa aufgrund des in den vorangegangenen zehn Jahren, als die Länder ihre Augen auf den Rückspiegel gerichtet hatten, angehäuften Schuldenbergs besonders virulent. Natürlich war die Eurozone, was die Überraschung durch die Finanzkrise anging, nicht allein. Begonnen hatte die Krise in den USA, mit angeblich sicheren, auf Hypothekendarlehen minderer Bonität beruhenden Wertpapieren. Doch waren die USA mit ihrem einheitlichen Finanzsystem (und geeinten politischem System) in der Lage, die Krise relativ rasch zu überwinden, während in der Eurozone ein in Zeitlupe ablaufender Wasserfall von Krisen viele Mitgliedstaaten erfasste.", "en": "This applies to the future as well: Germany’s current predominance, for example, is in no way guaranteed to continue for the next 20 years. Yet the establishment of the eurozone was backward-looking. The main concern during the 1970s and 1980s had been high and variable inflation, often driven by double-digit wage growth. Financial crises were almost always linked to bouts of inflation, but had previously been limited in scope, because financial markets were smaller and not deeply interconnected. With the creation of the eurozone, everything changed. Wage pressures abated throughout the developed world. But financial-market activity, especially across borders within the euro area, grew exponentially, after having been repressed for decades. For example, eurozone member countries’ cross-border assets, mostly in the form of bank and other credit, grew from about 100% of GDP in the late 1990s to 400% by 2008. Then the global financial crisis erupted a decade ago, catching Europe off guard. The first deflationary crisis since the 1930s was made especially virulent in Europe by the mountain of debt that had been accumulated in the previous ten years, when countries had their eyes on the rear-view mirror. Of course, the eurozone was not alone in being taken by surprise by the financial crisis, which had started in the United States with supposedly safe securities based on subprime mortgages. But the US, with its unified financial (and political) system, was able to overcome the crisis relatively quickly, whereas in the eurozone, a slow-motion cascade of crises befell many member states."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Neuerdings begnügte er sich nicht damit, Nähe und Anblick des Schönen der Tagesregel und dem Glücke zu danken; er verfolgte ihn, er stellte ihm nach. Sonntags zum Beispiel erschienen die Polen niemals am Strande; er erriet, daß sie die Messe in San Marco besuchten, er eilte dorthin, und aus der Glut des Platzes in die goldene Dämmerung des Heiligtums eintretend, fand er den Entbehrten, über ein Betpult gebeugt beim Gottesdienst. Dann stand er im Hintergrunde, auf zerklüftetem Mosaikboden, inmitten knieenden, murmelnden, kreuzschlagenden Volkes, und die gedrungene Pracht des morgenländischen Tempels lastete üppig auf seinen Sinnen. Vorn wandelte, hantierte und sang der schwergeschmückte Priester, Weihrauch quoll auf, er umnebelte die kraftlosen Flämmchen der Altarkerzen, und in den dumpfsüßen Opferduft schien sich leise ein anderer zu mischen: der Geruch der erkrankten Stadt. Aber durch Dunst und Gefunkel sah Aschenbach, wie der Schöne dort vorn den Kopf wandte, ihn suchte und ihn erblickte.", "en": "Lately he had not been relying simply on good luck and the daily routine for his chances to be near the boy and look at him. He pursued him, stalked him. On Sundays, for instance, the Poles never appeared on the beach. He guessed that they must be attending mass at San Marco. He hurried there; and stepping from the heat of the square into the golden twilight of the church, he found the boy he was hunting, bowed over a prie-dieu, praying. Then he stood in the background, on the cracked mosaic floor, with people on all sides kneeling, murmuring, and making the sign of the cross. And the compact grandeur of this oriental temple weighed heavily on his senses. In front, the richly ornamented priest was conducting the office, moving about and singing; incense poured forth, clouding the weak little flame of the candle on the altar—and with the sweet, stuffy sacrificial odour another seemed to commingle faintly: the smell of the infested city. But through the smoke and the sparkle Aschenbach saw how the boy there in front turned his head, hunted him out, and looked at him."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Die vergessenen Lehren des Ersten Weltkriegs PARIS – Hundert Jahre sind inzwischen seit dem Ende des Ersten Weltkriegs vergangen, und der Jahrestag wurde in Australien, Kanada, Frankreich und Großbritannien mit großem Pomp begangen. Deutschland entsandte aus diesem Anlass hochrangige Vertreter nach Frankreich, um die Versöhnung zwischen beiden Ländern zu bekräftigen. Doch die Tatsache, dass es erst zu einer französisch-deutschen Aussöhnung kam, nachdem Europa einen weiteren verheerenden Krieg durchlitten hatte, zeigt, wie zerbrechlich der Frieden sein kann, insbesondere wenn politische Führer so kurzsichtig sind, wie das häufig der Fall ist. Der Cambridge-Historiker Christopher Clark gab seinem 2012 erschienen Buch über die Ursprünge des Ersten Weltkrieges den passenden Namen Die Schlafwandler. Durch eine Kombination vorsätzlicher Blindheit, absoluter Selbstgefälligkeit und heftiger Verbohrtheit setzten Europas Regierende ihre Länder einem Konflikt aus, an dem eine ganze Generation zerbrach. Es hätte bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges klar sein müssen, dass die Industrialisierung und die Revolution im Verkehrswesen die Kriegsführung völlig verwandelt hatten. Der Krimkrieg von 1853-1856 hatte mehr als eine Million Opfer, und der amerikanische Bürgerkrieg von 1861-1865 führte zu über 600.000 Toten. Trotz dieser Erfahrungen hielten Europas Regierende am Diktum des Militärtheoretikers Carl von Clausewitz aus dem 19. Jahrhundert fest, das da lautete: „Der Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln.“ Also setzte sich die Politik in Form des Krieges fort, was zu 20 Millionen militärischen und zivilen Opfern führte. Doch nicht einmal das reichte, um die Schlafwandler aufzuwecken. In den Jahren nach dem Waffenstillstand versäumten es Europas Regierungen, die vom Ersten Weltkrieg aufgedeckten Trennlinien zu überwinden, wobei sich die Spannungen zwischen Franzosen und Deutschen besonders destabilisierend auswirkten. Dieses Versäumnis spiegelte sich im Waffenstillstand selbst wider, der Deutschland überzogen harte Auflagen machte, darunter Reparationszahlungen in Höhe von Milliarden Dollar, die zu einem Zeitpunkt fällig wurden, als Deutschland eine schwere Wirtschaftskrise erlebte. Zugleich war die internationale Aufsicht zu schwach; der Völkerbund blieb angesichts gefährlicher Entwicklungen wie etwa der Rheinlandbesetzung durch Hitler weitgehend stumm. Dass der US-Senat 1919 den Beitritt zum Völkerbund – und damit die Grundsätze des Internationalismus und Multilateralismus, für die Präsident Woodrow Wilson eingetreten war – ablehnte, trug mit Sicherheit nicht zu einer Verbesserung der Lage bei. Grundlegender ist, dass der Zweite Weltkrieg ausbrach, weil man ein weiteres Schwären des Nationalismus zuließ. Der französische Premierminister Georges Clemenceau etwa blieb zutiefst nationalistisch und insbesondere vehement antideutsch eingestellt.", "en": "The Lost Lessons of World War I PARIS – It has been 100 years since World War I ended, and the centenary was commemorated this month with great pomp in Australia, Canada, France, and the United Kingdom. Germany sent high-level authorities to France to mark the occasion, reaffirming the reconciliation between the two countries. But the fact that Franco-German reconciliation did not occur until Europe had suffered another devastating war demonstrates how fragile peace can be, especially when political leaders are as shortsighted as they often are. The Cambridge historian Christopher Clark aptly titled his 2012 book on the origins of WWI The Sleepwalkers. Through a combination of willful blindness, utter complacency, and intense stubbornness, Europe’s leaders subjected their countries to a conflict that shattered an entire generation. By the time WWI erupted, it should have been clear that industrialization and the transportation revolution had transformed warfare. The Crimean War of 1853-1856 had over one million casualties; the American Civil War of 1861-1865 resulted in over 600,000 deaths. Despite these experiences, Europe’s leaders clung to the nineteenth-century military theorist Carl von Clausewitz’s dictum that, “War is the continuation of politics through other means.” So politics continued in the form of war, resulting in 20 million military and civilian casualties. Yet not even that was enough to wake up the sleepwalkers. In the years following the Armistice, Europe’s leaders failed to transcend the divisions that WWI had laid bare, with the tensions between the French and Germans being particularly destabilizing. This failure was reflected in the Armistice itself, which imposed excessively harsh requirements on Germany, including billions of dollars in reparations payments, due at a time when the country faced a deep economic crisis. Meanwhile, international oversight was too weak, with the League of Nations remaining largely silent in the face of dangerous developments, such as Adolf Hitler’s remilitarization of the Rhineland. The US Senate’s rejection of the League of Nations in 1919 – and thus of the principles of internationalism and multilateralism that President Woodrow Wilson had promoted – certainly didn’t help matters. More fundamentally, WWII erupted because nationalism was allowed to continue to fester. French Prime Minister Georges Clemenceau, for one, remained deeply nationalistic and, in particular, vehemently anti-German."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Einer der Bombenleger von Madrid beschrieb die psychologische Vorbereitung, der er unterzogen wurde, folgendermaßen: Sein Führer „zeigte uns DVDs mit Bildern aus dem Irakkrieg, meistens Bilder von Frauen und Kindern, die von amerikanischen und britischen Soldaten getötet worden waren.“ Es herrscht auch kein Mangel an Bildern von missbrauchten Gefangenen im Gefängnis von Abu Ghraib oder dem Gefangenenlager in Guantanamo Bay, die gleichermaßen mehr dazu beigetragen haben, neue Anhänger für den islamischen Fanatismus anzuwerben als jede Predigt in einer radikalen Moschee. Einfach ausgedrückt: Bomben, die aus mehreren tausend Metern Höhe abgeworfen werden, töten nicht weniger wahllos als Sprengladungen, die in Zugwaggons platziert werden. Dies zuzugeben bedeutet nicht, den Terrorismus zu entschuldigen, aber es ist ein erster Schritt, um die Ursachen zu verstehen, die dem Terrorismus zugrunde liegen, und damit ein erster Schritt, um sie zu beseitigen. Vor allem wird somit anerkannt, dass demokratische Gesellschaften sowohl politische als auch polizeiliche Taktiken anwenden müssen, um fanatischen Terroristen entgegenzutreten. Politik ist aus dem einfachen Grunde notwendig, weil Besatzungsarmeen und Polizei nicht hunderte Millionen von Muslimen dazu zwingen können, ihre Feindseligkeit abzulegen. Politisch zu handeln heißt, den Irak tatsächlich schnell zu verlassen und eine gerechte Lösung für den palästinensischen Konflikt zu finden, was wiederum ein Ende der Okkupation aller palästinensischen Gebiete erfordert. Natürlich wird die Beruhigung dieser Krisenherde nicht den Fanatismus reaktionärer und selbstmörderischer Aktivisten aushöhlen, noch werden wir dadurch die Begeisterung und den Hass los, der bei den Anführern der islamischen Raserei so deutlich hervortritt.", "en": "Indeed, here is how one of the Madrid bombers described the psychological preparation to which he had been submitted: his leader “made us watch DVDs showing pictures of war in Iraq, mostly pictures of women and children killed by American and British soldiers.” There is also no shortage of images of abused prisoners at the Abu Ghraib prison or the prison camp at Guantanamo Bay, which have likewise done more to recruit new adherents to Islamic fanaticism than any sermon in a radical mosque. Simply put, bombs dropped from several thousands meters do not kill less indiscriminately than explosive charges placed in train cars. Acknowledging this is not to excuse terrorism, but it is a first step toward understanding terrorism’s underlying causes, and thus toward their elimination. Above all, it is to acknowledge that democratic societies must use both political and police tactics in confronting fanatical terrorists. Politics is necessary for the simple reason that occupying armies and police cannot force hundreds of millions of Muslims to shed their hostility. Political action implies actually leaving Iraq quickly and finding a fair solution to the Palestinian conflict, which in turn requires ending the occupation of all Palestinian territories. Of course, extinguishing these hot spots will not erode the fanaticism of diehard and suicidal activists; nor will it rid us of the avidity and hatred that is so evident among the leaders of Islamic rage."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Ein beunruhigender Aspekt dieser Veränderung ist, dass der neue Führer das Gefühl haben könnte, er müsste öfter auf rohe Gewalt zurückgreifen, um den Widerstand des Volkes zu unterdrücken. Angesichts der Not im Inland und der diplomatischen Isolation könnten Nordkoreas Machthaber – ihr Selbstvertrauen gestärkt durch den Besitz von Atomwaffen – zudem versuchen, die Öffentlichkeit durch dreistes und möglicherweise destruktives Vorgehen im Ausland abzulenken. Der Angriff auf das südkoreanische Marineschiff Cheonan in diesem Jahr könnte ein böses Vorzeichen sein. Tatsächlich rührt die nordkoreanische Bedrohung derzeit eher von den internen Schwächen des Regimes als von seiner aggressiven Haltung gegenüber dem Ausland – da Letztere lediglich die ängstliche Reaktion der Behörden auf Erstere ist. Bedauerlicherweise wurde jedoch bei den meisten internationalen Bemühungen versucht, die Symptome zu lindern, anstatt die zugrundeliegende Krankheit zu heilen. Um Druck auf die nordkoreanische Regierung auszuüben, ihre Atomoption aufzugeben, sollten die aktuellen internationalen Wirtschaftssanktionen, die auf Produkte zur Herstellung von Massenvernichtungswaffen und auf Luxusgüter abzielen, wahrscheinlich fortgesetzt werden. Gleichzeitig sollte die internationale Gemeinschaft aber eine stärkere Betonung auf politische Maßnahmen legen, die darauf abzielen, Nordkorea zur Umsetzung einer ernsthaften Wirtschaftsreform zu bewegen. Angesichts der gegenwärtig erhöhten Spannungen zwischen Nordkorea, Südkorea und den Vereinigten Staaten mag die Umsetzung einer solchen Strategie unmöglich erscheinen. Dennoch kann eine Roadmap für einen friedlichen Übergang entworfen werden. Wenn Nordkorea beispielsweise bereit wäre, die internationalen Standards für wirtschaftliches Verhalten zu respektieren, könnte es in den Internationalen Währungsfonds eingeladen werden. Westliche Regierungen könnten zudem wohltätigen Stiftungen erlauben, nordkoreanischen Beamten oder Studenten Stipendien zu gewähren, mit denen sie im Ausland studieren und lernen könnten, wie man eine Marktwirtschaft leitet. Selbstverständlich müsste jegliche Hilfe für Nordkorea genau überwacht werden, um zu verhindern, dass sie für militärische oder andere politische Zwecke missbraucht wird. Die internationale Gemeinschaft würde nichts verlieren, wenn sie diese Strategie ausprobieren und den Reformwillen des Regimes prüfen würde. Tatsächlich sind die nordkoreanischen Machthaber nach dem jüngsten Währungsfiasko vielleicht offener für eine Wirtschaftsreform geworden als je zuvor. Ein solcher Ansatz steht auch im Einklang mit der chinesischen Politik, die bisher darin bestand, Nordkorea dazu zu drängen, das chinesische Modell der Wirtschaftsreform einzuführen. Selbstverständlich ist das nordkoreanische Regime nicht das einzige Hindernis für ein internationales Engagement. Konservative in den Vereinigten Staaten und in Südkorea werden vielleicht argumentieren, dass Nordkorea sich zunächst in Richtung Denuklearisierung bewegen muss, bevor irgendeine Wirtschaftshilfe angeboten wird.", "en": "One troubling aspect of this change is that the new leader may feel the need to resort to brute force more frequently in order to suppress popular resistance. And, at a time of domestic hardship and diplomatic isolation, North Korea’s leaders, their confidence boosted by their possession of nuclear weapons, might try to distract their public through audacious, and possibly destructive, acts abroad. The attack on the South Korean naval ship Cheonan earlier this year may be a grim sign of things to come. Indeed, the North Korean threat nowadays derives more from the regime’s internal weaknesses than from its aggressive external posture – the latter being the authorities’ fearful response to the former. Unfortunately, however, most international efforts have sought to ameliorate the symptoms rather than cure the underlying disease. Of course, in order to pressure North Korea’s government to give up its nuclear option, the current international economic sanctions, which target WMD-related products and luxury goods, probably should continue. But, at the same time, the international community should place greater emphasis on policies aimed at inducing North Korea to launch serious economic reform. At a time of increased tension between North Korea, South Korea, and the United States such a policy may seem impossible to undertake. Yet a road map for a peaceful transition can be designed. If, say, North Korea is willing to respect international standards of economic behavior, it could be invited to join the International Monetary Fund. Western governments also could permit charitable foundations to provide North Korean officials or students with scholarships to study abroad and learn how to run a market economy. Of course, any assistance to North Korea would have to be monitored closely to prevent it from being diverted for military or other political purposes. The international community would lose nothing by trying this approach and testing the regime’s will to reform. In fact, following the recent currency fiasco, North Korean leaders may have become more open to economic reform than ever before. Such an approach is also compatible with Chinese policy, which has been to pressure North Korea to adopt its model of economic reform. To be sure, North Korea’s regime is not the only obstacle to international engagement. Conservatives in both the United States and South Korea may argue that North Korea must first move toward denuclearization before any kind of economic assistance is offered."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Neben diesen gewaltlosen Aktivitäten werden die palästinensischen Bestrebungen zur Staatenbildung mit voller Kraft vorangetrieben. Salam Fayyad, der dynamische und im Westen ausgebildete palästinensische Premierminister, setzt einen detaillierten Plan zur Ausrufung eines De-facto-Palästinenserstaates bis August 2011 um. Während die Staatenbildung in den Händen der zivilen Palästinensischen Behörde liegt, obliegen die politischen Bemühungen der PLO, deren Vorsitzender Abbas auch Chef der Fatah und Präsident der Palästinensischen Behörde ist. Abbas und seinem von Erekat angeführten Verhandlungsteam gelang es, die Unterstützung aller Mitglieder der Arabischen Liga sicherzustellen. Die PLO konnte die Unterstützung Europas für eine unilaterale Ausrufung eines palästinensischen Staates gewinnen. Das einzig verbleibende Hindernis für die Palästinenser sind die Amerikaner. Als die Palästinenser Mitchell um eine Rückversicherung baten, wonach die USA im Falle eines Scheiterns der Verhandlungen die Ausrufung eines palästinensischen Staates unterstützen würden, antwortete dieser, dass die Verhandlungen durch eine derartige Versicherung sinnlos würden. Die Amerikaner haben allerdings ihre eigenen Vorstellungen, wie vor allem mit Israel ein Durchbruch erreicht werden soll. Die Obama-Administration geht nämlich davon aus, dass Israel aktuell das größte Hindernis darstellt. Um dort eine Wende herbeizuführen, starten die Amerikaner verschiedene Testballons. Einer davon sieht vor, dass Obama seinen eigenen Plan lancieren könnte, wenn der aktuelle Prozess scheitert. Vielerorts wird erwartet, dass dieser Plan beinahe eine Kopie jenes Vorschlages sein wird, den die Administration von Bill Clinton vor zehn Jahren während ihrer letzten Tage im Amt vorlegte. Damals hieß es unter den palästinensischen und israelischen Unterhändlern, dass die beiden Seiten einem Abkommen niemals näher waren. Ein fairer und angemessener US-Friedensplan hätte sicher breite Zustimmung unter den gewöhnlichen Israelis und Palästinensern. Schweren Schaden könnte er allerdings den rechtsgerichteten Kräften in Israel zufügen, die aufgrund des achtjährigen so genannten Kriegs gegen den Terror des früheren US-Präsidenten George Bush an die Macht kamen. Hinter dieser anti-islamischen Fassade war es für die Israelis leicht, alle vernünftigen Friedenbemühungen abzuwehren, wie etwa den arabischen Friedensplan aus dem Jahr 2002. Diesem Plan zufolge hätten arabische Staaten und Länder mit muslimischer Mehrheit einer Normalisierung der Beziehungen zu Israel zugestimmt, wenn Israel sich aus den im Jahr 1967 besetzten Gebieten zurückgezogen hätte. Außerdem sah der Plan für Israel hinsichtlich der Lösung des Flüchtlingsproblems die gleiche Rolle vor wie für die Palästinenser. Gefordert wurde eine „gerechte Lösung des palästinensischen Flüchtlingsproblems, die im Einklang mit der Resolution 194 der UNO-Generalversammlung zu finden ist.“", "en": "In addition to nonviolent activities, Palestinian state-building efforts have been put in high gear. Salam Fayyad, the energetic Western-trained Palestinian prime minister, has implemented a detailed blueprint for declaring a de facto Palestinian state by August 2011. While state-building is handled by the civilian Palestinian Authority, political efforts are handled by the PLO, whose chairman, Abbas, is the head of Fatah as well as the Palestinian Authority’s president. Abbas and his negotiating team, headed by Erekat, have been successful in securing the support of all members of the Arab League. The PLO has succeeded in obtaining European support for a unilateral Palestinian declaration of statehood. The only obstacle remaining to Palestinian leaders are the Americans. When Palestinians asked Mitchell for assurances that the US would support such a statehood declaration if talks failed, Mitchell responded that such a commitment would make negotiations pointless. Instead, the Americans have their own ideas about how to achieve a breakthrough, especially with Israel, which the Obama administration believes is now the major obstacle. To effect change in Israel, the Americans are launching various trial balloons. One is that, if the current process fails, Obama might issue his own plan, which many expect would be a near-carbon copy of the proposal made by Bill Clinton’s administration in its last days ten years ago. At the time, Palestinian and Israeli negotiators were quoted as saying that the two sides had never been closer to an agreement. A US peace plan that is fair and reasonable would certainly have many ordinary Israelis and Palestinians cheering. It could cause some major damage to right-wing Israeli political forces that came to power as a result of eight years of former US president George Bush’s so-called war on terror. Hiding behind that anti-Islamic façade, the Israelis have found it easy to stonewall all reasonable peace efforts, including the 2002 Arab peace plan, according to which Arab states and Muslim-majority countries agreed to normalize relations with Israel if it withdrew from areas occupied in 1967. The plan also gave Israel a role equal to that of the Palestinians in resolving the refugee issue. It called for the “achievement of a just solution to the Palestinian refugee problem to be agreed upon in accordance with UN General Assembly Resolution 194.”"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Nahrung für eine fehlerhafte Gesellschaft STANFORD/BERKELEY – Fast die gesamte wissenschaftliche Gemeinschaft ist sich darin einig, dass es harte Arbeit kosten wird, eine Weltbevölkerung, die bis Mitte des Jahrhunderts um 2,5 Milliarden wachsen soll, ausreichend mit Nahrungsmitteln zu versorgen. In der Tat hat noch nicht einmal die momentane Bevölkerung von 7,3 Milliarden genug zu essen: Fast 800 Millionen Menschen hungern, und weitere zwei Milliarden bekommen nicht genug Spurenelemente. Aber darüber, wie man das Problem der sicheren Nahrungsversorgung angehen soll, gibt es keinen Konsens. Die wissenschaftliche Gemeinschaft ist in zwei große Lager aufgeteilt: „Tinker with agricultural details“ (TAD, „an den landwirtschaftlichen Details herumbasteln“) und „mend societal fundamentals“ (MSF, die Grundlagen der Gesellschaft reparieren). Der erste Ansatz wird zwar von einer klaren Mehrheit unterstützt, aber der zweite ist überzeugender. Sicherlich hat das TAD-Lager viele wichtige Probleme der momentanen Lebensmittelproduktion und -verteilung aufgedeckt, und ihre Lösung könnte tatsächlich die Nahrungsmittelversorgung verbessern. Durch die Entwicklung besserer Pflanzensorten könnten die Erträge gesteigert werden. Wasser, Dünger und Pestizide müssen effizienter genutzt werden. Durch den Schutz tropischer Wälder und anderer naturnaher Ökosysteme würden wichtige natürliche Dienste bewahrt, darunter vor allem die Fruchtbarkeit des Bodens, die Bestäubung, die Schädlingskontrolle und der klimatische Ausgleich. Der Trend in Richtung steigenden Fleischkonsums muss umgekehrt werden. Durch strengere Regulierung der Fischerei und der Meeresverschmutzung könnte das Angebot an Proteinen aus dem Meer gesichert werden, das für viele Menschen wichtig ist. Bei der Produktion und Verteilung von Lebensmitteln muss die Verschwendung verringert werden. Und die Menschen sollten dazu erzogen werden, nachhaltigere und nahrhaftere Lebensmittel zu sich zu nehmen.", "en": "Feeding a Flawed Society STANFORD/BERKELEY – Virtually everyone in the scientific community agrees that ensuring sufficient food supplies for a surging human population, which is set to grow by 2.4 billion by mid-century, will require serious work. Indeed, we have not even succeeded at providing enough food for today’s population of 7.3 billion: Nearly 800 million people currently are starving or hungry, and another couple billion do not get enough micronutrients. But there is no such consensus about how to address the food-security problem. The scientific community is split between two main approaches: “tinker with agricultural details” (TAD) and “mend societal fundamentals” (MSF). While the former approach has support from a clear majority, the latter is more convincing. To be sure, the TAD camp has identified many important problems with current food production and distribution systems, and addressing them could indeed improve food security. Yields could be increased by developing better crop varieties. Water, fertilizer, and pesticides should be used more efficiently. Maintaining tropical forests and other relatively natural ecosystems would preserve critical ecosystem services, especially soil fertility, pollination, pest control, and climate amelioration. The trend toward rising meat consumption should be reversed. Stricter regulation of fisheries and ocean pollution would maintain the supply of marine protein essential to many people. Waste in food production and distribution should be reduced. And people should be educated to choose more sustainable and nutritious foods."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Er setzte die kalifornische Legislative und die Kommunalverwaltungen unter Druck, Anleihen auszugeben, um auf diese Weise noch mehr öffentliche Gelder für seine Eisenbahnen bereitzustellen. Und als Gouverneur des Bundesstaates organisierte er mörderische Überfälle auf amerikanische Ureinwohner und schürte den Hass gegen Chinesen, die so entscheidend zu seinem Erfolg beigetragen hatten. Heutzutage hat der Mythos des heldenhaften Unternehmertums an Strahlkraft eingebüßt. Johnson & Johnson, einst hochgelobt für proaktive Produktrückrufe zum Schutz der Kunden, bedient sich zweifelhafter juristischer Winkelzüge (Stichwort: „Texas two-step” oder „Bereichsfusion”) um Schadenersatzzahlungen für die Vermarktung und den Verkauf von kontaminiertem Talkumpuder zu entgehen. Und die großen Ölkonzerne, die jahrzehntelang den Klimawandel geleugnet und Desinformationen gestreut haben, geben nun vor, sich für den Umweltschutz zu engagieren. Aber diese List kauft ihnen niemand ab. Und dann ist da natürlich noch die Technologiebranche, in der viele Unternehmer als idealistische Außenseiter begannen und versprachen, die Welt zu verbessern. Googles Motto lautete „Don’t be evil.” Doch mittlerweile steht „Big Tech” als Synonym für Marktbeherrschung, Verbrauchermanipulation, Steuervermeidung und andere Missstände. (2018 entfernte Google sein Motto aus dem Vorwort seines Verhaltenskodex). Über Jahre haben die größten Akteure der Branche zur Stärkung ihrer eigenen Vormachtstellung die Produkte neuer Marktteilnehmer aufgekauft oder einfach kopiert. Ein bezeichnendes Beispiel lieferte Facebook mit dem Kauf von Instagram im Jahr 2012 und WhatsApp im Jahr 2014. Interne Dokumente haben inzwischen gezeigt, dass diese Übernahmen von dem Wunsch der Führungskräfte motiviert waren, potenzielle Konkurrenten auszuschalten. Noch fragwürdiger sind so genannte „Killer Acquisitions”: in diesen Fällen erwirbt ein Unternehmen eine neue Technologie unter dem Vorwand, diese in sein eigenes Ökosystem zu integrieren, nur um sie dann komplett aus dem Verkehr zu ziehen. Diese monopolistischen Methoden gesellen sich zu anderen altbewährten Praktiken wie der Produktbündelung, die Nutzer davon abhalten soll, zu konkurrierenden Diensten zu wechseln. So machte es Apple mit seinem iOS-Ökosystem und auf diese Weise ging Microsoft vor, um Netscape zu vernichten. Nicht zuletzt hat Big Tech massiv von zügelloser Datenerfassung profitiert, die es den marktbeherrschenden Unternehmen ermöglicht, weit mehr über die Verbraucher zu erfahren als potenzielle Konkurrenten und erhebliche Markteintrittsbarrieren zu errichten. Daraus resultiert nicht nur Marktkonzentration, sondern auch die massenhafte Manipulation der Nutzer, manchmal durch irreführende Produktangebote und noch häufiger durch digitale Werbung. Glücklicherweise ist die Tendenz zu Fehlverhalten bei Unternehmen durchaus korrigierbar.", "en": "He strong-armed California’s state legislature and municipal governments into issuing bonds that provided more public money for his railroads. And as governor of the state, he organized murderous raids against Native Americans and whipped up hatred against the very Chinese who had been so crucial to his success. Nowadays, the myth of heroic business no longer has much purchase. Johnson & Johnson, once praised for its proactive product recalls to protect customers, is using a dubious legal maneuver (the “Texas two-step” or “divisional merger”) to avoid paying damages for its marketing and sales of contaminated talcum powder. The big oil companies, after decades of denying and sowing disinformation about climate change, are now pretending to be committed to environmental activism. But no one is buying the ruse. And then, of course, there is the tech industry, where many entrepreneurs started as idealistic outsiders promising to make the world a better place. Google’s motto was “Don’t be evil.” But now “Big Tech” is synonymous with market domination, consumer manipulation, tax avoidance, and other abuses. (In 2018, Google removed its motto from the preface of its Code of Conduct.) For years, the sector’s biggest players have been acquiring or simply copying new entrants’ products to reinforce their own dominance. A telltale example is Facebook’s purchase of Instagram, in 2012, and WhatsApp, in 2014. Internal documents have since shown that these acquisitions were motivated by top executives’ desire to neutralize potential competitors. Even more questionable are “killer acquisitions”: a company purchases a new technology under the pretense of integrating it into its own ecosystem, only to decommission it entirely. These monopolistic methods come on top of other tried-and-true tactics, such as bundling products to stop users from switching to rival services, as Microsoft did to kill off Netscape, and as Apple has done with its iOS ecosystem. Last but not least, Big Tech has benefited massively from unbridled data collection, which allows a dominant player to know much more about consumers than potential rivals do, and to mount formidable barriers to market entry. The result is not just market concentration but also the mass manipulation of users, sometimes through misleading product offerings and even more often through digital ads. Fortunately, businesses do not have some incorrigible tendency to misbehave."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Es wurde absolut klar, wie wichtig es war, die Glasnost-Politik weiterzuführen, und ich muss sagen, dass ich anfing, die Zeit gedanklich in die Zeit vor Tschernobyl und die Zeit nach Tschernobyl einzuteilen. Der Preis für die Katastrophe von Tschernobyl war unglaublich hoch, nicht nur in menschlicher Hinsicht, sondern auch wirtschaftlich. Selbst heute beeinträchtigt das Erbe Tschernobyls die Volkswirtschaften von Russland, der Ukraine und Belarus. Einige behaupten sogar, dass der wirtschaftliche Preis für die UdSSR so hoch war, dass sie das Wettrüsten einstellte, da ich nicht weiter aufrüsten konnte, während wir für die Aufräumarbeiten in Tschernobyl zahlten. Das stimmt nicht. Meine Erklärung vom 15. Januar 1986 ist auf der ganzen Welt bekannt. Ich sprach von einer Reduzierung der Waffen, einschließlich Kernwaffen, und schlug vor, dass im Jahr 2000 kein Land mehr im Besitz von Atomwaffen sein sollte. Ich fühlte eine persönliche, moralische Verantwortung, das Wettrüsten zu beenden. Doch Tschernobyl hat mir wie kein anderes Ereignis die Augen geöffnet: Es zeigte mir die furchtbaren Folgen der Kernkraft, selbst wenn sie zu nichtmilitärischen Zwecken genutzt wird. Man konnte sich jetzt viel deutlicher vorstellen, was passieren könnte, wenn eine Atombombe explodierte. Nach Expertenmeinung könnte eine SS-18-Rakete hunderte Tschernobyls enthalten. Leider ist das Problem der Kernwaffen heute immer noch sehr gravierend. Länder, die sie besitzen – die Mitglieder des so genannten „Nuklearclubs“ –, haben keine Eile sie loszuwerden. Im Gegenteil, sie verfeinern ihre Arsenale weiter, während Länder ohne Kernwaffen in deren Besitz gelangen wollen, in dem Glauben, dass das Monopol des Nuklearclubs eine Gefahr für den Weltfrieden darstelle.", "en": "It made absolutely clear how important it was to continue the policy of glasnost, and I must say that I started to think about time in terms of pre-Chernobyl and post-Chernobyl. The price of the Chernobyl catastrophe was overwhelming, not only in human terms, but also economically. Even today, the legacy of Chernobyl affects the economies of Russia, Ukraine, and Belarus. Some even suggest that the economic price for the USSR was so high that it stopped the arms race, as I could not keep building arms while paying to clean up Chernobyl. This is wrong. My declaration of January 15, 1986, is well known around the world. I addressed arms reduction, including nuclear arms, and I proposed that by the year 2000 no country should have atomic weapons. I personally felt a moral responsibility to end the arms race. But Chernobyl opened my eyes like nothing else: it showed the horrible consequences of nuclear power, even when it is used for non-military purposes. One could now imagine much more clearly what might happen if a nuclear bomb exploded. According to scientific experts, one SS-18 rocket could contain a hundred Chernobyls. Unfortunately, the problem of nuclear arms is still very serious today. Countries that have them – the members of the so-called “nuclear club” – are in no hurry to get rid of them. On the contrary, they continue to refine their arsenals, while countries without nuclear weapons want them, believing that the nuclear club’s monopoly is a threat to the world peace."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "»Famos, famos, jetzt hab ich’s! Damit kriegen wir den Karren aus dem Dreck. Klar wie Stiefelwichs! Ich erklär ihnen halt allen, du warst b’soffen wie ein Schwein und hast nicht g’wußt, was d’redst. Ehrenwort hast doch keins ’geben?« »Nein, so geht’s nicht«, äußerte er schließlich betrübt, ohne den Kopf zu heben. »Am besten, Herr Leutnant, ich schick den Chauffeur in die Kaserne und laß einen anderen Rock holen. So können Herr Leutnant nicht ausgehen. Aber verlassen sich Herr Leutnant darauf, in einer Stunde ist alles getrocknet und ich bügel die Hose gleich sauber auf.« Der Regimentsarzt Goldbaum, wirklich Sohn eines Goldschmieds in Drohobycz, stülpt den Zwicker auf die etwas dickliche Nase, nimmt die Tabatière, wiegt sie, beschaut sie von allen Seiten und klopft sie geschult mit dem Knöchel ab.", "en": "“Famous, excellent, now I know what to do! That’s the way to get us out of the mire and away scot free! Clear as day! I’ll just tell ’em all you’d gone on the spree, been drinking like a fish, hadn’t the faintest what you were saying, couldn’t even hear straight and must have misunderstood whatever they asked you. “No, it’s no good,” he said apologetically at last, without looking up. “It will be best if I send the chauffeur to the barracks to fetch you a change of clothes, sir. You can’t go back like that, Lieutenant. But depend on it, sir, it will all be dry in an hour’s time, and I’ll iron your trousers nicely.” Dr Goldbaum, who is indeed the son of a goldsmith in Drohobycz, puts his pince-nez on his rather fleshy nose, picks up the cigarette case, weighs it in his own hand, examines it from all angles and taps it expertly with a knuckle."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Die Gegner des politischen Islam halten sie von Natur aus für demokratiefeindlich. Doch so einfach ist die Sache nicht. Der säkulare kemalistische Staat war nicht weniger autoritär als das populistisch-islamistische Regime von Erdoğan; er war sogar noch autoritärer. Es ist ebenfalls von Bedeutung, dass die ersten Proteste auf dem Taksim-Platz in Istanbul nicht gegen eine Moschee gerichtet waren, sondern gegen ein Einkaufszentrum. Die Angst vor den Gesetzen der Scharia geht mit Wut auf die obszöne Habgier der Bauträger und Unternehmer einher, die von der Regierung Erdoğan unterstützt werden. Der türkische Frühling trägt deutlich linksgerichtete Züge. Anstatt näher auf die Probleme des zeitgenössischen politischen Islam einzugehen, die sicherlich erheblich sind, ist es möglicherweise ergiebiger, die Konflikte in der Türkei aus einer anderen Perspektive zu betrachten, die heute ganz und gar aus der Mode ist: der Blick auf die Gesellschaftsschicht. Die Demonstranten, ob liberal oder linksstehend, gehören vorwiegend der urbanen Elite an – verwestlicht, gebildet und säkular. Erdoğan hingegen erfreut sich nach wie vor bei den Menschen in ländlichen Regionen und in der Provinz großer Beliebtheit, die weniger gebildet, ärmer, konservativer und religiöser sind. Trotz der autoritären Tendenzen, die Erdoğan persönlich unübersehbar aufweist, wäre es irreführend, die gegenwärtigen Proteste rein als Konflikt zwischen Demokratie und Autokratie zu betrachten. Schließlich ist der Erfolg der populistischen Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung (AKP) von Ministerpräsident Erdoğan und auch die zunehmende Präsenz religiöser Symbole und Bräuche im öffentlichen Leben ein Ergebnis von mehr Demokratie in der Türkei und nicht weniger. Bräuche, die der kemalistische Staat unterdrückt hat, wie etwa das Tragen von Kopftüchern an öffentlichen Orten, sind zurückgekehrt, weil die ländliche Bevölkerung der Türkei an Einfluss gewonnen hat. Junge religiöse Frauen tauchen an den Universitäten der Stadt auf. Die Stimmen konservativer Türken aus der Provinz besitzen jetzt Gültigkeit. Auch die Allianzen zwischen Geschäftsleuten und religiösen Populisten beschränken sich wohl keineswegs auf die Türkei. Viele der neuen Unternehmer und Unternehmerinnen stammen, wie die Frauen mit Kopftüchern, aus Dörfern in Anatolien. Diese neureichen Provinzbewohner verabscheuen die alte Elite in Istanbul genauso, wie Geschäftsleute aus Texas oder Kansas die Eliten an der Ostküste in New York oder Washington hassen. Zu behaupten, dass die Türkei demokratischer geworden ist, heißt aber nicht, dass sie liberaler geworden wäre. Dies ist eines der Probleme, die auch im Zuge des Arabischen Frühlings deutlich geworden sind. Für eine Demokratie ist es unabdingbar, dass die Stimmen aller Menschen in der Regierung vertreten sind.", "en": "Political Islam’s opponents regard it as inherently anti-democratic. But things are not so simple. The secular Kemalist state was no less authoritarian than Erdoğan’s populist Islamist regime; if anything, it was more so. And it is also significant that the first protests in Istanbul’s Taksim Square concerned not a mosque, but a shopping mall. Fear of sharia law is matched by anger at the rapacious vulgarity of developers and entrepreneurs backed by Erdoğan’s government. There is a strong leftist bent to the Turkish Spring. So, rather than dwell on the problems of contemporary political Islam, which are certainly considerable, it might be more fruitful to look at Turkey’s conflicts from another, now distinctly unfashionable, perspective: class. The protesters, whether they are liberal or leftist, tend to be from the urban elite – Westernized, sophisticated, and secular. Erdoğan, on the other hand, is still very popular in rural and provincial Turkey, among people who are less educated, poorer, more conservative, and more religious. Despite Erdoğan’s personal authoritarian tendencies, which are obvious, it would be misleading to regard the current protests purely as a conflict between democracy and autocracy. After all, the success of Erdoğan’s populist Justice and Development Party, as well as the increasing presence of religious symbols and customs in public life, is a result of more democracy in Turkey, not less. Customs that the Kemalist secular state suppressed, such as women’s use of headscarves in public places, have reappeared, because rural Turks have more influence. Young religious women are turning up at urban universities. The votes of conservative provincial Turks now count. Likewise, the alliance between businessmen and religious populists is hardly unique to Turkey. Many of the new entrepreneurs, like the women in headscarves, are from villages in Anatolia. These newly rich provincials resent the old Istanbul elite as much as businessmen from Texas or Kansas hate the East Coast elites of New York and Washington. But to say that Turkey has become more democratic is not to say that it has become more liberal. This is also one of the problems revealed by the Arab Spring. Giving all people a voice in government is essential to any democracy."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Von dem humanistischen Klapp-Pult am Fensterchen, vor dem er gestanden, war Herr Settembrini an den Rundtisch mit der Wasserflasche getreten, näher zu seinem Schüler hin, der auf dem an die Wand gerückten Ruhebette saß, ohne Rückenlehne, den Ellenbogen aufs Knie und das Kinn in die Hand gestützt. »Warten Sie, ich weiß ihn«, sagte sie. »Ich habe ihn gewußt. Heißt sie nicht Tatjana? Nein, das war es nicht, und auch nicht Natascha. Natascha Chauchat? Nein, so habe ichs nicht gehört. Halt, ich habe es! Awdotja heißt sie. Oder es war doch etwas in diesem Charakter. Denn Katjenka oder Ninotschka heißt sie nun einmal bestimmt nicht. Es ist mir wahrhaftig entfallen. {213}Aber ich kann es mit Leichtigkeit in Erfahrung bringen, wenn Ihnen daran gelegen ist.«", "en": "Herr Settembrini walked from the humanistic folding-desk in the little window, where he had been standing, up to the table, nearer his pupil, who was sitting on the cot against the wall, his elbows on his knees and his chin in his hands. “Wait half a minute,” she said. “I knew it, once. Was it Tatiana? No—nor Natascha. Natascha Chauchat? No, that was not it. Wait , I have it—it was Avdotia. Or at least something very like that. It was not Katienka or Ninotschka, of that I am certain. I can’t quite get it, for the moment. But I can surely recall it if you would like to know.”"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Er machte wieder die zwei Schritte zum Lichtschalter, die Glühbirnen flammten auf. Da er sich jetzt mir zuwandte, schien mir sein Gesicht anders; vielleicht modellierte nur der grelle Schein so scharf die Konturen heraus, denn zum erstenmal bemerkte ich die tiefen Falten auf seiner Stirn, und an seiner ganzen Haltung, wie müde, wie erschöpft dieser Mann war. Er hat sich immer an andere weggegeben, dachte ich. Erbärmlich schien mir mit einmal mein Flüchtenwollen vor der ersten Unannehmlichkeit, und ich blickte ihn mit dankbarer Erregung an. »Was?« fragte er scharf. Natürlich – selbst wenn ich das weinrote Kleid und den breiten bebänderten Panamahut nicht gerade vorgestern bewundert hätte, würde ich sie von rückwärts erkannt haben an dem weichen, wiegenden Hüftgang. Aber wohin eilt sie denn so hitzig? Das ist doch kein Promenierschritt, sondern eher Sturmlauf – jedenfalls dem hübschen Vogel nach, so geschwind er auch flattern mag!", "en": "He took the couple of steps to the light switch again, and the electric bulbs came on. When he turned to me, his face looked different. Perhaps it was just the bright light that showed its contours so sharply, because I noticed the deep lines on his forehead for the first time, and I saw from his whole bearing how tired, how truly exhausted the man was. He always has to think of other people, I reflected. And suddenly my wish to take flight from the first real setback I had known seemed to me pitiful, and I looked at him with deep gratitude. “Better to do what?” he asked sharply. Of course—even if I hadn’t admired her dark red dress and broad-brimmed panama hat with the ribbon around it only the day before yesterday, I’d have recognised her from behind by the graceful way she sways from the waist as she walks. But where is she going in such haste? She’s not strolling along like a girl out to join the others on the promenade, she is in a hurry—I must go after the pretty bird, however fast she flutters!"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Der blinde Fleck im Bereich nationaler Sicherheit WASHINGTON, DC – Erin Saltman erkannte einen beunruhigenden Trend. Monatelang hatte die leitende Extremismusforscherin des Institute for Strategic Dialogue minutiös die Profile von über 130 Frauen aus dem Westen untersucht, die sich dem Islamischen Staat (IS) angeschlossen hatten. Saltman und ihr Team bemerkten, dass die Frauen, anstatt über die Türkei zu den IS-Hauptquartieren in Syrien zu reisen, direkt nach Libyen gingen. Da die Rolle der Frauen innerhalb des IS hauptsächlich auf Reproduktion und Konsolidierung des Territoriums ausgerichtet ist, konnte Saltman den Grund dafür ableiten: „Dem IS ging es nicht nur darum, in Libyen über Streitkräfte zu verfügen, sondern auch darum, dort ein Staatsgebilde aufzubauen”, erklärte sie. „Wir wiesen darauf hin und unterstrichen diese Tatsache, bevor sich die Sicherheitskräfte dessen bewusst waren.“ Geld und Zeit in die Untersuchung unterschiedlicher Bewegungsprofile von Männern und Frauen des IS zu investieren, bedeutet für Saltman nicht über „Fragen der Gleichstellung der Geschlechter nachzudenken. Vielmehr geht es darum, ein besseres Verständnis vorliegender Sicherheitsprobleme zu bekommen.“ Dabei handelt es sich um eine radikale Idee. Die Berücksichtigung der möglichen Unterschiede zwischen Männern und Frauen im Denken, Handeln oder in ihren Reaktionen bedeutet nicht einfach, die politisch korrekte Perspektive zu bedienen. Vielmehr kann es uns dabei helfen, eine bessere Politik zu konzipieren und entstehende Bedrohungen zu erkennen. Dennoch scheinen zahlreiche politische Entscheidungsträger in den Vereinigten Staaten und auf der ganzen Welt offenbar nicht zu begreifen, dass die Untersuchung des Verhaltens von Frauen wie Männern die politische Analyse sowie geplante Maßnahmen verbessern können.", "en": "A National Security Blind Spot WASHINGTON, DC – Erin Saltman saw a disturbing trend. For months, the senior counter-extremism researcher at the Institute for Strategic Dialogue had obsessively tracked the profiles of more than 130 Western women who had joined the Islamic State (ISIS). Saltman and her team noticed that instead of journeying through Turkey to reach ISIS headquarters in Syria, the women were heading straight to Libya. Because women’s roles within ISIS are related mostly to reproduction and consolidating territory, Saltman was able to deduce the reason: “ISIS wasn’t just looking to have combat forces in Libya, but also to build statehood there,” she explained. “We flagged and highlighted that before security forces were aware of it.” To Saltman, investing time and money to think about the differences between men’s and women’s movement in ISIS wasn’t “about gender equality. It was about having a better grasp on the security issues at hand.” It’s a radical idea. Considering the divergent ways men and women might act, think, or respond is not just ticking a politically correct box. It can actually help us craft better policy and identify emerging threats. Yet many policymakers in the United States and around the world still don’t seem able to grasp that examining the behavior of women and men alike can improve their analysis and their proposed measures."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "»Wie kannst du weinen!« rief sie, »du bist ein Kind.« Mir verging einen Augenblick der Atem, dann sagte ich: »Ich wünsche bei Gott nicht, Ihrem Glück im Wege zu sein, Wanda. Nehmen Sie auf mich keine Rücksicht mehr.« Dabei zog ich meinen Hut ab und ließ sie vorangehen. Sie sah mich erstaunt an, erwiderte jedoch keine Silbe. »Du nimmst meine Phantasie zu ernst.« »Nein, nein!« rief sie lebhaft, »oder doch« – sie sann nach. »Ich verstehe mich selbst nicht mehr«, fuhr sie fort, »aber ich muß Ihnen ein Geständnis machen. Sie haben meine Phantasie verdorben, mein Blut erhitzt, ich fange an, an allem dem Gefallen zu finden, die Begeisterung, mit der Sie von einer Pompadour, einer Katharina II. und von all den anderen selbstsüchtigen, frivolen und grausamen Frauen sprechen, reißt mich hin, senkt sich in meine Seele und treibt mich, diesen Frauen ähnlich zu werden, welche trotz ihrer Schlechtigkeit, so lange sie lebten, sklavisch angebetet wurden und noch im Grabe Wunder wirken.", "en": "\"How can you cry!\" she exclaimed, \"you are a child!\" * * * * * For a moment I lost my breath, then I said: \"I have no wish to stand in the way of your happiness, Wanda. Do not consider me. \" Then I raised my hat, and let her go ahead. She looked at me surprised, but did not answer a syllable. \"You take my dreams too seriously.\" \"No, no,\" she exclaimed quickly, \"or perhaps—.\" She pondered. \"I don't understand myself any longer,\" she continued, \"but I have a confession to make to you. You have corrupted my imagination and inflamed my blood. I am beginning to like the things you speak of. The enthusiasm with which you speak of a Pompadour, a Catherine the Second, and all the other selfish, frivolous, cruel women, carries me away and takes hold of my soul. It urges me on to become like those women, who in spite of their vileness were slavishly adored during their lifetime and still exert a miraculous power from their graves."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Aber auch die Vereinigten Staaten haben sich in die Angelegenheiten anderer Länder eingemischt, also kann der Kreml sie leicht der Doppelmoral beschuldigen. Für Putin, der die Bemühungen der USA, Rockmusik und Bluejeans in die Sowjetunion zu bringen, nicht vergessen hat, ist Einmischung die einzig richtige Antwort auf Einmischer. Darüber hinaus kann der Kreml, wenn der Westen Russland beschuldigt, seine Demokratien zu untergraben, immer sagen, an den westlichen Problemen des Rassismus oder der Ungleichheit habe er keine Schuld. Wie John Herrman von der New York Times im August 2016 gezeigt hat, stammen viele der auf Facebook veröffentlichten spalterischen Geschichten, obwohl sie über Kreml-nahe Medienagenturen wie RT verbreitet werden, ursprünglich aus Amerika. Eine neuere New York Times - Geschichte über „Putins langen Krieg gegen die amerikanische Wissenschaft“ weist darauf hin, dass der „Desinformationsblitzkrieg des Kreml mit einem Rückgang der Impfquoten unter Kindern in den Vereinigten Staaten und einer Zunahme der Masern einher ging, einer Krankheit, die bisher als besiegt betrachtet wurde“. Ernsthaft? Verschwörungstheorien über Impfungen sind seit einer Generation oder mehr ein Grundbestandteil des US-amerikanischen politischen Diskurses. Wenn alles sowieso Russlands Schuld ist, hat Putin keinen guten Grund dafür, die Art von Verhalten zu vermeiden, derer er sowieso beschuldigt wird. Obwohl Russland in den ersten Monaten der COVID-19-Pandemie aus dem Blickfeld des Westens gerückt ist, ist das Land nun wieder zurück im Rampenlicht. Yahoo News zitierte Anfang April einen US-Beamten, die russischen Geheimdienste würden „die US-Antwort auf die COVID-19-Pandemie wahrscheinlich überwachen“, um Schwächen in den Lieferketten und andere Verletzlichkeiten zu finden.", "en": "But the United States has also meddled in other countries’ affairs, so that the Kremlin can always accuse it of applying a double standard. For Putin, who has not forgotten US efforts to bring rock music and blue jeans to the Soviet Union, meddling is the only proper response to meddlers. Moreover, when the West accuses Russia of undermining its democracies, the Kremlin can always say that it didn’t create the West’s problems of racism or inequality. As John Herrman of the New York Times showed in August 2016, while many of the hyper-partisan stories that go viral on Facebook are reported by Kremlin-linked media outlets like RT, they originate in America. A more recent New York Times story on “Putin’s Long War Against American Science” points out that the Kremlin’s “disinformation blitz has coincided with a drop in vaccination rates among children in the United States and a rise in measles, a disease once considered vanquished.” Seriously? Conspiracy theories about vaccines have been a staple of US political discourse for a generation or more. When everything becomes Russia’s fault, Putin has no good reason not to engage in the kind of behavior he will be accused of anyway. Though Russia fell off the Western media’s radar during the early months of the COVID-19 pandemic, it is now back in the limelight. Quoting a US official, Yahoo News reported in early April that, “The Russian intelligence services ‘likely are watching the US response to the COVID-19 pandemic’” to identify supply-chain weaknesses and other vulnerabilities."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Was wollen die ägyptischen Generäle? KAIRO – “Wer auch immer die Mehrheit in der Volksversammlung hat, sie sind herzlich willkommen, da sie nicht die Macht haben werden, etwas durchzusetzen, das die Menschen nicht wollen.” So äußerte sich General Mukhtar al-Mulla, ein Mitglied des in Ägypten regierenden Obersten Rats der Streitkräfte (SCAF). Die Botschaft Al-Mullas bestand darin, dass die Islamisten durch ihren Sieg bei Ägyptens jüngsten Wahlen weder Exekutivgewalt noch Einfluss auf den Entwurf einer neuen Verfassung erlangt haben. Aber General Sami Anan, Generalstabschef und Vizechef des SCAF, beeilte sich zu entgegnen, dass die Aussage Al-Mullas nicht unbedingt die offizielle Ansicht des Obersten Rats wiedergibt. Wer also gibt ein Jahr nach dem revolutionären Sturz von Husni Mubarak in Ägypten politisch die Richtung vor? Die Muslimbruderschaft und der Salafi-Parteien, die bei ihrem Wahlsieg gemeinsam mehr als 70% der Parlamentssitze gewonnen haben, bekommen großen Einfluss auf die Übergangsperiode und auf den Entwurf der Verfassung. Aber sie sind nicht allein. Neben den Islamisten haben zwei weitere mächtige Akteure ein Wort mitzureden: die “Tahriristen” und die Generäle. Die Aktivitäten auf dem Tahrir-Platz haben nicht nur sozialen und politischen Wandel gebracht, sondern sich auch als ultimatives Werkzeug pro-demokratischen Drucks auf Ägyptens Militärregierung erwiesen. Die Armee, der mächtigste der drei Akteure, kontrolliert zwar offiziell immer noch das Land, aber in die demokratische Überzeugung der Generäle besteht wenig Vertrauen.", "en": "What do Egypt’s Generals Want? CAIRO – “Whatever the majority in the People’s Assembly, they are very welcome, because they won’t have the ability to impose anything that the people don’t want.” Thus declared General Mukhtar al-Mulla, a member of Egypt’s ruling Supreme Council of the Armed Forces (SCAF). Al-Mulla’s message was that the Islamists’ victory in Egypt’s recent election gives them neither executive power nor control of the framing of a new constitution. But General Sami Anan, Chief of Staff and the SCAF’s deputy head, quickly countered that al-Mulla’s statement does not necessarily represent the official views of the Council. So, one year after the revolution that overthrew Hosni Mubarak, who, exactly, will set Egypt’s political direction? The electoral victory of the Muslim Brotherhood’s political wing and the Salafi parties, which together won more than 70% of the parliamentary seats, will give them strong influence over the transitional period and in drafting the constitution. But they are not alone. Aside from the Islamists, two other powerful actors will have their say: the “Tahrirists” and the generals. Tahrir Square-based activism has not only brought about social and political change, but also has served as the ultimate tool of pro-democracy pressure on Egypt’s military rulers. Indeed, while the army, the most powerful of the three actors, still officially controls the country, there is little confidence in the generals’ commitment to democracy."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Schließlich gibt es jede Menge Hinweise darauf, dass das Vereinigte Königreich von der Einwanderung wirtschaftlich profitiert hat. In ähnlicher Weise hat die Debatte über die Rechte der bereits im Vereinigten Königreich wohnhaften EU-Bürger seit dem Brexit-Votum, zusammen mit der jüngsten Kontroverse um die sogenannte Windrush-Generation karibischer Einwanderer, die öffentliche Unterstützung für Migranten verstärkt. Dieser Diskurs scheint bei den Leuten das Fairness-Empfinden angezapft zu haben. In der Vergangenheit war der Grundsatz der Fairness gegen die Migranten gewendet worden, wenn Asylsuchende etwa beschuldigt wurden, das britische Sozialsystem ausnutzen zu wollen. Eine alternative Erklärung ist, dass einige Briten ihre Ansichten geändert haben, nachdem sie in den letzten Jahren eine überwiegend negative öffentliche Debatte über die Einwanderung erlebten. Früher wurde selbst leichte Skepsis über die Migration als einwandererfeindlich betrachtet. Doch die Erkenntnis, dass andere extremere Ansichten vertreten, könnte dazu geführt haben, dass manche Menschen sich selbst als der Einwanderung eher positiv gegenüberstehend betrachten. Sie haben darum möglicherweise ihre Antworten auf die in Umfragen gestellten Fragen entsprechend angepasst, obwohl ihre Ansichten im Wesentlichen gleich geblieben sind. In ähnlicher Weise könnten sich einige Einwanderungsskeptiker, oder Menschen, die der „besorgten Mitte“ zuzurechnen sind, in einer von extremen Ansichten beherrschten öffentlichen Debatte nicht richtig vertreten oder fehlinterpretiert fühlen. Falls dem so ist, haben sie ihre Haltung zur Einwanderung bei ihren jüngsten Antworten auf Umfragen möglicherweise gemäßigt. Alternativ könnte es unter Einwanderungsskeptikern einen „Beruhigungseffekt“ geben, weil sie das Gefühl haben, dass ihren Bedenken bereits Rechnung getragen wird (auch wenn sich dieser Effekt rasch verflüchtigen könnte, falls ihnen der Verdacht kommt, dass dem nicht so ist). Genauso könnten einige in Einwanderungsfragen liberale Menschen durch das Brexit-Votum und den Aufstieg der nationalistischen UK Independence Party in den letzten Jahren mobilisiert worden sein. Und schließlich könnte sich das Einwandererbild, das den Umfrageteilnehmern vorschwebt, in den letzten Jahren verändert haben, nun, da die EU-Einwanderung und die Windrush-Generation die Berichterstattung in den Medien dominiert haben. Der Durchschnittsbrite könnte bei der Beantwortung von Meinungsumfragen stärker diese Gruppen vor Augen haben und beispielsweise weniger an Asylsuchende und Flüchtlinge der Konflikte im Nahen Osten und in Nordafrika denken. Anders ausgedrückt: Die geänderte Vorstellung davon, wie der Durchschnittseinwanderer aussieht, könnte zu einer stärkeren Unterstützung der Einwanderung im Allgemeinen geführt haben. Es könnten noch viele andere Faktoren den Wandel in den Meinungsumfragen zu diesem Thema erklären.", "en": "After all, there is ample evidence to show that immigration has benefited the UK economically. Similarly, since the Brexit vote, the debate over the rights of EU citizens already residing in the UK, along with the recent controversy over the so-called Windrush generation of immigrants from the Caribbean, has attracted public support for migrants. These conversations seem to have tapped into people’s sense of fairness. Previously, the principle of fairness had been used against migrants, such as when asylum seekers are accused of trying to exploit the British welfare system. An alternative explanation is that some Britons have modified their views after witnessing an overwhelmingly negative public debate on immigration in recent years. Previously, even slight skepticism toward migration was perceived to be anti-immigrant. But the realization that others hold more extreme views may have led people to see themselves as more positively inclined toward immigration. They have adjusted their responses to survey questions accordingly, even though their views have remained essentially the same. Similarly, some immigration skeptics, or those belonging to the “anxious middle,” may feel misrepresented or misinterpreted in a public debate dominated by extreme views. If so, they may have moderated their position on immigration in recent survey responses. Alternatively, there may be a “reassurance effect” among immigration skeptics if they feel that their concerns are already being addressed (though this could disappear rapidly if they start to suspect otherwise). By the same token, immigration liberals may have been galvanized by the Brexit vote and the rise of the nationalist UK Independence Party in recent years. Lastly, the image of immigrants that survey respondents have in mind may have changed in recent years, now that EU migration and the Windrush generation have dominated the media coverage. When answering survey questions, the average Briton may be thinking more about these cohorts than, say, asylum seekers and refugees fleeing from conflicts in the Middle East and North Africa. In other words, a change in people’s idea of the average immigrant may have made them more supportive of immigration generally. Many other factors could explain the shift in the polls on this issue."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Wie offensichtlich diese Schlussfolgerung auch sein mag: Um dorthin zu kommen, hat die Welt Jahrtausende gebraucht – und ist in vielen Bereichen immer noch nicht ganz angekommen. Trotzdem können wir heute gemeinsam auf unsere Sklaven haltenden, Frauen schlagenden, Kinder missbrauchenden, Ketzer verbrennenden und Kolonien gründenden Vorfahren zurück blicken und uns fragen, warum sogar die moralischsten von ihnen nicht erkennen konnten, dass man sich so nicht verhalten darf. Wie konnte es zu diesem Fortschritt kommen? Plato hielt moralischen Fortschritt in erster Linie für einen durch vernünftige Argumente geförderten intellektuellen Prozess – ein Standpunkt, dem viele einflussreiche Moralphilosophen von Baruch Spinoza über Immanuel Kant bis hin zu John Rawls und Peter Singer zustimmten. Aber viele andere Philosophen lehnen die Autokratie der Vernunft im moralischen Leben der Menschen ab und stimmen mit der Aussage David Humes überein, die Vernunft als solche sei „völlig inaktiv“.. Sie glauben, kein rein abstraktes Argument könne uns dazu bringen, etwas zu tun, was wir nicht tun wollen. Wenn vernünftige Argumente uns nicht bewegen, was sonst? Eine einfache Antwort drängt sich auf: die Emotionen. Moralische Emotionen, darunter hauptsächlich die Empathie, können erreichen, was keine blutleere rationale Folgerung leisten kann: Sie können uns die Erfahrung Anderer fühlen lassen – und den Wunsch, sie in Betracht zu ziehen. Je mehr wir fühlen, desto mehr Mitgefühl können wir haben – und desto moralischer wird unsere Motivation. Kurz gesagt, wird der moralische Fortschritt durch ein stärkeres Einfühlungsvermögen angetrieben. Mit diesem Schwerpunktwechsel von der Vernunft hin zur Emotion wird die Moralphilosophie immer stärker durch die Moralpsychologie ersetzt, die durch die Übernahme von Ideen aus der Evolutionsbiologie immer mehr über die menschliche Natur und unser moralisches Leben zu sagen hat. Alles wird auf die natürliche Auslese zurückgeführt. Moralische Emotionen wie Empathie sind ebenso wie unser aufrechter Gang und unsere gegenüber liegenden Daumen Ergebnis eines blinden Anpassungsvorgangs. Solche Eigenschaften entstehen in Arten durch die Verbreitung bestimmter Gene. Wir Menschen sind gegenüber denjenigen am empathischsten, mit denen wir den höchsten Anteil an Genen gemeinsam haben: unseren Kindern, unseren Eltern, unseren Geschwistern und, in geringerem Maße, unserer erweiterten Familie und unserem Stamm. Unsere Empathie ihnen gegenüber kann uns sogar dazu führen, Opfer zu bringen, die unser individuelles Überleben gefährden, aber unter dem Gesichtspunkt der Bewahrung unserer gemeinsamen Gene absolut sinnvoll sein können. Natürlich ist Empathie nicht der einzige Teil unserer ererbten Natur, der unser Verhalten gegenüber anderen bestimmt.", "en": "As obvious as this conclusion might seem, the world has taken millennia to reach it – and, in many ways, has yet to accept it fully. Nonetheless, we can now collectively look back at our slave-owning, wife-beating, child-brutalizing, heretic-burning, colonizing forebears and wonder how even the most profoundly moral among them failed to see that they should not behave that way. What drove this progress? Plato held that moral progress is essentially an intellectual process, driven by reasoned arguments – a stance that many of the most influential moral philosophers, from Baruch Spinoza and Immanuel Kant to John Rawls and Peter Singer, have supported. Yet many other philosophers have rejected the autocracy of reason in humans’ moral lives, agreeing with David Hume’s assertion that “reason, in itself, is perfectly inert.” They believe that no purely abstract argument can get us to do anything that we do not want to do. If a reasoned argument cannot move us, what can? One simple answer stands out: emotions. Moral emotions, notably empathy, can accomplish what no bloodless ratiocination can: they make us feel – and thus want to account for – the experience of others. The more we feel, the more we care – and the more moral our motivations. In short, a stronger sense of empathy spurs moral progress. With this shift in focus from reason to emotion, moral philosophy is increasingly giving way to moral psychology, which, by incorporating ideas from evolutionary biology, has more and more to say about human nature and our moral lives. It all comes down to natural selection. Moral emotions like empathy are as much an outcome of the blind workings of adaptation as our upright stance and opposable thumbs – traits that are entrenched in a species through the proliferation of particular genes. We humans are most strongly empathetic toward those who share the greatest proportion of our genes: our children, our parents, our siblings, and, by lessening gradations, our extended family and tribe. Our empathy toward them might even drive us to make sacrifices that jeopardize our individual survival, but that makes perfect sense in terms of preserving our shared genes. Of course, empathy is not the only part of our inherited nature that shapes our behavior toward others."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "In privaten Diskussionen mit treuen Freunden spürten sie zwar die allgemeine Unzufriedenheit, aber niemand wusste über das Ausmaß Bescheid oder konnte davon eine Ahnung haben. Noch schwieriger abzuschätzen war, welches Ereignisses es wohl bedurfte, um das Fass der Unzufriedenen zum Überlaufen zu bringen und ihren Regimes offen, unnachgiebig und gemeinsam den Kampf anzusagen. Überschreitet eine ausreichend große Zahl von Arabern diese Schwelle zum richtigen Zeitpunkt, würde eine über lange Zeit gefügige arabische Straße in Zorn explodieren, wobei jede Gruppe neuer Demonstranten immer noch weitere Demonstranten ermutigt und dadurch auch Menschen auch anderswo in der arabischen Welt den Mut vermittelt, eigene Proteste zu initiieren. So viel verstanden auch die meisten arabischen Diktatoren und sorgten dafür, dass Geheimdienste und Sicherheitskräfte jede Flamme löschten, bevor sie sich ausbreiten konnte. Das Streichholz, das Bouazizi am 17. Dezember 2010 entzündete, wird als der zufällige Funke in die Geschichte eingehen, der den arabischen Flächenbrand entfachte. Das Feuer breitete sich so rasch aus, dass es sich schon in mehr als einem Land außer Kontrolle befand, bis die arabischen Führer begriffen, was dadurch alles verbrennen würde. Der gestürzte tunesische Diktator bedauert es mittlerweile bestimmt, dass seine Sicherheitskräfte Bouazizi nicht einfach verhafteten und einsperrten, statt ihm seine öffentliche Selbstverbrennung zu ermöglichen. Es stellte sich auch heraus, dass zu dem Zeitpunkt, als die Tragweite der Rebellion klar zu Tage trat, die Angst sogar in den tunesischen Machtzentralen die Seiten wechselte. Die Handlanger von Präsident Zine el-Abidine Ben Ali hatten begonnen, sich mehr darüber zu sorgen, auf der falschen Seite der tunesischen Geschichte erwischt zu werden, als dem Zorn ihres belagerten Chefs ausgesetzt zu sein.", "en": "Through private discussions with trusted friends, everyone sensed that discontent was common, yet no one knew, or could know, the extent of it. Even harder to gauge was what it would take for the disaffected to say “enough is enough” and begin challenging their regime openly, defiantly, and in concert. If a sufficient number of Arabs reached that threshold at the right time, the long-docile Arab street would explode in anger, with each group of new protesters encouraging more to join in, giving people elsewhere in the Arab world the courage to initiate protests of their own. That much was understood widely by entrenched Arab dictators, who saw to it that their intelligence and security corps extinguished any flame before it could spread. History will record that the match Bouazizi lit on December 17, 2010, became the fortuitous spark that ignited an Arab prairie fire. The fire spread so fast that by the time Arab leaders understood what it would consume, it was beyond anyone’s control, and in more than one country. The overthrown Tunisian dictator must now regret that his security forces did not arrest Bouazizi and lock him up, rather than allow his public self-immolation. As it turned out, by the time the seriousness of the rebellion became clear, fear was already changing sides even within the halls of Tunisian power. President Zine El Abidine Ben Ali’s aides had started worrying more about being caught on the wrong side of Tunisian history than about facing the wrath of their beleaguered boss."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Angesichts dessen versuchen China und Russland, die strategischen Gegner Amerikas – und sogar sein Verbündeter, die Europäische Union – alternative Zahlungssysteme einzuführen, um sich zukünftig schützen zu können. Eine solche wirtschaftliche Fragmentierung könnte – gemeinsam mit den weiteren geopolitischen Spannungen eines Kalten Krieges – dazu beitragen, das weltweite technologische Umfeld zu zerstören. Die Begrenzung technologischer Transfers und Verbindungen wird oft durch nationale Sicherheitsinteressen begründet, würde dann aber zu konkurrierenden und inkompatiblen technischen Standards führen. Das Internet könnte in konkurrierende Domänen aufgespalten werden. Und auch die Innovationen würden gebremst, was höhere Kosten, langsamere Adaption und minderwertige Produkte zur Folge hätte. Aber der erste Bereich, der unter der starken Fragmentierung leiden würde, sind die globalen Lieferketten. Um US-Zölle zu verhindern, wären Unternehmen, die in China Produkte für die USA herstellen oder montieren, gezwungen, ihre Produktionsstätten in andere Länder zu verlegen, insbesondere nach Süd- oder Südostasien. Kurzfristig hätte eine solche Welle von Umsiedlungen eine zerstörerische Wirkung, da China im Mittelpunkt der globalen Produktionsketten steht. Diese fragmentierten Ketten, die dann entstehen, wären viel weniger effizient, da kein anders Land China in Bezug auf Infrastruktur, industrielle Basis oder Qualifikation der Arbeitskräfte das Wasser reichen kann. Aber so schlimm die wirtschaftlichen Folgen im Fall eines langen kalten Krieges zwischen den USA und China auch wären: Ein weiterer Effekt wäre noch viel dramatischer: Der Kampf gegen den Klimawandel würde geschwächt. Momentan produziert China über neun Milliarden Tonnen Kohlendioxid pro Jahr und ist damit der weltgrößte Emittent.", "en": "Given this, America’s strategic adversaries, China and Russia – and even its ally, the European Union – are trying to establish alternative payment systems to protect themselves in the future. Such economic fragmentation, together with the deeper geopolitical tensions that a cold war implies, would devastate the world’s technological landscape. Restrictions on technology transfers and linkages, often justified by national security concerns, would give rise to competing and incompatible standards. The Internet would splinter into competing domains. Innovation would suffer, resulting in higher costs, slower adoption, and inferior products. But the first area to be struck by deep fragmentation would be global supply chains. To avoid being hit by US tariffs, companies manufacturing or assembling US-bound goods in China would be forced to move their production facilities to other countries, most likely in South and Southeast Asia. In the short term, such a wave of relocations – China stands at the center of global manufacturing chains – would be hugely disruptive. The fragmented supply chains that emerge would be much less efficient, as no single country can match China in terms of infrastructure, the industrial base, or the size and skill of the labor force. Yet, if the US and China actually decided to engage in a prolonged cold war, the economic consequences – however dire – would be dwarfed by another consequence: a lack of sufficiently strong action to combat climate change. As it stands, China produces over nine billion metric tons of carbon dioxide per year, making it the world’s largest emitter."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Schwarzbären und Fernsehsüchtige Im vergangenen Sommer mussten Freunde, die ein paar Kilometer von uns entfernt im ländlichen Montana im Westen der USA leben, ihr Abendessen unterbrechen, als plötzlich ein Schwarzbär aus den Bäumen auf sie zukam. Sie flüchteten ins Haus und beobachteten, wie das Tier sich ihrem Gartentisch näherte, das Geschirr ableckte und dann zwei Dosen Bier leer trank. Während der folgenden Tage kippte der Bär die Mülltonnen zweier Nachbarn aus und versetzte Kinder und Haustiere in Angst und Schrecken. Forstmitarbeiter stellten schließlich einen Käfig auf und legten Speck hinein; der Bär ward in Kürze gefangen und in 30 km Entfernung in der Wildnis wieder ausgesetzt. Vor seiner Freilassung wurde ihm eine Marke umgehängt, um anzuzeigen, dass er Unruhe gestiftet hatte. „Unglücklicherweise,“ so die Forstangestellten, „könnte dieser Bär schneller wieder hier sein als unser Transporter. Wenn sie erstmal Gefallen an Speck und Bier gefunden haben, wird man sie nicht mehr los.“ Wenn ein markierter Bär zum zweiten oder dritten Mal eingefangen wurde, weil er für Ärger gesorgt hat, haben die Forstmitarbeiter den Auftrag, ihn zu erschießen. Es fällt leicht, Mitleid mit einem solchen Tier zu haben, das eine leckere Nahrungsquelle auftut und der Versuchung nicht widerstehen kann, sich auf die schnelle Tour mehr davon zu holen. Der Bär kann ja nicht wissen, dass seine Tage gezählt sind, wenn er nicht im Wald bleibt und sich seine Nahrung auf traditionelle Weise durch die Jagd beschafft.", "en": "Black Bears and Television Junkies This summer, friends who live a few kilometers from us in rural Montana in the western US had to interrupt their dinner when a black bear suddenly came out of the trees. They went indoors to watch as it came up to the picnic table, licked the dishes clean, and then drank two cans of beer. Over the following days, the bear turned over the garbage cans of two neighbors and terrorized children and pets. Forest Service rangers set up a cage and put some bacon inside, soon catching and transporting the bear 30 kilometers into the wilderness. The bear was tagged before it was released, to show that it had been causing trouble. “Unfortunately,” said the ranger, “that bear may be back here even before our truck returns. Once they develop a taste for bacon and beer, you can't keep them away.” If a tagged bear is caught two or more times causing disruption, the rangers have orders to shoot it. It is easy to feel sorry for an animal that discovers tasty food and can’t resist getting more the easy way. The bear has no idea that its days are numbered unless it remains in the forest and hunts in the traditional way for its meals."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Heute kommen die meisten in den USA verkauften „japanischen“ Autos aus amerikanischer Produktion. Mittlerweile allerdings ist die Umkehrung der Produktglobalisierung aufgrund der Fortschritte in der Robotertechnik und der Entwicklung von Verfahren wie dem 3D-Druck einfacher als je zuvor. Aus diesem Grund konzentriert sich die Globalisierungskritik heute tendenziell weniger auf Fragen des Handels. Allerdings ist diese Verschiebung kein Ausdruck des rückläufigen Handelswachstums. Die Verbraucher in reichen Ländern haben sich mit ausländischen Produkten viel stärker angefreundet – und sind sogar darauf angewiesen, ungeachtet ob es sich dabei um ständig aktualisierte Elektronikprodukte oder um billige „Fast Fashion“ handelt, die in allen Industrieländern zu einem vorherrschenden Phänomen wurden. Statt um eine Absage an ausländische Produkte geht es den Globalisierungsgegnern von heute um die Ablehnung fremder Menschen. Streitigkeiten über Investorenschutzklauseln in Handelsabkommen wie der Transpazifischen Partnerschaft oder der Transatlantischen Handels- und Investitionspartnerschaft drehen sich um Bedenken, wonach geheime, die Interessen ausländischer Konzerne schützende Tribunale die nationale Souveränität untergraben könnten. Und dann ist da noch die weltweite Flüchtlingskrise: vor allem in Europa könnte die Angst vor dem Flüchtlingszustrom sehr wohl Vorbote einer breiteren Ablehnung gegenüber der Einwanderung aus gescheiterten und verarmten Staaten sein. Warum fürchten sich die Menschen in den Industrieländern so vor Zuwanderern? Der Grund dafür ist nicht, dass man nie etwas mit anderen Kulturen zu tun gehabt hätte. Viele Bürger dieser Länder reisen ständig in weit entfernte Touristendestinationen und hunderte Millionen Menschen aus der ganzen Welt begeben sich jedes Jahr in die Industrieländer. Das Problem liegt vielmehr darin, wie wir reisen. Heutzutage geht es eher um schnelle oberflächliche Begegnungen als um das Eintauchen in eine Kultur. Die moderne Spieltheorie lehrt jedoch, dass sich eine einmalige Interaktion grundlegend von permanentem Kontakt unterscheidet. Wenn die Teilnehmer wissen, dass es sich um eine einmalige und begrenzte Erfahrung handelt, besteht für sie kein Anreiz eine Basis für tieferes Verständnis und Kooperation zu schaffen. Um Vertrauen zu fördern, bedarf es des kontinuierlichen Austauschs. Das Ergebnis dieses oberflächlichen Ansatzes im Bereich des Reisens von heute ist in vielen großen Touristenzentren sichtbar. Dienstleistungsanbieter sind wenig motiviert, Menschen die garantiert nicht wiederkommen, guten oder sogar ehrlichen Service anzubieten. In den Restaurants wird mit unfreundlicher Miene mittelmäßiges (oder schlechtes) Essen serviert, Taxifahrer betrügen beim Fuhrlohn und Hoteliers lügen über die Ausstattung ihrer Unterkünfte. Außerdem kann es mit dem Spiel jederzeit zu Ende sein. Wo sich der Tourismus zu einer Devisen-Einnahmequelle entwickelte, wird er auch zu einem einladenden Ziel für Terroristen, die ihre Ideologie auf antiwestlichen Ressentiments aufbauen.", "en": "But now the reversal of product globalization is easier than ever, thanks to progress in robotic engineering and the development of processes like 3D printing. As a result, criticism of globalization today tends to focus less on trade issues. But this shift does not only reflect the slowdown in trade growth. Rich-country consumers have become far more comfortable with – even reliant on – foreign products, from constantly upgraded electronics to the cheap “fast fashion” that has become predominant throughout the advanced economies. Instead of rejecting foreign products, opponents of globalization today are rejecting foreign people. Disputes over investor protection clauses in trade agreements like the Trans-Pacific Partnership or the Transatlantic Trade and Investment Partnership focus on concerns that arcane tribunals protecting the interests of foreign corporations can undermine national sovereignty. Then there is the global refugee crisis; in Europe, in particular, angst over the influx may well be the harbinger of a broader rejection of immigration from failed and impoverished states. Why are advanced-country populations so fearful of outsiders? It is not as if they have never been exposed to other cultures. Many of these countries’ citizens are constantly traveling to far-flung destinations, and hundreds of millions of people from all over the world make their way to advanced countries annually. The problem lies in how we travel. Nowadays, we are more likely to have quick, superficial experiences than to immerse ourselves in a culture. But, as modern game theory teaches, a one-time interaction is very different from ongoing contact. If participants know that they are having a unique and finite experience, they have no incentive to build a basis for deeper understanding or cooperation. Continual exchange is needed to foster trust. The result of today’s superficial approach to travel is evident in any major tourist destination. Service establishments have little motivation to provide good or even honest service to people who are surely never going to return. Restaurants unsmilingly serve food that is mediocre (or worse); taxi drivers swindle; hoteliers lie about their facilities. Moreover, the game may be subject to interruption. Where tourism has become a pillar of foreign earnings, it also becomes an inviting target for terrorists who have built their ideology on anti-Western sentiment."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Erneuerbare Energien und die wirtschaftliche Erneuerung des Mittleren Ostens FÈS – Der Absturz der globalen Ölpreise hat sich verheerend auf die Volkswirtschaften im Mittleren Osten und in Nordafrika ausgewirkt. Angesichts vergangener starker Preisrückgänge könnten viele Regierungen versucht sein, auf einen neuerlichen Anstieg der Preise zu warten. Doch der diesmalige Preiseinbruch ist anders, und die Regierungen brauchen neue Energie- und Entwicklungsstrategien. Marokkos Anstrengungen, sich zu einem regionalen Zentrum für erneuerbare Energien zu entwickeln, stellen auch für die Wirtschaftsentwicklung in anderen arabischen Ländern eine echte Option dar. Marokko investiert schon seit einiger Zeit in Großprojekte im Bereich der erneuerbaren Energien, doch gehen diese Investitionen erst jetzt ans Netz. Die vielleicht beeindruckendste von ihnen ist die gigantische Solaranlage Noor-1 in der marokkanischen Wüste, in der Nähe von Ouarzazate. Die am 4. Februar eröffnete Anlage nutzt hochmoderne Technologie zur Speicherung von Strom, der dann des Nachts und an bewölkten Tagen verbraucht wird. Noor-1 gilt als größtes Solarkraftwerk der Welt und soll, so die Erwartung, ausreichend Strom für mehr als eine Million Menschen produzieren, wobei laut Angaben der Weltbank letztlich noch zusätzlicher Strom nach Europa und ins übrige Afrika exportiert werden soll. Angesichts der Tatsache, dass Marokko rund 97% seiner Energie importiert und nicht über eigene Öl- oder Gasvorkommen verfügt, betrachtet die Regierung die Entwicklung erneuerbarer Energien als einzige Möglichkeit, um die weitere wirtschaftliche Entwicklung des Landes sicherzustellen. Dies ist eine Einsicht, die andere Länder in der Region beherzigen sollten. Das Noor-1-Projekt, das ein Gelände von über 4,5 km2 mit 500.000 gewölbten Spiegeln bedeckt – von denen einige bis zu 12 m hoch sind – hat rund 700 Millionen Dollar gekostet. Doch es soll nur ein Teil eines riesigen Solarkomplexes sein, der sich über 30 km2 erstrecken soll. Tatsächlich sollen bis 2018 drei weitere Werke – Noor-II, Noor-III und Noor-Midelt – fertiggestellt sein, bei denen eine Kombination unterschiedlicher Technologien, darunter Solarthermie und Photovoltaik, zum Einsatz kommen wird. Das Projekt wird ab 2020 bis zu 2000 Megawatt täglich erzeugen und so dazu beitragen, das Entwicklungsgefälle zwischen Stadt und Land zu verringern. Natürlich erfordert das Projekt enorme Investitionen. Von den neun Milliarden Dollar zur Finanzierung des Projekts stammen rund eine Milliarde von einer deutschen Investmentbank, 400 Millionen von der Weltbank und 596 Millionen von der Europäischen Investitionsbank. Der Rest der Finanzierung wird von der marokkanischen Regierung im Rahmen ihrer nationalen Entwicklungsstrategie übernommen.", "en": "Renewable Energy and Middle East Economic Renewal FEZ – The global oil-price bust has devastated economies across the Middle East and North Africa. Having seen severe price declines in the past, many leaders in the region may be tempted to wait for prices to rise again. But this collapse is different, and governments need new energy and development strategies. Morocco’s drive to become a regional renewable-energy powerhouse offers a real option for economic development in other Arab countries. Morocco has been investing in large-scale renewable-energy projects for some time; but only now are these investments coming online. Perhaps the most impressive is the gigantic Noor-1 solar-energy compound, located in the Moroccan desert near Ouarzazate. Opened on February 4, Noor-1 uses highly advanced technology to store energy for use at night and on cloudy days. Considered the largest solar power plant in the world, Noor-1 is expected to produce enough energy for more than a million people, with extra power eventually to be exported to Europe and Africa, according to the World Bank. Given that Morocco imports around 97% of its energy supply, and possesses no oil or natural gas deposits of its own, the government has viewed developing renewable energy as the only way to ensure the country’s continuing economic development. This is an insight others in the region should heed. The Noor-1 project, covering an area of more than 4.5 square kilometers (1.7 square miles) with 500,000 curved mirrors – some as high as 12 meters – cost around $700 million. But it is intended to be only one part of a huge solar compound extending over 30 square kilometers. Indeed, by 2018, three more plants, Noor-II, Noor-III, and Noor-Midelt will be constructed, using a combination of technologies, including thermosolar and photovoltaic. The project will generate up to 2,000 megawatts daily by 2020, helping to reduce the development gap between urban and rural areas. Of course, the project has demanded huge sums in investment. Of the $9 billion project’s financing, some $1 billion has come from a German investment bank, $400 million from the World Bank, and $596 million from the European Investment Bank. The rest of the funding has come from Morocco’s government as part of its national development strategy."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Als professioneller Ökonom hat man es mir beigebracht, der Vorstellung zu widerstehen, dass eine enorme Ausweitung der öffentlichen Kreditaufnahme der richtige Weg sein könnte, um mit einer zweistelligen Inflationsrate fertigzuwerden. Doch als Marktanalyst gebe ich wie Kwarteng der Geschichte den Vorrang vor der Theorie, und dem menschlichen Verhalten vor mathematischen Modellen. In den 1980er Jahren machte sich das keynesianische Wirtschaftsestablishment gönnerhaft über Thatcher lustig, weil diese mit einer radikal unorthodoxen Politik experimentierte. Heute ist das orthodoxe Establishment ein thatcheristisches, und es sind die Keynesianer, die als radikal heterodox gelten. Falls Großbritanniens expansive Fiskalpolitik mehr oder weniger so funktioniert wie beabsichtigt, wird Truss die erste erfolgreiche konservative Premierministerin seit Thatcher sein. Und Großbritannien wird erneut ein internationales Vorbild in der Wirtschaftspolitik sein – diesmal, indem es die keynesianische Doktrin rehabilitiert, wonach Regierungen in Rezessionen oder Phasen unzureichenden Wirtschaftswachstums mutig Kredite aufnehmen sollten. Diese zentrale keynesianische Analyse wird manchmal bis in extreme Versionen der modernen Geldtheorie fortgeführt, die gelegentlich als „magischer Geldbaum“ persifliert werden. Im vergangenen Monat schloss ich mich dem an und bezeichnete die Vorstellung, dass die Entscheidungsträger in den USA die Inflation senken könnten, ohne eine schwere Rezession zu verursachen, als Märchen. Doch die Marktpreise für US-amerikanische Anleihen, Aktien und den Dollar legen sämtlich nahe, dass eine Version davon für viele Anleger, die in US-Aktiva investieren, glaubwürdig ist. Falls die Märkte also glauben, dass die USA einen magischen Geldbaum besitzen, dann kann Großbritannien womöglich auch einen finden. Das mag professionellen Ökonomen lächerlich erscheinen, doch wir übrigen sollten da aufgeschlossen bleiben.", "en": "As a professional economist, I have been trained to resist the notion that a huge expansion of public borrowing could possibly be the right way to deal with double-digit inflation. But as a market analyst, I share Kwarteng’s preference for history over theory and human behavior over mathematical models. In the 1980s, the Keynesian economic establishment patronized and ridiculed Thatcher for experimenting with a radically unorthodox policy. Today, the orthodox establishment is Thatcherite, and it is Keynesians who are radically heterodox. If Britain’s fiscal expansion works more or less as intended, Truss will become the first successful Conservative prime minister since Thatcher. And Britain will again be an international model for economic policy, this time by rehabilitating the Keynesian doctrine that governments should borrow boldly in recessions or periods of inadequate economic growth. This core Keynesian analysis is sometimes exaggerated in extreme versions of Modern Monetary Theory, which is sometimes parodied as a “Magic Money Tree.” Last month, I joined in, calling the notion that US policymakers will be able to reduce inflation without causing a severe recession a “fairy tale.” But market prices for US bonds, equities, and the dollar all suggest that some version of it is credible to many investors in US assets. If markets now believe that the US possesses a Magic Money Tree, maybe Britain can find one, too. That may seem ridiculous to professional economists, but the rest of us should keep an open mind."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Der Drogenkrieg gegen die Frauen NEW YORK – Als ich im kommunistischen Polen aufwuchs, wurde der Internationale Frauentag als eine Gelegenheit betrachtet, die Beiträge und Leistungen der Frauen zu würdigen. Doch es war eine leere Geste. Am darauffolgenden Tag kehrten die Frauen zurück in ihr Leben der beschränkten Möglichkeiten. Kein Feiertag vermag viel gegen Generationen überdauernde Diskriminierung auszurichten. Diese Realität spiegelt sich in den Auswirkungen des internationalen Drogenpolitik-Regimes wider. Innerhalb der Drogenlieferkette befinden sich Frauen meistens auf der untersten Ebene und werden häufig als Kuriere, so genannte „Mulis“ eingesetzt. Wird eine Frau erwischt, steht ihr eine obligatorische Mindeststrafe ins Haus, auch wenn es sich bei ihr in vielen Fällen um eine nicht gewalttätige Ersttäterin handelt. Für die Drogenhändler sind diese Frauen austauschbar. Selten wird Kaution bezahlt oder ein Rechtsanwalt engagiert, weil diese Frauen für die Vertriebsstrukturen keinen Wert darstellen. Und auf sich allein gestellt fehlt es ihnen an Wissen und Ressourcen, um sich im Strafrechtssystem zurechtzufinden. Ebenso wenig verfügen sie wohl über die richtigen Informationen, um mit den Behörden eine mildere Strafe auszuhandeln. Wegen Drogendelikten sitzen mehr Frauen im Gefängnis als wegen anderer Verbrechen. Allein in Lateinamerika fallen 70 Prozent aller inhaftierten Frauen in diese Gruppe. Eine zehnjährige Haftstrafe für eine Drogenkurierin hat minimale Auswirkungen auf den Drogenhandel, aber die Folgen für die Frauen und deren Familien sind verheerend und unumkehrbar. Zum ersten Mal fielen mir die Folgen der Drogenpolitik für die Frauen im Rahmen einer Reise nach Tadschikistan und Kirgistan nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion auf. In den kirgisischen Bergen gab es Dörfer, wo kein einziger Mann zu sehen war; sie waren als Wanderarbeiter nach Russland gegangen. Innerhalb von zwei Jahren nach der Unabhängigkeit Kirgistans füllten sich die Gefängnisse mit Frauen, die wegen Delikten im Zusammenhang mit dem Drogenhandel angeklagt worden waren. Dabei handelte es sich um gewöhnliche Frauen, in manchen Fällen um „Babuschkas“ mit Kopftüchern. Im Gespräch mit hochrangigen Beamten der Strafverfolgungsbehörden erzählte man mir, dass die Frauen Drogen aus Afghanistan schmuggelten, um Schuhe und Schulbücher zu kaufen. Für die tadschikische und kirgisische Strafjustiz waren sie die am einfachsten zu erreichenden Ziele im neuen Krieg gegen Drogen. Unter derartigen Umständen sind Frauen mit einer doppelten Strafe konfrontiert: nämlich mit dem Verlust der Freiheit und der Familie. Die Verurteilung wegen eines Delikts im Zusammenhang mit Drogen bedeutet in vielen Fällen den Verlust des Sorgerechts für die Kinder.", "en": "The Drug War on Women NEW YORK – When I was growing up in communist Poland, International Women’s Day was viewed as an opportunity to celebrate women’s contributions and accomplishments. But it was a hollow token. The following day, women went back to their lives of limited opportunity. No one-day holiday can do much to redress generations of discrimination. The impact of the international drug-policy regime reflects this reality. In the drug supply chain, women are most commonly found at the bottom, often acting as “mules.” When a woman is caught, although she is often a non-violent first time offender, she faces a harsh mandatory minimum sentence. To the traffickers, these women are expendable. Bail is rarely put up for them, or a lawyer hired, because they hold no value to the trafficking structures. And, left on their own, these women lack the knowledge and resources to navigate the criminal justice system. Nor are they likely to have the right kind of information to trade with authorities in exchange for a lighter sentence. More women are sent to jail for drug offences than for any other crime. In Latin America alone, they account for 70% of women in prison. The impact on the drug trade of incarcerating a drug mule for a decade is minuscule; but the effect on the women and their families is devastating and irreversible. I first noticed the effects of drug policy on women when I traveled to Tajikistan and Kyrgyzstan after the collapse of the Soviet Union. In the Kyrgyz mountains, there were entire villages with not a man in sight; they had become migrant workers in Russia. Within two years of Kyrgyzstan’s independence, prisons filled with women held on drug-trafficking charges. These were ordinary women, some of them “babushkas” wearing headscarves. When speaking to senior law enforcement officials, I was told that the women were smuggling drugs from Afghanistan to pay for shoes and schoolbooks. To the Tajik and Kyrgyz criminal justice system, they were the lowest-hanging fruit in the newly launched war on drugs. Women in such circumstances face a double punishment: loss of liberty and family. To be convicted of a drug-related crime often means losing custody of one’s children."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Wie Entwicklungsländer klimapolitisch die Führung übernehmen LIBREVILLE – Als Gabun 2015 das Pariser Klimaabkommen ratifizierte, fing die wirkliche Arbeit erst an. Das Hauptproblem war, Wege zu finden, um die natürliche Umwelt des Landes zu schützen, die immer stärkere Klimakrise zu bekämpfen und gleichzeitig die wirtschaftlichen Möglichkeiten der Bevölkerung nicht zu beschränken. Fast vier Jahre später verstehen wir die Krise, vor der wir stehen, besser. Auch die Notwendigkeit, die Entwicklung unseres Landes mit seiner Klimapolitik in Einklang zu bringen, ist dringender als je zuvor. Entwicklungsländer wie unseres können nicht dem gleichen Entwicklungsweg folgen, den die westlichen Volkswirtschaften in den letzten anderthalb Jahrhunderten gegangen sind. Wir kennen die verheerenden Folgen der schnellen Industrialisierung für die Umwelt und die klimatische Entwicklung der Welt, also müssen wir zur Verbesserung des Lebensstandards einen anderen Weg finden. Daher ist es nur folgerichtig, dass die Industrieländer den Entwicklungsländern zusätzliche technologische und finanzielle Unterstützung zur Verfügung stellen. Immerhin ist dies der Preis für unsere geteilte Verantwortung für den Planeten. Aber klimapolitische Lösungen kommen nicht nur aus dem Westen. Auch Entwicklungsländer wie Gabun haben die Möglichkeit, bei diesem Übergang die Führung zu übernehmen. Wirtschaftswachstum muss dem Umweltschutz und der Klimapolitik nicht widersprechen. In Gabun hat sich die Regierung verpflichtet, die nationalen Treibhausgasemissionen bis 2025 um mindestens 50% zu verringern. Als Minister für Wald, Ozeane, Umwelt und Klimawandel und als Vorsitzender des Nationalen Klimarats wissen wir beide, dass uns unsere Verantwortung für die Regenwälder, die fast neun Zehntel unseres Landes bedecken, dabei helfen wird, dieses Ziel zu erreichen. Aber wir wissen auch, dass unsere Wälder und natürlichen Ressourcen für unsere wirtschaftliche und soziale Entwicklung von entscheidender Bedeutung sind. Wie kann Gabun diese scheinbar gegensätzlichen Ziele miteinander in Einklang bringen? Wie können wir nicht nur unsere Land- und Forstwirtschaft entwickeln, die für die Nahrungsversorgung und die Diversifizierung unserer Wirtschaft wichtig ist, sondern gleichzeitig auch unsere internationalen Klimaverpflichtungen erfüllen und die reiche Biodiversität Gabuns schützen? Die Antwort liegt darin, intelligent zu planen und überflüssige Schäden zu reduzieren, damit unsere Wälder und unser Land sowohl als natürliche Bremse des Klimawandels als auch als Grundlage für nachhaltige Entwicklung dienen kann. Gabun beabsichtigt, den größten Teil seiner klimatischen Verpflichtungen durch eine verbesserte Forstwirtschaft zu erfüllen, die den Ausstoß von Kohlendioxid verringern und gleichzeitig die Holzproduktion sicherstellen kann.", "en": "Climate Leadership from Developing Countries LIBREVILLE – When Gabon ratified the 2015 Paris climate agreement, its real work was just beginning. The main challenge was to find ways to conserve the country’s natural environment and address the growing climate crisis, while not limiting economic opportunities for its people. Almost four years later, we have a deeper understanding of the crisis facing us, and the need to reconcile our country’s development with its climate response is greater and more urgent than ever. Developing countries such as ours cannot follow the same development path that Western economies have taken over the last century and a half. We know the dire consequences of rapid industrialization for the global climate and environment, so we must find a different way to improve living standards. It is only right, therefore, that advanced economies provide additional technological and financial assistance to the developing world. After all, this is the price of our shared responsibility for the planet. But climate solutions will not come solely from the West. Developing countries – including Gabon – also have an opportunity to lead this transformation. Economic growth need not conflict with environmental protection and climate mitigation. In Gabon, the government is committed to reducing national greenhouse-gas emissions by at least 50% by 2025. As Minister of Forests, Oceans, Environment, and Climate Change and the head of the National Climate Council, respectively, we know that stewardship of the rainforests that cover nearly nine-tenths of the country will help us achieve this goal. But we also know that our forests and natural resources are vital for economic and social development. How can Gabon reconcile these apparently contradictory objectives? How can we develop our agriculture and timber sectors, which are critical to enhancing food security and diversifying the economy, while also meeting our international climate commitments and protecting Gabon’s rich biodiversity? The answer lies in planning intelligently and reducing wasteful damage, so that our forests and lands can serve as both a natural brake on climate change and a foundation for sustainable development. Gabon intends to meet the majority of its climate commitment through improved forestry practices, which can reduce carbon dioxide emissions while maintaining wood production."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "In der Vorbereitung darauf hat er hochrangige Generäle in der pakistanischen Armee durch Offiziere ersetzt, die ihm mehr verbunden sein sollen, wobei er offenbar hofft, sich so die Loyalität des Militärs auch nach seinem Ausscheiden aus der Befehlskette zu sichern. Jedoch schwinden seine Möglichkeiten rasch. Die USA, die sich um die Stabilitätssicherung im Fall der Übergabe an eine neue Regierung sorgen, verschweigen ihre Vorliebe dafür, dass Musharraf Regierungs- und Armeechef bleibt. Die Regierung Bush erkennt langsam, dass das pakistanische Staatsoberhaupt wenigstens über ein Minimum an Legitimität verfügen muss, um ein erfolgreicher Verbündeter im Kampf gegen den Terrorismus zu sein. Die beiden Zivilpolitiker wetteifern unter Umständen bald darum, wer behaupten darf, mehr gegen Musharraf zu sein. Selbst Osama bin Laden, der eine Gelegenheit witterte, Ärger zu machen und Unterstützung in der Bevölkerung zu gewinnen, hat ein Video veröffentlicht, in dem er zum Dschihad gegen Musharraf aufruft. Auch auf das Militär kann sich Musharraf trotz seiner jüngsten Ernennungen nicht verlassen. Die Generäle haben stets die Institution des Militärs über alles andere gestellt, auch über Machthaber aus ihren eigenen Reihen. Wenn sie davon überzeugt sind, dass Musharraf untergeht, kann man damit rechnen, dass sie ihn fallenlassen werden, insbesondere wenn er Zivilist wird.", "en": "In preparation, he has replaced senior generals in the Pakistani army with officers considered more beholden to him, evidently hoping that this will ensure the military’s loyalty even after he removes himself from the chain of command. However, his options are shrinking rapidly. The US, concerned with ensuring stability in case of a transition to a new government, is keeping silent about its preference for Musharraf to remain head of both the government and the army. The Bush administration is slowly recognizing that for a Pakistani leader to be an effective counterterrorism ally, he or she must have a modicum of legitimacy. The two civilian leaders may soon begin vying with each other to see who can claim to be more anti-Musharraf. Even Osama bin Laden, sensing an opportunity to stir up trouble and win popular support, has issued a video calling for a jihad against Musharraf. Nor can Musharraf count on the military, despite his recent appointments. The generals have always placed the institution of the military above all else, including rulers from their own ranks. If they come to believe that Musharraf is sinking, they can be counted on to cut him loose, especially if he becomes a civilian."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Dem Kapitalismus gelingt es auf einzigartige Weise, Unternehmer dazu anzuregen, neue kommerzielle Ideen zu erträumen und für den Markt zu entwickeln und bei den Verbrauchern freudige Erregung über die Entdeckung des Neuen zu erzeugen. Vielleicht war die größte Errungenschaft des Kapitalismus die Umwandlung der Arbeitswelt von der Routine und somit Langeweile in eine Arbeitswelt des Wandels, der geistigen Anreize, Herausforderung, Problemlösung, Erforschung und manchmal der Entdeckung. Es stimmt zwar, dass die Fließbandarbeit, eine hirntötende Tätigkeit, seit der von Adam Smith 1776 beschriebenen Stecknadelfabrik bis zu Henry Fords riesigen Werken in den 1920er Jahren ein Merkmal des Kapitalismus war. Doch auch das kommunistische Russland und das sozialistische Europa konnten es sich nicht leisten, ohne Fließbänder auszukommen. Und dank des Produktivitätswachstums liegt ein immer höherer Anteil von Arbeitsplätzen außerhalb von Fabriken und landwirtschaftlichen Betrieben. Am Ende des neunzehnten Jahrhunderts feierte Europa, von Wien über Berlin und Paris bis nach London, bereits die Umstrukturierung des Geschäftslebens. Selbstverständlich sahen sie, dass diese Aufregung und Tätigkeit ihren Preis an Schwierigkeiten und Besorgnis hatten. Doch wollte die Mehrheit nicht zur Beschaulichkeit der Vergangenheit zurückkehren. Dennoch kehrten sie dazu zurück, wenn auch nicht beabsichtigt, als planwirtschaftliche und korporatistische Änderungen in den wirtschaftlichen Institutionen Innovation und Ehrgeiz drosselten, mit dem Ergebnis, dass die Arbeitswelt in Europa wieder so stupide wurde, wie sie es in der Vergangenheit gewesen war. Heute schlagen intellektuelle Menschen, die es gut meinen, vor, dass wir das Unternehmertum wiederbeleben können, aber so, dass es in eine neue Wirtschaftsform eingebettet wird, die sich an sozialen Investitionen orientiert – um die Erderwärmung zu bekämpfen, Energiesparmöglichkeiten zu entwickeln und so weiter. Das Problem bei dieser Denkweise ist, so glaube ich, dass sie die Wirtschaft bürokratisieren wird, einen großen Anteil der Ausgaben an staatliche Behörden verteilen und vielen Unternehmen staatliche Verträge geben wird. An sich ist das vielleicht kein Problem. Doch wird es das werden, wenn es die Fähigkeit Einzelner behindert, Innovationen für einen offenen Markt zu schaffen. In den 1930ern gab es ein natürliches Experiment, das diese These auf die Probe stellte: Die frisch bürokratisierten Volkswirtschaften Westeuropas wurden im Hinblick auf Innovationen von der relativ unbürokratischen US-Wirtschaft bei Weitem übertroffen. Obwohl 2008 für die Weltwirtschaft ein Jahr der Herausforderungen war, bin ich daher sicher, dass diejenigen Länder, die Wert auf Innovation legen, gut beraten sind, den Kapitalismus zu behalten.", "en": "Capitalism is unique in stimulating entrepreneurs to dream up new commercial ideas and develop them for the market, and generating excitement for consumers in discovering the new. Perhaps the greatest accomplishment of capitalism was in transforming the workplace from one of routine, and thus boredom, into one of change, mental stimulus, challenge, problem solving, exploration, and sometimes discovery. True, the assembly line, a brain-numbing experience, was a feature of capitalism from the pin factor that Adam Smith wrote about in 1776 until Henry Ford’s giant plants in the 1920’s. But communist Russia and socialist Europe could not afford to do without assembly lines, either. And, thanks to productivity growth, an ever larger share of jobs lay outside factories as well as farms. By the end of the nineteenth century, Europe, from Vienna and Berlin to Paris and London, was already celebrating the transformation of business life. Of course, they saw that this excitement and engagement came at some cost in inconvenience and anxiety. But the majority did not wish to return to the tranquility of the past. Yet return they did, though not intentionally, when statist and corporatist changes in the institutions of the economy curbed innovation and ambition, with the result that the workplace in Europe became once again as stultifying as it had been in the past. Today, sophisticated and well-meaning people suggest that we can revive entrepreneurship, but in a way that imbeds it in a new economy oriented toward social investment – to combat global warming, to develop energy savings, and so forth. The trouble with that type of thinking, I believe, is that it will bureaucratize the economy, putting much of expenditure in government agencies and putting many companies on government contracts. In itself, that may be no problem. But it will be if it stifles the ability of individuals to create innovations for an open marketplace. There was a natural experiment in the 1930’s that tested this thesis: the newly bureaucratized economies of Western Europe were heavily out-innovated by the relatively unbureaucratized US economy. So, while 2008 was a year of challenge for the world economy, I am sure that those countries that value innovation are well advised to keep capitalism."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Hier muß ich eine psychologische Anmerkung einfügen. Obgleich ich über das Leben des Steppenwolfes sehr wenig weiß, habe ich doch allen Grund zu vermuten, daß er von liebevollen, aber strengen und sehr frommen Eltern und Lehrern in jenem Sinne erzogen wurde, der das »Brechen des Willens« zur Grundlage der Erziehung macht. Dieses Vernichten der Persönlichkeit und Brechen des Willens nun war bei diesem Schüler nicht gelungen, dazu war er viel zu stark und hart, viel zu stolz und geistig. Statt seine Persönlichkeit zu vernichten, war es nur gelungen, ihn sich selbst hassen zu lehren. Gegen sich selber, gegen dies unschuldige und edle Objekt richtete er nun zeitlebens die ganze Genialität seiner Phantasie, die ganze Stärke seines Denkvermögens. Denn darin war er, trotz allem, durch und durch Christ und durch und durch Märtyrer, daß er jede Schärfe, jede Kritik, jede Bosheit, jeden Haß, dessen er fähig war, vor allem und zuerst auf sich selbst losließ. Was die anderen, was die Umwelt betraf, so machte er beständig die heldenhaftesten und ernstesten Versuche, sie zu lieben, ihnen gerecht zu werden, ihnen nicht weh zu tun, denn das »Liebe deinen Nächsten« war ihm ebenso tief eingebläut wie das Hassen seiner selbst, und so war sein ganzes Leben ein Beispiel dafür, daß ohne Liebe zu sich selbst auch die Nächstenliebe unmöglich ist, daß der Selbsthaß genau dasselbe ist und am Ende genau dieselbe grausige Isoliertheit und Verzweiflung erzeugt wie der grelle Egoismus.", "en": "And here I cannot refrain from a psychological observation. Although I know very little of the Steppenwolf's life, I have all the same good reason to suppose that he was brought up by devoted but severe and very pious parents and teachers in accordance with that doctrine that makes the breaking of the will the corner-stone of education and upbringing. But in this case the attempt to destroy the personality and to break the will did not succeed. He was much too strong and hardy, too proud and spirited. Instead of destroying his personality they succeeded only in teaching him to hate himself. It was against himself that, innocent and noble as he was, he directed during his whole life the whole wealth of his fancy, the whole of his thought; and in so far as he let loose upon himself every barbed criticism, every anger and hate he could command, he was, in spite of all, a real Christian and a real martyr. As for others and the world around him he never ceased in his heroic and earnest endeavor to love them, to be just to them, to do them no harm, for the love of his neighbor was as deeply in him as the hatred of himself, and so his whole life was an example that love of one's neighbor is not possible without love of oneself, and that self-hate is really the same thing as sheer egoism, and in the long run breeds the same cruel isolation and despair."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "In diesem Augenblick beugte sich der Portier zum Ohr des Oberkellners und flüsterte etwas. Der Ober- kellner sah ihn zuerst erstaunt an und redete dann so rasch in das Telephon, daß Karl ihn anfangs nicht ganz genau verstand und auf den Fußspitzen zwei Schritte nähertrat.", "en": "At that moment the porter leaned forward and whispered something into the Head Waiter’s ear. At first the Head Waiter looked at him in amazement, and then spoke into the telephone at such a rate that to begin with Karl was unable to follow him quite, and advanced a couple of paces on tiptoe."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Und noch ehe ich protestieren konnte, fuhr er fort: »Die Zauberflöte stellt das Leben als einen köstlichen Gesang dar, sie preist unsere Gefühle, die doch vergänglich sind, wie etwas Ewiges und Göttliches, sie stimmt weder dem Herrn von Kleist noch dem Herrn Beethoven zu, sondern predigt Optimismus und Glauben.«", "en": "And before I could protest, he went on: \"The Magic Flute presents life to us as a wondrous song. It honors our feelings, transient, as they are, as something eternal and divine. It agrees neither with Herr von Kleist nor with Herr Beethoven. It preaches optimism and faith.\""}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Aber ich hatte keine Wahl. Noch ehe die Seele bewußt die Gefahr begriff, hatte der Körper in mir die jähe Umarmung schon abgewehrt. Immer sind die Instinkte wissender als unsere wachen Gedanken; bereits in dieser ersten Sekunde des Erschreckens, da ich mich wegriß von ihrer gewalttätigen Zärtlichkeit, hatte ich dumpf alles vorausgewußt. Gewußt, daß ich nie die Heilandskraft haben würde, die Verstümmelte so zu lieben, wie sie mich liebte, und wahrscheinlich nicht einmal genug Mitleid, um diese mich entnervende Leidenschaft nur zu ertragen. In diesem ersten Augenblick des Zurückflüchtens hatte ich schon geahnt: hier gab es keinen Ausweg, keinen Mittelweg. Einer mußte unglücklich werden durch diese unsinnige Liebe oder der andere, und vielleicht alle beide.", "en": "But I had no choice. Even before I consciously understood the danger, my body had put up its own defences to her abrupt embrace. Our instincts are always wiser than our waking thoughts, and in that first second of horror when I tore myself away from the love she was forcing on me, I already felt a dark premonition of what was to come. I knew I would never have the saintly strength to love the crippled girl as she loved me, probably not even enough pity simply to bear her passion. It racked my nerves. I already guessed, in that first reaction of flight, that there was no way out for me, no middle course that I could take. One or other of us must be made unhappy by this ridiculous love of hers, and perhaps it would be both."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Aber indem man Ansprüche auf das iranische Öl erhob, seine Demokratie untergrub und die nationale Sicherheit gefährdete, begingen die USA und Großbritannien eine noch viel schwerere Sünde: Sie verletzten den iranischen Nationalstolz. Dann ist da noch die islamische Revolution des Ayatollah Ruhollah Khomeini, der den Schah stürzte; die absurde Entführung amerikanischer Diplomaten; der verheerende Versuch von Präsident Jimmy Carter, diese mit militärischen Mitteln zu befreien und der „Iran-Contra-Skandal“, im Zuge dessen Vertreter der Reagan-Administration dem Iran über Dritte Waffen verkaufen und die Erlöse den antisandinistischen Guerillas in Nicaragua zukommen lassen wollten. Der Iran befindet sich im Zentrum einer extrem instabilen Region. Der das Land prägende schiitische Einfluss erstreckt sich vom Mittelmeer bis zum Hindukusch. Der Iran spielt eine entscheidende Rolle in Afghanistan und übte sogar passive Unterstützung bei der Entmachtung der Taliban im Jahr 2001. Mit einem derartigen Land eine Politik der „Nichteinmischung“ zu pflegen, heißt überhaupt keine Politik zu haben. Amerikas Versäumnis mit dem Iran zu sprechen ist ebenso töricht, wie sein jahrzehntelanges Versäumnis mit Maos China zu sprechen. Und das aktuelle Versäumnis, mit Nordkorea Gespräche zu führen, scheint auch nicht zu funktionieren wie das jüngste Granatfeuer auf Südkorea vor Augen führt. Selbst wenn iranische Atomwaffen für die USA nicht akzeptabel sind, muss Präsident Barack Obama offener über die Sachlage zu sprechen beginnen. Das verlangt sein Friedensnobelpreis. Und diese Gespräche sollten nicht unmöglich sein. Als indischer Außenminister war ich häufig an erfolgreichen Gesprächen mit dem Iran beteiligt.", "en": "But, in the process of laying claim to Iran’s oil, subverting its democracy, and jeopardizing its national security, the US and Britain committed a much graver sin: the wounding of Iranians’ national pride. Then there is the Shah’s ouster, Ayatollah Ruhollah Khomeini’s Islamic Revolution, the absurd abduction of US diplomats, President Jimmy Carter’s disastrous attempt to free them militarily, and the “Iran-Contra” scandal, when Reagan administration officials sought to sell weapons to Iran through third parties and channel the proceeds to anti-Sandinista guerrillas in Nicaragua. Iran sits at the heart of an extremely volatile region. The country’s Shia footprint stretches from the Mediterranean to the Hindu Kush. It has a vital role in Afghanistan; indeed, it was passively supportive of the removal of the Taliban from power in 2001. With such a country, “non-engagement” means having no policy at all. America’s failure to talk to Iran is as foolhardy as its decades-long failure to talk with Mao’s China. And the ongoing failure to talk to North Korea does not appear to be working either, as the recent shelling of South Korea demonstrates. Even if Iranian nuclear weapons are not acceptable to the US, President Barack Obama needs to start talking more openly about what is. His Nobel Peace Prize demands it. And talking should not be impossible. As India’s foreign minister, I engaged in successful talks with Iran frequently."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Dazu gehört eine erhebliche Aufstockung der inländischen Investitionen sowie eine weitaus größere internationale Finanzierung zur Unterstützung von Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen. Entscheidend ist, dass jegliche Finanzierungsfazilitäten über bestehende Finanzinstitutionen aufgebaut werden müssen; die Schaffung neuer Institutionen würde die globale Gesundheitsarchitektur weiter fragmentieren. Darüber hinaus sollten solche Mechanismen nicht ausschließlich durch freiwillige Entwicklungshilfe finanziert werden, da dies den Wettbewerb um die ohnehin knappen Ressourcen verschärfen würde. Stattdessen schlagen wir einen Fonds für Gesundheitsbedrohungen vor, um zusätzliche Mittel zu bündeln. Dieser könnte bei der Weltbank als zwischengeschalteter Fonds eingerichtet und von Ländern und regionalen Organisationen auf der Grundlage einer Lastenteilung finanziert werden. Drittens müssen wir bessere Systeme und Instrumente für die sektorübergreifende Gesundheitsüberwachung konzipieren und umsetzen. Die WHO hat bereits mit dem Aufbau solcher Instrumente begonnen. Am 1. September haben wir das neue WHO-Zentrum für Pandemie- und Epidemieaufklärung in Berlin eingeweiht, das der Welt bessere Daten und Analysen zur Verfügung stellen wird, um die Erkennung von und die Reaktion auf Notfälle im Bereich der öffentlichen Gesundheit zu unterstützen. Anschließend hatte ich die Ehre, gemeinsam mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Lyon den ersten Spatenstich für die WHO-Akademie zu feiern, die mithilfe modernster Technologien den Zugang zu hochwertigem, lebenslangem Lernen für die Gesundheitsfachkräfte der Welt erweitern wird. Weitere Initiativen sind in der Entwicklung, wie das WHO BioHub, eine Einrichtung zur Lagerung und zum Austausch von Krankheitserregern in der Schweiz, und das Universal Health and Preparedness Review. Nach dem Vorbild der universellen regelmäßigen Überprüfung durch den Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen soll die UHPR die Rechenschaftspflicht und Transparenz der WHO-Mitgliedstaaten bei der Ermittlung von Lücken und dem Aufbau von Kapazitäten für die Pandemievorsorge und -bekämpfung durch Peer Reviews erhöhen. Schließlich brauchen wir eine gestärkte, befähigte und nachhaltig finanzierte WHO im Zentrum des globalen Gesundheitsrahmens. Mit 194 Mitgliedsstaaten und 152 Länderbüros zeichnet sich die WHO durch ihr globales Mandat, ihre Reichweite und ihre Legitimität aus. In den letzten Jahrzehnten wurde sie jedoch durch ein lähmendes Ungleichgewicht zwischen den veranlagten (Pflicht-)Beiträgen und den freiwilligen, zweckgebundenen Beiträgen immer mehr geschwächt. Dies führt zu einer Verzerrung unseres Haushalts und schränkt unsere Möglichkeiten ein, Spitzenkräfte anzuwerben und zu halten und die Erwartungen unserer Mitgliedstaaten zu erfüllen. Die COVID-19-Pandemie hat die entscheidende Bedeutung der globalen Gesundheitssicherheit deutlich gemacht. Die weitere Schwächung der WHO und die weitere Fragmentierung des institutionellen Rahmens der globalen Gesundheit gehören zu den größten Risiken für diese Sicherheit.", "en": "That includes a substantial increase in domestic investment, as well as far more international financing to support low- and lower-middle-income countries. Crucially, any financing facilities must be built via existing financial institutions; creating new ones would fragment the global health architecture further. Moreover, such mechanisms should not be funded solely by voluntary development assistance, which would intensify competition for already scarce resources. Rather, we propose a Health Threats Fund to pool additional resources, which could be established at the World Bank as a Financial Intermediary Fund, and financed by countries and regional organizations on a burden-sharing basis. Third, we need to devise and implement better systems and tools for multisectoral health surveillance. Already, the WHO has begun building such tools. On September 1, we inaugurated the new WHO Hub for Pandemic and Epidemic Intelligence in Berlin, which will provide the world with better data and analytics to support the detection of, and response to, public-health emergencies. I then had the honor of joining French President Emmanuel Macron in Lyon to celebrate the groundbreaking ceremony for the WHO Academy, which will use cutting-edge technologies to expand access to high-quality, lifelong learning for the world’s health workers. Other initiatives are in development, such as the WHO BioHub, a facility for storing and sharing pathogens in Switzerland, and the Universal Health and Preparedness Review. Modeled after the Universal Periodic Review used by the United Nations Human Rights Council, the UHPR will make use of peer review to increase accountability and transparency among WHO member states as they identify gaps and build capacity for pandemic preparedness and response. Finally, we need a strengthened, empowered, and sustainably financed WHO at the center of the global health framework. With 194 member states and 152 country offices, the WHO stands out for its global mandate, reach, and legitimacy. But over the last several decades, it has been progressively weakened by a debilitating imbalance between assessed (compulsory) contributions and voluntary, earmarked contributions. This distorts our budget, thereby constraining our ability to attract and retain top talent and to fulfill our member states’ expectations. The COVID-19 pandemic has highlighted the critical importance of global health security. The further weakening of the WHO, and the further fragmentation of the institutional framework of global health, are among the greatest risks to such security."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Der Kampf gegen Malaria geht in die nächste Runde BASEL – Es ist eine Marathonaufgabe eine Epidemie zu beenden. In puncto Malaria befinden wir uns auf der Zielgeraden, aber wir dürfen jetzt nicht nachlassen. In den vergangenen Jahrzehnten haben Staaten, Nichtregierungsorganisationen und die Privatwirtschaft neue Wege bei der Behandlung von Malaria beschritten und außerordentliche Ressourcen für dieses Anliegen bereitgestellt. Die Investitionen haben sich bezahlt gemacht: Die weltweite Sterberate von Malaria-Infizierten ist zwischen 2000 und 2015 um 60% gesunken. Dennoch drohen wachsende Herausforderungen wie etwa Resistenzen gegen Medikamente und Insektizide die Fortschritte, die wir erzielt haben zunichte zu machen. In nunmehr zwei aufeinanderfolgenden Jahren ist die Zahl der Malaria-Toten gestiegen, während die finanziellen Mittel stagnieren. Der diesjährige Welt-Malaria-Tag am 25. April sollte somit ein Anlass für uns sein, unsere Anstrengungen zu verdoppeln. Um Malaria auszurotten, werden neue medizinische und gesundheitspolitische Lösungen sowie ein stärkerer politischer Wille notwendig sein. Mein Unternehmen, Novartis, ist seit zwei Jahrzehnten in Afrika aktiv, wo es Malariamedikamente zur Verfügung stellt und gemeinsam mit Regierungen an der Unterstützung der Gesundheitssysteme arbeitet. Während dieser Zeit haben wir gelernt, dass wir mehr Informationen aus erster Hand von Malaria-Experten benötigen, die an vorderster Front gegen Malaria kämpfen. Zu diesem Zweck haben wir unter dem gemeinsamen Vorsitz von Richard Kamwi, Botschafter der zwischenstaatlichen Organisation Elimination 8, und Bob Snow vom KEMRI-Wellcome Trust Programm und der Universität Oxford, die Studie Malaria Futures for Africa in Auftrag gegeben. In dieser Studie sind die Empfehlungen von Gesundheitsministern, den Leitern nationaler Malariabekämpfungsprogramme, Wissenschaftlern und Gemeindeverantwortlichen aus 14 afrikanischen Ländern zusammengefasst, die allesamt entscheidende Einblicke in wichtige Herausforderungen und Chancen bei der Bekämpfung der Krankheit liefern. Eines der deutlichsten Ergebnisse der Studie ist, dass wir uns gegen die wachsende Gefahr von Resistenzen gegen Medikamente und Insektizide wappnen müssen, indem wir in die Forschung und Entwicklung der nächsten Generation von Malariamedikamenten investieren. In 61 Ländern der Welt haben Mücken, die den Malariaerreger übertragen, eine Resistenz gegen gängige Insektizide entwickelt. Und in Südostasien haben einige Stämme des eigentlichen Parasiten begonnen eine Resistenz gegen Artemisinin zu entwickeln, dem Grundbestandteil der Standardtherapie in Malariafällen. Ohne eine konzertierte Reaktion der weltweiten Gesundheitsakteure könnten sich resistente Stämme der Malariaerreger in Afrika ausbreiten und über 100.000 neue Todesfälle pro Jahr verursachen. Um zu verhindern, dass es dazu kommt, müssen wir stärker in öffentlich-private Partnerschaften wie GAVI, die Medicines for Malaria Venture und den Wellcome Trust investieren, die allesamt an der Entwicklung neuer Mittel zur Prävention und Behandlung arbeiten.", "en": "Staying on Track to End Malaria BASEL – Ending an epidemic is a marathon undertaking, and in the case of malaria, we are nearing the finish line. But we will need to keep up the momentum. Over the past few decades, governments, nongovernmental organizations, and the private sector have broken new ground in the science of treating malaria, and have channeled extraordinary resources toward the cause. The investments have paid off: the global malaria mortality rate fell by 60% between 2000 and 2015. Still, mounting challenges such as drug and insecticide resistance threaten to reverse the progress we have made. For two consecutive years now, malaria deaths have risen, while funding has flatlined. This year’s World Malaria Day (April 25) should thus spur a redoubling of our efforts. Eradicating malaria will require new medical and health-policy solutions as well as stronger political will. My company, Novartis, has been active in Africa for the past two decades, providing antimalarials and working with governments to support health-care systems. During that time, we have learned that we need more first-hand information from malaria experts operating on the front lines of the fight. To that end, we commissioned the study Malaria Futures for Africa, co-chaired by Richard Kamwi, ambassador of the intergovernmental organization Eliminate 8, and Bob Snow of the KEMRI-Wellcome Trust program and the University of Oxford. The study compiles advice from ministers of health, heads of national malaria control programs, academics, and community leaders across 14 African countries, all of whom offer critical insights about important challenges and opportunities in the fight against the disease. One of the study’s clearest takeaways is that we need to arm ourselves against the rising threat of drug and insecticide resistance by investing in research and development for next-generation antimalarial treatments. Malaria-bearing mosquitoes have developed a resistance to commonly used insecticides in 61 countries around the world. And in Southeast Asia, some strains of the malaria parasite itself have begun to develop a resistance to artemisinin, the basic component in standard treatments. Without a concerted response from the global health community, drug-resistant strains of malaria could spread to Africa and cause more than 100,000 new deaths per year. To avert this outcome, we must invest more in innovative public-private partnerships like GAVI, the Medicines for Malaria Venture, and the Wellcome Trust, all of which are working to develop new prevention and treatment tools."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Wer ist Amerika? NEW YORK – Warum sollte ein US-Präsident in den letzten Wochen seiner Amtszeit anfangen, in rasendem Tempo Bundeshäftlinge hinrichten zu lassen und zugleich vier amerikanische Söldner begnadigen, die kaltblütig 14 irakische Zivilisten ermordet haben? Die US-Bundesregierung hat in diesem Jahr bereits zehn Männer exekutiert – das sind mehr Hinrichtungen als seitens aller US-Bundesstaaten zusammen. Drei weitere Hinrichtungen stehen noch an, bevor Donald im nächsten Monat aus dem Amt scheidet: Eine davon betrifft einen Mord, der begangen wurde, als der Verurteilte gerade mal 18 Jahre alt war, und eine weitere wäre die erste Hinrichtung einer Frau durch die US-Bundesregierung seit 70 Jahren. Die Tötungsserie der Trump-Regierung widerspricht allen aktuellen Normen und Trends, welche die Zahl der Exekutionen auf nahezu null verringert haben. Und die frenetische Aktivität im Todestrakt spielt sich zu einer Zeit ab, in der die scheidende Regierung – abgesehen davon, dass sie wütend die Wahlergebnisse anfechtet – kaum etwas tut. Es ist der designierte Präsident Joe Biden, der versucht, vernünftig über die COVID-19-Krise in den USA zu reden, nicht Donald Trump. Ist Trumps Blutrausch durch einen Anfall von Groll bedingt, weil er die Wahl verloren hat? Beruht er einfach auf persönlicher Bösartigkeit? Oder ist er eine symbolische Handlung: eine brutale Geste in Richtung „Recht und Ordnung“, die Biden als Softie darstellen soll, falls er sein Versprechen umsetzt, die Todesstrafe abzuschaffen? Während ich über eine mögliche Erklärung nachdachte, wurde ich an eine von dem großen verstorbenen belgischen Sinologen und Essayisten Simon Leys erzählte Anekdote erinnert. Dieser reagierte damals auf den britischen Journalisten Christopher Hitchens, der ein beißend kritisches Buch über Mutter Theresa mit dem für ihn typischen provozierenden Titel The Missionary Position veröffentlicht hatte. Leys, ein frommer Katholik, war der Ansicht, dass Hitchens derart von der spirituellen Überlegenheit Mutter Theresas überwältigt war, dass er sie auf sein eigenes niederträchtiges Niveau herabziehen wollte. Gleichgültig, ob Leys in Bezug auf Hitchens Recht hatte oder nicht: Die Anekdote ist der Wiederholung wert. Eines Tages arbeitete Leys in einem geräuschvollen Café irgendwo in Australien. Im Radio spielte irgendeine müllige Popmusik. Dann, wie durch ein Wunder, wechselte das Programm, und Leys hörte den glorreichen Klang eines Mozart-Quintetts. Nach einem Moment der Stille im Raum sprang ein Mann abrupt auf und schaltete – wie in einem Wutanfall – das Radio wieder auf musikalischen Alltagsbrei um. Die Erleichterung im Café war mit Händen zu greifen. Leys dachte über diese gereizte Geste nach.", "en": "Who Is America? NEW YORK – Why would a US president in the last weeks of his administration want to start executing federal prisoners at a furious pace, even as he pardons four American mercenaries who murdered 14 Iraqi civilians in cold blood? The federal government has killed ten men already this year – more judicial killings than in all of America’s states combined. Three more executions remain to come before Donald Trump leaves office next month – one for a murder committed when the condemned man was barely 18 years old, and one the first woman put to death by the federal government in 70 years. The Trump administration’s killing spree goes against all recent norms and trends, which have reduced executions to almost none. And the frenetic activity on death row is going on even as the lame duck administration is doing very little else, aside from angrily contesting the election results. It is President-elect Joe Biden who is trying to talk sensibly about the COVID-19 crisis in America, not Donald Trump. Is Trump’s bloodlust due to a fit of pique because he lost the election? Is it just a matter of personal malice? Or is it symbolic, a brutal gesture toward “law and order,” setting up Biden as a softie if he carries out his promise to abolish the death penalty? Thinking about a possible explanation, I was reminded of an anecdote told by the late great Belgian sinologist and essayist Simon Leys. He was responding to the British journalist Christopher Hitchens, who had written a scathing book about Mother Theresa, entitled, in a typical Hitchens provocation, The Missionary Position. Leys, a devout Catholic, believed that Hitchens was so overawed by the spiritual superiority of Mother Theresa that he wanted to drag her down to his own base level. Whether or not Leys was right about Hitchens, the anecdote bears repeating. One day, Leys was working in a noisy café somewhere in Australia. The radio was playing rubbishy pop music. Then, as though by a miracle, the program changed and Leys heard the glorious sound of a Mozart quintet. After a moment of silence in the room, a man abruptly rose to his feet and, as though in a fit of anger, switched the radio back to musical pap. The relief in the café was palpable. Leys reflected on this peevish gesture."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Und nach allem, was ich über Király und seine Geschichte weiß – und insbesondere über seine Arbeit in Ungarn nach 1989 –, tut es mir leid, dass mein Urgroßvater ihn nie hat treffen können. Király hätte mit Sicherheit nicht gezögert, sich mit dem Mann zu treffen, der den Befehl zum Einmarsch in Ungarn gab. Schließlich lud er, als er erfuhr, dass einer der russischen Generäle, die die Invasion geleitet hatten, 2006 noch am Leben war, diesen zur Teilnahme an den 50-Jahr-Feierlichkeiten nach Budapest ein. Und als General Jewgeni Malaschenko aus Angst vor einer Verhaftung die Einladung ausschlug, flog der 94-jährige Király nach Moskau und verbrachte dort ein langes Wochenende, an dem sich beide ihren Erinnerungen hingaben und ein Banja für pensionierte Generäle der Roten Armee besuchten. Kolakowski andererseits war mir persönlich bekannt. Wir trafen uns häufig auf Konferenzen, und es war immer eine Freude, ihn Russisch sprechen zu hören – ein Russisch mit dem Akzent und der Eleganz Tolstois und Puschkins, nicht das degenerierte russische Bellen Wladimir Putins. Wie Király wandte sich auch Kolakowski 1956 von der Kommunistischen Partei ab, der er einst – geleitet von dem Morden der Nazis in Polen – in der Hoffnung beigetreten war, sie würde eine bessere Welt errichten. Kolakowski, der gefeiertste Philosoph des modernen Polens, lernte schnell, dass der wahre Baustein des Kommunismus die Heuchelei war, und zog sich angewidert zurück, und 1968 konnte das polnische Regime seine Anwesenheit nicht länger ertragen.", "en": "And from what I know of the man and his history, particularly his work in Hungary after 1989, I can only wish that my great-grandfather could have met him. Certainly, Király would not have hesitated to meet the man who ordered the invasion. After all, when he learned that one of the Russian generals who had led the invasion was still alive in 2006, Király invited him to Budapest to join the 50th anniversary celebrations. When General Yevgeni Malashenko declined in fear that he might be arrested, the 94-year-old Király flew to Moscow, where he spent a long weekend reminiscing and going to a banya for retired Red Army generals. Kolakowski, on the other hand, was someone I knew. We frequently met at conferences, where it was always a delight to hear him speak Russian – a Russian that had the accent and elegance of Tolstoi and Pushkin, not the degraded Russian bark of Vladimir Putin. Like Király, in 1956, Kolakowski turned against the Communist party he had once joined in the hope, formed in the charnel house that the Nazis had wrought in Poland, that it would build a better world. Kolakowski, modern Poland’s most acclaimed philosopher, quickly learned that mendacity was the true building block of Communism, and he withdrew from it in horror. By 1968, the Polish regime could no longer tolerate his presence."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Was die US-Wahl mit der Ukraine zu tun hat WASHINGTON, DC – Donald Trump wurde offiziell als US-Präsident eingesetzt, aber die Beeinflussung der Wahl durch Russland ist immer noch ein Thema. Eine zentrale Frage allerdings wird oft übersehen: Welchen Grund hatte der russische Präsident Wladimir Putin dafür? Natürlich ist es nicht schwer zu erraten, warum Putin Trump gegenüber der anderen Kandidatin, der ehemaligen Außenministerin Hillary Clinton, bevorzugt. Aber zwischen der Hoffnung auf ein bestimmtes Ergebnis und dem entschiedenen – und ziemlich riskanten – Versuch, es herbeizuführen, besteht ein Unterschied. Unserer Ansicht nach ist die Schlussfolgerung der US-Geheimdienste, der Kreml habe durch die Förderung Trumps seinen „seit langem bestehenden Wunsch, die von den USA angeführte liberale demokratische Ordnung zu untergraben“ in die Tat umgesetzt, nicht völlig überzeugend. Die russische Beeinflussung der US-Wahlen ist ein beispielloser Vorgang. Noch vor drei Jahren wäre sie unvorstellbar gewesen: Obwohl das Verhältnis des Westens zu Russland auch damals schon nicht perfekt war und unter starker Konkurrenz litt, gab es doch noch eine gewisse Zusammenarbeit. Noch im Juni 2013 gaben Putin und US-Präsident Barack Obama eine Erklärung ab, in der sie ihre „Bereitschaft zur Intensivierung der bilateralen Zusammenarbeit auf Grundlage der Prinzipien gegenseitigen Respekts, Gleichheit und echter Anerkennung der Interessen des anderen“ bekräftigten. Dies alles änderte sich im Februar 2014, als die ukrainische Maidan-Revolution in der Absetzung des kremlfreundlichen Präsidenten Viktor Janukowitsch ihren Höhepunkt erreichte. Diese Entwicklung – und Putins Reaktion darauf – hat das Verhältnis des Westens zu Russland grundlegend verändert.", "en": "The US Election and the Ukraine Connection WASHINGTON, DC – Donald Trump has officially been inaugurated as US president, but questions about Russia’s interference in the election will not go away. Yet one key question is often lost in the fray: Why did Russian President Vladimir Putin do it? Of course, it is not difficult to guess why Putin preferred Trump to his opponent, former Secretary of State Hillary Clinton. But there is a difference between hoping for an outcome and going to great lengths – and incurring great risks – to help bring it about. In our view, the US intelligence agencies’ conclusion that, by helping Trump, the Kremlin was advancing its “longstanding desire to undermine the US-led liberal democratic order” is not entirely convincing. Russia’s meddling in the US election was unprecedented. Just three years ago, it would have been unimaginable: though the West’s relationship with Russia was far from ideal, and featured plenty of competition, it was also characterized by cooperation. As recently as June 2013, Putin and US President Barack Obama issued a statement that reaffirmed “their readiness to intensify bilateral cooperation based on the principles of mutual respect, equality, and genuine respect for each other’s interests.” Everything changed in February 2014, when Ukraine’s Maidan Revolution culminated in the ousting of the Kremlin-friendly President Viktor Yanukovych. That development – and Putin’s response to it – fundamentally transformed the West's relationship with Russia."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Darüber hinaus sollten zonale und regulatorische Barrieren für den Bau neuer erschwinglicher Wohnungen abgebaut werden, wobei in der Nähe des öffentlichen Verkehrs Gebiete mit hoher Dichte gemischter Nutzung entwickelt werden. Zu diesem Zweck können nach dem Vorbild von Kopenhagen mehr Städte öffentlich-private Partnerschaften nutzen, um den großen Bestand an ungenutzten Flächen im Besitz öffentlicher Einrichtungen zu erschließen. Eine sorgfältige Planung von Gebäuden kann deren Energieeffizienz erhöhen, so dass sie mehr Energie produzieren, als sie verbrauchen. Norwegen ist ein Pionier auf diesem Gebiet. Um diese Investitionen zu finanzieren, benötigen die Städte schließlich stabile Einnahmequellen. Zu oft erschließen die Städte nicht das volle Potenzial der landgebundenen Finanzierung, insbesondere der Grundsteuer. Doch Satellitenbilder und Drohnenkartierungen können den Steuerbehörden nun innerhalb weniger Wochen ein „fit for purpose”-Kataster liefern, das zeigt, wie Land besetzt und genutzt wird. Mit sorgfältiger Planung, Zusammenarbeit, Kommunikation und Konsens können Städte das Leben ihrer Bewohner verändern. Initiativen wie die Global Platform for Sustainable Cities der Weltbank und die City Planning Labs unterstützen die Bemühungen der Städte, indem sie den Wissensaustausch und die evidenzbasierte Stadtplanung erleichtern. Wenn wir jetzt tun, was nötig ist, um eine integrative, widerstandsfähige und nachhaltige Urbanisierung zu gewährleisten, kann Dantes Stadt Dis in ihrer imaginären Hölle bleiben.", "en": "Moreover, zoning and regulatory barriers to building new affordable housing should be dismantled, with high-density mixed-use areas developed close to public transport. To this end, following Copenhagen’s lead, more cities can use public-private partnerships to tap into the large stock of unused land owned by public agencies. Careful design of buildings can make them energy positive, so that they produce more energy than they consume. Norway is a pioneer in this area. Finally, to fund these investments, cities need stable revenue sources. Too often, cities fail to tap the full potential of land-based financing, especially property tax. Yet satellite imagery and drone mapping can now produce for tax authorities a “fit for purpose” cadaster – showing how land is occupied and used – in a matter of weeks. With careful planning, collaboration, communication, and consensus, cities can transform the lives of their residents. Initiatives like the World Bank’s Global Platform for Sustainable Cities and the City Planning Labs are supporting cities’ efforts, by facilitating knowledge sharing and evidence-based urban planning. If we do what it takes now to ensure inclusive, resilient, and sustainable urbanization, Dante’s City of Dis can remain in its imagined hell."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Auf diese Weise berechnet, gibt es keine schaurige Öko-Krise mehr. Aufgrund des technologischen Fortschritts ist der individuelle Platzbedarf auf dem Planeten in den letzten fünf Jahren bereits um 35 Prozent gesunken und der kollektive Bedarf wird vor dem Jahr 2020 seinen Höhepunkt erreichen, ohne dass damit der verfügbare Rahmen gesprengt würde. Die Umrechnung von CO2 in eine unlogische und ineffiziente Maßeinheit der Waldfläche scheint hauptsächlich darauf ausgerichtet, eine Alarmbotschaft in die Welt zu setzen. In der wissenschaftlichen Literatur räumt ein führender Spezialist für Modellberechnung ein, dass diese Rechenmethode „schwer zu verteidigen“ sei. Zwei andere Forschungsteams weisen darauf hin, dass der ökologische Fußabdruck „selbst nichts weiter als ein wichtiges Instrument zur Erregung der Aufmerksamkeit“ ist und dass es sich dabei „weniger um ein wissenschaftliches Maß als vielmehr um eine Einheit handelt, die darauf abzielt, das öffentliche Bewusstsein zu stärken und die Politik zu beeinflussen.“ Wenn wir die Berechnungen zum „ökologischen Fußabdruck“ genauer unter die Lupe nehmen, erkennen wir, dass das einzige was dieser Welt ausgeht jener Platz ist, wo überdimensionale Fantasie-Wälder gepflanzt werden sollen, die wir ohnehin nicht angelegt hätten, denn CO2-Emissionen können durch viel intelligentere und billigere Methoden verhindert werden. Dass unser verschwenderischer Konsum fünf Planeten erfordern würde, ist eine einprägsame Formulierung, aber sie ist falsch. Der eine Planet, der uns zur Verfügung steht, ist mehr als genug.", "en": "Measured this way, the scary eco-crunch disappears. Due to technology, the individual demand on the planet has already dropped 35% over the past half-century, and the collective requirement will reach its upper limit before 2020 way below any overdraft. Translating CO2 into an illogical and inefficient measure of forest cover seems intended mainly to ensure that an alarming message results. In the scientific literature, a leading modeler acknowledges that most modelers regard this method as “hard to defend.” Two other research teams have pointed out that the ecological footprint “itself is nothing more than an important attention-grabbing device,” and that “it is less a scientific measure than one designed to raise public awareness and influence politics.” When we really examine the “ecological footprint” calculations, we discover that the only thing the world is running out of is space to plant a colossal amount of imaginary forest that we wouldn’t have planted anyway, to avoid CO2 emissions that we can prevent through much smarter and cheaper means. That our profligate consumption requires five planets is a catchy story, but it is wrong. The planet we have is more than enough."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Gleichwohl war er sehr glücklich bewegt über diese erste Anrede; denn trotz der Trophäe, dem makabren Angebinde, das er auf dem Herzen trug, hing er an Herrn Settembrini, legte großes Gewicht auf sein Dasein, und der Gedanke, gänzlich und auf immer von ihm verworfen und aufgegeben zu sein, wäre denn doch beschwerender und schrecklicher für seine Seele gewesen, als das Gefühl des Knaben, der in der Schule nicht mehr in Betracht gekommen war und die Vorteile der Schande genossen hatte, wie Herr Albin … Doch wagte er nicht, von seiner Seite das Wort an den Mentor zu richten, und dieser ließ abermals Wochen vergehen, bis er sich dem Sorgenzögling wieder einmal näherte. »Nun ja, da sie krank ist …« und hat am 2. April 19.. zwischen 7½–¾h abends in Gegenwart seiner Gemahlin Jadwiga und der Herren Michael Lodygowski und Ignaz von Mellin Herrn Kasimir Japoll, der in Gesellschaft des Herrn Janusz Teofil Lenart und zweier unbekannter Mädchen in der American Bar hiesigen Kurhauses bei alkoholischen Getränken saß, mehrfach geohrfeigt.", "en": "Settembrini, set great store by his character and opinions; and the thought of being cast off would have weighed upon his spirit more heavily than that remembered boyish feeling of being left behind at school and not counting any more, of enjoying, like Herr Albin, the boundless advantages of his shameful state. He did not venture, however, himself to address his mentor; who, for his part, let weeks elapse before he again approached his “delicate child.” “Well, of course, she is ill—” “and, on the 2d of April, 19—, between 7.30 and 7.45 in the evening, in the presence of his wife Jadwiga and MM. Michael Lodykowski and Ignaz von Mellin, administered several boxes on the ear to M. Kasimir Japoll, who was seated in the company of M. Janusz Teofil Lenart and two unknown young women, in the American bar of the Kurhaus, imbibing alcoholic drinks."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Das kürzlich zwischen Australien und Indien getroffene Sicherheitsabkommen, das während des Besuches von Premierminister Kevin Rudd in Neu-Delhi unterzeichnet wurde, symbolisiert die Bedeutung gemeinsamer politischer Werte, indem es zur Ausweitung der strategischen Gruppierung der asiatisch-pazifischen Länder beiträgt. Das Abkommen zwischen Indien und Australien hat wenig Aufmerksamkeit erregt, es ist jedoch insofern von Bedeutung, als es Schlüsselelemente des australischen Sicherheitsabkommens mit Japan widerspiegelt – und des Abkommens zwischen Indien und Japan. Jedes dieser drei Abkommen, sowie das 2005 getroffene Rahmenabkommen zu den amerikanisch-indischen Verteidigungsbeziehungen, erkennt ein gemeinsames Engagement für Demokratie, Freiheit, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit an und verpflichtet seine Unterzeichner gemeinsam daran zu arbeiten, Sicherheit in Asien herzustellen. Eine geopolitische Teilung in Asien, die sich um politische Werte dreht, hätte natürlich erhebliche Folgen. Und obwohl Asien – mit den weltweit am schnellsten wachsenden Märkten, den am schnellsten steigenden Militärausgaben und den konfliktträchtigsten Brennpunkten – den Schlüssel zur neuen zukünftigen Weltordnung in der Hand hält, liegen seine Großmächte weiter miteinander im Clinch. Entscheidend für Asiens Zukunft ist das strategische Dreieck aus China, Indien und Japan. Seit Japan während der Regentschaft von Kaiser Meiji in der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts Weltmachtstatus erlangte, hat kein anderer nicht-westlicher Staat so viel Potenzial entwickelt, die Weltordnung zu verändern wie China heute. Der Zusammenschluss der US-Nachrichtendienste hat in seiner Einschätzung 2009 sogar prognostiziert, dass China in der Lage ist die globale Geopolitik tiefgreifender zu beeinflussen als jedes andere Land. Allerdings spaltet Chinas Aufstieg Asien, und sein zukünftiger Verlauf wird davon abhängen, wie seine Nachbarn und andere Akteure, wie die USA, mit seiner rasant zunehmenden Macht umgehen. Zurzeit trägt Chinas zunehmende Macht dazu bei, amerikanischen Militäreinsätzen vor Ort in Ostasien Gültigkeit zu verleihen. Auch bei den amerikanischen Bemühungen neue Verbündete in Asien zu gewinnen, erweist sich der China-Faktor als nützlich. Die Spannungen in einigen der bestehenden Partnerschaften Amerikas könnten sich allerdings stärker bemerkbar machen, während sich die Beziehung zwischen den USA und China in den kommenden Jahren vertieft. So hat der Aufbau einer stärker auf Zusammenarbeit beruhenden Beziehung mit China in der US-Politik mittlerweile Vorrang vor dem Verkauf moderner Waffen an asiatische Verbündete, damit der Transfer von Angriffswaffen keine Vergeltungsmaßnahmen Chinas in anderen Bereichen provoziert. Während die Europäische Union aus Demokratien gebildet wurde, sind die politischen Systeme in Asien so unterschiedlich – und einige so undurchsichtig –, dass der Aufbau zwischenstaatlichen Vertrauens nicht einfach ist. In Europa haben die blutigen Kriege des vergangenen Jahrhunderts bewaffnete Auseinandersetzungen heute undenkbar gemacht.", "en": "Yet, the recent Australia-India security agreement, signed during Prime Minister Kevin Rudd’s visit to New Delhi, symbolizes the role of common political values in helping to forge an expanding strategic constellation of Asian-Pacific countries. The Indo-Australian agreement received little attention, but such is its significance that it mirrors key elements of Australia’s security accord with Japan – and that between India and Japan. All three of these accords, plus the 2005 US-India defense framework agreement, recognize a common commitment to democracy, freedom, human rights, and the rule of law, and obligate their signatories to work together to build security in Asia. An Asian geopolitical divide centered on political values would, of course, carry significant implications. And, while Asia – with the world’s fastest-growing markets, fastest-rising military expenditures, and most-volatile hot spots – holds the key to the future global order, its major powers remain at loggerheads. Central to Asia’s future is the strategic triangle made up of China, India, and Japan. Not since Japan rose to world-power status during the Meiji emperor’s reign in the second half of the nineteenth century has another non-Western power emerged with such potential to alter the world order as China today. Indeed, as the US intelligence community’s 2009 assessment predicted, China stands to affect global geopolitics more profoundly than any other country. China’s ascent, however, is dividing Asia, and its future trajectory will depend on how its neighbors and other players, like the US, manage its rapidly accumulating power. At present, China’s rising power helps validate American forward military deployments in East Asia. The China factor also is coming handy in America’s efforts to win new allies in Asia. But, as the US-China relationship deepens in the coming years, the strains in some of America’s existing partnerships could become pronounced. For example, building a stronger cooperative relationship with China is now taking precedence in US policy over the sale of advanced weaponry to Asian allies, lest the transfer of offensive arms provoke Chinese retaliation in another area. While the European community was built among democracies, the political systems in Asia are so varied – and some so opaque – that building inter-state trust is not easy. In Europe, the bloody wars of the past century have made armed conflict unthinkable today."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "So ergab eine gemeinsam von Wissenschaftlern und in Armut lebenden Menschen produzierte aktuelle britische Studie, dass, während grundlegende materielle Bedürfnisse einschließlich der Gesundheit für das Wohlbefinden wichtig waren, Autonomie und ein Gefühl von Sinnhaftigkeit genauso bedeutsam waren. Mit den von Sozialwissenschaftlern und Statistikern entwickelten aggregierten Top-down-Kennzahlen lassen sich derartige Ergebnisse nicht erfassen. Während zeitintensive empirische Untersuchungen nicht immer praktikabel sind, ist es wichtig, sich zu erinnern, dass das Konzept des Wohlbefindens sehr viel breiter gefasst ist als die meisten anderen Wirtschaftsindikatoren. Und wichtig ist, dass die hier skizzierten, auf dem Vermögen und dem Wohlbefinden aufbauenden Ansätze einander ergänzen: Die über Ersteres gemessenen Aktiva stellen die Mittel zur Verfügung, um Letzteres zu erreichen. Tatsächlich verweist das politische Rahmenwerk Neuseelands explizit auf diese Verbindung. Das Spannende an diesen alternativen Ansätzen zur Beurteilung und Messung des wirtschaftlichen Erfolges einer Gemeinschaft oder eines Landes ist die Menge an praktischen Fortschritten, die bei der Formulierung von Konzepten, der Schaffung von Kennzahlen und der Entwicklung eines Fachkonsenses über die Richtung, die die Politik einschlagen soll, bereits erzielt wurden. Ohne breite Übereinstimmung darüber, was die Alternative sein könnte, war die Aufgabe des BIP als wichtigste Messgröße des Wohlstandes immer unmöglich. Und es wird noch viele Jahre Arbeit an der statistischen Front erfordern, um einen Rahmen zu entwickeln, der so differenziert und gut eingebettet ist wie das BIP und die damit verbundenen wirtschaftlichen Kennzahlen. Doch die Richtung der Veränderungen ist klar, und der Impuls, sie herbeizuführen, ist stark.", "en": "For example, one recent UK study, co-produced by researchers and people experiencing poverty, found that while basic material needs including health were important to well-being, autonomy and a sense of purpose mattered just as much. The top-down aggregate indicators devised by social scientists and statisticians cannot capture such findings. While time-intensive ground-level research will not always be practical, it is important to keep in mind that the concept of well-being is much richer than most other economic indicators. Importantly, the comprehensive wealth and well-being approaches outlined here are complementary: the assets measured by the former provide the means to achieve the latter. Indeed, New Zealand’s policy framework makes this link explicit. What is exciting about these alternative approaches to assessing and measuring the economic success of a community or country is the amount of practical progress already made in defining concepts, creating metrics, and building expert consensus about the direction policymaking should take. Ditching GDP as the main gauge of prosperity was always impossible in the absence of broad agreement about what the alternative might be. And it will take many more years of work at the statistical coalface to develop a framework as sophisticated and well-embedded as GDP and related economic indicators. But the direction of change is clear, and the impetus to bring it about is powerful."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Aus seiner hochtrabenden Perspektive fiel Frankreich von Natur aus die Rolle des Hüters der europäischen Werte zu, die seiner Meinung nach inhaltsgleich mit den französischen Werten waren. 1930 sagte Winston Churchill über sein Land: „Wir sind für Europa, aber kein Teil von ihm.“ Dieses Gefühl teilen immer noch viele Briten. De Gaulle stimmte dem zu. Mit einer gewissen Ironie sagte er einst, dass Großbritannien als Mitglied einer Europäischen Union seine Identität verlieren würde, was sehr schade wäre. Doch können Kultur und Nationalität oder selbst gaullistischer Chauvinismus nicht alles erklären. Es gibt eine wichtige politische Dimension der großbritannienfreundlichen oder ‑feindlichen Gefühle in Europa. Die Franzosen, die angaben, für einen EU-Austritt Großbritanniens zu sein, waren zum größten Teil Linke, während viele, die gegenteiliger Meinung waren, eher rechts standen. Der Grund dafür ist nicht ganz klar, wahrscheinlich liegt es aber daran, dass es unter den Rechten Neoliberale gibt, die die britische Einstellung zu Wirtschaft und freiem Handel teilen. Wie Linke überall bevorzugt die französische Linke ein hohes Maß an staatlicher Kontrolle über die Wirtschaft zusammen mit eher technokratischen als liberalen Lösungen für soziale und wirtschaftliche Probleme. Diese Denkweise hat beim Aufbau der europäischen Institutionen eine bedeutende Rolle gespielt. Jean Monnet, einer der Paten der europäischen Einigung, verkörperte diese Tendenz – er war ein geborener Bürokrat, der Politikern misstraute. In der Demokratie ist die Politik chaotisch und spaltend und zudem voll von Kompromissen. Monnet hasste all das. Er war von dem Ideal der Einheit besessen. Und er wollte Sachen erledigen – ohne Kompromisse für politisches Taktieren und Verhandeln. Monnet und andere europäische Technokraten waren nicht wirklich gegen die Demokratie, aber in ihrem Eifer, die verschiedenen Nationalstaaten Europas zu vereinigen, schienen sie sie häufig zu ignorieren. Die Eurokraten wussten, was für Europas Bürger am besten war, und sie wussten, was zu tun war. Zu viele öffentliche Debatten oder die Einmischung von Bürgern und ihren politischen Vertretern würden das Ganze nur verlangsamen. Daher kommt die typische EU-Sprache über „unaufhaltsame Züge“ und „unumkehrbare Entscheidungen“: Die Bürger sollen die Weisheit der großen Planer nicht in Frage stellen. Diese Betonung der Planung war ein Grund, warum das „europäische Projekt“ der Linken immer gefiel – und nicht nur in Frankreich. Der technokratische Glaube an ideale Modelle ist an sich utopistisch. Den Linken war auch eine tiefe Abneigung gegen den Nationalismus gemein, die aus zwei katastrophalen europäischen Kriegen stammte.", "en": "France, in his grandiose view, was the natural guardian of European values, which, according to him, were coextensive with French values. In 1930, Winston Churchill said of his country: “We are with Europe, but not of it.” It is a sentiment still shared by many in Britain. De Gaulle agreed. As he once put it, somewhat ironically, Britain would lose its identity as a member of a European union, and this would be a great pity. But culture and nationality, or even Gaullist chauvinism, cannot explain everything. There is an important political dimension to the pro- or anti-British sentiments in Europe. The French who said they wanted Britain to leave the EU were largely on the left, while many who held the opposite view were further to the right. It is not entirely clear why, though it is probably because the right includes neo-liberals, who share the British attitude to business and free trade. Like leftists everywhere, the French left favors a large degree of state control of the economy, together with technocratic rather than liberal solutions to social and economic problems. This type of thinking has played a vital role in the development of European institutions. Jean Monnet, one of the godfathers of European unification, embodied this tendency – a born bureaucrat who distrusted politicians. Democratic politics is messy and divisive, and riddled with compromises. Monnet hated all that. He was obsessed by the ideal of unity. And he wanted things to get done, uncompromised by political wheeling and dealing. Monnet and other European technocrats were not exactly opposed to democracy, but in their zeal to unify Europe’s diverse nation-states, they often appeared to ignore it. The Eurocrats knew what was best for Europe’s citizens, and they knew what needed to be done. Too much public debate, or interference from citizens and their political representatives, would only slow things down. Hence the typical EU language about “unstoppable trains” and “irreversible decisions”: citizens are not supposed to question the wisdom of great planners. This emphasis on planning was one reason why the “European project” always appealed to the left – and not only in France. The technocratic belief in ideal models is inherently utopian. Those on the left also shared a deep aversion to nationalism, born of two disastrous European wars."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Chinas Fünf-Billionen-Dollar-Gelegenheit SCHANGHAI – Nach Jahrzehnten spektakulärer Expansion steht China vor der schwierigen Aufgabe einer weichen wirtschaftlichen Landung. Die Pessimisten sind in der Oberhand, aber das bedeutet nichts. China hat einen Vorteil, den andere Länder in der unruhigen Weltwirtschaft der heutigen Zeit nicht haben: einen klaren Weg nach vorn. Ist das Land in der Lage, sich nachhaltig und umfassend um die Steigerung seiner Produktivität zu bemühen, kann es auch seine Wachstumsprobleme lösen, die Risiken einer Finanzkrise verringern und seinen Übergang zu einer konsumorientierten Wirtschaft mit hohen Einkommen und einer großen und wohlhabenden Mittelklasse meistern. Wenn dies funktioniert, könnte das chinesische BIP im Jahr 2030 um schätzungsweise fünf Billionen Dollar höher sein als dann, wenn die Politiker weiterhin auf investitionsbezogenes Wachstum setzen. Und in der Tat könnte China kaum eine Wahl haben: Die traditionellen Triebkräfte seiner Volkswirtschaft – ein riesiger Pool überschüssiger Arbeitskräfte und massive Investitionen in Infrastruktur, Bauwesen und Industriekapazitäten – neigen sich dem Ende zu. Die Größe der Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter hat ihren Höhepunkt überschritten, die Urbanisierung verlangsamt sich, und die Stahl- und Zementindustrie leidet unter Überkapazitäten. Die Kapitalrenditen sind zurückgegangen, also kann sich das Land, um ein ausreichendes Wachstum zu erreichen, nicht mehr auf Investitionsausgaben verlassen. Glücklicherweise allerdings hat China erhebliches Potenzial zur Steigerung der Arbeitsproduktivität, die bislang nur 10-30% derjenigen der Industriestaaten beträgt. Als das McKinsey Global Institute über 2.000 chinesische Unternehmen aus den Bereichen Kohle- und Stahlproduktion über Automobilbau bis hin zum Einzelhandel analysierte, fand es Möglichkeiten, die Produktivität bis 2030 um 20-100% zu steigern. Nehmen wir den chinesischen Dienstleistungssektor. Obwohl dieser schnell gewachsen ist und nun für über 50% des BIP verantwortlich ist, wird er immer noch hauptsächlich von Unternehmen mit geringer Wertschöpfung dominiert. Durchschnittlich arbeiten die Dienstleistungsunternehmen in China mit nur 15-30% der Produktivität der OECD-Länder. Zusätzlich zur Straffung bestehender Geschäftsbereiche (wie beispielsweise durch die Einführung automatischer Bezahlsysteme im Einzelhandel) hat das Land die Möglichkeit, seinen Produktionssektor durch stark wertschöpfende Unternehmensdienstleistungen wie Design, Buchhaltung, Marketing und Logistik zu ergänzen. In der Produktion selbst kann China mehr tun, als nur seine Fabriken zu automatisieren. Das Land ist der weltweit größte Hersteller von Robotern, aber pro 10.000 Arbeitern sind dort immer noch lediglich 36 Roboter tätig, verglichen mit 164 in den Vereinigten Staaten und 478 in Korea. Chinesische Unternehmen haben bereits bewiesen, dass sie automatisierte und manuelle Fertigungsstraßen miteinander verbinden können.", "en": "China’s $5 Trillion Opportunity SHANGHAI – China is facing the difficult task of managing a soft economic landing, after decades of spectacular expansion. Naysayers abound, but never mind them. China has an advantage that other countries in today’s troubled global economy lack: a clear path forward. If China carries out a sustained, comprehensive effort to raise productivity, it can address its growth challenges, reduce the risks of financial crisis, and complete its transition to a consumption-driven, high-income economy with a large and affluent middle class. If it does, its annual GDP could be an estimated $5 trillion larger by 2030 than it is likely to be if policymakers continue to pursue investment-led growth. And, in fact, China may have little choice. The traditional drivers of its economy – a vast pool of surplus labor and massive investments in infrastructure, housing, and industrial capacity – are becoming exhausted. The working-age population has peaked, urbanization is slowing, and the steel and cement industries are suffering from overcapacity. Returns on capital have declined, so China cannot rely on investment spending to generate sufficient growth. Fortunately, however, China has substantial room for gains in labor productivity, which is only 10-30% of the level in advanced economies. When the McKinsey Global Institute analyzed more than 2,000 Chinese companies in industries ranging from coal and steel to auto manufacturing and retail, it found opportunities to raise productivity by 20-100% by 2030. Consider China’s service sector. Though the sector has grown rapidly and now accounts for about 50% of GDP, low-value-added businesses still dominate. On average, service businesses in China are just 15-30% as productive as their counterparts in OECD countries. In addition to streamlining existing operations (for example, by introducing self-checkout systems in retail businesses), China has opportunities to complement its manufacturing sector with high-value-added business services in areas such as design, accounting, marketing, and logistics. In manufacturing itself, China can do more to automate its factories. China is the world’s largest purchaser of robots, but it still has only 36 robots per 10,000 workers, compared with 164 in the United States and 478 in Korea. Chinese companies have already shown that they can mix automated and manual assembly lines."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Wie viel Nutzen hätte es denn in Wahrheit, ein paar zusätzliche Clearinghäuser nach Mailand zu locken, wenn die turbulenten Finanzmärkte die Risikoaufschläge für Bankkredite und Staatsanleihen in die Höhe treiben? Werden jene hunderttausende junger – häufig talentierter, gebildeter und hart arbeitender – Italiener, die es in letzter Zeit auf der Suche nach Arbeit ins Vereinigte Königreich gezogen hat, von diesen kleinen Vorteilen profitieren, wenn sie gezwungen sind, arbeitslos nach Hause zurückzukehren? All dies weist auf ein letztes großes Risiko hin, das aus einem Brexit erwachsen könnte: die Stärkung populistischer Bewegungen mit ihrer gefährlichen nationalistischen Botschaft. Deren Führer, die schon lange die EU für Italiens wirtschaftliche Schwierigkeiten verantwortlich machen, würden mit Sicherheit versuchen, die Folgen des Brexit zu verdrehen, um die Bürger gegen Europa einzunehmen. Natürlich wären derartige Behauptungen falsch. Das wahre Hindernis für Stabilität und Wohlstand in Italien sind die mächtigen Interessengruppen, die sich seit langem Reformen widersetzen. Tatsächlich würde es dem Land außerhalb der EU, die der Macht der Interessengruppen stillschweigend gewissen Grenzen setzt, schlechter gehen. Doch in ihrer Verzweiflung könnten die Italiener und andere der populistischen Versuchung nachgeben, und das gesamte europäische Projekt könnte in Gefahr geraten. Italien würde kaum davon profitieren, einen geringfügig größeren Einfluss in einer auseinanderfallenden EU zu haben, selbst wenn Mailand tatsächlich ein paar zusätzliche Finanzdienstleistungsunternehmen erhielte, die einige hundert zusätzliche hoch bezahlte Fachkräfte beschäftigen würden. Es ist Zeit, dass die Europäer beginnen, die tatsächlich von einem Brexit ausgehenden finanziellen, wirtschaftlichen und politischen Bedrohungen ernst zu nehmen. Andernfalls könnten sie sich, wenn sie endlich das Testament ihres dahingegangenen Verwandten lesen, mit leeren Händen wiederfinden – und mit einem Erbe voller Haftungsverpflichtungen.", "en": "After all, how much good will it really do to attract a few more clearing houses to Milan, when turbulent financial markets are increasing the spreads on bank lending and government bonds? Will the hundreds of thousands of young Italians – often talented, educated, and hard-working – who have lately flocked to the UK looking for work benefit from those small gains when they are forced to head back home, unemployed? All of this speaks to a final major risk that could arise from Brexit: the invigoration of populist movements, with their dangerous nationalist message. Their leaders, having long blamed the EU for Italy’s economic struggles, would surely try to spin the consequences of Brexit to turn citizens against Europe. To be sure, such claims would be false. The real impediment to stability and prosperity in Italy are the powerful interest groups that have long resisted needed reforms. In fact, the country would be worse off outside the EU, which implicitly imposes some limits on the interest groups’ power. But if, in their desperation, Italians and others succumb to the populist temptation, the entire European project could be jeopardized. Italy would hardly benefit from having marginally more influence in a disintegrating EU, even if Milan did have a few more financial services firms, employing a few hundred more highly paid professionals. It is time for Europeans to start taking seriously the financial, economic, and political threats that Brexit actually poses. Otherwise, when they finally do read their departed relative’s will, they might find themselves empty-handed – and facing a legacy of liabilities."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Und kurz denn, Herrn Settembrinis unerbittliche Pädagogik hätte vollständig einpacken können vor den Gesichten des Unruhigen Hauses, auf welche der Schauder religiöser Ehrfurcht denn doch eine menschlichere Rückwirkung gewesen wäre, als jene hochnäsige Vernunftmoralisterei, die unser höchstleuchtender Sonnenritter und Vikarius Salomonis hier dem Wahnsinn entgegenzusetzen beliebte. »So verhält sich das also«, sagte Hans Castorp. »Ich wußte es nicht, aber es interessiert mich schon längst, was es mit solchen Augen auf sich hat.« »Benissimo!« rief Settembrini. »Gesellschaftsvertrag … das ist die Aufklärung, das ist Rousseau. Ich hätte nicht gedacht –«", "en": "In short, Herr Settembrini’s inexorable pedantry would have had to confess itself beaten before these sights in the violent ward; in the face of which, the shudder of religious awe would surely have been a more human reaction than this condescending twaddle about reason, which our Worshipful Brother and Eminent Preceptor saw fit to put forward as a treatment for insanity. “So that’s it.” Hans Castorp said. “I never knew that—but I’ve wondered for a long time what it is about eyes like that.” “Benissimo!” cried Settembrini. “Social contract—why, that is Enlightenment, that is Rousseau. I had no idea—”"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Joachim wußte das nicht. Sie legten ab und betraten zum zweiten Male den Speisesaal, wo die Mahlzeit schon wieder in vollem Gange war. {42}Senator Castorp war hager und hochgewachsen. Die Jahre hatten ihm Rücken und Nacken gekrümmt, aber er suchte die Krümmung durch Gegendruck auszugleichen, wobei sein Mund, dessen Lippen nicht mehr von Zähnen gehalten wurden, sondern unmittelbar auf dem leeren Zahnfleisch ruhten (denn sein Gebiß legte er nur zum Essen an), sich auf würdig-mühsame Art nach unten zog, und hierdurch eben, wie auch wohl als Mittel gegen eine beginnende Unfestigkeit des Kopfes, kam die ehrenstreng aufgeruckte Haltung und Kinnstütze zustande, die dem kleinen Hans Castorp so zusagte. »Wir müssen nun aber in die Liegekur«, sagte Joachim besonnen.", "en": "Joachim did not know. They entered the dining-room, where the meal was again in full swing. Senator Castorp was tall and lean. The years had bent his back and neck, but he tried to counteract the curvature by pressure in another direction; drawing down his mouth with sedulous dignity, though the lips were shrunken against the bare gums, for he had lost all his teeth, and put in the false ones only to eat. It was this posture also which helped to steady an incipient shaking of the head, gave him his look of being sternly reined up, and caused him to support his chin on his neckcloth in the manner so congenial to little Hans Castorp’s taste. “I think,” Joachim said thoughtfully, “that we ought to be going to lie down.”"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Abgesehen von Firmen, die jeden Tag bereits 24 Stunden mit Schichtbetrieb ausfüllen, bedeutet eine Verlängerung der täglichen Arbeitszeit der Menschen auch eine Verlängerung der täglichen Nutzungszeit des Kapitals. Eine Arbeitszeitverlängerung um 10 % kommt deshalb einem Anstieg des produktiven Kapitalstocks einer Volkswirtschaft um 10 % gleich. Das Vermögen erhöht sich sprunghaft, und die Produktion steigt unmittelbar. Die Theorie des festen Arbeitskuchens geht davon aus, dass die Verlängerung der Arbeitszeit und die Erhöhung der Beschäftigung ökonomisch dasselbe sind. In Wahrheit ist der Unterschied erheblich. Längere Arbeitszeiten können praktisch sofort umgesetzt werden. Doch die Beschäftigung von mehr Arbeitskräften ist zeitraubend und teuer, weil es dazu im Normalfall neuer Investitionen bedarf. Die Arbeitszeitverlängerung ist der ideale Weg, Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit rasch zu erhöhen. Mittelfristig wird die Verlängerung der Arbeitszeit zudem zu höheren Beschäftigungszahlen führen, da sie bei gleich bleibenden Lohnkosten die Leistung eines jeden Arbeiters erhöht. Viele Arbeitskräfte, deren Leistung für eine Kostendeckung bisher als zu gering eingestuft wurde, werden jetzt eingestellt, da sie nach der Arbeitszeitverlängerung das Geld, das sie kosten, selbst erwirtschaften. Firmen werden in neue Arbeitsplätze investieren, weil sie ihren Gewinn durch die Einstellung neuer Mitarbeiter noch über jenes Niveau hinaus steigern können, das bereits aus der Verlängerung der Arbeitszeit ohne Lohnausgleich resultiert. Manchmal wird befürchtet, der längere Arbeitstag führe nicht zu Neueinstellungen, weil damit das Einsatzverhältnis von Kapital und Arbeit reduziert und somit die Grenzproduktivität der geleisteten Arbeitsstunden gesenkt würde. Die Senkung könne so weit führen, dass der positive Effekt der Arbeitszeitverlängerung pro Mitarbeiter überkompensiert werde. Doch diese Furcht ist unbegründet. Wegen des „Kapitalnutzungseffekts“ erhöht sich das Verhältnis von Kapitalnutzungszeit und Arbeitseinsatz nämlich nicht, und folglich gibt es auch keine signifikanten Auswirkungen auf die Grenzproduktivität der geleisteten Arbeitsstunden. Der theoretische Effekt auf die Beschäftigung ist eindeutig positiv, weil marginale Arbeitskräfte wegen der Verlängerung der Arbeitszeit produktiver werden, ohne mehr zu kosten. Gibt es genügend Nachfrage, um die aus der Arbeitszeitverlängerung resultierende zusätzliche Güterangebot zu nutzen? Die Verfechter der Lump-of-Labor-Theorie sagen nein. Schließlich ist diese Wirtschaft ja eine Tauschwirtschaft, in der nichts verschenkt wird. Konkret: Da mehr Güter bei gleichem Lohn produziert werden, steigen die Gewinne genau um den Wert der gesteigerten Produktion. Daher entsteht automatisch die Kaufkraft für den Erwerb der zusätzlich produzierten Güter. Der Unternehmer kann seiner Frau einen neuen Pelzmantel kaufen oder, was besser wäre, seinen Arbeitern eine neue Fabrik oder eine neue Maschine.", "en": "Except for where all 24 hours of the day are filled with shift work, increasing the daily working time of people extends daily capital utilization. Thus, a 10% increase in working time is the same as if the economy’s stock of productive capital were increased by 10%. There is a jump in wealth and an immediate production boom. The lump-of-labor theory assumes that working longer and employing more people is the same thing. But they are very different. Longer working time can be achieved nearly instantaneously, whereas employing more people is time consuming and expensive, as it typically requires new physical investment. Working longer is thus the ideal way to achieve growth and competitiveness. In fact, extending daily working times will, in the medium term, also result in higher employment, because it will increase productivity while labor costs remain constant. Some workers whose productivity was too low to cover their cost will now be hired, as firms will find it worthwhile to expand output above the level resulting from the increased working time itself by investing more capital and hiring more workers. Some fear that extending the workday will not produce more jobs because the resulting expansion of hours worked will reduce the capital-labor ratio. This would lower the marginal productivity of hours worked sufficiently to offset the positive effects of increasing the number of hours per worker. But, again, capital would also work longer. Because of the “capital utilization effect,” the capital-labor ratio would not, in fact, decline, and hence there would be no significant effect on the marginal productivity of hours worked. The theoretical effect on employment is unambiguously positive, because marginal workers will be more productive as they work longer. Would there be enough demand to absorb the additional output resulting from increasing the workday? Advocates of the lump-of-labor view say no. But as more goods are produced while the wage per worker is fixed, profits increase by exactly the same amount as the value of output does."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Weg von einem gekröhnten Kapitalismus BRATISLAVA: In den zehn Jahren der Veränderungen nach dem Zusammenbruch des Kommunismus hat man sich bei den politischen Reformen allzu oft nur auf die Einführung von freien Wahlen konzentriert. Wirtschaftliche Reform wurde oft einfach nur als die Schaffung einer umfassenden makroökonomischen Stabilität verstanden, so wie es der sogenannte „Washingtoner Konsens“ fordert. Gerade dieses Einvernehmen ist der Punkt, gegen den sich die Demonstranten in den Strassen von Washington nun richten. Es ist kein Wunder, dass un-liberale Demokratie und gekrönter Kapitalismus die Ergebnisse von solch einfachen politischen Vorschriften sind. In meinem Land, der Slowakei, und überall in Zentral- und Osteuropa hat sich die Übergangszeit als ein weitaus komplizierterer, komplexerer und längerer Prozeß herausgestellt, als ursprünglich erwartet. Das Grundproblem liegt darin, dass das Vermächtnis des Kommunismus eine viel größere Last ist, als es sich die Mehrheit der Bevölkerung, inclusive der Experten, jemals hätten vorstellen können – und dabei geht es auch mehr um das, was in den Köpfen der Menschen hängengeblieben ist, als um die kommunistischen wirtschaftlichen Strukturen. Trotz allem hat sich der IMF-Management-Direktor, Stanley Fisher, auf einer kürzlich abgehaltenen Konferenz in Moskau, erneut sehr deutlich für den ‚Washingtoner Konsens’ eingesetzt. Im Zuge dessen betonte Fisher die „Bedeutung von markoökonomischer Stabilisierung - basierend auf einer Liberalisierung von Preisen und Handel - , von Konvertierbarkeit der Währung, von einem stringenten Budget und einer klaren Geldpolitik sowie von einer schnellen Privatisierung“ für den Erfolg von Reformen. Dieser Konsens bleibt wichtig, dennoch ist er für einen Erfolg an sich unzureichend. Der Aufbau von effektiven Institutionen ist ebenfalls von immenser Bedeutung.", "en": "The Road from Crony Capitalism BRATISLAVA: In the ten years of postcommunist transition, political reform has often been reduced to the issue of holding free elections. Economic reform was often simplistically understood as only (or at least above all) encompassing macroeconomic stabilisation as promoted by the so-called 'Washington consensus,' now being condemned by demonstrators in the streets of Washington. It is no surprise that the results of so simplistic a policy prescription were often illiberal democracy and crony capitalism. The transition in my country, Slovakia B and, indeed, across Central and Eastern Europe B has turned out to be a more complicated, complex, and longer process than originally expected. The basic problem lies in the fact that the heritage of communism is a much greater burden than the majority of people, including experts, ever imagined, and was much more about the inheritance in people's heads than the inherited economic structure. At a recent conference in Moscow, however, IMF Deputy Managing Director Stanley Fisher continued to stress the importance of the 'Washington consensus' - ie, macroeconomic stabilisation based on liberalizing prices and trade, currency convertibility, tight budgetary and monetary policy and rapid privatisation B for the success of reform. That consensus remains important, but it is insufficient for success. Building effective institutions is equally important."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Acemoglus Auswertung der jüngsten Forschungsergebnisse zum Lobbyismus besagt, dass Teile des privaten Sektors sich eine Lockerung der Finanzregeln wünschten – und hart arbeiteten und viel Geld ausgaben, um dies zu erreichen. Der Anstoß für einen großen Subprime-Markt ging vom privaten Sektor aus: von „Innovationen“ der riesigen Hypothekenbanken Countrywide, Ameriquest und vielen anderen, die von den großen Investmentbanken unterstützt wurden. Und, um es deutlich zu sagen, es waren einige der größten Akteure der Wall Street, nicht überschuldete Hauseigentümer, die im Gefolge der Krise großzügige staatliche Rettungsgelder erhielten. Acemoglu nächste Frage ist, ob es Belege dafür gibt, dass sich die Einkommensverteilung in den USA in den späten 1990er Jahren verschlechterte, was dann Politiker dazu brachte, die Kreditvergabe an Leute, die „ins Hintertreffen gerieten“, zu erleichtern? Tatsächlich hat die Ungleichheit der Einkommensverteilung in den USA in den letzten 40 Jahren stark zugenommen, aber die zeitlichen Abläufe stimmen überhaupt nicht mit der hier untersuchten Geschichte überein. So wissen wir etwa aus Arbeiten, die Acemoglu gemeinsam mit David Autor (ebenfalls MIT) erstellt hat, dass die Einkommen der obersten 10% während der 1980er Jahre steil anstiegen. Die wöchentlichen Einkommen der ärmeren 50% und der untersten 10% wuchsen zu dieser Zeit nur langsam, aber in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre verdienten die Menschen am unteren Ende der Einkommensverteilung tatsächlich vergleichsweise gut. Also hatte im Vorfeld des Subprime-Wahnsinns, der am Anfang des neuen Jahrhunderts einsetzte, niemand mehr zu kämpfen als zuvor. Acemoglu verweist – unter Rückgriff auf Daten von Thomas Piketty und Emmanuel Saez – außerdem darauf, dass die Dynamik bei der Lohnverteilung für das oberste Prozent der Gehaltsempfänger in den USA anders aussieht. Wie bereits Thomas Philippon und Ariell Reshef vergeschlagen haben, scheint der starke Anstieg der Verdiensthöhe stärker mit der Deregulierung des Finanzsektors (und möglicherweise anderer Sektoren) in Verbindung zu stehen. Anders ausgedrückt: Die großen Gewinner aller Arten von „Finanzinnovationen“ während der letzten drei Jahrzehnte waren nicht die Armen (oder selbst die Mittelschicht), sondern die Reichen – diejenigen, die bereits vorher hoch bezahlt wurden. Abschließend untersucht Acemoglu die Rolle der Unterstützung durch die US-Bundesregierung für den Eigenheimbereich. Es stimmt, dass die USA den Eigenheimerwerb schon seit langem subventionieren – überwiegend über die Steuerabzugsfähigkeit von Hypothekenzinsen. Doch erklären diese Subventionen in keiner Weise den Zeitpunkt des Booms auf dem Eigenheimsektor und die haarsträubende Vergabe von Hypothekenkrediten.", "en": "Acemoglu’s assessment of recent research on lobbying is that parts of the private sector wanted financial rules to be relaxed – and worked hard and spent heavily to get this outcome. The impetus for a big subprime market came from within the private sector: “innovation” by giant mortgage lenders like Countrywide, Ameriquest, and many others, backed by the big investment banks. And, to be blunt, it was some of Wall Street’s biggest players, not overleveraged homeowners, who received generous government bailouts in the aftermath of the crisis. Acemoglu next asks whether there is evidence that the income distribution in the US worsened in the late 1990’s, leading politicians to respond by loosening the reins on lending to people who were “falling behind”? Income in the US has, in fact, become much more unequal over the past 40 years, but the timing doesn’t fit this story at all. For example, from work that Acemoglu has done with David Autor (also at MIT), we know that incomes for the top 10% moved up sharply during the 1980’s. Weekly earnings grew slowly for the bottom 50% and the bottom 10% at the time, but the lower end of the income distribution actually did relatively well in the second half of the 1990’s. So no one was struggling more than they had been in the run-up to the subprime madness, which came in the early 2000’s. Using data from Thomas Piketty and Emmanuel Saez, Acemoglu also points out that the dynamics of the wage distribution for the top 1% of US income earners look different. As Thomas Philippon and Ariell Reshef have suggested, this group’s sharp increase in earning power appears more related to deregulation of finance (and perhaps other sectors). In other words, the big winners from “financial innovation” of all kinds over the past three decades have not been the poor (or even the middle class), but the rich – people already highly paid. Finally, Acemoglu examines the role of federal government support for housing. To be sure, the US has long provided subsidies to owner-occupied housing – mostly through the tax deduction for mortgage interest. But nothing about this subsidy explains the timing of the boom in housing and outlandish mortgage lending."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Zwei forensische Gutachten haben bestätigt, dass die Handschrift auf der belastenden CD gefälscht ist. Darüber hinaus enthalten die Putsch-Dokumente Informationen, die zu dieser Zeit noch gar nicht bekannt waren, darunter Verweise auf Unternehmen, nichtstaatliche Organisationen, Krankenhäuser und andere Einrichtungen, die erst Jahre nach dem angeblichen Entwurf des Plans gegründet wurden. Stellen Sie sich die Szene im Gerichtssaal vor: Der Verteidiger zeigt auf das Hauptbeweisstück und sagt zum Ankläger: “Sie behaupten, diese CD mit sämtlichen belastenden Dokumenten sei von meinem Klienten im Jahr 2003 erstellt worden. Können Sie erklären, wie mein Klient die Namen der Offiziere einer Fregatte kennen konnte, die erst 2005 zum Einsatz kam? Oder das Nummernschild eines Fahrzeugs, das erst 2006 ausgestellt wurde?” Der Richter wendet sich erwartungsvoll an den Ankläger. Der Ankläger, in Schweiß gebadet, bringt kein Wort heraus. Der Richter schlägt seinen Hammer nieder. Das Verfahren ist beendet. Oder stellen Sie sich den Fall einer Gruppe junger Offiziere vor, die angeklagt sind, Prostitution organisiert und Staatsgeheimnisse gestohlen zu haben. Die Anklage beruht wiederum auf elektronischen Dateien, die angeblich im Haus eines des Angeklagten gefunden wurden. Aber die Polizei hat einen entscheidenden Irrtum begangen und damit das Komplott offengelegt: Nachdem sie angeblich einen anonymen Hinweis auf Ahmet A. (ein Pseudonym) erhalten hatten, durchsuchten sie statt dessen das Haus von Ahmet B. – und fanden unter dessen Besitztümern trotzdem irgendwie die belastenden Dateien. Ahmet B. ist offensichtlich nicht Ahmet A., und die einzige Erklärung dafür ist, dass die Beweise im falschen Haus versteckt wurden. Ahmet B. wurde schließlich (nach neun Monaten) freigelassen, aber das Verfahren geht weiter. Auch andere Fälle sind voll von ähnlichen Beispielen. Ein Staatsanwalt befragt einen Verdächtigen zu einem Plan, Christen einzuschüchtern, bevor die Polizei diesen tatsächlich “aufgedeckt” hat. Ein Journalist wird eingesperrt, weil seine Notizen für ein unvollendetes Manuskript über die Gülen-Bewegung als Anweisungen einer terroristischen Organisation interpretiert werden. Ein hochrangiger Polizeibeamter, Verfasser eines Berichts über die Rechtsbrüche gülenistischer Staatsanwälte, wird eingesperrt, weil in seinem Büro illegale Aufzeichnungen abgehörter Telefonate gefunden wurden – mehrere Tage, nachdem er aus diesem Büro ausgezogen war. In Hollywood-Filmen kommt die Gerechtigkeit schnell, aber nicht in der Türkei, wo die Gerichte die enormen Probleme mit den von der Polizei und den Anklägern präsentierten Beweisen bislang weitgehend ignoriert haben. Die irrsinnigen Prozesse werden weiter geführt, und es werden weitere Menschen hinein gezogen.", "en": "Two forensic reports have established that the handwriting on the incriminating CD was forged. Perhaps most dramatically of all, the coup documents contain much information that could not possibly have been known at the time, including references to companies, NGOs, hospitals, and many other entities that were established years after the plan is supposed to have been hatched. Imagine the courtroom scene. The defense lawyer points to the key piece of evidence and addresses the prosecutor: “You, sir, claim that this CD containing all the incriminating documents was prepared by my client in 2003. Can you explain how my client could have known the names of officers on a frigate that joined the Navy only in 2005? Or the license plate on a vehicle that was issued in 2006?” The judge turns towards the prosecutor expectantly. Sweating profusely, the prosecutor has nothing to say. The judge brings down his gavel with a loud thump. The case is dismissed. Or consider the case of a group of young officers charged with organizing a prostitution ring and stealing state secrets. The charges again rest on electronic files, supposedly found in the defendants’ homes. But the police made an elementary error that revealed the set-up: after supposedly receiving an anonymous tip about Ahmet A. (a pseudonym), they mistakenly searched Ahmet B.’s home – and yet somehow found the incriminating files among B.’s possessions. Ahmet B. is obviously not Ahmet A., and the only explanation is that the evidence was planted – in the wrong house. Ahmet B. was eventually released (after nine months), but the case still goes on. Similar examples abound in other cases. A prosecutor questions a suspect about a plan to intimidate Christians before the police have actually “discovered” it. A journalist is jailed because his notes for an unfinished manuscript on the Gülen movement are construed as instructions from a terrorist organization. A senior police officer who has written an exposé detailing Gülenist prosecutors’ misdeeds is jailed after police find illegal recordings of intercepted calls in his office – which he had vacated days earlier. Vindication comes quickly in Hollywood movies, but not in Turkey, whose courts have so far seemed oblivious to the glaring problems with evidence presented by police and prosecutors. Ludicrous cases proceed, and more people are being dragged into them."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Asiens funktionsuntüchtige Demokratien Asien ist dieses Jahr im Wahlfieber. Auf den Philippinen und in Taiwan wurden neue Präsidenten gewählt und in Indien und Malaysia kamen neue Parlamente und Regierungschefs an die Macht. Im September finden erneut zwei entscheidende Wahlgänge statt: Eine Parlamentswahl in Hongkong und eine Präsidentenwahl in Indonesien. Die Wähler werden möglicherweise einem beunruhigenden Paradoxon folgen, das sich in der Region herausgebildet hat: Je „kraftvoller\" die asiatische Demokratie wird, umso weniger funktionstüchtig ist sie. An Beispielen herrscht kein Mangel: Der Versuch der Opposition in Südkorea Präsident Roh Moo Hyun aufgrund fadenscheinigster Ausreden seines Amtes zu entheben; die Unfähigkeit des taiwanesischen Präsidenten Chen Shui-bian, ein Gesetz in dem von der Oppositionspartei Kuomintang kontrollierten Parlament beschließen zu lassen; die von Stillstand gekennzeichnete erste Amtsperiode der philippinischen Präsidentin Gloria Macapagal Arroyo und die Pattsituation in ihrer zweiten Amtszeit um Steuerreformen, die notwendig sind um einen prognostizierten Niedergang nach argentinischem Muster zu verhindern. Jedes dieser Ereignisse ist ein Beleg für die demokratische Lähmung in Asien. Wären Stillstand und Verwirrung die einzigen Folgen derartiger Entwicklungen, könnte man diese politischen Pattsituationen noch tolerieren, aber der in vielen asiatischen Demokratien eingetretene chronische Stillstand droht diese Länder in Misskredit zu bringen, der Entwicklung eines Gewaltpotenzials Vorschub zu leisten und zu wirtschaftlichem Niedergang zu führen. Tatsächlich geben die Präzedenzfälle demokratischen Stillstandes in Asien kaum Anlass zu Hoffnung. So haben beispielsweise seit der Gründung Pakistans im Jahr 1947 parteipolitische Trennlinien dafür gesorgt, dass keine gewählte Regierung eine volle Legislaturperiode im Amt bleiben konnte. Daher haben sich die Pakistanis zähneknirschend mit ihrem Schicksal einer Militärherrschaft abgefunden. Vielfach entsteht das Problem in Asien durch eine Situation, die man in Frankreich als „Kohabitation\" bezeichnet - eine etwas unglückliche Konstellation, in der ein direkt gewählter Präsident neben einem Parlament bestehen muss, in dem eine oder mehrere gegnerische Parteien die Mehrheit haben. Die Vereinigten Staaten und die entwickelten Demokratien Europas funktionieren vielleicht gut genug, um mit den „Checks and Balances\" einer geteilten Regierung zurechtzukommen (obwohl der Versuch der Republikaner Präsident Clinton seines Amtes zu entheben, zu gegenteiligen Annahmen führen könnte). In Asien allerdings führt das Scheitern, exekutive und legislative Gewalt in einer einzigen Institution zu vereinigen normalerweise zu fürchterlichen Missständen. Das gilt vor allem dann, wenn eine Regierung versucht, radikale wirtschaftliche oder politische Reformen durchzusetzen. Der gewählte Präsident möchte handeln, aber das Parlament weigert sich, die notwendigen Gesetze zu verabschieden oder umgekehrt. Alles beginnt mit einer Pattsituation im Parlament.", "en": "Asia's Dysfunctional Democracies. Asia has been gripped by election fever all year. The Philippines and Taiwan have chosen new presidents; India and Malaysia have ushered in new parliaments and prime ministers. September brings two more vital polls: a legislative election in Hong Kong and a presidential election in Indonesia. Voters there may also extend a disturbing paradox that has emerged in the region: the more \"vigorous\" Asian democracy becomes, the more dysfunctional it is. The attempt by opposition parties to impeach South Korea's President Roh Moo Hyun on the flimsiest of excuses; Taiwan President Chen Shui-bian's inability to pass legislation through a parliament controlled by the opposition Kuomintang; Philippine President Gloria Macapagal Arroyo's stalemated first term and the logjam over the fiscal reforms needed to prevent a predicted Argentine-style meltdown early in her second: each bears testimony to democratic paralysis in Asia. If deadlock and confusion were the only results, such political impasses might be tolerable. But chronic stalemate has confronted many Asian democracies with the threat of being discredited, a potential for violence, and the prospect of economic decline. Indeed, the precedents of democratic immobility in Asia are hardly encouraging. For example, since Pakistan's creation in 1947, partisan divisions have ensured that no elected government has been able to serve its full term. So Pakistanis have grimly accepted military rule as their destiny. The problem in Asia often arises from something the French call \"cohabitation\" - an awkward arrangement by which a directly elected president must co-exist with a parliament controlled by a rival party or parties. The United States and Europe's mature democracies may function well enough with the \"checks and balances\" of divided government (though the Republicans' bid to impeach President Clinton a few years ago might suggest otherwise), but in Asia the failure to bestow executive and legislative powers on a single institution is usually a terrible drawback. This seems especially true when a government tries to enact radical economic or political reforms. The elected president wants to act, but the assembly refuses to approve the necessary laws. Or vice versa. The pattern begins in parliamentary deadlock."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Doch können nicht alle gleichzeitig eine schwache Währung haben, deshalb wurde 1944 dem Internationalen Währungsfonds die Verantwortung dafür übertragen, eine Beggar-thy-neighbour-Politik der Abwertung zu verhindern. In seinen Statuten wird der IWF beauftragt, eine strikte Überwachung über die Wechselkurspolitik der Mitgliedsländer auszuüben. Angesichts dieses Auftrags müsste man meinen, der IWF sollte dazu beitragen, China zu Zugeständnissen zu bewegen, und der Rest der Welt sollte einen Waffenstillstand erklären. Doch würde man dabei eine grundsätzliche Asymmetrie zwischen den Industrie- und Schwellenländern außer Acht lassen. Beide haben unter der Krise gelitten, aber nicht in gleicher Weise. Laut IWF wird die reale Produktion in den Industrieländern dieses Jahr immer noch unter dem Stand von 2007 bleiben, während sie in den Schwellen- und Entwicklungsländern 16 % höher liegen wird. Blickt man in die Zukunft, so werden die Industrieländer weiter mit den Auswirkungen der Krise von 2008 zu kämpfen haben, insbesondere angesichts des Schuldenabbaus der verschuldeten Haushalte und der trostlosen Staatsfinanzen. Der IWF geht zudem davon aus, dass die Industrieländer ihre Ausgaben senken oder ihre Steuern um durchschnittlich neun Prozentpunkte des BIP gegenüber dem aktuellen Jahrzehnt erhöhen müssen, um die staatliche Schuldenquote bis 2030 auf 60 % des BIP zu bringen. Die Schwellenländer brauchen jedoch gar keine Konsolidierung, um ihre Schuldenquote auf 40 % des BIP zu halten. Asymmetrien dieser Größenordnung erfordern eine erhebliche Anpassung der relativen Preise. Der relative Preis der in den Industrieländern produzierten Waren (ihr realer Wechselkurs) muss gegenüber den Schwellenländern sinken, um den erwarteten Ausfall der internen Nachfrage auszugleichen. Tatsächlich wird dies unabhängig vom Wechselkurs zwischen den Währungen geschehen.", "en": "But everyone cannot have a weak currency at the same time, so, in 1944, responsibility for preventing beggar-thy-neighbor depreciation was assigned to the International Monetary Fund, whose Articles of Agreement mandate it to “exercise firm surveillance over the exchange-rate policies” of member countries. Given this mission, it would seem that the IMF should help extract concessions from China and the rest of the world should declare a truce. But this would ignore a fundamental asymmetry between advanced and emerging countries. Both have suffered from the crisis, but not in the same way. According to the IMF, real output in advanced countries this year will still be below 2007 levels, whereas it will be 16% higher in emerging and developing countries. Looking ahead, advanced countries will continue to struggle with the fallout of the 2008 crisis, especially with the deleveraging of indebted households and dire public finances. The IMF also reckons that the advanced countries must cut spending or increase taxes by nine percentage points of GDP on average over the current decade, in order to bring the public-debt ratio to 60% of GDP by 2030. Emerging countries, however, do not need any consolidation to keep their debt ratio at 40% of GDP. Asymmetry of this magnitude requires a significant adjustment of relative prices. The relative price of the goods produced in the advanced countries (their real exchange rate) needs to depreciate vis-à-vis the emerging countries in order to compensate for the expected shortfall in internal demand. In fact, this will happen whatever the exchange rate between currencies."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Karl hatte nicht viel Zeit alles anzusehn, denn bald trat ein Diener auf sie zu und fragte den Heizer mit einem Blick, als gehöre er nicht hierher, was er denn wolle. Der Heizer antwortete so leise als er gefragt wur- de, er wolle mit dem Herrn Oberkassier reden. Der Diener lehnte für seinen Teil mit einer Handbewegung diese Bitte ab, gieng aber dennoch auf den Fußspitzen dem runden Tisch im großen Bogen ausweichend zu dem Herrn mit den Folianten. Dieser Herr, das sah man deutlich, erstarrte geradezu unter den Worten des Dieners, sah sich aber endlich nach dem Manne um, der ihn zu sprechen wünschte, fuchtelte dann streng ab- wehrend gegen den Heizer und der Sicherheit halber auch gegen den Diener hin. Der Diener kehrte darauf- hin zum Heizer zurück und sagte in einem Tone, als vertraue er ihm etwas an: „Scheren Sie sich sofort aus dem Zimmer!\"", "en": "Karl had little time to take in all of this, because a servant soon approached the stoker and, frowning, as though he didn’t belong there, asked him what he was doing. The stoker replied, as quietly as he could, that he wanted a word with the chief cashier. The servant declined this wish with a movement of his hand but, nevertheless, on the tips of his toes, and giving the round table a wide berth, went up to the man with the ledgers. The man – it was quite evident – froze at the servant’s words, then finally turned to face the man who wanted to speak to him, but only in order to make a vehement gesture of refusal to the stoker, and then, to be on the safe side, to the servant as well. Whereupon the servant went back to the stoker and in a confiding sort of tone said: ‘Now get the hell out of here!’"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Wozu sind Ökonomen gut? NEW HAVEN – Seit der globalen Finanzkrise und Rezession von 2007-2009 hat die Kritik am Berufsstand der Ökonomen an Intensität zugenommen. Das Versäumnis fast aller professionellen Ökonomen, diese Episode – deren Auswirkungen noch immer anhalten – vorherzusagen, hat viele Menschen dazu geführt, infrage zu stellen, ob der Berufsstand irgendetwas von Bedeutung für die Gesellschaft leistet. Wenn die Ökonomen nicht in der Lage waren, etwas für das Wohl der Menschen derart Wichtiges vorherzusehen, wozu sind sie dann gut? Tatsächlich haben die Ökonomen auch die meisten großen Krisen des letzten Jahrhunderts nicht vorhergesagt, darunter die schwere Rezession von 1920-21, die beiden unmittelbar aufeinander folgenden Rezessionen von 1980-82 und die schlimmste von allen, die auf den Zusammenbruch des Aktienmarktes 1929 folgende Große Depression. Als ich die Nachrichtenarchive für das Jahr jeweils vor jeder dieser Rezessionen durchsuchte, fand ich praktisch keine Warnungen von Ökonomen, dass eine schwere Krise bevorstünde. Stattdessen stellten die Zeitungen die Ansichten von Unternehmensführern und Politikern heraus, die zu großem Optimismus neigten. Einer echten Warnung am nächsten kam 1979, vor der Konjunkturabschwächung der Jahre 1980-82, die Aussage des Chairman der US Federal Reserve, Paul A. Volcker, vor dem Gemeinsamen Wirtschaftsausschuss des US-Kongresses, dass „unangenehme wirtschaftliche Umstände“ auf die USA zukämen und dass das Land vor der „Notwendigkeit von schweren Entscheidungen, Bescheidenheit und sogar Opfern“ stünde. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed drastische Schritte würde ergreifen müssen, um der galoppierenden Inflation Einhalt zu gebieten, so Volcker damals, mache zusammen mit den Auswirkungen der Ölkrise des Jahres 1979 eine ernste Rezession recht wahrscheinlich.", "en": "What Good Are Economists? NEW HAVEN – Since the global financial crisis and recession of 2007-2009, criticism of the economics profession has intensified. The failure of all but a few professional economists to forecast the episode – the aftereffects of which still linger – has led many to question whether the economics profession contributes anything significant to society. If they were unable to foresee something so important to people’s wellbeing, what good are they? Indeed, economists failed to forecast most of the major crises in the last century, including the severe 1920-21 slump, the 1980-82 back-to-back recessions, and the worst of them all, the Great Depression after the 1929 stock-market crash. In searching news archives for the year before the start of these recessions, I found virtually no warning from economists of a severe crisis ahead. Instead, newspapers emphasized the views of business executives or politicians, who tended to be very optimistic. The closest thing to a real warning came before the 1980-82 downturn. In 1979, Federal Reserve Chair Paul A. Volcker told the Joint Economic Committee of the US Congress that the United States faced “unpleasant economic circumstances,” and had a “need for hard decisions, for restraint, and even for sacrifice.” The likelihood that the Fed would have to take drastic steps to curb galloping inflation, together with the effects of the 1979 oil crisis, made a serious recession quite likely."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Klimawandel und verantwortungsvolle Investoren NEW YORK – Weltweit stellen sich institutionelle Investoren – wie Pensionsfonds, Versicherungsunternehmen, wohltätige Stiftungen oder Universitäten – die Frage, ob sie aufhören sollten, in Öl-, Gas oder Kohleunternehmen zu investieren. Der Grund dafür ist natürlich der Klimawandel: Wenn der Verbrauch fossiler Brennstoffe nicht stark eingeschränkt wird – und bis 2070 nicht zugunsten kohlenstofffreier Energiequellen wie Sonnenenergie völlig zum Stillstand kommt – wird die Welt unakzeptablen Risiken durch die vom Menschen verursachte globale Erwärmung ausgesetzt sein. Wie sollten sich verantwortungsvolle Investoren angesichts dieser noch nie da gewesenen Probleme verhalten? Eine Antwort ist natürlich Desinvestition, und zwar aus mehreren Gründen. Einer davon ist reines Eigeninteresse: In einer Welt, die sich eindeutig in Richtung erneuerbarer Energien umorientiert, sollte man nicht in fossile Energien investieren. (Obwohl es natürlich Ausnahmen gibt: Auch wenn die reichen Länder ihren Verbrauch zurückfahren, wird beispielsweise in den ärmsten Ländern die Entwicklung fossiler Energien weitergehen, um die Armut zu bekämpfen.) Desinvestition würde diesen Übergang beschleunigen, indem den Unternehmen das Investitionskapital entzogen wird – oder zumindest für solche die Kapitalkosten erhöhen, die trotz der dringend notwendigen Einschränkungen weiterhin unverantwortliche Öl-, Gas- oder Kohleexploration betreiben. Ein einzelner institutioneller Investor macht da keinen Unterschied, aber bei Hunderten von ihnen, die gemeinsam über Billionen von Dollar verfügen, ist dies anders. Tatsächlich würde eine Desinvestition führender Investoren der Welt eine deutliche Botschaft senden, dass der Klimawandel viel zu gefährlich ist, um den Übergang hin zu einer kohlenstoffarmen Zukunft weiter zu verzögern. Desinvestition ist nicht die einzige Methode, um eine solche Botschaft zu vermitteln, aber sicherlich eine sehr mächtige. Und schließlich könnten Investoren ihre Anteile aus moralischen Gründen verkaufen. Viele von ihnen möchten nicht mit einer Industrie in Verbindung gebracht werden, die für eine mögliche globale Katastrophe verantwortlich ist. Insbesondere nicht mit solchen Unternehmen, die mit ihrem Geld und Einfluss gegen sinnvolle Klimaschutzaktionen kämpfen. Aus ähnlichen Gründen möchten viele Investoren keine Tabakunternehmen oder Hersteller von Handfeuerwaffen in ihren Portfolios haben. Aber es gibt auch eine ethisch verantwortungsvolle und praktische Alternative zur Desinvestition, die helfen kann, fossile Energieunternehmen in eine Zukunft mit wenig Kohlenstoffemissionen zu führen. Als aktive, engagierte Aktionäre können institutionelle Investoren ihren Aktienbesitz (und im Fall großer Investoren ihren öffentlichen Einfluss) dazu verwenden, Unternehmen davon zu überzeugen, Maßnahmen zum Klimaschutz zu ergreifen.", "en": "The Responsible Investor’s Guide to Climate Change NEW YORK – Around the world, institutional investors – including pension funds, insurance companies, philanthropic endowments, and universities – are grappling with the question of whether to divest from oil, gas, and coal companies. The reason, of course, is climate change: unless fossil-fuel consumption is cut sharply – and phased out entirely by around 2070, in favor of zero-carbon energy such as solar power – the world will suffer unacceptable risks from human-induced global warming. How should responsible investors behave in the face of these unprecedented risks? Divestment is indeed one answer, for several reasons. One is simple self-interest: the fossil-fuel industry will be a bad investment in a world that is shifting decisively to renewables. (Though there will be exceptions; for example, fossil-fuel development in the poorest countries will continue even after cutbacks are demanded in the rich countries, in order to advance poverty reduction.) Moreover, divestment would help accelerate that shift, by starving the industry of investment capital – or at least raising the cost of capital to firms that are carrying out irresponsible oil, gas, and coal exploration and development, despite the urgent need to cut back. Though no single institutional investor can make a significant difference, hundreds of large investors holding trillions of dollars of assets certainly can. Indeed, divestment by leading investors sends a powerful message to the world that climate change is far too dangerous to accept further delays in the transition to a low-carbon future. Divestment is not the only way to send such a message, but it is a potentially powerful one. Finally, investors may divest for moral reasons. Many investors do not want to be associated with an industry responsible for potential global calamity, and especially with companies that throw their money and influence against meaningful action to combat climate change. For similar reasons, many investors do not want handgun manufacturers or tobacco companies in their portfolios. Yet there is also an ethically responsible and practical alternative to divestment that can help steer fossil-fuel companies toward the low-carbon future. As active, engaged shareholders, institutional investors can use their ownership (and, in the case of large investors, their public voice) to help persuade companies to adopt climate-safe policies."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Dabei ist eine derartige Wassermenge für den Reisanbau noch nicht einmal erforderlich; das meiste Wasser wird dafür verwendet, das Unkraut zu ertränken. Die US-Bundesregierung muss in der Wasserbranche intervenieren. Solange die obigen Verzerrungen fortbestehen, werden sich neue Technologien schwertun, konkurrenzfähig zu werden. Die Rationalisierung des Wassersektors würde neuen Investoren den Zugang zum Markt ermöglichen. Die Farmer in Texas und Kalifornien müssen aufhören, Reis anzubauen; den sollte man aus wasserreichen Ländern wie Vietnam importieren. Stattdessen müssten die amerikanischen Farmer ermutigt werden, sich auf andere Anbauprodukte wie Sesam umzustellen; dabei sollte sich die Regierung an den Beschaffungskosten der für Anbau und Ernte benötigten Ersatzmaschinen beteiligen. Die Umsetzung von Technologien wie der Tröpfchenbewässerung ließe die aktuelle Wasserverwendung primitiv und antiquiert aussehen. Der Wassersektor sollte sich ein Beispiel an der Strombranche nehmen. Dort ermöglichten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts Änderungen von Bundesverschriften es unabhängigen Stromerzeugern, die bestehenden Übertragungsleitungen zu nutzen. Die tiefen Preissenkungen und der verbesserte Service, die durch diese aufsichtsrechtlichen Veränderungen eingeleitet wurden, regten dann andere Länder an, das amerikanische Modell zu übernehmen. Es ist Zeit, den Wassersubventionen den Hahn abzudrehen und eine echte Lösung für den anhaltenden Wassermangel zu finden.", "en": "Such a large quantity of water is not even necessary for rice farming; most of it is used to drown weeds. The US federal government needs to intervene in the water industry. As long as these distortions persist, new technologies will struggle to compete. Rationalizing the water sector would allow new investors to enter the market. Farmers in Texas and California need to stop growing rice, which should be imported from water-rich countries like Vietnam. Instead, US farmers should be encouraged to shift to other crops, such as sesame, with the government sharing the cost of replacement machinery needed to cultivate and harvest them. The adoption of technologies like drip irrigation would make current water use seem primitive and outdated. The water sector should follow the example of the electric-power industry, where changes to federal regulations in the second half of the twentieth century allowed independent power producers to use existing transmission lines. The deep price cuts and improved service ushered in by these regulatory changes prompted other countries to adopt the American model. It is time to turn off the tap on subsidized water and find a real cure for persistent water shortages."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Das liegt hauptsächlich an der massiven direkten und indirekten fiskalischen Unterstützung auf nationaler Ebene und den schnellen und beispiellosen, durch die EU- Politik unterstützten Maßnahmen der Europäischen Zentralbank, die auf eine Abmilderung der wirtschaftlichen Folgen der Pandemie zielten. Diese Bemühungen zeigen bisher Wirkung und sollten eine schnellere Erholung ermöglichen. Obwohl diese politische Reaktion die Haushaltsdefizite erhöht hat und die Staatsverschuldung in neue Höhen getrieben hat, hat sie die potenziellen negativen Auswirkungen auf die staatlichen Ratings bisher abgeschwächt. Zudem liegen die Kosten für neue staatliche Kreditaufnahmen derzeit in der gesamten Eurozone in Nähe ihrer absoluten Tiefststände. Dies sorgt nicht nur für eine effektive Durchleitung geldpolitischer Impulse an die Wirtschaft, sondern ermöglicht zugleich eine wirksame Fiskalpolitik, die dabei den Zugang der betreffenden Staaten zu den Kapitalmärkten nicht beeinträchtigt. Dagegen beschränkten die Märkte vor einem Jahrzehnt inmitten einer weitgehend unzureichenden geldpolitischen Reaktion aus Sorge über die makrofinanziellen Risiken der Eurostaaten deren Marktzugang und lösten damit eine Schuldenkrise aus. Mehrere Regierungen mussten sich Notfallkredite beim Europäischen Stabilitätsmechanismus oder von außerhalb der Eurozone, beim Internationalen Währungsfonds, besorgen, während Griechenland und Zypern ihren Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen konnten. Die Entscheidung der EZB vom Dezember, ihr Pandemie-Notfallankaufprogramm (PEPP) auf 1,85 Billionen Euro auszuweiten und bis März 2022 aufrechtzuerhalten, signalisiert, dass die Notenbank auch künftig dafür sorgen wird, dass die EU-Regierungen ihre außergewöhnlichen fiskalischen Maßnahmen unter geringen Kosten finanzieren können. Wir gehen davon aus, dass die verbleibenden PEPP-Mittel ausreichen, um fast alle von den Euroländern in diesem Jahr voraussichtlich begebenen Schuldverschreibungen abzudecken. Darüber hinaus können die Regierungen fällig werdende Anleihen preiswerter refinanzieren, was den durchschnittlichen Zinssatz für die aufgenommenen Schulden senkt und, durch Verlängerung der durchschnittlichen Laufzeit, das Anschlussfinanzierungsrisiko verringert. Die Maßnahmen der EZB sind ein Beleg für die hochgradig glaubwürdige und effektive Geldpolitik der Bank – ein weiterer Faktor, der die Ratings der Euroländer stützt. Die EZB-Politik wird auf EU-Ebene insbesondere durch das Programm „Next Generation EU“ unterstützt, dessen zentrales Element die Aufbau- und Resilienzfazilität (RRF) ist. Das Programm hat eine beträchtliche Größe von insgesamt 750 Milliarden Euro, wirkt umverteilend und zielt darauf ab, stärker verschuldeten Mitgliedsstaaten zu helfen. Wir gehen davon aus, dass es im Laufe der nächsten fünf Jahre bis zu 4,1% zum BIP der EU beitragen könnte. Und die EU würde die RRF durch Ausgabe von Schuldverschreibungen im eigenen Namen finanzieren, was der EZB und den Anlegern ein neues liquides, auf Euro lautendes Benchmark-Instrument zur Verfügung stellt, was wiederum dem Status des Euro als Reservewährung nützt.", "en": "This is mainly because of massive direct and indirect fiscal support at the national level and the European Central Bank’s rapid and unprecedented measures, supported by EU policy, aimed at mitigating the pandemic’s economic fallout. These efforts have so far been effective, and should allow for a more rapid recovery. Although this policy response has increased fiscal deficits and pushed public debt to new highs, it has thus far cushioned the potential blow to sovereign ratings. Moreover, the costs of new government funding are near all-time lows across the eurozone. This not only ensures effective transmission of monetary-policy stimulus to the economy, but also enables expansionary fiscal policy to work without impairing sovereign access to capital markets. A decade ago, by contrast, markets restricted access to eurozone sovereigns out of concern about their macro-financial risks amid a largely insufficient monetary-policy response, thus sparking the debt crisis. Several governments had to seek emergency funding from the European Stability Mechanism or from outside of the eurozone with the International Monetary Fund, while Greece and Cyprus defaulted. The ECB’s decision last December to increase its pandemic emergency purchase program (PEPP) to €1.85 trillion ($2.25 trillion), and extend the facility until March 2022, signals that the central bank will continue to ensure that EU governments can finance their extraordinary fiscal measures at low cost. We estimate that the PEPP’s remaining funds are enough to cover nearly all eurozone government debt issuance expected this year. In addition, governments are refinancing maturing debt more cheaply, which is lowering the average interest rate on outstanding debt and reducing the rollover risk by extending its average maturity. The ECB’s measures attest to its highly credible and effective monetary policy – another factor underpinning eurozone sovereign ratings. ECB policy is buttressed on the EU level, specifically through the Next Generation EU plan, whose linchpin is the Recovery and Resilience Facility (RRF). The plan is sizeable, totaling €750 billion ($911 billion), redistributive, and aims to help more highly indebted member states. We estimate that it could add up to 4.1% to EU GDP over the next five years. And the EU would finance the RRF by issuing debt in its own name, providing the ECB and investors with a new, liquid, euro-denominated benchmark instrument, which in turn would benefit the euro’s status as a reserve currency."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Der Status quo muss sich ändern. Politik für den ländlichen Raum in der EU beschränkt sich allzu oft auf Einkommensgarantien für die Bauern. Aber diese Haltung untergräbt den Wandel. Der Wettbewerb ist zu fördern, da ländliches Unternehmertum die Bauern stärkt, wobei es weniger Bauern, dafür aber bessere landwirtschaftliche Betriebe geben soll. Eine vereinfachte GAP würde eine sauberere, produktivere und effizientere Landwirtschaft mit sich bringen. Ein Nebennutzen für die internationale Position der EU wäre, dass die in die Sackgasse geratenen Doha-Verhandlungen der Welthandelsorganisation wieder in Gang kämen, sobald die Bauern in den Entwicklungsländern die Gewissheit hätten, von Europa fair behandelt zu werden. Überdies könnte die Rolle der GAP als Motor politischer und sozialer Integration in Europa wieder belebt werden, wenn überarbeitete Strategien eingeführt sind. Allerdings kann eine Erneuerung dieser Art nicht den internationalen Marktkräften überlassen werden, da die Resultate möglicherweise nicht unbedingt positiv für die europäische Landwirtschaft und Gesellschaft wären. Wenn sich der Markt „daneben benimmt“ könnten die Bauern in die Armut abgleiten, was zu einer Vernachlässigung großer Teile Europas führen würde. Dieser durchaus realen Gefahr müssen die politischen Entscheidungsträger ins Auge blicken, wenn sie die GAP auf Grundlage der folgenden fünf Säulen reformieren. 1. Die EU braucht eine Politik des Wissens und der Innovation, die die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Landwirtschaft stärkt. Eine derartige Politik ist in den Niederlanden erfolgreich, wo sie in beträchtlichem Maß zur Entwicklung und Leistung der Agrarindustrie beiträgt. Zehn der 21 Bereiche der holländischen Agrarindustrie, wie beispielsweise Saatgut für den Gartenbau, Zierpflanzen, Pflanzkartoffeln und Kalbfleisch zählen zu den größten Sektoren der nationalen Wirtschaft und der Handelsbilanz des Landes.", "en": "The status quo clearly has to be changed. Rural policy in the EU is too often reduced to income guarantees for the farming community. But that attitude is undermining change. Competition must be encouraged, as more rural entrepreneurship will strengthen the farming community, with fewer farmers but better farms. A simplified CAP would encourage cleaner, more productive, and efficient agriculture. A side benefit for the EU’s standing in the world could be that the World Trade Organization’s stalled Doha negotiations could be restarted once farmers in developing countries are assured of getting a fair deal from Europe. Moreover, the CAP’s role as a motor of political and social integration in Europe could be restored once renewed policies are in place. But renewal of this sort cannot be left to global market forces, as the results might not necessarily benefit European agriculture and society. If the market “misbehaves,” farmers could be reduced to poverty, leading to the neglect of large areas of Europe. That is a real enough danger to which policymakers must give serious thought as they reform the CAP on the basis of the following five pillars. 1. The EU needs a knowledge and innovation policy that strengthens European agriculture’s competitiveness. Such a policy has been successful in the Netherlands, substantially contributing to the development and power of the country’s agribusiness. Ten of 21 branches of Dutch agribusiness, including horticultural seeds, ornamentals, seed potatoes, and veal, are among the top contributors to the national economy and the country’s trade balance."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Wenn Klimavorreiter schmutzige Investitionen schützen GENF – Mit Klimaschutz verbinden wir häufig große Konferenzen, und die laufende UN Konferenz in Bonn wird sicherlich auch ein paar kleine Fortschritte bringen. Etwa 20.000 Konferenzteilnehmer werden in Bonn zur jüngsten Runde der UN-Klimaverhandlungen erwartet. Thema in Bonn ist die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens. Der Weg dazu ist klar: Um den weltweiten Temperaturanstieg auf das in Paris vereinbarte Niveau zu begrenzen, das heißt „deutlich unter 2 °C“, müssen Investitionen von fossilen Energieträgern in CO2-freie Projekte umgeschichtet werden. Dafür müssen wir die Spielregeln für Energieinvestitionen weltweit ändern. Noch immer unterstützen und schützen dieselben Regierungen, die den Kampf gegen den Klimawandel anführen, Investitionen in die Exploration, Förderung und den Transport fossiler Energieträger. Die Regierungen reden von Klimaschutz, aber sie halten ihre schützende Hand über klimazerstörende Geschäfte. Laut dem neuesten World Energy Investment Report der Internationalen Energieagentur beliefen sich die weltweiten Investitionen im Öl- und Gassektor 2016 auf insgesamt 649 Milliarden US-Dollar. Das ist mehr als doppelt so viel wie die 297 Milliarden Dollar, die in die Stromerzeugung mittels erneuerbarer Energien investiert wurden. Und dies obwohl wir wissen, dass zur Einhaltung der Pariser Klimaziele mindestens drei Viertel der bekannten fossilen Energiereserven im Boden bleiben müssen. Wie diese Zahlen nahelegen, stehen institutionelle Trägheit und eingefahrene Brancheninteressen weiterhin einer Verlagerung von Investitionen in nachhaltige Energien im Wege.", "en": "When Climate Leaders Protect Dirty Investments GENEVA – Solutions to the climate crisis are often associated with big conferences, and the next two weeks will no doubt bring many “answers.” Some 20,000 delegates have now descended on Bonn, Germany, for the latest round of United Nations climate change talks. The talks in Bonn should focus on the implementation of the Paris climate agreement. And the path forward is clear. The only way to keep the rise in global temperatures within the limit set in Paris – “well below 2°C” higher than pre-industrial levels – is to shift capital away from fossil fuels and toward zero-carbon projects. To do that, we must change how global energy investments are governed. At the moment, the very governments leading the fight against climate change continue to support and protect investment in fossil-fuel exploration, extraction, and transportation. Rather than investing in efficient housing, zero-carbon mobility, renewable energy, and better land-use systems, these governments say one thing but still do another. According to the most recent World Energy Investment report from the International Energy Agency, global expenditure in the oil and gas sector totaled $649 billion in 2016. That was more than double the $297 billion invested in renewable electricity generation, even though achieving the Paris agreement’s target implies leaving at least three quarters of known fossil-fuel reserves in the ground. As these numbers suggest, institutional inertia and entrenched industry interests continue to stand in the way of shifting investment into sustainable energy."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Es stehen keine islamistischen Armeen bereit, um in Europa einzumarschieren; tatsächlich leben die meisten Opfer des revolutionären Islamismus im Nahen Osten. Und Ahmadinedschad hat, ungeachtet seiner widerlichen Rhetorik, nicht mal einen Bruchteil der Macht Hitlers. Die Weigerung vieler Muslime, sich in den westlichen Gesellschaften zu integrieren, sowie ein hohes Maß an Arbeitslosigkeit und der bereitwillige Zugriff auf revolutionäre Propaganda können leicht in Gewalttätigkeiten münden. Doch die Aussicht auf ein „islamisiertes“ Europa liegt ebenfalls fern. Wir durchleben keine Wiederholung des Jahres 1938. Warum also dieses hohe Maß an Beunruhigung über ein europäisches Appeasement, insbesondere unter den Neokonservativen? Warum die bereitwillige Gleichsetzung des Islamismus mit dem Nationalsozialismus? Als ein Grund wird häufig Israel genannt. Aber Israel kann für verschiedene Menschen eine jeweils ganz unterschiedliche Bedeutung haben. Für bestimmte protestantische Christen ist es der heilige Ort der Wiederkunft des Messias. Für viele Juden ist es der eine Staat, der ihnen immer Zuflucht gewähren wird. Für neokonservative Ideologen ist es eine Oase der Demokratie inmitten einer Wüste der Tyrannei. Die Verteidigung Israels gegen seine islamischen Feinde mag in der Tat ein Faktor innerhalb jenes existenziellen Alarmismus sein, die dem gegenwärtigen „Krieg gegen den Terror“ zugrunde liegt. Ein über Nuklearwaffen verfügender Iran würde in Israel sicherlich ein verstärktes Gefühl der Unsicherheit hervorrufen. Doch als Erklärung greift dies eindeutig zu kurz. Kouchner hat sich nicht wegen Israel für die westliche Intervention in Bosnien oder Kosovo ausgesprochen. Falls die Sorge um Israel für Paul Wolfowitz eine Rolle spielte, als dieser für den Krieg gegen den Irak eintrat, so vermutlich eine untergeordnete. Beide Männer waren motiviert von der gleichen Sorge um Menschenrechte und Demokratie sowie vielleicht durch geopolitische Überlegungen. Trotzdem ist die islamistische Rhetorik, wie sie u.a. Ahmedinedschad übernommen hat, bewusst darauf angelegt, Erinnerungen an die Shoah heraufzubeschwören. Also ist die existenzielle Furcht einiger westlicher Intellektueller möglicherweise eher zu erklären als ihr bemerkenswertes, manchmal kriecherisches Vertrauen darauf, dass die US-Regierung die Welt durch Einsatz von Gewalt retten kann. Die Erklärung für dieses mysteriöse Vertrauen könnte anderswo liegen. Viele Neokonservative entstammen ehemals der Linken, wo der Glaube an eine Revolution von oben allgemein verbreitet war: gestern in „Volksdemokratien“, heute in „freiheitliche Demokratien“. Bei den Juden und anderen Minderheiten mag außerdem noch eine andere historische Erinnerung eine Rolle spielen: der Schutz des imperialen Staates. Die österreichischen und ungarischen Juden gehörten zu den treuesten Untertanen des österreichisch-ungarischen Kaisers, denn dieser schützte sie vor dem gewalttätigen Nationalismus der Mehrheitsbevölkerungen.", "en": "No Islamist armies are about to march into Europe – indeed, most victims of Revolutionary Islamism live in the Middle East, not in Europe – and Ahmadinejad, his nasty rhetoric notwithstanding, does not have a fraction of Hitler’s power. The refusal of many Muslims to integrate into Western societies, as well as high levels of unemployment and ready access to revolutionary propaganda, can easily explode in acts of violence. But the prospect of an “Islamized” Europe is also remote. We are not living a replay of 1938. So why the high alarm about European appeasement, especially among the neo-conservatives? Why the easy equation of Islamism with Nazism? Israel is often mentioned as a reason. But Israel can mean different things to different people. To certain evangelical Christians, it is the holy site of the Second Coming of the Messiah. To many Jews, it is the one state that will always offer refuge. To neo-conservative ideologues, it is the democratic oasis in a desert of tyrannies. Defending Israel against its Islamic enemies may indeed be a factor in the existential alarmism that underlies the present “war on terror.” A nuclear-armed Iran would certainly make Israel feel more vulnerable. But it is probably overstated as an explanation. Kouchner did not advocate Western intervention in Bosnia or Kosovo because of Israel. If concern for Israel played a part in Paul Wolfowitz’s advocacy of war in Iraq, it was probably a minor one. Both men were motivated by common concerns for human rights and democracy, as well as perhaps by geopolitical considerations. Still, Islamist rhetoric, adopted by Ahmedinejad among others, is deliberately designed to stir up memories of the Shoah. So perhaps the existential fear of some Western intellectuals is easier to explain than their remarkable, sometimes fawning trust in the US government to save the world by force. The explanation of this mysterious trust may lie elsewhere. Many neo-cons emerged from a leftist past, in which a belief in revolution from above was commonplace: “people’s democracies” yesterday, “liberal democracies” today. Among Jews and other minorities, another historical memory may also play a part: the protection of the imperial state. Austrian and Hungarian Jews were among the most fiercely loyal subjects of the Austro-Hungarian Emperor, because he shielded them from the violent nationalism of the majority populations."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Joschka Fischer’s Idee eines föderalen Europas und seine Gegner BRÜSSEL: Mit seiner Vision eines föderal organisierten Europas hat Deutschlands Aussenminister, Joschka Fischer, die europäischen Politiker ordentlich aufgeschreckt. So war es auch vorauszusehen, daß in Großbritannien, wo die Gedanke eines europäischen Föderalismus nie populär gewesen ist, die Europa-skeptische Zeitung The Times Fischers Ideen schnell rigoros ablehnte. Und selbst in Frankreich – traditionell eher der deutsch-französischen Partnerschaft verbunden – hat Fischer einen kleinen Sturm ausgelöst. Dies zeigte sich vor allem in der sensationellen Antwort des französischen Innenministers Jean-Pierre Cheveunement, der bizarrerweise meinte, die Deutschen hätten sich noch nicht vollständig von ihrer Nazi-Vergangenheit erholt. Diese erhitzten Reaktionen mögen ungewöhnlich erscheinen. Denn zwei Dinge sind klar: Zunächst einmal hob Fischer hervor, dass er nur seine persönlichen Gedanken ausgedrückte, also nicht offiziell für die deutsche Regierung sprach. Zum zweiten ist ziemlich schnell deutlich geworden, dass seine föderale Vision von der französischen Regierung nicht geteilt wurde. Der Aussenminister Frankreichs, Hubert Vedrine, beschrieb Fischers Ideen als “ambitiös”, was freundlich klingt, aber eher einen diplomatischer Code für “ganz nette Idee aber unrealistisch” darstellt. Auch als sich französische und deutsche Spitzenpolitiker einige Tage später für eine Ideenrunde trafen, vermerkten sie nichts zu Fischers Vision. Trotzdem ist es wohl ein Fehler, diese Episode als bedeutungslos anzusehen. Joschka Fischer hat seine föderalistische Vision an die Öffentlichkeit gebracht, weil er glaubt, eine gewisse Form von Föderalismus sei für die Europäische Union unerlässlich, wolle sie auch nach der Erweiterung um einige Staaten Zentral- und Osteuropas funktionieren. Und mit diesem Glaube steht Fischer nicht allein da.", "en": "Joschka Fischer's Federal Europe and Its Enemies BRUSSELS: Joschka Fischer, Germany's foreign minister, set the cat among the pigeons when he laid out his vision of a federalist European Union. In Britain, where the idea of European federalism has never been popular, it was predictable that the Euro-sceptic newspaper The Times would denounce Mr Fischer's ideas. But even in France, traditionally committed to its partnership with Germany, he raised a small storm, most sensationally when Jean-Pierre Chevčnement, the French Interior Minister, responded with the bizarre claim that the Germans had not fully recovered from their Nazi past. These intemperate reactions may seem bizarre. For one thing, Mr Fischer made it clear at the time that he was only expressing his personal thoughts, not speaking officially for the German government. For another, it quickly emerged that his federalist vision was not shared by the French government. Hubert Vedrine, France's foreign minister, described Fischer's ideas as \"ambitious\", which sounds friendly, but is really diplomatic code for \"well-meaning but unrealistic\"; and when French and German leaders met a few days later, for a brain-storming session on Europe, they did not endorse the Fischer vision. Yet it may be a mistake to conclude that this was an episode without significance. Joschka Fischer set out his federalist vision because he believes that some form of federalism will be necessary if the European Union is to continue to function after enlargement to embrace the countries of Central and Eastern Europe. He is not alone in this belief."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Eine das weltweite Wissen umfassende Ontologie zu schaffen, mag eine Riesenaufgabe sein, die Anstrengungen vergleichbar der Zusammenstellung einer großen Enzyklopädie erfordert und auch die Expertise, sie zu erstellen. Aber es ist machbar. Eine Reihe von Startupunternehmen weltweit – wie Hakia , Cognition Search und Lexxe – haben sich der Herausforderung gestellt. Was dabei herauskommt, bleibt abzuwarten. Wie aber würde eine semantische Suchmaschine das Problem der Informationsqualität lösen? Die Antwort ist einfach: durch Präzision. Sobald Computer natürliche Sprachen mit semantischer Präzision handhaben können, brauchen hochwertige Informationen nicht mehr populär zu werden, bevor sie den Endnutzer erreichen – anders, als es heute bei der Websuche erforderlich ist. Die semantische Technologie verspricht andere Mittel zur Gewährleistung der Qualität: die Erfassung der Dichte und Kohärenz der in einem Text erfassten Begriffe und Konzepte. Falls der Text eine Formulierung wie „Bush killed the last bill in the Senate.“ (Bush hat den letzten Gesetzesentwurf im Senat gestoppt.) umfasst, enthält dann der Text damit zu vereinbarende Begriffe? Oder handelt es sich um eine Spamseite, die eine Menge populärer Einzeiler enthält, ummantelt von Werbung? Semantische Technologie kann es unterscheiden. Angesichts der begrenzten Lesegeschwindigkeit des Menschen (200-300 Wörter pro Minute) und der enormen Menge verfügbarer Informationen verlangt eine effektive Entscheidungsfindung heute in allen Aspekten der Wissensverfeinerung nach semantischer Technologie. Wir können es uns nicht leisten, dass unser Wissen in Zukunft auf Gnade und Ungnade Beliebtheit und Geld ausgeliefert ist.", "en": "Building an ontology encapsulating the world’s knowledge may be an immense task, requiring an effort comparable to compiling a large encyclopedia and the expertise to build it, but it is feasible. Several start-up companies around the world, like Hakia , Cognition Search , and Lexxe , have taken on this challenge. The result of these efforts remains to be seen. But how would a semantic search engine solve the information quality problem? The answer is simple: precision. Once computers can handle natural languages with semantic precision, high-quality information will not need to become popular before it reaches the end user, unlike what is required by Web search today. Semantic technology promises other means of assuring quality, by detecting the richness and coherence of the concepts encountered in a given text. If the text includes a phrase like “Bush killed the last bill in the Senate,”amp#160;does the rest of the text include coherent concepts? Or is this page a spam page that includes a bunch of popular single-liners wrapped with ads? Semantic technology can discern what it is. Given humans’ limited reading speed (200-300 words per minute) and the enormous volume of available information, effective decision-making today calls for semantic technology in every aspect of knowledge refinement. We cannot afford a future in which knowledge is at the mercy of popularity and money."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Der IWF ist für diese Aufgabe gegenwärtig unzureichend ausgestattet. Um seine Überzeugungskraft zu verbessern, muss er lernen, mehr wie die Aktivisten der Bürgerbewegungen zu werden – mit schlagkräftiger Prosa, klaren politischen Empfehlungen und fernsehtauglichen Gesprächsansätzen. Er muss sich in allen Ländern direkt an die Öffentlichkeit – politische Parteien, NGOs und einflussreiche Persönlichkeiten – wenden und seine Position erläutern. Der Fonds muss zudem mehr tun, um seine Präsenz im WWW und in den Klassenzimmern und Seminarräumen von Schulen und Universitäten zu stärken, insbesondere deshalb, weil Schüler und Studenten häufig den Vorstellungen vom Weltbürgertum gegenüber besonders aufgeschlossen sind. Vor allem anderen muss der Fonds die Weise, wie er von außen wahrgenommen wird, ändern. Er muss als Institution angesehen werden, die die Souveränität der Länder respektiert, doch auf das globale Gemeinwohl hinarbeitet. Grundlegend hierfür ist ein transparenter und fairer Prozess der Entwicklung seiner politischen Empfehlungen, der primär auf überzeugender wirtschaftlicher Forschung und Datenanalyse beruht. Die Länder werden vereinbaren müssen, die direkte Ansprache ihrer einflussreichen Bürger durch den IWF zu akzeptieren und zu erleichtern, solange diese nach Treu und Glauben erfolgt. Die Äußerungen des IWF über seine wirtschaftlichen Ansichten gegenüber den lokalen Öffentlichkeiten sollten durch ein internationales Übereinkommen geschützt sein, ähnlich wie Botschaften und ihre Aktivitäten. Wenn wir diese Veränderungen vornehmen können – und man sollte den Umfang dieser Aufgabe nicht unterschätzen –, dann werden die Führer der G20 bei zukünftigen Zusammentreffen vielleicht nicht glauben, dass ihren Bevölkerungen das Ergebnis relativ egal ist. Stattdessen werden sie ein politisches Mandat haben, sich in sinnvoller Weise um das Wohl der Weltwirtschaft zu kümmern.", "en": "The IMF is currently under-equipped for this task. If it is to improve its persuasive capabilities, it must learn to become more like grassroots activists, with punchy prose, clear policy recommendations, and TV-ready talking points. It must go directly to the public – including political parties, nongovernmental organizations, and influential figures – in each country, and explain its position. The Fund must also do more to enhance its presence on the Web and in school and university classrooms, especially as students are often the most receptive to ideas about global citizenship. Above all, the Fund must change how it is perceived from outside. It must be seen as an institution that respects each country’s sovereignty but works for the global good. A transparent and fair process of arriving at its policy recommendations, based primarily on convincing economic research and data analysis, will be essential. Countries will have to agree to accept and facilitate the IMF’s direct engagement with their influential citizenry as long as it is carried out in good faith. The IMF’s expression of its economic views to local publics should then be protected by international agreement, much like embassies and their activities. If we can make these changes – and one should not minimize the scale of the task – perhaps when G-20 leaders meet in the future, they will not think that their citizens have little interest in the outcome. Instead, they will have a political mandate to attend meaningfully to the welfare of the global economy."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "plötzlich ein kleiner Mann oder eine alte Frau da ist, nickt, mir etwas zeigt und wieder verschwindet, als wäre nun alles Nötige getan. Es ist möglich, daß es ihnen eines Tages einfällt, bis in meine Stube zu kommen, sie wissen bestimmt, wo ich wohne, und sie werden es schon einrichten, daß der Concierge sie nicht aufhält. Aber hier, meine Lieben, hier bin ich sicher vor euch. Man muß eine besondere Karte haben, um in diesen Saal eintreten zu können. Diese Karte habe ich vor euch voraus. Ich gehe ein wenig scheu, wie man sich denken kann, durch die Straßen, aber schließlich stehe ich vor einer Glastür, öffne sie, als ob ich zuhause wäre, weise an der nächsten Tür meine Karte vor (ganz genau wie ihr mir eure Dinge zeigt, nur mit dem Unterschiede, daß man mich versteht und begreift, was ich meine--), und dann bin ich zwischen diesen Büchern, bin euch weggenommen, als ob ich gestorben wäre, und sitze und lese einen Dichter.", "en": "Not only in the twilight, but at noon, in the busiest streets, a little man or an old woman will suddenly appear, nod to me, show me something, and then vanish, as if everything necessary were now done. It is possible that one fine day they will decide to come as far as my room; they certainly know where I live, and they’ll manage to get past the concierge. But here, my friends, here I am safe from you. One must have a special card in order to get into this room. And I have the advantage of possessing this card. I walk through the streets a little shyly, as you can imagine; but finally I stand in front of a glass door, open it as if I were at home, show my card at the next door (just the way you show me your things, except that the guard understands me and knows what I mean—), and then I am among these books, am removed from you, as if I had died, and sit reading a poet."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Sie gestatten Exportländern beispielsweise spezielle Branchen mit finanzieller Unterstützung und Subventionen auszustatten; umgekehrt haben auch Importländer das Recht, Zölle einzuheben, um diese Subventionen auszugleichen. Vor der WTO wurden zahllose Konflikt aufgrund dieser Subventions- und Dumping-Regeln ausgetragen und mit Sicherheit kommt nun noch ein weiterer hinzu – nämlich der Fall Bombardier, weil die USA und Kanada unterschiedliche Vorstellungen zur Auslegung dieser Regeln haben. Obwohl mit den derzeit geltenden Regeln der WTO niemand glücklich ist, endeten sämtliche Reformbestrebungen bislang in der Sackgasse. Allerdings machen jüngste Fälle rund um hochwertige High-Tech-Produkte wie Flugzeuge, Halbleiter und grüne Technologien - darunter Sonnenkollektoren und Biodiesel – deutlich, dass das Problem nicht ignoriert werden kann. Und Faktum ist, dass Bedenken hinsichtlich staatlicher Hilfen und Wettbewerbspolitik nur in einem multilateralen Forum wie der WTO angesprochen werden können. Da Großbritannien historisch betrachtet weit weniger Interesse an Subventionen für seine Industrie an den Tag legte als seine Handelspartner, sollte es von klaren internationalen Regeln hinsichtlich der Unterstützung der Industrie und Antisubventionszöllen profitieren. Angesichts dessen hat Großbritannien einen starken Anreiz, in der WTO mitzuwirken – und auch einen Beitrag zu ihrer Verbesserung zu leisten. Ein weiteres multilaterales Forum, dass sich von unschätzbarem Wert für Großbritannien erweisen könnte, ist die Transpazifische Partnerschaft (TTP), ein mega-regionales Handelsabkommen, das zollfreien Handel bietet und maßvolle Verpflichtungen hinsichtlich staatlicher Hilfen und Wettbewerbspolitik vorsieht, ohne einen Grad der Integration wie in der EU zu erfordern. Obwohl die TTP letztes Jahr einen Rückschlag erlitt, als Donald Trump den Rückzug der Vereinigten Staaten aus der Vereinbarung verkündete, bekannten sich die 11 verbliebenen Länder des pazifischen Raums letzten Monat dazu, das Abkommen am Leben zu erhalten. Die TTP muss ihre Mitgliedschaften nicht auf den pazifischen Raum beschränken; Großbritannien könnte durchaus mitwirken. Angesichts seiner Referenzen im Bereich des Freihandels und seiner internationalen Reputation könnte Großbritannien dazu beitragen, diesen und anderen Handelsgesprächen neues Leben einzuhauchen, die durch die protektionistischen Impulse der Trump-Administration ins Wanken gerieten. Angesichts des sich abzeichnenden Brexits hat Großbritannien keine andere Wahl, als seine künftigen Handelsbeziehungen neu zu gestalten. Als einer der wichtigsten Hersteller hochentwickelter Komponenten sollte der Schwerpunkt seiner langfristigen Handelsstrategie auf dem tiefgreifenden und uneingeschränkten Zugang zu integrierten grenzüberschreitenden Lieferketten liegen. Das bedeutet, sich von bilateralen Abkommen abzuwenden und sich in Richtung eines multilateralen Ansatzes zu bewegen, der es dem Land ermöglicht, seine Handelsbeziehungen auf der ganzen Welt neu zu ordnen und auszuweiten.", "en": "For example, they allow exporting countries to provide financial support and subsidies to specific industries; but they also give importing countries the right to use tariffs to offset these subsidies. The WTO has heard countless disputes over its subsidies and dumping rules, and it is now sure to hear one more, over the Bombardier case, because the US and Canada have different ideas about how to interpret these rules. Though no one is happy with the current WTO rules, efforts to reform them have so far ended in deadlock. But recent high-value cases involving high-tech products like airplanes, semiconductors, and green technologies, including solar panels and biodiesel, make clear that the problem cannot be ignored. And the fact is that concerns over state aid and competition policy can be addressed only in a multilateral forum like the WTO. Because the UK has historically shown far less appetite for industrial subsidies than its trading partners have, it stands to gain from clear international rules on industrial support and anti-subsidy tariffs. Given this, the UK has a strong incentive to engage with – and help to upgrade – the WTO. Another multilateral forum that could prove invaluable to the UK is the Trans-Pacific Partnership, a mega-regional trade agreement that provides for duty-free trade and includes modest commitments in areas like state aid and competition policy, without requiring EU-level integration. Though the TPP suffered a setback last year, when Donald Trump withdrew the United States, last month the 11 Pacific Rim countries remaining in the deal committed to keeping it alive. The TPP does not have to limit its membership to the Pacific; the UK could engage with it. Given its free-trade credentials and international stature, the UK could help to breathe new life into these and other trade negotiations that have been thrown into disarray by the Trump administration’s protectionist impulses. With Brexit looming, the UK has no choice but to redesign its future trading relationships. As a major producer of sophisticated components, its long-term trade strategy should focus on gaining deep and unfettered access to integrated cross-border supply chains. That means pivoting away from bilateral deals, toward a multilateral approach that enables the country to rebalance and expand its trading arrangements around the world."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Innerhalb einer reitenden Kolonne existiert man nicht als eigene Person: im klappernden Schlag von hundert Hufen kann man weder klar denken noch träumen; eigentlich spürte ich in dem scharfen Traben nichts anderes, als daß unsere lockere Gruppe in den vollkommensten Sommertag hinaushottelte, den man sich erdenken konnte, der Himmel vom Regen bis auf das letzte Schleierchen und Wölkchen ausgewaschen, die Sonne stark und doch ohne Schwüle, jede Kontur der Landschaft scharf silhouettiert. Weit in die Ferne hinaus empfand man jedes Haus, jeden Baum, jedes Feld so wirklich und klar, als hielte man sie in der Hand; jeder Blumenstrauß an einem Fenster, jeder Rauchring am Dach schien in seinem Dasein durch die vehementen und glasklaren Farben bestärkt; kaum erkannte ich unsere langweilige Chaussee wieder, die wir doch Woche um Woche im gleichen Tempo zu gleichem Ziele durchtrabten, so viel grüner und reichlicher wölbte sie über unseren Häuptern ihr gleichsam frischgestrichenes laubiges Dach. Herrlich leicht und entschwert saß ich im Sattel, weg war alles Unruhige und Dumpfe und Problematische, das in den letzten Tagen und Wochen mir die Nerven bedrückt hatte; selten glaube ich besser meinen Dienst getan zu haben als an jenem strahlenden sommerlichen Vormittag. Alles ging leicht und selbstverständlich, alles glückte und beglückte mich, der Himmel und die Wiesen, die guten heißen Pferde, die gehorsam jedem Schenkeldruck und Zügeldruck folgten, und die eigene Stimme sogar, wenn ich Befehle erteilte.", "en": "As part of a column of mounted men you don’t function like your normal self; you can neither think clearly nor daydream through the sound of a hundred hoof beats. We were riding at a brisk trot, and I felt nothing except that our group was on its way in loose formation out into the finest summer day you can imagine. The sky was washed clean of rain to the last little cloud and wisp of mist, the sun was strong, yet without any sultry heat, and all the contours of the landscape stood out clearly. Looking far into the distance, you saw every house, every tree, every field as real and clear as if you held it in your hand. The very existence of every bunch of flowers standing in a window, every curl of smoke rising from a roof, seemed to be heightened by the strong, clear, glassy colours; I hardly recognised the uninteresting road along which we trotted week after week at the same tempo to the same destination—its leafy canopy rising above our heads was so much richer and greener than usual. I felt wonderfully light and easy as I sat in the saddle, all the uncomfortable, dark, problematic notions that had been oppressing my nervous system for the last few days and weeks were gone. I seldom performed my military duties better than on that radiant summer morning. Everything went well and naturally, everything was as it should be and rejoiced my heart: the sky and the meadows, the pleasant warmth of the horses as they reacted obediently to every pressure of the rider’s thighs and every pull on the reins, even to my voice when I gave orders."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Ebenfalls möglich und vielleicht wahrscheinlicher ist es, dass eine hochentwickelte Volkswirtschaft wie Großbritannien mit einer sehr viel höheren Inflation als dem herkömmlichen Zielwert von 2 % funktionieren kann. Und sehr wahrscheinlich ist, dass deutlich höhere Haushaltsdefizite keine wesentlichen Auswirkungen auf die Inflation oder die Zinsen haben werden, wenn ein Druck auf die Reallöhne den Konsum niedrig hält. Falls sich eine dieser Aussagen als zutreffend erweist, könnte Truss’ unorthodoxe Politik jene tiefe Rezession vermeiden, die im Vereinigten Königreich inzwischen fast alle als unvermeidlich ansehen – und das, ohne eine inflationäre Katastrophe zu verursachen. Die US-Präsidenten Ronald Reagan und Donald Trump waren fiskalpolitische Verschwender, die die wirtschaftlichen Ratschläge ignorierten, indem sie die Steuern senkten und bis dato undenkbare Defizite anhäuften, doch die weithin vorhergesagten Katastrophen traten nie ein. Margaret Thatcher war, was die Missachtung der volkswirtschaftlichen Orthodoxie anging, sogar noch kühner. Ein berühmter Brief an die Times von 364 führenden Ökonomen kritisierte Thatcher und ihren Schatzkanzler Geoffrey Howe 1981 dafür, dass sie die keynesianische Wirtschaftslehre auf den Kopf gestellt hätten, indem sie Großbritannien mitten in der tiefsten Rezession seiner modernen Geschichte eine brutale Straffung der Fiskalpolitik verordneten. Weil diese steile Verringerung der Kreditaufnahme mit einer gleichermaßen enormen Senkung der Zinsen und einer 30%igen Abwertung des Pfund Sterling einherging, erwies sich Howes sensationeller Haushalt des Jahres 1981 als Tiefpunkt des Abschwungs der Jahre 1980-81 und leitete ein Jahrzehnt des Rekordwachstums ein. Könnten Kwarteng und Truss nun etwas ähnlich Unerwartetes erreichen, indem sie die keynesianische Wirtschaftslehre wieder auf die Füße stellen? Werden sie die Defizite ausweiten, um das Wachstum anzukurbeln, während höhere Zinssätze und eine stärkere Währung die Inflation unter Kontrolle halten?", "en": "It is also possible, and perhaps more likely, that an advanced economy like Britain can operate with substantially higher inflation than the conventional 2% target. And it is very probable that running much larger public deficits will have no major effects on either inflation or interest rates when a squeeze on real wages is keeping consumption subdued. If any of these statements turns out to be true, then Truss’s unorthodox policies could avert the deep recession that almost everyone in the UK now sees as inevitable – and without causing an inflationary disaster. US Presidents Ronald Reagan and Donald Trump were fiscal profligates who ignored economic advice by cutting taxes and running previously unthinkable deficits; yet the widely predicted catastrophes never followed. Margaret Thatcher was even bolder in defying economic orthodoxy. In 1981, a famous letter to The Times from 364 leading economists denounced Thatcher and her Chancellor, Geoffrey Howe, for turning Keynesian economics on its head by imposing savage fiscal tightening in the midst of the deepest recession in Britain’s modern history. Because this huge cut in borrowing was accompanied by an equally huge reduction in interest rates and a 30% depreciation of sterling, Howe’s sensational 1981 budget turned out to be the low point of the 1980-81 slump and inaugurated a decade of record growth. Could Kwarteng and Truss now achieve something similarly unexpected by putting Keynesian economics back on its feet? Will they expand deficits to stimulate growth while higher interest rates and a stronger currency keep inflation under control?"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Erstens muss die Population aus Individuen mit unterschiedlichen Eigenschaften oder Merkmalen bestehen. Überdies müssen sich die Mitglieder der Population hinsichtlich Überlebensraten, einschließlich des höchst bedeutsamen Lebenszeit-Reproduktionserfolgs (LRE) unterscheiden – dieser gibt die Gesamtzahl der Nachkommen an, die während des ganzen Lebens hervorgebracht werden. Diese Bedingungen hängen grundlegend miteinander zusammen: unterschiedliche Werte für ein spezielles Merkmal finden ihren Niederschlag in unterschiedlichen Überlebensraten. Dieser entscheidende Zusammenhang ermöglicht Veränderungen des Durchschnittswertes eines Merkmals über nachfolgende Generationen. Wenn beispielsweise größere Individuen mehr Kinder hervorbringen als kleinere, würde die Zahl der größeren Individuen zunehmen, wodurch auch die Durchschnittsgröße der Individuen ansteigt. Die signifikantesten Veränderungen treten auf, wenn Individuen an einem Ende der Werteskala eines Merkmals stark begünstigt werden, wodurch die gesamte Population in diese Richtung strebt. Vorherrschende Merkmale bei Menschen stehen oftmals stark in Zusammenhang mit dem LRE. So haben beispielsweise Menschen, die sich in jüngerem Lebensalter reproduzieren, tendenziell mehr Kinder. Die Selektion begünstigt also allgemein diejenigen, die früher Eltern werden. Der LRE großer Frauen ist tendenziell niedriger als der großer Männer. In einer jüngst veröffentlichten Studie weiten der Forschungspsychologe Markus Jokela und seine Kollegen diesen Zusammenhang aus und stellen eine Verbindung zwischen LRE und Persönlichkeit her. Jokela zufolge begünstigt der Selektionsdruck Menschen beiderlei Geschlechts, die extrovertiert und weniger ängstlich sind sowie neuen Erfahrungen offen gegenüberstehen. Überdies haben umgängliche und weniger pedantische Frauen mehr Nachkommen, während sich diese Eigenschaften nicht auf den LRE der Männer auswirken. Sogar gewisse kulturelle Merkmale wie Einkommen oder Wohlstand können mit dem LRE verbunden sein: bei Männern ist dieser Zusammenhang positiv, bei Frauen negativ. Damit Selektionsdruck zu einer evolutionären Veränderung führt, bedarf es allerdings einer weiteren entscheidenden Zutat: die Variation des beobachteten Merkmals sollte zumindest teilweise durch genetische Unterschiede begründet sein. Tatsächlich ist Evolution nur möglich, wenn die Ähnlichkeit zwischen den verwandten Individuen auf genetischer Basis beruht und nicht nur eine gemeinsame Umwelt widerspiegelt. So müssen Geschwister beispielsweise aufgrund ihrer gemeinsamen Gene nicht gemeinsam aufwachsen, damit ihre Ähnlichkeit evolutionär sinnvoll ist. Sogar im Hinblick auf Morphologie, Persönlichkeit und Life-History-Merkmale – wie dem Alter bei Erreichen der Geschlechtsreife und Fruchtbarkeit – hat die Ähnlichkeit verwandter Individuen oft eine genetische Grundlage. Die notwendigen Voraussetzungen für rasche evolutionäre Veränderungen in menschlichen Populationen sind vorhanden.", "en": "First, the population must comprise individuals with varying characteristics, or traits. Moreover, members of the population must differ in terms of survival rates, including, most important, lifetime reproductive success (LRS) – the total number of offspring that they produce over a lifetime. These conditions are fundamentally linked: different values for a particular trait translate into diverse survival rates. This crucial link facilitates change in a trait’s average value over successive generations. For example, if larger individuals produce more children than smaller ones, the number of larger individuals would grow, thereby increasing the average size of individuals in the population. The most significant changes occur when individuals at one end of a trait’s value are heavily favored, pushing the entire population in that direction. Prevalent human traits are often strongly associated with LRS. For example, people who first reproduce at a younger age tend to have more children, so selection generally favors those who become parents earlier. Tall women’s LRS tends to be lower, while tall men’s is higher. In a recent study, research psychologist Markus Jokela and his colleagues took this link further, connecting LRS to personality. According to Jokela, selection pressure favors people of both sexes who are extroverted, open to experience, and less anxious. Moreover, women who are agreeable and less meticulous do better reproductively, while these qualities do not affect men’s LRS at all. Even certain cultural traits, such as income and wealth, can be connected to LRS: in men, the link is positive; in women, it is negative. But translating selection pressure into evolutionary change requires another crucial ingredient: the variation observed in the trait should be caused at least in part by genetic differences. Indeed, evolution is possible only if the resemblance between related individuals has a genetic basis, and is not simply a reflection of a shared environment. For example, siblings do not have to grow up together for their resemblance to be evolutionarily meaningful, owing to their common genes. Even when it comes to morphology, personality, and life-history traits – such as age at sexual maturity and fertility – related individuals’ likeness often has a genetic basis. The conditions required for rapid evolutionary change to occur in human populations exist."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Migration jenseits des Krisenmodus MADRID – In den letzten sieben Jahren befand sich Europa fast pausenlos im Krisenmodus. Von der Ukraine bis Griechenland geriet der Kontinent vom Regen in die Traufe und wieder zurück, mit all den dazugehörigen Gipfeltreffen, Erklärungen und einer Politik am Rande des Abgrunds. Nun hat man es mit einer – in absehbarer Zukunft wahrscheinlich nicht zu lösenden - Migrationskrise zu tun, die das Augenmerk der Europäischen Union auf sich lenkt. Wenn Europa allerdings wirksam reagieren möchte, muss es den Krisenmodus hinter sich lassen und verstehen, worin die Herausforderungen bestehen und was man erreichen möchte. Unbestritten ist, dass das Thema Migration die Aufmerksamkeit der EU verdient. Nicht nur die Migrantenströme nach Europa brechen von Monat zu Monat alle Rekorde, auch die Ersteinreiseländer sind andere geworden. Unterdessen sind die ohnehin schon verschwommenen Trennlinien zwischen Asylsuchenden, Flüchtlingen, Vertriebenen und reinen Wirtschaftsmigranten überhaupt nur mehr schwer auseinanderzuhalten. Die gefährlichen Reisebedingungen der Migranten stellen eine gravierende humanitäre Krise dar. Seit Anfang dieses Jahres starben etwa 2.500 Menschen bei dem Versuch, das Mittelmeer zu überqueren; von den grauenhaften Szenen wie etwa bei der jüngsten Entdeckung von 71 verwesenden Leichen in einem verlassenen LKW in Österreich ganz zu schweigen. Tausende Menschen fristen ihr Dasein in provisorischen Lagern mit wenig oder gar keiner Unterstützung. Erschwerend hinzu kommt ein stetiger Strom migrationsbezogener Gewalt in ganz Europa, von einem Brandanschlag auf eine geplante Flüchtlingsunterkunft in Deutschland bis hin zu brutalen Polizeiaktionen gegen Migranten in Mazedonien und Ungarn.", "en": "Migration Beyond Crisis Mode MADRID – Over the past seven years, Europe has been in crisis mode almost without interruption. From Ukraine to Greece, events have led the continent from the frying pan to the fire and back again, with all of the attendant summitry, declarations, and brinkmanship. Now, it is a migration crisis – one that is unlikely to be resolved in the foreseeable future – that is commanding the European Union’s attention. But, if Europe is to respond effectively, it must move beyond crisis mode to understand both what it is facing and what it wants to achieve. It is indisputable that migration deserves the EU’s focus. Not only are migrant flows into Europe shattering records from one month to the next; migrants’ primary entry points are changing as well. Meanwhile, the already-hazy lines between asylum-seekers, refugees, displaced persons, and purely economic migrants are becoming increasingly difficult to distinguish at all. The dangerous conditions of the migrants’ journey constitute a serious humanitarian crisis. Since the beginning of this year, roughly 2,500 people have died attempting to cross the Mediterranean, to say nothing of gruesome scenes like the recent discovery of 71 decomposing bodies in an abandoned truck in Austria. Thousands more languish in makeshift camps with little or no support. To make matters worse, there has been a steady stream of migration-related violence across Europe, from an arson attack on a planned refugee shelter in Germany to police brutality against migrants in Macedonia and Hungary."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Der Anteil des Staates an Chinas Erfolg SHANGHAI: Wenn westliche Ökonomen und Historiker Chinas spektakulären wirtschaftlichen Wandel während der vergangenen vier Jahrzehnte analysieren, neigen sie dazu, den durch die Einleitung marktorientierter Reformen 1978 ausgelösten Produktivitätsanstieg zu betonen. Doch die Rolle der politischen Elite des Landes als zentraler Antriebsfaktor seiner Entwicklung zur Wirtschaftsmacht bleibt zu wenig beachtet. Dies liegt auch daran, dass es schwierig ist, den Beitrag politischer Eliten zur wirtschaftlichen Entwicklung eines Landes zu messen. Zum Glück bietet eine neue Untersuchung von Tomas Casas i Klett und Guido Cozzi von der Universität St. Gallen einen nützlichen konzeptionellen Rahmen, um das chinesische Wirtschaftsmodell zu verstehen. Casas und Cozzi entwickelten den jährlichen „Elite Quality Index“ (EQx), der den Wertbeitrag der nationalen Eliten für ein Land misst und in eine Rangliste einordnet. Wie viele andere ostasiatische Länder stützt sich China zur Förderung und Koordinierung der wirtschaftlichen Entwicklung auf starke staatliche Fähigkeiten und eine effektive Bürokratie. Im jüngsten Elite Quality Index rangiert das Land auf Platz 27 (von 151 Ländern); das ist der höchste Wert unter den Volkswirtschaften mittleren Einkommens. Im Index politischer Macht der Untersuchung, der den Einfluss der nationalen Eliten auf die Regulierung der Wirtschaft, die Regelsetzung und das Arbeitsrecht misst, kommt China auf Platz 60. Während die chinesischen Eliten die staatlichen Einrichtungen fest im Griff halten, erkennt der Index ihren enormen Beitrag zu Chinas wirtschaftlicher Entwicklung eindeutig an. Was die Rolle der Eliten bei der Einkommensumverteilung bzw. bei öffentlicher Sicherheit und Gemeinwohl angeht, rangierte China auf dem sechsten bzw. neunten Platz.", "en": "The State Legacy of China’s Success SHANGHAI – When Western economists and historians analyze China’s spectacular economic transformation over the past four decades, they tend to emphasize the productivity boom unleashed by the start of market-oriented reforms in 1978. But the role of the country’s political elite as a key driver of its emergence as an economic power has remained under-examined. This is partly because it is hard to measure the contribution of political elites to a country’s economic development. Fortunately, a new study by Tomas Casas i Klett and Guido Cozzi from the University of St. Gallen provides a useful conceptual framework for understanding the Chinese economic model. Casas and Cozzi developed the annual Elite Quality Index (EQx), which measures and ranks the value that national elites create for a country. Much like other East Asian countries, China has relied on strong state capacity and an effective bureaucracy to foster and coordinate economic development. In the most recent Elite Quality Index, the country ranks 27th (out of 151), the highest score among upper-middle-income economies. In the study’s political power index, which measures national elites’ influence over business regulation, rule-making, and labor law, China ranked 60th. While Chinese elites maintain a tight grip on state institutions, the index clearly recognizes their enormous contribution to China’s economic development. In terms of elites’ role in income redistribution and in public security and welfare, China ranked sixth and ninth, respectively."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Eine Ökonomie auf des Messers Schneide Berkeley – Seit 2003 behaupte ich, dass die Weltwirtschaft zutiefst unausgewogen und anfällig für eine makroökonomische Katastrophe ist, die zu einer schlimmsten Episoden ökonomischer Komplikationen der Neuzeit führen könnte. Seit 2004 behaupte ich ferner, dass die Situation, innerhalb eines Jahres nach ihrem Eintritt klar zu beurteilen sein wird. Nach dieser Zeit würden wir wissen, ob sich die Weltwirtschaft von selbst erholt oder in eine Spirale nach unten gezogen wird. Zwischen 2004 und 2007 zog ich in Erwägung, mich hinsichtlich einer relativ raschen wirtschaftlichen Erholung nach den Kalamitäten geirrt zu haben. Wie es der verstorbene Rudi Dornbusch ausdrückte, können sich untragbare makroökonomische Ungleichgewichte länger halten, als dies Ökonomen (in ihrem rührenden Glauben an die rationale Entscheidungsfindung des Menschen) für möglich halten. Vor einem Jahr allerdings, nachdem im August 2007 die Subprime-Krise ausgebrochen war, setzte bei mir die Gewissheit ein. Die Situation müsste innerhalb eines Jahres geklärt sein. Entweder den Zentralbanken würde es irgendwie gelingen, das Ruder herumzureißen und Wechselkurse sowie Vermögenspreise in ein stabiles und tragbares Gleichgewicht zu bringen oder Chaos und Zusammenbruch der Finanzmärkte würden auf die Realwirtschaft übergreifen und einen weltweiten großen Abschwung einleiten. Die Chancen für letztere Konsequenz überwogen bei weitem: weltweite makroökonomische Komplikationen. Aber ich habe mich geirrt. Da stehen wir nun, ein ganzes Jahr später, und die Situation ist noch immer auf des Messers Schneide. Ich möchte betonen, dass ich keinerlei Einwände gegen die von der US-Notenbank Federal Reserve umgesetzten Strategien habe. Auf ihr lastete ja die größte Bürde bei der Bewältigung der Krise. Ebenso wie die Fed wünsche ich mir, dass man einen Weg gefunden hätte, den Aktieninhabern auf dem Finanzmarkt einen größeren Teil der eintretenden Verluste zu übertragen, als sie ihn bis jetzt übernehmen mussten oder wahrscheinlich noch zu tragen haben werden. Andererseits stimme ich dem Vizepräsidenten der Fed, Donald Kohn, zu, dass es nicht klug wäre, den Finanziers Lektionen in Sachen moralisches Risiko zu erteilen und dabei Kollateralschäden in Form des Verlusts von Millionen Arbeitsplätzen in Kauf zu nehmen. Die oberste Priorität der Fed ist, die amerikanische Wirtschaft davor zu bewahren sehr weit unter Vollbeschäftigung zu fallen und zu verhindern, dass die Krise in den USA auch andere Ökonomien in Mitleidenschaft zieht. Wenn in Amerika Beschäftigung und Einkommen zusammenbrechen, stürzt auch die Nachfrage nach Importen ab – und dann schlittert nicht nur Amerika, sondern die ganze Welt in eine Rezession.", "en": "The Knife’s-Edge Economy Berkeley – Since 2003, I have been saying that the global economy is badly unbalanced and vulnerable to a macroeconomic catastrophe that would yield one of the worst episodes of economic distress of modern times. Since 2004, I have been saying that the situation, once it started, would probably become clear within a year: we would know whether the global economy would right itself or begin a downward spiral. In 2004-2007, I considered that I might be wrong about a relatively rapid resolution to the world’s economic distress: as the late Rudi Dornbusch put it, unsustainable macroeconomic imbalances can sustain themselves longer than economists (with their touching faith in rational human decision making) believe is possible. A year ago, however, with the subprime mortgage meltdown of August 2007, I became certain. The situation had to resolve itself within a year – or else. Either central banks would manage somehow to thread the needle and guide exchange rates and asset prices back to some stable and sustainable equilibrium configuration, or the chaos and disruption in financial markets would spill over into the real economy and a major global downturn would begin. The odds heavily favored the second outcome: global macroeconomic distress. But I was wrong. Here we are, fully a year later, and things are still balanced on the knife’s edge. Let me stress that I have no complaints about the policies implemented by the United States Federal Reserve, which has had the main burden of responsibility for “managing” the crisis. I wish – as the Fed does – that some way could have been found to make financial-sector equity holders bear an even larger share of the losses that are coming down the road than they have borne so far or are likely to bear. But I agree with Fed Vice Chairman Donald Kohn that it is not wise to focus on teaching financiers lessons about moral hazard when doing so risks collateral damage in the form of the destruction of millions of jobs. The Fed’s first priority is to try to keep the American economy from dropping too far below full employment, and to try and avoid a US meltdown contaminating other economies. If employment and incomes in America crash, US demand for imports crashes – and not just America but the whole world will slide into recession."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Ein Friedensfahrplan, der funktioniert In den Tagen nach der Vorstellung der so genannten \"Roadmap für den Frieden zwischen Israel und Palästina\" brach die Gewalt zwischen den verfeindeten Parteien erneut mit voller Wucht aus. Palästinensische Selbstmordattentate und israelische Angriffe auf palästinensische Anführer wechselten sich mit derartiger Geschwindigkeit und Brutalität ab, dass nicht mehr möglich war zwischen Angriffen und Vergeltungsschlägen zu unterscheiden. Die gegenseitigen Schuldzuweisungen folgten natürlich auf dem Fuß. Israelis und Palästinenser beschuldigten sich gegenseitig den Friedensprozess absichtlich zerstören zu wollen. Die Wahrheit ist wie immer komplizierter. Um nachhaltigen Frieden zu schaffen, müssen wir diese Wahrheit verstehen. In diesem Konflikt gibt es mindestens vier Seiten: Gemäßigte und extremistische Israelis sowie gemäßigte und extremistische Palästinenser. Komplizierte strategische Wechselbeziehungen gibt es nicht nur zwischen Israelis und Palästinensern, sondern auch innerhalb der beiden Lager. Die extremistischen Positionen sind klar. Palästinensische Extremisten geloben so lange zu kämpfen, bis Israel - das man als kolonialen Fremdkörper in der islamischen Welt empfindet - zerstört ist. Israelische Extremisten ihrerseits geloben ebenfalls so lange zu kämpfen, bis man das gesamte Westjordanland unter Kontrolle hat. Wenn nötig müssen die Palästinenser vertrieben werden. Sie betrachten Israel in seinen Grenzen vor 1967 sowie die ganze Stadt Jerusalem und das Westjordanland als Land, das Gott den Juden gab. Kein \"Land-für-Frieden\"-Abkommen wird je eine der beiden Seiten zufrieden stellen. Die große Mehrheit auf beiden Seiten - vielleicht zwei Drittel oder sogar drei Viertel der jeweiligen Bevölkerungen - würde jedoch Israel etwa innerhalb seiner Grenzen vor 1967 im Austausch gegen wirklichen Frieden akzeptieren.", "en": "A Roadmap to Peace that Can Work In the days after the so-called \"Roadmap for Peace between Israel and Palestine\" was unveiled, a new cycle of violence exploded between the warring parties. Palestinian suicide bombings and Israeli attacks against Palestinian leaders came with such speed and ferocity that determining who was striking first and who was counterattacking became impossible. Of course, recriminations also began immediately, with Israelis and Palestinians each accusing the other of deliberately destroying the peace process. The truth, as usual, is more complicated, and understanding it helps us to comprehend what will be needed if real peace is to be achieved. There are at least four sides to this conflict: moderate and extremist Israelis and moderate and extremist Palestinians. Complicated strategic interactions exist not only between Israelis and Palestinians, but also within the two sides. The extremist positions are clear. Extremist Palestinians vow to fight until Israel--viewed as a colonial imposition on the Islamic world--is destroyed. Extremist Israelis vow to fight to hold the entire West Bank, pushing out the Palestinians if necessary. For them, Israel's pre-1967 borders, the entire city of Jerusalem, and the West Bank of the Jordan River is land given to the Jewish people by God. No land-for-peace deal will satisfy either side. Large majorities on both sides--perhaps two-thirds or even three-fourths of each population--would accept a return by Israel to something like its pre-1967 borders in exchange for real peace."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Ein Blick auf die Geschichte des Klimaschutzes gibt die Antwort. In den letzten 20 Jahren haben unzählige Klimainitiativen versucht, Unternehmen und Investoren dazu zu bringen, sich Klimaziele zu setzen, ihre Emissionen entsprechend zu verringern und dann noch ehrgeizigere Ziele festzulegen. Diese Initiativen hatten eines gemeinsam: sie waren alle freiwillig. Wie jeder weiß, der schon einmal seine Neujahrsvorsätze Mitte Januar über Bord geworfen hat, wird nicht jedes Versprechen auch gehalten. Woher sollen wir wissen, dass jemand, der verspricht klimaneutral zu werden, auch die dafür nötigen Schritte unternimmt? Zurzeit können wir das nicht. Das hat einen „Klimaleerlauf“ ermöglicht, bei dem sich Unternehmen als umweltbewusst verkaufen und gleichzeitig ihre Geschäfte unverändert oder fast unverändert fortführen. Tatsächlich berücksichtigt zurzeit nur eines von drei Unternehmen in seinem Klimaschutzplan den gesamten CO2-Fußabdruck einschließlich seiner Lieferkette. Und nicht einer der Konzerne, die weltweit am meisten Emissionen verursachen, hat erklärt, wie genau er klimaneutral werden will. Oder wie UN-Generalsekretär António Guterres es kürzlich ausgedrückt hat: „Die Welt hat keine Zeit zu verlieren und wir können uns keine Nachzügler, Trickser oder irgendeine Form von Greenwashing erlauben.“ Die Hochrangigen Sachverständigengruppe für Klimaversprechen, deren Vorsitzende ich bin, soll genau diese Probleme lösen. Wir sind eine unabhängige und diverse Gruppe von Expertinnen und Experten, die wissenschaftlich fundierte Empfehlungen erarbeiten möchte, wie Regierungen und Unternehmen ihre selbstgesteckten Ziele erreichen können. Obwohl wir gerade erst mit der Arbeit anfangen, sind schon jetzt drei Dinge klar. Erstens: Ein Versprechen ohne Plan ist bedeutungslos. Unternehmen müssen ihre Geschäftsstrategie an ihre Selbstverpflichtung anpassen, ehrgeizige Maßnahmen ergreifen und schnellstmöglich Fortschritte machen. Und damit sind keine Zahlenspielereien mit fragwürdigen Kompensationen gemeint; der einzig glaubwürdige Weg zur Klimaneutralität sind radikale Emissionseinsparungen. Als Hilfestellung wird die Hochrangige Sachverständigengruppe definieren, welche Schritte notwendig sind, um klimaneutral zu werden. Dazu gehören klare Kriterien für glaubwürdige Klimaschutzpläne, die auch die Themen soziale Gerechtigkeit und Klimagerechtigkeit berücksichtigen. Wenn einzelne Regionen und Branchen unsere Kriterien übernehmen, sorgt dies für Einheitlichkeit und Vergleichbarkeit. Zweitens: Freiwillige Initiativen reichen nicht. Wir brauchen keine Neujahrsvorsätze, wir brauchen neue Geschäftspläne.", "en": "A look at the history of climate action reveals the answer. Over the last 20 years, a diverse array of climate initiatives has sought to persuade businesses and investors to accept the idea of setting climate-related targets, cutting emissions, and then setting even more ambitious targets. These initiatives have had one thing in common: all have been voluntary. As anyone who has ever broken a New Year’s resolution knows firsthand, a promise made is not always a promise kept. If someone says they will achieve net-zero, how can we be sure that they are taking the steps needed to deliver? Right now, we can’t. This has enabled “climate coasting,” with companies marketing themselves as environmentally conscious while continuing with business as usual, or close to it. In fact, as it stands, only one in three corporate net-zero plans cover the company’s full carbon footprint, including that of its supply chain. And not one of the world’s biggest corporate polluters has fully explained how it plans to achieve net-zero emissions. As United Nations Secretary-General António Guterres recently put it, “The world is in a race against time, and we cannot afford slow movers, fake movers, or any form of greenwashing.” These are the problems the High-Level Expert Group on Net-Zero Emissions Commitments, which I chair, is meant to solve. We are an independent, diverse group of experts determined to provide science-based recommendations for achieving the goal so many governments and companies have embraced. Our work is just beginning, but three things are already clear. First, a pledge without a plan is meaningless. Companies need to align their business strategies with their commitments, take ambitious action, and start delivering progress immediately. And this does not mean fudging the numbers with questionable offsets; the only credible way to achieve net-zero is to slash emissions. To support this effort, the High-Level Expert Group will define what it will take to achieve net-zero emissions. This includes establishing clear criteria for credible net-zero plans that account for issues of equity and climate justice. Regional and sectoral standard-setters can then adopt our criteria, thereby ensuring consistency and comparability. Second, voluntary schemes are not enough. We don’t need New Year’s resolutions; we need new business plans."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Neulich sagte ein russischer Freund zu mir: „Putin will wie Roman Abramowitsch leben und wie Stalin regieren.“ Er hat die Hebel in der Hand. Die Vorstellung, dass man eine Medwedew-Karte ausspielen kann, um Putins Einfluss zu neutralisieren, ist eine gefährliche Illusion. Es gibt keine Machtteilung zwischen den beiden Männern. Der erste ist dabei dem zweiten den Weg für eine Rückkehr in den Kreml im Jahr 2012 zu ebnen. In Russland ist Macht Geld und Geld ist Macht. Es steht einfach zu viel auf dem Spiel. Frankreich sollte sich keine Illusionen machen. Grundsätzlich ist nichts falsch daran, Waffen an Russland zu verkaufen, aber damit wird lediglich Putins Bemühungen in die Hände gespielt, seine Vorherrschaftspolitik gegenüber Russlands „nahem Ausland“ zu bekräftigen. Der Verkauf solcher Kriegsschiffe wird sich nicht positiv auf die Machtverhältnisse in Russland auswirken, sondern die regionalen Machtverhältnisse beeinflussen – zu Gunsten von Russland. Klar ist hingegen, dass jegliches Bestreben eine gemeinsame europäische Energie- und Sicherheitspolitik gegenüber Russland zu definieren allmählich schwindet. Von Berlin bis Paris und von Paris bis Rom mögen europäische Spitzenpolitiker letztlich das gleiche machen, aber sie machen es alle unabhängig voneinander; als Konkurrenten, die um die Gunst Russlands wetteifern und nicht als Partner innerhalb einer angeblich eng verbundenen Union.", "en": "As a Russian friend of mine told me recently, “Putin wants to live like Roman Abramovich and to rule like Stalin.” He is the man in charge. The idea that you can play a Medvedev card to balance Putin is a dangerous illusion. There is no division of power between the two men. The first one is paving the way for the second to return to the Kremlin in 2012. In Russia, power is money and money is power. The stakes are simply too high. France should not delude itself. There is nothing inherently wrong in selling weapons to Russia, but by so doing one merely plays into the hands of Putin’s effort to reinforce his policy of domination over Russia’s “near abroad.” The sale of such warship will not positively affect the balance of power within Russia, but it will affect the regional balance of power – in favor of Russia. What is clear is that any ambition to define a common European energy and security policy toward Russia is slowly disappearing. From Berlin to Paris, and from Paris to Rome, European leaders may ultimately be doing the same thing, but they are all doing it separately, as competitors vying for Russian favor rather than as partners within a supposedly tight-knit Union."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Solange es die Entwicklungsländer waren, die durch das globale Finanzwesen in die Zange genommen wurden, war es Mode, den Opfern die Schuld zuzuschieben. Der IWF und viele westliche Ökonomen argumentierten, dass die Regierungen in Mexiko, Südkorea, Brasilien, der Türkei und anderswo nicht die erforderlichen Strategien – bankenaufsichtliche Regeln, haushaltspolitische Zurückhaltung und währungspolitische Steuerungsmechanismen – eingeführt hätten, um Vorteile aus den Kapitalflüssen zu ziehen und Krisen zu verhindern. Das Problem sei innenpolitisch bedingt und nicht der Finanzglobalisierung geschuldet; die Lösung läge also nicht in der Kontrolle grenzüberschreitender Kapitalflüsse, sondern in innenpolitischen Reformen. Als die hochentwickelten Länder 2008 Opfer der Finanzglobalisierung wurden, wurde es schwerer, diese Argumentation durchzuhalten. Es wurde klarer, dass das Problem in der Instabilität des globalen Finanzsystems selbst begründet lag – den Phasen des Überschwangs und der Spekulationsblasen, auf die jene plötzlichen Bremsungen und Konjunktureinbrüche folgten, die für unbeaufsichtigte und nicht regulierte Finanzmärkte so typisch sind. Dass der IWF anerkennt, dass es angemessen ist, wenn Länder versuchen, sich gegen derartige Verlaufsmuster abzuschotten, ist daher zu begrüßen – und kommt keinen Augenblick zu früh. Doch wir sollten das Ausmaß des IWF-Sinneswandels nicht überbewerten. Der Fonds betrachtet die freie Mobilität des Kapitals noch immer als Ideal, dem sich alle Länder irgendwann annähern werden. Erforderlich sei nur, dass die Länder die Voraussetzungen angemessener „finanzieller und institutioneller Entwicklung“ erfüllten. Der IWF behandelt Kapitalkontrollen als letztes Mittel, das nur unter relativ eng begrenzten Umständen zum Einsatz kommen sollte – wenn andere makroökonomische, finanzielle oder bankenaufsichtliche Maßnahmen es nicht schaffen, dem Strom der Kapitalzuflüsse Einhalt zu gebieten, der Wechselkurs deutlich überbewertet ist, die Konjunktur überhitzt und Devisenreserven schon in ausreichender Menge vorhanden sind. Während der Fonds also einen „integrierten Ansatz zur Liberalisierung des Kapitalverkehrs“ vorlegt und detailliert eine Reformabfolge vorgibt, gibt es nichts annähernd Vergleichbares zu Kapitalkontrollen und wie man sie effektiver machen kann. Dies spiegelt einen Überoptimismus an zwei Fronten wider: erstens darüber, wie gut sich die Politik feinjustieren lässt, um die grundlegenden Versäumnisse, die das globale Finanzwesen unsicher machen, direkt ansprechen, und zweitens über das Ausmaß, in welchem die Konvergenz bei der nationalen Finanzregulierung die Notwendigkeit einer grenzüberschreitenden Steuerung der Kapitalflüsse verringern wird. Der erste Punkt wird am klarsten, wenn man eine Analogie zur Regulierung des Waffenbesitzes zieht. Waffen haben – wie Kapitalströme – legitime Einsatzformen, können aber auch katastrophale Folgen haben, wenn sie versehentlich genutzt werden oder in die falschen Hände gelangen.", "en": "As long as it was developing countries that were whipsawed by global finance, it was fashionable to blame the victim. The IMF and Western economists argued that governments in Mexico, South Korea, Brazil, Turkey, and elsewhere had not adopted the policies – prudential regulations, fiscal restraint, and monetary controls – needed to take advantage of capital flows and prevent crises. The problem was with domestic policies, not with financial globalization, so the solution lay not in controls on cross-border financial flows, but in domestic reforms. Once the advanced countries became victims of financial globalization, in 2008, it became harder to sustain this line of argument. It became clearer that the problem lay with instability in the global financial system itself – the bouts of euphoria and bubbles, followed by the sudden stops and sharp reversals that are endemic to unsupervised and unregulated financial markets. The IMF’s recognition that it is appropriate for countries to try to insulate themselves from these patterns is therefore welcome – and comes none too soon. But we should not exaggerate the extent of the IMF’s change of heart. The Fund still regards free capital mobility as an ideal toward which all countries will eventually converge. This requires only that countries achieve the threshold conditions of adequate “financial and institutional development.” The IMF treats capital controls as a last resort, to be deployed under a rather narrow set of circumstances – when other macro, financial, or prudential measures fail to stem the tide of inflows, the exchange rate is decidedly overvalued, the economy is overheating, and foreign reserves are already adequate. So, while the Fund lays out an “integrated approach to capital flow liberalization,” and specifies a detailed sequence of reforms, there is nothing remotely comparable on capital controls and how to render them more effective. This reflects over-optimism on two fronts: first, about how well policy can be fine-tuned to target directly the underlying failures that make global finance unsafe; and, second, about the extent to which convergence in domestic financial regulations will attenuate the need for cross-border management of flows. The first point can be best seen using an analogy with gun controls. Guns, like capital flows, have their legitimate uses, but they can also produce catastrophic consequences when used accidentally or placed in the wrong hands."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Tatsächlich ist es schlechter als eine direkte CO2-Steuer. Bei einer Steuer sind die Kosten offensichtlich. Beim Emissionsrechtehandel sind die Kosten – im Hinblick auf Arbeitsplätze, Haushaltsverbrauch und Wirtschaftswachstum – versteckt, sie werden herumgeschoben und sind nicht leicht einzuschätzen, obwohl Modelle darauf hindeuten, dass sie Billionen von US-Dollar erreichen könnten. Nicht alle würden dabei verlieren. Einige große Unternehmen in privilegierten Positionen würden ein Vermögen daran verdienen, diesen recht manipulierten Markt auszunutzen. Und Politikern böte sich die Gelegenheit, die Anzahl und Verteilung der Emissionszertifikate sowie den Fluss von Billionen von Dollar an Subventionen und Schmiergeldern zu steuern. Dies ist eine sehr teure, plumpe Möglichkeit, um eine sehr geringe Senkung der Temperaturen zu erreichen. Der Warner-Liebermann-Gesetzentwurf zum Klimawandel – ein Gesetzestext, der vor kurzem im US-Senat fallengelassen wurde, jedoch als Vorläufer der zukünftigen Regelung angesehen wird – hätte die Temperaturerhöhung von 2050 um ungefähr zwei Jahre verzögert. Vor kurzem führte das Projekt Copenhagen Consensus acht weltweite Spitzenökonomen zusammen – darunter fünf Nobelpreisträger –, um Forschungsergebnisse zu den besten Möglichkeiten zur Bewältigung 10 globaler Herausforderungen zu untersuchen: Luftverschmutzung, Konflikte, Krankheiten, Erderwärmung, Hunger und Unterernährung, mangelnde Bildung, Ungerechtigkeiten zwischen den Geschlechtern, Mangel an Wasser und sanitären Einrichtungen, Terrorismus und Handelsschranken. Ihr Ziel war, eine Liste mit Prioritäten zu erstellen, die zeigt, wie Geld am besten ausgegeben werden sollte, um diese Probleme zu bekämpfen. Die Runde kam zu dem Schluss, dass die am wenigsten wirkungsvollste Verwendung von Ressourcen in der einfachen Verringerung der CO2-Emissionen bestehe. Ein führender Autor des Intergovernmental Panel on Climate Change (Zwischenstaatlicher Ausschuss für Klimaänderungen) – der Gruppe, die sich den Friedensnobelpreis im letzten Jahr mit Al Gore teilte – erklärte den Experten, dass Ausgaben von $ 800 Milliarden über einen Zeitraum von 100 Jahren zu dem alleinigen Zweck der Emissionsverringerung den unvermeidlichen Temperaturanstieg bis zum Ende dieses Jahrhunderts lediglich um 0,4 Grad Fahrenheit reduzieren würden. Selbst wenn man die wichtigsten Umweltschäden durch die Erwärmung mit einberechnet, würden wir Geld verlieren, da sich die verhinderten Schäden für unsere Investition von $ 800 Milliarden auf lediglich $ 685 Milliarden belaufen. Die Expertengruppe kam zu dem Schluss, dass Investitionen in die Forschung und Entwicklung von Energiequellen mit geringem CO2-Ausstoß eine wesentlich stabilere und wirkungsvollere Option darstellen würden – eine Bemühung, die sowohl McCain als auch Obama unterstützen. Doch sollte diese Strategie, und nicht die CO2-Emissionen, im Mittelpunkt der Klimapolitik stehen. Derzeit sind kohlenstoffarme Energielösungen unerschwinglich.", "en": "In fact, it is worse than a straightforward carbon tax. With a tax, the costs are obvious. With a cap-and-trade system, the costs – in terms of jobs, household consumption, and economic growth – are hidden, shifted around, and not easy to estimate, though models indicate they will run into trillions of dollars. Not everybody would lose. Some big businesses in privileged positions would make a fortune from exploiting this rather rigged market. And politicians would have an opportunity to control the number and distribution of emission permits and the flow of billions of dollars in subsidies and sweeteners. This is a very expensive, unwieldy way to achieve a very small reduction in temperatures. The Warner-Lieberman bill on climate change – a piece of legislation which was recently abandoned in the US Senate but is seen as a precursor of future policy – would have postponed the temperature increase in 2050 by about two years. Recently, the Copenhagen Consensus project gathered eight of the world’s top economists – including five Nobel laureates – to examine research on the best ways to tackle 10 global challenges: air pollution, conflict, disease, global warming, hunger and malnutrition, lack of education, gender inequity, lack of water and sanitation, terrorism, and trade barriers. Their goal was to create a prioritized list showing how money could best be spent combating these problems. The panel concluded that the least-effective use of resources would come from simply cutting CO2 emissions. A lead author of the Intergovernmental Panel on Climate Change – the group that shared last year’s Nobel Peace Prize with Gore – told the experts that spending $800 billion over 100 years solely on mitigating emissions would reduce inevitable temperature increases by just 0.4 degrees Fahrenheit by the end of this century. Even accounting for the key environmental damage from warming, we would lose money, with avoided damages of just $685 billion for our $800 billion investment. The expert panel concluded that investing in research and development into low-carbon energy would be a much sounder, more effective option – an effort that both McCain and Obama support. But this, not carbon emissions, should be the core of their climate change policy. Currently, low-carbon energy solutions are prohibitively expensive."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Häftlinge für den Export NEU DELHI – China hat eine neue Strategie, um seine überfüllten Gefängnisse zu leeren: Häftlinge als Arbeiter bei Projekten in Entwicklungsländern einzusetzen. Diese Praktik hat eine weitere Facette der ungeheuerlichen Menschenrechtslage in China offenbart, zu der nun auch im Zusammenhang mit den Aktivitäten chinesischer Unternehmen im Ausland das Versagen der Regierung, ihre eigenen Regeln einzuhalten, gezählt werden muss. China richtet jedes Jahr dreimal so viele Menschen hin wie der Rest der Welt zusammen. Amnesty International schätzt, dass China 2007 heimlich „täglich circa 22 Gefangene“ hingerichtet hat. China ist jedoch nicht nur der erste Henker der Welt, es hat auch mehr Gefangene als jedes andere Land. Laut der vom International Center for Prison Studies am King’s College in London veröffentlichten „World Prison Population List“ waren 2009 1,57 Millionen Menschen in China inhaftiert – mehr als die Bevölkerungen von Estland, Guinea-Bissau, Mauritius, Swaziland, Trinidad und Tobago, Fiji oder Qatar. Der Einsatz von Gefangenen als Sträflingsarbeiter bei ausländischen Projekten wirft neue Fragen in Bezug auf die Menschenrechtslage in China auf. Er fügt zudem der chinesischen Handels- und Investitionspolitik, die sehr für das Dumping von Waren kritisiert wurde, noch einen weiteren Aspekt hinzu: das Dumping von Menschen. Tausende chinesische Häftlinge wurden zum Beispiel als Sträflingsarbeiter bei staatlichen Projekten in Sri Lanka eingesetzt, einem Land, das aufgrund der chinesischen Bemühungen um eine Festigung seiner regionalen Stellung im Indischen Ozean für China von strategischer Bedeutung ist.", "en": "Convicts for Export NEW DELHI – China has devised a novel strategy to relieve pressure on its overcrowded prisons: employ convicts as laborers on overseas projects in the developing world. The practice has exposed another facet of China’s egregious human-rights record, which, when it comes to the overseas operations of Chinese companies, includes the government’s failure to enforce its own regulations. China executes three times as many people every year as the rest of the world combined. Amnesty International has estimated that, in 2007, China secretly executed on average “around 22 prisoners every day.” In addition to being the world’s leading executioner, China has one of its largest prison populations. The 2009 “World Prison Population List” compiled by the International Center for Prison Studies at King’s College, London, put the total number of inmates in Chinese jails at 1.57 million – larger than the population of Estonia, Guinea-Bissau, Mauritius, Swaziland, Trinidad & Tobago, Fiji, or Qatar. The forced dispatch of prisoners to work on overseas infrastructure projects raises new issues regarding China’s human-rights record. It also adds a new element — the dumping of convicts — to its trade and investment policy, which has been much criticized for dumping goods. Thousands of Chinese convicts, for example, have been pressed into service on projects undertaken by state-run Chinese companies in Sri Lanka, a strategically important country for China as it seeks to enhance its regional position in the Indian Ocean."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Menschliches Leid, selbst in massivem und destabilisierendem Ausmaß, ist für die Welt kein Grund, einzugreifen. Im Rahmen von Syrien-Gesprächen, die vor kurzem mit einer Reihe bekannter Außenpolitik-Experten stattfanden, meinte ein Teilnehmer, dass die aus der Kolonialzeit stammenden gegenwärtigen Grenzen im Nahen Osten nicht so bestehen bleiben können und neu gezogen werden müssten. Ich verwies auf die Möglichkeit eines Flächenbrandes im Nahen Osten, vergleichbar mit dem Dreißigjährigen Krieg, dem in manchen europäischen Ländern schätzungsweise die Hälfte bis drei Viertel der jeweiligen Bevölkerung zum Opfer fielen. Einer meiner Gesprächspartner stimmte mir zu, sagte jedoch, dass wir nichts unternehmen könnten, um die Entwicklung zu stoppen, denn „wir leben nun einmal in dieser Phase der Geschichte“. Trotz aller feierlichen Verkündigungen des „nie wieder“ - eines aufgrund des Holocaust entstandenen Leitspruchs - ist Massenmord fast nie ein Grund für ausländische Intervention. Es ist erstaunlich, dass die Welt sofort mobilisierte, als es darum ging, den Irak 1991 aus Kuwait zu drängen, aber in Syrien seit mehr als zwei Jahren zaudert, obwohl zehntausende Syrer getötet und ihr Land – eine Wiege der Zivilisation – verwüstet wurde. „Humanitäre“ Interventionen – also Maßnahmen, die in der Sorge um das Schicksal unserer Mitmenschen begründet sind - werden oft als Ausdruck moralischer Bedenken beschrieben. Aber wie vieler Kriege bedarf es eigentlich, bis wir verstehen, dass Töten zu immer noch mehr Töten führt? Menschen, die zusehen, wie ihre Kinder und Eltern abgeschlachtet, ihre Ehefrauen und Schwestern vergewaltigt und ihr Heim sowie ihre Existenz mutwillig zerstört werden, vergessen nicht.", "en": "Human suffering, even on a massive and destabilizing scale, will not move the world to action. In a recent conversation about Syria with a couple of well-known foreign policy experts, one participant suggested that the Middle East’s current borders, drawn in colonial times, cannot last and must be redrawn. I pointed out the possibility of a Middle East conflagration equivalent to the Thirty Years War in Europe, which is estimated to have killed between half and three-quarters of the population of some of the participating states. One of my interlocutors agreed, but said that we could do nothing to stop it, because “that’s the period of history we’re in.” For all the world’s pious proclamations about “never again,” a mantra arising from the Holocaust, mass murder almost never motivates foreign intervention. It is astounding to think that the world mobilized immediately to push Iraq out of Kuwait in 1991, but has dithered for more than two years as tens of thousands of Syrians have been killed, and their country, a cradle of civilization, laid waste. “Humanitarian” intervention – action that is motivated by our concern for the fate of fellow human beings – is often described as reflecting “moral concern.” But how many wars does it take for us to understand that killing always begets more killing? People who watch the butchering of their children and parents, the rape of their wives, daughters, and sisters, and the wanton destruction of their homes and livelihoods do not forget."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Häufig werden diese Leiden nicht diagnostiziert, oder sie werden zu spät diagnostiziert, weil das medizinische Personal nicht weiß, worauf es achten muss, oder nicht in der Lage ist, mit Menschen zu kommunizieren, die nicht sprechen können. Wenn die Kinder z. B. immer wieder rhythmisch mit dem Kopf gegen etwas stoßen oder schreien kann dies fälschlicherweise als Teil der geistigen Behinderung gedeutet werden, anstatt als Ausdruck von Unbehagen oder Depression – dieses Phänomen ist als „diagnostic overshadowing“ bekannt. Leider gehören alljährliche Gesundheitschecks, bei denen Veränderungen des körperlichen und geistigen Gesundheitszustands sowie Epilepsie überprüft werden, in vielen Ländern nicht zur Routine. Es gibt keine effektive Ausbildung für medizinische Fachkräfte und Sozialarbeiter, die die besonderen gesundheitlichen Anforderungen von Menschen mit geistigen Behinderungen einschließt, und keine Überwachung des Gesundheitssystems. Es gibt zu wenig Forschung über Menschen mit geistigen Behinderungen, ihre körperlichen und geistigen Gesundheitsprobleme werden nicht ausgesprochen und erkannt – und somit wird auf ihre besonderen Bedürfnisse nicht eingegangen. Trotz einiger Bemühungen seitens der Regierungen in den 1990er Jahren bleiben Heime in Mittel- und Osteuropa die offizielle Standardantwort auf Kinder mit Behinderungen und ihre Familien. In 2005, dem letzten Jahr, für das Statistiken vorliegen, schätzte UNICEF, dass „mindestens 317 000 Kinder mit Behinderungen in der Region in Heimen wohnen, häufig ein Leben lang.“ Die Mehrzahl der Kinder in Heimen weisen Entwicklungsverzögerungen oder geistige Behinderungen auf, die die Heime selbst hervorrufen oder verschlimmern können. Hinter der Unterbringung im Heim stehen häufig gute Absichten, und sie wird im Namen von Therapie, Pflege und Schutz durchgeführt. Doch wird Kindern in Heimen Bildung verweigert, obwohl belegt ist, dass jedes Kind lernen und sich entwickeln kann. Ihnen werden Rehabilitations- und Freizeitaktivitäten verwehrt. Viele verbringen ihre Tage im Bett liegend, wo sie große gesundheitliche Probleme entwickeln, unter anderem Druckgeschwüre, Muskelschwund, Deformationen der Wirbelsäule und Atembeschwerden. Das Leben in einer Gemeinschaft mit Zugang zu speziellen und normalen Dienstleistungen ist nicht nur ein politisches Ziel; die CRPD stellt klar, dass es sich hierbei um grundlegende Menschenrechte handelt. In ökonomisch schwierigen Zeiten gibt es eine Tendenz, Menschenrechte zu opfern, doch ist die Verhinderung der Heimunterbringung von Kindern oder Erwachsenen mit Behinderungen nicht mehr verhandelbar. Auch mangelnde Finanzmittel sind keine Entschuldigung. Im System bewegt sich Geld herum, das so umgelenkt werden muss, dass es den Alternativen auf kommunaler Ebene zugute kommt.", "en": "Frequently, these conditions are not diagnosed, or are diagnosed late as a result of health-care professionals’ ignorance of what to look for, or their inability to communicate with non-verbal people. Head banging or screaming can, for example, be misinterpreted as being part of the intellectual disability rather than an expression of discomfort or depression – a phenomenon known as “diagnostic overshadowing.” Unfortunately, annual health checks that screen for physical and mental-health changes and epilepsy are not routine in many countries. There is no effective training for health-care and social-welfare professionals that covers the special health needs of people with intellectual disabilities, and no monitoring of health systems. People with intellectual disabilities are under-researched, their physical and mental health problems unarticulated and unidentified – and thus their special needs left unaddressed. Despite some efforts by governments in the 1990’s, institutions remain the default official response to children with disabilities and their families across Central and Eastern Europe. In 2005, the last year for which we have statistics, UNICEF estimated that “at least 317,000 children with disabilities in the region live in residential institutions, often for life.” The majority of children in institutions have developmental delay or intellectual disabilities, which institutions themselves can cause or worsen. Institutionalization is often based on good intentions and carried out in the name of therapy, care, and protection. But children in institutions are denied education, despite evidence showing that every child can learn and develop. They are denied rehabilitation and recreational activities. Many spend their days lying in bed, where they develop major health problems including bedsores, muscle atrophy, spinal deformities, and breathing disorders. Living in the community with access to both specialized and mainstream services is not merely a policy goal; the CRPD clarifies that this is a matter of fundamental human rights. In tough economic times, there is a tendency to sacrifice human rights, but preventing institutionalization of children or adults with disabilities is no longer open to negotiation. Lack of resources is no excuse, either. There is money floating around the system that needs to be redirected to community alternatives."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Aber schließlich gebe ich mir, nach beendeter Umkreisung wieder beim Gittertor von der anderen Seite angelangt, den entscheidenden Ruck. Ich durchschreite den Kiesweg zwischen den kerzengrade geschnittenen Bäumen und lasse an der Haustür den schweren bronzegetriebenen Klopfer niederfallen, der hier nach altem Brauch statt einer Glocke dient. Sofort erscheint der Diener – sonderbar, er scheint gar nicht erstaunt über den unangemeldeten Besuch. Ohne weiter zu fragen oder meine schon vorbereitete Visitenkarte entgegenzunehmen, lädt er mich mit höflicher Verbeugung ein, im Salon zu warten, die Damen seien noch auf ihrem Zimmer, würden aber gleich kommen; daß ich empfangen werde, scheint also zweifellos. Wie einen angesagten Besuch führt er mich weiter; mit erneutem Unbehagen erkenne ich den rottapezierten Salon wieder, in dem damals getanzt wurde, und ein bitterer Geschmack in der Kehle erinnert mich, daß nebenan jener Raum mit der verhängnisvollen Ecke sich befinden muß.", "en": "But finally, after concluding my circuit of the house and finding myself approaching the wrought iron gate again from the other side, I pull myself together. I walk up the gravel path between trees pruned to stand ramrod straight, lift the heavy, chased bronze knocker that, in the old way, serves instead of a doorbell here, and bring it down. At once the manservant appears—strange to say, he does not even seem surprised by my unannounced visit. Without asking questions, or taking the visiting card I have ready to offer him, he asks me, with a civil bow, to wait in the salon; the ladies, he says, are still in their boudoir but will be with me directly, so it seems there is no doubt that they will receive me. He leads me on like an expected visitor, and feeling uncomfortable again I recognise the salon wallpapered in red where couples danced, and a bitter taste in my throat reminds me that the boudoir with the fateful corner must be next door."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Als ein in Cambridge ausgebildeter Anwalt war er besonders darauf versessen, seine Kritiker aus den Medien (und der Politik) mit rechtlichen Mitteln einzuschüchtern, wobei er sich sehr wohl bewusst war, dass seine Chancen, vor den Gerichten Singapurs zu verlieren, als überaus gering zu bewerten waren. Während meiner Zeit als Chefredakteur des Economist (von 1993 bis 2006) war ich häufig Ziel derartiger Einschüchterungsversuche. Dabei stellte sich letztlich klar heraus, dass Lee Kuan Yew ein Wort oder ein Konzept unter keinen Umständen zu tolerieren gewillt war: Vetternwirtschaft. Schließlich hatte er Singapur als überaus ausgeprägte Leistungsgesellschaft etabliert, in der Wettbewerb unter klaren und anerkannten Regeln an oberster Stelle stand. Als daher sein Sohn zum Premierminister aufstieg und seine Schwiegertochter Ho Ching bei Temasek, einer riesigen staatlichen Investmentgesellschaft, das Ruder übernahm, galt jede Andeutung, wonach dies aus anderen als rein leistungsbedingten Gründen erfolgte, als vollkommen inakzeptabel. Lee gründete einen Ausschuss zur Wahrung moralischer Prinzipien, um klarzustellen, dass Vetternwirtschaft nicht der Grund für die Bestellung der Familienmitglieder war und um anschließend alle zu klagen, die es wagten, Gegenteiliges zu behaupten. Doch diese Verachtung für Vetternwirtschaft war unlogisch, – und Lee war stets absolut und sogar schonungslos logisch – weil sich in diesem Fall aus seiner eigenen Analyse Singapurs nahtlos eine perfekte Rechtfertigung für diese Vorgänge ableiten ließ. Als kleine, multi-ethnische und von Malaysia im Jahr 1965 ausgeschlossene Gesellschaft entstand Singapur in einer Atmosphäre der Verwundbarkeit, des Mangels an Legitimität und Vertrauen sowie ethnischer Konflikte. Bis in die 1980er und 1990er Jahre begründete Lee die Fortsetzung autoritärer Politik häufig mit dem Verweis auf die lokalen Unruhen und die allgegenwärtige Möglichkeit des Verlustes an gesellschaftlichem Vertrauen und der Rückkehr des Konflikts. Als er das Zepter an seinen ältesten Sohn übergab, hätte man also sagen können, dass er mit diesem Risiko in der logischsten Art und Weise umgegangen war. Wem, wenn nicht dem dem Sohn des Gründers Singapurs sollte man vertrauen, wenn man dem Gründer vertraute und ihn als legitimen Machthaber betrachtete? Tatsächlich blieb der Vater weiter auf der politischen Bühne präsent - zunächst als „Senior Minister“ und später in seiner Rolle als Mentor - und gab seinem Sohn die Möglichkeit, seine Fähigkeiten in einer Reihe von Führungspositionen offen unter Beweis zu stellen. Das funktionierte und Lee Hsien Loong hat als Premierminister, ungeachtet aller Erklärungen für seinen Aufstieg, in jeder Hinsicht gute Arbeit geleistet.", "en": "As a Cambridge-trained lawyer, he was especially keen on using the law to browbeat his media (and political) critics, knowing full well that he had no serious chance of losing in Singapore’s own courts. During my time as the editor-in-chief of The Economist (1993-2006), I received such browbeatings on many occasions. What eventually became clear was that under no circumstances could Lee Kuan Yew countenance one particular word or concept: nepotism. After all, he had set up Singapore as an intensely meritocratic society, in which competition, under clear and accepted rules, was king. So when his own son became Prime Minister, and his daughter-in-law, Ho Ching, took the helm at Temasek, one of the state’s huge investment companies, any insinuation that they had done so on anything other than their own merit was unacceptable. Lee established a high-minded committee to establish that nepotism was not the reason, and then set about suing anyone who dared to suggest otherwise. Yet this abhorrence of nepotism was illogical – and Lee was generally nothing if not logical, even ruthlessly so – because in this case a perfectly good justification for it followed smoothly from his own analysis of Singapore. A tiny, multi-racial society ejected from Malaysia in 1965, Singapore was born in an atmosphere of vulnerability, lack of legitimacy and trust, and ethnic conflict. Up through the 1980s and 1990s, Lee often justified the continuation of authoritarian policies by reference to those communal riots, and to the ever-present possibility of a loss of social trust and a return to conflict. So, in passing the baton to his eldest son, he could be said to have dealt with that risk in the most logical way possible. If you trusted the founder of Singapore and thought him legitimate, who better to trust than the founder’s own son? Indeed, the father would remain on the scene, first as “Senior Minister” and then in his mentor role, and had made his son prove his abilities openly in a series of prominent positions. It worked, and Lee Hsien Loong has by all accounts done a good job as Prime Minister, whatever the explanation for his rise."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Die hohen Kosten eines starken Euro BRÜSSEL – Europa erlebt eine „gute“ Krise. Trotz der von der COVID-19-Pandemie und der sich daraus ergebenden Rezession hervorgerufenen Schäden hat die europäische Reaktion den Schaden minimiert und das Vertrauen in die Wirtschaft gestärkt. Doch selbst diese positive Nachricht ist mit Risiken verbunden. Die Europäische Union hat bei der Vermeidung von COVID-19-Infektionen und Todesfällen viel bessere Arbeit geleistet als etwa die USA. Zudem war auch ihre wirtschaftspolitische Reaktion viel besser als erwartet; alle Mitgliedstaaten haben starke Maßnahmen ergriffen, um die Unternehmen von Entlassungen abzuhalten. Daher ist die Arbeitslosigkeit kaum gestiegen. Wenn die wirtschaftliche Erholung in der EU so stark ausfällt wie das derzeit als wahrscheinlich erscheint, dürfte es für die Unternehmen einfach sein, die Produktion mit derselben Belegschaft wiederaufzunehmen, die sie vor der Krise hatten. In der Zwischenzeit stützen wirkungsstarke diskretionäre Haushaltsmaßnahmen die Nachfrage. Anleger aus aller Welt werfen derzeit einen frischen Blick auf die EU. Statt sie als wirtschaftlich und politisch hoffnungslosen Fall – als Ansammlung wachstumsschwacher Volkswirtschaften, die es anscheinend nicht lassen können, miteinander zu zanken – abzutun, beginnen sie, die langsame aber solide, im Allgemeinen wissenschaftsgestützte Politik der EU zu würdigen. Das relativ niedrige Niveau der Staatsverschuldung in vielen Ländern hilft zusätzlich. Das heißt nicht, dass die Anleger von der EU-Volkswirtschaft Wunder erwarten. Aber sie entwickelt sich viel besser als viele andere. In den USA etwa ist die Arbeitslosigkeit steil in die Höhe geschossen, das BIP ist im zweiten Quartal 2020 um 9,5% geschrumpft – das ist, mit einem Rückgang von 32,9% gegenüber dem Vorjahr, die schlechteste wirtschaftliche Entwicklung seit 1947 – und die politische Landschaft ist zutiefst gespalten und erratisch. Wie es so schön heißt: Unter Blinden ist der Einäugige König. Der jüngst vereinbarte Wiederaufbaufonds der EU im Umfang von 750 Milliarden Euro – der auch die erste großmaßstäbliche Emission europäischer Anleihen umfasst – hat den Ruf der EU weiter verbessert, indem er die Sorgen über den Zusammenhalt der Gemeinschaftswährung zerstreut hat. Die Risikoaufschläge für Staatsanleihen aus Ländern wie Italien, Spanien und Portugal sind gefallen – eine Entwicklung, die diesen Ländern bei der Bewältigung der Krise helfen sollte. Doch könnte eine wichtige Folge des steigenden Vertrauens in die EU – der Aufwärtsdruck auf den Wechselkurs des Euro – die Vorteile niedrigerer Risikoaufschläge ausgleichen. Der Wechselkurs hat tendenziell starke, unmittelbare Auswirkungen auf das Wachstum in Europa.", "en": "The High Cost of a Strong Euro BRUSSELS – Europe is experiencing a “good” crisis. Despite the damage wrought by the COVID-19 pandemic and ensuing recession, its response has minimized the damage and bolstered confidence in the economy. Yet even this positive news carries risks. The European Union has done a much better job of curbing COVID-19 infections and fatalities than, say, the United States. Moreover, its economic-policy response has been much better than expected, with all member states taking strong action to entice firms not to lay off workers. As a result, unemployment has barely risen. If the EU’s economic recovery is as strong as currently seems likely, it should be easy for firms to restart production with the same workforce they had before the crisis. In the meantime, powerful discretionary fiscal measures are supporting demand. Now, investors all over the world are taking a fresh look at the EU. Rather than dismissing the bloc as an economic and political basket case – a collection of slow-growth economies that can’t seem to stop squabbling with one another – they are beginning to appreciate its slow but solid, generally science-based policymaking. The relatively low level of public debt in many countries also helps. This does not mean that investors expect miracles from the EU economy. But it is doing far better than many. In the US, for one, unemployment has skyrocketed; GDP contracted by 9.5% in the second quarter of 2020 – 32.9% year on year – the economy’s worst performance since 1947; and policymaking has become deeply partisan and erratic. As the proverb goes, in the land of the blind, the one-eyed man is king. The EU’s recently agreed €750 billion ($886 billion) pandemic recovery fund – which includes the first large-scale issuance of European bonds – has bolstered its reputation further, by allaying concerns about the cohesion of the common currency. Risk spreads on the government bonds of countries like Italy, Spain, and Portugal have fallen – a development that should help them to weather the crisis. But a key consequence of rising confidence in the EU – upward pressure on the euro’s exchange rate – could offset the benefits of lower risk premia. The exchange rate tends to have a strong, immediate impact on growth in Europe."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Medienbeeinflussung im digitalen Zeitalter NEW YORK – Die vergangenen zwei Jahre waren nicht gut für die Meinungsfreiheit. Die Regierungen in Polen, Ungarn und der Türkei werden immer autoritärer und versuchen immer stärker, die öffentliche Debatte zu beeinflussen, wie es auch auf dem Balkan, in China und in Russland geschieht. Auch in den USA versucht Donald Trump unerbittlich, die Medien zu diskreditieren, noch nie war eine Administration so unzugänglich für die Presse. Die Zeiten, in denen Zensoren Zeitungen korrigierten, wie ich es noch persönlich in Vietnam und Myanmar erlebt habe, sind größtenteils vorüber. Aber wie die jüngsten Entwicklungen zeigen, ist die Pressefreiheit so verletzlich wie eh und je, wenn Regierungen und Lobbyisten, wie es die Politikwissenschaftlerin Alina Mungiu-Pippidi ausdrückt, eine Art der weichen Kontrolle ausüben, die als Beeinflussung der Medien bezeichnet werden kann. Ökonomen verwendeten den Begriff der Beeinflussung zuerst nach der Finanzkrise von 2008, um zu beschreiben, wie Regulierer, die die Branche eigentlich überwachen sollten, zu sehr mit ihr verwoben waren. Viele kamen aus dem Sektor und gingen später auch wieder dorthin zurück. Eine effektive Beaufsichtigung fand also nicht statt. Medienbeeinflussung funktioniert ähnlich: Spitzenpolitiker besitzen entweder Medien direkt (denken wir an Silvio Berlusconi in Italien) oder sie stellen sicher, dass die Medienbosse loyal sind, entweder durch Vetternwirtschaft oder Bestrafung. Eine der ersten Amtshandlungen der extrem rechten polnischen Regierung, die inoffiziell von Jarosław Kaczyński geführt wird, war ein neues Mediengesetz, das es ermöglichte, die Leiter öffentlicher Rundfunkstationen nach Belieben einzustellen oder zu feuern. In der Türkei hat die Regierung von Präsident Erdoğan kritische Journalisten eingesperrt, wie den bekannten Kolumnisten Ahmet Altan und seinen Bruder Mehmet, einen Professor. Zudem wurden Medienunternehmen geschlossen oder verkleinert, Berichterstattung durch Bedrohungen beeinflusst. In einer extremen Version von Erdoğans Ansatz schikaniert Trump seine Kritiker von CNN und der New York Times und ermutigt andere, wie das Wall Street Journal, positiv über ihn zu berichten. Anderswo mobben Handlanger der Regierung: in Südafrika attackierte die politisch einflussreiche Gupta-Familie den ehemaligen Herausgeber des Business Day und der Financial Mail, Peter Bruce, dafür, dass er Präsident Jacob Zuma kritisierte. Politiker können auch versuchen, das Narrativ dadurch zu beeinflussen, dass sie potenziell kritischen Medien den Zugang zu Informationen verwehren, wie es in den USA und aggressiver in Venezuela und durch Präsident Nicolás Maduro geschehen ist.", "en": "Media Capture in the Digital Age NEW YORK – The last couple of years have not been good for freedom of expression. The governments of Poland, Hungary, and Turkey have become increasingly authoritarian and – like leaders in the Balkans, China, and Russia – increasingly eager to control public discourse. In the United States, too, President Donald Trump relentlessly attempts to discredit the news media, and his administration is unprecedentedly inaccessible to the press. The age of censors physically redacting newspapers, as I have seen in Vietnam and Myanmar, is mostly over. But, as recent developments show, press freedom remains highly vulnerable, as governments and “vested interests networked with politics,” in the words of the political scientist Alina Mungiu-Pippidi, engage in a kind of soft control that can be described as “media capture.” Economists used the term “capture” after the financial crisis of 2008 to describe how regulators, who often came from (and returned to) the industry they were supposed to oversee, failed to police the sector properly. Media capture works in much the same way, with political leaders either owning media outlets outright (think of Italy’s Silvio Berlusconi) or ensuring that media leaders are loyal to them, whether through cronyism or punishment. One of the first orders of business for Poland’s far-right government, led unofficially by Jarosław Kaczyński, was to adopt a new media law allowing it to hire and fire the heads of public broadcasting networks. In Turkey, President Recep Tayyip Erdoğan’s government has jailed critical journalists – such as the well-known columnist Ahmet Altan and his brother Mehmet, a professor – and closed down or seized control of media companies, using fear to shape reporting. In a less extreme version of Erdoğan’s approach, Trump bullies his critics, such as CNN and The New York Times, encouraging others, such as the Wall Street Journal, to treat him favorably. Elsewhere, government cronies do the bullying: in South Africa, the politically connected Gupta family has targeted former Business Day and Financial Mail editor Peter Bruce for criticizing President Jacob Zuma. Leaders may also try to control the narrative by denying access to potentially critical media organizations, as has occurred in the US and, more aggressively, in crisis-ridden Venezuela under President Nicolás Maduro."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Diese Versäumnisse waren die Folge diverser individuellen innenpolitischer Interessen sowie eines Mangels an Bereitschaft, für eine gute Sache Risiken einzugehen. Ohne die amerikanische Energie würde die internationale Gemeinschaft in der Tat noch immer dem Grauen in Kosovo zuschauen. Europa kann nicht auf ewig abhängig von den USA sein, besonders nicht hinsichtlich europäischer Probleme. Es muss in der Lage sein, sich auf eigene Lösungen zu verständigen. Es ist undenkbar, dass die EU als respektierter Teil der Weltordnung bestehen kann, wenn sie sich als unfähig erweist, sich auf Mittel und Wege zum Schutz der Menschenrechte zu verständigen, nicht nur auf seinem Territorium, sondern auch in Gebieten, die ihm möglicherweise eines Tages beitreten. Solch eine EU-Erweiterung ist nur dann ergründbar, wenn sie Hand in Hand mit einer beherzten Reform der EU-Institutionen voranschreitet. Ich hoffe zuversichtlich, dass die Regierungskonferenz über die institutionelle Reform praktikable Vorschläge zum Fortschreiten der Union unterbreiten wird. Aber ich betrachte dies als den Beginn eines Prozesses, der vielleicht Jahrzehnte dauern wird und der von einem dauerhaften Bestreben geleitet werden sollte, die EU-Entscheidungsfindung zu beschleunigen und transparenter zu machen. Ein mit der institutionellen Reform zusammenhängender Punkt ist die Frage, wie man kleineren Staaten die Gewissheit geben kann, dass sie nicht einfach von den größeren überstimmt werden, und dabei dennoch die Größe der einzelnen Staaten gebührend berücksichtigt. Eine Möglichkeit besteht in der Einrichtung einer zweiten Kammer des Europäischen Parlaments; die Mitglieder dieser zweiten Kammer werden nicht direkt, sondern von den Parlamenten der Mitgliedsstaaten aus den eigenen Reihen gewählt.", "en": "Those failures arose from a consideration of various particular domestic interests, as well as a lack of readiness to take risks for a good cause. Indeed, without American energy, the international community would still be watching the horrors of Kosovo. Europe cannot remain forever dependent on the US, especially over European problems. It must be capable of agreeing on solutions of its own. It is unthinkable that the EU can stand as a respected part of the global order if it proves unable to agree on ways of protecting human rights, not only in its territory, but in areas that may one day be joined to it. Such EU enlargement is fathomable only if it progresses hand-in-hand with bold reform of EU institutions. I trust that the Intergovernmental Conference on institutional reform will produce viable proposals to move the Union forward. But I see this as the beginning of a process which may take decades, and which should be guided by a lasting endeavor to speed up EU decision-making, making it more transparent. One issue connected with institutional reform is the question of how to give smaller States a certainty that they will not be simply outvoted by larger ones, yet pay due regard to the size of these individual States. A possibility here is to establish a second chamber of the European Parliament with members not elected by direct ballot, but by the parliaments of member States from among their ranks."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Diese Art der Medienbeeinflussung ist unabdingbar, damit Regierungen sich weiter die öffentliche Unterstützung sichern können. Trumps Feldzug gegen die „Fake-News-Medien” hat ihm dabei geholfen, die Loyalität seiner Basis zu erhalten, trotz Enthüllungen, die jeden anderen US-Politiker unter sich begraben hätten. Genauso wie die Medienbeeinflussung die öffentliche Wahrnehmung manipuliert, kann sie auch die wirtschaftliche Entwicklung manipulieren. Die Ökonomin Maria Petrova argumentiert, die Medienbeeinflussung könne Ungleichheit Vorschub leisten, besonders wenn die Beeinflussung von den Reichen ausgeht, nicht von Politikern, die oft noch abgewählt werden können. Auch Giacomo Corneo von der FU Berlin glaubt, eine zunehmende wirtschaftliche Konzentration mache eine Voreingenommenheit der Medien wahrscheinlicher. Die Beeinflussung der Medien ist kein neues Phänomen. Aber das Internet sollte uns eigentlich von ihr befreien, zumindest in Ländern ohne direkte Online-Zensur. Man hoffte, dass wegfallende Zugangsbeschränkungen die Verbreitung von Medienkanälen stärken und es damit erschweren würde, sie alle zu beeinflussen. Diese Erwartung wurde bestätigt durch die Annahme, eine größere Konkurrenz würde zu mehr Qualität bei der Berichterstattung führen. Es ist aber möglicherweise das Gegenteil eingetroffen. Die Zunahme der digitalen Medien hat das Geschäftsmodell traditioneller Medien insgesamt in Frage gestellt. Inserenten sind ins Internet abgewandert, wo Werbeplätze billig zu haben sind und Verbraucher, die vermeintlich unbegrenzte Möglichkeiten haben, weniger bereit sind, für Inhalte zu bezahlen. Das hat dazu geführt, dass der Umsatz von traditionellen Medien eingebrochen ist, und die Branche im großen Umfang Arbeitsplätze verloren hat. Schwindende Ressourcen haben die Qualität der Berichterstattung untergraben, insbesondere, weil viele finanzschwache Medien versucht haben, ein größtmögliches Publikum anzusprechen, wie die Politikwissenschaftlerin Juia Cagé argumentiert. Die Jagd nach der hohen Klickfrequenz auf Seiten wie Facebook, Twitter und Google hat zu einer Erosion der Fähigkeit herkömmlicher Medien geführt, ihrer angestammten Rechenschaftspflicht nachzugehen. Die abnehmenden Einnahmen der Medien haben ihre Beeinflussbarkeit auf einem anderen wichtigen Gebiet gefördert: Die Motivation für den Besitz von Medien hat sich verschoben. Wenn eine Zeitung keinen Umsatz mehr macht, ist Einfluss der wichtigste Grund, eine solche zu kaufen oder zu führen. Der Grund, warum der Milliardär und Kasinobesitzer Sheldon Adelson beispielsweise das The Las Vegas Review-Journal 2015 gekauft oder die israelischen Medien beeinflusst hat, war nicht, dass er Geld verdienen wollte. Wenn es immer leichter wird, die Medienlandschaft zu beeinflussen, kann die politische und unternehmerische Rechenschaftspflicht nur erodieren.", "en": "Such media capture is vital to enable governments – especially those pursuing what could be unpopular policies – to sustain public support. Trump’s campaign against the “fake news media” has enabled him to retain the loyalty of much of his base, despite revelations that would have buried any other US politician. Just as media capture shapes public perceptions, it can also shape economic outcomes. The economist Maria Petrova argues that media capture can fuel inequality, particularly if the rich are doing the capturing (rather than politicians, who can often be voted out of office). Likewise, Giacomo Corneo of the Free University of Berlin believes that increased economic concentration makes media bias more likely. Media capture is not a new phenomenon. But the Internet was supposed to free us from it, at least those in countries without overt online censorship. As entry barriers fell, the proliferation of media outlets, it was believed, would make it difficult to capture them all. Even if some outlets were captured, the media could still be an effective watchdog, so long as there was sufficient diversity. This expectation was reinforced by the assumption that more competition could lead to higher-quality news. But the opposite may have happened. The rise of digital media rendered traditional media outlets’ business models untenable. Advertisers migrated to the Internet, where slots are cheap, and consumers, with seemingly infinite free options, became less willing to pay for content. As a result, traditional media have endured precipitous declines in revenue and large-scale job losses. Dwindling resources undermined the quality of reporting, especially because many cash-strapped outlets, as Science Po’s Julia Cagé argues, tried to appeal to as broad an audience as possible. The need to chase clicks on sites like Facebook, Twitter, and Google eroded the ability of legacy media owners to perform their traditional role in ensuring accountability. Declining media revenues promoted capture in another key way: it shifted the incentive for owning a media outlet. If a newspaper will not provide much in the way of economic returns, the main inducement for purchasing or running one becomes influence. The billionaire American casino owner Sheldon Adelson, for example, didn’t purchase The Las Vegas Review-Journal in 2015 or capture Israeli media for the money. As the media landscape increasingly lends itself to capture, political and corporate accountability will only decline."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Um sich gegen die Gefahren der moralischen Verletzung zu schützen, ist eine gute Ausbildung wichtig. Im Bericht heißt es: „Journalisten müssen verstehen, dass dies „Neuland“ ist, ein neuer Teil der mentalen Landschaft des Berufszweigs.“ Auch schlagen wir vor, dass die Medien Hilfe anbieten und dabei beachten, dass Traumata von Individuen auf jeweils verschiedene Weise bewältigt und überwunden werden. In den USA sind die Journalisten einer weiteren psychologischen Bedrohung ausgesetzt: Schikanen der eigenen Regierung. Obwohl der journalistische Berufsstand durch den ersten Zusatz der US-Verfassung geschützt sind, hat US-Präsident Donald Trump die Sozialen Medien wiederholt dazu verwendet, die Nachrichtenmedien zu verunglimpfen. Trumps Abneigung gegen die Redefreiheit entspricht derjenigen autoritärer Regierungen von der Türkei bis zu den Philippinen, wo Journalisten massenweise verhaftet, eingesperrt und schikaniert wurden. Auch online, wo die Anonymität zu einer Kultur von Trollen und Mobbern geführt hat, sind Journalisten immer stärkeren Angriffen ausgesetzt. Insbesondere Journalistinnen leiden unter den digitalen Schikanen, die schnell zu Drohungen mit sexueller Gewalt führen können. Viele Journalisten reagieren darauf, indem sie die sozialen Medien verlassen oder gar ihren Beruf aufgeben. Für Journalisten ist die Welt ein riskanter Ort, und genau deshalb müssen wir alles tun, um sie zu schützen. Nie zuvor hat der Journalismus eine so wichtige Rolle gespielt. In der heutigen lauten und verwirrenden Nachrichtenwelt der vielen Kanäle, wo „Fake News“ als Tatsachen verkauft werden, brauchen wir verlässliche, analytische und verantwortliche Berichterstattung dringender als jemals zuvor.", "en": "To guard against the risks of moral injury, we highlighted the importance of education, explaining that, “journalists need to understand that this is the ‘new’ terrain, part of the mental landscape of the profession.” Our report also suggested that organizations should look to provide support to those who needed it, bearing in mind that individuals respond to and recover from trauma in different ways. In the US, journalists face another kind of psychological threat: harassment from their own government. Although journalists are protected by the First Amendment of the US Constitution, US President Donald Trump has nevertheless used his social-media bully pulpit to routinely vilify the entire news media. Trump’s disdain for free speech mirrors that of authoritarian governments, from Turkey to the Philippines, where journalists have been arrested, imprisoned, and harassed in record numbers. Journalists are also increasingly vulnerable online, where anonymity has created a culture of trolling and harassment. Female journalists have had to bear the brunt of digital attacks, which can rapidly escalate into threats of sexual violence. In response, many journalists have abandoned social media, and others have left the profession of journalism altogether. The world is a risky place for journalists, which is precisely why we must do everything that we can to protect them. Never before has the role of journalism been so important. In today’s noisy, confusing, multi-channel news landscape, where “fake news” is sold as fact, we need accountable, analytical, responsible reporting more than ever."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "»Ah, Sie tragen es im Portefeuille. Wie einen Ausweis sozusagen, einen Paß oder eine Mitgliedskarte. Sehr gut. Lassen Sie sehen!« Und Herr Settembrini hob die kleine, mit schwarzen Papierstreifen gerahmte Glasplatte gegen das Licht, indem er sie zwischen Daumen und Zeigefinger seiner Linken hielt, – eine oft gesehene, sehr übliche Bewegung hier oben. Sein Gesicht mit den schwarzen Mandelaugen grimassierte ein wenig, während er das funebre Lichtbild prüfte, – ohne ganz deutlich werden zu lassen, ob es nur des genaueren Sehens wegen oder aus anderen Gründen geschah. »Nein, ich interessiere mich nicht im geringsten für mein Skelett. Und das ärztliche Ergebnis?«", "en": "“Ah, you carry it in a case. Like a certificate, as it were—a sort of membership card. Very good. Let me see it.” And Herr Settembrini held it against the light, between the thumb and forefinger of his left hand; a little glass plate framed in strips of black paper. The gesture was a common one up here, one often saw it. His face, with the black almond-shaped eyes, displayed a slight grimace as he did so, but whether this happened in the effort to see more clearly or for other causes, he did not permit it to appear. “No, I don’t take the faintest interest in my skeleton. But what was the physician’s verdict?”"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Der Rial hat seit Oktober 40% an Wert verloren (was Importe weniger erschwinglich macht) und Finanztransaktionen sind sowohl für die Regierung als auch für Unternehmen und Privathaushalte sehr viel teurer und schwieriger geworden. Hinzukommt, dass die iranische Führung zersplittert und schwach ist. Das Verhältnis zwischen Präsident Mahmud Ahmadinedschad und dem obersten Führer Ajatollah Ali Chamenei verschlechtert sich weiter, während es innerhalb der Revolutionsgarde zunehmend zu Spannungen kommt. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese politischen Entwicklungen auf die Verhandlungen auswirken werden. Zweitens ist das regionale Ansehen Irans durch die Welle arabischer Aufstände erschüttert worden, insbesondere in Syrien – ein Land, das in Anbetracht seiner Beziehungen zum Iran und zu Russland maßgeblich ist. Syrien ist Irans wichtigster Verbündeter im Nahen Osten und zudem das einzige Land außerhalb der ehemaligen Sowjetunion, in dem Russland einen Militärstützpunkt unterhält. Die Notwendigkeit für Russland, seine Rolle in diesen Verhandlungen mit seinen Interessen in Syrien unter einen Hut zu bringen, lässt einen ohnehin schon komplizierten Dialog noch schwieriger werden. Auch die Strategie in Bezug auf die sunnitischen Monarchien der Golfregion hat sich gewandelt. Diese Länder liegen heute stärker im Widerstreit mit Iran und auch Syrien als es seit Jahrzehnten der Fall war. Angeführt von Katar und Saudi-Arabien haben sie öffentlich die Möglichkeit eingeräumt, syrische Rebellen zu bewaffnen, um die Regierung von Präsident Baschar al-Assad zu stürzen. Zudem ist Saudi-Arabien aufgrund seiner Erdölreserven in der Lage die Sanktionen gegen iranische Erdölexporte entscheidend zu unterstützen, indem es auf dem Weltmarkt für einen Ausgleich der wegfallenden Öllieferungen aus Iran sorgt. China, dessen Energieversorgung zunehmend von den Golfstaaten abhängt, wird diesen Faktor am Verhandlungstisch sorgfältig abwägen müssen.", "en": "The rial has lost 40% of its value since October (making imports less affordable), and financial transactions have become much more expensive and difficult for the government, businesses, and households alike. Moreover, Iran’s leadership is fragmented and weak. Relations between President Mahmoud Ahmadinejad and Supreme Leader Ayatollah Ali Khamenei continue to deteriorate, while tensions are growing within the Revolutionary Guard. It remains to be seen what impact these political developments will have on the negotiations. Second, Iran’s regional standing has been shaken by the wave of Arab revolts, especially in Syria – a decisive country, given its strategic relations with both Iran and Russia. Indeed, Syria is Iran’s main ally in the Middle East, as well as being the only country outside of the former Soviet Union in which Russia has a military base. Russia’s need to reconcile its role in these negotiations with its interests in Syria makes an already-complicated dialogue more difficult. The strategy with respect to the Gulf’s Sunni monarchies has also changed. Today, these countries are more at odds with both Iran and Syria than they have been for decades. Led by Qatar and Saudi Arabia, they have openly admitted the possibility of arming Syrian rebels in order to overthrow President Bashar al-Assad. Moreover, Saudi Arabia’s oil reserves enable it to give crucial support to oil-export sanctions on Iran by offsetting the loss of global supply. China, with its growing energy dependency on the Gulf states, will have to weigh that factor carefully at the negotiating table."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Verfassungsputsch in der Ukraine Eine Verfassungsänderung ist immer eine heikle Angelegenheit. Aber gefährlich wird es, wenn davon nur ein Mann profitieren soll. Wenn nämlich ein Präsident freiwillig Machtbefugnisse seines Amtes reduziert, kann man davon ausgehen, dass er nichts Gutes im Schilde führt. Genau das passiert momentan in der Ukraine, wo Präsident Leonid Kutschma vorgeschlagen hat, das präsidiale System durch eine seltsame Art eines parlamentarischen Systems zu ersetzen, das er sich selbst ausgedacht hat. Kutschma ist aber nicht plötzlich zur Einsicht gelangt, dass parlamentarische Demokratien besser seien, als präsidiale. Nein, Kutschma möchte die ukrainische Verfassung nur ändern, um an der Macht zu bleiben. Kutschma regiert heute als allmächtiger Präsident. Nächstes Jahr allerdings endet seine Amtszeit und er darf nicht mehr kandidieren. Statt sich in Würde aus seinem Amt zu verabschieden wie das Präsidenten von Bill Clinton bis Boris Jelzin tun, möchte Kutschma die Verfassung ändern, um ein allmächtiger Ministerpräsident mit unbegrenzter Amtszeit zu werden. Natürlich sind Verfassungen nicht dazu da, einen untragbar gewordenen Zustand zu konservieren. Verfassungen können und sollten, wenn nötig, Reformen vorsehen. Ein mächtiger Präsident muss für die Ukraine auch nicht unbedingt falsch sein. In der schwierigen postkommunistischen Übergangsphase ist es von entscheidender Bedeutung, dass eine Regierung entschlossen agieren kann. Um ein für die Ukraine bestens geeignetes System zu ändern, bedarf es also eines guten Grundes. Der ukrainische Präsident ist ermächtigt, den Ministerpräsidenten zu ernennen und zu entlassen, das Parlament aufzulösen und per Dekret zu regieren, wenn er meint, die Institutionen des Landes wären in Gefahr. Er hat die Kontrolle über jeden Aspekt der Regierung. Ein derart mächtiger Herrscher muss über jeden Vorwurf erhaben sein. Das ist Kutschma nicht. Ganz im Gegenteil. In der Ukraine ist nicht die Verfassung verkommen, sondern der Präsident. Er ist in Fälle von Korruption und Journalistenmorde verstrickt. Als Präsident ist Kutschma in grotesker Weise unpopulär. Sogar Slobodan Milosevic in Jugoslawien hatte vor seinem Sturz mehr Unterstützung. Kutschma weiß daher, dass er sich nicht wie Jelzin einen handverlesenen Nachfolger aussuchen kann. Nachdem ein solcher zahmer Nachfolger nicht in Sicht ist, möchte Kutschma nun das etablieren, was er als ,,parlamentarische Republik\" bezeichnet, nämlich einen Staat mit einem schwachen Präsidenten und einen mächtigen Ministerpräsidenten.", "en": "A Constitutional Coup in Ukraine Changing constitutions is always a risky business. But it is a downright dangerous one when undertaken to benefit one man alone. Indeed, when a president volunteers to reduce the powers of his own office, you can be certain that he is up to no good. That is exactly what is going on in Ukraine, where President Leonid Kuchma proposes to junk our presidential system and replace it with a strange type of parliamentary system he has concocted. Kuchma has not suddenly converted to the view that parliamentary democracies are better than presidential ones. No, Kuchma wants to change Ukraine's constitution for no other reason than to maintain his grip on power. Today, Kuchma rules as an all-powerful president. But his term ends next year and he cannot run again. So, instead of retiring gracefully, as presidents from Bill Clinton to Boris Yeltsin routinely do, Kuchma wants to change the constitution in order to become an all-powerful prime minister who will never face a limit on the length of his term. Of course, constitutions are not meant to protect the status quo if the status quo is rotten. Constitutions can, and should, accommodate reform when necessary. A powerful president, however, is not necessarily wrong for Ukraine. In our wrenching postcommunist transition, it is essential that a government can act decisively. To change a system that seems best suited to Ukraine's circumstances, you need a good reason. The Ukraine president is authorized to appoint and sack the prime minister, dissolve parliament if he wishes, and rule by decree if he judges that the country's institutions are in danger. He maintains day-to-day control over every aspect of government. So puissant a Caesar must be above reproach. Kuchma is not. On the contrary, what is rotten in Ukraine is not its constitution, but its president, who is mired in charges of corruption and orchestrating the murder of journalists, and who is shunned by other world leaders. As president, Kuchma is grotesquely unpopular. Even Slobodan Milosevic had more support in Yugoslavia before his fall. So Kuchma knows that he cannot rely on handpicking his successor, as Yeltsin did in Russia. Unable to assure himself of a tame presidential successor, Kuchma wants what he calls a \"parliamentary republic\" with a weak president and powerful prime minister."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "In den stärker technisch ausgerichteten Volkswirtschaften wie den USA, Großbritannien und Skandinavien besteht die Gefahr, dass traditionelle makroökonomische Modelle den vom Arbeitsmarkt ausgehenden Kostendruck überschätzen. Ein anderer Grund, warum die Fed eine Zinserhöhung hinausschieben sollte, ist, dass die Finanzturbulenzen auf den Schwellenmärkten, insbesondere in China, erhebliche Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben könnten. Dies wird deutliche Folgen für die US-Wirtschaft haben. Insbesondere dürften niedrigere Energie- und Rohstoffpreise den Inflationsdruck dämpfen. Wenn die Inflation längere Zeit über niedrig ist, sind auch die Inflationserwartungen tendenziell niedrig. Kommen dann noch fallende Rohstoff- und Energiepreise dazu, besteht die Gefahr, dass die Inflationserwartungen zu niedrig bleiben, um eine ausgewogene Erholung zu tragen. Auch die Abwertung der Schwellenmarktwährungen dürfte sich global deflationär auswirken. Die unmittelbare Folge sind sinkende Kosten für Importwaren aufgrund des stärkeren Dollars. Die mittelbare Auswirkung – die erheblich ausfallen könnte – ist, dass die über die Kosten konkurrierende Leichtindustrie in den Schwellenmärkten wächst. Das würde den von der Globalisierung ausgehenden Deflationsdruck auf Jahre hinaus verstärken. Es besteht zudem die Gefahr einer größeren Volatilität an den Währungsmärkten, falls die Fed die Zinsen zu früh anhebt. Die USA brauchten die unkonventionelle Geldpolitik der Fed. Doch weil diese die globalen Märkte mit Liquidität überschüttete, kam es zu großen Portfolioströmen in die Schwellenländer, deren Währungen häufig weniger liquide sind als der Dollar. Wenn diese Investitionen zum Dollar zurückkehren, kann es zu übermäßigen Währungsschwankungen in diesen weniger liquiden Märkten kommen. Die Fed hat eindeutig eine Verantwortung, zu erwägen, wie sich ihre politischen Entscheidungen auf das globale Finanzsystem auswirken. Übermäßige Währungsschwankungen liegen nicht im Interesse Amerikas, nicht zuletzt weil große Währungsabwertungen in den Schwellenmärkten die Auswirkungen der Globalisierung auf die Arbeitsplätze, Löhne und Inflation in den USA verstärken würden, insbesondere da schwächere Fremdwährungen die Auslagerung von Arbeitsplätzen zu einer wirtschaftlich attraktiveren Lösung machen würden. Ein weiterer Grund, warum die Fed Zinserhöhungen noch einmal überdenken sollte, ist, dass die Legitimität der Bretton-Woods-Institutionen von einem gut funktionierenden globalen Finanzsystem abhängt. Der Schwerpunkt der Weltwirtschaft verlagert sich derzeit nach Asien, Lateinamerika und Afrika, doch IWF und Weltbank scheinen noch immer die Realitäten der 1950er Jahre widerzuspiegeln. Wenn die Fed als Auslöser einer größeren Krise in den Schwellenländern angesehen wird, wird dies das globale Finanzsystem fast mit Sicherheit langfristig beschädigen.", "en": "In the more tech-oriented economies, like the US, the United Kingdom, and the Nordic countries, there is a risk that traditional macroeconomic models will overestimate the cost pressure from labor. Another reason why the Fed should postpone a rate hike is that financial turmoil in emerging markets, particularly China, could have a substantial impact on the global economy, with some clear implications for the US economy. In particular, lower energy and commodity prices are likely to dampen inflationary pressure. When inflation is low for a long period, inflation expectations also tend to be low. Add falling commodity and energy prices to the mix and there is a risk that inflation expectations will remain too low to sustain a balanced recovery. The global implications of lower emerging-market currencies are also likely to be deflationary. The direct impact is that a stronger dollar reduces the cost of imported goods. The indirect effect, which might be substantial, is that cost-competitive light manufacturing in emerging markets increases. That would reinforce the deflationary pressure from globalization for years to come. There is also a risk of greater currency-market volatility if the Fed jumps the gun in raising rates. The Fed’s unconventional monetary policies have been necessary for the US. But, because they flooded global markets with liquidity, large portfolio flows have moved into emerging-market countries, whose currencies often are not as liquid as the dollar. When investment moves back into dollars, the currency fluctuations in these less liquid markets can become excessive. The Fed clearly has a responsibility to consider how its policy decisions affect the global financial system. Excessive currency volatility is not in America’s interest, not least because large exchange-rate depreciations in emerging markets would amplify the effects of globalization on US jobs, wages, and inflation, particularly as weaker foreign currencies make outsourcing a more economically viable solution. Another reason for the Fed to reconsider hiking rates is that the legitimacy of the Bretton Woods institutions depends on a well-functioning global financial system. The global economy’s center of gravity is moving to Asia, Latin America, and Africa, but the IMF and the World Bank still seem to mirror the reality of the 1950s. If the Fed is seen as unleashing a major crisis in emerging markets, this will almost certainly do long-term damage to the global financial system."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Aber die Notwendigkeit übereinstimmender Maßnahmen geht über die großen PTAs hinaus. Optimale Ergebnisse im internationalen Handel setzen voraus, dass auf allen Ebenen die Schnittstelle zwischen Handel und vielen anderen Politikbereichen beachtet wird. Nehmen wir die Lebensmittelsicherheit. Effektive nationale Politik für die Regulierung von Land, Wasser und natürlichen Ressourcen, Infrastruktur und Transportnetzwerken, landwirtschaftlicher Dienstleistungen, Landeigentumsrechten, Energie, Lagerung, Kreditwesen und Forschung sind ebenso wichtig wie Handelsvereinbarungen über den Transport von Nahrungsmitteln aus Überschussländern in Mangelgebiete. Zur Verbesserung diplomatischer Beziehungen und zur Einführung gut funktionierender Märkte sind auch regionale Kooperationen bei Wasser- und Infrastrukturthemen von entscheidender Bedeutung. Und auf der multilateralen Ebene werden die landwirtschaftliche Produktion und der Handel durch Subventionen, Zölle und Exportrestriktionen beeinflusst (obwohl letztere keinen strengen WHO-Regeln unterliegen). Trotz des großen Wertes regionaler Kooperation und kohärenter nationaler Politik bleibt ein funktionierendes, multilaterales Handelssystem sehr wichtig. Um die Kooperation im multilateralen Handel neu zu beleben, müssen die Regierungen gemeinsam ungelöste Probleme der Doha-Agenda wie landwirtschaftliche Subventionen und eskalierende Zölle angehen. Sicherlich ist die Vereinbarung der jüngsten Ministerkonferenz der WHO in Bali ein Segen für den Welthandel und die multilaterale Kooperation. Aber die Regierungen müssen die Agenda durch Richtlinien erweitern, die verhindern, dass große PTAs zu wirtschaftlicher Fragmentierung führen. Zukünftige WHO-Regeln über Exportrestriktionen könnten dazu beitragen, die internationalen Märkte für landwirtschaftliche Erzeugnisse zu stabilisieren. Der Handel mit Dienstleistungen könnte weiter liberalisiert werden, und durch Industriesubventionen könnte verhindert werden, dass die Umweltziele der Länder angesichts des Drucks, den Arbeitsmarkt im Inland zu stärken, verloren gehen. Darüber hinaus könnten weltweite Investitionsregeln die Effizienz der Ressourcenverteilung verbessern, während internationale Richtlinien zur Wettbewerbspolitik die Interessen von Konsumenten und den meisten Produzenten effektiver schützen könnten als das bestehende Patchwork-System. Durch eine verbesserte Zusammenarbeit mit dem Internationalen Währungsfonds über Wechselkursthemen und mit der Internationalen Arbeitsorganisation über Arbeitsstandards könnten Handelsspannungen vermindert und der Beitrag des Handels zur Verbesserung des Lebens der Menschen vergrößert werden. Eine gemeinsame Strategie für handelsfremde Maßnahmen würde den Ländern dabei helfen, unnötige Handelsspannungen zu vermeiden. Und neue Entwicklungen bei der Energiegewinnung könnte eine bedeutsame internationale Zusammenarbeit bei Handel und Investitionen im Energiebereich fördern. All dies setzt voraus, dass die Entwicklungs- und Schwellenländer eine mögliche Anpassung ihrer Handelsverpflichtungen an diejenigen der Industriestaaten akzeptieren, und dass letztere im Gegenzug ersteren das Recht auf lange Übergangsperioden einräumen.", "en": "But the need for policy coherence extends beyond the mega-PTAs. Optimal outcomes for international trade require attention at all levels to the interface between trade and a host of other policy areas. Consider food security. Effective national policies concerning land, water, and natural-resource management, infrastructure and transport networks, agricultural-extension services, land-ownership rights, energy, storage, credit, and research are as important as trade arrangements to transferring food from surplus countries to those in need. Likewise, regional cooperation on water and infrastructure is critical to improving diplomatic relations and establishing well-functioning markets. And, at the multilateral level, agricultural production and trade is influenced by policies on subsidies, tariffs, and export restrictions (although the latter are not currently governed by strict WTO rules). Despite the great value of regional cooperation and coherent national policies, a functional multilateral trade system remains vital. In order to reinvigorate multilateral trade cooperation, governments must work together to address unresolved issues from the Doha agenda, such as agricultural subsidies and tariff escalation. To be sure, the agreement reached at the WTO’s recent ministerial conference in Bali represents a boon for world trade and multilateral cooperation. But governments must expand the agenda to include guidelines aimed at ensuring that mega-PTAs do not lead to economic fragmentation. Future WTO rules on export restrictions could help to stabilize international markets for agricultural commodities. Trade in services could be liberalized further, and industrial subsidies could prevent countries’ green-innovation objectives from getting lost amid pressure to boost employment at home. Moreover, global rules on investment could enhance the efficiency of resource allocation, while international guidelines for competition policy would serve the interests of consumers and most producers more effectively than the existing patchwork system. Increased cooperation with the International Monetary Fund on exchange-rate issues, and with the International Labor Organization on labor standards, could diminish trade tensions and enhance trade’s contribution to improving people’s lives. A shared strategy for addressing non-tariff measures would help countries to avoid unnecessary trade friction. And new developments in energy production might facilitate more meaningful international cooperation on energy trade and investment. All of this would require that emerging economies accept eventual alignment of their trade commitments with those of advanced economies, and that advanced countries accept that emerging countries deserve long transition periods."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Die Finanzkrise ist mitnichten ausgestanden, sie kommt jetzt nur in politischen Gewändern einher: Portugal, Spanien und Irland haben gezeigt, dass demokratische Mehrheiten nicht länger bereit sind, die Rosskur der Austeritätspolitik hinzunehmen. Und auch die Griechenlandkrise kehrt zurück. Schaut man auf die Eurozone, so muss man, trotz einer sich abzeichnenden moderaten wirtschaftlichen Erholung, feststellen, dass der Graben zwischen Deutschland (das aufgrund seiner wirtschaftlichen Stärke eine Aufwertung und den Abbau seines Außenhandelsüberschusses bräuchte) und den meisten anderen Mitgliedern des Euro (die eine Abwertung und dringend Wachstum generierende Impulse bräuchten) immer breiter und tiefer wird. Von Konvergenz wird in der Eurozone schon lange nicht mehr gesprochen. Dabei ist klar, dass, wenn der Euro scheitert, auch das gesamte europäische Projekt scheitern wird und dass der Euro, selbst mit den technischen Verbesserungen der vergangenen Krisenjahre, so lange nicht krisenfest sein wird, wie es keinen erneuerten großen Kompromiss zwischen Deutschland und den anderen Mitgliedern der Eurogruppe gibt. Faktisch wird das auf eine Neugründung der Eurozone mit vertiefter politischer Integration hinauslaufen, und das ist alles andere als eine Kleinigkeit. Dasselbe gilt für die gemeinsame Sicherheit der Union und auch für den Schutz der gemeinsamen Außengrenzen und eine erneuerte europäische Flüchtlingspolitik. Es wird also Politik gefragt sein, europäische Politik, und dazu wird es auch einer erneuerten Vision des gemeinsamen Europas im 21. Jahrhundert und seiner Werte bedürfen, und darüber, was dieses Europa leisten kann und leisten muss und wie es dazu verfasst sein muss, welcher Institutionen und Macht es bedarf. Vor Krisen muss man sich nicht fürchten.", "en": "The euro might not survive. Despite signs of a moderate economic recovery in the eurozone, the gap between Germany and most other eurozone countries is widening and deepening. There is no longer any talk of convergence in the monetary union, and there hasn’t been for a long time. And yet it is clear that if the euro fails, the whole European project will fail with it. Europe’s leaders know that the euro is still anything but crisis-proof, despite technical improvements achieved during the previous crisis. Unless a renewed grand compromise is reached between Germany and other eurozone countries, it never will be. In practice, this would mean reforming the eurozone on the basis of deeper political integration – obviously no mean feat. The same applies to the EU’s joint security, protection of external borders, and a reformed European refugee policy. Here, too, effective political leadership requires a renewed vision for a united Europe in the twenty-first century – what it can and must provide, how it should be constituted, and what institutions and powers it requires. There is no reason for Europe to fear crises."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "„Ja\", sagte Karl, „ich habe ja erst abend einen großen Streit mit ihnen gehabt. Ich muß da noch eine fürchter- liche Beule haben.\" Und er tastete hinten seinen Kopf ab. Sie kamen durch eine Abteilung der Küche, wo einige Mädchen in schmutzigen Schürzen – sie begossen sie absichtlich – Geschirr in großen Bottichen reinigten. Der Heizer rief eine gewisse Line zu sich, legte den Arm um ihre Hüfe und führte sie, die sich immerzu kokett gegen seinen Arm drückte, ein Stückchen mit. „Es gibt jetzt Auszahlung, willst Du mit?\" fragte er. „Warum soll ich mich bemühn, bring mir das Geld lieber mit\", antwortete sie, schlüpfe unter dem Arm durch und lief davon. „Wo hast Du denn den schönen Knaben aufgega- belt\", rief sie noch, wollte aber keine Antwort mehr. Man horte das Lachen aller Mädchen, die ihre Arbeit unterbrochen hatten.", "en": "‘Yes,’ said Karl, ‘earlier this evening I had a great fight with them. I must have a terrible bump there.’ And he felt the back of his head. They came to a part of the Kitchen where a few girls in dirty aprons – which they were spattering on purpose – were cleaning crockery in large vats. The stoker called out to one Lina, put his arm around her hip, and walked with her for a few steps, as she pressed herself flirtatiously against him. ‘We’re just off to get paid, do you want to come?’ he asked. ‘Why should I bother, just bring me the money yourself,’ she replied, slipped round his arm and ran off. ‘Where did you get the good-looking boy from?’ she added, not really expecting an answer. The other girls, who had stopped their work to listen, all laughed."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "In ähnlicher Weise setzen sich Trumps Zölle über die Lehren aus einem der größten politischen Fehler des 20. Jahrhunderts hinweg: den Smoot-Hawley-Zöllen von 1930, die bis 1932 einen 60%igen Rückgang des Welthandels auslösten. Da der Außenhandel heute 28% vom BIP ausmacht (gegenüber 11% im Jahr 1929), sind die USA – noch dazu als Schuldnerland – heute deutlich anfälliger für eine handelsbedingte Destabilisierung, als sie das damals als Nettogläubiger waren. Trump ignoriert den Wasserfall der aus dem Zollkrieg herrührenden direkten und durch Vergeltungsmaßnahmen bedingten Belastungen von Verbrauchern und Unternehmen und bejubelt Zölle als „eine wunderbare Sache“. Dies erinnert schmerzlich an das Parteiprogramm der Republikaner von 1928, das Zölle als „ein grundlegendes und unverzichtbares Prinzip des Wirtschaftslebens dieser Nation … und unverzichtbar für den anhaltenden Wohlstand des Landes“ beschrieb. Trump ignoriert die Lehren der 1930er Jahre unter großem Risiko. Dasselbe lässt sich über Trumps jüngste lautstarke Kritik an der Fed sagen. Die politische Unabhängigkeit der Notenbank wird noch immer als der große Durchbruch betrachtet, der erforderlich war, um nach der großen Inflation der 1970er Jahre wieder für Preisstabilität zu sorgen. In den USA verschaffte der sogenannte Humphrey-Hawkins Act von 1978 dem damaligen Notenbankchef Paul Volcker die politische Rückendeckung, um die zweistellige Inflation durch eine schmerzhafte Straffung der Geldpolitik aus dem System zu pressen. Hätte es Volcker an dieser Handlungsfreiheit gefehlt, wäre er durch das politische Kalkül der gewählten Regierung eingeschränkt gewesen – also durch genau das, was Trump macht, wenn er versucht, dem aktuellen Notenbankchef Jerome Powell vorzuschreiben, welche Politik er verfolgen solle. Der zweite wichtige Fehler in Trumps wirtschaftspolitischem Paket ist dessen Versäumnis, die Verknüpfungen zwischen Haushaltsdefiziten, Zöllen und der Geldpolitik zu berücksichtigen. Wie der verstorbene Martin Feldstein immer wieder betonte, entwickeln sich höhere Handelsdefizite in dem Maße, wie Haushaltsdefizite die ohnehin schon niedrigen inländischen Ersparnisse unter Abwärtsdruck setzen, zum Mittel, um die Lücke durch überschüssige ausländische Ersparnisse zu schließen. Das Ableugnen dieser Verbindungen erlaubt es den USA bequemerweise, ihre selbstverursachten Handelsdefizite China anzulasten. Doch da die Zölle den Handel und die Lieferketten von preiswerten chinesischen Herstellern zu teureren Alternativen umleiten dürften, werden die US-Verbraucher dem funktionalen Äquivalent von Steuererhöhungen ausgesetzt, was die Gefahr eines Anstiegs der Inflation erhöht. Letztere Möglichkeit könnte, auch wenn sie heute weit weg erscheinen mag, wichtige Folgen für die US-Geldpolitik haben – vorausgesetzt natürlich, dass die Fed über die politische Unabhängigkeit zum Handeln verfügt.", "en": "Similarly, Trump’s tariffs fly in the face of one of the twentieth century’s greatest policy blunders – the Smoot-Hawley Tariff of 1930, which sparked a 60% plunge in global trade by 1932. With foreign trade currently accounting for 28% of GDP, versus 11% in 1929, the US, as a debtor country today, is far more vulnerable to trade-related disruptions than it was as a net creditor back then. Ignoring the cascading stream of direct and retaliatory taxes on consumers and businesses that stem from a tariff war, Trump extols the virtues of tariffs as “a beautiful thing.” That is painfully reminiscent of the 1928 Republican Party platform, which couched tariffs as “a fundamental and essential principle of the economic life of this nation … and essential for the continued prosperity of the country.” Trump ignores the lessons of the 1930s at great peril. The same can be said of Trump’s recent Fed bashing. The political independence of central banking is widely regarded as the singular breakthrough needed to achieve price stability following the Great Inflation of the 1970s. In the US, passage of the so-called Humphrey-Hawkins Act of 1978 gave then-Fed Chairman Paul Volcker the political cover to squeeze double-digit inflation out of the system through a wrenching monetary tightening. Had Volcker lacked the freedom to act, he would have been constrained by elected leaders’ political calculus – precisely what Trump is doing in trying to dictate policy to current Fed Chair Jerome Powell. The second critical flaw in Trump’s economic-policy package is its failure to appreciate the links between budget deficits, tariffs, and monetary policy. As the late Martin Feldstein long stressed, to the extent that budget deficits put downward pressure on already depressed domestic saving, larger trade deficits become the means to fill the void with surplus foreign saving. Denial of these linkages conveniently allows the US to blame China for self-inflicted trade deficits. But with tariffs likely to divert trade and supply chains from low-cost Chinese producers to higher-cost alternatives, US consumers will be hit with the functional equivalent of tax hikes, raising the risk of higher inflation. The latter possibility, though seemingly remote today, could have important consequences for US monetary policy – provided, of course, the Fed has the political independence to act."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Europas nationalistische Nachtwache PARIS – Der Populismus ist in ganz Europa auf dem Vormarsch, da sich sowohl in wirtschaftlich geschwächten als auch in wohlhabenden Ländern zunehmend Frustration über die etablierten politischen Eliten breitmacht. Dennoch ist es unwahrscheinlich, dass die Populisten in absehbarer Zeit in einem europäischen Land an die Regierung kommen, auch dort nicht, wo das Risiko derzeit am höchsten zu sein scheint, nämlich in Ungarn, Griechenland und Frankreich. Die Mehrheit der Wähler ist - ob aus Angst oder aus Gründen des Hausverstands – nach wie vor nicht bereit, die Aussicht auf Isolation vom Rest Europas zu akzeptieren. Das heißt allerdings nicht, dass die Europäische Union gegen Spaltungskräfte gefeit ist. Im Gegenteil. Die Rückkehr des Nationalismus auch (und vor allem) in Ländern, die vor mehr als 60 Jahren zu den Gründerstaaten der EU zählten, stellt eine zwar weniger spektakuläre, aber potenziell stärker zersetzende Bedrohung der europäischen Einheit dar. Dieser Trend trat letzte Woche anlässlich meines Besuchs in den Niederlanden, einem der sechs ursprünglichen Unterzeichnerstaaten der Römischen Verträge, augenfällig zutage. Im Rahmen meiner Reise besuchte ich das Rijksmuseum, das 2013 nach einer zehn Jahre dauernden Renovierung wieder eröffnet worden war. Das in die Jahre gekommene und unzeitgemäße alte Gebäude war ein Tribut an die universelle Anziehungskraft der großen Maler des Landes wie Rembrandt und Vermeer – eine perfekte Inszenierung von Licht und Gemeinschaft. Das neue Rijksmuseum vermittelt trotz einer erstaunlich erfolgreichen Wiederbelebung der alten Gemäuer eine ganz andere Botschaft und dient eher dazu, niederländische Kunst und Geschichte zu zelebrieren.", "en": "Europe’s Nationalist Night Watch PARIS – Populism is on the rise throughout Europe, as both economically depressed and prosperous countries become increasingly frustrated with their established political elites. But populists are unlikely to take control of any European government in the foreseeable future, even where the risk currently seems highest, in countries such as Hungary, Greece, and France. The majority of voters, driven by fear or common sense, remain unwilling to accept the prospect of becoming isolated from the rest of Europe. But that does not mean that the European Union is safe from divisive forces. On the contrary, the return of nationalism, even (and especially) in the countries that constituted the EU’s founding core more than 60 years ago, represents a less spectacular but potentially more corrosive threat to European unity. This trend was starkly apparent last week during a visit to the Netherlands, one of the six original signatories of the Treaty of Rome. On my trip, I visited the Rijksmuseum, which was reopened in 2013, after a decade-long renovation. The previous building, aging and slightly outdated, was a tribute to the universal appeal of the country’s great painters like Rembrandt and Vermeer; it was a perfect celebration of light and family. The new Rijksmuseum, despite being a striking and successful reincarnation, conveyed a very different message, serving more as a celebration of Dutch art and history."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Gerade war K. einmal wieder bis zur Tür gekommen, als es klopfte. Es war das Dienstmädchen, welches meldete, daß Fräulein Montag gern mit Herrn K. ein paar Worte sprechen möchte und daß sie ihn deshalb bitte, ins Eßzimmer zu kommen, wo sie ihn erwarte. K. hörte das Dienstmädchen nachdenklich an, dann wandte er sich mit einem fast höhnischen Blick nach der erschrockenen Frau Grubach um. Dieser Blick schien zu sagen, daß K. diese Einladung des Fräulein Montag schon längst vorausgesehen habe und daß sie auch sehr gut mit der Quälerei zusammenpasse, die er diesen Sonntagvormittag von den Mietern der Frau Grubach erfahren mußte. Er schickte das Dienstmädchen zurück mit der Antwort, daß er sofort komme, ging dann zum Kleiderkasten, um den Rock zu wechseln und hatte als Antwort für Frau Grubach, welche leise über die lästige Person jammerte, nur die Bitte, sie möge das Frühstücksgeschirr schon forttragen. »Sie haben ja fast nichts angerührt«, sagte Frau Grubach. Ach, tragen Sie es doch weg! rief K., es war ihm, als sei irgendwie allem Fräulein Montag beigemischt und mache es widerwärtig. Verhaftung – Gespräch mit Frau Grubach Dann Fräulein Bürstner", "en": "K. had just reached the door again when there was a knock. It was the maid, who reported that Fräulein Montag would like a few words with Herr K. and requested that he join her for that purpose in the dining room, where she was awaiting him. K. listened pensively to the maid, then turned with an almost scornful look to a startled Frau Grubach. His look seemed to say he’d long since expected Fräulein Montag’s invitation and that it fit in quite well with the general annoyance he was being forced to suffer at the hands of Frau Grubach’s boarders this Sunday morning. He sent the maid back to say that he would come at once, then went to his wardrobe to change his jacket, responding to Frau Grubach, who was complaining under her breath about the irksome young woman, merely by asking her to please clear away the breakfast dishes. “But you’ve hardly touched anything,” said Frau Grubach. “Oh, just take it away,” cried K; it seemed to him as if Fräulein Montag were somehow mixed up with it all, making it disgusting. ARREST / CONVERSATION WITH FRAU GRUBACH THEN FRÄULEIN BÜRSTNER"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Es ist außerdem zutreffend, dass die Vorteile eines Defizitabbaus, wenn dieser zu schnell erreicht wird, durch die negativen Auswirkungen auf das Wachstum mehr als aufgehoben werden. Um den Motor für Wachstum und Beschäftigung einer Volkswirtschaft wieder in Gang zu setzen, sind parallel dazu andere Maßnahmen erforderlich, die aufgrund von unterschiedlichen Ausgangsbedingungen von Land zu Land variieren können. Im Allgemeinen zählt die Beseitigung starrer Strukturen und anderer Hindernisse dazu, die dem Wettbewerb auf dem Arbeits-, Produkt- und Dienstleistungsmarkt im Wege sind; außerdem Investitionen im Bereich der Qualifizierung, in Humankapital und die Technologiebasis der Volkswirtschaft und der Umbau von Sicherheitsnetzen auf eine Art und Weise, die Strukturanpassungen fördert und unterstützt und nicht behindert. Für diese Reformen müssen bestimmte Formen der Absicherung wie auch des Einkommens- und Konsumwachstums geopfert werden. Die Vorteile werden sich in Form von nachhaltigen Strukturen für Wachstum und Beschäftigung in der Zukunft ergeben. Disziplin und Sparmaßnahmen sind mit intertemporalen und generationenübergreifenden Entscheidungen verbunden, welcher Preis heute zu zahlen ist – und wie diese Last gerecht verteilt werden kann –, um in Zukunft größere wirtschaftliche Chancen und soziale Stabilität zu erlangen. Bei der Wiederherstellung von Stabilität und Wachstum geht es schließlich nur zum Teil darum, die gesamtwirtschaftliche Nachfrage kurzfristig zu beleben. Es geht auch um Strukturreformen und die Wiederherstellung eines Gleichgewichts und beides hat seinen Preis. Wenn eine nachhaltige Wachstumsstruktur geschaffen werden soll, müssen Entscheidungen getroffen werden, die nicht nur das Niveau der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage betreffen, sondern auch ihre Zusammensetzung – so etwa Investitionen gegenüber Konsum. Ob man es Sparpolitik oder anders nennt, ist eine Frage der Auslegung. Die entstandene Verwirrung ist allerdings alles andere als harmlos.", "en": "And it is true that the benefits of deficit reduction, if achieved too fast, will be more than offset by the negative effect on growth. At the same time, to restart an economy’s growth and employment engines, other measures are needed, and vary somewhat across countries, owing to different initial conditions. But they generally include removing rigidities and other barriers to competition in labor, product, and service markets; investment in skills, human capital, and the technology base of the economy; and rebuilding safety nets in ways that promote and support, rather than impede, structural adjustment. These reforms require the sacrifice of certain kinds of protections, as well as of income and consumption growth. The benefits come in the form of sustainable patterns of growth and employment in the future. Discipline and austerity thus entail inter-temporal and intergenerational choices about the price to be paid now – and how fairly that burden is to be borne – for greater economic opportunity and social stability in the future. After all, restoring stability and growth is only partly about reviving short-term aggregate demand. It is also about structural reform and rebalancing, which comes at a cost. Achieving a sustainable pattern of growth requires choices that affect not just the level of aggregate demand, but also its composition – for example, investment versus consumption. Whether one calls this austerity or something else is a matter of semantics. But the confusion that has resulted is anything but harmless."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "So war es Frauen zum Beispiel nicht in vollem Umfang möglich unter ihrem eigenen Namen an Gerichtsverfahren teilzunehmen. Eines der Rechte, für das Suffragetten gekämpft haben, war das Recht für seine eigenen Verbrechen verurteilt zu werden. Doch auch nachdem Frauen gesetzlich verbriefte Rechte erworben hatten – und auch nachdem andere Annahmen über Frauen den gleichen Weg genommen haben wie Riechsalz und Korsette aus Fischbein – ist uns die patronisierende viktorianische Gepflogenheit geblieben Frauen nicht zu identifizieren, die Anklage wegen Sexualverbrechen erheben. Diese Konvention stellt nicht nur eine Beleidigung der Frauen dar, sondern erschwert die Strafverfolgung wegen Vergewaltigung erheblich. Überwiegend erweist Anonymität Institutionen einen Dienst, die Vergewaltiger oder Personen, denen sexuelle Belästigung vorgeworfen wird, nicht strafrechtlich verfolgen wollen. So hält etwa das US-amerikanische Militär die Identität von Personen geheim, die Anklage wegen Vergewaltigung erheben und Vergewaltigung ist bei den US-Streitkräften heutzutage weit verbreitet. Durch das Festhalten an anonymisierten Beschuldigungen können es die Militärbehörden vermeiden umfassende Aufzeichnungen zu führen, was es den Zuständigen wiederum erlaubt die Verantwortung zu umgehen, für eine transparente Berichterstattung über Übergriffe und strafrechtliche Maßnahmen zu sorgen – und Sexualverbrechen ernsthaft und systematisch zu verfolgen. Das Gleiche gilt für Universitäten. Meine Alma Mater, Yale, hat Anonymität beim Melden sexueller Belästigung und Vergewaltigung benutzt, um Sexualverbrechen und die Akten von Wiederholungstätern zwei Jahrzehnte lang unter den Teppich zu kehren und somit durch das Verhindern einer systematischen Untersuchung ihre eigenen Interessen geschützt. Der an Universitäten vorherrschende Grundsatz die Anonymität zu wahren hat dazu geführt, dass mindestens zwei mutmaßliche Serienvergewaltiger – deren Vergehen ihren Arbeitgebern von mehr als einem Opfer unabhängig voneinander berichtet wurden – an neuen Universitäten lehren, ohne dass jemals Anklage gegen sie erhoben wurde. Fazit: Wenn Vorwürfe anonym erhoben werden, nimmt sie niemand so ernst wie Vorwürfe, die öffentlich erhoben werden, was zu einer institutionalisierten Straflosigkeit für Sexualverbrecher führt. Nur wenn Opfer aufgestanden sind und ihre Namen genannt haben – zugegebenermaßen ein schwieriges und oftmals schmerzliches Unterfangen – sind institutionelle Veränderung und erfolgreiche Strafverfolgung möglich gewesen. Als sich Anita Hill im Jahr 1991 gegen anonyme Anschuldigungen gegen Clarence Thomas entschieden hat, der heute Richter am Obersten Gerichtshof der USA ist, hat dies eine Welle der Durchsetzung von Gesetzen für Chancengleichheit am Arbeitsplatz nach sich gezogen. Hill wusste, dass ihre Motive hinterfragt würden. Aber als Anwältin hat sie begriffen, wie ethisch bedenklich anonyme Anschuldigungen sind – und wie unwahrscheinlich es ist, dass sich daraus echte Konsequenzen ergeben würden.", "en": "For example, women could not fully participate under their own names in legal proceedings. Indeed, one of the rights for which suffragists fought was the right to be convicted of one’s own crimes. Nonetheless, even after women gained legal rights – and even as other assumptions about women have gone the way of smelling salts and whalebone stays – the condescending Victorian convention of not identifying women who make sex-crime charges remains with us. That convention not only is an insult to women, but also makes rape prosecutions far more difficult. Overwhelmingly, anonymity serves institutions that do not want to prosecute rapists or sexual harassers. The United States military, for instance, hides rape accusers’ identities, and the prevalence of rape in the US armed forces today is off the charts. Maintaining anonymous charges enables the military authorities to avoid keeping comprehensive records, which in turn allows officials to evade responsibility for transparent reporting of assaults and of prosecutions – and thus not to prosecute sex crime in any serious, systematic way. The same is true with universities. My alma mater, Yale, used anonymity in reporting of sex harassment and rape to sweep sex-crime incidents and repeat offenders’ records under the rug for two decades, thereby protecting its own interest in preventing systematic investigation. Because of the prevalence of universities’ anonymity policy, at least two alleged serial rapists – whose assaults were reported to their employers separately by more than one victim – are teaching at new universities, with no charges ever brought against them. The lesson is clear: when charges are made anonymously, no one takes them as seriously as charges brought in public, resulting in institutionalized impunity for sexual predators. Indeed, only when victims have stood up and stated their names – granted, a difficult and often painful thing to do – have institutional change and successful prosecutions been possible. Anita Hill’s decision in 1991 not to make anonymous accusations against Clarence Thomas, now a US Supreme Court justice, spurred a wave of enforcement of equal-employment-opportunity law. Hill knew that her motives would be questioned. But, as a lawyer, she understood how unethical anonymous allegations are – and how unlikely they are to bring about real consequences."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Es war ganz still im Zimmer. Der Oberportier sah Erklärungen fordernd auf den Oberkellner, dieser sah auf die Oberköchin und schüttelte den Kopf. Der Lif- junge Bess grinste recht sinnlos hinter dem Rücken des Oberkellners. Terese schluchzte vor Freude und Leid in sich hinein und hatte alle Mühe es niemanden hören zu lassen. „Dem Heizer wird geschehn, was er verdient\", sagte der Senator, „und was der Herr Kapitän erachtet. Ich glaube wir haben von dem Heizer genug und übergenug, wozu mir jeder der anwesenden Herren sicher zustim- men wird.\"", "en": "It was very quiet in the room. The Head Porter looked to the Head Waiter for some explanation, but he went on looking at the Head Cook, and shook his head. The lift-boy Bess was grinning fatuously behind the Head Waiter’s back. Therese was sobbing quietly with joy and worry, trying hard to keep the others from noticing. ‘The stoker will get whatever he deserves,’ said the Senator, ‘and whatever the captain determines. But I’m sure the company will agree we’ve had enough and more than enough of the stoker.’"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Tod der Todesstrafe Endlich ist es so weit. Nach 13 Jahren der Verhandlungen, Verzögerungen und des Zauderns wird die UNO-Generalversammlung diesen Monat über die Resolution für ein weltweites Moratorium gegen die Todesstrafe abstimmen. Eine große Mehrheit der Mitgliedsstaaten hat am 15. November einen entsprechenden Entwurf verabschiedet – trotz der Versuche einiger Mitgliedsstaaten, diesen zu blockieren, zu modifizieren oder zu beerdigen. Am Ende freilich waren die Gegner zum Kampf gegen einen Willen gezwungen, der stärker war als ihr eigener: den Wille jener, die nach der Abschaffung von Sklaverei und Folter einen weiteren Wendepunkt der Zivilisation abstecken wollten. Doch wird die Abstimmung diesen Dezember eine bloße Formalität sein? Die Erfahrung lehrt uns, vorsichtig zu sein. Ich jedenfalls habe meine Flasche Spumante noch nicht geöffnet. Um ehrlich zu sein: Ich bin nicht sicher, dass alle Regierungen weltweit das Unvermeidliche akzeptiert haben oder das die Unbeweglichsten von ihnen nun wenigstens dem Moratorium zustimmen werden. Doch ich vertraue nach wie vor darauf, dass die Generalversammlung wie immer weiß, wie sie dieser Herausforderung begegnen muss. Uns allen ist bewusst, dass die UNO-Resolution selbst bei einem Abstimmungserfolg nicht bindend sein wird und die Verabschiedung und Durchsetzung eines Moratorium nur ein notwendiger Zwischenschritt auf dem Wege zur vollständigen Abschaffung der Todesstrafe ist. Ich glaube, dass die UNO auf eine umgehende faktische Aussetzung der Todesstrafe drängen sollte, ohne auf den Beginn der Debatten über Rechtsreformen in den betreffenden Ländern zu warten. Ich hoffe, dass dieser Ansatz einen breiten Konsens innerhalb der Generalversammlung zulassen wird und dass eventuelle Sinneswandelungen in letzter Minute keine Mehrheit finden.", "en": "Killing the Death Penalty It is finally happening. After 13 years of negotiations, delays, and hesitation, the UN General Assembly will vote this month on the proposal for a universal moratorium on the death penalty. A large majority of the UN adopted the proposal on 15 November, despite attempts by some member states to obstruct, amend, or bury it. Fortunately, in the end, the opponents were forced to fight a will stronger than their own: the will of those who – after the abolition of slavery and torture – want to mark another turning point for civilization. But will this December’s vote be a mere formality? Experience teaches us to be prudent. I have not opened my bottle of spumante yet. To be honest, I am not sure that all of the world’s governments have accepted the inevitable, or that even the most inflexible will now agree to the moratorium. But I continue to have faith that the General Assembly will know, as always, how to meet this challenge. We are all aware that even if the vote succeeds, the UN resolution will not be binding, and that establishing and enforcing a moratorium is only a necessary mid-way step toward full abolition. I believe the UN should push for an immediate de facto suspension, without waiting for the debates to begin on legal reforms in the respective countries. I hope that this approach will allow a wide consensus in the General Assembly, and that any last minute change of heart will fail."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Dies lässt darauf schließen, dass die Europäer zwar eines bestimmten politischen Verhaltens überdrüssig sind, aber trotzdem nicht so sehr zu extremen Positionen neigen. In der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts hat sich in den meisten Industrieländern ein stabiles Muster entwickelt, innerhalb dessen die Macht immer wieder zwischen den gemäßigten rechten und linken Parteien wechselte. Diese Parteien schienen oft bittere Rivalen zu sein, aber sie waren sich darin ähnlich, dass sie sich nicht an die Extremisten wandten, sondern um die politische Mitte kämpften. Ihre Steuerpolitik beispielsweise war von einer gewissen Umverteilung geprägt, aber keineswegs radikal. In den 1990ern allerdings kam diese Dynamik dadurch unter Druck, dass der Einfluss der Globalisierung zunahm und die Wähler Angst hatten, ihre Arbeitsplätze an Einwanderer zu verlieren. Um die Probleme der stärkeren wirtschaftlichen Öffnung in den Griff zu kriegen, reagierten die gemäßigten linken Parteien auf die Globalisierung, indem sie die Sozialpolitik liberalisierten. Aber diese modernisierte Form der Sozialdemokratie – die in Großbritannien „New Labour“ genannt wurde – hatte den traditionellen Stammwählern der Mitte-Links-Parteien wenig zu bieten. Diese begannen, ebenso wie viele Mitte-Rechts-Wähler, nach Alternativen zu suchen. Aber wie heute zunehmend klar wird, waren sie nicht unbedingt auf der Suche nach radikalen Umbrüchen. Immerhin haben sich viele von ihnen jetzt einer neuen Version moderater Politik zugewandt. Die Ursprünge der neuen gemäßigten politischen Mitte gehen bereits auf die Zeit vor der Hyperglobalisierung zurück. Tatsächlich stehen die politischen Reformen von May, Merkel und Macron in ihren Ländern fest auf dem Boden ihrer jeweiligen nationalen Traditionen. Mays konservative Ablehnung des extremen wirtschaftlichen Liberalismus, der von ihrer Partei als „ungehinderte freie Märkte“ and „selbstsüchtiger Individualismus“ beschrieben wird, beruht auf dem traditionellen britischen Paternalismus. Mays Versprechen, das Gesundheitssystem zu verbessern, übermäßige Managergehälter zu kürzen und mehr Sozialwohnungen bereitzustellen (die dann von den Mietern gekauft werden können), wirken auf beruhigende Weise vertraut und geradezu altmodisch (insbesondere in Verbindung mit ihrem Vorschlag, das Parlament darüber abstimmen zu lassen, ob das fast zwei Jahrzehnte alte Verbot der Fuchsjagd wieder aufgehoben werden soll). Macron spiegelt eine andere Tradition wider, die tief in der nationalen Psyche Frankreichs verwurzelt ist, aber unter den letzten Präsidenten weitgehend verlorengegangen war. Er baut auf der traditionellen Rolle Frankreichs als modernes und dynamisches Land mit hochwertigen technischen Ausbildungsstätten und prestigeträchtigen Infrastrukturprojekten auf.", "en": "This suggests that Europeans are not eager to go to political extremes so much as they are frustrated with a particular mode of political behavior. In the second half of the twentieth century, a stable pattern emerged in most developed countries, with power alternating between center-right and center-left parties. The parties may have looked like bitter rivals, but they resembled each other in that they did not appeal to extremes, but fought for the political center. Their tax policies, for example, involved some redistribution, but nothing too radical in either direction. By the 1990s, however, that dynamic was strained by the impact of globalization and voters’ fear of job losses to cheaper labor abroad. In response to the challenges raised by greater economic openness, center-left parties linked globalization with liberal stances on social issues. But that updated form of social democracy – called “New Labour” in the United Kingdom – had little to offer center-left parties’ traditional core voters, who began to look for alternatives, just as some of their center-right counterparts did. Yet they were not, it now seems clear, necessarily seeking a radical approach. After all, when offered a new version of moderate politics, many embraced it. The new centrist political mix harkens back to the days before hyper-globalization. Indeed, as May, Merkel, and Macron remake politics in their respective countries, they are all standing firmly on national tradition. May’s Conservative rejection of extreme economic liberalism as “untrammeled free markets” and “selfish individualism,” for example, recalls traditional British paternalism. Her promises to improve the health system, curb exorbitant pay packages of top executives, and deliver more social housing (which tenants could then purchase) looks reassuringly familiar, even old-fashioned (especially when viewed alongside her pledge to let Parliament vote to lift a nearly two-decade-old ban on fox hunting). Macron represents a different tradition, deeply embedded in the French national psyche but largely lost in recent presidencies. He focuses on France’s tradition as a modern and dynamic country with high-quality engineering schools and prestige infrastructure projects."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "· Die Zentralbanken sollten die Preise für Vermögenswerte durch normale Offenmarktpolitik beeinflussen – indem sie kurzfristige Staatspapiere gegen Cash verkaufen und somit den „sicheren“ Zinssatz und den Preis für langfristige Anlagen ändern. · Obwohl die Zentralbank bereit sein sollte einzugreifen, um einen Ansturm auf die Banken zu verhindern, sollte sie die Finanzbranche mit geringfügiger Regulierung sich selbst überlassen, wobei sie sich nicht als Anstandsdame, sondern als designierter Lenker im Fall spekulativer Exzesse sehen sollte. Das ist die Lehrmeinung, von der Krugman behauptet, sie sei für unser Zeitalter nicht mehr ausreichend. Und er hat sehr gute Argumente. Fast alle diese Prinzipien werden, heute zumindest, eher in Ausnahmefällen eingehalten. Heutzutage kann die kurzfristige Wirtschaftspolitik nicht der Zentralbank allein überlassen werden. Zum einen ist ihre Bilanz nicht groß genug. Das Mindeste, was die Zentralbank jetzt braucht, ist die Hilfe des Teils des Staates, der besteuert und Kredite vergibt. Darüber hinaus kann es nicht mehr die höchste Priorität der Zentralbanken sein, ihre Glaubwürdigkeit als Wächter der Preisstabilität aufrechtzuerhalten, sondern ihre Glaubwürdigkeit als Wächter der Stabilität und Zuverlässigkeit des Finanzsystems. Sobald dieses höchste Ziel erreicht wurde, können die Zentralbanken ihre Aufmerksamkeit der Aufgabe zuwenden, die hohe Beschäftigungsquote in der Wirtschaft aufrechtzuerhalten. Ein Prinzip ist nach wie vor richtig: Die Zentralbanken sollten versuchen, die hohe Beschäftigungsquote in der Wirtschaft aufrechtzuerhalten, indem sie die Preise für Vermögenswerte anheben, wenn die Arbeitslosigkeit zu steigen droht. Doch beeinflussen die Zentralbanken heutzutage die Preise für Vermögenswerte durch viele verschiedene Kanäle und Vorgehensweisen außerhalb der konventionellen Offenmarktpolitik: Sie versuchen nicht nur den Dauerdiskont, sondern auch den Risiko-, Säumnis- und Informationsabzug zu beeinflussen. Auch wird nicht mehr davon ausgegangen, dass solche Aktionen ausreichen. Ein Konjunkturprogramm ist ebenfalls notwendig. Die Ökonomie außerhalb der Depression scheut die Fiskalpolitik, da sie die Werkzeuge der Zentralbanken für stark genug und ihre Entscheidungsfindung für effektiver und technokratischer hält als die der Legislative. Doch können wir uns unter den heute vorherrschenden Bedingungen diese Perspektive nicht leisten. Und schließlich sind die Zentralbanken immer noch bereit einzugreifen, um einen Ansturm auf die Banken zu verhindern. Doch die Annahme zugunsten einer geringfügigen Regulierung des Finanzsektors findet derzeit wenige Fürsprecher. Die allgemeine Ansicht entspricht eher der von William McChesney Martin, der von 1951 bis 1970 Vorsitzender der US-Notenbank Federal Reserve war: Eine gute Zentralbank verhindert spekulative Exzesse, indem sie „die Bowle wegnimmt, bevor die Party wirklich anfängt.“", "en": "· Central banks should influence asset prices through normal open-market operations – by buying and selling short-term government securities for cash, thus changing the “safe” interest rate and the price of longer-duration assets; · While the central bank should stand ready to intervene to prevent bank runs, it should let the financial sector run itself with a light regulatory hand, viewing itself not as a chaperone but rather as the designated driver in the case of speculative excess. This is the doctrine that Krugman argues is no longer sufficient for our age. And he has a very good case. Nearly all of these principles are, today at least, honored more in the breach than in the observance. Today, short-run economic policy cannot just be left to the central bank alone. For one thing, its balance sheet is not big enough. At a minimum, the central bank now needs the assistance of that part of the government that taxes and borrows. Moreover, the highest priority for central banks can no longer be to maintain their credibility as guardians of price stability, but rather their credibility as guardians of the financial system’s stability and soundness. Once that highest goal has been achieved, central banks can turn their attention to trying to keep the economy near full employment. One principle does remain true: central banks should try to keep the economy at near full employment by pushing asset prices up when unemployment threatens to rise. But central banks today are influencing asset prices through a very large number of channels and procedures other than conventional open-market operations: they are trying to affect not just duration discounts but risk, default, and information-driven discounts as well. Nor is it any longer accepted that such actions will be sufficient. Fiscal stimulus is needed as well. Non-depression economics eschews fiscal policy, on the grounds that central banks’ tools are powerful enough and their decision-making more effective and technocratic than that by legislatures. But in today’s prevailing conditions, we cannot afford this perspective. Finally, central banks still stand ready to intervene to prevent bank runs. But the presumption in favor of light financial-sector regulation now has few defenders. The consensus view is rather that of William McChesney Martin, who served as US Federal Reserve Chairman from 1951 to 1970: a good central bank prevents speculative excess by “taking away the punchbowl before the party really gets going.”"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Vertriebenen die Teilnahme an formalen Arbeitsmärkten zu ermöglichen, würde es ihnen ermöglichen, ein Einkommen zu verdienen, Steuern zu zahlen und schließlich weniger abhängig von Almosen zu sein, da sie Fähigkeiten entwickeln, die schließlich für den Wiederaufbau ihrer vom Krieg verwüsteten Länder genutzt werden können. Beschäftigung mag offensichtlich sein, aber die meisten MENA-Aufnahmeländer hindern Flüchtlinge derzeit jedoch daran, einen Arbeitsplatz im formalen Sektor zu finden (eine Ausnahme bildet Jordanien, das seit 2016 rund 87.000 Arbeitserlaubnisse für syrische Flüchtlinge ausgestellt hat). Infolgedessen sind viele Flüchtlinge gezwungen, in der informellen Wirtschaft Arbeit zu finden, wo sie anfällig für Ausbeutung und Missbrauch sind. Aber Beweise von außerhalb der Region zeigen, dass Flüchtlinge, wenn sie richtig integriert sind, eher von Vorteil sind, als dass sie die Arbeitsmärkte der Aufnahmeländer belasten. Eine aktuelle Analyse des Zentrums für Flüchtlingsstudien an der Universität von Oxford hat beispielsweise ergeben, dass in Uganda Flüchtlingsunternehmen die Beschäftigungsmöglichkeiten für die Bürger deutlich verbessern. Ein zweiter Punkt, der angegangen werden muss, ist der Schutz der „Identität” der Flüchtlinge, sowohl im Hinblick auf die tatsächlichen Ausweispapiere als auch auf die kulturellen Rechte. Aus diesen Gründen müssen Anstrengungen unternommen werden, um die digitale Konnektivität der Flüchtlinge zu verbessern und ihnen den Zugang zu ihren Daten und zu ihren Gemeinschaften zu ermöglichen. Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, wäre der Einsatz von Blockchain-Technologie zur Sicherung des Flüchtlingsregistrierungssystems der Vereinten Nationen. Dies würde die Bereitstellung von Nahrungsmittelhilfe stärken, die Mobilität der Flüchtlinge erhöhen und den Zugang zu Online-Zahlungsdiensten verbessern, was es den Flüchtlingen erleichtern würde, Geld zu verdienen und zu sparen. Ein verbesserter Zugang zu Kommunikationsnetzen würde den Flüchtlingen auch helfen, mit Familie und Freunden in Verbindung zu bleiben. Durch die Bereitstellung des Internets für Flüchtlinge würden Geberstaaten Programme wie „digitale Klassenzimmer” und Online-Gesundheitskliniken unterstützen, Dienstleistungen, die in Flüchtlingsgemeinschaften schwer zu erbringen sind. Vertriebene Frauen, die in Umsiedlungssituationen oft am isoliertesten sind, würden zu den Hauptnutznießern gehören. Schließlich muss die internationale Gemeinschaft, wenn die Konflikte enden - und das werden sie schließlich auch -, bereit sein, den Wiederaufbau zu unterstützen. Nach Jahren der Kämpfe werden sich in Ländern wie dem Irak, Syrien und dem Sudan Investitionsmöglichkeiten ergeben, und für die Vertriebenen dieser Länder wird der Wiederaufbau das Wachstum ankurbeln und Arbeitsplätze schaffen. Regionale Baustrategien könnten die Gesamtkosten senken, die Effizienz steigern und Skaleneffekte verbessern. Die Bausteine für die Nachkriegszeit der MENA-Region müssen jetzt gelegt werden.", "en": "Allowing displaced people to participate in formal labor markets would enable them to earn an income, pay taxes, and eventually become less dependent on handouts as they develop skills that eventually can be used to rebuild their war-ravaged countries. Employment might seem obvious, but most MENA host countries currently bar refugees from holding jobs in the formal sector (Jordan is one exception, having issued some 87,000 work permits to Syrian refugees since 2016). As a result, many refugees are forced to find work in the informal economy, where they can become vulnerable to exploitation and abuse. But evidence from outside the region demonstrates that when integrated properly, refugees are more of a benefit than a drain on host countries’ labor markets. For example, a recent analysis by the Refugee Studies Centre at the University of Oxford found that in Uganda, refugee-run companies actually increase employment opportunities for citizens by significant margins. A second issue that must be addressed is protecting refugees’ “identity,” both in terms of actual identification documents and cultural rights. For these reasons, efforts must be made to improve refugees’ digital connectivity, to ensure that they have access to their data and to their communities. One way to do this would be by using blockchain technology to secure the United Nations’ refugee registration system. This would strengthen the delivery of food aid, enhance refugee mobility, and improve access to online-payment services, making it easier for refugees to earn and save money. Improved access to communication networks would also help refugees stay connected with family and friends. By bringing the Internet to refugees, donor states would be supporting programs like “digital classrooms” and online health-care clinics, services that can be difficult to deliver in refugee communities. Displaced women, who are often the most isolated in resettlement situations, would be among the main beneficiaries. Finally, when the conflicts end – and they eventually will – the international community must be ready to assist with reconstruction. After years of fighting, investment opportunities will emerge in places like Iraq, Syria, and Sudan, and for the displaced people of these countries, rebuilding will boost growth and create jobs. Regional construction strategies could reduce overall costs, increase efficiencies, and improve economies of scale. In fact, the building blocks for the MENA region’s postwar period must be put in place now."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Während das Leben einfacher geworden ist und die materiellen Erwartungen der Menschen weitgehend erfüllt werden, haben Wähler zunehmend Neo-Autokraten favorisiert, die versprechen, die Menschen vor dieser oder jener Bedrohung zu „schützen“. Angeführt wird diese Gruppe, natürlich, vom russischen Präsidenten Wladimir Putin, doch da wären auch noch der ungarische Ministerpräsident ViktorOrbán und der tschechische Präsident Miloš Zeman. Zudem erstreckt sich dieser Trend über die ehemals kommunistischen Länder hinaus und umfasst, unter anderem, den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan. Der französische Philosoph Jean-François Revel sah den Aufstieg brutaler Diktaturen im zwanzigsten Jahrhundert als von einer „totalitären Versuchung��� getrieben. Was wir heute beobachten, ist etwas weniger schlimm – nennen wir es eine „autoritäre Versuchung“. Aber es ist nicht nur eine zunehmende Gefahr für die Demokratie, sondern auch für die globale Stabilität. Schließlich haben die Autokraten von heute eines mit ihren totalitären Vorgängern gemeinsam: die Verachtung für rechtsstaatliche Prinzipien, im eigenen Land wie auch im Ausland. Ein Grund für diesen Trend zum Autoritarismus ist, dass viele Länder die Vereinigten Staaten nicht mehr als Leuchtturm der Demokratie und als Modell für Stabilität und Wohlstand betrachten, dem nachzueifern wäre. Putins Behauptung, Demokratisierung sei in Wirklichkeit ein amerikanisches Komplott, „um unilaterale Vorteile zu erlangen“ stößt in vielen Gesellschaften auf Anklang nach der desaströsen US-Invasion im Irak und Enthüllungen über die Bespitzelung von Bürgern und Regierungschefs auf aller Welt durch die Nationale Sicherheitsbehörde (NSA). Die Gewinner des Kalten Krieges – und vor allem die USA – legten schon vor diesen Entwicklungen eine Überheblichkeit an den Tag, die wahrscheinlich viele befremdete.", "en": "As life has gotten easier, with people’s material expectations largely met, voters have increasingly favored neo-autocrats who promise to “protect” the people from this or that threat. Russian President Vladimir Putin, of course, leads this group, but there are also Hungarian Prime Minister Viktor Orbán and Czech President Miloš Zeman. And the trend extends beyond the former communist countries to include, for example, Turkish President Recep Tayyip Erdoğan. The French philosopher Jean-François Revel saw the rise of violent dictatorships in the twentieth century as driven by a “totalitarian temptation.” What we are witnessing today is something a bit less sinister – call it an “authoritarian temptation.” But it is a growing threat not only to democracy, but also to global stability. After all, the one thing today’s autocrats have in common with their totalitarian predecessors is contempt for the rule of law, both domestically and internationally. One cause for this shift toward authoritarianism is that many countries no longer view the United States as a beacon of democracy and a model of stability and prosperity to be emulated. Putin’s claim that democratization is actually an American plot “to gain unilateral advantages” resonates with many societies following the disastrous invasion of Iraq and revelations about the National Security Agency’s spying on citizens and leaders worldwide. But even before these developments, the Cold War’s winners – and especially the US – were showing a boastfulness that probably alienated many."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Wessen Corporate Social Responsibility? NEW YORK – Unternehmen geraten zunehmend unter Druck, häufig von aktivistischen Nichtregierungsorganisationen, bestimmten Verpflichtungen im Rahmen der „sozialen Verantwortung von Unternehmen“ (Corporate Social Responsibility − CSR) nachzukommen. Die Tatsache, dass CSR gefordert − und gelegentlich übernommen − wird, gewährleistet jedoch weder Klarheit über die ihr zugrunde liegenden Prinzipien, noch über die Art und Weise, wie sie ausgeübt werden sollte. CSR kann in zwei Kategorien unterteilt werden: Was Unternehmen tun sollten (sagen wir, zu einer NRO beitragen, die sich für Frauenrechte einsetzt oder eine Dorfschule bauen) und was sie nicht tun sollten (sagen wir, Flüsse mit Quecksilber verunreinigen oder umweltgefährdende Stoffe in Deponien vergraben). Letzteres ist absolut gängig und unterliegt Verordnungen (und in letzter Zeit Fragen, wie Unternehmen sich verhalten sollten, wenn es im Aufnahmeland keine Vorschriften gibt). Aber sind CSR-Verpflichtungen wirklich eine gute Methode? Milton Friedman und andere Kritiker haben häufig die Frage gestellt, ob es Aufgabe der Unternehmen ist unternehmerischen Altruismus zu üben. Vor der Entstehung von Konzernen existierten hauptsächlich Familienunternehmen wie etwa die Rothschilds. Wenn diese Geld verdienten, flossen die Einnahmen im Wesentlichen der Familie selbst zu. Altruismus, sofern vorhanden, ging ebenfalls von der Familie aus, die entschied wie und für was sie ihr Geld ausgab. Dabei gehörte nicht zur Sache, ob die Firma oder ihre Anteilseigner und andere Teilhaber das Geld ausgaben. Mit dem Aufstieg der Konzerne sind Familienunternehmen weitgehend verschwunden. Das bedeutet aber nicht, dass ein Konzern die richtige Organisation ist, um Altruismus zu betreiben – obwohl seine Teilhaber selbstverständlich einen beliebigen Teil ihrer Einnahmen aus dem Konzern oder anderen Quellen uneigennützig ausgeben können. Anstelle von CSR sollten wir PSR (persönliche soziale Verantwortung) haben. Ein Grund für PSR zu plädieren besteht darin, dass die Aufforderung CSR zu übernehmen eine Möglichkeit darstellt „den schwarzen Peter weiterzugeben“ und die persönliche Verantwortung Gutes zu tun zu umgehen. Das ist die Kehrseite, wenn man Unternehmen für alles Mögliche verantwortlich macht, angefangen bei Fettleibigkeit bis zu Verbrühungen durch verschütteten Kaffee – beide Vorwürfe waren in den vergangenen Jahren Gegenstand von Gerichtsverfahren. Es gibt noch einen weiteren Vorteil, wenn man CSR durch PSR ersetzt: Es hat Vorzüge auf viele verschiedene Arten an Altruismus heranzugehen. Der Vorsitzende Mao wollte hundert Blumen blühen lassen, allerdings nur, um sie allesamt an der Wurzel kappen zu können. PSR entspricht eher der Metapher der „ tausend Lichtpunkte“ von Präsident George W. Bush.", "en": "Whose Corporate Social Responsibility? NEW YORK – Increasingly, corporations are under pressure, often from activist non-governmental organizations, to take on specific “corporate social responsibility” (CSR) obligations. But the fact that CSR is being demanded, and occasionally conceded, does not ensure clarity about either its rationale or the ways in which it should be undertaken. CSR can be divided into two categories: what corporations should do (say, contribute to a women’s rights NGO or build a village school) and what they should not do (say, dump mercury into rivers or bury hazardous materials in landfills). The latter is wholly conventional and subject to regulation (and recently to questions about how corporations should behave when there are no host-country regulations). But are CSR obligations really good practice? Milton Friedman and other critics often asked if it was the business of businesses to practice corporate altruism. Prior to the rise of the corporation, there were mainly family firms, such as the Rothschilds. When they made money, it accrued principally to the family itself. Altruism, where it existed, also was undertaken by the family, which decided how and on what to spend its money. Whether the firm or its shareholders and other stakeholders spent the money was beside the point. With the rise of the business corporation, large family firms have generally disappeared. But that does not mean that a corporation is the right entity to engage in altruism – though its various stakeholders obviously can spend any portion of the income they earn from the corporation and other sources in altruistic ways. Instead of CSR, we should have PSR (personal social responsibility). One can also argue for PSR on the grounds that asking for CSR becomes a way of “passing the buck” – evading personal responsibility for doing good. This is the flip side of blaming corporations for everything from obesity to scalding from spilled coffee – both the subject of lawsuits in recent years. There is also an added advantage in replacing CSR with PSR: there is virtue in diversity of approaches to altruism. Chairman Mao wanted a hundred flowers to bloom, but only so that he could cut them all off at their roots. But PSR is more like President George H.W. Bush’s metaphor of a “thousand points of light.”"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Wie frei ist die Meinung? NEW YORK – Bischof Richard Williamson hat einige sehr sonderbare und offenkundig widerwärtige Ansichten: So meint er, dass im Zweiten Weltkrieg keine Juden in Gaskammern ermordet wurden, dass die Zwillingstürme am 11. September 2001 nicht durch Flugzeuge, sondern mit amerikanischen Sprengmitteln zum Einsturz gebracht wurden und dass die Juden um die Vorherrschaft auf der Welt kämpfen, „um den Thron des Antichristen in Jerusalem vorzubereiten.“ Und das sind nur ein paar seiner Ansichten zu weltlichen Themen. Zu Fragen der römisch katholischen Lehre wurden seine Ansichten als derart abweichend von denen der modernen Kirche bewertet, dass der Vatikan im Jahr 1988 ihn und andere Mitglieder der vom faschistischen Sympathisanten Marcel Lefebvre gegründeten ultrakonservativen Pius-Bruderschaft exkommunizierte. Zu den Unterstützern Williamsons gehört der britische Historiker David Irving, der vor kurzem in Österreich wegen Verherrlichung der Nazis im Gefängnis landete. Der Bischof fällt also nicht unbedingt als Sympathieträger ins Auge. Aber verdient er wirklich alles, was momentan gegen ihn läuft? Als Folge seiner im schwedischen Fernsehen geäußerten Ansichten wurde ihm die von Papst Benedikt in Aussicht gestellte Wiederaufnahme in die Kirche verweigert, was aber wahrscheinlich auch gut so ist. Zusätzlich wurde er aus Argentinien ausgewiesen, wo er lebte, und nun droht ihm die Auslieferung nach Deutschland, wo man Vorbereitungen für eine Anklage gegen ihn wegen Leugnung des Holocausts vorbereitet. Wenden wir uns unterdessen einem anderen unsympathischen Menschen zu, nämlich dem holländischen Politiker Geert Wilders, dem letzten Monat die Einreise nach Großbritannien verweigert wurde, weil er dort seinen Kurzfilm Fitna vorführen wollte, in dem der Islam als terroristische Religion dargestellt wird. Ein Gericht in Amsterdam ermittelt gegen ihn wegen „Anstiftung zu Hass“ gegen die Muslime. Er hat den Koran mit Hitlers Mein Kampf verglichen und möchte die Einwanderung von Muslimen in die Niederlande stoppen. Durch das britische Einreiseverbot und das bevorstehende Gerichtsverfahren ist Wilders Popularität in den Niederlanden allerdings noch gestiegen. Eine Umfrage ergab, dass seine populistische Anti-Muslim-Partei PVV 27 Abgeordnetensitze erringen würde, wenn heute Wahlen abgehalten würden. Abgesehen von weit verbreitetem Ressentiment gegen die Muslime ist der Grund für Wilders’ wachsende Popularität, dass er sich erfolgreich ein Image als Kämpfer für die Meinungsfreiheit aufgebaut hat.", "en": "How Free is Speech? NEW YORK – Bishop Richard Williamson has some very peculiar, and frankly odious, views: that no Jews were murdered in gas chambers during World War II; that the Twin Towers were brought down by American explosives, not by airplanes, on September 11, 2001; and that Jews are fighting to dominate the world “to prepare the anti-Christ’s throne in Jerusalem.” And these are just some of his opinions on secular matters. On questions of Roman Catholic doctrine, his views were considered so out of line with the modern Church that the Vatican excommunicated him in 1988, along with other members of the ultra-conservative Society of St. Pius X, founded by the fascist sympathizer Marcel Lefebvre. Supporters of Williamson include the British historian David Irving, who was recently jailed in Austria for glorifying the Nazis. The bishop, then, does not strike one as an attractive man. But does he deserve everything now hanging over his head? As a consequence of the views he expressed on Swedish television, he was denied re-entry into the Church, as was promised earlier by Pope Benedict, which is probably just as well. But he was also kicked out of Argentina, where he lived, and is threatened with extradition to Germany, where preparations are made to prosecute him for Holocaust denial. Meanwhile, consider the case of another unappealing man, the Dutch politician Geert Wilders, who was banned last month from entering the United Kingdom, where he had planned to show his short film, entitled Fitna , which describes Islam as a terrorist faith. Back in Holland, a case is being made against him in an Amsterdam court for “spreading hatred” against Muslims. He has compared the Koran to Hitler’s Mein Kampf , and wishes to stop immigration of Muslims to the Netherlands. The British ban, as well as the impending court case, has actually made Wilders more popular in the Netherlands, where one poll indicated that his populist anti-Muslim party, the PVV, would get 27 seats in parliament if elections were held today. The reason for Wilders’ surging popularity, apart from widespread distrust of Muslims, is that he has successfully cultivated an image as a fighter for free speech."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Aber da klammerte sie sich an sie mit Worten und Blicken, und so jammervoll war es zu sehen, wie sie sich anstrengte, die jungen Leute ein wenig länger zu fesseln, daß es grausam gewesen wäre, ihr nicht noch eine Frist zu gewähren. Bei Tienappels. Peeperkorn antwortete nicht. »Ja, das weiß der Teufel!« sagte Hans Castorp, und es kam ihm von Herzen.", "en": "But she so hung upon them, with words and looks, that it was painful to see, putting forth all her powers to hold them only a little longer—it would have been cruel not to have vouchsafed her another few minutes. At Tienappels’, and of Young Hans’s Moral Peeperkorn made no answer. “That’s true enough, God knows—or the Devil does,” Hans Castorp said, and the words came from his heart."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Ohne umfassende Beiträge des privaten Sektors können wir die weltweite Klimaneutralität jedoch nicht erreichen. In diesem Zusammenhang ist meist von der finanziellen Leistungsfähigkeit privater Unternehmen die Rede. Noch wichtiger sind jedoch die Kompetenzen und Technologien, mit denen sie die grüne Wende voranbringen können. Eine blühende Privatwirtschaft braucht jedoch einen Staat, der stark genug ist, um Korruption zu bekämpfen, fair Wettbewerbsbedingungen durchzusetzen und Eigentumsrechte zu schützen. Deshalb ist in Ländern ohne angemessene staatliche Kapazitäten auch die private Wirtschaft schwach. In vielen Länder wie Indien und Indonesien wurden die erneuerbaren Energien fast ausschließlich von privaten Unternehmen entwickelt. Dies hat einen schnellen Ausbau der Wind- und Solarenergie ermöglicht, aber auch eine Dichotomie zwischen staatlich finanzierten fossilen Branchen und einem erneuerbaren Sektor geführt, der vorwiegend im Besitz privater Unternehmen ist. Initiativen zur Diversifizierung sind wichtig, um den Einstieg in eine klimafreundliche Wirtschaft zu beschleunigen, ohne Anreize für die Privatwirtschaft zu untergraben. Egal ob Schwellen-, Entwicklungs- oder Industrieland: der schwierigste Aspekt der Klimawende besteht darin, dass sie nur gelingen kann, wenn alle Segmente der Wirtschaft ihre Entscheidungen stärker als je zuvor aufeinander abstimmen und koordinieren. Den nötigen Rahmen für diese Koordination bietet ein CO2-Preis, der die tatsächliche Klimafolgen möglichst vieler wirtschaftlicher Tätigkeiten genau widerspiegelt. Bisher haben China, Indien und viele weitere Länder jedoch noch Probleme bei der angemessenen Bepreisung von CO2, die in den meisten Fällen außerdem nur für wenige Sektoren gilt. Hohe CO2-Preise allein reichen jedoch nicht aus, um die Klimaneutralität schnell genug zu erreichen. Wie Mariana Mazzucato und andere zeigen, braucht es dafür „Mondflüge“, d. h. epochemachende staatliche Projekte, die eine missionsorientierte Industriepolitik inspirieren.", "en": "But we cannot reach global carbon neutrality without significant contributions from the private sector. While private companies’ financing capabilities are often the focus of this discussion, the skills and technologies they can bring to the transition are even more critical. But a thriving private sector requires a state capable of fighting corruption, enforcing competition, and protecting property rights. That is why the private sector is weakest in countries that lack adequate state capacity. It is striking that in many countries, including India and Indonesia, renewables have been developed almost exclusively by private companies. This has rapidly boosted wind and solar energy but also created a dichotomy between state-sponsored fossil-fuel industries and a renewable sector that is largely privately owned. Diversification initiatives are critical to accelerating the transition to a low-carbon economy, but they must happen without undermining private-sector incentives. In emerging, developing, and developed economies alike, the transition’s most challenging aspect is that it requires unprecedented alignment and coordination of decision-makers across the economy. To this end, a carbon price that reflects the true climate impact of many activities is crucial to any coordination framework. But many countries – including China and India – have struggled to impose a meaningful price on carbon, and in most cases have managed to cover only a few sectors. But carbon pricing alone is not enough to achieve net-zero emissions fast enough. Mariana Mazzucato and others have spoken about the need for “moonshots” – once-in-a-lifetime government projects that inspire mission-oriented industrial policies."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Kunden sind der Motor des Umsatzwachstums und wurden auch immer als zentrale Stakeholder anerkannt. Da sich beispielsweise immer mehr Verbraucher nach „grünen” Waren und Dienstleistungen umsehen, haben Unternehmen begonnen, in neue, auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Wachstumschancen zu investieren. Auch qualifizierte Mitarbeiter sind wichtige Stakeholder. Angesichts angespannter Arbeitsmärkte verlangen sie faire Entlohnung und Mitarbeitervergünstigungen sowie Möglichkeiten zur Weiterbildung und Umschulung. Außerdem fordern sie Transparenz hinsichtlich Bezahlungs- und Beförderungspraktiken, inklusive und breitgefächerte Arbeitsplätze sowie die Achtung der Menschenrechte und der Umwelt in allen Lieferketten des Unternehmens. Eine wachsende Anzahl jüngerer Arbeitnehmer sucht nach Arbeitgebern, die sowohl „Sinn“ vermitteln als auch Gewinne bieten. Unterdessen sind die aus Gründen des Umweltschutzes, des sozialen Verhaltens und fairer Unternehmensführung (ESG) getätigten Investitionen in den letzten Jahren auf 30 Billionen Dollar gestiegen und machen mittlerweile ein Drittel des verwalteten Vermögens aus. Pensionsfonds, die größten Kunden der Vermögensverwalter, nutzen ESG-Kriterien zunehmend als Leitfaden für ihre Portfolioentscheidungen. Es mehren sich die Anzeichen, dass eine starke Performance im Hinblick auf ESG, sowohl aus der Tilt- als auch aus der Momentum-Perspektive mit hohen Eigenkapitalrenditen einhergeht. Aber die vielleicht stärksten Motive für die wachsende Unterstützung des Stakeholder-Kapitalismus durch die Unternehmen sind der Vertrauensverlust in die Wirtschaft und der damit verbundene Anstieg des Populismus. Die Bürger wenden sich gegen das von ihnen als „manipuliert” empfundene Wirtschaftssystem. Aufgrund stagnierender Einkommen der Mittelschicht und einer stärkeren Polarisierung der Arbeitsmärkte stieg die Ungleichheit bei Einkommen und Vermögen in den letzten Jahrzehnten drastisch an. Die Finanzkrise des Jahres 2008 und ihre Folgen sowie die wachsenden Kosten und die Dringlichkeit des Kampfes gegen den Klimawandel haben das öffentliche Vertrauen in die Globalisierung und den Marktkapitalismus untergraben. Diese Umstände erinnern stark an die Zeit vor der Progressive Era in den USA - um die Wende zum 20. Jahrhundert - als die Politik große Reformen umsetzte und Monopole zerschlug, neue Schutzmaßnahmen für natürliche Ressourcen einführte und die partizipative Demokratie stärkte. Heute sind die Unternehmenschefs verständlicherweise in Sorge, dass die Bürger auf eine neue Ära progressiver Strategien drängen, die die Handlungsfreiheit der Unternehmen beschränken. Um derartigen Bemühungen entgegenzuwirken oder sie zu beeinflussen, suchen die Unternehmen nach Wegen, ihren Einsatz für Länder, Regionen und Gemeinden aufzuzeigen, in denen sie aktiv sind. Aber auch wenn Selbsterhaltung der einzige Grund für dieses Engagement ist, wird die Stakeholder-Rhetorik in der Geschäftswelt wahrscheinlich von realen Verhaltensänderungen der Unternehmen begleitet sein. Allerdings werden selbst auferlegte Änderungen nicht reichen.", "en": "Customers are the engine of top-line revenue growth, and have always been recognized as essential business stakeholders. As more consumers have begun to seek out “green” goods and services, for example, companies have started investing in new growth opportunities geared toward sustainability. Skilled employees are also essential corporate stakeholders, and with labor markets so tight, they are demanding fair compensation and benefits as well as upskilling and reskilling opportunities. They are also demanding transparency in pay and promotion practices, inclusive and diverse workplaces, and respect for human rights and the environment throughout company supply chains. A growing number of younger workers are seeking employers with both “purpose” and profits. Meanwhile, investment motivated by environmental, social, and governance concerns has risen to $30 trillion in recent years, and now accounts for one-third of funds under professional management. Pension funds, asset managers’ biggest clients, are increasingly using ESG rankings as a guide to portfolio decisions. There is mounting evidence that strong ESG performance correlates with higher equity returns from both a tilt and momentum perspective. But perhaps the strongest motives behind the growing corporate support for stakeholder capitalism are the erosion of trust in business and the accompanying rise of populism. Citizens are lashing out at what they perceive to be a “rigged” economic system. Income and wealth inequality have surged in recent decades as middle-class incomes have stagnated, and as labor markets have become more polarized. The 2008 financial crisis and its aftermath, along with the growing costs and urgency of climate change, have undermined public confidence in globalization and market capitalism. These conditions are highly reminiscent of the period leading up to the Progressive Era of reform at the turn of the twentieth century, when policymakers broke up monopolies, introduced new protections for natural resources, and strengthened participatory democracy. Today, business leaders are understandably concerned that citizens will press for a new era of progressive policies that will curtail their freedom to operate. To head off or influence such efforts, companies are seeking ways to demonstrate their commitment to the countries, regions, and communities where they do business. Hence, even if the only reason is self-preservation, the business community’s multi-stakeholder rhetoric is likely to be accompanied by real changes in corporate behavior. But self-imposed changes will not be enough."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Die Vorteile des Freihandels sind nirgends offensichtlicher als auf den Märkten und in den Geschäften der Welt. Ob in Nairobi, Shanghai, Pittsburgh, Lissabon oder Melbourne, Verbraucher finden eine größere Auswahl an Waren, zu günstigeren Preisen, als ein Land allein herstellen könnte. Diese günstigeren Importe reduzieren den Inflationsdruck. In den USA schätzt man, dass für jedes Prozent Marktanteil, das durch Importe aus Billiglohnländern wie China gewonnen wird, die Preise um zwei Prozent fallen. Und preiswertere Waren bedeuten, dass unser Geld länger reicht. Laut einem Bericht des Weißen Hauses von 2015 kann der amerikanische Mittelstand 30 Prozent mehr für sein Geld kaufen, als es ohne Freihandel möglich wäre. Dieser Impuls für die Kaufkraft ist sogar noch spürbarer für das ärmste Zehntel der US-Verbraucher, die 60 Prozent mehr kaufen können als sie sich unter anderen Umständen leisten könnten. Die US-amerikanische Arbeiterklasse, der Vorteile aus den Handelsbarrieren versprochen werden, würde von einem Handelskrieg tatsächlich am härtesten getroffen. Aber die Vorteile des Freihandels gehen weit über die Möglichkeit hinaus, preiswertere Geräte und Lebensmittel zu kaufen. Global ist der Freihandel bei weitem das beste Entwicklungsinstrument, das jemals erfunden wurde. Ein freierer Handel über Grenzen hinweg reduziert Einkommensungleichheit. Aus dem Bericht des Weißen Hauses von 2015 geht beispielsweise hervor, dass ein zehnprozentiger Rückgang von Zöllen zu einer einprozentigen Abnahme des Lohngefälles zwischen Männern und Frauen führt, und dass eine Reduzierung der Zölle auch Lohngefälle aufgrund von Hautfarbe und Immigrationsstatus reduziert. Darüber hinaus wird ein offener Handel auch mit einer niedrigeren Kindersterblichkeitsrate und einer höheren Lebenserwartung in Zusammenhang gebracht, insbesondere in Entwicklungsländern. Mit der Zeit erlaubt es der Freihandel Arbeitnehmern, zu effizienteren Branchen zu wechseln, was zu höheren Löhnen, zunehmenden Investitionen in Infrastruktur und einer dynamischeren Wirtschaft führt. Am wichtigsten aber ist, dass der Freihandel Wirtschaftswachstum fördert, was bedeutet, dass Millionen von Menschen aus der Armut herausfinden. Man hört manchmal, die Vorteile des Wirtschaftswachstums kämen nur einigen wenigen Oligarchen zugute. Aber obwohl man so viel über Ungleichheit hört und darüber, dass die Vorteile des Wachstums nicht „geteilt” werden, hat Forschung der Weltbank ergeben, dass das Einkommen der armen Haushalte im direkten Verhältnis zum allgemeinen Einkommenswachstum ansteigen, wenn Volkswirtschaften wachsen. Die jüngste Geschichte belegt, welche Vorteile darin liegen, Volkswirtschaften einem freieren Handel zu öffnen. In den vergangenen 20 Jahren wurde der Anteil der Weltbevölkerung, der in extremer Armut lebt, erstaunlicherweise um die Hälfte reduziert.", "en": "Nowhere are the benefits of freer trade more evident than in the world’s marketplaces and stores. Whether in Nairobi, Shanghai, Pittsburgh, Lisbon, or Melbourne, consumers find a much wider variety of goods, at cheaper prices, than any one country could produce alone. These cheaper imports ease inflationary pressure. In the US, it has been estimated that for every 1% market share gained by imports from low-cost producers like China, prices fall by 2%. And cheaper goods mean that our money goes further. According to a 2015 report for the White House, middle-class Americans can buy 30% more for their money than if there were no free trade. This boost to purchasing power is even more pronounced for the poorest tenth of US consumers, who can buy 60% more than they would otherwise be able to afford. The US working class, which is being promised benefits from trade barriers, would actually be hardest hit by a trade war. But the benefits of free trade are far broader than our ability to purchase cheaper appliances and food. Globally, free trade is far and away the most powerful development tool ever devised. Freer trade across borders reduces income disparities. The 2015 White House report, for example, found that a ten-percentage-point decrease in tariffs leads to a one-percentage-point drop in the wage gap between men and women, and that lowering tariffs also reduces wage gaps based on race and immigration status. Moreover, increased openness to trade is associated with lower rates of infant mortality and higher life expectancy, especially in developing countries. Over time, free trade enables workers to shift to more efficient industries, resulting in higher wages, increased investment in infrastructure, and a more dynamic economy. Most powerful of all, free trade underpins economic growth, which means millions more people lifted out of poverty. Some fear that the benefits of economic growth accrue to just a few oligarchs. But, for all of the talk of inequality and fears that the benefits of growth are not “shared,” World Bank research has shown that when economies grow, poor households’ income rises in direct proportion to overall income growth. Recent history demonstrates the benefits of opening economies to freer trade. Amazingly, over the past 20 years, the proportion of the world’s population living in extreme poverty has been nearly halved."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Wir haben die Wirtschaftsleistung der sich am besten und der sich am schlechtesten entwickelnden Euroländer für die Jahre 1999-2009 verglichen – und zwar, um nicht Äpfel mit Birnen zu vergleichen, die Daten der elf Länder, die zur ersten Welle von 1999 gehörten sowie des kurz danach beigetretenen Griechenlands. (Alle Daten stammen von der europäischen Statistikbehörde Eurostat.) Weil der EZB die alleinige Aufgabe übertragen wurde, innerhalb des Euroraums für Preisstabilität zu sorgen, schienen die Inflationsraten der logischste Ausgangspunkt für einen Vergleich. 1999 betrug der Unterschied zwischen den Euroländern mit der niedrigsten und jenen mit der höchsten Inflationsrate zwei Prozentpunkte. Ende 2009 hatte sich dieser Unterschied nahezu verdreifacht – auf 5,9 Prozentpunkte. Beim Wirtschaftswachstum gingen wir anders vor. Bei dieser Variablen betrachteten wir das durchschnittliche Jahreswachstum des BIP in den ersten fünf Jahren nach der Einführung der Eurogeldscheine und -münzen 2002. Der Unterschied zwischen Irland und Portugal betrug in der ersten Hälfte des Jahrzehnts 4,8 Prozentpunkte. Bis 2009 war er auf sechs Prozentpunkte angestiegen. Mehr noch: Die Differenz bei der Produktivität stieg von 25 Indexpunkten 1999 auf 66,2 Indexpunkte im Jahre 2008, der Unterschied bei den Lohnstückkosten von 5,4 auf 31,8 Prozentpunkte und der bei der Arbeitslosenquote von 10,1 auf 15,4 Prozentpunkte. Auch eine Konvergenz in Bezug auf Haushaltsdefizite und Staatsverschuldung konnten wir nicht feststellen. Im Jahre 1999 wies Finnland mit 45,5% vom BIP die geringste Staatsverschuldung auf. Die Differenz gegenüber dem höchstverschuldeten Staat des Euroraums, Italien, betrug 68,2 Prozentpunkte.", "en": "We have compared the performance of the best-performing and worst-performing euro-zone countries between 1999 and 2009. To avoid comparing apples and oranges, we have compared the data for the 11 countries that were included in the first wave in 1999, supplemented by Greece, which joined shortly thereafter. (All data are from Eurostat, the European statistics bureau.) Because the ECB was given the sole task of achieving and maintaining price stability in the euro area, inflation rates seem the most logical starting point for comparison. In 1999, the difference between the euro-zone countries with the lowest and highest inflation rate was two percentage points. By the end of 2009, the difference had almost tripled, to 5.9 percentage points. As for economic growth, we have made an exception. For that variable, we looked at the average yearly GDP growth in the first five years after the introduction of euro banknotes and coins in 2002. The difference between Ireland and Portugal in the first half of the decade was 4.8 percentage points. By 2009, it had increased to six percentage points. Moreover, the productivity difference increased from 25 index points in 1999 to 66.2 in 2008; the difference in unit labor costs went from 5.4 percentage points to 31.8; and the difference in the unemployment rate rose from 10.1 percentage points to 15.4. Nor could we find any convergence regarding government deficits and debt. In 1999, Finland boasted the smallest government debt, equal to 45.5% of GDP. The difference with the largest debtor in the euro area, Italy, was 68.2 percentage points."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Wie der Global Monitoring Report 2015/2016 der Weltbank-Gruppe betont, ist die politische Reaktion der betreffenden Länder entscheidend dafür, wie demografische Trends das Wohl der Bevölkerung beeinflussen. Bei Verfolgung eines falschen Ansatzes kann sich eine steil anwachsende junge Bevölkerung destabilisierend auswirken, und eine rapide alternde Bevölkerung kann sich zu einer Belastung für Wirtschaftswachstum und öffentliche Haushalte entwickeln. Für Länder mit wachsenden Bevölkerungen im erwerbsfähigen Alter besteht die zentrale Herausforderung darin, eine hohe Zahl produktiver Arbeitsplätze zu schaffen. Für solche mit einer alternden Bevölkerung besteht sie darin, die Produktivität zu steigern und die Sozialsysteme anzupassen. In beiden Fällen sind Investitionen in das Humankapital und ein günstiges Umfeld für die Unternehmen, um die Beschäftigung anzukurbeln, von entscheidender Bedeutung. Darüber hinaus sollten Länder die Unterschiede in ihrer demografischen Lage durch eine entsprechende Politik im Bereich der grenzübergreifenden Kapitalflüsse, der Migration und des Handels ausnutzen. In Länder mit jüngeren Bevölkerungen, in denen Fertigungsbasis und Verbrauchermärkte wachsen – sollte mehr Kapital fließen, um Investitionen und Beschäftigungswachstum zu unterstützen, und in Länder mit alternden Bevölkerungen sollten mehr Arbeitskräfte fließen, um die Lücken innerhalb der Erwerbsbevölkerung zu schließen. Damit all diese politischen Strategien funktionieren, müssen die betreffenden Länder die Effektivität und Glaubwürdigkeit ihrer zivilgesellschaftlichen und staatlichen Institutionen steigern. Die Abmilderung von Unsicherheit zur Vermeidung eines Anstiegs der Instabilität ist ebenfalls von zentraler Bedeutung. Die letzten 35 Jahre haben gezeigt, dass eine größere Bevölkerung nicht zwangsläufig ärmer sein muss. Auch wenn die zunehmende Konzentration der Armen in anfälligen, von Konflikten betroffenen Ländern die Armutsbekämpfung während der nächsten Jahrzehnte erschweren wird, ist dies keine Entschuldigung dafür, nicht für weitere Fortschritte zu sorgen. Wir haben die Ressourcen und Kenntnisse, um deutlich mehr Wohlstand, Verteilungsgerechtigkeit und Nachhaltigkeit zu erreichen. Die wahre Herausforderung besteht darin, sie wirksam zu nutzen.", "en": "As the World Bank Group’s 2015/2016 Global Monitoring Report emphasized, countries’ policy responses make all the difference in how demographic trends affect the wellbeing of the population. With the wrong approach, a surging youth population can be destabilizing, and a rapidly aging population can become a burden on economic growth and public budgets. For countries with a growing working-age population, the key challenge is to generate a large number of productive jobs. For those with an aging population, it is to improve productivity and adapt social-welfare systems. In both cases, investment in human capital and an enabling environment for businesses to boost employment are essential. Furthermore, countries should take advantage of differences in their demographic situations with appropriate policies on cross-border capital flows, migration, and trade. More capital should flow to countries with younger populations – with their growing manufacturing bases and consumer markets – to support investment and employment growth; and more labor should flow to countries with aging populations, to fill gaps in the workforce. For all of these policies to work, countries need to improve the effectiveness and credibility of their civic and government institutions. Mitigating uncertainty, in order to avoid fueling instability, is also essential. The last 35 years prove that a larger population does not have to be poorer. While the increasing concentration of the poor in fragile and conflict-affected countries will compound the challenge of poverty reduction over the next few decades, this is no excuse for not ensuring continued progress. We have the resources and knowledge to achieve far greater prosperity, equity, and sustainability. The real challenge will be to use them effectively."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Warum ist Vergewaltigung etwas anderes? NEW YORK – Während die Vorwürfe, die die schwedische Justiz wegen eines Sexualverbrechens gegen den WikiLeaks-Gründer Julian Assange erhebt in den internationalen Medien verbreitet werden, gibt es eine Gepflogenheit bei der Berichterstattung, die eine genauere Überprüfung verdient. Der Name Assange ist uns bekannt. Seine Anklägerinnen hingegen – die beiden schwedischen Frauen, die die Beschuldigungen gegen ihn vorgebracht haben – werden konsequent lediglich als „Frau A“ und „Frau W“ bezeichnet und auf Fotos unkenntlich gemacht. Nachrichtenagenturen begründen diese Vorgehensweise mit Respekt für die mutmaßlichen Opfer. Dieselben Agenturen würden jedoch niemals über Betrugsvorwürfe – oder Vorwürfe wegen nicht-sexueller Übergriffe – gegen einen Verdächtigen berichten, der auf der Grundlage anonymer Anschuldigungen benannt wurde. Tatsächlich ist es trotz guter Absichten ausgesprochen nachteilig für Frauen bei Sexualverbrechen Anonymität zu wahren. Die Gepflogenheit, Anklägerinnen in Vergewaltigungsfällen nicht namentlich zu nennen, ist ein Relikt aus viktorianischen Zeiten, als Vergewaltigung und andere Sexualverbrechen auf eine Art und Weise zur Anzeige gebracht und kodifiziert wurden, die in unserem eigenen Zeitalter als Vorbild dient. Vergewaltigung galt als „schlimmeres Schicksal als der Tod“ und ließ aus Frauen – die bis zur Hochzeit jungfräulich zu sein hatten – „beschädigtes Gut“ werden. Virginia Wolf nannte das Weiblichkeitsideal in diesem Zeitalter den „Engel im Haus“: Ein zurückhaltendes, fragiles Wesen, das der Unerbittlichkeit der Öffentlichkeit nicht standhalten konnte. Dieses Ideal war natürlich ein zweischneidiges Schwert: Ihre angebliche Fragilität – und die ihnen zugewiesene Rolle als Ikonen sexueller Reinheit und Unwissenheit – wurde benutzt, um Frauen Einfluss auf Ergebnisse zu verwehren, die ihr eigenes Schicksal betreffen.", "en": "Why is Rape Different? NEW YORK – As Swedish prosecutors’ sex-crime allegations against WikiLeaks founder Julian Assange play out in the international media, one convention of the coverage merits serious scrutiny. We know Assange by name. But his accusers – the two Swedish women who have brought the complaints against him – are consistently identified only as “Miss A” and “Miss W,” and their images are blurred. News organizations argue that the policy is motivated by respect for the alleged victims. But the same organizations would never report charges of, say, fraud – or, indeed, non-sexual assault – against a suspect who has been named on the basis on anonymous accusations. In fact, despite its good intentions, providing anonymity in sex-crime cases is extremely harmful to women. The convention of not naming rape accusers is a relic of the Victorian period, when rape and other sex crimes were being codified and reported in ways that prefigure our own era. Rape was seen as “the fate worse than death,” rendering women – who were supposed to be virgins until marriage – “damaged goods.” Virginia Woolf called the ideal of womanhood in this period “The Angel in the House”: a retiring, fragile creature who could not withstand the rigors of the public arena. Of course, this ideal was a double-edged sword: their ostensible fragility – and their assigned role as icons of sexual purity and ignorance – was used to exclude women from influencing outcomes that affected their own destinies."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Freilich könnten sich manche Erklärungen der Trump-Administration als bloße Schaumschlägerei entpuppen. Während der ersten Amtszeit von Präsident Ronald Reagan in den frühen 1980er Jahren stellte auch er das internationale Währungssystem infrage; fuhr einen härteren Kurs im Hinblick auf Lateinamerika; und äußerte seine Zweifel an der atomaren Abschreckung (er bevorzugte die Vorstellung atomarer Überlegenheit). Doch in seiner zweiten Amtszeit hatte sich Reagan mit der internationalen Zusammenarbeit angefreundet. Zu dieser Zeit allerdings war die Führungsrolle der USA praktisch garantiert, befand sich doch die einzige andere globale Supermacht – die Sowjetunion – in sklerotischem Niedergang. Heute ist das nicht der Fall. Das heißt allerdings nicht, dass die internationale Zusammenarbeit zum Scheitern verurteilt ist. In seinem 1984 erschienenen Buch After Hegemony argumentiert der amerikanische Wissenschaftler Robert Keohane, dass die internationale Zusammenarbeit auch ohne die globale Vorherrschaft der USA ihre Fortsetzung finden könne. Keohanes zentrale Erkenntnis bestand darin, dass es zur Schaffung von Institutionen wie dem Internationalen Währungsfonds, der Weltgesundheitsorganisation und selbst von Ad-hoc-Institutionen wie den G-20 möglicherweise einer klaren Führungsmacht bedarf, ihr operativer Betrieb jedoch möglicherweise ohne sie auskommt. Tatsächlich ist die Last der Führung dank derartiger Institutionen heute leichter. Wenn Regierungen von regelbasierten Systemen wie etwa dem Welthandelssystem profitieren möchten, wird ihnen das durch die bestehenden multilateralen Institutionen ermöglicht. Dadurch kann ein vielfältigeres Spektrum an Regierungen in unterschiedlichen Bereichen die Führung übernehmen. Nachdem Trump im Januar 2017 angekündigt hatte, die USA würden sich aus der Transpazifischen Partnerschaft zurückziehen – jener ehrgeizigen, von den USA geführten Initiative zur Schaffung eines Handels- und Investitionsblocks bestehend aus 12 pazifischen Anrainerstaaten – glaubten viele, die Tage der TPP wären gezählt. Doch ein Jahr später kündigten die verbliebenen 11 Länder an, dass sie auf Grundlage des so genannten Umfassenden und Fortschrittlichen Abkommens für TTP weitermachen werden. Ebenso befürchteten viele Beobachter das Schlimmste, als Trump letzten Juni den Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaabkommen verkündete. Doch Ende letzten Jahres hatte jedes zweite Land dieser Welt das Abkommen unterzeichnet. Überdies gründeten 15 US-Bundesstaaten die US-Klima-Allianz, die sich zur Einhaltung der Klimaziele des Pariser Abkommens bekennen. Und als Trump das von den USA angeführte Sicherheitsbündnis NATO öffentlich infrage stellte, spornte dies schließlich die Europäer an, ihre eigenen Sicherheitspläne voranzutreiben. Aus Angst kaltgestellt zu werden, haben die USA nun Einwände gegen diese Schritte erhoben. Das kommt nicht überraschend.", "en": "Of course, some of the Trump administration’s declarations might turn out to be mere bluster. During President Ronald Reagan’s first term in the early 1980s, he also questioned the international monetary order; took a tougher line on Latin America; and expressed doubts about nuclear deterrence (preferring the idea of nuclear superiority). But, by his second term, Reagan had come to embrace international cooperation. At that time, however, US leadership was virtually guaranteed, given that the only other global superpower – the Soviet Union – was in sclerotic decline. That is not the case today. But that does not mean that international cooperation is doomed. In his 1984 book After Hegemony, the American scholar Robert Keohane argued that international cooperation could continue, even without US global dominance. Keohane’s core insight was that the creation of institutions like the International Monetary Fund, the World Health Organization, and even ad hoc institutions like the G20 may require a clear leader, but running them may not. Indeed, thanks to such institutions, the burden of leadership is now lighter. If governments seek to benefit from rules-based systems, such as those governing global trade, they can do so through existing multilateral institutions. This enables a more diverse array of governments to assume leadership in different areas. In January 2017, after Trump announced that the US was withdrawing from the Trans-Pacific Partnership – the ambitious US-led initiative to create a massive trade and investment bloc encompassing 12 Pacific Rim countries – many assumed that the TPP’s days were numbered. But a year later, the remaining 11 countries announced that they would be moving forward, based on the so-called Comprehensive and Progressive Agreement for the TPP. Likewise, after Trump announced last June that the US would withdraw from the Paris climate agreement, many observers feared the worst. By the end of last year, every other country in the world had become a signatory to the agreement. Moreover, 15 US states formed the US Climate Alliance, which is committed to upholding the objectives of the Paris agreement. Finally, Trump’s public questioning of NATO, the US-led security alliance, has spurred Europeans to forge ahead with their own common security plans. The US, fearing that it could be sidelined, has now raised objections to these moves. That is not surprising."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Vielmehr unterstützen beide die betreffende Politik nicht nur, sondern verteidigen trotzig sogar ihre Fehlentwicklungen, wie etwa die Misshandlung von Kriegsgefangenen. Diese Minister leiten Untersuchungen ein, versetzen Generäle in andere Positionen oder sogar in den vorzeitigen Ruhestand und zerren die Täter vor Kriegsgerichte, aber sie sehen anscheinend keinen Grund, auf die Fragen von Mitgliedern ihrer jeweiligen Parlamente - oder gar der Öffentlichkeit - zu reagieren, ob es nicht an der Zeit für sie wäre, selbst den Hut zu nehmen. Die Verbrechen im Irak sind ein besonders drastischer Fall, aber weniger offensichtliche Fälle lassen dieselbe Tendenz erkennen. Der deutsche Verkehrsminister beispielsweise waltete über ein katastrophales und kostspieliges Versagen eines Mautsystems, das er voll Stolz angekündet hatte. Selbst er jedoch dürfte im Amt bleiben, um es noch einmal zu versuchen, nachdem er andere - in diesem Fall private Unternehmen - für das Debakel verantwortlich gemacht hat. Wenn ohne direkte Mitwirkung eines Ministers etwas Inakzeptables geschieht, so kann der betreffende Minister - so scheint es zumindest - ungeschoren davonkommen, indem er der Bürokratie oder den beauftragten Unternehmen, welche für die Umsetzung einer gebilligten politischen Vorgabe zuständig sind, die Schuld zuschiebt. War dies schon immer so? Man möchte hoffen, dass dem nicht so war. Wie dem auch sein mag: Es fallen einem hierzu zwei ethische Konzepte ein, die beide dieser Tage, was das Regieren angeht, etwas aus der Mode gekommen sind: Verantwortung und Ehre. Beide Werte sind oder waren zumindest einmal Teil der Ethik des Regierens. Verantwortung betrifft die Tatsache, dass Minister für alles, was in ihrem Zuständigkeitsbereich geschieht, rechenschaftspflichtig sind. Tatsächlich sind allein sie im strengen Sinne Rechenschaft schuldig: In parlamentarischen Systemen können und müssen Minister vor den gewählten Vertretern des Volkes erscheinen und diesen über das Geschehene Rede und Antwort stehen. Da sie allein direkt Rechenschaft schuldig sind, reicht es nicht aus, dass Minister jeweils auf die Missetäter zeigen und sie beim Namen nennen. Verwaltungsbedienstete können sich nicht auf diese Art und Weise verteidigen; ihre Verteidigung muss der für sie zuständige Minister übernehmen. Falls etwas derart Schwerwiegendes passiert ist, dass ein Minister es unmöglich findet, sie zu verteidigen, so können sie dafür bestraft werden; der Minister jedoch hat die Verantwortung hierfür zu übernehmen. Man sollte davon ausgehen, dass Verteidigungsminister Donald Rumsfeld die Misshandlungen irakischer Gefangener weder gutgeheißen noch gar befohlen hat. Es bleibt die ärgerliche Frage, ob Instruktionen oder Berichte, die entsprechende Informationen enthielten, über seinen Tisch liefen.", "en": "On the contrary, they not only support these policies but stubbornly defend even their aberrations, like the mistreatment of prisoners of war. These ministers institute investigations, they move generals sideways or even into premature retirement, they haul perpetrators before military tribunals; but they apparently see no reason to respond to those members of Congress or Parliament, let alone of the public, who wonder whether it is not time for the ministers themselves to go. The case of crimes in Iraq is particularly dramatic, but less obvious cases make the same point. The German minister of transport, for example, presided over a catastrophic and costly failure of a road toll system that he had proudly announced. But even he may stay in office to try again, having blamed others - in this case private companies - for the debacle. If something unacceptable happens without a minister's direct involvement, he or she can get away with it, or so it seems, by pointing a finger at the bureaucrats or contractors who are responsible for implementing an approved policy. Was it always thus? One would like to think not. In any case, two ethical concepts come to mind, neither of which is much in vogue these days when talking about government: responsibility and honor. Both values are, or at least used to be, part of the ethics of governance. Responsibility concerns the fact that ministers are accountable for everything that happens within their sphere. In fact, they alone are accountable in the strict sense. In parliamentary systems, they can and must appear before the elected representatives of the people and explain what happened. Because they alone are directly accountable, it is not enough for a minister to point to and name the miscreants in any particular case. Civil servants cannot defend themselves in the same way; they have to be defended by their ministers. If something of such severity has happened that a minister finds it impossible to defend them, they may have to pay the penalty, but the minister still must assume responsibility. It is proper to assume that Secretary Rumsfeld did not condone, let alone order, the abuse of Iraqi prisoners. There may be the vexing question of whether instructions or reports passed over his desk that contained relevant information."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Ein schlimmer, apokalyptischer Name, ganz danach angetan, geheime Beängstigung einzuflößen. Hans Castorp saß und rieb sich Stirn und Herzgegend mit den flachen Händen. Er fürchtete sich. Ihm war, als könne »das alles« kein gutes Ende nehmen, als werde eine Katastrophe das Ende sein, eine Empörung der geduldigen Natur, ein Donnerwetter und aufräumender Sturmwind, der den Bann der Welt brechen, das Leben über den »toten Punkt« hinwegreißen und der »Sauregurkenzeit« einen schrecklichen Jüngsten Tag bereiten werde. Er hatte Lust zu fliehen, wir sagten es schon, – und ein Glück denn nur, daß die Obrigkeit das vorerwähnte »unverwandte Auge« auf ihn hatte, daß sie in seinen Mienen zu lesen verstand und auf seine Divertierung mit neuen, fruchtbaren Hypothesen bedacht war! Hans Castorp wehrte ab.", "en": "An apocalyptic, evil name, calculated to give rise to mysterious fears. Hans Castorp sat and rubbed his brow and his heart with the flat of his hand. He was frightened. It seemed to him “all this” could come to no good, that a catastrophe was impending, that long-suffering nature would rebel, rise up in storm and whirlwind and break the great bond which held the world in thrall; snatch life beyond the “dead point” and put an end to the “small potatoes” in one terrible Last Day. He longed to flee—as we have seen already. It was fortunate, then, that the heads had their unchanging eyes upon him, that they knew how to read his face, and were ready to tide him over the hard place with new and fruitful diversions. Hans Castorp demurred."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Pax Americana – und dann? NEW YORK: Es wird heute gerne suggeriert, dass, wenn sich der Staub der globalen Finanzkrise erst einmal gelegt hat, klar werden könnte, dass die von den USA bestimmte Nachkriegswelt zu Ende gegangen ist. In diesem Fall könnte das weltweite System, das in den letzten sechs Jahrzehnte für Frieden, Sicherheit, Offenheit und wirtschaftliches Wachstum gesorgt hat, ernsthaft gefährdet sein. Inspiriert von der amerikanischen Führung seit Ende des Zweiten Weltkriegs, erreichten zunächst Europa, dann Japan und schließlich große Teile Asiens und der Welt insgesamt ein neues Maß an Wohlstand. Die Weltwirtschaft globalisierte sich auf der Basis internationaler Institutionen, Normen und Standards, und an amerikanischen Universitäten ausgebildete ausländische Studenten kehrten mit neuen Ideen über freie Märkte, Unternehmertum und Demokratie in ihre Länder zurück. Der Schutzschirm des US-Militärs verhalf großen Teilen der Welt zu einem Urlaub vom Krieg und erleichterte es ihnen, sich auf wirtschaftliches Wachstum und regionale Integration zu konzentrieren. Amerika übernahm nicht nur die Führungsrolle beim Aufbau der Institutionen einer sich globalisierenden Welt – UNO, Weltbank, IWF und NATO –, sondern entwickelte sich auch zu einem Modell, an dem sich viele andere Länder orientierten. Nach acht Jahren kompromittierter amerikanischer Führung, einem erst gewollten und dann verpfuschten Krieg im Irak, dem Versäumnis, eine Führungsrolle bei den globalen Bemühungen zur Bewältigung des Klimawandels zu übernehmen, nach Abu Ghraib und Guantánamo Bay, der Anhäufung von 10 Billionen Dollar Schulden und der Entfachung einer globalen Finanzkrise hat das einst strahlende amerikanische Modell eine Menge von seinem Glanz verloren, und Amerikas Führung wird von vielen in Frage gestellt.", "en": "After Pax Americana? NEW YORK – It has become popular to suggest that when the dust settles from the global financial crisis, it may become clear that the United States-led post-war world has come to an end. If so, the global system that has secured peace, security, openness, and economic growth over the past six decades could be in grave danger. Inspired by American leadership since World War II’s end, Europe, then Japan, then much of Asia and the world rose to new levels of prosperity; the world economy globalized upon the foundation of international institutions, norms, and standards; and foreign students educated in American universities returned home with new ideas about free markets, entrepreneurship, and democracy. The US military’s protective umbrella gave large swaths of the world a vacation from war, making it easier for them to focus on economic growth and regional integration. America not only took the lead role in building the institutions of a globalizing world – the United Nations, World Bank, IMF, NATO– it also became the model that many other countries looked to for inspiration. After eight years of compromised American leadership, a botched war of choice in Iraq, failure to take the lead in global efforts to address climate change, Abu Ghraib, Guantánamo Bay, running up a $10 trillion debt, and igniting a global financial crisis – America’s once-glittering model has lost a good deal of its luster and America’s leadership has been questioned by many."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Ich kniete nieder und faßte ihre Hände. »Du hast gezittert«, sprach Wanda ruhig, »soll ich dir die Feder führen?« Wenn sie nur einmal wieder die Peitsche in die Hand nehmen würde! Diese Liebenswürdigkeit, mit der sie mich behandelt, hat etwas Unheimliches für mich. Ich komme mir wie eine kleine, gefangene Maus vor, mit der eine schöne Katze zierlich spielt, jeden Augenblick bereit, sie zu zerreißen, und mein Mausherz droht mir zu zerspringen. Jetzt weiß ich wieder so recht, wie ich sie liebe. »Es ist der Ausdruck –« stammelt er, »aber ich kann jetzt nicht malen –« »Aber gnädige Frau –« wendete ich ein. Da ist sie, strahlend von Glück, von Zufriedenheit. »Ja – Sie haben in mir meine Lieblingsphantasie erweckt«, rief ich, »die lange genug geschlummert.« »Hör' mich also«, sprach Wanda aufgeregt, meine Hand fassend, »ich will dein sein, solange ich dich liebe.« »Da wären wir wieder dort, wo wir angefangen haben. Sie lieben mich und wollen mich zur Frau, ich aber will keine neue Ehe schließen, weil ich an der Dauer meiner und Ihrer Gefühle zweifle.«", "en": "I kneeled down and seized her hands. \"You are trembling,\" said Wanda calmly, \"shall I help you?\" * * * * * If only she would use the whip again. There is something uncanny in the kindness with which she treats me. I seem like a little captive mouse with which a beautiful cat prettily plays. She is ready at any moment to tear it to pieces, and my heart of a mouse threatens to burst. I now am aware again of how much I love her. \"It is the expression—\" he stammered, \"but I can't paint now—\" Let's go into one of the houses.\" \"But, my lady—\" I interposed. She is back, radiant with happiness and contentment. \"Yes—you have awakened my dearest dream,\" I cried. \"It has slept long enough.\" \"Then listen to me,\" said Wanda excitedly, seizing my hand. \"I want to be yours, as long as I love you.\" \"Now we are back to the place where we started. You love me, and want to make me your wife, but I don't want to enter into a new marriage, because I doubt the permanence of both my and your feelings.\""}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Freihandel oder Freifahrtschein für die Mächtigen? Mit dem Beginn der Debatte über das Freihandelsabkommen mit der Dominikanischen Republik und den Ländern Zentralamerikas (DR-CAFTA) im Kongress der Vereinigten Staaten bahnt sich ein Kampf der Titanen zwischen den Kräften des Freihandels und des Protektionismus an. Die Wahrheit, die hinter diesem Vertrag steckt, darf dabei jedoch nicht von der Debatte in den Hintergrund gedrängt werden: Das DR-CAFTA ist eher ein Plädoyer für Sonderinteressen als ein Freihandelsabkommen. Es gelingt ihm gleichzeitig, die Einwohner sechs armer Länder zu übervorteilen und US-Arbeiter Gefahren auszusetzen. Eine Ausweitung des Handels ist für die Förderung von Entwicklung und Demokratie gewiss sehr vielversprechend. Die im DR-CAFTA festgehaltenen Wettbewerbsregeln fördern jedoch den Profit einiger weniger auf Kosten des Wohlergehens vieler. Ironischerweise wird der Wettbewerb auf den Märkten in diesem Pakt sogar eingeschränkt, um mächtige Sonderinteressen zu schützen, und untergräbt so die Kernprinzipien des freien Handels. So etwa bei pharmazeutischen Produkten. In diesem Abkommen wird die Zeitspanne ausgedehnt, innerhalb derer amerikanische Arzneimittelhersteller mit ihren Markenpräparaten exklusiven Zugang zum Markt haben, wodurch sich die Einführung von Generika verzögert und der Wettbewerb eingeschränkt wird. Für die Menschen in Zentralamerika werden die Arzneimittelkosten in die Höhe schnellen, Haushalte werden belastet und die Gesundheitsfürsorge ausgehöhlt. Das Ergebnis könnte für viele einem Todesurteil gleichkommen. In der Landwirtschaft würden Kleinbauern auf Kollisionskurs mit der US-Agrarindustrie und ihren stark subventionierten landwirtschaftlichen Exporten gebracht. So macht es etwa der von den USA exportierte Rohreis, der im Jahr 2003 zu einem um 20% niedrigeren Preis als die Produktionskosten verkauft wurde, Zentralamerikanern unmöglich mitzuhalten. Im Bezug auf die Rechte der Arbeiter ist das Abkommen ein Pakt mit dem Teufel: Es öffnet den Handel und festigt dabei einen Status Quo, der verheerend ist. Arbeiter sehen sich mit Bedingungen konfrontiert, die von der ungezügelten Diskriminierung älterer Personen (jene über 35) bis hin zu körperlicher Misshandlung, fehlenden Toilettenpausen, unbezahlten Überstunden und Armutslöhnen reichen. Im Prinzip können Arbeiter Abhilfe suchen, indem sie einer Gewerkschaft beitreten und Tarife aushandeln. Diese Möglichkeit ist jedoch quasi ausgeschlossen, da die Mitgliedschaft oder Organisation in einer Gewerkschaft zur Kündigung, einem Platz auf der schwarzen Liste, Gewalt oder Schlimmerem führen kann. Das DR-CAFTA legt Lippenbekenntnisse zu internationalen Arbeitsstandards ab, wie sie in den Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation verankert sind, wirft sie aber anschließend prompt über Bord. Stattdessen sind die Länder lediglich verpflichtet, ihren eigenen Arbeitsgesetzen Geltung zu verschaffen, die häufig wie dafür gemacht wirken, Arbeiter davon abzuhalten Mitglied in einer Gewerkschaft zu werden.", "en": "Free Trade or Freebies for the Powerful? As the United States Congress begins to debate the Dominican Republic-Central American Free Trade Agreement (DR-CAFTA), a titanic struggle between the forces of free trade and protectionism promises to unfold. But that debate should not be allowed to mask the truth behind this treaty: the DR-CAFTA is more a pleading of special interests than a free-trade deal. It manages simultaneously to fleece the people of six poor countries and to put US workers in harm’s way. To be sure, expanded trade holds great promise for promoting development and democracy. But the trade rules inscribed in DR-CAFTA promote profits for a few at the expense of the well being of the many. Ironically, the pact even limits market competition to protect powerful special interests, undercutting the core principles of free trade. Consider pharmaceuticals. For American drug companies, this agreement extends the time period during which brand-name pharmaceuticals have exclusive access to markets, postponing the entry of generic drugs and thus limiting competition. For Central Americans, the cost of drugs will soar, straining budgets and gutting health care. The result may be a death sentence for many. In agriculture, small farmers would be placed on a collision course with US agro-business and their heavily subsidized farm exports. The US exported paddy rice, for example, at a price almost 20% lower than the cost of production in 2003, making it impossible for Central Americans to compete. As for labor rights, the agreement makes a devil’s bargain: it opens trade while locking in a status quo that is appalling. Workers face everything from rampant discrimination against older people (those over 35) to physical abuse, lack of bathroom breaks, no overtime pay, and poverty wages. In principle, workers can seek remedies by joining a union and bargaining collectively. But this option is all but foreclosed, because union membership or organizing can lead to dismissal, blacklisting, violence, or worse. In Guatemala, the largest economy, less than 3% of workers are unionized and their unions are marginal. The DR-CAFTA pays lip service to international labor standards as enshrined in the International Labor Organization’s core labor rights, but promptly throws them overboard. Instead, countries are committed only to enforcing their own labor laws, which often seem designed to prevent workers from joining a union."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Das ist alles andere als ausgeschlossen, denn die Trump-Administration hat bereits Übungen mit Tarnkappenbombern und Kampfjets abhalten lassen, – die erstmals mit taktischen Atomwaffen bestückt waren – um dem Iran zu signalisieren, dass seine Luftabwehr überhaupt keine Abwehr bietet. Kein Wunder also, dass die Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, das Bedürfnis verspürte, sich an den US-Generalstabschef zu wenden, um Schritte zur Verhinderung eines Atomschlags durch Dr. Seltsam im Weißen Haus zu besprechen. Während ein ungerechtfertigter Befehl für einen atomaren Angriff auf ein Ziel in einem stark bewohnten Gebiet vom Militär als offensichtlich „unrechtmäßig“ abgelehnt werden würde, ist dies bei einem Angriff auf ein militärisches Ziel in einem nicht bevölkerten Gebiet womöglich nicht der Fall, selbst wenn ein derartiger Schlag schlimme geopolitische Folgen hätte. Außerdem weiß Trump, dass sowohl Saudi-Arabien als auch Israel einen Angriff auf den Iran stillschweigend unterstützen würden (tatsächlich könnten die USA angesichts der kürzeren Reichweite nuklear bewaffneter Kampfjets auf saudische Logistik- und Bodenunterstützung zurückgreifen, um einen solchen Angriff auszuführen). Die Aussicht auf einen Angriff auf den Iran könnte Vizepräsident Mike Pence den benötigten Vorwand liefern, um sich auf den 25. Verfassungszusatz zu berufen und Trump von der Macht zu entfernen. Aber selbst wenn das so eintreten würde, wäre das nicht unbedingt ein Gewinn für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Trump könnte - und würde wahrscheinlich - von Pence (so wie Richard Nixon von Gerald Ford) begnadigt werden. Damit könnte er 2024 erneut für das Präsidentenamt kandidieren oder bei dieser Wahl den Königsmacher spielen, da er die republikanische Partei und ihre Basis kontrolliert. Trumps Absetzung mit dem Versprechen einer anschließenden Begnadigung könnte zu einem faustischen Pakt zwischen Pence un Trump werden. Da die Selbstbegnadigung, die Trump in Erwägung zog, möglicherweise nicht verfassungskonform ist, kann man davon ausgehen, dass er sich nach anderen kreativen Auswegen umsehen wird. Er kann nicht einfach zurücktreten und Pence gestatten, eine Begnadigung auszusprechen, denn das würde ihn wie einen „Loser“ dastehen lassen, der die Niederlage akzeptiert hat (die schlimmste Kränkung in Trumps egomanischem Lexikon). Wenn der Präsident jedoch einen Angriff auf den Iran befehlen und dann zum (begnadigten) Märtyrer werden würde, könnte er sowohl seine Basis erhalten als auch Verantwortlichkeit vermeiden. Aus dem gleichen Grund kann Trump auch kein (erneutes) Amtsenthebungsverfahren riskieren, denn das würde die Möglichkeit eröffnen, ihn künftig von diesem Amt auszuschließen.", "en": "Far from this being out of the question, the Trump administration has already held drills with stealth bombers and fighter jets – loaded, for the first time, with tactical nuclear weapons – to signal to Iran that its air defenses are no defense at all. No wonder Speaker of the House Nancy Pelosi felt the need to reach out to the chairman of the US Joint Chiefs of Staff to discuss steps to prevent a nuclear strike by the Dr. Strangelove in the White House. Whereas an unwarranted order to launch a nuclear attack on a target with a large civilian population would be rejected by the military as obviously “illegal,” an attack on a military target in a non-populated area might not be, even if it would have dire geopolitical consequences. Moreover, Trump knows that both Saudi Arabia and Israel would tacitly support an attack on Iran (indeed, the US may avail itself of Saudi logistical and ground support to carry one out, given the shorter range of nuclear-armed fighter jets). The prospect of an attack on Iran may give Vice President Mike Pence the pretext he needs to invoke the 25th Amendment and remove Trump from power. But even if this were to happen, it would not necessarily be a win for democracy and the rule of law. Trump could – and likely would – be pardoned by Pence (as Richard Nixon was by Gerald Ford), allowing him to run for president again in 2024 or be a kingmaker in that election, given that he now controls the Republican party and its base. Removing Trump with the promise of a pardon may be a Faustian deal that Pence strikes with Trump. Because the self-pardon that Trump has been considering might not pass constitutional muster, it is reasonable to assume that he will be groping around for other creative outs. He cannot simply resign and allow Pence to issue a pardon, because that would make him look like a “loser” who accepted defeat (the worst insult in Trump’s egomaniacal lexicon). But if the president were to order an attack on Iran and then become a (pardoned) martyr, he could both preserve his base and avoid accountability. By the same token, Trump cannot risk being impeached (again), because that would open up the possibility of his being disqualified from holding office in the future."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Es lohnt sich, die Energieeffizienzpolitik zu überdenken KRAKAU – Die Verbesserung der Energieeffizienz ist ein Trend, der von Regierungen weltweit gerne unterstützt wird. Auf dem Papier wirkt es wie ein Selbstläufer: Die Steigerung der Energieeffizienz wird als kostensenkend, Arbeitsplätze schaffend und als Rettung unseres Planeten verkauft. Eine Win-win-win-Strategie – und die Medien tragen häufig dazu bei, die Sache zu besiegeln, indem sie sich einzig und allein den vermeintlichen Vorteilen widmen. Doch es gibt eine Kehrseite. Nachdem das Vereinigte Königreich 240 Millionen Pfund (knapp 288 Millionen Euro) für sein Vorzeigeprogramm zur Energieeffizienz ausgegeben hat, ist die staatliche Förderung vergangenes Jahr eingestellt worden, nachdem ein vernichtender Bericht des britischen Rechnungshofes gezeigt hat, dass das Programm weder potenzielle Darlehensnehmer angelockt hat, noch denen, die sich dafür entschieden hatten, kosteneffiziente Energiesparmaßnahmen beschert hat. Den Rechnungsprüfern zufolge hat die Maßnahme „Hauseigentümer nicht überzeugt, dass es sich lohnt in Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz zu investieren“ und „keinen bedeutenden Nutzen gehabt“. Und eine viel gepriesene Maßnahme zur Verbesserung der Energieeffizienz in Kalifornien fiel deutlich weniger überzeugend aus, nachdem sich der Umweltökonom Arik Levinson eingehend damit beschäftigt hat, ein ehemaliger leitender Ökonom für Umweltfragen beim Council of Economic Advisers unter Präsident Barack Obama. Als die Effizienzstandards eingeführt wurden hat die kalifornische Energiebehörde prognostiziert, dass nach diesen Auflagen errichtete Gebäude 80% weniger Energie verbrauchen würden – eine phänomenale Leistung. Doch das ist nie passiert. Levinson ist zu dem Schluss gelangt, dass es keine Anhaltspunkte dafür gibt, dass Häuser, die nach Einführung der Energieeffizienzauflagen in Kalifornien gebaut worden sind, heute weniger Energie verbrauchen als Häuser, die gebaut wurden bevor die Auflagen wirksam wurden. Ein Grund hierfür ist der sogenannte „Rebound-Effekt“: Die Verbesserung der Energieeffizienz kann tatsächlich dazu führen, dass mehr Energie verbraucht wird. Während unsere Autos, Flugzeuge, Gebäude und Haushaltsgeräte immer effizienter werden, finden wir immer neue und kreative Wege, wie wir Energie verbrauchen. Ein Beispiel ist die Technologie, mit der Sie sich in diesem Moment umgeben. In unseren Breitengraden sind wir von allerlei gängigen technischen Geräten umgeben – iPads, Smoothie-Mixer, automatische Staubsauger-Roboter –, die unsere Eltern weder besaßen, noch glaubten besitzen zu müssen. Befürworter der Effizienz meinen, es gäbe eine erhebliche „Energieeffizienz-Lücke“: Regierungen und Unternehmen haben Investitionen außer Acht gelassen und nicht getätigt, die den Energieverbrauch deutlich und kostengünstig senken könnten.", "en": "Rethinking Energy-Efficiency Policies KRAKOW – Improving energy efficiency is a fashionable policy that governments worldwide promote. On paper, it seems a no-brainer: improving energy efficiency is sold as cost-reducing, job-creating, and planet-saving. Win, win, win – and the media often help close the deal, focusing entirely on all the supposed upsides. But there is another side – a downside – to the story. After spending £240 million ($316 million), the United Kingdom ended government funding for its flagship energy-efficiency-loan program last year, after a scathing report from the National Audit Office showed the program was neither attracting people to sign up, nor delivering cost-effective energy-saving measures for those who did. The policy “did not persuade householders that energy efficiency measures are worth paying for,” according to the auditors, and “failed to deliver any meaningful benefit.” And a much-touted California energy-efficiency policy looked a lot less impressive when environmental economist Arik Levinson – a former senior economist for environmental issues with the Council of Economic Advisers under President Barack Obama – took a closer look. When the efficiency standards were launched, the California Energy Commission projected that homes built under them would use 80% less energy – a phenomenal achievement. But it never happened. There is no evidence, Levinson concluded, that homes constructed since California instituted its building energy codes use less electricity today than homes built before the codes came into effect. One reason for that is the “rebound” effect. Improving energy efficiency can actually lead to more energy consumption. As our cars, planes, buildings, and appliances all become more efficient, we continue to find new and creative ways to consume energy. Consider the technology around you, right now. In the developed world, we are surrounded by all kinds of technological staples – iPads, smoothie-making blenders, automatic vacuum-cleaning robots – that our parents neither had nor imagined that they would need. Advocates suggest that there is a significant “energy-efficiency gap”: governments and businesses have overlooked and forgone investments that could significantly reduce energy consumption at low cost."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Facebook und die Zukunft des Online-Datenschutzes NEW YORK – Chris Hughes, einer der Mitgründer von Facebook, äußerte kürzlich, dass eine gründliche öffentliche Überprüfung von Facebook „lange überfällig“ sei, und erklärte: „Es ist für mich schockierend, dass sie nicht schon früher mehr von diesen Fragen beantworten mussten.“ Führende Köpfe im IT-Sektor insbesondere in Europa warnen schon seit Jahren vor dem Fehlverhalten durch Facebook (und andere Portale). Ihre Erkenntnisse und praktischen Empfehlungen sind jetzt besonders dringlich. Die Aussage von Facebooks CEO Mark Zuckerberg vor dem US-Senat hat wenig dazu beigetragen, das Vertrauen der Öffentlichkeit in ein Unternehmen wiederherzustellen, das in fragwürdiger Weise mit den personenbezogenen Daten seiner Nutzer handelt. Der vielsagendste Moment der Aussage kam, als Senator Richard Durbin aus Illinois Zuckerberg fragte, ob er sich wohl dabei fühlen würde, die Namen seines Hotels und der Leute, denen er in dieser Woche Nachrichten geschrieben hätte, zu teilen – genau die Art von Daten, die Facebook nachverfolgt und nutzt. Zuckerberg antwortete, dass ihm nicht wohl dabei wäre, diese Informationen zur Verfügung zu stellen. „Ich denke, genau darum geht es bei all dem hier möglicherweise.“ sagte Durbin. „Ihr Recht auf Privatsphäre.“ Facebook-Kritiker betonen diesen Punkt seit Jahren. Stefano Quintarelli, einer der führenden IT-Experten Europas und ein wichtiger Fürsprecher für den Online-Datenschutz (und bis vor kurzem Mitglied des italienischen Parlaments) ist ein beharrlicher und hellsichtiger Kritiker von Facebooks Missbrauch seiner Marktstellung und personenbezogener Online-Daten.", "en": "Facebook and the Future of Online Privacy NEW YORK – Chris Hughes, a co-founder of Facebook, recently noted that the public scrutiny of Facebook is “very much overdue,” declaring that “it’s shocking to me that they didn’t have to answer more of these questions earlier on.” Leaders in the information technology sector, especially in Europe, have been warning of the abuses by Facebook (and other portals) for years. Their insights and practical recommendations are especially urgent now. Facebook CEO Mark Zuckerberg’s testimony before the US Senate did little to shore up public confidence in a company that traffics in its users’ personal data. The most telling moment of testimony came when Illinois Senator Richard Durbin asked whether Zuckerberg would be comfortable sharing the name of his hotel and the people he had messaged that week, exactly the kind of data tracked and used by Facebook. Zuckerberg replied that he would not be comfortable providing the information. “I think that may be what this is all about,” Durbin said. “Your right to privacy.\" Critics of Facebook have been making this point for years. Stefano Quintarelli, one of Europe’s top IT experts and a leading advocate for online privacy (and, until recently, a member of the Italian Parliament), has been a persistent and prophetic critic of Facebook’s abuse of its market position and misuse of online personal data."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Bis jetzt behält Merkel ihre Rolle als de-facto-Kanzlerin von Europa, da es einfach keine Alternative gibt. Möchte der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi „Flexibilität“ bei den Haushaltsregeln, wendet er sich immer noch an Merkel. Der erste Besuch der britischen Premierministerin Theresa May auf dem Kontinent ging nach Berlin. Aber sowohl Deutschland als auch Europa verändern sich. Die AfD konnte ihre jüngsten Gewinne durch fremdenfeindliche Gefühle erlangen. Selbst wenn Merkel nach der Wahl im nächsten Jahr deutsche Kanzlerin bleibt, wird ihre Unterstützerbasis viel schwächer sein. Unterdessen ist die europäische Wirtschaft immer noch schwach, und die italienische Sollbruchstelle schickt Schockwellen durch den Kontinent. Das Vertrauen in europäische Institutionen hat nachgelassen, und die kommerziellen Verbindungen zwischen den europäischen Staaten sind wie erwartet schwächer geworden, da sich die Exporteure mehr in Richtung der schneller wachsenden Märkte in Asien oder den Vereinigten Staaten orientieren. Wer auch immer der nächste deutsche Kanzler wird, er oder sie wird weder von den Deutschen noch von den Europäern als europäischer Kanzler akzeptiert werden. Das erste Opfer könnte Griechenland sein, das ohne die Schuldenerleichterungen, die Merkel nicht liefern konnte, schließlich die Eurozone verlassen und die gesamte EU in unbekannte Gewässer führen könnte. Möglicherweise sind die Folgen aber nicht nur negativ. Wenn niemand zuständig ist, können die „dummen“ Haushaltsregeln leichter ignoriert werden. Eine solche Ausweitung der nationalen Souveränität könnte eine positive Entwicklung sein, wenn sie zu dem führt, was Larry Summers von der Harvard-Universität „verantwortlichen Nationalismus“ nennt. Die Regierungen der Eurozone müssen anstatt einem abstrakten europäischen Ideal ihren Bürgern dienen und der Wahlurne sowie den Märkten Rechnung tragen.", "en": "For now, Merkel retains her role as de facto European Chancellor, simply because there is no alternative. Italian Prime Minister Matteo Renzi still seeks Merkel out when he wants “flexibility” on budget rules. British Prime Minister Theresa May’s first official overseas trip was to Berlin. But both Germany and Europe are changing. The AfD’s recent gains have come by stirring xenophobic sentiments. Even if Merkel continues as German Chancellor after next year’s election, she will have much weaker support. Meanwhile, the European economy remains moribund, with the Italian fault line threatening to send shockwaves through Europe. Trust in European institutions has dissipated, and commercial ties among European countries have predictably eroded, as exporters look to more rapidly growing markets in Asia and the United States. Germany’s next chancellor, whoever it is, will have neither German backing nor European acceptance to serve as European Chancellor. The first casualty could be Greece, which, in lieu of the debt relief that Merkel has been unable to deliver, may finally have to exit the eurozone, leading the entire EU into uncharted territory. But the consequences may not be all bad. With no one in charge, the “stupid” fiscal rules will be more easily ignored. Such an expansion of national sovereignty could be a positive development, if it leads to what Harvard’s Larry Summers calls “responsible nationalism.” Eurozone governments will need to serve their citizens rather than some abstract European ideal, and live by the discipline of the ballot box and the market."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Dort freilich erwartete uns besonderer Empfang. Die Burschen der nächsten Umgebung hatten – offenbar von unserem Besuch verständigt – sich just die ungebändigten Pferde des Gestüts herangeholt und jagten uns in einer Art arabischer Fantasia in schärfstem Galopp entgegen. Prächtig waren sie anzusehen, diese sonnverbrannten jauchzenden Jungen, offen das Hemd, bunte, lange Bänder wegschwingend von den niederen Hüten, weiß und breit die Pampashosen; wie eine Beduinenhorde stoben sie auf den ungesattelten Pferden stürmisch heran, als wollten sie uns in einem Ruck überrennen. Schon spitzten unsere Gäule unruhig die Ohren, schon mußte mit angestemmten Beinen der alte Jonak die Zügel scharf halten, als sich die wilde Bande auf einen plötzlichen Pfiff hin kunstvoll zum geschlossenen Zuge formte, der uns dann als übermütiges Cortège bis zum Hause des Gestütsverwalters begleitete. »Dann … na, Sie werden’s vielleicht ein bissel unverschämt finden, daß ich’s so ehrlich heraussag … dann red ich mir ein, Ihr seht’s mich gern bei Euch, hier gehör ich dazu, hier bin ich hundertmal mehr zu Hause als irgendwo. Immer, wenn ich Sie so anschau, hab ich das Gefühl …«", "en": "Here, however, a special reception was waiting for us. The local young men, obviously told in advance about our visit, had chosen to ride the most high-spirited horses in the stud, and now came to meet us at a smart gallop in a kind of Arabian fantasia. It was a fine sight to see these young fellows whooping with delight, sunburnt in their open-necked shirts, and with long coloured ribbons dangling from their low-crowned hats. In white trousers of the kind worn by Argentinian cowboys, they raced up riding bareback, like a Bedouin horde intent on running us down. Our four coach horses were already pricking up their ears uneasily, and old Jonak had to rein them in sharply, bracing his legs on the coachman’s box, as at a sudden whistle the wild band formed skilfully into a line and then escorted us to the stud manager’s house like a cheerful cortège. “Then … well, perhaps you’ll feel I’m being impertinent for saying this so honestly … then I persuade myself that you like to see me, I belong in your company, I feel a hundred times more at home here than anywhere else. Whenever I look at you like this, I have the feeling that …”"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Trotzdem verdient es eingehende Untersuchung, vor allem angesichts der Grenzen des Klimaabkommens von Paris. Was genau sollte untersucht werden? Im Bereich des atmosphärischen Geo-Engineering sind viele Methoden vorgeschlagen worden. Das Verfahren, über das am meisten gesprochen wird, hat die Natur zum Vorbild. Beim Ausbruch des Vulkans Pinatubo im Jahr 1991 sind rund 15 Millionen Tonnen Schwefeldioxid in die Atmosphäre geblasen worden, das sich in Verbindung mit Wasser als nebelige Schicht um die Erde gelegt hat. Dieser Schleier hat das einfallende Sonnenlicht zerstreut und absorbiert und die Erdoberfläche fast zwei Jahre lang gekühlt. Wir könnten diesen Effekt durch das Einbringen von Aerosolen in die Stratosphäre nachahmen – im Wesentlichen, indem Stoffe wie Schwefeldioxid oder Ruß in die Stratosphäre eingebracht werden. Der kostenwirksamste und am wenigsten invasive Ansatz dürfte ein Verfahren namens Marine Cloud Whitening (Meereswolken-Aufhellung) sein. Dabei werden Meerwassertröpfchen in Wolken über dem Ozean gesprüht, die dadurch etwas weißer werden und mehr Sonnenlicht reflektieren. Auf diese Weise wird der natürliche Vorgang der Wolkenbildung durch Kondensation von Wasserdampf an Seesalz-Partikeln verstärkt, was die Wolken heller wirken lässt. Forschungen für den von mir geleiteten Thinktank Copenhagen Consensus Center haben gezeigt, dass sich die gesamte Erderwärmung, die in diesem Jahrhundert stattfinden soll, verhindern ließe, wenn man lediglich 9 Milliarden US-Dollar in eine Flotte von 1.900 Schiffen investiert, die Meerwasser versprühen. Der Wert des Nutzens, der entsteht, wenn man den gesamten Temperaturanstieg verhindert, lässt sich mit rund 20 Billiarden Dollar beziffern. Mit jedem Dollar, der ausgegeben wird, würde also Gutes im Wert von rund 2.000 Dollar bewirkt. Zur Orientierung: Die Versprechen des Pariser Klimaabkommens werden über 1 Billiarde US-Dollar pro Jahr kosten und Senkungen der Treibhausgasemissionen bewirken, die viel weniger wert sind – aller Voraussicht nach wird jeder Dollar, der ausgegeben wird, Klimaschäden im Wert von ein paar Cent verhindern. Die Scheu der Menschen vor einer gezielten Beeinflussung des Klimas durch Geo-Engineering ist verständlich. Aber viele der Risiken sind übertrieben worden. So wird etwa mit der Aufhellung der Meereswolken ein natürlicher Vorgang verstärkt, der keine dauerhaften Veränderungen der Atmosphäre bewirken würde – stellt man das Verfahren komplett ein, würde die Welt innerhalb von Tagen wieder in ihren vorherigen Zustand versetzt. Man könnte es nur einsetzen, wenn nötig. Es gibt triftige Gründe, intensive Forschung auf dem Gebiet des Geo-Engineering zu betreiben. Immer mehr Wissenschaftler erkennen, dass es weitere Möglichkeiten geben muss, der Erderwärmung entgegenzuwirken.", "en": "But it merits serious research, especially in view of the limitations of the Paris climate agreement. So, what exactly should be studied? Many methods of atmospheric engineering have been proposed. The most talked-about process takes inspiration from nature. When Mount Pinatubo erupted in 1991, about 15 million tons of sulfur dioxide was pumped into the stratosphere, reacting with water to form a hazy layer that spread around the globe. By scattering and absorbing incoming sunlight, the haze cooled the Earth’s surface for almost two years. We could mimic this effect through stratospheric aerosol insertion – essentially launching material like sulfur dioxide or soot into the stratosphere. The most cost-effective and least invasive approach is probably a process called marine cloud whitening, whereby seawater droplets are sprayed into marine clouds to make them slightly whiter and reflect more sunlight. This augments the naturally occurring process by which salt from the oceans provides the condensation particles for water vapor, creating and boosting the whiteness of clouds. Research for the Copenhagen Consensus, the think tank I direct, has shown that spending just $9 billion on 1,900 seawater-spraying boats could prevent all of the global warming set to occur this century. It would generate benefits – from preventing the entire temperature increase – worth about $20 trillion. That is the equivalent of doing about $2,000 worth of good with every dollar spent. To put this in context, the Paris climate agreement’s promises will cost more than $1 trillion annually and deliver carbon cuts worth much less – most likely every dollar spent will prevent climate damage worth a couple of cents. People are understandably nervous about geoengineering. But many of the risks have been overstated. Marine cloud whitening, for example, amplifies a natural process and would not lead to permanent atmospheric changes – switching off the entire process would return the world to its previous state in a matter of days. It could be used only when needed. The case for serious research into geoengineering is compelling. As a growing number of scientists are recognizing, the planet needs more opportunities to address global warming."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Dann stellte der Großvater das Gefäß auf den Teller zurück und ließ den Kleinen in die glatte, leicht goldige Höhlung sehen, die aufschimmerte von dem einfallenden Oberlicht. {562}Es war auf der Hauptstraße, zwischen dem Kurhaus und dem Hotel Belvedere, auf dem Rückweg nach Davos-Dorf. Das Tal lag im Festkleide, in zarten, lichten und frohen Farben. Die Luft war köstlich. Eine Sinfonie von heiteren Wiesenblumendüften erfüllte die reine, trockene, klar durchsonnte Atmosphäre.", "en": "Grandfather set the vessel back on the tray, and let the boy look into the smooth, faintly golden inside, which caught the light from the window in the ceiling. They were on the main street, between the Kurhaus and Hotel Belvedere, on their way back to the village. The valley was gay in its new spring dress, all bright and delicate colour. The air was superb. A symphony of scents from meadows full of flowers filled the pure, dry, lucent, sun-drenched air."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Bis die grüne Energie billig und weit verbreitet ist, wird ebenfalls viel Zeit vergehen. Man beachte, dass die Elektrifizierung der Weltwirtschaft selbst nach einem Jahrhundert noch immer nicht abgeschlossen ist. Es wurden schon viele Methoden zur technischen Beeinflussung der Atmosphäre vorgeschlagen. Besonders vielversprechend scheint dabei das Sonneneinstrahlungsmanagement zu sein. Die Treibhausgase in der Atmosphäre lassen das Sonnenlicht durch, aber absorbieren Wärme und geben einen Teil davon an die Erdoberfläche ab. Ceteris paribus werden höhere Konzentrationen davon den Planeten aufheizen. Durch Sonneneinstrahlungsmanagement ließe sich ein kleiner Teil der Sonnenstrahlen in den Weltraum zurückspiegeln. Eine Reflexion von lediglich 1-2% des Sonnenlichts insgesamt würde die Erwärmung ausgleichen, die durch die Verdoppelung des vorindustriellen Niveaus an Treibhausgasen verursacht wurde. Beim Ausbruch des Mount Pinatubo im Jahre 1991 wurden etwa eine Million Tonnen Schwefeldioxid in die Stratosphäre geschleudert. Dieses reagierte mit Wasser und bildete eine Dunstschicht, die sich um den gesamten Erdball verbreitete und durch Zerstreuung und Absorption des einfallenden Sonnenlichts die Erdoberfläche fast zwei Jahre lang abkühlte. Wir könnten diesen Effekt durch die Einbringung von Aerosolen in die Stratosphäre – also im Wesentlichen, indem wir Materialien wir Schwefeldioxid oder Ruß in die Stratosphäre schießen – nachbilden. Ein weiterer vielversprechender Ansatz besteht darin, Meerwassertropfen in die über dem Meer vorhandenen Wolken einzubringen, damit diese mehr Sonnenlicht reflektieren (Marine Cloud Whitening). Dies verstärkt den natürlichen Prozess, bei dem Meersalz aus den Ozeanen zur Wolkenbildung Kondensationskerne für den Wasserdampf bildet. Es ist bemerkenswert, sich vorzustellen, dass wir die gesamte Erwärmung innerhalb dieses Jahrhunderts rückgängig machen könnten mit 1900 unbemannten Schiffen, die zur Verdichtung der Wolken Seewasserdunst in die Luft sprühen. Die Gesamtkosten hierfür betrügen etwa neun Milliarden Dollar, und der Nutzen durch die Vermeidung des Temperaturanstiegs beliefe sich auf etwa 20 Billionen Dollar. Dies liefe darauf hinaus, mit jedem ausgegebenen Dollar Gutes im Werte von etwa 2000 Dollar zu tun. Viele der mit dem Klima-Engineering verbundenen Risiken werden übertrieben. Das Marine Cloud Whitening würde nicht zu dauerhaften Veränderungen der Atmosphäre führen und bräuchte nur bei Bedarf eingesetzt zu werden. Meerwasser in Wolken zu verwandeln, ist ein natürlicher Vorgang. Die größte Herausforderung ist die öffentliche Wahrnehmung. Viele Umweltlobbyisten wenden sich gegen die Idee, das Klima-Engineering auch nur zu erforschen. Dies ist verblüffend angesichts seiner zahlreichen Vorteile. Wenn es uns vor allem darum geht, einen Temperaturanstieg zu vermeiden, so sollten wir eigentlich begeistert sein, dass dieser einfache, kosteneffektive Ansatz so vielversprechend zu sein scheint.", "en": "Making green energy cheap and prevalent will also take a long time. Consider that electrification of the global economy is still incomplete after more than a century of effort. Many methods of atmospheric engineering have been proposed. Solar radiation management appears to be one of the most hopeful. Atmospheric greenhouse gases allow sunlight to pass through but absorb heat and radiate some down to the earth’s surface. All else being equal, higher concentrations will warm the planet. Solar radiation management would bounce a little sunlight back into space. Reflecting just 1-2% of the total sunlight that strikes the earth could offset as much warming as that caused by doubling preindustrial levels of greenhouse gases. When Mount Pinatubo erupted in 1991, about a million tons of sulfur dioxide was pumped into the stratosphere, reacting with water to form a hazy layer that spread around the globe, and – by scattering and absorbing incoming sunlight – cooled the earth’s surface for almost two years. We could mimic this effect through stratospheric aerosol insertion – essentially launching material like sulfur dioxide or soot into the stratosphere. Another promising approach is marine cloud whitening, which sprays seawater droplets into marine clouds to make them reflect more sunlight. This augments the natural process, where sea salt from the oceans provides water vapor with the cloud condensation nuclei. It is remarkable to consider that we could cancel out this century’s global warming with 1,900 unmanned ships spraying seawater mist into the air to thicken clouds. The total cost would be about $9 billion, and the benefits of preventing the temperature increase would add up to about $20 trillion. That is the equivalent of doing about $2000 worth of good with every dollar spent. Many of the risks of climate engineering have been overstated. Marine cloud whitening would not lead to permanent atmospheric changes, and could be used only when needed. Turning seawater into clouds is a natural process. The biggest challenge is public perception. Many environmental lobbyists oppose even researching climate engineering. This is startling, given the manifold benefits. If we care most about avoiding warmer temperatures, it seems that we should be elated that this simple, cost-effective approach shows so much promise."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Richtig ist, dass globale „Regierung“ zu weit gehen kann – beispielsweise, wenn Regeln der WHO mit empfindlichen lokalen Umweltschutzmaßnahmen in Konflikt stehen, oder wenn Anforderungen des IWF für Kreditnehmer in Entwicklungsländern die Bandbreite kreativer Spielräume für Wachstums- und Armutsbekämpfungspolitik einschränken. Auch ist es richtig, dass Länder, die von Entwicklungshilfe und IWF-Krediten abhängig sind, unter unangemessenem Anpassungsdruck gegenüber falschen politischen Ansichten von Außenseitern stehen – von verfrühter Öffnung der asiatischen Kapitalmärkte in den 1990ern bis hin zu gewaltsamem Sparen im heutigen Griechenland oder Spanien. Aber dieses Thema kann auch positiver gesehen werden. Manchmal nutzen sogar souveräne Staaten globale Verpflichtungen dazu, vernünftige Maßnahmen abzusichern, die sonst schwer aufzustellen und durchzusetzen wären. Eine Vereinbarung der G-20 von 2009, nach der globalen Finanzkrise von Protektionismus Abstand zu nehmen, war für die Abwehr protektionistischer Tendenzen sehr hilfreich. Heute könnte ein Abkommen der G-8 oder G-20 über den Austausch von Steuerinformationen dazu beitragen, die nationalen Einkommensquellen und den Ruf der Regierungen in Bezug auf Steuergerechtigkeit zu sichern. Weniger offensichtlich ist, dass Regierungen durch ihre Finanzierung des IWF innenpolitischen Widerstand dagegen umschiffen können, notleidenden Ländern zu helfen und Regeln aufzustellen, deren Nutzen erst langfristig sichtbar ist. Tatsächlich ist es angesichts des Aufstiegs Chinas und anderer Schwellenländer wichtiger denn je, den IWF und die Weltbank mit fairen Regeln für Handel, Finanzen, Entwicklung, Klimaveränderung und andere Bereiche auszustatten. Die neuen Mächte am geopolitischen Tisch können gemeinsam mit älteren Mächten von gegenseitig akzeptierten Abkommen profitieren, die ihnen helfen, ihre innenpolitische Engstirnigkeit und Kurzsichtigkeit „einzudämmen“. Anders ausgedrückt, können es globale Regeln und Institutionen leichter und wahrscheinlicher machen, dass alle Beteiligten die weitreichenderen Interessen ihrer eigenen Bürger berücksichtigen – und so auch zum weltweiten Gemeinwohl beitragen. So könnten Versprechen zur Reduktion von Treibhausgasen auch ohne Durchsetzungsmechanismus Ländern dabei helfen, für die Kinder und Enkel ihrer eigenen Bürger das Richtige zu tun. Darüber hinaus können faire globale Regeln dazu beitragen, den Weltmarkt zu „demokratisieren“, insbesondere wenn sie in Institutionen mit hoch professionellen Mitarbeitern eingebettet sind, die mit einer gewissen Unabhängigkeit gegenüber kurzfristigem politischem Druck handeln können. Es sollte nicht überraschen, dass die einstigen Prügelknaben der Globalisierungsgegner – die Weltbank, und zunehmend auch der IWF und die WHO –offener und transparenter sind als viele ihrer Mitgliedsstaaten.", "en": "True, global “government” can go too far – for example, when WTO rules conflict with sensible local environmental safeguards, or when IMF requirements for developing-country borrowers narrow the scope for creative heterodoxy in growth and poverty-reducing policies. It is also true that countries dependent on official aid and IMF loans can face unwarranted pressure to conform to outsiders’ wrongheaded policy views – from premature opening of capital markets in Asia in the 1990’s to force-fed austerity in Greece and Spain today. But there is a more positive way to look at the issue. Sometimes, even powerful sovereign states use global commitments to help them lock in sensible policies that might otherwise be difficult to initiate and sustain. A 2009 G-20 agreement to refrain from protectionism in the aftermath of the global financial crisis helped to fend off protectionism. Today, a G-8 or G-20 agreement on exchanges of tax information could help to shore up national revenue bases and the reputations of governments for tax fairness. Less obviously, when governments provide funding for the IMF, they can side-step domestic political resistance to assisting countries in trouble and to rules that yield benefits only in the long term. Indeed, embedding fair rules on trade, finance, development, climate change, and other issues in the major global institutions such as the IMF and the World Bank is more important than ever, given the rise of China and other emerging-market economies. With these new powers seeking a place at the geopolitical table, they and the older powers can benefit from mutually agreed global “containment” of their domestic parochialism and short-sightedness. In other words, global rules and institutions can make it easier and more likely that all involved will hew to their own citizens’ broader interests – and thus to the global commonweal as well. For example, pledges to cut carbon emissions, while lacking any enforcement mechanism, may be helping countries to do the right thing for their own citizens’ children and grandchildren. Moreover, fair global rules can help to “democratize” the global market, especially if they are embedded in institutions with a degree of autonomy for highly professional staff who can act with some independence from short-term political pressures. It should come as no surprise that the anti-globalists’ erstwhile punching bags – the World Bank and, increasingly, the IMF and the WTO – are more open and transparent than many of their member states."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "In äußerster Besorgnis war ich aufgesprungen, als sie sich, mit blitzenden Augen, gefährlich tief über die Balustrade beugte, und ich packte rasch ihren Arm. Aber, als hätte ihr Feuer die Haut angesprüht, zuckte sie auf und schrie mich an: »Das also war’s«, knurrte er unwillig. »Und ich Dummkopf konnte so was übersehen! Immer wieder dasselbe, daß man hinter der Krankheit den Kranken nicht mehr spürt. Mit diesem akkuraten Untersuchen und Herumtasten nach allen Symptomen greift man gerade am Wesentlichen vorbei, an dem, was in dem Menschen selber vorgeht. Das heißt – etwas habe ich gleich bei dem Mädel gespürt; Sie erinnern sich, wie ich nach der Untersuchung den Alten fragte, ob nicht jemand anderer in die Behandlung eingegriffen hätte – dieser plötzliche und hitzige Wille, rasch-rasch gesund zu werden, hatte mich sofort stutzig gemacht. Ich hatte schon ganz richtig getippt, daß da jemand Fremder im Spiel war. Aber ich Schwachkopf dachte nur an einen Barbier oder Magnetiseur; ich glaubte, irgendein Hokuspokus hätt ihr den Kopf verdreht. Einzig an das Einfachste, das Logische habe ich nicht gedacht, nur an das nicht, was klar auf der Hand lag. Verliebtheit gehört im Übergangsalter doch geradezu organisch zu einem Mädchen. Nur vertrackt, daß das gerade jetzt passieren muß und derart vehement – o Gott, das arme, das arme Kind!«", "en": "I had jumped up in great alarm when she leant dangerously far over the balustrade, her eyes flashing, and I quickly took her arm. But as if fire had touched her skin, she flinched, screaming at me. “So that was it,” he said quietly, sadly. “And fool that I was, I overlooked a thing like that. It’s always the same —you don’t see the invalid behind the malady. For all our accuracy in examination and diagnosis of symptoms, we can miss the essence of what is going on in a human being. That’s to say, I did feel something different about the girl; you’ll remember that I asked the old man, directly after examining her, whether anyone else had been treating her—and that sudden, heated desire to get better quickly, quickly, did make me wonder. Yes, I wondered whether someone else was involved, and I was right. But idiot that I was, I thought only of some quack or hypnotist. I suspected that some kind of mumbo-jumbo might have turned her head. The one thing that didn’t occur to me was the simplest, most logical of explanations. Falling in love is practically an organic phenomenon in girls of that age. How infuriating that it had to happen just now, and so forcefully—oh God, that poor, poor child!”"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Doch egal, welchen Wert diese lineare Wirtschaftsprojektion haben mag: Was die langfristige Einschätzung der globalen Machtbeziehungen angeht, macht der Begriff BRIC noch immer wenig Sinn. Während eine BRIC-Konferenz der Koordinierung gewisser kurzfristiger diplomatischer Taktiken dienen mag, wirft der Begriff stark unterschiedliche Länder zusammen, zwischen denen tiefe Trennlinien bestehen. Es ergibt wenig Sinn, Russland, eine ehemalige Supermacht, mit drei sich entwickelnden Volkswirtschaften zusammenzugruppieren. Von den vier Mitgliedern hat Russland die kleinste und am stärksten alphabetisierte Bevölkerung und das deutlich höchste Prokopfeinkommen, und noch wichtiger ist, dass sich Russland nach Ansicht vieler Beobachter im Niedergang befindet, während die Machtressourcen der drei anderen zunehmen. Das heutige Russland leidet nicht nur stärker unter den Folgen der weltweiten Rezession, sondern steht zudem vor ernsten langfristigen Belastungen: einem Mangel an diversifizierten Exporten, schweren demografischen und gesundheitlichen Problemen und, in Medwedews eigenen Worten, einem dringenden „Modernisierungsbedarf“. Die Financial Times hat jüngst darauf hingewiesen, dass Russland vor nur zwei Jahrzehnten „eine wissenschaftliche Supermacht war, in der mehr geforscht wurde als in China, Indien und Brasilien zusammen. Inzwischen ist es abgehängt – nicht nur von China, wo die Wissenschaften das weltweit stärkste Wachstum verzeichnen, sondern auch von Indien und Brasilien.“ Betrachtet man die Zahlen genau, so ist das Herzstück des BRIC-Akronyms die Zunahme der chinesischen Ressourcen, doch eine angenehme Überraschung ist die Rolle Brasiliens.", "en": "But, whatever the merits of this linear economic projection, the term BRICs still makes little sense for long-term assessments of global power relations. While a BRICs meeting may be convenient for coordinating some short-term diplomatic tactics, the term lumps together disparate countries that have deep divisions. It makes little sense to include Russia, a former superpower, with three developing economies. Of the four members, Russia has the smallest and most literate population and a much higher per capita income, but, more importantly, many observers believe that Russia is declining while the other three are rising in power resources. Russia today not only suffers more from the aftermath of the global recession, but it faces severe long-term liabilities: a lack of diversified exports, severe demographic and health problems, and, in Medvedev’s own words, an urgent need for “modernization.” As The Financial Times recently pointed out, just two decades ago “Russia was a scientific superpower, carrying out more research than China, India and Brazil combined. Since then it has been left behind not only by the world-beating growth of Chinese science but also by India and Brazil.” When one looks closely at the numbers, the heart of the BRIC acronym is the rise in China’s resources, but the role of Brazil is a pleasant surprise."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Die globalen Auswirkungen der amerikanischen Debatte zur Gesundheitsreform CAMBRIDGE – Seit seinem Amtsantritt Anfang dieses Jahres legt Präsident Barack Obama größtes Augenmerk auf die Reform der Finanzierung des amerikanischen Gesundheitswesens. Allerdings stoßen seine Vorschläge aufgrund ihrer potenziellen Auswirkungen auf zukünftige Haushaltsdefizite auf erbitterten Widerstand von konservativen Demokraten und Republikanern. Da diese Defizite die primäre Ursache von Amerikas Leistungsbilanzdefizit – und daher globaler Ungleichgewichte – sind, werden Regierungen und Anleger auf der ganzen Welt vom Ausgang der Debatte um die Gesundheitsreform betroffen sein. Etwa 85 Prozent aller Amerikaner verfügen derzeit über irgendeine Form der Krankenversicherung. Alle Personen über 65 sind berechtigt, über das Medicare-Programm eine Krankenversicherung der Bundesregierung in Anspruch zu nehmen. Familien mit geringem Einkommen (und solche, deren Einkommen oder andere Vermögenswerte durch hohe Behandlungskosten gefährdet wären) sind über das Medicaid-Programm versichert, das von den Bundesstaaten und der Bundesregierung gemeinsam finanziert wird. Viele nicht versicherte Menschen bekommen in den Notaufnahmestellen öffentlicher und privater Krankenhäuser kostenlose medizinische Hilfe und können in diesen Institutionen auch chronische Krankheiten gratis behandeln lassen. Im jüngsten amerikanischen Haushalt sind die staatlichen Ausgaben für Medicare im Jahr 2010 mit über 500 Milliarden Dollar veranschlagt, während das Medicaid-Programm den Steuerzahlern über 250 Milliarden Dollar kosten wird. Private Krankenversicherungen werden im Allgemeinen von den Arbeitgebern zur Verfügung gestellt. Dieses Modell wird insofern gefördert, als die Versicherungsbeiträge des Arbeitgebers als steuerlich absetzbare Betriebsausgaben und für den Arbeitnehmer als nicht zu versteuernder Einkommensteil gelten. Aufgrund dieser Regelung reduzieren sich Einkommenssteuern und Lohnnebenkosten um mehr als 200 Milliarden Dollar. Kurzum: Eine überwältigende Mehrheit der Amerikaner ist krankenversichert und die Regierung ist der wichtigste Finanzier des Gesundheitswesens. Allerdings gibt es etwa 54 Millionen Menschen, die über keine formale Versicherung verfügen und einige Versicherte, denen im Falle einer sehr teuren medizinischen Behandlung der finanzielle Ruin droht. Obama erklärte im Wahlkampf, dass jede Person eine Krankenversicherung haben sollte, dass hohe medizinische Kosten nicht zum privaten Bankrott führen dürften und dass eine verbesserte Effizienz in der Leistungsbereitstellung den Anstieg der Gesamtkosten im Gesundheitssystem eindämmen sollte. Aber anstatt einen gezielten Vorschlag einzubringen, überließ er dem Kongress die Aufgabe, hierzu die Gesetzgebung auszuarbeiten. Von den mit dieser Aufgabe betrauten unterschiedlichen Kongressausschüssen kamen mehrere konkurrierende Pläne. Der maßgebliche Vorschlag wurde vom Finanzausschuss des Senats vorgelegt, in dem allerdings keines der Ziele Obamas umgesetzt wird.", "en": "The Global Impact of America’s Health Care Debate CAMBRIDGE – Since assuming the presidency earlier this year, Barack Obama’s primary legislative focus has been on reforming the financing of American health care. Yet his proposals are meeting strong opposition from fiscally conservative Democrats as well as from Republicans, owing to their potential impact on future fiscal deficits. Because those deficits are the primary cause of America’s current-account deficit – and thus of global imbalances – the health-care debate’s outcome will affect governments and investors around the world. About 85% of all Americans are now covered by some form of health insurance. All individuals over the age of 65 are eligible to be insured by the federal government through the Medicare program. Low-income families (and those whose income and assets are depleted by high medical costs) are covered by the Medicaid program, which is financed jointly by the states and federal government. Many uninsured get free care in emergency rooms of public and private hospitals and receive free care for chronic conditions in those same institutions. In the most recent budget, the federal government’s outlays for Medicare in 2010 are projected to be over $500 billion, while Medicaid will cost taxpayers over $250 billion. Private health insurance is generally provided by employers, which is encouraged by treating employer payments for health insurance as a tax-deductible business expense while not including the value of that insurance as taxable income to employees. That rule reduces income and payroll taxes by more than $200 billion. In short, an overwhelming majority of Americans are insured, with government a major financer of health care. But there remain about 54 million individuals who are not formally insured, and some insured individuals still face the risk of financially ruinous medical costs if they have very expensive medical treatment. Obama campaigned on the goals that everyone should have health insurance, that high medical costs should not bankrupt anyone, and that increased efficiency in the production and delivery of care should slow the overall growth of health-care costs. But, rather than producing a specific proposal, he left it to Congress to design the legislation. Several competing plans emerged from the different Congressional committees that have jurisdiction over the issue. The leading proposal, produced by the Senate Finance Committee, fails to achieve any of Obama’s goals."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "»Sie scherzen. Das ist nicht mehr ernst. Unser Gespräch löst sich auf und tut es im rechten Augenblick. Wir sind zur Stelle«, sagte Settembrini und zeigte den Vettern das Häuschen, vor dessen Zaunpforte sie hielten, mit dem Stock. Es lag nahe dem Eingang von »Dorf« an der Straße, von der nur ein schmales Vorgärtchen es trennte, und war bescheiden. Wilder Wein schwang sich aus bloßliegenden Wurzeln um die Haustür und streckte einen gebogenen, an die Mauer geschmiegten Arm gegen das ebenerdige Fenster zur Rechten hin, das Schaufenster eines kleinen Kramladens. Das Erdgeschoß sei des Krämers, erklärte Settembrini. Naphtas Logis befinde sich eine Treppe hoch in der Schneiderei, und er selbst domiziliere im Dach. Es sei ein friedlicher Studio. »Mein Vetter Castorp, – Herr Settembrini.«", "en": "“You are joking, of course—you can’t mean what you say. And our discussion comes to an end at the right moment, for here we are,” Settembrini said, and pointed out to the cousins with his stick the cottage before whose gate they had paused. It stood near the beginning of the village: a modest structure, separated from the street by a narrow front garden. A wild grape-vine, springing from bare roots at the door, flung an arm along the ground-floor wall towards the display window of a tiny shop. The ground-floor, Settembrini explained, belonged to the chandler; Naphta was domiciled a floor higher up, with the tailor’s shop, and his own quarters were in the roof, where he had a peaceful little study. Thus he was not surprised at the name he heard, as Joachim rose from the bench and in some embarrassment presented him: “My cousin Castorp, Herr Settembrini.”"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Man kann auch das präzisieren. Auf der Basis der derzeit aktuellsten OECD-Statistiken hat der Strom der auf das Jahr hoch gerechneten deutschen Warenexporte von Januar 2008 bis Januar 2009 um 173 Milliarden mehr abgenommen, als die Importe fielen. Das ist die stärkste Verringerung des Außenbeitrags aller Länder dieser Erde. Selbst in Japan beträgt der Rückgang nur 157 Milliarden Dollar. In der gleichen Zeit haben die auf das Jahr hochgerechneten US-amerikanischen Importe um 284 Milliarden Dollar mehr abgenommen als die Exporte, und der chinesische Außenbeitrag stieg um 249 Milliarden Dollar. Mit anderen Worten: Während die USA und China von Januar 2008 bis Januar 2009 der Weltwirtschaft auf das Jahr hochgerechnet Nachfrage im Umfang von 284 bzw. 294 Milliarden Dollar entzogen haben, hat Deutschland ihr im Umfang von 173 Milliarden Dollar Nachfrage hinzugefügt. Es ist, als ob Deutschland ein Konjunkturprogramm im Umfang von 173 Milliarden Dollar aufgelegt und dieses Programm ausschließlich zum Kauf von ausländischen Waren verwendet hätte. Bezüglich der größeren europäischen Länder ist das Bild gemischt. So hat Italien der Welt einen kleinen konjunkturellen Impuls in Höhe von 6 Milliarden Dollar gegeben, doch die anderen Länder haben der Welt Nachfrage entzogen: Spanien 101 Milliarden Dollar, Großbritannien 50 Milliarden Dollar und Frankreich immerhin noch 19 Milliarden Dollar, stets auf der Basis des Vergleichs Januar 2009 gegenüber 2008 und hochgerechnet auf das Jahr. Insofern stellt sich der Sachverhalt folgendermaßen dar. Der Hauspreisrückgang, der die Immobilienwerte in den USA in den letzten zwei Jahren um etwa 7 Billionen Dollar hat zurückgehen lassen, kam der Explosion einer Atombombe gleich, deren Schockwellen in China, Spanien, Großbritannien und Frankreich noch verstärkt wurden. Deutschland ist demgegenüber, noch vor Japan, das Land, das diese Schockwellen hauptsächlich absorbiert hat. Anstatt seinen Beitrag zur Krisenbewältigung klein zu reden, sollte die Welt Deutschland dankbar sein.", "en": "The data clearly supports this view. According to the OECD, the annualized flow of German goods exports from January 2008 to January 2009 declined by $173 billion more than the corresponding flow of imports fell, which means that Germany’s annualized trade surplus fell by the same amount. This is the strongest decline in net foreign demand facing a single country, or, equivalently, the strongest increase in a country’s net demand for foreign goods. Japan, for example, has confronted only a $157 billion decline in its annualized trade balance. During the same period, annualized US imports declined by $284 billion more than US exports, and China’s annualized trade surplus increased by $249 billion. In other words, from January 2008 to January 2009, the US withdrew $284 billion and China $249 billion in annualized demand from the world economy, whereas Germany provided $173 billion and Japan $157 billion in annualized demand stimulus to the world economy. For Europe’s bigger countries, the picture of annualized demand in the same period is mixed. While Italy, like Germany and Japan, has added demand, totaling $6 billion, Spain has withdrawn $101 billion, the UK $50 billion and France $19 billion. The $7 trillion decline in US house prices over the past two years was equivalent to the explosion of an atomic bomb. Germany, Japan, and other countries absorbed and mitigated the shock waves. So, instead of belittling German efforts, the world should show Germany a little more gratitude."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Der Anbau von Energie Vom Klimawandel bis zu schwankenden Ölpreisen deuten alle Anzeichen auf eine bevorstehende globale Energiekrise hin. Sich dieser ständig größer werdenden Herausforderung zu stellen, heißt, dass es sich die Menschheit nicht mehr leisten kann, jene unerschöpfliche, in organischem Material lagernde Ressource zu ignorieren, die uns von der Sonne über den Weg der Photosynthese jeden Tag zur Verfügung gestellt wird. Sonnenenergie ermöglicht es Pflanzen, Kohlendioxid aufzunehmen und dabei nicht nur Sauerstoff, sondern auch Material zu produzieren, das im Tierreich als Futter dient – und unseren Maschinen Energie liefert. Seit dem Neolithikum (Jungsteinzeit) haben Menschen diese „Biomasse“ angebaut, um sich zu ernähren. Dennoch wird dieses Energiepotenzial in der Welt von heute ignoriert. Seit Beginn der industriellen Revolution war die Menschheit darauf aus, Energie aus Kohle und später aus Öl und Erdgas zu gewinnen, was allerdings zur Erschöpfung nicht erneuerbarer Ressourcen führt. Alternativen zur Diversifizierung der Energieproduktion sind begrenzt. Atomenergie hat einige Nachteile, die sich aus Bedenken hinsichtlich ihrer Sicherheit und der Lagerung radioaktiven Abfalls ergeben. Wasserkraft wird zwar verbreitet genutzt, Wind- und Solarenergie wird jedoch aus strukturellen Gründen nur spärlich produziert und ist auch nicht überall im gleichen Ausmaß verfügbar. Biomasse hingegen verfügt über mehrere Vorteile. Sie ist überall auf der Welt reichlich vorhanden und auch verfügbar. Überdies sind Technologien zur Umwandlung von Biomasse in Energie – Hochleistungsverbrennung, Gasumwandlung und Verflüssigung zu synthetischem Kraftstoff – seit langem bekannt. Diese Technologien wurden schon während des Zweiten Weltkrieges verbreitet eingesetzt und haben sich seither beträchtlich weiterentwickelt. Energie aus Biomasse ist jedoch einem unfairen Wettbewerb mit fossilen Brennstoffen ausgesetzt. Im Ölpreis sind die Kosten für Förderung, Raffinierung und Vertrieb enthalten, nicht jedoch für die Produktion des Rohstoffs. Millionen Jahre und 200 Tonnen pflanzliches Material sind nötig, um einen Liter Rohöl zu produzieren. Hingegen sind für die Herstellung eines Liters synthetischen Brennstoffs lediglich 15 kg pflanzliches Material notwendig. Während der Phase des Öl-Überangebots, als ein Fass weniger als 20 US-Dollar kostete, flaute auch das Interesse an Biomasse als Energieträger ab. Lediglich ein paar „militante“ Grüne und jene, die sich für Grundlagenforschung interessierten, konnten sich dafür begeistern. Das Potenzial dieser Energieform ist jedoch immens. Die Biomasse der Erde – Wälder, Weideland, Savannen und Feldfrüchte – stellt produktives Kapital dar, das jährlich 10 % „Ertrag“ abwirft. Vergleichbar einer Batterie, die durch die Sonne wieder aufgeladen wird, ist dieser Vorrat unendlich erneuerbar, zumindest solange man den Vorgang ordnungsgemäß steuert.", "en": "Cultivating Energy From climate change to volatile oil prices, all signs point to a looming global energy crisis. Confronting the growing challenge means that humanity can no longer afford to ignore the inexhaustible resource found in the organic material that the sun provides each day through photosynthesis. Solar energy enables plants to absorb carbon gas and thereby produce not only oxygen, but also matter that the animal kingdom uses for food – and that our machines can use for energy. Since the Neolithic (or late Stone Age) period, humans have been cultivating this “biomass” in order to feed itself. Yet, even in today’s world, its energy potential is ignored. Beginning with the industrial revolution, humans sought energy from coal, and later from oil and natural gas, but this leads to the exhaustion of non-renewable resources. Existing alternatives for diversifying energy production are limited. Nuclear energy presents a number of disadvantages, owing to concerns about safety and disposal of radioactive waste. Hydroelectric power is already widely used, while wind and solar energy are structurally sporadic and disparately available. Biomass, on the other hand, has several advantages. Supplies of it are large and available throughout the world. Moreover, the technology necessary to convert it into energy – including high-yield burning, gas conversion, and liquefaction into synthetic fuel – has long been mastered. Widely used during World War II, this technology has since advanced considerably. Biomass energy, however, is the victim of unfair competition from fossil fuels. Oil’s price reflects its extraction, refining, and distribution costs, but not that of creating the raw material. Millions of years and 200 tons of plant matter are necessary to produce one liter of oil, whereas just 15 kilograms of plant matter are required to make one liter of synthetic fuel. After the oil glut, with oil below $20 a barrel, interest in developing energy from biomass ebbed, attractive only to “green” militants and those interested in fundamental science. Yet the potential is immense. The planet’s biomass – forests, pastureland, savannas, and crops – make up productive capital that generates a 10% “return” every year. Like a battery that runs out and is then recharged by the sun, this supply is renewable indefinitely, as long as it is managed properly."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Sie sind der Ansicht, dass sie dabei sind, die Welt in einem Tempo zu verändern, wie wir es bisher noch nicht erlebt haben. Offen gesagt: Was mich als Ökonomen besorgt, wenn ich über Stagnation im Innovationsbereich nachdenke, ist die Tatsache, dass exzessive Monopole Ideen ersticken und dass jüngste rechtliche Änderungen zur Verlängerung der Gültigkeit von Patenten dieses Problem verschärfen. Nein, die Hauptursache der jüngsten Rezession sind mit Sicherheit ein globaler Kreditboom und der sich daran anschließende Kollaps. Die profunde Ähnlichkeit der aktuellen Probleme mit den Folgen vergangener tiefgreifender systemischer Finanzkrisen weltweit ist nicht allein qualitativer Art. Die Auswirkungen der Krise zeigen sich in Indikatoren, die von der Arbeitslosigkeit zu den Häuserpreisen bis hin zur Schuldenakkumulation reichen. Es ist kein Zufall, dass die Gegenwart so sehr den Phasen im Gefolge früherer Finanzkrisen ähnelt. Zugegeben, der Kreditboom selbst mag seine Ursache in einem überzogenen Optimismus in Bezug auf das von der Globalisierung und neuen Technologien ausgehende wirtschaftliche Wachstumspotenzial gehabt haben. Wie Carmen Reinhart und ich in unserem Buch Dieses Mal ist alles anders: Acht Jahrhunderte Finanzkrisen betonen, geht eine steile Zunahme der Kreditvergabe häufig mit derartigen Wellen des Optimismus einher, und dies war mit Sicherheit nicht das erste Mal, dass Globalisierung und technologische Innovation dabei eine zentrale Rolle gespielt haben. Wenn man die aktuelle Konjunkturverlangsamung der Finanzkrise zuschreibt, bedeutet das nicht, dass dabei nicht langfristige säkulare Effekte zum Tragen kommen, die ihre Ursachen teilweise in der Krise selbst haben. Kleinunternehmen und Neugründungen leiden fast immer besonders hart unter Kreditverknappungen. Da viele der besten Ideen und Innovationen von Kleinunternehmen und nicht von großen, etablierten Firmen ausgehen, führt die anhaltende Kreditverknappung unweigerlich zu langfristigen Kosten beim Wachstum. Zugleich verschlechtern sich die Fähigkeiten un- bzw. unterbeschäftigter Arbeitnehmer. Auch viele Absolventen, die frisch von der Uni kommen, leiden, weil sie weniger leicht eine Arbeit finden, bei der sie ihre Fähigkeiten verbessern und also ihre Produktivität und ihr Einkommen langfristig steigern können. Auch wenn Regierungen aufgrund knapper Kassen dringend benötigte öffentliche Infrastrukturprojekte zurückstellen, leidet das mittelfristige Wachstum. Und ganz unabhängig von den technologischen Trends fordern weitere säkulare Trends – z.B. die alternden Bevölkerungen in den meisten hoch entwickelten Ländern – einen Tribut, was die Wachstumsaussichten angeht. Selbst ohne die Krise müssten diese Länder politisch schmerzhafte Anpassungen an ihren Renten- und Krankheitsversorgungsprogrammen vornehmen. Angesichts des Zusammenspiels dieser Faktoren ist leicht vorstellbar, dass das Trendwachstum beim BIP ein weiteres Jahrzehnt lang um einen Prozentpunkt unter dem Durchschnitt liegen könnte, wenn nicht sogar noch länger.", "en": "They think they are changing the world at a pace as rapid as we have ever seen. Frankly, when I think of stagnating innovation as an economist, I worry about how overweening monopolies stifle ideas, and how recent changes extending the validity of patents have exacerbated this problem. No, the main cause of the recent recession is surely a global credit boom and its subsequent meltdown. The profound resemblance of the current malaise to the aftermath of past deep systemic financial crises around the world is not merely qualitative. The footprints of crisis are evident in indicators ranging from unemployment to housing prices to debt accumulation. It is no accident that the current era looks so much like what followed dozens of deep financial crises in the past. Granted, the credit boom itself may be rooted in excessive optimism surrounding the economic-growth potential implied by globalization and new technologies. As Carmen Reinhart and I emphasize in our book This Time is Different, such fugues of optimism often accompany credit run-ups, and this is hardly the first time that globalization and technological innovation have played a central role. Attributing the ongoing slowdown to the financial crisis does not imply the absence of long-term secular effects, some of which are rooted in the crisis itself. Credit contractions almost invariably hit small businesses and start-ups the hardest. Since many of the best ideas and innovations come from small companies rather than large, established firms, the ongoing credit contraction will inevitably have long-term growth costs. At the same time, unemployed and underemployed workers’ skill sets are deteriorating. Many recent college graduates are losing as well, because they are less easily able to find jobs that best enhance their skills and thereby add to their long-term productivity and earnings. With cash-strapped governments deferring urgently needed public infrastructure projects, medium-term growth also will suffer. And, regardless of technological trends, other secular trends, such as aging populations in most advanced countries, are taking a toll on growth prospects as well. Even absent the crisis, countries would have had to make politically painful adjustments to pension and health-care programs. Taken together, these factors make it easy to imagine trend GDP growth being one percentage point below normal for another decade, possibly even longer."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Aber die Erfahrung mit der mikroökonomischen Dynamik fortgeschrittener Wirtschaften (und China bewegt sich dahin) zeigt, dass dies ein schwacher Standpunkt ist, den Xi daher wahrscheinlich nicht einnehmen wird. Die Alternative wäre ein anhaltendes Privatisierungsprogramm, um die Aktivaseite der riesigen Staatsbilanz zu verringern. Aber Chinas Bilanz hat dem Land gute Dienste geleistet und ihm außerordentlich hohe Investitionsraten beschert, die ein schnelles Wachstum angefeuert haben. Viele fortschrittliche Volkswirtschaften leiden derweil erheblich unter der Zusammensetzung ihrer Bilanz, mit beschränkten und schlecht bewerteten Aktiva einerseits sowie übermäßigen Schulden und anderen Passiva andererseits. Angesichts einer zunehmend ungleichen Verteilung der Einkommen zwischen Kapital und Arbeit (sowie über das ganze Einkommensspektrum für Arbeit) hat ein größerer Vermögensposten in der Bilanz bestimmt Vorteile, da er die Verteilung von Kapital und Wohlstand ausgleicht, wenn auch indirekt. Nicht nur können öffentliche Vermögenswerte verwendet werden, um Schocks und Gegentrends aufzufangen, sie können auch dazu beitragen, eine Ausweitung der Sozialversicherung zu finanzieren. Das Problem in China ist nicht der Umfang der staatlichen Vermögenswerte, sondern ihre Konzentration auf wenige Unternehmen und Industrien - eine Situation, die die Wirtschaftsleistung gefährden könnte. Angesichts dessen ist die logische Lösung nicht, die staatlichen Vermögenswerte aufzulösen, sondern sie mit der Zeit zu diversifizieren. Ein solcher Ansatz hätte verschiedene Vorteile. Vor allem würde er eine große staatliche Bilanz mit der stärker werdenden Rolle der Märkte versöhnen, was eine Zunahme von Beschäftigung, eine Stimulierung von Innovationen und die Förderung des Strukturwandels der Wirtschaft zur Folge hätte.", "en": "But experience with the microeconomic dynamics of advanced economies (where China is headed) makes this a weak stance – and, thus, one that Xi is unlikely to take. The alternative would be to embark on a sustained program of privatization to shrink the asset side of the state’s huge balance sheet. But China’s balance sheet has served it well, enabling the extraordinarily high rates of investment that have fueled rapid growth. Meanwhile, many advanced economies have suffered considerably from their balance-sheet composition, with limited, poorly measured assets and outsize debt and non-debt liabilities. In fact, given an increasingly unequal distribution of income between capital and labor (as well as across the income spectrum for labor) a larger store of public assets certainly has merit, as it equalizes the distribution of capital and wealth, albeit indirectly. Not only can public assets be used to cushion shocks and counter adverse trends; they can also help fund an expansion of social insurance. The problem in China is not the volume of state-owned assets, but their concentration in a few companies and industries – a situation that poses risks to economic performance. Given this, the logical solution is not to dispose of the state’s asset holdings, but to diversify them over time. Such an approach would have a number of benefits. First and foremost, it would reconcile a large state balance sheet with an expanding role for markets, bolstering employment, stimulating innovation, and advancing the economy’s structural transformation."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Kurz nachdem der ehemalige US-Präsident Bill Clinton aus dem Amt schied, hörte ich ihn privat (aber nie öffentlich) äußern, die USA könnten sich entscheiden, ihre „große und konkurrenzlose Wirtschafts- und Militärmacht [zu nutzen], um für alle Zeit weltweit der Chef zu bleiben“. Eine bessere Wahl jedoch wäre es, „zu versuchen, eine Welt zu erschaffen, in der es sich gut leben lässt, wenn wir nicht mehr weltweit der Chef sind“. Diese Art Äußerung scheint in den USA für Inhaber hoher Ämter ein Tabu zu sein, zumindest öffentlich. Aber sie ist, was Asien hören will. Für Australien und andere Verbündete und Partner der USA in der Region hat diese Präsidentschaftswahl gezeigt, dass wir eine in sich schlüssige, intelligente amerikanische Führung nicht länger als selbstverständlich betrachten können (mal davon ausgegangen, dass wir das je konnten). Wir müssen mehr selbst tun und mehr zusammenarbeiten und uns zugleich weniger auf die USA stützen. Trump wird gegenüber Australien vermutlich größere instinktive Sympathie empfinden als gegenüber vielen anderen US-Verbündeten. Wir werden als Partner betrachtet, der seinen Bündnisverpflichtungen nachkommt, nicht zuletzt, weil wir während des vergangenen Jahrhunderts auf Gedeih und Verderb in jedem amerikanischen Auslandskrieg Seite an Seite mit den USA gekämpft haben. Und als angelsächsisches Land befinden wir uns in Trumps kultureller Komfortzone. Doch wird es für Australien alles andere als komfortabel, wenn die größere regionale Dynamik ins Rutschen gerät.", "en": "Shortly after former President Bill Clinton left office, I heard him say privately (though never publicly) that the US could choose to use its “great and unrivaled economic and military power to try to stay top dog on the global block in perpetuity.” A better choice, however, would be “to try to create a world in which we will be comfortable living, when we are no longer top dog on the global block.” That kind of language seems to be anathema for anyone holding high office in the US, at least publicly. But it is what Asia wants to hear. For Australia and other US allies and partners in the region, this presidential election makes it clear that we can no longer – assuming we ever could – take coherent, smart American leadership for granted. We must do more for ourselves and work together more, while relying less on the US. Trump will probably have more instinctive sympathy for Australia than he will for many other US allies. We are seen as paying our alliance dues, not least by having fought alongside the US in every one of its foreign wars – for better or worse – over the past century. And, as cohabitants in the Anglosphere, we are in Trump’s cultural comfort zone. But Australia will be anything but comfortable if the larger regional dynamics go off the rails."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Eindämmung beginnt im eigenen Land NEW YORK – Mitte Juli eröffnete Mohammed Youssef Abdulaziz, ein 24 Jahre alter amerikanischer Staatsbürger mit Wurzeln im Nahen Osten, das Feuer auf zwei Militäreinrichtungen in Chattanooga im US-Bundesstaat Tennessee und tötete fünf Personen. Diese lokale Gräueltat war auch von nationaler Bedeutung, da sie die Warnung des verstorbenen US-Diplomaten und Strategen George F. Kennan bestätigte, wonach die amerikanische Außenpolitik ihren Drang zu Interventionen, vor allem im militärischen Bereich, im Zaum halten sollte. Man kann nie wissen, wann der Gegenschlag kommt, so Kennans Warnung, sicher ist nur, dass er kommt. Genau diese unabsehbaren Folgen beunruhigten Kennan, als sich die Vereinigten Staaten im Jahr 2001 in Afghanistan zu engagieren begannen und zwei Jahre später im Irak. Es war schließlich kein Zufall, dass viele derjenigen, gegen die die USA in Afghanistan kämpften – einschließlich Osama bin Laden selbst – mit den Mudschaheddin in Zusammenhang standen, jener aus muslimischen Kämpfern bestehenden Guerilla, die von US-Truppen während der Zeit der sowjetischen Besatzung von 1979 bis 1989 als Aufständische trainiert worden waren. In ähnlicher Weise hatten die USA Saddam Husseins Irak mit Waffen versorgt, um in den 1980er Jahren Krieg gegen den Iran zu führen. Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 fragten die Amerikaner: „Warum hassen sie uns?“ Doch obwohl es seit damals keinen Anschlag mehr auf amerikanischem Boden gab, gilt es festzuhalten, dass die Administration unter Präsident George W. Bush praktisch ungehindert die Zerstörung zweier muslimischer Länder betrieb – wobei diese Entwicklung auch nach Bushs Amtszeit in Form sich ständig intensivierender Drohnenschläge fortgesetzt wird.", "en": "Containment Begins at Home NEW YORK – Earlier this month, Muhammad Youssef Abdulazeez, a 24-year-old US citizen of Middle Eastern descent, opened fire at two military sites in Chattanooga, Tennessee, killing five. This act of local horror was also one of national significance, for it vindicated the late US diplomat and strategist George F. Kennan’s warning that American foreign policymakers should hold in check their urge to act, especially militarily. One can never know when the blowback will come, Kennan warned, but it will. Indeed, unforeseeable consequences were precisely what concerned Kennan when the United States charged into Afghanistan in 2001 and Iraq two years later. After all, it was no coincidence that many of those the US was fighting in Afghanistan, including Osama bin Laden himself, had been associated with the Mujahedeen, the guerilla-style units of Muslim warriors whom US forces trained as insurgents during the 1979-1989 Soviet occupation. Likewise, the US had armed Saddam Hussein’s Iraq to go to war with Iran in the 1980s. Following the terrorist attacks of September 11, 2001, Americans asked, “Why do they hate us?” Yet, though the US has experienced no attack on its soil since then, US President George W. Bush’s administration pursued, virtually unchecked, the destruction of two Muslim countries – and the devastation has continued beyond Bush’s tenure with an ever-intensifying campaign of drone strikes."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Gravierender Schaden durch Forschung Medien, Gesetzgeber und andere Organisationen äußern häufig ihre Sorge über Menschenrechtsverletzungen und ethische Verfehlungen in der klinischen Forschung. Derartige Fälle sind Legion. In Brasilien lässt man Testpersonen von 100 Moskitos stechen, die den Malaria-Erreger tragen könnten. Ein französischer Arzt vollführt eine Gesichtstransplantation, ohne dass damit jener wissenschaftlicher Nutzen verbunden wäre, den eine solche höchst riskante Prozedur normalerweise mit sich bringt. Eine 18-jährige Versuchsperson stirbt während einer Gentherapie-Studie. Im Nachhinein werden zahlreiche Fehler in der klinischen Studie zutage gefördert. Vor ein paar Monaten, als im Zuge einer klinischen Studie in London ein Medikament erstmals an Menschen getestet werden sollte, erkrankten sechs vorher gesunde Testpersonen schwer. Zwei der freiwilligen Studienteilnehmer entgingen nur knapp dem Tod. Alle Probanden erhielten für ihre Teilnahme an der Studie mehrere Tausend Dollar. Die Allgemeinheit weiß von klinischen Studien, dennoch herrscht ein geringes Bewusstsein darüber, dass die Zahl der Versuchspersonen in der Forschung weit höher ist als die tatsächliche Anzahl der Probanden in klinischen Studien. Manchmal tauchen zwar Meldungen über forschungsbedingte Todesfälle in den Medien auf, aber die wahren Zahlen für Todesfälle in der Forschung insgesamt liegen höher. Da es an einem angemessenen Berichtswesen fehlt, haben selbst Vertreter von Regulierungsbehörden und Fachleute keine Vorstellung vom tatsächlichen Ausmaß an Todesfällen und unerwünschten Nebenwirkungen. Die große Zahl menschlicher Probanden in der Forschung ist ein Auswuchs der durchaus legitimen Forderung nach umfangreicherer und verbesserter Gesundheitsversorgung im Laufe unseres immer länger währenden Lebens. Es gibt keine einzige Organisation, die Aufzeichnungen über das Ausmaß des Missbrauchs von Versuchspersonen in der Forschung in den USA oder anderswo unterhält. Ich schätze, dass es allein in den USA mehr als 20 Millionen Testpersonen gibt, von denen etwa die Hälfte an Medikamentenstudien teilnimmt. Weltweit könnten es über 50 Millionen Probanden sein, von denen wiederum die Hälfte in Medikamentenstudien involviert ist. Diese gigantischen Zahlen stellen für unsere Bürger ebenso wie für unsere Regierung eine riesige Verantwortung dar. Das unmittelbare ethische Problem, dem wir gegenüberstehen, ist der tatsächliche Schaden, der arglosen Probanden durch ein breites Spektrum an Demütigungen, unerwünschten Nebenwirkungen, Verletzungen und Todesfällen zugefügt wird. Viele der Geschädigten sind arm, ungebildet und politisch machtlos. Manche sind auch aufgrund mentaler oder kognitiver Behinderungen in ihrer Fähigkeit beeinträchtigt, ihre informierte Zustimmung zu erteilen oder sie sind das Opfer von Zwang, unzureichender Kontrolle und tief greifenden Interessenskonflikten. Überdies ist die gerechte Verteilung von Risiken und Nutzen zweifelhaft, wenn Probanden vornehmlich aus schutzlosen Teilen der Gesellschaft kommen.", "en": "Serious Harm By Research The media, legislators, and other organizations often raise concerns about human-rights violations and ethical breaches in clinical research. Such cases are legion. Human subjects are allowed to be bitten by 100 mosquitoes that could carry malaria in a study in Brazil. A French doctor performs a face transplant without the benefit of the usual research that would accompany such a high-risk procedure. An 18-year-old subject in a gene therapy trial dies, with numerous lapses in the clinical trial noted after his death. Just months ago, a clinical trial in London that saw the first use of a drug in humans resulted in six healthy subjects becoming violently ill. Two of the volunteers nearly died. The volunteers were paid several thousands of dollars to participate in the trial. The general public is aware of clinical research trials, but there is little awareness that the number of subjects enrolled in research is much larger than the numbers enrolled in clinical trials alone. While some research-related deaths reach the popular media, the actual number of deaths in research is higher. Even regulators and industry experts are not aware of the true numbers of deaths and adverse events, due to the lack of proper reporting. The large numbers of human subjects in research are an outgrowth of the legitimate need for more and better health care throughout our ever-lengthening lifespans. No single entity keeps track of the real extent of the abuse of all human subjects engaged in research either in the United States or worldwide. I estimate that in the US alone, there are more than twenty million subjects, half of whom represent drug trials. Worldwide, this number could exceed fifty million, with about half that number in drug studies. These staggering numbers present an awesome responsibility for our citizens and our governments alike. The immediate ethical issue facing us is the real harm inflicted on unsuspecting subjects through a vast array of indignities, adverse events, injuries, and death. Many of those who are harmed are poor, uneducated, and politically powerless. Some are impaired in their ability to give informed consent due to mental or cognitive disabilities, or are exposed to coercion, improper monitoring, and pervasive conflicts of interest. Moreover, the justice of the distribution of risks and benefits is questionable when research subjects are concentrated on a vulnerable segment of our society."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Diese neuen Einnahmequellen werden die EU-Prioritäten – darunter die Umstellung auf eine grüne Wirtschaft – erstmals im Haushalt des Blocks verankern. Obwohl die Steuer noch nicht beschlossen ist, beeinflusst sie die Entscheidungen der politischen Entscheidungsträger und Unternehmen der EU-Handelspartner schon heute. So planen die Türkei und Indonesien, Kohlenstoffsteuern einzuführen, um die Auswirkungen des CBAM auf ihre Volkswirtschaften abzumildern. Die Türkei wäre stark vom CBAM betroffen, weil 41 % ihrer Exporte auf die EU entfallen. Indonesien exportiert Palmöl und Chemikalien im Wert von mehreren Milliarden Euro in die EU – Waren, die unter eine ausgeweitete Grenzabgabe fallen würden. Die Einführung eines nationalen Kohlenstoffpreises ermöglicht es beiden Ländern, den CBAM ganz oder teilweise zu vermeiden und die Steuereinnahmen zu behalten, statt sie an die EU abzuführen. Einige in Branchen wie Computerhardware tätige EU-Unternehmen überlegen derweil, ihre Fertigung vor Einführung des CBAM in die EU zurückzuverlagern. Ihr Hauptmotiv spiegelt weniger die Höhe der Steuer wider als die voraussichtliche Komplexität, den bürokratischen Aufwand und die mangelnde Berechenbarkeit des Systems. Es ist für die Unternehmen einfacher und billiger, ihre Produktion in die EU zurückzuverlegen und die administrativen Hürden, die der CBAM hervorbringen könnte, zu vermeiden. Derartige Verlagerungen werden ein Gewinn für die Wirtschaft der EU und die Umwelt sein. Und Russlands Invasion der Ukraine könnte die Bemühungen der EU, wirtschaftlich autarker zu werden, noch beschleunigen – nicht zuletzt durch Verringerung der Abhängigkeit der EU von energieintensiven Importen russischen Eisens und Stahls. Die Entwicklungsländer jedoch, die häufig auf Fertigungsprodukte angewiesen sind, dürften angesichts der Rückwanderung von Unternehmen in die EU einen Abfluss an wirtschaftlicher Aktivität erleben. Statt nur die Verlagerung von CO2-Emissionsquellen zu bekämpfen und es den Entwicklungsländern zu überlassen, sich anzupassen, so gut sie können, sollte die EU einen Teil der Einnahmen aus dem CBAM nutzen, um eine gerechte Umstellung auf eine grüne Wirtschaft in den ärmeren L��ndern zu fördern. Es ist weder einfach noch preiswert, energieintensive Waren wie Zement und Stahl zu dekarbonisieren. Doch könnte die EU negative Dominoeffekte für die Entwicklungsländer vermeiden – nicht nur, indem sie einkommensschwächeren Länder Zeit gewährt, eigene Kohlenstoffsteuern einführen (was angesichts von deren begrenzten administrativen Fähigkeiten in diesem Bereich eine Herausforderung sein wird), sondern auch, indem sie diejenigen Länder unterstützt, die bei der Senkung ihrer Emissionen am meisten Hilfe benötigen. Eine derartige Unterstützung ließe sich leisten, indem man Ressourcen und Technologie zur Steigerung der Effizienz der industriellen Abläufe Verfügung stellt, Erneuerbare-Energie-Projekte finanziert und die ärmsten Länder wo nötig vom CBAM befreit.", "en": "These new sources of revenue will embed EU priorities – including the green transition – in the bloc’s budget for the first time. Though not yet approved, the proposed tax is already influencing the decisions of policymakers and companies in the EU’s trading partners. For example, Turkey and Indonesia plan to introduce carbon taxes to mitigate the CBAM’s effects on their economies. Turkey is highly exposed, because the EU accounts for 41% of its exports. Indonesia exports billions of euros’ worth of palm oil and chemicals to the EU – goods that could fall under a broader border tax. Adopting a domestic carbon price will allow them to avoid some or all of the CBAM and keep the tax revenues instead of transferring them to the EU. Meanwhile, some EU-based companies in industries such as computer hardware are looking to reshore manufacturing operations ahead of the CBAM’s introduction. Their main motive does not reflect the cost of the tax so much as the likely complexity, bureaucracy, and unpredictability of the system. It is easier and cheaper for companies to relocate production to the EU and avoid the administrative hurdles that the CBAM could create. Such shifts will be a win for the EU’s economy and the environment. And Russia’s invasion of Ukraine could accelerate the EU’s efforts to achieve greater economic self-sufficiency, not least by reducing its dependence on energy-intensive imports of Russian iron and steel. But developing economies, which often depend on manufactured products, will likely experience an outflow of activity as firms relocate to the EU. Rather than addressing only carbon leakage and leaving developing countries to adapt as best they can, the EU should allocate part of the revenue from the proposed CBAM to help foster a just green transition for poorer countries. It is not easy or cheap to decarbonize energy-intensive goods like cement and steel. But the EU could prevent negative knock-on effects for developing economies – not only by waiting for lower-income countries to introduce their own carbon taxes (which will be a challenge given their limited administrative capability in the field), but also by supporting those that need the most help to reduce their emissions. Such support could be provided by dedicating resources and technology to improve the efficiency of industrial processes, financing renewable energy projects, and exempting the poorest countries from the CBAM where necessary."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Das globale Eigenheim Von allen Investitionen sind Eigenheime am stärksten an einen bestimmten Ort gebunden und damit auf Gedeih oder Verderb den lokalen wirtschaftlichen Bedingungen unterworfen. Auf unseren Fernsehern verfolgen wir zwar blitzschnell weltweite Entwicklungen, aber unser Eigenheimmarkt, der fast ausschließlich in den Händen lokaler Amateure liegt, bleibt in unserem Hinterhof verankert. Das könnte sich allerdings bald ändern. Innerhalb eines Monats wird die Produktbörse Chicago Mercantile Exchange (CME) in Zusammenarbeit mit meinem Unternehmen MacroMarkets sowie mit Fiserv und Standard & Poor’s Futures und Optionskontrakte auf die Eigenheimpreise in zehn US-amerikanischen Städten auf den Markt bringen. Die Grundlage dieser Kontrakte bilden die S&P/Case-Shiller-Immobilienpreisindizes – eine Weiterentwicklung jener wissenschaftlichen Arbeit, die mein Kollege Karl Case und ich vor fast zwanzig Jahren leisteten. Wir haben uns viele Jahre für Immobilienfutures engagiert, aber bis jetzt wollte keine Börse einen Futuresmarkt auf Basis derartiger Indizes schaffen. Die Futuresmärkte werden es Anlegern auf der ganzen Welt ermöglichen, durch den Kauf von Anteilen indirekt in US-amerikanische Eigenheime zu investieren. Ein Anleger in Paris, Rio de Janeiro oder Tokio kann also in New York, Los Angeles und Las Vegas in Eigenheime investieren, die von ihren Eigentümern bewohnt werden. Aufgrund eines grundlegenden Prinzips der Finanztheorie – der „Diversifikation“ oder „Risikostreuung“ – kann man davon ausgehen, dass das Interesse an den neuen Kontrakten durchaus hoch sein wird.", "en": "The Global Home Homes are the most local of investments, rooted to a particular place like a tree, and thus thriving or withering in response to local economic conditions. The whole world flashes by on our television screens, but the market for our homes, which is comprised almost entirely of local amateurs, remains grounded right there in our own backyard. Soon, however, this could all change. Within a month, the Chicago Mercantile Exchange (CME), in collaboration with my company, MacroMarkets, as well as Fiserv and Standard & Poor’s, will launch futures and options contracts on home prices in ten cities in the United States. The contracts will be settled on the S&P/Case-Shiller Home Price Indices, which developed out of academic work that my colleague Karl Case and I pioneered almost twenty years ago. For many years we have been campaigning for housing futures, but no exchange wanted to use such indices to create a futures market until now. The futures markets on home prices will allow investors around the world to invest in US homes indirectly, by buying interests in them through these markets. An investor in Paris, Rio de Janeiro, or Tokyo will be able to invest in owner-occupied homes in New York, Los Angeles, and Las Vegas. A fundamental principle of financial theory – “diversification” or “risk spreading” – implies that interest in the new contracts will be high."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Saudi-Arabien gegen den Arabischen Frühling PRINCETON – Saudi-Arabien wird vielfach als Hauptakteur der Gegenrevolution gegen die Aufstände des Arabischen Frühlings betrachtet. In Wirklichkeit ist die Reaktion des Königreichs konservativ, da seine Innen- und Außenpolitik seit langer Zeit auf “Stabilität” ausgerichtet ist. Die Saudis möchten nicht, dass gegnerische Kräfte, darunter Feinde wie Iran und Al Kaida, im Nahen Osten an Einfluss gewinnen. Einige der älteren Saudi-Führer haben bereits Ähnliches erlebt. Durch die vom Ägypten des Gamel Nasser ausgelösten nationalistischen Revolutionen der 1950er und 1960er Jahre wurde das saudische Herrscherhaus beinahe gestürzt. Trotzdem scheinen die Saudi-Prinzen heute zu erkennen, dass sich im Nahen Osten etwas grundlegend geändert hat: Die jüngere Generation von Arabern ist nicht mehr bereit, unverantwortliche, korrupte und brutale Regierungen hinzunehmen. Saudi-Arabien, ein selbst ernanntes Bollwerk des islamischen Konservatismus, wo eine Demokratie des Volkes nie als rechtmäßige Staatsform anerkannt wurde, hat sich in einigen Bereichen aggressiver verhalten als in anderen. Innenpolitisch hat die königliche Familie schnell hart durchgegriffen und öffentliche Demonstrationen sowie zivilen Ungehorsam verboten. In der traditionellen Interpretation des Islam im Königreich wird politische Legitimität in Begriffen der richtigen Anwendung islamischer Gesetze durch den Herrscher bestimmt. Im Gegenzug sind ihm die Untertanen im Rahmen des religiösen Gesetzes der Scharia zu Gehorsam verpflichtet. Eventuelle abweichende Meinungen müssen dem Herrscher grundsätzlich privat in Form wohlmeinender Ratschläge mitgeteilt werden. Öffentliche Äußerungen von Protest werden als mit dem Islam unvereinbar gesehen, da sie Spaltung fördern und öffentliche Unruhe hervorrufen. Der höchste Rat islamischer Gelehrter der Saudis hat kürzlich Demonstrationen für grundsätzlich unislamisch erklärt. Mit der Möglichkeit von Massendemonstrationen am 11. März konfrontiert – der auf einer Facebook-Seite als Tag des Zorns bezeichnet wurde – haben die Saudi-Führer diese Regel durch Einsatz großer Mengen von Sicherheitskräften umgesetzt. Außerdem haben sie die Schiiten-Karte gespielt, einen entscheidenden Trumpf in Saudi-Arabien, wo eine sunnitische Mehrheit herrscht. Die Herrscher behaupteten, dass die öffentlichen Proteste in der Region durch den schiitischen Iran koordiniert seien und sich auf sektiererische Weise gegen die Sunniten richteten. Auch die Angst vor Chaos wie in Libyen, Syrien und dem Jemen spielte der königlichen Familie in die Hände. Das saudische Herrscherhaus hat historisch eine führende Rolle in Arabien inne, und seine Dauerhaftigkeit hängt von seiner Fähigkeit ab, Stabilität zu garantieren. Zur Beruhigung im Land haben auch massive staatliche Subventionen beigetragen.", "en": "Saudi Arabia vs. the Arab Spring PRINCETON – Saudi Arabia is widely perceived as leading the counter-revolution against the Arab Spring uprisings. In reality, the Kingdom’s response is centered, as its foreign and domestic policy has long been, on “stability.” The Saudis don’t want anti-Saudi forces, including such enemies as Iran and Al Qaeda, to increase their influence in the Middle East. Some of the older Saudi leaders have seen this movie before. The nationalist revolutions of the 1950’s and 1960’s, inspired and galvanized by Gamel Nasser’s Egypt, nearly toppled the House of Saud. Nonetheless, today’s Saudi princes appear to recognize that something has genuinely changed in the Middle East: The younger generation of Arabs is no longer prepared to accept unaccountable, corrupt, and brutal governments. Saudi Arabia, a self-proclaimed bulwark of Islamic conservatism, where popular democracy has never been considered a legitimate form of rule, has been more aggressive in some arenas than in others. Domestically, the royal family struck quickly, adopting a ban on public demonstrations and acts of civil disobedience. The Kingdom’s traditional interpretation of Islam construes political legitimacy in terms of a ruler’s proper application of Islamic law. In return, his subjects owe him obedience within the constraints of Sharia religious law. Dissent, should it arise, must always take the form of well-intentioned advice given to the ruler in a private setting. Public demonstrations of dissent are regarded as contrary to Islam, because they foster divisiveness and lead to civil strife. The highest council of Saudi religious scholars recently declared demonstrations to be categorically un-Islamic. Confronted with the possibility of mass demonstrations on March 11 – the so-called Day of Rage on a Facebook page – the Saudi rulers enforced that ruling by deploying massive numbers of security forces in the streets. They also played the Shia card, an effective trump in Sunni-majority Saudi Arabia. The rulers argued that public protests throughout the region were being orchestrated by Shia Iran, and were anti-Sunni and sectarian. The threat of chaos, evident now in Libya, Syria, and Yemen, also weighed in the royal family’s favor. The House of Saud has a long historical claim on rule in Arabia, and its promise of stability remains key to its durability. A massive government subsidy package also accounted for domestic calm."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Ein technisch versierter Angreifer kann den Ausgangspunkt des Angriffs durch mehrere Remote-Server tarnen. Selbst bei vielen „Sprüngen“ von einem Server zum anderen ist der Ausgangspunkt forensisch zu ermitteln, doch ist hierfür häufig viel Zeit erforderlich. So wurde für einen Cyber-Angriff, bei dem 2014 bei JPMorgan Chase 76 Millionen Kundenadressen gestohlen wurden, weithin Russland verantwortlich gemacht; 2015 jedoch konnte das US-Justizministerium eine raffinierte Verbrecherbande als Täter ausmachen, die von zwei Israelis und einem Amerikaner mit Wohnsitzen in Moskau und Tel Aviv angeführt wurde. Allerdings geht es bei der Zuordnung um eine relative Sicherheit. Trotz der Gefahren falscher Fährten und der Schwierigkeit, eine sofortige, qualitativ hochwertige Zuordnung zu gewährleisten, die „gerichtsfest“ wäre, ist häufig eine ausreichend sichere Zuordnung möglich, um eine Abschreckung zu erlauben. So versuchten die USA nach dem Angriff auf SONY Pictures 2014 zunächst, die Mittel, dank derer sie den Angriff auf Nordkorea zurückführten, geheimzuhalten; daher wurde ihnen mit weit verbreiteter Skepsis begegnet. Innerhalb weniger Wochen jedoch wurde an die Presse durchgestochen, dass die USA Zugriff auf nordkoreanische Netze hätten. Die Skepsis schwand, allerdings auf Kosten Offenlegung einer sensiblen Informationsquelle. Eine schnelle und sichere Zuordnung ist häufig schwierig und teuer, aber nicht unmöglich. Und nicht nur die Regierungen verbessern ihre diesbezüglichen Fähigkeiten, sondern es beteiligen sich zunehmend Unternehmen aus der Privatwirtschaft an diesem Spiel, und ihre Teilnahme senkt die Kosten, die sich für Staaten aus der Offenlegung sensibler Quellen ergeben. Bei vielen Situationen geht es um die relative Sicherheit der Zuordnung, und mit Verbesserung der diesbezüglichen Forensik durch Fortschritte bei der Technologie könnte die Abschreckungswirkung zunehmen. Zudem sollten sich Analysten bei der Bewertung der Abschreckung im virtuellen Raum nicht auf die traditionellen Instrumente der Bestrafung und Verhinderung allein stützen. Man sollte auch der Abschreckung durch wirtschaftliche Verflechtungen und durch Normen Aufmerksamkeit schenken. Wirtschaftliche Verflechtungen können für ein wichtiges Land wie China die Kosten-Nutzen-Kalkulation ändern: Die Auswirkungen eines Angriffs auf das US-Stromnetz etwa könnten der chinesischen Volkswirtschaft schaden. Bei einem Staat wie Nordkorea dagegen, der nur schwach an die Weltwirtschaft angebunden ist, wirken sich derartige Verflechtungen vermutlich kaum aus. Es ist unklar, inwieweit Verflechtungen nichtstaatliche Akteure beeinflussen. Einige könnten wie Parasiten leiden, wenn sie ihren Träger töten, aber anderen sind derartige Effekte möglicherweise egal. Was Normen angeht, so sind wichtige Staaten übereingekommen, dass ein Cyber-Krieg unter das Kriegsvölkerrecht fällt, das die Unterscheidung zwischen militärischen und zivilen Zielen sowie die Verhältnismäßigkeit in Bezug auf die Folgen vorschreibt.", "en": "A sophisticated attacker can hide the point of origin behind the false flags of several remote servers. While forensics can handle many “hops” among servers, it often takes time. For example, an attack in 2014 in which 76 million client addresses were stolen from JPMorgan Chase was widely attributed to Russia. By 2015, however, the US Department of Justice identified the perpetrators as a sophisticated criminal gang led by two Israelis and an American citizen who lives in Moscow and Tel Aviv. Attribution, however, is a matter of degree. Despite the dangers of false flags and the difficulty of obtaining prompt, high-quality attribution that would stand up in a court of law, there is often enough attribution to enable deterrence. For example, in the 2014 attack on SONY Pictures, the United States initially tried to avoid full disclosure of the means by which it attributed the attack to North Korea, and encountered widespread skepticism as a result. Within weeks, a press leak revealed that the US had access to North Korean networks. Skepticism diminished, but at the cost of revealing a sensitive source of intelligence. Prompt, high-quality attribution is often difficult and costly, but not impossible. Not only are governments improving their capabilities, but many private-sector companies are entering the game, and their participation reduces the costs to governments of having to disclose sensitive sources. Many situations are matters of degree, and as technology improves the forensics of attribution, the strength of deterrence may increase. Moreover, analysts should not limit themselves to the classic instruments of punishment and denial as they assess cyber deterrence. Attention should also be paid to deterrence by economic entanglement and by norms. Economic entanglement can alter the cost-benefit calculation of a major state like China, where the blowback effects of an attack on, say, the US power grid could hurt the Chinese economy. Entanglement probably has little effect on a state like North Korea, which is weakly linked to the global economy. It is not clear how much entanglement affects non-state actors. Some may be like parasites that suffer if they kill their host, but others may be indifferent to such effects. As for norms, major states have agreed that cyber war will be limited by the law of armed conflict, which requires discrimination between military and civilian targets and proportionality in terms of consequences."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Es ist klar, dass der beharrliche Mueller Manafort durch Druck dazu bewegt hat, zu kooperieren, um einen kostspieligen zweiten Prozess zu vermeiden. Trump hatte angedeutet, dass er Manafort begnadigen könnte, aber erhielt dann den Rat – dem er zur Abwechslung einmal zuhörte –, dass es, wenn er dies vor den Zwischenwahlen im November täte, katastrophale Folgen für die Republikaner und damit auch für ihn selbst hätte. Manafort kalkulierte anscheinend, dass er auch später nicht auf eine Begnadigung setzen könne – was wäre, wenn Trump dann selbst rechtlich in ernster Bedrängnis stecken würde? – und dass er sich zudem keinen zweiten Prozess leisten könne. Seine Absprache mit Mueller kostet ihn die meisten seiner Immobilien und dutzende Millionen von Dollars, aber er war bereit, die enormen finanziellen Verluste zu akzeptieren, um die Möglichkeit zu vermeiden, den Rest seines Lebens im Gefängnis zu verbringen. Abgesehen von einer Verringerung seiner potenzellen Gefängnisstrafe (auf einen unbekannten Umfang) wollte Manafort außerdem eine Vereinbarung, die die Sicherheit seiner Familie garantieren würde. Schließlich würde er Muellers Staatsanwälten Informationen über einige Präsident Wladimir Putin nahestehende russische Oligarchen geben – Leute, die mit Verrätern nicht gerade zimperlich umgehen. Was die Sache für Trump noch verschlimmert, ist, dass sein langjähriger Anwalt Michael Cohen ebenfalls zugestimmt hat, mit der Staatsanwaltschaft zu kooperieren. Cohen weiß eine Menge über Trumps vergangene Geschäftspraktiken und hat zugegeben, dass er Zahlungen an Frauen organisiert habe, mit denen Trump Sex hatte (auch wenn Trump das nicht zugegeben hat), um ihr Schweigen vor der Präsidentschaftswahl zu erkaufen. Auch dies setzt Trump der Gefahr der Strafverfolgung aus.", "en": "It’s clear that the relentless Mueller pressured Manafort into cooperating to avoid a second costly trial. Trump had dropped hints that he would pardon Manafort, but he was advised – and for once, he listened – that to do so before November’s midterm congressional elections would be catastrophic for the Republicans and therefore him. Manafort apparently calculated that he could neither bet on a pardon later – what if Trump himself was in serious legal danger by then? – nor afford another trial. His plea deal with Mueller strips him of most of his properties and tens of millions of dollars, but he was willing to accept huge financial losses to avoid the possibility of spending the rest of his life in prison. Aside from having his potential prison sentence reduced (to an unknown amount), Manafort also wanted an arrangement that would keep his family safe. After all, he would be giving Mueller’s prosecutors the goods on some Russian oligarchs close to President Vladimir Putin – folks who are not particularly gentle toward people who betray them. Making matters worse, Trump’s longtime attorney, Michael Cohen, has also agreed to cooperate with prosecutors. Cohen knows a great deal about Trump’s previous business practices and has revealed that he arranged to pay women with whom Trump had sex (though he hasn’t admitted it) for their silence before the presidential election. This, too, has put Trump in legal jeopardy."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "»Gut, ein Naturspiel«, sagte Hans Castorp. »Aber doch nicht nur ein Naturspiel, nicht nur Fopperei. Denn da diese Leute Schauspieler sind, müssen sie ja Talent haben, und das Talent ist selbst über Dummheit und Gescheitheit hinaus, es ist selbst ein Lebenswert. Mynheer Peeperkorn hat auch Talent, sagen Sie, was Sie wollen, und damit steckt er uns in die Tasche. Setzen Sie in eine Ecke eines Zimmers Herrn Naphta und lassen Sie ihn einen Vortrag über Gregor den Großen und den Gottesstaat halten, höchst hörenswert, – und in der andern Ecke steht Peeperkorn mit seinem sonderbaren Mund und seinen hochgezogenen Stirnfalten und sagt nichts als ›Durchaus! Erlauben Sie mir – Erledigt!‹ – Sie werden sehen, die Leute werden sich um Peeperkorn versammeln, alle um ihn, und Naphta wird ganz allein dasitzen mit seiner Gescheitheit und seinem Gottesstaat, obgleich er sich dermaßen deutlich ausdrückt, daß es einem durch Mark und Pfennig geht, wie Behrens zu sagen pflegt …« Er antwortete: »Neu? Du bist bewandert in meiner Toilette?«", "en": "“Very good, a freak of nature,” said Hans Castorp. “But not alone a freak of nature, not simply a hoax. For since these people are actors, they must have a gift, and the gift itself is beyond cleverness and stupidity , it is after all a value. Mynheer Peeperkom has a gift, say what you like; and thus it is he can stick us all in his pocket. Put Herr Naphta in one corner of the room, and let him deliver a discourse on Gregory the Great and the City of God —it would be highly worth listening to—and put Mynheer Peeperkorn in the other, with his extraordinary mouth and the wrinkles on his forehead, and let him not say a word except ‘By all means—capital—settled, ladies and gentlemen!’ You will see everybody gather round Peeperkorn, and Herr Naphta will be sitting there alone with his cleverness and his City of God, though he may be uttering such penetrating wisdom that it pierces through marrow and cucumber, as Behrens says—” He replied: “No, I bade him adieu up here, before they shut him away, when he had begun to smile in his beard. “New? So you are acquainted with my wardrobe?”"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Diese Lehre haben wir verinnerlicht. Auch die Institutionen haben geholfen. Nach Verabschiedung des amerikanischen Smoot-Hawley-Zolltarifs 1930 errichteten viele Länder nach der Methode „Wie du mir, so ich dir“ rauschhaft Handelsbarrieren, ohne dass es Regeln gab, die ihr Verhalten einschränkten. Die Architekten der globalen Nachkriegsordnung schlossen daher 1947 das Allgemeine Zoll- und Handelsabkommen (GATT), das derartige Regeln enthält – wie es auch die Welthandelsorganisation (WTO) tut, die GATT 1995 integrierte und ausweitete. Tatsächlich hat sich in der derzeitigen Krise kein Land den WTO-Regeln widersetzt. Natürlich hätten wir trotz allem dem Druck nach protektionistischen Maßnahmen nachgeben können, insbesondere da die WTO-Regeln die Möglichkeit einer derartigen Reaktion offen lassen. So erlauben etwa die gebundenen Zölle (d.h. vereinbarten Obergrenzen) den Ländern, ihre häufig niedrigeren tatsächlichen Zölle ohne Auflagen anzuheben. Was den Ausbruch WTO-konformer Handelskriege verhindert hat, ist die geänderte Struktur der Weltwirtschaft, die starke antiprotektionistische Interessen geschaffen hat. Als daher der US-Kongress die so genannten „Buy America“-Bestimmungen für das öffentliche Beschaffungswesen verabschiedete, setzten sich viele US-Unternehmen, wie etwa Boeing, Caterpillar und General Electric – die sämtlich Vergeltungsmaßnahmen auf ihren Auslandsmärkten befürchteten – erfolgreich für eine Abmilderung des Gesetzes ein. Die Doha-Runde müsste eigentlich von einigen dieser fundamentalen Kräfte, die dem offenen Handel nützen und den Protektionismus hemmen, profitieren. Tatsächlich ist es gängige Meinung, dass die Bürger während einer Depression risikoscheu werden und keine Liberalisierung unterstützen. Heute jedoch, da sich viele Menschen bewusst sind, dass ihre Arbeitsplätze vom Handel in einer eng verzahnten Weltwirtschaft abhängig sind, zeigen Meinungsumfragen in den USA und anderswo, dass eine Mehrheit weiterhin den Freihandel unterstützt. Während die Unterhändler der Doha-Runde viele wichtige Fragen geregelt haben, kamen die abschließenden Verhandlungen im vergangenen Jahr zum Erliegen. Die Gründe hierfür waren die Weigerung Amerikas, seine Agrarsubventionen weiter zu senken, sowie des Beharrens Indiens auf besonderen Sicherungen, die verhindern sollten, dass seine Millionen von Subsistenzbauern auf unfaire Weise der subventionierten US-Konkurrenz ausgesetzt würden. Heute ist aufgrund der innenpolitischen Entwicklungen in den USA und Indien Amerika das einzig verbleibende Hindernis, das den Weg zum Fortschritt versperrt. Die letzten Wahlen in Indien haben die dortige Kongresspartei von ihrer Koalition mit den handelsfeindlichen Kommunisten befreit und daher den Spielraum des handelsfreundlichen Ministerpräsidenten Manmohan Singh erhöht. Die letzten Wahlen in den USA jedoch haben eine demokratische Kongressmehrheit eingeläutet, die den den Handel fürchtenden Gewerkschaften verpflichtet ist und daher dem handelsfreundlichen Präsidenten Barack Obama Beschränkungen auferlegt.", "en": "This lesson has been well learned. Institutions have also helped. Following the passage of America’s Smoot-Hawley Tariff in 1930, countries raised trade barriers in a tit-for-tat frenzy, with no rules to constrain their behavior. The architects of the postwar global order therefore established the General Agreement on Tariffs and Trade (GATT) in 1947, which embodied such rules – as does the World Trade Organization, which absorbed and expanded the GATT in 1995. Indeed, no country has defied WTO rules in the current crisis. Of course, we might still have yielded to pressure for protectionist measures, especially as WTO rules leave open the possibility of such a response. Thus, for instance, bound tariffs (i.e., agreed ceilings) allow countries to raise actual tariffs, which are often lower, without restraint. What has prevented the eruption of WTO-compliant trade wars has been the changed structure of the world economy, which has created strong anti-protectionist interests. Thus, when the United States Congress enacted “Buy America” provisions for public procurement, many US firms, such as Boeing, Caterpillar, and General Electric – all fearing retaliation in their foreign markets – lobbied successfully to moderate the legislation. The Doha Round ought to profit from some of these fundamental forces that favor open trade and impede protectionism. Indeed, conventional wisdom holds that, during a depression, citizens become risk-averse and will not support liberalization. But, with many people now aware that their jobs depend on trade in a closely integrated world economy, polls in the US and elsewhere show continued majority support for free trade. While the Doha negotiators have settled many important issues, the final negotiations first stalled last year, owing to America’s refusal to cut its agricultural subsidies further and India’s insistence on special safeguards to prevent exposing its millions of subsistence farmers to unfairly subsidized US competition. Today, domestic politics in the US and India has left America as the only stumbling block to progress. The last election freed India’s Congress Party of its coalition with the Communists, who opposed trade, and thus increased the flexibility of pro-trade Prime Minister Manmohan Singh. But the last election in the US ushered in a Democratic congressional majority that is indebted to trade-fearing unions, thus constraining the pro-trade President Barack Obama."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Eine Anpassung bei der Berechnung der Pro-Kopf-Emissionen würde er aber doch erfordern. Was konsumiert wird ist ebenso wichtig wie die Art seiner Produktion; daher wird man zu einem gewissen Grad den in Importwaren eingebetteten Anteil an Emissionen berücksichtigen müssen; diese müssen dann zu den Emissionen des Importeurs hinzugezählt und von denen des Exporteurs abgezogen werden. Zudem würden die meisten Experten einen GKA von zehn Dollar als zu niedrig einschätzen. Doch ist es wichtig, klein anzufangen, um das Programm zum Laufen zu bringen und eventuelle Anlaufprobleme auszubügeln. Danach kann der GKA problemlos im Einvernehmen angehoben werden (oder verringert werden, falls es einen wundersamen Durchbruch bei emissionsmindern Technologien geben sollte). Doch um nach einem anfänglichen Kalibrierungszeitraum Unsicherheit zu vermeiden, sollten Änderungen nur etwa alle fünf Jahre in Betracht gezogen werden. Was ist mit Alternativvorschlägen, die globale Auswirkungen haben? Einige industrialisierte Länder planen, eine nationale Kohlenstoffsteuer im Verbund mit einer Grenzausgleichsabgabe einzuführen, die auf Waren aus Ländern ohne eigene Kohlenstoffsteuer faktisch denselben Steuersatz aufschlägt. Die Grenzausgleichsabgaben könnten andere Länder veranlassen, eigene Kohlenstoffsteuern einzuführen, aber die Fairness würden sie mit Sicherheit nicht steigern. Sie würden es den großen Importnationen im Gegenteil ermöglichen, armen exportierenden Ländern ihre bevorzugten Steuern aufzuzwingen, und könnten als Trojanisches Pferd für Protektionismus dienen. Natürlich werden die Bürokraten, die die internationalen Konferenzen dominieren, diesen Vorschlag als „interessant, aber allzu simpel“ (oder mit ähnlichen Formulierungen) zu verwerfen suchen.", "en": "But it would require one adjustment in how per capita emissions are computed. What is consumed is as important as how it is produced, so there will need to be some accounting for the portion of emissions embedded in imported goods; these will need to be added to the importer’s emissions tally and subtracted from the exporter’s. Also, most experts would regard a $10 GCI as too low. But the point is to start small in order to get the scheme going and iron out the kinks. After that, the GCI can easily be raised by common agreement (or reduced, if there were some miraculous breakthrough in emissions-reduction technology). But to avoid creating uncertainty after an initial period of calibration, changes might be considered only every five years or so. What about alternative proposals that have global effects? Some industrialized countries plan to impose a domestic carbon tax alongside a border-adjustment tax, effectively applying the same tax rate to goods coming in from countries that do not have a carbon tax. The border taxes might push other countries to impose their own carbon taxes, but it certainly would not improve fairness. On the contrary, they would let large importing countries impose their tax preferences on poor exporting countries and might serve as a Trojan horse for protectionism. To be sure, the bureaucrats who dominate international meetings will want to dismiss this proposal as “interesting but simplistic” (or words to that effect)."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Und sie wollen den Einfluss des großen Geldes auf die Politik einschränken. All dies sind zentrale Positionen von Sanders, die in Europa zum Alltag gehören. Und trotzdem wundern sich die verblüffte Wall-Street-Elite und ihre Lieblingsexperten jedes Mal, wenn Sanders eine Vorwahl gewinnt, darüber, dass ein „Extremist“ wie er überhaupt Stimmen bekommt. Einen guten Einblick in die Ahnungslosigkeit der Wall Street bekommt man durch ein aktuelles Interview der Financial Times mit Lloyd Blankfein, dem ehemaligen CEO von Goldman Sachs. Blankfein, ein Milliardär, der jedes Jahr zig Millionen Dollar verdient, meint, er sei nicht reich, sondern lediglich „wohlhabend“. Noch verrückter ist, dass er das wirklich glaubt. Allerdings ist Blankfein nur ein Milliardär im niedrigen einstelligen Bereich – in einer Zeit, in der über 50 Amerikaner jeweils 10 Milliarden Dollar oder mehr besitzen. Wie reich man sich fühlt, hängt nun mal vom eigenen Umfeld ab. Dies führt allerdings dazu, dass die Elite (und deren Medien) das Leben der meisten Amerikaner in schockierendem Maße missachtet. Entweder wissen sie nicht oder sie kümmern sich nicht darum, dass zig Millionen Amerikaner keine Krankenversicherung haben; dass jedes Jahr etwa 500.000 Menschen durch medizinische Behandlungskosten in den Bankrott getrieben werden; dass einer von fünf US-Haushalten kein oder ein negatives Vermögen hat; und dass fast 40% der Bürger gerade eben ihre Grundbedürfnisse erfüllen können. Die 44 Millionen Amerikaner, die Schulden aus ihrer Studienzeit in Höhe von insgesamt 1,6 Billionen Dollar haben – ein Phänomen, das in anderen Industriestaaten fast unbekannt ist – werden von der Elite kaum beachtet. Und während die Aktienmärkte gestiegen sind und die Elite sich daran bereichert, steigen gleichzeitig die Selbstmordraten und die Anzahl anderer „Todesfälle aus Verzweiflung“ (wie Überdosen von Opiaten), weil die Arbeiterklasse immer mehr in finanzieller und psychologischer Unsicherheit versinkt. Ein Grund dafür, dass die Geldelite diese grundlegenden Tatsachen nicht erkennt, ist, dass sie schon lang nicht mehr zur Verantwortung gezogen wurde. Spätestens seit Präsident Ronald Reagan 1981 ins Amt kam und vier Jahrzehnte der Steuersenkungen, Unterdrückung der Gewerkschaften und anderer Gefälligkeiten für die Superreichen eröffnete, haben die US-Politiker beider Parteien den Reichen in die Hände gespielt. Wie Washington mit der Wall Street kuschelt, lässt sich gut auf einem Foto von 2008 erkennen, das wieder die Runde macht: Donald Trump, Michael Bloomberg und Bill Clinton spielen zusammen Golf. Alle sind eine große, glückliche Familie.", "en": "And they want limits on big money in politics. These are all core Sanders positions, and all are commonplace in Europe. Nonetheless, with each Sanders primary victory, the befuddled Wall Street elite and their favorite pundits puzzle over how an “extremist” like Sanders wins the vote. An insight into Wall Street’s cluelessness is found in a recent Financial Times interview with Lloyd Blankfein, the former CEO of Goldman Sachs. Blankfein, a billionaire who earned tens of millions of dollars each year, argued that he’s merely “well-to-do,” not rich. More bizarrely, he meant it. You see, Blankfein is a low-single-digit billionaire in an era when more than 50 Americans have a net worth of $10 billion or more. How rich one feels depends on one’s peer group. The result, however, is the elite’s (and the elite media’s) shocking disregard for the lives of most Americans. They either don’t know or don’t care that tens of millions of Americans lack basic health-care coverage and that medical expenses bankrupt around 500,000 each year, or that one in five US households has zero or negative net worth and that nearly 40% struggle to meet basic needs. And the elite hardly take notice of the 44 million Americans burdened by student debt totaling $1.6 trillion, a phenomenon essentially unknown in other developed countries. And while stock markets have soared, enriching the elites, suicide rates and other “deaths of despair” (such as opioid overdoses) have also soared, as the working class has fallen further into financial and psychological insecurity. One reason the elites don’t notice these basic facts is that they haven’t been held to account for a long time. US politicians of both parties have been doing their bidding at least since President Ronald Reagan took office in 1981 and ushered in four decades of tax cuts, union busting, and other perks for the super-rich. The coziness of Wall Street and Washington is well captured in a 2008 photo making the rounds again: Donald Trump, Michael Bloomberg, and Bill Clinton are golfing together. It’s one big happy family."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Asiens Klimaoptimisums HONGKONG – In Asien liegt Optimismus in der Luft, die neue „Regionale umfassende Wirtschaftspartnerschaft” hat Hoffnung auf eine Erholung nach der Pandemie und eine Wiederbelebung des Multilateralismus genährt. Noch vielversprechender ist jedoch die wachsende regionale Einigkeit über die Notwendigkeit, etwas gegen den Klimawandel zu tun. Chinas jüngste Ankündigung, bis 2060 Kohlenstoff-neutral zu sein - gefolgt von Plänen Japans, Südkoreas und Hongkongs, bis 2050 Netto-Null-Emissionen eingeführt zu haben -, zeigt, dass Ostasien es mit dem Thema ernst meint. Doch um wirklich etwas zu bewegen, muss das traditionelle asiatische Entwicklungsmodell überdacht werden, das lange Zeit Umweltzerstörung im Interesse der Wachstumsmaximierung toleriert hat. Natürlich ist Chinas Verpflichtung zur Kohlenstoffneutralität bis 2060 ein guter Anfang, allerdings wird sich der Strombedarf auch bis 2050 bereits verdoppeln (ausgehend vom Niveau von 2017). Das Land muss daher dringend seine Anstrengungen zur Verbesserung der Energieeffizienz, zur Einführung grüner und kohlenstoffarmer Energie, zum Ausbau der Energiespeicherung, zum Einsatz von Technologien zur Abscheidung und Sequestrierung von Kohlenstoff und zur Entwicklung eines Rahmens für eine kohlenstoffarme Urbanisierung verstärken. Viele der benötigten Technologien sind bereits verfügbar, und Ostasien ist groß genug, um ihre Kosten auf ein Niveau zu senken, das eine breite Akzeptanz ermöglicht. Darüber hinaus gibt es in einer Zeit hoher Liquidität (der Zentralbanken) und Überkapazitäten keinen Mangel an Finanzmitteln für einen kohlenstoffarmen Übergang in Asien. Die eigentliche Frage ist, wie man die vorhandenen Ressourcen am besten in die richtigen Projekte leitet. Ein nachhaltiges Finanzwesen muss viel stärker gefördert werden. Ostasiatische Unternehmen emittieren bereits mehr grüne Anleihen als in der Vergangenheit, um sich an neue politische Rahmenbedingungen anzupassen (wie z. B. in Hongkong). Aber es gibt mindestens drei Möglichkeiten, diese Anstrengungen noch zu verstärken. Erstens müssen die politischen Entscheidungsträger und andere, die Einfluss auf die Industriestandards haben, es großen und kleinen Unternehmen leichter machen, ihre Umweltbilanz gegenüber Investoren zu präsentieren. Die weltweite Umstellung auf eine einheitliche Kohlenstoffberichterstattung ist ein guter Anfang, gilt aber hauptsächlich für große multinationale Unternehmen, die über die nötigen Kapazitäten verfügen. Es werden noch Offenlegungsrichtlinien benötigt, die für große und kleine Unternehmen gleichermaßen gelten. Hier ist die nachhaltige und grüne Börse (STAGE) der Börse von Hongkong ein Schritt in die richtige Richtung. Zweitens müssen normale Investoren in der Lage sein, Finanzinstrumente, die auf eine kohlenstoffarme Wirtschaft ausgerichtet sind, zu verstehen und zu nutzen.", "en": "Asia’s Climate Optimism HONG KONG – Optimism is in the air in Asia, where the new Regional Comprehensive Economic Partnership has brightened prospects for a post-pandemic recovery and a revival of multilateralism. Even more promising, there is growing regional agreement on the need to address climate change. China’s recent announcement that it will aim for carbon neutrality by 2060 – which was followed by commitments from Japan, South Korea, and Hong Kong to achieve net-zero emissions by 2050 – shows that East Asia is serious about the issue. But truly making a difference will require reconsidering the traditional Asian development model, which has long tolerated environmental degradation in the interest of maximizing growth. While China’s commitment to carbon neutrality by 2060 is a good start, electricity demand is already forecast to double by 2050 (from 2017 levels). It therefore must urgently step up its efforts to improve energy efficiency, adopt green and low-carbon energy, expand energy storage, deploy carbon capture and sequestration technologies, and develop a framework for low-carbon urbanization. Many of the needed technologies are already available, and East Asia has the scale to bring down their cost to a level that would enable widespread adoption. Moreover, at a time of high liquidity (from central banks) and excess capacity, there is no shortage of funding for an Asian low-carbon transition. The real question is how best to channel existing resources to the right projects. The role of sustainable finance must be expanded substantially. East Asian corporations are already issuing more green bonds than in the past, in order to align with new policy frameworks (such as in Hong Kong). But there are at least three ways to scale up these efforts even more. First, policymakers and others with influence over industry standards need to make it easier for companies large and small to present their green credentials to investors. The global shift toward unified carbon reporting is a good start, but it applies mainly to large multinationals with the necessary capacity. Disclosure guidelines that work for big and small enterprises alike are still needed. Here, the Hong Kong Exchanges’ Sustainable and Green Exchange (STAGE) is a step in the right direction. Second, ordinary investors must be able to understand and access financial vehicles geared toward the low-carbon economy."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Der größte Teil des Schattenbankensystems ist verschwunden, und die herkömmlichen Geschäftsbanken sitzen auf billionenschweren Kredit- und Wertpapierverlusten und sind zugleich nach wie vor ernsthaft unterkapitalisiert. Also wird die Kreditverknappung nicht so schnell nachlassen. Fünftens: Die durch hohe Schulden und Ausfallrisiken, ein niedriges Wirtschafts- und damit auch Ertragswachstum sowie anhaltenden deflationären Druck auf die Margen der Unternehmen bedingte schwache Ertragskraft wird der Bereitschaft der Unternehmen, zu produzieren, Mitarbeiter einzustellen und zu investieren, weiter Grenzen setzen. Sechstens: Der wachsende Grad der Staatsverschuldung wird letztlich zu steigenden Realzinsen führen, die private Ausgaben verdrängen und sogar die Fähigkeit einzelner Staaten zur Refinanzierung gefährden. Siebtens: Die Monetarisierung der Haushaltsdefizite wirkt kurzfristig nicht inflationsfördernd, während lustlose Produkt- und Arbeitsmärkte enorme deflationäre Kräfte implizieren. Doch falls die Zentralbanken keine klare Ausstiegsstrategie aus einer Politik finden, die die Geldbasis verdoppelt oder verdreifacht, wird es letztlich entweder zu Preissteigerungen bei den Waren oder einer sonstigen gefährlichen Vermögenswert- oder Kreditblase (oder zu beidem) kommen. Einige kürzlich erfolgte Kursanstiege bei Aktien, Rohstoffen und anderen risikobehafteten Vermögenswerten sind eindeutig liquiditätsbedingt. Achtens: Einige Schwellenmärkte mit schwächeren wirtschaftlichen Rahmendaten werden ggf. nicht in der Lage sein, eine schwere Finanzkrise zu vermeiden – trotz massiver Unterstützung durch den IWF. Und schließlich: Die Rückführung der globalen Ungleichgewichte impliziert, dass sich mit den Leistungsbilanzdefiziten der verschwenderischen Volkswirtschaften (wie den USA und anderen angelsächsischen Ländern) auch die Leistungsbilanzüberschüsse zu viel sparender Länder (China und andere Schwellenmärkte, Deutschland und Japan) verringern. Falls nun die Binnennachfrage in diesen Überschussländern nicht schnell genug wächst, wird die hieraus resultierende fehlende globale Nachfrage – oder, was dem entspricht, der Überschuss bei den globalen Ersparnissen im Verhältnis zu den Investitionsausgaben – eine schwächere Erholung des globalen Wachstums bewirken, und die meisten Volkswirtschaften werden deutlich hinter ihrem Wachstumspotenzial zurückbleiben. Die frischen Triebe der Stabilisierung könnten daher dem welken Unkraut der Stagnation weichen, falls mehrere mittelfristige Faktoren die Fähigkeit der Weltwirtschaft, zu einem nachhaltigen Wachstum zurückzukehren, einschränken. Ohne Beseitigung dieser strukturellen Schwächen wird die Weltwirtschaft in 2010-2011 zwar möglicherweise wachsen, doch mit blutleerem Tempo.", "en": "Most of the shadow banking system has disappeared, and traditional commercial banks are saddled with trillions of dollars in expected losses on loans and securities while still being seriously undercapitalized. So the credit crunch will not ease quickly. Fifth, weak profitability, owing to high debts and default risk, low economic – and thus revenue – growth, and persistent deflationary pressure on companies’ margins, will continue to constrain firms’ willingness to produce, hire workers, and invest. Sixth, rising government debt ratios will eventually lead to increases in real interest rates that may crowd out private spending and even lead to sovereign refinancing risk. Seventh, monetization of fiscal deficits is not inflationary in the short run, whereas slack product and labor markets imply massive deflationary forces. But if central banks don’t find a clear exit strategy from policies that double or triple the monetary base, eventually either goods-price inflation or another dangerous asset and credit bubble (or both) will ensue. Some recent rises in the prices of equities, commodities, and other risky assets is clearly liquidity-driven. Eighth, some emerging-market economies with weaker economic fundamentals may not be able to avoid a severe financial crisis, despite massive IMF support. Finally, the reduction of global imbalances implies that the current-account deficits of profligate economies (the US and other Anglo-Saxon countries) will narrow the current-account surpluses of over-saving countries (China and other emerging markets, Germany, and Japan). But if domestic demand does not grow fast enough in surplus countries, the resulting lack of global demand relative to supply – or, equivalently, the excess of global savings relative to investment spending – will lead to a weaker recovery in global growth, with most economies growing far more slowly than their potential. So, green shoots of stabilization may be replaced by yellow weeds of stagnation if several medium-term factors constrain the global economy’s ability to return to sustained growth. Unless these structural weaknesses are resolved, the global economy may grow in 2010-2011, but at an anemic rate."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "»Das haben Sie dankenswert richtig unterschieden und angeordnet«, sagte Hans Castorp. »Vierzehntes?« versicherte er sich … »Dreizehnhundertsoundso? Ja, das ist das Mittelalter, wie es im Buche steht, ich erkenne gewissermaßen die Vorstellung darin wieder, die ich mir in letzter Zeit vom Mittelalter gemacht habe. Ich wußte eigentlich nichts davon, ich bin ja ein {594}Mann des technischen Fortschritts, soweit ich überhaupt in Frage komme. Aber hier oben ist mir die Vorstellung des Mittelalters verschiedentlich nahe gebracht worden. Die ökonomistische Gesellschaftslehre gab es damals noch nicht, soviel ist klar. Wie hieß der Künstler denn wohl?« Ein Mann in Livree, mit Tressenmütze, sah zu, wie sie einander – der junge Ziemßen in militärischer Haltung – rasch und ein bißchen verlegen die Hände schüttelten, und kam dann heran, um sich Hans Castorps Gepäckschein auszubitten; denn er war der Concierge des Internationalen Sanatoriums »Berghof« und zeigte sich willens, den großen Koffer des Gastes vom Bahnhof »Platz« zu holen, indes die Herren direkt mit dem Wagen zum Abendbrot fuhren. Der Mann hinkte auffallend, und so war das erste, was Hans Castorp Joachim Ziemßen fragte: »Ich gehe.«", "en": "“We are most grateful to you for making these distinctions clear,” Hans Castorp said. “Fourteenth century?” he inquired of himself; “that means thirteen hundred soand-so? Yes, that is the Middle Ages, the way the books say; and I can more or less recognize in this thing the conception I have been getting of them lately. I never knew anything about the Middle Ages before, myself, being on the technical side. But up here they have been brought home to me in various ways. There was no economic doctrine of society then, that’s plain enough. What is the name of the artist?” A man in livery with a braided cap looked on while they shook hands, quickly, not without embarrassment, young Ziemssen in military position, heels together. Then he came forward to ask for Hans Castorp’s luggage ticket; he was the concierge of the International Sanatorium Berghof, and would fetch the guest’s large trunk from the other station while the gentlemen drove directly up to supper. This man limped noticeably; and so, curiously enough, the first thing Hans Castorp said to his cousin was: “Is that a war veteran? “I am going.”"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Die Erfindung der Ungleichheit LONDON – Alle scheinen im Moment über die immer stärkere wirtschaftliche Ungleichheit der heutigen Zeit zu sprechen – und sie zu verdammen. Genährt durch beunruhigend Statistiken wie die jüngste Enthüllung von Oxfam, die weltweit reichsten 62 Menschen besäßen so viel Vermögen wie die ärmsten 3,6 Milliarden, steigt die öffentliche Unterstützung für linke Politiker wie den Amerikaner Bernie Sanders oder den Briten Jeremy Corbyn. Aber die heutigen ideologisch getriebenen Debatten neigen dazu, ein immer komplexeres Thema – das von Prozessen beeinflusst wird, die wir nicht vollständig verstehen – zu stark zu vereinfachen. Viele Teilnehmer an der momentanen Debatte über Ungleichheit zitieren das Buch des französischen Ökonomen Thomas Piketty von 2014 mit dem Titel „Das Kapital im 21. Jahrhundert“, in dem er drei Kernthesen aufstellt: Erstens sei das Verhältnis zwischen Reichtum und Einkommen in den letzten dreißig Jahren immer mehr gestiegen. Zweitens: Ist die Gesamtrendite des Reichtums höher als die Wachstumsrate des Einkommens, müsse sich der Reichtum notwendigerweise immer stärker konzentrieren. Drittens müsse diese steigende Ungleichheit über beschlagnahmende Steuern umgekehrt werden, bevor sie die Gesellschaft zerstört. Auf den ersten Blick mögen diese Punkte überzeugend klingen. Aber die erste Aussage ist kaum mehr als eine Binsenweisheit, und die zweite wird durch Pikettys eigene Daten widerlegt, was die dritte irrelevant macht. Piketty beobachtet ein steigendes Verhältnis von Reichtum zu Einkommen in den Jahren 1970 bis 2010 – einer Periode, innerhalb derer sich die geldpolitische Umgebung deutlich verändert hat. Von 1970 bis 1980 stieg in den westlichen Volkswirtschaften die Inflation, begleitet von steigenden Zinsen. Während dieser Zeit vergrößerte sich in diesen Ländern das Verhältnis zwischen Reichtum und Einkommens nur moderat, wenn überhaupt. Ab 1980 dann gingen die nominalen Zinssätze dramatisch zurück. Wie zu erwarten war, stieg in dieser Zeit der Wert des Reichtums viel schneller als derjenige des Einkommens, da die Anlagegüter, aus denen Reichtum besteht, letztlich anhand des jeweiligen Nettowerts ihrer für die Zukunft erwarteten Kapitalerträge bewertet werden, abgezinst um den aktuellen Zinssatz. Das einfachste Beispiel dafür ist eine Staatsanleihe. Aber auch der Wert eines Hauses wird so bestimmt: anhand der erwarteten Miete abzüglich der momentanen Nominalzinsen. Auch Aktien werden bei niedrigen Zinsen mit höheren Kurs-/Gewinnverhältnissen bewertet. Zur Berechnung des Gesamtreichtums berücksichtigt Piketty sowohl das Einkommen der Vermögenswerte als auch ihre Wertsteigerung. Unterdessen wurden die Einkommen bei sinkenden Zinssätzen über eine Generation lang kapitalisiert.", "en": "The Invention of Inequality LONDON – Everyone seems to be talking about – and condemning – today’s rising level of economic inequality. Fueled by jarring statistics like Oxfam’s recent revelation that the world’s richest 62 people own as much wealth as the poorest 3.6 billion, popular support for left-wing figures like America’s Bernie Sanders and Britain’s Jeremy Corbyn is rising. But today’s ideology-driven debates oversimplify an issue that is exceedingly complex – and affected by processes that we do not fully understand. Many of those engaged in the debate on inequality nowadays cite the French economist Thomas Piketty’s 2014 book Capital in the Twenty-First Century, which makes three key points. First, over the last 30 years, the ratio of wealth to income has steadily increased. Second, if the total return on wealth is higher than the growth in incomes, wealth is necessarily becoming increasingly concentrated. Third, this rising inequality must be reversed through confiscatory taxation before it destroys society. The points might seem convincing at first glance. But the first statement is little more than a truism, and the second is falsified by Piketty’s own data, making the third irrelevant. Piketty observes a rising wealth-to-income ratio from 1970 to 2010 – a period divided by a significant change in the monetary environment. From 1970 to 1980, the Western economies experienced rising inflation, accompanied by interest-rate hikes. During that period, the wealth-to-income ratio increased only modestly, if at all, in these countries. From 1980 on, nominal interest rates fell dramatically. Not surprisingly, the value of wealth rose much faster than that of income during this period, because the value of the assets that comprise wealth amounts essentially to the net present value of their expected future cash flows, discounted at the current interest rate. The most straightforward example is a government bond. But the value of a house is determined in a similar manner: according to the rent it is expected to generate, capitalized at the current nominal interest rate. Equities, too, are valued at a higher multiple of earnings when interest rates fall. In determining the value of total wealth, Piketty included both the income generated by assets and their appreciation. Meanwhile, incomes were capitalized at declining interest rates for more than a generation."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Klassenkampf in der Türkei NEW YORK – Einer Interpretation zufolge sind die gegen die Regierung gerichteten Demonstrationen, die gegenwärtig türkische Städte in Aufruhr versetzen, ein massiver Protest gegen den politischen Islam. Was als Kundgebung gegen offizielle Pläne begonnen hat, einen kleinen Park im Zentrum Istanbuls verschwinden zu lassen, um Platz für ein kitschiges Einkaufszentrum zu schaffen, hat sich schnell zu einem Wertekonflikt entwickelt. Oberflächlich scheint die Auseinandersetzung für zwei unterschiedliche Versionen der modernen Türkei zu stehen, säkular versus religiös, demokratisch versus autoritär. Es sind Vergleiche zu Occupy Wall Street angestellt worden. Einige Beobachter sprechen sogar von einem „türkischen Frühling“. Viele türkische Bürger, vor allem in den Großstädten, haben eindeutig die Nase voll vom zunehmend autoritären Stil von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan, von seinen Beschränkungen der Pressefreiheit, seiner Vorliebe für prachtvolle neue Moscheen, den Beschränkungen für den Verkauf und Ausschank von Alkohol, der Verhaftung politischer Dissidenten und nun dem gewaltsamen Vorgehen gegen Demonstranten. Die Menschen befürchten, dass die säkulare Gesetzgebung von der Scharia abgelöst wird und der Islamismus die Früchte der Modernisierung verdirbt, die Kemal Atatürk im postosmanischen Reich gepflanzt hat. Dann ist da noch die Frage der Aleviten, einer religiösen Minderheit, die Verbindungen zum Sufismus und Schiismus aufweist. Die Aleviten, die vom säkularen kemalistischen Staat beschützt wurden, hegen tiefes Misstrauen gegenüber Erdoğan, der für zusätzliche Verstörung sorgte, weil er einer neuen Brücke über den Bosporus den Namen eines Sultans aus dem sechzehnten Jahrhundert geben wollte, der ihre Vorfahren massakriert hat. Es scheint also nahezuliegen, dass die Religion im Zentrum des türkischen Problems steht.", "en": "Turkey’s Class Struggle NEW YORK – One interpretation of the anti-government demonstrations now roiling Turkish cities is that they are a massive protest against political Islam. What began as a rally against official plans to raze a small park in the center of Istanbul to make way for a kitschy shopping mall quickly evolved into a conflict of values. On the surface, the fight appears to represent two different visions of modern Turkey, secular versus religious, democratic versus authoritarian. Comparisons have been made with Occupy Wall Street. Some observers even speak of a “Turkish Spring.” Clearly, many Turkish citizens, especially in the big cities, are sick of Prime Minister Recep Tayyip Erdoğan’s increasingly authoritarian style, his steely grip on the press, his taste for grandiose new mosques, the restrictions on alcohol, the arrests of political dissidents, and now the violent response to the demonstrations. People fear that sharia law will replace secular legislation, and that Islamism will spoil the fruits of Kemal Atatürk’s drive to modernize post-Ottoman Turkey. Then there is the issue of the Alevis, a religious minority linked to Sufism and Shi’ism. The Alevis, who had been protected by the secular Kemalist state, deeply distrust Erdoğan, who further unsettled them by planning to name a new bridge over the Bosphorus after a sixteenth-century sultan who massacred their forebears. Religion, then, would seem to be at the heart of the Turkish problem."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Sparer wurden verdrängt, um die Kreditkosten für Schuldner (einschließlich Staaten) und für diejenigen, die Kredite für Geschäftserweiterungen brauchten, zu senken. Das hat nicht gut funktioniert, weil die Investition durch eine im Verhältnis zu den Kapazitäten defizitäre Gesamtinlandsnachfrage beschränkt wurde. Also machten die Sparer das Erwartbare: sie suchten höhere, risikobereinigte Renditen in Schwellenländern, verursachten dadurch eine Kreditzunahme und erhöhten damit den Druck auf Wechselkurse und Preise von Vermögenswerten. Dieser offensichtliche, externe Effekt erforderte politische Antworten in den Schwellenländern: Beschränkungen der Kapitalzuflüsse, Reservenbildung und Maßnahmen zur Beschränkung von Krediten und einer Eindämmung der Inflation von Preisen von Vermögenswerten. Beschwerden von Entscheidungsträgern aus den Schwellenländern über die Verzerrungseffekte der Maßnahmen der entwickelten Länder wurden größtenteils ignoriert. All das hat sich seit Mai dramatisch verändert, als die US-Notenbank ihre Absicht kundtat, ihre massiven monatlichen Ankäufe langfristiger Wertpapieren auslaufen zu lassen. Die Kurse verlagerten sich und das Kapital verschwand schnell aus den Schwellenländern, wodurch sich die Kreditbedingungen verschärften und die Wechselkurse fielen. Eine kurzfristige Verlangsamung ist mindestens sicher, einige fragen sich, ob der Destabilisierungseffekt der Umkehrung von Kapitalströmen langfristig negative Auswirkungen haben wird. In den meisten Fällen scheint diese Angst unberechtigt zu sein, obwohl die Risiken, die durch die unerwarteten Veränderungen in der Wirtschaftspolitik und den damit einhergehenden Finanzanpassungen verursacht werden, nicht unterschätzt oder ignoriert werden dürfen. Die Schwellenländer haben im Allgemeinen die politischen Instrumente, Bilanzen und das Fachwissen, um effektiv zu reagieren. Dazu kommt, dass China, dessen Produktionsleistung durch die Situation in den entwickelten Ländern zwar beeinträchtigt wird, doch ein Finanzsystem hat, das von geldpolitischen externen Effekten isoliert ist.", "en": "Savers were repressed in order to lower the costs of credit for debtors (including governments) and those seeking to borrow for business expansion. This did not work very well, because investment was constrained by deficient domestic aggregate demand relative to capacity. So savers did what one would expect: seek higher risk-adjusted returns in emerging economies, causing increases in credit and fueling upward pressure on exchange rates and asset prices. This obvious externality required policy responses in the emerging countries: limits on capital inflows, reserve accumulation, and measures to restrict credit and restrain asset-price inflation. Complaints from emerging-market policymakers about the distortionary effects of the advanced countries’ policies were largely ignored. All of that has changed dramatically since May, when the US Federal Reserve began signaling its intention to “taper” its massive monthly purchases of long-term assets. Asset prices shifted, and capital rushed out of emerging markets, causing credit conditions to tighten and exchange rates to fall. At a minimum, a short-term growth slowdown is nearly certain; some wonder whether the destabilizing impact of capital-flow reversals will have longer-term adverse effects. For the most part, the latter fear appears overblown, though the risks caused by unexpected policy shifts and related financial adjustments should not be underestimated or dismissed. The emerging economies generally have the policy instruments, balance sheets, and expertise to respond effectively. In addition, while China’s output is affected by advanced-country economic performance, its financial system is largely insulated from monetary-policy externalities."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Wieder begann ein Mädchen hinter der Tür zu fragen: »Titorelli, wird er denn nicht schon bald weggehen?« »Schweigt!« rief der Maler zur Tür hin, »seht ihr denn nicht, daß ich mit dem Herrn eine Besprechung habe?« Aber das Mädchen gab sich damit nicht zufrieden, sondern fragte: »Du wirst ihn malen?« Und als der Maler nicht antwortete, sagte sie noch: »Bitte, mal ihn nicht, einen so häßlichen Menschen.« Ein Durcheinander unverständlicher zustimmender Zurufe folgte. Der Maler machte einen Sprung zur Tür, öffnete sie bis zu einem Spalt – man sah die bittend vorgestreckten, gefalteten Hände der Mädchen – und sagte: »Wenn ihr nicht still seid, werfe ich euch alle die Treppe hinunter. Setzt euch hier auf die Stufen und verhaltet euch ruhig.« Wahrscheinlich folgten sie nicht gleich, so daß er kommandieren mußte: »Nieder auf die Stufen!« Erst dann wurde es still.", "en": "Behind the door a girl started asking again: “Titorelli, isn’t he going to leave pretty soon?” “Quiet,” the painter yelled at the door, “can’t you see that I’m having a conference with this gentleman?” But that didn’t satisfy the girl, who instead asked: “Are you going to paint him?” And when the painter didn’t reply she added: “Please don’t paint him; he’s so ugly.” A confusion of unintelligible cries of agreement followed. The painter sprang to the door, opened it a crack—the clasped hands of the girls could be seen stretched out imploringly—and said: “If you don’t be quiet, I’m going to throw you all down the stairs. Sit down on the steps and keep still.” Apparently they didn’t obey right away, so that he had to make it a command: “ Down on the steps!” Only then was it quiet."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Aber es kann auch einer dieser natürlichen Wendepunkte gewesen sein, eine kollektive und spontane Entscheidung, zu sagen: „Genug mit der Depression, das Leben geht weiter.“ Wir Franzosen sind vielleicht nicht, was wir mal waren, so der Tenor, aber wir sind immer noch viel mehr, als viele Leute denken. Wir haben eine großartige revolutionäre Vergangenheit, deren Werte noch immer universelle Gültigkeit haben – Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit – und eine Armee, die, wie in Mali, auch heute noch Dinge in der Welt bewegt. Aus dieser kollektiven Form des Eskapismus kann man zwei Lehren ziehen. Die erste ist, dass unter den vielen Schichten der Depression und des Misstrauens in Frankreich das Potenzial für einen neuen und kollektiven Aufbruch liegt. Das würde natürlich eine weniger zynische politische Elite erfordern, für die über ihre eigenen kleinlichen Ambitionen und Divisionen hinaus das Wohl des Landes im Vordergrund steht. Die zweite Lektion ist sogar noch offensichtlicher, nämlich dass die Realität nicht einfach mit einem öffentlichen Spektakel geändert werden kann. Frankreich ist nicht das Rom aus der Kaiserzeit, wo panem et circenses völlig ausreichte. Es ist eine geschwächte Demokratie, die so tief in einer Wirtschafts- und Sozialkrise steckt, dass daraus eine Identitätskrise zu werden droht. Den Beweis lieferte das dritte traditionelle Ereignis am Tag der Bastille, zwischen der Militärparade am Morgen und der Musik und dem Feuerwerk am Abend: die Ansprache von Präsident François Hollande an die Nation, in der Form eines Interviews mit zwei prominenten Journalisten. Auch er war bemüht um Beruhigung.", "en": "But it might also have been one of those natural turning points, a collective and spontaneous decision to say: “Enough of depression, let’s move on.” We French may not be what we used to be, the celebrants seemed to be saying, but we are still much more than people think we are. We have a great revolutionary past that still conveys universal values – liberty, equality, fraternity – and an army that, as in Mali, continues to make a difference in the world. One can draw two lessons from this collective form of escapism. The first is that, beyond the many layers of depression and distrust in France, there is potential for a new and collective departure. This would require, of course, less cynical political elites who can transcend their petty ambitions and divisions for the sake of the country. The second lesson, even more obvious, is that reality cannot be changed with a simple public spectacle. France is not Imperial Rome, where panem et circenses made a fundamental difference. It is a weakened democracy mired in an economic and social crisis so deep that it verges on becoming an identity crisis. The proof was provided by a third traditional event on Bastille Day, between the morning’s military parade and the evening’s music and fireworks: President François Hollande’s speech to the nation, which took the form of an interview with two prominent journalists. He, too, was in a reassuring mood."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Das offizielle Streben nach Glück CAMBRIDGE – In einer Zeit der Finanzkrisen und knappen Budgets sehen Politiker gegenwärtig das Wirtschaftswachstum als Kernstück ihrer innenpolitischen Programme an. Das Bruttoinlandsprodukt wird für den wichtigsten Indikator für das nationale Wohlbefinden gehalten. Doch sollten wir uns bei unserem Ausblick auf das Jahr 2011 und die Zeit danach folgende Frage stellen: Ist es wirklich klug, dem Wachstum solche Bedeutung beizumessen? Zugegeben, viele Studien haben bestätigt, dass wohlhabendere Nationen tendenziell glücklicher sind als arme und dass reiche Menschen allgemein zufriedener sind als ihre weniger wohlhabenden Mitbürger. Dennoch deuten andere Ergebnisse aus mehreren wohlhabenden Ländern wie Südkorea und den Vereinigten Staaten darauf hin, dass die Menschen heute im Wesentlichen nicht glücklicher sind, als sie es vor 50 Jahren waren, trotz einer Verdopplung oder Vervierfachung des durchschnittlichen Pro-Kopf-Einkommens. Zudem wurde in einer neueren kanadischen Studie festgestellt, dass die glücklichsten Menschen in den ärmsten Provinzen wohnen, beispielsweise Neufundland und Nova Scotia, während die Bürger in den reichsten Provinzen, insbesondere Ontario und British Columbia, zu den am wenigsten glücklichen zählten. Da Glück letztendlich das ist, wonach die Menschen am meisten streben, während Reichtum nur ein Mittel zum Zweck ist, scheint der Vorrang, der derzeit dem Wirtschaftswachstum eingeräumt wird, ein Fehler zu sein. Was aus solchen Forschungsergebnissen deutlich hervorgeht, ist, dass die Menschen relativ schlecht darin sind, vorherzusagen, was sie glücklich oder traurig macht. Sie konzentrieren sich zu sehr auf ihre anfängliche Reaktion auf Veränderungen in ihrem Leben und übersehen, wie schnell die Freude über ein neues Auto, eine Gehaltserhöhung oder den Umzug in ein wärmeres Klima nachlässt, sodass sie am Ende nicht glücklicher als zuvor sind. Es ist daher für Politiker riskant, sich einfach auf Meinungsumfragen und Fokusgruppen zu verlassen, um festzustellen, was das Glück der Menschen wirklich steigert. Bei den bisherigen Untersuchungen haben sich jedoch zwei Schlussfolgerungen herauskristallisiert, über die politische Entscheidungsträger besonders nachdenken sollten. Erstens, die meisten Dinge, die Einzelnen dauerhafte Erfüllung bringen, sind auch für andere Menschen gut – starke Ehen und enge Beziehungen aller Art, anderen zu helfen, sich gesellschaftlich zu engagieren und eine effektive, ehrliche, demokratische Regierung. Daher kommt eine Politik, die das individuelle Wohl fördert, tendenziell auch der Gesellschaft zugute. Zweitens, Erfahrungen, die anhaltende Freude oder Unzufriedenheit bringen, werden in Regierungskreisen nicht immer mit hoher Priorität behandelt.", "en": "The Official Pursuit of Happiness CAMBRIDGE – In a time of tight budgets and financial crisis, politicians nowadays look to economic growth as the centerpiece of their domestic policy programs. Gross domestic product is taken to be the leading indicator of national well-being. But, as we look ahead to 2011 and beyond, we should ask ourselves: is it really wise to accord such importance to growth? Granted, many studies have confirmed that wealthier nations tend to be happier than poor ones, and that rich people are generally more satisfied than their less affluent fellow citizens. Yet other findings from several relatively well-to-do countries, such as South Korea and the United States, suggest that people there are essentially no happier today than they were 50 years ago, despite a doubling or quadrupling of average per capita income. Moreover, in a recent Canadian study, the happiest people turned out to reside in the poorest provinces, such as Newfoundland and Nova Scotia, while citizens in the richest provinces, notably Ontario and British Columbia, were among the least happy. Since happiness is ultimately what people want the most, while wealth is only a means to that end, the primacy now accorded to economic growth would appear to be a mistake. What seems clear from such research is that people do quite poorly at predicting what will make them happy or sad. They focus too much on their initial responses to changes in their lives and overlook how quickly the pleasure of a new car, a pay increase, or a move to sunnier climes will fade, leaving them no happier than before. It is hazardous, therefore, for politicians simply to rely on opinion polls and focus groups to discover what will truly enhance people’s happiness. In the findings to date, however, two conclusions have emerged that seem especially useful for policymakers to ponder. First, most of the things that do bring enduring satisfaction for individuals are also good for other people – strong marriages and close relationships of all kinds, helping others, engaging in civic affairs, and effective, honest, democratic government. Thus, policies that promote individual well-being tend to benefit society as well. Second, experiences that bring lasting pleasure or unhappiness do not always command a high priority in government circles."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Bei den Wahlen 1995 hätte Jelzin sich gefreut, wenn sich die NDR 25% bis 30% der Stimmen gesichert hätte. Putin ist wesentlich ambitionierter. Er wird sich wenig erfreut zeigen, wenn \"Einheit\" - die \"Partei der Macht\", die er geschaffen hat - weniger als 50% der Sitze in der nächsten Duma gewinnt. Stehen die Ergebnisse der Parlamentswahlen, die im kommenden Januar anstehen, wirklich schon fest? Oder stehen für Putin Überraschungen ins Haus? Überraschungen scheinen nicht unwahrscheinlich, denn Russlands politische Trennungslinie hat sich verlagert, die politische Strategie des Präsidenten lässt diese Tatsache jedoch unberücksichtigt. Es sieht tatsächlich so aus als wäre er entschlossen, Kämpfe gegen die Kommunisten zu führen, die schon gewonnen sind. Putins Rekonsolidierung der Macht innerhalb des Kremls, nachdem viel davon während der Jahre unter Jelzin in die Regionen entwichen war, hat Russlands politische Trennlinie drastisch verlagert. In der Vergangenheit hatte diese Trennlinie rechts und links geteilt, doch die Linie in den bevorstehenden Wahlen wird zwischen dem föderalen Zentrum und den Regionen verlaufen. Der Verlust politischer Macht in den Regionen (regionale Gouverneure wurden beispielsweise aus dem Oberhaus der Duma verwiesen) hat ernstzunehmende Unzufriedenheit entfacht, die auf die öffentliche Sphäre übergreift. Diese Unzufriedenheit wird vermutlich an Dynamik gewinnen, wenn die Wahlen näher rücken, was ausreichen könnte, um die Bundesbehörden davon abzuhalten ihr strategisches Ziel zu erreichen eine unanfechtbare Mehrheit an Sitzen in der neuen Duma zu gewinnen. Ungeheure Verwaltungsmittel werden aufgewendet, um das gewünschte Ergebnis zu sichern. Russlands Bürokratie ist jedoch keine disziplinierte Maschine und die unteren Einflussbereiche der \"vertikalen\" Macht des Landes könnten sich durchaus -in aller Stille- mit regionalen Behörden verbünden, um zu verhindern, dass das Zentrum zu viele Stimmen erhält. Regionalverwaltungen besitzen zudem ihre eigenen Obstruktionsinstrumente, einschließlich Propagandamöglichkeiten in den regionalen Medien sowie die Fähigkeit, Stimmzettel zu manipulieren. Präsident Putins vergebliche Bemühung, seine Heimatstadt St. Peterburg \"zurückzuerobern\", die jetzt von einem erbitterten politischen Gegner des Präsidenten, Wladimir Jakowlew, kontrolliert wird, demonstriert die bürokratische Macht, die führende lokale Politiker halten. So wird das eigentliche Thema der bevorstehenden Dumawahlen sein, wie kraftvoll regionale Eliten Putin entgegentreten. Ihre Fähigkeit dem Präsidenten zu trotzen kann durch die Tatsache gestärkt werden, dass der Kreml das Potential ihrer Herausforderung nicht anerkennt.", "en": "In the 1995 election, Yeltsin would have been happy if the NDR secured 25% to 30% of the vote. Putin is far more ambitious. He will be displeased if `United Russia' - the \"party of power\" he has built - wins less than 50% of the seats in the next Duma. But are the results of the parliamentary elections due this coming January truly a foregone conclusion? Or are surprises in store for Putin? Surprises seem likely because Russia's political dividing line has shifted, but the President's political strategy hasn't recognized that fact. Indeed, he appears set to be waging battles against the communists that are already won. Putin's re-consolidation of power within the Kremlin, after much of it escaped to the regions during the Yeltsin years, dramatically shifted Russia's political dividing line. In the past, that dividing line separated right and left, but the line at the forthcoming elections will run between the federal center and the regions. The loss of political power in the regions (regional governors, for example, were evicted from the Duma's upper house) has incited serious discontent that is spilling over into the public sphere. That discontent will likely gather momentum as elections near, which may be enough to stop the federal authorities from meeting their strategic goal of winning an unchallengeable majority of seats in the new Duma. Vast administrative resources are being used to secure the desired result. But Russia's bureaucracy is no disciplined machine, and the lower reaches of the state's `vertical' power structure may well ally themselves - quietly - with regional authorities to prevent the center from gaining too many votes. Regional administrations also possess their own instruments of obstruction, including propaganda outlets in the regional media, as well as the ability to manipulate ballot papers. Indeed, President Putin's failure to \"reconquer\" his home city of St. Petersburg, now controlled by a bitter political opponent of the President, Vladimir Yakovlev, demonstrates the bureaucratic powers that local leaders retain. So the real issue in the forthcoming Duma elections will be how powerfully regional elites confront Putin. Their ability to defy the president may be aided by the fact that the Kremlin is failing to recognize the potential of their challenge."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Eine Kreditausweitung würde zwar die Gesamtnachfrage ankurbeln, könnte aber die unerwünschte Nebenwirkung haben, die Inflation in die Höhe zu treiben. Unterdessen haben die kostspieligen Covid-19-Tests und Quarantänen Chinas fiskalische Kapazitäten strapaziert. Eine denkbare politische Maßnahme wäre eine zeitlich befristete Senkung der Umsatz- und Körperschaftsteuer. Durch eine nur vorübergehende Senkung dieser Steuern könnte China seine Staatsverschuldung verringern und den Verbrauch der privaten Haushalte ankurbeln. In ähnlicher Weise könnte eine befristete Senkung der Körperschaftsteuer zu mehr Investitionen des Privatsektors führen als eine entsprechende dauerhafte Senkung. Um mittelfristig das Tempo des Produktivitätswachstums zu erhöhen, benötigt die chinesische Wirtschaft mehr als zusätzliche Patente und Software. Es bedarf vielmehr einer besseren Ressourcenallokation zwischen Einzelpersonen, Unternehmen und Sektoren. So könnte China beispielsweise durch eine Reform des als „Hukou” bezeichneten Systems der staatlichen Haushaltsregistrierung die gleiche Menge an Humanressourcen weit effizienter einsetzen und gleichzeitig die soziale Gerechtigkeit verbessern. Ein weiterer Schritt, der möglicherweise zur Steigerung der Produktivität beiträgt, besteht in der Angleichung der Rahmenbedingungen für staatliche und private Unternehmen bei der Vergabe von Bankkrediten und staatlichen Genehmigungen. Um das mittelfristige Wachstum zu steigern, gilt es für China die Lehren aus seiner eigenen Geschichte zu ziehen und sich auf die Beseitigung von Hindernissen für Marktzugang und Unternehmertum zu konzentrieren. Die Wachstumsrate einer Volkswirtschaft ergibt sich aus der Kombination einer Zunahme der durchschnittlichen Größe bestehender Unternehmen (intensives Wachstum) und einer Steigerung der Anzahl von Unternehmen (extensives Wachstum). Eine von mir gemeinsam mit Xiaobo Zhang durchgeführte Studie über den chinesischen Fertigungssektor legt nahe, dass in den letzten Jahrzehnten ungefähr 70 Prozent der gesamten BIP-Expansion auf das extensive Wachstum entfiel.", "en": "While credit expansion would boost aggregate demand, it could have the undesirable effect of driving up inflation. Meanwhile, costly COVID-19 testing and quarantines have strained China’s fiscal capacity. One policy to consider is a time-limited reduction in sales and corporate income taxes. By reducing these taxes only temporarily, China could reduce its government debt burden and stimulate household consumption. Similarly, a limited-term corporate income-tax cut could encourage more private-sector investment than an equivalent permanent reduction would. To increase the pace of productivity growth over the medium term, the Chinese economy needs more than additional patents and software. It needs better allocation of resources across individuals, firms, and sectors. For example, by reforming the hukou household registration system, China could deploy the same amount of human resources more efficiently while improving social equity. Another step that could help boost productivity is leveling the playing field between state-owned and private-sector firms in obtaining bank credit and government licenses. To improve medium-term growth, China must heed the lessons of its own history and focus on removing barriers to market entry and entrepreneurship. An economy’s growth rate comes from a combination of an increase in the average size of existing firms (intensive-margin growth) and an increase in the number of firms (extensive-margin growth). A study of the Chinese manufacturing sector that I co-authored with Xiaobo Zhang suggests that during the last few decades, extensive-margin growth accounted for about 70% of overall GDP expansion."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Unsere Schlussfolgerungen stützen sich nicht auf den Befund einer unabhängigen psychiatrischen Untersuchung, - die wir schon zuvor forderten und es nach wie vor tun - sondern auf Beobachtungen seines Vorgehens, seiner bekannten Lebensgeschichte und auf zahlreiche Berichte anderer Personen. Aber wir brauchen kein vollständiges Bild, um zu erkennen, dass Trump bereits eine wachsende Gefahr für die Welt darstellt. Die psychologische Expertise sagt uns, dass sich derartige Wesenszüge tendenziell verschlimmern, wenn diese Personen Macht über andere erlangen. Um seine provokant aggressiven Aktionen zu rechtfertigen, lügt Trump unablässig und reuelos. Einer Untersuchung der Washington Post zufolge stellte Trump seit seiner Amtsübernahme über 3.000 falsche oder irreführende Behauptungen auf. Und, wie die Post anmerkt, seine Lügen scheinen in den letzten Wochen überhand zu nehmen. Trumps Vertraute beschreibenihn als jemanden, der zunehmend jeden mäßigenden Einfluss durch Personen in seiner Nähe ignoriert. Es gibt keine „Erwachsenen” mehr in seinem Umfeld, die ihn davon abhalten könnten, sich mit korrupten und aggressiven Kumpanen zu umgeben, die bereit sind, nach seiner Pfeife zu tanzen – wobei dies von seiner Psychologie her vollkommen vorhersehbar ist. Trumps wilde Übertreibungen der letzten Wochen offenbaren die zunehmende Schwere seiner Symptome. Man denke beispielsweise an seine wiederholten Behauptungen, wonach das vage Ergebnis seines Treffens mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un ein Ende der nuklearen Bedrohung durch Kims Regime darstelle, oder an seine offenkundige Lüge, dass nicht seine Politik, sondern die Demokraten schuld an der Trennung der Migrantenkinder von ihren Eltern an der Südgrenze zu Mexiko seien. Die WashingtonPost zählte kürzlich 29 falsche oder irreführende Äußerungen während einer einzigen einstündigen Veranstaltung. Ob absichtlich oder wahnhaft: dieser Grad unentwegten Lügens ist pathologisch. Da Trump in Wirklichkeit nicht über die Fähigkeit verfügt, anderen seinen Willen aufzuzwingen, garantiert sein Ansatz einen endlosen Kreislauf von Drohungen, Gegendrohungen und Eskalationen. Jedem taktischen Rückzug folgt erneute Aggression. So verhält es sich auch im Falle des sich aufschaukelnden, von Retourkutschen geprägten Handelskriegs zwischen Trump und einem sich ständig erweiternden Kreis an Ländern und Volkswirtschaften, wie Kanada, Mexiko, China und der Europäischen Union. Gleiches gilt auch für Trumps einseitigen Rückzug aus einer wachsenden Zahl internationaler Abkommen und Gremien, darunter dem Pariser Klimaabkommen, dem Atomabkommen mit dem Iran und jüngst aus dem UN-Menschenrechtsrat, nachdem dieser die amerikanische Politik gegenüber den Armen kritisiert hatte. Trumps Paranoia findet ihren Niederschlag in erhöhten geopolitischen Spannungen.", "en": "We base our conclusion on observations of his actions, his known life history, and many reports by others, rather than as the finding of an independent psychiatric examination, which we have previously called for, and call for again. But we do not need a complete picture to recognize that Trump is already a growing danger to the world. Psychological expertise tells us that such traits tend to worsen in individuals who gain power over others. To justify his belligerent actions, Trump lies relentlessly and remorselessly. In fact, according to a Washington Post analysis, Trump has made over 3,000 false or misleading claims since taking office. And, the Post notes, his lying seems to have escalated in recent weeks. Moreover, Trump’s confidants describe him as increasingly likely to ignore any moderating advice offered by those around him. There are no “grownups in the room” who can stop him as he surrounds himself with corrupt and bellicose cronies prepared to do his bidding – all of which is entirely predictable from his psychology. Trump’s wild exaggerations in recent weeks reveal the increasing severity of his symptoms. Consider, for example, his repeated claims that the vague outcome of his meeting with North Korean leader Kim Jong-un constitutes an end to the nuclear threat posed by Kim’s regime, or his blatant lie that Democrats, rather than his own policies, caused the forced separation of migrant children from their parents at the southern border with Mexico. The Post recently counted 29 false or misleading statements in a mere one-hour rally. Whether intentional or delusional, this level of persistent lying is pathological. Since Trump actually lacks the ability to impose his will on others, his approach guarantees an endless cycle of threats, counter-threats, and escalation. He follows any tactical retreat with renewed aggression. Such is the case with the spiraling tit-for-tat trade war now underway between Trump and a widening circle of countries and economies, including Canada, Mexico, China, and the European Union. The same is true of Trump’s unilateral withdrawal from a growing number of international agreements and bodies, including the Paris climate agreement, the Iran nuclear deal, and, most recently, the United Nations Human Rights Council, after it criticized US policies towards the poor. Trump’s paranoia is translating into heightened geopolitical tensions."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Außerdem hatten es Putins Getreue auf das Yukos-Vermögen abgesehen, das anschließend von der staatlichen Ölgesellschaft Rosneft durch gesetzwidrige Steuernachzahlungen konfisziert wurde. Diese Vorgänge machten Putins Reformen im Steuer- und Justizbereich zunichte und beschädigten auch die Eigentumsrechte ernsthaft. Tatsächlich bestand Putins Wirtschaftspolitik seit 2003 aus Wiederverstaatlichung. Gut geführte Privatunternehmen wurden mehr oder weniger gezwungen, ihren eigenen Ausverkauf an staatliche Unternehmen zu betreiben. Gazprom kauft Öl- (Sibneft), Erdgas- und Stromversorgungsunternehmen zu Niedrigstpreisen und verstärkt damit seine Monopolstellung. Dies wiederum ermöglicht Gazprom durch Preiserhöhungen seine Ertragslage trotz stagnierender Produktion verbessern. Nachdem ein Drittel des russischen Öls aus Staatsbetrieben kommt, ist das Produktionswachstum abgestürzt, da die Eigentümer privater Unternehmen – die wesentliche dynamische Kraft dieses Sektors – heute davon Abstand nehmen, in neue Kapazitäten zu investieren. Bei den ausländischen Investoren verdrängt Gazprom sowohl Shell als auch TNK-BP von deren wichtigsten Erdgasfeldern in Russland. Abseits von Öl und Gas hat das staatliche russische Waffenexportunternehmen Rosoboronexport gerade den maroden sowjetischen Automobilriesen Avtovaz und den russischen Titanproduzenten VSMPO-Avisma übernommen, während die gesamte Flugzeugproduktion in einem staatlichen Unternehmen zusammengefasst wurde. Die Regierung bejubelt diese Wiederverstaatlichung, obwohl das Industriewachstum Russlands dadurch von 8,3 % im Jahr 2004 auf 4 % in den letzten zwei Jahren gefallen ist. In ähnlicher Weise wird das Bankensystem von ineffizienten Staatsbanken dominiert, die sogar noch kasachischen oder ukrainischen Privatbanken unterlegen sind. Die wenig lukrative staatliche Vneshtorgbank beispielsweise befindet sich gerade auf Einkaufstour und verschlechtert damit die Qualität des russischen Bankwesens. In zunehmendem Maße sind die Überschüsse aus dem Ölgeschäft aufgrund der dadurch steigenden Investitionen Triebfeder für Wirtschaftswachstum. Das kurbelt die Bauwirtschaft und den Verbrauch an, wovon wiederum der Einzelhandel und die Finanzbranche profitieren. Die Einkommen steigen steil an, die Armut nimmt ab und 68 % der russischen Jugend im studierfähigen Alter besuchen die Universitäten. Andere soziale Indikatoren präsentieren sich allerdings weniger eindrucksvoll. Die Lebenserwartung der Männer liegt bei 59 Jahren. Die Mordrate sowie auch die Zahl der Verkehrstoten ist unter Putin noch höher als unter Jelzin. Keines der großen öffentlichen Systeme – Bildung, Gesundheit oder Militär – wurde reformiert und das Regime zeigt auch wenig Interesse, das nachzuholen. Stattdessen ist der Kreml gänzlich mit der Ertragskraft und dem Wert der Staatsbetriebe beschäftigt, die unter seiner Kontrolle stehen.", "en": "Moreover, Putin’s associates wanted Yukos’ wealth, which was confiscated by the state oil company Rosneft through lawless taxation, leaving Putin’s tax reform and judicial reform in tatters and severely undermining property rights. In fact, since 2003, Putin’s main economic policy has been re-nationalization. Well-run private companies have been more or less forced to sell out to state-dominated companies. Gazprom is buying up oil (Sibneft), gas, and power companies at knockdown prices, reinforcing its monopoly. That, in turn, allows Gazprom to boost its profitability through price increases, despite stagnant production. Indeed, with state companies now producing one-third of Russia’s oil, output growth has plummeted, as owners of private enterprises – the source of dynamism in the sector – are now afraid to invest in new capacity. Among foreign investors, both Shell and TNK-BP are being pushed out by Gazprom in their main gas fields in Russia. Beyond oil and gas, Russia’s arms export agency, Rosoboronexport, has just seized Avtovaz, the giant dysfunctional Soviet car factory, and VSMPO-Avisma, Russia’s big titanium company, while all aircraft production has been concentrated in one state company. The government cheers this re-nationalization, although it has reduced Russia’s industrial growth from 8.3% in 2004 to 4% in the last two years. Similarly, inefficient state banks – far inferior to private banks even in Kazakhstan or Ukraine – dominate the banking system. The not very profitable state-owned Vneshtorgbank, for example, is on a buying spree, aggravating the quality of Russian banking. Increasingly, Russia’s oil surpluses drive economic growth through rising investment, which boosts construction and consumption, in turn benefiting retail trade and finance. With personal incomes rising strongly, poverty is declining, while 68% of Russia’s college-age youth now attend universities. But other social indicators are unimpressive. Life expectancy for men is stuck at 59. The murder rate is even higher under Putin than it was under Yeltsin, as is the traffic death rate. None of the big public systems – education, health care, or the military – has been reformed, and the regime shows little interest in doing so. Instead, the Kremlin is preoccupied with the profitability and value of the state-dominated companies that it controls."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Südafrikas Flitterwochen sind vorbei Für Südafrika und die internationale Gemeinschaft sind die Flitterwochen vorbei. Durch Probleme im Inland und regionale Instabilität gestaltet sich die Außenpolitik für die Regierung des Afrikanischen Nationalkongresses (ANC) von Präsident Thabo Mbeki zunehmend schwierig. Die inneren Probleme Südafrikas, vor allem das starke Anwachsen der AIDS-Epidemie, wurden gut dokumentiert, seit der ANC vor mehr als zehn Jahren die Regierung übernahm, die Stellung des Landes als Akteur innerhalb der internationalen Gemeinschaft ist jedoch weniger deutlich geworden. Es gab sowohl im In- als auch im Ausland hohe Erwartungen, dass Südafrika in Bezug auf internationale Angelegenheiten eine starke Position einnehmen und aus der außergewöhnlichen und unerwarteten Vereinbarung über die Verfassung, die im Jahr 1994 von Nelson Mandela und F. W. de Klerk erzielt wurde, Kapital schlagen könnte und würde. Anfangs ermöglichte es eine auf Nelson Mandelas glänzendem weltweiten Ruf basierende Außenpolitik dem Land, sich als vorbildlichen internationalen Bürger zur Geltung zu bringen. Die Regierung strebte eine konstruktive Rolle in ganz Afrika an, wollte die Interessen der Dritten Welt vor den Vereinten Nationen und anderswo vertreten und sich für ein Ende der Fülle von Konflikten einsetzen, die den Kontinent plagen. Als die Wirkung von Mandelas Ruf mit der Zeit verblasste, wurde aus Südafrika jedoch nur eines von vielen Ländern, das verzweifelt versucht, mit immensen sozialen und wirtschaftlichen Entbehrungen zurechtzukommen und ungeduldig auf die ausländischen Investitionen wartet, die für Wirtschaftswachstum unabdingbar sind. Zudem wurden die Grenzen dessen erkannt, was die Regierung auf internationaler Bühne erreichen kann, trotz einiger wichtiger Leistungen wie etwa ihre hilfreiche Rolle bei der Neuverhandlung des Vertrages über die Nichtverbreitung von Kernwaffen 1995.", "en": "The End of South Africa’s Honeymoon The honeymoon is over for South Africa and the international community. Domestic problems and regional instability mean foreign policy is becoming an increasingly rocky road for the ruling African National Congress (ANC) government of President Thabo Mbeki. South Africa’s internal problems, most notably the upsurge in the AIDS epidemic, have been well documented since the ANC came to power more than ten years ago, but the country’s stance as a player within the international community has been less obvious. There were high expectations, both at home and abroad, that South Africa could and would punch above its weight in international affairs, capitalizing on the extraordinary and unexpected constitutional settlement achieved by Nelson Mandela and F. W. de Klerk in 1994. Initially, a foreign policy based on Nelson Mandela’s shining global reputation enabled the country to project itself as an exemplary international citizen. The government aspired to play a constructive role across Africa, act as a spokesman for Third-World interests at the UN and elsewhere, and promote an end to the plethora of conflicts bedeviling the continent. In time, however, as the impact of Mandela’s reputation faded, South Africa became just another country desperately trying to cope with immense social and economic deprivation and anxious for the foreign investment crucial to economic growth. There was also recognition of limits to what the government could achieve on the international stage, despite some important accomplishments such as its helpful role in the renegotiation of the Nuclear Non-Proliferation Treaty in 1995."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Aber zwischen einer Frau, die ihre Neigung an einen Mann einmal verraten, und diesem Mann schwingt eine feurige, eine geheimnisvolle, eine gefährliche Luft. Liebenden ist immer unheimliche Hellsichtigkeit für das wahre Glück des Geliebten zu eigen, und da Liebe ihrem innersten Wesen gemäß allemal das Grenzenlose will, muß alles Maßvolle, alles Gemäßigte ihr widrig, ihr unerträglich sein. In jedem Gehemmtsein und Eingedämmtsein des andern ahnt sie den Widerstand, in jedem Nicht-voll-sich-Gewähren mit Recht die verborgene Gegenwehr. Und etwas mußte damals offenbar verlegen und verwirrt in meiner Haltung, etwas unehrlich und ungeschickt in meinen Worten gewesen sein, denn alle meine Bemühungen hielten ihrem wachsamen Warten nicht stand. Das Letzte gelang mir nicht: sie zu überzeugen, und immer unruhiger ahnte ihr Mißtrauen, daß ich das Eigentliche, das Einzige nicht gab, das sie von mir begehrte: die Gegenliebe der Liebe. Manchmal hob sie inmitten des Gesprächs – und gerade dann, wenn ich am eifrigsten um ihr Zutrauen, um ihre Herzlichkeit warb – den grauen Blick scharf zu mir empor; dann mußte ich immer die Lider senken. Mir war, als hätte sie eine Sonde hinabgestoßen, um den untersten Grund meines Herzens zu erkunden.", "en": "But there is always something fiery, dangerous and mysterious in the air between a woman who has once shown a man her feelings for him and the man himself. Those who love have an uncanny perception of what makes the beloved truly happy, and as it is the essence of love is to wish for boundless ardour, anything measured and temperate is alien and indeed intolerable to it. Love detects rejection in every inhibition of the beloved, every evidence of restraint, it suspects unwillingness in any reluctance to make an unconditional commitment, and it is right. There must obviously have been something awkward, confused and clumsy in my attitude at the time, a touch of falsity in my voice, for none of my efforts could withstand her watchful waiting for some sign from me. I could not manage it , I could not convince her, and she suspected, with increasing uneasiness, that I was not giving her the real and only thing she wanted from me, my love in return for hers. Sometimes, in the middle of a conversation—and just when I was trying my hardest to make her believe in the warmth of my feelings—she would suddenly raise her grey eyes, and then I had to lower my own eyelids. I felt as if she were probing my heart, exploring its depths."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Ich argumentierte, dass Ersteres die überholte Zwangsjacke der zentralen Planung verkörpere, während Letztere deutlich stärker mit marktgestützten Ergebnissen vereinbar sei. Ein Planziel verfestigt das Bild der allmächtigen staatlich gelenkten chinesischen Wachstumsmaschine – einer Regierung, die letztlich vor nichts Halt macht, um eine festgelegte Zahl zu erreichen. Auch wenn es wie Haarspalterei erscheinen mag: Die fortgesetzte Formulierung des wirtschaftlichen Ziels als Planziel vermittelt die Botschaft einer feststehenden, ausdrücklichen Vorgabe, die heute im Widerspruch zu den marktorientierten Absichten der Regierung zu stehen scheint. Ginge von der Aufgabe dieses Konzepts nicht eine sehr viel stärkere Botschaft aus? Ist es nicht an der Zeit für China, die letzten Überreste seiner zentral geplanten Vergangenheit hinter sich zu lassen? Lous Antwort lautete: „Gute Frage.“ China, so erläuterte er, bewege sich tatsächlich von seiner früheren einseitigen Betonung auf Planziele für das Wachstum weg. Die Regierung betont heute drei gesamtwirtschaftliche Ziele: die Schaffung von Arbeitsplätzen, Preisstabilität und BIP-Wachstum. Und wie durch den dem Nationalen Volkskongress Chinas jüngst vom Ministerpräsidenten vorgelegten jährlichen „Arbeitsbericht“ belegt, liegt die Betonung derzeit auf dieser Reihenfolge; das BIP-Wachstum steht also auf der Liste ganz unten. Dies gibt China und seinen politischen Entscheidungsträgern beträchtlichen Spielraum bei der Bewältigung der aktuellen Konjunkturverlangsamung. Anders als die meisten westlichen Beobachter, die auf die geringste Abweichung von dem offiziellen Wachstumsziel fixiert sind, sind die Vertreter der chinesischen Regierung tatsächlich sehr viel aufgeschlossener. Das BIP-Wachstum per se ist ihnen sehr viel weniger wichtig als der Arbeitsgehalt der Produktionsgewinne. Dies ist besonders relevant angesichts der wichtigen Schwelle, die durch den Strukturwandel der chinesischen Volkswirtschaft inzwischen erreicht wurde – die lange erwartete Verschiebung hin zu einer dienstleistungsbestimmten Wachstumsdynamik. Dienstleistungen machen inzwischen den größten Teil der Volkswirtschaft aus und erfordern fast 30% mehr Arbeitsplätze pro Produktionseinheit als der Fertigungs- und der Bausektor zusammen. In einer zunehmen dienstleistungsbestimmten, arbeitsintensiven Wirtschaft können Chinas Wirtschaftslenker es sich leisten, entspannter auf eine Verlangsamung beim BIP zu reagieren. Das letzte Jahr war ein solcher Fall. Zu Beginn des Jahres 2013 erklärte die Regierung, sie strebe die Schaffung von zehn Millionen neuen städtischen Arbeitsplätzen an. Tatsächlich wurden es 13,1 Millionen Arbeitsplätze – obwohl das BIP „nur“ um 7,7% stieg. Anders ausgedrückt: Wenn China sein Beschäftigungsziel mit 7,5% BIP-Wachstum erreichen kann, besteht für die politischen Entscheidungsträger kein Grund, in Panik zu verfallen und schwere antizyklische Geschütze aufzufahren.", "en": "I argued that the former embodied the obsolete straitjacket of central planning, while the latter was far more consistent with market-based outcomes. A target perpetuates the image of the all-powerful state-directed Chinese growth machine – a government that will essentially stop at nothing to hit a predetermined number. While it may seem like splitting hairs, continuing to frame the economic goal as a target sends a message of determined and explicit guidance that now seems at odds with the government’s market-oriented intentions. Wouldn’t dropping the concept send a far more powerful message? Isn’t it time for China to let go of the last vestiges of its centrally planned past? Lou’s response: “Good question.” China, he went on, is in fact moving away from its once single-minded emphasis on growth targeting. The government now stresses three macroeconomic goals – job creation, price stability, and GDP growth. And, as evidenced by the annual “work report” that the premier recently submitted to China’s National People’s Congress, the current emphasis is in that order, with GDP growth at the bottom of the list. This gives China and its policymakers considerable room for maneuver in coping with the current growth slowdown. Unlike most Western observers, who are fixated on the slightest deviation from the official growth target, Chinese officials are actually far more open-minded. They care less about GDP growth per se and more about the labor content of the gains in output. This is particularly relevant in light of the important threshold that has now been reached by the structural transformation of the Chinese economy – the long-awaited shift to a services-led growth dynamic. Services, which now account for the largest share of the economy, require close to 30% more jobs per unit of output than the manufacturing and construction sectors combined. In an increasingly services-led, labor-intensive economy, China’s economic managers can afford to be more relaxed about a GDP slowdown. Last year was a case in point. At the start of 2013, the government announced that it was targeting ten million new urban jobs. In fact, the economy added 13.1 million workers – even though GDP expanded by “only” 7.7%. In other words, if China can hit its employment goal with 7.5% GDP growth, there is no reason for its policymakers to panic and roll out the heavy counter-cyclical artillery."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Im Land ihrer Wahl erhalten die Flüchtlinge Schutz und Unterstützung, während sie auf die Entscheidung hinsichtlich ihres Asylantrages warten. Wird dem Antrag stattgegeben, erhalten sie eine Unterkunft und werden durch Arbeits- und Ausbildungsprogramme in die jeweiligen Gemeinschaften integriert. In dieser Phase können die Unternehmen den größten Beitrag leisten. Tatsächlich bin ich davon überzeugt, dass Integration am besten funktioniert, wenn sie mit praktischer Ausbildung und konkreten beruflichen Chancen verknüpft ist. Die Rückführungsphase. Im Falle der Ablehnung des Asylantrags des Flüchtlings wird er oder sie wieder in ihr Herkunftsland rückgeführt. Längerfristig kann eine Rückführung auch jenen Flüchtlingen ins Haus stehen, die zwar Asyl erhielten, aber in ihr Heimatland zurückkehren müssen, wenn sich die Umstände dort geändert haben und eine sichere Rückkehr möglich ist. In jeder Phase erfordern zahlreiche parallel zu bewältigende Aufgaben Kapazitäten und den Einsatz von Ressourcen. Wie wir in Deutschland gesehen haben, können Unternehmen eine wichtige Rolle bei der Unterstützung nationaler und lokaler Regierungen spielen und damit den Flüchtlingen, sich selbst und der Wirtschaft im Allgemeinen helfen. In diesem Sinne ist die Flüchtlingskrise eine wirklich wertvolle Chance. Um der Flüchtlinge – und um unserer selbst – willen, sollten wir sie nicht vergeben.", "en": "Once in their country of choice, refugees receive protection and support, while they await the assessment of their asylum applications. If accepted, they are provided with housing and integrated into communities through work and education programs. It is during this stage that businesses can make the biggest contribution. Indeed, I strongly believe that integration works best when linked to practical training and concrete professional opportunities. The repatriation phase. If a refugee’s application for asylum is refused, he or she is returned to the country of origin. In the longer term, repatriation can occur even with refugees who secure asylum, if the circumstances in their home country change and it becomes safe to return. In every phase, many parallel tasks require capabilities and resourcing. As we have seen in Germany, business can play a major role in supporting national and local governments, thereby helping the refugees, themselves, and the wider economy. In that sense, the refugee crisis really is a valuable opportunity. For refugees’ sake – and our own – we should not squander it."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Thaksin und die Lehren aus Hongkong HONGKONG – Der ehemalige thailändische Premierminister Thaksin Shinawatra war sehr liebenswürdig, als er sein Exil in Hongkong beendete: „Mein herzlicher Dank geht an Hongkong, weil es mich aufgenommen hat. Hongkong ist eine Stadt, in die ich jederzeit gerne zurückkehren würde.“ Wenn Thaksin ehrlich ist, könnte er Thailand einen Dienst erweisen, indem er ein paar der bewundernswerten Tugenden seiner Gaststadt mit zurückbringt. Zwei davon stechen hervor: eine weithin korruptionsfreie, effiziente, transparente und verantwortungsvolle Regierung sowie eine offene und wettbewerbsfähige Wirtschaft. Selbstverständlich ist Hongkong keineswegs vollkommen: Die Politik und Sitten des chinesischen Festlands infizieren die Insel langsam. Trotzdem setzte Transparency International, die wichtigste Organisation zur Korruptionsbekämpfung weltweit, Hongkong 2007 auf den 14. Platz auf der Liste der saubersten Gesellschaften. Von 2001, als Thaksin zum ersten Mal Premierminister wurde, bis zur Militärherrschaft 2007 fiel Thailands Korruptionsbewertung von einem ohnehin bereits niedrigen 61. Platz auf Rang 84, womit das Land in derselben Liga spielt wie Gabun und Swasiland, zwei Länder, die für ihre brutalen und korrupten Machthaber bekannt sind, welche die Rechte ihrer Bürger regelmäßig mit Füßen treten. Thailands öffentlicher Sektor wurde in der Geschichte häufig von Militärputschen heimgesucht, die bis auf wenige Ausnahmen von inkompetenten Generälen und Zivilisten durchgeführt wurden, die mit Herablassung gegenüber den Menschen regieren, die sie bezahlen, um ihr Amt auszuüben. Staatliche Rechenschaftspflicht, Regierungstransparenz und offizielle Integrität bleiben meistens bloße Schlagwörter. Thailand wurde einst als zukünftiger „asiatischer Tiger“ gehandelt. Keine der vier „Tigerwirtschaften“ – Singapur, Hongkong, Taiwan und Südkorea – war so sehr mit natürlichen Ressourcen und fruchtbarem Boden gesegnet. Und im Gegensatz zu Thailand hatten sie alle unter Krieg oder internen Querelen gelitten. Dennoch offenbart selbst die oberflächlichste Analyse die riesige Kluft zwischen ihrer Wirtschaftsleistung und der Thailands in den letzten 50 Jahren. Die Ursache liegt auf der Hand: Die mangelhafte Staatsführung in Thailand. Während eine relativ kleine unternehmerische, militärische und politische Elite die Regierungsgeschäfte Thailands – oft zynisch und manchmal inkompetent – schlecht führte, gelang es anderen asiatischen Ländern mit selbstloseren und kompetenteren Beamten, ihre Wettbewerbsnische in der modernen Welt zu finden. Ein Großteil Asiens, darunter auch China, hat sich darauf konzentriert, die Herausforderung der Globalisierung anzunehmen, während Thailands Elite die Wirtschaft des Landes beschützt hat, um ihren eigenen Interessen zu dienen.", "en": "Thaksin and the Lessons of Hong Kong HONG KONG – Former Thai Prime Minister Thaksin Shinawatra was gracious when he ended his exile in Hong Kong: “Thank you, Hong Kong, for having me here, so warmly. Hong Kong is a destination where I would always like to come.” If Thaksin is sincere, he could serve Thailand by bringing back a few of his host city’s more admirable virtues. Two stand out: a largely uncorrupt, efficient, transparent, and accountable government, and an open and competitive economy. Hong Kong is, of course, by no means perfect: Mainland China’s politics and habits are slowly infecting the island. Nevertheless, Transparency International, the world’s premier corruption rating agency, ranked Hong Kong as the 14th cleanest society in 2007. From 2001 when Thaksin first became prime minister, to 2007 under military rule, Thailand’s corruption ranking plunged from an already low 61 to 84, which puts the country in the same league as Gabon and Swaziland, two countries notorious for violent and corrupt leaders who routinely trample on their citizens’ rights. Thailand’s public sector is historically plagued by frequent military coups, managed with rare exception by incompetent generals and civilians who rule with condescension towards the people who pay them to serve. Public accountability, government transparency, and official integrity remain largely slogans. Thailand was once touted as a future “Asian Tiger.” None of the four “tiger” economies – Singapore, Hong Kong, Taiwan, and South Korea – were as blessed with natural resources and fertile soil. And, unlike Thailand, all of them had suffered from war or internal strife. Yet, even the most cursory analysis reveals the vast gap in economic performance between them and Thailand in the past 50 years. The cause is obvious: the inferior quality of governance in Thailand. While a relatively small business, military, and political elite misgoverned Thailand – often cynically, and sometimes incompetently – others in Asia, with more selfless and competent public servants, succeeded in finding their competitive niche in the modern world. Much of Asia, including China, focused on meeting the challenge of globalization, whereas Thailand’s elite has protected the country’s economy to serve its parochial interests."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Europa's neue Modelwirtschaft CAMBRIDGE: Die Weltwirtschaftler sind sehr beschäftigt damit, die Gründe für Amerikas Rekordboom zu finden und zu erklären. Trotz acht Jahre unbegrenzten Wachstums gibt es keine Anzeichen für eine beschleunigende Inflation in den Vereinigten Staaten. Zudem scheint sich niemand in Amerika um die traditionelle Wirtschaft zu kümmern: Alles dreht sich um die 'neue Wirtschaft', Internet oder gar nichts. Traditionelle amerikanische Investoren haben keine Erklärung dafür, warum die Umsätze einer Firma für die Vorhersage, welche Aktien steigen und welche scheitern werden, plötzlich keine Rolle mehr spielen. Jeder Firma, die ein \".com\" - also das Zeichen für Internet-Offenheit - in seinem Logo trägt, scheint die Zukunft offenzustehen. Wer eine neue Wirtschaftsbeziehung etabliert, steigt quasi automatisch auf; wer an den 'alten Wirtschaftswegen' hängt, wird seine Aktien sofort im Minus sehen. Gurus der alten Schule behaupten, dass dieser profitlose Wachstum nicht andauern wird. Bald, wenn nicht gar sehr bald, wird der Aktienmarkt seine Sinne zurückerlangen. Sollte dies passieren, dann wird der Glanz des amerikanischen Booms verschwinden und der Begriff der 'neuen Wirtschaft' so schnell vergessen sein, wie die Mode vom letzten Jahr. Nun gibt es einen völlig neuen Aspekt in dieser Sache, den es zu beachten gilt. Es geht darum, daß Amerika nicht so sehr einzigartig ist und daß Europa das neue Wirtschaftsspiel mitspielen wird. Vielleicht nehmen vorerst nur die europäischen Aktienmärkte teil, aber auf jeden Fall ist dies ein Beginn. Warum erscheint Europa so zögerlich? Der EURO ist schwach, er hat nicht den Erfolg, dem man sich bei seiner Einführung letztes Jahr versprach.", "en": "Europe's New Model Economy CAMBRIDGE: The world's economists are scurrying about, trying to discover and explain the reasons for America's record boom. Despite eight years of growth, no signs of accelerating inflation are to be found in the US. Moreover, no one in America seems to care about traditional economics; its all the ‘new economy', internet or die. Traditional US investors are at a loss to explain why a company earnings are suddenly a poor way to predict what stocks will be hot and which likely to fail. Any company without a \".com\" in its name or future seems doomed. Establish a new economy link and you are bound to soar, stick to the \"old economy\" ways and your stock is trash. Gurus of the old school claim that all this profitless prosperity cannot last; soon, if not very soon, the stock market will get back its senses. When that happens, the glamour of America's long boom will vanish, the notion of the \"new economy\" will be as forgotten as last year's fashions. There is now an entirely new angle to all this that is worth contemplating; namely that America is not so unique, that Europe is joining the new economy game. Perhaps only Europe's stock markets are the only ones participating yet, but that is a start. Why does Europe seem hesitant? The Euro is weak; it has none of the glamour hoped for at its launch last year."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "»Es wäre nun nur noch«, sagte er, »die Gesichtshaut ein wenig aufzufrischen.«", "en": "\"All that is left now,\" he said, \"would be to freshen up the skin a little.\""}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Dann kam es zu einer historischen Konvergenz nationaler Interessen und ideologischer Positionen (von François Mitterrands Sozialisten über Margaret Thatchers Konservative und den Christdemokraten von Helmut Kohl). Mit Weitblick waren Europas Staats- und Regierungschefs zu dem Schluss gelangt, dass es die mangelnde Integration ihrer Volkswirtschaften war, die Europa daran hinderte so stark zu wachsen wie die USA und Japan. Die Schaffung eines weitaus größeren Marktes war die Lösung: ein Binnenmarkt. Diese Bemühungen gipfelten in der Einheitlichen Europäischen Akte von 1986, mit der die Grundlage für das erfolgreiche Zusammenspiel von starkem Wachstum und niedrigerer Arbeitslosigkeit in den 1990er-Jahren gelegt wurde. Heute ist die Transatlantic Trade and Investment Partnership (Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft, TTIP) endlich auf dem Tisch und verspricht sowohl in der EU als auch in den USA für Wachstumsimpulse zu sorgen. Im Jahr 2012 belief sich die Summe der US-Ausfuhren in die EU auf rund 206 Milliarden Euro, während die EU Exporte in die USA in Höhe von fast 300 Milliarden Euro tätigte. Dreißig Millionen Arbeitsplätze in Europa (etwa 10% der Arbeitskräfte insgesamt) hängen vom Außenhandel ab. Der Umfang ist gewaltig, was darauf hindeutet, dass die TTIP einen ähnlichen Effekt haben könnte wie der Binnenmarkt für Europa. Damit das Potenzial der TTIP realisiert werden kann, muss das Europäische Integrationsprojekt zu Ende geführt werden. Das ist ein langer und langsamer Prozess, aber die einzige Möglichkeit, wie Europa seine Bedeutung als internationaler Akteur beibehalten kann, der etwas zu sagen und zu bieten hat. Es ist eben dieser Prozess – der vor mehr als sechzig Jahren begonnen wurde –, der es den Europäern ermöglicht hat, den höchsten Lebensstandard weltweit zu genießen.", "en": "Then, a historic convergence of national interests and ideological positions (from François Mitterrand’s Socialists to Margaret Thatcher’s Conservatives to Helmut Kohl’s Christian Democrats) occurred. With great foresight, Europe’s leaders concluded that it was their economies’ lack of integration that was keeping Europe from growing as strongly as the US and Japan. The solution was to create a much larger market: a single market. This effort culminated in the Single European Act of 1986, which laid the foundation for the virtuous circle of strong growth and lower unemployment in the 1990’s. Today, the Transatlantic Trade and Investment Partnership (TTIP) is finally on the table, promising to boost growth in the EU and the US alike. In 2012, US exports to the EU totaled roughly €206 billion ($272 billion), while EU exports to the US amounted to nearly €300 billion. Thirty million jobs in Europe (about 10% of the total work force) depend on foreign trade. The quantities are huge, which suggests that the TTIP could have an effect comparable to that of the single market for Europe. But realizing the TTIP’s potential requires completion of the European integration project. That process is long and slow, but it is the only way to maintain Europe’s relevance as an international actor, with something to say and to offer. Indeed, it has been this process – now in its seventh decade – that has enabled Europeans to enjoy the highest standard of living in the world."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Mit der Resolution bei der Hand bleibt es dann jedoch dem UN-Generalsekretär überlassen, die UN-Mitgliedsstaaten um die tatsächlichen, konkreten Mittel zu bitten, die für die Umsetzung dessen notwendig sind, was angeordnet wurde. In der überwältigenden Mehrheit der Fälle bleiben diese Mittel weit hinter dem zurück, was notwendig ist, um in einer Krise erfolgreich einzugreifen. Eine Überprüfung von UN-Mandaten im Jahr 2006 kommt zu dem Ergebnis, dass UN-Mitgliedsstaaten jedes Jahr Hunderte von Mandaten übernehmen, wobei die “zusätzlichen Pflichten weder mit den entsprechenden finanziellen Mitteln noch entsprechender Anleitung” ausgestattet sind, wie die Mittel eingesetzt werden sollen. In der amerikanischen Innenpolitik sind Anordnungen dieser Art vom amerikanischen Kongress an die Bundesstaaten als “unfunded mandates” bekannt: Ergebnisse werden angeordnet, ohne die finanziellen Mittel zur Verfügung zu stellen, die notwendig sind, um diese zu erzielen. Politisches Theater also – große Schlagzeilen, kleine Resultate. Die Erfahrung der UN im Libanon ist entmutigend. Laut der Hauptabteilung Friedenssicherungseinsätze der UN arbeitet UNIFIL mit einem Jahresbudget von 94 Millionen Dollar und leidet unter chronischen Budgetdefiziten, weil Mitgliedsstaaten ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen. Vor diesem Hintergrund muss man überlegen, was eine erweiterte UNIFIL gemäß der Resolution 1701 erfüllen soll: Friedenstruppen müssen den Waffenstillstand zwischen Israel und der Hisbollah überwachen; die libanesischen Streitkräfte bei ihrem Einsatz im südlichen Libanon unterstützen und begleiten; der libanesischen Regierung dabei helfen, die Grenzen und Häfen des Landes zu sichern, um zu verhindern, dass illegale Waffen in die Hände der Hisbollah gelangen und “dazu beitragen humanitären Zugang zur Zivilbevölkerung und die freiwillige und sichere Rückkehr von Vertriebenen zu gewährleisten.” Eine Herkulesarbeit.", "en": "But then the UN Secretary General is left, resolution in hand, to ask UN member states for the actual, tangible resources necessary to implement what has been commanded. In the overwhelming majority of cases, those resources fall far short of what is required to successfully intervene in a crisis. A 2006 UN mandate review finds that UN member states adopt hundreds of mandates each year, conferring “additional responsibilities with neither corresponding funds nor guidance” on how resources should be used. In American domestic politics, these kinds of commands from the US Congress to states are known as “unfunded mandates;” ordering results without providing the resources necessary to achieve them. It’s political theater - big headlines, small results. The UN’s experience in Lebanon is not encouraging. According to the UN’s Department of Peacekeeping Operations, up to now UNIFIL has operated on an annual budget of $94 million and suffers chronic budget shortfalls due to unpaid assessments from member states. Now consider what an expanded UNIFIL is mandated to do under Resolution 1701: peacekeepers must monitor the ceasefire between Israel and Hezbollah; support and accompany the Lebanese armed forces as they deploy in southern Lebanon; assist Lebanon’s government in securing the country’s borders and ports to keep illegal weapons from getting into Hezbollah’s hands; and “help ensure humanitarian access to civilian populations and the voluntary and safe return of displaced persons.” This is a Herculean task."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Libyens Wiederaufbau BENGASI: Sechs Monate, nachdem libysche Rebellen die Waffen gegen den Führer des Landes, Oberst Muammar al-Gaddafi ergriffen haben, haben sie ihn endlich gestürzt. Doch trotz ihrer Siege auf dem Schlachtfeld: In politischer und wirtschaftlicher Hinsicht waren sie bisher nicht erfolgreich. Um den langfristigen Triumph ihrer Revolution zu gewährleisten, müssen die Rebellen die Schwächen, unter welchen sie leiden, überwinden. In den Tagen, die auf den Beginn des Aufstands am 17. Februar folgten, gründeten die Rebellen ein als „Nationaler Übergangsrat“ bekanntes politisches Gremium sowie ein als „Exekutivkomitee“ bezeichnetes Kabinett. Obwohl sie sich aus Menschen mit technischen Fertigkeiten aus allen Teilen der libyschen Gesellschaft rekrutieren, wurden diese Gruppen bisher durch eine Reihe von Problemen gelähmt. Kritiker haben den Übergangsrat wegen seines Mangels an Transparenz verhöhnt und sich über seine undurchsichtige Entscheidungsfindung beschwert. Sie haben zudem die zur Auswahl seiner Mitglieder verwendeten Kriterien in Frage gestellt. Der Ratsvorsitzende Mustafa Abdel-Jalil, so heißt es in Libyen, bevorzuge Dissidenten, die in Gaddafis Gefängnissen gesessen haben, gegenüber Personen mit der Ausbildung und den Fertigkeiten, wie sie zum Wiederaufbau des Landes gebraucht würden. Wenn der Übergangsrat diese Bedenken nicht aufgreift, ist schwer erkennbar, wie er die kommenden komplexen Herausforderungen bewältigen will. Und es ist nicht allein die Politik des Übergangsrates, die den Erfolg des libyschen Aufstands gefährden könnte. Obwohl er in Teilen Ost-Libyens, die unter der Kontrolle der Rebellen stehen, bewundert wird, ist Abdel-Jalil ein mürrischer Typ, dem das für einen Revolutionsführer charakteristische Charisma fehlt. Tatsächlich ist der ein Provinzakteur, der bisher nicht in der Lage war, eine überzeugende neue Vision Libyens zu vermitteln. Der von den Rebellen kontrollierte Osten leidet unter dem Fehlen politisch bewanderter Führungspersönlichkeiten. Kurz nach seiner Übernahme des Ratsvorsitzes im März schloss Abdel-Jalil Kandidaturen von dessen Mitgliedern bei künftigen Wahlen aus. Doch seitdem ist an der politischen Front kaum etwas passiert. Die Aktivisten zögerten, auf die Straße zu gehen, solange die Rebellen noch kämpften, und hielten sich daher mit der Gründung politischer Parteien zurück. Die Folge ist, dass bisher nur zwei Parteien gegründet wurden – in einem Land, das keine Erfahrung mit einer pluralistischen Demokratie hat. Es gibt zum gegenwärtigen Zeitpunkt kaum jemanden, der konsequent jene Veränderungen anmahnt, die nötig sind, um den Übergang von einem autoritären Regime hin zur Demokratie zu sichern.", "en": "Rebuilding Libya BENGHAZI – Six months after Libyan rebels took up arms against the country’s leader, Col. Muammar el-Qaddafi, they have finally toppled him. But, while victorious on the battlefield, they have not been triumphant in political and economic terms. If the rebels are to ensure their revolution’s long-term success, they will have to overcome the weaknesses that plague them. In the days following the start of the uprising in February 17, the rebels formed a political body known as the National Transitional Council (NTC) and a cabinet known as the Executive Committee. Though drawn from across Libyan society and staffed by people with technical skills, the groups have been hamstrung by several problems. Critics have derided the NTC’s lack of transparency and complained about its opaque decision-making. They have also questioned the criteria used to select its members. Libyans say the Council’s chairman, Mustafa Abdel-Jalil, favors dissidents who spent time in Qaddafi’s prisons over those with the training and skills needed to rebuild the country. If the NTC does not address these concerns, it is difficult to see how it will manage the complex challenges ahead. It is not only the NTC’s policies that could imperil the success of the Libyan uprising. Though admired in parts of eastern Libya under rebel control, Abdel-Jalil is a dour figure who lacks the charisma characteristic of revolutionary leaders. Indeed, he is a provincial player who so far has been unable to communicate a compelling vision of a new Libya. A shortage of politically savvy leaders plagues the rebel-controlled East. Shortly after assuming the chairmanship of the NTC in March, Abdel-Jalil announced that its members would not run for office in future elections. But there has since been very little activity on the political front. Because activists were reluctant to begin campaigning while rebels were still fighting, they held back on forming political parties. As a result, only two parties have been created in a country that has no experience with pluralist democracy. At this point, there are very few voices consistently advocating the changes needed to secure the transition from an authoritarian to a democratic regime."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Vor allem aber war die „sowjetische Mentalität“ relativ einfach zu entschlüsseln. Die Komplexität der heutigen Herausforderungen besteht nicht bloß darin, dass es mehrere sind, sondern auch in der Schwierigkeit, die „dschihadistische Mentalität“ zu durchschauen. Natürlich kann man sagen, dass der Traum des Islamischen Staates der Wiederherstellung eines sunnitischen Kalifats genauso anachronistisch ist wie Putins neoimperialer Ehrgeiz. Man kann zudem sagen, dass sowohl Putin als auch der Islamische Staat einen Großteil ihrer Stärke aus der Schwäche des Westens schöpfen, insbesondere aus dessen Versäumnis, ihrem Handeln klare, glaubwürdige Grenzen zu setzen und diese durchzusetzen. Doch obwohl Putin und der Islamische Staat von der Verwirrung, Zögerlichkeit und Uneinigkeit des Westens im Umgang mit ihnen profitiert haben, sind sie keine Papiertiger. Wären sie das, müsste der Westen nur abwarten, bis seine Gegner unter dem Gewicht ihrer eigenen Widersprüche zusammenbrächen – im Falle Russlands dessen Überschätzung der eigenen Mittel und im Falle des Islamischen Staates den Folgen seines schrecklich grausamen Verhaltens. Doch dieses Szenario scheint bestenfalls optimistisch. Obwohl der Islamische Staat nicht unüberwindlich ist, stellt er eine viel größere Herausforderung dar, als es die Al Qaeda je tat. Er hat sich selbst ein konkretes territoriales Ziel gesetzt und verfügt über umfangreiche Finanzmittel, hochentwickelte Waffen und ein sehr kompetentes Militärkommando. Aber es wäre ebenso gefährlich, die Fähigkeiten des Islamischen Staates heute zu überschätzen, wie es in der Vergangenheit gefährlich war, sie zu unterschätzen. Dasselbe gilt für Putins Russland. Die Inbesitznahme der Krim war ein schnelles, gut ausgeführtes Manöver. Doch im durch größere Komplexität und Uneinigkeit gekennzeichneten Kontext der Ostukraine hat diese Taktik nicht funktioniert. Es kann sogar durchaus sein, dass Russland durch die Art und Weise, wie es sich die Krim einverleibt hat, die Ukraine verspielt hat. In seiner klassischen Abhandlung Strategy: The Indirect Approach betont B.H. Liddell Hart unter Bezugnahme auf seine Erfahrungen im Ersten Weltkrieg auf die Dummheit direkter Angriffe gegen einen fest verschanzten Feind. „In der Strategie“, so argumentiert er, „ist der längste Umweg häufig der schnellste Weg zum Ziel.“ Heute würde Liddell Hart den Westen vermutlich ermutigen, seine Bemühungen darauf zu konzentrieren, den kurdischen Kämpfern im Nahen Osten zu helfen und die ukrainische Regierung in Osteuropa zu unterstützen – ohne diese Partner freilich zu idealisieren. Sie sind nicht einfach deshalb „gut“, weil der Westen sie unterstützt.", "en": "Above all, the “Soviet mind” was relatively easy to decipher. The complexity of today’s challenges consists not only in there being more than one, but also in the difficulty of understanding the “jihadi mind.” Of course, one can say that the Islamic State’s dream of restoring a Sunni caliphate is as anachronistic as Putin’s neo-imperial ambition. One can also say that both Putin and the Islamic State have drawn much of their strength from the West’s weakness, particularly its failure to have enforced clear and credible limits to their actions. But, if Putin and the Islamic State have benefited from the West’s confusion, hesitation, and division in dealing with them, they are not paper tigers. If they were, the West would need only to wait for its adversaries to collapse under the weight of their own contradictions: Russia’s overestimation of its means, and, in the case of the Islamic State, the consequences of its appallingly cruel behavior. That scenario seems optimistic at best. Though the Islamic State is resistible, it represents a much bigger challenge than Al Qaeda ever did. It has set for itself a concrete territorial goal, and has ample financing, sophisticated weapons, and a highly competent military command. At the same time, it would be as dangerous to overestimate the Islamic State’s capabilities today as it was to underestimate them yesterday. The same logic applies to Putin’s Russia. The seizure of Crimea was a swift, well-executed move, but the same tactics have not worked in the more complex and divided context of eastern Ukraine. By winning Crimea the way that it did, Russia may well have lost Ukraine. In his classic treatise Strategy: The Indirect Approach, B.H. Liddell Hart, reflecting on his World War I experiences, insisted on the foolhardiness of direct attacks on an entrenched enemy. “In strategy,” he argued, “the longest way round is often the shortest way there.” Today, Liddell Hart would probably encourage the West to concentrate its efforts on helping the Kurdish fighters in the Middle East and aiding Ukraine’s government in Eastern Europe. That dual effort should be pursued without idealizing these partners."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Jeder EU-Beitritt im Lauf der vergangenen fünfundzwanzig Jahre, wie etwa bei Spaniens und Portugals Bemühungen vor 1986 und in jüngerer Vergangenheit bei denen der postkommunistischen Kandidaten Zentraleuropas, hat die institutionelle Modernisierung vorangetrieben und zu Stabilität und Mäßigung in der Innenpolitik beigetragen. Der \"Preis\" einer europäischen Mitgliedschaft hat innerhalb der Bewerberländer die politische Konsensfindung unterstützt und das wäre auch bei der Türkei der Fall. Durch das Vorantreiben dieser institutionellen Reform sehen zudem auch die wirtschaftlichen Aussichten rosiger aus, nicht zuletzt durch die Fähigkeit der Türkei größere Zuflüsse ausländischer Direktinvestitionen anzuziehen. Auf politischer Linie hätte der weltweite Anschauungseffekt einer Mitgliedschaft der Türkei in der EU enorme Konsequenzen. Die Behauptungen der islamischen Fundamentalisten -dass der Westen anti-islamistisch sei- würden als falsch erwiesen. Die Türkei selbst könnte als eine stärkere Brücke zu den instabilen türkischen Gesellschaften Zentralasiens dienen, von Aserbaidschan bis Kirgisistan; Länder, die jetzt dem Risiko der Destabilisierung durch den Krieg gegen den Terrorismus und Kämpfen um Öl und andere natürliche Ressourcen ausgesetzt sind. Als Giscard seine gefährlichen Ansichten zum Ausdruck brachte, haben zum Glück viele in der Europäischen Kommission und überall in Europa erklärt, dass der ehemalige französische Präsident nur für sich selbst gesprochen hat. Jetzt muss die Europäische Union diesen Standpunkt noch nachdrücklicher vertreten, indem sie ihren guten Willen zeigt und sich der historischen Herausforderung stellt, über die Mitgliedschaft der Türkei in der EU zu verhandeln.", "en": "Each accession to the EU over the past quarter century, such as Spain and Portugal's drive before 1986, and more recently the efforts of the Central European postcommunist candidates, has spurred institutional modernization and contributed to stability and moderation in domestic politics. The \"prize\" of European membership has helped to forge political consensus within candidate countries, and the same would happen with Turkey. By spurring this institutional reform, moreover, economic prospects also brighten, not least by Turkey's ability to attract larger flows of foreign direct investment. On the political front, the worldwide demonstration effect of Turkey's membership in the EU would have huge consequences. The claims of the Islamic fundamentalists - that the West is anti-Islamic - would be proven wrong. Turkey itself could serve as a stronger bridge to the unstable Turkic societies of Central Asia, from Azerbaijan to Kyrgyzstan, countries now at risk of destabilization from the war on terrorism and struggles over oil and other natural resources. Fortunately, when Giscard voiced his dangerous sentiments, many in the European Commission and throughout Europe declared that the former French President spoke only for himself. Now the European Union must make that point more forcefully by demonstrating its good faith in rising to the historic challenge of negotiating Turkey's membership in the EU."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Keine der aufstrebenden Mächte hat auch nur damit begonnen, ihren wachsenden politischen und wirtschaftlichen Einfluss zu nutzen, um wirklich globale Ambitionen voranzutreiben – oder Verantwortlichkeiten zu übernehmen, die sich Washington nicht mehr leisten kann. Beginnen wir mit Russland. Trotz seiner wachsenden Verbindungen zu Venezuela und seiner Bemühungen, seine Energiepolitik mit jener der erdgasreichen Länder Nordafrikas abzustimmen, hat der Kreml nicht den Ehrgeiz, wieder einen Einfluss in Lateinamerika, Afrika oder Südostasien aufzubauen, wie ihn einst die Sowjetunion hatte. Genauso wenig verfügt es über eine ideologische Attraktivität sowjetischen Stils. Stattdessen ist die russische Führung damit beschäftigt, Russlands Märkte, Banken und Unternehmen vor den schlimmsten Auswirkungen der globalen Finanzkrise zu schützen, die staatliche Kontrolle über die inländischen Wirtschaftssektoren zu konsolidieren und ihren außenpolitischen Einfluss auf dem Gebiet der früheren Sowjetunion auszuweiten. Chinas Bedürfnis, seinen Hunger nach importiertem Öl und anderen Rohstoffen zu stillen, hat ihm zu internationaler Präsenz verholfen. Doch sein Einfluss ist eher wirtschaftlicher als politischer Art. Chinas Führung muss ihre Aufmerksamkeit einer erschütternden Anzahl drängender Probleme im eigenen Lande widmen: der Verhinderung einer Konjunkturabschwächung, die Millionen von Menschen in die Arbeitslosigkeit und auf die Straße drängen könnte, den Konsequenzen der Landreform in den ländlichen Gebieten und der Bewältigung der enormen Probleme im Bereich der Umwelt und der öffentlichen Gesundheit. Indien muss sich unter dem immer länger werdenden Schatten Chinas behaupten. Angesichts der im kommenden Jahr anstehenden Wahlen wendet die herrschende Kongresspartei die Zeit und das Geld der Regierung für Subventionen für die Verbraucher, Lohnerhöhungen für Staatsbeschäftigte und Schuldenerlasse für die Bauern auf. Brasilien ist in ähnlicher Weise beschäftigt und scheint kurzfristig keine gewichtigeren Interessen zu verfolgen, als die Stabilität in Lateinamerika zu fördern, die Auswirkungen der globalen Finanzkrise zu bewältigen und andere Entwicklungsländer zu inspirieren. Kurz gesagt: Es gibt ein Vakuum im Bereich der globalen Führung, und zwar just zu einem Zeitpunkt, wo diese dringend erforderlich ist. Präsident Barack Obamas Aufmerksamkeit konzentriert sich derzeit auf Impulse zur Stimulierung der blutarmen US-Wirtschaft, die Ausarbeitung von Steuersenkungen, die Neugestaltung der Energie- und Gesundheitspolitik und die Wiederherstellung des Vertrauens in die US-Finanzinstitute. Die Europäische Union führt ihre interne Debatte darüber weiter, wie sie am besten ihre kollabierenden Banken und Industrien retten, mit den Nachwirkungen der EU-Erweiterung und der Ausweitung der Eurozone umgehen und die zunehmend steinigen Beziehungen zu Russland bewältigen könne. Wer dann kann die Führung dabei übernehmen, eine neue globale Finanzarchitektur zu schaffen, die die Komplexitäten des Handels im 21. Jahrhundert widerspiegelt?", "en": "None of the emerging powers has even begun to use its growing political and economic clout to advance truly global ambitions – or to take on responsibilities that Washington can no longer afford. Start with Russia. Despite its growing ties with Venezuela and efforts to coordinate energy policy with natural gas-rich countries in North Africa, the Kremlin has no aspirations to rebuild Soviet-scale influence in Latin America, Africa, or Southeast Asia. Nor does it have Soviet-style ideological appeal. Instead, Russia’s leaders are busy protecting Russian markets, banks, and companies from the worst effects of the global financial crisis, consolidating state control over domestic economic sectors, and extending their foreign-policy leverage across former Soviet territory. China’s need to satisfy its hunger for imported oil and other commodities has given it an international presence. But its influence is more commercial than political. China’s leaders must devote their attention to a staggering array of pressing problems at home: averting an economic slowdown that could push millions out of work and into the streets, the fallout from rural land reform, and efforts to manage enormous environmental and public health problems. India must hold its own in China’s lengthening shadow. Facing elections next year, the ruling Congress Party is spending the government’s time and money on subsidies for consumers, wage hikes for state employees, and debt relief for farmers. Brazil is similarly preoccupied, appearing to have no grander near-term aspirations than to promote stability in Latin America, manage the effects of the global financial crisis, and inspire others in the developing world. In short, there is a vacuum of global leadership just at the moment when it is badly needed. President Barack Obama’s attention is now concentrated on stimulating the anemic US economy, crafting tax cuts, reforming energy and health-care policies, and restoring confidence in US financial institutions. The European Union continues its internal debate over how best to bail out its failing banks and industries, handle the fallout from EU and euro-zone expansion, and manage increasingly rocky relations with Russia. Who, then, can take the lead on efforts to create a new global financial architecture that reflects the complexities of twenty-first-century commerce?"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Eine Analyse von Grippe-Impfstoffstudien in Nepal, Mali und Südafrika im Jahr 2018 ergab, dass Säuglinge 20 % weniger wahrscheinlich eine Lungenentzündung entwickelten, wenn ihre Mütter geimpft waren. Kinder, die zu jung sind, um vollständig gegen Streptococcus pneumoniae und Influenza geimpft zu werden, profitierten am meisten davon. Anhand der Daten aus diesen und anderen Studien sollten Regierungen in Ländern mit niedrigem Einkommen in der Lage sein, intelligentere Impfkampagnen zu planen und die Säuglingsmorbidität und -sterblichkeit deutlich zu senken. Der zweite Weg zur Verringerung der Kindersterblichkeit, das Stillen, hat noch einen größeren Einfluss. Muttermilch ist die perfekte Ernährung für ein Baby. Sie enthält alle Proteine, Fette, Vitamine, Mineralien und Enzyme, die ein junger Körper braucht, um gesund zu bleiben. Und das Beste: Mütter erzeugen in Echtzeit neue Antikörper, die zur Stärkung des jungen Immunsystems beitragen. Leider liegen Stillen und Muttermilchkonsum weit unter den gewünschten Werten. Nur 40 % der Säuglinge weltweit werden ausschließlich gestillt, bis sie mindestens sechs Monate alt sind, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt. Die Gründe sind komplex, aber in vielen Ländern hat der Mangel an Bildung, zusammen mit dem aggressiven Marketing der Hersteller von Babynahrung, zu einem Rückgang des Stillens beigetragen. Vor kurzem wurden die Vereinigten Staaten beschuldigt, sich der Formelindustrie anzuschließen, weil sie sich gegen eine WHO-Resolution zur Unterstützung des Stillens ausgesprochen haben. Mütter von den Vorteilen des Stillens zu überzeugen, sollte einfacher sein. Zunächst einmal sind gestillte Babys weniger anfällig für Ohrinfektionen und Meningitis oder für Magen-Darm-Erkrankungen und Durchfall. Diese Vorteile bleiben so lange bestehen, wie ein Baby gestillt wird. Auch Mütter profitieren vom Stillen. Die Forschung zeigt, dass Frauen, die im Laufe ihres Lebens gestillt haben, weniger wahrscheinlich nicht übertragbare Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Brustkrebs und Typ-2-Diabetes entwickeln. Viele dieser Vorteile ergeben sich aus der Tatsache, dass das Stillen hilft, das zusätzliche Fett abzubauen, das sich im Körper einer Frau während der Schwangerschaft ansammelt. Tatsächlich verbrennt die Produktion von Milch für ein einzelnes Kind bis zu 500 Kalorien pro Tag. Auch wenn die Mehrheit der neuen Mütter stillen kann, können nicht alle Frauen aufgrund von Erschöpfung, Depression oder körperlicher Schwäche nach einer postpartalen Operation genügend Milch produzieren. Einige Mütter sind einfach nicht in der Lage, die Bedürfnisse ihres Kindes zu befriedigen, während andere nicht die medizinische oder soziale Unterstützung haben, um die Logistik des Stillens zu steuern.", "en": "A 2018 analysis of flu-vaccine trials conducted in Nepal, Mali, and South Africa found that infants were 20% less likely to develop pneumonia if their mothers had been inoculated. Children too young to be completely vaccinated against Streptococcus pneumoniae and influenza were the biggest beneficiaries. Armed with data from these and other studies, governments in low-income countries should be able to plan smarter immunization campaigns and substantially lower rates of infant morbidity and mortality. The second way to reduce childhood mortality, breastfeeding, arguably has a greater impact. Breast milk is the perfect nutrition for a baby, providing all the proteins, fats, vitamins, minerals, and enzymes that a young body needs to stay healthy. Best of all, mothers create new antibodies in real time, which help strengthen young immune systems. Unfortunately, rates of breastfeeding and breast-milk consumption are well below desired levels. Only 40% of infants worldwide are breastfed exclusively until they are at least six months old, as the World Health Organization (WHO) recommends. The reasons are complex, but in many countries, lack of education, together with aggressive marketing by makers of baby formula, has contributed to a decline in breastfeeding. Recently, the United States has been accused of siding with the formula industry by opposing a WHO resolution in support of breastfeeding. Convincing mothers to breastfeed should be easier. For starters, breastfed babies are less likely to contract ear infections and meningitis, or to suffer gastrointestinal illnesses and diarrhea. These advantages continue for as long as a baby is breastfed. Mothers also benefit from breastfeeding. Research shows that women who have breastfed during their lives are less likely to develop non-communicable diseases like cardiovascular illness, breast cancer, and type 2 diabetes. Many of these gains derive from the fact that breastfeeding helps break down the extra fat that accumulates in a woman’s body during pregnancy. In fact, producing milk for a single infant burns as much as 500 calories a day. Even though the majority of new mothers are able to breastfeed, not all women can produce enough milk, owing to exhaustion, depression, or physical weakness following postpartum surgery. Some mothers are simply unable to meet their child’s needs, while others lack the medical or social support to navigate the logistics of breastfeeding."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Als meine Zeit unter polizeilicher Überwachung vorbei war, leitete die Staatsanwaltschaft erneut ein Gerichtsverfahren wegen Verleumdung gegen mich ein. Dieses Mal hatte mich der Chef der armenischen Zivilluftfahrt angezeigt. Die Untersuchungen dauerten mehrere Monate, bevor der Ankläger durch den Druck internationaler Organisationen und der öffentlichen Meinung dazu gezwungen war, die Klage fallen zu lassen. Später, nach seiner Entlassung aus der Position, beichtete dieser Zivilluftfahrtchef, dass ihm der armenische Präsident Robert Kotscharjan geraten hatte, die Klage einzureichen. Bei der Pressekonferenz, einige Stunden nachdem mein Auto explodiert war, gab ich meinen Verdacht bekannt, dass die Explosion von Gagik Tsarukyan organisiert worden war, einem Abgeordneten mit dem Spitznamen „Dodi Gago“ („dod“ bedeutet auf Armenisch dumm), der auch einer der reichsten Männer des Landes und ein enger Freund der Familie des Präsidenten ist. Viele Armenier glauben, dass Tsarukyan über eine Blankovollmacht verfügt, jederzeit das zu tun, was er will. Tatsächlich darf er sogar seine eigene Geschichte schreiben. Denn obwohl Gagik Tsarukyan in der Sowjetära für ein Sexualverbrechen verurteilt wurde, entlasteten ihn vor zwei Jahren die armenischen Gerichte, indem sie das Urteil des sowjetischen Gerichts aufhoben. Es gibt tatsächlich so etwas wie ein Tabu, was das Schreiben über Tsarukyan angeht, und das aus gutem Grund: Er ist nicht nur reich, sondern hat außerdem eine Armee gehorsamer Skinheads unter sich. In Armenien kann häufig beobachtet werden, wie Skinheads Reporter angreifen, die über Kundgebungen der Opposition berichten, und einmal wurde ein führender Oppositionspolitiker schwer verprügelt.", "en": "When my time under police supervision ended, the prosecutor’s office quickly brought a new criminal case of slander against me. This time, Armenia’s chief of civil aviation had sued me. Investigations lasted several months, before pressure from international organizations and public opinion forced the prosecutor to drop the charges. Later, after his dismissal from his post, that same civil aviation chief confessed that Armenian President Robert Kocharyan had advised him to file his lawsuit. At a press conference just hours after my car exploded, I announced my suspicion that the explosion had been organized by Gagik Tsarukyan, an MP nicknamed “Dodi Gago” (“dod” means stupid in Armenian) and one of the country’s richest men and a close friend of the president’s family. Many Armenians believe that Tsarukyan has carte blanche to do whatever he wants, when he wants. Indeed, he even gets to write his own history. For although Gagik Tsarukyan was convicted of a sexual crime in the Soviet era, two years ago Armenia’s courts exonerated him by vacating the decision of the Soviet court. Indeed, there is something of a taboo on writing about Tsarukyan, and with good reason: not only is he rich, but also he controls an army of obedient skinheads. Armenia frequently sees skinheads attacking reporters covering opposition rallies and once severely beating a leading opposition politician."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "»Das heißt, welche Nachricht? Von der Verzögerung meiner Abreise? Ach, die Meinen, wissen Sie, die Meinen zu Hause bestehen aus drei Onkels, einem Großonkel und zwei Söhnen von ihm, zu denen ich mehr in Vetternverhältnis stehe. Weiter habe ich keine Meinen, ich bin ja sehr früh Doppelwaise geworden. Aufgenommen? Sie wissen ja noch nicht viel, nicht mehr, als ich selbst. Zu Anfang, als ich mich legen mußte, habe ich ihnen geschrieben, ich sei stark erkältet und könne nicht reisen. Und gestern, da es nun doch ein bißchen lange dauerte, habe ich noch einmal geschrieben und gesagt, Hofrat Behrens sei durch den Katarrh auf den Zustand meiner Brust aufmerksam geworden und dringe darauf, daß ich meinen Aufenthalt verlängere, bis Klarheit darüber geschaffen ist. Davon werden sie sehr ruhigen Blutes Kenntnis genommen haben.«", "en": "“What news do you mean? Of my delayed return? Oh, my family, you know, consists of three uncles, a great-uncle and his two sons, who are more like my cousins. Other family I have none, I was doubly orphaned when I was very small. As to how they took it—they know as much, and as little, as I myself. At first, when I had to go to bed, I wrote that I had a severe cold, and could not travel. Yesterday, as it seemed rather long after all, I wrote again, saying that my catarrh had drawn Hofrat Behren’s attention to the condition or my chest, and that he insisted I should remain until he is clear what the condition is. You may be perfectly sure they took it calmly— it didn’t upset them.”"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Da die wenigen guten Arbeitsplätze bevorzugten Gruppen vorbehalten waren, blieb für eine wachsende Anzahl ausgebildeter junger Arbeitskräfte lediglich die qualitativ schlechtere Beschäftigung im informellen Sektor. Fügt man dem noch die minderwertigen Dienstleistungen hinzu, wird ersichtlich, warum die soziale Mobilität zum Erliegen kam. Der zunehmenden sozialen Unzufriedenheit wurde mit wachsender Unterdrückung begegnet. Während die politischen Risiken höher wurden, forderten die Kumpane der Autokraten höhere Gewinne. Letzten Endes gipfelte die Unfähigkeit des Regimes, sowohl die Straßen als auch die Privatwirtschaft zu kontrollieren in öffentlichen Protesten und politischen Revolutionen. Die Regierungen, die aus Trümmern des Arabischen Frühlings hervorgegangen sind, haben ein kaputtes System bestehender Abmachungen geerbt. Der unzureichende Schutz von Eigentumsrechten hemmt Investitionen, aber in Anbetracht der Gelegenheitskorruption an der Schnittstelle zwischen Bürgern und einer unterbezahlten Bürokratie und des polarisierten politischen Umfelds besteht unter den gegebenen Umständen keine realistische Aussicht auf einen Übergang zu gerechten Regeln, die ordentlich durchgesetzt werden. Diese Länder könnten versuchen, sich am wirtschaftlichen Erfolg der Türkei in den Jahren 2000-2010 zu orientieren, wo ein politisches Bündnis zwischen der Regierungspartei und einer breiten Gruppe dynamischer kleiner und mittelständischer Unternehmen zu einer Verdreifachung der Exporte beigetragen hat. Die Herausforderung würde darin bestehen die richtigen Investoren zu finden, die nicht nur politische Unterstützung bieten, sondern das Wachstum ankurbeln und Arbeitsplätze schaffen können. Marokko und Jordanien können in dieser Hinsicht gewisse Erfolge verbuchen, da ihre Monarchien ihre Fähigkeit unter Beweis stellen, mit Eliten umzugehen, die sowohl für politische Hinnahmebereitschaft als auch ökonomische Grundlagen sorgen. Doch auch wenn die Regierungen dieser Länder einige Erfolge bei der Ausweitung ihrer wirtschaftlichen Bündnisse vorweisen können, wird der Fortschritt durch traditionelles Rent-Seeking-Verhalten behindert. Die wirtschaftliche Begünstigung der politischen Klientel untergräbt Investitionen in den Sektor der handelbaren Güter und beeinträchtigt das Exportwachstum erheblich. Tunesien könnte sich ein Beispiel an Marokko nehmen und seinen Exportsektor durch Anreize für ausländische Direktinvestitionen ausbauen, während es zugleich seinen heimischen Dienstleistungssektor für lokale kleine und mittelständische Unternehmen öffnet. Es würde jedoch immer noch vor der Herausforderung stehen, seine Wirtschaft zu liberalisieren, während Gewerkschaften zunehmend Druck ausüben, um ineffiziente etablierte Firmen vor zunehmendem Wettbewerb zu schützen. Die ägyptische Wirtschaft ist zum einen auf öffentliche und private Unternehmen gestützt, die eng mit dem Militärapparat verbunden sind, und zum anderen auf Gelder des Golf-Kooperationsrates. In Anbetracht der sinkenden Erdöleinnahmen des Golf-Kooperationsrates – von der Enttäuschung über die Ineffizienz des Arrangements ganz zu schweigen – scheint dieses Vorgehen zunehmend an seine Grenzen zu stoßen. In allen vier Ländern wird das Beschäftigungswachstum noch für einige Zeit verhalten bleiben.", "en": "With the few good jobs reserved for favored groups, a growing pool of educated young workers faced lower-quality jobs in the informal sector. Add to that poor-quality services, and social mobility ground to a halt. Intensifying social dissatisfaction was met with rising levels of repression. As political risks rose, the autocrats’ cronies demanded higher returns. Ultimately, the regimes’ inability to control both the street and the private sector culminated in popular protests and political revolutions. The governments that emerged from the Arab Spring’s wreckage inherited a broken system of closed deals. Inadequate property-rights protection is impeding investment, but moving to fair and well-enforced rules is not a realistic prospect in the current environment, given the petty corruption of an underpaid bureaucracy and the polarized political environment. These countries could try to replicate Turkey’s economic success in 2000-2010, when a political alliance between the ruling party and a broad group of dynamic small and medium-size enterprises (SMEs) contributed to a tripling of exports. The challenge here would be to find the right investors, who can spur growth and create jobs, not just provide political support. Here, Morocco and Jordan have had some success, with their monarchies proving capable of managing elites who offer both political acquiescence and economic sustenance. But, while these countries’ governments are having some success in broadening their business coalitions, traditional rent-seeking cronies are constraining progress. By undermining investment in tradable sectors, appeasing them means hampering export growth considerably. Tunisia could take a page out of Morocco’s playbook, expanding its export sector by attracting foreign direct investment, while opening up its domestic services sector to local SMEs. But it would still have to face the challenge of liberalizing its economy, in the face of rising pressure from labor unions to protect inefficient incumbent firms from increased competition. For its part, Egypt is relying on public and private firms close to its army, together with finance from the Gulf Cooperation Council, to support its economy. But, given the fall in GCC oil revenues – not to mention disappointment with the arrangement’s inefficiency – this route seems increasingly limited. In all four countries, employment growth will remain constrained for some time to come."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Natürlich lässt sich aus der Existenz einer positiven Korrelation zwischen Cannabis-Konsum und Psychosen keine direkte Kausalverbindung zwischen beiden herleiten. Psychosen könnten Cannabis-Konsum verursachen statt umgekehrt, oder ein unbekannter dritter Faktor könnte sowohl den Cannabis-Konsum als auch die Psychosen verursachen. Ohnehin komplizieren weitere Faktoren die Beziehung. So scheint das Alter, in dem der Cannabis-Konsum einsetzt, ein wichtiger Faktor zu sein. Personen, die vor dem Alter von 16 Jahren Cannabis konsumierten, wiesen im Vergleich zu denen, die nach dem 18. Lebensjahr damit begannen, ein höheres Psychoserisiko auf. Dies steht im Einklang mit Erkenntnissen aus der Biologie, wonach das sich entwickelnde Gehirn für die negativen Auswirkungen von Cannabis anfälliger ist. Aktuelle Forschungen haben gezeigt, dass eine bestimmte Variante eines als AKT1 bezeichneten Gens das Psychoserisiko beeinflusst. Träger der Variante C/C (die bei rund 20% der Bevölkerung vorkommt) wiesen danach ein siebenfach erhöhtes Psychoserisiko auf – allerdings nur, wenn sie täglich Cannabis konsumierten. Vom Konsum von Cannabis an den Wochenenden oder seltener ging häufig kein erhöhtes Risiko aus. Letzteres galt auch für den täglichen bzw. Wochenendkonsum bei Trägern der AKT1-Varianten C/T und T/T. Zudem geht von unterschiedlichen Typen von Cannabis ein unterschiedlich hohes Psychoserisiko aus. Ein Vergleich der beiden häufigsten Cannabis-Typen in Großbritannien, Hasch und Sinsemilla („Skunk“) ergab, dass der Konsum von Skunk das Psychoserisiko deutlich erhöhte, der von Hasch jedoch nicht. Der Unterschied erklärt sich aus dem jeweiligen Anteil der beiden wichtigsten Komponenten von Cannabis, Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD). Skunk weißt in Großbritannien einen höheren Anteil an THC auf, enthält aber praktisch kein CBD; Hasch andererseits enthält etwa gleiche Mengen der beiden Komponenten. Als wir in unserem Labor gesunden Freiwilligen entweder reines THC oder THC und CBD verabreichten, wiesen diejenigen, die nur THC erhielten, einen deutlichen Anstieg an paranoiden Gedanken, psychotischen Symptomen und Gedächtnisstörungen auf, während jene, die beides zusammen erhielten, keine Paranoia erlebten, weniger psychotische Symptome aufwiesen und keine Gedächtnisstörungen zeigten. Einige Studien haben zudem die Rolle untersucht, die Cannabis-Konsum bei Leiden wie Depressionen und Angstzuständen spielt. Während kaum Anzeichen für eine diesbezügliche Verknüpfung gefunden wurden, ist das Suchtpotenzial von Cannabis besser belegt.", "en": "Of course, the existence of a positive correlation between cannabis use and psychosis does not allow us to draw a direct causal link between the two. Psychosis could cause cannabis use, rather than vice versa, or an unknown mediating factor could cause both cannabis use and psychosis. Other factors already complicate the relationship. For example, the age at which cannabis use begins appears to be an important factor. People who started using cannabis before the age of 16 have a higher risk of psychosis compared to those who start after 18. This is in line with biological evidence suggesting that the maturing brain is more susceptible to the negative impact of cannabis. Recent research has shown that a particular variant of a gene called AKT1 mediates the risk of psychosis. For carriers of the C/C variant (which occurs in roughly 20% of the population), the risk of psychosis increased seven-fold – but only for the people who used cannabis every day. Using cannabis on weekends or less often posed no increased risk, which was also the case for daily and weekend use among carriers of the C/T and T/T variants of AKT1. Moreover, different strains of cannabis pose more or less risk for psychosis. A comparison of the two most common types of cannabis in the United Kingdom, hash and sinsemilla (“skunk”), found that using skunk implied a significantly greater risk of psychosis, while hash did not. The explanation for this difference lies in the composition of the two main components of cannabis, delta-9-tetrahydrocannabinol (THC) and cannabidiol (CBD). Skunk in the UK has high levels of THC while being virtually devoid of CBD; hash, on the other hand, has roughly equal quantities of the two components. This was highlighted in our lab when healthy volunteers were given either pure THC or THC and CBD. Those who received only THC had a significant increase in paranoid thoughts, psychotic symptoms, and memory impairment, while those who received the combination experienced no paranoia, had fewer psychotic symptoms, and maintained memory function. Some studies have also explored the role of cannabis use in disorders such as depression and anxiety. While little sign of a link has been found, there is better evidence for the addictive potential of cannabis."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Wunderlich unglaubhaftes, beschämendes, komisch traumartiges Abenteuer: Stätten, von denen man eben in tiefster Wehmut Abschied auf immer genommen, vom Schicksal umgewandt und zurückverschlagen, in derselben Stunde noch wiederzusehen! Schaum vor dem Buge, drollig behend zwischen Gondeln und Dampfern lavierend, schoß das kleine, eilfertige Fahrzeug seinem Ziele zu, indes sein Passagier unter der Maske ärgerlicher Resignation die ängstlich-übermütige Erregung eines entlaufenen Knaben verbarg. Noch immer, von Zeit zu Zeit, ward seine Brust bewegt von Lachen über dies Mißgeschick, das, wie er sich sagte, ein Sonntagskind nicht gefälliger hätte heimsuchen können. Es waren Erklärungen zu geben, erstaunte Gesichter zu bestehen,—dann war, so sagte er sich, alles wieder gut, dann war ein Unglück verhütet, ein schwerer Irrtum richtig gestellt, und alles, was er im Rücken zu lassen geglaubt hatte, eröffnete sich ihm wieder, war auf beliebige Zeit wieder sein… Täuschte ihn übrigens die rasche Fahrt oder kam wirklich zum Überfluß der Wind nun dennoch vom Meere her?", "en": "Here was an adventure, wonderful, abashing, and comically dreamlike beyond belief: places which he had just bid farewell to for ever in the most abject misery—yet he had been turned and driven back by fate, and was seeing them again in the same hour! The spray from the bow, washing between gondolas and steamers with an absurd agility, shot the speedy little craft ahead to its goal, while the one passenger was hiding the nervousness and ebullience of a truant boy under the mask of resigned anger. From time to time he shook with laughter at this mishap which, as he told himself, could not have turned out better for a child of destiny. There were explanations to be given, expressions of astonishment to be faced—and then, he told himself, everything would be all right; then a misfortune would be avoided, a grave error rectified. And all that he had thought he was leaving behind him would be open to him again, there at his disposal. . . . And to cap it all, was the rapidity of the ride deceiving him, or was the wind really coming from the sea?"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "»Krankheit und Verzweiflung,« sagte Settembrini, »sind auch oft nur Formen der Liederlichkeit.« »Hallo!« sagte er. »Das sind ja unsere Dioskuren! Castorp und Pollux … Bitte, Wehelaute zu unterdrücken! Warten Sie nur, gleich werden wir Sie alle beide durchschaut haben. Ich glaube, Sie haben Angst, Castorp, uns Ihr Inneres zu eröffnen? Seien Sie ruhig, es geht ganz ästhetisch zu. Hier, haben Sie meine Privatgalerie schon gesehen?« Und er zog Hans Castorp am Arm vor die Reihen der dunklen Gläser, hinter denen er knipsend Licht einschaltete. Da erhellten sie sich, zeigten ihre Bilder. Hans Castorp sah Gliedmaßen: Hände, Füße, Kniescheiben, Ober- und Unterschenkel, Arme und Beckenteile. Aber die rundliche Lebensform dieser Bruchstücke des Menschenleibes war schemenhaft und dunstig von Kontur; wie ein Nebel und bleicher Schein umgab sie ungewiß ihren klar, minutiös und entschieden hervortretenden Kern, das Skelett.", "en": "“Disease and despair,” Settembrini said, “are often only forms of depravity.” “Hallo,” said he. “Here are our Dioscuri, Castor and Pollux. If you feel any inclination to blub, kindly suppress it. Just wait, we shall soon see through you both. I expect, Castorp, you feel a little nervous about exposing your inner self to our gaze? Don’t be alarmed, we preserve all the amenities. Look here, have you seen my picture-gallery?” He led Hans Castorp by the arm before the rows of dark plates on the wall, and turned on a light behind them. Hans Castorp saw various members: hands, feet, knee-pans, thigh-and leg-bones, arms, and pelvises. But the rounded living form of these portions of the human body was vague and shadowy, like a pale and misty envelope, within which stood out the clear, sharp nucleus—the skeleton."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Stattdessen sprechen die Deutschen und ihre französischen Verbündeten nach dem Scheitern des Brüsseler Gipfels in der letzten Woche von einem Europa der ,,zwei Geschwindigkeiten\", in dem eine so genannte ,,Gruppe von Pionieren\", bestehend aus Deutschland, Frankreich, Italien und den Beneluxstaaten - Belgien, den Niederlanden und Luxemburg - schneller voranschreitet und weiter gehende Integrationsprojekte verfolgt als der Rest. Ein Europa der ,,zwei Geschwindigkeiten\" ist jedoch ein Euphemismus für eine Abkehr von bzw. einen Ausstieg aus der europäischen Integration seitens der großen Drei Europas. Es würde den großen Ländern und ihren Satelliten gestatten, ihren eigenen Weg zu gehen, und hätte damit eine tief gehende Spaltung Europas zur Folge. (Die Niederländer würden sich dem niemals fügen.) Ein Europa der ,,zwei Geschwindigkeiten\" bedeutet das Ende der EU, so wie wir sie kennen. Falls die großen Länder natürlich nicht bereit sind, zugunsten des europäischen Gemeinwohls auf ein Mindestmaß an nationaler Souveränität zu verzichten, ist die Idee eines vereinten Europas zum Scheitern verurteilt. Dies ist der Grund, warum die Debatte über den Stabilitätspakt so wichtig war - und warum seine Aushöhlung so beunruhigend ist: Deutsche und Franzosen haben sich als nicht oder zumindest kaum bereit erwiesen, für das gemeinsame europäische Interesse Opfer zu bringen. Nun, nach dem Scheitern des Verfassungsentwurfes, beschwert Schröder sich bitterlich, dass ,,einige Staaten ihre nationalen Interessen vor die europäische Idee gestellt haben\". Werfen Sie einen guten Blick in den Spiegel, Herr Schröder! Ungeachtet der jüngsten Misserfolge ist es jedoch viel zu früh, den Gedanken einer europäische Integration aufzugeben.", "en": "Yet, after last week's Brussels summit ended in failure, the Germans and their French allies are talking up a \"two-speed\" Europe, with the so-called \"pioneer group\" of Germany, France, Italy, and the Benelux countries--Belgium, the Netherlands, and Luxembourg--going faster and pursuing deeper integration projects than the others. A \"two-speed\" Europe is, however, a euphemism for abandoning or opting out of European integration by Europe's big three. It would decisively split Europe by allowing the big countries and their satellites to go their own way. (The Dutch never would go along with this.) A \"two-speed\" Europe means the end of the EU as we know it. Of course, if the big countries are not willing to sacrifice any measure of national sovereignty for the overall European good, then a united Europe is doomed. That is why the debate over the Stability Pact was so important--and why its demise is so disconcerting: the Germans and the French proved willing to sacrifice little, if anything, for the common European interest. Now, after the failure to endorse the draft EU constitution, Schroeder bitterly complains that \"some nations are representing their national interests and have left the European idea behind.\" Take a good look in the mirror, Gerhard. But, notwithstanding recent defeats, it is far too early to give up on an integrated Europe."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Die Sirenenklänge strategischer Autonomie BRÜSSEL – Seit über einem Jahr schüren US-Präsident Donald Trumps protektionistischer Krieg gegen China und allgemein sein Einsatz von Importzöllen zur Förderung geopolitischer Ziele Ängste über die Zukunft des Welthandels. Doch sind Zölle lediglich die Spitze des wirtschaftsnationalistischen Eisbergs. Wenn die Welt nicht vorsichtig navigiert, könnten versteckte Gefahren zum Untergang des globalen Handelssystems führen. Die USA haben, was ihren aggressiven Einsatz von Zöllen angeht, bisher keine Nachahmer gefunden. In den Entwicklungsländern besteht kaum Druck zur Umsetzung ähnlicher Maßnahmen, weil derart viele Unternehmen weltweit produzieren und selbst diejenigen, die das nicht tun, von globalen Lieferketten abhängig sind. Und in den entwickelten Volkswirtschaften haben sich bedeutende Branchen – wie etwa die Bekleidungs- und die Stahlindustrie –, die sich in der Vergangenheit schwer taten, der Konkurrenz durch Importe zu begegnen, inzwischen weitgehend angepasst und spielen keine wichtige Rolle mehr. Dies erklärt, warum US-Wirtschaftsführer Trumps Zöllen weitgehend ablehnend gegenüberstanden. Es scheint daher unwahrscheinlich, dass sich der Einsatz von Zöllen über den Streit zwischen den USA und China hinaus ausweiten wird. Obwohl er die beiden weltgrößten Volkswirtschaften umfasst, scheint der Handelskrieg abzuflauen. Sogar der selbsterklärte „Zollmann“ hat begonnen, die Beschränkungen dieses politischen Werkzeugs zu erkennen. Es gibt zunehmende Belege dafür, dass die chinesischen Firmen anders als von den meisten Ökonomen erwartet ihre Preise im Einklang mit den Zöllen erhöht haben, was alle Vorteile negiert, die die USA durch Druck auf ihre Lieferanten erzielen könnten. Im vergangenen Monat schlossen die USA und China eine Teileinigung, die, so hofft man, zu einer Übereinkunft führen wird, die den Handelskrieg beendet. Doch selbst wenn das nicht geschieht, könnten die Auswirkungen auf die Weltwirtschaft weniger schlimm ausfallen als von vielen befürchtet. Schließlich beläuft sich der bilaterale Handel zwischen den USA und China auf etwa 700 Milliarden Dollar – weniger als 1% vom globalen BIP. Trotzdem reagieren die Märkte auf jede neue Entwicklung in der Zollsaga zwischen beiden Ländern. Sie erkennen die tiefer gehende – und deutlich schwerwiegendere – Gefahr, die vom Wirtschaftsnationalismus ausgeht: den Glauben, dass die nationale Sicherheit leidet, wenn Wirtschaft und Militär eines Landes von Importen abhängig sind. Klarstes Beispiel hierfür könnten US-Befürchtungen über Einfuhren von Produkten aus China sein, die Computerchips enthalten. Doch sollte man alle derartigen Importe im Namen der nationalen Sicherheit verbieten? Was ist mit den Exporten von Computerchips oder Software? Bedrohen diese ebenfalls die nationale Sicherheit?", "en": "The Siren Song of Strategic Autonomy BRUSSELS – For over a year, US President Donald Trump’s protectionist war against China – and his broader use of import tariffs to advance geopolitical objectives – has been fueling anxiety about the future of world trade. But tariffs are only the tip of the iceberg of economic nationalism. If the world doesn’t navigate carefully, hidden hazards could sink the global trading system. The United States has not found any followers in its aggressive use of tariffs. In developing countries, there is little pressure to implement similar measures, because so many firms manufacture globally, and even those that do not depend on global supply chains. And in developed economies, major sectors that struggled to cope with import competition in the past – such as the clothing and steel industries – have by now mostly adjusted, and no longer play an important role. This explains why US business leaders largely opposed Trump’s tariffs. It thus seems unlikely that the use of tariffs will spread beyond the US-China dispute. Despite involving the world’s two largest economies, the tariff war seems to be petering out. Even the self-declared “tariff man” is starting to recognize the limits of this policy instrument. A growing body of evidence indicates that, contrary to most economists’ expectations, Chinese firms have increased their prices in line with tariffs, negating any benefit the US might reap from squeezing its suppliers. Last month, the US and China reached a “phase one” deal that will, it is hoped, lead to an agreement that ends the trade war. But even if such an agreement is not forthcoming, the fallout for the global economy may not be as severe as many fear. After all, bilateral US-China trade amounts to about $700 billion – less than 1% of global GDP. Nonetheless, markets are reacting to every new development in the US-China tariff saga. They recognize the deeper – and far more serious – risks generated by economic nationalism, the belief that national security is compromised when a country’s economy and military depend on imports. The clearest example might be US fears of imports of products from China containing computer chips. But should all such imports be banned in the name of national security? What about exports of computer chips or software? Do they also threaten national security?"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Wie ist Terrorismus zu definieren? Jede Zeit hat ihre Feinde. In der Mitte des 20. Jahrhunderts waren die Faschisten die Schurken. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren es die Kommunisten, die unsere Zivilisation bedrohten. Heute sind Terroristen die anerkannten Herren des Bösen. Das Wort ,,Terrorismus\" erscheint in Rechtstexten und Gesetzgebung überall auf der Welt. ,,Terroristische Organisationen\" werden mit verschiedenen staatlichen Sanktionen belegt, und es kann ein Verbrechen zu sein, sie zu unterstützen. Es ist allerdings nicht immer einfach, festzulegen, wer ,,sie\" - die Terroristen - sind. Ob eine Organisation als terroristisch eingestuft wird oder nicht, wird im hohen Maße durch die Politik bestimmt. Die UNO verabschiedet regelmäßig Resolutionen gegen den Terrorismus, ohne sich allerdings darüber einigen zu können, wie der Begriff zu definieren sei. Die offiziellen Definitionen des Terrorismusbegriffes sind wenig überzeugend. Die Definition des amerikanischen Kongresses von Terrorismus beispielsweise beinhaltet das Motiv, ein Volk zu nötigen oder zu einzuschüchtern oder eine Regierung beeinflussen zu wollen. Diese Formel allerdings deckt nicht einmal die Terrorangriffe vom September 2001 klar ab: Falls es lediglich das Motiv der Luftpiraten war, Ungläubige zu töten, so fiele der Angriff nicht unter die Definition des Kongresses. Es ist ein Fehler, zu versuchen, Terrorismus auf dieselbe Weise zu definieren wie Diebstahl oder Mord. Es gibt zu viele strittige Aspekte. Ein besserer Ansatz ist es, die Fragen zu identifizieren, die sich ergeben, wenn man über Terrorismus nachdenkt, und klarzustellen, warum die Menschen bestimmte Gewaltakte als Terror erleben. Dies erlaubt es uns, Terrorismus unter Bezugnahme auf alle diese Variablen zu definieren, ohne dabei jedoch eine davon zu bestimmen, die für unsere Definition ausschlaggebend sein soll. Die drei grundlegenden strittigen Aspekte sind die Identität der Opfer, die Täter und die Bedeutung des Vorliegens einer gerechten Sache. Müssen die Opfer von Terrorismus Zivilisten sein? Einige glauben dies, aber El-Kaida sprengte die USS Cole in die Luft, und die meisten Menschen betrachteten die Tötung der Besatzung an Bord als terroristischen Angriff. Dieselbe Logik kommt in den Richtlinien der Militärtribunale von Präsident George W. Bush zum Ausdruck, die sich gleichermaßen mit Angriffen auf militärisches Personal und Zivilisten befassen. Eine ähnliche Frage stellt sich im Hinblick auf die Täter. Können Soldaten oder die Agenten von Staaten Terroristen sein? Die islamischen Länder innerhalb der UNO favorisieren diese Position, und ich bin der Ansicht, dass sie damit Recht haben.", "en": "Defining Terrorism Every age has its enemies. In the mid-20th century, Fascists were the evildoers. After WWII, Communists became civilization's nemesis. Now terrorists have become the designated masters of malevolence. The word \"terrorism\" appears in law books and legislation around the world. Various civil sanctions apply to \"terrorist organizations,\" and it can be a crime to assist one. But it is not always easy to determine who \"they\"--the terrorists--are. Whether organizations are terrorist or not is largely a determination motivated by politics. The UN repeatedly passes resolutions against terrorism, but cannot agree on how to define the term. Official definitions of terrorism are unpersuasive. The US Congress, for example, defines terrorism as including a motive to coerce or intimidate a population or influence a government. But this formula does not clearly cover even the terrorist attacks of September 2001. If the motive of the airline hijackers was simply to kill infidels, their attack would fall outside the Congressional definition. It is a mistake to try to define terrorism in the same way that we define theft or murder. There are too many contested issues. A better approach is to identify the issues that arise in thinking about terrorism and clarify why people experience terror from certain acts of violence. Then we can define terrorism with reference to all these variables, but without making any one of them decisive. The three primary points of controversy are: the identity of the victims, the perpetrators, and the relevance of a just cause. Must terrorism's victims be civilians? Some think so, but Al Qaeda blew up the USS Cole and most people regarded the killing of the sailors onboard a terrorist attack. The same logic applies in the guidelines for President George W. Bush's military tribunals, which treat those who attack military personnel and civilians alike. There is a similar question about the perpetrators. Can terrorists be soldiers or state agents? Islamic states within the UN favor this position, and I think they are right."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "In den Begleittexten zu den Werken nahm das MoMA direkt Bezug auf Trumps Erlass und stellte fest, dass die Gemälde ausgestellt wurden, um die für die USA unverzichtbaren „Ideale des Willkommenseins und der Freiheit zu bekräftigen.“ Außerdem setzte das MoMA auch vier Filmvorführungen an, im Rahmen derer Filme von Regisseuren gezeigt werden, die von dem Einreiseverbot betroffen sind. Und als Reaktion auf die Würdigung „alternativer Fakten“ durch die Trump-Administration werden beinahe 100 unabhängige amerikanische und kanadische Kinos im April kostenlose Vorführungen von George Orwells 1984 anbieten. Hollywood-Schauspieler haben die diesjährigen Preisverleihungen für ihre eigenen politischen Statements genutzt. Meryl Streep zog mit ihrer Rede bei der Verleihung der Golden Globes Trumps Zorn auf sich, weil sie ihn kritisierte, sich über einen behinderten Reporter lustig gemacht zu haben und hervorhob, wie wichtig die Verteidigung der Pressefreiheit sei. David Harbour erklärte im Rahmen seiner Dankesrede nach der Verleihung des Screen Actors Guild Award, dass großartige Schauspielkunst „für die Mitglieder der Schauspielervereinigung ein Ruf zu den Waffen ist, noch tiefer zu gehen und durch unsere Kunst gegen die Angst, Ichbezogenheit und ausschließende Haltung in unserer überwiegend narzisstischen Kultur zu kämpfen.“ In der Modewelt haben einige berühmte Designer beteuert, First Lady Melania Trump nicht einkleiden zu wollen. Bei der jüngsten New York Fashion Week nutzten Modeschöpfer von Mara Hoffman bis Prabal Gurung den Laufsteg für politische Äußerungen und einige der größten Namen in der Modewelt traten in einem Video des W Magazine auf, in dem sie trotzig erklärten: „Ich bin ein Einwanderer“. Die Anhänger Trumps ziehen es vielleicht vor, derartige Äußerungen abzutun und den Schauspielern und Künstlern mitzuteilen, sie sollen einfach „ihre Arbeit machen.“ Doch in Wahrheit haben die Äußerungen derartiger Persönlichkeiten sehr wohl eine Wirkung – nicht nur auf Trump, einem langjährigen Hollywood-Mitläufer. Es gibt einen Grund, warum die autokratischen Staatschefs Russlands stets versuchten, die Künstler an der kurzen Leine zu halten. Wenn sich Künstler der Macht beugen, gewinnt der Staat ein neues Maß an Autorität und sogar Legitimität. Aus diesem Grund brauchte Joseph Stalin den gefeierten Lyriker und Kremlgegner Ossip Mandelstam, um eine Ode über ihn zu schreiben. Mandelstam beugte sich dem Druck, ließ sich aber nicht brechen. Er setzte seine Beleidigungen des Kremls fort, insbesondere mit seinem berühmten Gedicht „Wir Lebenden spüren den Boden nicht mehr.” Obwohl er letztlich im Gulag umkam, leisteten seine Protestgedichte und die anderer mutiger Lyriker einen Beitrag zum Untergang des Regimes.", "en": "In the plaques beside the paintings, MoMA referred to Trump’s order explicitly, and asserted that it had hung the paintings to “affirm the ideals of welcome and freedom” that are vital to the US. MoMA has also scheduled four screenings of films by directors subject to the travel ban. In April, almost 100 independent US and Canadian movie theaters will offer free screenings of George Orwell’s 1984 as a response to the Trump administration’s embrace of “alternative facts.” Hollywood actors have taken advantage of this year’s award season to make their own political statements. Meryl Streep drew Trump’s ire with her speech at the Golden Globe Awards, in which she condemned Trump for mocking a disabled reporter and highlighted the importance of defending press freedom. David Harbour, accepting a Screen Actors Guild award, declared that great acting “is a call to arms from our fellow craftsmen and women to go deeper, and through our art to battle against fear, self-centeredness, and exclusivity of our predominantly narcissistic culture.” In the fashion world, some major designers have pledged never to dress First Lady Melania Trump. At the recent New York Fashion Week, designers from Mara Hoffman to Prabal Gurung used the runway to make political statements, and some of fashion’s biggest names participated in a W Magazine video, stating defiantly, “I am an immigrant.” Trump’s supporters may prefer to dismiss such statements, telling actors and artists to “stick to their day jobs.” But the truth is that what such figures say has an impact – and not just on Trump, a longtime Hollywood hanger-on. There is a reason why Russia’s autocratic leaders have always tried to keep artists on a short leash. When artists bow to power, the state gains a new level of authority and even legitimacy. That’s why Joseph Stalin needed the celebrated anti-Kremlin poet Osip Mandelstam to write him an ode. Mandelstam succumbed to the pressure, but he was not broken. He continued to insult the Kremlin, most famously, with his poem, “We live not feeling the ground under our feet.” While he ended up perishing in a gulag, his protest poems, and those by other brave poets, contributed to the regime’s demise."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Eine Japanisierung Europas muss verhindert werden BOLOGNA – Das aggressive Vorgehen der Währungs- und Finanzbehörden zur Abschwächung der wirtschaftlichen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie hat die Staatsverschuldungen und die Bilanzen der Zentralbanken rapide anschwellen lassen. In der Europäischen Union wird dieser Trend durch einen neuen, 750 Milliarden Euro schweren Covid-19-Wiederaufbaufonds verstärkt, der die Ausgabe sogenannter „Recovery-Bonds“ beinhaltet, die durch den mehrjährigen EU-Haushalt und, möglicherweise, eine europaweite Besteuerung garantiert sind. Das ist eine vollkommen neue Welt für alle fortgeschrittenen Länder bis auf eines: Japan. Es ist nicht die „schöne“ Welt der 1990er-Jahre, die durch stabile Inflation, kontinuierliche Produktion, eine solide Finanzpolitik und eine Konzentration der Zentralbank auf die Beeinflussung kurzfristiger Zinssätze zur Erreichung der Inflationsziele gekennzeichnet war. Doch ebenso wenig ähnelt unsere turbulente Welt den 1970er-Jahren, die von hoher Inflation, volatiler Produktion, Verschwendung und einer übermäßig akkommodierenden Geldpolitik geprägt waren. In der heutigen Welt ist die Inflation sehr niedrig und es wird erwartet, dass dies auch so bleiben wird, und die Währungsbehörden erfreuen sich an einem deutlich höheren Maß an Glaubwürdigkeit als in der Vergangenheit. Die fortgeschrittenen Länder steuern auf eine Situation zu, in der die klare Trennung zwischen Geld- und Fiskalpolitik lediglich akademischer Natur und Schuldenkonsolidierung unrealistisch ist. In Japan mit seiner sehr niedrigen Inflation, seinen negativen Zinsen und einer Staatsverschuldung, die sich auf 200 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) beläuft, die zu 70 Prozent von der Zentralbank gehalten wird, ist dies seit langem der Fall. Aber die meisten Länder sind es nicht gewohnt, sich diesen Problemen zu stellen. Um sie anzugehen – und eine Deflationsspirale zu vermeiden – wird ein kreativer und koordinierter Ansatz in der Geld- und Fiskalpolitik erforderlich sein. Besonders tiefgreifend wird die Herausforderung in der Eurozone sein, die zwar eine gemeinsame Geldpolitik, aber, ungeachtet des neuen Wiederaufbaufonds, keine gemeinsame Haushaltspolitik hat. Um diese Aufgabe zu bewältigen, wird ein institutionelles Gefüge notwendig sein, das sich von der im Maastricht-Vertrag festgelegten Struktur deutlich unterscheidet. Die europäischen Staats- und Regierungschefs müssen dringend damit beginnen, darüber zu diskutieren, wie dieses Gefüge aussehen muss und wie es erreicht werden kann. Mit der gegenwärtigen Überprüfung der geldpolitischen Strategie der Europäischen Zentralbank bietet sich die Gelegenheit, einige der anstehenden Fragen anzugehen. So könnte die EZB die Definition von Preisstabilität so anpassen, dass sie über die Flexibilität verfügt, das Inflationsziel kurzfristig zu überschreiten und damit jahrelange Unterschreitungen auszugleichen.", "en": "Avoiding the Japanification of Europe BOLOGNA – As monetary and fiscal authorities have acted aggressively to blunt the COVID-19 pandemic’s economic impact, public debt and central-bank balance sheets have swelled rapidly. In the European Union, this trend is compounded by a new €750 billion ($886 billion) COVID-19 recovery fund, which includes the issuance of so-called “recovery bonds” guaranteed by the EU’s multiyear budget and, possibly, by Europe-wide taxation. This is a whole new world for all advanced countries except one: Japan. It is not the “nice” world of the 1990s, characterized by stable inflation, steady output, fiscal prudence, and a narrow central-bank focus on manipulating short-term interest rates to meet inflation targets. But nor does our turbulent world resemble that of the 1970s, marked by high inflation, volatile output, fiscal profligacy, and excessively accommodative monetary policy. In today’s world, inflation is very low and is expected to remain so, and monetary authorities enjoy significant credibility – much more than in the past. Advanced countries are headed for a situation in which the distinction between monetary and fiscal policy is merely academic, and debt consolidation is unrealistic. This has long been the case in Japan, with its very low inflation, negative interest rates, and a public debt-to-GDP ratio of 200%, 70% of which is held by the central bank. But most countries are not used to facing these problems. Addressing them – and avoiding a deflationary spiral – will require a creative and coordinated approach to monetary and fiscal policy. The challenge will be particularly profound in the eurozone, which has a common monetary policy but lacks a shared budgetary policy, notwithstanding the new recovery fund. Overcoming it will require an institutional setup that is very different from the one established in the Maastricht Treaty. Europe’s leaders must urgently begin discussing what that setup must be, and how to get there. The European Central Bank’s current strategy review provides an opportunity to address some of the issues at stake. For example, the ECB could update the definition of price stability, so that it has the flexibility to overshoot the inflation target in the short term, thereby compensating for years of undershooting."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Die meisten Serben und Kroaten in Bosnien sind der Ansicht, die beste Lösung für die Probleme dieses unglückseligen Landes wäre, die von ihnen bewohnten Gebiete wieder an ihre „Mutterländer“ anzuschließen. Dann gibt es noch die ungelöste Frage des Status des Kosovo, wo die albanische Mehrheit die Unabhängigkeit fordert und die Extremisten drohen, dafür zu kämpfen. Ein Kommandant der Kosovarischen Befreiungsarmee warnte: „Wenn wir jeden Tag einen KFOR-Soldaten umbringen, werden diese Feiglinge abhauen.“ Mit der Unabhängigkeit bekämen die Extremisten auch eine territoriale Basis, von wo aus sie Mazedonien, den Süden Montenegros und Südserbien unterwandern und somit die Stabilität der gesamten Region in Gefahr bringen könnten. Serbien bietet dem Kosovo „weniger als Unabhängigkeit, mehr als Autonomie“ und fordert Sicherheitsgarantien für die serbische Minderheit und serbische Kulturdenkmäler sowie die Kontrolle über die Grenzen zu Albanien und Mazedonien, um den Handel mit Waffen, Drogen und Frauen zu unterbinden und die Ausnutzung des Kosovo durch albanische Extremisten zu verhindern. Jede Lösung für den Status des Kosovo ist problematisch, aber die internationale Gemeinschaft sollte die alten Fehler nicht wiederholen. Im Jahr 1991 wurde das Prinzip, wonach nur eine politisch ausverhandelte Teilung Jugoslawiens anerkannt würde, fallen gelassen. Heute wie damals würde eine Veränderung der Grenzen ohne das Einverständnis aller beteiligten Parteien nicht nur eine Verletzung des Völkerrechts darstellen, sondern könnte auch zu Gewalt führen. Die internationale Gemeinschaft darf sich nicht zu der Ansicht verleiten lassen, dass Kriegsverbrecherprozesse Extremisten und Nationalisten eher marginalisieren als mobilisieren. Druck auf Kroatien und Serbien, Verdächtige festzunehmen und dem Tribunal zu übergeben – eine Bedingung für EU-Beitrittsverhandlungen – hat zu mehreren Auslieferungen geführt und weitere könnten folgen.", "en": "Most Serbs and Croats in Bosnia believe that the best solution to the problems of that sad country would be to join the territories that they inhabit with their “mother” countries. Then there is the unresolved status of Kosovo, where the Albanian majority demands independence, and extremists threaten to fight for it. As one Kosovo Liberation Army commander warned, “If we kill one KFOR soldier a day, these cowards will leave.” With independence, the extremists would gain a territorial base from which to undermine Macedonia, southern Montenegro, and southern Serbia, jeopardizing stability in the entire region. Serbia is offering Kosovo the formula “less than independence, more than autonomy.” It demands security guarantees for the Serbian minority and cultural monuments, as well as control of the borders with Albania and Macedonia to stop traffic in arms, drugs, and women, and to prevent the use of Kosovo by Albanian extremists. Any resolution of Kosovo’s status is problematic, but the international community should not repeat old mistakes. In 1991, the principle that only a politically negotiated division of Yugoslavia would be recognized was abandoned. Now, as then, a change of boundaries without the consent of all concerned parties would not only violate international law, but could also lead to violence. The international community must not be gulled into thinking that war-crimes trials marginalize, rather than mobilize, extremists and nationalists. Pressure on Croatia and Serbia to arrest and hand over suspects – a condition of EU accession negotiations – has yielded several extraditions and may result in more."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Was war es mit dem ehrliebenden Joachim? In den letzten Tagen waren seine Augen so unsicher und scheu geworden. Noch neulich war Oberin Mylendonk mit ihrem Durchbohrungsversuch an seinem sanften dunklen Blick gescheitert, allein wenn sie jetzt ihr Heil noch einmal versuchte, war man wahrhaftig nicht mehr sicher, wie die Sache ablaufen würde. Jedenfalls vermied er solche Begegnungen, und wenn es dennoch dazu kam (denn Hans Castorp sah ihn viel an), so wurde einem auch dabei nicht wohler. Bedrückt blieb Hans Castorp in seinem Abteil zurück, in treibender Versuchung, den Chef sogleich zur Rede zu stellen. Doch ging das nicht an, da Joachim sein Aufstehen gehört hätte, und so war Aufschub geboten und Behrens im Laufe des Nachmittags abzufangen. »Wir?« dachte Hans Castorp gespannt … Wer sind »wir«? Ich muß unbedingt nachher Settembrini danach fragen, wen er mit »wir« meint.", "en": "What troubled our honour-loving Joachim? In these last days his eyes had grown so shy, so uncertain in their glance. Fräulein von Mylendonk’s efforts had suffered shipwreck only the other day against his mild dark gaze; but now had she tried, she might even have succeeded. For Joachim avoided meeting people’s eyes; and even when he met them, as he sometimes must notwithstanding, for his cousin looked at him a good deal, Hans Castorp was not greatly the wiser. He sat now in his balcony much cast down, and tempted to see the chief upon the spot, but refrained, for Joachim must have heard him get up; it was better to wait, and see Behrens later in the afternoon. “We?” thought Hans Castorp, breathlessly. “Who are ‘we’? I must certainly ask Settembrini afterwards, whom he means by ‘we.’ ”"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "China hat sich zusammen mit Russland im Sicherheitsrat hinter Syrien gestellt, und, wie unlängst bekannt wurde, hat Iran Syrien geholfen, sich den internationalen Sanktionen zu widersetzen, indem es ein Schiff zur Verfügung stellte, mit dem Öl aus Syrien an ein staatliches Unternehmen in China transportiert worden ist. Drittens wächst in Israel, das schon mit dem Ergebnis der vorherigen Verhandlungsrunde unzufrieden war, die Unruhe. Angesichts der Weiterentwicklung des iranischen Atomprogramms und der politischer Unsicherheit, die über der Region schwebt, spricht sich Israel für einen Militäreinsatz gegen Iran im Jahr 2012 aus, bevor es, wie es der israelische Verteidigungsministers Ehud Barak formulierte, die „Immunitätszone“ erreicht und eine Intervention nichts mehr ausrichten würde. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat im vergangenen Monat in einer Rede vor den Mitgliedern des AIPAC, der größten pro-israelischen Lobby in den USA, die Dringlichkeit der Situation betont. Doch die Verhandlungen werden langwierig sein, mit vielen Höhen und Tiefen, und sie finden, was die Komplexität zusätzlich erhöht, während eines Wahljahres in den USA statt, wo sich die oppositionellen Republikaner enger an Netanjahus Linie orientieren. Abschließend weiß US-Präsident Barack Obama, dass seine Wiederwahl davon abhängt, Fehler in dieser Angelegenheit zu vermeiden. Doch wie kann eine langwierige Verhandlung durchgeführt werden, ohne dass der Partei, die mehr Zeit gewinnen will, scheinbar Vorteile entstehen? Die politische Optik – also die Steuerung der öffentlichen Wahrnehmung – wird bei diesen Verhandlungen eine außerordentlich wichtige Rolle spielen. Vorerst hält Amerika einen Kanal für direkte Gespräche mit Iran offen (wie es US-Verteidigungsminister Leon Panetta vor Monaten gegenüber Ehud Barak angekündigt hatte).", "en": "Along with Russia, China has backed Syria in the Security Council, and it was recently revealed that Iran helped Syria to defy international sanctions by providing a ship to transport oil from Syria to a state-owned company in China. Third, Israel, already unhappy with the outcome of the previous round of negotiations, is becoming increasingly uneasy. With Iran’s nuclear program advancing and political uncertainty looming over the region, Israel supports a military operation against Iran in 2012, before, in the words of Israeli Defense Minister Ehud Barak, it crosses the “immunity zone,” beyond which intervention would be futile. Israeli Prime Minister Benjamin Netanyahu, speaking last month to the membership of AIPAC, the largest pro-Israel lobby in the US, emphasized the urgency of the situation. But the negotiations will be long, with many ups and downs, and, to add another layer of complexity, are taking place during an election year in the US, with the opposition Republican Party more closely aligned with Netanyahu’s position. Finally, US President Barack Obama knows that his reelection depends on avoiding mistakes in this matter. But how can a lengthy negotiation be carried out without seeming to benefit the party, which wants to gain more time? Political optics – that is, the management of public perceptions – will be a very important part of this negotiation. For now, America is keeping a channel open for direct dialogue with Iran (as US Secretary of Defense Leon Panetta warned Barak months ago)."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Auf der Suche nach Nachwuchskräften LONDON – Beim Thema Nachwuchskräfte sind sich Vorstandschefs einig: Obwohl es weltweit noch nie so viele qualifizierte und mobile Arbeitskräfte gegeben hat, ist es schwieriger als je zuvor die richtigen anzuwerben – und sie dahin zu bekommen, wo sie am meisten gebraucht werden. Bei meinen Gesprächen mit Führungskräften auf aller Welt kommt diese Herausforderung immer wieder zur Sprache. Sie zählt ebenfalls zu den zentralen Erkenntnissen, zu denen die aktuelle Branchenauswertung von PricewaterhouseCoopers „Global CEO Survey“ gelangt ist. Über die Hälfte der von PwC befragten CEOs – und 62% in der Region Asien-Pazifik, der Heimat des größten Arbeitskräftepotenzials weltweit und der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften – bestätigte, dass die vergebliche Suche nach Mitarbeitern mit Schlüsselqualifikationen ihr Wachstum gefährden könnte. Der Grund sind ein chronisches Qualifikationsdefizit und ein Missverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage. Der Aufstieg der Schwellenländer schafft Arbeitsplätze an Orten, an denen es schwierig ist geeignete Mitarbeiter zu finden. Der internationale und lokale Wettbewerb um Arbeitskräfte, die die richtigen Fähigkeiten besitzen verschärft sich zusehends. In alten Wirtschaftszweigen wie auch in neuen Branchen entstehen neuartige Arbeitsplätze, für die viele Hochschulabsolventen schlecht gerüstet sind. Die Nachfrage beschränkt sich dabei nicht allein auf technisches Know-how; Unternehmen sind auf der Suche nach internationaler Erfahrung, umfassender sozialer Kompetenz („Soft Skills“) und Anpassungsfähigkeit. Vor allem in den Industrienationen lassen demographische Trends die Erwerbsbevölkerung schrumpfen und eine neue Generation von Mitarbeitern mit anderen Erwartungshaltungen entsteht. Während die Zahl der Älteren steigt und die Geburtenrate sinkt, verkleinert sich der Arbeitskräftepool. Junge Leute, die mit Technologien groß geworden sind, haben hohe Ansprüche und eine ganz andere Sicht auf Arbeit, Flexibilität und Vergütung. Die Bindung von Mitarbeitern stellt ebenfalls in vielen Ländern ein großes Problem dar, vor allem in Schwellenländern. Teilweise sind schnell steigende Gehälter für den häufigen Arbeitsplatzwechsel verantwortlich, aber es gibt auch andere Gründe für die sinkende Loyalität gegenüber dem Arbeitgeber. Es gibt keine einfache Lösung für diese Probleme. Die Erschließung zu wenig ausgeschöpfter Potenziale auf dem Arbeitsmarkt – so etwa Frauen und ältere Arbeitnehmer – kann Unternehmen helfen, die mit dem Problem konfrontiert sind Nachwuchs zu finden. Doch während immer mehr Unternehmen in Vielfalt und die Einbindung bestimmter Mitarbeitergruppen investieren, tun sie sich immer noch schwer, greifbare Ergebnisse zu erzielen. Eines ist sicher: Um diese Herausforderungen zu meistern, können Unternehmen nicht so weitermachen wie bisher.", "en": "The People Chase LONDON – When it comes to talent, CEOs agree: while there have never been so many educated and mobile people in the world, recruiting the right ones – and getting them to where they are needed most – is more difficult than ever. This challenge comes up time and again in my conversations with business leaders around the world. And it was also one of the key findings of PricewaterhouseCoopers’ recent Global CEO Survey. Over half of the CEOs surveyed by PwC – and 62% in the Asia-Pacific region, home to the world’s largest workforce and fastest-growing economies – said that being unable to find key skills could hurt their ability to grow. The reason is a chronic skills gaps and a mismatch between supply and demand. The rise of emerging markets is creating jobs in places where it is hard to find the right people. International and local competition for workers who do have the right skills is growing increasingly intense. New kinds of jobs are being created – in old and new industries – for which many recent university graduates are poorly equipped. And the demand is not limited to technical know-how; companies are looking for international experience, wide-ranging “soft” skills, and adaptability. Meanwhile, demographic trends, particularly in developed economies, are causing the workforce to shrink and giving rise to a new generation of employees with different expectations. The labor pool is getting smaller as people age and birth rates fall. And highly demanding young people, weaned on technology, have a much different perspective on work, flexibility, and rewards. Retention is also a major problem in many countries, particularly in emerging markets. Spiraling compensation is partly to blame for job-hopping, but loyalty is falling for other reasons as well. There is no easy solution to these problems. Tapping into under-used areas of the labor pool – like women and older workers – can help companies as they face the talent crisis. But, while more and more companies are investing in diversity and inclusion, they are still struggling to get real results. One thing is certain: to meet these challenges, companies cannot keep doing what they have done before."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "{774}»Dennoch,« setzte Naphta nach einer Pause hinzu, »möchte ich Ihnen raten, diesen Mann und seine Sache nicht allzu leicht zu nehmen, möchte Sie, da wir denn einmal von diesen Verhältnissen reden, geradezu ersuchen, auf Ihrer Hut zu sein. Das Abgeschmackte ist noch nicht gleichbedeutend mit dem Unschuldigen. Die Beschränktheit braucht nicht harmlos zu sein. Diese Leute haben viel Wasser in ihren Wein getan, der zuzeiten feurig war, aber die Idee des Bundes selbst bleibt stark genug, um viel Verwässerung zu vertragen; sie bewahrt Reste von fruchtbarem Geheimnis, und es ist ebensowenig daran zu zweifeln, daß die Logen ihre Hand im Weltspiel haben, wie daß man in diesem liebenswürdigen Herrn Settembrini mehr zu sehen hat, als eben nur ihn selbst, daß Mächte hinter ihm stehen, deren Verwandter und Emissär er ist …«", "en": "“And yet,” Naphta added, after a pause, “I would counsel you not to take this man and what he stands for as altogether a laughing matter; since we are on the subject, let me warn you to be on your guard. The insipid is not synonymous with the harmless. Stupidity is not necessarily free from suspicion. These people have watered their wine, that was once such a fiery draught, but the idea of the brotherhood itself remains strong enough to stand a good deal of water. It preserves the remnant of a fruitful mystery, and there is as little doubt that the lodge mixes in politics, as that there is more to see in our amiable Herr Settembrini than just his simple self, and that powers stand behind him, whose representative and emissary he is.”"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Post-Crash-Ökonomie LONDON – Bei der Wahl zum Europäischen Parlament im letzten Monat errangen euroskeptische und extremistische Parteien 25 Prozent der Stimmen, wobei sie die größten Zugewinne in Frankreich, Großbritannien und Griechenland verbuchen konnten. Diese Ergebnisse wurden weithin – und richtigerweise – als Zeichen für den Grad der Spaltung zwischen einer arroganten europäischen Elite und den gewöhnlichen Bürgern interpretiert. Weniger beachtet - weil weniger offensichtlich politisch – werden die gegenwärtigen intellektuellen Unmutsäußerungen, deren jüngste Manifestation Thomas Pikettys vernichtende Anklage gegen die wachsende Ungleichheit Das Kapital im 21. Jahrhundert darstellt. Wir sind möglicherweise Zeugen des Anfangs vom Ende des neoliberalen kapitalistischen Konsenses, der im gesamten Westen seit den 1980er Jahren vorherrscht – und von dem viele behaupten, dass er zum wirtschaftlichen Desaster der Jahre 2008 und 2009 führte. Von besonderer Bedeutung ist die wachsende Unzufriedenheit der Ökonomie-Studenten mit ihrem Lehrplan. Diese Unzufriedenheit spielt deshalb eine Rolle, weil die Ökonomie lange Zeit als der politische Leitstern des Westens galt. Seinen Ausgang nahm dieser Unmut in Form der „Bewegung post-autistischer Ökonomie“, die im Jahr 2000 in Paris entstand und sich später in den Vereinigten Staaten, Australien und Neuseeland ausbreitete. Der wichtigste Vorwurf ihrer Anhänger lautete, dass die an Universitäten gelehrte Mainstream-Ökonomie zu einem Teilbereich der Mathematik und realitätsfremd geworden war. In den Jahren der „Großen Mäßigung“ am Anfang des neuen Jahrtausends machte die Revolte wenig Fortschritte, erfuhr aber nach der Krise des Jahres 2008 eine Wiederbelebung. Zwei bedeutsame Bindeglieder zu dem früheren Netzwerk sind der US-Ökonom James Galbraith, Sohn von John Kenneth Galbraith, sowie der britische Ökonom Ha-Joon Chang, Autor des Bestsellers 23 Lügen, die sie uns über den Kapitalismus erzählen. In einem im April veröffentlichten Manifest plädierten Studenten der University of Manchester für einen Ansatz, im Rahmen dessen man statt mathematischer Modelle auf Grundlage unrealistischer Annahmen „zunächst ökonomische Phänomene untersucht und die Studenten anschließend mit einem Instrumentarium ausstattet, das sie beurteilen lässt, wie gut unterschiedliche Perspektiven diese Phänomene erklären”. Das Vorwort zu dem Manifest schrieb bezeichnenderweise Andrew Haldane, Exekutivdirektor für Finanzstabilität bei der Bank of England. Die Studenten aus Manchester argumentieren, dass „der Mainstream innerhalb der Disziplin (die neoklassische Theorie) sämtliche abweichende Meinungen ausklammert und die Krise letztendlich wohl der Preis dieses Ausschlusses ist. Alternative Ansätze wie der Postkeynesianismus, die marxistische Ökonomie und die Österreichische Schule wurden (neben vielen anderen) marginalisiert.", "en": "Post-Crash Economics LONDON – In last month’s European Parliament election, euroskeptic and extremist parties won 25% of the popular vote, with the biggest gains chalked up in France, the United Kingdom, and Greece. These results were widely, and correctly, interpreted as showing the degree of disconnect between an arrogant European elite and ordinary citizens. Less noticed, because less obviously political, are today’s intellectual rumblings, of which French economist Thomas Piketty’s Capital in the Twenty-First Century, a withering indictment of growing inequality, is the latest manifestation. We may be witnessing the beginning of the end of the neoliberal capitalist consensus that has prevailed throughout the West since the 1980s – and that many claim led to the economic disaster of 2008-2009. Particularly important is the growing discontent of economics students with the university curriculum. Undergraduates’ discontent matters, because economics has long been the West’s political lodestar. This discontent was born in the “post-autistic economics movement,” which started in Paris in 2000, and spread to the United States, Australia, and New Zealand. Its adherents’ main complaint was that the mainstream economics taught to students had become a branch of mathematics, disconnected from reality. The revolt made little progress in the years of the “Great Moderation” of the 2000s, but was revived following the 2008 crisis. Two important links with the earlier network are US economist James Galbraith, the son of John Kenneth Galbraith, and British economist Ha-Joon Chang, author of the best-selling 23 Things They Don’t Tell You about Capitalism. In a manifesto published in April, economics students at the University of Manchester advocated an approach “that begins with economic phenomena and then gives students a toolkit to evaluate how well different perspectives can explain it,” rather than with mathematical models based on unreal assumptions. Significantly, Andrew Haldane, Executive Director for Financial Stability at the Bank of England, wrote the introduction. The Manchester students argue that “the mainstream within the discipline (neoclassical theory) has excluded all dissenting opinion, and the crisis is arguably the ultimate price of this exclusion. Alternative approaches such as Post-Keynesian, Marxist, and Austrian economics (as well as many others) have been marginalized."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Doch wie lange wird diese nationale Einheit Bestand haben? Die Narben des Kolonialismus sind in Frankreich frischer als irgendwo sonst in Europa; das Land beherbergt Europas größte muslimische Minderheit, und angesichts der in Frankreich besonders schwachen und zerstrittenen Mitte schwimmt die extreme Rechte in den Meinungsumfragen auf einer Welle des Erfolges. Diese Zutaten könnten der sicherste Weg in eine Katastrophe sein. Schon jetzt scheint Le Pen zu alter Form zurückzufinden. „Nationale Einheit ist ein erbärmliches politisches Manöver“, beschwerte sie sich, nachdem sie nicht zu einer Kundgebung am Tag nach dem Anschlag eingeladen worden war. Doch mit der richtigen politischen Führung könnte der Anschlag vom 7. Januar ein neuerliches Gefühl eines gemeinschaftlichen Ziels und der politischen Erneuerung auslösen. Wir Franzosen müssen diesem Terroranschlag in derselben Weise begegnen, wie es die Amerikaner nach dem 11. September taten: fest und klar – aber auch verantwortungsvoll. Dies bedeutet vor allem, dass wir es vermeiden müssen, wie Amerika im Jahr 2003 zu werden, als Präsident George W. Bush den „globalen Krieg gegen den Terror“ auf den Irak ausweitete. Frankreichs Aufgabe besteht jetzt darin, die Werte, die es zur Zielscheibe der Terroristen gemacht haben, hochzuhalten.", "en": "But how long will national unity prevail? The scars of colonialism are fresher in France than anywhere else in Europe; the country has Europe’s largest Muslim minority; and, with moderates seeming particularly weak and divided, the extreme right is cresting in opinion polls. These ingredients could constitute a recipe for disaster. Already, Le Pen appears to be reverting to form. “National unity is a pathetic political maneuver,” she complained, after she was not invited to a rally the day after the attack. But, if the right leaders are at the helm, the January 7 attack could spur a renewed sense of collective purpose and political revival. We French must face this terrorist attack the same way the Americans did after 9/11: firmly and clearly, but also with responsibility. That means, above all, that we must avoid becoming like America in 2003, when President George W. Bush extended the “global war on terror” to Iraq. France’s task now is to uphold the values that have made it a target."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Dennoch war sich der Einsame eines besonderen Anrechtes bewußt, an dem Geheimnis teil zu haben, und, gleichwohl ausgeschlossen, fand er eine bizarre Genugtuung darin, die Wissenden mit verfänglichen Fragen anzugehen und sie, die zum Schweigen verbündet waren, zur ausdrücklichen Lüge zu nötigen. Eines Tages beim Frühstück im großen Speisesaal stellte er so den Geschäftsführer zur Rede, jenen kleinen, leise auftretenden Menschen im französischen Gehrock, der sich grüßend und beaufsichtigend zwischen den Speisenden bewegte und auch an Aschenbachs Tischchen zu einigen Plauderworten Halt machte. Warum man denn eigentlich, fragte der Gast in lässiger und beiläufiger Weise, warum in aller Welt, man seit einiger Zeit Venedig desinfiziere?—»Es handelt sich«, antwortete der Schleicher, »um eine Maßnahme der Polizei, bestimmt, allerlei Unzuträglichkeiten oder Störungen der öffentlichen Gesundheit, welche durch die brütende und ausnehmend warme Witterung erzeugt werden möchten, pflichtgemäß und beizeiten hintanzuhalten.«—»Die Polizei ist zu loben«, erwiderte Aschenbach, und nach Austausch einiger meteorologischer Bemerkungen empfahl sich der Manager.", "en": "Nevertheless the lone man felt especially entitled to participate in the secret; and although he was excluded, he derived a grotesque satisfaction from putting embarrassing questions to those who did know, and as they were pledged to silence, forcing them into deliberate lies. One day at breakfast in the large dining-hall he entered into a conversation with the manager, that softly-treading little man in the French frock coat who was moving amiably and solicitously about among the diners and had stopped at Aschenbach's table for a few passing words. Just why, the guest asked negligently and casually, had disinfectants become so prevalent in Venice recently? \"It has to do,\" was the evasive answer, \"with a police regulation, and is intended to prevent any inconveniences or disturbances to the public health which might result from the exceptionally warm and threatening weather.\" . . . \"The police are to be congratulated,\" Aschenbach answered; and after the exchange of a few remarks on the weather, the manager left."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Wie man die globale Neuausbalancierung verkaufen könnte CHICAGO: Auf ihrer letzten Sitzung in Toronto in diesem Frühjahr erzielten die G20 über eines Einigkeit: dass sie sich nicht einigen konnten. Obwohl die Weltwirtschaft unbedingt wieder ins Gleichgewicht gebracht werden muss, war die Abschlusserklärung der G20 bewusst so vage gehalten, dass sie jeden innenpolitischen Kurs zulässt, den die unterschiedlichen Länder ggf. einschlagen wollen. Und während so alle Teilnehmer im Gefühl ihres Sieges nach Hause fuhren, gab es einen großen Verlierer: die Welt. Der Welthandel ist durch enorme Ungleichgewichte geprägt. Die Haushalte in den Vereinigten Staaten leiden, nachdem sie zuerst zu viel ausgegeben haben, jetzt unter ihrer Schuldenlast. Die Exporteure in Europa und Asien sind inzwischen in übertriebener Weise davon abhängig, in die USA und andere jetzt geschwächte Volkswirtschaften wie Spanien und Großbritannien zu verkaufen. Beiderseitiges kurzsichtiges Handeln hat zur Verfestigung eines längerfristigen Verhaltensmusters beigetragen, welches die Abkehr vom heutigen, nicht aufrecht zu erhaltenden Equilibrium nur weiter erschwert. Wie immer stört der Wandel den behaglichen Status quo und die von diesem profitierenden Interessen. So hat etwa die Immobilienlobby in den USA ganz offensichtlich kein Interesse daran, dass die staatliche Subventionierung des Eigenheimerwerbs reduziert wird, trotz der Tatsache, dass die USA vermutlich einen viel größeren Eigenheimbestand haben, als sie ihn sich leisten können. In gleicher Weise hat die Exportlobby in China kein Interesse an einem starken Renminbi, obwohl es in Chinas langfristigem Interesse liegt, eine Aufwertung seiner Währung zuzulassen. Wir halten uns an der Hoffnung fest, durch Treffen der Staats- und Regierungschefs irgendwie auf magische Weise eine Politik herbeizuführen, die den Welthandel wieder ins Gleichgewicht bringt. Leider beinhalten die makroökonomischen Veränderungen, die die Länder dabei vornehmen müssen, Maßnahmen, die nicht einmal Staats- und Regierungschefs zusagen können. Kein US-Präsident kann sich einseitig verpflichten, das Muster staatlicher Subventionierungs- und Ausgabepolitik zu ändern; dies ist Sache des Kongress. Und kein chinesischer Präsident kann einseitig einer schnelleren Aufwertung des Renminbi zustimmen; dies ist eine von den verschiedenen Apparatschiks im Staatsrat und in der Kommunistischen Partei gemeinsam gefällte Konsensentscheidung. Zudem gehen die nötigen Reformen in Amerika und auch in China deutlich über diese beiden Schritte hinaus. Sie erfordern tiefe, grundlegende Änderungen. Wir stecken also fest zwischen einem finanziell nicht aufrecht zu erhaltenden Muster weltweiter Nachfrage und der Notwendigkeit schwer durchsetzbarer innenpolitischer Entscheidungen in vielen Ländern. Politik ist immer lokale Politik, und die Weltwirtschaft hat keine lokale Lobby; was sich also durchsetzt, verstärkt häufig die globalen Ungleichgewichte weiter.", "en": "How to Sell Global Re-Balancing CHICAGO – At its most recent meeting in Toronto this spring, the G-20 agreed to disagree. Even though the world economy is desperately in need of rebalancing, their declaration was deliberately vague enough to accommodate any set of domestic policies that countries might choose. Everyone came away thinking that they had won, but the world largely lost. World trade is highly imbalanced. Households in the United States, having spent too much, are now weighed down by debt. Exporters in Europe and Asia have become excessively dependent on selling to the US and other, now-weakened, economies like Spain and the United Kingdom. Myopic actions on both sides have helped entrench a longer-term pattern of behavior that only makes it harder to move away from today’s unsustainable equilibrium. As ever, change upsets the cozy status quo and the interests that benefit from it. For example, the real-estate lobby in the US obviously has no desire to see government support for housing diminish, despite the fact that the US probably has far more housing stock than it can afford. Similarly, the export lobby in China has no interest in a strong renminbi, even though it is in China’s long-term interest to let its currency appreciate. We keep hoping that somehow meetings of heads of state will magically produce the policies that will rebalance world trade. Unfortunately, the macroeconomic changes that countries must make involve actions to which even heads of state are unable to commit. No US president can unilaterally agree to alter the pattern of government support and spending; that is a decision for Congress. Similarly, no Chinese president can unilaterally agree to allow the renminbi to appreciate faster; that is a consensus decision reached together with the various apparatchiks in the State Council and Communist Party. Moreover, the necessary reforms in both America and China go well beyond these two steps. They require deep, fundamental changes. So we are caught between a financially unsustainable pattern of global demand and the need for politically difficult changes in many countries’ domestic policies. All politics is local, and there is no local constituency for the global economy, so what triumphs often erodes global imbalances further."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Bushs böse Absichten in der Energiepolitik In einer der surrealeren Sitzungen des diesjährigen Weltwirtschaftsforums in Davos erklärten Experten aus der Ölbranche, dass das Schmelzen der Polkappen – das schneller geschieht, als es irgendjemand vorausgesagt hatte – nicht nur ein Problem darstellt, sondern auch eine Chance: Große Ölmengen sind nun vielleicht zugänglich. Ebenso räumen diese Experten ein, die Tatsache, dass die Vereinigten Staaten das Seerecht (die internationale Konvention, die bestimmt, wer Zugang zu Offshore-Öl hat, und andere Rechte auf Rohstoffe im Meer regelt) nicht unterzeichnet haben, stelle ein Risiko mit internationalem Konfliktpotenzial dar. Doch wieder weisen sie auf die Vorteile hin: Die Ölbranche muss in ihrer nie endenden Suche nach weiteren Ölreserven den Kongress nicht um das Recht bitten, Alaska zu plündern. Präsident George W. Bush hat eine unheimliche Begabung dafür, die große Botschaft zu übersehen. Seit Jahren wird immer deutlicher, dass an seiner Energiepolitik einiges nicht stimmt. Von einem früheren Energiegesetz, das von der Ölindustrie diktiert war, sagten selbst Mitglieder seiner eigenen Partei, dass „kein Lobbyist darin vergessen wurde.“ Während er die Vorzüge des freien Marktes preist, ist Bush nur zu gern bereit, der Energiebranche riesige Zuwendungen zukommen zu lassen, selbst wenn den USA hohe Defizite ins Haus stehen. Der Markt versagt in Energiefragen, doch ein Eingreifen der Regierung sollte genau in die andere Richtung gehen, als die Regierung Bush es vorgeschlagen hat. Die Tatsache, dass die Amerikaner nicht den vollen Preis für die Umweltverschmutzung bezahlen, die sich aus ihrer verschwenderischen Energienutzung ergibt – besonders aus ihrem Beitrag zu Treibhausgasen –, bedeutet, dass Energie unter Preis angeboten wird, was wiederum den übermäßigen Verbrauch aufrechterhält. Die Regierung muss den Umweltschutz fördern, dabei sind Eingriffe in das Preissystem – und zwar durch Energiesteuern – eine wirksame Möglichkeit. Doch anstatt den Umweltschutz zu fördern, hat Bush eine Politik verfolgt, die Amerika zuerst auslaugt und es in der Zukunft noch abhängiger von ausländischem Öl macht. Ihm ist egal, dass die große Nachfrage die Ölpreise in die Höhe treibt und Mitnahmegewinne für viele im Nahen Osten bringt, die nicht zu Amerikas Freunden zählen. Jetzt, über vier Jahre nach den Terroranschlägen vom September 2001, scheint Bush endlich in der Realität der zunehmenden Abhängigkeit Amerikas aufgewacht zu sein; bei den in die Höhe schießenden Ölpreisen war es schwierig für ihn, die Folgen nicht zu bemerken.", "en": "Bush’s Bad-Faith Energy Policy One of the more surreal sessions at this year’s World Economic Forum in Davos had oil industry experts explaining how the melting of the polar ice cap – which is occurring faster than anyone anticipated ­– represents not only a problem, but also an opportunity: vast amounts of oil may now be accessible. Similarly, these experts concede that the fact that the United States has not signed the Law of the Sea, the international convention determining who has access to offshore oil and other maritime mineral rights, presents a risk of international conflict. But they also point to the upside: the oil industry, in its never-ending search for more reserves, need not beg Congress for the right to despoil Alaska. President George W. Bush has an uncanny ability not to see the big message. For years, it has become increasingly clear that much is amiss with his energy policy. Scripted by the oil industry, even members of his own party referred to an earlier energy bill as one that “left no lobbyist behind.” While praising the virtues of the free market, Bush has been only too willing to give huge handouts to the energy industry, even as the country faces soaring deficits. There is a market failure when it comes to energy, but government intervention should run in precisely the opposite direction from what the Bush administration has proposed. The fact that Americans do not pay the full price for the pollution – especially enormous contributions to greenhouse gases – that results from their profligate energy use means that energy is under-priced, in turn sustaining excessive consumption. The government needs to encourage conservation, and intervening in the price system ­­– namely, through taxes on energy – is an efficient way to do it. But, rather than encouraging conservation, Bush has pursued a policy of “drain America first,” leaving America more dependent on external oil in the future. Never mind that high demand drives up oil prices, creating a windfall for many in the Middle East who are not among America’s friends. Now, more than four years after the terrorist attacks of September 2001, Bush appears to have finally woken up to the reality of America’s increasing dependence; with soaring oil prices, it was hard for him not to note the consequences."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Allein schon der folgende Tag, der erste Montag also, den der Hospitant hier oben verlebte, brachte eine weitere regelmäßig wiederkehrende Abwandlung des Tageslaufes: nämlich einen jener Vorträge, die Dr. Krokowski vierzehntägig im Speisesaal vor dem gesamten volljährigen, der deutschen Sprache kundigen und nicht moribunden Publikum des »Berghofes« hielt. Es handelte sich, wie Hans Castorp von seinem Vetter hörte, um eine Reihe zusammenhängender Kollegien, einen populär-wissenschaftlichen Kursus unter dem Generaltitel »Die Liebe als krankheitbildende Macht«. Die belehrende Unterhaltung fand nach dem zweiten Frühstück statt, und es war, wie wiederum Joachim sagte, nicht zulässig, wurde zum mindesten höchst ungern gesehen, daß man sich davon ausschlösse, – weshalb es denn auch als erstaunliche Frechheit galt, daß Settembrini, obgleich des Deutschen mächtiger als irgend jemand, die Vorträge nicht nur niemals besuchte, sondern sich auch in den abschätzigsten Äußerungen darüber erging. Was Hans Castorp betraf, so war er vor allem aus Höflichkeit, dann aber auch aus unverhohlener Neugier sofort entschlossen, sich einzufinden. Vorher jedoch tat er etwas ganz Verkehrtes und Fehlerhaftes: er ließ sich einfallen, auf eigene Hand einen ausgedehnten Spaziergang zu machen, was ihm über alles Vermuten schlecht bekam. »O, in Spanien. Wie war es?«", "en": "But next day, the first Monday spent by the guest up here, there came another regularly recurring variation in the daily routine: the lectures, one of which Dr. Krokowski delivered every other Monday morning in the dining-room, before the entire adult population of the sanatorium, with exception of the “moribund” and those who could not understand the language. The course, Hans Castorp learned from his cousin, consisted of a series of popular-scientific lectures, under the general title: “Love as a force contributory to disease.” These instructive entertainments took place after second breakfast; it was not permissible, Joachim reiterated, to absent oneself from them—or, at least, absence was frowned upon. It was thus very daring of Settembrini, who surely must have more command of the language than anyone else, not only never to appear, but to refer to the entertainment in most disparaging terms. For Hans Castorp’s part, he straightway resolved to be present, in the first place out of courtesy, but also with unconcealed curiosity as to what he should hear. Before the appointed hour, however, he did something quite perverse and ill-judged, which proved worse for him than one could possibly have guessed: he went out for a long, solitary walk. “Oh, in Spain. Did you like it?”"}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "So geht Mädchenerziehung nicht PARIS – Die letzten Jahrzehnte haben große Fortschritte in Richtung einer gerechteren und gleichberechtigteren Welt in Bereichen wie Armutsbekämpfung, Impfungen und Lebenserwartung gebracht. Aber in einigen Bereichen war der Wandel schmerzhaft langsam. In einem solchen Bereich - der Gleichstellung der Geschlechter in der Bildung - ist das Problem ebenso einfach wie tiefgreifend: Wir konzentrieren uns auf die falschen Indikatoren. Natürlich gibt es gute Nachrichten. Wie der UNESCO Global Education Monitoring (GEM) 2019 Gender Report feststellt, sank die Zahl der erwachsenen Analphabeten in Ländern mit hohem mittlerem Einkommen zwischen 2000 und 2016 um 42 Millionen. Und die Fortschritte bei der Anmeldung in den meisten Ländern bedeuten, dass reichere Länder zunehmend vor der gegenteiligen Herausforderung stehen, da mehr Jungen als Mädchen keine Sekundarschulbildung absolvieren. Diese Unterschiede zeigen die Grenzen des derzeitigen Ansatzes, der sich auf die Geschlechterparität konzentriert, d.h. die Sicherstellung, dass gleich viele Jungen und Mädchen die Schule besuchen. Natürlich ist es in einigen der ärmsten Länder der Welt nach wie vor sehr wichtig, Mädchen in die Klassenzimmer zu bringen, und es kann mit gezielten Maßnahmen erreicht werden, um beispielsweise ihren täglichen Schulweg sicherer zu machen. Unter den 20 Ländern mit den größten Unterschieden dieser Art zeichnen sich Guinea, Niger und Somalia durch ihr Engagement aus, die Lücke zu schließen. Aber ausgewogene Anmeldungszahlen sind nur der Anfang. Ebenso müssen die zugrunde liegenden Ursachen für ungleiche Bildungsergebnisse angegangen werden. In Ländern mit niedrigem Einkommen bedeutet dies, das Geschehen in der Schule sowie die Möglichkeiten nach dem Abschluss zu bewerten - beides ist geprägt von der sozialen Einstellung zum jeweiligen Geschlecht. Weltweit erhalten Mädchen und Frauen ständig die Botschaft, ihre Hauptaufgabe im Leben bestünde darin, sich um andere zu kümmern. In der sechsten World Values Survey, einer Umfrage, die zwischen 2010 und 2014 in 51 Ländern durchgeführt wurde, stimmte die Hälfte der Befragten zu oder stimmte sehr zu, dass „die Kinder leiden, wenn eine Frau einer bezahlten Beschäftigung nachgeht”. Angesichts dieser Einstellungen haben Familien und Gemeinschaften weniger Chancen, der Bildung von Mädchen einen hohen Stellenwert einzuräumen. Die gleiche Umfrage ergab, dass jeder Vierte weltweit immer noch glaubt, eine Hochschulausbildung sei für einen Jungen wichtiger als für ein Mädchen. Diese Botschaft wird in den Schulen verstärkt. Die Schüler lernen aus Lehrbüchern, die Stereotypen verstärken und die historischen Beiträge von Frauen nicht erwähnen. Und während die Mehrheit der Lehrer Frauen sind, sind Schulleiter in der Regel Männer.", "en": "The Wrong Way to Educate Girls PARIS – Recent decades have brought significant progress toward a more just and equal world in areas such as poverty reduction, immunization, and life expectancy. But in some areas, change has been painfully slow. In one such area – gender equality in education – the problem is as straightforward as it is profound: we are focusing on the wrong metric. Of course, there is good news. As the UNESCO Global Education Monitoring (GEM) 2019 Gender Report notes, the number of adult illiterate women in upper-middle-income countries fell by 42 million from 2000 to 2016. And progress on enrollment in most countries means that richer countries increasingly face the opposite challenge, as more boys than girls do not complete secondary education. These disparities expose the limitations of the current approach, which focuses on gender parity – that is, ensuring that equal numbers of boys and girls attend school. Of course, getting girls into classrooms remains hugely important in some of the world’s poorest countries, and it can be achieved with targeted measures, say, to make their daily commute safer. Among the 20 countries with the largest such disparities, Guinea, Niger, and Somalia stand out for their commitment to closing the gap. But balanced school enrollment numbers are only the beginning. There is also a need to address the underlying causes of unequal educational outcomes. In low-income countries, this means assessing what happens in school and the opportunities available after completion – both of which are shaped by social attitudes about gender. Around the world, girls and women constantly receive the message that their primary role should be that of caregiver. In the sixth World Values Survey, carried out between 2010 and 2014 in 51 countries, half of respondents agreed or strongly agreed that “when a woman works for pay, the children suffer.” Given these perceptions, families and communities are less likely to place a high priority on girls’ education. The same survey found that one in four people worldwide still believe that a university education is more important for a boy than for a girl. This message is reinforced in schools. Students study from textbooks that reinforce stereotypes and omit women’s historical contributions. And while the majority of teachers are women, school leaders are usually men."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Obwohl ich arm bin. Obwohl mein Anzug, den ich täglich trage, anfängt, gewisse Stellen zu bekommen, obwohl gegen meine Schuhe sich das und jenes einwenden ließe. Zwar mein Kragen ist rein, meine Wäsche auch, und ich könnte, wie ich bin, in eine beliebige Konditorei gehen, womöglich auf den großen Boulevards, und könnte mit meiner Hand getrost in einen Kuchenteller greifen und etwas nehmen. Man würde nichts Auffälliges darin finden und mich nicht schelten und hinausweisen, denn es ist immerhin eine Hand aus den guten Kreisen, eine Hand, die vier- bis fünfmal täglich gewaschen wird.", "en": "Even though I am poor. Even though the jacket I wear every day has begun to get threadbare in certain spots; even though my shoes are not entirely beyond criticism. True, my collar is clean, my underwear too, and I could, just as I am, walk into any café I felt like, possibly even on the grands boulevards, and confidently reach out my hand to a plate full of pastries and help myself. No one would find that surprising; no one would shout at me or throw me out, for it is after all a genteel hand, a hand that is washed four or five times a day."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "par3"} +{"src_lang": "de", "tgt_lang": "en", "translation": {"de": "Dadurch wird der Kompromiss noch schwieriger sowie auch die parteipolitische Positionierung im Vorfeld der Präsidentenwahl 2012. Unterdessen erwarten die meisten Politik-Analytiker von Obama keinen so großen Schritt in Richtung politischer Mitte wie ihn Präsident Bill Clinton unternahm, als die Republikaner nach den Wahlen im Jahr 1994 die Kontrolle über den Kongress übernahmen. Damals arbeitete Clinton mit den Republikanern zusammen, um den Haushalt auszugleichen und das Sozialsystem zu reformieren, wodurch er seine Wiederwahl im Jahr 1996 sicherte. Aber Obama startet von viel weiter links als Clinton damals, womit Obamas Weg in die Mitte länger sein wird, falls er sich entschließt, ihn zu gehen. Das bedeutet nun, dass in vielen großen Fragen eine Phase des legislativen Stillstandes droht. Wir werden wahrscheinlich eine gewisse Konsolidierung der Ausgaben sehen, aber in geringerem Ausmaß als in Großbritannien oder anderen europäischen Ländern. Auch die zeitweilige Verlängerung der meisten Steuersenkungen aus der Ära Bush ist wahrscheinlich. Und die Handelsliberalisierung ist vielleicht ein Bereich, in dem sich Obama und der Kongress einigen können. Die Untätigkeit in anderen Bereichen ist eine schlechte Nachricht für viele. Aber Amerikas Schlingerkurs in Richtung eines Sozialstaates europäischer Prägung in den ersten zwei Jahren der Präsidentschaft Obamas scheint aufgehalten, wenn nicht gar beendet oder umgekehrt worden zu sein. Und das ist eine gute Nachricht für die USA – und für die Weltwirtschaft.", "en": "This will make compromise even more difficult, as will partisan positioning in the run-up to the 2012 presidential election. Meanwhile, most political analysts do not expect Obama to make as large a move to the political center as President Bill Clinton did when the Republicans took control of Congress after the 1994 mid-term elections. Clinton then worked with Republicans to balance the budget and reform welfare, easily winning re-election in 1996. But Obama starts much further left than Clinton, making a move to the middle a longer trek if he decides to embark on it. That means that a period of legislative stalemate looms over many of the big issues. We are likely to see some spending consolidation, but less than in Great Britain and other European countries. Temporary extension of most or all of the Bush-era tax cuts is also likely. And trade liberalization may be an area where Obama and Congress can agree. Inaction in other areas will be bad news for many. But America’s lurch toward a European-style social-welfare state in Obama’s first two years appears to have been halted, if not permanently ended or reversed. And that is good news for the US – and for the global economy."}, "task_type": "doc_trans", "data_name": "news-commentary_v18.1"}