File size: 221,587 Bytes
cfc3d05 |
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 116 117 118 119 120 121 122 123 |
{
"language": "en",
"title": "Mishnah Niddah",
"versionSource": "https://www.talmud.de/tlmd/die-deutsche-mischna-uebersetzung",
"versionTitle": "Mischnajot mit deutscher Übersetzung und Erklärung. Berlin 1887-1933 [de]",
"priority": 0.5,
"versionNotes": "Ordnung Seraïm, übers. und erklärt von Ascher Samter. 1887.<br>Ordnung Moed, von Eduard Baneth. 1887-1927.<br>Ordnung Naschim, von Marcus Petuchowski u. Simon Schlesinger. 1896-1933.<br>Ordnung Nesikin, von David Hoffmann. 1893-1898.<br>Ordnung Kodaschim, von John Cohn. 1910-1925.<br>Ordnung Toharot, von David Hoffmann, John Cohn und Moses Auerbach. 1910-1933.",
"actualLanguage": "de",
"languageFamilyName": "german",
"isBaseText": false,
"isSource": false,
"direction": "ltr",
"heTitle": "משנה נדה",
"categories": [
"Mishnah",
"Seder Tahorot"
],
"text": [
[
"<sup class=\"footnote-marker\">1</sup><i class=\"footnote\"> Diese Mischna findet sich auch Edujot I, 1; s. a. d. den Kommentar. Kontroverse zwischen Schammai und Hillel sind selten. Sie finden sich in der Mischna noch Chagiga II, 2; Abot I, 15; Edujot I, 2, 3.</i> Schammai sagt: Bei allen Frauen<sup class=\"footnote-marker\">2</sup><i class=\"footnote\"> Die menstruieren, so dass für sie die Reinheitsvorschriften von Lev. 15, 19 ff gelten.</i> genügt<sup class=\"footnote-marker\">3</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">די</span> genug; <span dir=\"rtl\">דין</span> genug für sie.</i> ihre <italic>Zeit</italic><sup class=\"footnote-marker\">4</sup><i class=\"footnote\"> D. h. die Zeit, da sie den Blutfluss spüren. Erst, was sie von dieser Zeit an berühren, bezw. was sie tragen, oder worauf sie ruhen (vgl. Einleitung zu Kelim § 29 ff.), gilt als unrein. Die Unreinheit der Menstruierenden tritt allerdings schon in dem Augenblick ein, da das Blut aus dem Uterus (<span dir=\"rtl\">חדר</span>) herausfließt, obwohl es sich noch in der Scheide (<span dir=\"rtl\">בית החיצון</span>) befindet (vgl. Nid. V, 1 und II, 5; s. a. Preuß, Biblisch-talmud. Medizin, S. 130 ff u. S. 135 f.). Dennoch haben nach Schammai die Weisen die Unreinheit erst von dem Augenblick angenommen, da der Blutfluß gespürt wurde, und nicht die Befürchtung ausgesprochen, es könne schon vorher Blut in der Scheide gewesen sein. Sie meinten, nach Schammai, wenn eine Frau schon vor dem bemerkten Eintritt der Menstruation für unrein gälte, würde der Mann aus Furcht, durch Verkehr mit seiner unreinen Gattin eine schwere Sünde zu begehen (vgl. Lev. 18, 19), sich überhaupt von ihr fernhalten.</i> (um sie für unrein gelten zu lassen). Hillel sagt: Von der (vorletzten) Untersuchung<sup class=\"footnote-marker\">5</sup><i class=\"footnote\"> Bei der sie sich noch rein gefunden hatte.</i> bis zur (letzten) Untersuchung<sup class=\"footnote-marker\">6</sup><i class=\"footnote\"> Bei der sie die verunreinigende Menstruation wahrgenommen hat.</i>, wenn auch für viele Tage<sup class=\"footnote-marker\">7</sup><i class=\"footnote\"> Auch wenn zwischen der letzten, ungünstig ausgefallenen Untersuchung und der vorletzten, bei der sie noch sicher rein war, viele Tage liegen, so muss die Frau sich rückwirkend für die ganze Zeit seit der letzten Untersuchung in sakraler Hinsicht (<span dir=\"rtl\">לטהרות</span>) als unrein betrachten. Alle Gegenstände, die sie in diesem Zeitraum berührte oder trug, oder auf denen sie ruhte (vgl. Note 4), sind als unrein zu vermuten. Da diese rückwirkende Unreinheitsvermutung lediglich sakrale Bedeutung hat, hinsichtlich des in dieser Zwischenzeit gepflegten ehelichen Verkehrs <span dir=\"rtl\">לבעלה</span> keinerlei Geltung hat, so liegt nach Hillel auch für den gewissenhaftesten Gatten kein Grund vor, zu fürchten, er habe sich versündigt. Deshalb meint Hillel, die Weisen durften in sakraler Hinsicht die Erschwerung machen, ohne das Bedenken, hierdurch könne sich der Gatte von seiner Frau zurückhalten.</i>. Die Weisen<sup class=\"footnote-marker\">8</sup><i class=\"footnote\"> Die anderen Gelehrten, seien es Zeitgenossen Hillels und Schammais, oder Spätere. <span dir=\"rtl\">׳מעת לעת</span> wörtlich von Zeit zu Zeit, bedeutet: genau 24 Stunden, von der heutigen Tageszeit bis zur gestrigen zurückgerechnet.</i> aber sagen: Weder wie die Worte des einen, noch wie die des anderen (ist die Halacha); sondern (rückwärts gerechnete) Zeitraum von 24 Stunden<sup class=\"footnote-marker\">9</sup> verringert (die Annahme der Unreinheit) neben<sup class=\"footnote-marker\">10</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">על יד</span> neben; vgl. Jos. 15, 46 <span dir=\"rtl\">על יד אשדוד</span>, und Nehem. 2 <span dir=\"rtl\">ועל ידו בנו</span> u. ö.</i> (der Zeit) von der (vorletzten) Untersuchung bis zur (letzten<sup class=\"footnote-marker\">11</sup><i class=\"footnote\"> Wenn z. B. die letzte, ungünstig ausgefallene Untersuchung am Mittwoch um 12 Uhr stattgefunden hat, die vorletzte, günstige am Sonntag um 10, so braucht die Frau nicht anzunehmen, dass sie seit Sonntag unrein war, sondern muss sich nur rückwärts bis Dienstag um 12 unrein vermuten.</i> ) und die Zeit von Untersuchung bis Untersuchung verringert neben dem Zeitraum von 24 Stunden<sup class=\"footnote-marker\">12</sup><i class=\"footnote\"> War z. B. die letzte Untersuchung am Mittwoch um 12 Uhr, die vorletzte Mittwoch um 8, so braucht sie sich nicht 24 Stunden rückwärts bis Dienstag um 12 unrein zu vermuten, sondern nur 4 Stunden bis zur vorletzten, günstigen.</i> — Bei jeder Frau, die ihre regelmäßige Periode<sup class=\"footnote-marker\">13</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">וסת</span> Gewohnheit, technischer Ausdruck für Regel der Frau; wohl aus dem griechischen ἔθος s. a. Löw bei Krauss II, S. 237. Hier ist <span dir=\"rtl\">וסת קבוע</span> gemeint, eine in bestimmten Abständen (gewöhnlich nach etwa 30 Tagen) wiederkehrende Menstruation. Der <span dir=\"rtl\">וסת</span> heißt <span dir=\"rtl\">קבוע</span> wenn er dreimal hintereinander zur gleichen Zeit eingetreten ist.</i> hat, genügt ihre Zeit<sup class=\"footnote-marker\">14</sup><i class=\"footnote\"> Wenn sie beim regelmäßigen Eintritt der Periode Blut wahrnimmt, braucht sie sich erst von jetzt an als unrein zu betrachten. Dies geben auch Hillel und die Weisen zu.</i>. Bei der Frau, die den ehelichen Verkehr unter Anwendung von (Untersuchungs) Tüchern<sup class=\"footnote-marker\">15</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">עדים</span> vgl. Jes. 64, 5; Tücher der Monatsregel; arab. <span dir=\"rtl\">عدّة</span> eigentlich Monatsregel, dann Tuch, das zur Feststellung der eingetretenen Menstruation benutzt wird.</i> pflegt<sup class=\"footnote-marker\">16</sup><i class=\"footnote\"> Die Frauen, welche mit der Priesterhebe oder anderen Dingen, für deren Berührung der Reinheitszustand vorgeschrieben war, zu tun hatten, mussten sich der Vorsicht wegen vor und nach dem ehelichen Verkehr untersuchen. Vgl. Nid. 11bf und Maimonides <span dir=\"rtl\">הל׳ מטמאי משכב ומושב ד׳ ז</span> und Tur, Jore Dea § 186.</i>, gilt diese (Anwendung) wie eine Untersuchung<sup class=\"footnote-marker\">17</sup><i class=\"footnote\"> Nach Nid. 5a wird nur die Untersuchung nach dem Verkehr als vollwertig betrachtet, da die vorangehende Untersuchung der Aufregung wegen vielleicht nicht ganz gründlich war.</i>, so dass sie neben dem Zeitraum von 24 Stunden verringert<sup class=\"footnote-marker\">18</sup><i class=\"footnote\"> Es braucht nicht befürchtet zu werden, dass ein etwaiger Blutstropfen auf dem Tüchlein durch Samen verdeckt war. (Nid. 5a.)</i> und neben (der Zeit) von Untersuchung bis Untersuchung.",
"Wie ist zu verstehen „es genügt ihre Zeit“?<sup class=\"footnote-marker\">19</sup><i class=\"footnote\"> Dass in der vorigen Mischna gesagt war, bei jeder Frau mit regelmäßiger Periode genüge ihre Zeit.</i> Saß sie auf einem Bette<sup class=\"footnote-marker\">20</sup><i class=\"footnote\"> Das Beispiel ist so gewählt, um zu lehren, dass zwar bei einer Frau mit regelmäßiger Periode das Bett, auf dem sie vor wahrgenommener Blutung saß, rein ist, bei einer Frau ohne regelmäßige Periode aber auch das Bett 24 Stunden rückwirkend als völlig unrein gilt und den Menschen, der in diesem Zeitraum auf ihm saß, mit seiner Kleidung verunreinigt (Nid. 5b). M. kommentiert aber: selbst bei einer Frau mit regelmäßiger Periode ist das Bett rückwirkend unrein; nur für andere Gegenstände gilt die Unreinheit erst von der Wahrnehmung an. S. a. <span dir=\"rtl\">מלאכת שלמה</span>.</i> und hantierte<sup class=\"footnote-marker\">21</sup><i class=\"footnote\"> Wörtlich: war beschäftigt mit …</i> mit reinen Gegenständen, trennte sich<sup class=\"footnote-marker\">22</sup><i class=\"footnote\"> Vom Bett und den Gegenständen.</i> und nahm (danach Blut) wahr, dann ist sie unrein, aber alles (andere)<sup class=\"footnote-marker\">23</sup><i class=\"footnote\"> Bett und die anderen Gegenstände. M. erklärt <span dir=\"rtl\">וכולן</span> und all die Gegenstände, mit denen sie hantierte; das Bett ist aber rückwirkend unrein. Vgl. Anm. 20.</i> ist rein. — Obwohl die (Weisen) sagten: „Sie<sup class=\"footnote-marker\">24</sup><i class=\"footnote\"> Die Frau ohne regelmäßige Periode.</i> verunreinigt rückwirkend für den Zeitraum von 24 Stunden“, so zählt<sup class=\"footnote-marker\">25</sup><i class=\"footnote\"> Die 7 Tage der Unreinheit.</i> sie doch erst von der Zeit, da sie wahrgenommen hat.",
"R. Elieser sagt: Für 4 Frauen genügt ihre Zeit: Die Jugendliche<sup class=\"footnote-marker\">26</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Mischna 4 und 5. Nur für diese 4 Frauen genügt ihre Zeit, nicht für alle, wie Schammai (Mischna 1) sagte.</i>, die Schwangere<sup class=\"footnote-marker\">26</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Mischna 4 und 5. Nur für diese 4 Frauen genügt ihre Zeit, nicht für alle, wie Schammai (Mischna 1) sagte.</i>, die Stillende<sup class=\"footnote-marker\">26</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Mischna 4 und 5. Nur für diese 4 Frauen genügt ihre Zeit, nicht für alle, wie Schammai (Mischna 1) sagte.</i> und Matrone<sup class=\"footnote-marker\">26</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Mischna 4 und 5. Nur für diese 4 Frauen genügt ihre Zeit, nicht für alle, wie Schammai (Mischna 1) sagte.</i>. Da sagte R. Josua: Ich habe es nur hinsichtlich der Jungfrau gehört. Aber<sup class=\"footnote-marker\">27</sup><i class=\"footnote\"> Nach der Tosefta I, 5, wie sie Nid. 7b zitiert wird, hat R. Josua ursprünglich die Ansicht E. Eliesers für die Praxis abgelehnt; nach dem Wortlaute in Nid. 7b und auch nach Jeruschalmi, Nid. I, 2 hat R. Josua nach dem Tode R. Eliesers dessen Ansicht als Halacha erklärt. Danach könnte der Schlusssatz der Mischna von R. Josua nach R. Eliesers Tode gesagt sein. Aber nach dem Wortlaute unserer Tosefta <span dir=\"rtl\">כל ימיו על ר׳ אליעזר היו העם נוהגין כדבריו אחר שמת החזיר ר׳ י את הדברים ליושנן והלכה כר אליעזר</span> scheint man sich in der Praxis zuerst nach R. Elieser gerichtet zu haben, und nach R. Eliesers Tod hätte R. Josua seine Ansicht, die einer älteren Praxis entsprach, wieder durchgesetzt. Später aber wurde wieder wie R. Elieser entschieden. Hiernach wäre der Schlusssatz unserer Mischna eine redaktionelle Bemerkung. — Die folgenden Mischnajot, die ja R. Eliesers Worte näher erklären, setzten wohl voraus, dass seine Ansicht Halacha ist. Der Talmud (Nid. 7b) entscheidet jedenfalls wie R. Elieser, ebenso Maimonides.</i> die Halacha ist wie R. Elieser",
"Was ist „Jugendliche“<sup class=\"footnote-marker\">28</sup><i class=\"footnote\"> Der Erklärung wegen, die hier in der Mischna dem Ausdruck <span dir=\"rtl\">בתולה</span> gegeben wird, konnte er nicht wie gewöhnlich mit „Jungfrau“ übersetzt werden.</i> ? Eine jede, die, so lange sie lebt, noch keine Blutung<sup class=\"footnote-marker\">29</sup><i class=\"footnote\"> Menstruationsblutungen; vgl. Anm. 30.</i> wahrgenommen hat, auch wenn sie verheiratet<sup class=\"footnote-marker\">30</sup><i class=\"footnote\"> Und auch der eheliche Verkehr stattgefunden hat, selbst wenn sie infolge des Verkehrs Blutungen hatte, ja sogar, wenn sie schon Kinder hat und infolge der Geburt Blutungen gehabt hatte. (Nid. 8b.)</i> ist. „Schwanger“ (heißt) sie, wenn ihr Kind (schon) bemerkt werden kann<sup class=\"footnote-marker\">31</sup><i class=\"footnote\"> 3 Monate nach der Empfängnis. (Nid. 8 b.)</i>, „Stillende“, bis sie ihr Kind entwöhnt<sup class=\"footnote-marker\">32</sup><i class=\"footnote\"> Nach Ansicht der später angeführten Weisen 24 Monate, nach R. Meir, solange sie stillt, selbst 5 Jahre nach der Geburt.</i>. Gab sie ihr Kind einer Amme, oder hatte sie es entwöhnt, oder ist es gestorben, da sagt R. Meir: sie verunreinigt (rückwirkend) 24 Stunden<sup class=\"footnote-marker\">33</sup><i class=\"footnote\"> R. Meir meint, solange sie stillt, wird das sonst durch die Menstruation abgehende Blut in Milch umgesetzt. Wenn sie daher innerhalb der üblichen Stillperiode (z. Zt. der Mischna und des Talmuds 24 Monate) zu stillen aufhört, so gilt sie hinsichtlich der Menstruationsblutung nicht mehr als Stillende. Wenn sie aber auch viel länger als üblich stillt, gilt sie noch immer als Stillende. (Nid. 9a.).</i>. Aber die Weisen sagen: Es genügt ihr ihre Zeit<sup class=\"footnote-marker\">34</sup><i class=\"footnote\"> Die Weisen meinen, das Ausbleiben der Menstruation ist lediglich eine Nachwirkung der Geburt und hält unabhängig vom Stillen des Kindes gewöhnlich 24 Monate an. (Nid. 9a.)</i>.",
"Was ist eine „Matrone“<sup class=\"footnote-marker\">35</sup><i class=\"footnote\"> So ist hier <span dir=\"rtl\">זקנה</span> zu übersetzen, nicht „Greisin“. Nach Nid. 9b wird eine Frau als <span dir=\"rtl\">זקנה</span> erklärt, der es nicht peinlich ist, oder die es nicht übel nimmt, wenn man sie „Mütterchen“ (<span dir=\"rtl\">אמא</span>) nennt. Maimonides in <span dir=\"rtl\">מטמאי משכב ומושב פ״ד ה אן הל איסורי ביאה פ״ט הל ה׳</span> hat <span dir=\"rtl\">זקנה</span> statt. <span dir=\"rtl\">גאמא</span>)</i> ? Eine jede, bei der 3 Zeiträume<sup class=\"footnote-marker\">36</sup><i class=\"footnote\"> Der gewöhnlichen Menstruationsperiode = 3 Monate (s. a. <span dir=\"rtl\">תוי״ט</span> und <span dir=\"rtl\">מ״א</span>)</i> vorübergegangen sind, nachdem sie (bereits) dem Matronenalter nahe gekommen ist. R.Elasar<sup class=\"footnote-marker\">37</sup><i class=\"footnote\"> Die Ausgaben auch M. haben R. Elieser. Doch muss es wohl R. Elasar heißen, da R. Elieser in der dritten Mischna nur die vier Frauen nannte. Auch sind die 4.—6. Mischna als Kontroversen der Schüler R. Akibas über die Erklärung des Satzes R. Eliesers in der dritten Mischna zu betrachten. Schüler R. Akibas und Kollege der hier genannten R. Meir und R. Jose ist aber R. Elasar (ben Schammua). — Erub. 46a hat im Zitat unserer Mischna R. Elasar. Am Rande der Wilnaer Talmudausgabe, Nid. 7b wird hierauf hingewiesen und Elasar als richtige La. betrachtet; so auch <span dir=\"rtl\">מלאכת שלמה</span>. Auch die dem Jeruschalmi beigedruckte Mischna hat <span dir=\"rtl\">ר׳ לעזר</span>.</i> sagt: Jeder<sup class=\"footnote-marker\">38</sup><i class=\"footnote\"> Auch wenn sie noch keine Matrone ist. R. Elasar meint wohl, dass R. Elieser (Mischna 3) bei jeder Matrone erst von der Wahrnehmung der Blutung an Unreinheit annimmt, auch wenn die Periode noch nicht ausgesetzt hat. Vgl. die vorige Anm.</i> Frau, bei der 3 Zeiträume vorübergegangen sind, genügt ihre Zeit, R. Jose sagt: Einer Schwangeren und einer Stillenden, bei denen 3 Zeiträume vorübergegangen sind<sup class=\"footnote-marker\">39</sup><i class=\"footnote\"> Aber wenn die Periode noch nicht dreimal ausgesetzt hatte, verunreinigt bei der Schwangeren und bei der Stillenden die Blutung rückwirkend. Also streitet R. Jose gegen die in der vierten Mischna anonym angeführte Meinung, dass bei der Schwangeren und Stillenden die Blutung nicht rückwirkend verunreinigt, ohne Rücksicht auf bereits vorangegangenes Aussetzen der Periode.</i>, genügt ihre Zeit.",
"Bei welcher (Blutung)<sup class=\"footnote-marker\">40</sup><i class=\"footnote\"> Der vier in der dritten Mischna genannten Frauen.</i> sagten sie: es genügt ihr<sup class=\"footnote-marker\">41</sup><i class=\"footnote\"> Jeder einzelnen der vier Frauen.</i> ihre Zeit ? Bei der ersten Wahrnehmung<sup class=\"footnote-marker\">42</sup><i class=\"footnote\"> Wenn sie zum ersten Male eine Menstrualblutung haben; die Schwangere, Stillende und Matrone, nachdem sie bereits sicher ihrer Kategorie angehören. Nid. 10b wird darüber gestritten, ob die Beschränkung auf die erste Blutung für alle vier genannten Frauen gilt, oder nur für die Jugendliche und die Matrone.</i>. Aber bei der zweiten verunreinigt sie (rückwirkend) 24 Stunden<sup class=\"footnote-marker\">43</sup><i class=\"footnote\"> Bezw. bis zur letzten Untersuchung, wie bei jeder anderen Frau (vgl. die Ansicht der Weisen in der ersten Mischna).</i>. Wenn sie aber die erste als Folge eines äußeren Anlasses<sup class=\"footnote-marker\">44</sup><i class=\"footnote\"> Hier hat <span dir=\"rtl\">אונס</span> nicht gerade die Bedeutung von „Unglücksfall“ oder „Zwang“. Als solch Anlass gilt z. B. Springen.</i> wahrgenommen hatte, so genügt ihr auch bei der zweiten ihre Zeit.",
"Obwohl sie sagten: es genügt ihr<sup class=\"footnote-marker\">45</sup><i class=\"footnote\"> Der Frau, die eine regelmäßige Periode hat. (Raschi u. Bart.) Die zweite Mischna war lediglich Erklärung des Begriffes <span dir=\"rtl\">דיה שעתה</span> die dritte eine Anmerkung R. Eliesers, dass es auch außer den Frauen mit regelmäßiger Periode noch vier Frauen gibt, deren Blutungen nicht rückwirkend verunreinigen. Die 4.—6. sind Erklärungen zu R. Eliesers Worten. Jetzt wird der am Ende der ersten Mischna besprochene Fall von <span dir=\"rtl\">כל אשה שיש לה וסת</span> weiter behandelt. Tos. Nid. 4b s. v <span dir=\"rtl\">כל אשה</span> beziehen aber unsere Mischna auf die vier Frauen. Nach Maimon. <span dir=\"rtl\">הל משכב ומושב ם״ד ה״ו</span> müssen die vier Frauen und die mit regelmäßiger Periode sich täglich zweimal untersuchen.</i> ihre Zeit, muss sie sich doch untersuchen<sup class=\"footnote-marker\">46</sup><i class=\"footnote\"> Obwohl die festgestellte Blutung nicht rückwirkend verunreinigt, soll sie sich doch morgens und gegen Abend untersuchen; vielleicht findet sie Blut, das sie ohne Untersuchung erst später merken würde. Auch kann durch solche Untersuchung eine Änderung der Periode festgestellt werden. Vgl. Nid. 11a.</i>, außer als Menstruierende<sup class=\"footnote-marker\">47</sup><i class=\"footnote\"> Da sie ja ohnedies unrein ist und auch während der Menstruationszeit keine Änderung der Periode feststellen kann.</i> und wenn sie sich in der Zeit der Blutreinheit<sup class=\"footnote-marker\">48</sup><i class=\"footnote\"> Die Wöchnerin vom 8.—40. Tag nach einer männlichen Geburt, vom 15.—80. nach einer weiblichen; s. Lev. c .12. Eine Untersuchung in diesen Tagen ist überflüssig, da dann die Blutung nicht verunreinigt und auch nicht zur Feststellung der Periode gelten kann. R. Akiba Eger (<span dir=\"rtl\">תוסס רע״ק</span>) macht darauf aufmerksam, dass auch die noch im Kindesalter stehende Frau (s. oben Anm. 45) von dieser Untersuchung befreit ist, ebenso die erwachsene Frau, die innerhalb des 11tägigen Zeitraumes nach den 7 Niddatagen steht (vgl. weiter IV, 7).</i> befindet, und muss doch den ehelichen Verkehr unter Anwendung von (Untersuchungs)tüchern<sup class=\"footnote-marker\">15</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">עדים</span> vgl. Jes. 64, 5; Tücher der Monatsregel; arab. <span dir=\"rtl\">عدّة</span> eigentlich Monatsregel, dann Tuch, das zur Feststellung der eingetretenen Menstruation benutzt wird.</i> pflegen<sup class=\"footnote-marker\">49</sup><i class=\"footnote\"> Jede Frau, die mit Gegenständen zu tun hat, für die levitische Reinheit vorgeschrieben ist, auch wenn sie eine regelmäßige Periode hat. (Raschi zur Mischna und Nid. 12a, Bart.). Für solche Frau ist auch die Untersuchung vor und nach dem Verkehr vorgeschrieben. Frauen, die nicht mit solchen Gegenständen zu tun haben, brauchen sich nicht einmal vor und nach dem Verkehr zu untersuchen, auch wenn sie keine regelmäßige Periode haben. Nid. 12a <span dir=\"rtl\">כל לבעלה לא בעיא בדיקה</span>. Nach Maimonides <span dir=\"rtl\">הל איסורי ביאה פ״ד הל׳ ט״ז</span> ist die Untersuchung nach dem Verkehr auch für Frauen mit regelmäßiger Periode Pflicht, die nicht mit reinen Gegenständen zu tun haben. Vgl. dort <span dir=\"rtl\">מ׳מ</span> und <span dir=\"rtl\">כ״כל</span> Wenn sie keine regelmäßige Periode haben, müssen sie sich auch vor dem Verkehr untersuchen.</i>, außer, wenn sie sich in der Zeit der Blutreinheit<sup class=\"footnote-marker\">48</sup><i class=\"footnote\"> Die Wöchnerin vom 8.—40. Tag nach einer männlichen Geburt, vom 15.—80. nach einer weiblichen; s. Lev. c .12. Eine Untersuchung in diesen Tagen ist überflüssig, da dann die Blutung nicht verunreinigt und auch nicht zur Feststellung der Periode gelten kann. R. Akiba Eger (<span dir=\"rtl\">תוסס רע״ק</span>) macht darauf aufmerksam, dass auch die noch im Kindesalter stehende Frau (s. oben Anm. 45) von dieser Untersuchung befreit ist, ebenso die erwachsene Frau, die innerhalb des 11tägigen Zeitraumes nach den 7 Niddatagen steht (vgl. weiter IV, 7).</i> befindet, und (außer) der jungen Frau<sup class=\"footnote-marker\">50</sup><i class=\"footnote\"> Die ganz jung verheiratete Frau, deren Blutung nach dem Verkehr als dessen Folge, nicht als Menstrualblut, zu betrachten ist. Die näheren Bestimmungen werden später, X, 1 gegeben. — Aber zu den Untersuchungen morgens und abends ist sie verpflichtet, wenn sie mit reinen Gegenständen zu tun hat. (Raschi zur Mischna.)</i>, deren Blut rein ist. — Und zweimal<sup class=\"footnote-marker\">51</sup><i class=\"footnote\"> Zweimal an jedem Tage, auch wenn sie keinen Verkehr pflegt (nach Dr. J. Cohn).</i> muss sie sich untersuchen: am Morgen<sup class=\"footnote-marker\">52</sup><i class=\"footnote\"> Falls sie dann oder im Laufe des Tages eine Blutung wahrnimmt, bleiben doch die Gegenstände rein, die sie in der Nacht berührte.</i> und in der Abenddämmerung<sup class=\"footnote-marker\">53</sup><i class=\"footnote\"> Falls sie dann oder später eine Blutung wahrnimmt, bleiben doch die früher berührten Gegenstände rein.</i>, und (außerdem), bevor sie den ehelichen Verkehr pflegen will<sup class=\"footnote-marker\">54</sup><i class=\"footnote\"> Wörtlich: Wenn sie daran geht, ihr Haus zu besorgen. Eigentlich brauchte sie sich erst nach dem Verkehr zu untersuchen, um festzustellen, dass durch ihn keine Blutung hervorgerufen wurde. Vgl. weiter II, 1. Doch hat man für die Frauen, die mit reinen Gegenständen zu tun haben, auch eine Untersuchung vor dem Verkehr angeordnet. S. a. oben Anm. 16.</i>. Darüber hinaus noch die Priesterfrauen<sup class=\"footnote-marker\">55</sup><i class=\"footnote\"> Die Frauen von Priestern, ihre unverheirateten oder kinderlos verwitweten Töchter, müssen sich außer zu den gegebenen Zeiten auch vor Genuss der Priesterhebe untersuchen, um sie ja nicht in unreinem Zustand zu genießen.</i>, wenn sie von der Priesterhebe genießen. R. Jehuda sagt: auch nachdem sie von der Priesterhebe gegessen haben<sup class=\"footnote-marker\">56</sup><i class=\"footnote\"> Damit man die von ihr berührten Reste der Priesterhebe als rein betrachten kann, auch wenn die Frau bei einer späteren Untersuchung eine Blutung feststellt. (Nid. 6a.)</i>."
],
[
"Jede Hand, die viel untersucht, ist bei Frauen zu loben<sup class=\"footnote-marker\">1</sup><i class=\"footnote\"> Obwohl die Frauen, deren Zeit genügt, bei Feststellung der Pflichtuntersuchungen (vgl. I, 1 u. Anm. 14 u. 49) rückwirkend keine Unreinheit anzunehmen brauchen, so ist es doch lobenswert, wenn sie durch oftmalige, freiwillige Untersuchungen einen etwaigen früheren Unreinheitszustand rechtzeitig feststellen. Dies gilt nur für Frauen, die mit reinen Gegenständen zu tun haben; andere Frauen sollen sich <span dir=\"rtl\">שלא בשעת וסתה</span> überhaupt nicht untersuchen (Nid. 12a). Nach Maimonides in Mischne Tora gilt die Bestimmung für alle Frauen. Vgl. Abschnitt I, Anm. 49. —</i>, aber bei Männern<sup class=\"footnote-marker\">1a</sup><i class=\"footnote\"> Um festzustellen, ob sie sich nicht vielleicht durch Samenfluss verunreinigt haben.</i> verdient sie abgehackt zu werden<sup class=\"footnote-marker\">2</sup><i class=\"footnote\"> Weil das männliche Glied durch die Berührung gereizt wird und so zum Samenerguss gebracht werden kann.</i>. Wenn den Taubstummen<sup class=\"footnote-marker\">3</sup><i class=\"footnote\"> Eine nur Taube oder nur Stumme ist aber der Vollsinnigen gleichgestellt. Obwohl sprachlich <span dir=\"rtl\">חרש</span> nur taub bedeuten muss, hat es in der Mischna in der Regel die Bedeutung von „taubstumm“. Vgl. Terumot. I, 2 <span dir=\"rtl\">חרש שדברו בו חכמים בכל מקום שאינו לא שומע ולא מדבר</span>; s. d. a. <span dir=\"rtl\">תוי׳׳ם</span>.</i>, den Irrsinnigen, den Blinden<sup class=\"footnote-marker\">4</sup><i class=\"footnote\"> Nach Nid. 13b ist das Wort <span dir=\"rtl\">סומא</span> zu streichen. Die Blinde kann sich selbst untersuchen; nur muss sie das Tuch einer Vollsinnigen zeigen. — <span dir=\"rtl\">סומא</span> ist männliche und weibliche Form. Außer an unserer Stelle ist es auch Ket. III, 5 weiblich gebraucht. M. liest hier <span dir=\"rtl\">סומה</span>.</i> und den Geistesgestörten<sup class=\"footnote-marker\">5</sup><i class=\"footnote\"> Infolge einer Krankheit (Nid. 13b), während <span dir=\"rtl\">שומה</span> irr von Anlage sein kann.</i> vollsinnige Frauen zur Verfügung stehen, so können diese sie versorgen<sup class=\"footnote-marker\">6</sup><i class=\"footnote\"> Sie untersuchen und im Mikwe baden.</i>, und sie können von Priesterhebe genießen. Es ist die Art der Töchter Israels, den ehelichen Verkehr unter Anwendung von zwei (Untersuchungs) tüchern zu pflegen<sup class=\"footnote-marker\">7</sup><i class=\"footnote\"> Zu <span dir=\"rtl\">עדים</span> s. I, Anm. 15. Nach den meisten Erklärern gilt diese Bestimmung nur für die Frauen, die mit reinen Gegenständen zu tun haben, nach Maimonides für alle Frauen; vgl. Abschnitt I, Anm. 49.</i>, einem für ihn<sup class=\"footnote-marker\">8</sup><i class=\"footnote\"> Den Gatten.</i>, einem für sich. Die Gewissenhaften<sup class=\"footnote-marker\">9</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Abschnitt I, Anm. 49. Nach der Auffassung, dass unsere Mischna nur von den Frauen handelt, die sich mit reinen Gegenständen beschäftigen, besteht die besondere Gewissenhaftigkeit darin, außer den beiden nach der Untersuchung zu benutzenden Tüchern noch ein drittes reines Tuch vorzubereiten, mit dem sie sich vor dem Verkehr untersuchen. Nach Maimonides <span dir=\"rtl\">הל׳ איסורי ביאה פ״ה הל׳ י׳׳ד וס׳׳ז</span> untersuchen sich die besonders gewissenhaften Frauen, auch wenn sie nicht mit reinen Gegenständen beschäftigt sind und regelmäßige Periode haben, vor dem Verkehr, während die weniger gewissenhaften sich nur nach dem Verkehr untersuchen. Für Frauen ohne regelmäßige Periode ist auch die Untersuchung vor dem Verkehr unbedingte Pflicht, nicht ein Zeichen besonderer Gewissenhaftigkeit. S. aber Jore Dea 196, 2.</i> versorgen sich mit einem dritten, um das Haus herzurichten<sup class=\"footnote-marker\">10</sup><i class=\"footnote\"> D. h. um sich für den Verkehr vorzubereiten. M. liest <span dir=\"rtl\">להתקין</span>.</i>.",
"Findet man (Blut) auf seinem (Tuch), so sind sie unrein und müssen ein Opfer bringen<sup class=\"footnote-marker\">11</sup><i class=\"footnote\"> Da dann die Frau während des Verkehrs schon sicher unrein war. Der Mann, der mit einer Nidda verkehrt, wird wie diese selbst 7 Tage unrein. (Lev. 15, 24.) Auf Verkehr mit der Nidda steht aber für beide Gatten die <span dir=\"rtl\">כרת</span>-Strafe (Lev. 20, 18), also im Falle der Fahrlässigkeit ein Sündopfer. Allerdings haben sie nur dann wegen Fahrlässigkeit das Opfer zu bringen, wenn der Verkehr kurz vor Eintritt der Periode stattfand, sonst gilt die Blutung während des Verkehrs als ein nicht zu vermeidender Unglücksfall <span dir=\"rtl\">אונס</span>. der keine Sühne erheischt <span dir=\"rtl\">רמב״ם הל שגגות פ״ה ה״ו וכ״מ שם</span>, s. a. <span dir=\"rtl\">תום רע״ק</span></i>. Findet man es auf ihrem sofort<sup class=\"footnote-marker\">12</sup><i class=\"footnote\"> Krauß liest <span dir=\"rtl\">׳אותים</span> Jastrow <span dir=\"rtl\">אותיס</span> εὐϑέως.</i>, so sind sie unrein und müssen ein Opfer bringen<sup class=\"footnote-marker\">13</sup><i class=\"footnote\"> Da auch in diesem Falle als sicher anzunehmen ist, dass die Frau während des Verkehrs bereits unrein war.</i>. Findet man es auf ihrem nach einiger Zeit, so gelten sie als zweifelhaft unrein<sup class=\"footnote-marker\">14</sup><i class=\"footnote\"> 1So dass während 7 Tage auch andere Menschen oder Gegenstände durch sie zweifelhaft unrein werden. Wenn sie z. B. Priesterhebe berührt haben, darf sie nicht gegessen werden. Doch kann sie auch nicht verbrannt werden, weil sie vielleicht nicht unrein wurde. Auch die Frau gilt nur als rabbinisch unrein, weil sie die Blutung nicht gespürt hatte (<span dir=\"rtl\">תוסס׳ רע׳׳ק</span>)</i> und sind frei von dem Opfer<sup class=\"footnote-marker\">15</sup><i class=\"footnote\"> Nach Maimonides im Mischnakommentar und Bart. sind sie nur frei von dem Opfer, nämlich dem Sündopfer, müssen aber das für den Zweifelfall vorgeschriebene Schuldopfer bringen. In ed. Dérenbourg fügt M. hinzu, dass die Mischna, die sie nur vom Sündopfer, nicht aber vom Schuldopfer befreit, die im Talmud nicht anerkannte Ansicht R. Meirs (Ker. 18a) vertritt. In Mischne Tora <span dir=\"rtl\">הל׳ שגגות פ״ה ה״י</span> erklärt Maimonides sie überhaupt frei vom Opfer; s. d. <span dir=\"rtl\">לחם משנה</span> und <span dir=\"rtl\">הל׳ שגגות פ׳׳ח ה״ב</span>.</i>.",
"Was heißt „nach einiger Zeit“ ? (Soviel Zeit), wie ausreicht, dass sie vom Bett steigt, und ihr „Antlitz“<sup class=\"footnote-marker\">16</sup><i class=\"footnote\"> Euphemismus für den unteren Körperteil.</i> abwischen kann! Nachher<sup class=\"footnote-marker\">17</sup><i class=\"footnote\"> Wenn sie sich erst nach diesem Zeitraum untersucht und unrein findet.</i> verunreinigt sie 24 Stunden rückwärts<sup class=\"footnote-marker\">18</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Abschnitt I, 1.</i>, verunreinigt aber nicht ihren Gatten<sup class=\"footnote-marker\">19</sup><i class=\"footnote\"> Für 7 Tage. Doch ist er, als von ihr innerhalb der 24 Stunden berührt, nach rabbinischer Vorschrift für einen Tag unrein.</i>. R. Akiba sagt: Sie verunreinigt auch ihren Gatten<sup class=\"footnote-marker\">20</sup><i class=\"footnote\"> Für 7 Tage.</i>. Es geben aber die Weisen dem R. Akiba zu, dass sie ihren Gatten verunreinigt<sup class=\"footnote-marker\">20</sup><i class=\"footnote\"> Für 7 Tage.</i>, wenn sie einen Fleck sieht<sup class=\"footnote-marker\">21</sup><i class=\"footnote\"> Und später Verkehr pflegt. Allerdings wird die Frau, die, ohne eine Blutung gespürt zu haben, einen Flecken sieht, nur nach rabbinischer Vorschrift als Nidda betrachtet. Genaue Bestimmungen hierüber gibt Abschnitt VIII.</i>.",
"Alle Frauen stehen in der Annahme, für ihre Gatten rein zu sein<sup class=\"footnote-marker\">22</sup><i class=\"footnote\"> So dass der Mann nicht verpflichtet ist, die Frau vor dem Verkehr zu fragen, ob sie rein ist. Nach Raschi will die Mischna die Untersuchung vor dem Verkehr als unnötig bezeichnen, falls die Frau sich nicht mit reinen Gegenständen zu beschäftigen hat. Über den Geltungsbereich dieser Bestimmung bringt der Talmud (Nid. 16) verschiedene Ansichten. Nach der rezipierten Halacha (Jore Dea 184, 1, 11, 12) gilt sie für die Frauen mit regelmäßiger Periode, bevor ihre Zeit kommt, oder wenn nach ihr so viel Zeit verstrichen ist, dass die Frau schon wieder rein ist. Bei Frauen ohne regelmäßige Periode hängt es davon ab, ob noch keine 30 Tage seit Beginn der letzten Menstruation vergangen sind, bezw. nach den 30 Tagen wieder Zeit genug zur Reinigung war.</i>. Auch die Frauen der Männer, die von der Reise kommen, stehen in der Annahme, für sie rein zu sein<sup class=\"footnote-marker\">23</sup><i class=\"footnote\"> Denn man darf annehmen, dass sie sich auch in Abwesenheit ihrer Männer auf Reinheit beobachtet haben.</i>. — Bet Schammai sagen<sup class=\"footnote-marker\">24</sup><i class=\"footnote\"> Nach den meisten Erklärern bezieht sich die folgende Kontroverse nur auf Frauen, die sich mit reinen Gegenständen zu beschäftigen haben, nach Maimonides auch auf andere. Vgl. Abschnitt I, Anm. 49 und in unserem Abschnitt Anm. 9.</i>: Sie hat für jeden ehelichen Verkehr zwei (Untersuchungs)tücher nötig<sup class=\"footnote-marker\">25</sup><i class=\"footnote\"> In der Regel prüft sie die Tücher erst am Morgen bei Tageslicht. Wenn sie nun die gleichen Tücher mehrmals benutzt, fürchten Bet Schammai, dass der Samen nach einem späteren Verkehr einen Blutstropfen, der nach einem früheren auf das Tuch kam, verdecken könnte. Sie könnte dann ihre Unreinheit am Morgen nicht mehr feststellen.</i>, oder sie pflegen den Verkehr beim Scheine des Lichtes<sup class=\"footnote-marker\">26</sup><i class=\"footnote\"> Nicht wörtlich, da der Verkehr bei Licht unschicklich ist (Nidr. 16b). Gemeint ist: sie soll nach jedem Verkehr die benutzten Tücher bei Licht untersuchen.</i>. Bet Hillel sagen: es genügen ihr zwei (Untersuchungs) tücher für die ganze Nacht<sup class=\"footnote-marker\">27</sup><i class=\"footnote\"> Eines vor dem ersten, eines nach dem letzten Verkehr.</i>.",
"Die Weisen wandten für die Frau<sup class=\"footnote-marker\">28</sup><i class=\"footnote\"> Hinsichtlich der Lage der Genitalien. Vgl. zu dieser Mischna, Preuß, Biblisch-talmudische Medizin, S. 130 ff und Katzenelson, Anatomie des Talmud, S. 278.</i> bildliche Ausdrücke an: die Kammer<sup class=\"footnote-marker\">29</sup><i class=\"footnote\"> Die Mischna vergleicht die Lage der weiblichen Genitalien mit der Lage der Räume eines Hauses. Die „Kammer“ ist nach Preuß der Uterus, als innerster Teil der Genitalien.</i>, der Vorraum<sup class=\"footnote-marker\">30</sup><i class=\"footnote\"> Die gewöhnliche Lesart ist <span dir=\"rtl\">פרוזדור</span>; doch haben Tosafot z. St. auch die La <span dir=\"rtl\">פרוזדור</span> so a. L. Nach Löw bei Krauß (Lehnwörter) nicht von πρόθυρον, sondern wie das syr. <span dir=\"rtl\">פרוסתדא</span> aus dem Accus, von προστάς (προστάδα) Vorzimmer. Der „Vorraum“ ist nach Preuß die Vulva. Ihre Bezeichnung trägt sie von ihrer Lage vor dem Uterus, dem sie vorgelagert ist, so wie im altgriechischen Haus der Säulenhof vor dem Speisesaal lag. Nach Kazenelson ist der „Vorraum“ Vagina und Vestibulum vaginae.</i> und das Obergemach<sup class=\"footnote-marker\">31</sup><i class=\"footnote\"> Das „Obergemach“ ist nach Preuß die Scheide. Nach Kazenelson ist es die Harnblase, die über dem Uterus ist, wenn sich die zu untersuchende Frau in Rückenlage befindet. Nach Maimonides — vgl. Kommentar und <span dir=\"rtl\">הל׳ איסורי ביאה פ׳׳ה ה״ה</span> — wird das „Obergemach“ von zwei gewundenen Gängen oberhalb des Uterus gebildet, in denen der weibliche Samen reift. Hierzu passt die Bemerkung des Talmuds (Nid. 17b), dass eine Öffnung (<span dir=\"rtl\">לול</span>) vom Obergemach zum Vorraum herabgeht, nämlich ein freier Raum zwischen den beiden Gängen. Hierzu bemerkt R. Hunna: Blut, das sich im Vorraum von dieser Öffnung nach innen, d. h. zum Uterus hin, befindet, ist zweifellos unrein, wenn es sich aber von dieser Öffnung ab nach außen befindet, ist es zweifelhaft, ob es unrein ist. Denn Blut im inneren Teil des Voxraumes ist als sicher dem Uterus entstammend zu betrachten; das Blut vor der Öffnung kann aber aus dem Obergemach herabgeflossen, also rein sein. S. a. Raschi z. St.. —S. a. Preuß und Kazenelson a. a. O. gegen die Erklärung des Maimonides. <span dir=\"rtl\">מגיד משנה הל׳ א׳׳ב פ׳׳ה ה׳׳מ</span> bemerkt im Namen des Nachmanides, dass uns die Sachkunde zur Erklärung der Mischna fehlt.</i>. Das Blut der Kammer ist unrein<sup class=\"footnote-marker\">32</sup><i class=\"footnote\"> Es ist das eigentliche Menstruationsblut. Die Talmudausgaben haben den Zusatz <span dir=\"rtl\">דם עלייה סהור</span>.</i>. Findet sich (Blut) im Vorraum, so gilt es, (trotzdem) ein Zweifel vorliegt, als unrein<sup class=\"footnote-marker\">33</sup><i class=\"footnote\"> Als sicher unrein, so dass Priesterhebe verbrannt wird, wenn sie von einer Frau berührt würde, die im Vorraum Blut fand, weil Bluterguss aus dem Uterus ein regelmäßiger Vorgang ist und öfter eintritt als aus dem „Obergemach“ vgl. B. batra 24a. Allerdings nur, wenn das Blut im innern Teil, hinter der Öffnung des Obergemaches, gefunden wurde. Vgl. Anm. 31. Wurde es im vorderen Teil gefunden, so ist ein gewöhnlicher Zweifel, ob die Frau unrein ist. (Maim. <span dir=\"rtl\">הל׳ איסורי ביאה פ״ה ה״ה</span>).</i>, weil anzunehmen ist, dass es von der Quelle<sup class=\"footnote-marker\">34</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">מקור</span> = <span dir=\"rtl\">מקרר דמיה</span>; vgl. Levit. 12, 7.</i> kommt.",
"Fünf Blut (arten<sup class=\"footnote-marker\">35</sup><i class=\"footnote\"> Die näheren Erklärungen gibt die nächste Mischna.</i> ) sind bei der Frau unrein: das rote (Blut), das schwarze, das safranfarbige<sup class=\"footnote-marker\">36</sup><i class=\"footnote\"> Wie der Glanz des Safrans.</i>, das erdwasserartige und das (von der Farbe) verdünnten Weines<sup class=\"footnote-marker\">37</sup><i class=\"footnote\"> Rotweines.</i>. Bet Schammai sagen: auch das (von der Farbe) des Mangoldwassers<sup class=\"footnote-marker\">38</sup><i class=\"footnote\"> Wassers„ in dem Mangold eingew1eicht war.</i> und der Brühe gebratenen Fleisches, während Bet Hillel es für rein erklären<sup class=\"footnote-marker\">39</sup><i class=\"footnote\"> Nach Ansicht des nicht genannten ersten Lehrers wird eine Frau bei Feststellung der ersten fünf Blutfarben sicher unrein; bei einer Flüssigkeit von Färbung des Mangoldswassers oder der Brühe gebratenen Fleisches ist sie als zweifelhaft unrein zu betrachten. In den beiden letzten Fällen ist sie nach Bet Schammai sicher unrein, nach Bet Hillel sicher rein (Bart, nach Nid. 19).</i>. Gelbliche<sup class=\"footnote-marker\">40</sup><i class=\"footnote\"> S. Tosef. zu Nid. 19b s. v. <span dir=\"rtl\">הירוק</span> und Edujot V, 6 und Anm. 85.</i> (Flüssigkeit) erklärt Akabja ben Mahalalel für unrein<sup class=\"footnote-marker\">41</sup><i class=\"footnote\"> Sicher unrein.</i>, während sie die Weisen für rein<sup class=\"footnote-marker\">42</sup><i class=\"footnote\"> Nach Nid. 19b betrachten die Weisen die gelbliche Farbe als sicher rein, während der nicht genannte erste Lehrer, der die fünf unreinen Blutfarben aufzählt, sie nicht für sicher unrein, aber auch nicht für sicher rein erklärt.</i> erklären. R. Meir sagte: wenn sie<sup class=\"footnote-marker\">43</sup><i class=\"footnote\"> Die gelbliche Flüssigkeit.</i> (auch<sup class=\"footnote-marker\">44</sup><i class=\"footnote\"> Nach Nid. 19b schließt sich R. Meir der Ansicht Akabjas an. Doch meint er, dass auch nach Auffassung der Weisen, die gelbliche Flüssigkeit in einer Hinsicht als Blut gelten müsse.</i> ) nicht als Fleck<sup class=\"footnote-marker\">45</sup><i class=\"footnote\"> Wenn auch ein gelblicher Fleck nicht als verunreinigender Blutfleck betrachtet wird, …</i> verunreinigt, so muss sie (doch<sup class=\"footnote-marker\">44</sup><i class=\"footnote\"> Nach Nid. 19b schließt sich R. Meir der Ansicht Akabjas an. Doch meint er, dass auch nach Auffassung der Weisen, die gelbliche Flüssigkeit in einer Hinsicht als Blut gelten müsse.</i> ) als Flüssigkeit verunreinigen<sup class=\"footnote-marker\">46</sup><i class=\"footnote\"> Nach Nid. 19b nicht eigentlich verunreinigen, sondern Genießbares durch Befeuchtung verunreinigungsfähig machen. Wenigstens in der Hinsicht sollten auch die Weisen die gelbliche Flüssigkeit als Blut betrachten, dass es Genießbares verunreinigungsfähig machen kann. Vgl. Machschirin VI, 4.</i>. R. Jose sagt: weder so noch so<sup class=\"footnote-marker\">47</sup><i class=\"footnote\"> Weder in der einen noch in der andern Hinsicht gilt sie als Blut. R. Jose ist der bisher nicht genannte erste Lehrer in unserer Mischna. S. a. <span dir=\"rtl\">תוי״ט</span>.</i>.",
"Was heißt „rot“<sup class=\"footnote-marker\">48</sup><i class=\"footnote\"> Welche Färbung gilt in der vorigen Mischna als rote Blutfarbe?</i> ? Wie das Blut der Wunde<sup class=\"footnote-marker\">49</sup><i class=\"footnote\"> Nach der von Maimón, angenommenen Ansicht R. Nachmans und Amemars (Nid. 19b): wie das erste beim Aderlass ausströmende Blut.</i>. „Schwarz“ wie getrocknete Tinte. Noch dunkler<sup class=\"footnote-marker\">50</sup><i class=\"footnote\"> Die Bemerkung, dass die dunklere Färbung unrein, die schwächere rein ist, gilt für alle genannten fünf Blutfarben. Sie steht deshalb bei der schwarzen, um zu lehren, dass auch hier die schwächere rein ist. Da nämlich die schwarze Farbe nur als Verfärbung der roten betrachtet wird, hätte man irrtümlich auch ein schwächeres Schwarz für eine unreine Farbe halten können. (Maim.)</i> ist unrein, schwächer<sup class=\"footnote-marker\">50</sup><i class=\"footnote\"> Die Bemerkung, dass die dunklere Färbung unrein, die schwächere rein ist, gilt für alle genannten fünf Blutfarben. Sie steht deshalb bei der schwarzen, um zu lehren, dass auch hier die schwächere rein ist. Da nämlich die schwarze Farbe nur als Verfärbung der roten betrachtet wird, hätte man irrtümlich auch ein schwächeres Schwarz für eine unreine Farbe halten können. (Maim.)</i> ist rein. Und „wie die Safranfärbe“, wie die ausgesprochene<sup class=\"footnote-marker\">51</sup><i class=\"footnote\"> Wie das mittelste Blatt des mittelsten Stangels, während er noch frisch im Erdreich steckt.</i>. Und wie „Erdwasser“ aus der Ebene von Bet Kerem<sup class=\"footnote-marker\">52</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">בקעת בית הכרם</span> ist hier wohl eine Ebene bei Akko. Vgl. E. Sapir <span dir=\"rtl\">הארץ</span>, Nr. 246; Lunz <span dir=\"rtl\">ירושלים</span> S. 162f.; und I. S. Horowitz <span dir=\"rtl\">ארץ ישראל ושכנותיה</span> S. 140, Anm. 7. Unser <span dir=\"rtl\">בית הכרם</span> ist wohl nicht mit dem in Jer. 6, 1 und Middot III, 4 genannten zu identifizieren.</i> und zwar, wenn man Wasser darüber fließen<sup class=\"footnote-marker\">53</sup><i class=\"footnote\"> Man gießt etwas Wasser auf die Erde, gerade so viel, dass es etwas über der Erde steht. Mit dem durch die Erde getrübten Wasser vergleicht man die Flüssigkeit.</i> lässt. Und „wie verdünnter Wein“ zwei Drittel Wasser und ein Drittel Wein, vom Saronswein<sup class=\"footnote-marker\">54</sup><i class=\"footnote\"> Aus der Saronsebene, der Küstenebene zwischen Karmel und Jaffa.</i>."
],
[
"Wenn einer Frau ein Stück<sup class=\"footnote-marker\">1</sup><i class=\"footnote\"> Geschwulst. Vgl. Preuß, S. 482. Solch Geschwulst gilt nicht als Anfangsstadium der Geburt.</i> abgeht, und sie dabei eine Blutung hat, so ist sie unrein<sup class=\"footnote-marker\">2</sup><i class=\"footnote\"> Die Blutung wird als Menstruation betrachtet, so dass die Frau als Menstruierende gilt.</i>, wenn nicht, ist sie rein<sup class=\"footnote-marker\">3</sup><i class=\"footnote\"> Man braucht keine unbemerkte Blutung anzunehmen, da es möglich ist, dass der Uterus sich ohne Blutung öffnet. <span dir=\"rtl\">אפשר לפתיחת קבר בלא דם</span>. Selbst wenn in dem Stück Blut ist, bleibt die Frau rein; vgl. Nid. 21b <span dir=\"rtl\">עמה אין בתוכה לא</span>..</i>. R. Jehuda sagt: In beiden Fällen ist sie unrein<sup class=\"footnote-marker\">4</sup><i class=\"footnote\"> da nach R. Jehuda eine Öffnung des Uterus ohne Blutung unmöglich ist, muss eine Blutung stattgefunden haben, selbst wenn man sie nicht bemerkt hat.</i>.",
"Wenn ihr etwas einer Schale<sup class=\"footnote-marker\">5</sup><i class=\"footnote\"> Gemeint ist etwas einer rötlichen Schale oder einem rötlichen Haare Ähnliches.</i>, einem Haar<sup class=\"footnote-marker\">5</sup><i class=\"footnote\"> Gemeint ist etwas einer rötlichen Schale oder einem rötlichen Haare Ähnliches.</i>, der Erde, oder roten Mücken<sup class=\"footnote-marker\">6</sup><i class=\"footnote\"> Nach Raschi, der <span dir=\"rtl\">יבתושים</span> mit <span dir=\"rtl\">יתושים</span> erklärt.</i> Ähnliches abgeht, soll sie es in Wasser<sup class=\"footnote-marker\">7</sup><i class=\"footnote\"> In lauwarmes Wasser. Der Talmud (Nid. 22b) lässt es unentschieden, ob man diese Gegenstände volle 24 Stunden im Wasser liegen lassen soll.</i> legen. Wenn sie<sup class=\"footnote-marker\">8</sup><i class=\"footnote\"> Die verschiedenen Formen, die ihr abgingen.</i> sich auflösen<sup class=\"footnote-marker\">9</sup><i class=\"footnote\"> Dann handelte es sich um eingetrocknetes Blut, das zufällig solche Formen annahm.</i>, ist sie unrein<sup class=\"footnote-marker\">10</sup><i class=\"footnote\"> Als Menstruierende</i>, wenn nicht, ist sie rein<sup class=\"footnote-marker\">11</sup><i class=\"footnote\"> Dann handelt es sich nicht um eingetrocknetes Blut, sondern um Schorf, der sich von einer innerlichen Wunde losgelöst hat. Vgl. Maimón., <span dir=\"rtl\">הל איסורי ביאה פ׳י׳ה ה</span> und Kommentar.</i>. Wenn sie etwas Fischen, Heuschrecken, Gewürm oder Kriechtieren<sup class=\"footnote-marker\">12</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">שקגים ורמשים</span> sind wohl als allgemeiner Ausdruck gebraucht, ohne bestimmte Gattungen angeben zu sollen, s. a. Makk. III, 2, Anm. 25.</i> Ähnliches verliert<sup class=\"footnote-marker\">13</sup><i class=\"footnote\"> Hier handelt es sich um einen richtigen Abort.</i>, ist sie unrein, falls dabei eine Blutung stattfand<sup class=\"footnote-marker\">14</sup><i class=\"footnote\"> Entsprechend der Ansicht der Weisen in der ersten Mischna. Vgl. auch Anm. 2 und 3.</i>, wenn nicht, ist sie rein<sup class=\"footnote-marker\">14</sup><i class=\"footnote\"> Entsprechend der Ansicht der Weisen in der ersten Mischna. Vgl. auch Anm. 2 und 3.</i>. Wenn ihr etwas Haustieren, Gewild oder Vögeln Ähnliches<sup class=\"footnote-marker\">15</sup><i class=\"footnote\"> Vgl, weiter Anm. 20.</i> abgeht, gleichgültig, ob reinen oder unreinen Tiefen, so muss sie die Wartezeit<sup class=\"footnote-marker\">16</sup><i class=\"footnote\"> Zum Ausdrucke <span dir=\"rtl\">תשב</span> vgl. Levit, 12, 4f., wo <span dir=\"rtl\">תשב בדמי טהרה</span> bedeutet: sie bleibt beim „Blute der Reinheit“ und sich nur auf die 33, bezw. 66 Tage des Blutes der Reinheit bezieht, während hier der Ausdruck <span dir=\"rtl\">תשב</span> auch auf die 7, bezw. 14 Tage der Unreinheit sich bezieht. Die Frau ist also 7 Tage als Gebärerin unrein; während der dann folgenden 33 Tage ist sie — nach vorangegangenem Bad im Mikwe — rein, auch wenn sie Blutungen hat, Blut der Reinheit <span dir=\"rtl\">דם טהר</span></i> für ein männliches Kind einhalten, falls (der Abort) männlich ist, für ein weibliches<sup class=\"footnote-marker\">17</sup><i class=\"footnote\"> 14 Tage der Unreinheit als Gebärerin und dann 66 Tage des Blutes der Reinheit; s. Lev. 12, 5.</i>, falls er weiblich ist. Kann man es nicht erkennen<sup class=\"footnote-marker\">18</sup><i class=\"footnote\"> Ob der Abort männlich oder weiblich ist.</i>, so muss sie die Wartezeit für ein männliches und weibliches Kind<sup class=\"footnote-marker\">19</sup><i class=\"footnote\"> D. h. sie muss die Erschwerungen beider Fälle auf sich nehmen. Sie gilt 14 Tage als Gebärerin unrein, als hätte sie ein Mädchen geboren. Die Tage des Blutes der Reinheit gehen aber nur bis zum Ende des 40. Tages nach der Geburt, als hätte sie einen Knaben geboren, währen also nur 26 Tage.</i> einhalten. Dieses sind die Worte R. Meirs<sup class=\"footnote-marker\">20</sup><i class=\"footnote\"> Im Talmud (Nid. 23b) wird ausgeführt: nach allen Ansichten wird die Fehlgeburt nur dann als menschliches Wesen betrachtet — also die Frau als Gebärerin —, wenn sie im Gesicht menschenähnlich ist. Die Kontroverse zwischen den Weisen und R. Meir bezieht sich auf den Fall, dass das Gesicht nur zum Teil menschenähnlich ist. Und zwar meint — nach der dort angeführten Baraita — R. Meir <span dir=\"rtl\">כל צורת אדם</span>, die Weisen <span dir=\"rtl\">מצורת אדם</span>. Raschi erklärt: R. Meir betrachtet die Missgeburt als Menschen, wenn sie im Gesicht nur irgend etwas (<span dir=\"rtl\">כל</span> = <span dir=\"rtl\">שהוא</span>), Menschenähnliches hat, z. B. ein Menschenauge, obwohl alle übrigen Gesichtsteile tierisches Aussehen haben; die Weisen betrachten sie nur dann als menschlich, wenn ein wesentlicher Teil, etwa das halbe Gesicht, menschenähnlich ist. Diese Erklärung entspricht der einfachen Auffassung unserer Mischna, nach der R. Meir etwas als menschliche Geburt betrachtet, was die Weisen noch nicht für menschlich halten. Nach Maimonides betrachtet R. Meir die Missgeburt nur dann als eine menschliche, wenn das ganze Gesicht, menschliche Formen hat, während nach den Weisen schon einige Gesichtszüge genügen. Nach dieser Auffassung hätte also R. Meir die erleichternde Ansicht, dass die Frau nur dann als Gebärerin zu betrachten ist, wenn das ganze Gesicht der Missgeburt menschliche Züge hat. Maimonides selbst macht im Kommentar darauf aufmerksam, dass seine Auffassung nicht dem einfachen Sinn der Mischna entspricht, — Tosafot s. v. <span dir=\"rtl\">והתגיא</span> beziehen die Erklärungen des Talmuds a. a. O. nur auf Fälle, in denen die Missgeburt nicht völlig tierisches Aussehen hat. Wenn sie aber in allen Körperteilen einem Tier gleicht, betrachtet sie R. Meir nach Tos. (entsprechend den Diskussionen p. 22b f.) als richtige Geburt, so dass die Frau als Gebärerin gilt. Hiernach hat im Allgemeinen R. Meir die erschwerende Ansicht, dass eine völlig tierische Missgeburt, als richtige Geburt zu betrachten ist, <span dir=\"rtl\">דהתם יצירה כתיב</span> während die Weisen sie nicht als solche behandeln. Ein menschlicher Körper mit völlig tierischem Gesicht gilt auch nach R. Meir nicht als menschliche Geburt. Ein tierischer Körper mit völlig menschlichen Gesichtszügen hat nach allen Ansichten die Bestimmungen einer menschlichen Geburt. Wenn aber die Gesichtszüge zum Teil menschlich, zum Teil tierisch sind, dann ist nach Auffassung der Tosafot R. Meir der leichteren Ansicht, dass die Missgeburt nicht als richtige Geburt, weder als menschliche, noch als tierische, gilt, während sie nach den Weisen als menschliche Geburt betrachtet wird.</i>, Aber die Weisen sagen: Was nicht etwas von Menschenform<sup class=\"footnote-marker\">20</sup><i class=\"footnote\"> Im Talmud (Nid. 23b) wird ausgeführt: nach allen Ansichten wird die Fehlgeburt nur dann als menschliches Wesen betrachtet — also die Frau als Gebärerin —, wenn sie im Gesicht menschenähnlich ist. Die Kontroverse zwischen den Weisen und R. Meir bezieht sich auf den Fall, dass das Gesicht nur zum Teil menschenähnlich ist. Und zwar meint — nach der dort angeführten Baraita — R. Meir <span dir=\"rtl\">כל צורת אדם</span>, die Weisen <span dir=\"rtl\">מצורת אדם</span>. Raschi erklärt: R. Meir betrachtet die Missgeburt als Menschen, wenn sie im Gesicht nur irgendetwas (<span dir=\"rtl\">כל</span> = <span dir=\"rtl\">שהוא</span>), Menschenähnliches hat, z. B. ein Menschenauge, obwohl alle übrigen Gesichtsteile tierisches Aussehen haben; die Weisen betrachten sie nur dann als menschlich, wenn ein wesentlicher Teil, etwa das halbe Gesicht, menschenähnlich ist. Diese Erklärung entspricht der einfachen Auffassung unserer Mischna, nach der R. Meir etwas als menschliche Geburt betrachtet, was die Weisen noch nicht für menschlich halten. Nach Maimonides betrachtet R. Meir die Missgeburt nur dann als eine menschliche, wenn das ganze Gesicht, menschliche Formen hat, während nach den Weisen schon einige Gesichtszüge genügen. Nach dieser Auffassung hätte also R. Meir die erleichternde Ansicht, dass die Frau nur dann als Gebärerin zu betrachten ist, wenn das ganze Gesicht der Missgeburt menschliche Züge hat. Maimonides selbst macht im Kommentar darauf aufmerksam, dass seine Auffassung nicht dem einfachen Sinn der Mischna entspricht, — Tosafot s. v. <span dir=\"rtl\">והתגיא</span> beziehen die Erklärungen des Talmuds a. a. O. nur auf Fälle, in denen die Missgeburt nicht völlig tierisches Aussehen hat. Wenn sie aber in allen Körperteilen einem Tier gleicht, betrachtet sie R. Meir nach Tos. (entsprechend den Diskussionen p. 22b f.) als richtige Geburt, so dass die Frau als Gebärerin gilt. Hiernach hat im Allgemeinen R. Meir die erschwerende Ansicht, dass eine völlig tierische Missgeburt, als richtige Geburt zu betrachten ist, <span dir=\"rtl\">דהתם יצירה כתיב</span> während die Weisen sie nicht als solche behandeln. Ein menschlicher Körper mit völlig tierischem Gesicht gilt auch nach R. Meir nicht als menschliche Geburt. Ein tierischer Körper mit völlig menschlichen Gesichtszügen hat nach allen Ansichten die Bestimmungen einer menschlichen Geburt. Wenn aber die Gesichtszüge zum Teil menschlich, zum Teil tierisch sind, dann ist nach Auffassung der Tosafot R. Meir der leichteren Ansicht, dass die Missgeburt nicht als richtige Geburt, weder als menschliche, noch als tierische, gilt, während sie nach den Weisen als menschliche Geburt betrachtet wird.</i> hat, gilt nicht als Kind.",
"Wenn ihr ein „Schefir“<sup class=\"footnote-marker\">21</sup><i class=\"footnote\"> Nach Maimonides zu Bechor III, 1 ist Schefir eine wie aus geronnenem Blut bestehende äußere Haut über der „Schilja“ (s. w. Anm. 26). Zu Ohal. VII, 5; s. ed. Dérenb. Hier zur Stelle sagt er kurz, Schefir bestände ganz aus Fleisch. Nach Preuß a. a. O., S. 481 ist Schefir das Abortierei.</i> voll Wasser oder voll Blut oder voller „Genunim“<sup class=\"footnote-marker\">22</sup><i class=\"footnote\"> Nach Maimonides sind es wurmförmige Fleischstückchen. Der Talmud (24b) erklärt oder liest-Farben und meint wohl Fleischstückchen von verschiedener Farbe.</i> abgeht, braucht sie nicht die Befürchtung<sup class=\"footnote-marker\">23</sup><i class=\"footnote\"> Sie braucht nicht anzunehmen, dass sie die Unreinheit einer Gebärerin habe. Falls sie keine Blutung hat, ist sie auch nicht Nidda. Vgl. Mischna 1.</i> wegen eines Kindes zu haben. War es aber „gewirkt“<sup class=\"footnote-marker\">24</sup><i class=\"footnote\"> Vgl <span dir=\"rtl\">רקמתי</span> Ps. 139, 15. Man konnte schon den Beginn der Bildung des Embryo erkennen. Vgl. Nid. 25a und Maimón. <span dir=\"rtl\">הל׳ איסורי ביאה פ י ודי׳ג</span>.</i>, muss sie die Wartezeit für ein männliches<sup class=\"footnote-marker\">16</sup><i class=\"footnote\"> Zum Ausdrucke <span dir=\"rtl\">תשב</span> vgl. Levit, 12, 4f., wo <span dir=\"rtl\">תשב בדמי טהרה</span> bedeutet: sie bleibt beim „Blute der Reinheit“ und sich nur auf die 33, bezw. 66 Tage des Blutes der Reinheit bezieht, während hier der Ausdruck <span dir=\"rtl\">תשב</span> auch auf die 7, bezw. 14 Tage der Unreinheit sich bezieht. Die Frau ist also 7 Tage als Gebärerin unrein; während der dann folgenden 33 Tage ist sie — nach vorangegangenem Bad im Mikwe — rein, auch wenn sie Blutungen hat, Blut der Reinheit <span dir=\"rtl\">דם טהר</span></i> und weibliches<sup class=\"footnote-marker\">17</sup><i class=\"footnote\"> 14 Tage der Unreinheit als Gebärerin und dann 66 Tage des Blutes der Reinheit; s. Lev. 12, 5.</i> Kind einhalten.",
"Wenn ihr ein „Sandal“<sup class=\"footnote-marker\">25</sup><i class=\"footnote\"> σάνδαλον Sandale oder Name eines Fisches (Krauß). Also ist „Sandal“ wohl eine Missgeburt in Form einer Sandale oder eines Fisches. Die Tosefta (Nid. IV, 7), erklärt: Der „Sandal“, von dem sie sprachen, gleicht einem Fisch im Meere. R. Simon b. Gamliel sagt: er gleicht einer Ochsenzunge. Im Talmud (Nid. 25b) ist bei der Erklärung, er gleiche einem Fisch noch den Zusatz: es ist ein Embryo, nur plattgedrückt. Maimonides <span dir=\"rtl\">הל׳ איסורי ביאה פ׳י׳י הל׳ י׳־׳ב</span> spricht von zwei Arten „Sandal“. Es kann ein zungenförmiges Gebilde sein, das sich um einen Teil des Embryo gelegt hat. Solch Sandal kommt ohne Kind nie vor. Doch kann „Sandal“ auch ein im Mutterleibe zerdrücktes Kind sein.</i> oder ein „Schilja“<sup class=\"footnote-marker\">26</sup><i class=\"footnote\"> „Schilja“ ist nach Maimonides die innere Haut, in der das Embryo liegt. Nach der gewöhnlichen Erklärung ist sie die Nachgeburt. Vgl. Preuß a. a. O., S. 462. — Unsere Mischna spricht von dem Fall, dass ein Schilja ohne erkennbare Frucht abgegangen ist.</i> abgeht, muss sie die Wartezeit für ein männliches und weibliches Kind einhalten<sup class=\"footnote-marker\">27</sup><i class=\"footnote\"> Bei einem allein geborenen „Sandal“, weil er selbst als missgeborenes Kind zu betrachten ist, und man sein Geschlecht nicht feststellen kann. Bei einem „Sandal“, der mit einem richtigen Kinde zusammen zur Welt kam, weil er möglicherweise ein zerdrücktes Zwillingsembryo ist. Vgl. Nid. 25b und Maimonides a. a. O. — Bei einer „Schilja“ lehrt unsere Mischna weiter, dass sie nie ohne Kind vorkommt. Hinsichtlich des in die „Schilja“ zerdrückten und im Blute aufgelösten Kindes muss mit der Möglichkeit beider Geschlechter gerechnet werden. Über die Konsequenzen der doppelten Möglichkeit s. Anm. 16, 17, 19.</i>. Wenn eine „Schilja“ im Hause ist, so ist das Haus unrein<sup class=\"footnote-marker\">28</sup><i class=\"footnote\"> Die Menschen und Gegenstände im Hause werden unrein, wie sie unrein werden, wenn sie mit einem Toten im selben Hause sind. Vgl. Trakt. Ohalot.</i>. Nicht etwa, weil die „Schilja“ ein Kind wäre, sondern weil es keine „Schilja“ ohne Kind gibt<sup class=\"footnote-marker\">29</sup><i class=\"footnote\"> Also muss im Augenblick, da die Frau die „Schilja“ verlor, in dieser ein totes Embryo gewesen sein, das nachträglich in die „Schilja“ hineingedrückt und im Blute aufgelöst wurde.</i>. R. Simon sagt: Das Kind hat sich aufgelöst, bevor es zur Welt kam<sup class=\"footnote-marker\">30</sup><i class=\"footnote\"> Im Mutterleibe verunreinigt das tote Embryo nicht. Das bereits aufgelöste Embryo verunreinigt das Haus nicht, da es vom Geburtsblute majorisiert ist.</i>.",
"Wenn sie einen Unbestimmten<sup class=\"footnote-marker\">31</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">סומסום</span>, wörtlich „Verstopfter“, dessen Genitalien durch eine Haut überwachsen sind, so dass man sein Geschlecht nicht feststellen kann. S. a. Chagiga I, Anm, 3—4 und Bechor.VI, Anm. 92.</i> oder einen Zwitter<sup class=\"footnote-marker\">32</sup><i class=\"footnote\"> ὰνδρόγυνος Mannweib mit den Genitalien beider Geschlechter.</i> zur Welt bringt<sup class=\"footnote-marker\">33</sup><i class=\"footnote\"> Da es sich in dieser Mischna um die Geburt eines lebensfähigen Kindes handeln kann, ist die obige Übersetzung angewandt.</i>, muss sie die Wartezeit für ein männliches und weibliches Kind einhalten<sup class=\"footnote-marker\">34</sup><i class=\"footnote\"> S. Anm. 16, 17, 19.</i>. Wenn ein unbestimmtes und ein männliches Kind, einen Zwitter und ein männliches Kind, muss sie die Wartezeit für ein männliches und weibliches Kind einhalten<sup class=\"footnote-marker\">35</sup><i class=\"footnote\"> Man darf nicht annehmen, dass das unbestimmte oder das Zwitterkind das gleiche Geschlecht wie der Zwillingsbruder hat.</i>. Wenn ein unbestimmtes und ein weibliches Kind, einen Zwitter und ein weibliches Kind, braucht sie (nur) die Wartezeit für ein weibliches Kind einzuhalten<sup class=\"footnote-marker\">36</sup><i class=\"footnote\"> Da die Frau zweifellos ein weibliches Kind gebar, hat sie nach Ablauf der 14 Tage der Unreinheit ihre 66 Tage der Reinheit, auch wenn sie gleichzeitig ein männliches Zwillingskind geboren hatte. Also hat das vielleicht männliche Geschlecht des Unbestimmten oder des Zwitters keinen beschränkenden Einfluss auf die Dauer der Reinheitstage. Andererseits fallen die 7 Unreinheitstage des vielleicht männlichen Kindes ohnedies mit der ersten Woche der 14 Unreinheitstage des sicher weiblichen Kindes zusammen.</i>. Wenn (ein Kind) gliedweise zerstückelt<sup class=\"footnote-marker\">37</sup><i class=\"footnote\"> Wörtlich: zerschnitten.</i> zur Welt kam, oder<sup class=\"footnote-marker\">38</sup><i class=\"footnote\"> So unsere La. <span dir=\"rtl\">מחותך או מסורס</span>. Die dem Jeruschalmi beigedruckte Mischna liest <span dir=\"rtl\">ומסורס</span> S. a. Anm. 40.</i> in verkehrter Lage<sup class=\"footnote-marker\">39</sup><i class=\"footnote\"> So erklärt Raschi <span dir=\"rtl\">דרך מרגלותיו ולשון היפוך הוא</span>; nach Maim, in falscher Reihenfolge, z. B. zuerst eine Hand, dann ein Fuß, dann ein Arm.</i>, so gilt es als geboren, sobald der größte Teil seines Körpers zur Welt kam<sup class=\"footnote-marker\">40</sup><i class=\"footnote\"> Nach Nidda 29a erklärt R. Jochanan die Worte <span dir=\"rtl\">מחותך (ומסורס) או (שלם) ומסורס = מחותך או מסורס</span>. Nach R. Jochanan gilt auch bei gliedweiser Geburt das Kind als geboren, sobald auch nur der Kopf zur Welt kam. S. a. Maimón. <span dir=\"rtl\">הל׳ איסורי ביאה פי וי</span>.</i>. Kam ein Kind in normaler Weise zur Welt, (gilt es als geboren) wenn der größte Teil seines Kopfes zur Welt kam. Und was ist der größte Teil des Kopfes? Wenn seine Stirn<sup class=\"footnote-marker\">41</sup><i class=\"footnote\"> Nach Jeruschalmi z. St. der größte Teil des Schädels mit der Stirn. S. a. <span dir=\"rtl\">כסף משנה</span> zu <span dir=\"rtl\">הל׳ איסורי ביאה פ~י ד״ח</span>.</i> draußen war.",
"Wenn sie etwas zur Welt bringt, von dem man nicht weiß, was es ist<sup class=\"footnote-marker\">42</sup><i class=\"footnote\"> Nach Maimón, a. a. O. <span dir=\"rtl\">ה׳ י״ט</span> handelt es sich um eine Frau, die schwanger war, deren Kind aber verloren ging, z. B. ins Wasser fiel.</i>, so hält sie die Wartezeit für ein männliches und weibliches Kind<sup class=\"footnote-marker\">43</sup><i class=\"footnote\"> Da es gar nicht feststand, dass sie schwanger war.</i>. Weiß man aber gar nicht, ob es ein Kind war oder nicht<sup class=\"footnote-marker\">43</sup><i class=\"footnote\"> Da es gar nicht feststand, dass sie schwanger war.</i>, muss sie die Wartezeit für ein männliches und weibliches Kind und als Menstruierende einhalten<sup class=\"footnote-marker\">44</sup><i class=\"footnote\"> Sie gilt 14 Tage unrein wie nach der Geburt eines Mädchens, hat aber gar kein Blut der Reinheit; denn vielleicht ist sie keine Gebärerin und wird auch durch eine Blutung innerhalb der 40, bezw. 80 Tage Menstruierende; vgl. Anm. 16, 17. Auch die Berücksichtigung der Möglichkeit, es handle sich um eine männliche Geburt, kann eine besondere Folge haben, wenn sie am 34. und am 41. Tage nach der Geburt eine Blutung hat. Da der 34.—40. Tag möglicherweise in die Zeit des Blutes der Reinheit fällt, kann die Blutung in diesen Tagen nicht sicher als Menstruation gelten, so dass bei der Blutung am 41. Tage zu befürchten ist, sie sei der Beginn von 7 Tagen der Menstruation. Ebenso wenn sie am 74. und 81. Blutung hatte, muss sie sich bis zum Ablauf des 87. Tages als Menstruierende betrachten. Vgl. Nid. 30b und Raschi z. St. — S. a. Maim. — <span dir=\"rtl\">הל׳ איסורי ביאה ם י הל׳ כ״א</span>.</i>.",
"Wenn ihr am 40. Tage<sup class=\"footnote-marker\">45</sup><i class=\"footnote\"> Nach dem ehelichen Verkehr. Vor dem 40. Tage liegt noch weniger Befürchtung vor.</i> etwas abgeht, braucht sie nicht die Befürchtung wegen eines Kindes zu haben<sup class=\"footnote-marker\">46</sup><i class=\"footnote\"> Denn vor dem 41. Tage nach der Empfängnis ist die Frucht noch kein vollendetes Embryo.</i>. Am 41. Tag<sup class=\"footnote-marker\">47</sup><i class=\"footnote\"> Nach dem ehelichen Verkehr. Von nun an kann es bereits der 41. Tag nach der Empfängnis sein; die Frucht könnte männlich oder weiblich sein. Andererseits ist es vielleicht noch nicht der 41. Tag nach der Empfängnis, so dass die Frau nicht als Gebärerin gelten kann und auch durch eine Blutung vor dem 40. Tage nach Abgang der Frucht als Menstruierende zu betrachten ist.</i>, muss sie die Wartezeit für ein männliches und weibliches Kind einhalten und sich als Menstruierende betrachten<sup class=\"footnote-marker\">44</sup><i class=\"footnote\"> Sie gilt 14 Tage unrein wie nach der Geburt eines Mädchens, hat aber gar kein Blut der Reinheit; denn vielleicht ist sie keine Gebärerin und wird auch durch eine Blutung innerhalb der 40, bezw. 80 Tage Menstruierende; vgl. Anm. 16, 17. Auch die Berücksichtigung der Möglichkeit, es handle sich um eine männliche Geburt, kann eine besondere Folge haben, wenn sie am 34. und am 41. Tage nach der Geburt eine Blutung hat. Da der 34.—40. Tag möglicherweise in die Zeit des Blutes der Reinheit fällt, kann die Blutung in diesen Tagen nicht sicher als Menstruation gelten, so dass bei der Blutung am 41. Tage zu befürchten ist, sie sei der Beginn von 7 Tagen der Menstruation. Ebenso wenn sie am 74. und 81. Blutung hatte, muss sie sich bis zum Ablauf des 87. Tages als Menstruierende betrachten. Vgl. Nid. 30b und Raschi z. St. — S. a. Maim. — <span dir=\"rtl\">הל׳ איסורי ביאה ם י הל׳ כ״א</span>.</i>. R. Ismael sagt: Am 41. Tage, muss sie die Wartezeit (nur) für ein männliches Kind und als Menstruierende einhalten; am 81. Tage muss sie sie für ein männliches und ein weibliches Kind und als Menstruierende einhalten. Denn die Bildung des männlichen Kindes wird am 41. Tage vollendet, des weiblichen am 81. Die Weisen<sup class=\"footnote-marker\">48</sup><i class=\"footnote\"> „Die Weisen“ sind hier identisch mit dem nicht genannten ersten Lehrer. Der Redaktor der Mischna hat ihn als „die Weisen“ bezeichnet, um anzudeuten, dass die Halacha sich nach ihm richtet. Vgl. Nid. 30b und Raschi z. St.</i> sagen: Es ist kein Unterschied hinsichtlich der Bildung eines männlichen und weiblichen Kindes, bei beiden (findet sie) am 41. (statt)."
],
[
"Die Töchter der Kutäer<sup class=\"footnote-marker\">1</sup><i class=\"footnote\"> Die Nachkommen der vom Assyrerkönig aus Kuta und anderen Gegenden in der Provinz Samaria angesiedelten Volksstämme (II. Reg. 20, 24). Zur Zeit der Mischna wurden sie in vieler Hinsicht als Juden behandelt. Allerdings nahm man nur an, dass sie das Toragesetz seinem Wortsinne nach erfüllten, ohne Rücksicht auf die mündliche Überlieferung. Seit der Zeit R. Amris (Ende des dritten Jahrhunderts) betrachtete man sie in jeder Beziehung als Nichtjuden. Vgl. Chul. 6a.</i> gelten von ihrer Wiege ab als Menstruierende<sup class=\"footnote-marker\">2</sup><i class=\"footnote\"> Nach der Überlieferung kann auch ein neugeborenes Mädchen bei einer Blutung als Menstruierende gelten (Nid. 32). Die Kutäer beachten die Überlieferung aber nicht. Da es hierdurch vorkommen kann, dass ein kleines Kutäermädchen unrein ist, die Kutäer es aber nicht als unrein betrachten würden, behandeln die Weisen der Vorsicht wegen jedes Kutäermädchen wie eine Menstruierende.</i>. Und die Kutäer verunreinigen das untere Lager<sup class=\"footnote-marker\">3</sup><i class=\"footnote\"> Das Lager, auf dem sie ruhen. Vgl. hierzu Vorbemerkungen zu Kelim § 29.</i> wie die Oberdecke (des Flußleidenden)<sup class=\"footnote-marker\">4</sup><i class=\"footnote\"> Ein Gegenstand, der sich mittelbar auf einem Flußleidenden befindet, ohne ihn zu berühren. Solch Gegenstand kann nur Lebensmittel verunreinigen, aber nicht Menschen oder Geräte. Vgl. hierzu Vorbemerkungen zu Kelim § 34 und Sabim IV, 6; Kelim I, 3.</i>, weil sie Menstruierenden beiwohnen<sup class=\"footnote-marker\">5</sup><i class=\"footnote\"> Unter Umständen verkehren sie mit Frauen, die nach der mündlichen Überlieferung noch Menstruierende sind, während die Kutäer sie bereits für rein halten.</i>; denn<sup class=\"footnote-marker\">6</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">והן</span> hat hier die Bedeutung von <span dir=\"rtl\">שהן</span> wie <span dir=\"rtl\">תוי״ט</span> z. St. bemerkt. Dort werden auch andere Fälle angeführt, dass <span dir=\"rtl\">ש</span> für <span dir=\"rtl\">ו׳</span> steht.</i> sie<sup class=\"footnote-marker\">7</sup><i class=\"footnote\"> Die Kutäerinnen.</i> halten Wartezeit bei jedem Blute<sup class=\"footnote-marker\">8</sup><i class=\"footnote\"> So kann es Vorkommen, dass ihre Frau zuerst eine Blutung reinen Blutes hatte. Der Kutäer betrachtete es aber als Menstrualblut und zählt von dieser Blutung die sieben Menstruationstage. Er betrachtet daher seine Frau am 8. Tage als rein, selbst wenn sie vielleicht im Laufe der späteren Tage eine Menstrualblutung hatte, sich also von dieser Blutung an 7 Tage unrein betrachten müsste. — Nach Nid. 33a gilt die Bestimmung nur für verheiratete Kutäer.</i>. Aber man wird ihretwegen<sup class=\"footnote-marker\">9</sup><i class=\"footnote\"> Manche Ausgaben haben <span dir=\"rtl\">עליה</span>; dann kann nur gemeint sein: der Kutäerin wegen. Auch nach der La. <span dir=\"rtl\">עליהן</span> (wie in der dem Talmud beigedruckten Mischna) kann es bedeuten: der Kutäerinnen wegen. Es ist dabei zu beachten, dass die Ausgaben weiter lesen <span dir=\"rtl\">שורסין עליהם את התרומה</span>. M. und ed. Livorno lesen allerdings beides mal <span dir=\"rtl\">עליהם</span>, die Mischna zum Jeruschalmi <span dir=\"rtl\">עליהן</span>. Nach der La. <span dir=\"rtl\">עליה</span> od. <span dir=\"rtl\">עליהן</span> will die Mischna vielleicht sagen, dass derjenige, der wegen des Verkehrs mit einer Kutäerin als unrein gilt, nicht so weit als unrein betrachtet wird, dass es sich durch Betreten des Heiligtums schuldig — bei Absicht der <span dir=\"rtl\">כרת</span> Strafe, bei Irrtum des Opfers — macht, während jemand, der mit einer Menstruierenden verkehrte, auch durch das Betreten des Heiligtums schuldig wird, so lange er sich nicht gereinigt hat. Die Erörterung im Talmud (Nid. 33b) bezieht sich vielleicht nur auf <span dir=\"rtl\">ואין שורפין עליהם את התרומה</span> Vgl. <span dir=\"rtl\">משנה למלך להל׳ ביאת המקדש פ״ז הל׳ י״ז</span> und <span dir=\"rtl\">מלאכת שלמה</span> zu unserer Mischna. Raschi und nach ihm Bart, erklären allerdings <span dir=\"rtl\">אין חייבים עליהן על ביאת מקדש</span> auf den, der in Kleidern, die den Kutäern als Lager dienten, das Heiligtum betrat. Über die Schwierigkeit dieser Erklärung s. <span dir=\"rtl\">תוי״ט</span> z. St.</i> nicht schuldig wegen des Betretens des Heiligtumes und man verbrennt ihretwegen<sup class=\"footnote-marker\">10</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. die vorige Anmerkung. Hier kann sich <span dir=\"rtl\">עליהם</span> auf alles bisher Genannte beziehen, auf die Kutäerinnen, auf die Kutäer und die Kleider, die ihnen zum Lager dienten. Vgl. Tos. zu Sabb. 16b s. v. <span dir=\"rtl\">אף בנות</span>.</i> nicht die Priesterhebe, weil ihre Unreinheit (nur) etwas Zweifelhaftes ist<sup class=\"footnote-marker\">11</sup><i class=\"footnote\"> Mit Rücksicht darauf, dass nach Tohor. IV, 5 Priesterhebe auf zweifelhafte Verunreinigung hin verbrannt wird, erklärt der Talmud (Nid. 33b), dass hier ein doppelter Zweifel vorliegt: vielleicht war die Kutäerin gar nicht unrein, und vielleicht hatte ihr Gatte in letzter Zeit nicht mit ihr verkehrt. — Auch muss unsere Mischna von Fällen sprechen, dass die Kleider des Kutäers die Hebe nicht berühren, oder dass sie sicher vorher gereinigt wären. Sonst würde man ihrer Berührung wegen die Hebe verbrennen, da man sie schon verbrennt, wenn die Kleider eines Am Haarez sie berühren. Vgl. Nid. 33b und Tos. s. v. <span dir=\"rtl\">בכותי</span>.</i>.",
"Die Töchter der Sadduzäer<sup class=\"footnote-marker\">12</sup><i class=\"footnote\"> Die Anhänger der Sekte, die die mündliche Lehre nicht anerkannte; vgl, zu Makkot I, 6, Anm. 51.</i> sind wie die Kutäerinnen, solange sie in den Wegen ihrer Väter zu wandeln pflegten<sup class=\"footnote-marker\">13</sup><i class=\"footnote\"> Stillschweigend nimmt man an, dass die Töchter wie die Väter sich nicht nach der mündlichen Lehre richteten. S. a. Anm. 8.</i>. Erklärten sie ausdrücklich, in den Wegen Israels zu gehen<sup class=\"footnote-marker\">14</sup><i class=\"footnote\"> Auch die mündliche Lehre zu befolgen.</i>, so sind sie wie Israelitinnen<sup class=\"footnote-marker\">15</sup><i class=\"footnote\"> Sinngemäß muss es heißen <span dir=\"rtl\">כישראליות</span>. Manche Ausgaben haben <span dir=\"rtl\">׳כישראל</span> manche <span dir=\"rtl\">כישראלית</span>.</i>. R. Jose sagt: Sie sind immer wie Israelitinnen<sup class=\"footnote-marker\">15</sup><i class=\"footnote\"> Sinngemäß muss es heißen <span dir=\"rtl\">כישראליות</span>. Manche Ausgaben haben <span dir=\"rtl\">׳כישראל</span> manche <span dir=\"rtl\">כישראלית</span>.</i>, bis sie ausdrücklich erklärten, in den Wegen ihrer Väter zu wandeln<sup class=\"footnote-marker\">16</sup><i class=\"footnote\"> R. Jose nimmt an, dass sie in der Regel die Menstrualvorschriften entsprechend der mündlichen Lehre einhalten. Vgl. Tosefta Nid. V, 2 (zit. Nid. 33 b).</i>.",
"Das Blut einer Nichtjüdin<sup class=\"footnote-marker\">17</sup><i class=\"footnote\"> Nach der Vorschrift der Tora verunreinigen Nichtjuden nicht. Nach Anordnung der Weisen verunreinigen sie wie Flussleidende. Bet Schammai meinen aber, die Weisen haben ihre Menstrualblutung von der Unreinheitsbestimmung ausgenommen, damit man daran erkenne, dass es nach Toravorschrift überhaupt keine Unreinheit bei ihnen gibt.</i> und das Blut der Reinheit<sup class=\"footnote-marker\">18</sup><i class=\"footnote\"> Vom 8.—40. Tag nach einer männlichen, vom 15.—80. nach einer weiblichen Geburt.</i> einer Aussätzigen<sup class=\"footnote-marker\">19</sup><i class=\"footnote\"> Die Ausflüsse des und der Aussätzigen (wie Speichel und Urin) verunreinigen allerdings; aber Bet Schammai betrachtet das Blut der Reinheit in diesem Sinn nicht als Ausfluss.</i> erklären Bet Schammai für rein. Aber Bet Hillel sagen<sup class=\"footnote-marker\">20</sup><i class=\"footnote\"> Bet Hillel meinen, das Blut einer menstruierenden Nichtjüdin verunreinigt nach rabbinischer Vorschrift in feuchtem Zustande. Da es im Gegensatz zum Menstrualblut einer Jüdin im getrockneten Zustande völlig rein ist, so ist dies schon genügendes Merkmal dafür, dass es nach Toravorschrift nicht unrein ist. — Bet Hillel rechnen auch das Blut der Reinheit zu den Ausflüssen der Aussätzigen. S. Nid. 34b.</i>: (es ist) wie ihr Speichel und ihr Urin<sup class=\"footnote-marker\">21</sup><i class=\"footnote\"> Die nur in feuchtem Zustande verunreinigen.</i>. Betreffs<sup class=\"footnote-marker\">22</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Ed. V, 4.</i> des Blutes einer Gebärerin<sup class=\"footnote-marker\">23</sup><i class=\"footnote\"> Nach Ablauf der 7 Tage der Unreinheit nach einer männlichen Geburt, bezw. der 14 nach einer weiblichen.</i>, die noch kein Tauchbad genommen hat, sagen Bet Schammai: es ist wie ihr Speichel und ihr Urin<sup class=\"footnote-marker\">24</sup><i class=\"footnote\"> Nach Bet Schammai verunreinigt das Blut der Reinheit der Wöchnerin, die noch kein Bad nahm, nur nach rabbinischer Anordnung. Zum Hinweis darauf, dass es nach Toravorschrift rein ist, beschränkten die Weisen die Unreinheit auf den feuchten Zustand.</i>. Aber Bet Hillel sagen: es verunreinigt im feuchten und trockenen Zustand<sup class=\"footnote-marker\">25</sup><i class=\"footnote\"> Nach Bet Hillel bleibt auch nach den 7. bezw. 14 Tagen der Unreinheit ihr Blut nach Toravorschrift unrein, so lange sie nicht ihr Tauchbad genommen hat.</i>. Doch gestehen (Bet Schammai) zu, dass es bei einer am Fluss leidenden Gebärerin<sup class=\"footnote-marker\">26</sup><i class=\"footnote\"> D. h. die zur Zeit der Geburt an dem in Lev. 15, 25 erwähnten außergewöhnlichen Blutfluß litt und noch keine reinen 7 Tage zählte. Hatte sie aber bereits 7 reine Tage, unterließ nur, das Reinigungsbad zu nehmen, so erklären Bet Schammai ihr Blut nach Toravorschrift für rein, so dass es nur nach rabbinischer Anordnung im feuchten Zustande verunreinigt. Vgl. Nid. 35b.</i> im feuchten und trockenen Zustand verunreinigt.",
"Die schwer Gebärende<sup class=\"footnote-marker\">27</sup><i class=\"footnote\"> Zu ergänzen ist (<span dir=\"rtl\">לילד</span>) <span dir=\"rtl\">המקשה</span> wie Chul. IV, 1 ff. Wegen des folgenden <span dir=\"rtl\">קשתה</span> das wohl <span dir=\"rtl\">קשתה</span>. zu lesen ist (vgl. Gen. 35, 16) ist wohl <span dir=\"rtl\">המקשה</span> zu lesen, obwohl Gen. 35, 17 <span dir=\"rtl\">הקשותה</span> nach <span dir=\"rtl\">ותקש</span> steht. Ed. Liv. (Jerus.) liest allerdings <span dir=\"rtl\">המקשה</span> und <span dir=\"rtl\">קשתה</span>; Jerusch, ed. Venedig hat <span dir=\"rtl\">קישת</span>.</i> (kann) Menstruierende sein<sup class=\"footnote-marker\">27a</sup><i class=\"footnote\"> Im Talmud (Nid. 36b) erklärt Raba <span dir=\"rtl\">בימי נדה נדה בימי זיבה טהורה</span>, und ebenso lautet eine dort angeführte Baraita <span dir=\"rtl\">המקשה בימי נדה נדה בימי זיבה טהורה</span>. Um dem Wortlaut unserer Mischna möglichst zu entsprechen, ist obige Übersetzung gewählt. Der Sinn ist: die schwer Gebärende, die eine Blutung hatte, gilt als Menstruierende, wenn sie sich in den 7 Tagen der Menstruation befindet. Ist sie aber in den folgenden 11 Tagen, in denen eine andere Frau durch eine Blutung Flussleidende (<span dir=\"rtl\">זבה</span>) würde, so wird sie durch eine Blutung während der Wehen nicht unrein. Denn ein außergewöhnlicher Blutfluß verunreinigt nicht, wenn er durch Kindesnöte hervorgerufen wurde <span dir=\"rtl\">דמה מחמת עצמה ולא מחמת ולד</span> — Mehr dem Wortlaute der Mischna entspricht die Erklärung Rabs: <span dir=\"rtl\">המקשה</span>) <span dir=\"rtl\">נדה ליומא</span>) Die Schwergebärende hat (bei außergewöhnlichem Blutfluß) für einen Tag den Charakter einer Menstruierenden, insofern sie nur an dem einen Tage unrein ist, abends sich durch das Tauchbad reinigen kann. Vgl. Raschi z. St.</i>. Wenn sie drei Tage Wehen hatte<sup class=\"footnote-marker\">28</sup><i class=\"footnote\"> Die mit Blutungen verbunden waren.</i> während der 11 Tage<sup class=\"footnote-marker\">28a</sup><i class=\"footnote\"> Nach den 7 Tagen der Menstruationsunreinheit; vgl. die vorige Anm. Über die verschiedenen Berechnungen der 7 und 11 Tage s. <span dir=\"rtl\">בית יוסף לטיו־ י״ד סי קם׳</span>.</i>, hatte dann aber 24 Stunden Ruhe<sup class=\"footnote-marker\">29</sup><i class=\"footnote\"> Wenn aber die Geburt ohne die angegebene Pause nach den Wehen kam, so gilt die Blutung als Begleiterscheinung der Geburt und verunreinigt nicht einmal bei einer Dauer von 3 Tagen. Vgl. <span dir=\"rtl\">מא</span>.</i> und hat dann geboren, so ist sie eine im Blutfluß Gebärende<sup class=\"footnote-marker\">30</sup><i class=\"footnote\"> Und ist unrein. Die Pause zeigt, dass die frühere Blutung nicht als Begleiterscheinung der Geburt zu betrachten war, sondern außergewöhnlicher Blutfluß war.</i>. Das sind die Worte R. Eliesers. R. Josua sagt: eine Nacht und einen Tag<sup class=\"footnote-marker\">31</sup><i class=\"footnote\"> Nur wenn die Ruhepause mit Beginn der Nacht einsetzte und den ganzen folgenden Tag anhielt, gilt die Frau als am Blutfluß leidend. Währte die Pause aber etwa von 3 Uhr Montagnachmittag bis Dienstagnachmittag 3 Uhr, so gilt die Frau nicht als am Blutfluß leidend.</i>, so wie die Nacht des Sabbats und ihr<sup class=\"footnote-marker\">32</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">יומו</span> bezieht sich auf <span dir=\"rtl\">לילי</span> da <span dir=\"rtl\">שבת</span> auch in der Mischna weiblich ist; vgl. Demai II, 4; Menachot X, 3.</i> Tag. — Wenn sie Ruhe hatte vom Schmerz, auch wenn nicht vom Blute<sup class=\"footnote-marker\">33</sup><i class=\"footnote\"> Diese Worte beziehen sich auf den anfangs gebrauchten Ausdruck <span dir=\"rtl\">׳ושפתה</span> über dessen Dauer R. Elieser und R. Josua streiten. — Obwohl die Blutung während der Wehen auch in der Schmerzenspause bis zur Geburt andauerte, gilt sie nicht als Begleiterscheinung der Geburt, sondern verunreinigt als außergewöhnlicher Blutfluß.</i>.",
"Wie lange gilt ihre Schwergeburt<sup class=\"footnote-marker\">34</sup><i class=\"footnote\"> Wie lange vor der Geburt dürfen die Blutungen innerhalb der 11 Tage nach der Menstruationswoche angefangen haben, um schon als Begleiterscheinung der Geburt betrachtet zu werden.</i> ? R. Meir sagt: sogar 40 und 50 Tage<sup class=\"footnote-marker\">35</sup><i class=\"footnote\"> 40 Tage bei einer gesunden Frau, 50 bei einer leidenden. — Wenn die Blutungen während dieses Zeitraumes in den 11 Tagen nach der Menstruationswoche begonnen haben, so gelten sie schon als Begleiterscheinung der Geburt und nicht als unreiner außergewöhnlicher Blutfluß. — Ob und inwiefern bei Andauern der Blutungen über die 11 Tage hinaus, Menstruationsunreinheit eintritt, ist strittig. Vgl. Nid. 37b und 38a und <span dir=\"rtl\">מגיד משנה להל׳ איסורי ביאה פ״ז ה״א</span>, sowie <span dir=\"rtl\">מלאכת שלמה</span> und <span dir=\"rtl\">משנה אחרונה</span> zu unserer Mischna.</i>. R. Jehuda sagt: es muss ihr ihr Monat genügen<sup class=\"footnote-marker\">36</sup><i class=\"footnote\"> Nur Blutungen im neunten Monat der Schwangerschaft können als Begleiterscheinungen der Geburt betrachtet werden. Nach der im Talmud (Nid. 38a) angeführten Baraita bestreitet R. Jehuda im Namen R. Tarfons die in der vorigen Mischna ausgesprochene Ansicht, dass die Pause vor der Geburt die Blutung nicht als Begleiterscheinung der Geburt gelten lässt. Nach ihm wären Blutungen an den ersten Tagen des neunten Kalendermonats seit der Empfängnis rein, selbst wenn sie schon am letzten Tag des achten begannen <span dir=\"rtl\">מיעוט זיבה בח' רוב זיבה בט</span> und die Geburt erst am Ende des Monats eintrat. Andererseits sind sie unreiner Blutfluß, wenn sie an den beiden letzten Tagen des achten Monats <span dir=\"rtl\">רוב זיבה בח'</span> begannen, am ersten des neunten andauerten, auch wenn die Geburt schon am zweiten (vielleicht auch schon am ersten) stattfand.</i>. R. Jose und R. Simon sagen: eine Schwergeburt gilt nicht länger als zwei Wochen<sup class=\"footnote-marker\">37</sup><i class=\"footnote\"> Blutungen bei Wehen in den 11 Tagen nach der Menstruationswoche gelten nur dann nicht als Blutfluß, wenn sie innerhalb der letzten 14 Tage vor der Geburt begannen und sie selbst und die Wehen ohne die Pause bis zur Geburt anhalten. S. a. Anm. 35.</i>.",
"Wenn eine Frau innerhalb der 80 Tagen nach einer weiblichen Geburt eine Schwergeburt<sup class=\"footnote-marker\">38</sup><i class=\"footnote\"> Da sie vom 15. Tage nach der Geburt an durch das Tauchbad wieder rein wurde, und ihr der eheliche Verkehr gestattet war, konnte sie wieder schwanger werden.</i> hat, so sind alle Blutarten, die sie wahrnimmt, rein<sup class=\"footnote-marker\">39</sup><i class=\"footnote\"> Denn bis zu Ende des 80. Tages sind die Tage der Reinheit.</i>, bis das Embryo zur Welt kommt<sup class=\"footnote-marker\">40</sup><i class=\"footnote\"> Von dann an tritt die Unreinheit der Gebärerin ein.</i>. Aber R. Elieser erklärt für unrein<sup class=\"footnote-marker\">41</sup><i class=\"footnote\"> R. Elieser betrachtet auch in den Tagen der Reinheit Blutungen, die durch eine Frühgeburt veranlasst wurden, nicht als Blut der Reinheit. Vgl. a. Anm. 53.</i>. Da sagten sie zu R. Elieser: Wenn schon da, wo für Blut in der Ruhe<sup class=\"footnote-marker\">42</sup><i class=\"footnote\"> Bei einer gewöhnlichen Schwergebärenden, die nicht kurz nach einer Geburt steht. S. Mischna 4.</i> die Erschwerung<sup class=\"footnote-marker\">42a</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">החמיר ... הקל</span>, wörtlich: er (der Schriftvers) hat erschwert … erleichtert.</i> gilt, für Blut der Schwergeburt<sup class=\"footnote-marker\">43</sup><i class=\"footnote\"> Wenn die Schmerzen ohne die Ruhepause bis zur Geburt anhalten.</i> die Erleichterung<sup class=\"footnote-marker\">42a</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">החמיר ... הקל</span>, wörtlich: er (der Schriftvers) hat erschwert … erleichtert.</i> Platz greift<sup class=\"footnote-marker\">44</sup><i class=\"footnote\"> Dass sie in den 11 Tagen nach der Menstruation rein ist; s. Mischna 4.</i>, ist es dann nicht eine logische Folgerung, dass wir da<sup class=\"footnote-marker\">45</sup><i class=\"footnote\"> Vom 15. Tage bis zum Ende des 80. nach der weiblichen Geburt.</i> beim Blut der Schwergeburt erleichtern, wo beim Blut der Ruhe<sup class=\"footnote-marker\">46</sup><i class=\"footnote\"> Das ohne Veranlassung durch eine Geburt auftritt.</i> die Erleichterung<sup class=\"footnote-marker\">47</sup><i class=\"footnote\"> Dass alle Blutungen als Blut der Reinheit betrachtet werden.</i> gilt ? Da antwortete er ihnen: Dem durch einen logischen Schluss Gefolgerten<sup class=\"footnote-marker\">48</sup><i class=\"footnote\"> Der Bestimmung für das Blut der Schwergeburt in der Zeit vom 15. Tage bis zum Ende des 80.</i> genüge es<sup class=\"footnote-marker\">49</sup><i class=\"footnote\"> Zu <span dir=\"rtl\">דיו</span> vgl. Bab. k. II, 5 und die dortigen Anmerkungen.</i>, so wie das zu sein, woraus es gefolgert wurde<sup class=\"footnote-marker\">50</sup><i class=\"footnote\"> Die Blutung bei einer gewöhnlichen Schwergeburt.</i>. In welcher Hinsicht gilt für sie<sup class=\"footnote-marker\">51</sup><i class=\"footnote\"> Die Frau.</i> die Erleichterung? Hinsichtlich der Unreinheit vom Blutflusse<sup class=\"footnote-marker\">52</sup><i class=\"footnote\"> So dass sie vor ihrer Reinigung nicht 7 völlig reine Tage zählen muss.</i>. Aber sie ist unrein durch die Unreinheit der Menstruierenden<sup class=\"footnote-marker\">53</sup><i class=\"footnote\"> So dass sie zwar nach der Blutung 7 Tage unrein ist, aber, auch wenn sie bis kurz vor Ende des siebten Tages Blutungen hatte, am Abend zum achten sich durch das Tauchbad reinigen darf. (Maimon.) — Nach Raschis (38b s. v. <span dir=\"rtl\">אימא</span>) Auffassung meint R. Elieser, dass die Frau vom 15. Tage bis zum Ende des 80. durch Blutungen bei der Frühgeburt immer unrein wie eine Menstruierende wird, auch wenn die Blutung in den 11 Tagen nach der Menstruation begann„ Eigentlich sollte nach R. Elieser in den 80 Tagen nur die Blutung in der Menstruationswoche verunreinigen wie bei einer gewöhnlichen Schwergeburt; doch hat die Tora durch den Ausdruck <span dir=\"rtl\">תשב</span> (Lev. 12, 5) den Unterschied zwischen Menstruationswoche und den folgenden 11 Tagen aufgehoben. Mit seinem <span dir=\"rtl\">דיי</span>-Einwand wollte er nur die Ansicht der Weisen widerlegen, dass alle Blutungen, auch in der Menstruationswoche rein sind. Doch wollte er nicht die eigene begründen, dass auch die Blutungen in den 11 Tagen unrein sind. — Nach Ansicht R. Menachems erklärt R. Elieser nur die Blutungen in der Menstruationswoche für unrein, die in den 11 Tagen aber für rein. Es wäre dann nach R. Elieser kein Unterschied zwischen einer gewöhnlichen Gebärerin und einer Frau, die kurz nach einer Geburt eine Frühgeburt hat. Die Weisen erkennen grundsätzlich den <span dir=\"rtl\">דיו</span>-Einwand an, meinen aber, durch den Ausdruck <span dir=\"rtl\">תשב</span> habe die Tora für die Wöchnerin den Unterschied der verschiedenen Zeiten aufgehoben und auch Blutungen in der Menstruationswoche für rein erklärt. Vgl. Tos. Nid. 38b s. v. <span dir=\"rtl\">אימא</span>.</i>.",
"Während aller 11 Tage<sup class=\"footnote-marker\">54</sup><i class=\"footnote\"> Nach den 7 Tagen der Menstruationswoche.</i> ist sie<sup class=\"footnote-marker\">55</sup><i class=\"footnote\"> Jede Frau.</i> in der Annahme der Reinheit<sup class=\"footnote-marker\">56</sup><i class=\"footnote\"> Und braucht sich nicht zu untersuchen, da in diesen Tagen nicht mit Blutungen zu rechnen ist; oder: da sie auf Blutungen in diesen Tagen hin ihre Periode nicht bestimmen kann. Vgl. Nid. 39 a.</i>. Saß sie da<sup class=\"footnote-marker\">57</sup><i class=\"footnote\"> Nach Ablauf der 11 Tage. Jetzt sollte sie sich untersuchen, da mit der Möglichkeit einer Blutung zu rechnen ist.</i>, ohne sich zu untersuchen, mag sie aus Versehen oder infolge eines Zwanges oder mit Absicht sich nicht untersucht haben, so ist sie rein. War die Zeit ihrer Periode gekommen und sie hatte sich nicht untersucht<sup class=\"footnote-marker\">58</sup><i class=\"footnote\"> Obwohl sie sich später untersuchte, ohne Blut zu finden.</i>, so ist sie unrein<sup class=\"footnote-marker\">59</sup><i class=\"footnote\"> Weil der Tanna annimmt, dass die Periode zu gewöhnlicher Zeit eingetreten war, ohne dass die Frau es bemerkte. S. a. <span dir=\"rtl\">תוי״ט</span> z. St.</i>. R. Meir sagt: Wenn sie in einem Versteck war, als die Zeit ihrer Periode kam, und sie untersuchte sich nicht, so ist sie rein, weil die Angst die Blutungen vertreibt. Aber die Tage des Flußleidenden<sup class=\"footnote-marker\">60</sup><i class=\"footnote\"> An den 7 reinen Tagen, die er nach Levit. 15, 13 vor dem Reinigungsbad zu zählen hat, muss er durch Untersuchung feststellen, dass er keinen Fluss hatte.</i> und der am Blutfluß Leidenden<sup class=\"footnote-marker\">61</sup><i class=\"footnote\"> Die vor ihrer Reinigung 7 blutfreie Tage gezählt haben muss.</i> und die Frau, die sich einen Tag entsprechend einem Tage beobachtet<sup class=\"footnote-marker\">62</sup><i class=\"footnote\"> Die nur an einem oder zwei Tagen in den 11 Tagen nach der Menstruationswoche Blutungen hatte und sich einen Tag beobachten muss, ob nicht wieder eine Blutung eintritt. Das Tauchbad darf sie allerdings schon nach Sonnenaufgang nehmen; vgl. Meg. II, 4.</i>, sie sind in der Annahme der Unreinheit<sup class=\"footnote-marker\">63</sup><i class=\"footnote\"> S. a. weiter X, .3.</i>."
],
[
"Wegen eines Kindes, das durch (Öffnung der) Bauchwand zur Welt kam<sup class=\"footnote-marker\">1</sup><i class=\"footnote\"> Zu <span dir=\"rtl\">יוצא דופן</span> vgl. Preuß a. a. O., S. 492 ff, Preuß (S. 498) hält es für wahrscheinlich, dass unter <span dir=\"rtl\">יוצא דופן</span> das durch die Operation der Bauchschwangerschaft, vielleicht auch des Kaiserschnittes, gewonnene Kind zu verstehen ist.</i>, hält (die Mutter) die Wartezeit der Tage der Unreinheit und der Tage der Reinheit<sup class=\"footnote-marker\">2</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. III, Anm. 16, 17.</i>. Aber seinetwegen ist man zum Opfer<sup class=\"footnote-marker\">3</sup><i class=\"footnote\"> Den Opfern, die die Wöchnerin nach Ablauf der Tage der Reinheit zu bringen hat; vgl. Levit. 16, 6 ff.</i> nicht verpflichtet<sup class=\"footnote-marker\">4</sup><i class=\"footnote\"> Die Opferpflicht tritt nur nach einer Geburt ein, bei der das Kind auf dem gleichen Wege zur Welt kam, auf dem die Befruchtung geschehen war, da es heißt <span dir=\"rtl\">אשה כי תזריע וילדה זכר</span> (Lev. 12, 2) Nid. 40a.</i>. R. Simon sagt: es ist wie ein regelmäßig Geborenes<sup class=\"footnote-marker\">5</sup><i class=\"footnote\"> Auch hinsichtlich der Opferpflicht. Die nicht notwendige Wiederholung des Wortes <span dir=\"rtl\">תלד</span> im Vs. 5 <span dir=\"rtl\">ואם נקבה תלד</span> will die Pflicht zu den Opfern auch nach Geburt des <span dir=\"rtl\">יוצא דופן</span> lehren. Nid. 40a und Raschi z. St.</i>. Alle Frauen verunreinigen<sup class=\"footnote-marker\">6</sup><i class=\"footnote\"> Bei Blutung der Menstruation und der außergewöhnlichen Blutung, sowie bei Wiederherausgabe männlichen Samens. Nid. 41b; vgl, a. <span dir=\"rtl\">תוי ט</span> zur Mischna. Ob auch bei der Geburt, vgl. Tos. zu Nid. 42b s. v. <span dir=\"rtl\">שהוציא</span> und <span dir=\"rtl\">י תוס׳ רע״ק אות ב'</span>.</i> im Vorraum<sup class=\"footnote-marker\">7</sup><i class=\"footnote\"> Nid. 41b erklärt R. Jochanan <span dir=\"rtl\">בית החיצון</span> mit <span dir=\"rtl\">עד בין השנים</span> bis zu den Zähnen, nach R. Jehuda erläutert den erklärenden Ausdruck der Baraita <span dir=\"rtl\">מקום דישה</span> mit: <span dir=\"rtl\">מקום שהשמש דש</span> soweit beim Verkehr das Glied reicht. Die Stelle <span dir=\"rtl\">בין השנים</span> wird in der Baraita als <span dir=\"rtl\">כלפנים</span>, also als nicht mehr zum <span dir=\"rtl\">בית החיצון</span> gehörig bezeichnet. — <span dir=\"rtl\">בית החיצון</span> ist wohl die Scheide (vgl. Preuß, S. 136 und Kazenelson S. 277) und <span dir=\"rtl\">בין השנים</span> Ostium vaginae (Kazenelson). Vgl. hierzu Abschn. II, Anm. 30.</i>, denn es heißt<sup class=\"footnote-marker\">8</sup><i class=\"footnote\"> Lev. 15, 19: Der Vers steht bei der Menstruierenden, gilt aber auch für die außergewöhnliche Blutung; vgl. Raschi zu Nid. 41b.</i>: „Blut ist ihr Fluss in ihrem Fleische“. Aber der an Samenfluss Leidende und, wer eine Pollution hat, verunreinigen erst, wenn ihre Unreinheit nach außen gedrungen ist<sup class=\"footnote-marker\">9</sup><i class=\"footnote\"> Bei ihnen heißt es: wenn er flussleidend von seinem Körperteil wird (Lev. 15, 2) und: wenn von ihm Samenerguss abgeht (Lev. 15, 16). Nid. 35b und Tosefta Sabim II, 4 werden Unterschiede zwischen den beiden Ausflüssen angegeben; u. a. ist der Ausfluss des Flussleidens wie verdorbenes Eiweiß, der der Pollution wie unverdorbenes Eiweiß.</i>.",
"Wenn man Priesterhebe aß und spürte, dass seine Glieder erbebten<sup class=\"footnote-marker\">10</sup><i class=\"footnote\"> Durch die Ablösung von Samen.</i>, soll man das Glied halten<sup class=\"footnote-marker\">11</sup><i class=\"footnote\"> Um den Austritt des Samens aus dem Gliede aufzuhalten. Nur in diesem Falle ist das Festhalten des Gliedes gestattet, weil der Samen sich bereits abgelöst hatte (Nid. 43a). S. a. Abschnitt II, 1.</i> und die Hebe hinunterschlingen<sup class=\"footnote-marker\">12</sup><i class=\"footnote\"> Um möglichst die Hebe hinterzuschlucken, bevor der Samen aus dem Gliede heraustritt.</i>. Auch verunreinigen sie<sup class=\"footnote-marker\">13</sup><i class=\"footnote\"> Die Ende Mischna 1 Genannten, die Menstruierende, der Flussleidende und, wer Pollution hatte.</i> bei jedem Quantum<sup class=\"footnote-marker\">14</sup><i class=\"footnote\"> Von Fluss oder Samen, das sie verlieren. Der Samen selbst verunreinigt erst im Quantum einer Linse (Nid. 43 b).</i>, sogar bei dem eines Senfkornes oder bei noch geringerem.",
"Ein Mädchen von einem Tage kann<sup class=\"footnote-marker\">15</sup><i class=\"footnote\"> Wörtlich: wird verunreinigt, wenn es nämlich eine Blutung hat.</i> als Menstruierende unrein werden, mit zehn wegen des Blutflusses<sup class=\"footnote-marker\">16</sup><i class=\"footnote\"> Wenn es durch eine Blutung am Tage der Geburt Menstruierende wurde und nach Ablauf der 7 Tage der Menstruation am 8., 9. und 10. Tage weitere Blutungen hatte.</i>. Ein Knabe von einem Tage kann<sup class=\"footnote-marker\">17</sup><i class=\"footnote\"> Wörtlich: wird verunreinigt, wenn er nämlich Samenfluss (vgl. Anm. 9), oder Aussatz hat, oder durch einen Toten verunreinigt wurde. Die beiden letzten Fälle gelten ebenso für ein Mädchen; s. a. Raschi Nid. 44a s. v. <span dir=\"rtl\">אדם</span>.</i> wegen des Samenflusses unrein werden und wegen Aussatzes unrein werden und als ein Totenunreiner unrein werden, verpflichtet zur Schwagerehe<sup class=\"footnote-marker\">18</sup><i class=\"footnote\"> Selbst wenn er erst unmittelbar vor dem Tode des kinderlos verstorbenen Bruders geboren war; vgl. Deut. 25, 5.</i> und befreit von der Schwagerehe<sup class=\"footnote-marker\">19</sup><i class=\"footnote\"> Selbst wenn er als einziges Kind nach dem Tode des Vaters geboren war und nur einen Augenblick gelebt hat. Vgl. Jeb. 35 b f. Allerdings befreit ein nachgeborenes vor 30 Tagen verstorbenes Kind nur dann völlig von den Pflichten der Schwagerehe, wenn es ganz sicher volle 9 Monate ausgetragen war. Sonst muss die Chaliza vollzogen werden. Vgl. Maimonides <span dir=\"rtl\">הל׳ יבום והליצח פ״א ה״ה</span>. Die gleiche Bestimmung gilt für ein Mädchen.</i>. Er lässt von der Priesterhebe genießen<sup class=\"footnote-marker\">20</sup><i class=\"footnote\"> Wenn ein Priester seine nicht als Priestertochter geborene Witwe kinderlos, aber in Hoffnung zurücklässt, und sie gebiert ein Kind — Knabe oder Mädchen —, so darf sie sofort nach Ablauf der Geburtsunreinheit wieder Priesterhebe genießen. Vgl. Jeb. 69 b und Maim. <span dir=\"rtl\">הל' תרומה פ''ו הל׳ י''ב</span></i> und macht zur Hebe unfähig<sup class=\"footnote-marker\">21</sup><i class=\"footnote\"> Ein verstorbener Priester hat von einer ihm erlaubten Frau Kinder hinterlassen, aber auch eine Witwe, die von einem früheren Mann geschieden war, die er also nicht hätte heiraten dürfen (vgl. Levit. 21, 14) und deren etwaige Kinder als Entweihte <span dir=\"rtl\">חללים</span> keine Priesterabgaben genießen dürfen (vgl. Maim. <span dir=\"rtl\">הל איסורי ביאה פי״ט הל' י'</span>). Diese Witwe war beim Tode des Priesters in Hoffnung und hat einen Sohn geboren, so ist dieser vom Augenblick seiner Geburt an erbberechtigt, hat also Anteil an den zur Erbschaft des Priesters gehörenden Knechten. Da der Sohn der früher Geschiedenen selbst keine Priesterhebe genießen darf, dürfen es auch nicht seine Knechte. Hierdurch macht er es den ihm und seinen legitimen Brüdern gemeinsam gehörenden Knechten unmöglich, Priesterhebe zu genießen. Dasselbe würde-auch für ein nachgeborenes Mädchen gelten, wenn der Priester keine Söhne hinterlassen hätte, sie also erbberechtigt wäre. — Die Mischna spricht nicht von dem einfachen Fall, dass eine bisher kinderlose Priestertochter von einem Nichtpriester verwitwet, aber in Hoffnung war und nun einen Sohn geboren hat, dass sie dann mit Rücksicht auf diesen Sohn nicht wieder Priesterhebe essen darf; denn die verwitwete Priestertochter, die in Hoffnung ist, darf auch vor der Geburt keine Hebe essen (Nid. 44a).</i>. Er erbt und lässt erben<sup class=\"footnote-marker\">22</sup><i class=\"footnote\"> Wenn eine Witwe nach der Geburt des Kindes stirbt, so ist dieses ihr Erbe. Stirbt dann das Kind, so lässt es seine Brüder väterlicherseits erben, obwohl sie von einer anderen Mutter sind. — Wenn aber das Kind vor der Mutter stirbt, so erbt die Familie der Mutter. Vgl. Nid. 44 und Maim.</i>. Wer ihn tötet, ist schuldig<sup class=\"footnote-marker\">23</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">הל נחלות פ''א הל' י״ב י''ג</span>) Wer selbst ein neugeborenes Kind mordet, ist Todes schuldig, allerdings nur, wenn es sicher erst neun volle Monate nach der Empfängnis geboren war, also als sicher lebensfähig zu gelten hatte. Vgl. Nid. 44b und Maim. <span dir=\"rtl\">״הל׳ רוצח פ׳׳ב ה״ו</span> — Über Zerstückelung eines noch ungeborenen Kindes zur Rettung der Mutter s. Ohalot VII, 6; Maim. <span dir=\"rtl\">הל׳ רוצח פ''א ד''ט</span>; Choschen Mischpat 425, 2.</i>. Auch ist er für seinen Vater, seine Mutter und alle seine Verwandten wie ein vollkommenes (richtiges Kind) Familienmitglied<sup class=\"footnote-marker\">24</sup><i class=\"footnote\"> So dass sie bei seinem Tod die Trauerpflichten zu erfüllen haben, allerdings nur, wenn er sicher erst volle neun Monate nach der Empfängnis geboren war, sonst erst vom 31. Tage nach der Geburt an. Nid. 44b und Bechor 49a. Zum Ausdruck <span dir=\"rtl\">חתן</span> vgl. Exodus 4, 25 f. und Ibn. Esra das., der im Namen des R. Schemuel ben Chofni schreibt <span dir=\"rtl\">ומנהג הנשים לקרוא לבן כאשר יומל חתן</span>. Danach bedeutet hier <span dir=\"rtl\">חתן שלם</span> ein richtiges, völlig ausgebildetes Kind, das seiner Körperbeschaffenheit nach schon zur Beschneidung geeignet wäre. S. a. <span dir=\"rtl\">תוי''ט</span> zu unserer Stelle und Aruch completum s. v. <span dir=\"rtl\">חתן</span> a. E., und Gesenius-Buhl s. v. <span dir=\"rtl\">חתן</span></i>.",
"Ein Mädchen von drei Jahren<sup class=\"footnote-marker\">25</sup><i class=\"footnote\"> Nach völlig beendetem 3. Jahre, vom ersten Tage des 4. Lebensjahres an. Nid. 44b und Maim. <span dir=\"rtl\">הל׳ אישות פ''ג הל׳ י''א</span>.</i> wird durch Beiwohnung geehelicht<sup class=\"footnote-marker\">26</sup><i class=\"footnote\"> Falls der Vater es einem Manne zur Ehe übergeben hatte. S. a. Kid. I, 1 und II, 1. — Die Beiwohnung eines Mädchens von drei Jahren gilt in jeder Hinsicht als richtige Beiwohnung.</i>. Und wenn der Schwager ihr beiwohnt<sup class=\"footnote-marker\">27</sup><i class=\"footnote\"> Der Bruder ihres kinderlos verstorbenen Mannes.</i>, hat er sie sich zugeeignet<sup class=\"footnote-marker\">28</sup><i class=\"footnote\"> Als Gattin.</i>. Durch es wird man wegen (Schändung) einer Ehefrau schuldig<sup class=\"footnote-marker\">29</sup><i class=\"footnote\"> Wenn der Vater das Mädchen verheiratet hatte, so gilt seine Schändung als vollkommener Ehebruch, so dass der Missetäter des Todes schuldig ist.</i>. Auch verunreinigt es seinen Gatten<sup class=\"footnote-marker\">30</sup><i class=\"footnote\"> Wenn es wegen Menstruation (als <span dir=\"rtl\">נדה</span>) oder außergewöhnlicher Blutung (als <span dir=\"rtl\">זבה</span>) unrein ist und ein Mann wohnt ihr bei, so verunreinigt das Beiwohnen auch den Mann für 7 Tage (vgl. Levit. 15, 24 u. Nid. 73a). — Ist das Mädchen aber jünger, so kann das Beiwohnen als solches nicht verunreinigen. Doch verunreinigt das Mädchen durch Berührung für einen Tag (Raschi).</i>, so dass er sein unterstes Lager verunreinigt<sup class=\"footnote-marker\">31</sup><i class=\"footnote\"> S. Abschnitt IV, Anm. 3 u. 4.</i>, wie die Oberdecke<sup class=\"footnote-marker\">31</sup><i class=\"footnote\"> S. Abschnitt IV, Anm. 3 u. 4.</i> (eines Flußleidenden). Ist das Mädchen von 3 Jahren mit einem Priester verheiratet, kann es Hebe genießen<sup class=\"footnote-marker\">32</sup><i class=\"footnote\"> Auch das israelitische Mädchen darf nach Heirat mit einem Priester Hebe essen. — Vor zurückgelegten 3 Jahren darf es die Hebe nicht essen, auch wenn sein Vater es mit dem Priester verheiratet hatte, da es dann nur als Verlobte, nicht als richtige Ehefrau gilt (<span dir=\"rtl\">תוספות חדשים</span>).</i>. Wohnte ihm ein Untauglicher<sup class=\"footnote-marker\">33</sup><i class=\"footnote\"> Jemand, der keine Israelitin heiraten darf, z. B. ein Nichtjude oder ein nichtjüdischer Sklave; vgl. Jebam. 68a.</i> bei, so macht er es zum Priestertum<sup class=\"footnote-marker\">34</sup><i class=\"footnote\"> Zur Ehe mit einem Priester und zum Genuss der den Priestertöchtern und Frauen erlaubten Priesterabgaben. Vgl. Jebam. 68a. Raschi s. v. <span dir=\"rtl\">פסלוה</span> und Maim. <span dir=\"rtl\">הל׳ איסורי ביאה פי״ח הל׳ ג׳</span>.</i> untauglich. Wohnte ihm einer der in der Tora (als verboten) genannten Verwandten<sup class=\"footnote-marker\">35</sup><i class=\"footnote\"> Denen es bei Todesstrafe verboten ist, ihm beizuwohnen, z. B. der Vater oder Schwiegervater.</i> bei, so werden sie seinetwegen getötet, es selbst aber ist straffrei<sup class=\"footnote-marker\">36</sup><i class=\"footnote\"> Weil es als minderjährig noch nicht straffähig ist.</i>. Bei einem geringeren (Alter)<sup class=\"footnote-marker\">37</sup><i class=\"footnote\"> Als 3 Jahre und 1 Tag.</i> ist es, als ob man einen Finger ins Auge legt<sup class=\"footnote-marker\">38</sup><i class=\"footnote\"> Es tränt wohl, erholt sich aber wieder, als wäre nichts gewesen. Ebenso ist der Verkehr mit einem jüngeren Mädchen ohne dauernde Folgen. (Maimon.)</i>.",
"Wenn ein Knabe von 9 Jahre und einem Tage<sup class=\"footnote-marker\">39</sup><i class=\"footnote\"> Von diesem Alter an hat sein Beiwohnen Bedeutung.</i> seiner Schwägerin<sup class=\"footnote-marker\">40</sup><i class=\"footnote\"> Der Witwe seines kinderlos verstorbenen Bruders.</i> beiwohnte, so hat er sie sich zugeeignet<sup class=\"footnote-marker\">41</sup><i class=\"footnote\"> Dass sie insofern als seine Ehefrau gilt, dass kein anderer Bruder mehr an ihr die Schwagerehe vollziehen kann. Vgl. Jebam. X, 8 und Jeb. 96a. Nach Raschi erwirbt er auch die Güter des verstorbenen Bruders. Vgl. hierzu <span dir=\"rtl\">תויט</span></i>, kann aber erst, wenn er volljährig wird, einen Scheidebrief geben<sup class=\"footnote-marker\">42</sup><i class=\"footnote\"> Wenn er sie später von sich scheiden will. Wenn er ihr dann als Volljähriger nochmals beigewohnt hat, gilt sie vollkommen als seine Ehefrau, so dass der Scheidebrief allein zur endgültigen Trennung genügt. — Hat er ihr als Volljähriger nicht beigewohnt, so muss neben dem Scheidebrief der Chalizaakt vollzogen werden. Nid. 45a.</i>. Er verunreinigt wegen einer Menstruierenden<sup class=\"footnote-marker\">43</sup><i class=\"footnote\"> Wenn er ihr als Menstruierenden beiwohnt, ist es hinsichtlich seiner Verunreinigung ebenso, als wäre er erwachsen.</i> das untere Lager wie die Oberdecke (eines Flußleidenden<sup class=\"footnote-marker\">31</sup><i class=\"footnote\"> S. Abschnitt IV, Anm. 3 u. 4.</i> ). Er macht untauglich<sup class=\"footnote-marker\">44</sup><i class=\"footnote\"> Falls er seiner Abstammung nach keine Israelitin heiraten darf, macht er durch die Beiwohnung eine Priestertochter oder -frau unfähig, Priesterhebe zu genießen. S. o. Anm. 33 u. 34.</i>, lässt aber die Priesterhebe nicht genießen<sup class=\"footnote-marker\">45</sup><i class=\"footnote\"> Wenn er ein Priester ist und heiratet eine Israelitin (Maim. u. Bart.) oder wohnte der israelitischen Witwe des kinderlos verstorbenen Bruders bei (Raschi), so gilt die Frau seinetwegen noch nicht als Priesterfrau, dass sie Hebe essen dürfte.</i>. Er macht ein Tier untauglich für den Altar<sup class=\"footnote-marker\">46</sup><i class=\"footnote\"> Wenn er mit einem Tiere Unzucht trieb, ist es untauglich zum Opfer, obwohl nur ein Zeuge oder der Eigentümer des Tieres es bezeugt. Vgl. Temura 28a und Sebach. VIII, 1. S. a. die nächste Anm.</i> und es wird seinetwegen gesteinigt<sup class=\"footnote-marker\">47</sup><i class=\"footnote\"> Wenn zwei gültige Zeugen bezeugen, dass der Knabe Unzucht mit dem Tier trieb. Aber auf Aussage eines Zeugen oder des Eigentümers wird das Tier nicht gesteinigt.</i>. Wenn er einer der in der Tora (als verboten) genannten Verwandten<sup class=\"footnote-marker\">48</sup><i class=\"footnote\"> Z. B. der Mutter oder Schwester.</i> beiwohnt, werden sie seinetwegen getötet. Er ist aber straffrei<sup class=\"footnote-marker\">49</sup><i class=\"footnote\"> Als Minderjähriger.</i>.",
"Bei einem Mädchen von 11 Jahren und einem Tage werden die Gelübde geprüft<sup class=\"footnote-marker\">50</sup><i class=\"footnote\"> Ob sie die Bedeutung des Gelübdes versteht; nur dann ist das Gelübde gültig.</i>. Bei einem Mädchen von 12 Jahren und einem Tag sind die Gelübde gültig<sup class=\"footnote-marker\">51</sup><i class=\"footnote\"> Auch ohne weitere Prüfung, selbst wenn das Mädchen von 12 Jahren und 1 Tag (bezw. der Knabe von 13 J. u. 1 T.) erklärt, die Bedeutung des Gelübdes nicht verstanden zu haben. Nach Maimon. <span dir=\"rtl\">׳הל׳ נדרים פי''א ה״ג</span> und Komment, ed. Dérenb. ist beim Mädchen von 12 Jahren und 1 Tag und beim Knaben von 13 J. u. 1 T. nicht nötig, dass sie bereits 2 Haare an den Genitalien haben. In den dem Talmud beigedruckten Kommentar des Maimonides und nach Bart, ist das Vorhandensein zweier Haare Vorbedingung; so ergibt sich nach unserer La. auch aus Nid. 47a; s. a. <span dir=\"rtl\">משנה למלך הל׳ נדרים פי׳׳ג הל׳ ג׳</span>.</i>; man prüft während des ganzen zwölften Jahres<sup class=\"footnote-marker\">52</sup><i class=\"footnote\"> Selbst wenn das Mädchen in den ersten 30 Tagen des zwölften Jahres (bezw. der Knabe im dreizehnten Jahre) die Bedeutung des Gelübdes nicht kannte, muss man bis zu Ende des 12. (bezw. 13.) Jahres immer wieder prüfen. So erklären nach Nid. 46b Maim, in dem Talmud beigedruckten Kommentar und Bert. Maim. ed. Dérenb. und <span dir=\"rtl\">הל׳ נדרים פי׳׳א הל ג׳</span> erklärt: auch wenn sie zu Beginn des 12. (13.) Jahres die Bedeutung kannten, muss man bei späteren Gelübden während des ganzen Jahres immer wieder prüfen. — S. a. <span dir=\"rtl\">בית יוסף לטור י''ד סי׳ רל''ג</span>.</i>. Bei einem Knaben von 12 Jahren und einem Tage, werden die Gelübde geprüft<sup class=\"footnote-marker\">53</sup><i class=\"footnote\"> Ob er die Bedeutung des Gelübdes versteht; s. a. Anm. 50.</i>. Bei einem Knaben von 13 Jahren und einem Tage sind die Gelübde gültig<sup class=\"footnote-marker\">51</sup><i class=\"footnote\"> Auch ohne weitere Prüfung, selbst wenn das Mädchen von 12 Jahren und 1 Tag (bezw. der Knabe von 13 J. u. 1 T.) erklärt, die Bedeutung des Gelübdes nicht verstanden zu haben. Nach Maimon. <span dir=\"rtl\">׳הל׳ נדרים פי''א ה״ג</span> und Komment, ed. Dérenb. ist beim Mädchen von 12 Jahren und 1 Tag und beim Knaben von 13 J. u. 1 T. nicht nötig, dass sie bereits 2 Haare an den Genitalien haben. In den dem Talmud beigedruckten Kommentar des Maimonides und nach Bart, ist das Vorhandensein zweier Haare Vorbedingung; so ergibt sich nach unserer La. auch aus Nid. 47a; s. a. <span dir=\"rtl\">משנה למלך הל׳ נדרים פי׳׳ג הל׳ ג׳</span>.</i>; man prüft während des ganzen dreizehnten Jahres<sup class=\"footnote-marker\">52</sup><i class=\"footnote\"> Selbst wenn das Mädchen in den ersten 30 Tagen des zwölften Jahres (bezw. der Knabe im dreizehnten Jahre) die Bedeutung des Gelübdes nicht kannte, muss man bis zu Ende des 12. (bezw. 13.) Jahres immer wieder prüfen. So erklären nach Nid. 46b Maim, in dem dem Talmud beigedruckten Kommentar und Bert. Maim. ed. Dérenb. und <span dir=\"rtl\">הל׳ נדרים פי׳׳א הל ג׳</span> erklärt: auch wenn sie zu Beginn des 12. (13.) Jahres die Bedeutung kannten, muss man bei späteren Gelübden während des ganzen Jahres immer wieder prüfen. — S. a. <span dir=\"rtl\">בית יוסף לטור י''ד סי׳ רל''ג</span>.</i>. — Vor diesem Zeitpunkte<sup class=\"footnote-marker\">54</sup><i class=\"footnote\"> Vor Beginn des 12. Lebensjahres des Mädchens oder des 13. des Knaben.</i> gelten ihre Gelübde nicht als Gelübde, ihre Heiligung nicht als Heiligung<sup class=\"footnote-marker\">55</sup><i class=\"footnote\"> Wenn sie einen Gegenstand dem Heiligtum weihen.</i>, selbst wenn sie sagten: wir wissen, zu wem wir das Gelübde getan, zu wem wir die Heiligung ausgesprochen haben. Nach diesem Zeitpunkte<sup class=\"footnote-marker\">56</sup><i class=\"footnote\"> Nach Beginn des 13. Mädchenjahres oder des 14. Knabenjahres.</i> gilt das Gelübde als Gelübde, ihre Heiligung als Heiligung, selbst wenn sie sagten: wir wissen nicht, zu wem wir das Gelübde getan, zu wem wir die Heiligung aussprachen<sup class=\"footnote-marker\">57</sup><i class=\"footnote\"> Da sie dann als vollkommen erwachsen gelten. Bei Erwachsenen gilt solche Erklärung nicht als Grund, das Gelübde als ungültig zu betrachten. — Nur wenn ein Erwachsener irrsinnig ist, wird sein Gelübde als nichtig betrachtet (Raschi).</i>.",
"Die Weisen gebrauchten für die Frau ein Gleichnis<sup class=\"footnote-marker\">58</sup><i class=\"footnote\"> Zum Ausdruck der verschiedenen Phasen der körperlichen Entwickelung.</i>: unreife<sup class=\"footnote-marker\">59</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">פגה</span> unreife Frucht, insbesondere: unreife Feige. Vgl. I. Löw, Flora der Juden I, S. 237, und Goldmann in R. E. J. 1911, S. 223.</i>, heranreifende<sup class=\"footnote-marker\">60</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">ביחל</span> ist eine weitere Stufe des Reifens; vgl. Schebiit IV, 7. S. a. Löw und Goldmann a. a. O.</i> und reife Frucht<sup class=\"footnote-marker\">61</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">צמל</span>, Tosefta ed. Zuckerm. Nid. VI, 647 hat <span dir=\"rtl\">צמיל</span>; danach liest Löw <span dir=\"rtl\">צמל</span>. Dem Zusammenhang nach ist <span dir=\"rtl\">צמל</span> die reife Frucht. Zur Etymologie s. Löw a. a. O.</i>. „Unreife Frucht“ heißt sie als Kind; „Reifende Frucht“ drückt ihre Entwicklungszeit aus. In beiden Stadien<sup class=\"footnote-marker\">62</sup><i class=\"footnote\"> Wörtlich: in diesem und in diesem. — T. hat <span dir=\"rtl\">אמרו</span> und bezieht das Folgende auf Ketub. IV, 4. — Bis zum Ende des 12. Lebensjahres gilt jedes Mädchen als Kind. Besitzt es bei Beginn des 13. Jahres die Pubertätshaare (s. o. Anm. 51), so gilt es von nun an 6 Monate lang als heranreifende Frau <span dir=\"rtl\">נערה</span>. Zeigen sich die Haare erst später, so werden die 6 Monate von dem Tage gerechnet, an dem die Haare sichtbar wurden. Nach Ablauf der 6 Monate gilt das Mädchen als reife Frau <span dir=\"rtl\">בוגרת</span>. So ist es bei normaler Entwicklung. Vgl. hierzu und zur anormalen Entwicklung Maim. <span dir=\"rtl\">הל׳ אישות פ״ב הל׳ א׳ עד ה</span> nebst Kommentatoren und Maimonides Kommentar zu Ket. III, 8. — Nach <span dir=\"rtl\">נדי׳א</span> beziehen sich die 3 Stufen <span dir=\"rtl\">פגה בוחל צמל</span> auf ein Mädchen von 12 J. und 1 Tag, das noch keine Pubertätshaare hat.</i> hat ihr Vater Recht an ihrem Funde<sup class=\"footnote-marker\">63</sup><i class=\"footnote\"> Was das Mädchen in diesem Alter findet oder verdient, gehört dem Vater.</i>, ihrer Hände Arbeit<sup class=\"footnote-marker\">63</sup><i class=\"footnote\"> Was das Mädchen in diesem Alter findet oder verdient, gehört dem Vater.</i> und der Zerstörung ihrer Gelübde<sup class=\"footnote-marker\">64</sup><i class=\"footnote\"> Der Vater hat das Recht, die Gelübde seiner Tochter bis zu diesem Alter für ungültig zu erklären. Vgl. Num. 30, 4ff.</i>. „Reife Frucht“ heißt sie, wenn die Geschlechtsreife eingetreten ist. Von nun an hat der Vater keine Macht mehr über sie.",
"Welches sind ihre Anzeichen<sup class=\"footnote-marker\">65</sup><i class=\"footnote\"> Nach Raschi für die Phase der völligen Reife <span dir=\"rtl\">צמל</span>, nach Tosaf. s. v. <span dir=\"rtl\">איזהו</span> u. Maim. <span dir=\"rtl\">הל׳ אישות פ׳׳ב ח׳</span> für die Phase der reifenden Frau <span dir=\"rtl\">׳בוחל</span> weil hierzu Abschnitt VI, 1 besser paßt; s. a. <span dir=\"rtl\">א״ר</span>.</i> ? R. Jose der Galiläer sagt: wenn sich unter der Brust eine Falte zeigt<sup class=\"footnote-marker\">66</sup><i class=\"footnote\"> Wenn die Brustwarze so groß ist, dass sich unter ihr eine Falte zeigt, wenn die Frau die Arme nach hinten hält.</i>. R. Akiba sagt: wenn die Brüste sich neigen<sup class=\"footnote-marker\">67</sup><i class=\"footnote\"> Nach vorn neigen. Das ist später als das Sichtbarwerden der Falte.</i>. Ben Asai sagt: wenn die Brustwarze dunkel wird. R. Jose sagt: in dem Stadium, dass die Spitze (die Warze), auf die man die Hand legt, einsinkt und nur langsam sich wieder aufrichtet<sup class=\"footnote-marker\">68</sup><i class=\"footnote\"> Nur wenn alle hier angegebenen Merkmale eingetreten sind, gilt die Frau als zweifellos völlig erwachsen. Aber auch bei einem ist sie in erschwerender Hinsicht als erwachsen zu betrachten. S. a. Maim. <span dir=\"rtl\">הל׳ אישות פ׳׳ב הל׳ ז׳ ח׳</span>.</i>.",
"Wenn eine Zwanzigjährige<sup class=\"footnote-marker\">69</sup><i class=\"footnote\"> Nach R. Jose ben Kippar (Nid. 47b) ist hiermit eine Frau von 19 Jahren und 30 Tagen gemeint. S. a. Maim. <span dir=\"rtl\">דל׳ אישות פ׳׳ב הל׳ ד׳</span> und die Kommentare.</i> noch nicht zwei Haare<sup class=\"footnote-marker\">70</sup><i class=\"footnote\"> Pubertätshaare an den Genitalien.</i> hat, soll sie Beweis bringen<sup class=\"footnote-marker\">71</sup><i class=\"footnote\"> Damit sie von der Schwagerehe bezw. Chaliza frei ist.</i>, dass sie zwanzigjährig und<sup class=\"footnote-marker\">72</sup><i class=\"footnote\"> Dass sie außerdem die Merkmale der Ailonith hat. So Maim. und Bert., entsprechend der Erklärung von Rab zu <span dir=\"rtl\">בן עשרים שנה</span> (Nid. 47b) <span dir=\"rtl\">והוא שנולדו בו סימני סריס</span>. Wenn sie nicht die Merkmale der Ailonith aufweist, gilt sie bis zur Vollendung des 35. Jahres noch als Kind.</i> dass sie Ailonit<sup class=\"footnote-marker\">73</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">אילונית</span> wörtlich: weiblicher Widder, Ausdruck für gebärunfähige Frau. Maim. <span dir=\"rtl\">הל׳ אישות פ״ב</span> zählt nach Jeb. 80 b die Merkmale der Ailonith auf; vgl. hierzu Preuß, S. 261.</i> ist; dann braucht sie weder den Chalizaakt zu vollziehen, noch wird an ihr die Schwagerehe vollzogen<sup class=\"footnote-marker\">74</sup><i class=\"footnote\"> Obwohl ihr Mann kinderlos gestorben war, da die Bestimmung für Schwagerehe oder Chaliza nur für eine gebärfähige Frau gelten. Vgl. Sifre zu Deut. 25, 6 <span dir=\"rtl\">אשר תלד פרט לאילונית</span> Sie kann daher ohne weiteres sich wieder verheiraten. (Raschi zu Mischna)</i>. Wenn eine Zwanzigjähriger<sup class=\"footnote-marker\">75</sup><i class=\"footnote\"> Von 19 Jahren und 30 Tagen; s. Anm. 69.</i> noch nicht zwei Haare hat<sup class=\"footnote-marker\">70</sup><i class=\"footnote\"> Pubertätshaare an den Genitalien.</i>, soll er (man) Beweis bringen<sup class=\"footnote-marker\">76</sup><i class=\"footnote\"> Um nicht den Chalizaakt an sich vollziehen zu lassen <span dir=\"rtl\">תוי׳׳ט</span>. T. hat <span dir=\"rtl\">יביאו</span> sie (die Verwandten der Frau) sollen den Beweis bringen, damit die Frau von der Schwagerehe, bezw. dem Chalizaakt befreit ist.</i>, dass er zwanzigjährig ist und<sup class=\"footnote-marker\">77</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Anm. 72.</i> dass er die Merkmale eines Saris<sup class=\"footnote-marker\">78</sup><i class=\"footnote\"> Eigentlich Verschnittener. Hier ist aber <span dir=\"rtl\">סריס חמה</span> oder <span dir=\"rtl\">סריס שמים</span>, ein von Natur nicht Zeugungsfähiger verstanden. Vgl. Jeb. 80b. Dort und nach dort bei Maim. <span dir=\"rtl\">הל׳ אישות פ״ב הל׳ ס״ג</span> werden die Merkmale aufgezählt. S. a. Preuß, S. 259.</i> hat, dann wird an ihm weder der Chalizaakt vollzogen, noch vollzieht er die Schwagerehe<sup class=\"footnote-marker\">79</sup><i class=\"footnote\"> Obwohl der kinderlos verstorbene Bruder eine Witwe hinterließ. Vgl. Sifre zu Deut. 25, <span dir=\"rtl\">להקים לאחיו פרט לסריס</span>.</i>. Dieses sind die Worte der Bet Hillel. Bet Schammai sagen: beide<sup class=\"footnote-marker\">80</sup><i class=\"footnote\"> Wörtlich: dieser und dieser, d. h. Mann und Frau, können schon als Achtzehnjährige Saris bezw. Ailonit sein.</i> achtzehnjährig. R. Elieser sagt: bei Männern ist es wie die Worte der Bet Hillel, bei Frauen wie die Worte der Bet Schammai, weil die Frau schneller (zur Reife) kommt als der Mann."
],
[
"Ist das untere Zeichen<sup class=\"footnote-marker\">1</sup><i class=\"footnote\"> Die beiden Pubertätshaare.</i> gekommen, während das obere<sup class=\"footnote-marker\">2</sup><i class=\"footnote\"> Die sich ausbildenden Brüste der heranreifenden Frau (<span dir=\"rtl\">״בוחל</span>) Vgl. Abschnitt V, 7. S. a. dort Anm. 65. Nach der Auffassung von Tos. Nid. 47a s. v. <span dir=\"rtl\">איזהו</span> bezieht sich unsere Mischna auf V, 8s.</i> noch nicht kam, so kann sie den Chalizaakt vollziehen oder die Schwagerehe kann an ihr vollzogen werden<sup class=\"footnote-marker\">3</sup><i class=\"footnote\"> Weil sie bereits als Erwachsene gilt, obwohl das unverheiratete Mädchen mit 12 Jahren und 1 Tag als Na’ara noch unter Botmäßigkeit des Vaters steht. Vgl. Abschn. V, 7 und Anm. 62—64.</i>. Kam das obere, während das untere noch nicht kam — obwohl es unmöglich ist<sup class=\"footnote-marker\">4</sup><i class=\"footnote\"> Nach Ansicht der mit R. Meir streitenden Weisen unmöglich ist; sie meinen: wenn das obere Zeichen vorhanden ist, so müssen auch die Pubertätshaare gewachsen sein. Und wenn sie nicht auffindbar sind, so sind sie sicher ausgefallen. Nach R. Meir kann die Ausbildung der Brüste den Pubertätshaaren vorangehen, gilt aber allein nicht als Zeichen des Erwachsenseins.</i> —, da sagt R. Meir, sie kann weder den Chalizaakt vollziehen, noch kann die Schwagerehe an ihr vollzogen werden<sup class=\"footnote-marker\">5</sup><i class=\"footnote\"> Da die junge Frau nach R. Meir noch nicht als erwachsen gilt (s. die vorige Anm.) und nach R. Meirs Auffassung Schwagerehe und Chalizaakt bei der nicht erwachsenen Frau nicht angehen. (Jebam. 105b).</i>. Aber die Weisen sagen: sie kann den Chalizaakt vollziehen oder die Schwagerehe kann an ihr vollzogen werden<sup class=\"footnote-marker\">6</sup><i class=\"footnote\"> Da sie sicher erwachsen ist; s. a. Anm. 4. — Wäre sie nicht erwachsen, so könnte nach Ansicht dieser Weisen wohl die Schwagerehe, aber nicht der Chalizaakt vollzogen werden. (Tos. Nid. 48a s. v. (<span dir=\"rtl\">וחכ״א</span>).</i>. Weil sie sagten: das untere (Zeichen) kann kommen, wenn das obere noch nicht gekommen ist, aber unmöglich kann das obere kommen, wenn das untere nicht gekommen ist<sup class=\"footnote-marker\">7</sup><i class=\"footnote\"> An sich ist hier die Begründung nicht mehr nötig, da die Ansicht der Weisen oben bereits als verwahrende Parenthese in die Worte R. Meirs eingeschoben wurden. Doch stehen sie hier oder sind sie gelassen, um die Ansicht R. Meirs, für die Schriftverse zur Bekräftigung angeführt werden können (Nid. 48a) als nicht maßgebend zu bezeichnen, oder auch, um den Übergang zu den folgenden Mischnajot zu bilden (Nid. 49a).</i>.",
"Ähnlich<sup class=\"footnote-marker\">8</sup><i class=\"footnote\"> Wie mit dem Verhältnis zwischen dem Sichtbarwerden des unteren und oberen Zeichens der körperlichen Reife.</i> ist es (auch in folgenden Dingen): Jedes irdene Gefäß, das einfließen lässt, lässt auch ausfließen<sup class=\"footnote-marker\">9</sup><i class=\"footnote\"> Wenn die Öffnung des Loches so groß ist, dass durch sie eine Flüssigkeit einfließen kann, so lässt sie sie gewiss auch ausfließen. — Man kann es in folgender Weise prüfen: man legt das gelöcherte Gerät in ein größeres, mit Wasser gefülltes. Wenn in das kleinere Wasser eindringt, so ist die Öffnung des Loches groß genug, um Wasser einzulassen.</i>. Manches<sup class=\"footnote-marker\">10</sup><i class=\"footnote\"> Bei manchem Gerät lässt die kleinere Öffnung wohl ausfließen, aber nicht einfließen. — Ein irdenes Gerät, dessen Loch Wasser einlässt, gilt nicht mehr als Gerät, in dem man das Reinigungswasser durch Einschütten der Asche der roten Kuh weihen kann; vgl. Para V, 5 und Maim. <span dir=\"rtl\">הל׳ פרה פ׳׳ו ה׳׳ו</span>. Falls es nur für Flüssigkeit diente, verliert es durch solches Loch die Fähigkeit, unrein zu werden oder zu bleiben; vgl. Kelim III, 1 und Maim. <span dir=\"rtl\">הל׳ כלים פ׳ י״ט ה״א</span>. Ist das Loch aber nur so groß, dass es Wasser ausfließen lässt, so kann das Gerät zum Weihen des Reinigungswassers benutzt werden und behält auch die Fähigkeit, unrein zu werden oder zu bleiben. Nur ein bereits beschädigtes irdenes Gerät <span dir=\"rtl\">גסטרא</span> verliert schon durch ein kleines Loch, das Wasser aus-, aber nicht einfließen lässt, den Charakter eines Gerätes. Vgl. Kelim. IV, 2, 3, Raschi zu Sabb. 95b. Maim. a. a. O.</i> lässt aber ausfließen und nicht einfließen. Jedes Glied, das die (Bestimmung) des Nagels hat, hat auch die des Knochens<sup class=\"footnote-marker\">11</sup><i class=\"footnote\"> Ein überzähliger Finger oder Zeh mit Nagel gilt als Glied, so dass er — getrennt vom lebenden oder toten Menschenkörper — die Zeltunreinheit eines toten Gliedes verbreitet, ohne eine Mindestgröße haben zu müssen; vgl. Ohal. I, 7. Er verunreinigt aber auch des gerstenkorngroßen Knochens wegen durch Berührt- und Getragenwerden.</i>. Manches hat die des Knochens, aber nicht die des Nagels<sup class=\"footnote-marker\">12</sup><i class=\"footnote\"> Falls der überzählige Finger nicht in der Reihe der anderen Finger stand, verunreinigt er ohne Nagel nicht durch Zeltunreinheit, sondern nur wegen des Knochens durch Berührt- und Getragenwerden und nur nach rabbinischer Anordnung; vgl. Tos. Nid. 49 b s. v. <span dir=\"rtl\">יש</span> und Maim. <span dir=\"rtl\">הל׳ טומאת מת פ׳ ב ה״ז</span>. — Stand aber der nagellose überzählige Finger in der Reihe der anderen Finger, oder ist an ihm Fleisch von Olivengröße, so verunreinigt er auch durch Zeltunreinheit. (Raschi z. St.) — Siehe zur Übersetzung und Erklärung der Mischna <span dir=\"rtl\">מ״׳א</span>.</i>.",
"Alles was durch Darauftreten unrein wird<sup class=\"footnote-marker\">13</sup><i class=\"footnote\"> Jedes Gerät, das durch Herauftreten, Sitzen und Liegen eines Flußleidenden und ähnlicher Unreiner den schweren Grad der Unreinheit <span dir=\"rtl\">אב הטומאה</span> erhält (vgl. Vorbemerk. zu Kelim § 29ff).</i>, wird als Totenunreines unrein. Manches wird aber als Totenunreines unrein, aber nicht durch Darauf treten<sup class=\"footnote-marker\">14</sup><i class=\"footnote\"> Geräte, die nicht zur Unterlage eines Menschen bestimmt sind, z. B. ein umgestülptes Hohlmaß. Würde sich jemand darauf stellen, so würde der, der es benutzen will, ihn auffordern, aufzustehen <span dir=\"rtl\">עמוד ונעשה מלאכתנו</span> — Solch Gerät erhält als Unterlage des Flußleidenden nicht den schweren Grad der Unreinheit, sondern nur durch seine Berührung den leichteren Grad <span dir=\"rtl\">ולד הטומאה</span>. Durch einen Toten wird es aber unrein schweren Grades. (Nid. 49a Raschi).</i>.",
"Wer geeignet ist, bei Lebensstrafsachen Richter zu sein<sup class=\"footnote-marker\">15</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Sanh. IV, 2.</i>, ist geeignet, bei Geldstrafsachen zu richten<sup class=\"footnote-marker\">16</sup><i class=\"footnote\"> Z. B. ein Bastard aus einer bei Todesstrafe verbotenen Ehe; vgl. Jebam. IV, 13. Er darf bei Geldprozessen Richter sein, aber nicht bei Lebensstrafprozessen. Betreffs des Proselyten s. Sanh. 36 u. Tos. s. v. <span dir=\"rtl\">חדא</span> und Raschi zu Jeb. 102a s. v. <span dir=\"rtl\">גר</span> Maim. <span dir=\"rtl\">הל׳ סנה׳ פ׳׳ב ט׳</span>.</i>. Mancher ist geeignet, bei Geldstrafsachen zu richten, aber nicht geeignet, bei Lebensstrafsachen Richter zu sein. Wer fähig zum Richten ist, ist auch fähig, Zeuge zu sein. Mancher ist aber fähig, Zeuge zu sein, aber nicht fähig, Richter zu sein<sup class=\"footnote-marker\">17</sup><i class=\"footnote\"> Auch ein Einäugiger, der nach R. Meirs Ansicht nicht Richter, aber Zeuge sein kann. Aber nach Ansicht der Weisen darf ein Einäugiger in Geldsachen Richter sein. Vgl. Maim. <span dir=\"rtl\">הל׳ סנהדרין פ''ב ה''ט</span>. S. a. Tos. Nid. 50 a s. v. <span dir=\"rtl\">ור׳ מאיר</span>.</i>.",
"Was zu den Zehnten pflichtig<sup class=\"footnote-marker\">18</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Maasrot I, 1. Die Zehnten sind der erste Zehnte, der zweite und der Armenzehnte; die a. a. O. aufgezählten Bedingungen gelten auch für die Verpflichtung. die Priesterhebe abzuscheiden.</i> ist, nimmt Speiseunreinheit<sup class=\"footnote-marker\">19</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Vorbemerkung zu Kelim § 17.</i> an. Manches nimmt Speiseunreinheit an, ist aber nicht zu den Zehnten pflichtig<sup class=\"footnote-marker\">20</sup><i class=\"footnote\"> Z. B. Fleisch, Fische, Eier.</i>.",
"Was zur Pea pflichtig ist<sup class=\"footnote-marker\">21</sup><i class=\"footnote\"> D. h. die Fruchtarten, die nicht ganz abgeerntet werden dürfen, da von ihnen ein Rest an der Ecke <span dir=\"rtl\">פאה</span> für die Armen gelassen werden muss (Lev.19, 9); vgl. Pea I, 4.</i>, ist zu den Zehnten pflichtig. Manches ist zu Zehnten pflichtig, aber nicht zur Pea pflichtig<sup class=\"footnote-marker\">22</sup><i class=\"footnote\"> Früchte, wie Feigen, die nicht gleichzeitig abgeerntet werden, oder solche Krautarten, die man nicht aufhebt. Sie sind der Zehntenpflicht unterworfen, aber nicht der Eckenpflicht; vgl. Maasrot und Pea a. a. O.</i>.",
"Was zum Erstling der Schur verpflichtet<sup class=\"footnote-marker\">23</sup><i class=\"footnote\"> Schafe, deren erste Schur dem Priester gegeben werden muss (Deut. 18, 4);vgl. Chul. XI, 1.</i> ist, ist auch zu den (Priester)abgaben<sup class=\"footnote-marker\">24</sup><i class=\"footnote\"> Dass von ihm der rechte Vorderfuß, der Kinnbacken — mit der Zunge — und der Magen dem Priester gegeben wird (Deut. 18, 3).</i> verpflichtet. Manches ist zu den Abgaben verpflichtet und nicht zum Erstling der Schur verpflichtet<sup class=\"footnote-marker\">25</sup><i class=\"footnote\"> Ziegen und Rinder, von denen der Priester die gen. Abgaben erhält, aber nichts von ihren Haaren.</i>.",
"Bei allem, bei dem die Pflicht des Wegschaffens angeht<sup class=\"footnote-marker\">26</sup><i class=\"footnote\"> Die Pflicht, die im Erlassjahre von selbst gewachsenen Baumfrüchte und von selbst gewachsenen Gemüsearten aus dem Hause zu schaffen, sobald von ihrer Art sich auf dem Felde nichts mehr findet (Nid. 51b und Pes. 52b, s. d. Raschi und Tos.).</i>, geht auch die Heiligkeit (der Früchte) des siebten Jahres<sup class=\"footnote-marker\">27</sup><i class=\"footnote\"> Das Verbot, mit den Früchten Handel zu treiben oder sie minderwertig zu benutzen (vgl. Maim. <span dir=\"rtl\">הל שמטה ויובל פ״ה</span>).</i> an. Bei manchen geht die Heiligkeit des siebten Jahres an, aber nicht die Pflicht des Wegschaffens<sup class=\"footnote-marker\">28</sup><i class=\"footnote\"> Solche von selbst gewachsenen Gemüsearten, die im Winter und Sommer sich auf dem Felde finden. Für sie geht die Heiligkeit der Früchte des Erlassjahres an, ohne dass sie der Pflicht des Wegschaffens unterliegen; Nid. 51b, s. aber Schebiit VII, 7 und <span dir=\"rtl\">תוי״ט</span> z. St.</i>.",
"Alles, was Schuppen hat, hat Flossen<sup class=\"footnote-marker\">29</sup><i class=\"footnote\"> Ist also ein erlaubter Fisch (Levit. 11, 9) selbst wenn man die Flossen nicht sieht. Entweder würden sie noch wachsen, oder sie sind abgefallen. (Chul. 66a/b).</i>. Manches hat Flossen, aber keine Schuppen<sup class=\"footnote-marker\">30</sup><i class=\"footnote\"> Ist also ein verbotener Fisch.</i>. Alles, was Hörner hat, hat gespaltene Klauen<sup class=\"footnote-marker\">31</sup><i class=\"footnote\"> Findet man ein unbekanntes Tier mit Hörnern, dem die Füße fehlen, darf man annehmen, dass es gespaltene Klauen hatte, also erlaubt ist. — <span dir=\"rtl\">טלפים</span> bedeutet: gespaltene Klauen (Raschi zu Nid. 51b). — Nach Raschi zu Chul. 59b und Tos. 59a/b s. v. <span dir=\"rtl\">אלו</span> bezieht sich unsere Mischna auf die Bestimmungen des Wildes, dessen Fett im Gegensatz zu dem der Haustiere erlaubt ist. <span dir=\"rtl\">קרנים</span> sind dann die besonders geformten Hörner des Wildes (Chul. 59b) <span dir=\"rtl\">טלפים</span> seine besonders geformten Klauen. S. a. <span dir=\"rtl\">תוי׳׳ט</span> und <span dir=\"rtl\">מלאכת שלמה</span>.</i>. Manches hat gespaltene Klauen, aber keine Hörner<sup class=\"footnote-marker\">32</sup><i class=\"footnote\"> Das Schwein. Die gespaltenen Klauen sind kein Beweis für Hörner (Raschi zu Nid. 51b). Nach Raschi und Tos. zu Chul. 59 sind die besonderen wildartigen Klauen kein Beweis für wildartige Hörner. S. a. die vorige Anm.</i>.",
"Alles, was nach seinem (Genuss) den Segenspruch verlangt<sup class=\"footnote-marker\">33</sup><i class=\"footnote\"> Z. B. Speisen, von denen man zumindest soviel wie eine Olive gegessen hat.</i>, verlangt vorher den Segenspruch<sup class=\"footnote-marker\">34</sup><i class=\"footnote\"> Vor und nach ihrem Genuss ist ein Segenspruch zu sprechen.</i>. Manches verlangt vorher den Segenspruch, verlangt ihn nicht nachher<sup class=\"footnote-marker\">35</sup><i class=\"footnote\"> Z. B. Wohlgerüche und die meisten Gebote wie Zizit, Schofar, Sukka.</i>.",
"Eine junge Frau, die zwei Haare<sup class=\"footnote-marker\">36</sup><i class=\"footnote\"> Pubertätshaare an den Genitalien, und die volle 12 Jahre alt ist. S. Maim. <span dir=\"rtl\">הל׳ אישית פ''ב ה''א</span>.</i> hervorbrachte, ist zu allen Geboten verpflichtet, die in der Tora genannt sind. Sie kann den Chalizaakt vollziehen, oder es kann an ihr die Schwagerehe vollzogen werden<sup class=\"footnote-marker\">37</sup><i class=\"footnote\"> Da sie als vollkommene Erwachsene gilt. — Die besondere Hervorhebung ihrer Fähigkeit soll nur die Ansicht ausschließen, die den Chalizaakt auch von einer nicht erwachsenen Frau für gültig erklärt.</i>. Ebenso ist ein Knabe, der zwei Haare<sup class=\"footnote-marker\">38</sup><i class=\"footnote\"> Die Pubertätshaare, und der volle 13 Jahre alt ist. Maim. <span dir=\"rtl\">הל׳ אישות פ''ב ה''י</span> und <span dir=\"rtl\">הל׳ ממרים פ׳׳ז ה״ה</span>.</i> hat, zu allen Geboten verpflichtet, die in der Tora genannt sind. Er kann ungehorsamer und widerspenstiger Sohn werden<sup class=\"footnote-marker\">39</sup><i class=\"footnote\"> Die Bestimmungen des ungehorsamen und widerspenstigen Sohnes (Deut. 21, 18ff.) können bei ihm angewandt werden. S. a. Sanh. VIII.</i>, nachdem er zwei Haare hevorbrachte<sup class=\"footnote-marker\">39</sup><i class=\"footnote\"> Die Bestimmungen des ungehorsamen und widerspenstigen Sohnes (Deut. 21, 18ff.) können bei ihm angewandt werden. S. a. Sanh. VIII.</i>, bis der Bart<sup class=\"footnote-marker\">40</sup><i class=\"footnote\"> Das Haar an den Genitalien. Die angegebene Zeitspanne kann höchstens 3 Monate umfassen. Ist das Haar schon vorher herumgewachsen, so gelten die Bestimmungen nicht mehr. (Sanh. 69a.)</i> herangewachsen ist. Der untere, aber nicht der obere; die Weisen haben hier nur in einer dezenten Ausdrucksweise gesprochen<sup class=\"footnote-marker\">41</sup><i class=\"footnote\"> Mit dem Worte <span dir=\"rtl\">התחתון</span> beginnt wohl die redaktionelle Bemerkung zur Erklärung des ungewöhnlichen Ausdruckes <span dir=\"rtl\">זקן</span> für das Haar an den Genitalien Zum Wort <span dir=\"rtl\">אלא</span> ist sinngemäß etwa ein Satz wie <span dir=\"rtl\">ולא אמרו זקן</span> zu ergänzen.</i>. Eine junge Frau, die zwei Haare hervorbrachte<sup class=\"footnote-marker\">36</sup><i class=\"footnote\"> Pubertätshaare an den Genitalien, und die volle 12 Jahre alt ist. S. Maim. <span dir=\"rtl\">הל׳ אישית פ''ב ה''א</span>.</i>, kann sich nicht weigern<sup class=\"footnote-marker\">42</sup><i class=\"footnote\"> Wenn eine unmündige Waise von ihrer Mutter oder ihrem Bruder mit ihrem Einverständnis verheiratet war, gilt die Ehe nur nach rabbinischer Vorschrift md kann durch Weigerung der jungen Frau (<span dir=\"rtl\">מיאון</span>) gelöst werden. Vgl. Jeb. XIII, 1, 2. Dasselbe gilt auch für eine „Waise bei Lebzeiten des Vaters“ <span dir=\"rtl\">יתומה בחיי אביה</span>, d. i. eine Unmündige, die von ihrem Vater verheiratet war, dann von diesem Manne geschieden oder verwitwet war und darauf, noch immer als Unmündige sich wieder verheiratet hatte; vgl. Kid. 44b und Raschi das. — Solche Weigerung genügt aber nur, bis nach vollendetem 12. Jahre die Pubertätshaare gewachsen sind; später ist ein richtiger Scheidungsbrief nötig. a. Maim. <span dir=\"rtl\">הל׳ גירושין פי''א ה״ד</span>.</i>. R. Jehuda sagte: bis das Dunkele die Oberhand gewinnt<sup class=\"footnote-marker\">42a</sup><i class=\"footnote\"> Über die helle Haut. Chul. 26b heißt es <span dir=\"rtl\">עד שירבה השחור על הלבן</span>, Nid. 52a wird erklärt, die beiden Haare müssen — nach R. Jehuda — so lang sein, dass sie die helle Haut verdunkelt.</i>.",
"Die zwei Haare, die bei der Kuh<sup class=\"footnote-marker\">43</sup><i class=\"footnote\"> Der roten Kuh; Para II, 5.</i>, bei den Aussatzplagen<sup class=\"footnote-marker\">44</sup><i class=\"footnote\"> Negaim IV, bes. Mischna 4. Nur 2 Haare verunreinigen s. <span dir=\"rtl\">תוי</span> zu IV, 1 s. v. <span dir=\"rtl\">ומטמא</span>.</i> und überall<sup class=\"footnote-marker\">45</sup><i class=\"footnote\"> Z. B. als Zeichen der Pubertät, s. a. <span dir=\"rtl\">מ״׳א</span>.</i> erwähnt sind, (sind so lang), dass man ihre Spitzen bis zu ihrer Wurzel beugen kann. Das sind die Worte R. Ismaels. R. Elieser sagte: dass man sie mit dem Nagel abreißen<sup class=\"footnote-marker\">46</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">קרץ</span> abreißen, abschneiden; vgl. Pea VII, 4; Joma III, 1; Kelim 15, 2; Negaim IV, 4. S. a. Mikw. VIII, 5, wo es „zusammendrücken“ heißt; danach hier: festhalten.</i> kann. R. Akiba sagt: dass sie mit der Scheere weggenommen werden können<sup class=\"footnote-marker\">47</sup><i class=\"footnote\"> Das größte Maß ist die Länge, dass man die Spitzen bis zu ihrer Wurzel biegen kann, das kleinste, dass man die Haare nur mit der Scheere abnehmen kann. Vgl. Maim. Kommentar 1 und 2 <span dir=\"rtl\">הל אישות פ''ב הל׳ ט״ז</span>.</i>.",
"Wenn sie einen Flecken sieht<sup class=\"footnote-marker\">48</sup><i class=\"footnote\"> Wenn eine Frau einen Blutflecken findet. S. weiter Abschnitt VIII.</i>, so ist sie mit ihrer Rechnung aus der Ordnung gekommen<sup class=\"footnote-marker\">49</sup><i class=\"footnote\"> Wörtlich: ist sie verdorben. Sie weiß nicht, wann der Blutfleck kam. Hält sie in den zur Menstruation geeigneten Tagen (vgl. Einleitung), so kann sie nicht wissen, von welchem Tage an sie den Beginn der Menstruationswoche <span dir=\"rtl\">ימי נדה</span> und dann die 11 Tage der außergewöhnlichen Blutung <span dir=\"rtl\">ימי זיבה</span> zu rechnen hat. Wenn sie daher später nach dem Finden des Fleckes eine Blutung hat, muss sie im Zweifel sein, ob sie Nidda oder Saba ist. — Nach Maimonides entsteht durch einen Fleck, der in den zur Menstruation geeigneten Tagen gefunden wird, nur der Zweifel, welcher Tag als Beginn der Periode zu betrachten ist.</i>, und sie muss wegen des Blutflusses fürchten<sup class=\"footnote-marker\">50</sup><i class=\"footnote\"> Wenn sie bereits am dritten oder einem späteren der 11 zur außergewöhnlichen Blutung geeigneten Tage hält, und der Fleck hat die dreifache Größe einer Bohnengraupe (vgl. Negaim VI, 1 und Anm.), so muss sie befürchten, dass an den beiden vorangehenden Tagen und am heutigen je ein bohnengraupengroßer Fleck kam. Sie muss sich also zweifelshalber als Blutflussleidende betrachten.</i>. Das sind die Worte R. Meirs. Die Weisen<sup class=\"footnote-marker\">51</sup><i class=\"footnote\"> Sie vertreten die Ansicht des R. Chanina ben Antigonos. (Nid. 52b.)</i> sagen: Bei Flecken geht keine (Befürchtung) wegen des Blutflusses<sup class=\"footnote-marker\">52</sup><i class=\"footnote\"> Auch nach R. Chanina ben Antigonos ist Befürchtung wegen Blutflusses zu hegen, wenn die Frau an jedem der drei Tage ein anderes sauberes Hemd anzog und an jedem einen bohnengraupengroßen Blutfleck findet, oder wenn sie an den beiden vorangehenden Tagen Blutungen hatte und am dritten einen bohnengraupengroßen Fleck findet. (Nid. 52b.)</i> an.",
"Wenn eine Frau am elften Tage in der Abenddämmerung<sup class=\"footnote-marker\">53</sup><i class=\"footnote\"> Man konnte nicht sicher feststellen, ob es noch Tag war. Es ist also zu zweifeln, ob zur Zeit der Blutung noch der 11. Tag der zur außergewöhnlichen Blutung geeigneten Tage oder bereits der erste der zur Menstruation geeigneten war.</i> (Blut) sieht, so ist das (möglicherweise) Beginn der Menstruation und — (wie) am Ende der Menstruationswoche (zugleich) Beginn des Blutflusses — (so zugleich) Ende des Blutflusses<sup class=\"footnote-marker\">54</sup><i class=\"footnote\"> Bei der Übersetzung sind die Worte <span dir=\"rtl\">וסוף נדה תחלת זיבה</span> als Parenthese gefasst entsprechend der Erklärung R. Chisda’s (Nid. 53b)."
],
[
"Das Blut der Menstruierenden<sup class=\"footnote-marker\">1</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. zu unserer Mischna Kelim I, 3.</i> und das Fleisch des Toten verunreinigen in feuchtem und verunreinigen in trockenem Zustände. Aber der Samenfluss<sup class=\"footnote-marker\">2</sup><i class=\"footnote\"> Des Flußleidenden.</i>, der Schleim<sup class=\"footnote-marker\">3</sup><i class=\"footnote\"> Nasenschleim oder der beim Husten ausgeworfene Schleim.</i> )<sup class=\"footnote-marker\">2</sup><i class=\"footnote\"> Des Flußleidenden.</i> und der Speichel<sup class=\"footnote-marker\">2</sup><i class=\"footnote\"> Des Flußleidenden.</i>, das (tote) Kriechtier, das Aas<sup class=\"footnote-marker\">4</sup><i class=\"footnote\"> Von Vieh und Wild.</i>, der männliche Samen verunreinigen in feuchtem, verunreinigen aber nicht in trockenem Zustände. Wenn man sie aber aufweichen kann und sie in ihren früheren Zustand zurückkehren können, verunreinigen sie in feuchtem und verunreinigen sie in trockenem Zustande. Wie lange kann ihr Aufweichen dauern<sup class=\"footnote-marker\">5</sup><i class=\"footnote\"> Da sie so auch im jetzigen trockenen Zustand verunreinigen. — Nach Ansicht von Rabed zu <span dir=\"rtl\">הל׳ משכב ומושב פ״ב ה״א</span> bezieht sich die Zeitangabe nur auf Kriechtier und Aas.</i> ? Im lauwarmen Wasser 24 Stunden. R. Jose sagt: Das vertrocknete Fleisch eines Toten, das nicht durch Einweichen in seinen früheren Zustand zurückversetzt werden kann, ist rein<sup class=\"footnote-marker\">6</sup><i class=\"footnote\"> Es verunreinigt nicht in Olivengröße; doch verunreinigt es wie Gruftstaub <span dir=\"rtl\">רקה</span> in einer Menge wie einen Löffel voll (<span dir=\"rtl\">מלא תרווד</span>; d. i. zwei Hände voll). Vgl. hierzu Ohalot II, 2 und Anm. das.</i>.",
"Das (tote) Kriechtier, das auf der Zugangsstraße gefunden wird, verunreinigt rückwirkend<sup class=\"footnote-marker\">7</sup><i class=\"footnote\"> Alle reinen Gegenstände, die mit ihm in Berührung gekommen sein können. — Bezüglich der zweifelhaften Verunreinigung wird die Zugangsstraße wie der Bezirk eines Einzelnen betrachtet, so dass die erschwerende Möglichkeit angenommen wird. S. a. Toharot III, 6 und VI, 4.</i>, bis man sagen kann: „Ich habe diese Straße untersucht, es war kein Kriechtier da“, oder bis zurzeit des Ausfegens<sup class=\"footnote-marker\">8</sup><i class=\"footnote\"> Da beim Ausfegen die Straße abgesucht wurde. Das Tier wäre also gefunden, hätte es damals schon in der Straße gelegen. Vgl. Nid. 56b <span dir=\"rtl\">חזקתו בדוק</span> s. a. <span dir=\"rtl\">תוי״ט</span> z. St.</i>. Ebenso verunreinigt auch ein Blutfleck, der auf einem Hemd gefunden wird, rückwirkend<sup class=\"footnote-marker\">8a</sup><i class=\"footnote\"> Alles Reine, mit dem die Frau sich beschäftigte.</i>, bis man sagen kann: „ich habe das Hemd untersucht, es war kein Fleck daran“, oder bis zur Zeit des Waschens<sup class=\"footnote-marker\">9</sup><i class=\"footnote\"> Da beim Waschen das Hemd untersucht wurde, so dass ein etwaiger Fleck sicher gefunden wäre; der jetzt Vorgefundene ist also scher erst nachher gekommen. Vgl. Nid. 56b.</i>. Es<sup class=\"footnote-marker\">10</sup><i class=\"footnote\"> Kriechtier oder Fleck. Dass in der vorigen Mischna gesagt wurde, das Kriechtier verunreinige im trockenen Zustande nicht, sprach von solchem Grade der Vertrockenheit, dass das Tier sich auch in lauwarmem Wasser im Laufe von 24 Stunden nicht aufweicht <span dir=\"rtl\">מ׳׳א</span>.</i> verunreinigt feucht wie trocken, R. Simon sagt: Das Trockene verunreinigt rückwirkend, das Feuchte nur bis zu der Zeit, von der an es noch hätte feucht sein können<sup class=\"footnote-marker\">11</sup><i class=\"footnote\"> Das Wort <span dir=\"rtl\">להזור</span> verlangt eigentlich die Übersetzung: bis es wieder feucht sein kann. Das gäbe aber keinen Sinn. Der Ausdruck ist hier eine Angleichung an den Ausdruck <span dir=\"rtl\">לחזור לכמות שהן</span> in der vorigen Mischna. S. <span dir=\"rtl\">תוים</span> — R. Simon streitet nur hinsichtlich des noch feuchten Kriechtieres. Aber der feuchte Fleck verunreinigt rückwirkend bis zur Zeit des Waschens. Wenn er auch inzwischen längst eingetrocknet war, so kann er doch später wieder feucht geworden sein. (Nid. 56b).</i>,",
"Alle Flecke, die von Rekem<sup class=\"footnote-marker\">12</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">רקם</span> s. a. Git. I, 1, wo <span dir=\"rtl\">רקם</span> als Grenzstadt angegeben wird. Vgl. Neubauer, Geogr. des Talmud, S. 20, Klein <span dir=\"rtl\">ארץ ישר׳</span> S. 83. Es ist wohl <span dir=\"rtl\">רקם דחגרא</span> Petra (s. a. Gesenius-Buhl s. v. <span dir=\"rtl\">רקם</span>) Vielleicht wurde die edomitische Bevölkerung unter Hyrkan zum Judentum gezwungen, blieb ihm aber nicht treu.</i> kommen, sind rein<sup class=\"footnote-marker\">13</sup><i class=\"footnote\"> Die Bewohner Rekems sind Nichtjuden. Die Weisen haben die Blutflecke von Nichtjüdinnen nicht für unrein erklärt. S. a. oben IV, 3.</i>, R. Jehude erklärt sie für unrein, weil sie<sup class=\"footnote-marker\">14</sup><i class=\"footnote\"> Die Bewohner Rekems sind eigentlich Proselyten.</i> Proselyten sind und sich irren<sup class=\"footnote-marker\">15</sup><i class=\"footnote\"> Sie haben aber das Toragesetz aufgegeben und leben wie Nichtjuden, sie müssen aber als — wenn auch sündige — Juden betrachtet werden. So erklärt Raschi zu Jeb. 15a. Hier z. St. erklärt Raschi: Sie verwahren nicht ihre blutbefleckten Kleider, also <span dir=\"rtl\">טועין</span> im Sinne von: wissen sich nicht zu benehmen. — S. a. <span dir=\"rtl\">מ''א</span>.</i>. Die aus einem Bezirk von Nichtjuden kommen, sind rein<sup class=\"footnote-marker\">16</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Anm. 13.</i>. Von Israeliten und Kutäern<sup class=\"footnote-marker\">17</sup><i class=\"footnote\"> Nid. 56b wird ausgeführt, dass im Text der Mischna eine Lücke ist. Die Mischna muss lauten: <span dir=\"rtl\">מבין ישראל ומבין הכותים טמאין הנמצאין בערי ישראל טהורין הנמצאין בערי כותים ר' מאיר מטמא וחכמים מטהרין שלא נחשדו על כתמיהן</span>. Der Talmud erklärt selbst den rekonstruierten Text: (Die Blutflecke), die von Israeliten und von Kutäern kommen, sind unrein; denn die Kutäer sind wahre Proselyten. (Sie sind also hinsichtlich des Menstruationsblutes wie Juden zu behandeln; vgl. Abschn. IV, Anm. 1.) — (Die Flecke), die in den israelitischen Städten (an allgemein zugänglichen Stellen; s. a. <span dir=\"rtl\">מ״א</span>) gefunden werden, sind rein; denn (die Israeliten) wurden hinsichtlich ihrer Flecken nicht verdächtigt, dass sie die mit Menstruationsblut befleckten Kleidungsstücke herumliegen lassen und verwahren sie. Also ist nicht zu fürchten, dass die Flecken von Menstrualblut stammen. Die in den Städten der Kutäer gefundenen (Flecke) erklärt R. Meir für unrein; denn (die Kutäer) wurden hinsichtlich ihrer Flecke verdächtigt. (Es ist also zu fürchten, dass die Kleider mit Menstrualblut befleckt sind). Die Weisen erklären (die Flecke) für rein; denn (die Kutäer) wurden hinsichtlich ihrer Flecke nicht verdächtigt. (Also ist auch hier nicht zu fürchten, dass die Flecken von Menstrualblut stammen) — <span dir=\"rtl\">א״ר</span> erklärt einfach: Die Flecke, die in einer von Israeliten und Kutäern bewohnten Stadt gefunden werden, sind nach R. Meir unrein, weil sie von Kutäerinnen stammen können, die ihre befleckten Kleider nicht verwahren.</i>, erklärt R. Meir für unrein, die Weisen für rein, weil sie hinsichtlich ihrer Flecke nicht verdächtigt wurden,",
"Alle Flecke, die irgendwo<sup class=\"footnote-marker\">18</sup><i class=\"footnote\"> In israelitischen, bezw. kutäischen Wohnorten; vgl. die vorige Anm.</i> gefunden werden, sind rein, außer denen, die in den Zimmern gefunden werden<sup class=\"footnote-marker\">19</sup><i class=\"footnote\"> Denn hier wurden sie vielleicht verwahrt.</i> und in der Umgebung des Hauses der Unreinen<sup class=\"footnote-marker\">20</sup><i class=\"footnote\"> Ein Zimmer, in dem sich die Frauen während der Menstruationszeit aufhalten. (Raschi.)</i>. Das Haus der Unreinen, der Kutäer, verunreinigt<sup class=\"footnote-marker\">21</sup><i class=\"footnote\"> Maim. ed. Dérenb. hat richtig <span dir=\"rtl\">מטמא</span>. Die gew. Ausgaben der Mischna, auch die dem Talmud beigedruckte, haben <span dir=\"rtl\">מטמאין</span>.</i> durch das Zelt<sup class=\"footnote-marker\">22</sup><i class=\"footnote\"> Durch Zeltunreinheit. Vgl. Vorbemerk, zu Kelim § 27.</i>, weil sie dort die Fehlgeburten begraben. R. Jehuda sagte: sie begraben<sup class=\"footnote-marker\">23</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">לא היו קוברים</span>, wohl nur ungenau statt <span dir=\"rtl\">אינם קוברים</span>. Die Kutäer meinten, das Gebot, Tote zu beerdigen, beziehe sich nicht auf Fehlgeburten.</i> sie nicht, sondern sie werfen sie weg und ein Tier schleppt sie weg.",
"Sie sind beglaubt<sup class=\"footnote-marker\">24</sup><i class=\"footnote\"> Die Kutäer beobachteten in der Regel nur die in der schriftlichen Lehre ausdrücklich angeführten Gebote. Hierzu gehören im Allgemeinen die meisten Gesetze über Totenunreinheit und über das Erstgeborenenopfer. Aber auch hinsichtlich solcher Gesetze sind die Kutäer nur beglaubt, wenn wir sehen, dass sie sich selbst nach ihrer Aussage richten. Sonst ist zu fürchten, dass sie den Fragesteller irreführen, da sie das Gebot: „Vor einen Blinden sollst du keinen Anstoß legen (Lev. 19, 14)“ nur wörtlich auffassen und es nicht für unrecht halten, jemanden durch falsche Auskunft zu einer Sünde zu veranlassen.</i> zu sagen: wir haben dort die Fehlgeburten begraben<sup class=\"footnote-marker\">25</sup><i class=\"footnote\"> Vielleicht dient ihre Aussage dazu, um Hebe zu verbrennen, die sich über der betreffenden Stelle befanden. Dies träfe nur zu, wenn die Kutäer selbst Hebe verbrennen, die an dieser Stelle waren; s. die vorige Anm. — Möglicherweise ist dieser Fall nur wegen des nächsten angeführt. Vgl. <span dir=\"rtl\">ערוך לנר</span> z. St. und <span dir=\"rtl\">תום אנשי שם</span>.</i> oder haben sie nicht begraben<sup class=\"footnote-marker\">26</sup><i class=\"footnote\"> So dass die Stelle durch einen Toten nicht verunreinigt ist. Der betreffende Kutäer, der die Auskunft gab, war selbst Priester und aß an dieser Stelle. S. a. Anm. 24.</i>. Sie sind beglaubt<sup class=\"footnote-marker\">24</sup><i class=\"footnote\"> Die Kutäer beobachteten in der Regel nur die in der schriftlichen Lehre ausdrücklich angeführten Gebote. Hierzu gehören im Allgemeinen die meisten Gesetze über Totenunreinheit und über das Erstgeborenenopfer. Aber auch hinsichtlich solcher Gesetze sind die Kutäer nur beglaubt, wenn wir sehen, dass sie sich selbst nach ihrer Aussage richten. Sonst ist zu fürchten, dass sie den Fragesteller irreführen, da sie das Gebot: „Vor einen Blinden sollst du keinen Anstoß legen (Lev. 19, 14)“ nur wörtlich auffassen und es nicht für unrecht halten, jemanden durch falsche Auskunft zu einer Sünde zu veranlassen.</i>, auf das Tier zu sagen, ob es bereits ein Erstgeborenes geworfen hat<sup class=\"footnote-marker\">27</sup><i class=\"footnote\"> So dass das nächstgeborene Tier nicht den Heiligkeitsvorschriften des Erstgeborenen unterliegt.</i>, oder ob es nicht geworfen hat<sup class=\"footnote-marker\">28</sup><i class=\"footnote\"> So dass das jetzt geborene Tier als Erstgeborenes zu betrachten ist.</i>. Sie sind beglaubt hinsichtlich der Kennzeichnung von Gräbern<sup class=\"footnote-marker\">29</sup><i class=\"footnote\"> Dass man sich darauf verlassen kann, dass an den nicht bezeichneten Stellen Priesterhebe stehen darf. Die Pflicht, Gräber zu bezeichnen, steht zwar nicht in Tora, aber in Ezechiel 39, 15.</i>, aber sie sind nicht beglaubt hinsichtlich der hervorstehenden Zweige<sup class=\"footnote-marker\">30</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Ohalot VIII, 2. Selbst wenn sicher unter einem der Zweige oder der Steine ein Grab ist, es aber unbekannt ist, unter welchem, und der kutäische Priester unter einem derselben Hebe isst. In solchen Zweifelsfällen sind die Kutäer nicht vorsichtig.</i> und herausragenden Steine<sup class=\"footnote-marker\">30</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Ohalot VIII, 2. Selbst wenn sicher unter einem der Zweige oder der Steine ein Grab ist, es aber unbekannt ist, unter welchem, und der kutäische Priester unter einem derselben Hebe isst. In solchen Zweifelsfällen sind die Kutäer nicht vorsichtig.</i> und hinsichtlich eines Grabfeldes<sup class=\"footnote-marker\">31</sup><i class=\"footnote\"> Vgl, Ohalot II, 3 und Anm. 33; XVII und bes. XVIII, 2—4, wo drei Arten von Knochenfeldern aufgezählt werden; s. d. auch Anm. 44. Die Aussagen der Kutäer sind nicht glaubwürdig hinsichtlich des Vorhandenseins oder Ausdehnung eines Knochenfeldes. Die Bestimmungen über das Knochenfeld sind nur rabbinischer Natur. Vgl. Maim., Komment, zu Ohal. XVII, 1; <span dir=\"rtl\">הל׳ טומאת מת כ׳״ט הל׳ י״ב</span>; Raschi Pes. 92 b; Tos. s. v. <span dir=\"rtl\">אמר</span>.</i>. Das ist die Regel: für eine Sache, hinsichtlich deren sie verdächtig sind, sind sie nicht glaubwürdig<sup class=\"footnote-marker\">32</sup><i class=\"footnote\"> Z. B. hinsichtlich der Sabbatgrenze oder des Weines der Götzendiener.</i>."
],
[
"Wenn eine Frau einen Fleck<sup class=\"footnote-marker\">1</sup><i class=\"footnote\"> Blutfleck.</i> auf ihrem Körper zur Scham hin<sup class=\"footnote-marker\">2</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">תורפה</span> Schande, Schmach; <span dir=\"rtl\">בית חתורפה</span> für weibliche Scham. S. a. Teruma VIII, 8; Ab. sara. II, 3 und Anm. 20.</i> sieht, so ist sie unrein<sup class=\"footnote-marker\">3</sup><i class=\"footnote\"> Da zu fürchten ist, dass der Fleck von Menstrualblut herrührt.</i>, nicht zur Scham hin, ist sie rein. An<sup class=\"footnote-marker\">4</sup><i class=\"footnote\"> Jetzt wird erklärt, welche Stellen am Körper als „zur Scham hin“ zu betrachten sind.</i> ihrer Ferse<sup class=\"footnote-marker\">5</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">עקב</span> kann hier Ferse oder Fußsohle sein; s. <span dir=\"rtl\">מ׳׳א</span> und <span dir=\"rtl\">א''ר</span> Auf die Ferse kann beim Gehen, auf die Sohle beim Sitzen mit unterschlagenen Beinen Menstrualblut getropft sein.</i> und an der Zehenspitze<sup class=\"footnote-marker\">6</sup><i class=\"footnote\"> Beim Gehen kann Menstrualblut auf die Zehenspitze getropft sein.</i> ist sie unrein. An ihrem Schenkel und an ihrem Fuß auf der Innenseite<sup class=\"footnote-marker\">7</sup><i class=\"footnote\"> Soweit die Schenkel und Füße sich aneinanderpressen lassen.</i> ist sie unrein<sup class=\"footnote-marker\">8</sup><i class=\"footnote\"> Hierhin kann das Menstralblut leicht hinabfließen.</i>; auf der Außenseite ist sie rein; an den Seiten, nach beiden Richtungen<sup class=\"footnote-marker\">9</sup><i class=\"footnote\"> Nach vorn und hinten.</i> hin, ist sie rein. Sah sie auf ihrem Hemde vom Gürtel an nach unten<sup class=\"footnote-marker\">10</sup><i class=\"footnote\"> Auch auf der Außenseite; vgl. Jore Dea 190, 12. — Vom Gürtel an nach unten heißt zur Scham hin.</i>, ist sie unrein; oberhalb des Gürtels, ist sie rein. Sah sie am Hemdsärmel, ist sie unrein, falls er bis zur Scham hin reichte<sup class=\"footnote-marker\">11</sup><i class=\"footnote\"> Sie kann dann mit dem Ärmel bis dorthin gekommen sein.</i>, sonst ist sie rein. Hatte sie es<sup class=\"footnote-marker\">12</sup><i class=\"footnote\"> Das Hemd.</i> ausgezogen und sich nachts damit zugedeckt, so ist sie unrein, wenn sich irgendwo ein Fleck findet, weil es sich verschiebt<sup class=\"footnote-marker\">13</sup><i class=\"footnote\"> Jede Stelle des Hemdes kann an die unteren Körperteile gerührt haben.</i>. Ebenso ist es bei einer Decke<sup class=\"footnote-marker\">14</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">פליום;</span> Mischna zum Talmud und L. haben <span dir=\"rtl\">פוליום</span>; wohl πάλλιον oder pallium; s. Löw bei Krauß s. v. <span dir=\"rtl\">אפיליון</span> also Mantel oder Bettdecke, bei denen es möglich ist, dass nachts jede Stelle an den Unterkörper kommt; s. a. <span dir=\"rtl\">תוי׳׳ט</span>.</i>.",
"Sie kann alles als Ursache<sup class=\"footnote-marker\">15</sup><i class=\"footnote\"> Für den Fleck, um nicht befürchten zu müssen, dass er von Menstrualblut herrührt. — Dass eine Frau überhaupt fürchten muss, ein Fleck sei Menstrualblut, ohne dass sie Blutabgang gespürt hatte, ist nur rabbinische Vorschrift. <span dir=\"rtl\">עד שתרגיש בבשרה</span> Nid. 57 a. Deshalb gilt in sehr vielen Fällen die leichtere Auffassung. S. weiter Mischna 3 und Nid. 59 a.</i> annehmen, was irgendwie anzunehmen ist. Hatte sie ein Vieh, ein Wild, ein Vogel geschlachtet<sup class=\"footnote-marker\">16</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. hierzu Tos. Chul. 2 a s. v. <span dir=\"rtl\">הכל</span>.</i>, hatte sie mit Flecken zu tun gehabt oder neben Menschen gesessen, die damit zu tun hatten, hatte sie eine Wanze getötet, so kann sie das als Ursache annehmen<sup class=\"footnote-marker\">15</sup><i class=\"footnote\"> Für den Fleck, um nicht befürchten zu müssen, dass er von Menstrualblut herrührt. — Dass eine Frau überhaupt fürchten muss, ein Fleck sei Menstrualblut, ohne dass sie Blutabgang gespürt hatte, ist nur rabbinische Vorschrift. <span dir=\"rtl\">עד שתרגיש בבשרה</span> Nid. 57 a. Deshalb gilt in sehr vielen Fällen die leichtere Auffassung. S. weiter Mischna 3 und Nid. 59 a.</i>. Wie weit<sup class=\"footnote-marker\">17</sup><i class=\"footnote\"> Bis zu welcher. Größe des Fleckes, kann sie annehmen, dass er von einer zerdrückten Wanze herrührt?</i> kann sie annehmen? R. Chanina ben Antigonus sagt: bis zu einer Bohnengraupe<sup class=\"footnote-marker\">18</sup><i class=\"footnote\"> Bis zu dieser Größe kann der Fleck als Wanzenblut betrachtet werden. Ist er größer (Nid. 55 b), muss man fürchten, dass er vom Menstrualblut herrührt. — Über die Größe der Bohnengraupe s. Neg. VI, 1 u. Anm.</i> und, obwohl sie sie nicht getötet hat<sup class=\"footnote-marker\">19</sup><i class=\"footnote\"> R. Chanina streitet gegen den nicht genannten ersten Lehrer, in dem er annehmen lässt, der Blutfleck stammt von einer Wanze, obwohl die Frau nicht weiß, dass sie eine Wanze getötet hat.</i>. — Sie kann die Ursache (des Fleckes) auch bei ihrem Sohne oder ihrem Manne annehmen<sup class=\"footnote-marker\">20</sup><i class=\"footnote\"> Wenn sie mit blutigen Gegenständen zu tun oder eine Wunde hatten. S. a. Maim. <span dir=\"rtl\">הל׳ איסורי ביאה פ׳ם הל׳ כ״ד</span> und Jore Dea 190, 19.</i>. Wenn sie<sup class=\"footnote-marker\">21</sup><i class=\"footnote\"> Die Frau selbst.</i> eine Wunde gehabt hatte<sup class=\"footnote-marker\">22</sup><i class=\"footnote\"> Auch wenn die Wunde schon zugeheilt ist; s. die nächste Mischna.</i> und sie kann wieder aufbrechen<sup class=\"footnote-marker\">23</sup><i class=\"footnote\"> Zu <span dir=\"rtl\">גלע</span> s. Prov. 18, 1.</i> und Blut ausfließen, so kann (die Frau) sie als Ursache annehmen.",
"Einst kam eine Frau vor R. Akiba. Sie sagte zu ihm: „Ich habe einen Fleck gesehen“. Er erwiderte ihr: „Vielleicht hattest du eine Wunde an dir“. Sie sagte zu ihm: „Ja, sie ist aber verheilt“. Er erwiderte ihr: „Vielleicht konnte sie aufbrechen und Blut herausfließen lassen“. Sie sagte zu ihm: „Ja“. Darauf erklärte R. Akiba sie für rein. — Als er sah, dass seine Schüler sich anschauten<sup class=\"footnote-marker\">24</sup><i class=\"footnote\"> Verwundert über seine erleichternde Entscheidung.</i>, sagte er zu ihnen: Weshalb<sup class=\"footnote-marker\">25</sup><i class=\"footnote\"> So nach der gewöhnlichen Bedeutung von <span dir=\"rtl\">מה;</span> dann ist vor den <span dir=\"rtl\">שלא אמרה</span> zu ergänzen: (es ist nicht auffällig) denn sie habe nicht gesagt, S. a. Nid, 45 a wo R. Akiba zu seinen Schülern sagt <span dir=\"rtl\">למה הדבר קשה בעיניכם</span>. Vielleicht hat aber <span dir=\"rtl\">מה</span> hier die Bedeutung „nicht“ wie Hi. 31, 1; vgl. Gesenius-Buhl s. v. <span dir=\"rtl\">מה</span> S. a. Bab. k. I, 4 a. E.</i> ist es in euren Augen so schwer verständlich? (Die Weisen) haben doch die Bestimmung<sup class=\"footnote-marker\">26</sup><i class=\"footnote\"> Über den Blutfleck.</i> nicht zum Erschweren, sondern zum Erleichtern gesagt. Es heißt doch: Eine Frau, die ihren Fluss hat — es ist nämlich Blut ihr Fluss an ihrem Fleische — (Lev. 15, 19), Blut<sup class=\"footnote-marker\">27</sup><i class=\"footnote\"> Der Vers spricht nur von Blut, nicht von einem Fleck. S. a. Anm. 15.</i> und nicht ein Fleck.",
"Wenn ein(Untersuchungs)tuch<sup class=\"footnote-marker\">28</sup><i class=\"footnote\"> S. oben I, Anm. 15.</i> unter die Decke<sup class=\"footnote-marker\">29</sup><i class=\"footnote\"> Das Bettlaken, auf dem man liegt; vgl. Kelim XX, 1.</i> gelegt war, und es findet sich auf ihm Blut<sup class=\"footnote-marker\">30</sup><i class=\"footnote\"> Von höchstens Bohnengraupengröße.</i>, so ist es<sup class=\"footnote-marker\">31</sup><i class=\"footnote\"> Eigentlich das Tuch. Gemeint ist die Frau, die sich mit dem Tuch untersucht hat.</i> rein, wenn (der Fleck) rund<sup class=\"footnote-marker\">32</sup><i class=\"footnote\"> Es ist anzunehmen, dass er von einer Wanze herrührt.</i> ist, wenn er länglich ist<sup class=\"footnote-marker\">33</sup><i class=\"footnote\"> Dann ist eher anzunehmen, dass er bei der Untersuchung entstanden ist.</i>, so ist es unrein. Das sind die Worte des R. Elieser ben R. Zadok."
],
[
"Wenn eine Frau ihre Notdurft<sup class=\"footnote-marker\">1</sup><i class=\"footnote\"> Gemeint ist: Urin ließ.</i> verrichtete<sup class=\"footnote-marker\">2</sup><i class=\"footnote\"> Trotz des <span dir=\"rtl\">היא עושה</span> ist mit Rücksicht auf das folgende <span dir=\"rtl\">ראתה</span> mit Imperfekt übersetzt.</i> und dann Blut sah<sup class=\"footnote-marker\">3</sup><i class=\"footnote\"> Im Nachtgeschirr fand.</i>, da sagt R. Meir: Wenn sie stand, ist sie unrein<sup class=\"footnote-marker\">4</sup><i class=\"footnote\"> Da bei der Frau Urin im Stehen nicht leicht ausströmen kann, ist zu befürchten, dass er vor dem Auslaufen an den Uterus kam und das Blut von hier stammt. Da bei nur tröpfelndem Abgang des Urins die gleichzeitige Öffnung des Uterus nicht ganz ausgeschlossen ist. <span dir=\"rtl\">מ״א</span>. S. a. Tos. Nid. 59 b s. v. <span dir=\"rtl\">האשה</span>.</i>; wenn sie saß, ist sie rein<sup class=\"footnote-marker\">5</sup><i class=\"footnote\"> Nid. 59 b wird ausgeführt, dass nach R. Meir die Frau nur dann rein ist, wenn sie am Rande des Geschirrs saß, der Urin ausströmte und das Blut sich mitten im Geschirr fand. Dann ist nicht zu fürchten, dass es am Ende des Urinierens mit tröpfelndem Urin herauskam, da in diesem Falle das Blut am Rande des Geschirres gesunden wäre. Das Blut stammt also von einer wunden Stelle.</i>. R. Jose sagt: In beiden Fällen ist sie rein.",
"Wenn ein Mann und eine Frau ihre Notdurft<sup class=\"footnote-marker\">1</sup><i class=\"footnote\"> Gemeint ist: Urin ließ.</i> in den(selben) Topf verrichteten, und dann findet sich Blut auf dem Wasser<sup class=\"footnote-marker\">6</sup><i class=\"footnote\"> Im Urin.</i>, so erklärt R. Jose (sie) für rein<sup class=\"footnote-marker\">7</sup><i class=\"footnote\"> Die Frau darf levitisch reine Gegenstände berühren. Nach Ansicht R. Jochanans (Nid. 59 b) erklärt in unserem Falle auch R. Meir die Frau für rein, da zu ihren Gunsten noch die Möglichkeit hinzukommt, dass das Blut vom Manne stammt.</i>. Aber R. Simon erklärt (sie) für unrein; denn es ist nicht die Art des Mannes, Blut von sich zu geben, sondern die Annahme der Blutungen ist von der Frau.",
"Hatte sie ihr Hemd einer Nichtjüdin<sup class=\"footnote-marker\">8</sup><i class=\"footnote\"> Gemeint ist eine erwachsene Nichtjüdin, bei der mit Menstruation zu rechnen ist. Für eine Nichtjüdin gelten die Vorschriften der Menstruationsunreinheit nicht; andererseits verunreinigt sie immer nach rabbinischer Vorschrift levitisch reine Gegenstände. Vgl. oben IV, 3.</i> oder einer Menstruierenden<sup class=\"footnote-marker\">9</sup><i class=\"footnote\"> Da sie ohnedies unrein ist, hat der von ihr stammende Flecken keine Bedeutung.</i> verliehen<sup class=\"footnote-marker\">10</sup><i class=\"footnote\"> Und nachher selbst angezogen.</i>, so kann sie bei ihr vermuten<sup class=\"footnote-marker\">11</sup><i class=\"footnote\"> Sie kann annehmen, dass der Flecken von der anderen Frau stammt und nicht von ihr selbst. — Da die Verunreinigung durch einen Blutflecken nur auf rabbinischer Bestimmung beruht, hat man die Erleichterung geschaffen, dass man die Herkunft der Flecken möglichst so erklärt, dass er nicht verunreinigt.</i>. Wenn drei Frauen<sup class=\"footnote-marker\">12</sup><i class=\"footnote\"> Jüdinnen.</i> ein dasselbe Hemd angezogen hatten oder auf demselben Stuhl gesessen hatten, und nun findet sich daran Blut, so sind alle unrein<sup class=\"footnote-marker\">13</sup><i class=\"footnote\"> In diesem Falle ist eine bisher reine Frau sicher unrein geworden. Daher darf keiner annehmen, dass eine der anderen unrein ist, sie selbst aber rein. Da nun keine Frau, ohne bei einer anderen den Schaden anzunehmen, ihn von sich ausschließen kann, muss sie den Schaden bei sich befürchten, obwohl die Unreinheit nur auf rabbinischer Bestimmung beruht. Vgl. hierzu Mikwaot II, 3 und <span dir=\"rtl\">טורי זהב י''ז ול״ו</span> zu Jore Dea 190.</i>. Saßen sie<sup class=\"footnote-marker\">14</sup><i class=\"footnote\"> Auch wenn nur eine Frau dort gesessen hatte; vgl. die Begründung R. Nechemjas Ende der Mischna.</i> auf einem steinernen Stuhl<sup class=\"footnote-marker\">15</sup><i class=\"footnote\"> Der keine Unreinheit annimmt; vgl. Vorb. z. Kelim § 15. Dasselbe gilt von jedem Gegenstand, der nicht verunreinigt werden kann; auch wenn sie auf der Außenseite eines irdenen Gerätes saß, da es von außen her nicht verunreinigt werden kann.</i> oder auf einer Bank<sup class=\"footnote-marker\">16</sup><i class=\"footnote\"> Unter <span dir=\"rtl\">אצטבא</span> ist eine festgebaute Bank verstanden, die nicht als Gerät gilt und deshalb keine Unreinheit annimmt (<span dir=\"rtl\">מ''א</span>). Es gibt aber nicht gebaute Bänke im Bade <span dir=\"rtl\">׳ספסלין שבמרחץ</span> die unrein werden können. Vgl. Kelim. XXII, 10.</i> im Bade, so erklärt R. Nechemja (sie) für rein. R. Nechemja sagte nämlich: Eine Sache, die keine Unreinheit annimmt, nimmt auch keine Flecken an<sup class=\"footnote-marker\">17</sup><i class=\"footnote\"> Die Weisen haben ihre Vorschrift, dass ein Blutflecken verunreinigt, nur auf Flecken beschränkt, die auf Gegenständen gefunden werden, die Unreinheit annehmen.</i>,",
"Hatten drei Frauen in demselben Bette geschlafen<sup class=\"footnote-marker\">18</sup><i class=\"footnote\"> Und hatten so dicht aneinander gelegen, dass der Blutfleck, der unter der einen gefunden wird, auch von den anderen stammen kann.</i> und es findet sich Blut unter einer von ihnen, so sind sie alle unrein. Hatte sich eine von ihnen untersucht<sup class=\"footnote-marker\">19</sup><i class=\"footnote\"> Unmittelbar nachdem der Blutfleck gefunden war.</i> und sich unrein gefunden, so ist sie unrein, aber die beiden (anderen) rein. — Und<sup class=\"footnote-marker\">20</sup><i class=\"footnote\"> Wenn eine Frau in einem Zustande war, dass bei ihr Menstruation nicht anzunehmen war, z. B. in der Schwangerschaft (vgl. oben I, 3 ff.), kann sie annehmen, dass der Fleck von der oder den anderen kommt, bei denen mit Menstruation zu rechnen ist. Nid. 60 b.</i> (zuweilen) können sie beieinander vermuten. Wenn sie<sup class=\"footnote-marker\">21</sup><i class=\"footnote\"> Alle in Betracht kommenden Frauen.</i> aber nicht geeignet waren, (Blut) zu sehen<sup class=\"footnote-marker\">22</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Anm. 20.</i>, betrachten wir sie, als wäre sie geeignet<sup class=\"footnote-marker\">23</sup><i class=\"footnote\"> Und alle sind unrein. Da bei allen gleich schwer Menstruationsblut zu vermuten ist, darf keine den Fleck auf die anderen zurückführen. S. a. Anm. 13.</i>.",
"Hatten drei Frauen in demselben Bett geschlafen<sup class=\"footnote-marker\">24</sup><i class=\"footnote\"> Aber nicht dicht nebeneinander. S. Anm. 18.</i>, und es findet sich Blut unter der in der Mitte liegenden, so sind sie alle unrein<sup class=\"footnote-marker\">25</sup><i class=\"footnote\"> Es ist immerhin möglich, dass auch die beiden anderen an der Stelle des Fleckes gelegen hatten.</i>, unter der nach innen<sup class=\"footnote-marker\">26</sup><i class=\"footnote\"> Der am meisten nach innen, zur Wand hin, liegenden.</i> liegenden, so sind die beiden nach innen liegenden<sup class=\"footnote-marker\">27</sup><i class=\"footnote\"> Die Frau an der Wand und die neben ihr, in der Mitte, liegende.</i> unrein, die nach außen liegende rein<sup class=\"footnote-marker\">28</sup><i class=\"footnote\"> Dass sie einmal an der Stelle des Blutfleckes gelegen hat, ist nicht zu befürchten.</i>. (Fand sich das Blut) unter der nach außen liegenden, so sind die beiden<sup class=\"footnote-marker\">29</sup><i class=\"footnote\"> Die in der Mitte und die zum äußeren Bettrande hin liegenden.</i> nach außen liegenden unrein, die nach innen liegende rein. Da sagte R. Jehuda<sup class=\"footnote-marker\">30</sup><i class=\"footnote\"> In T. und Maim, fehlen die Worte <span dir=\"rtl\">אר״י</span>.</i>: Wann (trifft es zu)<sup class=\"footnote-marker\">31</sup><i class=\"footnote\"> Dass die nach innen liegende Frau rein ist.</i>, wenn sie am Fußende des Bettes hinübergegangen waren<sup class=\"footnote-marker\">32</sup><i class=\"footnote\"> Wenn also die innen liegende nicht über die Stelle des Blutfleckes kam.</i>; wenn sie aber alle drei<sup class=\"footnote-marker\">33</sup><i class=\"footnote\"> In T. fehlt <span dir=\"rtl\">שלשתן</span>.</i> so wie, man gewöhnlich (in das Bett) steigt<sup class=\"footnote-marker\">34</sup><i class=\"footnote\"> D. h. von der Längsseite. Es ist also auch die nach innen liegende Frau über die Stelle des Fleckes hinweg gestiegen. — Ed. Livorno vokalisiert <span dir=\"rtl\">עליה</span> Auch Raschi hat <span dir=\"rtl\">״עלייה</span>. Allerdings verbessert es <span dir=\"rtl\">ב״ח</span> in <span dir=\"rtl\">עליה</span>. — Tur und Schulchan Aruch, Jore Dea 190, 50 lesen <span dir=\"rtl\">עליה</span> und erklären: die nach innen liegenden Frauen sind über sie, die außen liegende, hinweggegangen. Vgl. <span dir=\"rtl\">מלאכת שלמה</span>.</i>, hinüber gegangen waren, so sind sie alle unrein<sup class=\"footnote-marker\">35</sup><i class=\"footnote\"> Auch die am meisten nach innen liegende Frau kann beim Hineingehen ins Bett den Fleck verursacht haben.</i>. Hatte (sich) eine von ihnen untersucht und sich rein gefunden, so ist sie rein und die beiden (anderen) unrein. Hatten sich zwei untersucht und sich rein gefunden, so sind sie rein und die dritte unrein. (Hatten sich) alle drei (untersucht) und sich rein gefunden, so sind sie alle unrein<sup class=\"footnote-marker\">36</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Anm. 25.</i>. Wem gleicht dies? Einem unreinen Schutthaufen<sup class=\"footnote-marker\">37</sup><i class=\"footnote\"> In dem sich ein zumindest olivengroßes Stück Fleisch eines Toten befindet.</i>, der zwischen zwei reine geraten ist<sup class=\"footnote-marker\">37a</sup><i class=\"footnote\"> Und man weiß nicht, welcher der unreine ist.</i> und man hatte einen von ihnen durchsucht und rein gefunden. Dann ist er rein und die zwei (anderen) unrein. (Hatte man) zwei (durchsucht) und rein gefunden, so sind sie rein und der dritte unrein. (Hatte man) alle drei (durchsucht) und rein gefunden, so sind sie alle unrein. Das sind die Worte R. Meirs; denn R. Meir sagte: Jede Sache, die in der Annahme der Unreinheit war, bleibt in der Unreinheit, bis dir bekannt wird, wo die Unreinheit ist. Aber die Weisen sagen: Man durchsucht, bis man zum Felsen kommt oder zur jungfräulichen (Erde)<sup class=\"footnote-marker\">38</sup><i class=\"footnote\"> Boden, der noch nie gepflügt ist. Hat man die Schutthaufen so weit durchsucht, ohne Totenfleisch zu finden, darf man nach Ansicht der Weisen annehmen, dass ein Raubvogel es gefressen hat. — Im Falle der drei Frauen, die sich sämtlich rein fanden, geben aber die Weisen zu, dass sie sich alle drei als unrein betrachten müssen, da der Blutfleck doch von einer von ihnen stammen muss (Maim. u. Bart.) S. a. Anm. 24.</i>.",
"Sieben Reinigungsmittel<sup class=\"footnote-marker\">39</sup><i class=\"footnote\"> Zu diesen Reinigungsmitteln vgl. Krauß, Talmudische Archäologie I, S. 154 f. S. a. Schabb. IX, 5.</i> lässt man über den Fleck hinweggehen<sup class=\"footnote-marker\">40</sup><i class=\"footnote\"> Um festzustellen, ob er ein Blut oder Farbfleck ist (Raschi zu Sanh. 49 b) oder wenigstens als Farbfleck betrachtet werden kann (Tos. Nid. 62a s. v. <span dir=\"rtl\">הטבילו</span>; s. a. Raschi Nid. 62), oder ob er so fest vom Tuche eingesogen ist, dass er nicht mehr als Fleck gilt (Rosch Nid. 62 a s. v. <span dir=\"rtl\">להטבילו</span> a. E.; s. a. R. Tarn in Tos. Sanh. 49 b s. v. <span dir=\"rtl\">מעבירין</span>). — S. weiter Anm. 46. Die Feststellung, ob der Fleck als Blutfleck zu behandeln ist, kommt für die Frau in Betracht, die ihn an ihrem Hemde fand und ihn nicht auf Berührung mit blutigen Gegenständen zurückführen kann. Vgl. Maim. <span dir=\"rtl\">הל איסורי ביאה פ''ט הל ל״ו</span> und Jore Dea 190, 31, wo hervorgehoben wird, dass man sich heute auf die Untersuchung nicht verlassen darf, da wir die einzelnen Reinigungsmittel nicht sicher identifizieren können. Ferner ist die Feststellung des Fleckes notwendig, um zu wissen, ob er das Tuch, auf dem er sich befindet, verunreinigt (vgl. Abschnitt VII, 1). Die Behandlung des Tuches ist das Thema unserer Mischna.</i>: Geschmacklosen Speichel<sup class=\"footnote-marker\">41</sup><i class=\"footnote\"> Wird in den nächsten Mischna erklärt.</i>, Graupenwasser<sup class=\"footnote-marker\">41</sup><i class=\"footnote\"> Wird in den nächsten Mischna erklärt.</i>, Urin<sup class=\"footnote-marker\">41</sup><i class=\"footnote\"> Wird in den nächsten Mischna erklärt.</i>, Natron<sup class=\"footnote-marker\">42</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">נתר</span> ist nach Krauß a. a. O., S. 575 f. Natron, also wohl ein mineralisches Laugensalz (s. a, Kelim II, Anm. 7), <span dir=\"rtl\">בורית</span> ein vegetabilisches.</i>, Borit<sup class=\"footnote-marker\">43</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">קימוניא</span> (Schabb. IX, 5 <span dir=\"rtl\">׳קימוליא</span> so auch in der Einzeichnung des Talmuds Nid. 62 a; Sanh. 49 b), wird im Talmud (Sabb. 90 a und Nid. 62 a) von R. Jehuda <span dir=\"rtl\">שלוף דוץ</span> erklärt. Raschi (Sabb. 90 a und Sanh. 49 b bemerkt, dass er die Bedeutung dieses Ausdruckes nicht kennt. Maim, erklärt: Alkalisalz.</i>, Kimonia<sup class=\"footnote-marker\">44</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">אשלג</span> wird nach Samuel (Nid. 62 a) in Perlenlöchern gefunden. Nach Krauß a. a. O., S. 577 ist es eine Kalipflanze.</i>, Aschlag<sup class=\"footnote-marker\">44</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">אשלג</span> wird nach Samuel (Nid. 62 a) in Perlenlöchern gefunden. Nach Krauß a. a. O., S. 577 ist es eine Kalipflanze.</i>. Hatte man (das Tuch) getaucht<sup class=\"footnote-marker\">45</sup><i class=\"footnote\"> In ein Tauchbad, um es zu reinigen.</i> und es zu reinen Gegenständen benutzt, (und dann) hatte man (die) sieben Reinigungsmittel über (den Fleck) hinweggehen lassen, und er ist nicht weggegangen, so ist er Farbe<sup class=\"footnote-marker\">46</sup><i class=\"footnote\"> Nach Raschi zu Sanh. 49 b ist der Fleck, der trotz Anwendung der sieben Mittel blieb, sicher Farbe und kein Blut. — Tosafot zu Nid. 62 a s. v. <span dir=\"rtl\">הטבילו</span> erklären: Man darf annehmen, dass der Fleck, der trotz Anwendung der sieben Mittel blieb, Farbe ist; denn selbst wenn er ein Blutfleck wäre, muss er nicht von Menstrualblut stammen. Und auch in diesem ungünstigsten Falle kann der vom Stoff eingesogene Fleck nach Toravorschrift nicht mehr verunreinigen. (Vgl. Ohal. III, 2 und Nid. 62 b.) — Nach einer anderen Auffassung (Rosch zu Nid. 62 a s. v. <span dir=\"rtl\">הטבילו</span> a. E.; s. a. Tos. s. v. <span dir=\"rtl\">הטביל</span> a. E.) bedeutet <span dir=\"rtl\">הרי זה צבע</span>: er gilt nur als Farbe, nicht als Blutfleck. Ein Fleck, der vom Tuche so fest eingesogen ist, dass er durch die Behandlung mit den sieben Mitteln nicht entfernt werden kann, gilt nicht mehr als Fleck, sondern ist wie Farbe des Tuches. Selbst wenn er sicher von Menstrualblut stammt, kann er nicht mehr verunreinigen. Dies ist wohl auch die Auffassung des R. Tarn Sanh. 49 b s. <span dir=\"rtl\">מעבירין</span>. — Die etwaige ursprüngliche Verunreinigung des Tuches durch den noch nicht eingesogenen Fleck ist durch das erste Untertauchen behoben. Da sich nun herausgestellt hat, dass inzwischen der Fleck so fest eingesogen war, dass er durch die sieben Mittel nicht entfernt werden konnte, galt er nicht mehr als Fleck, und das Tuch ist seit dem Tauchen rein. — Wenn der Fleck aber durch die sieben Mittel entfernt oder abgeschwächt wurde, so galt er vorher nicht als fest eingesogen und verunreinigte vielleicht das Tuch nach dem Tauchen von neuem. Das Tuch muss daher durch ein zweites Tauchen gereinigt werden.</i>. Die reinen Gegenstände bleiben rein; man braucht nicht unterzutauchen<sup class=\"footnote-marker\">48</sup><i class=\"footnote\"> Zum zweiten Male, damit es von nun an als rein gelten kann.</i>. Ging (der Fleck) weg oder wurde er schwächer, so gilt er als Blutfleck, und die (bisher) reinen Gegenstände sind unrein und man muss (das Tuch) untertauchen<sup class=\"footnote-marker\">48</sup><i class=\"footnote\"> Zum zweiten Male, damit es von nun an als rein gelten kann.</i>.",
"Was ist „geschmackloser Speichel“? Jeder (Speichel des Menschen), der nichts genossen hatte<sup class=\"footnote-marker\">49</sup><i class=\"footnote\"> Wenn man seit Beginn der Nacht nichts gegessen — nach <span dir=\"rtl\">מ״א</span> seit der Abendmahlzeit —, von Mitternacht an geschlafen und nach dem Aufstehen nicht viel gesprochen hatte und noch keine drei Stunden nach dem Aufstehen verstrichen sind: Nid. 63 a, Maim. <span dir=\"rtl\">הל׳ איסורי ביאה פ״ט הל ל''ח</span>.</i>. (Was ist) „Graupenwasser“ ? Zerkaute<sup class=\"footnote-marker\">50</sup><i class=\"footnote\"> Und mit Speichel vermischte.</i> Bohnengraupen, die sich von selbst zerteilt haben<sup class=\"footnote-marker\">51</sup><i class=\"footnote\"> So nach R. Gerschom, zit. im Aruch s. v. <span dir=\"rtl\">חלק</span> III: <span dir=\"rtl\">מלעיסת אותו פול שנתבשל כל כך שמאליו הוא נחלק לשנים והאי נפש כמו מנפשיה מעצמו</span>. Im Namen seines Lehrers erklärt R. G. <span dir=\"rtl\">נפש</span> als Schale und <span dir=\"rtl\">חלוקת נפש</span> „von selbst in seiner Schale zerteilt - Nach dem angebl. Komment, des R. Hai Gaon (das.) ist mit <span dir=\"rtl\">נפש</span> die Kehle gemeint, und <span dir=\"rtl\">חלוקות נפש</span> bezeichnet die zerbissenen Bohnen, die man bereits hinterschlucken will. Ähnlich erklärt er auch nach der Lesart <span dir=\"rtl\">עוקת נפש</span> (die auch Tosefta VIII, 9 hat) <span dir=\"rtl\">עוקת הגרון</span> Hohlraum der Kehle.</i>. (Was ist gemeint mit) Urin? (Solcher), der in Gärung übergegangen ist<sup class=\"footnote-marker\">52</sup><i class=\"footnote\"> Mindestens 3 und höchstens 40 Tage alt ist. Vgl. Sabb. 90a und Tos. s. v. <span dir=\"rtl\">״מי</span>.</i>. Und man muss dreimal mit jedem einzelnen (Reinigungsmittel) reiben<sup class=\"footnote-marker\">53</sup><i class=\"footnote\"> Nid. 63a bleibt unentschieden, ob man dreimal hin und her, also sechsmal über den Fleck reiben muss, oder im Ganzen nur dreimal.</i>. Hat man sie nicht in ihrer Reihenfolge<sup class=\"footnote-marker\">54</sup><i class=\"footnote\"> Wie sie in der vorigen Mischna aufgezählt sind.</i> über (den Fleck) hinweggehen lassen oder die sieben Reinigungsmittel gleichzeitig, so hat man nichts getan<sup class=\"footnote-marker\">55</sup><i class=\"footnote\"> Trotz der Unwirksamkeit der Mittel darf man den Fleck nicht als Färbfleck betrachten, bezw. man muss trotz Anwendung der Mittel den Fleck noch als Blutfleck behandeln. Vgl. Anm. 41 und 47.</i>.",
"Für jede Frau, die ihre Regel<sup class=\"footnote-marker\">56</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Abschnitt I, 1 und Anm. 13. Dort ist die Regel nach bestimmten Zeitabständen gemeint, in unserer Mischna die durch körperliche Erscheinungen eingeleitete Regel, auch unabhängig von Zeitintervallen.</i> hat, genügt ihre Zeit<sup class=\"footnote-marker\">57</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. oben I, 1 und Anm. 3, 4.</i>. Folgende sind Arten der Regel<sup class=\"footnote-marker\">58</sup><i class=\"footnote\"> Die längere Zeit anhalten, und nach denen die Menstruation eintritt. Tos. Nid. 63 a s. v. <span dir=\"rtl\">מעסשת</span>.</i>: Wenn sie gähnt<sup class=\"footnote-marker\">59</sup><i class=\"footnote\"> So Tosafot und Maimun. Nach Raschi: sich reckt.</i>, niest<sup class=\"footnote-marker\">60</sup><i class=\"footnote\"> So Tosafot; nach Aruch: aufstößt; nach Tur, Jore Dea, 189: Blähungen lässt.</i>, am Nabel<sup class=\"footnote-marker\">61</sup><i class=\"footnote\"> Wörtlich: Öffnung des Bauches.</i> oder unten am Unterleib<sup class=\"footnote-marker\">62</sup><i class=\"footnote\"> An der Gebärmutter.</i> Unbehagen hat, Flüssigkeit<sup class=\"footnote-marker\">63</sup><i class=\"footnote\"> Von Farben, die sie nicht als Blut gelten lassen;; vgl. Abschn. II, 6, 7.</i> auslaufen lässt, oder wenn sie Schauder überläuft und ähnliche (Erscheinungen)<sup class=\"footnote-marker\">64</sup><i class=\"footnote\"> Wie Kopfschmerzen oder Zittern.</i>. Alles, was sich bei ihr dreimal wiederholt hat<sup class=\"footnote-marker\">65</sup><i class=\"footnote\"> Wörtlich: was sie sich dreimal bestimmt hat, d. h. wenn dreimal nach Auftreten solcher Erscheinungen die Menstruation kam, kann die Frau annehmen, dass sie auch jetzt erst nach ihrem Auftreten gekommen ist, sie also bis dahin rein war.</i>, gilt als Regel.",
"War sie gewohnt, zu Beginn der Regelerscheinungen zu sehen<sup class=\"footnote-marker\">66</sup><i class=\"footnote\"> Blut der Menstruation.</i>, so sind alle reinen Gegenstände, mit denen sie während der Erscheinungen hantierte, unrein<sup class=\"footnote-marker\">67</sup><i class=\"footnote\"> Wenn sie später Blut sieht, muss sie befürchten, dass die Menstruation schon zu Beginn der Erscheinungen eingetreten waren, das Blut nur noch nicht ausgelaufen war. Vgl. Maim. <span dir=\"rtl\">הל׳ משכב ומושב פ״ג ה׳ ו׳</span> a. E., s. a. <span dir=\"rtl\">יו״ב</span>.</i>. (War sie gewöhnt), am Ende der Regelerscheinungen (zu sehen), so sind alle reinen Gegenstände, mit denen sie während der Erscheinungen hantierte, rein, — R. Jose sagt: Auch Tage und Stunden<sup class=\"footnote-marker\">68</sup><i class=\"footnote\"> Ebenso wie man bei der Regel nach körperlichen Erscheinungen erst von diesen Erscheinungen an mit Eintritt der Menstruation zu rechnen hat, ebenso ist es bei der Regel nach Zeitintervallen. Wenn die Regel zu einer bestimmten Stunde einzutreten pflegt, braucht die Frau erst von dieser Stunde an, nicht bereits vom Beginn des Tages# mit der Menstruation zu rechnen.</i> gelten als Regeln, War sie gewöhnt, bei Sonnenaufgang zu sehen, so ist sie nur bei Sonnenaufgang verboten<sup class=\"footnote-marker\">69</sup><i class=\"footnote\"> Ihrem Manne. Dieser Teil der Mischna spricht von der Zulässigkeit des ehelichen Verkehrs um die Zeit, da die Regel einzutreten pflegt. — Die Worte <span dir=\"rtl\">היתה למודה כו׳</span> sagt auch R. Jose. (Raschi Bart.)</i>, R. Jehuda sagt: Der ganze Tage gehört ihr<sup class=\"footnote-marker\">70</sup><i class=\"footnote\"> Wenn die Menstruation bis Sonnenaufgang nicht eintrat, braucht man mit ihrem Eintritt nicht mehr zu rechnen. — Nid. 63 b wird erklärt, dass R. Jehuda nur dann nach Sonnenaufgang nicht mehr mit der Menstruation rechnet, wenn sie gewöhnlich vor Sonnenaufgang, also noch am Ende der Nacht, eintritt. Während R. Jose mit der Menstruation nur genau um die Zeit rechnet, da sie einzutreten pflegt, befürchtet R. Jehuda ihren Eintritt während der ganzen Tageszeit <span dir=\"rtl\">עובה</span>. Wenn sie also gewöhnlich vor Sonnenaufgang sich einstellt, so rechnet R. Jehuda während der ganzen Nacht mit ihrem Eintritt, aber nicht mehr am Tage. Also gehört ihr der Tag auch nach R. Jehuda. — Wenn aber die Menstruation nach Sonnenaufgang, also am Tage einzutreten pflegt, so rechnet R. Jehuda mit ihr an diesem ganzen Tage, nicht aber in der vorangehenden Nacht. (Raschi u. Bart.). — Zur halachischen Praxis s. Jore Dea 184.</i>,",
"War sie gewöhnt, am 15, Tage<sup class=\"footnote-marker\">71</sup><i class=\"footnote\"> Am 15. Tage des Monats oder am 15. Tage nach Ablauf der letzten Menstruationswoche, d. i. am 22. nach Beginn der letzten Menstruation; vgl. Nid. 39; s. a. <span dir=\"rtl\">״מלאכת שלמה</span>.</i> zu sehen und änderte die (Gewohnheit), dass sie am 20, gesehen hat, so ist dieser und jener (Tag) verboten<sup class=\"footnote-marker\">72</sup><i class=\"footnote\"> Am 15. und am 20. des nächsten Monats oder nach Eintritt der vorangehenden Periode ist der eheliche Verkehr verboten.</i>. Änderte sie zweimal zum 20., so sind dieser und jener verboten. Änderte sie dreimal zum 20„ so ist der 15, erlaubt, und sie hat sich den 20, bestimmt<sup class=\"footnote-marker\">73</sup><i class=\"footnote\"> Von nun an braucht sie nur am 20. mit dem Eintritt der Menstruation zu rechnen.</i>. Denn eine Frau bestimmt sich die Regel nicht<sup class=\"footnote-marker\">74</sup><i class=\"footnote\"> Fest, so dass sie nur mit dieser Regel zu rechnen hat.</i>, bis sie sie dreimal bestimmt hat, und sie reinigt<sup class=\"footnote-marker\">75</sup><i class=\"footnote\"> Sie hält den bisherigen Tag der Regel für rein, d. h. sie braucht nicht anzunehmen, an ihm durch die Menstruation unrein zu werden.</i> nicht (den Tag) der Regel, bis sie dreimal von ihr genommen wurde<sup class=\"footnote-marker\">76</sup><i class=\"footnote\"> Dass sie dreimal hintereinander die Regel an einem anderen, als dem bisherigen Tag hatte. — Die dreimalige Wiederholung ist nur nötig, wenn bisher die Regel zumindest dreimal an demselben Tage eingetreten war. Eine ein oder zweimalige Bestimmung der Regel wird schon durch eine Abänderung aufgehoben (Nid. 64 a).</i>,",
"Die Frauen sind hinsichtlich ihrer Jungfräulichkeit<sup class=\"footnote-marker\">77</sup><i class=\"footnote\"> Wenn der Ehemann behauptet, keine Zeichen der Jungfräulichkeit gefunden zu haben (Maim.); vgl. Dt. 22, 13ff. S. aber <span dir=\"rtl\">א״ר</span>.</i> wie die Weinstocke. Mancher Weinstock hat roten Wein, mancher schwarzen<sup class=\"footnote-marker\">78</sup><i class=\"footnote\"> Auch eine schwarze Flüssigkeit kann Blut der Jungfräulichkeit sein. Wenn nach dem Verkehr statt roter Flecken sich schwarze finden, kann der Mann nicht behaupten, kein Blut gefunden zu haben.</i>. Mancher Weinstock hat viel Wein, mancher wenig. R. Jehuda sagt: Jeder Weinstock hat<sup class=\"footnote-marker\">79</sup><i class=\"footnote\"> Ursprünglich von Natur.</i> Wein; wer keinen hat, ist vertrocknet<sup class=\"footnote-marker\">80</sup><i class=\"footnote\"> τρυγητή getrocknet (Kr.) L. und Ms. Kaufmann <span dir=\"rtl\">טרוקטי</span> ebenso Jerusch. Ket. I, 1. R. Jehuda will wohl sagen: Ebenso, wie es vertrocknete Weinstöcke gibt, kann auch eine Jungfrau so blutarm sein, dass sie bei der Defloration kein Blut verliert. Das Ausbleiben der Blutung ist daher kein Beweis der mangelnden Jungfräulichkeit, wenn die Frau aus einer solch blutarmen Familie stammt Vgl. Ket. I, 1. Nach Raschi Ket. 10 b und Maim. <span dir=\"rtl\">הל׳ אישרת פי''א הל׳ י״ב</span> haben Frauen aus solcher Familie auch keine Menstruation. So sagt auch der Talmud Nid. 64 b zu <span dir=\"rtl\">תנא דור :דורקטי קטוע</span> weil solche Frauen nicht gebärfähig sind.</i>."
],
[
"Bei einem Mädchen, dessen Zeit zum Sehen (von Blut) noch nicht gekommen war<sup class=\"footnote-marker\">1</sup><i class=\"footnote\"> Die früheste normale Zeit für die Menstruation ist das zurückgelegte zwölfte Lebensjahr, wenn das Mädchen bereits zwei Pubertätshaare hat. (Ran zu Rif, Schebuot II.)</i>, als es geheiratet wurde, sagen Bet Schammai: Man gibt ihm vier Nächte<sup class=\"footnote-marker\">2</sup><i class=\"footnote\"> Wenn es in den ersten vier Nächten, in denen der Mann ihm beiwohnte, Blut sah, so gilt das Blut nicht als Menstruationsblut, sondern als nicht verunreinigende Deflorationsblutung, auch wenn die vier Nächte sich auf längere Zeit verteilten. Tos. Nid. 64 b s. v. <span dir=\"rtl\">ד׳ לילות</span>; so auch Tosefta Nid. IX, 7.</i>. Aber Bet Hillel sagen: Bis die Wunde geheilt ist<sup class=\"footnote-marker\">3</sup><i class=\"footnote\"> Der Defloration. — Bei dem verheirateten Kinde gelten die Bestimmungen, auch wenn es vorzeitig bereits Menstruation gehabt hatte.</i>. War seine Zeit zum Sehen<sup class=\"footnote-marker\">1</sup><i class=\"footnote\"> Die früheste normale Zeit für die Menstruation ist das zurückgelegte zwölfte Lebensjahr, wenn das Mädchen bereits zwei Pubertätshaare hat. (Ran zu Rif, Schebuot II.)</i> gekommen, als es geheiratet wurde, da sagen Bet Schammai: Man gibt ihm die erste Nacht<sup class=\"footnote-marker\">4</sup><i class=\"footnote\"> Nur in der ersten Nacht darf sie Blut als Folge der Defloration betrachten; von der zweiten Nacht gilt es als Menstruationsblut und verunreinigt.</i>. Aber Bet Hillel sagen: Bis zum Sabbatausgang, vier Nächte<sup class=\"footnote-marker\">5</sup><i class=\"footnote\"> Da die-Hochzeit einer Jungfrau gewöhnlich am Mittwoch war (vgl. Ket. I, 1), ist die Nacht nach Sabbatausgang gewöhnlich die vierte. — Doch gilt das Blut in den vier ersten Nächten der Beiwohnung auch dann als Deflorationsblutung, wenn zwischen ihnen längere Zwischenräume waren. <span dir=\"rtl\">תוי״ט</span> nach Nid. 64 b. — Alle Bestimmungen der Mischna gelten nur bis zum Alter von 12½ Jahren. Nach dieser Zeit ist der Verkehr nur in der ganzen ersten Nacht gestattet, falls das Mädchen noch nie menstruiert hatte. Sonst ist nur die erste Beiwohnung erlaubt. S. Nid. 64b. <span dir=\"rtl\">אמר רב בוגרת כו'</span>.</i>, Hatte es<sup class=\"footnote-marker\">6</sup><i class=\"footnote\"> Das erwachsene Mädchen bis 12½ J.; s. a. Anm. 1 u. 5.</i> bereits im Vaterhause gesehen, da sagen Bet Schammai: Man gibt ihm die pflichtgemäße Beiwohnung<sup class=\"footnote-marker\">7</sup><i class=\"footnote\"> Die erste Beiwohnung. Wenn die Frau bei der ersten Zusammenkunft Blut spürt, braucht sie es nicht als Menstrualblut zu betrachten, wohl aber bei der zweiten, auch in derselben Nacht.</i>. Aber Bet Hillel sagen: Die ganze Nacht<sup class=\"footnote-marker\">8</sup><i class=\"footnote\"> Auch wenn mehrmalige Zusammenkunft stattfindet, und die Frau beim zweiten oder späteren Blutung spürt. — Zur halachischen Praxis s. Jore Dea 193.</i>.",
"Wenn eine Menstruierende sich am siebten Tage<sup class=\"footnote-marker\">9</sup><i class=\"footnote\"> Seit Beginn der Menstruation.</i> morgens untersucht und rein gefunden hatte, in der Abenddämmerung aber sich nicht abgesondert<sup class=\"footnote-marker\">10</sup><i class=\"footnote\"> Zu <span dir=\"rtl\">הפרישה</span> ist wohl <span dir=\"rtl\">את עצמה מן הטומאה</span> zu ergänzen. Doch könnte auch etwa <span dir=\"rtl\">בין יום ובין לילה</span> zu ergänzen: sie hat nicht in Reinheit zwischen Tag und Nacht geschieden. Sie hatte sich nicht untersucht, um durch die Feststellung, dass jetzt am Ende der Menstruationswoche keine Blutung mehr vorhanden ist, sich von der Unreinheit zu trennen. Sie hatte aber ohne diese Untersuchung ein Tauchbad genommen.</i> hatte, aber nach (einigen) Tagen hat sie sich untersucht und unrein gefunden, so ist sie (bis dahin) in der Annahme der Reinheit<sup class=\"footnote-marker\">11</sup><i class=\"footnote\"> Es ist anzunehmen, dass am Ende der Menstruationswoche keine Blutung mehr war, so dass die Frau durch das Untertauchen rein geworden war und erst durch die jetzige Blutung wieder unrein wurde. Die reinen Gegenstände, die sie nach dem Tauchbade bis zur Wirkung der jetzigen Blutung berührte, bleiben rein. S. a. Anm. 14.</i>. Hatte sie sich am siebten Tage morgens untersucht und unrein gefunden und in der Abenddämmerung sich nicht abgesondert, und nach einiger Zeit hatte sie sich untersucht und rein gefunden, so ist sie in der Annahme der Unreinheit<sup class=\"footnote-marker\">12</sup><i class=\"footnote\"> Da sie bei der letzten Untersuchung noch Blut fand, muss sie fürchten, dass Blutungen bis unmittelbar vor der jetzigen, günstig ausgefallenen Untersuchung vorkamen. Es ist also möglich, dass sie nach Ablauf der Menstruationswoche an außergewöhnlichen Blutungen <span dir=\"rtl\">זיבה</span> litt.</i>. — Sie<sup class=\"footnote-marker\">13</sup><i class=\"footnote\"> Die im ersten Satz der Mischna behandelte Frau, die sich am Morgen des siebten Tages rein gefunden hatte und einige Tage später sich unrein fand. — Der zweite Fall der Mischna ist wohl als eine Art Anmerkung zum ersten eingeschoben.</i> verunreinigt (rückwirkend) 24 Stunden<sup class=\"footnote-marker\">14</sup><i class=\"footnote\"> Was sie innerhalb der letzten 24 Stunden vor dieser ungünstigen Untersuchung berührte, gilt als unrein. (Vgl. oben Abschn. ,I 1 und Anm. 9), während ihre Berührung seit dem Tauchbade bis dahin nicht verunreinigte, da seit dem Tauchbad die Annahme der Reinheit galt. Vgl. Anm. 11. — Nach der rezipierten Auffassung der Mischna (vgl. Anm. 13) wirkt auch die Blutung außerhalb der Periode <span dir=\"rtl\">ימי זיבה</span> rückwärts verunreinigend. Vgl. Nid. 68 b.</i> und<sup class=\"footnote-marker\">15</sup><i class=\"footnote\"> Oder; vgl. die Ansicht der Weisen Abschnitt I, 1.</i> von Untersuchung zu Untersuchung<sup class=\"footnote-marker\">16</sup><i class=\"footnote\"> Wenn sie sich innerhalb der letzten 24 Stunden untersucht und rein gefunden hatte, so braucht sie sich nur seit dieser Untersuchung als unrein zu betrachten; denn die Annahme der Reinheit gilt seit dem Tauchbad zumindest bis zu der günstig verlaufenen Untersuchung.</i>. Wenn sie eine Regel hat<sup class=\"footnote-marker\">17</sup><i class=\"footnote\"> Und die jetzt festgestellte Blutung fällt in die Zeit ihrer Regel. Allerdings fällt die jetzige Untersuchung in die Tage der außergewöhnlichen Blutung <span dir=\"rtl\">ימי זיבה</span> (vgl. die Einleitung zu unserem Traktate), und für diese Tage gibt es keine eigentliche Festsetzung der Regel. Doch gilt dies nur insofern, als selbst dreimaliger Eintritt von Blutungen am gleichen Tage während dieser Zeit schon durch einmaligen Wechsel auf einen anderen Tag unberücksichtigt bleiben darf, weil in diesen Tagen Blutungen nicht zu erwarten sind. Wenn aber in unserem Falle an dem durch dreimalige Wiederholung der Blutung bestimmten Tag bei der Untersuchung sich Blut gezeigt hat, darf man annehmen, dass es sich jetzt als Blut der Regel eingestellt hat, also sicher keine Blutungen vorangingen. S. Nid. 68 b und Maim. <span dir=\"rtl\">הל׳ איסורי ביאה פ״ח הל ט'</span>.</i>, genügt ihr ihre Zeit<sup class=\"footnote-marker\">18</sup><i class=\"footnote\"> S. Abschnitt I, Anm. 3 u. 4.</i>. R. Jehuda sagt: Jede Frau, die sich nicht in Reinheit von der Zeit des Minchagebetes<sup class=\"footnote-marker\">19</sup><i class=\"footnote\"> D. i. hier wohl 2½ Stunden vor Nacht <span dir=\"rtl\">מנחה קטנה</span> (nicht eine halbe Stunde nach Mittag <span dir=\"rtl\">מנחה גדולה</span>; s. Berach. 26 b). S. a. Bet Josef zu Tur Jore Dea 196. — Nach R. Jehuda genügt die Untersuchung am Morgen des siebten Tages nicht; sie muss gegen Abend, frühestens unmittelbar nach der Zeit des Minchagebetes stattgefunden haben.</i> und weiter abgesondert hat, ist in der Annahme der Unreinheit. Die Weisen sagen aber: Selbst wenn sie sich am zweiten<sup class=\"footnote-marker\">20</sup><i class=\"footnote\"> Nach den Weisen genügt die Feststellung, dass die Blutung aufgehört hat, schon am Morgen des zweiten Tag der Menstruationswoche, vorausgesetzt, dass später keine neue Blutung wahrgenommen wurde. Günstige Untersuchungen an den späteren Tagen der Menstruationswoche genügen erst recht. Dagegen genügt es nach dem Wortlaut der Weisen nicht, dass bei der Untersuchung am ersten Tage, auch gegen Abend, ein Aufhören der Blutung festgestellt war; s. a. Nid. 68 b.</i> Tage der Menstruation untersucht und rein gefunden hatte und in der Abenddämmerung sich nicht abgesondert hatte, und nach einiger Zeit hat sie sich untersucht und unrein gefunden, so ist sie in der Annahme der Reinheit.",
"Betreffs des am Samenfluss Leidenden<sup class=\"footnote-marker\">21</sup><i class=\"footnote\"> Der nach Aufhören des Flusses noch sieben Tage zählen muss, an denen er rein vom Flusse ist.</i> und der am Blutfluß Leidenden<sup class=\"footnote-marker\">22</sup><i class=\"footnote\"> Sie muss auch nach Aufhören ihres Flusses sieben vom Flusse reine Tage zählen. S. Levit. 16, 28; s. a. Einleitung zu unserem Traktate.</i>, die sich am ersten Tage<sup class=\"footnote-marker\">23</sup><i class=\"footnote\"> Am Tage nach dem Aufhören des Flusses.</i> untersucht und rein gefunden und<sup class=\"footnote-marker\">24</sup><i class=\"footnote\"> Nach der Auffassung von Rab (Nid. 69a) meint R. Elieser; am ersten oder am siebten Tage; sie müssen sich nur einmal während der sieben Tage untersucht haben. Nach R. Chanina müssen sie sich am ersten und siebenten Tag untersucht haben.</i> am siebten Tag (sich untersucht) und rein gefunden hatten, aber an den dazwischen liegenden Tagen sich nicht untersucht hatten, sagt R. Elieser: sie sind in der Annahme der Reinheit<sup class=\"footnote-marker\">25</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Anm. 11.</i>. R. Josua sagt: sie haben nur den ersten und siebten Tag<sup class=\"footnote-marker\">26</sup><i class=\"footnote\"> Und müssen noch fünf reine Tage zählen. Nach R. Josua müssen sieben reine Tage gezählt werden; doch müssen sie nicht ununterbrochen aufeinander folgen.</i>. R. Akiba sagt: sie haben nur den siebten Tag<sup class=\"footnote-marker\">27</sup><i class=\"footnote\"> Und sie müssen noch sechs reine Tage zählen. Nach R. Akiba müssen sieben ununterbrochen aufeinander folgende reine Tage gezählt werden. S. <span dir=\"rtl\">מ״א</span>.</i>.",
"Der am Samenfluss Leidende, die am Blutfluß Leidende, die Menstruierende, die Gebärerin und der Aussätzige, die gestorben sind, verunreinigen durch Tragen<sup class=\"footnote-marker\">28</sup><i class=\"footnote\"> Durch Getragenwerden; wer oder was sie trägt, wird unrein. Da jeder Tote durch Getragenwerden verunreinigt, muss hier von solcher Form der <span dir=\"rtl\">טומאת משא</span> die Rede sein, die bei anderen Toten nicht angeht. Wenn sie auf einem schweren Stein <span dir=\"rtl\">אבן מסמא</span> liegen, unter dem Geräte liegen, so wurden diese unrein, während sie durch einen gewöhnlichen Toten, der auf dem Stein liegt, nicht unrein würden. Allerdings ist diese Verunreinigung durch die in der Mischna genannten Toten nur rabbinische Anordnung. Würde man diese Form der Verunreinigung nicht eingeführt haben, so könnte es Vorkommen, dass man Gegenstände unter einem Stein für rein betrachtet, auf dem ein ohnmächtiger Flussleidender lag, den man für tot hielt. — Zu <span dir=\"rtl\">אבן מסמא</span> vgl. Kel. I, 3 und Anm. 19 (auch Tos. Rosch Nid. 69 b liest <span dir=\"rtl\">אבן מוסמא</span>) und Vorbemerkung zu Kelim § 31. — R. Simson zu Kelim I, 3 meint, <span dir=\"rtl\">אבן מסמא</span> sei nur ein Beispiel, die gleiche Wirkung habe jede Sache, die selbst nicht verunreinigt werden kann, sogar Papier. S. a. die Einleitung von <span dir=\"rtl\">תפארת ישראל</span> zu Tohorot § 6.</i>, bis das Fleisch verwest<sup class=\"footnote-marker\">29</sup><i class=\"footnote\"> Dann ist eine Verwechslung mit einem Lebenden nicht mehr zu befürchten.</i>. Ein verstorbener Nichtjude ist insofern rein, dass er nicht durch Tragen<sup class=\"footnote-marker\">30</sup><i class=\"footnote\"> S. Anm. 28. Da er auch bei Lebzeiten nur nach rabbinischer Vorschrift verunreinigt, braucht man wegen Verwechslung des Toten mit dem Lebenden nicht besorgt zu sein.</i> verunreinigt. Bet Schammai sagen: Alle verstorbenen Frauen (gelten als) Menstruierende<sup class=\"footnote-marker\">31</sup><i class=\"footnote\"> Um nicht die während der Menstruationszeit Verstorbene zu beschämen. (Nid. 71 a.)</i>. Bet Hillel sagen: Nur die als Menstruierende Gestorbene (gilt als) Menstruierende.",
"Wenn eine Frau starb und ihr ein Viertel(log) Blut abging<sup class=\"footnote-marker\">32</sup><i class=\"footnote\"> Nach dem Tode.</i>, so verunreinigt<sup class=\"footnote-marker\">33</sup><i class=\"footnote\"> Viele Ausgaben haben <span dir=\"rtl\">מטמאה</span>; doch es ist wohl <span dir=\"rtl\">מטמא</span> zu lesen, wobei <span dir=\"rtl\">דם</span> nicht <span dir=\"rtl\">רביעית</span> Subjekt ist, was zu <span dir=\"rtl\">כתם</span> gewiss schlecht paßt. Nachher heißt es doch auch <span dir=\"rtl\">שנעקר</span>. M., L. und Livorno haben <span dir=\"rtl\">מטמא</span></i> es als Fleck<sup class=\"footnote-marker\">34</sup><i class=\"footnote\"> D. h. in noch so kleiner Menge als Menstruationsblut (Raschi, Tos.).</i> und verunreinigt durch Zeltenunreinheit<sup class=\"footnote-marker\">35</sup><i class=\"footnote\"> In der Menge eines viertel Log; s. Ohalot II, 2; s. a. Vorb. zu Ohalot.</i>. R. Jehuda sagt: Es verunreinigt nicht als Fleck, weil es sich loslöste, nachdem sie gestorben war. R. Jehuda gibt aber zu, wenn eine Frau auf dem Gebärstuhl saß und starb und ihr (dann) ein Viertel (log) Blut abging, dass es als Fleck verunreinigt<sup class=\"footnote-marker\">36</sup><i class=\"footnote\"> Da doch in diesem Falle zumindest ein Teil des Blutes bei Lebzeiten sich losgelöst hatte. — Aus der Bemerkung R. Jose’s ergibt sich, dass nach R. Jehuda das Viertellog auch durch Zeltunreinheit verunreinigt. — Allerdings verunreinigt es nur nach rabbinischer Vorschrift, da keinesfalls das ganze Viertel Totenblut ist; es ist also als Mischungsblut <span dir=\"rtl\">דם תבוסה</span> zu betrachten. S. Nid. 71 und 62a; Ohal. II, 2 und III, 5.</i>. Da sagte R. Jose: Deshalb verunreinigt es nicht durch Zeltunreinheit<sup class=\"footnote-marker\">37</sup><i class=\"footnote\"> Weil der zuerst ausgeflossene Teil des Blutes doch kein Totenblut war und das später hinzugekommene Blut tropfenweise von dem früheren majorisiert würde. Nach R. Jehuda werden aber gleichartige Stoffe nicht majorisiert <span dir=\"rtl\">מן במינו לא בטיל</span>; s. a. Tos. Nid. 71b s. v. <span dir=\"rtl\">ר׳״י</span>.</i>.",
"Ursprünglich hatten (die Weisen) gesagt: Eine Frau, die sich im Zustande des Blutes der Reinheit befand<sup class=\"footnote-marker\">38</sup><i class=\"footnote\"> Vom 8.—40. Tage nach der Geburt eines Knaben, vom 15.—80. nach der eines Mädchens, nachdem sie ein Tauchbad genommen hatte; s. Levit. 12, 3, 4.</i>, durfte Wasser für das Pessachopfer umgießen<sup class=\"footnote-marker\">39</sup><i class=\"footnote\"> Aus einem Gerät in ein anderes, in dem sie das Opferfleisch abwischen wollte. Durch das Tauchbad verlor sie die Unreinheit der Gebärerin, wurde aber noch nicht völlig rein, durfte noch keine Priesterhebe, und gewiss keine Opferspeisen berühren. Levit. 12, 4. Bis zum Ablauf des 40., bezw. 80. Tage hatte sie den Charakter eines Menschen, der nach seiner Unreinheit getaucht hatte, aber bis zur völligen Reinheit noch Sonnenuntergang <span dir=\"rtl\">הערב שמש</span> abwarten musste, <span dir=\"rtl\">״סבול יום</span> Vgl. Vorbemerk, zu Kelim, § 9. Man nennt sie deshalb <span dir=\"rtl\">טבולת יום ארוך</span>, eine Frau, die einen langen Tag als nur getaucht, aber nicht völlig gereinigt gilt. Vgl. hierzu Einl. des <span dir=\"rtl\">תפארת ישראל</span> zu Tohorot, § 54. — Da sie nur wie ein Unreiner zweiten Grades <span dir=\"rtl\">שני לטומאה</span> war, verunreinigte sie das von ihr berührte Gerät nicht. Doch durfte sie das Wasser nicht berühren, das zur Benutzung für Opferfleisch wie dieses selbst behandelt wurde <span dir=\"rtl\">חולין שנעשו על מהרת קדש</span> sonst wäre es unrein dritten Grades <span dir=\"rtl\">שלישי לטומאה</span> geworden und hätte das Opferfleisch verunreinigt.</i>. Später sagten sie: Sie (wirkt) wie (nach) Berührung eines Totenunreinen in Bezug auf heilige Gegenstände<sup class=\"footnote-marker\">40</sup><i class=\"footnote\"> Sie verunreinigt heilige Gegenstände wie jemand, der an einen Totenunreinen (der <span dir=\"rtl\">אב הטומאה</span> ist) anrührte, also <span dir=\"rtl\">ראשון לטומאה</span> ist. Dies ist die Ansicht des Abba Schaul (Nid. 71b), dass ein <span dir=\"rtl\">טבול יום</span> in Bezug auf heilige Gegenstände unrein ersten Grades <span dir=\"rtl\">ראשון לטומאה</span> ist, der berührte heilige Gegenstand also unrein zweiten Grades wird und dem nächsten die Unreinheit dritten Grades gibt, so dass es auch noch einen weiteren heiligen Gegenstand untauglich <span dir=\"rtl\">פסול</span> macht. — Andererseits ergibt sich im Falle unserer Mischna eine Erleichterung: Da Abba Schaul die Weiterwirkung der Unreinheit nur auf wirkliche heilige Gegenstände <span dir=\"rtl\">קדשים</span> beschränkt und nicht auf Speisen und Getränke ausdehnt, die von ihren Benutzern wie heilige Gegenstände behandelt, — <span dir=\"rtl\">חולין שנעשו על טהרת קדש לאו כקדש דמי</span> — dürfte die Frau das Wasser selbst berühren, da es von einem <span dir=\"rtl\">טבול יום</span> nicht verunreinigt wird.</i>; so nach den Worten des Bet Hillel. Bet Schammai sagen: sogar wie ein Totenunreiner<sup class=\"footnote-marker\">41</sup><i class=\"footnote\"> Der auch Geräte verunreinigt. Also darf die Frau das Wasser nicht umgießen, auch ohne es zu berühren, da sie das Gerät verunreinigen würde <span dir=\"rtl\">ראשון לטומאה</span> und dieses das Wasser <span dir=\"rtl\">שני לטומאה</span>.</i>.",
"Sie geben aber zu, dass sie vom Zehnten<sup class=\"footnote-marker\">42</sup><i class=\"footnote\"> Dem zweiten Zehnten <span dir=\"rtl\">מעשר שני</span>. Obwohl sie nach Bet Schammai in Bezug auf eigentliche heilige Gegenstände wie ein Totenunreiner <span dir=\"rtl\">אב הטומאה</span> und nach Bet Hillel wie ein Unreiner ersten Grades <span dir=\"rtl\">ראשון לטומאה</span> ist, stimmen sie überein, dass sie in Bezug auf den zweiten Zehnt wie jemand ist, der nach der Unreinheit sein Tauchbad genommen hat und vor Sonnenuntergang als <span dir=\"rtl\">טבול יום</span> vom Zehnt essen darf. Vgl. Negaim XIV, 3.</i> essen darf und die Teighebe<sup class=\"footnote-marker\">43</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Num. 15, 19 ff.</i> sich abtrennen<sup class=\"footnote-marker\">44</sup><i class=\"footnote\"> Obwohl von dem Teig die Hebe noch abzunehmen ist, darf <span dir=\"rtl\">טבול יום</span> sie berühren, ohne sie zu verunreinigen. Vgl. Nid. 7 a <span dir=\"rtl\">האי טבול יום כיון דלא מטמא ודאי חולין לא גזרו עליו משום חולין הטבולין לחלה</span> Tos, Nid. 71 b s. v. <span dir=\"rtl\">חולין</span>.</i> und daneben legen<sup class=\"footnote-marker\">45</sup><i class=\"footnote\"> Wenn man Hebe von mehreren Teigen abscheidet, soll man sie nebeneinander legen. Vgl. Challa I, 9. — Nach Nid. 7 a soll sie den Teig auf eine Unterlage, die nicht unrein werden kann, legen, damit sie daran denkt, ihn nach der Benennung nicht zu berühren.</i> und (dann)<sup class=\"footnote-marker\">46</sup><i class=\"footnote\"> Aber nicht vorher. Bereits benannte Hebe darf sie nicht berühren. Doch fürchtet man nicht, dass sie die bereits benannte Hebe berühren würde, wenn man ihr gestattet, die noch nicht benannte zu berühren.</i> benennen darf, und wenn von ihrem Speichel oder ihrem Blut der Reinheit auf einen Laib Brot der Priesterhebe gefallen ist, dass er rein bleibt<sup class=\"footnote-marker\">47</sup><i class=\"footnote\"> Die Flüssigkeit, die ein <span dir=\"rtl\">טבול יום</span> ausscheidet, verunreinigen die Priesterhebe nicht; vgl. Twul Jom II, 1. Dasselbe gilt für die der Wöchnerin.</i>. — Bet Schammai sagen: Sie bedarf des Tauchens am Ende<sup class=\"footnote-marker\">48</sup><i class=\"footnote\"> Der 40, bezw. 80 Tage. Am Abend zum 41., bezw. 81. Tag muss sie ein zweites Tauchbad nehmen, um Priesterhebe zu essen (wenn sie Frau oder nicht verheiratete Tochter eines Priesters ist) und das Heiligtum zu betreten; so Raschi zu Nid. 29 b <span dir=\"rtl\">ליל שמונים ואחד</span> Nach Raschi Nid. 71 b und Bart. nimmt sie das Bad am Abend zum 40., bezw. 80, Tage, Sie kann aber Priesterhebe erst nach Ablauf des Tages essen; vgl. <span dir=\"rtl\">תפארת ישראל</span> — S, aber <span dir=\"rtl\">מ״א</span>.</i>. Aber die Bet Hillel sagen: Sie bedarf nicht des Tauchens am Ende<sup class=\"footnote-marker\">49</sup><i class=\"footnote\"> Aber um Opferspeisen zu genießen, muss sie auch nach der Ansicht der Bet Hillel nochmals tauchen, da sie doch noch zur Darbringung ihrer Opfer (vgl. Lev. 12, 6 ff.) verpflichtet <span dir=\"rtl\">מחוסרת כפרה</span> ist. Erst nachdem sie am 41., bezw. 81. Tage ihre Opfer gebracht und dann — nach rabbinischer Vorschrift — nochmals ein Tauchbad genommen hat, darf sie Opferspeisen genießen. Vgl. Chagiga III, 3 u. 24 b. Hinsichtlich der Berührung von Heiligem vgl. <span dir=\"rtl\">תויט</span> s. v. <span dir=\"rtl\">אינה</span>.</i>.",
"Wenn eine Frau am elften Tage<sup class=\"footnote-marker\">50</sup><i class=\"footnote\"> Nach Ablauf der Menstruationswoche. Es ist der letzte Tag, an dem eine Blutung als außergewöhnliche Blutung <span dir=\"rtl\">זיבה</span> gilt; die Blutung am folgenden Tag ist schon wieder Menstruation. Vgl. die Einleitung zu unserem Traktat.</i> (Blut) gesehen, am Abend ein Tauchbad genommen hatte und ehelichen Verkehr pflegte, da sagen Bet Schammai: Sie<sup class=\"footnote-marker\">51</sup><i class=\"footnote\"> Die Frau und ihr Mann.</i> verunreinigen Lager und Sitz<sup class=\"footnote-marker\">52</sup><i class=\"footnote\"> Obwohl die außergewöhnliche Blutung am 11. Tage die Frau nicht durch Wiederholung an den beiden folgenden zu einer am großen Blutfluß Leidenden <span dir=\"rtl\">זבה גדולה</span> machen kann, betrachten Bet Schammai sie in jeder Hinsicht als eine am kleinen Fluss Leidende <span dir=\"rtl\">זבה קטנה</span> Diese muss sich nach Toravorschrift am folgenden Tag beobachten, ob sie nicht wieder Blutungen hat <span dir=\"rtl\">שומרת יום כנגד יום</span>, und darf erst an diesem Tage tauchen. Ihr Bad am Abend ist wertlos; hinsichtlich der Verunreinigung und des ehelichen Verkehrs ist sie trotz des Bades wie eine Flussleidende. Auf dem bewusst sündhaften Verkehr ruht Todesstrafe <span dir=\"rtl\">כרת</span> auf dem irrtümlichen die Pflicht zum Sündopfer <span dir=\"rtl\">חמאת</span>. All diese Bestimmungen gelten nach Bet Schammai auch für die Frau, die am 11. Tage eine Blutung hatte.</i> und sind zum Opfer verpflichtet. Bet Hillel sagen: Sie sind frei vom Opfer<sup class=\"footnote-marker\">53</sup><i class=\"footnote\"> Da nach Bet Hillel diese Frau nach Toravorschrift keine Flussleidende ist, fällt durch das am Abend genommene Bad das Opfer weg. Maim. <span dir=\"rtl\">הל׳ איסורי ביאה פ''ו הל י''ז</span>. Die anderen Bestimmungen gelten nach rabbinischer Vorschrift.</i>. Tauchte sie am nächsten Tage<sup class=\"footnote-marker\">54</sup><i class=\"footnote\"> Nach Vorschrift der am kleinen Blutfluß Leidenden.</i> und pflegt ehelichen Verkehr<sup class=\"footnote-marker\">55</sup><i class=\"footnote\"> Während des Tages. In einem dunkeln Zimmer ist sonst der Verkehr am Tage gestattet; vgl. Nid. 17 a.</i> und nachher<sup class=\"footnote-marker\">55</sup><i class=\"footnote\"> Während des Tages. In einem dunkeln Zimmer ist sonst der Verkehr am Tage gestattet; vgl. Nid. 17 a.</i> sah sie (Blut), da sagen Bet Schammai: Sie verunreinigen Lager und Sitz, sind aber frei vom Opfer<sup class=\"footnote-marker\">56</sup><i class=\"footnote\"> Nach Toravorschrift hat die Blutung am 12. Tag keine rückwirkende Kraft, da der 12. Tag bereits zur neuen Menstruationswoche gehört, und die Blutung daher zu der vorn 11. Tag keine Beziehung hat. Doch meinen Bet Schammai, dass nach rabbinischer Vorschrift die Bestimmungen hinsichtlich der Verunreinigungen ebenso gelten wie nach Toravorschrift am Tage nach der Blutung vor dem 11. Tag.</i>. Bet Hillel sagen: Er ist ein Gieriger<sup class=\"footnote-marker\">57</sup><i class=\"footnote\"> Es ist verboten, am Tage nach der Blutung am 11. Tag ehelichen Verkehr zu pflegen. Sie fürchten, man könnte hierdurch sich verleiten lassen, auch am Tage nach einer Blutung vor dem 11. Tag Verkehr zu pflegen. — Aber die schwere, rückwirkende Verunreinigung des Lagers findet nicht statt, da die Blutung am 12. Menstruationsblutung ist (vgl. die vorige Anm.). Die Frau verunreinigt von nun an wie eine Menstruierende, als solche heilige Gegenstände auch rückwirkend.</i>. — Sie stimmen aber überein, wenn sie innerhalb der elf Tage<sup class=\"footnote-marker\">58</sup><i class=\"footnote\"> Nach R. Jochanan (Nid. 72 b) auch am 10., obwohl sie während der Tage des außergewöhnlichen Blutflusses nur noch an einem weiteren Tage Blutung haben kann, also nicht am großen Blutfluß leidend <span dir=\"rtl\">זבה גדולה</span> werden kann. S. Maim. <span dir=\"rtl\">הל׳ משכב ומושב פ''ה ה''ח</span>.</i> (Blut), sah, am Abend<sup class=\"footnote-marker\">59</sup><i class=\"footnote\"> Für eine am Blutfluß Leidende ist das Bad am Abend nach der Blutung wirkungslos; vgl. Anm. 52, 53.</i> tauchte und ehelichen Verkehr pflegte, dass sie<sup class=\"footnote-marker\">51</sup><i class=\"footnote\"> Die Frau und ihr Mann.</i> Lager und Sitz verunreinigen und zum Opfer verpflichtet sind. Tauchte sie am nächsten Tage und pflegte Verkehr, so ist das eine Unsitte<sup class=\"footnote-marker\">60</sup><i class=\"footnote\"> Denn wenn sie im Laufe dieses Tages, der doch noch zu den 11 Tagen gehört, eine Blutung hat, so wird das Tauchbad wirkungslos, und es stellt sich heraus, dass der Verkehr mit einer am Blutfluß Leidenden stattgefunden hat.</i>; ihre Berührung und ihre Beiwohnung sind in der Schwebe<sup class=\"footnote-marker\">61</sup><i class=\"footnote\"> Auch wenn sie keine Blutung hat, gelten die von ihr berührten Gegenstände bis zum Abend zweifelsweise als unrein. Bei Eintritt der Blutung vor dem Abend sind sie sicher unrein. In diesem Falle müssen Mann und Frau das Sündopfer <span dir=\"rtl\">חטאת</span> bringen. Tritt bis zum Abend keine Blutung ein, sind sie frei.</i>."
]
],
"sectionNames": [
"Chapter",
"Mishnah"
]
} |