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/Mishnah
/Modern Commentary on Mishnah
/German Commentary
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/German Commentary on Mishnah Ta'anit
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/Mischnajot mit deutscher Übersetzung und Erklärung. Berlin 1887-1933 [de].json
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"title": "German Commentary on Mishnah Ta'anit", | |
"versionSource": "https://www.nli.org.il/he/books/NNL_ALEPH002378149/NLI", | |
"versionTitle": "Mischnajot mit deutscher Übersetzung und Erklärung. Berlin 1887-1933 [de]", | |
"status": "locked", | |
"license": "Public Domain", | |
"versionNotes": "Ordnung Seraïm, übers. und erklärt von Ascher Samter. 1887.<br>Ordnung Moed, von Eduard Baneth. 1887-1927.<br>Ordnung Naschim, von Marcus Petuchowski u. Simon Schlesinger. 1896-1933.<br>Ordnung Nesikin, von David Hoffmann. 1893-1898.<br>Ordnung Kodaschim, von John Cohn. 1910-1925.<br>Ordnung Toharot, von David Hoffmann, John Cohn und Moses Auerbach. 1910-1933.", | |
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"heTitle": "פירוש גרמני על משנה תענית", | |
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"Mishnah", | |
"Modern Commentary on Mishnah", | |
"German Commentary", | |
"Seder Moed" | |
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"text": { | |
"Introduction": [ | |
"\nEinleitung.\nWie schon der Name zeigt, handelt unser Traktat von den Fasttagen. Von den zur Erinnerung an den Verlust der staatlichen Selbständigkeit und die Zerstörung des Tempels eingesetzten werden nur zwei erwähnt, und auch diese nur gegen Ende kurz gestreift; den breitesten Raum nehmen die von den Behörden zur Abwendung eines drohenden oder schon eingetretenen Unglücks, insbesondere zur Beseitigung der Regennot anzuordnenden Bet- und Fasttage ein. Im heiligen Lande ist das Winterhalbjahr die Regenzeit, das ja darum auch als <span dir=\"rtl\">ימות הגשמים</span> bezeichnet wird. Der Regen, der in normalen Jahren zu bestimmten, fast regelmässig wiederkehrenden Zeitabschnitten herniederfällt, hat dort eine erhöhte Bedeutung. Er soll nicht allein die Felder befruchten, er soll auch die Zisternen mit Wasser füllen. Bleibt er einen Winter hindurch aus, oder liefern ihn die kargen Wolken in unzureichender Menge, so ist nicht nur Misswachs und Hungersnot, sondern auch Mangel an Trinkwasser die furchtbare Folge.\nDer Name des Traktats lautet in den meisten Ausgaben <span dir=\"rtl\">תענית</span>. Die Handschriften haben meist <span dir=\"rtl\">תעניות</span>, ebenso die erste Mischnaedition (Neapel) und der Jeruschalmi. Dass mir diese Bezeichnung, die sich bei Autoren der ältern Zeit häufiger als die Einzahl in Zitaten findet und auch von Maimonides in seiner allgemeinen Einleitung zur Mischna bei der Aufzählung der einzeken Traktate und der Begründung ihrer Reihenfolge angewendet wird, die richtigere scheint, habe ich bereits oben S. 168 erwähnt.\nDie Stellung von <span dir=\"rtl\">תעניות</span> zwischen <span dir=\"rtl\">ראש השנה</span> und <span dir=\"rtl\">מגלה</span> bedarf der Erklärung. Man hätte, nachdem Rosch haschana die Reihe der die älteren Feste behandelnden Traktate schliesst, zunächst Megilla erwartet, wo von dem später eingesetzten Purimfeste die Rede ist, und dann erst Ta‘anijot über die Fasttage. Dass aber dieser Traktat sich tatsächlich an den vom Neujahrsfeste anschliesst, wird im bab. Talmud (Ta‘anijot 2a) ausdrücklich bezeugt. Im Jeruschalmi tritt zwar <span dir=\"rtl\">יום טוב</span> zwischen <span dir=\"rtl\">ראש השנה</span> und <span dir=\"rtl\">תעניות</span>; aber selbst wenn diese Anordnung nicht auf einem Versehen des Abschreibers beruhen sollte, bleibt noch immer die Schwierigkeit, dass auch dort Megilla erst auf Ta‘anijot folgt anstatt voranzugehen. Die Zahl der Kapitel kann hierfür nicht massgebend gewesen sein (s. Einleitung zu Scheḳalim oben S. 260), da jeder der beiden Traktate dieselbe Kapitelanzahl wie Rosch haschana aufweist. Der bab. Talmud begründet a. a. O. die Reihenfolge durch den Hinweis auf Rosch haschana I 2, wo es heisst, dass am Sukkotfeste von der Vorsehung die Regenmenge festgesetzt wird. Man könnte auch darauf Bezug nehmen, dass an den Fasttagen ebenso wie am Neujahrstage der Schofar geblasen wird (das. III 4) und nach einer Ansicht (Ta‘anijot II 3) auch dem Gebete zwei von den besonderen Segenssprüchen dieses Festes eingefügt werden. Maimonides löst in der erwähnten Einleitung zu seinem Mischnakommentar die Schwierigkeit durch die befremdliche Behauptung, dass unser Traktat von den durch die früheren Propheten eingesetzten Fasttagen handelt und daher den Vorrang vor dem Traktat Megilla einnimmt, der dem von späteren Propheten eingeführten Purimfeste gewidmet ist. Wir haben bereits erwähnt, dass in Ta‘anijot von diesen Fasttagen kaum die Rede ist. Es scheint, dass in Maimunis Talmudhandschrift der eben angeführte Hinweis auf Rosch haschana I 2 nicht gestanden hat, wie es auch wahrscheinlich ist, dass in seinem Exemplar am Anfange von Soṭa die Bemerkung über den Anschluss dieses Traktats an <span dir=\"rtl\">נזירות</span> gefehlt hat, worauf ich schon oben S. 260 aufmerksam gemacht habe.\nVon den vier Kapiteln unseres Traktats beginnt das erste mit der Zeitbestimmung für die beiden in Berachoth V 2 vorgeschriebenen Einschaltungen, in denen beim täglichen Gebete das eine Mal des Regens Erwähnung geschieht, das andere Mal der Regen verlangt wird, und schliesst mit der Anordnung der Fasttage bei ausbleibendem Regen. Das zweite Kapitel enthält die Gebetordnung für diese Fasttage und einige Meinungsverschiedenheiten über die Personen, die nicht zu fasten brauchen, und die Tage, an denen nicht gefastet werden soll. Im dritten Kapitel werden sonstige Gefahren und Unglücksfälle besprochen, die zur Anordnung von Fast- und Bettagen Anlass geben. Das letzte Kapitel handelt von dem Fasten der von den Gemeinden Israels behufs ihrer Vertretung beim Opferdienste nach der heiligen Stadt entsandten Abgeordneten, ferner von den Holzopfern der Priester und des Volkes, vom siebzehnten Tammuz und dem neunten Ab, endlich von den Volksfesten am fünfzehnten Ab und am Versöhnungstage.\n" | |
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"<b>Von wann an erwähnt man die Wunderkräfte des Regens.</b> Dass man im zweiten Segensspruche der T‘filla der Wunderwirkungen des Regens Erwähnung tut, wurde schon in Berachot (V 2) gelehrt. Dass dies im heiligen Lande, wo es doch im Sommer nicht regnet, nur während des Winters geschieht, wird als selbstverständlich vorausgesetzt. Die Frage ist nun, wann soll mit der Erwähnung begonnen werden?", | |
"<b>Vom letzten Feiertage des Festes an.</b> d. i. der achte Tag des Festes, nicht der siebente, der ja kein Feiertag ist.", | |
"<b>Da der Regen am Hüttenfeste nur ein Zeichen des Fluches ist.</b> Wenn es an diesem Feste regnet, so dass man das Gebot, in Hütten zu wohnen, nicht erfüllen kann, wird das als ein Zeichen der göttlichen Unzufriedenheit mit uns angesehen (Sukka II Ende).", | |
"<b>Der den Wind wehen lässt und den Regen herniedersendet zu seiner Zeit.</b> <span dir=\"rtl\">משיב הרוח ומוריד הגשם</span> ist der Wortlaut der Einschaltung; <span dir=\"rtl\">בעונתו</span> („zu seiner Zeit“) ist nur die Deutung, die Rabbi Eli‘ezer dem Satze gibt.", | |
"<b>wäre die Erwähnung stets am Platze.</b> das ganze Jahr hindurch, auch im Sommer. Rabbi Eli‘ezer hat indessen einen besondern Grund dafür, dass man schon am ersten Tage des Festes, wenn auch der Regen noch nicht erwünscht ist, wenigstens mit der Erwähnung beginne, weil an diesem Feste im Himmel die Entscheidung über die Regenmenge gefällt wird (Rosch haschana I 2)." | |
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"<b>Man bittet um Regen.</b> Die Bitte um Regen ist nach Berachot (V 2) in den nennten Segensspruch der werktäglichen T’filla einzuschalten.", | |
"<b>erst kurz vor der Regenzeit.</b> Ein genaues Datum ist hier nicht angegeben, weil der regelmässige Eintritt der verschiedenen Regenperioden nicht mit dem Synagogenkalender, sondern mit den tropischen Jahreszeiten zusammenhängt (s. jedoch Mischna 3 und Anm. 16).", | |
"<b>Tritt man.</b> um das Morgengebet und im Anschluss an dieses das Musaf öffentlich vorzutragen.", | |
"<b>vor die Lade.</b> in der die Torarollen verwahrt werden.", | |
"<b>am letzten Feiertage des Festes.</b> d. i. der achte Tag des Festes, nicht der siebente, der ja kein Feiertag ist.", | |
"<b>so erwähnt der letzte.</b> der das Musafgebet vorträgt.", | |
"<b>der erste.</b> der das Morgengebet vorträgt.", | |
"<b>aber erwähnt nicht; am ersten Feiertage des Pesaḥfestes erwähnt der erste.</b> der das Morgengebet vorträgt.", | |
"<b>der letzte.</b> der das Musafgebet vorträgt.", | |
"<b>dagegen erwähnt nicht.</b> Mit anderen Worten: Am achten Tage des Hüttenfestes wird die Erwähnung des Regens erst zu Musaf vom Vorbeter eingeschaltet, im Morgengebete aber noch nicht; am ersten Tage des Pesaḥfestes wird sie im Morgengebete noch eingeschaltet, zu Musaf aber nicht mehr. Als Grund wird im Jeruschalmi (zur vorigen Mischna) angegeben, dass sich zum öffentlichen Abendgebete, mit welchem die Feste eingeleitet werden, nur ein Teil der Gemeinde einfindet; von den übrigen, die zu Hause beten, würden einige die Einschaltung machen, andere wieder nicht. Diese Ungleichmässigkeit bestünde weiter, wenn der Vorbeter schon im Morgengebete die Regenerwähnung einschaltete, beziehungsweise fortliesse; denn diejenigen, die gestern nicht in der Synagoge waren, würden immer noch nicht wissen, wie sich der Vorbeter beim Abendgebete verhielt. Nun aber die Änderung erst mit Musaf eintritt, wird niemand mehr darüber im Zweifel sein können, wie er es mit der Einschaltung am Abend bei Beginn des Feiertages zu halten habe.", | |
"<b>Bis wann bittet man um Regen? Rabbi Juda sagt: Bis Pesaḥ vorüber ist.</b> Da nicht anzunehmen ist, dass man zu einer Zeit, da man des Regens im zweiten Segensspruche nicht mehr erwähnt, im neunten Segensspruche noch um ihn bitten soll (ist doch nach Rabbi Eli‘ezer in der vorigen Mischna umgekehrt die Erwähnung eher einzuschalten als die Bitte), so besteht hier ein Widerspruch zwischen dem Satze des Rabbi Juda im ersten und seinen Worten im zweiten Teil der Mischna. Jeruschalmi meint, dass er die erste Ansicht, laut welcher die Erwähnung des Regens schon im Musaf des ersten Pesaḥtages auszuschalten ist, im eigenen Namen, die folgende dagegen, nach der die Bitte um Regen noch während des ganzen Festes einzuschalten wäre, im Namen seines Lehrers vorträgt. Im bab. Talmud ist aber doch eine Auffassung vertreten, nach welcher Rabbi Juda tatsächlich zwischen Bitte und Erwähnung unterscheidet und diese früher als jene ausgeschaltet wissen will. Man kann das damit begründen, dass der Regen, der nicht nur den Boden bewässert, sondern auch die Zisternen füllt, während des Festes noch eine erwünschte und darum zu erflehende Himmelsgabe ist, seine blosse Erwähnung aber besser hinter der des Taues (<span dir=\"rtl\">משיב חרוח ומוריד חטל</span>) zurücktritt, der nach Jesaia (26, 19) ebenso ein Symbol der Auferstehung ist wie das Wiedererwachen der Natur zu neuem Leben, das wir am Pesaḥfeste feiern. Aehnlich Jeruschalmi z. St.: <span dir=\"rtl\">טעמא דרבי יהודה כדי שיצאו המועדות בטל מפני שחטל סימן יפה לעולם </span>.", | |
"<b>denn es heisst.</b> Joël 2, 28.", | |
"<b>Früh- und Spätregen im Ersten.</b> Es kann also der Regen auch noch im ersten Monate (Nisan) zum Segen gereichen." | |
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"<b>Am siebenten.</b> Die Ansichten gehen, wie es scheint, über den Sinn der Worte <span dir=\"rtl\">סמוך לגשמים</span> (kurz vor der Regenzeit) in der vorigen Mischna auseinander. Dieser Meinungsstreit hätte daher dort an den ersten Satz anknüpfen sollen. Auch sonst beobachtet man in der Anordnung hier einige Unebenheiten. Sie beginnt mit der Erwähnung des Regens, geht dann zur Bitte um Regen über, kehrt wieder zur Erwähnung zurück und schliesst endlich mit der Bitte. Bei der Erwähnung wird zunächst die Frage des Beginnes erörtert und dann der Zeitpunkt des Aufhörens bestimmt; bei der Bitte wird umgekehrt der Zeitpunkt der Ausschaltung vor dem der Einschaltung besprochen. Wir sehen hier deutlich die Spuren der verschiedenen Umarbeitungen und Bereicherungen, die die Mischnasammlung bis zu ihrem endgültigen Abschluss erfahren hat, und von denen schon wiederholt (zuletzt Rosch haschana Kap. IV, Anm. 66 und Kap. III, Vorbem.) die Rede war. Da Rabbi Josua viel selbständiger in seinen Ansichten war als Rabbi Eli‘ezer, der treue Hüter der Überlieferungen (<span dir=\"rtl\">בור סוד שאינו מאבד טפה</span>, Abot II 8), der nichts lehrte, was er nicht von seinen Lehrern gehört hatte (<span dir=\"rtl\">,שלא אמר דבר שלא שמע מפי רבו מעולם</span>, Joma 66 b u. ö.), ist anzunehmen, dass die erste Mischna unseres Traktats ursprünglich so gelautet hat, wie Rabbi Eli‘ezer sie vorträgt: <span dir=\"rtl\">מאמתי מזכירין גבורות גשמים מיום טוב הראשון של חג </span>. Daran schloss sich der erste Satz aus M. 2: <span dir=\"rtl\">ואין שואלין את הגשמים אלא סמוך לגשמים </span>, in welchem ein genauer Zeitpunkt für den Beginn der Regenbitte noch unbekannt ist (s. Anm. 7), worauf <span dir=\"rtl\">הגיע שבעה עשר במרחשון וכו׳</span> (M. 4 bis 7) folgte. Alles übrige ist späterer Zusatz. Zuerst (von Rabbi ‘Aḳiba?) wurde die Meinungsverschiedenheit zwischen Rabbi Elie‘zer und Rabbi Josua im Anschluss an <span dir=\"rtl\">מזבירין גבורות גשמים מאמתי</span> hinzugefügt und der Streit zwischen Rabban Gamliel und seinen Freunden an den folgenden Satz <span dir=\"rtl\">ואין שואלין את הגשמים אלא סמוך לגשמים</span> angeknüpft, der nun zwar gegenstandslos geworden war, aber dennoch aus Pietät beibehalten wurde (<span dir=\"rtl\">משנה לא זזה ממקומה</span>, Jebamot 30 a u. ö.). Später wurde dieser Zusammenhang durch die Einschiebung zweier Sätze von Rabbi Juda, unter denen der eine auf den Widerspruch seines Freundes Rabbi Meïr stiess, noch einmal durchbrochen, weil M. 4 nicht gut von M. 3 getrennt werden konnte.", | |
"<b>fünfzehn Tage nach dem Hüttenfeste.</b> wenn Tischri 30 Tage hat. Ist dieser Monat mangelhaft, so ist freilich der siebente Marheschwan erst der vierzehnte Tag nach Schluss des Hüttenfestes; aber es kommt ja auf einen Tag nicht so sehr an. Müssen doch auch so zwei Schabbate, an denen die Heimreise unterbrochen werden muss, in Abzug gebracht werden. Es sind also die 15 Tage nicht so genau zu rechnen; sie sollen nur ungefähr die abweichende Meinung des Rabban Gamliel rechtfertigen.", | |
"<b>damit inzwischen der Letzte in Israel.</b> d. i. derjenige, der unter den zur Feier des Hüttenfestes in Jerusalem Erschienenen (2. B. M. 34, 23; 5. B. M. 16, 16) am spätesten den Rückweg antritt, und dessen Wohnort am weitesten von der heiligen Stadt entfernt ist." | |
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"<b>fingen Einzelne.</b> <span dir=\"rtl\">היחידים</span> im Gegensatz zu <span dir=\"rtl\">הצבור</span> in der folgenden Mischna. Gemeint sind die durch Frömmigkeit und Gelehrsamkeit hervorragenden Männer.", | |
"<b>zu fasten an und zwar drei Fasttage.</b> am nächsten Montag, am Donnerstag derselben Woche und am folgenden Montag.", | |
"<b>nachdem es dunkel geworden war.</b> d. h. der Fasttag beginnt erst mit dem Morgengrauen und nicht schon (wie in Mischna 6) mit Anbruch der Nacht; vielmehr nahmen sie den Tag vorher die Hauptmahlzeit wie gewöhnlich nach Eintritt der Dunkelheit <span dir=\"rtl\">משחשיכה</span>) ein.", | |
"<b>und es war ihnen.</b> auch am Tage.", | |
"<b>Sandalenbeschuhung.</b> s. Joma Kap. VIII Anm. 2.", | |
"<b>und Benutzung des Bettes.</b> des Ehebettes (Joma das. Anm. 3)." | |
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"<b>so verhängt der Gerichtshof drei Fasttage.</b> Montag, Donnerstag und Montag wie oben Anm. 20; s. Kap II M. 9.", | |
"<b>nachdem es dunkel geworden.</b> d. h. der Fasttag beginnt erst mit dem Morgengrauen und nicht schon (wie in Mischna 6) mit Anbruch der Nacht; vielmehr nahmen sie den Tag vorher die Hauptmahlzeit wie gewöhnlich nach Eintritt der Dunkelheit <span dir=\"rtl\">משחשיכה</span>) ein.", | |
"<b>Sandalenbeschuhung.</b> s. Joma Kap. VIII Anm. 2.", | |
"<b>und Benutzung des Bettes.</b> des Ehebettes (Joma das. Anm. 3).", | |
"<b>sind erlaubt.</b> auch am Tage." | |
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"<b>verhängt der Gerichtshof fernere drei Fasttage über die Gemeinde.</b> Über die Reihenfolge s. weiter unten II 9.", | |
"<b>solange es noch Tag ist.</b> An dem Abend, der dem Fasttage vorangeht, muss die Hauptmahlzeit noch vor Eintritt der Dämmerung beendet sein; des Nachts darf man weder essen noch trinken.", | |
"<b>Sandalenbeschuhung.</b> s. Joma Kap. VIII Anm. 2.", | |
"<b>und Benutzung des Bettes.</b> des Ehebettes (Joma das. Anm. 3).", | |
"<b>Fasttage über die Gemeinde.</b> Jeden Montag und Donnerstag der nächsten drei Wochen und am Montag der vierten Woche.", | |
"<b>dass man an ihnen den Schofar bläst.</b> s. Kap. II M. 5 und Rosch haschana III 4.", | |
"<b>Am zweiten Wochentage lenkt man mit der Abenddämmerung ein.</b> An den Montagen, an denen man fastete, wurde zugestanden, gegen Abend die Läden für den Einkauf der zum Nachtmahl notwendigen Lebensmittel ein wenig zu öffnen. Der Ausdruck <span dir=\"rtl\">מטין</span> (part. Hif‘il von <span dir=\"rtl\">נטה</span>) scheint der Rechtssprache entlehnt zu sein, wo er zum Unterschiede von <span dir=\"rtl\">הלכה</span> die Bedeutung hat, dass die Entscheidung sich einer bestimmten Ansicht nur zuneigt, ohne sich so mit ihr zu decken, dass ein entgegengesetzter Urteilsspruch anfechtbar wäre (Ketubbot 84 b Mitte u. ö.; s. auch Raschi das). Im eigentlichen Sinne bezeichnet das Wort die schräge Stellung, im übertragenen also, wie hier, die halben Konzessionen. Es ist auch möglich, dass <span dir=\"rtl\">מטין</span> hier in seiner gewöhnlichen Bedeutung steht und etwa <span dir=\"rtl\">את התריסין</span> (Jom Ṭob Kap. I, Anm. 12) zu ergänzen wäre: Man neigt die Ladentüren, stellt sie schräg, so dass sie nur halb geöffnet sind. Unwahrscheinlich aber ist die Ableitung von <span dir=\"rtl\">מוט</span>, wonach <span dir=\"rtl\">מטין</span> (part. Ḳal) hier und in Ketubbot schwanken hiesse. Raschi hat jedenfalls a. a. O. maṭṭîn und nicht mâṭîn gelesen.", | |
"<b>am fünften ist man wegen der Ehre des Schabbats unbeschränkt.</b> An den Fasttagen, die auf Donnerstag fallen, darf man zu Einkäufen für eine würdige Schabbatfeier den ganzen Tag den Laden offen halten." | |
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"<b>werden Handel und Verkehr.</b> <span dir=\"rtl\">משא ומתן</span>, wörtlich = Nehmen und Geben, Kauf und Verkauf.", | |
"<b>Trauungen und Hochzeiten.</b> Zur Zeit der Mischna wie auch noch später fielen Trauung und Hochzeit zeitlich nicht zusammen; vielmehr blieb die Braut nach der Eheschliessung (Trauung) noch längere Zeit bis zur Heimführung (Vermählung, Hochzeit) im Elternhause.", | |
"<b>sowie gegenseitige Begrüssungen eingeschränkt.</b> Der Handel wird auf die unentbehrlichen Gebrauchs- und Verbrauchsgegenstände beschränkt, die Bautätigkeit auf notwendige Wohn- und Wirtschaftsräume, die Landarbeit auf nutzbringende Pflanzen, Trauung und Hochzeit auf kinderlose Personen, der Gruss auf die Erwiderung empfangener Grüsse. Ausgeschlossen sind insbesondere der Verkauf von Luxuswaren, die Herstellung von Lusthäusern und Parkanlagen, polygamische Eheschliessungen.", | |
"<b>die von Gott eine Rüge erhalten haben.</b> <span dir=\"rtl\">נזף</span> ist in den Targumim die Übersetzung des hebr. <span dir=\"rtl\">גער</span>.", | |
"<b>Die Einzelnen.</b> <span dir=\"rtl\">היחידים</span> im Gegensatz zu <span dir=\"rtl\">הצבור</span> in der folgenden Mischna. Gemeint sind die durch Frömmigkeit und Gelehrsamkeit hervorragenden Männer.", | |
"<b>fasten wieder bis zum Ausgange des Nîsân.</b> Nach Jeruschalmi ist hier nicht der Kalendermonat Nisan gemeint, sondern der erste Frühlingsmonat. Demnach wäre der Ausgang des Nisan der dreissigste Tag nach Eintritt der Tagundnachtgleiche.", | |
"<b>Ist der Nisan zu Ende gegangen und es fällt Regen.</b> Andere Lesart: <span dir=\"rtl\">ולא ירדו גשמים </span> (ohne dass Regen gefallen wäre).", | |
"<b>denn es heisst.</b> 1 Sam. 12, 17." | |
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"<b>Welches ist die Ordnung der Fasttage.</b> der sieben letzten Fasttage, von denen im vorigen Kapitel, am Schluss der sechsten Mischna die Rede war.", | |
"<b>Man trägt die Lade.</b> in der die Torarollen aufbewahrt werden.", | |
"<b>auf einen freien Platz der Ortschaft und tut Asche.</b> <span dir=\"rtl\">אפר</span> bezeichnet im Hebräischen gleich dem nahe verwandten <span dir=\"rtl\">עפר</span> in erster Reihe den Staub (s. besonders Malachi 3, 21); daher wird hier, wo wirkliche Asche gemeint ist, der grössern Deutlichkeit wegen das Wort <span dir=\"rtl\">מקלה</span> (Brandasche) hinzugefügt, wie in Jom Ṭob I 2 auf <span dir=\"rtl\">אפר</span> der Zusatz <span dir=\"rtl\">כירה</span> (Herdasche) folgt.", | |
"<b>auf das Haupt des Nasi und auf das Haupt des Ab-Bêt-Dîn.</b> Nasi ist der Titel des Synhedrialoberhauptes (Patriarch), Ab-Bêt-Dîa des Vorsitzenden im obersten Gerichtshofe.", | |
"<b>und jeder einzelne nimmt welche und legt sie sich selbst aufs Haupt.</b> an die Stelle der Tefillin, zum Zeichen der Trauer und der demütigen Zerknirschung. Dass aber statt des Staubes mit Nachdruck (s. Anm. 3) Asche gefordert wird, geschieht zur Erinnerung an die Bereitwilligkeit Abrahams, seinen Sohn auf dem Altar zu verbrennen (1. B. M. 22, 9). Die symbolische Handlung soll zugleich das Gelöbnis opferfreudiger Hingabe an Gott zum Ausdruck bringen.", | |
"<b>Der Älteste unter ihnen spricht vor ihnen eindringliche Worte.</b> Das Folgende ist entweder die Einleitung einer wirklich gehaltenen Predigt oder der vorgeschriebene Text, über den der Redner sprechen soll.", | |
"<b>dass sie von ihrem bösen Wege umkehrten.</b> Jona 3, 10.", | |
"<b>und in einer Strafrede heisst es.</b> Joël 2, 13. Das Wort <span dir=\"rtl\">קבל</span> bat in der Mischna (z. B. Jadajim IV 6—8) ebenso wie im Aramäischen die Bedeutung des Vorwurfs, der Anklage. Daher werden die Strafreden der Propheten und in erweiterter Anwendung ihre Schriften überhaupt als <span dir=\"rtl\">דברי קבלה</span> (Worte der Anklage) bezeichnet. Das Buch Jona, dem der zuerst angeführte Satz entnommen ist, gehört zwar ebenfalls zu den Prophetenschriften, scheint aber nicht in dem Begriff der <span dir=\"rtl\">דברי קבלה</span> eingeschlossen zu sein, vermutlich weil seine Strafrede nicht gegen Israel gerichtet war." | |
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"<b>lässt man vor die Lade.</b> in der die Torarollen aufbewahrt werden.", | |
"<b>einen Greis hinabsteigen.</b> Die Stelle, auf der der Vorbeter stand, lag gewöhnlich etwas tiefer; daher der Ausdruck <span dir=\"rtl\">ירד לפני התיבה</span> (vor die Lade hinabsteigen), der so oft mit <span dir=\"rtl\">עבר לפני התיבה</span> (z. B. weiter unten M. 5 und oben I 2) wechselt.", | |
"<b>der Übung besitzt.</b> die vorgeschriebenen Gebete gut und geläufig vortragen kann.", | |
"<b>und im leeren Hause Kinder hat.</b> mit seiner zahlreichen Familie Not leidet. Nach einer Erklärung im bab. Talmud ist mit dem „leeren (d. i. sündenreinen) Hause“ die tadellose Lebensführung seiner Familie gemeint.", | |
"<b>die täglichen achtzehn.</b> Das tägliche Gebet, das jetzt aus neunzehn Benediktionen besteht, hatte ursprünglich deren nur achtzehn, daher noch heute die Bezeichnung <span dir=\"rtl\">שמנה עשרה</span>.", | |
"<b>denen er noch sechs anfügt.</b> zwischen dem siebenten und dem achten, also zwischen <span dir=\"rtl\">גואל ישראל</span> und <span dir=\"rtl\">רפאנו</span>." | |
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"<b>Erinnerungs- und Schofargebete.</b> s. Rosch haschana, Einleitung, Abs. 1 und Kap. IV daselbst, Anm. 31—32. Die Auswahl der zehn Bibelverse war wie am Neujahrstage dem Ermessen des Vorbeters überlassen, der die Stimmung des Tages und das, was die Herzen bewegte, durch sie zum Ausdruck brachte.", | |
"<b>und er antwortet mir .</b> Ps. 120.", | |
"<b>Ich erhebe meine Augen zu den Bergen .</b> Ps. 121.", | |
"<b>o Gott .</b> Ps. 130.", | |
"<b>wenn er verzagt .</b> Ps. 102.", | |
"<b>Er brauchte keine Erinnerungs- und Schofargebete vorzutragen.</b> Es bedurfte keiner Auswahl, denn man ist auf diese Gebetstücke, die aus zerstreuten Bibelversen sich zusammensetzen, nicht angewiesen; es ist vielmehr richtiger, zu den beiden ersten Einschaltungen ebenfalls wie zu den vier letzten zusammenhängende Bibelstücke zu wählen.", | |
"<b>wenn eine Seuche auftreten sollte .</b> 1. Könige 8, 37 ff.", | |
"<b>Wie das Wort Gottes an Jirmejahu lautete aus Anlass des Regenmangels .</b> Jirm. 14, 1 ff.", | |
"<b>Dazu sagt er die entsprechenden Schlussformeln.</b> Unter <span dir=\"rtl\">חותם</span> (Siegel) versteht man den mit <span dir=\"rtl\">ברוך אתה</span> beginnenden und mit einer auf den Inhalt des Segensspruches Bezug nehmenden Wendung endigenden Schlusssatz einer Benediktion." | |
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"<b>Nach dem ersten.</b> Als erster Segensspruch ist hier der den sechs einzuschaltenden vorangehende gedacht, also der siebente des täglichen Gebetes. Er schliesst auch hier wie gewöhnlich mit den Worten <span dir=\"rtl\">גואל ישראל</span>, der Schlussformel geht aber diesmal ein Zusatz (<span dir=\"rtl\">מי שענה</span>) voraus, wie er den folgenden sechs Einschaltungen eigentümlich ist, weshalb dieser Segensspruch als erster bezeichnet wird, die erste Einschaltung als zweiter u. s. w., die sechste als siebenter. In allen diesen Zusätzen hat Maimuni (<span dir=\"rtl\">הלכות תעניות</span> IV 8—16) statt <span dir=\"rtl\">בקול</span> durchweg die bessere Lesart <span dir=\"rtl\">קול</span>. Alfasi liest: <span dir=\"rtl\"> הוא יענה אותנו וישמע קול צעקתנו היום הזה</span>.", | |
"<b>der Abraham am Berge Morija erhört hat.</b> 1. B. M. 22, 11—12 u. 15—18.", | |
"<b>der unsere Väter am Schilfmeere erhört hat.</b> 2. B. M. 14, 10—31.", | |
"<b>der Josua in Gilgal erhört hat.</b> Josua 10, 12—14.", | |
"<b>erhöre auch euch und vernehme die Stimme eures Flehens an diesem Tage. Gepriesen seist Du, o Gott, der du das Posaunengeschmetter vernimmst. Nach dem vierten sagt er: Er, der Samuel in Miṣpa erhört hat.</b> 1 Sam. 7, 5—9.", | |
"<b>der Elijahu am Berge Karmel erhört hat.</b> 1 Kön. 18, 36—39.", | |
"<b>der Jona im Leibe des Fisches erhört hat.</b> Jona 2, 2—11.", | |
"<b>der David und seinen Sohn Salomo in Jerusalem erhört hat.</b> 2 Sam. 21, 1 u. 14; 1 Kön. 8, 22—53 u. 9, 3." | |
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"<b>Es ereignete sich in den Tagen des Rabbi Ḥalafta und des Rabbi Hananja ben T’adjon.</b> also nach der Zerstörung des Tempels durch die Römer.", | |
"<b>dass einer vor die Lade trat und den ganzen Segensspruch vollendete.</b> Er trug den siebenten Segensspruch (<span dir=\"rtl\">ראה בענינו</span>) mit der Schlussformel (<span dir=\"rtl\">ברוך אתה ה׳ גואל ישראל</span>) wie gewöhnlich vor, ohne gemäss der Vorschrift der vorigen Mischna <span dir=\"rtl\">מי שענה את אברהם</span> einzuschalten.", | |
"<b>ohne dass man nach ihm mit Amen einstimmte.</b> weil auf die Schlussformel noch der Zusatz <span dir=\"rtl\">מי שענה</span> als eigentlicher Abschluss des Segensspruches folgen sollte.", | |
"<b>ihr Priester.</b> Diese Aufforderung wurde den Priestern laut einer im bab. Talmud angeführten Baraita vom Synagogendiener zugerufen.", | |
"<b>Sie bliesen.</b> mit den in Rosch Haschana III 4 erwähnten Widderhörnern und Trompeten. Mann kann übrigens dieses zweite <span dir=\"rtl\">תקעו</span> und ebenso weiter unten das zweite <span dir=\"rtl\">הריעו</span> zur Verstärkung des ersten gleich diesem als Imperativ lesen. („Blaset, ihr Priester, blaset“! „Schmettert, ihr Söhne Aharons, schmettert“!)", | |
"<b>erhöre auch euch und vernehme die Stimme eures Flehens an diesem Tage.</b> Darauf trug der Vorbeter die erste der sechs Einschaltungen vor, die er mit der Schlussformel <span dir=\"rtl\">ברוך אתה ה׳ זוכר הנשכחות</span> beendete, wiederum ohne <span dir=\"rtl\">מי שענה את אבותינו</span> einzufügen und ohne dass die Gemeinde mit <span dir=\"rtl\">אמן</span> einfiel.", | |
"<b>ihr Söhne Aharons.</b> Es folgten dann die übrigen fünf Einschaltungen in derselben Weise. Jedesmal vollendete der Vorbeter den Segensspruch ohne das Gebet <span dir=\"rtl\">מי שענה</span>, das er erst auf die Schlussformel folgen liess, weshalb diese von der Gemeinde nicht mit <span dir=\"rtl\">אמן</span> beantwortet wurde. Eine andere Abweichung vom allgemeinen Brauche bestand vielleicht darin, dass nach den einzelnen Segenssprüchen aus den Hörnern und Posaunen der Priester abwechselnd gedehnte und schmetternde Töne erschollen, während es sonst üblich war (s. Mischne Tora <span dir=\"rtl\">הלכות תעניות</span> IV 14), erst nach Beendigung des ganzen Gebetes zu blasen. Aus dem Umstande, dass in der vorigen Mischna von diesen Tönen nichts erwähnt wird, könnte man zwar schliessen, dass anderwärts an den in Rede stehenden Fasttagen überhaupt nicht geblasen wurde; das ist aber nach der unbestrittenen Vorschrift oben I 6 und Rosch Haschana III 4 nicht anzunehmen.", | |
"<b>Sie schmetterten.</b> Diese Aufforderung wurde den Priestern laut einer im bab. Talmud angeführten Baraita vom Synagogendiener zugerufen.", | |
"<b>erhöre auch euch und vernehme die Stimme eures Flehens an diesem Tage.</b> Es folgten dann die übrigen fünf Einschaltungen in derselben Weise. Jedesmal vollendete der Vorbeter den Segensspruch ohne das Gebet <span dir=\"rtl\">מי שענה</span>, das er erst auf die Schlussformel folgen liess, weshalb diese von der Gemeinde nicht mit <span dir=\"rtl\">אמן</span> beantwortet wurde. Eine andere Abweichung vom allgemeinen Brauche bestand vielleicht darin, dass nach den einzelnen Segenssprüchen aus den Hörnern und Posaunen der Priester abwechselnd gedehnte und schmetternde Töne erschollen, während es sonst üblich war (s. Mischne Tora <span dir=\"rtl\">הלכות תעניות</span> IV 14), erst nach Beendigung des ganzen Gebetes zu blasen. Aus dem Umstande, dass in der vorigen Mischna von diesen Tönen nichts erwähnt wird, könnte man zwar schliessen, dass anderwärts an den in Rede stehenden Fasttagen überhaupt nicht geblasen wurde; das ist aber nach der unbestrittenen Vorschrift oben I 6 und Rosch Haschana III 4 nicht anzunehmen.", | |
"<b>Wir hatten diesen Brauch nur am Osttore und nur auf dem Tempelberge.</b> <span dir=\"rtl\">ובהר הבית</span> fehlt im Jeruschalmi. Es ist nach <span dir=\"rtl\">בשער המזרח</span> überflüssig, das <span dir=\"rtl\">ו</span> sogar störend. — Das Gebet um Regen wurde, als der Tempel noch stand, vor dem bekannten Ost- oder Nikanortore verrichtet, das die Vorhalle des Heiligtums öffnete. Im Tempel folgte übrigens auch sonst auf keine Benediktion ein <span dir=\"rtl\">אמן</span> der Gemeinde; die Zuhörer stimmten vielmehr mit <span dir=\"rtl\">ברוך שם כבור מלכותו לעולם ועד</span> ein." | |
], | |
[ | |
"<b>An den ersten drei Fasttagen.</b> s. oben I 5.", | |
"<b>fasteten die Männer der Wochenabteilung.</b> s. Joma II, Anm. 1. [<span dir=\"rtl\">ושמטו שם דברי חזקיה שאמר ששה בתי</span> (:<span dir=\"rtl\">שקלים ספ״ו ומנחות ק״ז</span>) <span dir=\"rtl\"> אבות הכהנים ועיין ירושלמי כאן פ״ד ה״ב </span>].", | |
"<b>aber nicht bis zu Ende.</b> weil sie gewärtig sein mussten, den Männern des Tagesdienstes beizustehen, wenn diese die Arbeit nicht allein zu bewältigen vermochten.", | |
"<b>die Männer des Tagesdienstes.</b> s. Joma II, Anm. 1. [<span dir=\"rtl\">שאמר ששה בתי</span> (:<span dir=\"rtl\">שקלים ספ״ו ומנחות ק״ז</span>) <span dir=\"rtl\">אבות הכהנים ועיין ירושלמי כאן פ״ד ה״ב ונשמטו שם דברי חזקיה</span>].", | |
"<b>an den nächsten drei.</b> s. oben I 6.", | |
"<b>an den sieben letzten.</b> s. oben I 6." | |
], | |
[ | |
"<b>Die Männer der Wochenabteilung.</b> s. Joma II, Anm. 1. [<span dir=\"rtl\">שאמר ששה בתי</span> (:<span dir=\"rtl\">שקלים ספ״ו ומנחות ק״ז</span>) <span dir=\"rtl\">אבות הכהנים ועיין ירושלמי כאן פ״ד ה״ב ונשמטו שם דברי חזקיה</span>].", | |
"<b>die Männer des Tagesdienstes.</b> s. Joma II, Anm. 1. [<span dir=\"rtl\">שאמר ששה בתי</span> (:<span dir=\"rtl\">שקלים ספ״ו ומנחות ק״ז</span>) <span dir=\"rtl\">אבות הכהנים ועיין ירושלמי כאן פ״ד ה״ב ונשמטו שם דברי חזקיה</span>].", | |
"<b>weder am Tage noch in der Nacht.</b> Diese Vorschrift, die für alle Tage des Jahres Gültigkeit hat, wurde hier eingeschoben, weil auch sie gleich der vorigen Mischna zwischen den Männern der Wochenabteilung und denen des Tagesdienstes unterscheidet. Nach 3. B. M. 10, 9 darf ein Priester, der Wein getrunken hat, keine Opferhandlung verrichten. Die Männer des Tagesdienstes mussten sich auch in der Nacht, da sie mit dem Verbrennen der am Tage dargebrachten Opfer beschäftigt blieben, des Weines enthalten. Dieser Dienst erforderte aber wenig Arbeitskräfte, weshalb den übrigen Männern der Wochenabteilung nur am Tage (vgl. Anm. 41) der Weingenuss versagt war.", | |
"<b>Den Männern der Wochenabteilung und den Männern des Beistandes.</b> den in der heiligen Stadt anwesenden Abgeordneten, die gemäss der zweiten Mischna des vierten Kapitels das Volk bei der Darbringung der öffentlichen Opfer vertraten.", | |
"<b>ist Haarschneiden und Kleiderwaschen verboten.</b> damit sie diese Geschäfte noch vor Antritt ihres Wochendienstes erledigen.", | |
"<b>am fünften [Wochentage] ist es ihnen dem Schabbat zu Ehren gestattet.</b> so dass sie den Freitag für die Vorbereitungen auf den Schabbat völlig frei haben." | |
], | |
[ | |
"<b>So oft es in der Fastenrolle.</b> einem alten, noch heute erhaltenen, aber längst ausser Kraft gesetzten Verzeichnis nationaler Erinnerungstage. Es ist nach den Monaten des Jahres geordnet und knüpft an jedes festlich zu begehende Datum einen kurzen Vermerk über die Veranlassung der Feier, bald mit dem Zusatz <span dir=\"rtl\">דלא למספד</span>, bald mit dem Zusatz <span dir=\"rtl\">דלא להתענאה</span>. Das Verbot der Totenklage schliesst das Verbot des Fastens in sich, aber nicht umgekehrt.", | |
"<b>ist diese auch vorher.</b> am vorangehenden Tage.", | |
"<b>aber nachher erlaubt.</b> am folgenden Tage." | |
], | |
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"<b>Man setzt für die Gemeinde kein Fasten zum ersten Male auf den fünften [Wochentag] fest.</b> Wenn mehrere Fasttage der Gemeinde auferlegt werden, vermeidet man es, mit dem Donnerstage zu beginnen.", | |
"<b>um die Märkte nicht zu erschüttern.</b> Aus dem Umstande, dass die Behörde so kurz vor Schabbat einen Fasttag angesetzt hat, würden die Kaufleute schliessen, dass die Gefahr der Hungersnot schon dringend geworden, und ihre Vorräte an Lebensmitteln nur gegen Wucherpreise abgeben. — <span dir=\"rtl\">פקע</span>, verwandt mit <span dir=\"rtl\">פגע</span> = stossen, bedeutet hier erschüttern oder in die Höhe treiben, sonst = <span dir=\"rtl\">בקע</span> spalten (so Sukka V 3: Dochte abtrennen). <span dir=\"rtl\">שער</span>, die übliche Bezeichnung für Marktpreis, kann ebenso mit <span dir=\"rtl\">שער</span> = Tor, Marktplatz wie mit <span dir=\"rtl\">שער</span> = bemessen, erwägen zusammenhängen.", | |
"<b>vielmehr seien die ersten drei Fasttage.</b> s. oben I 5.", | |
"<b>die folgenden drei.</b> s. oben I 6.", | |
"<b>so auch nicht die zweiten und auch nicht die letzten.</b> s. oben I 6." | |
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"<b>Man legt keinen Gemeindefasttag auf die Neumondstage.</b> weil sie zu den Festen zählen.", | |
"<b>das Weihefest.</b> das am 25. Kislew beginnt und acht Tage währt.", | |
"<b>und das Purimfest.</b> den 14. und 15. Adar.", | |
"<b>so unterbricht man nicht.</b> Wenn ein für bestimmte Wochentage angeordnetes Fasten bereits begonnen hat und es trifft nun der nächste Fasttag auf eines der genannten Feste, wird doch an ihm gefastet.", | |
"<b>Dasselbe.</b> dass man nicht zu Ende fastet.", | |
"<b>Neunten Ab.</b> dem der Trauer um die Zerstörung des heiligen Tempels geweihten Fasttage.", | |
"<b>wenn er auf den Rüsttag zum Schabbat trifft.</b> Zur Zeit der Mischna, da der Monatsanfang noch auf Grund von Zeugenaussagen festgesetzt wurde (s. Rosch haschana II 5—7), konnte der 9. Ab auch auf einen Freitag fallen (heute nur auf Sonntag, Dienstag, Donnerstag oder Schabbat)." | |
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"<b>wie sie oben.</b> Kapitel I, Mischna 4—6.", | |
"<b>gilt nur für die erste Regenzeit.</b> Im heiligen Lande ist das Winterhalbjahr die Zeit des Regens, der gewöhnlich in verschiedenen, mit ziemlicher Regelmässigkeit wiederkehrenden Perioden dort niederfällt. Der erste Regen wird zu Beginn des zweiten Herbstmonats (Marḥeschwan) erwartet. — Der Ausdruck <span dir=\"rtl\">רביעה</span>, der die Begattung, besonders der Tiere bezeichnet, wird hier auf die Befruchtung des Bodens durch den Regen übertragen.", | |
"<b>wenn aber die Saaten entarten.</b> wenn Misswachs sich bemerkbar macht.", | |
"<b>wird ihretwegen sofort in die Posaune gestossen.</b> d. h. es treten sofort alle Verschärfungen, auch die der sieben letzten Fasttage in Kraft, an deren Spitze oben (I 6) der Posaunenschall erwähnt wurde. Nach Rosch Haschana III 4 wurde zwar auch mit Widderhörnern geblasen; das geschah aber nur im Heiligtum. Sonst wurde an den Fasttagen nur in die Posaune gestossen. Deshalb ist hier und oben I 6 bloss vom Posaunenschall die Rede, zumal dieser auch im Heiligtume die Hauptsache war und darum den Schofar übertönte, wie aus der angeführten Stelle in Rosch Haschana ersichtlich ist. — <span dir=\"rtl\">מתריעין</span> (statt <span dir=\"rtl\">מריעין</span>) ist eine Sekundärbildung von <span dir=\"rtl\">תרועה</span> wie <span dir=\"rtl\">מתחילין</span> von <span dir=\"rtl\">תורמין ,תחלה</span> von <span dir=\"rtl\">תרומה</span> u. v. a.", | |
"<b>wenn die Niederschläge zwischen einem Regenfall und dem andern vierzig Tage aussetzen.</b> zwischen der ersten und der zweiten Periode 40 Tage verstreichen.", | |
"<b>denn dieser Schlag bedeutet Hungersnot.</b> da die bereits geweckten Keime bei anhaltender Dürre zu Grunde gehen müssten. Es ist daher keine Zeit zu verlieren, die Gefahr steht vor der Tür, während das Ausbleiben des Regens in der ersten Periode eine Hungersnot nur befürchten lässt, sie aber noch nicht in so drohende Nähe rückt, dass man sofort mit dem verschärften Fasten beginnen müsste." | |
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"<b>Fiel er.</b> der Regen.", | |
"<b>aber nicht den Saaten.</b> Ein sanfter Regen ist den Saaten, ein heftiger der Baumfrucht förderlich.", | |
"<b>Gruben und Höhlen.</b> in denen das Regenwasser zum Trinken, Kochen und Waschen gesammelt wird.", | |
"<b>wird ihretwegen sofort in die Posaune gestossen.</b> d. h. es treten sofort alle Verschärfungen, auch die der sieben letzten Fasttage in Kraft, an deren Spitze oben (I 6) der Posaunenschall erwähnt wurde. Nach Rosch Haschana III 4 wurde zwar auch mit Widderhörnern geblasen; das geschah aber nur im Heiligtum. Sonst wurde an den Fasttagen nur in die Posaune gestossen. Deshalb ist hier und oben I 6 bloss vom Posaunenschall die Rede, zumal dieser auch im Heiligtume die Hauptsache war und darum den Schofar übertönte, wie aus der angeführten Stelle in Rosch Haschana ersichtlich ist. — <span dir=\"rtl\">מתריעין</span> (statt <span dir=\"rtl\">מריעין</span>) ist eine Sekundärbildung von <span dir=\"rtl\">תרועה</span> wie <span dir=\"rtl\">מתחילין</span> von <span dir=\"rtl\">תורמין ,תחלה</span> von <span dir=\"rtl\">תרומה</span> u. v. a." | |
], | |
[ | |
"<b>wie es heisst.</b> Amos 4, 7. Das Zitat gibt sich schon äusserlich durch das aram. <span dir=\"rtl\">דכתיב</span> als späte, aus Versehen in den Text geratene Randbemerkung zu erkennen.", | |
"<b>und alle ihre Umwohner.</b> die insofern, als die notleidende Stadt bei ihnen Einkäufe machen und durch die vermehrte Nachfrage die Preise der Lebensmittel in die Höhe treiben würde, in Mitleidenschaft gezogen werden.", | |
"<b>ohne in die Posaune zu stossen.</b> wie am Versöhnungstage, an dem nur gefastet wird, aber kein Posaunenschall ertönt.", | |
"<b>fasten aber nicht.</b> wie am Neujahrstage, an dem man in die Posaune stösst, aber nicht fastet." | |
], | |
[ | |
"<b>Ebenso wenn in einer Stadt Pest oder Häusereinsturz.</b> infolge von Erdbeben.", | |
"<b>und alle ihre Umwohner.</b> die ja ebenfalls bedroht sind.", | |
"<b>ohne in die Posaune zu stossen.</b> wie am Versöhnungstage, an dem nur gefastet wird, aber kein Posaunenschall ertönt.", | |
"<b>fasten aber nicht.</b> wie am Neujahrstage, an dem man in die Posaune stösst, aber nicht fastet.", | |
"<b>die fünfhundert Krieger.</b> Im Texte steht <span dir=\"rtl\">רגלי</span> = Fussvolk. Das ist sicher nicht buchstäblich zu nehmen. Wohl aber sind durch diese Heeresbezeichnung Kinder, Greise und Frauen, überhaupt Personen schwächlicher Konstitution ausgeschlossen.", | |
"<b>Sind es weniger.</b> Tote oder Tage. Also auch dann, wenn drei Personen an einem Tage oder in zwei Tagen sterben, die beiden anderen aber, bezw. der dritte oder der mittlere keinen Todesfall zu verzeichnen haben, ist es nur ein böser Zufall und keine Seuche. Ist dagegen die Zahl ihrer kampffähigen Leute geringer als 500, und es werden ihrer drei nach Maimuni müssen auch die Verstorbenen kräftige Männer gewesen sein) an drei Tagen hintereinander, an jedem Tage einer hinweggerafft, ist selbstverständlich erst recht eine Pest zu vermuten." | |
], | |
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"<b>Wegen der folgenden Dinge wird allerorten.</b> auch in den von der betroffenen Gegend entfernten Orten, soweit die Nachricht dringt.", | |
"<b>in die Posaune gestossen.</b> d. h. es treten sofort alle Verschärfungen, auch die der sieben letzten Fasttage in Kraft, an deren Spitze oben (I 6) der Posaunenschall erwähnt wurde. Nach Rosch Haschana III 4 wurde zwar auch mit Widderhörnern geblasen; das geschah aber nur im Heiligtum. Sonst wurde an den Fasttagen nur in die Posaune gestossen. Deshalb ist hier und oben I 6 bloss vom Posaunenschall die Rede, zumal dieser auch im Heiligtume die Hauptsache war und darum den Schofar übertönte, wie aus der angeführten Stelle in Rosch Haschana ersichtlich ist. — <span dir=\"rtl\">מתריעין</span> (statt <span dir=\"rtl\">מריעין</span>) ist eine Sekundärbildung von <span dir=\"rtl\">תרועה</span> wie <span dir=\"rtl\">מתחילין</span> von <span dir=\"rtl\">תורמין ,תחלה</span> von <span dir=\"rtl\">תרומה</span> u. v. a.", | |
"<b>Wegen Brand und Gelbsucht.</b> beides Krankheiten des Getreides.", | |
"<b>wilder Tiere.</b> die am hellen Tage in bewohnten Orten erscheinen.", | |
"<b>und bewaffneter Horden.</b> auch wenn sie nur durchziehen, ohne einen Angriff zu planen." | |
], | |
[ | |
"<b>weil in Askalon.</b> der bekannten Philisterstadt, also im Auslande; s. auch Giṭṭin I 2 [<span dir=\"rtl\">ולפיכך נפלא ממני מה שבתוב בם׳ תפארת ישראל כאן בסי׳ י״ט אפלו במקום הרחוק מאד מהצער ורק באותח מלכות</span>].", | |
"<b>Kornbrand von der Grösse eines Ofenlochs bemerkt wurde.</b> d. h. es war nur eine solche Menge Getreide von der Krankheit befallen, dass man mit dem aus ihr hergestellten Brote die Mündung des Backofens hätte ausfüllen können." | |
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[ | |
"<b>die von Heiden oder von einem Strome eingeschlossen wurde.</b> durch Belagerung oder Überschwemmung in Gefahr schwebt.", | |
"<b>aber nicht als Notschrei.</b> die Hilfe der Menschen anzurufen, aber nicht das Erbarmen Gottes zu erflehen.", | |
"<b>Auch wegen der Pest.</b> dürfe man am Schabbath in die Posaune stossen." | |
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"<b>möge die Gemeinde von keiner betroffen werden.</b> <span dir=\"rtl\">שלא תבא</span> kann auch Euphemie für <span dir=\"rtl\">שתבא</span> sein: Wegen jeder Notlage, die über die Gemeinde hereinbricht.", | |
"<b>stösst man in die Posaune mit Ausnahme eines Übermasses an Regen.</b> Man soll den Segen nicht ablehnen, auch wenn er durch Übermass sich in sein Gegenteil zu verwandeln droht. [<span dir=\"rtl\"> והמפרשים שפרשו לא שמקלקלין את התבואה אלא שהם לטורח על בני אדם לא ירדתי לסוף דעתם ראם כן מאי צרה יש כאן ומאי חוץ דחנן במתניתן </span>].", | |
"<b>Es ereignete sich, dass man zu Ḥonni, dem Zirkler sagte: Bete, dass Regen falle. Da sprach er zu ihnen: Gehet und schaffet die Pesaḥöfen.</b> Traget die zur Bereitung des Pesaḥopfers bestimmten Bratöfen in eure Häuser.", | |
"<b>damit sie nicht erweichen.</b> Diese transportablen Öfen waren aus Lehm gemacht und draussen zum Trocknen aufgestellt.", | |
"<b>stellte sich hinein und sprach vor Ihm.</b> Ehrerbietige Redewendung statt: zu Gott.", | |
"<b>Gruben und Höhlen.</b> in denen das Regenwasser zum Trinken, Kochen und Waschen gesammelt wird.", | |
"<b>bis die Israeliten sich vor dem Regen aus Jerusalem auf den Tempelberg.</b> auf dem sich ein gedeckter Säulengang befand.", | |
"<b>ob sich der Stein der Irrenden.</b> So hiess ein grosser Stein, auf welchem in Jerusalem die gefundenen Gegenstände ausgerufen wurden. Unter den Irrenden (Umherstreifenden) sind wohl die nach dem Verlorenen suchenden Besitzer zu verstehen.", | |
"<b>schon aufgelöst hat.</b> Erst wenn das geschieht — und der Fall wird nimmer eintreten — erfülle ich euern Wunsch.", | |
"<b>Darauf liess ihn Simon ben Scheṭa.</b> Gerichtsvorsitzender unter Juda ben Tabbai (s. Ḥagiga II 2) und Schwager des Königs Jannai Alexander.", | |
"<b>ich verhängte den Bann über dich.</b> wegen Verletzung der dem Himmel schuldigen Ehrfurcht. — <span dir=\"rtl\">גוזרני</span> ist aus <span dir=\"rtl\">גוזר אני</span> zusammengezogen.", | |
"<b>Du benimmst dich zudringlich vor dem Allgegenwärtigen.</b> Über <span dir=\"rtl\">מקום</span> als Bezeichnung für Gott s. Pesaḥim X, Anm. 38", | |
"<b>der ihm dennoch seinen Willen erfüllt.</b> Man könnte versucht sein, <span dir=\"rtl\">מתחטא</span> die Bedeutung sich versündigen beizulegen. In Wahrheit ist unser rabbinisches <span dir=\"rtl\">חטא</span> dem biblischen nur homonym, bezeichnet aber Zärtelei, kosendes Anschmiegen, Vertraulichkeit, Ungezwungenheit.", | |
"<b>Von dir sagt die Schrift.</b> Sprüche 23, 25." | |
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"<b>dass sie in Lod.</b> einer südwestlich von Jerusalem gelegenen Stadt, Wohnort des Rabbi Tarfon.", | |
"<b>Gehet heim.</b> Sie waren in der Synagoge zum Gebete versammelt.", | |
"<b>Nachmittags kamen sie wieder.</b> ins Gotteshaus.", | |
"<b>und lasen das grosse Hallel.</b> Psalm 136." | |
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"<b>nämlich beim Frühgebet.</b> das dem täglichen Morgenopfer entspricht.", | |
"<b>zu Musaf.</b> <span dir=\"rtl\">מוסף</span> heisst das hinzugefügte Gebet, das an Schabbat-, Fest- und Neumondstagen, entsprechend dem besondern, für diese Zeiten vorgeschriebenen Zusatzopfer (4. B. M. Kap. 28—29), zwischen dem Morgen- und dem Abendgebete verrichtet wird.", | |
"<b>zu Minḥa.</b> <span dir=\"rtl\">מנחה</span> ist der Name des Nachmittagsgebetes (s. P’saḥim X, Anm. 2), das dem täglichen Abendopfer entspricht.", | |
"<b>und bei Toresschluss.</b> ein Schlussgebet, das bei den am Ende dieser Mischna erwähnten Gelegenheiten in der Abenddämmerung verrichtet wurde, um die Zeit, da die Tore des Tempels geschlossen wúrden oder die Himmelspforten sich hinter der untergegangenen Sonne schliessen (Jeruschalmi).", | |
"<b>ihre Hände.</b> um nach 4. B. M. 6, 22—27 den Segen über die Gemeinde zu sprechen.", | |
"<b>an den Fasttagen.</b> die bei drohender Gefahr — insbesondere bei Regenmangel angeordnet wurden. Ein Musafgebet wurde zwar an diesem Tage nicht verrichtet; es konnte aber vorkommen, dass das Fasten an einem Neumondstage fortgesetzt wurde (s. oben II 10), wo es dann vier Gebetszeiten gab.", | |
"<b>in den Beiständen.</b> s. die folgende Mischna. Die Mitglieder des Beistandes versammelten sich in ihrer Woche täglich zu gemeinsamer Andacht mit Toravorlesung und Priestersegen. An den vier Tagen dieser Woche, an denen sie fasteten (s. Mischna 3), verrichteten sie neben dem Morgen- und dem Abendgebete auch noch ein Schlussgebet, am Monatsanfang, an welchem sie vermutlich, wenn er in die vier Tage fiel, ebenfalls fasteten, ausserdem das Musafgebet.", | |
"<b>und am Versöhnungstage.</b> dem einzigen Fasttage, an dem die genannten vier Gebete ständig verrichtet werden. Wenn nicht gefastet wird, sprechen die Priester den Segen bloss vormittags, solange sie noch keine Mahlzeit eingenommen haben." | |
], | |
[ | |
"<b>Was bedeuten.</b> <span dir=\"rtl\">אילו</span> ist häufig Fragewort, zusammengezogen aus <span dir=\"rtl\">אי אלו</span>, dem Plural von <span dir=\"rtl\">אי זה</span> und <span dir=\"rtl\">אי זו</span>.", | |
"<b>Da es heißt.</b> 4. B. M. 28, 2.", | |
"<b>zu denen für jede einzelne Abteilung ein Beistand.</b> eine Vertretung, die in der heiligen Stadt ihren Wohnsitz hatte und abwechselnd je eine Woche lang im Tempel zusammenkam, um bei Darbringung der öffentlichen Opfer anwesend zu sein.", | |
"<b>Leviten und Israeliten gebildet.</b> Der Zusammenhang ist der folgende: Wer ein Opfer darbringt, soll der heiligen Handlung beiwohnen. Das Gebot der öffentlichen Opfer ist an ganz Israel gerichtet (<span dir=\"rtl\">צו את בני ישראל . . תשמרו להקריב</span>). Es ist aber nicht möglich, dass das ganze Volk zugegen sei. Darum wurden die Vertretungen eingerichtet. Priester, Lewiten und Israeliten wurden in 24 Abteilungen gegliedert und für jede eine bestimmte Dienstwoche festgesetzt, sowie ein „Beistand“ von Männern, die in Jerusalem ansässig waren.", | |
"<b>begaben sich ihre Priester und Leviten nach Jerusalem hinauf.</b> um eine Woche hindurch dem Tempeldienste zu obliegen.", | |
"<b>um den Schöpfungsbericht zu lesen.</b> Das folgende Einschiebsel (<span dir=\"rtl\">ואנשי</span> bis <span dir=\"rtl\">וימותו</span>) fehlt im Jeruschalmi.", | |
"<b>Und die Männer des Beistandes fasteten vier Tage in der Woche.</b> von Tagesanbruch bis Eintritt der Nacht.", | |
"<b>in Todesgefahr geraten.</b> Ein zu schroffer Wechsel der Lebensweise hat nach dem Talmud (Baba batra 146a) Krankheiten der Verdauungsorgane zur Folge." | |
], | |
[ | |
"<b>Am ersten Tage.</b> lasen sie aus dem Schöpfungsberichte (1. B. M. 1, 1 bis 2, 3).", | |
"<b>Im Anfange.</b> Kap. 1, Vers 1—5.", | |
"<b>Es werde eine Veste.</b> Vers 6—8.", | |
"<b>Es sammle sich das Wasser.</b> Vers 9—13.", | |
"<b>Es werden Lichter.</b> Vers 14—19.", | |
"<b>Es wimmle das Wasser.</b> Vers 20—23.", | |
"<b>Die Erde bringe hervor.</b> Vers 24—31.", | |
"<b>Es wurden vollendet die Himmel.</b> Kap. 2, Vers 1—3.", | |
"<b>einen kleinern mit einem Einzigen.</b> Drei Personen wurden nacheinander zur Tora gerufen. Jede las mindestens drei Verse. Hat ein Abschnitt sechs Verse, teilen sich zwei Personen in ihn; hat er deren nur fünf, wie z. B. gleich der erste Abschnitt des Schöpfungsberichtes, liest der zuerst Aufgerufene die Verse 1—3 und der folgende die Verse 3—5, so dass der mittlere Vers zweimal gelesen wird. Hat ein Abschnitt nur vier Verse, wird er nicht geteilt; vielmehr liest eine Person den ganzen.", | |
"<b>So beim Morgen- und beim Musafgebete.</b> an Neumondstagen (s. Anm. 35).", | |
"<b>Zum Nachmittagsgebete aber.</b> Die Lesart <span dir=\"rtl\">בשחרית במוסף ובמנחה</span> ist irreführend. Sie verleitet zu der falschen Annahme, dass nur des Morgens aus der Tora, zu Musaf aber ebenso wie zu Minḥa auswendig gelesen wurde, oder gar dass man bloss zu Ne‘ila die Tora heraushob, sonst aber — auch beim Frühgebete — auswendig vortrug. Es ist mit beiden Talmuden <span dir=\"rtl\">ובמוסף</span> statt <span dir=\"rtl\">במוסף</span> zu lesen.", | |
"<b>versammelten sie sich und lasen auswendig.</b> weil sie vom Fasten schon ermattet waren. Beim Schlussgebete, wo die Erschöpfung ihren Höhepunkt erreichte, wurde nicht einmal auswendig gelesen. An den beiden Tagen, an denen sie nicht fasteten, hielten sie es der Gleichmässigkeit wegen ebenso.", | |
"<b>wie man das Sch’ma.</b> 5. B. M. 6, 4—9 u. 11, 13—21.", | |
"<b>wegen der Ehre des Schabbats.</b> damit ihnen mehr Zeit für die Vorbereitungen auf den Schabbat bleibe." | |
], | |
[ | |
"<b>an welchem das Hallel.</b> Ps. 113—118.", | |
"<b>angesetzt ist.</b> an den acht Tagen des Ḥanukkafestes. An den Neumondstagen ist der Vortrag des Hallel keine Vorschrift, sondern nur alter Brauch; an den Feiertagen gab es ohnehin keine Zusammenkünfte der Beistände.", | |
"<b>versammelt sich der Beistand nicht des Morgens.</b> zu Bußgebeten und zum Lesen des Schögfungsberichtes.", | |
"<b>an welchem ein Musaf dargebracht wird.</b> an den Neumondstagen. Schabbat- und Feiertag kommen für diese Zusammenkünfte überhaupt nicht in Betracht.", | |
"<b>nicht zum Schlussgebete.</b> um Bußgebete zu verrichten. Ein Toralesen fand ja bei Toresschluss auch sonst nicht statt. — <span dir=\"rtl\">בנעילה</span> bedeutet hier: nicht einmal beim Schlussgebete, geschweige denn zu Minḥa oder gar zu Musaf selbst. Die Rede ist in dieser Mischna von den Beiständen in Jerusalem, wo nicht nur die Priester, sondern auch die Lewiten und die übrigen Mitglieder der Abteilung durch den Tempeldienst in Anspruch genommen waren. Ausserhalb der heiligen Stadt war das Hallel kein Hinderungsgrund für die Zusammenkünfte, fanden sie sämtlich auch an Neumondstagen statt. Heisst es doch in der vorigen Mischna ausdrücklich, dass man <span dir=\"rtl\">במוסף</span>, also am Neumondstage, den Schöpfungsbericht las.", | |
"<b>an welchem Holz geopfert wird.</b> s. die folgende Mischna.", | |
"<b>nicht nachmittags.</b> weil das Holz um diese Zeit ins Heiligtum gebracht wurde.", | |
"<b>versammelt er sich nicht nachmittags.</b> geschweige denn zu Musaf, wohl aber beim Morgen- und beim Schlussgebete,", | |
"<b>nicht zum Schlussgebete.</b> und zu Minḥa selbst erst recht nicht, wohl aber des Morgens." | |
], | |
[ | |
"<b>Ein Holzfest der Priester und des Volkes.</b> Als die Juden aus dem babylonischen Exil ins heilige Land zurückkehrten und den Altar wieder aufrichteten, war kein Holz fürs Opferfeuer vorhanden, bis die hier genannten Familien solches spendeten. Zum Danke wurde ihnen das Vorrecht eingeräumt, auch in Zukunft an bestimmten Tagen des Jahres das Opferholz abwechselnd unentgeltlich liefern zu dürfen (s. N’ḥemja 10, 35). Die Tage, an denen sie es in die Vorratskammern des Tempels brachten, wurden als Feste gefeiert.", | |
"<b>gab es neunmal.</b> an den folgenden neun Tagen im Laufe eines jeden Jahres.", | |
"<b>wie auch der Familien der Stösseltäuscher und der Feigenstampfer.</b> alte Geschlechter, deren fromme Ahnen (nach Jeruschalmi unter Jerobeam, nach Tosefta und bab. Talmud während der Syrerherrschaft) durch keine Drohung sich abschrecken liessen, ihre Erstlingsfrüchte gemäss der göttlichen Vorschrift (5. B. M. 26, 1—11) in das Heiligtum zu bringen. Sie bedeckten sie mit getrockneten Feigen (<span dir=\"rtl\">קציעות</span>), nahmen eine Mörserkeule auf die Schulter und schützten, von den Schergen angehalten, die Absicht vor, in Jerusalem die trockenen Feigen mittels des Stössels zu Kuchen stampfen zu wollen. Daher die seltsamen Beinamen.", | |
"<b>Am ersten Tebet trat der Beistand nicht zusammen.</b> in der heiligen Stadt (s. Anm. 35). Des Morgens nicht wegen des Hallel, zu Musaf nicht wegen des Neumondsopfers, beim Schlussgebete nicht wegen des Holzopfers, zu Minḥa aus doppeltem Grunde nicht, sowohl wegen des Neumonds- als auch wegen des Holzopfers (s. die vorige Mischna)", | |
"<b>weil da Hallel.</b> Ps. 113—118.", | |
"<b>Musafopfer und Holzopfer vereinigt waren.</b> Der erste Ṭebet fällt in das Ḥanukkafest, für welches das Hallel vorgeschrieben ist. Am ersten Nisan fiel wegen des Musaf- und des Holzopfers die Zusammenkunft wohl zu Musaf, Minḥa und Ne‘îla aus, aber nicht des Morgens, trotz des Neumondshallel; denn abgesehen davon, dass am Monatsanfang nicht das ganze Hallel gelesen wird, beruht selbst der verkürzte Vortrag, wie bereits erwähnt wurde (Anm. 32), doch nur auf Herkommen." | |
], | |
[ | |
"<b>Am siebzehnten Tammuz wurden die Tafeln zerbrochen.</b> 2. B. M. 32, 19.", | |
"<b>hörte das tägliche Opfer auf.</b> aus Mangel an Lämmern während der Belagerung Jerusalems durch das Heer Nebuchadneṣars.", | |
"<b>wurde die Stadt erstürmt.</b> durch die Römer unter Titus. Die Stadt schlechthin ist in der Mischna selbstverständlich Jerusalem, wie weiter unten das Land schlechthin das gelobte Land ist.", | |
"<b>verbrannte Apostomos die Tora.</b> Zeit und Ort dieser Untat sind ebenso unbekannt wie der traurige „Held“ dieser Ruchlosigkeit (dessen Name übrigens auch Posthumus gelesen werden kann).", | |
"<b>wurde ein Götzenbild im Hêchâl aufgestellt.</b> Andere Lesart: <span dir=\"rtl\">והעמיד</span> (er stellte auf). Schon Jeruschalmi kennt beide Lesarten. Nach der einen (<span dir=\"rtl\">והועמד</span>) war es der König M’nasche, der das Heiligtum so schändete (2 Könige 21, 7), nach der andern (<span dir=\"rtl\">והעמיד</span>) war es der eben erwähnte Apostomos.", | |
"<b>dass sie nicht ins Land einziehen.</b> 4. B, M.14, 29 ff.", | |
"<b>wurde der Tempel das erste Mal und das zweite Mal zerstört.</b> der erste Tempel durch Nebuchadneṣar, der zweite durch Titus.", | |
"<b>Bêt Tor erobert.</b> <span dir=\"rtl\">בית תור</span> (so in einigen Handschriften, meist jedoch in <span dir=\"rtl\">ביתר</span> zusammengezogen) wurde in dem unglücklichen von Bar Kochba geleiteten Freiheitskriege durch die Römer zerstört.", | |
"<b>und die Stadt gepflügt.</b> Jerusalem dem Erdboden gleichgemacht." | |
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"<b>ist Haarschneiden und Kleiderwaschen verboten.</b> bis der Fasttag zu Ende ist. Die Woche beginnt mit dem Sontag.", | |
"<b>Am fünften Tage aber ist es dem Schabbat zu Ehren gestattet.</b> wenn der neunte Ab auf Freitag fällt (s. Kapitel II, Anm. 58); am Trauertage selbst ist es auf keinen Fall erlaubt.", | |
"<b>Am Vorabend des neunten Ab.</b> nachmittags bei der letzten Mahlzeit vor Beginn des Fastens.", | |
"<b>Man mache eine Abänderung.</b> es genügt, wenn man weniger Gerichte als sonst aufträgt, im Genuss von Fleisch und Wein sich grössere Mässigkeit auferlegt,", | |
"<b>Rabbi Juda verpflichtet zum Umwenden des Ruhebettes.</b> gemäss der Vorschrift für Trauernde, die nur auf der Erde sitzen und schlafen dürfen." | |
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"<b>und zwar in geborgten.</b> Auch die reichsten Mädchen mussten die Kleider von anderen borgen. — Jeruschalmi hat in der Mischna die bessere Lesart: <span dir=\"rtl\"> שבהם בני ירושלם יוצאין בכלי לבן שאולים</span> (also nicht die Mädchen, sondern die Männer), führt aber im Talmud eine Baraita an, aus der hervorgeht, dass auch jene ihre Kleider borgten.", | |
"<b>weshalb auch alle Kleider ein Reinigungsbad erforderten.</b> weil man eben nur fremde Kleider benutzen durfte, deren hierologische Reinheit (s. P’saḥim Kapitel I, Anm. 26) nicht immer über jeden Zweifel erhaben war, da viele Familien es mit den Reinheitsgesetzen nicht so genau nahmen. — <span dir=\"rtl\">טעונין רחיצה</span>, wörtlich: sie sind mit einem Tauchbade belastet.", | |
"<b>Die Töchter Jerusalems zogen also hinaus und führten in den Weingärten Reigentänze auf.</b> <span dir=\"rtl\">חולות</span> ist Partizip von <span dir=\"rtl\">חול</span> wie <span dir=\"rtl\">בושים</span> von <span dir=\"rtl\">בוש</span> oder aus <span dir=\"rtl\">מחוללות</span> verkürzt. Da nach Jom Ṭob V 2 das Tanzen am Versöhnungstage untersagt ist, muss man entweder annehmen, dass dieses rabbinische Verbot erst aus späterer Zeit stammt, oder dass der Reigen kein eigentlicher Tanz ist (<span dir=\"rtl\">מרקרין</span> = springen) sondern bloss in rhythmischen Bewegungen besteht.", | |
"<b>nur sie ist Lobes wert.</b> Sprüche 31, 30", | |
"<b>es rühmen sie in den Toren ihrer Werke.</b> Daselbst Vers 31.", | |
"<b>In gleichem Sinne sagt die Schrift.</b> Hoheslied 3, 11.", | |
"<b>das ist die Errichtung des heiligen Hauses.</b> Das Hohelied wird von den Rabbinen als allegorische Verherrlichung des bräutlichen Verhältnisses zwischen Gott und Israel gedeutet. Der König Sch’lomo ist der Herr des Friedens (<span dir=\"rtl\">שלום</span>), der Heilige, gelobt sei er! Seine Mutter ist die Gemeinde Israels, in deren Schosse der Gedanke des reinen Monotheismus geboren wurde. Die Tora, die sie am Hochzeitstage aus seiner Hand empfing, ist ihre Morgengabe (<span dir=\"rtl\">בקבלת כלה כחובת חתן</span>), die Wohnung, die sie ihm errichtet, das sichtbare Zeichen ihrer Vermählung (<span dir=\"rtl\">ועשו לי מקרש ושכנתי בתוכם</span>). Der am Horeb geschlossene Bund und der später errichtete heilige Bau werden hier eine Krone genannt, die Israel dem Herrn der Welt aufs Haupt gesetzt hat. Das ist Israels unvergänglicher Ruhm, die Schönheit der Völker aber ist eitel und trügerisch. So ist auch im Hoheliede der Gedanke ausgesprochen, dass die Taten es sind, nicht äussere Vorzüge, die des Weibes Lob weithin verkünden, wie durch das Werk, das Israel geschaffen, in alle Ewigkeit dessen Ruhm verkündet wird als Kleinod Gottes, sein Priesterreich und sein geweihtes Volk." | |
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