database_export / json /Mishnah /Seder Tahorot /Mishnah Yadayim /English /Mischnajot mit deutscher Übersetzung und Erklärung. Berlin 1887-1933 [de].json
noahsantacruz's picture
8c9f0537ccfcbb609de72397e9b19bc17631bbe93c348c7cd825e888a6b2bf15
f884b94 verified
raw
history blame
83.4 kB
{
"language": "en",
"title": "Mishnah Yadayim",
"versionSource": "https://www.talmud.de/tlmd/die-deutsche-mischna-uebersetzung",
"versionTitle": "Mischnajot mit deutscher Übersetzung und Erklärung. Berlin 1887-1933 [de]",
"priority": 0.5,
"versionNotes": "Ordnung Seraïm, übers. und erklärt von Ascher Samter. 1887.<br>Ordnung Moed, von Eduard Baneth. 1887-1927.<br>Ordnung Naschim, von Marcus Petuchowski u. Simon Schlesinger. 1896-1933.<br>Ordnung Nesikin, von David Hoffmann. 1893-1898.<br>Ordnung Kodaschim, von John Cohn. 1910-1925.<br>Ordnung Toharot, von David Hoffmann, John Cohn und Moses Auerbach. 1910-1933.",
"actualLanguage": "de",
"languageFamilyName": "german",
"isBaseText": false,
"isSource": false,
"direction": "ltr",
"heTitle": "משנה ידים",
"categories": [
"Mishnah",
"Seder Tahorot"
],
"text": [
[
"Ein Viertel<sup class=\"footnote-marker\">1</sup><i class=\"footnote\"> Viertel ist die Bezeichnung für ein viertel Log. Das Log hat den Rauminhalt von 6 Eiern. Das Zitat der Mischna in Nasir 38a und Git. 15b hat <span dir=\"rtl\">מרביעית</span>, das Raschi als Gerät vom Inhalt eines viertel Log erklärt. Chul. 107a hat <span dir=\"rtl\">מי רביעית</span>.</i> Wasser gibt man auf die Hände<sup class=\"footnote-marker\">2</sup><i class=\"footnote\"> Nach Chagiga II, 5 und der Erklärung im Talmud p. 18b muss man auch vor Genuss von profanem Brot die Hände übergießen. S. a. Ber. VIII, 1. Bei jeglicher Priesterhebe ist sogar für die Berührung mit Händen, auf deren Sauberkeit man nicht geachtet hatte, oder die an die im III. Abschnitt des Traktates gen. Gegenstände angerührt hatten, das Übergießen notwendig, da sonst die Hebe untauglich würde. S. a. die Einleitung zum Traktat.</i> für eine, auch für zwei (Personen)<sup class=\"footnote-marker\">3</sup><i class=\"footnote\"> Für die beiden Hände einer Person ist ein viertel Log nötig; es genügt aber auch für zwei Personen, obwohl doch dann auf keinen von beiden ein viertel Log kommt. Vgl. Chul. 107a. Notwendig ist nur, dass in dem für eine oder zwei Personen bestimmten Gefäß beim Beginn des Ausgießens ein viertel Log war, und dass die beiden Hände eines jeden bis zur Handwurzel übergossen werden. — Nach Maim. im Komm. und <span dir=\"rtl\">הל׳ מקואות י״א ח׳</span> bezieht sich die Mischna nur auf das zweite Übergießen der Hände (vgl. II, 1 und Anm. 2 u. 5), wenn sie bereits durch das erste Übergießen rein geworden sind. Beim ersten Übergießen ist nach Maim. ein viertel Log für die Hände jeder einzelnen Person notwendig. — Nach den anderen Erklärern bezieht sich die Mischna auf das erste Übergießen; s. a. Rabed u. <span dir=\"rtl\">כ״מ</span> a. a. O.</i> ein halbes Log<sup class=\"footnote-marker\">4</sup><i class=\"footnote\"> So nach der Lesart <span dir=\"rtl\">מחצית</span>. Viele Ausgaben haben mit T., M. und L. <span dir=\"rtl\">מחצי לוג </span> „von einem halben Log“.</i> für drei<sup class=\"footnote-marker\">5</sup><i class=\"footnote\"> Wenn für zwei Personen ¼ Log genügte, müssten für drei ⅜ ausreichen. Doch fürchteten die Weisen, man würde bei ⅜ Log für drei Personen zu sparsam sein und die Hände nicht ganz übergießen. Wenn man aber von ⅜ Log die Hände einer Person übergossen hat, und es ist noch ¼ übrig, so kann man damit zwei Personen übergießen (Rosch). — Vielleicht war kein Messgerät von ⅜ Log üblich, und deshalb musste man für 3 Personen ein halbes Log nehmen.</i> oder vier, von einem Log für fünf und zehn und hundert<sup class=\"footnote-marker\">6</sup><i class=\"footnote\"> Die hohen Zahlen sind nicht buchstäblich gemeint. Sie sollen nur ausdrücken, dass man mit einem ganzen Log vielen Menschen die Hände übergießen darf, sofern nur die Hände völlig mit Wasser bedeckt werden. (Rosch).</i>. R. Jose sagt: Nur darf es für den letzten von ihnen nicht weniger als ein Viertel sein<sup class=\"footnote-marker\">7</sup><i class=\"footnote\"> Obwohl es möglich ist, mit weniger als ¼ Log einem Menschen die Hände zu übergießen, muss nach R. Jose für den letzten ¼ übrig bleiben.</i>. Man darf zum zweiten (Wasser)<sup class=\"footnote-marker\">8</sup><i class=\"footnote\"> Nach Maim. (Einleitung zum Traktat) muss man vor Berührung der Priesterhebe die Hände zweimal übergießen. Beim ersten Übergießen wird das Wasser durch die Hände verunreinigt. Um dies unreine Wasser abzuspülen, muss man die Hände nochmals übergießen. (S. a. <span dir=\"rtl\">הל׳ מקואות י״א ח׳</span>. Das Wasser vom ersten Übergießen heißt das erste Wasser, das vom zweiten das zweite. — Eigentlich müsste das unrein gewordene erste Wasser die Hände wieder verunreinigen und diese wieder das zweite Wasser. Aber die Weisen, die die Händeunreinheit nur aus Vorsicht eingeführt haben, bestimmten, dass diese Unreinheit durch zweimaliges Abspülen verschwindet. Vielleicht war ursprünglich der Zweck des zweiten Abspülens lediglich, das durch die mögliche Unsauberkeit der Hände unsauber gewordene erste Wasser abzuwaschen (vgl. Sabb. 14a Raschi s. v. <span dir=\"rtl\">עסקניות</span>) und wurde dann auch auf die Reinigung der Hände übertragen, die nach Berührung der im dritten Abschnitt unseres Traktates angeführten Gegenstände für unrein erklärt wurden. (Vgl. <span dir=\"rtl\">תוי״ט</span> zu II, 2 s. v. <span dir=\"rtl\">ועל</span>). Nach den meisten Erklärern und Dezisoren ist das zweite Abspülen auch vor Genuss von profanem Brot notwendig, außer wenn man über jede Hand ein viertel Log gießt. S. II, 2 und Orach Chajim. 162.</i> hinzufügen<sup class=\"footnote-marker\">9</sup><i class=\"footnote\"> Beim Übergießen muss das Wasser die ganze Hand bis zum Handgelenk bespülen. Reichte das Wasser beim ersten Übergießen nicht aus, so hilft es nicht, wenn man noch Wasser nachgießt. Man muss die Hand abtrocknen und dann von neuem mit genügender Menge übergießen. Beim „zweiten Wasser“ (vgl. Anm. 8) kann man Wasser nachgießen, wenn es nicht ausreichte, um die ganze Hand zu bedecken.</i>, aber man darf zum ersten nicht hinzufügen<sup class=\"footnote-marker\">9</sup><i class=\"footnote\"> Beim Übergießen muss das Wasser die ganze Hand bis zum Handgelenk bespülen. Reichte das Wasser beim ersten Übergießen nicht aus, so hilft es nicht, wenn man noch Wasser nachgießt. Man muss die Hand abtrocknen und dann von neuem mit genügender Menge übergießen. Beim „zweiten Wasser“ (vgl. Anm. 8) kann man Wasser nachgießen, wenn es nicht ausreichte, um die ganze Hand zu bedecken.</i>.",
"Mit allen Gefäßen darf man (Wasser) auf die Hände geben, sogar mit Gefäßen<sup class=\"footnote-marker\">10</sup><i class=\"footnote\"> Die so wenig Gefäßcharakter haben, dass sie keine Unreinheit annehmen. Vgl. Vorb. zu Kelim § 15 u. Para V, 5.</i> aus Mist<sup class=\"footnote-marker\">11</sup><i class=\"footnote\"> Aus einem Gemenge von Rindermist und Erde. S. Kelim X, Anm. 3.</i>, aus Stein und aus Erde<sup class=\"footnote-marker\">12</sup><i class=\"footnote\"> Aus ungebrannter Erde.</i>. Man darf auf die Hände weder mit den Wänden von Gefäßen<sup class=\"footnote-marker\">13</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Para V, 5 und die Anm. das. Zu <span dir=\"rtl\">שולי המחץ</span> s. a. Kel. II, Anm. 40.</i>, noch mit dem Boden eines Zobers<sup class=\"footnote-marker\">13</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Para V, 5 und die Anm. das. Zu <span dir=\"rtl\">שולי המחץ</span> s. a. Kel. II, Anm. 40.</i>, noch mit dem Spund des Fasses<sup class=\"footnote-marker\">13</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Para V, 5 und die Anm. das. Zu <span dir=\"rtl\">שולי המחץ</span> s. a. Kel. II, Anm. 40.</i> geben<sup class=\"footnote-marker\">14</sup><i class=\"footnote\"> Nicht mit den Wänden eines zerbrochenen Gefäßes und dem Boden eines Zobers, weil sie nur Bruchstücke eines Gefäßes sind. Nicht mit dem Spund des Fasses, weil er nicht selbständiges Gefäß ist, sondern nur als Verschluss dient. — Wenn man den Spund aber so bearbeitet, dass er ein viertel Log fasst, so darf man mit ihm begießen. Tosefta I, 6 u. Chul. 107 a.</i>. Man darf einen anderen (das Wasser auf die Hände) nicht mit den hohlen Händen geben, weil man das Entsündigungswasser nur mit einem Gefäße füllen, weihen und sprengen darf<sup class=\"footnote-marker\">15</sup><i class=\"footnote\"> S. Para V, 5 und die Anm. das.</i> und (Wasser) über die Hände (nur mit einem Gefäß) geben darf. Auch schützen nur Gefäße mittels des fest anschließenden Deckels<sup class=\"footnote-marker\">15</sup><i class=\"footnote\"> S. Para V, 5 und die Anm. das.</i>, wie auch<sup class=\"footnote-marker\">16</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">שאין</span> hier und in Para V, 5 wie <span dir=\"rtl\">ואין</span>: vgl. Beza I, 2 <span dir=\"rtl\">שאפר כירה</span> und Bez. 8a <span dir=\"rtl\">הכי קאמר ואפר כירה</span>.</i> nur Gefäße vor (der Unreinheit) eines irdenen Gefäßes schützen<sup class=\"footnote-marker\">15</sup><i class=\"footnote\"> S. Para V, 5 und die Anm. das.</i>.",
"Das Wasser, das zum Trinken des Viehes unbrauchbar wurde<sup class=\"footnote-marker\">17</sup><i class=\"footnote\"> Z. B. übelriechendes oder bitteres Wasser.</i>, in Gefäßen<sup class=\"footnote-marker\">18</sup><i class=\"footnote\"> Wenn es in Gefäßen ist, so dass man mit ihm die Hände nur durch Übergießen, nicht durch Eintauchen reinigen könnte.</i>, ist untauglich, aber im Boden<sup class=\"footnote-marker\">19</sup><i class=\"footnote\"> Wenn das Wasser sich in einer Vertiefung in der Erde befindet, ist es dazu tauglich, dass man die Hände durch Hineintauchen reinigt; vgl. Chul. 106a. Wenn das Wasser aber vom Vieh nicht getrunken wird, weil es zu schlammig ist, dann ist es auch zum Eintauchen der Hände untauglich. Vgl. Mikw. II, 9 u. Seb. 22a.</i>, ist tauglich. Fiel Tinte<sup class=\"footnote-marker\">20</sup><i class=\"footnote\"> S. die Anm. zu Para IX, 1.</i>, Gummi<sup class=\"footnote-marker\">20</sup><i class=\"footnote\"> S. die Anm. zu Para IX, 1.</i> oder Vitriol<sup class=\"footnote-marker\">20</sup><i class=\"footnote\"> S. die Anm. zu Para IX, 1.</i> hinein und seine Färbung veränderte sich, so ist es untauglich<sup class=\"footnote-marker\">21</sup><i class=\"footnote\"> Auch zum Eintauchen der Hände, da es hierdurch den Wassercharakter verliert.</i>. Hatte man mit ihm eine Arbeit ausgeführt<sup class=\"footnote-marker\">22</sup><i class=\"footnote\"> Z. B. Wein in ihm gekühlt (Rosch).</i>, oder sein Brot darin eingeweicht, so ist es untauglich<sup class=\"footnote-marker\">23</sup><i class=\"footnote\"> Auch zum Eintauchen der Hände, weil es nach solcher Benutzung gewöhnlich weggegossen wird (Maim.). <span dir=\"rtl\">מ״א</span> meint, Wasser, in dem Brot eingeweicht wurde, müsste eigentlich weiter als brauchbares Wasser gelten. Doch habe man es für untauglich erklärt, weil es dem Wasser, mit dem Arbeit verrichtet wurde, ähnlich ist.</i>. Simon der Temani<sup class=\"footnote-marker\">24</sup><i class=\"footnote\"> Nach Rosch aus dem Ort Timna. Vielleicht Timna in Gen. 38, 12 od Jos. 15, 10. — L. hat die von Rosch angeführte Lesart <span dir=\"rtl\">התבני</span>. Vgl. hierzu E. Saphir, Haarez Nr. 1733, 1734, wo das arabische Tebna und Tebne mit Timna identifiziert werden.</i> sagt: auch wenn er beabsichtigte, (das Brot) in dem einen (Gefäß) einzuweichen, es fiel aber in das andere, ist (das Wasser) tauglich.<sup class=\"footnote-marker\">25</sup><i class=\"footnote\"> Nach Ansicht des ersten Lehrers wird das Wasser untauglich, wenn man mit Absicht das Brot in ihm einweichte; hatte man gar nicht beabsichtigt, Brot einzuweichen, sondern es fiel versehentlich hinein, so bleibt das Wasser tauglich. Hierzu bemerkt R. Simon: das Wasser bleibt auch dann tauglich, wenn man Brot wohl hatte einweichen wollen, aber in einem anderen Gefäß, es war aber versehentlich in dieses Wasser gefallen. — So erklären R. Meir aus Rothenburg und R. Joel Sirkes in <span dir=\"rtl\">ב״ח</span> zu Tur Orach Chaj. 160) und R. Jehosef in <span dir=\"rtl\">מ״ש</span>. — Rasch, Rosch und Maim. in seiner ersten Auffassung ändern <span dir=\"rtl\">אפילו</span> in <span dir=\"rtl\">אם</span>. Dann würde der erste Lehrer das Wasser vielleicht auch dann als untauglich betrachten, wenn das Brot ganz unbeabsichtigt hinein gefallen und eingeweicht wurde, während R. Simon das Wasser für tauglich hält, falls man nicht beabsichtigt hatte, das Brot in ihm einzuweichen. Es wäre dabei unwesentlich, ob man das Brot überhaupt nicht oder in anderem Wasser einweichen wollte. Vgl. hierzu <span dir=\"rtl\">טורי זהב ב׳</span> zu Orach Chaj. 160, 2.</i>",
"Hatte man mit (dem Wasser) Gefäße abgespült oder Maßgefäße ausgewischt<sup class=\"footnote-marker\">26</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Reg. II, 21, 13 <span dir=\"rtl\">כאשר ימחה את הצלחת</span>. — Das Abspülen des Maßgefäßes, soll letzte Reste der früher gemessenen Flüssigkeit oder auch nur den Geruch beseitigen</i>, so ist es untauglich. Hatte man mit ihm (bereits) abgespülte Gefäße oder neue abgespült, so ist es tauglich<sup class=\"footnote-marker\">27</sup><i class=\"footnote\"> Da das Abspülen nicht nötig war, gilt es nicht als eine Arbeit.</i>. R. Jose erklärt es bei neuen (Gefäßen) für untauglich<sup class=\"footnote-marker\">28</sup><i class=\"footnote\"> Weil man neue Gefäße vor ihrer Benutzung gewöhnlich abspült, betrachtet R. Jose das Abspülen als Arbeit.</i>.",
"Das Wasser, in das der Bäcker die Brote<sup class=\"footnote-marker\">29</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">גלוסקא</span> wohl gr. κόλλιξ s. Krauß, Arch. I, S. 105 u. 472, und in Sokolow-Festschr. S. 409. — Nach dem R. Hai zugeschr. Kommentar ist <span dir=\"rtl\">גלוסקא</span> ein rundes Brot. Hier ist <span dir=\"rtl\">גלוסקא</span> nicht das fertige Brot, sondern der Teig, dem man bereits die Brotform gab.</i> eintaucht<sup class=\"footnote-marker\">30</sup><i class=\"footnote\"> Nachdem der Teig geformt war, wurde er mit Wasser, Wein od. anderer Flüssigkeit bestrichen oder in Wasser getaucht.</i>, ist untauglich<sup class=\"footnote-marker\">23</sup><i class=\"footnote\"> Auch zum Eintauchen der Hände, weil es nach solcher Benutzung gewöhnlich weggegossen wird (Maim.). <span dir=\"rtl\">מ״א</span> meint, Wasser, in dem Brot eingeweicht wurde, müsste eigentlich weiter als brauchbares Wasser gelten. Doch habe man es für untauglich erklärt, weil es dem Wasser, mit dem Arbeit verrichtet wurde, ähnlich ist.</i>, aber das, in dem er seine Hände nass macht<sup class=\"footnote-marker\">31</sup><i class=\"footnote\"> Um mit ihm den Teig zu befeuchten. Maim., Rosch; s. aber Bet Jos. zu Tur Or. Ch. 160 s. v. <span dir=\"rtl\">ועל מים שהנחתום</span>.</i>, ist tauglich<sup class=\"footnote-marker\">32</sup><i class=\"footnote\"> Da er das im Gefäß zurückbleibende Wasser nicht benutzt hat.</i>. Alle sind tauglich, (Wasser) über die Hände zu geben, sogar ein Taubstummer, ein Irrsinniger und ein Unmündiger. Man darf ein Fass zwischen seine Kniee legen und (die Hände) übergießen<sup class=\"footnote-marker\">33</sup><i class=\"footnote\"> Da das Wasser auf die Hände nur dadurch laufen kann, dass man das Gefäß mit den Knieen hält, gestattet es auch R. Jose. Das ständige Ausfließen ist durch stets neu wirkende Menschenkraft <span dir=\"rtl\">כח גברא</span> ermöglicht. Nach <span dir=\"rtl\">מגן אברהם</span> zu Orach Ch. 159, 9 ist es nötig, dass das Wasser durch ständig erneute Bewegung der Füße ausgeschüttet wird.</i> oder zur Seite neigen<sup class=\"footnote-marker\">34</sup><i class=\"footnote\"> Obwohl das Wasser ohne weiteres Zutun des Menschen ausläuft. — Chul. 107a sagt R. Papa: Man darf die Hände nicht dadurch übergießen lassen, dass man sie unter die Berieselungsröhre eines Gartens hält, weil zum Übergießen Menschenkraft nötig ist. — Rasch meint, dies könne auch der nicht genannte erste Lehrer unserer Mischna zugeben. Auch er verlange Übergießen durch einen Menschen oder wenigstens ein Tier; hierzu genüge aber, dass die Kraft auf das Gefäß, aus dem übergossen wird, unmittelbar so einwirkt, dass das Wasser ausfließt. Auf die Berieselungsröhre wirkt aber Menschenkraft nicht unmittelbar ein. Der Mensch hebt zwar den Schöpfeimer, aus dem das Wasser in die Röhre fließt, an ihr selbst tut er aber nichts unmittelbar. — Doch sei es auch möglich, dass der erste Lehrer, der ja auch das Übergießen durch einen Affen gestatte, keine Menschenkraft verlange, während Chul. 107a der Ansicht R. Jose’s folge. — S. auch <span dir=\"rtl\">טורי זהב</span> zu Orach Ch. 159, 9.</i> und übergießen. Der Affe<sup class=\"footnote-marker\">35</sup><i class=\"footnote\"> Oder auch ein anderes Tier. — Nach dieser Ansicht genügt es, dass ein Lebewesen das Wasser mit Bewusstsein über die Hände gießt. Aber Wasser, das in eine Röhre geschüttet war und in der Röhre oder beim Ausfließen die Hände bespült, genügt nicht; vgl. Maim. <span dir=\"rtl\">הל׳ ברכות פ״ו הל׳ י״ג י״ד</span>. — S. aber die vor. Anm.</i> darf die Hände übergießen. R. Jose erklärt in diesen beiden Fällen (das Übergießen) für untauglich<sup class=\"footnote-marker\">36</sup><i class=\"footnote\"> Da er Menschenkraft zum Übergießen verlangt; allerdings braucht auch nach R. Jose der Gießende kein Vollsinniger zu sein. Er muss aber das Bewusstsein haben, dass er die Hände übergießt. So Rasch und Rosch nach Tosefta I.</i>."
],
[
"Hatte man sich eine Hand<sup class=\"footnote-marker\">1</sup><i class=\"footnote\"> Wenn nur eine Hand unrein war; vgl. Chagig. III, 2.</i> mit einem Guss<sup class=\"footnote-marker\">2</sup><i class=\"footnote\"> War nur eine Hand unrein, so genügt zur Reinigung ein einmaliges Übergießen bis zum Handgelenk, falls nur ursprünglich ein viertel Log Wasser im Gefäß war, selbst wenn man inzwischen davon auch die Hände eines anderen übergossen hatte. So nach Rasch u. Rosch. Nach Maimonides besagt der Ausdruck <span dir=\"rtl\">טהורה</span> nur, dass das Wasser auf der Hand als rein gilt, auch wenn es nicht ein viertel Log war. Wenn man dann die Hand nochmals, auch mit weniger als einem viertel Log übergießt, so ist sie rein. Beim Übergießen beider Hände muss nach Maim. das erste Wasser mindestens ein viertel Log sein. Vgl. hierzu I, Anm. 3.</i> übergossen, so ist seine Hand rein. Beide Hände mit einem Guss<sup class=\"footnote-marker\">3</sup><i class=\"footnote\"> Hatte man beide Hände mit einem Guss übergossen.</i>, da erklärt R. Meir für unrein, bis er mit einem Viertel<sup class=\"footnote-marker\">4</sup><i class=\"footnote\"> Viertel Log.</i> übergießt<sup class=\"footnote-marker\">5</sup><i class=\"footnote\"> Nach Rasch und Rosch streitet niemand gegen R. Meirs Ansicht, dass beim einmaligen Übergießen ein viertel Log notwendig ist. — Nach Maim. bezieht sich <span dir=\"rtl\">עד שיטול מרביעית</span> auf das nach seiner Auffassung für Priesterhebe (<span dir=\"rtl\">הל׳ מקואות י״א ג׳</span>) immer notwendige zweite Übergießen. Hierfür verlangt R. Meir ein viertel Log. Weil beim ersten Übergießen das Wasser durch die erste Hand verunreinigt wurde, gilt das auf die zweite Hand fließende bereits als verunreinigt. Dieses kann nur durch mindestens ein viertel Log gereinigt werden. Nach dem nicht genannten ersten Lehrer gilt das beim ersten Übergießen auf die zweite Hand geflossene Wasser nicht als verunreinigt. Daher genügt ihm beim zweiten Übergießen ein geringeres Quantum als ein viertel Log. S. a. <span dir=\"rtl\"> הל׳ מקואות פ׳ י״א הל׳ ו׳ ח׳</span> sowie I, Anm. 3.</i>. Fiel ein Laib von Priesterhebe (hinein)<sup class=\"footnote-marker\">6</sup><i class=\"footnote\"> In das Wasser, das nach Reinigung der Hände auf die Erde floss. Nach Rasch und Rosch handelt es sich um das Wasser des einmaligen Übergießens, nach Maim. um das vom zweiten Übergießen. S. Anm. 2 u. 5.</i>, so bleibt er rein<sup class=\"footnote-marker\">7</sup><i class=\"footnote\"> Wie den Händen gegenüber, gilt das Wasser auch dem Brot gegenüber als rein.</i>. R. Jose erklärt (ihn) für unrein<sup class=\"footnote-marker\">8</sup><i class=\"footnote\"> Nach R. Jose wird das Brot unrein, weil das von den Händen abgeflossene Wasser es verunreinigt, obwohl es in einem Guss ein viertel Log ausmachte. Er vergleicht diesen Fall mit dem in der nächsten Mischna erwähnten, dass Brot auf die Stelle fiel, wohin zuerst das Wasser vom ersten und dann das vom zweiten Übergießen geflossen war. Nach R. Meir ist unser Fall günstiger, weil das auf einmal in einer Menge von einem viertel Log gegossene Wasser nicht unrein wird (Rasch), bezw. weil es sich um das zweite Wasser handelt (Maim.).</i>.",
"Hatte er das erste (Wasser)<sup class=\"footnote-marker\">9</sup><i class=\"footnote\"> Das vom ersten Übergießen, nach Maim., auch wenn das Wasser ein viertel Log ausmachte, nach den anderen Erklärern, wenn es weniger als ein viertel Log war. Vgl. Anm. 5 u. 8 und I, Anm. 3.</i> an eine Stelle übergossen und das zweite<sup class=\"footnote-marker\">10</sup><i class=\"footnote\"> Das nach Maim. immer nötig ist, nach anderen Erklärern, wenn das erste kein viertel Log war; s. a. Anm. 5.</i> an eine andere, und ein Laib von Priesterhebe fiel auf das erste (Wasser), so ist er unrein<sup class=\"footnote-marker\">11</sup><i class=\"footnote\"> Weil dieses erste Wasser wohl die Hände reinigt, selbst aber unrein wird und Priesterhebe verunreinigt. Vgl. Maim. <span dir=\"rtl\">הל׳ מקואות י״א ג׳</span>. Profanes Brot wird durch das Wasser wohl auch nach denen nicht verunreinigt, die auch für es ein zweimaliges Übergießen fordern. S. <span dir=\"rtl\">תוי״ט</span> s. v. <span dir=\"rtl\">ונפל</span>. — Die Priesterhebe wird auch unrein, wenn sie das Wasser auf der Hand berührt.</i>, auf das zweite, so ist er rein<sup class=\"footnote-marker\">12</sup><i class=\"footnote\"> Da das zweite Wasser rein bleibt.</i>. Hatte er das erste und zweite Wasser an dieselbe Stelle übergossen und ein Laib von Priesterhebe war (dorthin) gefallen, so ist er unrein<sup class=\"footnote-marker\">13</sup><i class=\"footnote\"> Er wird durch das erste Wasser verunreinigt; denn das zweite reinigt das erste nur, solange es auf den Händen ist.</i>. Hatte er das erste Wasser übergossen, es fand sich aber an seinen Händen ein Stückchen Holz oder ein Krümchen Erde<sup class=\"footnote-marker\">14</sup><i class=\"footnote\"> Auch wenn es ganz lose auflag, so dass es keine Unterbrechung zwischen Wasser und Hand bildete. So nach Rasch und Rosch. Nach Maim. sind die Hände nur unrein, wenn das Holz oder die Erde fest auflag, so dass das erste Wasser nicht an die darunter liegende Handstelle kam. S. a. Maim. <span dir=\"rtl\">הל׳ מקואות י״א ג׳</span>.</i>, so sind seine Hände unrein<sup class=\"footnote-marker\">15</sup><i class=\"footnote\"> Nach Rasch und Rosch, weil das beim ersten Übergießen unrein gewordene Wasser auf dem Holz oder der Erde durch das zweite Übergießen nicht gereinigt wird und die Hand wieder verunreinigt. Nach Maim. bildete das Holz bezw. die Erde eine Unterbrechung zwischen dem ersten Wasser und der Hand. S. d. vorige Anm.</i>; denn das spätere Wasser reinigt nur das Wasser, das auf seinen Händen ist<sup class=\"footnote-marker\">16</sup><i class=\"footnote\"> Nach Rasch und Rosch: aber nicht das auf dem Holz oder der Erde. Nach Maim.: Der Zweck des zweiten Wassers ist nur die Reinigung des sich noch auf den Händen befindlichen ersten Wassers, nicht aber die Reinigung der infolge der Unterbrechung noch nicht gereinigten Hand.</i>. R. Simon ben Gamliel sagt: Was im Wasser entstanden ist, (lässt) rein<sup class=\"footnote-marker\">17</sup><i class=\"footnote\"> Wenn auf der Hand Tierchen sich finden, die im Wasser entstehen, so gelten sie nicht wie Holz oder Erde; daher bleibt die Hand rein. S. a. Mikw. VI, 7.</i>.",
"Die Hände werden unrein und rein<sup class=\"footnote-marker\">18</sup><i class=\"footnote\"> Alle rabbinischen Vorschriften über Unreinheit der Hände und über ihre Reinigung gelten für die Hand bis zum Handgelenk.</i> bis zum Handabschnitt<sup class=\"footnote-marker\">19</sup><i class=\"footnote\"> Die Bestimmung des Abschnittes <span dir=\"rtl\">פרק</span> ist unter den ersten Amoraim kontrovers, Chul. 106a/b lehrt eine Beraita <span dir=\"rtl\">נטילת ידים לחולין עד הפרק לתרומה עד הפרק קידוש ידים ורגלים במקדש עד הפרק </span>. Nach Raschis Auffassung erklärt Rab <span dir=\"rtl\">לחולין עד הפלק</span> bis zum zweiten Fingergelenk, <span dir=\"rtl\">לתרומה עד הפרק</span> bis zum Ansatz der Finger an den Handrücken, d. h. die ganzen Finger, <span dir=\"rtl\">עד הפרק</span> … <span dir=\"rtl\">קידוש ידים</span> bis zur Handwurzel, d. h. die ganze Hand. Samuel lässt für Profanes und Priesterhebe die gleiche Bestimmung in erschwerendem Sinne gelten; verlangt also auch für Profanes das Übergießen der ganzen Finger. Dieser Ansicht pflichtet auch R. Meischa, der Enkel des R. Josua ben Levi, bei. — Nach dieser Auffassung, der sich Rosch, Chul. VIII § 11 anschließt, ist <span dir=\"rtl\">פרק</span> in unserer Mischna der Fingeransatz. Man braucht also vor Genuss von profanem Brot und vor Berührung von Priesterhebe nur die Finger zu übergießen. — Nach Auffassung von Rif (Ber. VIII geg. Ende; s. d. <span dir=\"rtl\">תר״י</span> und Rosch, Chul. a. a. O.) ist <span dir=\"rtl\">עד הפרק</span> immer bis zur Handwurzel. Man muss also auch für Profanes die ganze Hand übergießen. — S. a. Orach Ch. 161, 4.</i>. Wie ist dies gemeint? Hatte er das erste (Wasser) bis zum Handabschnitt gegossen, das zweite über den Abschnitt hinaus, es floss aber auf die Hand zurück, so ist sie rein<sup class=\"footnote-marker\">20</sup><i class=\"footnote\"> Da das zweite Wasser auf der Hand das erste reinigt und nicht von ihm verunreinigt wird. Es war also rein, als es über den Abschnitt lief. Dort kann es nicht unrein werden (s. Anm. 18); also ist es beim Zurückfließen auf die Hand rein.</i>. Hatte er das erste und das zweite (Wasser) über den Abschnitt hinaus gegossen und sie flossen auf die Hand zurück, so ist sie unrein<sup class=\"footnote-marker\">21</sup><i class=\"footnote\"> Das erste Wasser wurde auf der Hand unrein. Hier wird es wohl durch das zweite rein, wenn es aber über den Abschnitt hinausläuft, so wird das überlaufende Wasser von dem zweiten erst außerhalb der Hand erreicht. Dort kann es aber durch das zweite Wasser nicht gereinigt werden. Im Gegenteil auch der Teil vom zweiten Wasser, der außerhalb der Hand mit dem ersten in Berührung kommt, wird hierdurch unrein. Das jetzt zurückfließende Wasser vom ersten und zweiten Übergießen ist also unrein und verunreinigt die Hände. (Vgl. Rasch und <span dir=\"rtl\">א״ר</span>). Nach Maim. (Komm. und <span dir=\"rtl\">הל׳ מקואות י״א ד׳</span>) scheint das zweite Wasser außerhalb der Hand zwar nicht unrein zu werden, kann dieses aber nicht reinigen, so dass die Hand nur durch das zurückfließende erste Wasser unrein wird. — Raschi zu Sota 4 b liest in unserer Mischna <span dir=\"rtl\">נטל ראשונים ושניים חוץ לפרק וחזרו ליד טהורה נטל את הראשונים חוץ לפרק ואת השניים ער הפרק וחזרו ליד טמאה </span>. So haben auch <span dir=\"rtl\">תוס׳ שאנץ</span> und wohl auch <span dir=\"rtl\">שבלי הלקט סי׳ קל׳׳ו</span>. Danach könnte das zweite Wasser das erste auch außerhalb der Hand reinigen. S. dagegen Rasch.</i>. Hatte er das erste (Wasser) über seine eine Hand gegossen, dann überlegte er und goss das zweite über seine beiden Hände, so sind sie unrein<sup class=\"footnote-marker\">22</sup><i class=\"footnote\"> Nach Maim.: weil das zweite Wasser durch die Hand, die er das erste Mal nicht übergossen hatte, unrein wird und dann die früher bereits übergossene Hand verunreinigt. — Rasch und Rosch erklären nach Tosefta II, 4: Auch wenn man beide Hände, aber einzeln, zum ersten Mal übergossen hatte und sie jetzt beim zweiten Übergießen aneinander hält, so verunreinigen sie sich gegenseitig, weil das Wasser des ersten Übergießens auf jeder Hand das der anderen Hand und dadurch diese selbst verunreinigt. Das Wasser des ersten Übergießens ist unrein, solange es nicht durch das zweite Übergießen auf derselben Hand gereinigt wird.</i>. Hatte er das erste (Wasser) über seine beiden Hände gegossen, dann überlegte er und goss das zweite über seine eine Hand<sup class=\"footnote-marker\">23</sup><i class=\"footnote\"> D. h. über jede seiner Hände einzeln.</i>, so ist seine Hand rein<sup class=\"footnote-marker\">24</sup><i class=\"footnote\"> Wenn er beim ersten Übergießen beide Hände aneinander hält, so verunreinigt der gemeinsame Guss nicht gegenseitig die Hände. Es ist dann gleichgültig, ob beim zweiten Übergießen die Hände wieder gemeinsam oder jede für sich übergossen werden.</i>. Hatte er nur seine eine Hand übergossen und sie dann an der anderen abgerieben, so ist sie unrein<sup class=\"footnote-marker\">25</sup><i class=\"footnote\"> Das Wasser auf der übergossenen Hand wird durch die nicht übergossene unrein und verunreinigt wieder die übergossene Hand. Da diese Unreinheit nicht von der übergossenen Hand selbst stammt, kann sie nicht durch das zweite Übergießen getilgt werden.</i>, an seinem Kopfe<sup class=\"footnote-marker\">26</sup><i class=\"footnote\"> Nach <span dir=\"rtl\">רמ״א</span> zu Orach Ch. 162, 8 wird die Hand durch Abtrocknen am Haar nicht verunreinigt, nur durch Kratzen (vgl. Or. Ch. 164, 2). Danach ist <span dir=\"rtl\">ראש</span> hier: Kopfhaar. Nach <span dir=\"rtl\">משנה אחרונה</span> bedeutet es: die nicht mit Haar bedeckten Teile des Kopfes.</i> oder an der Wand, so ist sie rein<sup class=\"footnote-marker\">27</sup><i class=\"footnote\"> Das Wasser vom Übergießen der Hände verunreinigt keinen anderen Körperteil, wird daher durch Berührung mit dem Kopfe nicht unrein. S. a. Anm. 25. — Bleibt aber Wasser am Kopfe oder an der Wand haften, und man berührt es zum zweiten Mal, so wird die Hand unrein. Bart. nach Tosefta I, 3.</i>. Vier oder fünf Menschen dürfen sich nebeneinander oder auch übereinander übergießen<sup class=\"footnote-marker\">28</sup><i class=\"footnote\"> Das von den Händen des einen auf die des anderen — ohne Unterbrechung in einem Guss — abfließende Wasser gilt diesen gegenüber nicht als verunreinigt, auch nicht als durch Arbeit untauglich geworden oder als nicht aus einem Gefäß kommend und auch nicht als ein Quantum unter einem viertel Log. Rasch nach Tosefta II, 7.</i>; nur müssen sie die Hände locker halten<sup class=\"footnote-marker\">29</sup><i class=\"footnote\"> Damit das Wasser alle Hände ganz überfließen kann.</i>, so dass das Wasser an sie kommen können.",
"Wenn es zweifelhaft ist, ob mit dem Wasser eine Arbeit verrichtet ist<sup class=\"footnote-marker\">30</sup><i class=\"footnote\"> So dass es untauglich zum Übergießen der Hände wäre. Vgl. I, 3.</i>, oder ob keine Arbeit mit ihm verrichtet ist, wenn es zweifelhaft ist, ob es das (notwendige) Maß hatte<sup class=\"footnote-marker\">31</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. I, 1.</i> oder ob es nicht das Maß hatte, wenn es zweifelhaft, ob es unrein<sup class=\"footnote-marker\">32</sup><i class=\"footnote\"> Nach Maim. haben hier <span dir=\"rtl\">טמאים</span> und <span dir=\"rtl\">טהורים</span> die gewöhnliche Bedeutung –unrein“ und „rein“ Unreines Wasser würde die Hände verunreinigen, so dass sie wieder Priesterhebe verunreinigen. Vgl. III, 2. Die Mischna lehrt nun, dass Wasser, dessen Reinheitscharakter zweifelhaft ist, die Hände nicht nur nicht verunreinigt, sondern sogar reinigen kann, so dass man mit ihnen Priesterhebe berühren darf. — Nach Rasch bedeutet hier <span dir=\"rtl\">טמאים</span> und <span dir=\"rtl\">טהורים</span> „untauglich“ bezw. „tauglich“ zum Übergießen. Die Mischna spricht dann auch vom Übergießen vor Genuss von profanem Brote. — S. a. I, Anm. 8.</i> war, oder ob es rein<sup class=\"footnote-marker\">32</sup><i class=\"footnote\"> Nach Maim. haben hier <span dir=\"rtl\">טמאים</span> und <span dir=\"rtl\">טהורים</span> die gewöhnliche Bedeutung –unrein“ und „rein“ Unreines Wasser würde die Hände verunreinigen, so dass sie wieder Priesterhebe verunreinigen. Vgl. III, 2. Die Mischna lehrt nun, dass Wasser, dessen Reinheitscharakter zweifelhaft ist, die Hände nicht nur nicht verunreinigt, sondern sogar reinigen kann, so dass man mit ihnen Priesterhebe berühren darf. — Nach Rasch bedeutet hier <span dir=\"rtl\">טמאים</span> und <span dir=\"rtl\">טהורים</span> „untauglich“ bezw. „tauglich“ zum Übergießen. Die Mischna spricht dann auch vom Übergießen vor Genuss von profanem Brote. — S. a. I, Anm. 8.</i> war, so gilt im Zweifelsfall „rein“<sup class=\"footnote-marker\">33</sup><i class=\"footnote\"> Die Hände würden durch das Übergießen rein.</i>, weil (die Weisen) sagten<sup class=\"footnote-marker\">34</sup><i class=\"footnote\"> Tohor. IV, 7 u. 11.</i>: (jeder) Zweifel betreffs der Hände hinsichtlich des Unreinwerdens und des Verunreinigens oder des Reinwerdens<sup class=\"footnote-marker\">35</sup><i class=\"footnote\"> Hiermit ist begründet, dass in den bisher angeführten Fällen die Hände als rein gelten.</i>, gilt als rein. — R. Jose sagt: hinsichtlich des Reinwerdens gilt als unrein<sup class=\"footnote-marker\">36</sup><i class=\"footnote\"> Also bestreitet R. Jose, dass die Hände in den bisher angeführten Fällen als rein gelten. Obwohl es sich nur um die leichte rabbinische Unreinheit der Hände handelt, wendet R. Jose den Grundsatz an, dass der einmal festgestellte Zustand durch einen Zweifel nicht als aufgehoben gelten kann. <span dir=\"rtl\">אין ספק מוציא מידי ודאי </span> (<span dir=\"rtl\">יו״ב</span>).</i>. — Wie ist das<sup class=\"footnote-marker\">37</sup><i class=\"footnote\"> Dass der Zweifel hinsichtlich des Unreinwerdens und der Verunreinigung als rein gilt. — Die Bemerkung, dass R. Jose die Hände im Zweifelsfalle an ihrer Reinigung nicht als rein betrachtet, ist nur eine Parenthese. <span dir=\"rtl\">כיצד</span> schließt sich an den Satz <span dir=\"rtl\">מפני שאמרו</span> an.</i> gemeint? Waren seine Hände rein, und vor ihm lagen zwei unreine Laibe (Brot), und es ist nun ein Zweifel, ob er (sie) berührte oder nicht berührte<sup class=\"footnote-marker\">38</sup><i class=\"footnote\"> Dies ist ein Beispiel für den Zweifel des Unreinwerdens der Hände. Zum Unreinwerden durch unreines Brot vgl. III, 2.</i>. Waren seine Hände unrein, und vor ihm lagen zwei reine Laibe, und es ist nun ein Zweifel, ob er (sie) berührte oder nicht berührte<sup class=\"footnote-marker\">39</sup><i class=\"footnote\"> Dies ist ein Beispiel für den Zweifel des Verunreinigens. — Es handelt sich hier um Priesterhebe; Profanes wird durch Unreinheit der Hände nicht unrein.</i>. War eine seiner beiden Hände unrein, die andere rein, und vor ihm lagen zwei reine Laibe, und einen von ihnen berührte er, und es ist nun ein Zweifel, ob er ihn mit der unreinen (Hand) berührte oder mit der reinen berührte<sup class=\"footnote-marker\">39</sup><i class=\"footnote\"> Dies ist ein Beispiel für den Zweifel des Verunreinigens. — Es handelt sich hier um Priesterhebe; Profanes wird durch Unreinheit der Hände nicht unrein.</i>. Waren seine Hände rein, und vor ihm lagen zwei Laibe, ein unreiner und ein reiner, er berührte einen, es ist aber ein Zweifel, ob er den unreinen berührte oder den reinen berührte<sup class=\"footnote-marker\">38</sup><i class=\"footnote\"> Dies ist ein Beispiel für den Zweifel des Unreinwerdens der Hände. Zum Unreinwerden durch unreines Brot vgl. III, 2.</i>. War von seinen Händen die eine unrein, die andere rein, und vor ihm lagen zwei Laibe, ein unreiner und ein reiner, er berührte nun beide, es ist aber ein Zweifel, ob den unreinen mit der unreinen (Hand) und den reinen mit der reinen oder den reinen mit der unreinen und den unreinen mit der reinen<sup class=\"footnote-marker\">38</sup><i class=\"footnote\"> Dies ist ein Beispiel für den Zweifel des Unreinwerdens der Hände. Zum Unreinwerden durch unreines Brot vgl. III, 2.</i> u.<sup class=\"footnote-marker\">39</sup><i class=\"footnote\"> Dies ist ein Beispiel für den Zweifel des Verunreinigens. — Es handelt sich hier um Priesterhebe; Profanes wird durch Unreinheit der Hände nicht unrein.</i>. Dann bleiben die Hände, wie sie waren, und die Laibe, wie sie waren."
],
[
"<sup class=\"footnote-marker\">1</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Nega’im XII—XIII.</i> Wenn jemand seine Hände in das mit Aussatz behaftete Haus hinein hält, so sind seine Hände (unrein) ersten Grades<sup class=\"footnote-marker\">2</sup><i class=\"footnote\"> Sie verunreinigen also sogar Profanes und lassen Priesterhebe unrein zweiten Grades werden, so dass die von dem Profanen oder der Hebe berührte Hebe untauglich wird.</i>. Das sind die Worte des R. Akiba. Aber die Weisen sagen: zweiten Grades<sup class=\"footnote-marker\">3</sup><i class=\"footnote\"> So dass sie wie gewöhnlich nur Priesterhebe untauglich machen.</i>. — Jeder, der die Kleider im Augenblick seiner Berührung verunreinigt<sup class=\"footnote-marker\">4</sup><i class=\"footnote\"> Wer einen Samenflüssigen oder seinen Samenfluss oder die anderen Sab. V, 6 u. 7 angeführten Unreinheiterzeuger anrührt.</i>, verunreinigt die Hände<sup class=\"footnote-marker\">5</sup><i class=\"footnote\"> Obwohl der durch die Berührung mit diesen Unreinheiterzeugern Verunreinigte einen Menschen nicht verunreinigen kann, verunreinigt er die Hände.</i>, dass sie (unrein) ersten Grades werden<sup class=\"footnote-marker\">2</sup><i class=\"footnote\"> Sie verunreinigen also sogar Profanes und lassen Priesterhebe unrein zweiten Grades werden, so dass die von dem Profanen oder der Hebe berührte Hebe untauglich wird.</i>. Das sind die Worte des R. Akiba. Aber die Weisen sagen: zweiten Grades<sup class=\"footnote-marker\">3</sup><i class=\"footnote\"> So dass sie wie gewöhnlich nur Priesterhebe untauglich machen.</i>. Sie sagten zu R. Akiba: Wo finden wir irgendwo, dass die Hände ersten Grades werden? Er antwortete ihnen: Wie ist es möglich, dass sie ersten Grades werden, ohne dass sein Körper unrein wird, außer in diesem Falle<sup class=\"footnote-marker\">6</sup><i class=\"footnote\"> Nur in den Fällen, dass die Hände in ein mit Aussatz behaftetes Haus hineingehalten werden (vgl. Neg. XIII, 10) oder jemanden berühren, der durch Berührung mit den in Sab. V, 6 u. 7 genannten Unreinheiten fähig wurde, auch seine Kleider zur Unreinheit ersten Grades zu verunreinigen, ist es überhaupt denkbar, dass sie unrein ersten Grades werden. In anderen Fällen findet man es nicht, weil die Voraussetzungen hierfür fehlen. Der Ausdruck <span dir=\"rtl\">חוץ מזה</span> „außer in diesem Falle“, obwohl es zwei Fälle sind, ist wohl so zu erklären: außer in dem Falle, dass die Hände an einer Unreinheit anrühren, die unter Umständen als Unreinheiterzeuger gilt. Das mit Aussatz behaftete Haus würde einen Menschen, der mit seinem Kopfe und dem größten Teil seines Körpers hineinkommt, verunreinigen (s. Neg. XIII, 8), verunreinigt aber nicht, wenn sonst ein Körperteil hineinkommt, <span dir=\"rtl\">ביאה במקצת לא שמה ביאה</span>. Die Unreinheit der hineingestreckten Hände ist nur rabbinisch. R. Akiba meint nun, man habe ihre Unreinheit so behandelt, wie sie für den ganzen Körper nach Thoravorschrift wäre, um Irrtum zu vermeiden. Vgl. hierzu Chul. 33 b. — Die Unreinheit der Hände durch Berührung mit dem durch die Sab. V genannten Unreinheiten Verunreinigten rührt ebenfalls von einer Unreinheit her, die unter Umständen nach Thoravorschrift Gegenstände (z. B. die Kleider, die er bei der Berührung an hat), unrein ersten Grades machen kann.</i> ? Die Speisen und Geräte, die durch Flüssigkeiten<sup class=\"footnote-marker\">7</sup><i class=\"footnote\"> Die nach rabbinischer Vorschrift Geräte verunreinigen, obwohl sie selbst nur unrein ersten Grades sind und Speisen auch dann, wenn sie nur durch Händeunreinheit unrein wurden. S. Sabb. 14 b.</i> verunreinigt wurden, verunreinigen die Hände, dass sie (unrein) zweiten Grades werden. Das sind die Worte des R. Josua. Aber die Weisen sagen: Was durch einen Unreinheiterzeuger verunreinigt wurde<sup class=\"footnote-marker\">8</sup><i class=\"footnote\"> Also selbst nach Thoravorschrift unrein ersten Grades ist.</i>, verunreinigt die Hände, (was) durch erzeugte Unreinheit<sup class=\"footnote-marker\">9</sup><i class=\"footnote\"> Also selbst nach Thoravorschrift nur unrein zweiten Grades ist. Dieses verunreinigt nicht einmal die Hände, erst recht nicht Speisen und Geräte, die nach Thoravorschrift rein sind; vgl. Anm. 7.</i>, verunreinigt die Hände nicht. R. Simon ben Gamliel sagte: Es kam einmal eine Frau zu meinem Vater und sagte ihm: „Meine Hände gerieten in den Luftraum eines irdenen Gefäßes<sup class=\"footnote-marker\">10</sup><i class=\"footnote\"> Das unrein war. Die Frau hatte bereits, ohne die Hände zu übergießen, Priesterhebe oder Heiliges berührt. Hätte es sich nur darum gehandelt, ob sie jetzt die Hände übergießen solle, so hätte R. Gamliel es wohl sicher bejaht (<span dir=\"rtl\">יו״ב</span>).</i> “. Da sagte er ihr: Meine Tochter: „Und woher rührte seine Unreinheit her?“ Ich habe aber nicht gehört, was sie ihm geantwortet hat. Da sagten die Weisen: Es ist klar<sup class=\"footnote-marker\">11</sup><i class=\"footnote\"> Da R. Gamliel danach gefragt hat, woher die Unreinheit des irdenen Gefäßes kam, war er der Ansicht, dass die Hände nur dann unrein seien, wenn das Gefäß durch einen Unreinheiterzeuger verunreinigt war.</i>: Was durch einen Unreinheiterzeuger verunreinigt wurde, verunreinigt die Hände, (was) durch erzeugte Unreinheit, verunreinigt die Hände nicht.",
"Alles, was die Priesterhebe untauglich macht<sup class=\"footnote-marker\">12</sup><i class=\"footnote\"> Also auch Unreines zweiten Grades.</i>, verunreinigt die Hände, (unrein) zweiten Grades zu sein<sup class=\"footnote-marker\">13</sup><i class=\"footnote\"> Auch auf diesen Satz bezieht sich die spätere Bemerkung „das sind die Worte der R. Josua“. Nach den Weisen können, wie die vorige Mischna lehrt, Hände nur durch Unreines ersten Grades verunreinigt werden.</i>. Eine Hand verunreinigt die andere<sup class=\"footnote-marker\">14</sup><i class=\"footnote\"> Durch Berührung mit der unrein gewordenen Hand wird auch die andere unrein. Maim.; s. aber Tos. Chagig. 24a s. v. <span dir=\"rtl\">בחיבורין</span>. — Nach Maim. u. Bart. geht auch diese Kontroverse hinsichtlich etwaigen Untauglichwerdens von Priesterhebe. Nach Rasch und Rosch geht sie, entsprechend Chag. 24b, nur hinsichtlich Heiligem, während hinsichtlich der Priesterhebe auch R. Josua zugibt, dass eine Hand die andere nicht verunreinigt. — Maim. <span dir=\"rtl\">הל׳ אבות הטומאות פ״ח ז׳ ופ׳ י״ב הל׳ י״ב</span> entscheidet, dass hinsichtlich Priesterhebe die reine Hand durch die Berührung mit der unreinen nicht verunreinigt wird. Hinsichtlich Heiligem wird sie wohl verunreinigt; sogar die Hand eines anderen, wird durch sie verunreinigt; auch ohne Berührung mit der unrein gewordenen wird die andere Hand verunreinigt, wenn die unreine befeuchtet ist. Vgl. hierzu auch Raschi und Tos. Chagiga 24a s. v. <span dir=\"rtl\">בחבורין</span>. S. a. <span dir=\"rtl\">תוי״ט</span> s. v. <span dir=\"rtl\">היד</span>.</i>. Das sind die Worte des R. Josua. Aber die Weisen sagen: (Unreines) zweiten Grades macht nicht (unrein) zweiten Grades<sup class=\"footnote-marker\">15</sup><i class=\"footnote\"> Daher kann hinsichtlich Priesterhebe eine Hand die andere nicht verunreinigen, wohl aber wird die andere unrein dritten Grades hinsichtlich Heiligem, so dass sie Heiliges untauglich machen kann. S. <span dir=\"rtl\">א״ר</span> und die vorige Anm. — Der Satz der Weisen gilt wohl nur für Unreinheitübertragung durch Berührung. Aber der Genuss einer Unreinheit zweiten Grades verunreinigt wohl auch nach ihnen im zweiten Grade. Vgl. Tohor. II, 2 u. Maim. <span dir=\"rtl\">הל׳ אבות הטומ׳ ח׳ י׳</span> und Rosch zu Mischna.</i>. Da sagte er zu ihnen: Heilige Schriften sind doch (unrein) zweiten Grades<sup class=\"footnote-marker\">16</sup><i class=\"footnote\"> Auch Priesterhebe gegenüber; s. Sabb. 14a. Es gehört dies zu den 18 Bestimmungen (Sabb. 13b). — Mischna 5 gilt demnach auch Priesterhebe gegenüber. — Die Weisen trafen diese Bestimmung, damit man nicht die Hebe neben den heiligen Schriften verwahre und hierdurch Mäuse auf die heiligen Schriften ziehe.</i> und verunreinigen die Hände<sup class=\"footnote-marker\">17</sup><i class=\"footnote\"> Nach der Auffassung, dass auch nach R. Josua die im ersten Teile der Mischna erwähnten Verunreinigungen nur hinsichtlich Heiligem gelten (vgl. Anm. 14), führt R. Josua die Verunreinigung durch heilige Schriften, die auch hinsichtlich der Priesterhebe gilt, an, um zu zeigen, dass der Satz <span dir=\"rtl\">אין שני עושה שני</span> nicht einmal Priesterhebe gegenüber allgemeingültig ist, also gewiss nicht Heiligem gegenüber. Vgl. Tos. Chag. 24b s. v. <span dir=\"rtl\">דתנן</span>. — Dass heilige Schriften die Hände verunreinigen sollen, wurde angeordnet, um zu verhindern, dass man heilige Schriften mit bloßen Händen berühre. S. Sabb. 14a; s. d. Tos. s. v. <span dir=\"rtl\">האוחז</span>.</i>. Da antworteten sie ihm: Man kann keinen Schluss auf Worte der Thora von Worten der Schriftgelehrten ziehen und nicht auf Worte der Schriftgelehrten von Worten der Thora und nicht auf Worte der Schriftgelehrten von Worten der Schriftgelehrten<sup class=\"footnote-marker\">18</sup><i class=\"footnote\"> Man kann also von der Verunreinigung der Hände durch heilige Schriften nicht auf ihre sonstigen Verunreinigungen schließen.</i>.",
"Riemen von Tefillin mit den Tefillin verunreinigen die Hände<sup class=\"footnote-marker\">19</sup><i class=\"footnote\"> Die Tefillin verunreinigen die Hände wegen der Thoraabschnitte in ihnen. Dann wurde weiter angeordnet, dass auch die Riemen verunreinigen, so lange sie mit den Tefillin verknüpft sind.</i>. R. Simon sagt: Riemen von Tefillin verunreinigen nicht.",
"Der Rand am Buch<sup class=\"footnote-marker\">20</sup><i class=\"footnote\"> Eines oder mehrere Bücher der Bibel.</i>, oben und unten, am Anfang und am Ende<sup class=\"footnote-marker\">21</sup><i class=\"footnote\"> Der von Schrift freigelassene Teil des Buches am oberen und unteren Rand einer jeden Seite, sowie der unbeschriebene Anfang und das Ende der Buchrolle.</i> verunreinigt die Hände. R. Jehuda sagt: (Der Rand) am Ende verunreinigt erst, wenn man den Rollstock<sup class=\"footnote-marker\">22</sup><i class=\"footnote\"> Um den das Buch gerollt wird.</i> anbringt.",
"Ein Buch<sup class=\"footnote-marker\">20</sup><i class=\"footnote\"> Eines oder mehrere Bücher der Bibel.</i>, (dessen Schrift) verlöscht ist, es sind aber 85 Buchstaben übrig geblieben, (so viel) wie der Abschnitt <span dir=\"rtl\">ויהי בנסוע הארון</span><sup class=\"footnote-marker\">23</sup><i class=\"footnote\"> Num. 10, 35—36. Diese beiden Verse mit insgesamt 85 Buchstaben bilden einen selbständigen Abschnitt, der nach Rabbis Ansicht (Sabb. 116a) als besonderes Buch zu betrachten ist.</i>, verunreinigt die Hände<sup class=\"footnote-marker\">24</sup><i class=\"footnote\"> Da es noch als heiliges Buch gilt.</i>. Eine Buchrolle, in der 85 Buchstaben geschrieben sind, (so viel) wie der Abschnitt <span dir=\"rtl\">ויהי בנסוע הארון</span><sup class=\"footnote-marker\">23</sup><i class=\"footnote\"> Num. 10, 35—36. Diese beiden Verse mit insgesamt 85 Buchstaben bilden einen selbständigen Abschnitt, der nach Rabbis Ansicht (Sabb. 116a) als besonderes Buch zu betrachten ist.</i>, verunreinigt die Hände<sup class=\"footnote-marker\">25</sup><i class=\"footnote\"> Da sie bereits als heiliges Buch gilt.</i>. Alle heiligen Schriften<sup class=\"footnote-marker\">26</sup><i class=\"footnote\"> Nicht nur die Bücher der Thora.</i> verunreinigen die Hände. Das Hohelied und Kohelet verunreinigen die Hände<sup class=\"footnote-marker\">27</sup><i class=\"footnote\"> Auch das Hohelied und Kohelet haben die Heiligkeit der biblischen Bücher, so dass auch für sie die rabbinische Vorschrift gilt, dass sie die Hände verunreinigen.</i>. R. Jehuda sagt: Das Hohelied verunreinigt die Hände, aber bezüglich Kohelet’s ist ein Streit<sup class=\"footnote-marker\">28</sup><i class=\"footnote\"> Ob es als heiliges Buch zu gelten hat.</i>. R. Jose sagt: Kohelet verunreinigt die Hände nicht<sup class=\"footnote-marker\">29</sup><i class=\"footnote\"> Weil es nicht als heiliges Buch gilt, sondern nur als Weisheitsbuch Salomos; s. Meg. 7a. Die dort angeführte Baraita entspricht nicht unserer Mischna S. <span dir=\"rtl\">תוי״ט</span>.</i>, aber bezüglich des Hohenliedes ist ein Streit<sup class=\"footnote-marker\">28</sup><i class=\"footnote\"> Ob es als heiliges Buch zu gelten hat.</i>. R. Simon sagt: Kohelet gehört zu den erleichternden Erscheinungen der Bet Schammai und den erschwerenden der Bet Hillel<sup class=\"footnote-marker\">30</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Edujot IV u. V. — Nach Bet Schammai verunreinigt es nicht die Hände, nach Bet Hillel wohl.</i>. Es sagte R. Simon ben Asai<sup class=\"footnote-marker\">31</sup><i class=\"footnote\"> Die gleiche Formel zur Bekräftigung seiner Tradition wendet R. Simon ben Asai auch Seb. I, 3 und Jad. IV, 2 an. Da die Aussprüche der bisher angeführten Lehrer mit <span dir=\"rtl\">אומר</span> (<span dir=\"rtl\">ר״ש</span>) <span dir=\"rtl\">ר״י</span> eingeleitet sind, Ben Asai’s aber mit <span dir=\"rtl\">אמד ר״ש ב״ע</span> scheint er nicht unmittelbar mit den Vorigen gestritten zu haben, sondern seine mit dem ersten Lehrer übereinstimmende Ansicht wurde der Wiedergabe der Kontroverse angefügt.</i>: Ich habe eine Überlieferung von 72 Ältesten<sup class=\"footnote-marker\">32</sup><i class=\"footnote\"> Die La. <span dir=\"rtl\">זקן</span> haben die meisten Ausgaben, auch M. Sie soll nach Seb. 12b die Einheitlichkeit der Überlieferung ausdrücken (s. auch <span dir=\"rtl\">רש׳׳י</span> und <span dir=\"rtl\">שטה מקובצת</span> z. St.). T und L haben jedoch <span dir=\"rtl\">זקנים</span>. — Auffällig ist die Zahl 72, da doch das Sanhedrin nur 71 Mitglieder hatte (s. Sanh. I, 4). Nach Tos. Sanh. 17b s. v. <span dir=\"rtl\">אחד</span> kam zu den 71 Mitgliedern noch ein über ihnen stehender höchster Beamter, der in Hor. I, 4 erwähnte „Vorzüglichste des Gerichtshofes“ <span dir=\"rtl\">שבבית דין מופלא</span>; s. aber Tos. Sukka 51b s. v. <span dir=\"rtl\">והיו בה</span> — Vielleicht bestand damals ausnahmsweise das Sanhedrin aus 72 Mitgliedern, weil der jugendliche R. Elasar ben Asarja, der ihm seiner Jugend wegen bisher noch nicht angehörte, ihm als neuer Nassi beigetreten war. Vgl. Ber. 28a und <span dir=\"rtl\">רש״ש</span> zu Sanh. 16b s. v. <span dir=\"rtl\">אחד</span>.</i> vom Tage<sup class=\"footnote-marker\">33</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Ber. 27b. S. a. Halevy, Dor. Har. Ib, S. 318 ff.</i>, da man R. Elasar ben Asarja (zum Vorsitzenden) der Akademie einsetzte, dass das Hohelied und Kohelet die Hände verunreinigen<sup class=\"footnote-marker\">34</sup><i class=\"footnote\"> Weil sie heilige Bücher sind.</i> (und dass)<sup class=\"footnote-marker\">35</sup><i class=\"footnote\"> Die Worte <span dir=\"rtl\">אמר ר״ע כו׳</span> gehören noch zu der Tradition Ben Asai’s. R. Akiba war Mitglied jenes Sanhedrin, auf das die Tradition zurückging; s. Ber. 27b. In der damaligen Sitzung tat er den von seinem Schüler Ben Asai zitierten Ausspruch. S. a. <span dir=\"rtl\">מ״ש</span>.</i> R. Akiba sagte: „Gott bewahre !<sup class=\"footnote-marker\">36</sup><i class=\"footnote\"> Nach der traditionellen Vokalisation ist <span dir=\"rtl\">חַס</span> ein Nomen wie <span dir=\"rtl\">רַב</span> Num. 16, 3 und <span dir=\"rtl\">מַר</span> Jes. 38, 15. Vielleicht ist mit <span dir=\"rtl\">ר״י ברצלוני הל׳ ס״ת לא</span> (zit. bei Ben Jehuda, Thes. 1470) <span dir=\"rtl\">חוס ושלום</span> = „Schonung und Frieden“ zu lesen.</i> Niemand in Israel hat über das Hohelied gestritten, dass es etwa die Hände nicht verunreinige, denn die ganze Welt ist nicht des Tages würdig<sup class=\"footnote-marker\">37</sup><i class=\"footnote\"> So nach der La. <span dir=\"rtl\">כדאי כיום</span>. L und M lesen <span dir=\"rtl\">ביום</span> danach ist zu erklären: Die ganze Welt war am Tage, da das Hohelied gegeben wurde, dieses Glückes nicht würdig.</i>, an dem das Hohelied Israel gegeben wurde; denn alle Hagiographen sind heilig, aber das Hohelied ist hochheilig“. Wenn sie also stritten, so stritten sie nur über Kohelet<sup class=\"footnote-marker\">38</sup><i class=\"footnote\"> Entschieden aber, dass auch Kohelet als heiliges Buch die Hände verunreinigt. — Bis hierher geht der Ausspruch Ben Asai’s.</i>. Da sagte R. Jochanan, Sohn Josuas<sup class=\"footnote-marker\">39</sup><i class=\"footnote\"> T., L., M. haben <span dir=\"rtl\">ישוע</span>.</i> des Sohnes des Schwiegervaters R. Akibas: So wie Ben Asai sagt, so stritten sie und entschieden sie<sup class=\"footnote-marker\">40</sup><i class=\"footnote\"> Über Kohelet hatten sie gestritten und schließlich entschieden, dass es als heiliges Buch die Hände verunreinige.</i>"
],
[
"An jenem Tage<sup class=\"footnote-marker\">1</sup><i class=\"footnote\"> An dem in der letzten Mischna des vorigen Abschnittes erwähnten Tage der Einsetzung des R. Elasar ben Asarja; s. dort Anm. 33.</i> stimmten sie ab und entschieden hinsichtlich der Fußbadewanne von einer Größe von zwei Log bis neun Kab, die einen Spalt<sup class=\"footnote-marker\">2</sup><i class=\"footnote\"> Unten am Boden, so dass sie nicht mehr so viel Wasser fassen kann, wie zum Waschen eines Fußes nötig ist. — S. auch die Erklärung dieses Satzes zu Kel. XX, 2.</i> bekam, dass sie midras — unrein sein kann<sup class=\"footnote-marker\">3</sup><i class=\"footnote\"> Auch wenn die Wanne zum Fußbad benutzbar ist, kann sie umgestülpt als Sitz dienen. Da aber dann ihre eigentliche Bestimmung nicht zum Sitzen, sondern zum Fußwaschen ist, so gilt sie hinsichtlich der Midras-Unreinheit nicht als Sitzgelegenheit. Vgl. Vb zu Kel. 29 u. 30. — Wenn sie aber nicht mehr zum Waschen der Füße zu gebrauchen ist, so gilt sie als Sitzgelegenheit. Ist die Wanne kleiner als zwei Log, so kann sie nicht als Sitz in Betracht kommen, ist sie größer als 9 Kab, so kann sie nur nach besonderer Herrichtung als Sitz gelten. S. Kelim XX, 2 u. 4 nach Anm. das.</i>. Denn<sup class=\"footnote-marker\">4</sup><i class=\"footnote\"> Diese Halacha musste durch Abstimmung entschieden werden, weil R. Akiba sie bestritt.</i> R. Akiba sagt: Die Fußbadewanne ist, wie ihr Name<sup class=\"footnote-marker\">5</sup><i class=\"footnote\"> Auch die gespaltene Wanne, die noch Wanne genannt wird, gilt nicht als Sitzgelegenheit, sondern als zerbrochenes Gerät und wird nicht unrein.</i>.",
"An jenem Tage<sup class=\"footnote-marker\">1</sup><i class=\"footnote\"> An dem in der letzten Mischna des vorigen Abschnittes erwähnten Tage der Einsetzung des R. Elasar ben Asarja; s. dort Anm. 33.</i> sagten sie:<sup class=\"footnote-marker\">6</sup><i class=\"footnote\"> Diese Mischna findet sich auch Sebachim I, 1 und 3. S. a. dort die Erklärung.</i> Alle Opfer, die nicht für ihren Namen geopfert wurden<sup class=\"footnote-marker\">7</sup><i class=\"footnote\"> Man hatte z. B. bei Darbringung (<span dir=\"rtl\">שחיטה קבלה הולכה זריקה</span>) eines Friedensopfers (<span dir=\"rtl\">שלמים</span>) gesagt (vgl. Raschi Pes. 63a s. v. <span dir=\"rtl\">והכא</span> Tos. Seb. 4b und <span dir=\"rtl\">תוי״ט</span> und <span dir=\"rtl\">תוס׳ רע״ק</span> zu B. m. III, 12), es solle ein Emporopfer (<span dir=\"rtl\">עולה</span>) sein.</i>, sind gültig<sup class=\"footnote-marker\">8</sup><i class=\"footnote\"> Die weiteren Opferhandlungen haben wie sonst zu geschehen. Falls das Opfer nach seiner ursprünglichen Bestimmung gegessen werden durfte, so hat das auch trotz der Umnennung zu geschehen.</i>. Nur wurden sie nicht ihren Eigentümern als Pflichterfüllung angerechnet<sup class=\"footnote-marker\">9</sup><i class=\"footnote\"> Sie müssen das Opfer, zu dem sie verpflichtet waren, nochmals bringen.</i>. Eine Ausnahme bilden das Pesachopfer und das Sündeopfer<sup class=\"footnote-marker\">10</sup><i class=\"footnote\"> Sie sind bei Umnennung völlig ungültig.</i>, das Pesachopfer (nur) zu seiner Zeit<sup class=\"footnote-marker\">11</sup><i class=\"footnote\"> Am Nachmittage des 14. Nisan. S. a. Seb. I, Anm. 5.</i>, aber das Sündeopfer jederzeit. R. Elieser sagt: auch das Schuldopfer, das Pesach zu seiner Zeit, das Sündopfer und das Schuldopfer jederzeit. Es sagte R.<sup class=\"footnote-marker\">12</sup><i class=\"footnote\"> Seb. I, 3 hat nur <span dir=\"rtl\">שמעון בן עזאי</span>, wie es Kid. 49b entspricht. S. dort Raschi s. v. <span dir=\"rtl\">בן עזאי</span>. — L hat hier und III, 8 <span dir=\"rtl\">שמעון ב״ע</span>.</i> Simon ben Asai:<sup class=\"footnote-marker\">13</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Abschnitt III, 5 und Anm. 31—33.</i> Ich habe eine Überlieferung von 72 Ältesten vom Tage, da man R. Elasar ben Asarja (zum Vorsitzenden) der Akademie einsetzte, dass alle zum Essen bestimmten Opfer<sup class=\"footnote-marker\">14</sup><i class=\"footnote\"> Also das Emporopfer nicht.</i>, die nicht für ihren Namen geopfert würden, gültig sind, nur ihren Eigentümern, nicht als Pflichterfüllung angerechnet werden, mit Ausnahme des Pesach- und Sündopfers.— Ben<sup class=\"footnote-marker\">15</sup><i class=\"footnote\"> Dieser Schlusssatz ist eine Bemerkung des Redaktors unserer Mischna.</i> Asai fügte (damit) nur das Emporopfer hinzu<sup class=\"footnote-marker\">16</sup><i class=\"footnote\"> Zum Pesach- und Sündopfer.</i>. Die Weisen stimmten ihm aber nicht zu.",
"An jenem Tage<sup class=\"footnote-marker\">1</sup><i class=\"footnote\"> An dem in der letzten Mischna des vorigen Abschnittes erwähnten Tage der Einsetzung des R. Elasar ben Asarja; s. dort Anm. 33.</i> sagten sie: Wie steht es mit Ammon und Moab im siebten Jahre<sup class=\"footnote-marker\">17</sup><i class=\"footnote\"> In den Gebieten von Ammon und Moab, die nicht vom König Sichon erobert waren und daher nicht bei der israelitischen Eroberung Palästinas besetzt werden durften (vgl. Num. 21, 24; Bab. batr. 56a und Tos. s. v. <span dir=\"rtl\">הר</span>; Jeb. 16a, Tos. s. v. <span dir=\"rtl\">עמון</span>) galten nicht die Bestimmungen des Erlassjahres. Obwohl hier nach dem Thoragesetz auch die Priesterhebe und die Zehnten nicht abzuscheiden waren, so musste es nach rabbinischer Vorschrift wie in den anderen Nachbarländern Palästinas geschehen. Die Frage ist nun, ob im Erlassjahre der zweite Zehnte, der selbst oder dessen Auslösesumme in Jerusalem zu verzehren war, abzuscheiden ist oder der Armenzehnte, da doch nach dem Thoragesetz im Erlassjahre keine Abgaben zu leisten sind, also keine Bestimmung bestehen kann, welcher Zehnte zu geben ist.</i> ? Da entschied R. Tarfon: der Armenzehnte (ist zu geben). Aber R. Elasar ben Asarja entschied: der zweite Zehnte. Da sagte R. Ismael: Elasar ben Asarja, du musst einen Beweis bringen, denn du erschwerst<sup class=\"footnote-marker\">18</sup><i class=\"footnote\"> Der zweite Zehnte hat schwerere Bestimmungen als der Armenzehnte, da er in Jerusalem verzehrt werden muss und Heiligkeitscharakter hat.</i>, und wer erschwert, muss den Beweis bringen. Da sagte R. Elasar ben Asarja: Mein Bruder Ismael, ich habe die Reihenfolge der Jahre nicht abgeändert<sup class=\"footnote-marker\">19</sup><i class=\"footnote\"> Da nach der Thoravorschrift immer auf die Jahre des Armenzehnten, das dritte und sechste Jahr des Jahrsiebentes, ein Jahr des zweiten Zehnten folgt, das vierte, bezw. das erste; denn im siebten, dem Erlassjahre, gibt es nach Thoravorschrift überhaupt keinen Zehnten. Wenn nun die Weisen für die Gebiete von Ammon und Moab auch im Erlassjahre die Abscheidung der Priesterhebe und der Zehnten vorschreiben, so ist anzunehmen, dass in diesem Jahre, das auf ein Jahr des Armenzehnten folgt, der zweite Zehnte zu geben ist.</i>, mein Bruder Tarfon hat (sie) abgeändert<sup class=\"footnote-marker\">20</sup><i class=\"footnote\"> Da nach ihm für Ammon und Moab auf ein Jahr des Armenzehnten wieder ein solches folgt.</i>, also muss er den Beweis bringen. Da erwiderte R. Tarfon: Ägypten ist Ausland, Ammon und Moab sind Ausland. So wie in Ägypten der Armenzehnte im siebten Jahre (zu geben ist)<sup class=\"footnote-marker\">21</sup><i class=\"footnote\"> So wurde damals bestimmt, als man zur Pflicht machte, hier Priesterhebe und die Zehnten zu geben. — In Ammon und Moab wohnten vielleicht damals keine Juden, so dass damals für diese Länder keine Bestimmungen getroffen wurden. Vielleicht gab es aber ursprünglich auch Bestimmungen für Ammon und Moab, da sie aber zeitweise keine jüdische Bevölkerung hatten, fehlte die sichere Überlieferung.</i>, so auch in Ammon und Moab der Armenzehnte im siebten Jahre. Da erwiderte R. Elasar ben Asarja: Babel ist Ausland, Ammon und Moab sind Ausland. Wie in Babel der zweite Zehnte im siebten Jahre (zu geben ist)<sup class=\"footnote-marker\">21</sup><i class=\"footnote\"> So wurde damals bestimmt, als man zur Pflicht machte, hier Priesterhebe und die Zehnten zu geben. — In Ammon und Moab wohnten vielleicht damals keine Juden, so dass damals für diese Länder keine Bestimmungen getroffen wurden. Vielleicht gab es aber ursprünglich auch Bestimmungen für Ammon und Moab, da sie aber zeitweise keine jüdische Bevölkerung hatten, fehlte die sichere Überlieferung.</i>, so auch in Ammon und Moab der zweite Zehnte im siebten Jahre. Da sagte R. Tarfon: Für Ägypten, das nahe (zu Palästina) liegt, bestimmten sie den Armenzehnten, damit die Armen Israels sich im siebten Jahre auf es stützen könnten<sup class=\"footnote-marker\">22</sup><i class=\"footnote\"> Um von den dortigen Juden den Armenzehnten zu erhalten.</i>, so wurde auch für Ammon und Moab, die nahe liegen, der Armenzehnte bestimmt, damit sich die Armen Israel im siebten Jahre auf sie stützen könnten. Da sagte R. Elasar ben Asarja: Scheinbar gibst du ihnen Vermögensvorteil<sup class=\"footnote-marker\">23</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">מְהַנָּן</span> pi. zu <span dir=\"rtl\">√הנה</span> (Ben Jehuda, Thes. II 1129 liest <span dir=\"rtl\">מַהֲנָן</span> hif. <span dir=\"rtl\">√(הנה</span> also: gibst du ihnen einen Vorteil. Nach der Vokalisation ed. Livorno <span dir=\"rtl\">מְהַנֵּן</span> wäre es pi. <span dir=\"rtl\">√הנן</span>ת die sonst nicht belegt scheint.</i> (in Wirklichkeit) schädigst du die Seelen<sup class=\"footnote-marker\">24</sup><i class=\"footnote\"> Du verleitest sie zur Sünde, dass sie nicht pflichtgemäß den zweiten Zehnten geben. In Wirklichkeit hilfst du auch nicht in wirtschaftlicher Hinsicht. Denn als Strafe für die Nichtabgabe des zweiten Zehnten wird der Regen ausbleiben.</i>. Du zwingst den Himmel, dass er keinen Regen und Tau herabsendet. Denn es heißt: „Darf der Mensch denn Gott berauben, dass ihr mich beraubet? Und ihr sprechet: Womit haben wir dich beraubet? — Mit dem Zehnten und der Priesterhebe“<sup class=\"footnote-marker\">25</sup><i class=\"footnote\"> Mal. 3, 8. Wie aus Vs. 9 u. 10 zu ersehen ist, war zur Zeit Mal’achi’s eine durch Dürre hervorgerufene Missernte als Strafe für die nicht richtige Abgabe der Priesterhebe und der Zehnten.</i>. Da sagte R. Josua: Ich bin wie ein Antwortender für meinen Bruder Tarfon, aber nicht in der Art seiner Worte<sup class=\"footnote-marker\">26</sup><i class=\"footnote\"> Ich stimme ihm zu und habe R. Elasar’s Einwand zurückzuweisen, aber mit einem anderen Argument. Denn gegen R. Tarfons Argument ist R. Elasar’s Einwand berechtigt. — <span dir=\"rtl\">על טרפון אחי</span> hat dann die Bedeutung „neben …“</i>: Ägypten ist eine neue Einrichtung, Babel eine alte Einrichtung und der uns vorliegende Fall<sup class=\"footnote-marker\">27</sup><i class=\"footnote\"> Die Abgabenpflicht für Ammon und Moab.</i> ist eine neue Einrichtung. Man soll eine neue Einrichtung von einer neuen Einrichtung ableiten und nicht eine neue Einrichtung von einer alten Einrichtung ableiten. Ägypten ist eine Einrichtung der Ältesten<sup class=\"footnote-marker\">28</sup><i class=\"footnote\"> Wohl der Männer der großen Versammlung oder der Generationen nach ihnen. — Vielleicht wurde die Abgabenpflicht für Ägypten damals eingeführt, als es durch die Ptolemäer mit Palästina politisch verbunden war.</i>, Babel eine Einrichtung der Propheten<sup class=\"footnote-marker\">29</sup><i class=\"footnote\"> Wohl durch die Propheten zur Zeit des bab. Exils.</i>, und der uns vorliegende Fall<sup class=\"footnote-marker\">27</sup><i class=\"footnote\"> Die Abgabenpflicht für Ammon und Moab.</i> ist Einrichtung der Ältesten. Man soll eine Einrichtung der Ältesten von einer Einrichtung der Ältesten ableiten, und nicht eine Einrichtung der Ältesten von einer Einrichtung der Propheten ableiten. — Sie<sup class=\"footnote-marker\">30</sup><i class=\"footnote\"> Die Gelehrten des Lehrhauses in Jabne.</i> stimmten ab und beschlossen: Ammon und Moab geben den Armenzehnten im siebten Jahre. — Und als R. Jose ben Durmaskis zu R. Elieser nach Lud<sup class=\"footnote-marker\">31</sup><i class=\"footnote\"> Die meisten Mischnaausgaben lesen <span dir=\"rtl\">בלוד</span>, aber T., M. und L. <span dir=\"rtl\">ללוד</span> — R. Elieser hatte an der Sitzung im Lehrhaus nicht teilgenommen wegen des Bannes, der über ihn ausgesprochen war. Vgl. Bab. m. 59b; s. a. Halevy, Dor. Har. Ic, S, 286 ff.</i> kam, fragte er ihn: Was gab es heute Neues bei euch im Lehrhaus. Da antwortete er ihm: Ammon und Moab geben den Armenzehnten im siebten Jahre. Da weinte<sup class=\"footnote-marker\">32</sup><i class=\"footnote\"> Aus Rührung, dass die Gelehrten nach der Überlieferung entschieden hatten, obwohl sie ihnen unbekannt war. Vielleicht auch aus Schmerz, dass er an der Versammlung nicht hatte teilnehmen können.</i> R. Elieser und sagte: Der Rat Gottes ist bei denen, die ihn fürchten, und sein Bund, dass er ihn ihnen kund tue<sup class=\"footnote-marker\">32a</sup><i class=\"footnote\"> Ps. 25, 14.</i>. Gehe hinaus und sage ihnen: Habt kein Bedenken über eure Abstimmung<sup class=\"footnote-marker\">33</sup><i class=\"footnote\"> Ihr habt das Richtige getroffen.</i>. Ich habe eine Überlieferung von R. Jochanan ben Sakkai, der von seinem Lehrer hörte, und sein Lehrer von seinem Lehrer bis zur Halacha Mosche’s vom Sinai<sup class=\"footnote-marker\">34</sup><i class=\"footnote\"> Wenn die Abgabenpflicht für Ammon und Moab nur rabbinische Vorschrift ist, kann der Ausdruck <span dir=\"rtl\">הלכה למשה מסיני</span> nur uneigentlich gemeint sein und nur besagen, dass die Einrichtung des Armenzehnten für Ammon und Moab sehr alt ist. So Rasch und Bart. — Doch wäre es denkbar, dass R. Elieser der Ansicht war, dass die Abgabepflicht Thoragebot ist. Dann könnte die Bestimmung des Armenzehnten für das siebte Jahr sinaitische Überlieferung sein. So ist es auch nach dem Wortlaut der Tosefta II, 16. <span dir=\"rtl\">מקובלני מריב״ז שקיבל מן הזוגות והזוגות מן הנביאים והנביאים ממשה הלכה למשה מסיני </span></i>, dass Ammon und Moab den Armenzehnten im siebten Jahre geben.",
"An jenem Tage kam Jehuda, ein ammonitischer Proselyt, und stand vor ihnen<sup class=\"footnote-marker\">35</sup><i class=\"footnote\"> Den Weisen.</i> im Lehrhaus und sagte zu ihnen: Darf ich in die Gemeinde kommen<sup class=\"footnote-marker\">36</sup><i class=\"footnote\"> D. h. Eine israelitische Frau heiraten.</i> ? Da sagte zu ihm R. Josua: Du darfst es. Da sagte zu ihm R. Gamliel: Der Schriftvers sagt:<sup class=\"footnote-marker\">37</sup><i class=\"footnote\"> So die meisten Ausgaben, auch M, L. T. hat <span dir=\"rtl\">והכתיב</span>: Es steht doch geschrieben. — Dt. 23, 4.</i> „Ein Ammoniter und ein Moabiter dürfen nicht in die Gemeinde Gottes kommen. Auch das zehnte Geschlecht usw.“ Da sagte zu ihm R. Josua: Sind denn die Ammoniter und Moabiter noch an ihren Wohnorten ? Sancherib, der König von Aschur, ist doch schon hinaufgezogen und hat alle Völker durcheinander gewirbelt<sup class=\"footnote-marker\">38</sup><i class=\"footnote\"> Also kann man auch von den aus ammonitischem Gebiet stammenden Proselyten nicht sagen, dass sie gebürtige Ammoniter sind. Da nun die Proselyten der meisten Völker — aller außer den Edomitern, Ägyptern, Ammonitern und Moabitern — israelitischer Frauen heiraten dürfen, kann man annehmen, dass auch der aus ammonitischem Gebiet stammende Proselyt ein Abkömmling eines der Völker ist, deren Proselyten israelitische Frauen heiraten dürfen.</i>; denn es heißt<sup class=\"footnote-marker\">38a</sup><i class=\"footnote\"> Jes. 10, 13, <span dir=\"rtl\">ק׳</span>.</i>: „Ich verwischte die Grenzen der Völker, ihre Schätze plünderte ich und holte herab die in festen Burgen Wohnenden. Da sagte zu ihm R. Gamliel: Der Vers sagt<sup class=\"footnote-marker\">39</sup><i class=\"footnote\"> Jer. 49, 6.</i>: „Später werde ich die Gefangenen der Söhne Ammons zürückbringen“ (Jer 49, 6). Sie sind also bereits zurückgekehrt<sup class=\"footnote-marker\">39a</sup><i class=\"footnote\"> Also sind jetzt wieder die Bewohner des Ammoniterlandes Ammoniter.</i>. Da sagte zu ihm R. Josua: Der Schriftvers<sup class=\"footnote-marker\">40</sup><i class=\"footnote\"> Amos 9, 14.</i> sagt (auch): „Ich werde die Gefangenen meines Volkes Israel zurückführen“ (Amos 9, 14). Und sie sind noch nicht zurückgekehrt<sup class=\"footnote-marker\">40a</sup><i class=\"footnote\"> Da diese Verheißung noch nicht eingetroffen ist, kann man auch nicht annehmen, dass die Rückkehr Ammons sich schon verwirklicht hat. — Ber. 28a wird darauf aufmerksam gemacht, dass, wie man aus unserer Mischna ersieht, R. Gamliel trotz seiner Absetzung das Lehrhaus weiter besuchte.</i>. — Darauf hin erlaubten sie ihm, in die Gemeinde zu kommen<sup class=\"footnote-marker\">36</sup><i class=\"footnote\"> D. h. Eine israelitische Frau heiraten.</i>.",
"Die aramäischen<sup class=\"footnote-marker\">41</sup><i class=\"footnote\"> Wörtlich: die Übersetzung. Da aber z. Zt. der Mischna — allerdings mit Ausnahme der griechischen Übersetzung — die Übersetzungen der Bibel aramäisch waren, nahm <span dir=\"rtl\">תרגום</span> die Bedeutung von aramäischer Sprache an.</i> Stellen in Esra und Daniel verunreinigen die Hände<sup class=\"footnote-marker\">42</sup><i class=\"footnote\"> Da sie als heilige Schrift zu betrachten sind. Vgl. III, 9 und Anm. 17.</i>. Aramäische Stellen, die hebräisch<sup class=\"footnote-marker\">43</sup><i class=\"footnote\"> In hebräischer Übersetzung.</i> geschrieben sind, und hebräische Stellen, die aramäisch<sup class=\"footnote-marker\">41</sup><i class=\"footnote\"> Wörtlich: die Übersetzung. Da aber z. Zt. der Mischna — allerdings mit Ausnahme der griechischen Übersetzung — die Übersetzungen der Bibel aramäisch waren, nahm <span dir=\"rtl\">תרגום</span> die Bedeutung von aramäischer Sprache an.</i> geschrieben sind, und die hebräische Schrift<sup class=\"footnote-marker\">44</sup><i class=\"footnote\"> In den vulgär hebräischen Schriftzügen, deren man sich zur Zeit des ersten Tempels bediente, und die auch nach Esra bei den Samaritanern im Gebrauch war. Vgl. Sanh. 21b und 22a. — S. a. Anm. 45.</i> verunreinigen die Hände nicht. Es<sup class=\"footnote-marker\">44a</sup><i class=\"footnote\"> Das heilige Buch.</i> verunreinigt immer nur, wenn man es assyrisch<sup class=\"footnote-marker\">45</sup><i class=\"footnote\"> In den „assyrischen“ Schriftzügen, der seit der Rückkehr aus dem babylonischen Exil für heilige Schriften allein zulässigen Quadratschrift. Sanh. 21b; s. auch 22a <span dir=\"rtl\">למה נקרא אשורית שעלה עמהם מאשור תניא רבי אומר בתחלה בכתב זה ניתנה תורה לישר' כיון שחטאו נהפך להם לרועץ וכיון שחזרו בהן החזירו להן ... למה נקרא שמה אשורית שמאושרת בכתב</span>. Doch s. a. die dort angeführte Ansicht des R. Elasar Hamudai.</i> auf Pergament und mit Tinte geschrieben hat.",
"Sadduzäer sagten: Wir klagen gegen<sup class=\"footnote-marker\">46</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">קבל</span> in der Bedeutung „klagen“ findet sich in der Mischna nur hier und in den folgenden Mischnajot. Im Aramäischen ist diese Bedeutung gewöhnlich.</i> gegen euch Pharisäer, dass ihr behauptet, die heiligen Schriften verunreinigen die Hände<sup class=\"footnote-marker\">47</sup><i class=\"footnote\"> Die Sadduzäer wussten die Bedeutung dieser Unreinheit nicht oder stellten sich so, als wüssten sie sie nicht.</i>, während die Bücher „Hameram“<sup class=\"footnote-marker\">48</sup><i class=\"footnote\"> Die Lesart <span dir=\"rtl\">המירם</span> in den meisten Ausgaben, auch in T., M. u. L. lässt die Erklärung „Bücher Homers“ als Prototyp nichtheiliger Schriften nicht zu. Der dem Gaon R. Hai zugeschriebene Kommentar liest allerdings <span dir=\"rtl\">דמרוס</span> Maim., Rasch und Rosch bezeichnen <span dir=\"rtl\">ספרי מירם</span> als ketzerische Schriften. I. Perles, R. I. E. III, 109 ff erklärt nach Saadja Gaon (Aruch s. v. <span dir=\"rtl\">המר</span>) <span dir=\"rtl\">הומר</span> als Allegorie (<span dir=\"rtl\">הומר</span> = <span dir=\"rtl\">כמין חומר</span>) und <span dir=\"rtl\">ספרי המירם</span> als allegorische, nicht heilige Schriften, Kohut, I. Q. R. III, 546 <span dir=\"rtl\">המירם</span>=ἵμϵρος Verlangen, Liebe, danach <span dir=\"rtl\">ספרי המירם</span> = Unterhaltungs- oder Liebesschriften. — S. a. Kohut, Aruch compl. s. v. <span dir=\"rtl\">מרום</span>.</i> die Hände nicht verunreinigen. Da sagte R. Jochanan ben Sakkai: Haben wir<sup class=\"footnote-marker\">49</sup><i class=\"footnote\"> Auffällig ist <span dir=\"rtl\">לנו על הפרושים</span> da doch R. Jochanan selbst Pharisäer war. Vielleicht verstellte er sich als Sadduzäer, um die Gegner leichter ad absurdum führen zu können.</i> gegen die Pharisäer denn nur dieses? Sie sagen doch die Knochen eines Esels sind rein, während die Kochen des Hohenpriesters Jochanan<sup class=\"footnote-marker\">50</sup><i class=\"footnote\"> Gemeint ist wohl der Berach. 29a erwähnte Hohepriester Jochanan, der wegen seiner späteren Hinneigung zu den Sadduzäern auch bei ihnen sehr angesehen war. Über die Identifizierung des Hohenpriesters Jochanan vgl. Bondi, Jahrb. der J. L. G. VI, S. 374 ff. — Die Unreinheit von Menschenknochen und die Reinheit der Eselsknochen bestritten die Sadduzäer nicht. Um sie nach ihrer eigenen Ansicht zu schlagen, stellte sich R. Jochanan, als meinte er, diese Bestimmung gelte nur nach pharisäischer Auffassung.</i> unrein sind. Da sagte sie: Entsprechend ihrer Wertschätzung ist ihre Unreinheit, damit man nicht etwa aus den Knochen<sup class=\"footnote-marker\">51</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Kel. XVII, 12.</i> seines Vaters oder seiner Mutter Löffel herstellte<sup class=\"footnote-marker\">52</sup><i class=\"footnote\"> Diese platte Begründung der Thorabestimmung ist sadduzäisch.</i>. Da sagte er zu ihnen: Auch bei den heiligen Schriften entspricht ihre Unreinheit ihrer Wertschätzung<sup class=\"footnote-marker\">53</sup><i class=\"footnote\"> R. Jochanan benutzt die Begründung der Sadduzäer, um diese mit ihrer eigenen Ansicht zurückzuweisen. Den wirklichen Grund für die Händeunreinheit s. III, Anm. 17.</i>, während die Bücher „Hameram“, die nicht geschätzt werden, die Hände nicht verunreinigen.",
"Sadduzäer sagten: Wir klagen gegen euch Pharisäer, dass ihr den Strahl des (Gusses) für rein erklärt<sup class=\"footnote-marker\">54</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Machschirim V, 9.</i>. Da sagten die Pharisäer: Wir klagen gegen euch Sadduzäer, dass ihr den Wasserarm, der vom Friedhof kommt, für rein erklärt<sup class=\"footnote-marker\">55</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Mikwaot I, 4. — Da der Wasserarm auch nach Ansicht der Pharisäer rein ist, bedeutet die Anklage nur: nach euerer Anklage gegen uns, müsste man auch euch anklagen.</i>. Sadduzäer sagten: Wir klagen gegen euch Pharisäer, dass ihr sagt: „Wenn mein<sup class=\"footnote-marker\">56</sup><i class=\"footnote\"> Der Eigentümer des Ochsen und des Esels bezw. des Knechtes und der Magd ist als redend gedacht.</i> Ochs und mein<sup class=\"footnote-marker\">56</sup><i class=\"footnote\"> Der Eigentümer des Ochsen und des Esels bezw. des Knechtes und der Magd ist als redend gedacht.</i> Esel Schaden angerichtet haben, so sind sie<sup class=\"footnote-marker\">57</sup><i class=\"footnote\"> Gemeint ist: ich bin für ihr Tun schuldig. Dies steht ausdrücklich in der Thora (Ex. 21, 35) wird also von den Sadduzäern zugegeben.</i> schuldig<sup class=\"footnote-marker\">57</sup><i class=\"footnote\"> Gemeint ist: ich bin für ihr Tun schuldig. Dies steht ausdrücklich in der Thora (Ex. 21, 35) wird also von den Sadduzäern zugegeben.</i>; wenn aber mein Knecht und meine Magd Schaden angerichtet haben, so sind sie frei“<sup class=\"footnote-marker\">58</sup><i class=\"footnote\"> Gemeint ist: bin ich frei von der Ersatzpflicht für den von ihnen angerichteten Schaden; vgl. Bab. k. VIII, 4. — Hiergegen wandten sich die Sadduzäer.</i>. Wenn ich schon schuldig bin für die Schädigung meines Ochsen und meines Esels, für deren Gesetzeserfüllung ich nicht haftbar bin<sup class=\"footnote-marker\">59</sup><i class=\"footnote\"> D. h. Es gibt für die Tiere keine Pflichten, so dass der Herr sie etwa dazu anhalten müsste. — Dagegen ist der Herr verpflichtet, sein Vieh am Sabbat ruhen zu lassen.</i>, ist da nicht zu folgern, dass ich schuldig bin für die Schädigung meines Knechtes und meiner Magd, für deren Gesetzeserfüllung ich haftbar bin<sup class=\"footnote-marker\">60</sup><i class=\"footnote\"> Ich muss z. B. darauf achten, dass sie am Sabbat auch nicht für sich selbst arbeiten oder dass mein Knecht beschnitten wird.</i> ? — Da antworteten sie ihnen: Nein, wenn ihr von meinem Ochsen und meinem Esel sprechet, die keinen Verstand besitzen, könnt ihr (deshalb) von meinem Knecht meiner Magd sprechen, die Verstand besitzen? Denn wenn ich ihn<sup class=\"footnote-marker\">61</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">אקניטנו</span> bezieht sich grammatisch nur auf den Knecht. Das gleiche gilt natürlich auch für die Magd.</i> ärgere, würde er hingehen<sup class=\"footnote-marker\">62</sup><i class=\"footnote\"> Falls ich für sein Tun haftbar wäre.</i>, und den Garbenhaufen eines anderen<sup class=\"footnote-marker\">63</sup><i class=\"footnote\"> So die meisten Ausgaben, auch T. und M. Ed. Liv. und L <span dir=\"rtl\">אחד</span> „irgendeinen Menschen“.</i> anzünden, und ich wäre verpflichtet zu bezahlen<sup class=\"footnote-marker\">64</sup><i class=\"footnote\"> Mein Knecht könnte mich zu unübersehbarem Schadenersatz verpflichten. Ich hätte dann eine Verantwortung, die ich nicht tragen könnte. Vgl. Bab. k. 4a.</i>.",
"Ein galiläischer Sadduzäer<sup class=\"footnote-marker\">65</sup><i class=\"footnote\"> Die meisten Ausgaben haben wie auch M. <span dir=\"rtl\">צדוקי הגלילי</span>. Bei T. fehlt, vielleicht mit Rücksicht auf die Zensur, <span dir=\"rtl\">גלילי</span>. — Ed. Livorno hat <span dir=\"rtl\">אפיקורוס גלילי</span>. Rosch hat <span dir=\"rtl\">מין</span>, L. <span dir=\"rtl\">מין גלילי</span>.</i> sagte: Ich klage (den Namen) des Herrschers gegen euch Pharisäer, dass ihr mit dem Mosche’s im Scheidebrief schreibt<sup class=\"footnote-marker\">66</sup><i class=\"footnote\"> Es handelt sich vielleicht um einen Vorwurf galiläischer Zeloten gegen die Pharisäer, die aus politischer Rücksicht den Scheidebrief nach den Regierungsjahren der römischen Kaiser datierten. Vgl. Git. VIII, 5 und 80a. Da die Schlussformel des Scheidebriefes <span dir=\"rtl\">כדת משה וישראל</span> lautet, wurden also der Name des jeweiligen Herrschers und der Mosche’s geschrieben.</i>. Da sagten die Pharisäer: Wir klagen<sup class=\"footnote-marker\">67</sup><i class=\"footnote\"> D. h.: Nach deinen Worten müsste man auch euch Sadduzäer anklagen; vgl. Anm. 55.</i> gegen dich, galiläischer Sadduzäer, dass ihr den Namen des Herrschers mit dem Gottes auf eine Seite schreibt. Und noch weiter: Ihr schreibt (den Namen) des Herrschers oben und den Gottes unten; denn es heißt: Da sagte Pharao: Wer ist Gott, dass ich auf seine Stimme hören soll, Israel zu entsenden<sup class=\"footnote-marker\">68</sup><i class=\"footnote\"> Ex. 5, 2. — Es ist also falsch, in der gleichzeitigen Erwähnung mit dem nichtjüdischen Herrscher eine Herabsetzung Mosche’s zu sehen.</i>. — Aber als er die Strafe erhielt, was sagte er: „Gott ist der Gerechte“<sup class=\"footnote-marker\">69</sup><i class=\"footnote\"> Ex. 9, 27. — Dieser für die Diskussion entbehrliche Zusatz soll dem Traktat einen guten Abschluss geben.</i>."
]
],
"sectionNames": [
"Chapter",
"Mishnah"
]
}