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/Mishnah
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/Pirkei Avot
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/Mischnajot mit deutscher Übersetzung und Erklärung. Berlin 1887-1933 [de].json
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"title": "Pirkei Avot", | |
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"versionTitle": "Mischnajot mit deutscher Übersetzung und Erklärung. Berlin 1887-1933 [de]", | |
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"versionNotes": "Ordnung Seraïm, übers. und erklärt von Ascher Samter. 1887.<br>Ordnung Moed, von Eduard Baneth. 1887-1927.<br>Ordnung Naschim, von Marcus Petuchowski u. Simon Schlesinger. 1896-1933.<br>Ordnung Nesikin, von David Hoffmann. 1893-1898.<br>Ordnung Kodaschim, von John Cohn. 1910-1925.<br>Ordnung Toharot, von David Hoffmann, John Cohn und Moses Auerbach. 1910-1933.", | |
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"Moses<sup class=\"footnote-marker\">1</sup><i class=\"footnote\"> Zu den meisten Sätzen dieses Traktats befindet sich eine Erklärung und erweiterte Ausführung in dem allen Talmud-Editionen beigedruckten <span dir=\"rtl\">אבות דר׳ נתן</span>, das hier mit AN. zitiert wird. EM. bezeichnet meine Abhandlung: „Die erste Mischna“ (Berlin 1882).</i> hat die Tora<sup class=\"footnote-marker\">2</sup><i class=\"footnote\"> Hier vorzugsweise „die mündliche Lehre“ <span dir=\"rtl\">תורה שבעל פה</span>, auch <span dir=\"rtl\">מסורת</span> = παράδοσις (τῶν πατέρων) oder <span dir=\"rtl\">קבלה</span> = διαδοχή genannt (vgl. Josephus Ant. XIII, 10, 6). Die Väter, welche die mündliche Lehre von Geschlecht zu Geschlecht überliefert haben, sind die <span dir=\"rtl\">אבות</span>, nach denen dieser Traktat benannt ist, EM. 6 und 26.</i> auf dem Sinai<sup class=\"footnote-marker\">3</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">מסיני</span> eig. vom Sinai her, Edujot VIII, 7.</i> empfangen und sie dem Josua überliefert,<sup class=\"footnote-marker\">4</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">מסר</span> aram. übergeben, davon <span dir=\"rtl\">מסורת</span> Note 2.</i> und Josua den Ältesten,<sup class=\"footnote-marker\">5</sup><i class=\"footnote\"> Josua 24, 31.</i> und die Ältesten den Propheten,<sup class=\"footnote-marker\">6</sup><i class=\"footnote\"> Jerem. 7, 25. In AN. 1 werden noch die Richter (<span dir=\"rtl\">שופטים</span>) zwischen <span dir=\"rtl\">זקנים</span> und <span dir=\"rtl\">נביאים</span> eingeschaltet.</i> und die Propheten haben sie den Männern der großen Versammlung<sup class=\"footnote-marker\">7</sup><i class=\"footnote\"> Die aus 120 Männern zusammengesetzte oberste Gerichtsbehörde, die in den ersten Zeiten des zweiten Tempels eine ähnliche Stellung hatte, wie das spätere Synedrion, das ebenfalls <span dir=\"rtl\">כנסת</span> = <span dir=\"rtl\">כנישתא</span> genannt wurde (Megillat Taanit c. 10), vgl. Mag. f. d. Wissensch. d. Judent. 1883 S. 46—63. — In AN. 1 sind <span dir=\"rtl\">חגי זכריה ומלאכי</span> zwischen <span dir=\"rtl\">נביאים</span> und <span dir=\"rtl\">אנשי כנה״ג</span> hinzugefügt.</i> überliefert. Diese sprachen drei Dinge aus: Seid<sup class=\"footnote-marker\">8</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">הוו</span> wie Gen. 27, 29.</i> vorsichtig<sup class=\"footnote-marker\">9</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">מהון</span> langsam, gelassen, davon <span dir=\"rtl\">המתין</span> warten.</i> beim Richtspruche,<sup class=\"footnote-marker\">10</sup><i class=\"footnote\"> Nach AN. 1 bei jedem UrTeil.</i> stellet viele Schüler aus, und machet einen Zaun um die Tora<sup class=\"footnote-marker\">11</sup><i class=\"footnote\"> Treffet Maßregeln zum Schutze des Gesetzes, vgl. <span dir=\"rtl\">חכמים עשו סייג לדבריהם</span> Berachot 4b. — Nach AN. 2–3 stand diese Vorschr. an zweiter und <span dir=\"rtl\">העמ׳ תלמי הרבה</span> an dritter Stelle.</i>.", | |
"Simon der Gerechte<sup class=\"footnote-marker\">12</sup><i class=\"footnote\"> Simon I., Sohn des Onias (Jos. Ant. XII, 2, 4), war um 300 a. Hoherpriester.</i> gehörte zu dem Reste der großen Versammlung.<sup class=\"footnote-marker\">13</sup><i class=\"footnote\"> Er gehörte zu den letzten Männern dieser Versammlung. Mit ihm und seinem Collegium schliesst die Periode der <span dir=\"rtl\">אנשי כנסת הגדולה</span> ab, deren Lehren und Verordnungen später als <span dir=\"rtl\">דברי סופרים</span> oder <span dir=\"rtl\">מעשה זקנים</span> Jad. IV, 3 angeführt wurden, Mag. 1. c. S. 58 f.</i> Er Tat den Ausspruch: Auf drei Dingen steht die Welt: auf der Tora, auf dem Gottesdienst<sup class=\"footnote-marker\">14</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">עבודת בית המקדש = עבורה</span> (AN 4) der Tempel-Gottesdienst.</i> und auf der Liebeserweisung.<sup class=\"footnote-marker\">15</sup><i class=\"footnote\"> Persönliche Liebesdienste, zu unterscheiden von <span dir=\"rtl\">צדקה</span> Almosen (Sukka 49b). — Jerusch. Taanit IV 68a findet die hier erwähnten drei Dinge in Jesaja 51, 16 angedeutet; vgl. weiter M. 18.</i>", | |
"Antigonos<sup class=\"footnote-marker\">16</sup><i class=\"footnote\"> ’Aντίγονος.</i> aus Socho<sup class=\"footnote-marker\">17</sup><i class=\"footnote\"> Josua 15, 35: <span dir=\"rtl\">שובה</span>.</i> empfing<sup class=\"footnote-marker\">18</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">קבל</span> dem Ausdr. <span dir=\"rtl\">קבלה</span> entsprechend, Note 2.</i> [die Tora] von Simon dem Gerechten. Er Tat den Ausspruch: Seid nicht wie Knechte, die dem Herrn dienen in der Absicht, Lohn<sup class=\"footnote-marker\">19</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">פרם</span> (vom aram. <span dir=\"rtl\">פרס</span> bestimmen, abschätzen) das Bestimmte, der Lohn (vgl. das hebr. <span dir=\"rtl\">חוק</span>), wie im Arab, <span dir=\"rtl\">فرض</span> (Geschenk, Sold) von <span dir=\"rtl\">فَرَضَ</span> (bestimmen), vgl. M. Cahn, Pirke Aboth 17.</i> zu empfangen, sondern seid wie Knechte, die dem Herrn dienen ohne die Absicht, Lohn zu empfangen,<sup class=\"footnote-marker\">20</sup><i class=\"footnote\"> Die besten Zeugnisse lesen : <span dir=\"rtl\">ע״מ שלא לקבל פרס</span> (in dem Gedanken, keinen Lohn zu empfangen). Dadurch erklärt es sich, wie diese Worte nach AN 5 den Sadducäern die Veranlassung boten, die Vergeltung in der zukünftigen Welt zu leugnen. Über die Sadducäer und den Bericht in AN 5 vgl. Baneth in „Magazin“ 1882 S. 3 ff.</i> und es sei Gottesfurcht<sup class=\"footnote-marker\">21</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">שמים</span> meton. für „Gott“.</i> über euch.<sup class=\"footnote-marker\">22</sup><i class=\"footnote\"> Obschon ihr nur aus reiner Liebe Gott dienen sollet, mag dennoch auch die Furcht vor Gott bei euch sein; denn die Liebe bewegt zur Erfüllung der Gebote, während die Furcht vor Gott den Menschen vor Übertretung der Verbote der Tora schützt (Bart.), vgl. Jerusch. Berachot IX, 14b.</i>", | |
"Jose,<sup class=\"footnote-marker\">23</sup><i class=\"footnote\"> Von den hier und M. 6, 8, 10 u. 12 erwähnten 5 Paaren von Schriftgelehrten (<span dir=\"rtl\">זוגות</span> M. Pea II, 6) war nach Chagiga 16 b immer der erste der <span dir=\"rtl\">נשיא</span> (der erste Präsident) und der zweite <span dir=\"rtl\">אב בית דין</span> (der zweite Vorsitzende) des Synedrion. (Nur in M. 8 meinen Einige, Simon b. S. sei der <span dir=\"rtl\">נשיא</span> gewesen). Zur Rechtfertigung dieser talmudischen Ansicht vgl. meine Schrift: „der oberste Gerichtshof“ (Berlin 1878) S. 26 ff. und „Magazin“ 1878 S. 94–99.</i> Sohn Joësers,<sup class=\"footnote-marker\">24</sup><i class=\"footnote\"> Nach Ber. rabba c. 65 war dieser Jose ein Oheim des Hohenpriesters Alkimos.</i> aus Zereda<sup class=\"footnote-marker\">25</sup><i class=\"footnote\"> 1. Kön. 11, 26; 2. Chr. 4, 17. Nach M. 3 hätte man hier <span dir=\"rtl\">ממנו</span> erwartet, wie in der Tat Einige korrigieren. Indessen, da nach Note 24 Jose b. Joëser um 160a. gelebt hat, so muss zwischen unserem Paare und Antigonos aus Socho eine Lücke angenommen werden, so dass die Schüler des Antigonos als die Tradenten anzusehen sind. Eine Vermutung, von welchen Schriftgelehrten unser „Paar“ die „Lehre“ empfangen, ist in „Magazin“ 1881 S. 125f. ausgesprochen.</i> und Jose, Sohn Jochanans, aus Jerusalem empfingen von ihnen.<sup class=\"footnote-marker\">27</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">בית ועד</span> (Sota IX, 15) = <span dir=\"rtl\">בית מועד</span>, ein Lehrhaus, wo die Weisen Zusammenkommen.</i> für Weise, bestäube Dich mit dem Staube ihrer Füße,<sup class=\"footnote-marker\">28</sup><i class=\"footnote\"> Die Schüler saßen gewöhnlich auf der Erde zu Füßen der Lehrer, vgl. z. B. B. mezia 84 b. AN. 6: <span dir=\"rtl\">שב לפניו על הארץ</span> (sitze vor ihm auf der Erde).</i> und trinke mit Durst ihre Worte.", | |
"Jose, Sohn Jochanan’s, aus Jerusalem spricht: Es sei Dein Haus weithin geöffnet, es seien Arme<sup class=\"footnote-marker\">28 a</sup><i class=\"footnote\"> AN. scheint <span dir=\"rtl\">עניים</span> wie <span dir=\"rtl\">ענוים</span> erklärt zu haben, (wie in den Psalmen) vgl. daselbst 7: <span dir=\"rtl\">למור בני ביתך ענוה</span>.</i> die Kinder Deines Hauses, und sprich nicht viel<sup class=\"footnote-marker\">29</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">שיחה</span> ein gleichgültiges Gespräch, Geschwätz.</i> mit dem Weibe.<sup class=\"footnote-marker\">29 a</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Nedarim 20 a und Sirach 9, 9.</i> (Vom<sup class=\"footnote-marker\">30</sup><i class=\"footnote\"> Die eingeklammerte Stelle fehlt in AN. und enthält zwei Randglossen zum vorhergehenden Satze.</i> eigenen Weibe<sup class=\"footnote-marker\">31</sup><i class=\"footnote\"> Dies ist aus dem bestimmten Artikel <span dir=\"rtl\">האשה</span> zu schließen.</i> sagte man dies, um wieviel mehr<sup class=\"footnote-marker\">32</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">קל וחומר</span>, s. B. kamma I, Note 26.</i> gilt dies vom Weibe eines Andern. Daher<sup class=\"footnote-marker\">33</sup><i class=\"footnote\"> Dies ist die zweite Glosse, die wahrscheinlich von einem anderen Verfasser, als die erste, herrührt.</i> sagten die Weisen: Jeder, der viel mit dem Weibe spricht, zieht sich Unheil zu, vernachlässigt die Worte der Tora, und ererbt am Ende<sup class=\"footnote-marker\">34</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">סופו</span> mit Partic., vgl. Cahn, und Sanhedrin IV, Note 35.</i> die Hölle.<sup class=\"footnote-marker\">35</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">גיא הינם</span> Jos. 15, 8, später als Gegensatz zu <span dir=\"rtl\">גן עדן</span> (Paradies) zur Bezeichnung der „Hölle“ gebraucht.</i>", | |
"Josua, Sohn Perachjas, und Nittai<sup class=\"footnote-marker\">36</sup><i class=\"footnote\"> Dieses Paar lebte wahrscheinlich zur Zeit Johann Hyrkans, vgl. meine Schrift: „Der oberste Gerichtshof“ S. 37f.</i> aus Arbel<sup class=\"footnote-marker\">37</sup><i class=\"footnote\"> S. Hosea 10, 14.</i> empfingen von ihnen. Josua, Sohn Perachja’s spricht: Schaffe dir einen Lehrer, erwirb dir einen Genossen, und beurteile jeden Menschen nach der guten Seile.<sup class=\"footnote-marker\">38</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">לכן זכות</span>. Zu ergänzen ist <span dir=\"rtl\">להכריע</span>: die Waagschale des Verdienstes herabsinken zu machen. Vgl. Schebuot 30 a u. Raschi das.</i>", | |
"Nittai aus Arbel spricht: Halte dich fern von einem bösen Nachbar, geselle dich nicht zu einem Bösewicht, und gib<sup class=\"footnote-marker\">39</sup><i class=\"footnote\"> Wenn du siehst, dass ein Bösewicht Glück hat.</i> den Gedanken an die (göttliche) Vergeltung nicht auf.<sup class=\"footnote-marker\">40</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">התיאש</span> den Gedanken an Etwas aufgeben, s. B. mezia II, Note 3.</i>", | |
"Jehuda, Sohn Tabbai’s,<sup class=\"footnote-marker\">41</sup><i class=\"footnote\"> Lebte zur Zeit Alexander Jannai’s, vor dessen Verfolgung er nach Alexandrien geflüchtet, woher er später zur Übernahme des Nasiats zurückberufen ward (Jerusch. Chagiga II, 77 d).</i> und Simon, Sohn Schatach’s,<sup class=\"footnote-marker\">42</sup><i class=\"footnote\"> Nach dem Talmud (Berachot 48 a) ein Bruder der Königin Salome Alexandra.</i> empfingen von ihnen. Jehuda, Sohn Tabbai’s, spricht: Benimm dich nicht wie die Obersten der Richter;<sup class=\"footnote-marker\">43</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">עורכי הד׳</span>, nach <span dir=\"rtl\">רמב״ן</span> zu Deut. 21, 16 <span dir=\"rtl\">ארכי = ערכי הד׳</span> (vgl. <span dir=\"rtl\">ארכאות = ערכאות</span>), während Einige wirklich <span dir=\"rtl\">ארכי</span> (gr. ἀρχή) lesen: „Die obersten Richter“. So auch in Ber. rabba c. 50: <span dir=\"rtl\">לוט היה ארכי הדיינים שבכולם</span>. Ebenso hat AN 10 unsere Stelle verstanden, wenn dort erklärt wird: man soll eine Halacha, die man gehört, nicht eher widerlegen, bis man genau nachgefragt, aus welchem Grunde diese Halacha ausgesprochen wurde, vgl. Bart. Nach Jerusch. B. batra IX, 17a lehrt unser Satz: <span dir=\"rtl\">אסור לגלות דינו ליחיד</span>, man dürfe den Einen der Prozessierenden nicht unterrichten, ob er im Rechte ist und wie er vor den Richtern sprechen müsse, um den Prozess zu gewinnen; ebenso Babli Ketubot 52 b, 86 a, wo Raschi <span dir=\"rtl\">עורכי הדיינין</span> als „die, welche die Richter beeinflussen, zu Gunsten des Einen der Processirenden hinwenden“ erklärt, vgl. noch Sota 47 b und Raschi das. und Sabbat 139 a.</i> wenn die Processirenden vor dir stehen, seien sie in deinen Augen wie Schuldige, und wenn sie von dir entlassen werden, seien sie in deinen Augen wie Gerechte,<sup class=\"footnote-marker\">44</sup><i class=\"footnote\"> Beide Parteien sollen vom Richter gleichmäßig behandelt werden, sowohl während sie vor ihm stehen, als nachdem das Urteil gesprochen ist, falls sie nur das letztere angenommen haben.</i> sobald sie den Urteilsspruch angenommen haben.", | |
"Simon, Sohn Schatach’s, spricht: Forsche gründlich die Zeugen aus,<sup class=\"footnote-marker\">45</sup><i class=\"footnote\"> Die Erklärer weisen auf die Erzählung hin, dass ein Sohn des Simon b. S. einst unschuldig zum Tode verurteilt wurde (Jerusch. Sanhedr. VI, 23 b), was wohl daher kam, dass man die Zeugen nicht gründlich ausgeforscht hatte.</i> un d sei vorsichtig in deinen Worten, sie könnten sonst daraus lernen, wie sie lügen sollen.", | |
"Schemaja und Abtaljon<sup class=\"footnote-marker\">46</sup><i class=\"footnote\"> Sameas und Pollion bei Josephus ant. XIV, 9, 4; XV, 1, 1; 10, 4; vgl. mein: „der oberste Gerichtshof“ S. 43, Anm. 5.</i> empfingen von ihnen. Schemaja spricht: Liebe die Arbeit, hasse die Herrschaft<sup class=\"footnote-marker\">47</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">רבנות</span> Herrschaft, Pesachim 87 b.</i> und mache dich nicht mit Machthabern<sup class=\"footnote-marker\">48</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">רשות</span> (von <span dir=\"rtl\">רשי</span> mächtig sein) die Macht, die Machthaber; vielleicht sind damit die römischen Machthaber gemeint, vgl. weiter II, 3, und Ab. sara 17 a.</i> bekannt.", | |
"Abtaljon spricht: Ihr Weisen, seid vorsichtig in euren Worten;<sup class=\"footnote-marker\">49</sup><i class=\"footnote\"> Dass ihr nicht Veranlassung bietet, dass eure Worte missdeutet und dadurch in eurem Namen falsche Lehren verbreitet werden.</i> vielleicht verschuldet ihr die Strafe der Verbannung,<sup class=\"footnote-marker\">50</sup><i class=\"footnote\"> AN 11 liest: <span dir=\"rtl\">שמא תורו דבר שלא כתלמוד תורה ותחובו חובת גלות ותגלו למקום מים הרעים ואף התלמידים הבאים אחריכם שמא יורו דבר משמכם שלא כתלמוד תורה ויחובו חובת גלות ויגלו למקום מים הרעים</span>. (Ihr könntet sonst etwas lehren, das nicht mit der Tora-Lehre übereinstimmt, wodurch ihr die Strafe der Verbannung verschuldet; ihr würdet dann nach einem Orte schlechten Wassers verbannt werden; und auch die Schüler, eure Nachfolger, könnten in eurem Namen etwas lehren, das nicht mit der Tora über-einstimmt, und auch sie würden die Strafe der Verbannung verschulden und nach einem Orte schlechten Wassers verbannt werden). Diese LA. zeigt, dass die Verbannung als eine Strafe für die durch Unvorsichtigkeit verbreitete falsche Lehre betrachtet wird (anders Bart.). Doch ist diese LA. insofern im Widerspruch mit dem Texte unserer Mischna, als nach letzterer die Schüler nicht wegen ihrer eigenen Verschuldung in die Verbannung gehen, sondern nur dem Lehrer nachziehen.</i> und ihr werdet nach einem Orte schlechten Wassers<sup class=\"footnote-marker\">51</sup><i class=\"footnote\"> Sinnbild für „schlechte Lehre“. AN erklärt: „Ihr werdet unter Heiden verbannt werden und dort ihr Tun lernen“ (Ps. 106, 35).</i> verbannt; die Schüler, die euch nachziehen<sup class=\"footnote-marker\">52</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Makkot 10 a: <span dir=\"rtl\">הרב שגלה מגלין ישיבתו עמו</span> (Wenn ein Lehrer in die Verbannung geht, lässt man seine Schule mit ihm ziehen).</i>, trinken (davon)<sup class=\"footnote-marker\">53</sup><i class=\"footnote\"> Wenn auch die schlechte Lehre euch nicht schaden würde, so könnte sie doch euren Schülern den Tod bringen.</i> und sterben. Die Folge wäre, dass der Name Gottes entheiligt würde.<sup class=\"footnote-marker\">54</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">ונמצא — מתחלל</span> fehlt in AN.</i>", | |
"Hillel<sup class=\"footnote-marker\">55</sup><i class=\"footnote\"> Lebte nach Sabbat 15 a 100 Jahre vor der Tempelzerstörung.</i> und Schammai empfingen von ihnen. Hillel spricht: Sei von den Jüngern Aharons, den Frieden liebend und nach Frieden strebend,<sup class=\"footnote-marker\">56</sup><i class=\"footnote\"> Ps. 34, 16.</i> die Menschen liebend und sie hinführend zur Tora.<sup class=\"footnote-marker\">57</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Mal. 2, 4; 6.</i>", | |
"Er spricht ferner:<sup class=\"footnote-marker\">58</sup><i class=\"footnote\"> AN 12 meint, Hillel habe die folgenden Sprüche <span dir=\"rtl\">בלשון בבלי</span> (in babylonischer Sprache) gesagt. Hillel war bekanntlich ein Babylonier.</i> Wer seinen Namen auszubreiten<sup class=\"footnote-marker\">59</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">נגד</span> ziehen, ausbreiten.</i> strebt, verliert seinen Namen; wer nicht zunimmt (an Wissen), nimmt ab;<sup class=\"footnote-marker\">60</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">יסף</span> (von <span dir=\"rtl\">סוף</span>) macht aufhören. AN 12: <span dir=\"rtl\">פסיד</span>, verliert.</i> wer nicht lernt ,<sup class=\"footnote-marker\">61</sup><i class=\"footnote\"> Anst. <span dir=\"rtl\">ודלא יליף</span> hat AN: <span dir=\"rtl\">ודלא משמש חכימיא</span>, wer nicht die Weisen bedient. <span dir=\"rtl\">שמש חכמים</span> wird oft für „lernen“ gebraucht,</i> ist des Todes schuldig, und wer sich der Krone<sup class=\"footnote-marker\">62</sup><i class=\"footnote\"> Der Tora. Nach AN: des Gottesnamens.</i> bedient,<sup class=\"footnote-marker\">63</sup><i class=\"footnote\"> Zu seinem eigenen Vorteile.</i> schwindet dahin.<sup class=\"footnote-marker\">64</sup><i class=\"footnote\"> AN: <span dir=\"rtl\">אבד ואזיל ליה</span>, der geht dahin, vgl. weiter IV, 5.</i>", | |
"Er spricht ferner: Wenn ich nicht für mich bin,<sup class=\"footnote-marker\">65</sup><i class=\"footnote\"> Wenn ich selbst nicht für mich Verdienste erwerbe.</i> wer ist für mich? und wenn ich für mich allein bin,<sup class=\"footnote-marker\">66</sup><i class=\"footnote\"> Wenn ich nur für mich allein und nicht auch für Andere (nach Vollkommenheit) strebe.</i> was bin ich? und wenn nicht jetzt, wann denn?<sup class=\"footnote-marker\">67</sup><i class=\"footnote\"> Vielleicht wird es dir später nicht mehr möglich sein; schiebe daher die gute Tat nicht auf!; s. weiter II, 4.</i>", | |
"Schammai sagt: Mache dein Torastudium zum ständigen Geschäfte;<sup class=\"footnote-marker\">68</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">קבע</span> etwas Festbestimmtes, was man beständig tliut, niemals unterlässt; Gegens. <span dir=\"rtl\">עראי</span>, etwas Zufälliges, was man manchmal zufällig tut. <span dir=\"rtl\">דורות הראשונים עשו תורתן קבע ומלאכתן עראי</span>, die früheren Geschlechter haben ihr Torastudium zu einer ständigen, ihr Gewerbe aber zu einer zufälligen Beschäftigung gemacht, (Berachot 35b).</i> sprich wenig und tue viel,<sup class=\"footnote-marker\">69</sup><i class=\"footnote\"> S. B. mezia 87 a.</i> und empfange jeden Menschen mit freundlichem Angesichte.<sup class=\"footnote-marker\">70</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">נשא = סבר</span> tragen, erheben; <span dir=\"rtl\">סבר פנים יפות = נשא פנים יפות</span>, ein freundliches Angesicht zuwenden.</i>", | |
"Rabban<sup class=\"footnote-marker\">71</sup><i class=\"footnote\"> In AN 14 folgt nach Schammai <span dir=\"rtl\">רבן יוחנן בן זכאי</span> (weiter II, 8). Es ist sicherlich das Stück I, 16—II, 4 a eine spätere Interpolation in die ursprüngliche Reihe der „Väter“, welche Rabbi den Mischna-Redaktor, dessen Sohn sowie dessen Vater und Großvater als Nachkommen Hillels, an Hillel und Schammai anschließt. Davon mag I, 16—17, das in AN später (c. 22) steht, von Rabbi selbst hierher versetzt worden sein. Ebenso hat wohl Rabbi noch I, 18, das in AN fehlt, hier hinzugefügt, vgl. EM 33f.</i> Gamliel<sup class=\"footnote-marker\">72</sup><i class=\"footnote\"> Nicht R. Gamliel ha-Saken, wie manche Erklärer meinen, sondern R. Gamliel II., wie EM 31 f. bewiesen wird.</i> spricht: Schaffe dir einen Lehrer, entziehe dich dem Zweifelhaften,<sup class=\"footnote-marker\">73</sup><i class=\"footnote\"> Indem du über alles Zweifelhafte den Lehrer um Bescheid fragst.</i> und verzehnte nicht oft nach Abschätzung.<sup class=\"footnote-marker\">74</sup><i class=\"footnote\"> Während man die Theruma nach Abschätzung gab, durfte man den Zehnten nicht <span dir=\"rtl\">באומד</span> geben (Menachot 54 b). Dieser Satz ist hier bildlich zu fassen, dass man nicht nach Vermutung eine religiöse Entscheidung treffe, vielmehr sich durch Befragen des Lehrers Gewissheit zu verschaffen suche; vgl. Jerusch. Taanit IV, 68 c: <span dir=\"rtl\">שלא יהא אדם דן אומדות</span>, es richte Niemand nach Vermutungen.</i>", | |
"Simon,<sup class=\"footnote-marker\">75</sup><i class=\"footnote\"> Er sprach dies in seiner Jugend, als er noch nicht „Rabban“ genannt wurde, vgl. Sanhedrin V, Note 14.</i> sein Sohn, spricht: All’ mein Lebtag bin ich unter Weisen aufgewachsen und habe nichts Besseres für den Menschen<sup class=\"footnote-marker\">76</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">גוף</span> Person, Mensch, s. IV, 6.</i> gefunden als Schweigen; nicht die Lehre ist die Hauptsache, sondern die Tat,<sup class=\"footnote-marker\">77</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Kidduschin 40 b.</i> und wer viel Worte macht, bringt Sünde (zu Wege).<sup class=\"footnote-marker\">78</sup><i class=\"footnote\"> Spr. 10, 19.</i>", | |
"Rabban Simon<sup class=\"footnote-marker\">79</sup><i class=\"footnote\"> Derselbe wie in M. 17; vgl. Note 71 u. 75.</i>, Sohn Gamliels, spricht: Auf drei Dingen steht<sup class=\"footnote-marker\">80</sup><i class=\"footnote\"> Jerusch. Taan. IV, 68 a liest <span dir=\"rtl\">עומד</span>, wie in M. 2.</i> die Welt, auf der Wahrheit, auf dem Rechte und auf dem Frieden,<sup class=\"footnote-marker\">81</sup><i class=\"footnote\"> Den Widerspruch zwischen unserer M. u. M. 2 suchen Manche durch die Annahme zu lösen, dass oben die Gründe zur Erschaffung und hier die Dinge, die zur Erhaltung der Welt nötig sind, genannt werden.</i> (denn<sup class=\"footnote-marker\">82</sup><i class=\"footnote\"> Späterer Zusatz nach Jerusch. Taanit IV, 68 a.</i> es heißt (Sech. 8, 16): Wahrheit und Recht des Friedens richtet in euren Thoren)." | |
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"Rabbi<sup class=\"footnote-marker\">1</sup><i class=\"footnote\"> R. Jehuda, der Fürst (ha-Nasi), wurde schlechtweg „Rabbi“ genannt. — Dieser Spruch sowie die folgenden Sprüche des R. Gamliel sind erst nach Rabbi, dem Mischna-Redaktor, zur Mischna hinzugefügt worden, EM 32.</i> spricht: Welches ist die rechte Handlungsweise,<sup class=\"footnote-marker\">2</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Tamid 28 a.</i> die sich der Mensch auswählen soll?<sup class=\"footnote-marker\">3</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">יבור</span> von <span dir=\"rtl\">ברר</span>, auslesen.</i> Diejenige, welche zur Ehre gereicht dem, der sie befolgt,<sup class=\"footnote-marker\">4</sup><i class=\"footnote\"> Die an und für sich rühmlich ist.</i> und ihm Ehre bringt vor den Menschen.<sup class=\"footnote-marker\">5</sup><i class=\"footnote\"> Es darf nichts getan werden, das von den Menschen missbilligt wird oder missdeutet werden könnte, vgl. Schekalim III, 2 und Nedarim 22 b.</i> Sei ebenso achtsam auf ein geringes Gebot, wie auf ein wichtiges, denn du kennst nicht die Belohnung<sup class=\"footnote-marker\">6</sup><i class=\"footnote\"> Eig.: „Die Gabe des Lohnes“.</i> der Gebote. Berechne den Verlust<sup class=\"footnote-marker\">7</sup><i class=\"footnote\"> Au Gut oder Genuss.</i> durch Gebotsübung ihrem Lohne<sup class=\"footnote-marker\">8</sup><i class=\"footnote\"> In der zukünftigen Welt, vgl. weiter Mischna 16.</i> gegenüber und den Gewinn<sup class=\"footnote-marker\">7</sup><i class=\"footnote\"> Au Gut oder Genuss.</i> durch Übertretung ihrem Schaden<sup class=\"footnote-marker\">8</sup><i class=\"footnote\"> In der zukünftigen Welt, vgl. weiter Mischna 16.</i> gegenüber. Denke über drei Dinge nach und du wirst zu keiner Sünde kommen:<sup class=\"footnote-marker\">9</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. weiter III Anf.</i> Wisse, was über dir ist: Ein sehendes Auge, ein hörendes Ohr, und alle deine Taten werden in das Buch<sup class=\"footnote-marker\">10</sup><i class=\"footnote\"> Gottes, „das Buch des Gedächtnisses“, Mal. 3, 16.</i> eingeschrieben.", | |
"Rabban Gamliel, Sohn R. Jehuda’s des Fürsten, spricht: Schön ist das Torastudium ( verbunden) mit weltlicher Beschäftigung;<sup class=\"footnote-marker\">11</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">דרך ארץ</span> (Weise der Erde, der Welt) Lebensweise, bezeichnet hier die zum Lebensunterhalte nötige Beschäftigung, vgl. Kidduschin I, 10.</i> denn die auf beides gewandte Mühe lässt die Sünde nicht aufkommen,<sup class=\"footnote-marker\">12</sup><i class=\"footnote\"> Sie nimmt die ganze Zeit des Menschen in Anspruch, so dass er keine Muße hat, sündhaften Gedanken nachzuhängen.</i> und alles Torastudium ohne Erwerb wird am Ende zu nichte und zieht Sünde nach sich.<sup class=\"footnote-marker\">13</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Kidduschin 29 a: R. Jehuda sagt: Wer seinen Sohn kein Handwerk lehrt, der lehrt ihn das Räuberhandwerk.</i> Alle, die für die Gemeinde tätig sind, sollen sich für sie im Namen Gottes bemühen ; denn das Verdienst ihrer Väter steht ihnen bei,<sup class=\"footnote-marker\">14</sup><i class=\"footnote\"> In jeder Gemeinde lebt das Verdienst, das Gute, das die Vorfahren in der Vergangenheit gewirkt haben, in der Gegenwart fort.</i> und ihre Frömmigkeit besteht für ewig.<sup class=\"footnote-marker\">15</sup><i class=\"footnote\"> Alles Gute, das die Gemeinde in der Gegenwart vollbringt, lebt in den folgenden Geschlechtern weiter.</i> Euch aber<sup class=\"footnote-marker\">16</sup><i class=\"footnote\"> Die ihr in reiner Absicht für die Gemeindeangelegenheiten sorget.</i> werde ich<sup class=\"footnote-marker\">17</sup><i class=\"footnote\"> So spricht Gott.</i> reichen Lohn anrechnen, als hättet ihr<sup class=\"footnote-marker\">18</sup><i class=\"footnote\"> Aus eigenen Mitteln.</i> es<sup class=\"footnote-marker\">19</sup><i class=\"footnote\"> Das Gute, das von der Gemeinde geleistet wird.</i> getan.", | |
"Seid vorsichtig<sup class=\"footnote-marker\">20</sup><i class=\"footnote\"> Es scheint dies auch an die für die Gemeinde Wirkenden gerichtet zu sein.</i> gegen die Machthaber<sup class=\"footnote-marker\">21</sup><i class=\"footnote\"> S. oben I, Note 48.</i>, denn sie ziehen den Menschen nur aus Eigennutz zu sich heran; sie erscheinen wie Freunde zur Zeit, da man ihnen nutzt,<sup class=\"footnote-marker\">22</sup><i class=\"footnote\"> Eig.: zur Zeit ihres Nutzens, da sie Nutzen von Jemand haben. Vgl. Sir. 13,2;4.</i> stehen aber dem Menschen nicht bei in der Zeit seiner Not.", | |
"Derselbe spricht ferner: Vollführe seinen<sup class=\"footnote-marker\">23</sup><i class=\"footnote\"> Gottes.</i> Willen<sup class=\"footnote-marker\">24</sup><i class=\"footnote\"> Ebenso bereitwillig und freudig.</i> wie deinen Willen,<sup class=\"footnote-marker\">24 a</sup><i class=\"footnote\"> M. Jerusch. liest <span dir=\"rtl\">ברצונך</span> (mit deinem Willen) st. <span dir=\"rtl\">כרצונך</span>; ebenso : <span dir=\"rtl\">ברצונו</span>.</i> auf dass er deinen Willen wie seinen Willen vollführe; hebe deinen Willen vor seinem Willen auf, damit er den Willen Anderer<sup class=\"footnote-marker\">25</sup><i class=\"footnote\"> Deiner Gegner.</i> wegen deines Willens aufhebe. Hillel<sup class=\"footnote-marker\">26</sup><i class=\"footnote\"> Fortsetzung der Traditionskette von Absehn. I, wo ursprünglich bei Hillel und Schammai zuerst die Sprüche Schammai’s (I, 15) und dann die Hillel’s (I, 12—14) gestanden hatten, s. EM 34f. — Dass hier der alte Hillel und nicht, wie Einige wollen, ein späterer Hillel gemeint ist, ist EM 27 bewiesen.</i> spricht: Sondere dich nicht von der Gemeinde ab; glaube nicht an dich selbst bis zu deinem Todestage;<sup class=\"footnote-marker\">27</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Ber. 29 a, Jerusch. Sabbat I, 3b.</i> richte deinen Nächsten nicht, bis du in seine Lage gekommen; sprich nicht von einem Worte, es sei nicht möglich, dass man es höre,<sup class=\"footnote-marker\">28</sup><i class=\"footnote\"> Sprich kein Geheimnis aus in der Meinung, es höre es Niemand, der es verraten würde, vgl. B. batra 4 a und AN 28. And. Übersetzung: „Sprich nicht ein Wort, das man nicht hören kann“, d. h. „Sprich nicht leise ein Geheimnis aus“.</i> denn es wird am Ende (dennoch) gehört werden, und sprich nicht: „Wenn ich Muße haben werde,<sup class=\"footnote-marker\">29</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">נפנה</span> sich wegwenden (von den Geschäften), sich abmüßigen.</i> will ich lernen“, vielleicht wirst du nie Muße haben.", | |
"Derselbe spricht: Ein Ungebildeter<sup class=\"footnote-marker\">30</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">בור</span> unbebaut, unkultiviert sein, B. mezia IX, Note 14.</i> ist nicht Sündenscheu,<sup class=\"footnote-marker\">31</sup><i class=\"footnote\"> Tosefta Ber. VII, 18; Jerusch. Ber. IX, 13b.</i> ein Unwissender ist nicht fromm,<sup class=\"footnote-marker\">32</sup><i class=\"footnote\"> Vgl Sabbat 63 a Ende.</i> der Verschämte<sup class=\"footnote-marker\">33</sup><i class=\"footnote\"> Der sich schämt zu fragen.</i> wird nichts lernen, der Heftige<sup class=\"footnote-marker\">34</sup><i class=\"footnote\"> Der keine Geduld hat, dem angehenden Jünger auf alle seine Fragen zu antworten.</i> kann nicht lehren, wer allzu viel Handel treibt, kann nicht weise werden,<sup class=\"footnote-marker\">35</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Nidda 70 b. und Sir. 38,24.</i> und wo es keine Männer gibt, bestrebe dich,<sup class=\"footnote-marker\">35 a</sup><i class=\"footnote\"> Ein. lesen <span dir=\"rtl\">השתרר</span> st. <span dir=\"rtl\">השתדל</span>.</i> ein Mann zu sein.<sup class=\"footnote-marker\">36</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. den Ausspruch Hillel’s in Ber. 63 a, worauf Bar Kappara bemerkt: <span dir=\"rtl\">באתר דלית גבר תכזן הוי גבר</span>, wo kein Mann ist (die Tora zu lehren), da sei ein Mann.</i>", | |
"Auch<sup class=\"footnote-marker\">37</sup><i class=\"footnote\"> Sukka 53 a, nach einem andern Hillel’schen Ausspruch.</i> sah er einmal einen Schädel auf dem Wasser schwimmen; er sprach zu ihm: Dieweil du ertränkt hast,<sup class=\"footnote-marker\">38</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">אטיפת</span> Aphel vom aram. <span dir=\"rtl\">טוף</span> — hebr. <span dir=\"rtl\">צוף</span>, eig.: du hast geschwemmt. Aruch liest <span dir=\"rtl\">עטפת</span> mit <span dir=\"rtl\">ע</span>.</i> hat man dich ertränkt, und am Ende werden deine Ertränker auch ertrinken.<sup class=\"footnote-marker\">39</sup><i class=\"footnote\"> Obwohl diese nur das vollbracht haben, was das göttliche Strafgericht verhängt hatte, so sind sie dennoch Verbrecher, die wieder bestraft werden.</i>", | |
"Derselbe spricht ferner: Viel Fleisch, viel Gewürm;<sup class=\"footnote-marker\">39 a</sup><i class=\"footnote\"> Die Vermehrung der Körperfülle durch Wohlleben vermehrt nur den Moder nach dem Tode.</i> viel Güter, viel Sorge;<sup class=\"footnote-marker\">40</sup><i class=\"footnote\"> Aruch V. <span dir=\"rtl\">דו</span> liest: <span dir=\"rtl\">דוון</span> (Kummer) st. <span dir=\"rtl\">דאגה</span></i> viel Weiber, viel Zauberei;<sup class=\"footnote-marker\">41</sup><i class=\"footnote\"> Ebenso Sanhedrin 67 a: <span dir=\"rtl\">שרוב נשים מצויות בכשפים</span> (zumeist geben sich Frauen mit Zauberei ab).</i> viel Mägde, viel Unzucht; viel Knechte, viel Raub; viel Tora, viel Leben; viel Gelehrten-Vereinigung,<sup class=\"footnote-marker\">42</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">ישיבה</span> (Sitzung) Gelehrten-Sitzung, Akademie. In einigen Codd. fehlt von <span dir=\"rtl\">מרבה ישיבה</span> bis <span dir=\"rtl\">שלום</span>, dafür steht vorher <span dir=\"rtl\">מרבה צדקה מרבה חיים</span> statt <span dir=\"rtl\">מרבה תורה מ׳ ח׳</span>.</i> viel Weisheit; viel Beratung, viel Einsicht; viel Wohltätigkeit, viel Frieden. Wer einen guten Namen erworben, hat etwas für sich erworben; wer sich die Worte der Tora erworben, hat sich das ewige Leben<sup class=\"footnote-marker\">43</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">עולם הבא</span> s. Sanhedrin X, Note 4.</i> erworben.", | |
"Rabban Jochanan, Sohn Sakkai’s, empfing von Hillel und Schammai.<sup class=\"footnote-marker\">44</sup><i class=\"footnote\"> Er war der kleinste unter 80 der bedeutendsten Schüler Hillel’s, vgl. Sukka 28 a und Jerusch. Nedarim V, 39 b.</i> Er sprach: Hast du viel Tora gelernt, so tue dir darauf nichts zu Gute, denn dazu bist du erschaffen worden.<sup class=\"footnote-marker\">45</sup><i class=\"footnote\"> Du hast also nur deine Schuldigkeit getan.</i> Fünf Schüler<sup class=\"footnote-marker\">46</sup><i class=\"footnote\"> Die besonders vorzüglich waren.</i> hatte Rabban Jochanan, Sohn Sakkai’s; es sind diese: R. Elieser, Sohn Hyrkanos’, R. Josua, Sohn Chananja’s, R. Jose, der Priester, R. Simon, Sohn Nethanel’s, und R. Eleasar, Sohn Arach’s. Er zählte ihre Vorzüge auf: Elieser, Sohn Hyrkanos’, ist eine ausgekalkte Zisterne, die keinen Tropfen verliert;<sup class=\"footnote-marker\">47</sup><i class=\"footnote\"> Über das umfassende Wissen R. Elieser’s s. Sanhedrin 68 a.</i> Josua, Sohn Chananja’s — Heil der, die ihn geboren;<sup class=\"footnote-marker\">48</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Jerusch. Jebamot I, 3 a, wo R. Jonathan, der Bruder des R. Dosa, Sohnes Archinos’, erzählt, dass die Mutter den kleinen Josua in seiner Wiege nach dem Lehrhause trug, damit dessen Ohren frühzeitig Tora-Laute vernehmen. Hierauf scheint R. Jochanan anzuspielen, wie bereits manche Kommentare bemerkt haben.</i> Jose, der Priester, ist ein Frommer; Simon, Sohn Nethanel’s, ist sündenscheu;<sup class=\"footnote-marker\">49</sup><i class=\"footnote\"> In AN: <span dir=\"rtl\">ולשמעון בן נתנאל קרא לו גרועה שבמדבר שמחזקת מימיה</span>, den Simon, Sohn Nethanel’s nannte, er: eine Oase (<span dir=\"rtl\">גרועה</span>, vgl. das arab. <span dir=\"rtl\">جَرَعَ</span> Wasser einschlürfen) in der Wüste, die ihr Wasser festhält.</i> Eleasar, Sohn Arach’s, ist gleich einer stets wachsenden Quelle.<sup class=\"footnote-marker\">50</sup><i class=\"footnote\"> AN: <span dir=\"rtl\">נחל שוטף ומעין המתגבר שמימיו מתגברין ויוצאין לחוץ</span> (ein überströmender Quell).</i> Er sagte ferner: Wenn alle Weisen Israels in einer Wagschale wären und Elieser, Sohn Hyrkanos’, in der zweiten, würde er sie alle aufwiegen.<sup class=\"footnote-marker\">51</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">הכרע</span> sinken machen (sc. die Wagschale).</i> Abba Saul sagt ein seinem Namen:<sup class=\"footnote-marker\">52</sup><i class=\"footnote\"> Richtiger im AN 29 (der 2. Rec. ed. Schechter): <span dir=\"rtl\">אבא שאול אומר משום ר׳ עקיבא שהיה אומר משמו</span> (A. S. sagte im Namen des R. Akiba, der es in R. Jochanan’s Namen mitteilte). Auch sonst referiert Abba Saul im Namen R. Akiba’s (Tosefta Kilajim 4, 10; Sanhedr. 12, 10), vgl. „Magazin“ 1877 S. 116.</i> Wenn alle Weisen Israels in einer Wagschale wären und Elieser, Sohn Hyrkanos’, noch mit ihnen,<sup class=\"footnote-marker\">53</sup><i class=\"footnote\"> Die Worte <span dir=\"rtl\">ור״א בן הורקנוס אף עמהם</span> sind eine Glosse des Mischna-Redaktors (Lewy. Abba Saul).</i> Eleasar, Sohn Arach’s, aber in der zweiten, würde dieser sie alle aufwiegen.", | |
"Er sagte zu ihnen: Gehet hin und sehet, welches ist der gute Weg, an dem der Mensch festhalten soll? R. Elieser sagte: Ein gutes Auge.<sup class=\"footnote-marker\">54</sup><i class=\"footnote\"> Ein Auge, das jeden Menschen mit Wohlwollen anschaut, nicht neidisch und missgünstig ist.</i> R. Josua sagte: Ein guter Genosse.<sup class=\"footnote-marker\">55</sup><i class=\"footnote\"> Man suche einen guten Genossen, der sich bestrebt, seine Genossen im Tora-Studium zu fördern.</i> R. Jose sagte: Ein guter Nachbar.<sup class=\"footnote-marker\">56</sup><i class=\"footnote\"> Man suche einen guten tugend-haften Nachbar. AN 14 hat: <span dir=\"rtl\">שכן טוב יצר טוב ואשה טובה</span>, ein guter Nachbar, d. i. ein guter Trieb (oder) eine gute Frau (die beiden letzteren scheinen das erstere zu erklären, vgl. die 2. Rec. c. 29 bei Schechter).</i> R. Simon sagte: Die Folgen voraussehen.<sup class=\"footnote-marker\">57</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Tamid 32 a: <span dir=\"rtl\">איזהו חכם הר׳ את הנ׳</span>, Wer ist weise? Wer die Folgen voraussieht.</i> R. Eleasar sagte: Ein gutes Herz.<sup class=\"footnote-marker\">58</sup><i class=\"footnote\"> Ein nur auf das Gute gerichtetes Denken, Empfinden und Wollen.</i> Da sprach er zu ihnen: Mir leuchten<sup class=\"footnote-marker\">59</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">ראה</span>, s. Edujot I, Note 37.</i> R. Eleasar’s, des Sohnes Arach’s, Worte mehr ein, als eure Worte; denn in seinen Worten sind eure Worte mit enthalten. — Er sagte ferner zu ihnen: Gehet hin und sehet, welches ist der schlechte Weg, von dem der Mensch sich fernhalten muss? R. Elieser sagte: Ein böses Auge. R Josua sagte: Ein schlechter Genosse. R. Jose sagte: Ein schlechter Nachbar.<sup class=\"footnote-marker\">60</sup><i class=\"footnote\"> AN 14: <span dir=\"rtl\">שכן רע יצר רע ואשה רעה</span>, s. oben Note 56.</i> R. Simon sagte: Borgen und nicht bezahlen.<sup class=\"footnote-marker\">61</sup><i class=\"footnote\"> Manche nehmen dies sinnbildlich: Wer für die ihm von Gott verliehenen Güter und Genüsse nicht die gewissenhafte Pflichterfüllung als Gegenleistung darbietet.</i> Wenn Einer von Menschen borgt, so ist es so, als borgte er von Gott,<sup class=\"footnote-marker\">62</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">המקום</span>, s. Sanhedrin VI, Note 56.</i> denn es heißt (Ps. 37,21): Es leiht der Bösewicht und bezahlt nicht, der Gerechte aber ist mildtätig und verschenkt. R. Eleasar sagte: Ein schlechtes Herz. Da sprach er zu ihnen: Mir leuchten R. Eleasar’s, des Sohnes Arach’s, Worte mehr ein, als eure Worte; denn in seinen Worten sind eure Worte mit enthalten.", | |
"Sie<sup class=\"footnote-marker\">63</sup><i class=\"footnote\"> Jeder von den 5 Schülern. — <span dir=\"rtl\">הם אמרו וכו׳</span> ist entsprechend dem <span dir=\"rtl\">הם אמרו</span> in I, 1, s. EM 35.</i> sprachen drei Dinge aus: R. Elieser spricht : Es sei dir die Ehre deines Nächsten<sup class=\"footnote-marker\">64</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. weiter IV, 12.</i> so lieb wie die deinige, sei nicht geneigt<sup class=\"footnote-marker\">65</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">נוח</span> ruhig, sanft, leicht, daher: geneigt.</i> zu zürnen, und bekehre dich Einen Tag vor deinem Tode.<sup class=\"footnote-marker\">66</sup><i class=\"footnote\"> D. h. sofort, da du morgen sterben könntest, vgl. Sir. 5,7; Sabbat 153 a. Die bisherigen 3 Sprüche sind nach einer Rezension (wahrscheinlich die des R. Meïr) von R. Elieser ausgesprochen worden. R. Jehuda Teilte andere 3 Sprüche im Namen R. E.’s mit, nämlich <span dir=\"rtl\">שוב — מיתתך</span> und die folgenden beiden <span dir=\"rtl\">הוי מתחמם וכו׳</span>. Unser Tr. Abot gibt beide Rezensionen wieder, vgl. AN 15 und EM 30.</i> Wärme dich an dem Feuer der Weisen; nimm dich aber vor ihrer Kohle in acht,<sup class=\"footnote-marker\">67</sup><i class=\"footnote\"> Vergreife dich nicht leichtsinnig an einem ihrer Worte, als wäre dies bloß eine ausgebrannte Kohle (Hirsch); denn du würdest dies nicht ungestraft tun.</i> dass du dich nicht verbrennst, denn ihr Biss<sup class=\"footnote-marker\">68</sup><i class=\"footnote\"> „Biss, Stich, Zischen“ sind Bezeichnungen der verschiedenen Grade des Bannes, den die Weisen über die Gesetzesübertreter verhängten, vgl. Jore dea 334, 1—2.</i> ist eines Fuchses Biss, ihr Stich<sup class=\"footnote-marker\">68</sup><i class=\"footnote\"> „Biss, Stich, Zischen“ sind Bezeichnungen der verschiedenen Grade des Bannes, den die Weisen über die Gesetzesübertreter verhängten, vgl. Jore dea 334, 1—2.</i> — Skorpiones Stich, ihr Zischen<sup class=\"footnote-marker\">68</sup><i class=\"footnote\"> „Biss, Stich, Zischen“ sind Bezeichnungen der verschiedenen Grade des Bannes, den die Weisen über die Gesetzesübertreter verhängten, vgl. Jore dea 334, 1—2.</i> — der Schlange Zischen, und alle ihre Worte sind wie Feuerkohlen.<sup class=\"footnote-marker\">69</sup><i class=\"footnote\"> Nicht ausgebrannte Kohle, <span dir=\"rtl\">גחלת</span> Note 67 (Hirsch).</i>", | |
"R. Josua spricht: Das böse Auge,<sup class=\"footnote-marker\">70</sup><i class=\"footnote\"> Missgunst.</i> der böse Trieb<sup class=\"footnote-marker\">71</sup><i class=\"footnote\"> Leidenschaft.</i> und Menschenhass bringen den Menschen aus der Welt.<sup class=\"footnote-marker\">72</sup><i class=\"footnote\"> Aus dieser Welt und aus der zukünftigen Welt AN Rec. II, 30.</i>", | |
"R. Jose spricht: Es sei das Vermögen deines Nächsten dir so teuer wie das deinige; rüste dich, die Tora zu lernen,<sup class=\"footnote-marker\">73</sup><i class=\"footnote\"> Selbst wenn deine Ahnen Gelehrte waren.</i> denn sie ist dir keine Erbschaft, und alle deine Handlungen seien im Namen Gottes.<sup class=\"footnote-marker\">74</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Berachot 63 a und Kidduschin 82 a.</i>", | |
"R. Simon spricht: Sei achtsam auf das Lesen des Schema’ und auf das Gebet,<sup class=\"footnote-marker\">75</sup><i class=\"footnote\"> Es zur rechten Zeit zu lesen und zu beten.</i> und wenn du betest, betrachte dein Gebet nicht als eine bestimmte Beschäftigung,<sup class=\"footnote-marker\">76</sup><i class=\"footnote\"> Als hättest du dich einer bestimmten Beschäftigung zu entledigen.</i> sondern [es sei] (Inbrunst und)<sup class=\"footnote-marker\">77</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">רחמים ו׳</span> fehlt in manchen Codd.</i> ein Flehen vor Gott;<sup class=\"footnote-marker\">78</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Berachot IV, 4.</i> denn es heißt (Joel 2,13): Er ist gnädig<sup class=\"footnote-marker\">79</sup><i class=\"footnote\"> Als <span dir=\"rtl\">חנון</span> nimmt er <span dir=\"rtl\">תחנונים</span> an, und bedenkt sich wegen des Bösen; diese Wirkung kann kein Gebet haben, das als <span dir=\"rtl\">קבע</span> betrachtet wird.</i> und barmherzig, langmütig und reich an Liebe, und er bedenkt sich wegen des Bösen; und sei kein Bösewicht vor dir selbst.<sup class=\"footnote-marker\">80</sup><i class=\"footnote\"> Tue nichts, was dein eigenes Gewissen verdammen muss, wenn es auch vor der Welt nicht als böse erscheint.</i>", | |
"R. Eleasar spricht: Sei eifrig<sup class=\"footnote-marker\">81</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">שקוד</span> für <span dir=\"rtl\">שוקד</span>, vgl. B. mezia III, Note 24.</i> zu lernen (Tora und wisse),<sup class=\"footnote-marker\">82</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">ודע</span> fehlt in vielen Codd., in manchen auch <span dir=\"rtl\">תורה</span>; Nachmani zu Lev. 3, 9 1.: <span dir=\"rtl\">כדי</span> st. <span dir=\"rtl\">ודע מה</span>.</i> was du einem Epikuräer<sup class=\"footnote-marker\">83</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Sanhedrin X, Note 10; Josephus ant. X Ende: „Die Epikuräer, die aus dem menschlichen Leben die Vorsehung ausschließen …. die sagen, dass die Welt ohne Lenker und Berater von selbst ihren Gang geht.“</i> zu entgegnen hast; wisse, vor wem du dich mühest, und wer dein Arbeitsherr<sup class=\"footnote-marker\">84</sup><i class=\"footnote\"> St. <span dir=\"rtl\">בעל מלאכתך</span> hat AN: <span dir=\"rtl\">בעל בריתך</span>, Gott, der mit Israel einen Bund geschlossen hat.</i> ist, der dir den Lohn deines Tuns bezahlen wird.", | |
"R. Tarphon spricht:<sup class=\"footnote-marker\">85</sup><i class=\"footnote\"> Die Sprüche R. Tarphons sind wegen ihrer Ähnlichkeit mit dem vorigen Spruche hierher gesetzt.</i> Der Tag<sup class=\"footnote-marker\">86</sup><i class=\"footnote\"> Die Lebenszeit des Menschen.</i> ist kurz und die Arbeit groß; die Arbeiter sind faul, und der Lohn ist viel, und der Hausherr<sup class=\"footnote-marker\">87</sup><i class=\"footnote\"> Gott.</i> drängt.<sup class=\"footnote-marker\">88</sup><i class=\"footnote\"> Lauter Gründe, die den Menschen zum Eifer im Dienste Gottes anregen sollen.</i>", | |
"Er spricht ferner: Es liegt dir nicht ob, die Arbeit zu vollenden, du bist aber auch nicht soweit frei, dich ihrer zu entledigen.<sup class=\"footnote-marker\">89</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. den ähnlichen Spruch R. Ismaels in AN 27.</i> Hast du viel Tora gelernt, gibt man dir großen Lohn, und dein Arbeitsherr ist treu, dass er den Lohn deines Tuns dir zahlen wird;<sup class=\"footnote-marker\">90</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">ונאמן</span> bis <span dir=\"rtl\">פעולתך</span> fehlt in Cod. München.</i> wisse aber, dass die Belohnung der Gerechten im zukünftigen Leben erfolgt.<sup class=\"footnote-marker\">91</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. die Sprüche R. Tarphons in AN 27 und das. II. Rec. 35 (ed. Schechter).</i>" | |
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"Akabja, Sohn Mahalalel’s,<sup class=\"footnote-marker\">1</sup><i class=\"footnote\"> Lebte in der letzten Zeit des zweiten Tempels, vgl. Edujot V, 6f.</i> spricht: Denke über drei Dinge nach,<sup class=\"footnote-marker\">2</sup><i class=\"footnote\"> Der Spruch ist weiter ausgeführt von Ben Assai in Derech erez r. c. 3; vgl. auch AN 19 und EM 33 Note 2.</i> und du wirst zu keiner Sünde kommen:<sup class=\"footnote-marker\">3</sup><i class=\"footnote\"> S. oben II, 1.</i> wisse, woher du gekommen bist, wohin du gehst und vor wem du einst Rechenschaft und Rechnung abzulegen haben wirst.<sup class=\"footnote-marker\">4</sup><i class=\"footnote\"> Nach R. Levi in Jerusch. Sota II, 18 a hat Akabja dies aus dem Satze <span dir=\"rtl\">וזכור את בוראיך</span> (Koh. 12, 1) abgeleitet, indem er <span dir=\"rtl\">בוראיך</span> (deinen Schöpfer) auch als <span dir=\"rtl\">בארך</span> (deinen Brunnen, Ursprung) und <span dir=\"rtl\">בורך</span> (Grube, Grab) deutete.</i> Woher du gekommen bist? Aus übelriechendem Keime. Wohin du gehst? An einem Ort, wo Staub, Moder und Gewürm ist. Vor wem du einst Rechenschaft und Rechnung<sup class=\"footnote-marker\">5</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">דין וחשבון</span>, sonst häufig (z. B. Chullin 62 a, B. batra 73b, Ab. sara 54 b) <span dir=\"rtl\">נתן את הדין</span> (Rechenschaft ablegen). Letzteres wird gebraucht bei einer Übertretung von Verboten durch sündhafte Taten; <span dir=\"rtl\">חשבון</span> bezeichnet wohl „Rechnung“ wegen unterlassener Übung von guten Taten (vgl. <span dir=\"rtl\">לקוטים מהגר״א</span>).</i> abzulegen haben wirst? Vor dem Könige aller Könige, dem Heiligen, gebenedeit sei er.", | |
"R. Chanina,<sup class=\"footnote-marker\">5 a</sup><i class=\"footnote\"> And. LA.: <span dir=\"rtl\">חנניה</span>.</i> Vorsteher der Priester,<sup class=\"footnote-marker\">6</sup><i class=\"footnote\"> S. Edujot II, Note 1.</i> spricht: Bete für das Wohl der Regierung;<sup class=\"footnote-marker\">7</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Ab. sara 4 a.</i> denn wäre nicht die Furcht vor ihr da, so würde Einer den Andern lebendig verschlingen.<sup class=\"footnote-marker\">8</sup><i class=\"footnote\"> Nach Spr. 1, 12. — In AN 20 sind andere Sprüche von R. Ch. S. H. mitgeteilt; vgl. aber die II. Rec. 31 Ende.</i> R. Chananja,<sup class=\"footnote-marker\">9</sup><i class=\"footnote\"> And. LA.: <span dir=\"rtl\">חנינא</span>.</i> Sohn Teradjons,<sup class=\"footnote-marker\">10</sup><i class=\"footnote\"> Ein Märtyrer (Ab. sara 18 a), Schwiegervater des R. Meïr (das.).</i> spricht: Wo zwei zusammensitzen und es sind nicht Worte der Tora ihre Unterhaltung, so ist dies ein Sitz der Spötter, denn es heißt (Ps. 1, 1): Im Sitze der Spötter sitzt er nicht.<sup class=\"footnote-marker\">11</sup><i class=\"footnote\"> Und daneben heißt es: „Sondern an der Gotteslehre hat er Wohlgefallen“; die „Spötter“ sind also diejenigen, die nicht nach der Gotteslehre Verlangen tragen.</i> Aber wo zwei zusammensitzen und es sind Worte der Tora ihre Unterhaltung, da weilet die göttliche Gegenwart<sup class=\"footnote-marker\">12</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">שכינה</span>, Bezeichnung Gottes nach der im Tempel sich manifestierenden Gottesherrlichkeit (von <span dir=\"rtl\">לשכן שמו</span> Deut. 12, 11), vgl. über <span dir=\"rtl\">מקום</span> Sanhedrin VI, Note 56. <span dir=\"rtl\">שכינה</span> wird gewöhnlich von Gott gebraucht, wenn er als unter den Menschen weilend genannt wird.</i> unter ihnen, denn es heißt (Mal. 3, 16): Da besprachen sich Gottesfürchtige Einer mit dem Andern, und der Ewige merkte auf und hörte, und es ward geschrieben ins Buch des Gedächtnisses vor ihm für die, die Gott fürchten und seinen Namen denken. Hieraus kann ich dies nur Betreffs Zweier beweisen ;<sup class=\"footnote-marker\">13</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">אין לי אלא שנים</span> bis Ende der M. wird von R. Joseph Aschkenasi gestrichen, vgl. <span dir=\"rtl\">מלאכת שלמה</span>.</i> woher weiß ich, dass selbst Einem, der sitzt und sich mit der Tora beschäftigt, der Heilige, gebenedeit sei er, Lohn bestimmt? Da es heißt (Thr. 3,28): Er sitzt einsam und ist beruhigt, denn er legt ihm (Lohn) auf.<sup class=\"footnote-marker\">14</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. weiter M. 6.</i>", | |
"R. Simon spricht:<sup class=\"footnote-marker\">15</sup><i class=\"footnote\"> Diese M. ist eine Tosephta zum vorherigen Satze und gehört wahrscheinlich nicht der ursprünglichen Mischna an, EM 32.</i> Drei, die an einem Tische essen und dabei keine Tora-Worte sprechen, sind anzusehen, als hätten sie von Toten-opfern<sup class=\"footnote-marker\">16</sup><i class=\"footnote\"> Götzenopfern, Ab. sara II, Note 19.</i> gegessen, denn es heißt (Jes. 28, 8): Denn alle Tische sind voll unflätigen Auswurfs, ohne Gott.<sup class=\"footnote-marker\">17</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">מקום</span> oben Note 12.</i> Aber wenn drei an einem Tische essen und dabei Worte der Tora sprechen, so ist’s, als hätten sie vom Tische Gottes gegessen, denn es heißt (Ez. 41, 22): Und er redete zu mir: Dies ist der Tisch,<sup class=\"footnote-marker\">18</sup><i class=\"footnote\"> Daraus wird geschlossen, dass der Tisch, an dem Arme gespeist werden, wie der Altar, Sühne bewirkt (Ber. 55 a). Dasselbe ist der Fall, wenn man am Tische Worte der Tora spricht.</i> der vor dem Ewigen stehe.<sup class=\"footnote-marker\">19</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Ber. 64 a.</i>", | |
"R. Chanina,<sup class=\"footnote-marker\">5 a</sup><i class=\"footnote\"> And. LA.: <span dir=\"rtl\">חנניה</span>.</i> Sohn Chakinai’s,<sup class=\"footnote-marker\">20</sup><i class=\"footnote\"> Schüler R. Akiba’s (Chagiga 14 b), der aber hier steht, weil man die Namen „Chanina“ zusammenstellte.</i> spricht: Wer Nachts wacht und wer allein auf dem Wege geht und dabei<sup class=\"footnote-marker\">21</sup><i class=\"footnote\"> St. <span dir=\"rtl\">ומפנה</span> lesen Viele <span dir=\"rtl\">והמפנה</span>, wonach die drei Participia einander koordiniert sind. Das Nachtwachen wird danach als der Gesundheit schädlich, das Alleinreisen als gefährlich ebenso verboten, wie müßigen Gedanken nachzuhangen.</i> sein Herz müßigen Gedanken zu wendet,<sup class=\"footnote-marker\">22</sup><i class=\"footnote\"> Anstatt über die Tora nachzudenken, vgl. AN 29 und das. II. Rec. 34 u. 35.</i> der verwirkt sein Leben.<sup class=\"footnote-marker\">23</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Ber. I, 3: <span dir=\"rtl\">לחוב בעצמך</span>.</i>", | |
"R. Nechunja<sup class=\"footnote-marker\">24</sup><i class=\"footnote\"> Lehrer R. Ismaëls, Schebuot 26 a.</i> ben Hakkana<sup class=\"footnote-marker\">25</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">הקנה</span> Var. <span dir=\"rtl\">הקנא</span>, vielleicht Abkürzung von <span dir=\"rtl\">קנאה</span>, der Schmied (vgl. Aruch v. <span dir=\"rtl\">קן</span> 5), wie <span dir=\"rtl\">בר נפחא</span>. Die Übers. „Sohn des Zeloten“ ist jedenfalls unrichtig.</i> spricht: Wer das Joch der Tora auf sich nimmt, von dem entfernt man das Joch der Regierung und das Joch der weltlichen Beschäftigung;<sup class=\"footnote-marker\">26</sup><i class=\"footnote\"> Die Sorge um die Existenz. Seine Arbeit wird von Andern verrichtet, Ber. 35 b.</i> wer aber das Joch der Tora von sich abschüttelt, dem legt man das Joch der Regierung und das Joch der weltlichen Beschäftigung auf.", | |
"R.<sup class=\"footnote-marker\">27</sup><i class=\"footnote\"> Vor diesem Satze steht in ein. Codd M. 9—11.</i> Chalaphta,<sup class=\"footnote-marker\">28</sup><i class=\"footnote\"> Nach B. mez. 94a ein Schüler R. Meïrs; vgl. auch Tos. Kelim B. kamma IV, 17. Der Satz ist nach Ber. 6a schwerlich in der Mischna ursprünglich, vgl. auch Mechilta zu Exod. 20, 21. Es ist also wahrscheinlich eine Tosephta.</i> Sohn Dosa’s,<sup class=\"footnote-marker\">29</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">בן דוסא</span> fehlt in vielen Codd.</i> aus Kephar Chananja<sup class=\"footnote-marker\">30</sup><i class=\"footnote\"> In Galiläa, vgl. Tos. Bechorot IV, 3.</i> spricht: Wenn zehn zusammensitzen und sich mit der Tora beschäftigen, so weilet die göttliche Gegenwart unter ihnen,<sup class=\"footnote-marker\">31</sup><i class=\"footnote\"> Oben Note 12.</i> denn es heißt (Ps. 82, 1): Gott steht in der Gottesgemeinde.<sup class=\"footnote-marker\">32</sup><i class=\"footnote\"> Eine Gemeinde (<span dir=\"rtl\">עדה</span>) besteht mindestens aus 10 Personen, Megilla 23b.</i> Woher weiß ich, dass selbst bei fünf [dies der Fall ist]? Da es heißt (Amos 9, 6): Seinen Bund<sup class=\"footnote-marker\">33</sup><i class=\"footnote\"> Es scheint, dass man mit <span dir=\"rtl\">אגודה</span> (Bund) eine Anzahl von 5 Personen bezeichnete. Nach einer and. LA. ist hier der folgende V. <span dir=\"rtl\">בקרב וגו׳</span> angeführt, und die Deutung ist: <span dir=\"rtl\">בקרב</span> in der Mitte (sc, der <span dir=\"rtl\">עדה</span>) = in der Hälfte der <span dir=\"rtl\">עדה</span>; also unter 5 Personen. Unser V. <span dir=\"rtl\">ואגודתו וגו׳</span> wird darauf auf 3 Personen bezogen, da nach Sukka 13 a 3 Stücke <span dir=\"rtl\">אגד</span> genannt werden (vgl. Tos. das. v. <span dir=\"rtl\">בשלש</span>), vgl. AN 8; 2. Rec. 18.</i> hat Er auf Erden gegründet. Woher weiß ich, dass selbst bei Dreien? Da es heißt (Ps. 82, 1): In der Mitte von Richtern<sup class=\"footnote-marker\">34</sup><i class=\"footnote\"> Ein Richter-Collegium besteht gewöhnlich aus 3 Personen, Sanhedrin 3b.</i> richtet Er. Woher weiß ich, dass selbst bei Zweien? Da es heißt (Mal. 3, 16): Da besprachen sich Gottesfürchtige Einer mit dem Andern, und der Ewige merkte auf und hörte.<sup class=\"footnote-marker\">35</sup><i class=\"footnote\"> S. oben M. 2 und AN 2. Rec. 34 im Namen R. Chalaphta’s aus Sepphoris.</i> Woher weiß ich, dass auch bei Einem? Da es heißt (Exod. 20, 21): An jedem Orte, wo ich meines Namensgedenken lasse, werde ich zu dir<sup class=\"footnote-marker\">36</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">אליך</span> spricht nur von Einem.</i> kommen und dich segnen.<sup class=\"footnote-marker\">37</sup><i class=\"footnote\"> Raschi und Bart, haben hier den oben Ende M. 2 angeführten Vers.</i>", | |
"R. Eleasar<sup class=\"footnote-marker\">38</sup><i class=\"footnote\"> Ben Jehuda (Ms. München, s. M. Orla 1, 4) Schüler R. Josua’s (M. Tebul Jom III, 4f.)</i> aus Berthota<sup class=\"footnote-marker\">39</sup><i class=\"footnote\"> Auch <span dir=\"rtl\">כפר ברתותא</span>; in Ober-Galiläa: s. Schwarz, d. heil. Land S. 40 u. 161.</i> spricht: Gib ihm<sup class=\"footnote-marker\">40</sup><i class=\"footnote\"> Gott.</i> von dem Seinigen, denn du und das Deinige bist ja sein; und so heißt es auch bei David (1. Chron. 29, 14): Denn von dir ist Alles, und von deiner Hand geben wir dir.<sup class=\"footnote-marker\">41</sup><i class=\"footnote\"> Wie dieser Tanna nach seiner Lehre auch gehandelt, wird in Taanit 24a erzählt, wo st. <span dir=\"rtl\">בירת</span> nach den Mss. <span dir=\"rtl\">ברתותא</span> zu lesen ist.</i> R. Simon<sup class=\"footnote-marker\">42</sup><i class=\"footnote\"> Nach besseren Texten <span dir=\"rtl\">יעקב</span>, der Vater des R. Elieser ben Jacob; nicht zu verwechseln mit <span dir=\"rtl\">ר׳ יעקב</span> in IV, 16; EM 32.</i> spricht: Wer auf dem Wege geht und lernt und unterbricht sein Lernen und sagt: „Wie schön ist dieser Baum! — wie schön ist dieser Acker!“<sup class=\"footnote-marker\">43</sup><i class=\"footnote\"> Selbst um die Schönheit der Natur zu bewundern, darf man das Lernen nicht unterbrechen.</i> dem rechnet es die Schrift an,<sup class=\"footnote-marker\">44</sup><i class=\"footnote\"> R. Jos. Aschkenasi c erwidert orr. <span dir=\"rtl\">מעלין עליו</span> st. <span dir=\"rtl\">מעלה עליו הכתוב</span>.</i> als hätte er sein Leben verwirkt.", | |
"R. Dosthai, Sohn Jannai’s, im Namen R. Meïr’s spricht:<sup class=\"footnote-marker\">45</sup><i class=\"footnote\"> Dieser Satz ist eine später hinzugefügte Tosephta zum vorhergehenden, s. Menachot 99b und EM 32.</i> Wer ein Wort von seiner Lehre vergisst, dem rechnet es die Schrift an, als hätte er sein Leben verwirkt, denn es heißt (Deut. 4,9): „Nur nimm dich in Acht und hüte deine Seele sehr, dass du nicht vergissest die Dinge, die deine Augen gesehen haben.“ Man könnte nun meinen, selbst wenn seine Lehre ihm zu schwer geworden<sup class=\"footnote-marker\">46</sup><i class=\"footnote\"> Eig.: „Seine Mischna hat ihn überwältigt“, sie war so viel, dass sein Gedächtnis sie nicht fassen konnte.</i> (sei dies der Fall); deshalb heißt es (das.): „Und dass sie nicht aus deinem Herzen weichen alle Tage deines Lebens“; also hat er nur dann sein Leben verwirkt, wenn er sitzt<sup class=\"footnote-marker\">47</sup><i class=\"footnote\"> Untätig und nachlässig.</i> und sie aus seinem Herzen entfernt.", | |
"R. Chanina, Sohn Dosa’s,<sup class=\"footnote-marker\">48</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. über ihn M. Berachot V, 5 u. Talm. das. 34b.</i> spricht: Wessen Sündenscheu seiner Weisheit vorangeht, dessen Weisheit hat Bestand;<sup class=\"footnote-marker\">49</sup><i class=\"footnote\"> Denn der Weisheit Anfang ist Gottesfurcht (Ps. 111, 10). — Unter „Weisheit“ ist übrigens hier und weiter die Tora-Wissenschaft zu verstehen.</i> wessen Weisheit aber seiner Sündenscheu vorangeht, dessen Weisheit hat keinen Bestand. Er spricht ferner: Wessen Taten mehr sind als seine Weisheit,<sup class=\"footnote-marker\">50</sup><i class=\"footnote\"> Er übt die Lehren der Tora wiederholt in der Praxis.</i> dessen Weisheit hat Bestand; wessen Weisheit aber mehr ist als seine Taten,<sup class=\"footnote-marker\">51</sup><i class=\"footnote\"> Er übt nicht Alles, was er aus der Tora gelernt.</i> dessen Weisheit hat keinen Bestand.<sup class=\"footnote-marker\">52</sup><i class=\"footnote\"> S. weiter M. 17.</i>", | |
"Er spricht ferner:<sup class=\"footnote-marker\">53</sup><i class=\"footnote\"> Dieser Satz fehlt in AN 22 und wird in Tos. Ber. 3, 3 im Namen R. Akiba’s mitgeteilt.</i> An wem die Menschen Wohlgefallen haben,<sup class=\"footnote-marker\">54</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">רוח פ׳ נוחה מן פ׳</span>, der Geist Dieses ist beruhigt durch Jenen, d. h. Dieser hat an Jenem Wohlgefallen.</i> an dem hat auch Gott Wohlgefallen; an wem aber die Menschen kein Wohlgefallen haben, an dem hat auch Gott kein Wohlgefallen. R. Dosa,<sup class=\"footnote-marker\">55</sup><i class=\"footnote\"> Zeitgenosse des R. Josua (Jebamot 16 a).</i> Sohn Archinos’<sup class=\"footnote-marker\">56</sup><i class=\"footnote\"> S. Edujot III. Note 4. Auch hier lesen Manche: <span dir=\"rtl\">ארכינס</span>.</i> spricht: Der Schlaf am Morgen,<sup class=\"footnote-marker\">57</sup><i class=\"footnote\"> Man soll nicht schlafen, bis die Zeit vom <span dir=\"rtl\">שמע</span>-Lesen vorübergeht, denn dadurch versäumt man das Torastudium, AN 21.</i> der Wein zum Mittag,<sup class=\"footnote-marker\">58</sup><i class=\"footnote\"> Auch dies stört vom Torastudium, das.</i> das Schwatzen mit Kindern<sup class=\"footnote-marker\">59</sup><i class=\"footnote\"> Man soll nicht zu Hause (sondern im Lehrhause) lernen, weil man dort durch das Schwatzen mit seinen Kindern und seinen Hausleuten gestört wird, das.</i> und das Sitzen in den Versammlungs häusern<sup class=\"footnote-marker\">60</sup><i class=\"footnote\"> Ms. München 1. <span dir=\"rtl\">כנסיה</span> st. <span dir=\"rtl\">בתי כנסיות</span>.</i> der Unwissenden<sup class=\"footnote-marker\">61</sup><i class=\"footnote\"> Bei den <span dir=\"rtl\">יושבי קרנות</span> (die an den Straßenecken sitzen, Berachot 28 b), AN das.</i> bringen den Menschen aus der Welt.<sup class=\"footnote-marker\">62</sup><i class=\"footnote\"> Von dieser und von der zukünftigen Welt, AN 2. Rec. 34. s. oben II, Note 72.</i>", | |
"R. Eleasar<sup class=\"footnote-marker\">63</sup><i class=\"footnote\"> Lebte zur Zeit des Bar-Kochba-Krieges, Jerasch. Taanit IV, 68d.</i> aus Modi‘im<sup class=\"footnote-marker\">64</sup><i class=\"footnote\"> Pesachim IX, 2; 1 Macc. 2, 1.</i> spricht: Wer die Heiligtümer<sup class=\"footnote-marker\">65</sup><i class=\"footnote\"> AN 26 1. <span dir=\"rtl\">שבתות</span> st. <span dir=\"rtl\">את הקדשים</span>.</i> entweiht und wer die Festtage verachtet und wer das Angesicht seines Nächsten öffentlich beschämt<sup class=\"footnote-marker\">66</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">והמלבין — ברבים</span> fehlt in AN, in Cod. München, in Sifré Num. 112 und in Jer. Pesachim VI, 33b; vgl. B. mez. 58b f.</i> und wer den Bund unseres Vaters Abraham zerstört<sup class=\"footnote-marker\">67</sup><i class=\"footnote\"> D. i. nach Jer. Sanhedrin X Anf. <span dir=\"rtl\">מושך ערלה</span>, der sich eine künstliche Vorhaut macht, vgl. 1. Macc. 1, 15 und Tos. Sabbat XVI, 9. Diese Operation wurde Epispasmus genannt, vgl. 1. Cor. 7, 18.</i> und wer der Halacha widersprechende<sup class=\"footnote-marker\">68</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">שלא כהלכה</span> fehlt in AN u. A.</i> Auslegung der Tora sich herausnimmt;<sup class=\"footnote-marker\">69</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">נלה פנים</span> das Gesicht entblößen, d. h. frech sein, sich herausnehmen, vgl. Erubin 69 a (<span dir=\"rtl\">מומר בגלוי פנים</span>) Sota 42 b. Nach Jerusch. Sanhedr. 1. c. heißt <span dir=\"rtl\">מגלה פנים בתורה</span> wer öffentlich die Tora-Gebote übertritt. Andere Erklärungen s. in Babli Sanh. 99b.</i> der hat, wenn er auch Torakenntnis und gute Taten besitzt, keinen Anteil an der zukünftigen Welt.", | |
"R. Ismaël spricht: Sei dienstfertig<sup class=\"footnote-marker\">70</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">קל</span> leicht, zum Dienste bereit.</i> gegen Obere und willig<sup class=\"footnote-marker\">71</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">נוח</span> wohlwollend, willig.</i> gegen das Alter,<sup class=\"footnote-marker\">72</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">תשחרת</span> (von <span dir=\"rtl\">שחר</span> schwarz sein) die trübe Zeit, die Alterszeit (vgl. Koh. 12, 2). Die <span dir=\"rtl\">דמעת תשחרת</span> (die Thräne des Alters) ist sehr schädlich, Midr. zu Thr. 2, 11 (vgl. Sabbat 151 b). <span dir=\"rtl\">בן תשחרת</span>, ein Sohn des Alters (<span dir=\"rtl\">בן זקונים</span>) Midr. Thr. l. c. u. zu 1, 2; <span dir=\"rtl\">בן תשחרת היה לו לר״ע</span>, R. Akiba hatte einen im Alter geborenen Sohn (so in einer von Raschi hier cit. Agada, vgl. Semachot Abschn. 8). Andere Erklärungen zu <span dir=\"rtl\">תשחרת</span> (Jugend, Frohndienst, Herrschaft) passen nicht für die angeführten Stellen.</i> und nimm jeden Menschen mit Freuden auf.<sup class=\"footnote-marker\">73</sup><i class=\"footnote\"> Ob. I, 15.</i>", | |
"R. Akiba spricht: Spiel und Leichtsinn<sup class=\"footnote-marker\">74</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">קלות ראש</span> Leichtsinn; Gegens. <span dir=\"rtl\">כבד ראש</span>, Ernst (Ber. V, 1).</i> verleiten den Menschen zur Unzucht.<sup class=\"footnote-marker\">75</sup><i class=\"footnote\"> AN 26: <span dir=\"rtl\">סייג לכבוד שלא לשחוק</span>, ein Zaun für die Ehre ist nicht zu spielen. Dieser Satz ist ein passendes Verbindungsglied zwischen den ersten beiden Sprüchen R. Akiba’s.</i> Die Überlieferung<sup class=\"footnote-marker\">76</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">מסורת</span> ist hier sowohl die überlieferte Schreibweise als auch die überlieferte Erklärung der Tora.</i> ist ein Zaun für die Tora,<sup class=\"footnote-marker\">77</sup><i class=\"footnote\"> Sie schützt die Tora vor Fälschung und Entstellung. — In Cod. München fehlt: <span dir=\"rtl\">מסורת סיג לתורה</span>, vgl. AN.</i> die<sup class=\"footnote-marker\">78</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">מעשרות סיג לעושר</span> fehlt in manchen Codd.</i> Zehnten sind ein Zaun für den Reichtum,<sup class=\"footnote-marker\">79</sup><i class=\"footnote\"> Die Zehnlabgaben bewahren den Reichtum, s. Taanit 9 a.</i> Gelübde sind ein Zaun für die Enthaltsamkeit,<sup class=\"footnote-marker\">80</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. AN 26.</i> ein Zaun für die Weisheit ist Schweigen.<sup class=\"footnote-marker\">81</sup><i class=\"footnote\"> S. 1, 17.</i>", | |
"Er spricht ferner:<sup class=\"footnote-marker\">82</sup><i class=\"footnote\"> In AN 39 sagt dies R. Meïr, wahrscheinlich hat er dies von R. Akiba vernommen.</i> Ein Liebling (Gottes) ist der Mensch, denn er ist im Bilde<sup class=\"footnote-marker\">83</sup><i class=\"footnote\"> In dem für den Menschen geeigneten Bilde. Cod. München u. AN haben <span dir=\"rtl\">בצלם אלהים</span>; es scheint dies aber eine spätere Correctur zu sein, denn im angeführten V. ist nach R. Akiba <span dir=\"rtl\">אלהי׳</span> mit <span dir=\"rtl\">עשה</span> zu verbinden, da sonst zu <span dir=\"rtl\">עשה</span> das Subject fehlte; (vgl. Ozar nechmad III, 4f. 119f.).</i> geschaffen; eine besondere Liebe ist ihm kund getan worden,<sup class=\"footnote-marker\">84</sup><i class=\"footnote\"> Nach Maim. u. A. besteht die besondere Liebe darin, dass ihm mitgeteilt worden, er sei im Bilde geschaffen. Doch scheint die Erklärung Duran’s u. A. einfacher zu sein, wonach stets auf <span dir=\"rtl\">יתירה</span> der Nachdruck liegt. Es ist dies ein besonderer Vorzug und ein Beweis besonderer Liebe, der von Gott dem Menschen kundgetan worden. Übrigens fehlt in AN 39 stets <span dir=\"rtl\">חבה יתירה ובו׳</span>, während in der 2. Rec. des AN c. 44 der ganze Satz anders lautet, vgl. ed. Schechter S. 124.</i> dass er im Bilde<sup class=\"footnote-marker\">83</sup><i class=\"footnote\"> In dem für den Menschen geeigneten Bilde. Cod. München u. AN haben <span dir=\"rtl\">בצלם אלהים</span>; es scheint dies aber eine spätere Correctur zu sein, denn im angeführten V. ist nach R. Akiba <span dir=\"rtl\">אלהי׳</span> mit <span dir=\"rtl\">עשה</span> zu verbinden, da sonst zu <span dir=\"rtl\">עשה</span> das Subject fehlte; (vgl. Ozar nechmad III, 4f. 119f.).</i> erschaffen sei, denn es heißt (Gen. 9, 6): „Denn im Bilde hat Gott den Menschen erschaffen“. Lieblinge (Gottes) sind die Israeliten, denn sie sind Kinder Gottes<sup class=\"footnote-marker\">85</sup><i class=\"footnote\"> Gott hat Israel von allen Völkern auserwählt, so dass es von Gott mehr bevorzugt wurde, als andere Menschen, wie der Vater seine Kinder Andern vorzieht.</i> genannt worden; eine besondere Liebe ist ihnen kund getan worden, dass sie Kinder Gottes heissen, denn es heißt (Deut. 14, 1): „Kinder seid ihr dem Ewigen, eurem Gotte“. Lieblinge (Gottes) sind die Israeliten, denn es ist ihnen ein kostbares Gerät<sup class=\"footnote-marker\">86</sup><i class=\"footnote\"> Die Tora.</i> gegeben worden; eine besondere Liebe ist ihnen kund getan worden, dass ihnen ein kostbares Gerät gegeben worden ist, durch das die Welt erschaffen worden,<sup class=\"footnote-marker\">87</sup><i class=\"footnote\"> Die Tora hat Gott, als er die Welt erschaffen, bereits Vorgelegen, wie dem Künstler seine Zeichnungen, Ber. r. c. 1 (vgl. Sachs, Beitr. I, S. 14).</i> denn es heißt (Spr. 4, 2): „Denn eine gute Lehre habe ich euch gegeben, meine Tora, verlasset sie nicht!“", | |
"Alles ist vorausgeschaut,<sup class=\"footnote-marker\">88</sup><i class=\"footnote\"> Von Gott. And. LA.: <span dir=\"rtl\">הכל צפון</span>, Alles ist aufbewahrt (vgl. Deut. 32, 34).</i> und die freie Wahl ist gegeben;<sup class=\"footnote-marker\">89</sup><i class=\"footnote\"> Die menschliche Freiheit besteht trotz der Allwissenheit Gottes. Zur Erklärung dieses Problems vgl. Maimon, h. Teschuba V u. Duran zu uns. Stelle.</i> in Güte<sup class=\"footnote-marker\">90</sup><i class=\"footnote\"> Nach göttlicher Gnade (<span dir=\"rtl\">מדת הרחמים</span>, die Eigenschaft der Barmherzigkeit).</i> wird die Welt gerichtet, und Alles nach der Mehrheit der Tat.<sup class=\"footnote-marker\">91</sup><i class=\"footnote\"> Neben der Gnade wird die Welt auch nach Gerechtigkeit (<span dir=\"rtl\">מדת הדין</span>) gerichtet, wonach die Mehrheit der Taten des Menschen, je nachdem sie gut, oder schlecht sind, über sein Geschick entscheidet, vgl. Kohelet r. zu 10, 1; Kidduschin 39 b, Maimon, h. Tesch. III, 1. And. LA.: <span dir=\"rtl\">אבל לא על פי המעשה</span> (aber nicht nach der Tat). Hiernach würde die Gnade allein beim Gerichte walten. Diese LA. ist schwerlich richtig. Vgl. auch AN 39.</i>", | |
"Er spricht ferner:<sup class=\"footnote-marker\">92</sup><i class=\"footnote\"> Ein Gleichnis, worin die Waltung der göttlichen Vorsehung veranschaulicht wird.</i> Alles<sup class=\"footnote-marker\">93</sup><i class=\"footnote\"> Was dem Menschen gegeben ist.</i> ist auf Bürgschaft gegeben,<sup class=\"footnote-marker\">94</sup><i class=\"footnote\"> Die für die Gegenleistung des Menschen bürgt.</i> und ein Netz ist ausgebreitet über alle Lebenden.<sup class=\"footnote-marker\">95</sup><i class=\"footnote\"> Nach Kohelet 9, 12.</i> Der Laden<sup class=\"footnote-marker\">96</sup><i class=\"footnote\"> Die Welt mit ihren Genüssen.</i> ist offen, und der Kaufherr borgt,<sup class=\"footnote-marker\">97</sup><i class=\"footnote\"> Gott gibt jedem Menschen die Freiheit zu verbotenen Genüssen, da diese nur als Darlehen geboten werden, die der Mensch einst zahlen wird müssen.</i> das Buch<sup class=\"footnote-marker\">98</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">פנקס</span> s. Schebuot VII, Note 5.</i> ist aufgeschlagen und die Hand schreibt ein.<sup class=\"footnote-marker\">99</sup><i class=\"footnote\"> In das Buch des Gedächtnisses, oben II, Note 10.</i> Wer leihen will, komme und leihe;<sup class=\"footnote-marker\">97</sup><i class=\"footnote\"> Gott gibt jedem Menschen die Freiheit zu verbotenen Genüssen, da diese nur als Darlehen geboten werden, die der Mensch einst zahlen wird müssen.</i> die Einforderer gehen umher beständig den ganzen Tag und nehmen Bezahlung vom Menschen mit seiner Einwilligung oder ohne seine Einwilligung;<sup class=\"footnote-marker\">100</sup><i class=\"footnote\"> Leiden und Unglücksfälle, welche die Menschen heimsuchen, fordern nur deren Schulden ein, die sie in ihrem Leichtsinn gemacht haben.</i> sie haben, worauf sie sich stützen können;<sup class=\"footnote-marker\">101</sup><i class=\"footnote\"> Denn Alles steht im Schuldbuche verzeichnet, und es kann Niemand seine Schuld ableugnen.</i> das Gericht ist der Wahrheit gemäß,<sup class=\"footnote-marker\">102</sup><i class=\"footnote\"> Gott vergilt Alles nach Gerechtigkeit.</i> und Alles ist zum Mahle bereit.<sup class=\"footnote-marker\">103</sup><i class=\"footnote\"> Durch Leiden und Tod geläutert und gesühnt, geht die ganze Menschheit zur ewigen Seligkeit des Jenseits; s. Sabbat 153a. — In Ms. München fehlt: <span dir=\"rtl\">והחנוני מקיף והפנקס פתוח</span> und <span dir=\"rtl\">וכל הרוצה ללוות יבוא וילוה</span>; vgl. auch die LA. in AN 39.</i>", | |
"R. Eleasar, Sohn Asarja’s, spricht:<sup class=\"footnote-marker\">104</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. AN 22; 2. Rec. 34.</i> Ohne Tora keine Sitte,<sup class=\"footnote-marker\">105</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">דרך ארץ</span> Lebensart (vgl. II, Note 11); daher auch Sitten des Anstandes und der Billigkeit im Verkehr mit den Nebenmenschen.</i> ohne Sitte keine Tora; ohne Weisheit keine Gottesfurcht, ohne Gottesfurcht keine Weisheit;<sup class=\"footnote-marker\">106</sup><i class=\"footnote\"> Oben M. 9.</i> ohne Kenntnis keine Einsicht,<sup class=\"footnote-marker\">107</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">דעת</span> die Kenntnis der Dinge durch Sinneswahrnehmung ; <span dir=\"rtl\">בינה</span> die Fähigkeit zu folgern und zu schließen.</i> ohne Einsicht keine Kenntnis; ohne Mehl keine Tora,<sup class=\"footnote-marker\">108</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Menachot 103 b.</i> ohne Tora kein Mehl.<sup class=\"footnote-marker\">109</sup><i class=\"footnote\"> Ohne geistige Nahrung hat die physische Nahrung keinen Wert.</i> Er spricht ferner: Ein Jeder, dessen Weisheit größer ist als seine Taten,<sup class=\"footnote-marker\">110</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. M. 9 b.</i> womit ist der zu vergleichen? Mit einem Baume, der viele Zweige, aber wenig Wurzeln hat; es kommt ein Wind und entwurzelt ihn und kehrt ihn um, wie es heißt (Jer. 17, 6): „Und er ist wie ein Strauch in der Steppe und sieht nicht, dass Gutes kommt, und er weilt in der Dürre der Wüste, in salzigem Lande, das nicht bewohnbar ist.“ Jeder aber, dessen Taten mehr sind als dessen Weisheit, womit ist der zu vergleichen? Mit einem Baume, der wenig Zweige, aber viele Wurzeln hat, so dass selbst wenn alle Winde der Welt kommen und ihn anwehen, sie ihn nicht von seiner Stelle verrücken können, wie es heißt (das. 17, 8):. „Und er ist wie ein Baum, der gepflanzt am Wasser und an einen Fluss seine Wurzeln hinstreckt, und er sieht nicht, wenn Hitze kommt, sein Laub bleibt frisch, im Jahre der Dürre sorgt er nicht und hört nie auf Frucht zu tragen.“", | |
"R. Eleasar (Sohn)<sup class=\"footnote-marker\">111</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">בן</span> ist nach den besten Zeugnissen zu streichen.</i> Chisma<sup class=\"footnote-marker\">112</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">חסמא</span>, viell. nach dem arab. <span dir=\"rtl\">حشم</span>: der Verschämte, Bescheidene, da er (wie in Horajot 10 a erzählt wird) ganz zurückgezogen in Not lebte, bis R. Gamliel, von dessen reichem Wissen unterrichtet, ihm ein Amt anbot, das er auch Anfangs nicht annehmen wollte (s. auch Sifré Deut. 16). Vgl. eine andere Erkl. des Namens <span dir=\"rtl\">חסמא</span> in Wajikra rabba c. 23. Nach Einigen hat er diesen Namen von seiner Halacha in B. mezia VII, 5; vgl. Deut. 25, 4.</i> sagt: Die (Lehren über die) Vogelnester<sup class=\"footnote-marker\">113</sup><i class=\"footnote\"> Tr. Kinnim in Seder Kodaschim.</i> und die Nidda-Anfänge<sup class=\"footnote-marker\">114</sup><i class=\"footnote\"> Die im Tr. Arachin 8 a in der Mischna und Baraita befindlichen Vorschriften.</i> — sie sind Hauptteile der Halachot;<sup class=\"footnote-marker\">115</sup><i class=\"footnote\"> Weil sie schwierig und verwickelt sind. Vgl. AN 27 u. Tosephta Erubin, Ende.</i> die (Lehre von den) Sonnen wenden<sup class=\"footnote-marker\">116</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">תקופה</span> der Sonnenumlauf (Ps. 19, 7), später Bezeichnung der vierteljährlichen Sonnenwenden, und <span dir=\"rtl\">תקופות</span>, die Lehre von den Sonnenwenden, wohl synekd. für Astronomie.</i> und Geometrie<sup class=\"footnote-marker\">117</sup><i class=\"footnote\"> Gemeint sind wohl die mathematischen Wissenschaften, in denen R. Eleasar Ch. sehr viel Kenntnisse besessen hat (Horajot 10 a).</i> sind Zukost<sup class=\"footnote-marker\">118</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">פרפראות</span> Einz. <span dir=\"rtl\">פרפרת</span> (von <span dir=\"rtl\">פרפר</span>, zerbrechen, zerhacken) Zerbrochenes, Zerhacktes, als Zukost zum Brote, als Vorkost oder als Nachtisch gegessen.</i> zur Weisheit.<sup class=\"footnote-marker\">119</sup><i class=\"footnote\"> Sie sind nur Hilfswissenschaften zur Tora, der Hauptweisheit. Vgl. AN 27 den Ausspruch des R. Jochanan b. Nuri.</i>" | |
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"Ben Soma<sup class=\"footnote-marker\">1</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">בן זומא</span> Simon ben Soma, ebenso Simon ben Assai (weiter M. 2) waren berühmte Gelehrte (Tos. Kidduschin III, 9), jüngere Zeitgenossen des R. Akiba. Doch waren sie nicht ordiniert, (nach Ein., weil sie jung gestorben sind, anders Duran) deshalb nannte man sie stets nach dem Namen ihres Vaters, vgl. Taanit 3 a betreffs <span dir=\"rtl\">בן בהירה</span>.</i> spricht: Wer ist weise?<sup class=\"footnote-marker\">2</sup><i class=\"footnote\"> Die ersten 3 Fragen mit Rücksicht auf Jer. 9, 22.</i> Wer von jedem Menschen lernt, denn es heißt (Ps. 119,99) : „Von Allen, die mich belehrten, bin ich weise geworden<sup class=\"footnote-marker\">3</sup><i class=\"footnote\"> So wird dieser V. hier gedeutet.</i> (denn deine Zeugnisse sind meine Unterhaltung.“<sup class=\"footnote-marker\">4</sup><i class=\"footnote\"> Die eingekl. Worte fehlen im Talmud.</i> Wer ist stark? Wer seine Leidenschaft<sup class=\"footnote-marker\">5</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">יצרו</span> für <span dir=\"rtl\">יצרו הרע</span> oft, s. weiter Note 108.</i> bezwingt, denn es heißt (Spr. 16,32): „Besser ist der Langmütige, als ein Held, und wer sein Gemüt beherrscht, als ein Städtebezwinger.“ Wer ist reich? Wer mit seinem Teile sich freut,<sup class=\"footnote-marker\">6</sup><i class=\"footnote\"> Wer genügsam und zufrieden ist; der unzufriedene Reiche ist arm.</i> denn es heißt (Ps. 128,2): „Wenn du deiner Hände Mühen genießest, Heil dir und wohl dir!“ — „Heil dir“ in dieser Welt, „und wohl dir“ in der zukünftigen Welt.<sup class=\"footnote-marker\">7</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. dieselben 3 Fragen und ihre Beantwortung in Tamid 32 a.</i> Wer ist geehrt? Wer die Menschen ehrt.,<sup class=\"footnote-marker\">8</sup><i class=\"footnote\"> Wer auch die 3 eben erwähnten Vorzüge besitzt, ist dennoch nur dann geehrt, wenn er die Menschen ehrt.</i> denn es heißt (1. Sam. 2,30): „Denn meine Verehrer<sup class=\"footnote-marker\">9</sup><i class=\"footnote\"> Mit der Ehrung der im Ebenbilde Gottes geschaffenen Menschen ehrt man Gott, wie man einen König ehrt, wenn man seinem Bilde Ehre erweist.</i> bringe ich zu Ehren, und meine Verächter werden entwürdigt.“<sup class=\"footnote-marker\">10</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. AN 23, 2. Rec. 33.</i>", | |
"Ben Assai<sup class=\"footnote-marker\">11</sup><i class=\"footnote\"> Oben Note 1.</i> spricht: Eile zu einer noch so geringen Gebotsübung<sup class=\"footnote-marker\">12</sup><i class=\"footnote\"> Oben II, 1.</i> und fliehe vor der Übertretung, denn<sup class=\"footnote-marker\">13</sup><i class=\"footnote\"> Dies ist in AN 25, 2. Rec. 33 ein besonderer Satz; s. auch Sifre Num. 112.</i> eine Gebotsübung zieht eine andere nach sich und eine Übertretung eine andere Übertretung,<sup class=\"footnote-marker\">14</sup><i class=\"footnote\"> An und für sich ist es die Natur des Bösen, dass es Böses erzeugt; vgl. Sifre Deut. 187 u. Deut. r. c. 6.</i> denn der Lohn einer Gebotsübung ist eine Gebotsübung, und der Lohn einer Übertretung ist eine Übertretung.<sup class=\"footnote-marker\">15</sup><i class=\"footnote\"> Gott fügt es so, dass dem Guten wie dem Bösen Gelegenheit geboten wird, noch mehr Gutes resp. Böses auszuführen. Dieser Satz ist also nicht identisch mit dem vorhergehenden.</i>", | |
"Derselbe spricht ferner:<sup class=\"footnote-marker\">16</sup><i class=\"footnote\"> In AN 23 sagt dies R. Nehorai mit Begründung aus Spr. 13, 13.</i> Verachte keinen Menschen, und halte kein Ding für unmöglich;<sup class=\"footnote-marker\">17</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">הפלג</span> (von <span dir=\"rtl\">פלג</span> teilen, trennen) entfernen, zurückweisen, für unmöglich halten.</i> denn es gibt keinen Menschen, der nicht seine Zeit hätte,<sup class=\"footnote-marker\">18</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">שעה</span> eine (glückliche) Zeit, vgl. B. mezia VII, Note 10.</i> und kein Ding, das nicht seine Stätte fände.", | |
"R. Lewitas<sup class=\"footnote-marker\">18 a</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">לויטס</span>, nach R. Jos. Aschkenasi in den meisten Codd. <span dir=\"rtl\">ליטס</span>, wohl = Λήιτος.</i> aus Jabneh spricht: Sei gar sehr<sup class=\"footnote-marker\">19</sup><i class=\"footnote\"> Nach Maimon, bis zum Äußersten Extrem, während sonst der Mittelweg einzuhalten ist. Vgl. Sir. 7,17.</i> demütig, denn des Menschen Hoffnung<sup class=\"footnote-marker\">20</sup><i class=\"footnote\"> Job 14, 19.</i> ist Gewürm.<sup class=\"footnote-marker\">21</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. AN 2. Rec. 34.</i> R. Jochanan, Sohn Beroka’s,<sup class=\"footnote-marker\">21 a</sup><i class=\"footnote\"> Schüler R. Josua’s, s. Chagiga 3 a.</i> spricht: Wer den Namen Gottes im Geheimen entweiht,<sup class=\"footnote-marker\">22</sup><i class=\"footnote\"> Was unter <span dir=\"rtl\">חילול השם</span> zu verstehen ist, erkl. Maimon. H. Jes. Hat. V.</i> den bestraft man öffentlich; mag Einer aus Irrtum oder mit Vorsatz gehandelt haben bei der Entweihung des Gottesnamens.<sup class=\"footnote-marker\">23</sup><i class=\"footnote\"> In jedem Falle wird er bestraft; doch ist <span dir=\"rtl\">בשוגג</span> die Strafe geringer. Nach Kidduschin 40 a scheint es, dass hier zu lesen wäre: <span dir=\"rtl\">אין מקיפין בחילול השם אחד שוגג ואחד מזיד</span>. Man borgt nicht (sondern bestraft sofort) bei Entweihung des Gottesnamens, sei es irrtümlich oder vorsätzlich geschehen. — S. AN 2. Rec. 32.</i>", | |
"R. Ismael, dessen Sohn,<sup class=\"footnote-marker\">24</sup><i class=\"footnote\"> And. LA. <span dir=\"rtl\">ר׳ ישמעאל ב״ר יוסי</span>, vgl. AN 27; 2. Rec. 32.</i> spricht: Wer lernt in der Absicht zu lehren, dem wird Gelegenheit geboten<sup class=\"footnote-marker\">25</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">מספיקין</span> man gibt zur Genüge, s. B. mez. VII, Note 7.</i> zu lernen und zu lehren;<sup class=\"footnote-marker\">26</sup><i class=\"footnote\"> Nach AN 2. Rec. 32 ist zu lesen: <span dir=\"rtl\">אין מספיקין בידו ללמוד וללמד</span>. Der Sinn ist dann (nach Duran): „Wer lernt, bloß um zu lehren (um „Rabbi“ genannt zu werden) dem wird keine Gelegenheit geboten, zu lernen und zu lehren“.</i> und wer lernt, um auszuüben, dem wird Gelegenheit geboten zu lernen und zu lehren, zu beobachten<sup class=\"footnote-marker\">27</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">לשמור</span> fehlt in AN 27.</i> und auszuüben. R. Zadok<sup class=\"footnote-marker\">28</sup><i class=\"footnote\"> Nach Nedarim 62 a hat R. Elieser b. R. Zadok Ähnliches gesagt. Wahrscheinlich hat es R. Elieser im Namen seines Vaters mitgeteilt. — R. Zadok lebte übrigens in der letzten Zeit des Tempels (Joma 23 a); sein Spruch scheint hier eine Tosephta zum Vorhergehenden zu sein, s. EM 32.</i> spricht:<sup class=\"footnote-marker\">29</sup><i class=\"footnote\"> In den Gebetbüchern steht hier noch: <span dir=\"rtl\">אל תפרוש מן הצבור</span> (II, 4) u. <span dir=\"rtl\">אל תעש — הדיינים</span> (I, 8).</i> Mache sie<sup class=\"footnote-marker\">30</sup><i class=\"footnote\"> Das Suff. bezieht sich auf <span dir=\"rtl\">דברים</span> (die Worte der Tora), indem, wie in Ned. 62 a: <span dir=\"rtl\">עשה דברים לשם פועלם ובו׳</span> vorangegangen ist.</i> nicht zu einer Krone, dich damit groß zu machen, und nicht zu einer Hacke, damit zu graben.<sup class=\"footnote-marker\">31</sup><i class=\"footnote\"> Um materielle Vorteile dadurch zu erlangen.</i> Und so hat bereits Hillel gesagt: „Wer sich der Krone bedient, schwindet dahin.“<sup class=\"footnote-marker\">32</sup><i class=\"footnote\"> I, 13.</i> Somit lernst du: Wer von den Worten der Tora Nutzen zieht,<sup class=\"footnote-marker\">33</sup><i class=\"footnote\"> And. LA. <span dir=\"rtl\">הניאות</span>, s. Edujot II, Note 19.</i> der nimmt sein Leben fort aus der Welt.", | |
"R. Jose sagt: Wer die Tora ehrt, wird selbst von den Menschen geehrt,<sup class=\"footnote-marker\">34</sup><i class=\"footnote\"> AN 27 mit Cit. des V. 1. Sam. 2, 30: „Meine Verehrer (d. h. die Verehrer meiner Tora) bringe ich zu Ehren u. s. w.“</i> wer aber die Tora entweiht, wird selbst von den Menschen gering geschätzt.<sup class=\"footnote-marker\">35</sup><i class=\"footnote\"> AN. 2. Rec. 32 liest: <span dir=\"rtl\">וכל המבזה את התורה גופו מבוזה לבריות</span>; ebenso Bara, rabba c. 8.</i>", | |
"R. Ismael, dessen Sohn, spricht:<sup class=\"footnote-marker\">36</sup><i class=\"footnote\"> In AN 2. Rec. 34 sagt dies Bar Kappara.</i> Wer sich vom Richten zurückhält, der befreit sich von Feindschaft.<sup class=\"footnote-marker\">37</sup><i class=\"footnote\"> Indem die unterliegende Partei dem Richter feind wird.</i> Raub<sup class=\"footnote-marker\">38</sup><i class=\"footnote\"> Wenn man aus Irrtum Jemand eine Forderung rechtswidrig zuspricht, so begeht man einen Raub.</i> und vergeblichem<sup class=\"footnote-marker\">39</sup><i class=\"footnote\"> S. Schebuot III, 8.</i> Schwören;<sup class=\"footnote-marker\">40</sup><i class=\"footnote\"> Dies geschieht, wenn der Richter Jemand einen unnötigen Schwur anflegt.</i> wer aber dreist<sup class=\"footnote-marker\">41</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">גס לבו</span>, ebenso <span dir=\"rtl\">גס רוח</span> s. Edujot IV, Note 59.</i> Gesetzesentscheidungen trifft, der ist ein Thor, ein Frevler und ein Hochmütiger.<sup class=\"footnote-marker\">41</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">גס לבו</span>, ebenso <span dir=\"rtl\">גס רוח</span> s. Edujot IV, Note 59.</i>", | |
"Derselbe spricht ferner: Sei kein Einzelrichter,<sup class=\"footnote-marker\">42</sup><i class=\"footnote\"> S. Sanhedrin III, Note 9 und Talm. 5 a u. Tos. das. v. <span dir=\"rtl\">כגון</span>.</i> denn einzeln zu richten vermag nur der Einzige;<sup class=\"footnote-marker\">43</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Mech. ed. Friedmann 33 a (zu Exod. 14, 18) über Job 23, 13. Vgl. auch Jerusch. Sanhed. I, 18 a.</i> und sprich nicht :<sup class=\"footnote-marker\">44</sup><i class=\"footnote\"> Zu deinen Kollegen im Gerichte.</i> „Nehmet meine Meinung an!“; denn sie<sup class=\"footnote-marker\">45</sup><i class=\"footnote\"> Die Mehrheit.</i> haben die Befugnis, nicht du.<sup class=\"footnote-marker\">46</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Mag. f. d. Wissensch. d. J. 1878 S. 37.</i>", | |
"R. Jonathan<sup class=\"footnote-marker\">47</sup><i class=\"footnote\"> Nach AN 30, 2. Rec. 35 ist dies R. Jonathan, Sohn Joseph’s, ein Schüler R. Akiba’s (Jerusch. Maasserot V, 51 d) nicht R. Jonathan, der Schüler R. Ismael’s, der in der Mischna nicht erwähnt ist, vgl. m. zur Einl. in die hal. Midr. S. 38. Vgl. auch m. <span dir=\"rtl\">לקוטי בתר לקוטי</span> S. 8 Anf.</i> spricht: Wer die Tora hält in Armut,<sup class=\"footnote-marker\">48</sup><i class=\"footnote\"> Trotz seiner Not gewinnt er noch Zeit für das Torastudium.</i> der wird sie endlich im Reichtum halten können; wer aber die Tora vor Reichtum<sup class=\"footnote-marker\">49</sup><i class=\"footnote\"> Weil er zu sehr mit seinen weltlichen Gütern beschäftigt ist.</i> vernachlässigt, der wird sie endlich vor Armut vernachlässigen müssen.", | |
"R. Meir spricht: Beschränke dich im Geschäfte und beschäftige dich mit der Tora, und sei gegen Jedermann demütig.<sup class=\"footnote-marker\">50</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. die LA. in AN 2. Rec. 33 Ende.</i> Wenn du im Torastudium müßig bist, so hast du viele Müßiggänger dir entgegen,<sup class=\"footnote-marker\">51</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. AN 29: „Wer im Torastudium nachlässig ist, dem stellt man Müßiggänger entgegen, wie Löwe, Wolf, Räuber u. s. w.; diese kommen, umringen ihn und üben an ihm die Strafe aus“.</i> wenn du aber dich mit der Tora mühest, so ist bei Ihm reicher Lohn, dir zu geben.<sup class=\"footnote-marker\">52</sup><i class=\"footnote\"> Nach Duran fehlte der Schlusssatz: <span dir=\"rtl\">ואם עמלת בתורה ובו׳</span> in den Gebetbüchern.</i>", | |
"R. Elieser, Sohn Jakob’s,<sup class=\"footnote-marker\">52 a</sup><i class=\"footnote\"> R. Elieser b. Jakob II., Zeitgenosse des R. Meïr.</i> spricht: Wer ein Gebot erfüllt, erwirbt sich einen Fürsprecher,<sup class=\"footnote-marker\">53</sup><i class=\"footnote\"> AN 2. Rec. 35 l. <span dir=\"rtl\">פרקליט — סניגור</span> = παράκλητος, Sachwalter; <span dir=\"rtl\">סניגור</span> = συνήγορος dass.</i> und wer eine Sünde begeht, erwirbt sich einen Ankläger.<sup class=\"footnote-marker\">54</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">קטיגור</span> = κατήγορος.</i> Busse und gute Werke sind wie ein Schild<sup class=\"footnote-marker\">55</sup><i class=\"footnote\"> Aram. <span dir=\"rtl\">תריס</span> = arab. <span dir=\"rtl\">ترس</span> Schild (ob von θῠρεός ?).</i> vor dem Strafgericht. R. Jochanan, der Sandalenmacher, spricht: Jede Vereinigung, die im Namen Gottes stattfindet, wird zuletzt bestehen, die aber nicht im Namen Gottes stattfindet, wird zuletzt nicht bestehen.<sup class=\"footnote-marker\">56</sup><i class=\"footnote\"> AN 40, 2. Rec. 46 steht der Spruch anonym neben dem Spruch V, 17.</i>", | |
"R. Eleasar, Sohn Schammua’s, spricht: Es sei die Ehre deines Schülers dir so lieb, wie deine eigne,<sup class=\"footnote-marker\">57</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. oben II, 10. Einige lesen <span dir=\"rtl\">ככבוד חברך</span> st. <span dir=\"rtl\">כשלך</span>.</i> und die Ehre deines Genossen wie die Ehrfurcht vor deinem Lehrer und die Ehrfurcht vor deinem Lehrer wie die Ehrfurcht vor Gott.<sup class=\"footnote-marker\">58</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Jerusch. Nedarim IX, 41 b und den Spruch R. Akiba’s in B. Pesachim 22 b. In AN 27, 2. Rec. 34 (an letzterer St. ist R. Nathan der Autor) werden die Sätze aus Bibelstellen bewiesen.</i>", | |
"R. Jehuda spricht: Sei vorsichtig im Lehren,<sup class=\"footnote-marker\">59</sup><i class=\"footnote\"> Nach Raschi in B. mez. 33 b: „im Talmud“, der Disziplin, aus welcher die Gründe der Mischna sich ergeben und welche die Hauptquelle aller Gesetzesentscheidungen ist.</i> denn ein Versehen beim Lehren<sup class=\"footnote-marker\">59</sup><i class=\"footnote\"> Nach Raschi in B. mez. 33 b: „im Talmud“, der Disziplin, aus welcher die Gründe der Mischna sich ergeben und welche die Hauptquelle aller Gesetzesentscheidungen ist.</i> gilt als eine vorsätzliche Übertretung.<sup class=\"footnote-marker\">60</sup><i class=\"footnote\"> AN 2. Rec. 32.</i> R. Simon spricht: Es gibt drei Kronen:<sup class=\"footnote-marker\">61</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Joma 72b u. Schemot r. 34, 2.</i> Die Krone der Tora, die Krone des Priestertums und die Krone des Königtums; die Krone des guten Namens aber überragt sie alle.<sup class=\"footnote-marker\">62</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Kohelet r. zu 7, 1, Midr. Schem, c. 23 u. AN 41, 2. Rec. 48.</i>", | |
"R. Nehorai<sup class=\"footnote-marker\">63</sup><i class=\"footnote\"> Zeitgenosse des R. Meïr. Im Talmud wird dieser Name bald R. Eleasar b. Arach, bald R. Nehemia, bald R. Meïr zugeschrieben, vgl. Sabbat 147 b, Erubin 13 b.</i> spricht: Wandere aus<sup class=\"footnote-marker\">64</sup><i class=\"footnote\"> Wenn in deiner Heimat keine Toralehrer zu finden sind.</i> nach einem Orte, wo Tora ist — sage nicht, sie werde dir nachkommen,<sup class=\"footnote-marker\">65</sup><i class=\"footnote\"> Es werden Torakundige in deinen Wohnort kommen. — Der Satz ist eine Parenthese, da das Folgende den ersten Satz begründet. Anders die LA. in AN 2. Rec. 33.</i> — denn deine Genossen erhalten sie in deiner Hand, und auf deine Einsicht stütze dich nicht.<sup class=\"footnote-marker\">66</sup><i class=\"footnote\"> Spr. 3, 5; vgl. AN 23. — In Ms. München fehlt diese M. 14; dafür steht: <span dir=\"rtl\">רבי אופר</span> und der Spruch aus II, 4a.</i>", | |
"R. Jannai spricht:<sup class=\"footnote-marker\">67</sup><i class=\"footnote\"> Dieser Ausspruch ist vielleicht als Tosephta zur Illustration des Satzes, dass wir uns nicht auf unsere Einsicht stützen können, hinzugefügt, vgl. EM 32.</i> Wir vermögen<sup class=\"footnote-marker\">68</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">אין בידינו</span>, es ist nicht in unsern Händen, d. h. wir wissen Nichts; vgl. <span dir=\"rtl\">זו בידינו היא</span>, dies ist uns bekannt. Chullin 13 a. Vgl. auch AN 2. Rec. 33.</i> weder das Glück der Frevler noch die Leiden der Gerechten zu erklären.<sup class=\"footnote-marker\">69</sup><i class=\"footnote\"> Ein Problem, über das nach dem Talmud (Berachot 7 a) bereits Moses von Gott aufgeklärt zu werden wünschte.</i> R. Mathia,<sup class=\"footnote-marker\">70</sup><i class=\"footnote\"> And. LA. <span dir=\"rtl\">מתתיה</span>. Ein R. M. b. Ch. hatte um die Zeit des Hadrianischen Krieges ein Lehrhaus zu Rom. Indessen ist nach Tanchuma ed. Buber <span dir=\"rtl\">הקת</span> S. <span dir=\"rtl\">ס״ו</span> ein R. M. b. Ch. Schüler des R. Meïr; nach AN 29 geht er zu R. Eleasar Hakkappar nach Laodicäa. Es muss also noch einen zweiten <span dir=\"rtl\">ר׳ מתיא בן חוש</span> gegeben haben. Vielleicht ist letzterer hier genannt. Doch steht dessen Ausspruch in AN 2. Rec. 34 neben denen der älteren Tannaïm.</i> Sohn Cheresch’,<sup class=\"footnote-marker\">71</sup><i class=\"footnote\"> So ist zu lesen nach 1. Chron. 9, 15.</i> spricht: Komme Jedermann mit dem Gruß zuvor,<sup class=\"footnote-marker\">72</sup><i class=\"footnote\"> Wie dies von R. Jochanan b. Sakkai erzählt wird (Berachot 17 a). Vgl. AN 29 Ende, wo dies ein anderer Tanna sagt.</i> sei ein Schweif der Löwen und nicht das Haupt von Füchsen.<sup class=\"footnote-marker\">73</sup><i class=\"footnote\"> Im Jer. Sanhed. IV, 22 b, wird zu diesem Ausspruche als Gegensatz hinzugefügt: <span dir=\"rtl\">מתלא אמר הוי ראש לשועלים ולא זנב לאריות</span>, ein Sprichwort sagt: Sei ein Haupt der Füchse und nicht ein Schweif von Löwen. Dieses Sprichwort erinnert an einen bekannten Ausspruch Cäsars. — Nach Duran fehlte unsere Mischna in den Gebetbüchern; vgl. EM 32 f.</i>", | |
"R. Jakob spricht:<sup class=\"footnote-marker\">74</sup><i class=\"footnote\"> Nach Kohelet r. zu 4, 6 scheint dies R. Jakob b. Kurschai, der Lehrer Rabbi’s, zu sein (Jer. Sabbat 12 c); vgl. aber Lev. r. c. 23.</i> Diese Welt gleicht dem Vorzimmer<sup class=\"footnote-marker\">75</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">פרוזדור</span>, nach R. Jos. Aschkenasi: <span dir=\"rtl\">פרוסדא ;פרוזדוד</span> (Targ. zu 1. Kön. 7, 7) πρόςοδος, Zugang, Vorzimmer.</i> zu der künftigen Welt; rüste dich im Vorzimmer, damit du in den Speisesaal<sup class=\"footnote-marker\">76</sup><i class=\"footnote\"> B. batra I, Note 56.</i> eintreten kannst.", | |
"Er spricht ferner: Wertvoller ist eine Stunde in Busse und guten Werken in dieser Welt, als das ganze Leben der künftigen Welt;<sup class=\"footnote-marker\">77</sup><i class=\"footnote\"> Nur in dieser Welt kann der Mensch durch gute Werke sich vervollkommnen und Verdienste erwerben; nicht aber in der zukünftigen Welt (Ab. sara 3a). Daher soll der Mensch keine Stande seines Lebens unbenutzt lassen, um an seiner Selbstveredelung zu arbeiten.</i> doch besser ist eine Stunde der Seligkeit in der zukünftigen Welt, als alles Leben in dieser Welt.<sup class=\"footnote-marker\">78</sup><i class=\"footnote\"> Der Mensch soll daher nicht Freuden und Genüsse in dieser Welt erstreben; denn alle Freuden dieser Welt sind nichts im Vergleich mit der jenseitigen Seligkeit, die dem zu Teil wird, der in dieser Welt sich vervollkommnet.</i>", | |
"R. Simon, Sohn Eleasars, spricht:<sup class=\"footnote-marker\">79</sup><i class=\"footnote\"> In AN 29 (vgl. 2. Rec. 33) sagt er dies im Namen R. Meïr’s.</i> Besänftige nicht deinen Nächsten im Augenblicke seines Zornes,<sup class=\"footnote-marker\">80</sup><i class=\"footnote\"> Berachot 7 a.</i> tröste ihn nicht, so lange sein Toter vor ihm liegt,<sup class=\"footnote-marker\">81</sup><i class=\"footnote\"> AN 29: <span dir=\"rtl\">בשעת אבלו</span>, während seiner (heftigen) Trauer.</i> löse ihm das Gelübde nicht<sup class=\"footnote-marker\">82</sup><i class=\"footnote\"> Wörtlich: Frage ihn nicht (nach Gründen zur Lösung); vgl. Nedarim IX, 4.</i> im Augenblicke seines Gelobens,<sup class=\"footnote-marker\">83</sup><i class=\"footnote\"> In AN 29 steht hier noch: <span dir=\"rtl\">ואל תבוא לביתו ביום אידו</span>, komme nicht in sein Haus am Tage seines Unglücks, vgl. Obadja 13.</i> und bestrebe dich nicht, ihn zu sehen zur Zeit seiner Erniedrigung.<sup class=\"footnote-marker\">84</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. die Beweise aus der Schrift in Jalkut I 744, zu Num. 14, 11.</i>", | |
"Samuel,<sup class=\"footnote-marker\">85</sup><i class=\"footnote\"> Diese M. stand in den Gebetbüchern beim Anhang hinter V, 20 (vgl. Duran), wurde aber später wohl zur Erläuterung des vorhergehenden Satzes hierher gestellt, EM 33.</i> der Kleine,<sup class=\"footnote-marker\">86</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. über diesen Semachot c. 8.</i> spricht:<sup class=\"footnote-marker\">87</sup><i class=\"footnote\"> Dieser V. war sein Wahlspruch.</i> Wenn dein Feind fällt, freue dich nicht, und wenn er strauchelt, frohlocke nicht dein Herz; der Ewige könnte es sehen und es missfiele ihm, und er wendet von ihm seinen Zorn.<sup class=\"footnote-marker\">88</sup><i class=\"footnote\"> Spr. 24, 17—18.</i>", | |
"Elischa, Sohn Abuja’s,<sup class=\"footnote-marker\">89</sup><i class=\"footnote\"> Nach Duran fehlte dieser Satz in den Gebetbüchern, weil E. b. A. später Apostat geworden war und den Namen <span dir=\"rtl\">אחר</span> erhielt; vgl. Chagiga 15 af.</i> spricht: Wer als Kind lernt, womit ist der zu vergleichen? Mit der Tinte, auf neues Papier geschrieben; und wer im Alter lernt, womit ist der zu vergleichen? Mit der Tinte, auf verlöschtes Papier geschrieben.<sup class=\"footnote-marker\">90</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. noch mehr Sätze von E. b. A. in AN 24; 2. Rec. 35. Vgl. noch AN ed. Schechter S. 38b u. S. 44b.</i> R. Jose,<sup class=\"footnote-marker\">91</sup><i class=\"footnote\"> Auch diese M. fehlte nach Duran in den Gebetbüchern, da sie nur eine Tosephta zum Vorhergehenden ist, EM 33.</i> Sohn Jehuda’s,<sup class=\"footnote-marker\">92</sup><i class=\"footnote\"> Nach AN 2. Rec. 34: <span dir=\"rtl\">ר׳ דוסא הבבלי</span>.</i> aus Kephar Hababli<sup class=\"footnote-marker\">93</sup><i class=\"footnote\"> Auch in Edujot VI, 2.</i> spricht: Wer von den Kindern lernt, mit wem ist der zu vergleichen? Mit einem, der unreife Trauben isst und Wein aus seiner Kelter<sup class=\"footnote-marker\">94</sup><i class=\"footnote\"> So heißt der Wein, der noch nicht 40 Tage alt ist, vgl. Edujot VI, Note 8.</i> trinkt; wer aber von Alten lernt, mit wem ist der zu vergleichen? Mit dem, der reife Trauben isst und alten Wein trinkt. Rabbi<sup class=\"footnote-marker\">95</sup><i class=\"footnote\"> Nach Ein.: <span dir=\"rtl\">ר׳ מאיר</span>.</i> spricht: Schaue nicht auf den Krug, sondern auf das, was darin ist; es gibt einen neuen Krug, der voll ist alten Weines, und es gibt einen alten, in dem nicht einmal neuer Wein ist.<sup class=\"footnote-marker\">96</sup><i class=\"footnote\"> Im Gegensatz zum vorherigen Ausspruch sagt dieser Tanna, dass es nicht auf das Alter des Lehrers, sondern auf dessen Wissen ankommt.</i>", | |
"R. Eleasar Hakkappar<sup class=\"footnote-marker\">97</sup><i class=\"footnote\"> Nach AN 2. Rec. 34 gehören die folgenden Aussprüche R. Elieser, dem Sohne des R. Eleasar Hakkappar, an, der im Talmud zumeist Bar Kappara genannt wird (vgl. Bacher, Ag. d. Tan. II, S. 500). Auch Duran hat hier die Beifügung <span dir=\"rtl\">ברבי</span>, womit Bar Kappara bezeichnet wurde, vgl. m. zur Einl. in die hal. Midr. S. 83, Note 2.</i> spricht: Der Neid, die Begierde und die Ehrsucht bringen den Menschen aus der Welt.<sup class=\"footnote-marker\">98</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Duran und oben II, 11 und III, 10. — Einen anderen Ausspr. des R. El. Hakk. s. AN 26.</i>", | |
"Er spricht ferner: die Geborenen<sup class=\"footnote-marker\">99</sup><i class=\"footnote\"> AN: <span dir=\"rtl\">היצורים</span>, die Gebildeten (Geschaffenen).</i> sind bestimmt zu sterben die Gestorbenen — wieder aufzuleben, und die Lebenden<sup class=\"footnote-marker\">100</sup><i class=\"footnote\"> Die Auferstandenen, vgl. Sanhedr. X, 3.</i> gerichtet zu werden, damit man wisse,<sup class=\"footnote-marker\">101</sup><i class=\"footnote\"> Erfahre (von Anderen).</i> kund gebe<sup class=\"footnote-marker\">102</sup><i class=\"footnote\"> Anderen mitteile.</i> und es erkannt werde,<sup class=\"footnote-marker\">103</sup><i class=\"footnote\"> Man erkenne es von selbst.</i> dass Er Gott ist, Er der Bildner, Er der Schöpfer, Er der Aufmerker,<sup class=\"footnote-marker\">104</sup><i class=\"footnote\"> Ps. 33, 15.</i> Er der Richter, Er der Zeuge,<sup class=\"footnote-marker\">105</sup><i class=\"footnote\"> Mal. 3, 5.</i> Er der Kläger, Er der einst richten wird, gebenedeiet sei Er! Denn es gibt vor ihm kein Unrecht, kein Vergessen, kein Ansehen der Person, keine Annahme von Bestechung.<sup class=\"footnote-marker\">106</sup><i class=\"footnote\"> 2. Chron. 19, 7.</i> Wisse auch, dass Alles nach Rechnung geschieht,<sup class=\"footnote-marker\">107</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Kohel. 7, 27.</i> und möge deine Leidenschaft<sup class=\"footnote-marker\">108</sup><i class=\"footnote\"> Oben Note 5.</i> dich nicht sicher machen, das Grab werde eine Zufluchtsstätte<sup class=\"footnote-marker\">109</sup><i class=\"footnote\"> AN: <span dir=\"rtl\">בית מנוח</span>, eine Ruhestätte.</i> für dich sein; denn wider Willen<sup class=\"footnote-marker\">110</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">כרח</span>, in der Handschrift des Midrasch Haggadol zumeist <span dir=\"rtl\">כרה</span>, Widerwille (Barth, Etym. St. 22f.).</i> wurdest du gebildet, wider Willen geboren, wider Willen lebst du,<sup class=\"footnote-marker\">111</sup><i class=\"footnote\"> Tanch. <span dir=\"rtl\">פקודי</span> 3.</i> wider Willen stirbst du, und wider Willen wirst du einst Rechenschaft und Rechnung<sup class=\"footnote-marker\">112</sup><i class=\"footnote\"> AN hat nur <span dir=\"rtl\">חשבון</span>, nicht <span dir=\"rtl\">דין</span>, ebenso Duran, vgl. das. den Grund.</i> ablegen vor dem Könige aller Könige, dem Heiligen, gebenedeiet sei Er." | |
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"Mit zehn<sup class=\"footnote-marker\">1</sup><i class=\"footnote\"> Dieser Abschnitt ist wahrscheinlich in der M. des R. Akiba der Aufzählung der 10 Generationen der Schriftgelehrten von Esra bis R. Akiba (vgl. Berachot 27) beigefügt worden. Die 10 Generationen sind: 1) Die Synagoga magna; 2) Simon der Gerechte; 3) Antigonos aus Socho; 4—8) die 5 Paare; 9) R. Jochanan b. Sakkai (II, 8) ; 10) die Schüler des letzteren, vgl. EM 29.</i> Aussprüchen<sup class=\"footnote-marker\">2</sup><i class=\"footnote\"> Nach <span dir=\"rtl\">פרקי ר׳ אליעזר</span> Absckn. 3 sind die 10 Aussprüche in Gen. I 3, 6, 9, 11, 14, 20, 24, 26, 29 und II 18. Andere Aufzählungen findet man in Megilla 21 b und Ber. r. c. 17; vgl. noch Duran und AN 2 Rec. 36.</i> ist die Welt erschaffen worden. Was will dies lehren?<sup class=\"footnote-marker\">3</sup><i class=\"footnote\"> Eig.: was will die Schriftstelle sagen? <span dir=\"rtl\">תלמוד</span>, eine Schriftstelle, die zum Beweise für eine Lehre angeführt wird, vgl. Magazin 1893, S. 148.</i> Sic hätte doch mit Einem Ausspruche erschaffen werden können. Nur um die Frevler, welche eine Welt, die mit zehn Aussprüchen erschaffen worden, zu Grunde richten, desto mehr zu bestrafen, und um den Gerechten, welche die Welt, die mit zehn Aussprüchen erschaffen worden, erhalten, einen desto besseren Lohn zu erteilen.<sup class=\"footnote-marker\">4</sup><i class=\"footnote\"> Es wird der Welt dadurch, dass deren Schöpfung 10 Aussprüche bedurfte, eine höhere Bedeutung und Wichtigkeit beigelegt, so dass wegen deren Vernichtung eine höhere Strafe und für deren Erhaltung ein reicherer Lohn gebührt.</i>", | |
"Zehn Geschlechter sind von Adam bis Noach,<sup class=\"footnote-marker\">5</sup><i class=\"footnote\"> Adam, Seth, Enosch, Kenan, Mahalalel, Jered, Chanoch, Methuschelach, Lemech, Noach.</i> um kund zu tun, wie viel Langmut vor Ihm waltet;<sup class=\"footnote-marker\">6</sup><i class=\"footnote\"> Anders AN 32.</i> denn alle Geschlechter erzürnten Ihn fortwährend,<sup class=\"footnote-marker\">7</sup><i class=\"footnote\"> And. LA. <span dir=\"rtl\">לפניו</span> st.<span dir=\"rtl\">ובאין לם׳</span>.</i> ehe Er über sie die Wasser der Sintfluth brachte. Zehn Geschlechter sind von Noach bis Abraham,<sup class=\"footnote-marker\">8</sup><i class=\"footnote\"> Sem, Arpachschad, Schelach, Eber, Peleg, Serug, Re’u, Nachor, Therach, Abraham.</i> um kund zu tun, wie viel Langmut vor Ihm waltet; denn alle Geschlechter erzürnten Ihn fortwährend,<sup class=\"footnote-marker\">7</sup><i class=\"footnote\"> And. LA. <span dir=\"rtl\">לפניו</span> st.<span dir=\"rtl\">ובאין לם׳</span>.</i> bis unser Vater Abraham kam und den für alle bestimmten Lolin übernahm.<sup class=\"footnote-marker\">9</sup><i class=\"footnote\"> Indem er allein so viel gute Werke ausübte, als Alle zusammen zu üben verpflichtet waren, bewirkte er, dass die ganze Welt seinetwegen erhalten wurde, während das Verdienst Noach’s nur ihn allein zu retten vermochte (Duran).</i>", | |
"Mit zehn Prüfungen<sup class=\"footnote-marker\">10</sup><i class=\"footnote\"> Nach Maimon. 1) die Auswanderung aus seiner Heimat, Gen. 12, 1; 2) die Hungersnot, 12, 10; 3) Sara bei Pharao, 12, 15; 4) der Krieg mit den 4 Königen, 14, 15; 5) die durch Kinderlosigkeit notwendig gewordene Ehe mit Hagar, 16, 2; 6) die Beschneidung, 17, 10; 7) Sara bei Abimelech, 20, 2; 8 u. 9) die Vertreibung Hagars und die Wegsendung Ismaels, 21, 10; 10) die Akeda Isaaks, 22, 9. Andere Aufzählungen s. in <span dir=\"rtl\">פדר״א</span> 26, AN 33, 2. Rec. 36; Midr. Ps. 95 und Silluk zum 2. Neujahrstag.</i> ward unser Vater Abraham geprüft, und er bestand sie alle, um kund zu tun, wie groß die Liebe<sup class=\"footnote-marker\">11</sup><i class=\"footnote\"> Zu Gott. Nach Ein.: die Liebe Gottes zu Abraham.</i> unseres Vaters Abraham war.", | |
"Zehn Wunder geschallen unseren Vätern in Ägypten<sup class=\"footnote-marker\">12</sup><i class=\"footnote\"> Da sie von den 10 Plagen in wunderbarer Weise verschont geblieben.</i> und zehn am Meere.<sup class=\"footnote-marker\">13</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. die Aufzählung in AN 33, 2. Rec. 38; Mechilta ed. Friedmann S. 30 a und Note 4 das. Nach Maimon, sind es folgende: 1) die Spaltung des Meeres, 2) das Meer ward wie ein Zelt, 3) der Meeresgrund wurde hart, 4) derselbe war dort, wo die Ägypter hintraten, weich und schlammig, 5) es entstanden für Israel viele Wege für die 12 Stämme, 6) das Wasser gefror, und ward hart wie Stein, 7) das gefrorene Wasser war in vielen Stücken, wie Bausteine geordnet, 8) dasselbe war durchsichtig, dass die Stämme einander sehen konnten, 9) es floss aus dem Eise süßes Trinkwasser, 10) letzteres floss nicht bis zur Erde, sondern gefror sogleich, nachdem Israel genug getrunken hatte, so dass der Boden trocken blieb.</i> Zehn Plagen<sup class=\"footnote-marker\">14</sup><i class=\"footnote\"> Dieser Satz fehlt in den Talmudausgaben.</i> brachte der Heilige, gebenedeiet sei Er, über die Ägypter in Ägypten und zehn am Meere.<sup class=\"footnote-marker\">15</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. die verschiedenen Ansichten hierüber bei Duran und Bart.</i> Mit zehn Versuchungen<sup class=\"footnote-marker\">16</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. AN 34, 2. Rec. 38; Arachin 15 a; Midr. zu Ps. 95. Nach Maimon, sind es folgende: 1) am Schilfmeere, Exod. 14,11; 2) in Mara, das. 15,24; 3) in der Wüste Sin, 16,2; 4) sie Hessen vom Manna übrig, 16,20; 5) sie sammelten Manna am Sabbat, 16,27; 6) in Rephidim, 17,2; 7) das goldene Kalb, 32,1; 8) in Tab‘era, Num. 11,1; 9) in Kibrot ha-Taawah, das. 11,4; 10) bei den Kundschaftern, das. 14,2.</i> versuchten unsere Väter den Heiligen, gebenedeiet sei Er, in der Wüste, denn es heißt (Num. 14, 22): Und sie versuchten mich zehnmal und gehorchten nicht meiner Stimme.", | |
"Zehn Wunder geschahen unseren Vätern im Heiligtume: Nie gebar ein Weib unzeitig vom Geruche des heiligen Fleisches; nie wurde das heilige Fleisch übelriechend;<sup class=\"footnote-marker\">17</sup><i class=\"footnote\"> And. LA: <span dir=\"rtl\">התליע</span> (es ward wurmig) st. <span dir=\"rtl\">הסריח</span>.</i> nie wurde eine Fliege im Schlachthause<sup class=\"footnote-marker\">18</sup><i class=\"footnote\"> Edujot VIII,4.</i> gesehen; nie widerfuhr dem Hohenpriester am Versöhnungstage ein nächtlicher Zufall;<sup class=\"footnote-marker\">19</sup><i class=\"footnote\"> Es wäre dies eine Schande für den Hohenpriester gewesen, wenn er durch eine solche Unreinigkeit zum heiligen Dienste untauglich geworden wäre. — Indessen wird im Jerusch. Joma I 39 a erklärt, dass dieses Wunder nur während des ersten Tempels, aber nicht während des zweiten Tempels stattgefunden hat. Es wird auch das. 38 d eine Tatsache mitgeteilt, dass einmal ein Hoherpriester durch einen nächtlichen Zufall am Versöhnungstage dienstuntauglich geworden war.</i> nie verlöschte der Regen das Feuer des Altarholzes; nie bezwang der Wind die Rauchsäule;<sup class=\"footnote-marker\">20</sup><i class=\"footnote\"> Die Rauchsäule ist immer palmartig in die Höhe gestiegen, vgl. Joma 21b.</i> nie ward am Omer, an den beiden Broten und am Schaubrote eine Untauglichkeit gefunden;<sup class=\"footnote-marker\">21</sup><i class=\"footnote\"> Da man in diesem Falle sie nicht durch andere Opfer ersetzen könnte, vgl. Bart. u. Raschi zu Joma 21 a.</i> sie standen gedrängt<sup class=\"footnote-marker\">22</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">צפף</span>, arab. <span dir=\"rtl\">ضفَّ</span> gedrückt sein.</i> und konnten sich bequem niederwerfen;<sup class=\"footnote-marker\">23</sup><i class=\"footnote\"> Nach Ber. r. c. 5, Lev. r. c. 10 Ende u. Koh. r. zu 1, 7 war zwischen Einem und dem Anderen ein freier Raum von 4 Ellen.</i> nie schädigte eine Schlange oder ein Skorpion in Jerusalem; und nie sagte Einer<sup class=\"footnote-marker\">24</sup><i class=\"footnote\"> Von den Wallfahrern während der Festzeit; so R. Jona u. A.</i> zum Andern: „Mir ist der Ort zu enge, dass ich in Jerusalem übernachten soll“.<sup class=\"footnote-marker\">25</sup><i class=\"footnote\"> Dass Anfangs vom <span dir=\"rtl\">בית המקדש</span> und zuletzt von <span dir=\"rtl\">ירושלים</span> die Rede ist, wird bereits vom Talm. Joma 21 a bemerkt, vgl das. Vgl. noch AN 35, 2. Rec. 39, wo zum Teil andere Wunder aufgezählt sind.</i>", | |
"Zehn Dinge<sup class=\"footnote-marker\">26</sup><i class=\"footnote\"> Dies scheint eine Tosephta zu sein, da in Pesachim 54 a dies mit Var. als Baraita mitgeteilt ist (EM 30). Vgl. noch AN 2. Rec. 37; Mechilta Besch. IV c. 5; Sifre Deut. 355; <span dir=\"rtl\">פדר״א</span> c. 2 u. c. 19; Targ. Jon. zu Num. 22, 28, wo die Aufzählungen verschieden sind.</i> wurden am Vorabend des Sabbats in der Abenddämmerung erschaffen.<sup class=\"footnote-marker\">27</sup><i class=\"footnote\"> Diese 10 Dinge sind nicht in den Schöpfungstagen geschaffen worden, da dieselben nicht zu dem im ersten Kapitel der Genesis dargestellten Schöpfungswerke gehören; da aber in späterer Zeit keine neuen Schöpfungen von Gott hervorgebracht wurden (denn „es gibt nichts Neues unter der Sonne“), so lehrten die Weisen, dass diese Dinge in der Dämmerung, in dem Momente zwischen der Zeit der Schöpfung und der Zeit der Ruhe (dem Sabbat) von Gott geschaffen worden sind; vgl. Duran. Nach Maimon. sind alle in der Bibel erzählten Wunder gleich bei der Schöpfung der Naturgesetze bestimmt worden; jedoch war es Betreffs der 10 hier genannten Wunderwerke traditionell, dass am Schlusse der Schöpfung unmittelbar vor Eintritt der Ruhezeit der Natur die Kraft verliehen wurde, diese Dinge zu ihrer Zeit hervorzubringen.</i> Es sind folgende: Der Schlund der Erde,<sup class=\"footnote-marker\">28</sup><i class=\"footnote\"> Korach und seine Rotte zu verschlingen.</i> die Öffnung des Brunnens,<sup class=\"footnote-marker\">29</sup><i class=\"footnote\"> Der die Israeliten in der Wüste mit Wasser versorgte, vgl. Sabbat 35 a (der Mirjamsbrunnen).</i> der Mund der Eselin,<sup class=\"footnote-marker\">30</sup><i class=\"footnote\"> Num. 22, 28.</i> der Regenbogen,<sup class=\"footnote-marker\">31</sup><i class=\"footnote\"> Gen. 9, 13.</i> das Manna, der Stab,<sup class=\"footnote-marker\">32</sup><i class=\"footnote\"> Exod. 4, 17.</i> der Schamir,<sup class=\"footnote-marker\">33</sup><i class=\"footnote\"> Ein wunderbarer Wurm, mit dem man auf den Edelsteinen des Ephod die Namen der Stämme Israels gravierte, (Sota 48 b, Jerusch, das. IX 24 b, u. Gittin 68 a). Vgl. P. Cassel, Schamir (Erfurt 1856).</i> die Schrift,<sup class=\"footnote-marker\">34</sup><i class=\"footnote\"> Die Form der Buchstaben auf den Gesetzestafeln.</i> die Inschrift<sup class=\"footnote-marker\">35</sup><i class=\"footnote\"> Die in wunderbarer Weise in die Tafeln eingegrabene Inschrift (Exod. 32, 16); vgl. Jerusch. Sota VIII 22d, Schekalim VI 49 d.</i> und die Tafeln. Einige sagen: Auch die Dämonen,<sup class=\"footnote-marker\">35 a</sup><i class=\"footnote\"> Eig.: die Schädiger.</i> das Grab des Moses und der Widder unseres Vaters Abraham.<sup class=\"footnote-marker\">36</sup><i class=\"footnote\"> Gen. 22, 13.</i> Noch Andere sagen: Auch „Zange wird mit Zange gefertigt.“<sup class=\"footnote-marker\">37</sup><i class=\"footnote\"> D. h. die erste Zange. Hier ist der Anfang eines Spruchs zitiert, der vollständig in Tosephta Erubin, Ende, so lautet: <span dir=\"rtl\">צבתא בצבתא מיתעביד צבתא קמייתא מה הוית הא לוו ביריא הוות</span> Zange wird mit Zange gemacht; wie ward die erste Zange? Sie kann nur ein Gottesgeschöpf gewesen sein!</i>", | |
"Sieben Dinge (sind) an dem Ungebildeten<sup class=\"footnote-marker\">38</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">גלם</span>, eine unfertige Sache, daher ein Ungebildeter.</i> und sieben am Weisen (zu finden): Der Weise redet nicht vor dem, der ihn an Weisheit<sup class=\"footnote-marker\">39</sup><i class=\"footnote\"> Ein. lesen noch dazu <span dir=\"rtl\">ובמנין</span> (und an Zahl), entweder an Zahl der Jahre (an Alter) oder an Zahl der Schüler, vgl. Edujot I, Note 43.</i> übertrifft; er fällt seinem Genossen nicht ins Wort; er übereilt sich nicht zu antworten ;<sup class=\"footnote-marker\">40</sup><i class=\"footnote\"> Oder: einzuwenden, einen Einwand zu erheben.</i> er fragt was zur Sache gehört und antwortet nach der Norm ;<sup class=\"footnote-marker\">41</sup><i class=\"footnote\"> Nach Bart.: „Der Schüler fragt zur Sache, (und dadurch ist es möglich), dass man ihm nach der richtigen Halacha antworte.“ — Deshalb gelten diese beiden Sätze nur für Eins.</i> er bespricht das Erste zuerst und das Letzte zuletzt;<sup class=\"footnote-marker\">42</sup><i class=\"footnote\"> Wenn man an ihn zwei Fragen richtet, antwortet er zuerst auf die erste und dann auf die zweite.</i> worüber er Nichts gehört hat, spricht er: „Ich habe Nichts gehört;„ und er gesteht die Wahrheit zu;<sup class=\"footnote-marker\">43</sup><i class=\"footnote\"> Und gibt seine Ansicht auf, wiewohl er im Stande wäre, dieselbe durch Spitzfindigkeiten zu behaupten.</i> das Entgegengesetzte von diesem Allen findet sich beim Ungebildeten.<sup class=\"footnote-marker\">44</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Sir. 11,8; AN 37, 2. Rec. 40 und die Belege aus der Schrift das.</i>", | |
"Sieben Arten von Strafen kommen in die Welt wegen sieben verschiedener Klassen von Übertretungen:<sup class=\"footnote-marker\">45</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">גופי עבירה</span> Körper, Wesen der Übertretung, d. h. verschiedene Klassen von Übertretungen, vgl. Keritot 16 a. Alle Übertretungen, die mit ein und derselben Strafe geahndet werden, gehören zu Einer Klasse, vgl. Duran: <span dir=\"rtl\">גופי</span> entspricht so dem vorhergehenden <span dir=\"rtl\">מיני</span>. And. Erkl.: „Hauptsünden“, wie <span dir=\"rtl\">גופי הלבות</span> oben III, 18. Die Zahl 7 lässt sich aber dann nur schwer herausfinden.</i> Verzehntet ein Teil und ein Teil verzehntet nicht, so kommt Hungersnot aus Dürre, so dass ein Teil hungert und ein Teil satt wird; verzehntet man ganz und gar nicht,<sup class=\"footnote-marker\">46</sup><i class=\"footnote\"> Eig.: Vollendet man, nicht zu verzehnten, d. h. verzehntet man vollends nicht.</i> so kommt eine Hungersnot durch Unruhen<sup class=\"footnote-marker\">47</sup><i class=\"footnote\"> Kriegsunruhen, vgl. Ber. r. c. 25; 40.</i> und Dürre; nehmen alle nicht die Challa,<sup class=\"footnote-marker\">48</sup><i class=\"footnote\"> Num. 15, 20.</i> so kommt eine Hungersnot der Vernichtung.<sup class=\"footnote-marker\">49</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">כָּלָה = כליה</span>, Vernichtung. „Der Himmel ist wie Eisen und die Erde wie Kupfer“, s. Lev. 26,19 u. Raschi das.</i> Pest kommt in die Welt wegen der in der Tora gesetzten Todesstrafen, die nicht dem Gerichte übergeben sind,<sup class=\"footnote-marker\">50</sup><i class=\"footnote\"> Wenn etwa keine Verwarnung (<span dir=\"rtl\">התראה</span>) stattgefunden, oder Ausrottungsstrafen (<span dir=\"rtl\">כרת</span>).</i> und wegen der Früchte des siebenten Jahres.<sup class=\"footnote-marker\">51</sup><i class=\"footnote\"> Wenn man mit diesen Handel treibt und sie nicht nach Vorschrift heilig hält.</i> Das Schwert<sup class=\"footnote-marker\">52</sup><i class=\"footnote\"> Des Krieges.</i> kommt in die Welt wegen der Verzögerung<sup class=\"footnote-marker\">53</sup><i class=\"footnote\"> S. Sanhedrin XI, Note 40.</i> des Rechtes, wegen Krümmung des Rechtes<sup class=\"footnote-marker\">54</sup><i class=\"footnote\"> Wenn man den Gerechten verurteilt und den Frevler freispricht.</i> und wegen derer, welche gegen die feststehende Norm gesetzliche Entscheidungen treffen.<sup class=\"footnote-marker\">55</sup><i class=\"footnote\"> Indem man das Erlaubte verbietet und das Verbotene erlaubt.</i>", | |
"Böses Gewild kommt in die Welt wegen vergeblichen Schwörens<sup class=\"footnote-marker\">56</sup><i class=\"footnote\"> Oben IV, 4.</i> und wegen Entweihung des Gottesnamens.<sup class=\"footnote-marker\">57</sup><i class=\"footnote\"> Oben IV, 4.</i> Verbannung kommt in die Welt wegen Götzendienstes, Unzucht, Blutvergießens und wegen Unterlassung, den Boden brach liegen zu lassen.<sup class=\"footnote-marker\">58</sup><i class=\"footnote\"> S. Lev. 26, 34f. — Vgl. AN 38, 2. Rec. 41 and. LAA. Vgl. auch Num. r. c. VII, 10 und Sabbat 33 a.</i> In vier Zeitabschnitten<sup class=\"footnote-marker\">59</sup><i class=\"footnote\"> Hier beginnt eine neue Reihe von Sätzen, nämlich die mit der Vierzahl.</i> nimmt die Pest überhand:<sup class=\"footnote-marker\">60</sup><i class=\"footnote\"> Wenn die Strafe der Pest wegen der in vor. M. genannten Sünden bereits eingetreten war, nimmt sie in diesen Zeiten wegen Vorenthaltung der Armengaben überhand.</i> Im vierten und siebenten Jahre<sup class=\"footnote-marker\">61</sup><i class=\"footnote\"> Des siebenjährigen Cyklus.</i> und beim Ausgange des siebenten Jahres und beim Ausgange des Hüttenfestes eines jeden Jahres. Im vierten Jahre wegen des (vernachlässigten) Armenzehnten des Dritten; im siebenten wegen des (vernachlässigten) Armenzehnten des sechsten;<sup class=\"footnote-marker\">62</sup><i class=\"footnote\"> Deut. 14, 28; 26, 12 vgl. Raschi das.</i> beim Ausgange des siebenten Jahres, wegen der Früchte des siebenten Jahres<sup class=\"footnote-marker\">63</sup><i class=\"footnote\"> Die als herrenloses Gut auch den Armen zu Gute kamen (Exod. 23, 11).</i> und beim Ausgange des Hüttenfestes eines jeden Jahres wegen des Raubes<sup class=\"footnote-marker\">64</sup><i class=\"footnote\"> D. h. der Vorenthaltung.</i> der Armengaben.<sup class=\"footnote-marker\">65</sup><i class=\"footnote\"> Z. B. Nachlese, vergessene Garben u. a., AN 2. Rec. 41.</i>", | |
"Vier Sinnesarten gibt es unter den Menschen:<sup class=\"footnote-marker\">66</sup><i class=\"footnote\"> Hier handelt es sich nicht um Almosen-Spenden für Arme, sondern um Liebestätigkeit unter den Menschen im Allgemeinen.</i> Wer spricht: „Das Meine ist mein und das Deine dein“, dies ist eine mittelmäßige Sinnesart; Einige sagen: Dies ist die Sinnesart Sodoms.<sup class=\"footnote-marker\">67</sup><i class=\"footnote\"> Wiewohl man da den Nächsten sich selbst gleichstellt, so ist doch ein Mann mit solcher Sinnesart geneigt, wie die Sodomiter, jede Liebestätigkeit zu verbannen.</i> „Das Meine ist dein und das Deine mein,“ (dies spricht) ein Unwissender.<sup class=\"footnote-marker\">68</sup><i class=\"footnote\"> Er kennt nicht die Heiligkeit des Eigentumsrechts.</i> „Das Meine ist dein und das Deine (auch) dein“, (so spricht) ein Frommer. „Das Deine ist mein und das Meine auch mein,“ (das spricht) ein Frevler.<sup class=\"footnote-marker\">69</sup><i class=\"footnote\"> AN 40, 2. Rec. 45.</i>", | |
"Viererlei Gemütsarten<sup class=\"footnote-marker\">70</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">דיעה</span> Kenntnis, Ansicht, Gemütsart.</i> gibt es: Wer leicht zu erzürnen und leicht zu besänftigen ist, dessen Gewinn geht in dessen Schaden auf;<sup class=\"footnote-marker\">71</sup><i class=\"footnote\"> So lesen Raschi, Bart. u. A. und erklären: „Der Schaden ist größer als der Gewinn“, während <span dir=\"rtl\">יצא הפסדו בשכרו</span> nach ihnen bedeutet: „der Gewinn ist größer als der Schaden“; vgl. Beza 21 a u. Raschi das. (vgl. aber Targ. Jon. zu Exod. 22, 14). In den Gebetsbüchern ist die LA. umgekehrt.</i> wer schwer zu erzürnen und schwer zu besänftigen ist, dessen Schaden geht in dessen Gewinn auf;<sup class=\"footnote-marker\">71</sup><i class=\"footnote\"> So lesen Raschi, Bart. u. A. und erklären: „Der Schaden ist größer als der Gewinn“, während <span dir=\"rtl\">יצא הפסדו בשכרו</span> nach ihnen bedeutet: „der Gewinn ist größer als der Schaden“; vgl. Beza 21 a u. Raschi das. (vgl. aber Targ. Jon. zu Exod. 22, 14). In den Gebetbüchern ist die LA. umgekehrt.</i> wer schwer zu erzürnen und leicht zu besänftigen ist, der ist ein Frommer; wer leicht zu erzürnen und schwer zu besänftigen ist, der ist ein Frevler.", | |
"Vier Eigenschaften sind an den Schülern zu finden: Wer schnell im Auffassen und schnell im Vergessen ist, dessen Gewinn geht in dessen Schaden auf;<sup class=\"footnote-marker\">71</sup><i class=\"footnote\"> So lesen Raschi, Bart. u. A. und erklären: „Der Schaden ist größer als der Gewinn“, während <span dir=\"rtl\">יצא הפסדו בשכרו</span> nach ihnen bedeutet: „der Gewinn ist größer als der Schaden“; vgl. Beza 21 a u. Raschi das. (vgl. aber Targ. Jon. zu Exod. 22, 14). In den Gebetsbüchern ist die LA. umgekehrt.</i> wer schwer im Auffassen und schwer im Vergessen ist, dessen Schaden geht in dessen Gewinn auf;<sup class=\"footnote-marker\">71</sup><i class=\"footnote\"> So lesen Raschi, Bart. u. A. und erklären: „Der Schaden ist größer als der Gewinn“, während <span dir=\"rtl\">יצא הפסדו בשכרו</span> nach ihnen bedeutet: „der Gewinn ist größer als der Schaden“; vgl. Beza 21 a u. Raschi das. (vgl. aber Targ. Jon. zu Exod. 22, 14). In den Gebetsbüchern ist die LA. umgekehrt.</i> wer schnell im Auffassen und schwer im Vergessen ist, der hat ein gutes Teil; wer schwer im Auffassen und leicht im Vergessen ist, der hat ein schlechtes Teil.<sup class=\"footnote-marker\">72</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. die LA. in AN 2. Rec. 45.</i>", | |
"Vier Arten gibt es hinsichtlich des Almosen-Spendens:<sup class=\"footnote-marker\">73</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">בנותני</span>, in Bezug auf das Geben, Partie, für Infinit., wie oft in der M.</i> Wer selbst gerne gibt, aber nicht will, dass Andere geben, der ist missgünstig Betreffs des Vermögens Anderer;<sup class=\"footnote-marker\">74</sup><i class=\"footnote\"> Manche Menschen sind freigebig mit ihrem eigenen Vermögen, möchten aber das Vermögen ihrer Verwandten oder Freunde geschont wissen, vgl. Duran.</i> (wer will) dass Andere geben, nicht aber, dass er gebe, der ist missgünstig in Bezug auf das Seinige; (wer will) dass er gebe und Andere geben, der ist ein Frommer; (wer will) dass er nicht gebe und Andere nicht geben, der ist ein Frevler.<sup class=\"footnote-marker\">75</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. AN 2. Rec. 45.</i>", | |
"Vier Arten gibt es hinsichtlich des Besuchens<sup class=\"footnote-marker\">76</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">בהולכי</span> wie oben <span dir=\"rtl\">בנותני</span> Note 73.</i> des Lehrhauses: Wer dahin geht, aber nicht ausübt,<sup class=\"footnote-marker\">77</sup><i class=\"footnote\"> Die gelernten Pflichten. Nach And. heißt <span dir=\"rtl\">ואינו עושה</span> „er tut nichts“, d. h. er lernt nichts im Lehrhause, aus Trägheit oder weil er nichts begreift; vgl auch AN 40.</i> hat den Lohn für das Gehen; wer ausübt<sup class=\"footnote-marker\">78</sup><i class=\"footnote\"> Die Toragebote; oder: „wer zu Hause die Tora lernt“.</i> und nicht hingeht, hat den Lohn für das Ausüben; wer hingeht und ausübt, ist ein Frommer; wer nicht hingeht und nicht ausübt, ist ein Frevler.", | |
"Vier Arten gibt es unter denen, die vor den Weisen sitzen:<sup class=\"footnote-marker\">79</sup><i class=\"footnote\"> Hinsichtlich der Fähigkeit, das Richtige vom Unrichtigen zu unterscheiden. Dagegen spricht oben M. 12 vom Erfassen und Vergessen.</i> Schwamm,<sup class=\"footnote-marker\">80</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">ספוג</span> = σπόγγος; davon das Verb. <span dir=\"rtl\">ספג</span>.</i> Trichter, Seiher und Schwinge. Schwamm, der Alles<sup class=\"footnote-marker\">81</sup><i class=\"footnote\"> Richtiges und Unrichtiges.</i> aufsaugt; Trichter, der hier aufnimmt und da hinauslässt;<sup class=\"footnote-marker\">82</sup><i class=\"footnote\"> Er lernt Alles, Wahres und Falsches; verwirft aber auch bald Alles, ohne das Wahre vom Falschen unterscheiden zu können. Vgl. aber AN 40, 2. Rec. 45.</i> Seiher, der den Wein hinauslässt und die Hefen zurückbehält; die Schwinge, die das Staubmehl hinauslässt und das Kernmehl zurückbehält.<sup class=\"footnote-marker\">83</sup><i class=\"footnote\"> Nachdem der Weizen geschält war, wurde durch Sieben in einer Schwinge der ordinäre Mehlstaub hinausgelassen, während der innere feine Kern in der Schwinge zurückblieb; s. Menachot 76 b.</i>", | |
"Jede Liebe, die von einer Sache<sup class=\"footnote-marker\">84</sup><i class=\"footnote\"> Von einer vergänglichen Sache.</i> abhängig ist, — hört die Sache auf, hört die Liebe auf; die aber von keiner Sache abhängt, hört niemals auf. Welches ist eine Liebe, die von einer Sache abhängig ist? Das ist die Liebe von Amnon und Tamar;<sup class=\"footnote-marker\">85</sup><i class=\"footnote\"> 2. Sam. 13.</i> die von keiner Sache abhängende ist die Liebe von David und Jonathan.<sup class=\"footnote-marker\">86</sup><i class=\"footnote\"> AN 40, 2. Rec. 48; vgl. Tanna de Be El. c. 29.</i>", | |
"Jeder Streit, der im Namen Gottes geführt wird,<sup class=\"footnote-marker\">87</sup><i class=\"footnote\"> Beide Kontroversanten erstreben nur die Erkenntnis der Wahrheit.</i> hat zuletzt bleibenden Erfolg;<sup class=\"footnote-marker\">88</sup><i class=\"footnote\"> Indem beide Ansichten zur Gewinnung der richtigen Erkenntnis beitragen, werden beide als „Worte des lebendigen Gottes“ bezeichnet, vgl. Erubin 13 b, Chagiga 3 b.</i> der aber nicht im Namen Gottes geführt wird, hat keinen bleibenden Erfolg. Welches ist ein Streit, der im Namen Gottes geführt wird? Das ist der Streit von Hillel und Schammai; der nicht im Namen Gottes geführte, das ist der Streit von Korach und seiner ganzen Rotte.<sup class=\"footnote-marker\">89</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. AN 40, 2. Rec. 46.</i>", | |
"Wer Viele<sup class=\"footnote-marker\">90</sup><i class=\"footnote\"> Eig.: „die Vielen“, d. h. eine Menge, Gesamtheit.</i> zur Gerechtigkeit führt, der wird nicht in Sünde geraten;<sup class=\"footnote-marker\">91</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. den Grund in Joma 87 a. — Ms. München liest <span dir=\"rtl\">לידו</span> st. <span dir=\"rtl\">על ידו</span>.</i> wer aber Viele zur Sünde verleitet, dem wird nicht die Gelegenheit geboten,<sup class=\"footnote-marker\">92</sup><i class=\"footnote\"> Oben IV, 5, Note 25.</i> Busse zu tun.<sup class=\"footnote-marker\">93</sup><i class=\"footnote\"> In Joma 87 a: <span dir=\"rtl\">כמעט אין מסשיקין וכו'</span> (man bietet ihm fast keine Gelegenheit u. s. w.). — Vgl. and. LAA. in AN 40, 2. Rec. 45.</i> Moses war gerecht und führte Viele zur Gerechtigkeit; so wird das Verdienst der Vielen ihm angerechnet,<sup class=\"footnote-marker\">94</sup><i class=\"footnote\"> Dies ist ein neuer Satz: Wer Viele zu Verdiensten bringt, dem wird das Verdienst der Vielen zugeschrieben u. s. w.</i> denn es heißt (Deut. 33,21): „Die Gerechtigkeit des Ewigen hat er geübt und seine Rechte mit Israel. “<sup class=\"footnote-marker\">94 a</sup><i class=\"footnote\"> Diese Stelle wird von der Agada auf Moses gedeutet.</i> Jerobeam, Sohn Nebats, aber sündigte und verleitete Viele zur Sünde, so wird die Sünde der Vielen ihm angerechnet, denn es heißt (1. Kön. 15, 30): Wegen der Sünden Jerobeam’s, die er begangen und wozu er Israel verleitet.", | |
"Jeder, der folgende<sup class=\"footnote-marker\">95</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">הללו</span> diese, Plur. von <span dir=\"rtl\">הלה</span> dieser (Schebuot VI, 7).</i> drei Dinge an sich hat, gehört zu den Schülern unseres Vaters Abraham;<sup class=\"footnote-marker\">96</sup><i class=\"footnote\"> Er nimmt sich Abraham zum Vorbilde und geht in dessen Wegen</i> wer aber drei andere Dinge an sich hat, gehört zu Schülern des ruchlosen Bileam. Ein gutes Auge,<sup class=\"footnote-marker\">97</sup><i class=\"footnote\"> S. oben II, Note 54.</i> ein bescheidenes Gemüt und ein demütiger Sinn<sup class=\"footnote-marker\">98</sup><i class=\"footnote\"> Anspruchlosigkeit; Gegensatz: <span dir=\"rtl\">נפש רחבה</span>, Habgier.</i> sind Kennzeichen der Schüler unseres Vaters Abraham. Ein böses Auge,<sup class=\"footnote-marker\">99</sup><i class=\"footnote\"> II, Note 70.</i> ein stolzer Sinn und eine unmäßige Gier<sup class=\"footnote-marker\">98</sup><i class=\"footnote\"> Anspruchlosigkeit; Gegensatz: <span dir=\"rtl\">נפש רחבה</span>, Habgier.</i> sind Kennzeichen der Schüler des ruchlosen Bileam.<sup class=\"footnote-marker\">100</sup><i class=\"footnote\"> S. die Schriftbeweise in AN 2 Rec. 45; vgl. auch Num. r. XX, 10.</i> Was ist der Unterschied zwischen den Schülern unseres Vaters Abraham und den Schülern des ruchlosen Bileam? Die Schüler unseres Vaters Abraham genießen in dieser Welt und ererben die zukünftige Welt, wie es heißt (Spr. 8, 21): „Ich lasse erben meine Freunde wesentliches Gut<sup class=\"footnote-marker\">101</sup><i class=\"footnote\"> D. i. die zukünftige Welt, vgl. Ukzin, Ende.</i> und ihre Schätze fülle ich. “<sup class=\"footnote-marker\">102</sup><i class=\"footnote\"> In dieser Welt.</i> denn es heißt (Ps. 55, 24): „Du aber, o Gott, stürzest sie hinab in die Grube des Verderbens; die Männer der Blutschuld und des Truges erreichen nicht die Hälfte ihrer Tage;<sup class=\"footnote-marker\">103</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Sanhedrin 106 b.</i> ich aber vertraue auf Dich.“", | |
"Jehuda, Sohn Thema’s,<sup class=\"footnote-marker\">104</sup><i class=\"footnote\"> Nach Pesachim 112 a (wo <span dir=\"rtl\">כדתנן</span> nach Ms. München u. <span dir=\"rtl\">ב״י</span> zu <span dir=\"rtl\">א״ח</span> 242 zu streichen ist) scheint dies eine Tosephta zu sein.—Jehuda b. T. (oder wie Ein. lesen: Rabbi J. b. T.) gehörte nach Chagiga 14 a zu den <span dir=\"rtl\">בעלי משנה</span> (Mischnakennern), vgl. aber EM 13.</i> spricht: Sei mutig wie der Leopard, leicht wie der Adler, schnell wie der Hirsch und stark wie der Löwe, den Willen deines Vaters im Himmel zu vollziehen.<sup class=\"footnote-marker\">105</sup><i class=\"footnote\"> AN 41, hat noch mehrere andere Sprüche von J. b. T., vgl. aber 2. Rec. 48.</i> Derselbe spricht ferner:<sup class=\"footnote-marker\">106</sup><i class=\"footnote\"> Dieser Satz fehlt in AN, und nach Duran stand er auch nicht in den Gebetbüchern. In Tr. Kalla c. 1 sagt dies <span dir=\"rtl\">ר׳ יהודה</span>, und in Ms. München steht es nach M. 21 im Namen des <span dir=\"rtl\">ר׳ יהודה הנשיא</span>.</i> Wer frechen Angesichts ist, kommt in die Hölle; wer verschämten<sup class=\"footnote-marker\">107</sup><i class=\"footnote\"> And. LA. <span dir=\"rtl\">ובשת</span> st. <span dir=\"rtl\">ובוש</span>.</i> Angesichts — in das Paradies. Möge<sup class=\"footnote-marker\">108</sup><i class=\"footnote\"> Dieser Satz scheint einst als Schluss des Traktats hinzugefügt worden zu sein (vgl. Meïri). In Ms. München fehlt er. Was weiter folgt, ist erst später angehängt worden.</i> es Dir wohlgefällig sein, Ewiger, unser Gott und Gott unserer Väter, dass erbauet werde das Heiligtum bald in unseren Tagen, und gib uns unseren Anteil an Deiner Lehre!", | |
"Derselbe spricht ferner:<sup class=\"footnote-marker\">109</sup><i class=\"footnote\"> Dieser Satz ist nach <span dir=\"rtl\">שמושא רבה</span>, cit. bei R. Ascher <span dir=\"rtl\">ה״ק ה׳ תפילין</span> und im Tur O. Ch. 38 ein Ausspruch des <span dir=\"rtl\">שמואל הקטן</span>. Ebenso Duran und Tos. Jom Tob. In einem Manuskripte (vgl. Bär’s <span dir=\"rtl\">סידור</span>) steht auch vor diesem Satze der Spruch von IV, 19 <span dir=\"rtl\">שמואל הקטן אומר וכו׳</span>. Jedenfalls ist der Satz erst später zur Mischna hinzugekommen, vgl. <span dir=\"rtl\">תוי״ט</span> und EM 30.</i> Fünf Jahre alt zu Mikra,<sup class=\"footnote-marker\">110</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Tanchuma zu Lev. 19, 23, anders in Ketubot 50 a.</i> zehn Jahre alt zu Mischna,<sup class=\"footnote-marker\">111</sup><i class=\"footnote\"> Es wird für Mikra (Bibel) sowohl als für Mischna eine Lehrzeit von 5 Jahren bestimmt, nach Chullin 24 a.</i> dreizehn Jahre alt zu Gebotsübungen,<sup class=\"footnote-marker\">112</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Nidda 45 b.</i> fünfzehn Jahre alt zum Talmud,<sup class=\"footnote-marker\">113</sup><i class=\"footnote\"> Der diskursiven Erklärung und Begründung der Mischna, wie sie schon die ältesten Tannaim hatten (vgl. R. Scherira’s Sendschreiben). And. LA.: <span dir=\"rtl\">לגמרא</span> dass.</i> achtzehn Jahre alt zum Trauhimmel,<sup class=\"footnote-marker\">114</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Kidduschin 29 b f.</i> zwanzig Jahre alt zum Erstreben,<sup class=\"footnote-marker\">115</sup><i class=\"footnote\"> Nahrung für Frau und Kinder. Nach Ein.: „zu verfolgen“ (die Feinde) d. h. Kriegsdienste zu leisten, vgl. Num. 1, 3.</i> dreißig Jahre alt zur Kraft,<sup class=\"footnote-marker\">116</sup><i class=\"footnote\"> Folgt aus Num. 4, 3.</i> vierzig Jahre alt zur Einsicht,<sup class=\"footnote-marker\">117</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Ab. sara 5 b.</i> fünfzig Jahre alt zum Rate,<sup class=\"footnote-marker\">118</sup><i class=\"footnote\"> Wird aus Num. 8, 26 deduziert.</i> sechzig Jahre alt zum Alter,<sup class=\"footnote-marker\">119</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. M. katan 28 a.</i> siebzig Jahre alt zum Greisenalter,<sup class=\"footnote-marker\">119</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. M. katan 28 a.</i> achtzig Jahre alt zum hohen Alter<sup class=\"footnote-marker\">119</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. M. katan 28 a.</i> neunzig Jahre alt zum Niedergebeugtsein,<sup class=\"footnote-marker\">120</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">שוח</span> gebeugt sein; nach Ein.: = <span dir=\"rtl\">שוחה</span> Grube.</i> hundert Jahre alt wie gestorben und aus der Welt fort gegangen und geschwunden.", | |
"Ben<sup class=\"footnote-marker\">121</sup><i class=\"footnote\"> In den Gebetbüchern hat man nach Duran mit diesem Satze einen 6. Perek begonnen, indem nach diesem und M. 23 (<span dir=\"rtl\">בן הא הא</span>) noch eine Baraita und andere Sprüche (vgl. dieselben bei Duran u. Meiri) und dann der Abschnitt <span dir=\"rtl\">שנו חכמים וכר</span> folgten.</i> </sup>Bag Bag<sup class=\"footnote-marker\">122</sup><i class=\"footnote\"> Wahrscheinl. identisch mit Jochanan b. B. B. in Kidduschin 10 b. Vgl. El. sutta c. 17. Nach Chagiga 9 b und Tos. das. v. <span dir=\"rtl\">בר הי</span> waren b. B. B. ebenso wie der folgende <span dir=\"rtl\">בן הא הא</span> Proselyten und Schüler Hillel’s.</i> spricht:<sup class=\"footnote-marker\">123</sup><i class=\"footnote\"> Der folgende Spruch sowie der von <span dir=\"rtl\">בן הא הא</span> werden in AN 12 (vgl. 2. Rec. 27) im Namen Hillels mitgeteilt; vgl. EM 34 f.</i> Wende sie<sup class=\"footnote-marker\">124</sup><i class=\"footnote\"> Die Tora.</i> hin und wende sie her, denn Alles ist in ihr; schaue in sie hinein<sup class=\"footnote-marker\">125</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">ובה תחזא</span> fehlt bei Duran und in AN.</i> und werde grau und alt in ihr, und von ihr weiche nicht; denn es gibt kein besseres Maß<sup class=\"footnote-marker\">126</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">מרה</span> Maß. Hier das von Gott uns zugelassene Teil.</i> als diese.<sup class=\"footnote-marker\">127</sup><i class=\"footnote\"> Die Tora ist das höchste Gut, das wir von Gott empfangen.</i>", | |
"Ben He He<sup class=\"footnote-marker\">122</sup><i class=\"footnote\"> Wahrscheinl. identisch mit Jochanan b. B. B. in Kidduschin 10 b. Vgl. El. sutta c. 17. Nach Chagiga 9 b und Tos. das. v. <span dir=\"rtl\">בר הי</span> waren b. B. B. ebenso wie der folgende <span dir=\"rtl\">בן הא הא</span> Proselyten und Schüler Hillel’s.</i> spricht: Je nach der Mühe der Lohn.<sup class=\"footnote-marker\">123</sup><i class=\"footnote\"> Der folgende Spruch sowie der von <span dir=\"rtl\">בן הא הא</span> werden in AN 12 (vgl. 2. Rec. 27) im Namen Hillels mitgeteilt; vgl. EM 34 f.</i>" | |
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"R. Meir spricht: Wer mit der Lehre sich um ihrer selbst willen beschäftigt, erlangt viele Dinge; ja noch mehr, die ganze Welt ist es wert, für ihn allein da zu sein. Er heißt ein Freund, Liebling (Gottes), er liebt Gott, er liebt die Menschen, er erfreut Gott und erfreut die Menschen. Sie (die Lehre) bekleidet ihn mit Demut und Gottesfurcht, macht ihn geeignet, ein Gerechter und Frommer zu sein, redlich und treu, hält ihn fern von der Sünde, bringet ihn nahe jeglichem Verdienste, und man gewinnt von ihm Rat und Hilfe, Einsicht und Stärke; denn es heißt (Spr. 8, 14): Mein ist Rat und Hilfe, ich bin die Einsicht, mein ist die Stärke. Und sie verleihet ihm Königtum und Herrschaft und Forschung des Rechts, und ihm entdeckt man die Geheimnisse der Lehre. Er wird wie ein Quell, der nie versiegt, und wie ein Strom, der immer stärker wird ; und er ist bescheiden und langmütig und Kränkung vergebend ; und sie erhebt und erhöht ihn über alle Wesen.", | |
"Es spricht R. Josua, Sohn Levi’s: An jedem Tage geht eine Himmelsstimme vom Berge Choreb aus und ruft aus und spricht: Weh den Menschen ob der Kränkung, die sie der Tora antun! Denn wer sich nicht mit der Tora beschäftigt, wird ein Ausgestoßener genannt, von dem es heißt (Spr. 11,22): Ein goldener Nasenring im Rüssel eines Schweines — ein schönes Weib, dem Verstand fehlt. Und es heißt (Exod. 32,16): Die Tafeln waren ein Werk Gottes, und die Schrift — eine Schrift Gottes war sie, gegraben (<span dir=\"rtl\">חרות</span>) auf die Tafeln; lies nicht <span dir=\"rtl\">הׇרות</span> (gegraben), sondern <span dir=\"rtl\">חֵרות</span> (Freiheit); denn du findest keinen wahrhaft Freien, als den, der mit dem Erlernen der Tora sich befasst. Und wer mit der Lehre sich beschäftigt, der steigt immer höher, wie es heißt (Num. 21,19): Vom Geschenke<sup class=\"footnote-marker\">1</sup><i class=\"footnote\"> Von welchem Gerichte hier die Rede ist, wird am Schlusse des Abschnitts (M. 5) gelehrt.</i> zum Gotteserbe und vom Gotteserbe zu den Höhen.", | |
". Wer von seinem Nächsten lernt einen Abschnitt, einen Lehrsatz, einen Vers oder einen Ausdruck, ja nur einen Buchstaben, der muss ihn in Ehren halten. Denn so finden wir’s bei David, dem Könige von Israel, der von Achithofel nichts als nur zwei Dinge gelernt hatte, und er nannte ihn seinen Meister, seinen Lehrer und seinen Freund; denn es heißt (Psalm 55, 14): Aber du, ein Mensch, gleich mir an Wert, mein Lehrer und Freund. Kann man hier nicht vom Geringeren aufs Schwerere schließen? Wenn David, der König von Israel, der von Achithofel nur zwei Dinge gelernt hatte, ihn nannte Meister, Lehrer und Freund, — der von seinem Nächsten lernt einen Abschnitt, einen Lehrsatz, einen Vers oder einen Ausdruck, ja nur einen Buchstaben, um wie viel mehr muss er ihn in Ehren halten! Ehre aber gebührt nur den Weisen, denn es heißt (Spr. 3, 35, 28, 10): Ehre erwerben die Weisen, und die Frommen ererben das Gut. Ein Gut aber ist nur die Tora; denn es heißt (Spr. 4, 2): Denn Lehre des Guten habe ich euch gegeben, meine Tora, verlasset sie nicht.", | |
"Das ist die rechte Weise für die Tora: iss Brot mit Salz, und trink’ Wasser nach Maß, und schlafe auf der Erde, lebe ein Leben der Entbehrung, und mühe dich mit der Tora. Tust du also, dann Heil dir und wohl dir! Heil dir in dieser Welt und wohl dir in der zukünftigen Welt.", | |
"Strebe nicht nach Größe und geize nicht nach Ehre. Mehr als du lernst, tue. Und lass dich nicht gelüsten nach der Tafel der Könige; denn dein Tisch steht höher als ihre Tafel und deine Krone höher als die ihre. Dein Arbeitsherr aber ist zuverlässig, dass Er dir den Lohn deiner Arbeit bezahlen wird.", | |
"Größer ist die Tora als das Priestertum und das Königtum. Denn das Königtum wird erworben durch dreißig Vorzüge und das Priestertum durch vierundzwanzig; die Tora aber wird erworben durch achtundvierzig Dinge. Folgende sind es: durch Lernen, durch Aufhorchen des Ohres, durch geordnete Ausspräche der Lippen, durch Einsicht des Herzens, durch Scheu, Ehrfurcht, Demut, Freudigkeit, Reinheit, durch den Verkehr mit Weisen, durch Anschluss an Genossen, durch Besprechung mit Schülern, durch Bedächtigkeit, durch Kenntnis der Bibel und der Mischna, durch wenig Handel, durch wenig Verkehr mit dem Weltwesen, durch Minderung der Genüsse, durch Beschränkung im Schlafe, Beschränkung in der Unterhaltung und im Scherze, durch Geduld, ein gutes Herz, den Glauben an die Weisen, durch Ertragen von Leiden, dadurch dass man seine Stelle kennt, sich freut mit seinem Teile und einen Zaun macht um sein Wort und sich selbst kein Verdienst anrechnet; wer beliebt ist, wer Gott liebt und die Menschen liebt und Wohltun liebt und Redlichkeit liebt und die Zurechtweisungen liebt und fern sich hält von Ehren, und dessen Sinn sich nicht überhebt wegen seiner Gelehrsamkeit ; wer nicht an Gesetzesentscheidungen Freude hat, seinem Nächsten das Joch tragen hilft und ihn stets nach günstiger Seite beurteilt, ihn auf die Wahrheit bringt und ihm zum Frieden verhilft; wer sich in seinem Lernen besinnt; wer fragt und antwortet, hört und zulernt; wer lernt, um zu lehren, lernt, um auszuüben, wer seinen Lehrer weise macht, und der genau das ihm Überlieferte wiedergibt, und wer ein jedes Wort im Namen seines Urhebers ausspricht. Du hast es ja erfahren, dass wer ein Wort im Namen seines Urhebers ausspricht, Erlösung in die Welt bringt; denn es heißt (Esther 2, 22) : Und Esther sagte es dem Könige im Namen des Mordechai.", | |
"Groß ist die Tora, denn sie gewährt Leben dem, der sie befolgt, in dieser und in der zukünftigen Welt; denn es heißt (Spr. 4, 22): Leben sind sie denen, die sie gefunden, und dem ganzen Leibe Heilung; und ferner (Spr. 3, 8): Eine Heilung wird sie sein deinem Leibe und ein Saft für deine Gebeine; und ferner (Spr. 3, 18): Ein Baum des Lebens ist sie den an ihr Festhaltenden, und die sie erfassen, sind selig gepriesen; und ferner (Spr. 1, 9): Ein anmutiger Kranz sind sie um dein Haupt und ein Geschmeide um deinen Hals; und ferner (Spr. 4, 9): Sie wird auf dein Haupt setzen einen anmutigen Kranz, mit einer zierenden Krone wird sie dich umgeben; und ferner (Spr. 9, 11): Durch mich werden deiner Tage viel sein und sich dir mehren Jahre des Lebens; ferner (Spr. 3, 16): Dauer der Tage ist in ihrer Rechten, in ihrer Linken Reichtum und Ehre; und ferner (Spr. 3, 2): Denn Dauer der Tage und Jahre des Lebens und Frieden werden sie dir mehren.", | |
"R. Simon, Sohn Jehuda’s, im Namen von R. Simon, Sohne Jochai’s, spricht: Schönheit, Kraft, Reichtum, Ehre, Weisheit, Alter, Greisenhaupt und Kindersegen sind ein Schmuck für die Frommen und ein Schmuck für die Welt; denn es heißt (Spr. 16, 31): Eine Krone des Schmuckes ist das greise Haupt, auf dem Wege der Gerechtigkeit wird es gefunden; und ferner (Spr. 20, 29): Die Zierde der Jünglinge ist ihre Kraft, und der Schmuck der Alten ist das greise Haupt; und ferner (Spr. 14, 24): Eine Krone der Weisen ist ihr Reichtum; und ferner (Spr. 17, 6): Die Krone der Greise sind Kindeskinder und der Schmuck der Kinder ihre Eltern; und ferner (Jes. 24,23): Und es errötet der Mond und es schämt sich die Sonne; denn es regiert der Ewige der Heerschaaren auf dem Berge Zijon und in Jerusalem, und Angesichts seiner Ältesten ist Herrlichkeit. Rabbi Simon, Sohn Menasja’s spricht: Diese sieben Eigenschaften sind alle zur Verwirklichung gelangt in Rabbi und seinen Kindern.", | |
". Es erzählt R. Jose, Sohn Kisma’s: Einst ging ich auf dem Wege und es begegnete mir ein Mann. Er bot mir den Friedensgruß und ich erwiderte ihn. Da sprach er zu mir: Rabbi, aus welchem Orte bist du? Da sagte ich zu ihm: Aus einer großen Stadt von Weisen und Schriftgelehrten. Da sprach er zu mir: Rabbi, würdest du dich entschließen, bei uns zu wohnen an unserem Orte? und ich biete dir eine Million Golddenare und Edelsteine und Perlen. Da sprach ich zu ihm: Wenn du mir gäbest alles Silber und Gold und alle Edelsteine und Perlen der Welt, so wohne ich nur an einem Orte der Tora. So heißt es im Psalmenbuche von David, dem Könige Israel’s (Ps. 119, 72): Lieber ist mir die Lehre Deines Mundes als Tausende von Gold und Silber. Ja noch mehr! in der Scheidestunde geleiten den Menschen nicht Silber und nicht Gold und nicht Edelsteine und Perlen, sondern nur Tora und edle Werke allein; denn es heißt (Spr. 6, 22): Wenn du gehest, wird sie dich geleiten; wenn du dich hinlegst, wird sie über dich wachen; und erwachst du, so unterhält sie dich. „Wenn du gehest, wird sie dich geleiten“ — in dieser Welt; „wenn du dich hinlegst, wird sie über dich wachen“ — im Grabe; „wenn du erwachst, so unterhält sie dich“ —in der künftigen Welt. Ferner heißt es (Chaggai 2,8): Mein ist das Silber, mein das Gold, spricht der Ewige der Heerschaaren.", | |
"Fünf Dinge hat der Heilige, gebenedeiet sei Er, als sein besonderes Eigentum in der Welt bezeichnet; folgende sind es: Die Tora ist ein Eigentum, Himmel und Erde ein Eigentum, Abraham ein Eigentum, Israel ein Eigentum, der heilige Tempel ein Eigentum. Die Tora — nach welcher Stelle der Schrift? denn es heißt (Spr. 8, 22): Der Ewige hat mich geeignet als den Erstling seines Weges, das erste seiner Werke seit der Urzeit. — Himmel und Erde nach welcher Stelle? denn es heißt (Jes. 66, 1): Also spricht der Ewige: Der Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel meiner Füße; wo ist ein Haus, das ihr mir erbauen könntet, und wo ein Ort zu meiner Ruhestatt? Und ferner (Ps. 104, 24): Wie viel sind Deine Werke, Ewiger! sie alle hast Du mit Weisheit gemacht; voll ist die Erde Deines Eigentums. — Abraham nach welcher Stelle? denn es heißt (Gen. 14, 19): Und er segnete ihn und sprach: Gesegnet sei Abram dem höchsten Gotte, dem Eigner des Himmels und der Erde. — Israel nach welcher Stelle? denn es heißt (Exod. 15, 16): Bis hinübergezogen Dein Volk, Ewiger! bis hinübergezogen das Volk, das Du Dir geeignet; und ferner (Ps. 16, 3): Die Heiligen, die auf Erden sind, und Edlen — all mein Wohlgefallen ist an ihnen. Der heilige Tempel nach welcher Stelle? denn es heißt (Exod. 15, 17): Die Stätte, die zu Deinem Sitze Du gemacht, Ewiger! das Heiligtum, Herr, das deine Hände eingerichtet; und ferner (Ps. 78, 54): Und Er brachte sie in sein heiliges Gebiet, zum Berge, den sich geeignet seine Rechte.", | |
"Alles, was der Heilige, gebenedeiet sei Er, erschaffen in seiner Welt, hat Er nur zu seiner Verherrlichung erschaffen; denn es heißt (Jes. 43, 7): Alles, was sich nennt nach meinem Namen, habe Ich zu meiner Ehre geschaffen, gebildet und bereitet. Und ferner (Exod. 15, 18): Der Ewige wird regieren immer und ewig." | |
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"Mishnah" | |
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