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20min-1
Australien weist eine rechte Kolumnistin aus Grossbritannien wegen Verstössen gegen Corona-Regeln aus. Innenministerin Karen Andrews erklärte am Montag, die Britin Katie Hopkins habe in Instagram-Posts angekündigt, gegen Quarantäneauflagen zu verstossen. "Es ist entsetzlich, dass diese Person sich so verhalten hat, und sie wird das Land verlassen", sagte Andrews dem Sender ABC. Die "Daily Mail" publizierte am Montagmorgen Bilder von Hopkins am Flughafen von Sydney. Gemäss der britische Zeitung verliess Hopkins am Montagnachmittag Lokalzeit das Land. Hopkins reiste für die Teilnahme an einer Reality-Show nach Australien und ging wie vorgeschrieben vor Beginn der Dreharbeiten in einem Hotel in Sydney in Quarantäne, wo sie 14 Tage bleiben sollte. Schon ihre Einreise sorgte allerdings für Empörung, weil die Regierung erst kürzlich die Zahl der Australier, die pro Woche nach Hause zurückkehren können, auf 3000 reduziert hatte. So soll das Risiko einer Ausbreitung des Coronavirus reduziert werden. Mehr als 34"000 Australier, die auf den Kontinent zurückkehren wollen, sitzen noch immer im Ausland fest. In einem Video bei Instagram kündigte Hopkins an, sie werde Mitarbeitern des Hotels, die ihr Mahlzeiten aufs Zimmer bringen, nackt und ohne Maske die Tür öffnen. Das ist den Corona-Regeln zufolge nicht erlaubt. Die Hotelgäste müssen 30 Sekunden warten und dürfen erst dann mit Maske die Tür öffnen. Hopkins" Instagram-Beitrag wurde inzwischen gelöscht. Ministerin Andrews beschrieb den Kommentar als Schande und einen "Schlag ins Gesicht für all jene Australier und Australierinnen, die derzeit unter Quarantäne stehen". "Wir werden sie aus dem Land bringen, sobald wir das arrangieren können", fügte die Ministerin hinzu. Hopkins ist bekannt für ihre antimuslimischen Äusserungen. Die Beschränkungen zur Eindämmung der Pandemie bezeichnete sie als "grössten Witz in der Geschichte der Menschheit". In Australien sollte sie an einer Ausgabe von "Big Brother VIP" teilnehmen, doch die Produktionsfirmen teilten mit, ihr Vertrag sei aufgehoben worden. "Seven und Endemol Shine verurteilen auf das Schärfste ihre unverantwortlichen und rücksichtslosen Kommentare in der Hotelquarantäne", erklärten die Unternehmen.
Australien hat die umstrittene britische TV-Persönlichkeit Katie Hopkins ausgewiesen. Katie Hopkins wurde als rechte Kommentatorin bekannt - und als Gegnerin der Corona-Massnahmen. Australien geht strikt gegen die Ausbreitung des Virus vor. Mehrere Tausend Australier und Australierinnen im Ausland können zurzeit nicht nach Hause reisen.
20min-2
Um die medizinische Versorgung im Walliser Bergdorf Leukerbad steht es nicht zum Besten: Seit sein Hausarzt im Juni 2019 unerwartet verstarb, suchte man einen Nachfolger - ohne Erfolg. Nur dank einer Übergangslösung hat die Arztpraxis in der Leukerbad Clinic noch einmal pro Woche geöffnet. Müssen Einheimische oder Touristen kurzfristig zum Doktor, fahren sie ins über 20 Autominuten entfernte Leuk-Stadt oder noch weiter. Das soll sich nun ändern: Mittels Videoaufruf in den sozialen Medien versucht die Tourismusdestination endlich einen Hausarzt zu finden. Im knapp fünfminütigen Filmchen spielt der einheimische Levin den charmanten Doc Leukerbad, der ältere Patienten zu Hause besucht und auf der Strasse von allen gegrüsst wird - hier kennt man sich noch, so die unmissverständliche Botschaft. Auch die Ski- und Wandergebiete und die Bäder werden selbstverständlich angepriesen. Der Haken: Levin geht noch zur Schule und kann der Gemeinde frühstens in 20 Jahren aus der Patsche helfen - bis dahin muss jemand anderes in die Bresche springen. Doch warum hat ein idyllischer Ort wie Leukerbad derart Probleme, einen Doktor zu finden? Gemeindeschreiber Michael Bittel nennt als Gründe den allgemeinen Hausärztemangel sowie den Trend hin zu zentralisierten Gemeinschaftspraxen in den urbanen Zentren respektive den Tälern. Zudem herrsche zuweilen noch immer die Vorstellung, dass Hausärzte gerade in Berggemeinden während 24 Stunden auf Abruf sein müssten. "Dank der heutigen Notfallversorgung besteht dieser Anspruch nicht mehr", sagt Bittel. Nachdem das Stelleninserat in diversen Ärztezeitschriften publiziert und auch an ausgewählte Kontakte im Gesundheitswesen versandt wurde, sieht Leukerbad den Imagefilm als letzte Möglichkeit, doch noch einen Hausarzt anwerben zu können. Bittel hofft, dass er über die Social-Media-Kanäle möglichst breit gestreut wird - und zeigt sich optimistisch: Auch die Gemeinde Bettmeralp habe lange vergeblich nach einem Arzt gesucht - und mithilfe eines Werbefilms einen gefunden.
Seit Juni 2019 steht die Gemeinde Leukerbad ohne Hausarzt da. Bei Krankheiten müssen Einheimische und Gäste derzeit nach Leuk-Stadt oder weiter fahren. Ein Werbefilm der Gemeinde soll dem Missstand nun ein Ende setzen.
20min-3
Apple tüftelt an einem eigenen Elektroauto. Dafür soll sich der iPhone-Hersteller mit der Hyundai-Tochter Kia zusammentun. Bisher gibt es für die Partnerschaft aber keine Bestätigung. Auch sonst brodelt es in der Gerüchteküche rund um das "iCar". Wie sieht es aus? Wie teuer wird es sein? Und kommt das Auto tatsächlich? Ein Autor der deutschen Zeitung "Welt" glaubt, die Antworten zu haben. Dafür hat er mit den grossen globalen Zulieferern gesprochen. Diese sollen ihm gesteckt haben, was es alles mit dem Apple-Auto auf sich hat. So soll die Karosse 2024 kommen, rund 120"000 Euro kosten (umgerechnet gut 132"000 Franken) und aussehen wie ein "schicker Kleinbus". Zeitweise werde man das Auto auch gegen Gebühr fahren können. Das Apple-Auto ist laut dem Bericht vergleichbar mit dem Konzeptmodell ID.Buzz von Volkswagen (s. Bildstrecke oben). So habe das Fahrzeug aus Kalifornien eine Schiebetür und einen "sehr hochwertigen Innenraum mit der neusten Unterhaltungs- und Kommunikationstechnologie von Apple". Die Displays im Apple-Auto sollen 3D und holografisch sein. Bedienen lassen sich die Systeme per Sprach- und Gestensteuerung. Zudem setzt Apple wie die US-Konzerne Google, Amazon und Tesla auf automatisierte Fahrfunktionen. Zusammenbauen soll das Apple-Auto der Zulieferer Magna mit Sitz in Kanada. Die Komponenten für den Antrieb werden hingegen die "üblichen Anbieter" liefern, darunter auch solche aus Deutschland. Im Innenraum werde laut "Welt" Apples langjährigier iPhone-Zulieferer Foxconn aus China zum Zug kommen. Das alles lässt den Autor des Berichts jubeln. Er ist sich sicher: "Das Erscheinen dieses Fahrzeugs auf der globalen Bildfläche manifestiert das Ende der deutschen Autoindustrie, wie wir sie kennen".
Apple will laut Berichten ein eigenes Elektroauto auf den Markt bringen. 2024 soll es soweit sein. Die Karosse werde wie ein schicker VW-Bus aussehen, schreibt die "Welt". Für die Details des Autos hat die Zeitung mit Zulieferern von Apple gesprochen.
20min-4
Die Schweiz soll am 1. März ein Stück Normalität zurückerhalten. Der Bundesrat sieht vor, den jetzigen Shutdown langsam zu beenden und in einem ersten Schritt etwa Läden, Museen und Bibliotheken zu öffnen. Auch private Treffen mit mehr Personen sollen dann wieder möglich sein. Ein zweiter Öffnungsschritt ist noch vor Ostern geplant (siehe Box). Zwar werden wir noch eine Weile mit mehr oder weniger Einschränkungen leben müssen. Doch worauf freuen sich die Schweizer, wenn die Pandemie endlich hinter uns liegt? An erster Stelle steht der Wunsch, Familie und Freunde wieder unbeschwert treffen zu können. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Marketagent Schweiz bei 755 Deutschschweizern zwischen 14 und 74 Jahren. Konkret freuen sich 35 Prozent von den Befragten auf den sozialen Kontakt mit ihren Liebsten. Mit 26 Prozent belegt die Vorfreude, endlich wieder die Welt bereisen zu können, den zweiten Rang. Kleiner ist der Drang auf den Ausgang. Nur 4 Prozent können es kaum erwarten, wieder in eine Bar oder in einen Club zu gehen. Worauf sich die Schweizer sonst noch freuen, siehts du in der Bildergalerie oben. Nicht alle Schweizer freuen sich auf das Gleiche. So gibt es teils grosse Unterschiede zwischen den Generationen. Während sich 40 Prozent der 50- bis 74-Jährigen auf unbeschwerte Treffen mit Familie und Freunden freuen, sind es bei den 30- bis 49-Jährigen 33 Prozent und bei den 14- bis 29-Jährigen 29 Prozent. Das Nachtleben ist bei den jüngeren Menschen hoch im Kurs. Jeder Zehnte von den 14- bis 29-Jährigen sehnt sich nach dem Ausgang. Von den Befragten im mittleren Alter sind es nur noch rund 3 Prozent. Kein Thema sind Clubs und Bars bei den älteren Generationen.
Der Bundesrat plant erste Lockerungen. Die Freude auf Aktivitäten nach der Krise wird damit immer grösser. Die meisten Schweizer freuen sich auf unbeschwerte Treffen mit Freunden und Familie. Das zeigt eine Umfrage von Marketagent Schweiz. Ebenfalls wünschen sich viele einen Besuch im Restaurant oder im Fitnessstudio.
20min-5
Nicolas Perrenoud, Sie sind Mitglied des Koordinationsteams der Nichtregierungsorganisation One Happy Family und im Moment auf Lesbos. Im Flüchtlingslager Moria sind in der Nacht auf heute mehrere Feuer ausgebrochen. Wie sieht die Situation aus?Es herrscht Chaos. Insgesamt waren es vier Brände. Die Feuerwehr versuchte die ganze Nacht, zu löschen. Doch alles ist so nah zusammengebaut, dass sich die Feuer rasant ausbreiteten. Waren Sie seit dem Brand schon im Lager?Gestern Abend verschafften wir uns einen Überblick und verteilten Schlafsäcke. Wir konnten zwar nicht direkt ins Lager, es war wegen der Brände abgesperrt. Schon vor dem Eingang war aber alles voller Rauch. Man sah, der Brand war riesig. Ungefähr achtzig Prozent des Flüchtlingslagers sind zerstört. Was bleibt vom Flüchtlingslager übrig?Ein Teil des inoffiziellen Lagers, des sogenannten Dschungels, rund um das eigentliche Camp steht noch. Doch der Rest - vorwiegend Zelte und slumartige Hütten - sind grösstenteils verbrannt. Sie bestanden aus Holz und Blachen, also sehr leicht brennbarem Material. Auch der offizielle Kern des Lagers mit Wohncontainern, Baracken für minderjährige Flüchtlinge und den Asylbüros ist komplett abgebrannt. Tausende Bewohner stehen ohne Dach über dem Kopf da. Die medizinische Klinik im Camp ist teilweise beschädigt, das Lager mit medizinischem Material zerstört. Es sieht alles verkohlt und grau aus. Wohin sind die Flüchtlinge nach der Evakuation geflohen?Von einer Evakuation kann man eigentlich nicht sprechen, die Bewohner sind einfach geflohen. Weil es zum Glück noch nicht so kalt ist, haben die meisten draussen übernachtet, in Olivenhainen, in Feldern oder auf der Strasse. Wo die Bewohner sind, weiss niemand so genau. Die Situation ist unübersichtlich. Etwa hundert Flüchtlinge haben wir auf dem Parkplatz eines Supermarkts angetroffen. Wie trafen Sie die Bewohner an?Sie waren verängstigt, einige haben Videos gemacht. Jetzt herrscht vor allem eine grosse Unsicherheit. Anders als von der Regierung verkündet, gibt es auch Verletzte. Viele minderjährige Flüchtlinge haben Brandwunden. Tote gab es meines Wissens nicht. Die Feuerwehr sagte im Fernsehen, Lagerbewohner hätten sie mit Steinen beworfen. Was ist passiert?Selber habe ich das nicht gesehen. Aber das ist durchaus wahrscheinlich. Die Proteste im Flüchtlingscamp haben in letzter Zeit zugenommen und gehörten beinahe zur Tagesordnung. Dazu kamen Auseinandersetzungen zwischen den Anwohnern. Wegen Corona wurde für das Lager vor Monaten ein Lockdown verhängt und bislang nicht aufgehoben. Alle Schulen und Beschäftigungsprogramme wurden eingestellt, das Verlassen des Camps verboten. Damit hatten die Flüchtlinge keinen Zugang zu Nahrung und Geld. Das hat zu grosser Unzufriedenheit geführt. Dass die Stimmung eskaliert, war fast zu erwarten. Mit welcher Heftigkeit, überraschte mich aber. War es Brandstiftung?Wir vermuten es. Es gab gestern grosse Ausschreitungen. Da legten Bewohner des Flüchtlingscamps wohl aus Protest Feuer, die dann schnell auf das ganze Lager übergriffen. Schon in der Vergangenheit wurde von kriminellen Banden Feuer im Camp gelegt. Wieso sollten Flüchtlinge ihr eigenes Camp anzünden?Die Mehrheit der 13"000 Bewohner haben sicher nichts damit zu tun. Die meisten rannten ängstlich vor dem Feuer davon. Verantwortlich sind wohl gewalttätige Gangs, die im Camp regelmässig stehlen und vergewaltigen. Oder Flüchtlinge, die wegen Corona und Lockdown verunsichert und schlicht durchgedreht sind. Woran mangelt es im Moment am meisten?Es mangelt an allem. Die Flüchtlinge brauchen Wasser, Nahrung und Decken. Doch dafür muss man zuerst einmal herausfinden, wo sie überhaupt sind. Die Essensausgabestellen sind zerstört, man muss ein völlig neues System aufbauen. Welche Perspektive haben die Flüchtlinge jetzt? Wo können sie leben?Das ist die grosse Frage. Das Lager ist grösstenteils unbewohnbar. Wir versuchen, Zelte und Feldbetten zu beschaffen, um die Flüchtlinge zu beherbergen. Aber wir NGOs können diese Lücke nicht füllen. Die griechische Regierung muss handeln, sie könnte zum Beispiel leer stehende Hotelkomplexe nutzen. Längerfristig muss Europa eine Lösung finden, um die Flüchtlinge zu verteilen und unterzubringen. Auch die Schweiz steht in der Pflicht, Flüchtlinge aufzunehmen. Verschärft der Brand die Corona-Situation im Lager?Sicher. Nach einem Massentest von 2000 Flüchtlingen wurden 35 positive Fälle entdeckt. Damit hatte die Lagerleitung eine Überblick über die betroffenen Sektoren des Camps. Doch jetzt sind alle Leute wild durcheinandergemischt. Wo schlafen die Flüchtlinge diese Nacht?Die meisten werden wieder draussen übernachten müssen.
Im griechischen Flüchtlingslager Moria auf Lesbos sind in der Nacht auf Mittwoch mehrere Brände ausgebrochen. Rund 80 Prozent des Lagers seien zerstört, berichtet ein Schweizer Flüchtlingshelfer. Das Feuer habe sich rasant ausgebreitet. Die meisten Zelte und Hütten bestanden aus Blachen und Holz. Viele minderjährige Flüchtlinge hätten Brandwunden. Das Lager mit medizinischem Material sei zerstört worden, sagt Nicolas Perrenoud. Durch den Brand verschärfe sich die Corona-Situation im Lager.
20min-6
Das Schoggi-Sortiment der Migros erhält prominenten Zuwachs: Ab April 2021 nimmt die Detailhändlerin zusätzlich die Traditionsmarken Lindt und Toblerone in ihr Sortiment auf. Die Produkte wird es in allen Filialen der Migros in der ganzen Schweiz zu kaufen geben, wie die Migros am Freitag in einer Mitteilung schreibt. Grösster Teil des Sortiments wird aber auch in Zukunft die Eigenmarke Chocolat Frey sein. Auch nach der Einführung der Produkte von Lindt bleibt laut der Migros der Anteil von Eigenmarken im Sortiment bei 75 Prozent. Weitere Details zu den neuen Produkten von Lindt und Toblerone will die das Unternehmen vor dem Verkaufsstart im April 2021 kommunizieren. Die Migros buhlt seit längerer Zeit um prestigeträchtige Schoggi-Marken. Im vergangenen Juni sagte etwa Jörg Blunschi, Geschäftsleiter der Genossenschaft Migros Zürich, zur "Sonntags-Zeitung": "Ich würde sehr gerne einige Produkte von Lindt ins Sortiment aufnehmen. Die Lindor-Kugeln beispielsweise wären eine perfekte Ergänzung". Für Lindt und die bekannten Schoggi-Kugeln macht etwa Tennisstar Roger Federer seit Jahren Werbung. Bislang dominiert bei der Migros die Schoggi des hauseigenen Herstellers Frey. Doch offenbar wünscht man in diesem Segment mehr Glamour, weshalb Frey mehr Platz machen soll. Laut Blunschi mache Frey zwar sehr gute Schokolade. "Im oberen Segment hat die Marke Lindt aber eine grössere Ausstrahlung".
Migros nimmt neu Schoggi von Lindt und Toblerone ins Sortiment. Im Gestell stehen sollen die neuen Produkte ab April 2021. Der Anteil an Eigenmarken bleibt laut Migros dennoch weiterhin bei 75 Prozent.
20min-7
Justin Bieber ist gerade in den Ferien mit Ehefrau Hailey (24) und gemäss seiner Insta-Pics hat er sich eine neue Frisur stehen lassen: Der 27-Jährige trägt derzeit seine Haare zu Dreadlocks gedreht. Das löst gemischte Reaktionen aus. Die meisten seiner Followerinnen und Follower findens herzig oder lustig. "Was zum Teufel hast du mit deinen Haaren gemacht?", schreibt eine Followerin zusammen mit einem weinend-lachenden Emoji. Jemand feiert in den Comments glücklich "Juhu DREADSTIN ist zurück!" Bereits 2016 hat Justin kurzzeitig Dreadlocks getragen. Schon damals wurde er deshalb, wie aktuell auch wieder, der kulturellen Aneignung beschuldigt: Viele seiner Follower und Followerinnen schreiben, dass er einen Hairstyle trage, der den People of Color "gehöre". Konkret geht es beim Vorwurf darum, dass in den USA People of Color seit jeher für ihre Menschen- und Bürgerrechte kämpften und die Weissen alles "Gute", etwa die Musik, den Tanz oder die Mode der afroamerikanischen Kultur, selbstverständlich übernommen hätten. Noch heute erfahren Menschen mit Braids, Cornrows, Dreadlocks oder Afros in den USA Rassismus aufgrund ihrer Haare. "Ich weiss, dass du es besser weisst", schreibt eine schwarze Followerin unter Justins Post. "So enttäuschend, dich mit Dreads zu sehen, ich dachte, du hast inzwischen was gelernt". Eine andere Afroamerikanerin tippt: "Es sind nur Haare Leute, wir haben dringendere Dinge, um die wir uns Sorgen machen müssen". Biebs ist nicht der einzige, dessen Dreadlocks heiss diskutiert werden. 2017, als der Modedesigner Marc Jacobs seine Frühjahrskollektion mit Models präsentierte, die bunte Dreadlock-Frisuren trugen, war der öffentliche Aufschrei gross.
Der Biebs (27) hat eine neue Frise. Er hat seine Haare zu Dreadlocks gezwirbelt. Die Reaktionen im Netz sind durchzogen.
20min-8
Das gab es in der MotoGP noch nie! Johann Zarco beschleunigte seine Ducati im vierten freien Training für den Saison-Auftakt in Katar (Sonntag, 19 Uhr) auf 362,4 km/h! Der Franzose stellte damit einen Geschwindigkeits-Rekord in der Königsklasse auf. Zarco nutzte auf der 1068 Meter langen Start-Ziel-Geraden den Windschatten seines Marken-Kollegen Enea Bastianini. Probleme hatte er anschliessend beim Abbremsen - am Weg zur Kurve musste das Kies herhalten. Den bisherigen Bestwert hielt Andrea Dovizioso (It), der 2019 in Mugello (It) mit 356,7 km/h geblitzt wurde - ebenfalls auf einer Ducati. Für das Qualifying brachte Zarco der Speed-Rekord aber wenig. Der Franzose startet als Sechster ins Rennen. Die erste Pole Position des Jahres eroberte Francesco Bagnaia (It, Ducati) vor Fabio Quartararo (Fr, Yamaha), Maverick Vinales (Sp, Yamaha) und Valentino Rossi (It, Yamaha). Und Tom Lüthi? Der enttäuschte beim Moto2-Qualifying. Der 34-Jährige kam zum Saisonauftakt nicht auf Touren und musste sich in Katar mit Rang 17 begnügen. Der Routinier verlor bei seinem Debüt im spanischen SAG-Team knapp 1,2 Sekunden auf den Pole-Mann Sam Lowes. Dass es nicht an seinem Motorrad lag, bewies Lüthis Teamkollege Bo Bendsneyder. Er raste auf den dritten Platz. Und so bleibt zu hoffen, dass Lüthi im Rennen (Sonntag, 17 Uhr) eine furiose Aufholjagd starten wird. Denn grosse Ziele hat er schliesslich. Dies verriet er diese Woche gegenüber 20 Minuten. Er sagte: "Ich will wieder vorne mitfahren. Für das erste Rennen hier in Katar habe ich aber keine konkrete Platzierung im Kopf. Wir sind im neuen Team immer noch in der Anfangsphase. Der Moment, in dem es endgültig "klick" macht, wird aber kommen".
Johann Zarco stellte in Katar einen Geschwindigkeits-Rekord auf. Er fuhr 362,4 km/h schnell. Der bisherige Rekord lag bei 356,7 km/h.
20min-9
Am 2. Dezember endet in England der zweite landesweite Lockdown, der seit dem 5. November gilt. Mit vielversprechenden Folgen: So ist die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in England um etwa ein Drittel gesunken, wie eine Studie des Imperial College London zeigt. Demgegenüber setzte Wales im Südwesten Grossbritanniens zwischen dem 23. Oktober und dem 9. November auf einen sogenannten Circuitbreaker (Deutsch: "Sicherheitsschalter") - eine Massnahme, die mit dem Anstieg der Infektionsraten auch in der Schweiz immer wieder Thema ist und auf die auch Israel, Singapur oder Neuseeland setzten. Darunter versteht man einen kurzen, zeitlich befristeten, systematischen Lockdown, in dem die Menschen zu Hause bleiben müssen. Ziel ist es, die Ausbreitung des Coronavirus zu bremsen, indem das exponentielle Wachstum unterbrochen wird. Gleichzeitig sollen die ökonomischen Kosten minimiert werden - im Gegensatz zum Shutdown. Die Bilanz nach dem 19-Tage-Lockdown fällt für Wales allerdings gemischt aus. So gaben sich die Behörden zunächst optimistisch: Es gebe vielversprechende Anziehen dafür, dass der Circuitbreak die gewünschten Resultate gebracht habe, hiess es. So habe sich die Anzahl Hospitalisierungen wegen Corona zu stabilisieren begonnen, und es seien wieder weniger Intensivbetten gebraucht worden. Mittlerweile aber ist der Boden, den Wales während des Circuitbreak-Lockdown gutmachen konnte, wieder verloren gegangen. So lag die 7-Tage-Inzidenz letzten Freitag bei 187 Fällen pro 100"000 Einwohnern. Am Montag stieg sie bereits auf 201 Fälle. Für Ende dieser Woche setzt die Regierung unter Marc Drakeford deswegen wieder schärfere Massnahmen durch. Sie betreffen vorerst Freizeiteinrichtungen wie Kinos, Clubs oder Museen, die geschlossen bleiben müssen, sowie die Gastronomie, die keinen Alkohol mehr verkaufen darf und ab 18 Uhr schliessen muss. Was ist schiefgelaufen? Laut Colin Furness, Epidemiologe an der University of Toronto, sind Circuitbreaker-Lockdowns oft zu kurz angesetzt. So wird angenommen, dass ein Covid-Patient über rund 14 Tage ansteckend ist. Wenn bei einem Circuitbreaker-Lockdown also während zwei Wochen niemand das Haus verlässt, werden die Übertragungen unterbrochen - theoretisch. In Realität aber komme es aber auch während des Mini-Lockdown zu neuen Ansteckungen, so Furness. Dies, weil es nie zu einem vollständigen Stopp der Mobilität komme, sich einige Personen bereits vor dem Inkrafttreten der Massnahme mit dem Virus infiziert hätten und es zu Beginn von Lockdowns jeweils zu Ansteckungen im gleichen Haushalt komme. Ein Circuitbreaker muss Furness zufolge also länger als zwei Wochen dauern. "Ein solcher Lockdown muss sich über mindestens 18 Tage ziehen, um effektiv sinkende Fallzahlen zu erreichen". Entscheidend sei dazu auch die Kommunikation zwischen Behörden und Bevölkerung. Würden entgegen den Ankündigungen zeitlich begrenzte Lockdowns immer wieder verlängert, koste das enorm viel Vertrauen und Goodwill, so der Epidemiologe. So geschehen etwa in Schottland. Dieses setzte einen zwei Wochen dauernden Mini-Lockdown durch, verlängerte diesen um eine Woche und kündigte schliesslich ein 5-Stufen-System für die unterschiedlich betroffenen Regionen an. Kritiker sehen darin den Beleg dafür, dass ein solcher Lockdown nichts bringe und die Regierung nicht wisse, was sie tue. Nichtsdestotrotz hat auch Nordirland einen weiteren zweiwöchigen Lockdown beschlossen. Er endet am 11. Dezember.
In Wales galt vom 23. Oktober bis 9. November ein sogenannter Circuitbreaker-Lockdown. Bei dem zeitlich befristeten, systematischen Lockdown müssen die Menschen zu Hause bleiben. Das bremst die Ausbreitung des Virus und entlastet Kontaktverfolgung und Gesundheitssystem. Allerdings fällt die Bilanz in Wales gemischt aus. Liegts an der Dauer?
20min-10
Erst Ende Januar outete sich Social-Media-Star JoJo Siwa als Teil der LGBTQ-Community. Nun zeigt die 17-Jährige erstmals ihre Freundin. Anlässlich ihres ersten gemeinsamen Monats als Paar widmete JoJo ihrer neuen Flamme namens Kylie am Montag einen ausführlichen Instagram-Beitrag. Darin zeigt sie ihren 10,6 Millionen Follower*innen drei Turtel-Fotos sowie ein Video, in dem die zwei zu Justin Biebers "As Long as You Love Me" mitsingen. In der Caption schreibt die US-Schauspielerin und -Tänzerin: "Nachdem sie ein Jahr lang meine beste Freundin gewesen ist, darf ich diesen aussergewöhnlichen Menschen nun seit dem 8. Januar meine feste Freundin nennen ... und seither bin ich so glücklich wie noch nie zuvor". Weiter schwärmt JoJo: "Sie ist wirklich die liebevollste, unterstützendste, glücklichste, beschützerischste und einfach die schönste und perfekteste Person auf der Welt. Und ich darf sie Mein nennen! Alles Gute zum Einmonatigen, mein Mädchen! Ich liebe dich jeden Tag mehr und mehr!" Freundin Kylie, die sich auf Instagram einen "menschlichen Golden Retriever" nennt, verfasst zwei Stunden später ihrerseits einen Liebes-Post mit zwei Fotos und zwei Videos. Dazu schreibt sie: "Verliebt euch in eure beste Freundin, Leute. Es ist das beste Gefühl auf der ganzen Welt. Auf einen Monat mit meinem Lieblingsmenschen. Ich liebe dich". Mittlerweile hat Kylie schon 192"000 Follower*innen - und die Zahl wächst rasant. Auch auf Tiktok zeigt sich JoJo schwer verliebt. Sie veröffentlicht ein Video, auf dem sie und Kylie kuscheln und schreibt dazu: "Einen Monat ist es her, seit meine Bestie mich gefragt hat, ob ich ihre Freundin sein will - und es war der beste Monat überhaupt. Ich liebe dich". Erst vergangene Woche hatte sie Talkshow-Host Jimmy Fallon (46) verraten, dass sie in einer Beziehung mit einer Frau ist. "Es ist nichts, wofür ich mich schäme, ich habe es nur noch nicht dem Internet gezeigt", so der ehemalige "Dance Moms"-Star.
Vor wenigen Wochen outete sich Social-Media-Star JoJo Siwa (17) als Teil der LGBTQ-Community. Dennoch entschied sie sich dazu, ihrer Sexualität kein genaueres Label aufzudrücken. Vor wenigen Tagen gab die Tänzerin nun bekannt, in einer Beziehung mit einer Frau zu sein. Jetzt stellt sie ihre neue Freundin erstmals vor.
20min-11
Sonnencreme, Flip-Flops, Badetücher. Nach zahlreichen Regentagen fiebern viele Menschen den sonnigen Temperaturen der kommenden Tage entgegen. Experten der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft (SLRG) und der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) beunruhigt dies. Sie warnen, dass es diesen Sommer zu einer Häufung von Toten kommen könnte, die in Schweizer Gewässern ertrinken. Aufgrund der Corona-Pandemie rechnen die Experten damit, dass viele Menschen ihre Ferien in der Schweiz verbringen werden - und damit viel Zeit an offenen Gewässern wie Seen oder Flüssen. "Viele Freibäder laufen noch nicht auf voller Kapazität, was dazu führen kann, dass es viele Menschen an Gewässer zieht", sagt Philipp Binaghi, Mediensprecher der SLRG, gegenüber 20 Minuten. 98 Prozent der Ertrinkungstoten starben im vergangenen Jahr in Flüssen, Seen oder anderen Gewässern. Nur ein einziger Todesfall ereignete sich in einem Schwimmbad. "Junge Männer zwischen 15 und 30 Jahren sind besonders gefährdet", so Binaghi. Dies zeige sich in den Statistiken. Eine abschliessende Erklärung für diese Risikogruppe gebe es nicht - jedoch Vermutungen, die mit Verhaltenspsychologen entstanden: "Es wird angenommen, dass Männer im Wasser risikobereiter sind und eher die Grenzen ausloten als Frauen", sagt Binaghi. Um die Altersgruppe besser zu schützen hat die SLRG in Zusammenarbeit mit der Visana gestern die Kampagne "Save your friends" lanciert. Die Botschaft sei klar, so Binaghi: "Schütze deine Freunde und versuche sie wenn möglich von dummen Fehlern zu bewahren". Auf der Webseite der Kampagne kann mit einem Fragenbogen gecheckt werden, ob man für das kommende Böötle oder den Aareschwumm bereit ist. Um die lauernden Gefahren zu verdeutlichen, setzt die Kampagne auch auf aufwühlende Videos: "Man soll die Freizeit mit seinen Freunden verbringen, aber nicht am nächsten Tag in der Schule neben einem leeren Platz sitzen müssen", sagt Binaghi. Der Bund hat im Januar 2020 neue Regeln für Böötler beschlossen: Neu sind diese verpflichtet ihre Boote gut sichtbar mit Namen und Adresse anzuschreiben. Zudem muss für jede sich auf dem Boot befindende Person ein Rettungsmittel, wie beispielsweise eine Schwimmweste oder ein Rettungsring, mitgeführt werden. Wer sich nicht an die Regelungen hält, muss mit einer Busse von bis zu 90 Franken rechnen. Für SLRG-Sprecher Binaghi sind diese Gesetzesänderungen durchaus sinnvoll: "Wir haben schon vor diesen neuen Regelungen immer dazu geraten, mit Schwimmwesten auf die Flüsse zu gehen". Auch das Beschriften der Gummiboote mache Sinn. Die SLRG empfiehlt auch die Handynummer anzubringen: "Wenn ein leeres Gummiboot den Fluss hinunter treibt, kann man davon ausgehen, dass da etwas nicht stimmt. Mit einer Handynummer auf dem Boot kann sich die Polizei erkundigen, ob beim Eigentümer alles in Ordnung ist". Eine Promillegrenze für Gummiböötler gibt es trotz den verschärften Bestimmungen nicht. Für viele junge Menschen gehört Alkoholkonsum und Böötlen aber nach wie vor fest zusammen. "Wasser und Alkohol vertragen sich nicht und wir raten dringend davon ab", so Binaghi. Zuerst solle man im Wasser Spass haben, danach könne man immer noch miteinander anstossen.Ausserdem sollten sich Böötler vor einem Ausflug mit dem Gummiboot über die Strecke und die gefährlichen Stellen informieren. Dafür haben etwa mehrere Berner Zeitungen in Zusammenarbeit mit der SLRG für die Strecken Thun - Bern und Bern - Wohlensee eine Gefahrenkarte erstellt. Binaghi: "Danach sollte man sich mit der Wasser- und Lufttemperatur befassen. Auch die Wassermengen sollten beachtet werden".
Experten rechnen diesen Sommer mit besonders vielen Toten in Schweizer Gewässern. Grund dafür ist, dass viele ihre Ferien in der Schweiz verbringen und viele Freibäder noch nicht umfassend geöffnet sind. Eine Kampagne soll besonders Junge auf die Gefahren aufmerksam machen. Zudem gelten in diesem Jahr neue Regeln für Böötler.
20min-12
Wildhüter sind für den Schutz von Wildtieren zuständig. Wie der "Blick" schreibt, stehen im Kanton Wallis allerdings drei Wildhüter unter Wilderei-Verdacht. Gegen einen noch aktiven Wildhüter laufen derzeit auch mehrere Strafverfahren. Dem Mann wird vorgeworfen, zwei Adler bei sich zu Hause gefangen zu halten und illegal einen Hirsch in einem Jagdbanngebiet erschossen zu haben. Die Zeitung veröffentlicht ausserdem ein Bild, das den Wildhüter mit einem toten Luchs in den Händen zeigt. Das Brisante daran: Im Süden des Kanton Wallis leben trotz idealer Bedingungen keine Luchse. Es besteht schon länger der Verdacht, dass Wilderer die Tiere bereits töten, wenn sie den Kanton betreten. Der Wildhüter soll ausserdem Jäger aufgefordert haben, Luchse zu schiessen. "Er sagte, es sei unser Job, die Raubtiere im Wallis zu vernichten", so ein Jäger, der anonym bleiben will. Neben dem noch aktiven Wildhüter stehen zwei ehemalige Wildhüter im Fokus. Einer der beiden arbeitet noch immer als Hilfswildhüter im Kanton. Gegenüber zwei Naturfotografen soll der Mann gesagt haben: Man wolle keine Luchse - man schiesse sie. Auch ein weiterer ehemaliger Wildhüter ist gegen Raubtiere im Kanton. Ein Bauer aus der Gegend sagt: "Er schoss als Wildhüter einen Luchs - und erzählte das allen, die es hören wollten". Auch als Privatperson sei er weiter mit dem Gewehr unterwegs, "mit dem Traum, noch viele Grossraubtiere zu schiessen". Bei den drei Personen soll es sich nicht um Einzelfälle halten. Wie das Westschweizer Fernsehen berichtet, sagte ein Mitarbeiter der kantonalen Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere, dass auf der Dienststelle lange die Maximel galt: "Ein guter Luchs ist ein toter Luchs". Die Wildhüter nahmen keine Stellung gegenüber dem "Blick".
Gegen drei Walliser Wildhüter werden schwere Vorwürfe erhoben. Zeugen werfen den Männern Wilderei vor. Einer der Wildhüter posierte auf einem Foto mit einem toten Luchs.
20min-13
29 Kindersitze hat der Schweizerische Tourenclub (TCS) auf ihre Sicherheit untersucht. Die meisten erfüllen die Anforderungen voll und ganz. Sie wurden sowohl was die Ergonomie, die Bedienung und die Sicherheit angeht, als "sehr empfehlenswert" oder "empfehlenswert" eingestuft. Auch bei der Verträglichkeit konnten die Produkte überzeugen. Für die Bewertung simulierten die Expertinnen und Experten abrupte Bremsmanöver oder gar Zusammenstösse von Fahrzeugen mit Crashtest-Dummys in den jeweiligen Sitzen. Die detaillierten Resultate hat der TCS auf seiner Webseite publiziert. Nur fünf Sitze erfüllten die Anforderungen vom TCS nicht. Besonders schlecht schnitt das Modell "Chicco Kiros" in den Ausführungen i-Size und i-Size Base ab. Hier raten die Expertinnen und Experten vom TCS gar von einem Kauf ab. Beim Test hatten sie sich aus den Halterungen gelöst und waren "nahezu frontal" nach vorne geflogen, wie es in der Medienmitteilung zu den Testresultaten heisst. Bei den anderen Modellen in der Kategorie "nicht empfehlenswert" scheiterte es an den Schadstoffen, die in den Modellen in zu hohem Mass verarbeitet worden sind. Einige stehen gar unter dem Verdacht, krebserregend zu sein. Der TCS hatte schon in der Vergangenheit davor gewarnt. Die Verkehrsexpertinnen und -experten geben ausserdem hilfreiche Tipps, wie man den Kindersitz optimal verwendet. So sollte man immer die Gurte im eigenen Fahrzeug auf deren Länge überprüfen, um eine optimale Stabilität sicherzustellen. Mit dem Kauf eines neuen, grösseren Kindersitzes solle man ausserdem eher zuwarten, da ein zu grosser Sitz eine zusätzliche Gefahr darstellen kann. Weitere Tipps haben wir letztes Jahr im Interview mit dem Experten zusammengestellt.
Der TCS hat eine Untersuchung zu in der Schweiz erhältlichen Kindersitzen veröffentlicht. Das Resultat: 24 von 29 Modellen können unbedenklich bezogen werden. Vorsicht ist allerdings bei einigen Modellen geboten, die in Sachen Sicherheit und Verträglichkeit nicht punkten konnten.
20min-14
Die Läden im Kanton Zug schliessen weiterhin an Werktagen um 19 Uhr, am Samstag um 17 Uhr. Eine Ausdehnung der Ladenöffnungszeiten um eine Stunde wurde am Sonntag an der Urne abgelehnt: 65.24 Prozent der Urnengänger sagten Nein zur "Gesetzesinitiative für längere Ladenöffnungszeiten", 34.76 Prozent sagten Ja. Die Stimmbeteiligung betrug 60.26 Prozent. Damit folgt das Volk der Regierung und dem Parlament: Die Regierung und der Kantonsrat hatten empfohlen, die Initiative abzulehnen. Die Initiative stammt von den Jungfreisinnigen, den jungen Grünliberalen und der jungen SVP. Nach Ansicht des Kantonsrats und des Regierungsrats sind längere Ladenöffnungszeiten "weder gegen den Einkaufstourismus noch gegen den Onlinehandel und das Lädelisterben das richtige Mittel", wie es in den Abstimmungserläuterungen hiess. Vielmehr würden diese für kleinere Spezial- und Detailhandelsgeschäfte einen Wettbewerbsnachteil gegenüber den grossen Geschäften bedeuten. Gian Brun, Präsident der Jungfreisinnigen, teilte nach der Abstimmung am Sonntag mit: "Der Kanton Zug bleibt eine rückständige Insel, die Kantone herum kennen liberalere Ladenöffnungszeiten". Bei einer Annahme der Vorlage "hätten gleich lange Spiesse für das lokale Gewerbe geschafft werden können", so Brun. Und Tabea Estermann, Co-Präsidentin der JGLP, wird in der gleichen Mitteilung so zitiert: "Die Zugerinnen und Zuger werden weiterhin täglich hinter den Kantonsgrenzen, am Bahnhof und an den Tankstellen einkaufen und beweisen, wie unzeitgemäss die Regelung ist". Die lokalen Geschäfte ohne Ausnahmeregelung würden die Leidtragenden bleiben, das Ladensterben werde weitergehen. Der Gewerkschaftsbund des Kantons Zug (GBZ) und das Komitee "Nein zu längeren Ladenöffnungszeiten" waren am Sonntag natürlich erfreut über das deutliche Nein der Zuger Bevölkerung. Der GBZ deutet es so: "Die Zuger Bevölkerung anerkennt die systemrelevante Arbeit des Verkaufspersonals und will die Arbeitsbedingungen nicht weiter verschlechtern", so GBZ-Präsident Luzian Franzini. Für das Zuger Kleingewerbe hätte die Initiative höhere Kosten bei gleichem Umsatz bedeutet, heisst es in der Mitteilung weiter.
Am Sonntag befanden die Zuger über "Gesetzesinitiative für längere Ladenöffnungszeiten", welche von den Jungfreisinnigen, den jungen Grünliberalen und der jungen SVP eingereicht wurde. Die Zuger haben die kantonale Vorlage mit zu 29'876 Nein-Stimmen zu 15'918 Ja-Stimmen verworfen. An Werktagen sollten die Verkaufslokale gemäss Initiative bis 20 Uhr, an Samstagen bis längstens 18 Uhr geöffnet sein. Doch es bleibt werktags bei Ladenschluss um 19 Uhr, samstags um 17 Uhr. Damit wurden im Kanton Zug die Verlängerung der Ladenöffnungszeiten um eine Stunde verworfen.
20min-15
Das Impfen gegen das Coronavirus schreitet in der Schweiz voran. Das Ende der Pandemie rückt damit näher. Nicht allerdings das Ende von Sars-CoV-2: "Es wird wahrscheinlich heimisch werden, endemisch nennen wir Virologen das", verriet Virologin Sandra Ciesek zu Focus.de. Das heisst: Selbst, wenn irgendwann der Grossteil oder sogar die gesamte Bevölkerung geimpft ist, wird das Virus unter uns weilen. "Dann gibt es hierzulande die sogenannte Herdenimmunität. Teils durch durchgemachte Infektionen, teils durch Impfungen", so die Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt. "Besiegt ist das neue Coronavirus damit allerdings nicht". Die Expertin vergleicht die Zukunftsprognose mit der Influenza, bei der es ebenfalls eine Art Grund-Immunität durch Geimpfte und Personen, die im Laufe ihres Lebens bereits eine Grippe hatten, gäbe. "Trotzdem gibt es jedes Jahr wieder Neuinfektionen". Diese würden dann vor allem jene treffen, die nicht immun sind: Säuglinge. Denn "wird ein Kind geboren, hat es den Immunschutz nicht. Spätestens im Kindergartenalter wird es erstmals auf eine grössere Gruppe an Menschen treffen und sich voraussichtlich infizieren", sagt die Expertin. Es sei denn, es wäre geimpft. Ob es aber jemals eine Covid-19-Impfung für die Allerkleinsten geben wird, ist noch unklar. Nachdem die Impfstoffe zunächst nur bei Probanden über 16 Jahren getestet wurden, wird nun geprüft, wie die Vakzine bei Jüngeren wirken. Die jüngsten Studienteilnehmer sind derzeit zwölf Jahre alt. "Wenn das funktioniert, werden sie die Impfstoffe weiter anpassen und schrittweise Studien bei Jüngeren durchführen", so Ciesek. Über das Impfen von Kindern nachzudenken, findet Ruth Baumann-Hölzle, Institutsleiterin der Stiftung Dialog Ethik, derzeit für zu früh: Angesichts dieser grossen Unsicherheiten und Wissenslücken sei es derzeit "ethisch fragwürdig", ob Kinder schon gegen Covid-19 geimpft werden sollten. Doch selbst wenn die Vakzine auch für Säuglinge geeignet sein werden: "Ob künftig dann aber alle Kinder, insbesondere Babys, routinemässig geimpft werden, ist noch lange nicht entschieden", erklärt die Virologin. Denn man müsse zwischen zwei Punkten abwägen: "Zwischen dem tatsächlichen Benefit der Impfung - und der Tatsache, dass Kinder in der Regel nicht schwer erkranken". Das würden dann künftig wohl die Eltern entscheiden müssen. Bei der Entscheidungsfindung eine Rolle spielen dürfte die Antwort auf die Frage, ob Geimpfte das Virus weitergeben können. Diese ist aber noch nicht gefunden, so die Expertin: "Da müssen wir künftige Forschungsergebnisse abwarten". Für eine Gruppe sei eine Impfung - sollte es sie denn für die ganz Kleinen je geben - aber auf jeden Fall angeraten: Kinder mit Vorerkrankungen, die einer Risikogruppe angehören. "Diese sollte man nach der Zulassung in der entsprechenden Altersgruppe dann auf jeden Fall impfen".
Die Impfungen gegen das Coronavirus Sars-CoV-2 laufen. Damit rückt ein Ende der Pandemie immer näher. Das Virus selbst wird uns aber auch danach noch begleiten, so Virologin Sandra Ciesek. In Zukunft werden sich ihr zufolge vor allem kleine Kinder infizieren.
20min-16
Jeder dritte Angestellte in der Schweiz leidet unter Stress, mehr als die Hälfte fühlt sich durch den Job emotional erschöpft. Dadurch entgehen den Unternehmen jährlich Arbeitsleistungen im Wert von 7,6 Milliarden Franken. Stress heisst nicht einfach zu viel Arbeit. "Stress ist das wahrgenommene Ungleichgewicht zwischen Arbeitsbelastungen und Ressourcen", schreibt die Gesundheitsförderung Schweiz in einer Mitteilung vom Donnerstag, die seit 2014 den Job-Stress-Index erhebt. Die wirkungsvollste und kostengünstigste Variante der Aufstockung der Ressourcen ist für Unternehmer das gute Arbeitsklima: Gemeint sind motivierende Arbeitsbedingungen wie zum Beispiel eine allgemeine Wertschätzung, genügend Handlungsspielraum oder unterstützendes Vorgesetztenverhalten. Wer solche Motivationshilfen am Arbeitsplatz erfahre, halte auch höheren Belastungen stand, ohne darunter zu leiden. Gerade die vermehrte emotionale Unterstützung durch Vorgesetzte böte sich als Massnahme an, denn die Führungskräfte haben gemäss der Erhebung die besten Job-Stress-Index-Werte. "Es ist demnach im ureigenen Interesse der Führungspersonen in Unternehmen, die nötigen gesundheitsförderlichen Rahmenbedingungen für ihre Mitarbeitenden zu schaffen", schreiben die Studienverfasser. Unter die Arme greifen müssten Chefs und Chefinnen vor allem den Jungen, denn die haben es am nötigsten: Auf der Skala von 0 bis 100 haben jüngere Arbeitskräfte mit 52,18 den ungünstigsten Wert. Dies unter anderem wegen sozialem Stress mit den Arbeitskolleginnen und -kollegen - bis zu Mobbing - wegen Zeitdruck und der Planung der Zukunft. Wenn sich Vorgesetzte um die Lernende kümmerten, würde sich das auch finanziell lohnen. Denn die kontinuierliche Zunahme von arbeitsbedingtem Stress ist nicht nur schädlich für die Gesundheit der Betroffenen, sie kann auch direkte betriebswirtschaftliche Folgen haben, zumal durch Arbeitsstress wichtiges Wertschöpfungspotenzial verloren gehe. Durch ein ausgeglichenes Verhältnis von Ressourcen und Belastungen liessen sich 7,6 Milliarden Franken Wertschöpfung zusätzlich herausholen. Nicht in die Berechnungen mit einbezogen wurden private Stressauslöser, die sich schwer erfassen liessen und wesentlich kleinere Auswirkungen auf die Wertschöpfung habe. Laut der Erhebung operiert ein Viertel der Erwerbstätigen im grünen, also vorteilhaften Bereich, was bedeutet, dass ihre Ressourcen ausreichen, um die arbeitsbedingten Belastungen auszugleichen. Die Mehrheit der Befragten, nämlich 45,5 Prozent, befindet sich im sensiblen Bereich, also auf Stufe gelb, wo sich Belastungen und Ressourcen gerade noch die Waage halten. Drei von zehn Arbeitnehmenden sind schon jenseits dieser Grenze auf Stufe rot angelangt (29,6 Prozent). Bei ihnen ist die Belastung grösser als die Ressourcen: Das sind schwierige Arbeitsbedingungen, die auf Dauer gesundheitliche Folgen haben. Viele der Arbeitnehmenden, die im kritischen Bereich sind, geben zudem an, dass sie sich emotional erschöpft fühlen. Diese Folge von Stress gehört zu den Hauptmerkmalen von Burn-out. Dieser Wert ist seit der ersten Messung im Jahr 2014 von etwa einem Viertel auf mittlerweile fast schon ein Drittel angestiegen.
In der Schweiz ist Stress am Arbeitsplatz weit verbreitet. Jeder Dritte leidet darunter. Dagegen helfen könnte ein gutes Arbeitsklima.
20min-17
Der Fall des jüdischen Rekruten, der in der Schweizer Armee schweren Antisemitismus erlebte, tätlich angegriffen wurde und schliesslich in den Zivildienst wechselte, sorgte am Samstag für Aufsehen. Laut Oberst Hubert Annen, der an der Militärakademie der ETH Militärpsychologie und Militärpädagogik unterrichtet, werden die Erlebnisse von Benjamin Folgen haben: "Solche Dinge müssen natürlich thematisiert werden. Das Fallbeispiel mit dem jüdischen Rekruten wird in die Ausbildung einfliessen, Vorgesetzte müssen lernen, wie sie in solchen Situationen richtig handeln", sagt er zu 20 Minuten. Doch wieso kommt es immer noch zu solchen Situationen? "Alte Zöpfe wie beispielsweise das Hollywood-Spiel halten sich, weil auch Wachtmeister und Zugführer in Stresssituationen geraten und dann auf Dinge zurückgreifen, die sie aus ihrer eigenen Ausbildung kennen, ohne sie zu hinterfragen". Die Armee kennt in Bezug auf Diskriminierung eine Nulltoleranz, wie der oberste Ausbilder dem "Tages-Anzeiger" sagte. "Jeder Diskriminierungsfall ist einer zu viel und tut mir persönlich weh". Geschehen Vorfälle, müssen sie beim Kompaniekommandanten gemeldet werden. Der kann dann Unterstützung bei einer der verschiedenen Hilfsstellen holen: Extremismus-Fachstelle, Diversity-Fachstelle, Militärjustiz, Armeeseelsorge, psychologisch-pädagogischer Dienst oder dem Sozialdienst. Die Armee tut also in erster Linie etwas, wenn es zu spät und die Diskriminierung bereits geschehen ist. Dieses reagierende Verhalten stösst bei Männer.ch, dem Dachverband der Schweizer Männer- und Väterorganisationen, auf Kritik. Für Gesamtleiter und Gründer Markus Theunert müssten die Ursachen für solche Entgleisungen grundsätzlicher angegangen werden: mit Prävention und gezielten Schulungen. "Für Männer ist es nach wie vor extrem wichtig, als ‹richtiger Mann› zu gelten. Und was ein ‹richtiger Mann› ist, entscheiden letztlich nicht die Frauen, sondern die anderen Männer", so Theunert. In der Armee, mit ihrem Frauenanteil von rund einem Prozent ist das quasi per Definition ein Problem. Theunert sieht darum Handlungsbedarf: "Es ist klar, dass die Armee ihre Kader diesbezüglich besser ausbilden muss. Solche Dynamiken zu managen ist hochanspruchsvoll". Und er bietet auch gleich Hand: "Wir von Männer.ch haben Fachkonzepte erarbeitet, wie sich eben gerade nicht die Standard-Männlichkeitsbilder herauskristallisieren. Wenn die Armee will, stellen wir ihnen unser Material selbstverständlich zur Verfügung". Eine Idee, die bei der Armee auf offene Ohren stösst. "Die Zusammenarbeit mit einem Verband, der sich genau mit solchen Fragen und Problemstellungen befasst, würde ich als gewinnbringend erachten", sagt Militärpsychologe Annen. Langfristig braucht es für Theunert aber auch eine Verfassungsänderung: "Eine Dienstpflicht für Frauen und Männer würde dazu beitragen, dass sich die Kultur des Umgangs entwickelt, die sich die Armeespitze offenbar selbst wünscht". Auch Kathrin Bertschy, Co-Präsidentin von Alliance F, geht davon aus, dass sich eine allgemeine Dienstpflicht positiv auf die Gruppendynamiken in der Armee auswirken würde: "Mit einem höheren Frauenanteil in der Armee könnten sich solche Dynamiken schon ändern. Wir haben keine empirischen Studien dazu, aber in meiner Erfahrung wirkt es sich in der Regel positiv auf das Verhalten aus, wenn Gruppen gemischt sind", so die GLP-Nationalrätin. "Eine allgemeine Dienstpflicht würde sicher helfen, dass solche Herabwertungen und Beleidigungen in der Armee abnehmen". Eine bessere Durchmischung würde helfen, die einseitige Unternehmenskultur der Armee zu durchbrechen, argumentiert Bertschy. "Man kennt das aus der Wirtschaft und aus der Politik. Vielfalt bringt bessere Entscheidungen und auch einen bessere Teamkultur. Schlussendlich will die Armee ja die besten Leute haben. Das gelingt logischerweise besser, wenn sie nicht aus 50 Prozent der Bevölkerung auswählen müssten, sondern aus dem gesamten Potenzial der Gesellschaft".
Männer.ch will seine Erkenntnisse aus der Männerarbeit mit der Armee teilen, um den Umgang mit alten Rollenbildern zu verbessern. Auslöser dafür ist der Fall eines 19-Jährigen, der in der RS Antisemitismus erlebte. "Die Zusammenarbeit würde ich als gewinnbringend erachten", sagt dazu Militärdozent Oberst Hubert Annen. Markus Theunert von Männer.ch will auch eine allgemeine Dienstpflicht.
20min-18
Herr Schmassmann, die Züge füllen sich wieder, Schüler fahren wieder zur Schule, immer mehr Personen kehren wieder an ihren Arbeitsplatz zurück. Eine Maske trägt nur eine winzige Minderheit. Was ist schiefgelaufen? Die Hoffnung, dass die Pendler von sich aus Masken tragen würden, hat sich nicht bestätigt. Wir rechneten mit mehr sozialer Kontrolle. Dass man schräg angeschaut wird, wenn man keine Maske trägt. Wäre die Empfehlung von Anfang an mehrheitlich befolgt worden, hätte das vielleicht geklappt. Aber in meinen Augen ist der Schuss nach hinten losgegangen. Einige hatten anfänglich eine Maske an und mussten feststellen, dass die Mehrheit nicht mitmacht. Jetzt ist das Gegenteil der Fall, und neun von zehn Personen tragen keine Maske. Dabei empfehlen die Transportunternehmen weiterhin das Maskentragen. Wieso kommt diese Empfehlung bei den Pendlern nicht an? Die Kampagne war glasklar, aber es war immer nur eine Empfehlung. Niemand überprüfte, dass alle eine Maske tragen. Dass die Pendler ihr nicht folgen, hat sicher mit der Gruppendynamik und einer gewissen Freiheitsliebe zu tun. Aber mit den Lockerungen ist auch der Drang da, wieder in die Normalität zurückkehren zu können. Dies und die sinkenden Ansteckungszahlen bringen auch eine gewisse Nachlässigkeit mit sich. Sähe es mit Tragepflicht besser aus? Ich denke schon. Wenn das Maskentragen im ÖV eine Vorschrift wäre und ein Verstoss mit einer Busse sanktioniert würde, hätte das schon eine Wirkung. Dann hätten die Transportunternehmen auch Masken verteilt oder verkauft. Die Transportunternehmen wirken ratlos, trotzdem wehren sie sich gegen eine Maskenpflicht. Weshalb? Es war klar, dass sich die Bahnen wieder füllen würden, wenn die Leute nach dem Lockdown aus dem Homeoffice kommen würden. Deshalb auch die Maskenempfehlung. Aber als Branche wollen wir nicht stigmatisiert werden. Wir möchten nicht der einzige Ort sein, wo man eine Maske tragen muss. Sonst hat man das Gefühl, dass man sich nur im ÖV anstecken kann. Wenn es im ganzen öffentlichen Raum eine Maskentragepflicht gäbe, würden wir nachziehen. Dann könnten wir damit leben. Bis dahin appellieren wir an die Selbstverantwortung. Was ist Ihre Botschaft an die Pendler? Geniert euch nicht, eine Maske zu tragen. Habt den Mut, zu eurer Maske zu stehen. Nehmt die Empfehlung ernst. Braucht es andere Massnahmen als die Maskenempfehlung? Etwa Namenslisten oder Plexiglas wie im Restaurant? Eine Namensliste zu führen, ist illusorisch. Aber Abtrennungen aus Plexiglas in den Zügen werden gegebenenfalls geprüft. Und in den Bussen überlegt man sich, den Fahrer mit einer Scheibe abzuschirmen. Weitere Massnahmen sind im ÖV fast nicht möglich. Die SBB hatte die Idee, als Kompromiss einzelne Waggons mit Maskenpflicht einzuführen. Wird das noch weiterverfolgt? Die Idee ist da. Wie stark sie noch weiterverfolgt wird, weiss ich nicht. Die Waggons mit Maskenpflicht zielen aber weniger auf Pendler, sondern vor allem auf Touristen ab. Sie sollen sich beim Reisen sicher fühlen. Ein lückenloses Contact-Tracing sei jetzt wichtig, sagt das BAG immer wieder. Doch wie lässt sich das in den öffentlichen Verkehrsmitteln, wo niemand seinen Sitznachbarn kennt, gewährleisten? Im ÖV ist eine Rückverfolgung nicht möglich. Mit einem Ticket vom Automaten oder einem Abonnement ist man völlig anonym unterwegs. Nur die Tracing-App kann helfen, doch dafür muss sie breit genutzt werden. Mittlerweile gilt wieder der reguläre Fahrplan. Wie hoch ist die Auslastung im ÖV jetzt? Unterdurchschnittlich. Ich rechne damit, dass es zwei Jahre braucht, bis sich die Auslastung wieder erholt hat. Die Leute machen jetzt vermehrt Homeoffice oder fahren lieber mit dem Velo oder Auto zur Arbeit als mit dem ÖV, das spüren wir. So verlieren wir Fahrgäste, wohl auch längerfristig. Werten Sie das positiv oder negativ? Solange der ÖV weniger ausgelastet ist, können die Abstandsregeln besser eingehalten werden. Aber für uns als Transportunternehmen führt das zu einem viel höheren Defizit, weil die Kosten gleich hoch bleiben. Es entsteht ein finanzielles Loch, dass die Politik jetzt decken muss.
Der ÖV verkehrt wieder zum Regelfahrplan, die Züge füllen sich wieder. Trotzdem hält sich kaum jemand an die Maskenempfehlung der Transportunternehmen. "Die Hoffnung, dass die Pendler von sich aus Masken tragen würden, hat sich nicht bestätigt", sagt Norbert Schmassmann, Präsident des Verbands öffentlicher Verkehr. Der Schuss sei nach hinten losgegangen, sagt er im Interview. Und mit Maskenpflicht sähe es laut ihm wohl besser aus.
20min-19
Rund drei Milliarden Dosen Red Bull werden geschätzt jährlich in Widnau SG abgefüllt. Das entspricht etwa der Hälfte der weltweit getrunkenen Energydrinks des österreichischen Unternehmens. Dieses besitzt keine eigenen Produktionsstätten und lässt die Dosen vom Fruchtsafthersteller Rauch abfüllen. Neben Widnau SG gibt es eine zweite Fabrik in Nüziders in Vorarlberg, rund 40 Kilometer von Widnau entfernt, im US-Staat Arizona ist ein weiteres Werk geplant. Dass in Widnau so viele Dosen abgefüllt werden, hat in der Bevölkerung für Misstrauen gesorgt. Es gab Gerüchte, dass der Getränkeriese das Wasser, welches aus Brunnenfassungen des Rheinvorlands bezogen wird, zu einem Spottpreis erhält, wie "Der Rheintaler" am Freitag schreibt. Nun wurde das Geheimnis gelüftet, wie die Zeitung weiter berichtet. Dies nicht freiwillig. Wegen eines Gesuchs auf Grundlage des kantonalen Öffentlichkeitsgesetzes schaffen die Behörden nun Klarheit. Aktuell bezahlen Bezüger in Widnau einen Franken pro Kubikmeter Wasser. Ein Kubikmeter fasst tausend Liter. Grossbezüger, welche über 20"000 Kubikmeter Wasser pro Jahr beziehen, können individuelle Gebühren abschliessen. Die Firma Rauch bezahlte in den vergangenen Jahren folgende Kubikmeterpreise: Somit würden die Preise laut Widnauer Gemeinderat nur unwesentlich unter der allgemeingültigen Konsumgebühr für Haushalte, Industrie und Gewerbe liegen, welche bei einem Franken pro Kubikmeter liegt. Für die Produktion von Red Bull braucht es nicht nur viel Wasser, auch viel Zucker wird benötigt. Red-Bull-Hersteller Rauch ist der grösste Abnehmer von Schweizer Zucker. Laut der SRF-"Rundschau" kauft der Getränkegigant ein Viertel der gesamten Schweizer Zuckerproduktion auf. Die umfangreiche Red-Bull-Produktion zeigt sich auch in der Schweizer Exportstatistik. Noch 1997 exportierte die Schweiz lediglich für etwas mehr als 200 Millionen Franken Getränke, 2017 lag der Wert bei 1,7 Milliarden. Der Treiber dahinter ist Red Bull.
In Widnau SG wird bei der Rauch Trading AG rund die Hälfte aller weltweit getrunkenen Red Bull abgefüllt. Das Wasser dazu stammt aus Brunnenfassungen aus dem Rheinvorland. In der Region fragte man sich, ob der Getränkekonzern das Wasser zu einem Spottpreis bezieht. Lange hielten sich die Behörden diesbezüglich bedeckt. Wegen einer Anfrage, gestützt auf das Öffentlichkeitsgesetz, gibt es nun Klarheit.
20min-20
Auch Bayer Leverkusen hat den Union-Code nicht geknackt und eine späte Niederlage einstecken müssen. Die Werkself muss sich zum Auftakt des 16. Spieltags der Fussball-Bundesliga beim 1. FC Union Berlin nach dem Tor von Cedric Teuchert (88. Minute) mit 0:1 (0:0) geschlagen geben und verpasst den Sprung auf Platz zwei direkt hinter den FC Bayern München. Dabei ist Leverkusen lange die bessere Mannschaft. Nadiem Amiri und Kerem Demirbay (38.) und Julian Baumgartlinger (41.) haben die Möglichkeit zum 1:0, vergeben aber jeweils. In Halbzeit zwei gehören die ersten Grosschancen den Gastgebern. Teuchert taucht frei vor Hradecky auf, sein Schuss geht jedoch an den Innenpfosten (50.). Zehn Minuten später verfehlt er nach einem weiteren Konter erneut nur knapp das Bayer-Tor (61.). Auf der anderen Seite wird es am gefährlichsten, als Andrich mit einem Rückpass aus kurzer Distanz seinen eigenen Goalie Andreas Luthe in Schwierigkeiten bringt (64.). Union bleibt gefährlich und frech - und belohnt sich zwei Minuten vor dem Abpfiff mit dem Siegtreffer des eingewechselten Teuchert. Nach Spielschluss kommt es in der Alten Försterei zu einer unschönen Szene. Mittendrin ist der deutsche Nationalspieler Nadiem Amiri. Später erklärt Leverkusen-Verteidiger Jonathan Tha im Interview mit DAZN, was vorgefallen sei. "Scheiss Afghane", soll ein Union-Profi dem deutschen Nationalspieler Amiri entgegengerufen haben. Auf TV-Bildern ist zu sehen, wie sich der 24-Jährige aufgebracht mit mehreren Kontrahenten unterhält. Gestik und Mimik aller Beteiligten verdeutlichen die angespannte Stimmung. Später in der Kabine sollen bei Amiri sogar Tränen geflossen sein. Auf Instagram teilt der fünffache deutsche Nationalspieler mit afghanischen Wurzeln eine Story seiner Bruders. Diese hat er inzwischen wieder gelöscht. Union Berlins Trainer Urs Fischer hat schnell eine Aufklärung der Vorwürfe angekündigt. "Ich kann es nicht beweisen, ich werde das ansprechen, wir werden versuchen, das zu klären", versprach der Coach des Bundesliga-Überraschungsteams. Am Samstagvormittag äussert sich Amiri öffentlich zum Vorfall. Er habe die Entschuldigung des Union-Spielers angenommen, teilt sein Club Bayer Leverkusen mit. "Er ist zu mir in die Kabine gekommen. Es sind aus den Emotionen heraus unschöne Worte gefallen, die ihm sehr leid tun. Er hat mir das glaubwürdig versichert, deswegen ist die Sache für mich erledigt", erklärt Amiri.
Union Berlin gewinnt gegen Bayer Leverkusen. Teuchert gelingt kurz vor Schluss der Siegtreffer. Nach Spielschluss soll Leverkusens Nadiem Amiri rassistisch beleidigt worden sein. Dank des Sieges klettert Union vorläufig auf den vierten Platz direkt hinter Bayer.
20min-21
Der Fall sorgte für Verwirrung: Erstmals meldete das BAG einen Todesfall im Zusammenhang mit dem Coronavirus in der Altersgruppe von 20 bis 29 Jahren. Der Kanton Zürich bestätigte zwar, dass ein 29-Jähriger Mann positiv auf Corona getestet war - als Todesursache könne Covid aber ausgeschlossen werden. BAG-Sprecherin Katrin Holenstein sagte darauf, die Statistik enthalte alle Todesfälle von Personen mit einem laborbestätigten positiven Covid-19-Test. "Die Todesursache kennen wir aber nicht"., so Holenstein weiter. Diese tauche erst in der Todesursachen-Statistik des Bundesamts für Statistik auf. Viele in der 20-Minuten-Community sind über das Vorgehen der Behörden empört: "Das darf in der jetzigen Situation nicht passieren, so bleibt der Bund weiterhin unglaubwürdig", heisst es etwa in den Kommentarspalten. Infektiologe Christian Garzoni vom Tessiner Monucco-Spital sagt: "Die Corona-Situation wird durch das jetzige System nicht künstlich aufgebauscht". Denn aus seiner Erfahrung als Leiter einer Coronastation mit 150 Betten wisse er, dass die allermeisten Infizierten an den direkten oder indirekten Effekten der Krankheit sterben: "Eine solche indirekte Folge könnte etwa eine durch die Covid-Infektion ausgelöste Lungenembolie sein". Es sei aber wichtig, die Grenzen der Aussagekraft der jetzigen Todeszahlen zu kennen: "Im Moment können sie nur einen generellen Überblick bieten und Trends abbilden". So könne es durchaus passieren, dass es in Einzelfällen wie bei dem 29-jährigen Toten aus Zürich zu einer Falschmeldung komme: "Solche Meldungen schüren die Unsicherheit in der Bevölkerung. Das kann dazu führen, dass man den Behörden nicht mehr vertraut". Garzoni kritisiert das Meldesystem des Bundes: "Die Daten werden viel zu langsam erhoben". Er sagt: "Im Kampf gegen eine Pandemie sind gute und genaue Zahlen essenziell". Für den Infektiologen braucht es ein schnelleres Meldeverfahren. Es müsse möglichst bald klar sein, wer wirklich an Corona gestorben sei. Denkbar sei etwa, dass ein Arzt innert 24 Stunden nach dem Tod eines Covid-Patienten die genaue Todesursache ans BAG weiterleiten muss. Politiker von links bis rechts kritisieren die Praxis des BAG. "Es wäre sehr wichtig, dass schon das BAG die Todesursache erfasst!", sagt SP-Gesundheitspolitikerin Yvonne Feri. Ob eine positiv getestete Person direkt an Corona, an Vorerkrankungen oder an einer anderen Ursache gestorben sei, sei sehr relevant: "Wir brauchen diese Differenzierung, damit die Statistik nicht in die eine oder die andere Richtung verzerrt wird". Offenbar habe man aus den Problemen zu Beginn der Pandemie nichts gelernt, so Feri. "Das BAG muss alles unternehmen, um saubere Daten zu haben"., stellt auch FDP-Ständerat Damian Müller klar. Das sei essenziell für eine vertrauenswürdige Kommunikation: "Sonst wird die Glaubwürdigkeit des Bundesamts immer weiter untergraben". Das könnte insbesondere in den nächsten Wochen fatal sein, so Müller: "Es kann gut sein, dass sich die Situation nach den Festtagen wieder verschlechtern wird". Trotzdem gibt Müller zu bedenken: "Die Anzahl Todesfälle allein ist für unsere Handlungen nicht entscheidend. Der Bundesrat nimmt an andere Kennzahlen wie etwa den R-Wert". Dieser sei zwar auch nicht unumstritten, ist aber für die Beurteilung der Situation sinnvoller als die Todeszahlen.
Das BAG meldet die Anzahl Toten im Zusammenhang mit dem Coronavirus, ohne die genaue Ursache zu kennen. Infektiologe Christian Garzoni fordert ein schnelleres Meldeverfahren. Er sagt aber auch: "Die Corona-Situation wird durch das jetzige System nicht künstlich aufgebauscht". Eine Statistik der Todesfälle ohne die genaue Ursache sei für die epidemiologische Einschätzung trotzdem aussagekräftig, heisst es dagegen beim BAG. Politiker von links bis rechts kritisieren die Praxis nun.
20min-22
Prinz Marcus von Anhalt (53) sorgte am vergangenen Montag in der ersten Folge von "Promis unter Palmen" für einen Skandal. Seine homophoben Äusserungen gegenüber Dragqueen Katy Bähm (28) schockierten nicht nur die anderen Promis der Reality-Show, sondern auch das Publikum. Auf Social Media war man sich einig: Dass ein Eklat dieser Art minutenlang ohne jeglichen Kommentar des Senders Sat.1 gezeigt wird, ist mehr als nur enttäuschend. Nach der harschen Kritik zieht Sat.1 nun die Notbremse. Wie die "Bild"-Zeitung am Freitag berichtet, werden die verbleibenden Folgen der Show noch einmal neu begutachtet und überarbeitet. Man habe dies den Kandidatinnen und Kandidaten von "Promis unter Palmen" bereits am Donnerstag schriftlich mitgeteilt. Durch die Prüfung der Episoden wolle der Sender weitere Kritik vermeiden. Prinz Marcus von Anhalt betrifft das nicht mehr - ihn haben die anderen elf Promis in der ersten Folge rausgewählt. Bereits in der zweiten Folge wird Katy Bähm allerdings dennoch erneut mit harschen Worten konfrontiert: Eine kurzzeitig auf dem Sat.1-Streamingdienst Joyn aufgeschaltete Preview zeigte, wie sie von der Konkurrenz so lange beschimpft wird, bis sie unter Tränen zusammenbricht. Die Preview wurde unterdessen entfernt. Der Angriff auf Katy Bähm wird am kommenden Montag auch nicht zu sehen sein, denn der Handlungsstrang wird komplett aus der Folge geschnitten. Es ist damit zu rechnen, dass "Promis unter Palmen" etwas kürzer ausfällt, da kein Ersatz der entfernten Inhalte geplant ist. Previews auf Joyn wird es zudem künftig keine mehr geben.
Das Reality-Format "Promis unter Palmen" steht nach der ersten Folge in grosser Kritik. Auslöser waren Prinz Marcus von Anhalts homophobe Aussagen, die ausgestrahlt wurden. Nun betreibt der Sender Sat.1 mit einer Überarbeitung der Show Schadensbegrenzung.
20min-23
Im Dezember 2017 bin ich mit einer Freundin nach Los Angeles geflogen. Es sollten Partyferien werden: Wir waren beide gerade Single und wollten einfach nur Spass haben. Silvester habe ich dann bei Grindr diesen wirklich, wirklich herzigen Typ gesehen und ihn angeschrieben. Bei Grindr geht es, normalerweise, schon eher um eine schnelle Nummer, aber irgendwie wollte ich das bei James nicht. Ich wusste: Den Typ möchte ich zum Essen ausführen. Wir haben uns dann am 2. Januar an einer Kreuzung in der Nähe seiner Wohnung getroffen. Dort die Überraschung: Der vermeintliche Amerikaner hat British English gesprochen. Wir sind dann zum Mexikaner essen gegangen und hatten einen fantastischen Abend. Danach ging es noch zu ihm nach Hause, wo wir stundenlang geredet haben. Am Morgen wurde mir klar: "Uh, shit, den mag ich wirklich". In den letzten drei Tagen vor meinem Heimflug habe ich meine Kollegin links liegen gelassen und jede freie Minute mit James verbracht. Aber natürlich habe ich mir auch da schon viele Gedanken gemacht, was aus dieser Geschichte werden könnte. Wir sind beide durch Jobs "gebunden", und objektiv betrachtet, waren die Voraussetzungen wirklich nicht besonders gut. Nach meiner Rückkehr haben wir sehr viel geschrieben und unseren Alltag geteilt. Das war nicht einfach: Wegen der Zeitverschiebung konnten wir nicht tagsüber telefonieren, sondern eigentlich immer nur, wenn der eine gerade aufstand und der andere ins Bett ging. Nachdem wir das ungefähr drei Wochen so durchgezogen hatten, redeten wir dann mal darüber, was aus uns werden soll. Ende Februar bin ich erneut nach Los Angeles geflogen - dort sollte sich entscheiden, ob das mit uns wirklich etwas werden könnte oder ob wir hier einfach eine komplizierte Fernbeziehung romantisierten. Ich habe in dieser Woche bei ihm gewohnt, und es war wunderbar: Zwar musste er arbeiten, aber wir sind jeden Morgen gemeinsam 40 Minuten zu seinem Büro spaziert, und abends haben wir viel mit seinen Freunden unternommen. Er hat mich schon am ersten Abend, nach meiner Ankunft am LAX, an eine Party geschleppt - ich war ein bisschen überfordert, aber es hat sehr viel Spass gemacht. Da war für mich klar: Das mit uns, das wird was. Das ist nicht nur das Feriengefühl, ich mag den wirklich. Um so trauriger war es, als ich dann nach einer Woche wieder nach Hause musste. James hat Familie in England, die er im April 2018 besucht hat. Von dort ist er dann auch das erste Mal zu mir in die Schweiz gekommen. Danach haben wir uns etwa alle sechs bis acht Wochen gesehen. Meistens bin ich zu ihm geflogen, die Amerikaner haben ja eigentlich kaum Ferien. Einen nächsten Meilenstein hatten wir im Dezember 2018: Da habe ich an Weihnachten erstmals mit ihm seine Familie in England besucht, danach er an Silvester meine in der Schweiz. Im Sommer 2019 ist James" Arbeitsvertrag ausgelaufen, und er zog zu seiner Familie nach England, bis er einen neuen Job gefunden hat. Die grösste Umstellung war für mich die Zeitzone! Plötzlich waren wir nicht nur gleichzeitig wach, James war ja auch gerade arbeitslos und hatte viel Zeit, mir zu schreiben. Kurz darauf ist er dann zu mir in die Schweiz gezogen, und wir waren endlich mal für eine längere Zeit zusammen. Und genau als James angefangen hat, sich einen Job zu suchen und sich anzumelden, kam Corona. Das hat alles ein bisschen durcheinandergebracht. Zum Glück hat er aber doch noch Arbeit gefunden, und seine Aufenthaltsbewilligung wurde verlängert - andernfalls hätte er im Mai 2020 wieder gehen müssen. Rückblickend bin ich einfach überrascht, wie reibungslos das alles lief, trotz der schlechten Voraussetzungen. Natürlich hatten wir kleinere Krisen, wegen der Jobsuche, der Sprachbarriere, wegen der Tatsache, dass er in der Schweiz noch kein eigenes Umfeld hat und so weiter. Alle haben sich an den Kopf gefasst, wenn wir ihnen unsere Geschichte erzählt haben, und doch: Für uns ist es so einfach genau richtig. Zukunftspläne haben wir keine allzu konkreten. Heiraten, beziehungsweise unsere Partnerschaft eintragen lassen, möchten wir erst, wenn diese Partnerschaft der Ehe gleichgestellt ist. Für jetzt träumen wir von einem Eigenheim, das ist fast wichtiger.
Max (28) ist mit einer Kollegin für Partyferien nach Los Angeles gereist - und hat dort James (30) getroffen. Zwischen den beiden hat es sofort gefunkt. Anderthalb Jahre hat das Paar eine Ultra-Fernbeziehung geführt. Heute lebt James bei Max in Zürich.
20min-24
Rund 38"500 Erst- und Zweitimpfungen gegen Covid-19 sind im Kanton Nidwalden seit Ende Dezember durchgeführt worden. Davon wurden knapp 12"000 Impfungen im kantonalen Impfzentrum in der Zivilschutzanlage in Stansstad verabreicht. "Der bisherige Verlauf der Impfaktion in Nidwalden ist erfreulich, bis heute haben fast 58 Prozent der Bevölkerung, die sich theoretisch impfen lassen kann, mindestens die Erstimpfung erhalten", heisst es in einer Mitteilung des Kantons. Demnächst solle die ursprünglich angestrebte Impfquote von 60 bis 70 Prozent erreicht werden. Die Tendenz der Neuanmeldungen für Impfungen ist nun rückläufig. "Die zuletzt gute Entwicklung der epidemiologischen Lage, die damit einhergehende Aufhebung von Massnahmen und die Ferienzeit mit reisebedingten Abwesenheiten dürften ebenso dazu beigetragen haben, dass die Impfmotivation unentschlossener Personen eher sinkend ist", sagt Gesundheits- und Sozialdirektorin Michèle Blöchliger. Wegen der sinkenden Zahl der Anmeldungen sinkt die Auslastung des Impfzentrums. Deswegen werden im Zentrum noch bis maximal Ende Juli Erstimpfungen verabreicht. Zweitimpfungen werden in den folgenden Wochen durchgeführt. "Es war von Anfang an so geplant, dass das Impfzentrum in der intensivsten Phase der Impfaktion eine Ergänzung zu den Hausärzten und Apotheken darstellt und zirka Ende August seinen Betrieb einstellen wird. In dieser Hinsicht werden wir eine Punktlandung erzielen", sagt Blöchliger. Noch bis zum 23. Juli kann man sich online für beide Impfungen im Impfzentrum registrieren. Die Impfaktion werde in den Kinderarztpraxen, zahlreichen Arztpraxen sowie in den Apotheken fortgesetzt. Wer sich bereits für eine Impfung im Zentrum angemeldet hat, sollte in den nächsten beiden Wochen einen Termin erhalten.
Im Kanton Nidwalden haben knapp 58 Prozent der Bevölkerung, die sich impfen lassen kann, eine Erstimpfung erhalten. Die angestrebte Impfquote von 60 bis 70 Prozent sollte demnächst erreicht werden. Die Zahl der Neuanmeldungen zur Impfung sinken. Das kantonale Impfzentrum in Stansstad soll gegen Ende August geschlossen werden.
20min-25
Zum diesjährigen Black Friday hat sich Interdiscount erneut eine spezielle Kooperation ausgedacht - diesmal mit den Jungfraubahnen: Der Schweizer Elektronikhändler verkauft ab Montag Tickets für die Fahrt aufs Jungfraujoch zum halben Preis. Konkret zahlen Erwachsene somit ohne Ermässigung 89 Franken für die Fahrt ab Grindelwald Terminal oder Lauterbrunnen direkt zum Jungfraujoch und retour. Mit einem Halbtax oder Generalabonnement sind es 59 Franken. Die Tickets können online sowie in allen Interdiscount-Filialen gekauft werden, wie es bei der Coop-Tochter auf Anfrage heisst. Das Angebot ist an keine weitere Kaufverpflichtung gebunden. Eine Person kann maximal sechs Tickets kaufen. Die Wahl fiel aus verschiedenen Gründen aufs Jungfraujoch: Wie in vergangenen Jahren habe man ein Angebot gewählt, das die gesamte Bevölkerung ansprechen dürfte, schreibt das Unternehmen auf Anfrage. "Ausserdem unterstützt Interdiscount damit auch den hart von der Pandemie getroffenen Tourismus", sagt Sprecherin Alexandra Friedli. Die Jungfrau liege zudem im Kanton Bern, wo auch der Hauptsitz von Interdiscount stehe. Darüber, wie viel Interdiscount sich die Aktion kosten lässt, will das Unternehmen nichts sagen. Bei den Black-Friday-Aktionen der Vergangenheit hiess es jeweils, man lasse es sich einiges kosten. Bei den Jungfraubahnen heisst es auf Anfrage, die Zusammenarbeit mit Interdiscount zum Black Friday komme gerade passend zur Eröffnung des V-Bahn-Projekts mit dem Eiger-Express am 5. Dezember (siehe Video oben). Die Jungfraubahnen sind bereits langjährige Partner von Interdiscounts Mutterkonzern Coop. Die Aktion dauert vom 23. November bis zum 6. Dezember, solange der Vorrat reicht. Gültig sind die Tickets vom 5. Dezember 2020 bis zum 15. Juni 2021. Aber Achtung: Sollten die Skiferien wegen der Krise ausfallen, können die Tickets nicht zurückgegeben werden. Bei Interdiscount heisst es dazu lediglich: "Sollte aufgrund einer behördlichen Anordnung das Jungfraujoch während mehr als 60 Tagen während des Einlösezeitraums geschlossen sein, so wird zu einem späteren Zeitpunkt ein neuer Einlösezeitraum im Umfang der behördlichen Schliessung definiert". Wer das Ticket kauft, hat also keine Chancen auf eine Rückerstattung - lediglich auf eine längere Gültigkeitsdauer. Interdiscount rechnet für den Black Friday mit einer starken Steigerung der Nachfrage, wie das Unternehmen weiter mitteilt. Jedes Jahr seien bisher Rekorde gebrochen worden. 2019 hatte die Coop-Tochter 20 Prozent mehr Umsatz als im Vorjahr verzeichnet.
Mit dem Ticket von Interdiscount gehts zum halben Preis aufs Jungfraujoch. Damit will Interdiscount am Black Friday den Schweizer Tourismus unterstützen. Für die Jungfraubahnen ist der Zeitpunkt für die Aktion grad besonders günstig. Die Tickets können nicht retourniert werden.
20min-26
Kurz vor 22.30 Uhr ging der Alarm bei der Kantonspolizei Zürich ein, dass bei Schottikon ZH ein Auto zwischen zwei Zügen geraten sei. Die 41-jährige Lenkerin kam laut Sprecher Ralph Hirt aus unbekannten Gründen auf das Bahntrassee. Genau dort haben sich dann die beiden Züge gekreuzt und das Auto wurde eingeklemmt. Ein Anwohner war zum Zeitpunkt des Unfalls im Stall. "Es gab einen dumpfen Knall und man hörte die blockierten Räder des Zugs", sagt er. Es habe gerattert, wie wenn ein Teil des Zugs aus den Schienen gesprungen sei. Am Morgen nach dem Unfall ist immer noch alles abgesperrt, erst gegen Mittag wurden die Züge weggeschleppt. Wie das Auto dorthin kam, ist für die Anwohner ein Rätsel. "Es ist die einzige Stelle, wo man einfach aufs Trassee kommt", sagt der Anwohner. Ein anderer sagt: "In der Nähe der Gleise gibt es nur einen Feldweg. Dieser ist aber nicht für den Autoverkehr bestimmt". Eine Strasse entlang der Bahngleise gebe es nicht. In der Nähe des Unfallortes gibt es eine Brücke über die Bahngleise. Rechts und links des Bahnübergangs gehe es leicht runter, sagt ein anderer Anwohner. "Wenn die Autofahrerin den Übergang verpasst hat, dann könnte sie so auf die Bahngleise gelangen sein". Zudem würden die Züge dort schnell fahren, weil es eine gerade Strecke ist. "Das Auto wurde schwer beschädigt, und die verletzte Frau musste durch die Feuerwehr in aufwändiger Kleinarbeit aus dem Fahrzeug befreit werden", sagt Kapo-Sprecher Hirt in einem Interview mit BRK News. Die Frau hat sich schwere Verletzungen zugezogen. Die Feuerwehr musste das Auto in Einzelteile zerlegen, um die Frau zu erreichen. Laut einem News-Scout waren bei Schottikon ZH mindestens 15 Fahrzeuge der Feuerwehr und Polizei vor Ort gewesen. Auch ein Rettungshelikopter stand im Einsatz. "Die Polizei hat das ganze Gebiet abgeriegelt". Er wohne gerade vis-à-vis und habe Schreie gehört. Die rund 80 Passagiere in beiden Zügen und beide Lokführer wurden nicht verletzt. Die Passagiere wurden von der Feuerwehr in die nächsten Bahnhöfe gefahren. Nun werden die Spuren gesichert, bevor die Bahnstrecke geräumt werden kann. Die St. Gallerstrasse war Stunden gesperrt. Wegen des Unfalls kommt es auf der SBB-Strecke zwischen Zürich HB und St. Gallen zu Verspätungen, Zugausfällen und Umleitungen. Die Dauer der Einschränkung ist gemäss den SBB-Bahnverkehrsinformationen unbestimmt. Der Bahnverkehr zwischen Winterthur und Elgg ist ganz unterbrochen. Aufgrund beschränkter Platzkapazitäten in den Ersatzfahrzeugen, wird von Reisen zwischen Winterthur und Wil während der Hauptverkehrszeit abgeraten, wie die SBB twittert. Bis auf Weiteres fallen im Fernverkehr laut SBB die Züge zwischen Zürich HB und Wil SG aus. Hier die Empfehlungen der SBB: Reisende von Zürich HB nach Wattwil, Wil SG und St. Gallen reisen via Rapperswil SG. Reisende von Zürich HB, Zürich Flughafen und Winterthur nach Gossau SG, St. Gallen und Romanshorn reisen via Weinfelden. Bahnersatzfahrt: Winterthur, Hauptbahnhof - Elgg, Bahnhof.Bahnersatzfahrt: Elgg, Bahnhof - Winterthur, Hauptbahnhof.
Ein Auto geriet bei Schottikon ZH auf die Gleise und wurde von zwei Zügen erfasst. Die 41-jährige Lenkerin wurde schwer verletzt. Die Anwohner rätseln über den Unfallhergang.
20min-27
Der Fotografie-Student D. H.* hat in der Nacht von Freitag auf Samstag, mit zwei Freunden auf dem Balkon ein wenig entfernt, einen mysteriösen Lichtstrahl am Himmel entdeckt. "Wir haben so etwas noch nie gesehen", sagt der 22-Jährige. Um zirka 22.45 Uhr habe plötzlich dieses Licht in die Wolken gezündet und sei auch nicht mehr so schnell weg gewesen. Jedenfalls sei der Lichtstrahl immer noch am Himmel gewesen, als H. und seine Freunde später ins Bett gingen. "Ich habe es noch aus dem Fenster meines Zimmers gesehen", sagt der Kreuzlinger. Woher das Leuchten gekommen ist, können sie nur vermuten, " Es muss von Richtung Lengwil gekommen sein und hat Richtung Deutschland geleuchtet", sagt H. Die drei Freunde diskutierten, was für ein Leuchten es sein könnte. "Für einen Laserpointer ist der Lichtstrahl zu dick", meint der Student. Das Leuchten sei zu Beginn noch etwas unruhig gewesen. "Es wirkte dann aber stabil, als ob jemand ein Licht auf einem Stativ befestigte", vermutet der 22-Jährige. Bei der Kantonspolizei Thurgau ist keine Meldung über den rätselhaften Strahl eingegangen. Einzig bei den Konstanzer Kollegen sei gegen 23.30 Uhr etwas gemeldet worden bezüglich dem Leuchten, so Daniel Meili, Sprecher der Kapo Thurgau. Er sagt weiter: "Sie haben uns dann informiert. Darauf haben wir eine Kontrollfahrt gemacht, aber wir konnten nicht mehr feststellen, was das Licht hätte sein können". Man wisse bis heute nicht, woher es gekommen ist, erklärt Meili. Kurt Affolter, Kommandant der Feuerwehr Kreuzlingen, ist auch nicht bekannt, was es mit dem Lichtstrahl auf sich haben könnte. "Wir haben keine Meldung erhalten und mussten folglich auch nicht ausrücken. Ich persönlich habe auch nichts gesehen von dem Licht", sagt Affolter. Jedoch hat er schon vor der Anfrage von 20 Minuten von dem Ereignis gehört. Bei der Stadtverwaltung Kreuzlingen sind bis am Mittwochnachmittag ebenfalls keine Meldungen eingegangen. Was der Lichtstrahl für ein Leuchten gewesen ist und woher er gekommen ist, steht somit nach wie vor in den Sternen.*Name der Redaktion bekannt.
Ein unbekannter Lichtstrahl prangte über Kreuzlingen am Himmel. In der Nacht auf Samstag zündete das Licht Richtung Deutschland. Die Kantonspolizei Thurgau konnte auf einer Kontrollfahrt nicht mehr feststellen, woher das Licht gekommen ist. Bei der Feuerwehr Kreuzlingen sind keine Meldungen eingegangen.
20min-28
Seit über einem Vierteljahrhundert ist er in der einstigen Sowjetrepublik an der Macht: Präsident Alexander Lukaschenko. Soeben wurde er mit 80,1 Prozent der Stimmen wiedergewählt, zum sechsten Mal in Folge. Die Opposition wirft Lukaschenko Wahlbetrug vor und hat damit wohl recht. Zahlreiche Belege weisen auf massive Fälschungen hin. Seit Tagen protestieren Tausende gegen das Ergebnis der Präsidentschaftswahl. Willkürliche Massenverhaftungen waren die Folge. Jetzt liess die Regierung in Minsk überraschend einige der mehrere Tausend Demonstranten frei, die bei den Protesten festgenommen worden waren. Staatsmedien berichteten, dass Lukaschenko am Donnerstagabend selbst angewiesen habe, sich um die Lage der Gefangenen zu kümmern. Es war das erste Mal seit Tagen, dass der Machtapparat unter Lukaschenko einlenkte - aus Angst vor einem Sturz? Wie lange kann sich der Mann, der als "der letzte Diktator Europas" gilt, noch an der Macht halten? Antworten von Weissrussland-Experte Sven Gerst. Herr Gerst, wieso liess Lukaschenko auf einmal einen Teil der willkürlich Verhafteten frei - etwa aus Angst? Sven Gerst: Es gibt zwei Möglichkeiten. Die eine wäre, dass er damit versucht, die Situation zu befrieden. Das ist die positive Interpretation. Die negative Interpretation ist, dass Lukaschenko diese Art von Terror verfolgt, die er schon in den letzten Tagen verfolgt hat, nämlich, die Bevölkerung einzuschüchtern. Weil diese erfährt natürlich jetzt, was in diesen Gefängnissen passiert ist und sehen, wie die Leute zugerichtet wurden. Das würde natürlich noch mehr diesen Angstfaktor mit rein bringen. Das deckt sich mit dem, was man im Staatsfernsehen sieht: Etwas Jugendliche, die vor der Kamera schwören müssen, nicht mehr zu den Protesten zu gehen. Es ist Lukaschenkos 6. Wahlsieg. Wieso erhebt sich das Volk jetzt dagegen? Hätte mir jemand Anfang Jahr gesagt, dass dies im Sommer 2020 quasi eine Revolution stattfindet, hätte ich ihm den Vogel gezeigt. Andererseits: Als ich in Weissrussland lebte, habe ich schon so eine Art Politisierung der Leute gesehen. Dafür gibt es mehrere Gründe: die wirtschaftliche Stagnation, Lukaschenkos wahnwitziger Umgang mit der Coronakrise und auch, dass man diesen "Vintage-Sowjetstil" satt hat. Die Leute wollen ihre eigene nationale Identität entdecken und nicht als quasi-Sowjetrepublik in der Vergangenheit leben. Deswegen sieht man jetzt auch überall die traditionellen weiss-roten Banner und Insignien wie den belarussischen Ritter bei den Protesten. Die kannte man vorher nur von einer Minderheit. All diese Gründe bringen die Leute jetzt auf die Strasse. Die 80 Prozent der Stimmen, die Lukaschenko für sich reklamiert, war für sie ein Schlag ins Gesicht. Wird dieser Protest von jungen Leuten getrieben? Sie spielen sicher eine Rolle, aber man kann die Proteste nicht auf sie reduzieren. Wir sehen zum ersten mal eine vollständige Generation, die in einem unabhängigen Weissrussland aufgewachsen ist. Seit seiner Unabhängigkeit 1991 ist das Land zum ersten Mal völlig unabhängig von regionalen Territorialmächten. Diese ganze Generation wurde in diesem Sommer politisiert - nicht nur die Studenten, die schon immer Lukaschenko-kritisch waren. Jetzt ist der Widerstand wirklich breit: Arbeiterklasse und Bildungsbürgertum ziehen an einem Strang, es ist wirklich eine Massenbewegung. Mittlerweile geht sogar die Kernwählerschaft von Lukaschenko - die ländlichen Regionen, die Arbeiterbevölkerung und die Älteren - gegen ihn auf die Strasse, weil diese Art von Gewalt und offensichtliche Wahlfälschung nicht mehr toleriert wird. Hat der mächtige Nachbar Russland, der mit Weissrussland in einem "Unionsstaat" verbunden ist, ein Interesse am Sturz Lukaschenkos? Kommt darauf an, was danach kommt. Lukaschenko war immer einschätzbar, und das mag Putin. Man muss aber auch sehen, dass Lukaschenko nicht der grösste Freund Putins oder Russlands ist. Zudem hat er mit der Wahlgratulation von Putin jetzt eine Agenda bekommen, was jetzt ansteht: Mehr Integration von Russland und Weissrussland. Und selbst wenn Lukaschenko abgesetzt werden würde, gäbe es für Russland einige interessante Szenarien: Zum Beispiel eines in dem Leute aus der jetzigen Machtstruktur quasi eine Rochade mit Lukaschenko machen. Wie wahrscheinlich das ist, kann man zum jetzigen Zeitpunkt nicht einschätzen. Es kommt darauf an, wie Russland da spielt. Aber die Machteinflussnahme ist natürlich da. Einige glauben, der Westen orchestriere die aktuellen Aufstände in Weissrussland. Ist da etwas dran? Nein. Die vergangenen Oppositionsbewegungen, wie zum Beispiel 2010, waren immer sehr start pro-westlich ausgerichtet und haben dies auch offen proklamiert. Doch dieses Mal ist das anders, es geht nicht um Aussenpolitik oder Geopolitik. Es ist eine Protestbewegung hin zur nationalen Identität und weg vom antiquierten Sowjet-Stil von Lukaschenko - sehr stark anti-Lukaschenko und sehr stark intern. Es ist ein sehr weissrussisches Phänomen ohne grössere Fragen nach Europa oder Russland. Ihre Prognose: Wird sich Lukaschenko an der Macht halten können? Ich lehne mich wohl nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich sage, dass sich Lukaschenko wohl nicht wird halten können. Das weiss sowohl die Elite des Landes als auch die Bevölkerung. Sogar die wenigen, die zu ihm gestanden sind, hat er mit der Gewaltorgie gegen das eigene Volk jetzt wahrscheinlich gegen sich aufgebracht. Man muss sehen: Gewalt ist in Weissrussland ein nationales Trauma. Das Land hatte im 2. Weltkrieg bis zu 30 Prozent der Bevölkerung verloren. Wer heute in diesem Stil Gewalt gegen die eigene Bevölkerung anwendet, der hat verloren. Und die Anzeichen auf einen Machtwechsel verdichten sich: Minister, Polizisten und Fernsehstars treten von ihren Ämtern zurück. Von daher glaube ich nicht, dass es noch irgendeine Hoffnung für Lukaschenko mehr gibt.
Seit 26 Jahren ist Alexander Lukaschenko in Weissrussland an der Macht. Seit Tagen protestiert das Volk gegen seinen 6. "Wahlsieg". Experte Sven Gerst vom London King's College erklärt im Interview, wieso dies wohl das Ende von "Europas letztem Diktator" ist.
20min-29
In den USA ist die traurige Höchstmarke von 100"000 Corona-Toten überschritten. Währenddessen macht sich der US-Präsident über Reporter lustig, die eine Gesichtsmaske tragen ("Ach, Sie wollen wohl politisch korrekt sein?") oder giesst Häme über seinen politischen Gegner Joe Biden, der sich ebenfalls an die Vorgaben der US-Gesundheitsbehörde hält und eine Schutzmaske trägt. Gehe es aber um die horrenden Opferzahlen, sei Trump ganz untypisch still, beobachtet die "Washington Post". Das sieht auch der USA-Korrespondent der deutschen "Tagesschau" so: "Trumps lautes Schweigen", titelt er und schreibt: "Trump weiss, dass er die Schlagzeilen bestimmen muss". Angesichts der aktuellen Todeszahlen im Land scheine dabei jedes Mittel recht: "Verschwörungstheorien, persönliche Angriffe, zurechtgebogene Erinnerung - Trumps Kritiker in den USA sprechen von einer neuen Höchstmarke an Fehlinformationen". Dazu gehört etwa, dass Trump weiterhin gerne betont, ohne sein entschlossenes Handeln läge die Zahl der Toten noch viel höher - was nachweislich falsch ist, hatte er die Pandemie doch lange und sehr öffentlich heruntergespielt. Auf empathische oder tröstende Worte in der Krise warten viele Amerikaner umsonst. Stattdessen setzt Trump in den letzten Tagen auf eine fast schon martialisch anmutende Ablenkungsstrategie: Dafür sprechen zumindest die vielen nächtlichen Twitter-Stürme, in denen Trump vor allem gegen die Medien und Medienschaffenden herzieht. - Von der "New York Times" verlangte er, sie müsse den Pulitzerpreis für ihre Berichterstattung über die Russland-Ermittlungen gegen die Trump-Regierung zurückgeben. - Er freut sich ob der wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Magazins "The Atlantic". - Er unterstellt MSNBC-Moderator Joe Scarborough, in einen Mord verwickelt zu sein. 19 Jahre zuvor war eine Mitarbeiterin in Scarboroughs Büros verunfallt und verstorben. Öffentliche Bitten des Witwers der Frau, Twitter möge diese "Lügen" des US-Präsidenten löschen, blieben ungehört. Gerade die Attacken auf "Psycho Joe Scarborough", wie der US-Präsident den Moderator und ehemaligen Kongressabgeordneten nennt, gingen vielen Verbündeten des US-Präsidenten und auch konservativen Medien zu weit. "Glauben Sie uns: Das lässt Sie nicht grösser aussehen", titelte die "New York Post". Der "Washington Examiner" schrieb, Trumps Verhalten sei "inkompatibel" mit Führungsstärke, und das "Wall Street Journal" nannte die Tweets "hässlich, sogar für ihn". Bei den Meinungssendungen von Trumps Informationskanal Nummer eins, Fox News, blieb das Thema unerwähnt. Kritik zu den Tweets äusserten auch Republikaner wie Mitt Romney oder Liz Cheney, die Kongressabgeordnete für den Bundesstaat Wyoming und Tochter des ehemaligen Vizepräsidenten Dick Cheney. "Ich würde ihm dringend raten, damit aufzuhören", sagte sie an Trumps Adresse gewandt. Bei all den Rundumschlägen passt es, dass Trump auch gegen Twitter einen Krieg anzettelt und Plattformen sozialer Medien mit neuer Regulierung oder sogar Schliessung droht (20 Minuten berichtete). Überraschenderweise schlägt sich das erratische Benehmen des US-Präsidenten kaum in den Umfragewerten nieder. Diese bewegen sich seit Trumps Amtsantritt immer zwischen 49 und 35 Prozent. Anlass für die "Washington Post", zu schreiben: "Herrgott! Während dieser Pandemie sind 100"000 Amerikaner gestorben, und fast 40 Millionen Amerikaner haben ihre Arbeit verloren. Und doch bewegt sich Trumps Zustimmungsrate lediglich um einige Prozentpunkte nach oben oder unten. Wie ist das möglich?" Eine Erklärung sei unter anderem ein Phänomen, das in der Psychologie unter "Motivated Reasoning" bekannt ist und das derzeit die US-Politik präge: Wird ein bestimmtes Ergebnis präferiert, wird der Denkprozess unbemerkt in die gewünschte Richtung gelenkt - man sieht die Realität durch die Brille des erwünschten Ergebnisses. Hier spielt auch hinein, dass wir jene Fakten aufbauschen, die unsere Ansicht unterstützen ("Confirmation Bias"), während wir jene, die das Gegenteil belegen, ablehnen oder ganz ignorieren. Dennoch: Alles scheint sich Trump dann doch nicht leisten zu können. Gemäss einer aktuellen Fox-News-Umfrage sind nur noch 43 Prozent der befragten Amerikaner mit Trumps Handhabung der Corona-Krise zufrieden - im April und März waren es noch 51 Prozent gewesen.
Geht es um die neuen Rekordwerte der Corona-Toten im eigenen Land, ist der US-Präsident ungewöhnlich still. Umso lauter ist Donald Trump auf Twitter, wo er mit Kritikern und Gegnern abrechnet. Wie beeinflusst das die Umfragewerte?
20min-30
Nach der Ermordung des haitianischen Präsidenten Jovenel Moïse sind mehrere Verdächtige getötet worden. Vier "Söldner" seien am Mittwoch erschossen und zwei weitere festgenommen worden, teilte die Polizei mit. Das Attentat auf Moïse löste international Bestürzung aus und dürfte die Krise in dem von Instabilität und grosser Armut geprägten Karibikstaat noch verschärfen. Am Donnerstag befasst sich der Uno-Sicherheitsrat mit der Lage in dem Land. Die Beamten hätten direkt nach dem Anschlag die Verfolgung der mutmasslichen Täter aufgenommen, sagte der Chef der Nationalpolizei, Leon Charles. Drei Polizisten, die als Geiseln genommen worden seien, seien befreit worden. Der Einsatz in der Hauptstadt Port-au-Prince dauere an. Die Polizei machte keine Angaben zur Identität der mutmasslichen Angreifer oder zu möglichen Tatmotiven. Moïse war in der Nacht zum Mittwoch in seinem Haus in Port-au-Prince erschossen worden. Seine Frau Martine, die bei dem Attentat verletzt wurde, wurde zur Behandlung nach Miami ausgeflogen. Sie sei ausser Lebensgefahr, sagte Regierungschef Claude Joseph am Mittwochabend im Fernsehen. Ihr Zustand sei "stabil". Joseph hatte nach dem Attentat eine Sondersitzung des Kabinetts einberufen. "Wir haben entschieden, im ganzen Land den Belagerungszustand auszurufen", verkündete er anschliessend. Die Regierung bekommt damit für zwei Wochen zusätzliche Befugnisse. Die Ermordung Moïses werde nicht "straffrei" bleiben, betonte Joseph, der zudem eine zweiwöchige Staatstrauer ab Donnerstag ankündigte und die Bevölkerung zur Ruhe aufrief. Polizei und Armee würden für Ordnung sorgen, versicherte er. Der Flughafen in Port-au-Prince wurde geschlossen. Der Regierungschef hatte kurz nach der Ermordung des Präsidenten gesagt, bei den Angreifern handele es sich um Englisch und Spanisch sprechende "Ausländer". Haitis Botschafter in den USA, Bocchit Edmond, sprach von "professionellen" Söldnern, die sich als Mitarbeiter der US-Drogenvollzugsbehörde ausgegeben hätten. International löste der Anschlag auf Moïse Entsetzen aus. Das Auswärtige Amt in Berlin äusserte sich "bestürzt". US-Präsident Joe Biden sprach von einem "verabscheuungswürdigen Akt". Diplomaten zufolge befasst sich der Uno-Sicherheitsrat am Donnerstag in einer Dringlichkeitssitzung mit dem Präsidentenmord. Das von den USA und Mexiko beantragte Treffen findet demnach hinter verschlossenen Türen statt. Die Dominikanische Republik, die wie Haiti auf der Insel Hispaniola in der Karibik liegt, gab nach dem Attentat eine sofortige Schliessung der Grenze bekannt. Moïses Ermordung fällt in eine politisch heikle Zeit in Haiti. Der 53-Jährige hatte das Land zuletzt per Dekret regiert, nachdem eine für 2018 geplante Parlamentswahl unter anderem wegen Protesten gegen ihn verschoben worden war. In den vergangenen vier Jahren wechselte Moïse vier Mal den Regierungschef aus. Erst am Montag hatte er die Ernennung des neuen Regierungschefs Ariel Henry bekannt gegeben, der Joseph nach nur drei Monaten im Amt ablösen sollte. Die USA riefen am Mittwoch dazu auf, die für September vorgesehenen Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in Haiti wie geplant abzuhalten. Dadurch könne wieder ein funktionierendes Parlament eingesetzt und eine friedliche Machtübergabe an einen neuen Präsidenten ermöglicht werden, sagte der Sprecher des US-Aussenministeriums, Ned Price. Die Opposition warf dem Präsidenten vor, unrechtmässig an seinem Mandat festzuhalten. Moïse, der sein Amt im Februar 2017 angetreten hatte, hatte stets argumentiert, seine Amtszeit ende regulär im Februar 2022. Aus Sicht seiner politischen Gegner lief Moïses Mandat dagegen bereits im Februar dieses Jahres ab. Der Grund für den Streit ist die Annullierung des Ergebnisses von Moïses erster Wahl im Jahr 2015 aufgrund von Betrugsvorwürfen. Ein Jahr später wurde er dann erneut gewählt. Zu der politischen Krise hinzu kommen die weitverbreitete Gewalt in Haiti. In den vergangenen Monaten mehrten sich in dem ärmsten Land auf dem amerikanischen Kontinent Entführungen und Lösegeldforderungen. Moïse, der sich vor seinem Eintritt in die Politik einen Namen als erfolgreicher Unternehmer gemacht hatte, war mit dem Versprechen angetreten, die Armut zu bekämpfen und das auch von Naturkatastrophen heimgesuchte Land wieder aufzubauen. Kritiker warfen ihm jedoch bis zuletzt vor, die zahlreichen Krisen im Land nicht anzugehen.
Eine Gruppe Unbekannter überfiel in der Nacht auf Mittwoch den haitianischen Präsidenten Jovenel Moïse in dessen Privatresidenz. Dabei verletzten sie Moïse tödlich. Seine Frau wurde verletzt ins Spital gebracht. Nun vermeldet die Regierung Haitis die Festnahme der "mutmasslichen Mörder".
20min-31
Antonios C.* fuhr kürzlich mit seinem roten VW Golf auf der A1 vom Zürcher Flughafen Richtung Zürich-Seebach. "Ich war auf der rechten Spur, links hinter mir war ein Lastwagen", erzählt der 32-Jährige. Doch kurz vor der Ausfahrt Zürich-Seebach habe der Lastwagen plötzlich auf seiner Höhe die Spur gewechselt. "Ich wich auf den Pannenstreifen aus und konnte damit verhindern, dass er mich richtig rammt". Laut C. hat sein Auto nur einen Kratzer abgekommen. Er selbst hatte "Glück im Unglück", wie er sagt. "Etwas weiter vorne und ich wäre in die Tunnelwand geprallt". Die Szene hatte C. mit seinem Handy aufgenommen. "Ich mache eine Ausbildung zum Fahrlehrer. Deswegen habe ich mir kürzlich eine Handyhalterung gekauft, um meine Fahrten für Schulungszwecke aufzuzeichnen". Der Lastwagenchauffeur sei nach dem Vorfall weitergefahren, so C. Eine Anzeige will der 32-Jährige nicht erstatten. "Ich habe mit der Transportfirma gesprochen, ob sie den Schaden übernimmt. Sie wollen das Ganze intern abklären". Der 32-Jährige ist überzeugt: "Das war sicher keine Absicht. Der Lastwagenchauffeur hat mich übersehen". Luan Suli, Inhaber der Zürcher Fahrschule Suli, hat sich das Video angeschaut. Auch er glaubt, dass sich der Autofahrer im toten Winkel befand. "Der Lastwagenchauffeur hatte keine Chance, ihn zu bemerken". Mit dem Ausweichmanöver auf den Pannenstreifen habe der Autofahrer aber schnell reagiert, so Suli. "Man muss aber auch sagen, dass er wirklich Glück hatte. Als ich das Video sah, zuckte ich kurz zusammen. Das hätte schlimmer enden können". Grundsätzlich rät Suli seinen Fahrschülern und Fahrschülerinnen in solchen Fällen, vorausschauend zu fahren. "Wenn sich ein Lastwagen in der Spur neben mir befindet, schaue ich immer, was für Absichten er haben könnte. Wenn dieser blinkt, so verzögere ich und halte ausreichend Abstand". Laut der Kantonspolizei Zürich wurde der Vorfall nicht gemeldet. Wie Sprecherin Carmen Surber auf Anfrage sagt, könne der Autofahrer gegen den Lastwagenchauffeur eine Anzeige erstatten. "In einem solchen Fall erfolgt die Rapporterstattung an die zuständige Untersuchungsbehörde. Das Strafmass wird ebenfalls von dieser Behörde festgelegt". *Name der Redaktion bekannt
Kürzlich musste Antonios C. auf der A1 bei Zürich-Seebach auf den Pannenstreifen ausweichen. Der Grund: Ein Lastwagenchauffeur hatte ihn während eines Spurwechsels nicht bemerkt. Der 32-Jährige bliebt unverletzt, sein Auto hat einen Kratzer abbekommen.
20min-32
In Basel soll es bald ein kostenloses Beratungsangebot für Menschen mit pädophilen Neigungen geben. Am Dienstag haben SVP-Grossrat Joël Thüring und rund 20 weitere Grossrätinnen und Grossräte aller Parteien einen Anzug betreffend "Schaffung einer Beratungs- und Präventionsstelle für Menschen mit pädophilen Neigungen" eingereicht. Darin fordern sie den Regierungsrat auf, zu prüfen, ob er eine kantonale Beratungs- und Präventionsstelle finanziell unterstützen könne. "Es ist wichtig, dass es solch ein therapeutisches Angebot gibt. Somit können Menschen, die pädophile Neigungen verspüren oder vermuten, diese jemandem vertraulich mitteilen und zugleich auch Hilfe erhalten", so Joel Thüring, Grossrat Basel-Stadt, gegenüber 20 Minuten. Das Ziel sei: eine möglichst niederschwellige Beratungsstelle, wo sich die Betroffenen ohne Voranmeldung schnell Hilfe holen können. "Die meisten Hilfesuchenden haben grosse Hemmungen und Schamgefühle, deshalb soll der Weg zu einer Beratung möglichst einfach sein". Die Beratung und auch eine Therapie sollen kostenfrei sein. Somit würden mehr Betroffene das Angebot nutzen, weil dann auch keine finanzielle Hürde mehr bestehe, vermutet Thüring. "Es macht Sinn präventiv zu investieren. Wenn das Schlimmste passiert ist, wird ein Kinderleben zerstört und der Täter wird sich spätestens dann Hilfe holen müssen", führt Thüring aus. Gemäss Schätzungen gibt es in der Schweiz rund 30'000 Menschen mit pädophilen Neigungen. Ein Grossteil davon sind Männer. Wenn sie ihre Neigung ausleben, machen sie sich strafbar. Um dies zu verhindern, unterstütze der Bund seit letztem Herbst entsprechende Präventionsangebote für Pädophile finanziell. So soll erreicht werden, dass Menschen, die sich zu Kindern hingezogen fühlen, gar nicht erst zu Tätern werden. Wie erfolgreich ein solches Angebot sein kann, würden die Zahlen des renommierten Spitals Berliner Charité zeigen, die das Projekt "Kein Täter werden" vor 15 Jahren ins Leben gerufen hat. So verüben lediglich zwei Prozent der Pädophilen, die eine niederschwellige Therapie besucht hatten, irgendwann einen sexuellen Übergriff auf ein Kind. Eine ähnlich hohe Erfolgsquote sei deshalb auch in der Schweiz möglich, hofft Thüring. "Zwar gibt es in der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel Fachstellen, die auf Pädophilie spezialisiert sind, aber wenige wissen davon, weil sie nicht bekannt sind", so Thüring. "Wir wissen noch nicht, wie das Projekt konkret aussehen wird", sagt Thüring. Wichtig sei in erster Linie, dass zeitnah eine Anlaufstelle geschaffen werde.
In Basel soll es bald ein kostenloses Beratungsangebot für Menschen mit pädophilen Neigungen geben. Der Regierungsrat soll das Projekt fördern. Dies fordern Politiker von links nach rechts. Wie erfolgreich ein solches Angebot sein kann, zeigen Zahlen der renommierten Berliner Charité.
20min-33
Seit zwei Monaten wird in der kolumbianischen Haupstadt Bogotá ein fast zweijähriges Mädchen vermisst. Die kleine Sara Sofía verschwand unter bisher noch nicht geklärten Umständen. Es ist nicht klar, ob sie noch lebt. Verdächtigt, am allfälligen Tod des Kleinkindes beteiligt zu sein, werden seine Mutter Carolina Galván und deren vorübergehender Partner Nilson Díaz Valenzuela. Alle Bemühungen das Mädchen oder seine Leiche zu finden, blieben bisher ergebnislos. Die kolumbische Zeitung "El Tiempo" berichtete ausführlich über den Fall. Was ist passiert? Wie die Zeitung berichtet, hatte seit September 2020 eine Tante von Sara Sofía das Sorgerecht für das Mädchen, wegen möglicher Vernachlässigung durch dessen Mutter Carolina, die als Sexarbeiterin für Díaz Valenzuela arbeitet. "Es wurde ihr nie verboten, sie zu sehen oder das Haus zu betreten", sagt die Tante zu "El Tiempo". Nach aktuellem Erkenntnisstand, holte Galván ihre Tochter am 18. Januar 2021 ab und nahm sie mit zu ihrem Partner, der selber vier Kinder hat. Sie habe Kleider für drei Tage eingepackt und sei gegangen. "Ich hätte niemals gedacht, dass ich sie nie wieder sehen würde", so die Tante. Galván habe sich ein paar Tage später gemeldet und gesagt, sie sei bei Díaz Valenzuela. Danach brach der Kontakt zwischen den beiden Schwestern ab. Was in dieser Zeit geschah, ist unklar. Ebenfalls, weshalb die Behörden nicht reagierten. Am 28. oder am 29. Januar soll Sara Sofía schliesslich gestorben sein. Eine Frau, die sich mit Galván angefreundet hatte, will gesehen haben, dass das Mädchen krank gewesen sei. Es habe viel geweint, wenig geschlafen und nicht gut ausgesehen. Eines Nachmittags, so berichtet sie, sei Sara Sofía eingeschlafen. Als ihre Mutter sie am Abend habe wecken wollen, sei sie kalt und steif gewesen. Als es Carolina Galván und Nilson Díaz Valenzuela nicht gelungen war, sie zu wecken, hätten sie sie in eine schwarze Tasche und eine Kiste gepackt und weggeworfen - gemäss eigenen Angaben in den Fluss Tunjuelo, der durch Bogotá fliesst. Anschliessend wurde Galván verhaftet, gleich darauf aber wieder freigelassen, da keine Beweise gegen sie vorlagen und die Leiche des Mädchens nicht gefunden werden konnte. Daraufhin reagierte ihre Schwester und zeigte sie bei der Staatsanwaltschaft an. Die Behörden begannen mit der Suche nach dem Mädchen und richteten eine Hotline ein. Am 25. März wurden sowohl Carolina Galván als auch Nilson Díaz Valenzuela von einer Spezialeinheit der Polizei verhaftet und ins Gefängnis gebracht. Sara Sofía, so heisst es, sei wohl nicht nur vernachlässigt, sondern auch misshandelt worden. Díaz Valenzuela habe angegeben, er habe das Kind Ende Januar noch lebend gesehen, wisse aber nicht, was danach mit ihm passiert sei. Ein weiterer Zeuge in dem Fall, ein Coiffeur aus dem Quartier Patio Bonito, sagte aus, er habe ein Gespräch zwischen ihm und Galván mitbekommen. Dabei hätten sie darüber gesprochen, dass sie Sara Sofía weggegeben hätten. Die Staatsanwaltschaft verfolgt deshalb mittlerweile auch die Spur, dass das Mädchen noch lebt und das Tötungs-Geständnis ein Ablenkungsmanöver gewesen sei. In der Zwischenzeit hat auch Interpol eine Gelbe Ausschreibung für Sara Sofía erlassen, um die internationale Suche nach ihr zu unterstützen. Die Nachbarländer Kolumbiens werden angehalten, besonders nach ihr Ausschau zu halten. Laut dem Chef der kolumbianischen Polizei gebe es jedoch "eine starke Hypothese", dass sich Sara Sofía eben doch im Bereich des Flusses Tunjuelo und dessen Nebenflüsse befinde. Die Behörden hätten in den letzten Tagen bei ihren Ermittlungen grosse Fortschritte gemacht.
Ein Fall von möglicher Kindstötung hält Kolumbien in Atem. Die Mutter von Sara Sofía gestand, den leblosen Körper ihrer Tochter in einen Fluss geworfen zu haben. Dies, nachdem sie ihre Tochter, für die sie das Sorgerecht wegen Vernachlässigung verloren hatte, möglicherweise entführt hatte. Wegen einer Aussage eines Zeugen wird auch die Spur verfolgt, dass es sich beim Geständnis um ein Ablenkungsmanöver handle.
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Wer kennt es nicht: Nach den Ferien im Ausland flattert Ende Monat eine horrende Rechnung vom Telekom-Anbieter in den Briefkasten. Kostenpunkt: Roaminggebühren. Für die Nutzung von Internet und Telefonie im Ausland verrechnen Telekom-Anbieter hohe Gebühren. Ab dem 1. Juli 2021 tritt nun ein neues Gesetz in Kraft, das Kunden vor der Roaming-Kostenfalle schützen soll. Bevor Kundinnen oder Kunden das Handy im Ausland nutzen können, muss einmalig eine persönliche Ausgabenlimite festlegt werden. Zuständig für die Durchsetzung der neuen Regelung ist das Bundesamt für Kommunikation (BAKOM). Noch im Februar 2021 habe das BAKOM dem Konsumentenschutz versichert, dass es bei der Umsetzung der Roaming-Limiten keine Schlupflöcher geben werde, wie es in einer Mitteilung des Konsumentenschutzes heisst. Doch Anfang Juni zeigt sich, dass die Telekom-Anbieter versuchen die neue Regelung zu umgehen. So gab die Swisscom bekannt, dass nur Neukunden die Ausgabelimite selber wählen sollen. Für alle anderen Kunden werde weiterhin die Swisscom die Roaming-Limite festlegen - dies sei mit dem BAKOM so abgesprochen worden. "Damit verkäme die Regelung zur Farce", meint Sara Stalder, Geschäftsleiterin des Konsumentenschutzes. "Nur ein Bruchteil aller Telekom-Kunden würden ihre Roaming-Limite selber festlegen - bei der grossen Mehrheit wären es die Telekom-Anbieter selber und die sind nicht an tiefen Limiten interessiern". Auf Anfrage des Konsumentenschutzes beim BAKOM heisst es, es erachte das Vorgehen von Swisscom als "gangbaren Weg". Bei der Swisscom haben Kunden eine Standardlimite von 200 Franken. Bei der Swisscom-Tochtermarke Wingo ist seit diesem Mittwoch die Ausgabelimite auf 500 Franken angesetzt. Laut Konsumentenschutz richtet sich Wingo mit seinem Auftritt und seiner Preispolitik an Jugendliche und junge Erwachsene. "Kaum jemand von dieser Zielgruppe würde sich selber eine Roaming-Limite von 500 Franken setzen. Swisscom will offensichtlich auf dem Buckel von jungen Leuten Kasse machen", sagt Stalder. Coop Mobile und M-Budget, die das Netz der Swisscom nutzen, haben beide eine Limite von 500 Franken. Bei Salt ist die Limite auf 1000 Franken angesetzt, je zur Hälfte aufgeteilt auf Daten und Telefonie. Sunrise UPC teilt auf Anfrage mit, dass Sunrise-Kunden schon seit Jahren eine Kostenlimite über ihr Kundenkonto setzen können. Diese Limite sei frei anpassbar. Einzig bei Yallo und Lebara sei diese Limite auf 200 respektive 300 Franken vordefiniert und nicht anpassbar. Bei UPC-Kunden liegt diese fixe Limite bei 200 Franken. Zusätzlich werde bei Neukunden von Lebara und Yallo das Standard-Datenroaming standardmässig abgeschaltet - ganz so, wie es das neue Gesetz vorschreibt. Kunden und Kundinnen können dies selbständig anpassen. Bei Kundinnen und Kunden der Sunrise sei das schon seit längerem der Fall, sagt Sunrise UPC. Bei der UPC können Kunden ab dem 1. Juli selbständig wählen, welche Limite sie beim Roaming setzen wollen. Mit der Gesetzesänderung per 1. Juli müssen Anbieter ihren Kunden die Möglichkeit geben, die Roaminglimite selber festzulegen. Konsumentenschützerin Stalder befürchtet jedoch, dass die Anbieter zu wenig darauf hinweisen werden. "Der vom Anbieter vorgegebenen Limite kommt daher eine grosse Bedeutung zu. Ist sie zu hoch angesetzt, wird es für viele Kunden schnell teuer", sagt Sara Stalder.
Am 1. Juli tritt ein neues Gesetz in Kraft. So müssen Schweizerinnen und Schweizer im Ausland eine Ausgabelimite für die Roamingkosten festlegen. Wer nicht aufpasst, könnte trotzdem eine hohe Rechnung erhalten.
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Weniger arbeiten, gleich viel verdienen und dann auch noch mehr leisten - der Traum für Angestellte und Chefs gleichermassen: In Island haben gross angelegte Versuche zur Vier-Tage-Woche nun gezeigt, dass das klappen kann. Im Land mit einer der längsten Arbeitszeiten feiern die Studienleiter einen "vollen Erfolg", wie sie zu "BBC" sagen. Wenn die Angestellten gleich viel Lohn erhielten, blieb die Produktivität in den meisten Betrieben gleich oder verbesserte sich. Untersuchungen zu kürzeren Arbeitszeiten gibt es schon einige (siehe Box). Doch dies war der bisher grösste Versuch im öffentlichen Sektor. Mehr als 2500 Regierungsangestellte nahmen an der vierjährigen Studie teil, von der Verwaltung über Schulen bis zu Krankenhäusern. Das entspricht über ein Prozent der isländischen Bevölkerung. Um Zeit zu sparen, sollten die Studienteilnehmenden Meetings entweder nur in kurzer Zeit abhalten oder vollständig durch E-Mails ersetzen. Auch sonstige Aufgaben, die nicht dringend notwendig waren, wurden ersatzlos gestrichen. Die Angestellten nutzen die gewonnene Zeit für Familie, Hobbys und Hausarbeiten. Sie berichten, dass sie sich nun weniger gestresst fühlen und dass sich ihre Gesundheit und Work-Life-Balance verbessert haben. Viele von ihnen wollen ihre Arbeitszeiten jetzt generell auf 35 oder 36 Stunden pro Woche kürzen. Gewerkschaften in Island wollen die Arbeitszeiten deshalb nun neu verhandeln.
Island feiert die 4-Tage-Woche. Ein grossangelegter Versuch war ein grosser Erfolg. Auch andere Versuche zur 4-Tage-Woche schlagen voll ein.
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Aussenpolitik nach Bauchgefühl, gefährliches Unwissen und ein unbändiger Wunsch nach einer zweiten Amtszeit, der ihm wichtiger ist, als die Interessen des Landes - so beschreibt der frühere Nationale Sicherheitsberater John Bolton US-Präsident Donald Trumps Regierungsstil. Zudem wirft er ihm in seinem kommenden Enthüllungsbuch wiederholten Amtsmissbrauch vor, wie mehrere US-Medien am Mittwoch berichteten. "Es ist wirklich schwierig, irgendeine signifikante Entscheidung Trumps während meiner Zeit im Weissen Haus zu identifizieren, die nicht von Überlegungen zu seiner Wiederwahl getrieben war", schrieb Bolton in einem vorab vom "Wall Street Journal" veröffentlichten Kapitel. Selbst das Ringen mit China um ein Handelsabkommen habe Trump ganz offen für seine Wiederwahl einsetzen wollen, berichtete die "New York Times" unter Berufung auf das Buch, das am kommenden Dienstag veröffentlicht werden soll - falls es nicht noch auf Antrag des Weissen Hauses von einem Gericht blockiert wird. Nach den schweren Anschuldigungen von Bolton gegen ihn hat US-Präsident Donald Trump seinen ehemaligen Nationalen Sicherheitsberater kritisiert. "Er hat das Gesetz gebrochen", sagte Trump am Mittwochabend (Ortszeit) in einem Interview des TV-Senders Fox. Die bekannt gewordenen Informationen aus Boltons Buch, das nächste Woche veröffentlicht werden soll, seien als geheim eingestuft. Trump bekräftigte damit seine Position vom Montag, ging aber nicht direkt darauf ein, ob Boltons Vorwürfe stimmen oder nicht. Dem "Wall Street Journal" gegenüber bezeichnete Trump Bolton derweil als "Lügner", den jeder im Weissen Haus gehasst habe. Bolton schreibt der Zeitung zufolge, dass ein Amtsenthebungsverfahren gegen Trump nicht nur wegen der Vorwürfe in der Ukraine-Affäre, sondern auch wegen anderer Fälle gerechtfertigt gewesen wäre. Trump habe mehrfach strafrechtliche Ermittlungen zugunsten von ihm lieben "Diktatoren" unterbunden, etwa in Bezug auf China und die Türkei. Dabei sei es unter anderem um Ermittlungen gegen die Unternehmen ZTE und Halkbank gegangen, schrieb Bolton demnach. "Das Verhaltensmuster sah nach Behinderung der Justiz als Alltagsgeschäft aus, was wir nicht akzeptieren konnten", schrieb Bolton. Er habe seine Bedenken damals auch schriftlich an Justizminister William Barr gerichtet. In Bezug auf China habe Trump in den Verhandlungen um ein Handelsabkommen mehrfach klargemacht, dass es ihm darum gehe, ein Ergebnis zu erzielen, das es ihm erlauben würde, bei der US-Wahl im November in den landwirtschaftlich geprägten Bundesstaaten zu siegen, schrieb Bolton demnach. Chinas Versprechen, mehr landwirtschaftliche Produkte zu kaufen, waren ein wichtiger Teil des Abkommens. Trump habe Chinas Präsident Xi Jinping angefleht, "damit Xi sicherstellt, dass er gewinnen würde", schrieb Bolton demnach. "Er betonte die Bedeutung von Landwirten und von grösseren chinesischen Käufen von Sojabohnen und Weizen für den Ausgang der Wahl", schrieb Bolton. Bolton, der als Sicherheitsberater eng mit dem Präsidenten zusammengearbeitet hatte, warf Trump auch vor, seine Aussenpolitik häufig auf Bauchgefühl und Unwissenheit zu basieren. So habe der Präsident zum Beispiel nicht gewusst, dass Grossbritannien eine Atommacht ist und einmal auch gefragt, ob Finnland zu Russland gehöre, wie Bolton der "New York Times" zufolge beschreibt. Zudem soll Trump einen Nato-Austritt sehr ernsthaft erwogen haben. Bolton erklärte auch, es sei klar gewesen, dass Trumps persönliche Diplomatie mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un nie zu einem befriedigenden Ergebnis führen würde. Während eines Treffens mit dem Nordkoreaner 2018 habe Aussenminister Mike Pompeo ihm einen Zettel zugesteckt, in dem jener über Trump geschrieben hatte: "Der redet so viel Scheisse", wie es in dem Buch demnach heisst. Auch Pompeo habe Trumps Nordkorea-Politik als aussichtslos angesehen. Das US-Justizministerium will die Veröffentlichung des Buches des früheren Nationalen Sicherheitsberater John Bolton vorläufig stoppen. In dem Antrag auf eine entsprechende einstweilige Verfügung beim zuständigen Gericht in Washington vom Mittwoch (Ortszeit) heisst es, ein Erscheinen würde die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten gefährden. Angesichts des geplanten Veröffentlichungsdatums kommende Woche beantragte das Ministerium eine Anhörung am Freitag. Die US-Regierung hatte wegen des Buches bereits am Dienstag Klage bei einem Bundesgericht in Washington eingereicht. Bolton verbreite geheime Informationen und gefährde mit der Veröffentlichung auch die nationale Sicherheit, hiess es zur Begründung. Bolton habe von dem Verlag rund zwei Millionen Dollar (1,78 Millionen Euro) für das Buch erhalten, hiess es weiter. Der Verlag Simon & Schuster kritisierte die Klage scharf und sprach von Bemühungen, dem Präsidenten unliebsame Informationen zu unterdrücken. Bislang gab es kein Buch aus Trumps engstem Führungszirkel im Weissen Haus, bei dem der Autorenname bekannt war - es gab ein anonymes Buch. Trump hatte seinen Vertrauten Bolton im September nach knapp eineinhalb Jahren wegen Meinungsverschiedenheiten als Sicherheitsberater geschasst. Boltons fast 600 Seiten langes Werk mit dem Titel "The Room Where It Happened" (etwa: Der Raum, in dem es geschah), sollte ursprünglich im März erscheinen, die Veröffentlichung wurde aber vom Weissen Haus gestoppt. Bolton wollte sich am Sonntag in einem ausführlichen Fernsehinterview dazu äussern. Bolton hatte sich allerdings Anfang des Jahres geweigert, im Amtsenthebungsverfahren gegen Trump wegen der Ukraine-Affäre vor dem Repräsentantenhaus ohne Vorladung unter Strafandrohung auszusagen. Kritiker werfen ihm daher vor, scheinheilig zu agieren und nur möglichst viel Profit aus seinem Buch schlagen zu wollen. In dem Buch rechtfertigte Bolton seine Entscheidung. Die Demokraten hätten ihre Untersuchung aus politischen Gründen nur auf die Ukraine begrenzt, um das Verfahren schnell abzuschliessen, schrieb er. Wäre es eine breiter angelegte Untersuchung gewesen, hätte er ausgesagt, behauptete er. Dann wäre das Verfahren vielleicht anders ausgegangen, mutmasste er. Der demokratische Abgeordnete Adam Schiff, der das Amtsenthebungsverfahren führend betreute, wies Boltons Darstellung zurück. Einige von Boltons Mitarbeitern hätten "viel zu verlieren gehabt" und mit ihrer Aussage im Parlament "wirklichen Mut gezeigt". Bolton hingegen habe alles für sein Buch aufgehoben. "Er ist vielleicht ein Autor, aber kein Patriot", schrieb Schiff auf Twitter. Justizminister William Barr hatte am Montag gesagt, Bolton habe nicht den vorgeschriebenen Prozess durchlaufen, sich Passagen des Buchs durch das Weisse Haus freigeben zu lassen. Trump wiederum sagte, Bolton sei bekannt dafür, nicht immer die Wahrheit zu sagen. Bolton beschreibt in dem Kapitel im "Wall Street Journal" auch, wie Xi Trump bei einem G-20-Gipfel offenbar ausführlich schmeichelte, um dem US-Präsidenten spontane Zugeständnisse abzutrotzen. Trumps Berater hätten sich im Nachhinein bemüht, die Situation wieder geradezurücken, schrieb er. Bei einem weiteren Treffen habe Trump Xi sogar gesagt, dieser sei "die tollste Führungsperson der chinesischen Geschichte". Die Lage der Menschenrechte in China - etwa die Demokratiebewegung in Hongkong oder die Lage der unterdrückten muslimischen Minderheit der Uiguren - hätten Trump demnach nicht interessiert. "Ein Präsident darf die legitime Macht der Regierung nicht missbrauchen, in dem er seine persönlichen Interessen mit den Interessen des Landes gleichsetzt oder durch das Erfinden von Ausreden, um das Verfolgen persönlicher Interessen unter dem Vorwand der Interessen des Landes voranzutreiben", schrieb Bolton über Trump. Der als stramm konservativ geltende Republikaner Bolton ist seit Jahrzehnten in der Politik aktiv. Unter Präsident George W. Bush etwa hatte Bolton unter anderem die aussenpolitisch bedeutende Stelle des US-Botschafters bei den Vereinten Nationen in New York inne. Bolton ist zudem seit Langem für seine harte Haltung gegenüber dem Iran und Nordkorea bekannt. Meinungsverschiedenheiten bezüglich der Politik gegenüber diesen Staaten waren es offenbar auch, die ihn zum Abgang bewegten. Bolton zufolge hat er seinen Job aus freien Stücken gekündigt, Trump hingegen will ihn rausgeschmissen haben.
Donald Trumps früherer Nationaler Sicherheitsberater John Bolton sorgt mit einem Enthüllungsbuch für Aufsehen. Darin wirft Bolton dem US-Präsidenten Amtsmissbrauch und gefährliches Unwissen vor. Unter anderem habe Trump China um Hilfe für seine Wiederwahl gebeten.
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Die Leser-Reporterin war am Mittwoch auf der A2 kurz vor 7 Uhr unterwegs, als sie einen Sattelschlepper auf der Höhe von Emmen erblickte, der mit einem kuriosen Tessiner Nummernschild am Auflieger unterwegs war. Von weitem war zu erkennen, dass die Autonummer von Hand hergestellt worden war. Als Beifahrerin habe sie auch noch gesehen, dass das Zugfahrzeug mit einer gültigen Nummer versehen war. Ob die Nummer mit dem handgemachten Schild identisch war, konnte sie nicht sagen. Die Leser-Reporterin schickte das Bild der Redaktion mit der Frage, wie hoch die Busse wohl wäre, wenn der Chauffeur erwischt würde. Diese Frage bleibt unbeantwortet, weil die Luzerner Polizei die Sachlage nicht kennt und auch keine Meldungen erhielt, die auf das Gefährt aufmerksam gemacht hätten. Sprecher Urs Wigger sagt auf Anfrage: "Fakt ist, dass dieser Chauffeur bei der hohen Kontrolldichte auf der Nord-Süd-Achse nicht allzu lange unentdeckt unterwegs gewesen sein dürfte". Versicherungstechnisch sei der Sattelanhänger über das Zugfahrzeug versichert. Dies, weil der Anhänger keinen eigenen Antrieb habe. "Falls der Chauffeur das Schild verloren hat oder es entwendet wurde, müsste der Fahrer den Verlust des Nummernschildes umgehend beim zuständigen Strassenverkehrsamt melden", sagt Wigger weiter. Würde eine Widerhandlung durch die Polizei festgestellt, hätte dies eine Anzeige an die zuständige Staatsanwaltschaft zur Folge.
Am Mittwoch war am frühen Morgen ein Sattelanhänger unterwegs, der über keine offizielle Nummer am Anhänger verfügte. Einer Leser-Reporterin fiel der Sattelschlepper kurz vor 7 Uhr auf der Höhe Emmen auf. Die Luzerner Polizei wurde nicht über den Vorfall informiert. Würde eine Widerhandlung durch die Polizei festgestellt, hätte dies eine Anzeige an die zuständige Staatsanwaltschaft zur Folge.
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Seit April 2020 erprobte die liechtensteinische Regierung ein Armband, dass zur Früherkennung von Corona-Infektionen dienen soll. Nun sind die Ergebnisse da - und machen Hoffnung auf die Zukunft: Über 70 Prozent aller Infektionen, die bei den 1100 Probandinnen und Probanden auftraten, wurden vom Messgerät erkannt, zwei Tage bevor diese Symptome zeigten. Hinter der liechtensteinischen Erfolgsmeldung steckt ein Produkt aus der Schweiz: Der Ava-Fruchtbarkeitstracker des gleichnamigen Unternehmens aus Zürich. Die Firma wurde 2014 gegründet und verkauft ihr Produkt seit 2018 - neben der Schweiz auch in den USA und Kanada. Das sensorische Armband misst lebenswichtige Organe wie die Hauttemperatur, die Puls- und Atemfrequenz, die Durchblutung sowie die Herzfrequenz während dem Schlaf. Laut der WHO ist Fieber das am häufigsten auftretende Symptom bei einer Covid-Infektion. Die Messgrössen des Armbandes sollen helfen, dieses frühzeitig zu erkennen. Nach dem erfolgreichen Test im Ländle wollen nun weitere Länder in Europa den Tracker auf seine Corona-Fähigkeit prüfen. So will die EU einen Grossversuch mit 20"000 Personen in den Niederlanden starten. Am Versuch dort ist auch die niederländische Tochter des Schweizer Pharmaunternehmens Roche beteiligt. Maureen Cronin, Chief Medical Officer von Ava sagt in einer Medienmitteilung der Regierung: "Um die Ausbreitung des Virus so weit wie möglich einzudämmen, ist es entscheidend, Covid-19- Infektionen in asymptomatischen und präsymptomatischen Populationen zu erkennen. Umso mehr, als Schätzungen zeigen, dass solche Fälle bis zu 79 Prozent der Mensch-zu-Mensch-Übertragung ausmachen können". Ava verbessert laut eigenen Angaben den Algorithmus der eigenen App ständig. Auf der Webseite des Unternehmens sind Meilensteine vermerkt, die aufzeigen, zu wie vielen Schwangerschaften es dank dem Tracker schon gekommen ist. Seit dem letzten Jahr arbeitet das Startup mit der Krankenversicherung Sanitas zusammen. Ziel der Zusammenarbeit ist laut eigenen Angaben der Kampf gegen ungewollte Kinderlosigkeit.
In Liechtenstein nahmen seit April 2020 1100 Personen an einer Langzeitstudie teil. Zwei Drittel der Corona-Ansteckungen im Pool wurden durch einen Tracker bereits vor den ersten Symptomen erkannt. Der Schweizer Fruchtbarkeits-Tracker wird nun auch in anderen europäischen Ländern getestet.
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Die Stadt Zürich soll eine moderne Gemeindeordnung erhalten. Darüber stimmen die Stadtzürcherinnen und Stadtzürcher am 13. Juni ab. 2018 wurde im Kanton Zürich ein neues Gemeindegesetz eingeführt. Dieses erfordert auch Anpassungen von verschiedenen städtischen Rechtsgrundlagen. So muss auch die Verfassung der Stadt Zürich angepasst werden. Die aktuelle Gemeindeordnung stammt aus dem Jahr 1971 und wurde seither bereits über 50 Mal geändert. Laut dem Stadtrat weist sie teilweise inhaltliche Lücken, sprachliche Unklarheiten und einen nicht mehr zeitgemässen Aufbau auf. Da die Gemeindeordnung bis Ende 2021 in Kraft treten muss, wurden keine umfassenden Neuerungen vorgenommen. Vereinzelt gab es aber inhaltliche Anpassungen. Eine davon: Der Ausbau der Kinder- und Jugendpartizipation. Neu soll ein sogenannter Jugendvorstoss eingeführt werden. So könnte zukünftig eine Versammlung von mindestens 60 Jugendlichen, die zwischen 12 und 18 Jahre alt sind und in der Stadt Zürich wohnen, mit Mehrheitsbeschluss ein Postulat beim Gemeinderat einreichen. Eine weitere Änderung, die für Diskussionen im Parlament sorgte, betrifft den Ausbau der finanziellen Kompetenzen des Stadtrats. Die Limite für jährlich wiederkehrende Ausgaben, die der Stadtrat ohne Genehmigung des Parlaments sprechen darf, soll von 50"000 auf 100"000 Franken erhöht werden. SP, Grüne, GLP, Mitte, EVP und AL sowie der Stadtrat unterstützen die Vorlage. Dagegen sind die SVP und die FDP. Anna Luna Frauchiger, Co-Präsidentin der Juso Stadt Zürich, unterstützt die Revision. "Wir setzen uns für den Ausbau der politischen Mitgestaltungsmöglichkeiten von Jugendlichen ein und befürworten somit den Jugendvorstoss". Viele Jugendliche würden früh politisiert - gerade in Zeiten der Klima- und auch der Coronakrise, so Frauchiger. "Es ist wichtig, diesen Menschen eine Möglichkeit zu geben, mitzureden und mitzuentscheiden". Deshalb halte man das Vorstossrecht für 12- bis 18-Jährige für einen Schritt in die richtige Richtung. Für die Jungparteien hätte eine Annahme der Vorlage auch direkte Auswirkungen. "Für die Juso würde sich die Möglichkeit bieten, ganz direkt Vorstösse einzubringen - und nicht mehr nur über SP-Gemeindeparlamentarierinnen und -parlamentarier". Nicolas Rasper, Präsident Junge SVP Stadt Zürich, hingegen ist gegen die Vorlage. "Wieso sollten Minderjährigen mehr Rechte zugestanden werden, wenn ihre Pflichten nicht gleichzeitig ausgeweitet werden?", fragt er. Kinder und Jugendliche hätten bereits heute die Möglichkeit, ihre politischen Ideen über Parlamentarierinnen und Parlamentarier, Parteien und Interessensvertretungen einzubringen. "Die Politik sollte Probleme lösen, wo es denn solche gibt, und sie auch auf die Dringlichkeit prüfen". Laut Rasper würde eine Annahme keine grosse Veränderung bringen. "Die Jungparteien arbeiten gut mit den Mutterparteien zusammen. So können die Anliegen der Jungen bereits heute direkt eingebracht werden".
Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren sollen in der Stadt Zürich mehr Mitspracherecht erhalten. Als Teil der Totalrevision der Gemeindeordnung sollen sie einen Vorstoss beim Stadtparlament einreichen können.
20min-40
In Australien hat ein Hirsch zwei nackte Sonnenbader aufgeschreckt. Die Männer im Alter von 30 und 49 Jahren hätten sich am Sonntag an einem Strand südlich von Sydney ein Sonnenbad genommen. Als das Wildtier auftauchte, hätten sie vor dem Tier die Flucht in einen Nationalpark ergriffen, teilte die Polizei am Montag mit. Dort hätten sie sich verlaufen und am Abend schliesslich um Hilfe gerufen. Die Polizei habe unter anderem mit einem Flugzeug nach ihnen gesucht. Als sie die Männer schliesslich fanden, sei der Jüngere nur mit einem Rucksack durch den Wald gegeistert, der Ältere sei "spärlich" bekleidet gewesen. Die beiden Männer aus Sydney hatten zudem gegen Ausgangsbeschränkungen wegen Corona verstossen. Dafür musste jeder der beiden 1000 australische Dollar (rund 700 Franken) Strafe zahlen. "Die sollten sich schämen", kommentierte Mick Fuller, Polizeichef des Bundesstaats New South Wales. "Es ist klar, dass sie Menschen in Gefahr bringen, indem sie das Haus ohne triftigen Grund verlassen, sich dann im Nationalpark verlaufen und wichtige Mittel vom Betrieb des Gesundheitswesens ablenken". Fuller fasste sein Urteil in klaren Worten zusammen: "Es ist schwierig, gegen Idioten Gesetze zu erlassen". In Australien ist derzeit Winter, es wird beizeiten dunkel und die Temperaturen in Otford in der Nähe des Nationalparks lagen am Sonntag zwischen drei und 19 Grad Celsius.
Trotz Ausgangsbeschränkung sonnten sich in Australien zwei Männer nackt an einem Strand bei Sydney, als ein Hirsch sie aufschreckte. Nach der Flucht ins umliegende Buschland verliefen sie sich und riefen schliesslich Rettungskräfte zu Hilfe. Die beiden wurden mit hohen Bussen bestraft.
20min-41
Einen gefällten Apfelbaum, weitere mit einem Beil beschädigte Bäume und einen umgeworfenen Bienenstock: Dies fand eine Imkerin am Samstagmorgen an ihrem Bienenstand in Rebstein SG vor. Einige Bienen seien stundenlang der Kälte und Nässe ausgesetzt gewesen. "Ich dachte als allererstes daran, die Bienen in Sicherheit zu bringen", sagt sie. Anschliessend machte sie sich auf die Suche nach den Verantwortlichen. "Beim Betrachten des Schadens war mir klar, dass hier niemand böswillig gehandelt hatte. Wenn man es wollte, hätte man viel mehr zerstören können", sagt die Imkerin. An einem anliegenden Schrebergarten sei eine Überwachungskamera angebracht. Darauf seien um 2.20 Uhr mehrere Jugendlichen bei ihrem Bienenstock zu sehen. "Ich postete das Bild auf Facebook, in der Hoffnung, dass jemand die Jugendlichen auf dem Bild erkennen würde", sagt sie. Kurz nachdem sie die Bilder in eine lokale Facebook-Gruppe gepostet hatte, meldeten sich Jugendliche bei ihr per Telefon. "Sie fragten mich, ob sie sich mit mir treffen könnten. Ich war überrascht", so die betroffene Imkerin. Am Bienenstand entschuldigten sich alle Jugendlichen bei ihr und dem Bauern, dem das Land gehört, auf dem der Bienenstand steht, und erklärten, was in der Nacht passierte. "Sie haben einen Geburtstag gefeiert, haben Alkohol getrunken und haben ein Beil gefunden. Damit wollten sie offenbar einen Baum fällen, weil sie dies noch nie getan haben", erzählt die Frau. Dass sie einen Bienenstock umgeworfen haben, sei ihnen nicht aufgefallen. "Wahrscheinlich ist jemand in der Dunkelheit darüber gestolpert", fügt sie hinzu. Die Jugendlichen boten an, den Apfelbaum zu ersetzen. "Ich habe grosse Hochachtung vor diesen Jugendlichen. Es erfordert viel Mut, dafür geradezustehen", sagt die Imkerin. In den Kommentaren des Facebook-Posts wurden die Verursacher des Schadens kritisiert. Dort werden sie als "ohne Hirn" oder "Schweine" bezeichnet. "Sie haben die Kommentare gelesen und wollten zeigen, dass sie dafür geradestehen können", sagt die betroffene Frau. Da die Verursacher nichts Böses wollten, ist die Situation für die Imkerin und den Bauern abgeschlossen. "Mit einer Anzeige hätte ich ihnen sicher eher geschadet, als dass etwas Positives dabei herausgekommen wäre. Damit wäre niemandem geholfen gewesen. So aber haben wir gemeinsam einen guten Weg gefunden, das Problem friedlich zu beheben". Der Kantonspolizei St. Gallen ist der Fall nicht gemeldet worden. "Wir raten, sich vor solchen Vorfällen mit Zäunen oder Überwachungskameras zu schützen", sagt Florian Schneider, Mediensprecher der Kantonspolizei St. Gallen. Zudem rät die Polizei, alle Vorfälle zu melden, damit die Polizei die Strafverfolgung aufnehmen könne. "Die Fahndung soll nicht über Facebook passieren, sondern ist Polizeiaufgabe", so Schneider.
In Rebstein SG wurde über Nacht ein Bienenstand verwüstet. Die Verantwortlichen wurden auf einer Überwachungskamera aufgenommen. Nachdem sie einen Post auf Facebook sahen, meldeten sie sich bei der Imkerin. Für die Betroffenen ist die Sache abgeschlossen.
20min-42
Das Hubble-Weltraumteleskop hat das Sterben und die Geburt von Sternen beobachtet, neue Himmelskörper entdeckt und damit einen grossen Beitrag zur Weltraumforschung geleistet. Seit einigen Tagen ist das Teleskop allerdings ausser Betrieb - und niemand weiss wirklich, woran das liegt. Das Problem begann, als der Computer, der für den Betrieb des Weltraumteleskops von Nöten ist, auf einmal den Geist aufgab, wie "Business Insider" berichtet. Der Rechner war dafür verantwortlich, alle wissenschaftlichen Instrumente zu steuern, weshalb das Teleskop ohne den Computer seine Arbeit nicht mehr durchführen kann. Sogleich haben sich Ingenieure der NASA an die Arbeit gemacht, den Ursprung des Problems herauszufinden. Gelungen ist ihnen dies bis jetzt allerdings noch nicht. Auch ein Neustart, der am 14. Juni durchgeführt wurde, konnte das Problem nicht lösen. Nach ersten Erkenntnissen der Experten könnte es sich um ein Problem am Speichermodul des Rechners handeln. Dieses weist nämlich Abnutzungs-Spuren auf. Aber auch als ein Backup-Computer angeschlossen und hochgefahren wurde, zeigte sich das Problem erneut und blieb auch nach mehreren Versuchen mit aktualisiertem Modul und neuem Backup nach wie vor bestehen. Wie das Hubble-Team mitteilt, werden nun weitere Tests durchgeführt, um den Ursprung der Fehlermeldung weiter zu isolieren. Die wissenschaftlichen Instrumente befinden sich solange in einem Zustand, der einem Winterschlaf ähnelt. Die NASA versichert, dass sich alle Teile des Teleskops in guter Kondition befänden und dass es wieder einsatzbereit sei, sobald das mysteriöse Computerproblem behoben werden kann. Es ist nicht das erste Mal, dass das Hubble-Weltraumteleskop mit Problemen kämpft. Tatsächlich mussten Astronauten das Teleskop im Orbit der Erde bereits fünfmal aufsuchen, um Probleme zu beheben oder veraltete Teile durch neue zu ersetzen. So etwa 1999 als der Schweizer Astronaut Claude Nicollier in einem Ausseneinsatz neue Instrumente am Weltraumteleskop anbrachte. Zum letzten Mal kam es im Jahr 2009 zu einer Wartungsmission. Durch Wartungen wie diese ist es möglich, das Weltraumteleskop, das bereits seit 30 Jahren im Einsatz ist, immer wieder upzudaten und auf dem neuesten Stand zu halten. Beim aktuellen Problem sei es jedoch nicht wahrscheinlich, dass Astronauten losgeschickt werden müssen, so die NASA. Das Problem könne durch den Backup-Computer geregelt werden.
Das Hubbel-Weltraumteleskop leistet seit 30 Jahren wichtige Arbeit in der Weltraumforschung. Seit rund einer Woche ist der Computer, der die wissenschaftlichen Instrumente steuert, allerdings offline. Wo das Problem genau liegt, haben Experten noch nicht herausgefunden.
20min-43
Zu Beginn der Corona-Krise hatte der Bund verschiedenen Grossverbrauchern und Kantonen als Sofortmassnahme Masken aus alten Beständen zur Verfügung gestellt. Diese Masken werden nun vorsorglich zurückgerufen, wie es in einer Mitteilung des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport vom Donnerstag heisst. Grund: Bei einer Untersuchung sind Spuren von Pilzbefall festgestellt worden. Es handelt sich um einen Schimmelpilz. Ein 41-jähriger Leserreporter, der auf dem Notfall im Spital Thun arbeitet, hat solche müffeligen Masken getragen, wie er erzählt. "Sie rochen wie ein schimmliges Badezimmer. Es war so übel, dass es kaum auszuhalten war". Dennoch hätten viele die Masken während neun Stunden tragen müssen. "Mehrere Mitarbeitende haben sich bei den Verantwortlichen beschwert. Es hiess aber, dass es keine anderen Masken gibt und wir diese anziehen müssen". Der Spital Thun bestätigt auf Anfrage, dass man zu Beginn der Krise Masken aus den alten Beständen des Bundes erhalten und intern ausgeliefert hatte. "Uns wurden insgesamt 20"000 Masken geliefert", sagt Sprecherin Marie-Anne Perrot. Diese wurden über die Kantonsapotheke bezogen. Der Wochenverbrauch sei zu dieser Zeit bei etwa 16"000 Masken gelegen. Nach der Auslieferung habe das Personal rückgemeldet, dass die Masken übel riechen. "Sie wurden dann umgehend aus dem Verkehr gezogen". Laut Mitteilung des Bundes stammen die kontaminierten Hygienemasken aus einem alten Bestand von 13,5 Millionen Masken, die der Bund 2007 für die Pandemievorsorge beschafft hatte. Bei früheren Proben wurde keine solche Verunreinigung festgestellt. Spuren von Verunreinigung wurden ebenfalls bei rund 300"000 FFP2-Masken festgestellt. "Es ist möglich, dass die Kontamination der Masken auf die Lagerung oder den Transport zurückgehen", heisst es in der Mitteilung. Eine Analyse sei im Gang. Alle Verbraucher, die von diesen Maskenlieferungen betroffen sein könnten, wurden bereits oder werden noch von der Armeeapotheke informiert. Nicht betroffen sind die 18 Millionen Masken, die im April an Detailhändler zum Selbstkostenpreis abgegeben worden sind. Alle zurückgerufenen Masken werden kostenlos ersetzt.
Grossverbraucher und Kantone erhielten zu Beginn der Corona-Krise Hygienemasken vom Bund. Diese werden nun vorsorglich zurückgerufen wegen Pilzbefall. Ein Spitalmitarbeiter sagt, die Masken hätten wie ein "schimmliges Badezimmer" gerochen.
20min-44
Auch bei seiner letzten Kader-Nominierung wartete der nach der EM ausscheidende DFB-Chefcoach Joachim Löw mit einigen Überraschungen auf. Löw berief als weitere Rückkehrer nach jahrelanger Abstinenz Stürmer Kevin Volland von AS Monaco und den Freiburger Verteidiger Cristian Günter, der sein einziges Länderspiel im Mai 2014 bestritten hatte. Im Aufgebot fehlen dafür prominente Namen wie Julian Draxler, Julian Brandt, Jonathan Tah und Amin Younes. Dortmunds Kapitän Marco Reus (31) hatte "nach einer komplizierten, kräftezehrenden Saison" am Dienstagabend in Rücksprache mit Löw seinen Verzicht auf eine EM-Teilnahme erklärt. Die meisten Spieler, nämlich acht, stellt der FC Bayern. Zum Münchner Block zählt auch der 18-jährige Jamal Musiala, der zugleich der jüngste Akteur im Kader ist. Der ebenfalls 18-jährige Leverkusener Florian Wirtz wurde von Löw nicht berufen. Beim grossen Umbruch nach dem WM-Desaster 2018 in Russland hatte Löw Münchens Angreifer Müller und den heutigen Dortmunder Abwehrchef Hummels zusammen mit Bayern-Verteidiger Jérôme Boateng im Frühjahr 2019 aus der Nationalmannschaft ausgemustert. Müller (31) und Hummels (32) liefen zuletzt am 19. November 2018 in der Nations League beim 2:2 gegen die Niederlande im Nationaltrikot auf. Ein Fehler sei die damalige Entscheidung, auf die Ex-Weltmeister Hummels und Müller zu verzichten, nicht gewesen, bemerkte Löw: "Nein, wir haben uns damals bewusst so entschieden". Beide Spieler seien aber in der Mannschaft akzeptiert und könnten ihre Stärken einbringen. "Zum jetzigen Zeitpunkt ist es das Richtige", betonte der Bundestrainer und verwies auf die Bedingungen in der Corona-Pandemie: "Man kann einen Umbruch in der speziellen Situation auch einmal unterbrechen". Müller und Hummels könnten ihr Länderspiel-Comeback schon während der EM-Vorbereitung am 2. Juni im Testspiel gegen Dänemark in Innsbruck feiern. Vom 28. Mai bis 6. Juni absolviert Löw mit dem DFB-Team ein Trainingslager in Seefeld in Tirol. Die EM-Generalprobe findet am 7. Juni in Düsseldorf gegen Lettland statt. Bei der EM-Endrunde trifft die DFB-Auswahl in der Gruppenphase jeweils in München auf Weltmeister Frankreich (15. Juni), Titelverteidiger Portugal (19. Juni) und Ungarn (23. Juni).
Thomas Müller und Mats Hummels kehren ins DFB-Team zurück. Das bestätigte Bundestrainer Jogi Löw an seiner Kader-Bekanntgabe. Für den Coach kommt die Ausbootung der beiden keinem Fehler gleich.
20min-45
Der 43-jährige A. E.* und seine 42-jährige Ehefrau S. E.* müssen sich am Donnerstag vor dem Kreisgericht Wil verantworten. Ihnen wird vorgeworfen, einen Ex-Freund der Frau entführt, verletzt sowie genötigt zu haben. Wie es in der Anklageschrift heisst, haben sie den Mann mindestens 60 Minuten lang in einer Garagenbox in Bronschhofen mit Klebeband an einen Stuhl gefesselt. Während dieser Zeit hat das Ehepaar auf das Opfer eingeschlagen. Teils hätten sie ein nasses Badetuch verwendet, teils die Fäuste. Das Ziel sei gewesen, dass der Mann eine Vergewaltigung an S. E. zugibt. Diese Vergewaltigung hat es laut der Anklageschrift aber gar nicht gegeben. Dennoch drängte das Ehepaar den Mann, der auch ein Arbeitskollege von A. E. gewesen ist, zu einem Geständnis. Bis es zu diesem Geständnis gekommen sei, habe sich das Ehepaar gegenseitig verbal hochgesteigert, sich gefilmt und dem Partner jeweils das nasse Badetuch gereicht. Über ihre Handlungen seien sie sich bewusst gewesen, heisst es weiter. Das Opfer erlitt mehrere Hämatome am Körper und Schwellungen im Schädelbereich. Der gefesselte Mann wurde auch erniedrigt, insbesondere in sexueller Hinsicht. Der Ehemann habe ihn aufgefordert, ihn oral zu befriedigen. Er habe seine Hose geöffnet und dem gefesselten Mann mehrmals seine Genitalien gegen den Kopf gedrückt, steht in der Anklageschrift. Dabei habe er das Opfer auch geschlagen. Zudem wurde der gefesselte Mann mit einer Zange und einem Messer bedroht. Insgesamt hielt das Ehepaar den Mann rund 90 Minuten fest und führten die genannten Handlungen mit dem Wissen und Willen aus, dass er gesteht, die Frau vergewaltigt zu haben, so die Staatsanwaltschaft. Schlussendlich bestätigte das Opfer die Vergewaltigung, obwohl diese nie geschehen sei. Dem Ehepaar wird Freiheitsberaubung und Entführung, versuchte schwere Körperverletzung sowie Nötigung vorgeworfen. Dem Mann zudem einfache Körperverletzung, Drohung, mehrfache Nötigung und sexuelle Nötigung. Für ihn fordert die Staatsanwaltschaft eine Freiheitsstrafe, eine Geldstrafe sowie eine Busse. Zudem soll der gebürtige Kosovare für sieben Jahre des Landes verwiesen werden. Für die Frau sieht die Staatsanwaltschaft eine bedingte Freiheitsstrafe vor. Zusätzlich soll die gebürtige Mazedonierin für fünf Jahre des Landes verwiesen werden. Die unterschiedlichen Anträge sind darauf zurückzuführen, dass der Mann vor den Handlungen gegen den Bekannten auch auf seine Frau Gewalt ausgeübt habe. Er hat sie laut Anklageschrift mehrmals mit der Faust geschlagen - auch ins Gesicht. Das Ziel sei gewesen, dass die Frau "eine nicht stattgefundene Vergewaltigung ihm gegenüber zugibt". *Name der Redaktion bekannt
Ein Ehepaar hat in Bronschhofen einen Bekannten gefesselt und gedemütigt Der Mann war über eine Stunde an einen Stuhl gefesselt Er wurde auf dem Stuhl aufgefordert, den Ehemann oral zu befriedigen Das Ziel des Paars war es, dass der Gefesselte eine Vergewaltigung zugibt, die laut Anklage nie passierte Der Ehemann hat zuvor auch seine Frau geschlagen
20min-46
Schutzmasken gehören inzwischen in vielen Bereichen zum Alltag: Coiffeure müssen mit ihnen arbeiten, und im öffentlichen Verkehr werden sie empfohlen. Besonders unentbehrlich sind sie aber für das Gesundheitspersonal. Deshalb haben der Bund und der Kanton Zürich zwei Maschinen bestellt, die FFP2-Masken herstellen. Diese sind am 22. April in der Schweiz eingetroffen und wurden inzwischen bei der Firma Flawa Consumer GmbH untergebracht. Bezahlen musste das Unternehmen in Flawil dafür nichts: Der Bund und der Kanton Zürich bezahlten je 800"000 Franken. Doch bislang hat die Flawa keine einzige FFP2-Maske hergestellt. Denn die Maschinen sind noch nicht in Betrieb, wie es auf Anfrage heisst. "Die Montage geht sehr schnell, aber danach müssen die Prozesse optimiert werden, damit die Produktqualität auch stimmt", erklärt Alfredo Schilirò, Flawa-Pressesprecher. Normalerweise könnte das mehrere Monate dauern. Doch weil die Zeit drängt, laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren: "Wir befinden uns in der letzten Testphase", so Schilirò. Schon in ein paar Wochen könnten die ersten Masken produziert werden. Inzwischen sind aber schon rund 100 Millionen Schutzmasken aus dem Ausland in der Schweiz eingetroffen. Die meisten von ihnen sind für das Gesundheitspersonal gedacht. Braucht es also die beiden Masken-Maschinen überhaupt noch? Ganz klar, heisst es vonseiten des Verteidigungsdepartements (VBS). Zwar sei der Bedarf von Bund und Kanton dank der Importe momentan gedeckt, doch: "Mit den beiden Maschinen ist die eigene Produktion von FFP2-Masken in der Schweiz auch in Zukunft sichergestellt", erklärt ein Mediensprecher auf Anfrage.
Zwei von Bund und Kanton Zürich finanzierte Produktionsmaschinen sollten für Maskennachschub sorgen. Bisher sind die Maschinen aber gar nicht in Betrieb genommen worden. Inzwischen hat die Armeeapotheke rund 100 Millionen Schutzmasken besorgt. Auf die Masken-Maschinen könne trotzdem nicht verzichtet werden, sagt der Bund.
20min-47
Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland hat wieder einen neuen Höchstwert seit der zweiten Aprilhälfte erreicht. Innerhalb eines Tages meldeten die Gesundheitsämter 2828 neue Corona-Infektionen, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Mittwochmorgen bekanntgab. Das sind über 150 mehr als am Freitagmorgen, als mit 2673 Neuinfektionen innerhalb eines Tages der zuvor geltende Höchstwert seit der zweiten Aprilhälfte gemeldet worden war. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach Angaben des RKI mindestens 306 086 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 7.10., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9562. Das sind 16 mehr als am Vortag. Rund 267 700 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Ein Anstieg zeichnet sich weiterhin bei den intensivmedizinisch behandelten Covid-19-Patienten ab. Laut aktuellem RKI-Lagebericht werden derzeit (6.10.2020, 13:15 Uhr) 449 Corona-Infizierte intensivmedizinisch behandelt, 219 davon werden beatmet. Vor einer Woche (29.9.) hatte der Wert noch bei 352 (195 beatmet) gelegen, in der Woche davor (22.9.) bei 278 (151 beatmet). Rund 8900 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei. Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Lagebericht vom Dienstag bei 1,15 (Vortag: 1,21). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab. Zudem gibt das RKI in seinem aktuellen Lagebericht ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Der Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert bei 1,08 (Vortag: ebenfalls 1,08). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.
In den letzten 24 Stunden sind in Deutschland 2828 positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das ist ein neuer Höchstwert seit der zweiten Aprilhälfte. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich mindestens 306"086 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert
20min-48
Mehrere Kantone haben bereits Kontakt- und Teamsportarten wie Fussball verboten und auch Fitnesscenter geschlossen, etwa der Kanton Bern. Der Bundesrat plant gemäss Medienberichten, am Mittwoch Kontaktsportarten in den unteren Ligen schweizweit zu verbieten, nachdem die Corona-Fallzahlen zuletzt explodiert waren. In Corona-skeptischen Gruppen auf Telegram und in sozialen Netzwerken kursiert nun ein Aufruf zu einer Demonstration auf dem Bundesplatz in Bern am kommenden Samstag, der rege geteilt wird. "Sportler gemeinsam gegen die rechtswidrige Corona-Diktatur", heisst es auf dem Flyer. Gefordert wird die "Öffnung aller Sportanlagen", da das Einschränken von Sport und Bewegung gegen die Menschenrechte verstosse. Unklar ist, welche Personen oder Gruppierungen hinter dem Aufruf stecken. Laut der Corona-Massnahmen-Skeptikerin Tatiana Chamina, die selbst schon Demonstrationen gegen die Corona-Einschränkungen organisiert hat, kommen die Initianten aus der Fitnessbranche. Ihre Namen wollten sie nicht preisgeben "wegen möglicher Konsequenzen seitens der Polizei oder Staatsanwaltschaft". Schriftlich teilen sie 20 Minuten mit, dass ihrer Meinung nach "grosse Panikmache mit überfüllten Intensivstationen" betrieben werde. Sport stärke das Immunsystem und leiste somit seinen Beitrag im Kampf gegen eine Ansteckung mit Coronaviren. "Es gibt überall Schutzkonzepte, die eine Ansteckung verhindern. Die Einschränkung der Ausübung vieler Sportarten führt zu negativen sozialen und gesundheitlichen Folgen. Darüber hinaus werden wieder viele Menschen in ihrer Existenz bedroht, wie beispielsweise Besitzer von Fitnesscentern". Eine Bewilligung für die Demo haben sie nicht beantragt. Norbert Esseiva, Leiter der Orts- und Gewerbepolizei der Stadt Bern, sagt: "Wir und die Kantonspolizei haben Kenntnis vom Aufruf zur Kundgebung, der im Internet herumgeht. Die Kundgebung ist nicht bewilligt. Es ist bei der Stadt Bern auch kein Gesuch eingegangen". Wie viele Leute effektiv teilnehmen werden, kann Esseiva nicht sagen. "Am Samstag ist viel los in der Stadt, sodass Trittbrettfahrer aufspringen können". Aktivistin Chamina selbst plant, nach Bern zu fahren. "Die Spitäler kommen auch bei einer schweren Grippewelle an die Grenzen. Aber Ansteckungen kann man auch mit Schliessungen nicht verhindern". Weil die Demo unbewilligt ist, rechnet sie mit Konflikten mit der Polizei.
Eine anonyme Gruppe ruft zu einer Sportler-Demo gegen die Corona-Massnahmen auf. Der Flyer macht in Corona-skeptischen Gruppen die Runde. Die Kantonspolizei hat die Demo auf dem Schirm, da sie nicht bewilligt ist.
20min-49
Der Lockdown ist vorbei, und das Leben normalisiert sich langsam wieder. Trotzdem wirkt sich die Corona-Krise weiterhin negativ auf das Portemonnaie der Schweizer aus: Fast jeder Fünfte erwartet, dass sich die eigene finanzielle Situation im Juni gegenüber dem Mai verschlechtert. Das zeigt eine Umfrage des Internet-Vergleichsdiensts Comparis.ch. Als Grund für die negative Erwartung nennt fast ein Drittel der Befragten die Kurzarbeit, die sie selbst oder ihr Partner leisten müssen. Bei über 17 Prozent ist es der eigene Jobverlust oder der des Partners. Bereits im März und April rechneten über 25 Prozent der Schweizer mit einer Verschlechterung ihrer Finanzlage im kommenden Monat. Diese anhaltende Unsicherheit in der Corona-Krise verändert das Konsumverhalten: So will über ein Drittel der befragten Personen mehr sparen und weniger konsumieren: Über 39 Prozent geben an, dass sie auf grössere Anschaffungen wie Möbel- oder Autokauf verzichten. Für die Wirtschaft ist dieser Trend aber nicht förderlich. Nachvollziehbar sei es jedoch, dass sich die Schweizer zurzeit um ihre finanzielle Lage Sorgen machen und deshalb sparen wollen: "Die Stimmung ist noch stark vom Lockdown geprägt", sagt Wirtschaftspsychologe Christian Fichter zu 20 Minuten. Trotz den ersten Lockerungen kommen die meisten Leute nur langsam in Konsumlaune. "Die Leute müssen erst wieder positive Erfahrungen machen, um ihre Unsicherheiten und Ängste ablegen zu können", erklärt Fichter. Da die wirtschaftliche Lage in der Schweiz weniger schlimm sei als erwartet, könnte das aber schon sehr bald sein: "Ich gehe davon aus, dass schon in einem Monat wieder mehr eingekauft wird". Spurlos wird die Corona-Krise aber nicht an den Schweizern vorbeigehen: Laut Fichter wird sich das Konsumverhalten verändern. "Die Leute werden sicher bewusster einkaufen". Verzichten die Schweizer also in Zukunft auf vieles? Nicht unbedingt. "Wer Ferien buchen will, wird das trotzdem machen. Aber statt auf die Malediven zu fliegen, fahren die Leute wohl eher in die Wanderferien im Engadin", erklärt Fichter. Die Schweizer könnten in Zukunft also bescheidener konsumieren und Werte wie Nachhaltigkeit wichtiger werden.
Obwohl der Lockdown vorbei ist, sorgt sich jeder Fünfte um sein Geld. Denn viele müssen Kurzarbeit leisten oder haben den Job verloren. Doch schon in einem Monat könnten die Schweizer wieder in Shoppinglaune sein. Das Einkaufsverhalten hat sich aber wohl nachhaltig verändert.
20min-50
China geht weiter gegen die im Land ansässigen Unternehmen vor, die im grossen Stil und mit grossem Energieaufwand Digitalwährungen schaffen. In der südwestlichen Provinz Sichuan ordneten die Behörden bis Sonntag die Schliessung von 26 sogenannten Kryptowährungs-"Minen" an, wie aus den chinesischen sozialen Medien hervorgeht und wie ein ehemaliger Bitcoin-Schürfer der Nachrichtenagentur AFP sagte. "Sie haben alles dichtgemacht". Für das "Schürfen" vieler Digitalwährungen - vor allem für Bitcoin - werden zusammengeschaltete Rechnernetzwerke eingesetzt, die vor allem in China ansässig sind. In den vergangenen Monaten haben mehrere Provinzen die Schliessung von solchen Serverfarmen angeordnet. China hatte bereits 2017 Zahlungen im Land mit digitalen Währungen für illegal erklärt und diesen Schritt mit Sorgen um das Finanzsystem und die soziale Stabilität begründet. Erst im Mai warnten chinesische Bankenverbände vor Spekulationen mit Kryptowährungen und schickten den Kurs des Bitcoin damit auf Talfahrt. Sichuan, wo viel Strom mit Hilfe von Wasserkraft erzeugt wird, gilt als einer der wichtigsten Standorte für die Kryptowährungs-"Minen" in China. In der in den sozialen Medien zitierten Anordnung der Behörden werden die Energieversorger aufgefordert, die Serverfarmen nicht mehr mit Strom zu beliefern. Die Frist lief am Sonntag ab. Der ehemalige Bitcoin-Schürfer sagte AFP, es habe Kontrollen vor Ort gegeben. "Sie haben sich vergewissert, dass wir alles dichtgemacht und die Computer weggebracht haben". Der Bitcoin-Kurs brach nach der Nachricht von rund 34"500 US-Dollar auf 32"500 US-Dollar ein. Sichuan ist laut dem Bitcoin-Stromverbrauchs-Index der Universität Cambridge nach der Provinz Xinjiang im Nordwesten der grösste Standort für die Erschaffung von Kryptowährung in China. In den Provinzen Innere Mongolei und Qinghai waren Kryptowährungs-"Minen" in den vergangenen Monaten schon geschlossen worden; die Bürger wurden aufgerufen, illegale "Minen" zu melden.
Das "Schürfen" vieler Digitalwährungen benötigt viel Energie. China hat in den vergangenen Monaten viele dieser Serverfarmen geschlossen. China hatte bereits 2017 Zahlungen im Land mit digitalen Währungen für illegal erklärt.
20min-51
Lifte bergen ein hohes Risiko, sich mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 anzustecken, wenn sie nicht regelmässig gelüftet werden. Ist das nicht der Fall, kann selbst bei Alleinfahrten nicht ausgeschlossen werden, dass man sich mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 ansteckt, wenn zuvor eine infizierte und ansteckende Person im Lift war. Zu diesem Schluss kommen niederländische Forschende im "International Journal of Indoor Environment and Health". Das Problem: In den fensterlosen Kabinen können sich Aerosole besonders gut halten. Um herauszufinden, wie lange sich die winzig kleinen Tröpfchen, die wir bereits beim Atmen, aber auch beim Sprechen, Lachen und Husten ausstossen, im Lift halten, sprühte das Team um Daniel Bonn vom Institut für Physik der Universität Amsterdam ein Alkoholgemisch in verschiedene Aufzüge. Die winzigen Partike machte es anschliessend mithilfe eines Lasers sichtbar. Auf diese Weise konnten die Wissenschaftler beobachten, wie sich die Aerosole in der Kabine verhalten. Ein Sprühstoss entsprach dabei ungefähr einem einmaligen Huster einer Person. Die Auswertung der Daten zeigte, dass sich potenziell infektiöse Mini-Tröpfchen bei geschlossenen Lifttüren bis zu 30 Minuten in der Luft halten können. Öffnen und schliessen sich die Türen regelmässig, waren es im Schnitt 12 bis 18 Minuten. Am schnellsten - nämlich in 2 bis 4 Minuten - verdünnisierten sich die Aerosole, wenn zwischen den Fahrten längere Pausen eingelegt wurden, in denen die Türen durchweg offen standen. Die genaue Dauer hängt laut Bonn und seinen Kollegen mit der Grösse der Kabine zusammen. Dabei gilt: Je grösser diese ist, desto länger dauert es, bis die Luft vollständig ausgetauscht ist. Während die Veränderung der Türeinstellungen Sache der Aufzugbetreiber ist, können Liftfahrende auch selbst etwas zur Senkung der potenziellen Ansteckungsgefahr beitragen, so die Forscher. Etwa durch das Tragen einer Maske. Zudem sollte man die Kabine möglichst allein nutzen und während der Fahrt weder reden noch husten. Am besten ist es aber immer noch, den Lift gegen die Treppe einzutauschen. Sich auf die Belüftungsanlagen von Liften zu verlassen, halten die Forschenden dagegen für keine gute Idee. Im Zuge der Studie mussten sie feststellen, das diese bei den meisten Kabinen abgestellt wird, sobald der Lift steht. Die Erkenntnisse der Niederländer werden unter anderem durch einen Superspreader-Event aus China gestützt. Dort hatte die Liftfahrt einer Frau ohne Symptome zu mehr als 70 Infektionen mit Sars-CoV-2 geführt. Auch bei den Corona-Ausbrüchen in zwei Hochhäusern im deutschen Göttingen sollen Aufzüge eine Rolle gespielt haben.
Wenn sich ein Corona-Infizierter im Lift aufhält, besteht die Gefahr, sich anzustecken. Das ist auch dann der Fall, wenn man nach einem solchen in die Kabine steigt. Denn in den fensterlosen Kabinen können sich Aerosole besonders gut halten. Allerdings lässt sich das Infektionsrisiko laut niederländischen Forschenden deutlich senken.
20min-52
"Bin ich tot? Nein, ich atme ja noch" - der Journalist und Blogger Ahmad Yassine war verwirrt. Soeben hatte es in der libanesischen Hauptstadt Beirut eine heftige Explosion gegeben. "Ich war vier Kilometer weit weg vom Ort der Explosion. Doch es fühlte sich an, als wäre ich mittendrin gewesen", sagt er zu 20 Minuten. Nach dem Knall habe er die Druckwelle, "den Wind", wie er sagt, gespürt. Dann habe er Menschen um sich schreien gehört und den Rauch in der Luft bemerkt. "Erst nach rund fünf Minuten habe ich begriffen, was passiert war. Ich griff zu meinem Handy und schaute auf Social Media, ob andere etwas Ähnliches erlebt hatten". Yassine schaute sich um: Autos lagen auf dem Dach, Schutt und Trümmer überall. "Der grösste Teil der Stadt Beirut ist beschädigt", sagt er. Der Hafen sei komplett zerstört. Am meisten machen ihm die vielen Vermissten Sorgen. "Laut Behörden gibt es Dutzende Tote. Aber viele Menschen sind unter den Trümmern verschwunden. In den nächsten Tagen wird sich erst zeigen, wie viele Todesopfer die Explosion tatsächlich verursachte". Die Behörden seien dabei, Fakten zu sammeln. Eines ist für Yassine aber klar: Es muss sich um eine chemische Explosion in einer Lagerhalle am Hafen gehandelt haben. "Dort sind etwa 2400 Tonnen an Ammoniumnitrat explodiert", sagt er. Das erkläre nicht nur die rote Farbe des aufsteigenden Rauches, sondern auch der grosse Schaden. "Um 18.05 Uhr gab es in der Halle eine erste Explosion, dann um 18.08 Uhr die zweite, die den Explosionspilz auslöste". In der Lagerfirma dürfte es zunächst ein technisches Problem gegeben haben, vermutet der Libanese. Viele Menschen hätten dadurch ihr Haus verloren und seien nun obdachlos. "Die Solidarität ist gross. Es gibt Menschen, die anderen anbieten, bei ihnen zu übernachten, bis sie in ihre Häuser zurück dürfen", erzählt der Journalist. Die Hilfe sei in Zeiten der Corona-Pandemie sehr wichtig. Er befürchtet, dass die Folgen der Explosion noch lange zu spüren sein werden. "Der Hafen sorgt für 70 Prozent unseres Einkommens. Jetzt gibt es ihn nicht mehr". Zudem beunruhigt Ahmad Yassine die dramatische Situation in den Spitälern: "Schon mit der Corona-Pandemie waren zahlreiche staatliche Spitäler ausgelastet. Jetzt kommen Tausende Verletzte dazu".
Bei einer gewaltigen Explosion in Beirut gab es am Dienstag über 50 Tote und mindestens 2700 Verletzte. Journalist Ahmad Yassine erzählt 20 Minuten, was er während und auch nach der Explosion erlebte. Er befürchtet, dass die Anzahl der Toten noch viel höher ausfallen könnte.
20min-53
In der Kirche Notre Dame in Nizza richtete ein junger Jihadist ein Blutbad an. Drei Menschen kamen dabei ums Leben, mindestens sechs weitere wurden verletzt. Der Täter wurde nach der Attacke von der Polizei angeschossen. Er befindet sich im Spital auf der Intensivstation. Das wissen wir bisher über die Opfer und den Täter. Im Inneren der Kirche traf der Täter auf eine ältere Frau, die gerade betete. Wie die Polizei bekannt gab, wurde die Frau bei der Attacke enthauptet. Die Identität des Opfers ist nicht bekannt. Auch der Sakristan der Kirche wurde beim Angriff getötet. Er hatte gerade seinen Dienst begonnen, als der bewaffnete Täter die Kirche betrat. Laut französischen Medien schlug der Angreifer den Sakristan zuerst zusammen, bevor er ihn ebenfalls köpfte. Beim Sakristan handelt es sich laut Reuters um einen Vater zweier Kinder. Er soll zwischen 45 und 50 Jahren gewesen sein. "Er war eine sehr nette Person. Er hatte gerade die Kirche geöffnet, es gab in dem Moment kein Messedienst", sagte Pfarrer Gil Florini zu "Midi Libre". Das dritte Opfer ist laut "Europe "1" eine Frau Mitte 30. Beim Angriff soll sie mehrere Stichwunden erlitten haben. Schwer verletzt gelang es ihr, in eine nahe liegende Bar zu flüchten. Dort starb sie an den Folgen ihrer Verletzungen. Zeugen zufolge sagte sie kurz vor ihrem Tod: "Sagen Sie meinen Kindern, dass ich sie liebe". Beim Täter handelt es laut ersten Erkenntnissen um Brahim A., einen 21-jährigen Tunesier. Laut "Nice Matin" war er nicht polizeilich bekannt. Er soll erst im September illegal über die italienische Insel Lampedusa nach Europa eingereist sein, berichtet "Le Parisien". Nach Ablauf der Quarantäne sei er am 9. Oktober nach Bari gebracht worden, schreibt "Corriere della Sera". Am Donnerstag stand Brahim A. nach Angaben von Augenzeugen zwischen 7 und 8.15 Uhr am Bahnhof von Nizza. Gegen 8.30 Uhr betrat er die Kirche im Stadtzentrum und attackierte rund ein Dutzend Menschen. Um 9.15 Uhr konnten ihn mehrere Polizisten umzingeln. Der Täter flüchtete in eine Seitenstrasse und gab einen Schuss ab, während er "Allahu akbar" - Arabisch für "Gott ist gross" - schrie. Ein Polizist überwältigte den Täter von hinten. Augenzeugen gaben an, mehrere Schüsse gehört zu haben. Der Täter wurde schwer verletzt ins Spital gebracht. Laut Nizzas Bürgermeister Christian Estrosi rief Brahim A. auch noch "Allahu akbar", während er am Boden medizinisch versorgt wurde. Noch am Vormittag wurde A. operiert. Er befindet sich in Lebensgefahr. Die Messerattacke in Nizza war laut Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron ein "islamistischer Terroranschlag". Frankreich sei angegriffen worden, sagte der 42-Jährige am Donnerstag in der südfranzösischen Küstenmetropole. Er kündigte verstärkten Schutz für Schulen und Kirchen an.
Knapp zwei Wochen nach der Enthauptung eines Lehrers bei Paris sind in Frankreich erneut zwei Menschen von einem mutmasslichen Islamisten geköpft worden. Bei dem Messerangriff vor einer Kirche in Nizza wurde am Donnerstag zudem eine Mutter getötet. Beim Täter handelt es sich um einen 21-jährigen Tunesier.
20min-54
Nachdem der Umweltskandal am Lötschberg publik wurde, räumen die Berner Behörden Fehler ein. Jacques Ganguin, Chef des Amts für Wasser und Abfall Bern (AWA), sagt im "Tages-Anzeiger": "Im Steinbruch Mitholz sind rund tausend Tonnen Schottermaterial illegal deponiert worden". Im Genehmigungsverfahren des BLS-Projekts wurde die Grube, wo das giftige Material gelagert wird, vermerkt . "Wir hätten dies bemerken müssen und fragen sollen, was damit gemeint ist". Die Schuld auf sich nehmen, will Ganguin aber nicht: Der Bund habe das Projekt bewilligt. Das Bundesamt für Verkehr, BAV spielt den Ball zurück. Auch da will niemand die Verantwortung übernehmen, heisst es im Bericht weiter. Man stütze sich auf die Expertise von Fachleuten - also zum Beispiel auf jene des AWA. Seit zwei Jahren kommt es im Blausee immer wieder zu grossen Fischsterben. Die Betreiber der Fischzuchtanlagen haben Mitte Juli Strafanzeige eingereicht. Laut dem Bericht der Redaktion Tamedia ist der Altschotter aus dem Lötschberg-Scheiteltunnel mit Giftstoffen belastet und wurde bis Mitte Juni 2020 in einer Kiesgrube beim Blausee abgelagert. Die Fischzucht-Betreiber vermuteten gestützt auf Wasserproben, dass dieses Gift in die Fischzucht gelangt sein könnte. In einem weiteren Bericht heisst es, dass der Transport des Aushubmaterials in die Kiesgrube Mitholz der Firma Vigier vom Kanton Bern genehmigt wurde. Die Kiesgrube verfüge aber gar nicht über die nötigen Schutzmassnahmen, um die Umwelt vor Giften zu schützen. Gemäss Überbauungsordnung dürfte gar kein Abfall in die Kiesgrube gebracht werden.
Tausende Fische sind in den letzten zwei Jahren im Blausee gestorben. Gemäss Medienbericht ist giftiger Gleisaushub, der in der Nähe des Sees gelagert wurde, der Grund dafür. Die Berner Behörden gestehen zwar Fehler ein, schieben die Verantwortung aber von sich.
20min-55
Auf sieben Seiten haben die Bundesregierung und die Ministerpräsidenten der Länder am Mittwochabend neue Massnahmen zur "Bekämpfung der SARS-Cov2-Pandemie" festgehalten, auf die sie sich beim ersten gemeinsamen Treffen seit Juni im Kanzleramt verständigen konnten. Sie senken die Schwelle, ab der etwa bei steigenden Infektionszahlen eine erweiterte Maskenpflicht, Sperrstunden in der Gastronomie und strengere Teilnehmerbegrenzungen bei privaten Feiern empfohlen werden. Verbindlich wird das Papier für Hotspots mit mehr als 50 Neuinfektionen pro 100"000 Einwohnern in einer Woche: Private Feiern werden dort auf zehn Teilnehmer beschränkt. Keine gemeinsame Linie gibt es beim faktischen Beherbergungsverbot in vielen Ländern für innerdeutsche Urlauber aus Risikogebieten. Die wichtigsten Punkte im Detail: Regional sollen strengere Massnahmen bereits greifen, wenn die Schwelle von 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb einer Woche erreicht wird. Hier sollen Feiern im Familien- und Freundeskreis auf 25 Teilnehmer im öffentlichen Raum und auf 15 Teilnehmer im privaten Raum beschränkt werden. Es solle zudem "eine ergänzende Maskenpflicht dort eingeführt werden, wo Menschen dichter und/oder länger zusammenkommen". Darüber hinaus werde für die Gastronomie eine Sperrstunde empfohlen. Ab 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in einer Woche gelten Regionen weiter als Risikogebiete. Die Länder ergriffen hier "konsequent verschärfende lokale Beschränkungsmassnahmen", die zielgerichtet und überregional vergleichbar sein müssten, heisst es in dem Beschluss. Dazu gehörten "Erweiterungen der Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung", Kontaktbeschränkungen im öffentlichen Raum auf maximal zehn Personen und die verbindliche Einführung einer Sperrstunde um 23.00 Uhr für Gastronomiebetriebe. Zudem gebe es "weitergehende verbindliche Beschränkungen der Teilnehmerzahlen für Feiern auf zehn Teilnehmer im öffentlichen Raum und auf zehn Teilnehmer aus höchstens zwei Hausständen im privaten Raum". Bund und Länder setzen sich und der Bevölkerung eine Frist: Wenn der bundesweite Anstieg der Infektionszahlen "nicht spätestens binnen zehn Tagen zum Stillstand" komme, "sind weitere gezielte Beschränkungsschritte unvermeidlich, um öffentliche Kontakte weitergehend zu reduzieren". In einem ersten Schritt würden Kontakte im öffentlichen Raum nur noch einer Gruppe von höchstens fünf Personen oder den Angehörigen zweier Haushalte gestattet. Besonders umstritten in der öffentlichen Debatte sind die Einschränkungen für innerdeutsche Urlauber, wenn sie aus einem Risikogebiet mit mehr als 50 Neuinfektionen pro 100"000 Einwohnern in einer Woche kommen. In vielen Bundesländern dürfen sie in Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen nur übernachten, wenn sie einen negativen Test vorweisen können. Bei diesem sogenannten Beherbergungsverbot finden Bund und Länder keine gemeinsame Linie. Zum Ende der Herbstferien am 8. November würden die Regelungen der Länder "neu bewertet". Bund und Länder fordern aber "eindringlich alle Bürgerinnen und Bürger auf, nicht erforderliche innerdeutsche Reisen" in und aus Risikogebieten zu vermeiden. Zentrales Element bleibe es, die Kontakte von nachgewiesenen Corona-Infizierten nachzuverfolgen, um die Ausbreitung der Infektion einzudämmen. Dazu sollen die Verwaltungen von Bund, Ländern und Kommunen den öffentlichen Gesundheitsdienst mit Personal unterstützen. Die Bundeswehr könne zudem in wenigen Wochen mit bis zu 15"000 Kräften helfen.
Aus Sorge vor einer unkontrollierbaren Ausbreitung der Corona-Pandemie verschärfen Bund und Länder die Gegenmassnahmen in Hotspots. Bundeskanzlerin Merkel und die Ministerpräsidenten verständigten sich auf einheitliche Regeln für Städte und Regionen mit hohen Infektionszahlen. Dazu gehören eine Ausweitung der Maskenpflicht, eine Begrenzung der Gästezahl bei privaten Feiern, Kontaktbeschränkungen im öffentlichen Raum und eine Sperrstunde für die Gastronomie.
20min-56
Anfang Woche schmiegte sich Janosch Nietlispach (31) auf Instagram an den Rücken einer blonden Frau - ihr Hoodie mit dem Aufdruck "Queen MTF" verriet, wer es ist: Es handelte sich um Topmodel Manuela Frey (23), die kurz zuvor wegen der Corona-Pandemie aus ihrer Wahlheimat New York zurück gekehrt war. Beide gaben auf Anfrage an, sich "mega gut" zu verstehen. Mehr wollten sie aber nicht zu ihrem Verhältnis allerdings sagen. Noch nicht. Nun wissen wir: Auch in den vergangenen Tagen verbrachten der Ex-Bachelor und das Model viel Zeit miteinander. Auf ihren Insta-Konti geben sie sich zwar weiterhin bedeckt - gemeinsame Bilder gibt es keine. Aber ihre Follower brauchen bloss eins und eins zusammen zu zählen. Sowohl Janosch als auch Manuela postete Bilder von einem Boot-Ausflug. Dabei liessen sie sich an den selben Hotspots fotografieren. Und in einem Story-Schnappschuss von Janosch ist sogar kurz Manuelas Fuss zu erkennen - beziehungsweise ihr Tattoo mit den römischen Zahlen bei der Achillesehne. Janosch bestätigt auf Nachhaken von 20 Minuten, dass sie zusammen auf dem Boot waren. "Wir genossen eine Corona-Auszeit und konnten beim Sünele und Bädele abschalten", sagt er. Zwischen ihm und Manuela würden die Vibes stimmen, sie geniessen die Zeit zusammen. "Es ist einfach schön. Punkt". Manuela Frey turtelte zuletzt mit Musiker Bastian Baker (28), wollte die monatelange Liaison aber nie als offizielle Beziehung labeln. Janosch Nietlispach dagegen war die letzten dreieinhalb Jahre in einer festen Beziehung: mit seiner "Bachelor"-Auserwählten Kristina Radovic (25). Im Februar gaben die zwei ihre Trennung bekannt. Ihr gehe es gut, sagt Kristina auf Anfrage. Sie wolle sich jetzt erst einmal voll auf sich selbst konzentrieren und plane einen zweimonatigen Aufenthalt in den USA - sobald das Reisen wieder möglich ist. "Einfach mal das machen, was ich schon immer mal wollte", sagt sie. Mit Janosch habe sie aktuell keinen Kontakt, so Kristina. Auch auf Instagram hat sie einen Schlussstrich gezogen: Sie ist Janosch entfolgt.
Anfang Woche sorgten Janosch Nietlispach und Manuela Frey mit einem Kuschel-Foto für Schlagzeilen. "Wir verstehen uns mega gut", sind sie sich einig. Auch das Wochenende verbrachten der Ex-Bachelor und das Model nun zusammen.
20min-57
Ab November beginnt normalerweise das grosse Feiern: Firmen laden ihre Mitarbeiter fleissig zu Weihnachtsfesten ein. Nun steigen die Corona-Fallzahlen wieder drastisch an. Darum sagen viele Unternehmen die Party ab. So auch der Rohstoffkonzern Glencore: An der Weihnachtsparty in Zug traten in der Vergangenheit Superstars auf - wegen Corona findet die schillernde Fete nun nicht statt. Welche Unternehmen ihr Weihnachtsfest sonst noch absagen, erfährst du in der Bildergalerie oben. Doch nicht alle Firmen verzichten auf ihre Weihnachtsfeier. Bei der Post können die einzelnen Teams ihre Weihnachtsparty individuell gestalten und selber entscheiden, wie sie diese durchführen wollen. "Falls sie keine Team-Weihnachten feiern, ist ein Geschenk als Kompensation möglich", erklärt eine Postsprecherin. Auch Sunrise organisiert Teamfeiern in kleinen Gruppen mit maximal 15 Personen. Statt Clubbesuchen setzte man auf Essen im Restaurant. "Die Teilnahme ist für die Mitarbeitenden freiwillig, und wir halten in der internen Weisung fest, dass kein Gruppenzwang zur Teilnahme entstehen darf", sagt ein Sprecher. Der Pharmakonzern Roche hat seine Weihnachtsfeiern vor Ort abgesagt. Ganz verzichten müssen die Mitarbeiter aber nicht: Einzelne Abteilungen führen virtuelle Partys durch, wie es auf Anfrage heisst. Teamleitern stehe es zudem offen, sich weitere Alternativen zu überlegen, um den Teamgeist zu stärken. Coop verzichtet aus Sicherheitsgründen zwar auf ein Weihnachtsessen. Allerdings werden die Mitarbeiter dafür kompensiert, wie eine Sprecherin sagt. Wie viel die Angestellten erwarten dürfen, will der Händler aber noch nicht verraten: Details würden zu gegebener Zeit kommuniziert. Bei der Migros steht noch nicht fest, ob eine Weihnachtsparty stattfinden wird. Der interne Krisenstab kläre dies zurzeit ab. Eine Prämie von 500 Franken erhielten Mitarbeitende, die während des Lockdown in operativen Bereichen wie Verkauf, Logistik und Produktion tätig waren, bereits im Mai, betont ein Sprecher auf Anfrage.
Viele Unternehmen sagen zurzeit Weihnachtspartys wegen der steigenden Corona-Fallzahlen ab. Statt einer Feier gibt es Geschenke oder Geld. Firmen, die trotzdem noch feiern, tun dies in kleinen Teams oder virtuell.
20min-58
Sie schlafen an der Tramstelle, mitten im Wald oder unter einer Autobahnbrücke am Stadtrand: Auch die kältesten Nächte verbringen Menschen in Zürich unter freiem Himmel. "Meist bleibt es bei den ungefähr gleichen Schlafplätzen", sagt Anja Cerrito (54). Sie weiss, wo diese sind: Die ehemalige Pflegefachfrau und ihr Arbeitskollege Milos Micanovic (35) besuchen Obdachlose auf ihrer nächtlichen "Kälte-Patrouille". Die beiden sind seit Jahren für die Sip (Sicherheit, Intervention, Prävention) tätig, der "Sozialambulanz" von Zürich. Die Organisation bietet Beratung, Vermittlung und Krisenbewältigung für Randständige, die auf der Strasse leben. Während Zürich an diesem Mittwochabend immer ruhiger und weisser wird, machen sich Cerrito und Micanovic kurz nach 20 Uhr in die bitterkalte Nacht zu "einem Auftrag" auf. Passanten melden sich oft direkt bei der Sip, wenn sie Menschen draussen schlafen sehen, sagt die 54-Jährige. "Das hat höchste Priorität". Denn: Wer bei diesen Minustemperaturen nicht gut ausgerüstet sei, spiele mit seinem Leben, sagt die Expertin. Vor Ort, in der Nähe einer Tramhaltestelle, hat sich Frau Meier* auf vier Holzsitzen eingerichtet. Neben ihr im Einkaufswagen sind ihre Habseligkeiten zusammengepackt, sie selbst liegt unter einem Berg aus Decken und einem Plastikplane. Ein Schirm mit grünem Palmenmuster schwebt über ihrem Kopf. "Ich schlafe sehr gut, zur Notschlafstelle möchte ich ganz sicher nicht", sagt die Frau mit klarer Stimme, als Cerrito sie mit Namen auf ihr Be nden anspricht. "Man kennt sich", sagt Ex-Sicherheitsarbeiter Micanovic. Man baue eine Beziehung zu den Leuten auf, erfahre die persönlichen Geschichten. "Das sind teils harte Schicksale". Nach einem kurzen Gespräch mit Frau Meier begutachtet Cerrito ihre Ausrüstung eingehend und ist beruhigt: Die ältere Dame kann der Kälte so trotzen. "Ich will sicher sein, dass es den Leuten gut geht. Sonst kann ich nicht ruhig schlafen", sagt Cerrito. Die Tour führt von Stadelhofen bis zum Hönggerberg, die Übernachtungsplätze sind in der ganzen Stadt verteilt. Fast alle Randständigen sprechen ein klares Schweizerdeutsch und wollen so gar nicht ins Klischee passen. "Die Leute geben sich nicht mit den Obdachlosen ab", sagt Micanovic. Die wenigsten würden Drogen oder Alkohol konsumieren. "Redeten die Menschen mal mit diesen Leuten, würden sie merken, dass es auch ihnen passieren kann, dass sie auf der Strasse landen", sagt der ehemalige Sicherheitsangestellte. Der nächste Halt ist bei einer öffentlichen WC-Anlage in der Innenstadt, in welcher eine Frau regelmässig Unterschlupf sucht. Ein Föhn ist im Innern zu hören: Offenbar ist dies ihre Wärmequelle. "Komm doch kurz raus", sagt Anja Cerrito. "Sonst müssen wir aufmachen". Es sei wichtig zu kontrollieren, wie die Leute "zwäg" seien - dafür müsse sie sie aber sehen. Plötzlich tritt die Angesprochene aus dem WC und läuft weg, ohne auf Fragen zu antworten. "Manche werden mit der Zeit zugänglicher, andere knackt man nie", sagt Micanovic. Weiter geht die Tour durchs Schneegestöber. Der Sip-Kastenwagen hält unter einer Brücke, neben einem vielfrequentierten Fussweg. Das Autolicht weckt den schlafenden H*. Sein Schlafsack ist bereits mit Schnee bedeckt, in die Notschlafstelle will er trotzdem nicht".Mir geht es gut, ich bin nur müde", sagt er. An seinem Fussende sind mehrere Abfallsäcke sorgsam aufgereiht, dazwischen eine neue, noch eingepackte Decke und Esswaren. "Die Menschen bringen ihm offenbar Sachen vorbei", sagt Micanovic. Das Sip-Team entscheidet, später nochmal vorbeizuschauen und warnen H. vor. "Das interessiert mich nicht", meint dieser und wendet sich ab. "Dann sind sie halt mal hässig", meint Cerrito. "Dafür weiss ich, wie es ihnen geht". Rund 90 Schlafplätze seien im Sip-Archiv aufgelistet, etwa zwei Dutzend Personen schlafen derzeit in Zürich unter freiem Himmel, sagt Anja Cerrito. So auch F.*: Er lebt laut eigenen Angaben seit Januar auf der Strasse. Meist halte er sich hier am Stadtrand, unter einer grossen Brücke auf. Als die Sip-Mitarbeitenden gegen 22 Uhr mit ihrem Fahrzeug auffahren, ist er knapp fertig mit dem Vorbereiten seines Schlafplatzes - ein fein säuberlich ausgelegtes Feld aus Zeitungen, auf das er eine dünne Schicht eines "Spezial-Stoffs" gelegt hat, wie er erklärt. Auf die Frage, weshalb er keinen Schlafsack benutze, antwortete er "Wozu?" Mit einer Decke baue er später einen "Wärme-Tunnel", einen Plastiksack benutze er als Isolationsschicht. Kappe, Bart und Kragen wärmten sein Gesicht. Und: "Meine Kleider sind ausgestopft mit Zeitungen. Das reflektiert die Wärme", sagt F. Noch während er seine Tricks verrät, fällt ihm eine der Zeitungen aus einem seiner Pullovern. "Die besten Tricks kenne ich aus dem Militär", sagt F. Er habe beschlossen, nicht mehr zu arbeiten, weil er massiv gemobbt worden sei, sagt der ehemalige Informatiker. "Ich musste mich entscheiden: Will ich aufhören, oder mich umbringen". Dazu kamen Steuerschulden. "Sobald diese getilgt sind, bin ich Millionär - und weg von der Strasse", sagt F. Er versichert Cerrito, dass er keinen Alkohol dabei hat: "Das wäre hier draussen tödlich", sagt er. Das Angebot der Sip, ihn an die Wärme zu bringen, lehnt er aber ab. "Das letzte Mal hat mich jemand zusammengeschlagen", sagt er. Zudem müsse man die ganze Nacht auf seine Sachen aufpassen. Zürich bietet diverse Hilfsangebote für Obdachlose, insbesondere während dieser kalten Tage. Die Notschlafstelle ist zur Zeit gratis, die Anlaufstelle Café Yucca hat die ganze Nacht geöffnet. Trotzdem weigern sich alle heute Nacht Angetroffenen strikt, von den Hilfsangeboten Gebrauch zu machen - trotz Minustemperaturen und Transportmöglichkeit. "Die Gründe sind vielfältig: Es gibt einige, die sich vor Corona fürchten", sagt Micanovic. "Andere fühlen sich nicht wohl unter Menschen". Was vielen aber fehle, sei der zwischenmenschliche Kontakt. So freut sich F. enorm über den Besuch der zwei Sip-Mitarbeiter: "Es gibt Leute, die können über Tage mit niemandem sprechen. Die Menschen meiden Leute wie mich". Ohne soziales Umfeld, Job, Zuhause und nur wenigen Möglichkeiten für eine gute Körperpflege verliere man rasch die Wertschätzung in der Gesellschaft, sagt Anja Cerrito: "Viele Menschen verlieren auf der Strasse ihre Würde. Wir tun alles, um dies zu ändern". Ein Anfang sei, ohne Vorurteile und tolerant auf Menschen zuzugehen. "Wir sehen keine Randständigen bei unserer Arbeit - sondern Menschen", sagt die Sip-Mitarbeiterin. Nach fast vier Stunden und sieben Besuchen legen die zwei Sip-Mitarbeiter eine Pause im Büro ein. Bis drei Uhr sind sie noch unterwegs, bieten den Obdachlosen Unterstützung und Wertschätzung, mitten in der bitterkalten Nacht.
In der Schweiz herrschen derzeit Minustemperaturen. Das Leben auf der Strasse wird dadurch eisig kalt - und gefährlich. Trotzdem übernachten Menschen im Freien. 20 Minuten war auf "Kälte-Tour" mit den Mitarbeitern der Sip in Zürich.
20min-59
Die Betreiber des Basler Clubs Nordstern wählen deutliche Worte. "Schämt euch!", schreiben sie in einem wütenden Facebook-Post. Am Wochenende wurde an der Uferstrasse beim Basler Hafen ausgelassen gefeiert. Unbekannte haben dabei auch einen Holzstapel in Brand gesetzt, der unmittelbar beim Clubschiff Nordstern am Ufer zwischengelagert war. Das Holz wäre für den Umbau des Aussenbereichs des Decks gebraucht worden. "Diese Bilder zeugen einzig von böswilliger, idiotischer Sachbeschädigung und blinder Zerstörungswut". Dabei ist es weniger der materielle Schaden als die Enttäuschung, die für den Club schwer wiegt. "Unser Betrieb ist seit mittlerweile fünf Monaten behördlich geschlossen und nun kommt auch noch so etwas Unnötiges dazu. Es ist frustrierend", sagt Nordstern Navigator Jean-Marc Lüthy. "Wir versuchen der bedrückenden Situation täglich etwas Gutes abzugewinnen, aber solche Aktionen zermürben die Moral schon etwas". Polizei und Feuerwehr rückten am Samstagabend kurz vor 23 Uhr zum Brand aus. Das Feuer sei innert weniger Minuten gelöscht gewesen, hiess es auf Anfrage. Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen aufgenommen. Das Hafengebiet ist inzwischen zu einem Brennpunkt geworden. Die Polizei war übers Wochenende mehrfach vor Ort. Am Freitagabend wegen Autoposern. Dabei stellten sie auch eine grössere Ansammlung von Personen fest, die an der Uferstrasse zu lauter Musik tanzte. Laut einer News-Scout feierten über 100 Personen ausgelassen. Die Polizei liess sie aber gewähren. Es seien keine Reklamationen eingegangen und zeitgleich habe die Polizei im ganzen Stadtgebiet präsent sein müssen, erklärt Toprak Yerguz, Sprecher des Basler Justiz- und Sicherheitsdepartements. Es kam in den letzten Wochen wiederholt zu Sachbeschädigungen beim Hafen. Die Betreiber der Zwischennutzung Holzpark Klybeck weiter flussaufwärts werfen der Polizei Untätigkeit vor. Wenn illegale Raves mit hunderten von Kids auf Alkohol und Drogen am Klybeckquai geduldet werden, und dann die ansässigen Projekte darunter leiden, nehmen die Polizei und die Hafenpolizei ihre Aufgabe nicht wahr", schreibt Katja Reichenstein vom Verein Shiftmode, der die Zwischennutzung verantwortet, auf Facebook. Der Nordstern äusserte sich nicht zur Polizeipräsenz am Hafen. Man sei zurzeit nur tagsüber auf dem Schiff und könne die Situation in der Nacht darum nicht beurteilen. Die Kantonspolizei ging, damit konfrontiert, nicht konkret auf diese Kritik ein. Verwies aber auf ihre beschränkte Ressourcen. Man stelle das Dispositiv den Wetterprognosen entsprechend ein. "Bei starker Belastung muss die Kantonspolizei nach Prioritäten vorgehen", so Yerguz. Im Hinblick auf die erwartet milden Temperaturen am Osterwochenende wurden an den "kritischen Stellen" am Rhein und in Parks wieder Schilder aufgestellt, die an die Abstandregeln, Maskentragen und die erlaubten Gruppengrössen erinnern. Die Örtlichkeiten, wo mit erhöhtem Personenaufkommen gerechnet werden müsse, würden auch gezielt für Sichtkontrollen aufgesucht, sagt Yerguz.
Am Samstagabend zündeten Unbekannte ein Holzlager des Clubs Nordstern an. Am Wochenende wurde am Hafen ausgelassen gefeiert. Eine Zeugin berichtete von über 100 Personen, die Party machten. Jetzt wird Kritik an der Polizei laut, die "illegale Raves" am Hafen dulden würde.
20min-60
Mehrere Securitrans-Mitarbeiter halten einen jungen, dunkelhäutigen Mann fest. Einer hat den Betroffenen im Würgegriff, ein anderer fixiert ihn auf den Boden. Diese Szene, die sich am Sonntagmorgen im Zürcher HB abgespielt hat, wurde von Anwesenden gefilmt. Auf Snapchat und Instagram machen nun Videos und Fotos des Vorfalls die Runde. Mehrfach wird auf den Fall George Floyd angespielt, dessen Tod eine weltweite Rassismus-Debatte ausgelöst hatte. In einem der Videos ist zu sehen, dass der junge Mann am Boden Widerstand leistet. Auf Snapchat ist das Video mit BLM (=Black Lives Matter) versehen. In einem zweiten Video hört man: "Hey, hey, er kann nicht mehr atmen. Shit N***, zu dritt auf einen N***". Dass der Sicherheitsdienst unverhältnismässig mit dem jungen Mann umgegangen sein soll, ist auch auf einem weiteren Video zu hören, das die Szenerie von etwas weiter weg zeigt. Ein Anwesender sagt, er habe noch nie im Leben einen solch "rassistischen Scheiss" gesehen. Laut der Kantonspolizei Zürich handelt es sich beim Verhafteten um einen 14-Jährigen von der Elfenbeinküste. Um 6.15 Uhr sei es im Hauptbahnhof zu einer Auseinandersetzung zwischen dem 14-Jährigen und einem 18-jährigen Schweizer gekommen. Während der Auseinandersetzung schlug der 14-Jährige seinem Kontrahenten gegen den Kopf, wodurch dieser so schwer verletzt wurde, dass er ins Spital gebracht werden musste. Die herbeigerufenen Einsatzkräfte versuchten, den Täter zu weiteren Abklärungen in den Posten der Kantonspolizei Zürich im Hauptbahnhof mitzunehmen, heisst in der Medienmitteilung weiter. Der Jugendliche aus der Elfenbeinküste setzte sich jedoch vehement zur Wehr und biss einen Mitarbeitenden der Securitrans in den Oberarm. Dennoch wurde der Jugendliche verhaftet und zu weiteren Abklärungen in den Posten mitgenommen, wo er einen Kantonspolizisten durch dessen Jeans-Hose biss. Dies führte zu einer offenen Wunde im Oberschenkel, die im Spital versorgt werden musste. Der 14-Jährige wird für weitere Abklärungen der zuständigen Jugendanwaltschaft zugeführt. Weder die Securitrans AG noch die Muttergesellschaft SBB kommentieren die Rassismus-Vorwürfe, sondern verweisen an die Ermittlungsbehörden.
Am Hauptbahnhof Zürich ist es am frühen Sonntagmorgen zwischen einem 14-Jährigen und einem 18-Jährigen zu einer Auseinandersetzung gekommen. Laut der Kantonspolizei Zürich hat der 14-Jährige den 18-Jährigen so schwer verletzt, dass dieser ins Spital gebracht werden musste. Mitarbeiter der Securitrans AG mussten eingreifen. Videos des Einsatzes gehen nun viral. Ihnen wird vorgeworfen, aus rassistischen Gründen unverhältnismässig mit dem Jugendlichen (14) umgegangen zu sein.
20min-61
US-Präsident Donald Trump erstaunt einmal mehr mit seinen Aussagen. Diesmal sorgte er mit einem Interview mit "Fox News" für Aufsehen. Neben zahlreichen kuriosen Bemerkungen in der wöchentlichen Show "Fox & Friends" wurde auch Österreich zum Thema. Dabei hatten ihn die Reporter nach seiner Meinung zu den verheerenden Bränden in Kalifornien gefragt. "Auf der ganzen Welt gibt es Wälder, aber es gibt keine Brände wie in Kalifornien. In Europa haben sie Waldstädte. Schaut euch diese Länder an, Österreich, so viele Länder, sie leben im Wald. Sie gelten als Waldstädte und sie haben keine derartigen Feuer. Und das, obwohl sie viel explosivere Bäume haben. Sie haben Bäume, die leichter Feuer fangen. Aber sie halten ihr Feuer unter Kontrolle", sagte der US-Präsident. Auch, wie Österreich mit Waldbränden umgehe, stehe für Trump fest: "Sie haben den Ausdruck, dass sie den Kraftstoff verdünnen. Der Kraftstoff ist das, was auf dem Boden liegt - die Blätter, die Bäume, die fallen, sie sind trocken wie ein Streichholz. ... Sie sind sehr explosiv und müssen das Zeug loswerden". In Österreich habe man also weniger mit Waldbränden zu kämpfen, weil man dort regelmässig den Waldboden kehre. In Kalifornien hingegen sei schlechtes Forstmanagement der Grund für die Ausmasse des Feuers. Auf sozialen Plattformen sorgen die Aussagen Trumps für zahlreiche witzige Reaktionen.
US-Präsident Donald Trump äusserte sich in einem Interview zu den Bränden in Kalifornien. Er verglich dabei die USA mit Europa. Österreich etwa habe "Waldstädte" und "explodierende Bäume", so der US-Präsident.
20min-62
News-Scout Mia war vor wenigen Tagen mit ihrem Hund im Berner Krauchthal unterwegs. Auf den offiziellen Wanderwegen lief sie entspannt durch das naturnahe Tal und genoss das Frühlingserwachen. Ein Schild beendete schliesslich die Idylle: "Explosionsgefahr - nicht Rauchen, kein offenes Feuer" Das Piktogramm zeigt eine Detonation. "Führt dieser Wanderweg durch ein explosives Gebiet? Bin ich in Gefahr, wenn ich weiterlaufe?", habe sich die Bernerin gefragt. Nirgends hat die 26-Jährige mögliche Gefahren ausmachen können, sie sah nur das Grün des Waldes. "Ich habe mich danach schon mit einem mulmigen Gefühl durch das Gebiet bewegt". Als danach noch ein zweites Schild aufgetaucht sei, habe sich das Gefühl verstärkt. Was hat es mit dem explosiven Wanderweg auf sich? Gemäss dem Verein Berner Wanderwege führt die Route mit dem Explosions-Schild über das Areal der Kewu AG, ein Entsorgungsunternehmen mehrerer Berner Vorortsgemeinden. Der Wanderweg sei sicher zu begehen, die Hintergründe zum Piktogramm kann aber erst die Kewu AG liefern. Demnach führt der Weg entlang einer Deponie, in welcher früher auch gering Anteile von Organischem Material entsorgt wurden, so Hans Buess von der Kewu AG. "Daraus diffundieren immer noch Spuren von Methangas". Dabei handelt es sich um ein farb- und geruchsloses Gas, welches schnell entzündbar ist. "Aus Sicherheitsgründen wurde das Rauch- und Feuerungsverbot signalisiert", so Buess. Für Mensch und Umwelt würde jedoch keine Gefahr bestehen. Das Hinweisschild zur Explosionsgefahr sei für die Vollständigkeit und die Absicherung der Kewu AG gemäss ihrer Privathaftpflichtversicherung. Auch beim Verein Berner Wanderwege versichert man, dass der Weg ohne bedenken abgelaufen werden könne.
Auf einem Wanderweg im Kanton Bern warnen Schilder vor "Explosionsgefahr". Darum sollte in diesem Gebiet nicht geraucht und keine offenen Feuer entfacht werden. Der Grund: Gase, die entweichen könnten.
20min-63
Ohne grosse Jubelgeste nach dem verwandelten Matchball hat der russische Tennisprofi Daniil Medwedew seinen Sieg bei den ATP-Finals hingenommen und dies mit seinem besonderen Stil erklärt. "Im Tennis bin ich wahrscheinlich der Erste. Ich feiere meine Siege nicht, das ist einfach mein Ding - und ich mag es", sagte der 24-Jährige nach dem grössten Erfolg seiner Tennis-Karriere. Er habe sich dazu im vergangenen Jahr entschieden. "An einem Punkt in der Karriere entscheidet jeder, etwas Besonderes zu machen. Einer feiert besonders, ein anderer applaudiert den Zuschauern", sagte Medwedew. Er habe das während des US Open entschieden, als er "eine schwierige Zeit mit den Zuschauern hatte", dass das sein Ding sein werde. In einem hochklassigen Endspiel von London hatte sich Medwedew mit 4:6, 7:6 6:4 gegen den Österreicher Dominic Thiem durchgesetzt. "Das war vielleicht einer meiner besten Siege", sagte der Weltranglisten-Vierte. "Das ist ein grosser Schub für alle Grand Slams, die kommen". Medwedew blieb beim Saisonfinal der acht besten Tennisprofis des Jahres ohne Niederlage, auch in den Gruppenspielen, und schaffte es, in einer Woche die Top Drei der Weltrangliste zu besiegen: Novak Djokovic aus Serbien, den Spanier Rafael Nadal und eben Thiem. Mit dem Weltranglistenvierten Medwedew dürfte auch im kommenden Jahr zu rechnen sein. Wann und wie die neue Saison beginnt, ist aufgrund der Coronavirus-Pandemie noch fraglich.
Daniil Medwedew gewinnt den Final an den ATP-Finals gegen Dominic Thiem. Der Russe feiert damit den grössten Erfolg seiner Karriere. Doch der 24-Jährige jubelt nicht. Er feiere seine Siege nicht, gibt er später zu Protokoll.
20min-64
"Ich war schon immer ein riesiger FC-Barcelona-Fan", sagt George Michael Dogru aus Kreuzlingen TG. Der Schüler besucht momentan die dritte Sekundarschule und musste als letzte grosse Aufgabe ein Abschlussprojekt auf die Beine stellen. Seine Wahl traf auf einen eigenen Nachbau des Camp Nou, des Heimstadions des FC Barcelona. Nach rund 60 Arbeitsstunden hat der Schüler das 55 Kilogramm schwere Modell fertig zusammenbauen können. 2017 war der Barcelona-Fan mit seinem Fussballverein für ein Sportlager in Spanien. Damals besuchte er das erste Mal das Camp Nou für ein Fussballspiel. "Als ich im Stadion stand, war ich so überwältigt. Aus diesem Grund wollte ich es für mein Projekt nachbauen", erzählt der 15-Jährige. Die ursprüngliche Idee war es, das Camp Nou aus Holz nachzubauen. "Mein Vater meinte, dass das zu schwierig sei. So haben wir dann auf Chromstahl gewechselt", so der Messi-Fan. Den angemessenen Umgang mit den grossen Maschinen habe dem Schüler ebenfalls sein Vater beigebracht, da dieser durch seinen Beruf Erfahrungen damit habe. Für sein 55 Kilogramm schweres Werk hat er sogar von einem ehemaligen FC-Barcelona-Spieler grosses Lob erhalten. Spieler Edmílson Moraes grüsst Dogru in einem kurzen Video und bedankt sich für den Nachbau. "Ich fühle mich sehr geehrt. Nicht jeder erhält eine so persönliche Nachricht von einem bekannten Spieler", meint der 15-Jährige.
Der 15-jährige George Michael Dogru hat das Fussballstadion Camp Nou, das Heimstadion des FC Barcelona, nachgebaut. Für das Abschlussprojekt hat er rund 60 Stunden seiner Zeit investiert. Das Werk erreichte sogar den ehemaligen FC-Barcelona-Spieler Edmílson Moraes.
20min-65
Wer derzeit durch die Stadt Luzern spaziert, entdeckt unter anderem in Schaufenstern verschiedenste Comics, denn: Derzeit findet das Comic-Festival Fumetto statt - und dies trotz Corona. Die Kunst am Comic Festival Luzern ist 2021 hauptsächlich national ausgerichtet. Das bedeutet, dass in der Schweiz wohnhafte Künstlerinnen und Künstler unabhängig ihrer Nationalität präsentiert werden, wie die Festivalorganisatoren mitteilen. So solle gewährleistet werden, dass der Kontakt mit den Kunstschaffenden in jedem Fall möglich sei und die Präsentationen von Kunst und Künstlern kurzfristig angepasst werden kann. Zusätzlich könne man die Internationalität und Vielfältigkeit wahren. So beispielsweise beim internationalen Wettbewerb oder etwa einigen Satelliten-Ausstellungen. "Die grösste Herausforderung war für uns die Entscheidung, wie wir das Festival durchführen wollen", sagt Fumetto-Sprecher Steff Chiovelli gegenüber 20 Minuten. So mussten sich die Veranstalter zwischen verschiedenen Formen entscheiden, wie das Festival durchgeführt werden soll. "Am Ende haben wir uns für die Hybrid-Version entschieden, so können wir ein physisches wie auch ein virtuelles Festival anbieten", so Chiovelli weiter. Will heissen: In rund 40 Schaufenstern in der Stadt sind Satellitenausstellungen zu sehen. Gleichzeitig gibt es auch viele Teile des Festivals, die virtuell einsehbar sind. Vor der Coronavirus-Pandemie strömten jährlich bis zu 50"000 Personen ans Festival. "Es ist schwierig einzuschätzen, wie viele Personen kommen oder teilnehmen werden". Die Personen können die Kunst, die in den Schaufenstern präsentiert wird, etwa bei einem Spaziergang anschauen und daher sei es um so schwerer Besucherzahlen zu ermitteln. "Über den Livestream können wir zwar den Traffic sehen, weil wir aber über mehrere Plattformen gleichzeitig streamen, wird es dort ebenfalls schwer die genauen Besucherzahlen zu ermitteln. Sicher ist, dass wir bisher ein sehr gutes Feedback von verschiedenen Teilen der Welt erhalten haben, was zeigt, dass wir präsent sind im Bereich der sozialen Medien und den Foren". Trotz der Corona-Schutzmassnahmen werden fast alle Teile des Festivals umgesetzt. Die Fumetto-Verantwortlichen ändern nur die Form und weicht auf den digitalen Raum und Aussenraum aus. So werden beispielsweise Zeichenkurse, Workshops, Symposien und Vorträge digital durchgeführt. Laut Mitteilung bleibt der Wettbewerb international. Die Preisverleihung wird jedoch ohne direkten Kontakt stattfinden, sondern digital übertragen. Auch die Eröffnung am Samstag fand wie bereits im letzten Jahr online statt. Das Rahmenprogramm wurde jedoch gestrichen, dies beinhaltete üblicherweise Treffen und Versammlungen von vielen Menschen an einem einzigen Ort. "Heutzutage macht dies jedoch keinen Sinn und Fumetto wird in dieser Special Edition somit ohne Rahmenprogramm durchgeführt. Es gibt genug andere Möglichkeiten am und während dem Festival, wie sich die Menschen begegnen und virtuell austauschen können", so die Organisatoren. Auch Street-Art bietet Fumetto dieses Jahr: An sieben verschiedenen Informationssäulen zeigen Künstlerinnen und Künstler, was in der Comic-Kunst alles möglich ist. Zudem wird die Reussinsel von Fumetto farbig inszeniert. Das Festival dauert noch bis zum kommenden Sonntag.
Das Comic Festival Fumetto in Luzern findet statt, unabhängig der weiteren Coronaentwicklungen. Die ausgestellte Kunst wird hauptsächlich von in der Schweiz wohnhaften Künstlerinnen und Künstlern stammen. Trotz der Schutzmassnahmen werden fast alle Teile des Festivals umgesetzt.
20min-66
Nach einem Club-Besuch im Zürcher Hive wurde eine Person positiv getestet. Sie hatte beim Eintritt ein gültiges Covid-Zertifikat. Auch mehrere Besucher und Besucherinnen des Summer Camps auf dem Gelände der Roten Fabrik haben sich angesteckt. Die Organisatoren informierten darüber via Instagram. Solche Ansteckungen im Nachtleben mehren sich. So gab es in Basel in den vergangenen Tagen vier positive Fälle. Möglicherweise haben sich alle in derselben Nacht im selben Lokal angesteckt. Ähnliche Meldungen gibt es aus dem Kanton Luzern sowie aus Bern. Bei den Fällen aus Bern sollen die zwei erkrankten Personen ein gültiges Zertifikat besessen haben und nach dem Besuch von je einem Event positiv getestet worden sein, wie der "Tages-Anzeiger" schreibt. Doch ob die Infizierten weitere Personen angesteckt haben, ist fast unmöglich zu klären. Denn seit dem letzten Öffnungsschritt müssen Clubs keine Kontaktdaten mehr erfassen. Dies hatte der Bund so entschieden. So ist auch ein Contact-Tracing kaum möglich. Diese Problematik haben mehrere Kantone sowie auch die Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektoren erkannt und den Bund darauf hingewiesen. Dieser sagt dazu im Moment lediglich: "Die Massnahmen werden laufend neu bewertet. Alle Änderungen werden aktiv kommuniziert". Alexander Bücheli von der Bar- & Clubkommission meint im Gespräch mit dem "Tages-Anzeiger", dass das Nachtleben bei den im Moment generell steigenden Fallzahlen "höchstens ein kleines Mosaiksteinchen" sei. Man stehe mit der Gesundheitsdirektion und dem Bund in Kontakt. Eine mögliche Wiedereinführung der Kontaktdaten-Erhebung sieht Bücheli kritisch. Schon die Kontrolle der Covid-Zertifikate bedeute einen personellen Mehraufwand von 25 bis 50 Prozent, gibt er zu bedenken. Zudem bedauert er, dass vor dem Öffnungsschritt keine Pilotanlässe durchgeführt worden seien, um Schutzkonzepte zu testen. "Das wäre viel sicherer gewesen, als nun im realen Leben zu beobachten, ob die Zertifikatspflicht hält, was sie verspricht".
Seit drei Wochen können sich Partyhungrige wieder in den Clubs vergnügen. Immer wieder kommt es zu Meldungen über Infektionen im Nachtleben. Das Contact-Tracing ist fast unmöglich.
20min-67
Plötzlich läufts, auf einmal geht alles wie von alleine. Stürmer Haris Seferovic kennt das, der Monat März war für ihn überragend, er schoss für Arbeitgeber Benfica Lissabon fünf Tore in den letzten drei Partien in der Liga. Nun scheint auch klar, weshalb der Schweizer Nationalspieler so motiviert ans Tagesgeschehen herangeht: Der 29-Jährige und seine Frau Amina werden zum zweiten Mal Eltern. Das verkündeten beide auf Instagram. Ob Töchterchen Inaya eine Schwester oder einen Bruder bekommt, hat das Paar nicht verkündet - weiss es womöglich auch noch gar nicht. Zurück zu Seferovics Goal-Serie: Die letzten sechs Partien in der portugiesischen Liga hat der Luzerner durchgespielt, sechs Mal traf er, die letzten drei Spiele war er wie erwähnt überragend. Er steht nunmehr bei 17 Saisontreffern für Benfica. Hätte der Schweizer Ende Dezember/anfangs Januar nicht noch zwei Spiele wegen einer Corona-Erkrankung verpasst, wäre sein Treffer-Konto noch besser gefüllt. Mehr Tore als in dieser Spielzeit erzielte er nur in der Saison 2018/19, als er 27 (!) Mal einnetzte. Seferovic hat nun noch Zeit bis Saisonende, an diese Zahl heranzukommen. Schauen wir kurz auf diese überragende Saison mit 27 Treffern zurück: Seferovic verkündete via Instagram am 5. Mai 2019, dass er zum ersten Mal Vater wird. Wenn man sich seine Bilanz in diesem Monat anschaut, sticht einem ins Auge: Auch damals spielte er regelmässig und schoss vier Tore in drei Spielen. Das Vaterwerden scheint dem Stürmer also sehr gut zu bekommen. Es bleibt zu hoffen, dass der 29-Jährige seine starken Leistungen auch in der Nati abrufen kann. Diese spielt am Donnerstag, 25. März in Bulgarien und am Sonntag, 28. März gegen Litauen in der WM-Quali (wir berichten live).
Haris Seferovic hat einen Lauf, der Stürmer trifft und trifft. In den letzten drei Partien schoss er fünf Tore. Hat es wohl damit zu tun, dass der Schweizer erneut Vater wird? Das verkündeten er und seine Frau auf Instagram.
20min-68
Coop hat mit dem Kauf von Jumbo für einen Paukenschlag im Detailhandel gesorgt. Wenn die Wettbewerbskommission den Deal absegnet, gehen die Nummer eins und die Nummer zwei der Schweizer Baumärkte zusammen. Coop betreibt mit Bau und Hobby bereits 73 Baumarkt-Standorte und übernimmt nun die 40 Jumbo-Filialen in der Schweiz von der bisherigen Besitzerin, der Maus Frères SA. Das Familienunternehmen wolle sich in Zukunft auf sein Kerngeschäft mit dem Warenhaus Manor und den Luxusmarken wie Lacoste und Gant fokussieren. Was bedeutet das für den Schweizer Markt? Verschwindet nun die Marke Jumbo und was passiert mit den Angestellten? 20 Minuten beantwortet die wichtigsten Fragen zum Baumarkt-Coup von Coop. Coop sieht "grosses Potential" im Baumarkt-Geschäft, wie eine Sprecherin zu 20 Minuten sagt. Auch Unternehmensberater und PR-Profi Klaus J. Stöhlker findet die Übernahme "völlig logisch", wie er auf Anfrage sagt. "Bauen ist in. Die Leute wollen ihre Wohnung neu anstreichen oder den Garten erneuern". Die Detailhändlerin sei bereits gut aufgestellt im Baumarkt, müsse aber zukaufen, weil die Marktmacht entscheidend sei. Die deutschen Bauhäuser wie Obi oder Hornbach hätten gewaltig ausgebaut, "aber unter dem Dach von Coop kann Jumbo gegen sie bestehen", so Stöhlker. Coop werde generell "immer mächtiger und hat die Migros bereits in vielem überholt". Das Wettrennen zwischen den beiden Detailhändlern laufe immer noch, doch mittlerweile habe Coop die besseren Voraussetzungen. Coop könne sich dazu mit Verweis auf den hängigen Weko-Entscheid nicht äussern. Doch für Stöhlker ist klar: "Es wird zum Stellenabbau kommen, in welchem Ausmass ist noch unklar".. Doch Coop sei eine wohlhabende Firma, die im letzten Jahr gut verdient habe. Sie könne im Konzern nach Möglichkeiten und nach sozialverträglichen Lösungen suchen. Darüber könne Coop noch keine Aussagen machen, wieder der Verweis auf den ausstehenden Weko-Entscheid. Experte Stöhlker glaubt nicht, dass die Marke verschwindet. "Dazu gibt es keinen Grund, Jumbo ist eine starke Marke", so Stöhlker. Coop werde wohl die Marke erhalten wie die Migros das bei Digitec getan hat. Von Coop heisst es, die Filialen von Jumbo würden das Netz der Coop-Gruppe ideal ergänzen. Experte Stöhlker glaubt aber nicht, dass jede Filiale erhalten bleibt. "Die schwachen Filialen werden untergehen. Das ist wie bei den Post- oder Bankfilialen", sagt er. Denkbar sei aber auch, dass Coop einen Käufer für die von der Schliessung bedrohten Filialen finde. "Nein", ist Experte Stöhlker überzeugt, "sie wird ihn durchwinken. Der Markt ist mit vielen Akteuren zersplittert, deshalb gibt es keinen Grund für einen Einspruch".
Coop hat Jumbo gekauft. Damit festigt die Detailhändlerin ihre Spitzenposition im Baumarkt-Business. Die Marke Jumbo dürfte beibehalten werden. Doch nicht alle Mitarbeitenden und Filialen werden wohl bleiben können.
20min-69
In Bern ist es schon wieder vorbei mit der Atmosphäre im Fussball- und Hockeystadien: Ab nächster Woche dürfen nur noch maximal 1000 Zuschauer rein. Der Kanton kehrt damit zur Regel zurück, die vor dem 1. Oktober galt. Laut dem Sprecher der Berner Gesundheitsdirektion, Gundekar Giebel, geht es beim Verbot von Grossveranstaltungen mit über 1000 Personen darum, die Ansteckungsgefahren ausserhalb der Sportstadien zu verringern. Auch wenn innerhalb des Stadions Distanzen eingehalten werden können, sei dies ausserhalb nicht immer der Fall. Für Wirbel hatten vor rund zwei Wochen Fotos gesorgt, auf denen ein Gedränge vor dem Wankdorf in Bern zu sehen waren. "Auch andere Kantone werden die Bewilligungspraxis jetzt neu anschauen" Die Grossveranstaltungen stehen aber auch anderswo auf dem Prüfstand. So sagt Lukas Engelberger, Präsident der kantonalen Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK), zu 20 Minuten: "Auch andere Kantone werden die Bewilligungspraxis jetzt neu anschauen". Das liege an der schweren Belastung des Contact-Tracing und am Wachstum der Fallzahlen. Zudem habe sich mit dem Entscheid des Bundesrates, Menschenansammlungen von mehr als 15 Personen zu verbieten, die rechtliche Situation verändert. "Das verträgt sich schlecht mit Grossveranstaltungen mit Tausenden Leuten, selbst wenn es im Stadion ein Schutzkonzept gibt". Engelberger will den Entscheiden nicht vorgreifen. Er lässt aber durchblicken, dass er persönlich kaum Spielraum für Grossveranstaltungen sieht. Würden weitere Kantone die Zahl der Zuschauer wieder einschränken, wäre dies für die Clubs bitter, sagt der Basler Regierungsrat. "Die Clubs sind bereits in einer sehr schwierigen Phase, wie die Spielabsage des FC Basel wegen eines Corona-Falles zeigt". Die Politik müsse aber die Gesamtsituation im Auge behalten. Auch die Zürcher Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli (SVP) befürwortet ein Verbot von Grossveranstaltungen ab 1000 Personen, "aufgrund der epidemiologischen Lage und weil das Contact-Tracing an Grossanlässen aktuell nicht sichergestellt werden könnte", sagte sie zum "Tages-Anzeiger". Eishockey-Liga bitter enttäuscht Seinem Ärger bereits Luft gemacht hat Denis Vaucher, Direktor der Schweizer Eishockeyliga: "Ich verstehe das Vorpreschen der Berner Behörden nicht. Es gibt keinen einzigen nachgewiesenen Corona-Fall aus einem Stadion". Auch sei die Liga vom Entscheid überrascht gewesen. "Der Entscheid des Kantons Bern ist für uns ein ‹Chlapf zum Gring›. Er kam aus heiterem Himmel, nachdem Bundesrat Alain Berset am Donnerstag und Bundesrätin Simonetta Sommaruga am Sonntag gesagt hatten, unsere Schutzkonzepte seien gut". Auch Clubvertreter weisen auf die finanziellen Folgen der Beschränkung hin.
Laut GDK-Präsident Lukas Engelberger stehen Grossveranstaltungen nicht nur in Bern auf dem Prüfstand. Das hat auch mit dem neuen Versammlungsverbot im öffentlichen Raum zu tun, das der Bundesrat beschlossen hat. Es vertrage sich schlecht mit Grossveranstaltungen mit Tausenden Leuten, sagt Engelberger. Der Präsident der Eishockeyliga übt Kritik: "Es gibt keinen einzigen nachgewiesenen Corona-Fall aus einem Stadion".
20min-70
Die Tampa Bay Lightning haben den Stanley Cup gewonnen und damit ihren Titel in der NHL verteidigt. Das Eishockey-Team aus Florida gewann am Mittwochabend sein Heimspiel gegen die Montreal Canadiens 1:0 und holte damit den notwendigen vierten Sieg in der Finalserie. Die Canadiens gewannen einzig Spiel vier. Das einzige Tor in Tampa erzielte Ross Colton im zweiten Drittel. "Es ist unglaublich. Das ist so ein Klischee, aber es gibt keine Worte", sagte Lightning-Captain Steven Stamkos dem TV-Sender NBC vor der Pokalübergabe. "Es ist grossartig". Den Pokal für den wertvollsten Spieler der Finalserie übergab NHL-Boss Gary Bettmann an Lightning-Torwart Andrej Wassilewski. Seit Einführung der Gehaltsobergrenze in der National Hockey League 2005 haben nur die Pittsburgh Penguins in den Jahren 2016 und 2017 den Stanley Cup in zwei aufeinanderfolgenden Jahren gewonnen. Für die Lightning ist es der insgesamt dritte Titel ihrer Geschichte. Die Canadiens konnten die 28 Jahre lange Durststrecke kanadischer Teams dagegen trotz des Aufbäumens in Spiel vier nicht beenden. Seit der NHL-Rekordmeister 1993 den letzten von 24 Finalsiegen holte, hat keine Mannschaft aus dem Mutterland des Eishockeys mehr den Stanley Cup in die Höhe gereckt. Beim ersten Sieg in den Finals um eine der geschichtsträchtigsten Trophäen in der Welt des Sports, 1916, gab es die Liga noch gar nicht.
Die Tampa Bay Lightning haben den Stanley Cup gewonnen. Sie gewannen Spiel 5 1:0 und die Finalserie damit 4:1. Es ist der zweite NHL-Titel für das Team aus Florida hintereinander. Die Lightning feiern damit den dritten Meistertitel in der Vereinsgeschichte. Kanada wartet weiter auf einen einheimischen Sieg seit 28 Jahren.
20min-71
Erkältungen könnten vor dem Coronavirus schützen. Diese Erkenntnis publizierten der Forscher Kevin Ng und sein Team vom Francis Crick Institute und dem University College London. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bemerkten bei der Entwicklung von hochsensiblen Antikörper-Tests, dass gewisse Menschen schon über Antikörper im Blut verfügten, obwohl sie nicht mit dem Coronavirus Sars-Cov-2 infiziert waren. Das war vor allem bei Kindern und Jugendlichen der Fall. Die Blutproben waren in den Jahren 2011 und 2018, also lange vor dem Ausbruch der Pandemie entnommen worden. Wie kann das sein? Sars-Cov-2 ist nur eines von vielen Coronaviren, die den Menschen angreifen können. Die meisten Coronaviren lösen eine Erkältung aus. Das Immunsystem produziert beim Kampf gegen die Infektion Antikörper. Diese bleiben danach im Blut und bekämpfen das Virus bei einer allfälligen Re-Infektion. Wie die Forschenden nun feststellten, können alte Antikörper auch gegen das aktuell grassierende Coronavirus helfen. Diese sogenannten Kreuzreaktionen traten vor allem bei Kindern zwischen sechs und sechzehn Jahren (43,8 Prozent) auf. "Unsere Resultate zeigen, dass Kinder viel häufiger als Erwachsene solche Kreuzreaktionen haben", lässt sich Studienleiter Kevin Ng in einer Mitteilung des Instituts zitieren. "Es braucht aber noch weitere Studien, um zu verstehen, wieso". Ng geht davon aus, dass es damit zu tun hat, dass Kinder öfter mit Erkältungsviren in Kontakt kommen. Und er liefert eine Erklärung dafür, wieso Kinder weniger schlimme Krankheitsverläufe haben. "Diese Werte könnten erklären, weshalb sie weniger stark krank werden, wenn sie Covid-19 haben", so Ng. "Es gibt allerdings noch keine Beweise dafür, dass diese Antikörper die Infektion mit Sars-Cov-2 verhindern oder dessen Verbreitung stoppen können". Das Imperial College London und das University College London lancieren nun zusammen mit dem Francis Crick Insitute eine grosse Studie. Dabei soll die Rolle erforscht werden, die verschiedene Antikörper und beim Schutz vor Sars-Cov-2 einnehmen. Und wie stark sie die Schwere der Krankheit beeinflussen.
Bei der Entwicklung von Antikörper-Tests machten Kevin Ng eine Entdeckung. Sie fanden heraus, dass eine vorherige Infektion mit anderen Coronaviren auch gegen Sars-Cov-2 helfen kann. Dies ist vor allem bei Kindern der Fall.
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"Wir arbeiten am offenen Mund und sind somit einem möglichen Infektionsrisiko während der Arbeit am Patienten ausgesetzt. Aktuell haben wir keine Chance, uns gegen COVID-19 impfen zu lassen. Eine Zahnärztin trifft täglich auf bis zu 15 Patienten, Dentalhygieniker*innen behandeln meist 8 Personen am Tag und auch Dentalassistent*innen sind betroffen. Je nach Behandlung wirbeln die Instrumente Flüssigkeit auf und produzieren eine Wolke mit Aerosolen. Für unsere Patienten haben wir funktionierende Schutzkonzepte. Wir Zahnmediziner können uns mit FFP2-Masken, regelmässigem Lüften und Desinfizieren schützen - aber nie zu 100 Prozent. Die Mehrzahl unserer Mitarbeiter und ich würden uns sofort impfen lassen. Unsere Berufsgruppe sollte priorisiert werden und möglichst bald zum Zuge kommen. Viele unserer Kollegen im Ausland sind bereits geimpft, in Italien oder Deutschland haben Zahnmediziner*innen eine höhere Priorität als in der Schweiz. Für mich ist es unverständlich, dass wir hier trotz des hohen Risikos so lange auf die Impfung warten müssen". Bei der Arbeit bin ich als Hebamme regelmässig einem hohen Infektionsrisiko ausgesetzt. Ich würde mich deshalb sehr gerne impfen lassen - ein Termin ist jedoch noch in weiter Ferne. Bei der Geburt ist es für Frauen fast unmöglich, eine Maske zu tragen, deshalb verzichten wir in unserem Spital darauf. Es kam jedoch mehrmals vor, dass Frauen mit Covid infiziert waren. Dann versuchen wir die Maskenpflicht auch während der Geburt einigermassen durchzusetzen. Und trotzdem: Niemand vom Personal meldet sich gerne für einen solchen Einsatz, da man ein Risiko eingeht.Für alle Beteiligten sind das enorm schwierige Situationen - könnten wir uns impfen lassen, würde das sehr vieles einfacher machen. Trotzdem ist bei uns im Spitalbetrieb noch niemand geimpft, der nicht im Notfall, auf der Intensiv- oder der Covid-Station arbeitet. Das ist total frustrierend. Ich kann auch nicht verstehen, dass es kantonal so gravierende Unterschiede gibt". Ich bin bei einem Temporärbüro angestellt und arbeite in unterschiedlichen Spitälern als Pflegefachfrau. Offenbar hat der Kanton Zürich das temporäre Personal bislang nicht in die Impfpläne miteinbezogen oder dieses schlichtweg vergessen - denn bislang konnte ich mich nicht einmal zur Impfung anmelden. Das ist für mich komplett unverständlich. Als temporäre Mitarbeiterin wechsle ich regelmässig die Spitäler und arbeite auf verschiedenen Abteilungen. Es kann sein, dass ich einige Zeit auf einer Corona-Station tätig bin und wenig später mit Transplantations-Patienten arbeite. Würde ich mich anstecken, wäre das sehr gefährlich für die Risikopatienten, mit denen ich in Kontakt bin. Ich will die Impfung nicht für mich selbst, sondern zum Schutz der Gesellschaft, denn ich will niemanden gefährden.
Bis Mitte Jahr sollen alle, die das wollen, in der Schweiz geimpft sein, sagt der Bund. Doch das Impfziel des Bundes droht zu scheitern. Auch das Personal im Gesundheitswesen muss sich gedulden: Aufgrund der Impfstoff-Knappheit und Prioritätengruppen haben viele noch keinen Impftermin. Dies auch, wenn die Arbeit teils ohne Maske und Distanz durchgeführt werden muss.
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Viele Impfzentren sind derzeit voll ausgelastet - etwa in Luzern, wo es im Juli keine freien Impftermine mehr gibt. Dennoch sträuben sich in der Schweiz einige Menschen vor der Impfung. Besonders verbreitet ist die Skepsis bei der jungen Bevölkerung, wie eine aktuelle Nachbefragung von 20 Minuten und Tamedia zeigt (siehe Box). Auf die Frage, wie es um den persönlichen Impfentscheid stehe, antwortete bei den 18- bis 34-Jährigen rund jede dritte befragte Person (36 Prozent), sich nicht oder eher nicht impfen lassen zu wollen. Bei den über 65-Jährige dagegen ist es jede zehnte Person (zehn Prozent), die sich nicht oder eher nicht impfen lassen will. Auch T. K.* (34), hat sich noch nicht für die Impfung angemeldet. Angst vor Schäden habe sie nicht, sagt die Zürcherin. "Aber den Gedanken, dass man jetzt der ganzen Welt so schnell irgendeine Substanz spritzt, finde ich schon speziell". Auch werde der Impfstoff bestimmt noch den Mutationen angepasst und dadurch besser. Sie habe das Gefühl, Corona werde sich mit der Zeit nicht mehr von einer normalen Grippe unterscheiden, so K. "Dann werden sich die meisten älteren Leute regelmässig impfen lassen und die anderen machen die Krankheit einfach durch". Bekannt ist zudem, dass auch unter 20-Jährige zögerlich auf die Impfung reagieren (siehe Video unten). Fachpersonen ziehen das Bundesamt für Gesundheit (BAG) zur Verantwortung. Das BAG habe sich bisher in seiner Impfwerbung vor allem auf die älteren Bevölkerungsgruppen konzentriert - eine verpasste Chance, sagt Gesundheitspsychologin Michèle Bowley. "Bei den jungen Leuten braucht es nun deutlich bessere Aufklärungsarbeit über die Impfung". Das BAG solle sowohl die Vorteile als auch die Nachteile einer Impfung deutlich aufzeigen. "Etwa die gewonnen Freiheiten wären bei der Frage nach den Vorteilen ein zentraler Punkt". Bowley vermutet den Grund für die tiefe Impfbereitschaft bei den Jungen auch in der mangelnden Aufklärung. "Über Chats auf Whatsapp oder Telegram werden oft falsche Informationen über die Impfung verbreitet. Das verunsichert vor allem jüngere Leute, die seltener von schweren Covid-Verläufen betroffen sind. Sie nehmen die Impfung vor allem als ein Risiko wahr, die ihnen in erster Linie im Sinne der Solidarität mit den Älteren abverlangt wird". Am Donnerstag vermeldete das BAG 194 neue Corona-Infektionen - so wenige wie zuletzt im September. Dennoch ist die Gefahr eines Rückschlags in der Krise nicht gebannt. Währenddessen breitet sich die Delta-Variante in Grossbritannien weiter aus. Der deutsche Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach erwartet, dass die Delta-Variante auch in Deutschland bis im Herbst dominant sein wird. Mittlerweile weist das BAG die Mutation in der Schweiz über 90 Mal nach - Ende Mai waren es noch knapp über 40 Nachweise. In der Schweiz ist die die aktuelle Gefahrenlage zurzeit nicht so akut, wie Virginie Masserey, Leiterin der Sektion Infektionskontrolle beim BAG, am Dienstag sagte. Virologin Isabella Eckerle hält es jedoch für möglich, dass sich die Delta-Variante in der Schweiz durchsetzen wird. Auch Infektiologe Andreas Widmer nimmt das BAG in die Pflicht. "Jetzt muss das BAG alles unternehmen, um möglichst viele junge Menschen zum Beispiel auf den sozialen Medien von der Impfung zu überzeugen". Es brauche neben der Werbung auch klare Anreize. Er habe den Eindruck, dass der jüngeren Bevölkerungsgruppe der Sinn für die Gemeinschaft fehle. "Die Impfung als Zeichen der Solidarität interessiert viele junge Menschen nicht". Auch gingen junge Leute davon aus, bei einer Covid-Infektion weniger krank zu werden und hielten die Impfung deshalb für unnötig. Es stellt sich laut Widmer die Frage, welche Massnahmen es neben der Impfung gegen die Pandemie sonst noch gibt. "Darauf haben die Impfunwilligen auch keine Antwort. Ohne Massnahmen, wie etwa die Impfung oder einen Lockdown, kann die Epidemie noch bis 2025 dauern". Das BAG ortet keine zu tiefe Impfquote. Gemäss verschiedener Studien sei die Impfbereitschaft in den letzten Monaten gestiegen, sagt Mediensprecherin Masha Foursova. "Es gibt also noch Menschen, die sich noch nicht entschieden haben, oder die ihre Meinung zugunsten der Impfung ändern könnten". Wie gross die Impfbereitschaft in der Schweiz schlussendlich sein werde, sei noch nicht bekannt. "Gemäss unseren Angaben ist heute die Tendenz weiter steigend". Die Impfstrategie hält laut Foursova für die besonders gefährdeten Personen eine Impfquote von 75 Prozent fest. Für die gesamte Bevölkerung sei aber keine Impfquote vorgesehen. "Schlussendlich ist jede Impfung wertvoll, sie trägt dazu bei, das Virus in der Gesellschaft einzudämmen und eine nachhaltige Rückkehr zur Normalität zu ermöglichen", so Foursova. *Name der Redaktion bekannt
Im Vergleich zu den über 65-Jährigen ist die Impfbereitschaft bei der jungen Bevölkerung relativ tief. Grund dürften fehlende Informationen über die Impfung sein, so eine Gesundheitspsychologin. Ein Infektiologe glaubt, dass das Solidaritätsgefühl in der Gesellschaft immer mehr fehle.
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Die Schocknachricht, dass das beliebte Weltcuprennen in Wengen gestrichen werden soll, haben viele noch nicht verdaut. Und doch vermeldet just in diesen Tagen Zermatt, dass es im Weltcupzirkus mitmischen will. Und wie sogar! Die Rede ist von einer Abfahrt mit Rekorddimensionen. Sie soll vom Klein Matterhorn startend mit einer Länge von fast fünf Kilometern über die Grenze nach Italien gehen und im Skigebiet von Cervinia im Aostatal ins Ziel führen. Das sagte der Präsident der Zermatt Bergbahnen AG, Franz Julen, der "Neuen Zürcher Zeitung" am Freitag: "Wir wollen dieses Rennen - und wir werden alles dafür tun". Die Bestätigung der Pläne kommt zu einem heiklen Zeitpunkt, nachdem vor wenigen Tagen der Streit zwischen dem Schweizer Verband und Wengen eskaliert war. Swiss-Ski hat den Weltcupklassiker aus dem Programm für die Saison 2021/2022 genommen. Die Organisatoren gingen daraufhin mit happigen Vorwürfen an die Öffentlichkeit. Die Skiverantwortlichen von Zermatt sagten dazu, dass sie das Lauberhornrennen im Januar nicht aus dem Kalender verdrängen wollen, sondern ihre Abfahrt zum Beginn der Saison im November planen. Das Rennen, dessen Premiere im Spätherbst 2022 anvisiert wird, soll auf 3899 Metern Meereshöhe starten und mit knapp fünf Kilometern länger sein als die derzeitige Rekordstrecke im alpinen Weltcup, just die Lauberhornabfahrt von Wengen. Das Rennen, welches auch über den Gletscher führen soll, wird laut den Organisatoren jeweils im November stattfinden. Die Rede ist von tiefen Investitionskosten und "keine grösseren" baulichen Massnahmen am Berg. Der Weltverband FIS zeigt bereits Interesse an de Plänen aus Zermatt. "Novemberabfahrten in Zermatt - das passt wunderbar in unseren Kalender. Wir stehen voll und ganz hinter dem Projekt", sagte der in Kürze scheidende FIS-Präsident Gian Franco Kasper. Ist die Ankündigung aus Zermatt der Todesstoss für das Lauberhornrennen? "Auf keinen Fall", sagt Urs Näpflin, OK-Präsident in Wengen. Swiss-Ski würde derzeit nur die Muskeln spielen lassen: "Aber aufgrund der Reaktionen der letzten Tage gehe ich davon aus, dass wir bald zu einer Einigung kommen. Etliche Parteien hätten sich seit dem Bekanntwerden der Nachricht für das Rennen stark gemacht und seine Wichtigkeit betont. Rund 60"000 Zuschauer werden jährlich beim Rennen in Wegen gezählt, 1 Million verfolgt das Ereignis am Fernseher: "Es ist das wichtigste Sportereignis der Schweiz. Das wird der Verband nicht aufgeben", sagt Näpflin. Er gehe davon aus, dass sich Swiss-Ski und das OK bald an einen Tisch setzen könnten, "um gemeinsam einen gangbaren Weg für die Zukunft zu definieren". Die pläne aus Zermatt versteht Näpflin nicht als Angriff auf das Lauberhornrennen: "Es ist ein Speedrennen, das im November stattfinden soll. Das funkt uns nicht drein". Er wünsche Zermatt viel Glück bei der Realisierung: "Es wäre ein Gewinn für den gesamten Skisport". Auch der Zermatter Bergbahnenchef Julen sagt, er wolle Wengen nicht schaden: "Der Weltcup ohne Wengen - das wäre ein Eigentor des Skisports, er würde einer Tradition beraubt, undenkbar. Man wird sich einigen".
Wegen Differenzen bezüglich der TV-Einnahmen ist das Lauberhornrennen in seiner Existenz bedroht Zermatt will schon länger ein Weltcuprennen durchführen und gibt nun erste Einblicke in die Pläne Die Rede ist von der längsten Rennstrecke der Welt. Sie soll auch über den Gletscher führen
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Angesichts der Nachlässigkeit einiger New Yorker in der Corona-Krise und illegaler Parties hat der Gouverneur des Bundesstaates mit harschen Konsequenzen gedroht. Falls diese Tendenzen anhielten, "dann müssen wir unseren Öffnungsplan rückgängig machen und die Bars und Restaurants schliessen", sagte Andrew Cuomo am Montag. Überall in der Millionenmetropole würden Menschen gegen die Abstandsmassnahmen und das Maskengebot verstossen, teilweise würden Hunderte an einem Ort feiern. "Es ist dumm, was Ihr tut!", sagte Cuomo weiter. Er forderte die Polizei und die lokalen Behörden auf, die Gesetze durchzusetzen. Am Wochenenden hatten Videos von grösseren Menschenmengen die Runde gemacht. Dort hatten Personen zum Beispiel im Stadtteil Queens dicht gedrängt zusammen auf der Strasse gefeiert. "Diese Mengen müssen auseinandergetrieben werden", verlangte Cuomo von den Einsatzkräften. New York, noch im April ein weltweites Epizentrum der Pandemie, hat die Zahl der Corona-Fälle drastisch gesenkt und gilt in den USA als beispielhaft im Kampf gegen Covid-19. Da aber 40 der insgesamt 50 Bundesstaaten einen teilweise starken Anstieg der Infektionszahlen sehen, fürchtet die Ostküsten-Grossstadt eine zweite Welle. Deshalb hat der Bundesstaat bereits eine Quarantäne für Einreisende aus einer Reihe von anderen Regionen angeordnet. Auch die Öffnung von Museen und den Schankräumen von Restaurants und Bars wurde vorsichtshalber verschoben. Cuomo kritisierte die Trump-Regierung für die desaströse Entwicklung der Pandemie in den USA: "Dieses Land ist noch immer komplett unvorbereitet, um sich darum zu kümmern". Nichts sei in den vergangenen fünf Monaten passiert, die US-Regierung wolle die Gefahr noch immer nicht wahrhaben. "Es ist so, als wären wir an Tag eins".
Andrew Cuomo, Gouverneur des Bundesstaates New York, droht mit der Schliessung von Bars und Restaurants. Dies, weil überall in der Millionenmetropole gegen die Abstandsmassnahmen und das Maskengebot verstossen wird. Cuomo kritisiert auch die Trump-Regierung für die desaströse Entwicklung der Pandemie: "Es ist so, als wären wir an Tag eins".
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Eigentlich hätte es eine ganz einfache Aufgabe sein sollen, die ein Sekundarlehrer aus Gelterkinden BL seiner Klasse stellte und zwar sollten die Schülerinnen und Schüler die Konjugation des Verbs "sein" googeln. Dabei stellten die Schülerinnen und Schüler allerdings etwas Seltsames fest: Google zeigte für die ersten drei Konjugationen zwar die richtige Antwort an ("ich bin, du bist, er/sie/es ist"), beim Plural spuckte die Suchmaschine aber ein komisches Resultat aus: "wir sein, ihr seid, sie sein", anstatt "wir sind, ihr seid, sie sind". "Ich war baff und meine Klasse auch" erzählt der Lehrer. Es sei zwar ein gutes Lehrbeispiel gewesen, dass man nicht alles glauben solle, was bei Google raus kommt, dennoch habe es ihn überrascht, wie eine so einfache Fragestellung eine so falsche Antwort produzieren könne. Laut dem Lehrer waren seit diesem Vorfall rund sechs Monate vergangen und Google habe den Fehler noch immer nicht ausgebessert. Tatsächlich konnte das Suchresultat von der 20-Minuten-Redaktion reproduziert werden. Auch hier wurden die falschen Verbformen angezeigt. Es ist nicht das einzige Beispiel, bei welchem Google falsche oder fragwürdige Antworten auf Suchanfragen liefert. So wurde laut dem "Wall Street Journal" beispielsweise die Frage "Wieso sind Komodowarane gefährdet" mit "Vulkanen, Feuer und Touristen" beantwortet. Bei genauerem Hinsehen konnte aber festgestellt werden, dass diese Antwort aus einem Aufsatz eines Grundschul-Schülers stammte, der auf eine Website geladen wurde. Mittlerweile hat Google dieses Resultat angepasst. Besonders problematisch sind falsche Antworten, wenn sie als sogenannte Knowledge Panels, also als Infobox zuoberst über allen Suchresultaten bei Google angezeigt werden. Dies ist auch im Fall der Sein-Konjugation der Fall. Laut dem "Wall Street Journal" wurden solche Infoboxen im Jahr 2017 bei rund 40 Prozent aller Suchanfragen angezeigt. Mittlerweile sei die Zahl an Infoboxen laut techcrunch.com aber auf rund zwölf Prozent aller Anfragen gesunken. Suchende neigen dazu, den Informationen in solchen Panels eher zu glauben, als wenn sie einen der Links aus der Google-Suche aufrufen. Für die Informationen, die in einer Infobox zuoberst angezeigt werden, sucht Google Antworten aus Websites heraus, die besonders gut auf die Fragestellung der Suchanfragen zu passen scheinen. In den meisten Fällen - genau genommen in rund 97,4 Prozent aller Anfragen - funktioniert dies reibungslos. Aber auch eine 2,6-prozentige Fehlerrate ist bei Billionen von Suchanfragen, die Google pro Jahr bearbeitet, noch immer eine Unmenge an falschen Antworten. Ebenfalls beachtet werden muss, dass die Art und Weise, wie eine Frage gestellt wird, das Google-Suchresultat stark beeinflussen kann. So liefern die Fragen "Ist Milch gut für mich?" und "Ist Milch schlecht für mich" unterschiedliche Resultate. Auf Ersteres wird die Antwort geliefert: "Milch versorgt uns mit Energie in Form von Zucker und Fett, ist reich an Eiweiss, dem wichtigsten Baustoff für sämtliche Körperzellen, sowie an zahlreichen Vitaminen und Mineralstoffen". Auf die zweite Frage erhält eine suchende Person allerdings die Antwort: "Lange wurde Milch als uneingeschränkt gesundes Nahrungsmittel empfohlen, heute ist die Studienlage nicht mehr ganz so eindeutig: Zwar scheint Milch das Risiko für Bluthochdruck, Darmkrebs und Übergewicht geringfügig zu senken, doch zeigen einige Untersuchungen, dass hoher Verzehr unter anderem Prostata- und ".... Beide Antworten wurden übrigens aus demselben Artikel von Geo.de entnommen. Aber je nach Fragestellung wurde ein anderer Textabschnitt angezeigt. Problematisch sind solche Antworten besonders dann, wenn es auf eine bestimmte Fragestellung keine absolute oder sichere Antwort gibt, der oder die Suchende die erste Antwort aber als in Stein gemeisselte Wahrheit betrachtet. Im Fall der Konjugation des Verbs "Sein" ist dies aber nicht der Fall. Hier gibt es klar richtige und deutlich falsche Antworten. Wer in einem Panel von Google eine klar falsche Antwort findet, kann diese über den "Feedback"-Button unter der Box melden. Dies wird in Fällen berücksichtigt, wenn die Richtlinien von Google nicht eingehalten werden oder die Informationen in der Box falsch sind. Google ermutigt Nutzerinnen und Nutzer ausserdem, den Feedback-Knopf auch für positive Rückmeldungen zu benutzen, da dies dem Unternehmen kommuniziere, welche Inhalte als nützlich angesehen werden. Der Lehrer aus Gelterkinden hat ebenfalls versucht, die falschen Konjugationen über den Feedback-Knopf zu melden. Die Bemühungen sind aber über mehrere Monate hinweg erfolglos geblieben. Nach Nachfrage von 20 Minuten bei Google wird die Konjugation des Verbs "sein" nun aber richtig dargestellt.
"Ich bin, du bist, er/sie/es ist" - soweit kann Google das Verb sein noch gut konjugieren. Beim Plural schlichen sich aber Fehler ein. Dort spuckte Google bis vor Kurzem "wir sein, ihr seid, sie sein", als richtige Antwort aus. Das zeigt, dass die Antworten von Google nicht in allen Fällen korrekt sind.
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Bittere Nachrichten für Fussball-Superstar Neymar: Kurz vor dem Champions-League-Achtelfinal gegen seinen ehemaligen Verein Barcelona muss der Brasilianer ausgerechnet im Cup-Spiel gegen den Zweitligisten SM Caen verletzt ausgewechselt werden (wir berichteten). Diagnose: Adduktorenverletzung. Prognose: bis zu vier Wochen Ausfall. Der 29-Jährige ist frustriert. Kein Wunder, kam er doch erst gerade zurück von einer Knöchelverletzung. Seinem Frust lässt er nun auf den sozialen Medien freien Lauf: "Die Trauer ist gross, der Schmerz immens und das Weinen konstant. Wieder einmal werde ich eine Pause einlegen von dem, was ich im Leben am meisten liebe, nämlich Fussballspielen", schreibt Neymar auf Instagram. Er kann sich nicht erklären, wo der Hund begraben liegt: "Manchmal stört mich mein Spielstil, weil ich dribble und ständig hängen bleibe. Ich weiss nicht, ob das Problem an mir liegt oder daran, was ich auf dem Spielfeld mache. Das macht mich wirklich traurig". Dann wird der brasilianische Nationalspieler sogar angriffig: "Es macht mich wirklich traurig, wenn ich mir von einem Spieler, Trainer oder Kommentator oder dem Schwanz Nummer vier (wahrscheinlich eine Anspielung auf Caens Spieler mit der Nummer vier, d. Red.) Dinge anhören muss wie: ‹Der muss geschlagen werden›, ‹Heulsuse›, ‹Göre› oder ‹verwöhnt›". Den Post schliesst Neymar ab mit dem Satz "Ehrlich gesagt macht mich das traurig und ich weiss nicht, wie lange ich das aushalte, ich möchte einfach nur glücklich sein und Fussball spielen. NICHTS MEHR".
Neymar hat sich erneut verletzt und fällt für das Champions-League-Duell gegen seinen Ex-Club Barcelona aus. Auf Instagram lässt der Superstar Dampf ab. Dabei schiesst er auch gegen einen Spieler von SM Caen.
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Es war 6 Uhr in der Früh, als die Lernende J.I.* ihre Schicht in einer Zürcher Voi-Migros-Partner-Filiale antrat. Zusammen mit dem stellvertretenden Filialleiter musste sie das Lebensmittelgeschäft für die Ladenöffnung vorbereiten. "Wir waren allein, und er sagte mir, dass ich das Brot aus dem Tiefkühler holen soll, um es dann aufzubacken", erzählt die heute 19-Jährige. Sie zog ihre Kälteschutzjacke an, um sich auf die Arbeit im begehbaren Tiefkühler vorzubereiten. "Für mich war alles neu. Es war mein erster Monat in der Lehre. Darum fragte ich meinen Vorgesetzten, ob er mir die Arbeitsschritte erklären könne", erzählt J. Doch der stellvertretende Filialleiter sei im Stress gewesen. "Ich war bereits im Tiefkühler, als ich ihn wiederholt um Hilfe bat. Meine Fragerei nervte ihn. Da schloss er mich ein. Ich habe gegen die Tür gehämmert und geschrien. Aber niemand ist gekommen". Die Tür sei von aussen versperrt worden, sagt J. "Ich ging hin und her, damit ich nicht erfriere. Mein einziger Gedanke war: Ich will nicht sterben!" Als nach einer halben Stunde die Türe noch immer verschlossen war, begann J., Kniebeugen zu machen: "Meine Füsse und meine Hände waren taub. Die Sportübungen halfen ein wenig, mich warm zu halten". Die Bewegung war lebensnotwendig, denn im Tiefkühler war es -18 Grad Celsius und die Lernende wusste nicht, wie lange sie noch festgehalten werden würde. "Mir war schlecht vor Angst. Ich weinte und schrie immer wieder um Hilfe". J. harrte zwei Stunden lang aus. Mit den Worten "Und, bist du fertig?" soll ihr Vorgesetzter sie aus der Kälte entlassen haben. "Ich rannte zur Toilette und musste mich mehrmals übergeben. Mein Kopf schmerzte höllisch", erzählt J. "Zur selben Zeit kam der Filialleiter ins Geschäft. Ich habe ihm erzählt, was passiert war. Er lachte nur und sagte, ich solle weiterarbeiten". Die Lernende legte sich für eine halbe Stunde im Pausenraum auf das Sofa, danach habe sie bis am Abend weiterarbeiten müssen. Zu Hause erzählte J. ihrer Mutter vom Vorfall. Es kam zum gemeinsamen Gespräch zwischen beiden Vorgesetzten, der Mutter und J. "Beide sagten, dass ich gar nicht eingesperrt worden sei", erinnert sich J. Auch ihre Mutter bestätigt gegenüber 20 Minuten, dass beide Chefs den Vorfall "runtergespielt" hätten. Trotz allem entschied sich J., die Lehre fortzuführen: "Ich wollte unbedingt die Ausbildung bestehen und diesen Vorfall vergessen". Knapp drei Jahre sind seither vergangen. Zu einer Anzeige kam es nicht. "Mein Vater hat eine Geschäftsbeziehung mit dem Filialleiter. Aus Angst, Geld zu verlieren, zwang er mich, über den Vorfall zu schweigen", sagt J. Jetzt, ein Jahr nach ihrem Lehrabschluss, habe sie den Mut gefunden, trotz allem über ihr Erlebnis zu reden. Gegenüber 20 Minuten wollte der Vater keine Stellung nehmen. Dass das Arbeitsverhältnis und auch die Arbeitsbedingungen in der Filiale schlecht seien, bestätigen weitere ehemalige Mitarbeitende, mit denen 20 Minuten gesprochen hat. Einer von ihnen erzählt, dass der Chef ihn immer wieder wegen seiner Religionszugehörigkeit beleidigt habe. Bei einer anderen Person soll der Lohn jeweils so spät ausbezahlt worden sein, dass sie ihre Wohnungsmiete nicht mehr zahlen konnte. Auch bei J. war Geld ein Thema. Sie sei während ihrer zweijährigen Lehre immer wieder beschuldigt worden, Geld aus der Kasse geklaut zu haben. Insgesamt 2000 Franken sei ihr in dieser Zeit vom Lohn abgezogen worden. "Dabei habe ich nie geklaut!", sagt sie. Wenn sie einen Fehler machte, soll der Filialleiter sie blossgestellt haben: "Stellten wir Lehrlinge ein Produkt ins falsche Regal, dann schrie er uns an und nannte uns dumm. Manchmal musste ich deswegen weinen. Dann sagte er, ich soll nicht so weinerlich sein". Einmal wurde es der Lernenden zu viel und sie rannte weg. Der Filialleiter soll sie darauf am Arm gepackt haben. J. riss sich los und lief nach Hause. Kunden und ehemalige Mitarbeiter bestätigen diese und weitere ähnliche Szenen gegenüber 20 Minuten. War J. krank, erhielt sie täglich mehrere Anrufe von ihrem Chef. "Er sagte mir, dass ihm mein Arztzeugnis egal sei. Auch er würde krank arbeiten". Die Mutter von J. bekam diese Anrufe mit und bestärkte ihre Tochter, zu Hause zu bleiben. Andere ehemalige Angestellte berichten ebenfalls von solchen Anrufen im Krankheitsfall. J. fühlte sich von ihrem Chef so stark unter Druck gesetzt, dass sie trotz Krankheit arbeiten ging. "Zeitweise wog ich nur noch 43 Kilo bei 154 Zentimeter Körpergrösse", erzählt sie. "Einmal liess mich der Filialleiter nicht nach Hause, obwohl ich im Geschäft am Erbrechen war". Erst als J. zu Hause anrief, durfte sie gehen. Ein weiterer, ehemaliger Lehrling erzählt, dass er nach nur acht Monaten rund 100 Überstunden angehäuft hatte. Er wechselte die Lehrstelle. Auch J. wollte die Lehrstelle wechseln, aber: "Für einen internen Wechsel in der Migros musste mein Chef einen Bewertungsbogen über meine Leistungen ausfüllen. Das Resultat war so schlecht, dass kein anderer Lehrbetrieb mich wollte". J. blieb, meldete die Missstände aber dem Berufsinspektorat. Aus Scham verschwieg sie den Tiefkühler-Vorfall. Das Angebot des Berufsinspektors, gemeinsam mit ihr das Gespräch mit dem Chef zu suchen, schlug sie aus. "Ich hatte Angst, dass der Chef mir nach dem Gespräch etwas antut". Hans Jörg Höhener vom Mittelschul- und Berufsbildungsamt Kanton Zürich bestätigt gegenüber 20 Minuten, dass sich seit 2015 zwei Lernende von besagter Voi-Filiale beim Amt meldeten. Aufgrund der erneuten Anfrage von J. diesen Sommer will sich der zuständige Berufsinspektor nun mit dem Filialleiter treffen. Was hast du in deiner Lehre erlebt? Erzähl es uns hier im Formular. Langjährige Kunden der Voi-Filiale berichten 20 Minuten, dass der Filialleiter ihnen gegenüber immer höflich sei. "Wenn ich mir etwas wünsche, was nicht im Sortiment ist, dann bestellt er es mir", erzählt eine Kundin. Sie vermutet aber seit Jahren, dass es den Mitarbeitenden dort nicht gut gehe, da es zu häufigen Personalwechseln kam. Auch J. fiel ihr auf: "Sie hat ihren Job aber immer super gemacht. Aber ich hatte das Gefühl, dass sich niemand um diese junge Lernende kümmerte". Sie habe den Filialleiter darauf angesprochen: "Er war dann ziemlich ungehalten und sagte, dass mich das nichts angehe und dass die Lehre halt kein Ponyhof sei". Weiter sagt die Kundin, dass die Angestellten "oft sehr müde und krank" aussähen. Der stellvertretende Filialleiter, der J. im Kühlraum eingesperrt haben soll, arbeitet nicht mehr in dieser Voi-Filiale. Zu den Vorwürfen wollte er sich gegenüber 20 Minuten nicht äussern. Auch der Filialleiter will die Anschuldigungen nicht kommentieren. Vergangenes Jahr, kurz vor ihrem erfolgreichen Lehrabschluss, habe sich J. bei der Migros gemeldet und von den Vorfällen erzählt. Auch diesmal sagte sie nichts vom angeblichen Tiefkühler-Vorfall. "Sie sagen mir, dass sie nichts tun können, da Voi ein Franchise-Unternehmen sei und nicht direkt zur Migros gehört", J. war enttäuscht. Auch auf Anfrage von 20 Minuten teilt die Genossenschaft Migros Zürich mit, dass sie zu den Vorwürfen keine Stellung nehmen kann. "Voi-Geschäftsleiter agieren als rechtlich selbstständige Unternehmer und sind entsprechend für die Führung ihrer Mitarbeitenden verantwortlich", so Mediensprecherin Annabel Ott. Diese Woche hat J. den ehemals stellvertretenden Filialleiter angezeigt. "Falls sich alles so zugetragen hatte, dann handelt es sich um ein Offizialdelikt", sagt Carmen Surber von der Medienstelle der Kantonspolizei Zürich. Durch das Festhalten im Tiefkühler kommen die Tatbestände der Freiheitsberaubung, Nötigung sowie allenfalls der Körperverletzung infrage. Die Ermittlungen laufen. Es gilt die Unschuldsvermutung. * Name der Redaktion bekannt
Die ehemalige Detailhandels-Lernende J.I*. soll als 16-Jährige vom stellvertretenden Filialleiter für zwei Stunden im Tiefkühler eingesperrt worden sein. Der Vorfall habe sich 2017 in einer Voi-Migros-Partner-Filiale im Kanton Zürich zugetragen J.I. hat diese Woche Strafanzeige eingereicht. Es ist nicht der einzige Fall, in dem sich Angestellte der Filiale schlecht behandelt fühlen: Weitere, ehemalige Mitarbeiter bestätigen gegenüber 20 Minuten Mobbing, Ausnützung und Lohnrückstände. Die Migros kann zum Vorfall "keine Stellung nehmen".
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Offen über mentale Gesundheit zu sprechen, ist nicht immer leicht - egal ob dies online oder offline geschieht. Dennoch ist der Drang, sich mitzuteilen, bei Betroffenen manchmal so gross, dass sie im Internet nach Hilfe suchen. Oft landen solche Hilferufe anonym bei Influencern im virtuellen Posteingang, wo sie entweder ungelesen liegen bleiben oder nur kurz und unpersönlich beantwortet werden. Kat Graham, die auf Instagram 5,7 Millionen Follower hat, sagt gegenüber "Mashable.com": "Ich habe immer wieder Fragen zugeschickt bekommen, von denen ich einfach nicht wusste, wie ich sie beantworten soll. Ich war in diesem Bereich einfach nicht genügend geschult". Graham ist nicht die einzige Influencerin, die gerne helfen wollte, aber nicht wusste, wie sie dies am besten anstellen sollte. Daher haben die Organisation Active Minds und Kindred in Zusammenarbeit mit Unternehmen wie HBO, Linkedin, Twitter und Facebook einen virtuellen Kurs lanciert, der Influencern genau bei dieser Problematik helfen soll. Der erste dieser Kurse fand diesen Sommer über mehrere Wochen hinweg statt. Teilgenommen haben rund 100 Influencer, die zusammengerechnet über 110 Millionen Meschen erreichen. Ziel dieses neuen Kurses ist es, den Diskurs über mentale Erkrankungen zu destigmatisieren. Tatsächlich können sich die Creators, die sich für das Programm eintragen, zertifizieren lassen. Dieses Zertifikat soll ausweisen, dass sich die Personen mit dem Thema tiefer beschäftigt haben und auf eine verantwortungsvolle Art und Weise damit umgehen können - sei dies, indem sie ihre eigenen Erfahrungen teilen oder auf Erfahrungen ihrer Follower eingehen. Auch Graham hat den Kurs in diesem Sommer absolviert. "Ich wollte ein Support-System sein können und nicht einfach Notfallnummern copy-pasten". Während des Trainings habe sie etwa gelernt, Ausdrücke wie "das Wetter ist so bipolar" oder "sie sieht echt irre aus" zu vermeiden, da diese negative Assoziationen mit den verbundenen Erkrankungen hervorrufen. Wie Laura Horne, die den Kurs zusammen mit anderen Fachpersonen leitete, erklärt, ginge es vor allem darum, den Influencern die notwendigen Tools mitzugeben, um sensibel mit dem Thema umgehen zu können. So könnten gravierende Fehltritte vermieden werden, wie ihn beispielsweise der Youtuber Logan Paul im Jahr 2018 beging, als er sich in einem Video über Suizid lustig machte und explizites Videomaterial zeigte. "Man muss kein Experte sein, um über das Thema der Mental Health zu sprechen", erklärt Horne. Tatsächlich sei es wichtig, dass die Thematik überhaupt angesprochen werde. Viele Personen hätten aber zu grosse Angst, etwas falsch zu machen, und würden daher lieber gar nichts sagen. "Genau diesen Personen möchten wir helfen". Interessierte Creators können sich auf dieser Website für den Zertifikats-Kurs anmelden. Einzige Voraussetzung für die Teilnahme: Mindestens 1000 bis 5000 Follower auf Social-Media-Seiten wie Tiktok, Twitter, Instagram, Youtube, Linkedin, Pinterest, Twitch oder Snapchat.
Ein Kurs soll Influencern beibringen, wie sie mit dem Thema Mental Health umgehen sollen. Denn viele möchten einen positiven Beitrag leisten, wissen aber nicht, wie. Zu diesem Zweck haben sich verschiedene Organisationen zusammengetan und einen Zertifikats-Kurs lanciert. Diesen Sommer fand er zum ersten Mal mit rund 100 Teilnehmern statt.
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Giovanni (25) und Marko (21) sind mittlerweile zu Intimfeinden geworden. Wenn der eine das Testosteron des anderen nur schon riecht, stellen sich bei beiden die Hemdkragen auf. Dass Marko den Abschluss von Gios Dreamdate crasht, vertieft den Schützengraben zwischen den Männern nur noch. Besonders unterhaltsam wird die Fehde, als Mike (24) auf seinem Date mit Bachelorette Chanelle (24) ist und die Streithähne allein in der Kandidatenvilla rumgammeln. Gio hat ein Buch eines Ex-FBI-Agenten über die Körpersprache des Menschen dabei. "Ich wollte wissen, wieso du dich immer aufspielen musst", sagt er zu Marko, "und ich bin zum Schluss gekommen, dass das Menschen mit sehr grossen Selbstwertstörungen machen". Savage! Später begegnen sich die beiden zufällig im Gym der Villa, und es ereignet sich ein Story-Twist von M.-Night-Shyamalan-ischem Ausmass. Marko so: "Hey Gio, wir haben das glaube ich beide nicht nötig". Giovanni so: "Ja, voll, ich glaube, wir sind beide alt genug, um normal miteinander umzugehen". Unsere Kinnlade so: unten. Dann Handschlag. Und schliesslich Happy End. Alles andere. Und alles andere sind einfach die drei Dreamdates. Wenn Chanelle und die Boys sich nicht gerade minutenlang abschlecken, sülzen sie sich gegenseitig klischiertes Zeug vor. Immerhin ist Mike dabei ehrlich: "Ich bin nicht der Mann mit den grossen Worten". Nun, die anderen beiden Halbfinalisten auch nicht - sie labern einfach mehr. Da nützt auch sein scheinbar unendlich grosses Selbstbewusstsein nicht: Marko muss wenige Stunden vor dem Finale rosenlos zurück in die Schweiz jetten. Eine stichhaltige Begründung liefert Chanelle dabei nicht - sie habe sich eben entscheiden müssen. Und sagt zu Marko: "Alles, was wir hier zusammen erlebt haben, werde ich nie vergessen". Schön, bringt dem Ex-Tennis-Profi halt aber nicht mehr viel. Somit stehen Giovanni und Mike im "Bachelorette"-Finale 2020, das kommenden Montag um 20.15 Uhr über die 3+-Bühne geht.
Giovanni, Marko und Mike treten im Halbfinale von "Die Bachelorette" 2020 an. Jeder der drei Männer erlebt ein sogenanntes Dreamdate mit Chanelle. Am Ende dürfen nur zwei von ihnen ins Finale einziehen. Wer das ist, verraten wir hier oben noch nicht. Wäre ja witzlos. Aber im Artikel erfährst du es.
20min-81
Man sollte meinen, dass kritische Infrastrukturen, wie die Trinkwasserversorgung einer Stadt oder einer Region, gut geschützt sind. Dass dies nicht immer so ist, zeigt erneut ein Fall aus den USA. Der 22-jährige Wyatt T.* hat im US-Bundesstaat Kansas auf die Computersysteme einer Trinkwasseranlage zugegriffen. Der 22-jährige T. wird beschuldigt, das Wasserreinigungssystem der Region Ellsworth County deaktiviert zu haben. Dies mit der Absicht, es zu beschädigen, wie es in der Anklageschrift heisst. Der Vorfall geschah im März 2019. Publik wurde dies erst jetzt. Die Anlage versorgt rund 6000 Einwohnerinnen und Einwohner der Region mit Trinkwasser. Eine Gesundheitsgefahr bestand laut Behörden nicht. Die Wasserqualität werde permanent überwacht. Das, was T. gemacht hat, kann man aber nicht einmal als Hacking bezeichnen. Es war wohl eher eine Fahrlässigkeit auf Seiten der Anlagebetreiber. So war Wyatt T. ehemals beim betroffenen Post Rock Rural Water District in Ellsworth County angestellt. Auf dem Computer der Wasseranlage war eine Fernzugriffs-Software installiert. Er konnte sich wohl damit einloggen - und dies Monate, nachdem er den Job gewechselt hatte. Wie genau es zu dem Zugriff kam, ist jedoch nicht bekannt. Für den 22-Jährigen könnte die Aktion weitreichende Folgen haben. Für die Manipulation eines öffentlichen Wassersystems und das "rücksichtslose" Zerstören eines Systems könnte er zu einer Gefängnisstrafe von bis zu 25 Jahren, sowie zu einer Geldstrafe von maximal 500"000 Dollar verurteilt werden. Der Fall Wyatt T. erinnert an einen anderen Vorfall, der vor zwei Monaten für Schlagzeilen sorgte. Damals hat ein unbekannter Hacker eine Wasseraufbereitungsanlage in der Nähe von Tampa im US-Bundesstaat Florida angegriffen. Der Cyberangriff zur Manipulation der Chemikalienzufuhr wurde jedoch rechtzeitig entdeckt und abgewehrt, wie die lokale Polizei im Verwaltungsbezirk Pinellas damals mitteilte. Der Angreifer wollte den Anteil von Natriumhydroxid im Wasser um das 100-fache über dem Normalwert erhöhen. Dies wäre ein "potenziell gefährlicher" Eingriff in die Wasseraufbereitung gewesen, schreiben die Behörden. Zu keinem Zeitpunkt habe Gefahr für die Bevölkerung in Oldsmar nahe Tampa bestanden, die aus der Anlage mit Wasser versorgt wird.
Ein 22-Jähriger hat eine Trinkwasseranlage in den USA manipuliert. Er griff per Fernzugriff auf die Anlage im US-Bundesstaat Kansas zu.
20min-82
Für sechs Wochen wurde die Schweizer Wirtschaft in den Tiefschlaf versetzt. Die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) schätzt, dass sich die gesamten volkswirtschaftlichen Kosten der Corona-Krise allein in den Monaten März bis Juni auf 32 Milliarden Franken belaufen. Der ägyptische Tourismusunternehmer Samih Sawiris geht mit dem Schweizer Lockdown hart ins Gericht. In der Schweiz gingen Milliarden von Franken verloren, damit es einige Hundert weniger Tote gebe, kritisiert er in der "SonntagsZeitung". Laut Sawiris steht der Aufwand, um an Covid-19 erkrankte Menschen unter 60 Jahren zu retten, in keinem Verhältnis zum wirtschaftlichen Schaden. Das hohe Niveau des Schweizer Gesundheitssystems koste Geld - Geld, das gerade vernichtet werde, prangert er an. Ein Zehntel dieser Summen würden in Ländern wie Ägypten bereits Hunderttausende Menschenleben retten. Alleine an Durchfall würden in seinem Heimatland jährlich 50"000 Neugeborene sterben. Der Gesundheitsökonom Willy Oggier widerspricht heftig. "Beim Lockdown ging es darum, die Spitäler zu entlasten und so nicht Hunderte, sondern Tausende Menschenleben zu retten", sagt er. Den Berechnungen von Ökonomen zufolge sind im Raum Bergamo (die Provinz zählt rund eine Million Einwohner, Anm. der Red.) über 4000 Menschen direkt oder indirekt am Coronavirus gestorben. "Bergamo liegt sehr nahe an der Schweiz. Diese Todesfälle zeigen, dass die Bedrohungslage bei uns sehr ernst war". Samih Sawiris habe offenbar auch keine Ahnung, wie es in den Tessiner Kliniken ausgesehen habe, vermutet Oggier. "In den Spitälern waren sie am Anschlag. Hätte man den Lockdown nur eine Woche später gemacht, wäre die ganze Schweiz zum Hochrisikogebiet geworden". Laut Oggier hinkt Sawiris Vergleich der wirtschaftlichen Verluste des Lockdowns mit dem Schaden, den die Menschen in Ägypten erleiden. So seien etwa die Durchfallerkrankungen auf die schlechten gesundheitlichen und hygienischen Verhältnisse zurückzuführen. "Ägypten könnte das Problem sofort lösen, wenn es wollte. Eine Pandemie hingegen kommt plötzlich und man weiss nicht, wie sie verläuft". Auch ein gut funktionierendes Gesundheitssystem wie in der Schweiz sei vor einer Epidemie nicht gefeit. "Das Problem ist, dass man bei einer Pandemie immer erst im Nachhinein weiss, was wirkte und was nicht". Auch bei Schweizer Gesundheitspolitikern von links bis rechts punktet Samih Sawiris mit seinen Aussagen nicht. "Tote in der Schweiz gegen Tote woanders aufzuwiegen, ist sehr problematisch", sagt SP-Nationalrätin Barbara Gysi. Der Bundesrat habe den Auftrag, für die eigene Bevölkerung zu schauen, sich aber auch für die internationale Solidarität zu engagieren. "Ansonsten könnte man jeden investierten Franken im Inland infrage stellen, weil man damit in einem Entwicklungsland im Verhältnis zur Schweiz mehr Leben retten oder Kinder ernähren könnte". Für Gysi steht aber fest, dass der Bund trotz der wirtschaftlichen Verluste eine Verantwortung hat und Menschen in anderen Ländern helfen kann und muss. Am 30. April zeichnete sich dies bereits ab. Da die Pandemie Entwicklungsländer besonders hart trifft, gab der Bundesrat bekannt, diese Länder mit 400 Millionen Franken zusätzlich unterstützen zu wollen. Der wirtschaftliche Schaden des Lockdowns sei extrem hoch, sagt SVP-Nationalrätin Therese Schläpfer. "Wenn die Wirtschaft nicht läuft, fehlt auch der Gesundheit das Geld". Die Schweiz hätte den Lockdown wahrscheinlich verhindern können, wenn der Bund genügend Masken und Desinfektionsmittel an Lager gehabt hätte. "Mit einer Maskenpflicht und frühzeitig geschlossenen Grenzen wäre es möglich gewesen, die Epidemie zu bremsen". Dennoch könne sie die Meinung von Samih Sawiris nicht teilen, so Schläpfer. "Zu sagen, die kranken Menschen in der Schweiz seien weniger wert als die kranken Kinder in Ägypten, ist ethisch nicht vertretbar". Ohnehin habe Sawiris der Schweiz nicht zu diktieren, wie sie ihr Geld einzusetzen habe.
Laut dem ägyptischen Tourismusunternehmer Samih Sawiris nahm die Schweiz grosse wirtschaftliche Verluste in Kauf, um im Verhältnis dazu wenige Menschenleben zu retten. Ein Zehntel des Geldes, das gerade vernichtet werde, würde in Ländern wie Ägypten bereits Hunderttausenden kranken Menschen helfen, so Sawiris. Nicht Hunderte, sondern Tausende Menschenleben seien in der Schweiz gerettet worden, entgegnet Gesundheitsökonom Willy Oggier. Gesundheitspolitiker halten Samih Sawiris" Vergleich für unethisch.
20min-83
Das erste Weltcup-Rennen bestritt Marc Gisin 2009 in Wengen. 100 weitere Starts erfolgten auf höchster Wettkampf-Stufe. Der 32-jährige Athlet war vor allem in den Speed-Disziplinen zu Hause. Seine besten Weltcup-Ergebnisse waren zwei fünfte Plätze auf der Streif in Kitzbühel. Der Schritt ganz nach vorne blieb Gisin jedoch verwehrt. Hochs und Tiefs lagen in seiner Karriere sehr nahe beieinander. Immer wieder wurde er durch schwere Verletzungen zurückgeworfen. 2012 beim Heimweltcup in Crans Montana zog er sich einen Kreuzbandriss im Knie zu. Beim Sturz im Januar 2015 in Kitzbühel erlitt er ein Schädel-Hirn-Trauma mit Hirnblutung, musste mit dem Helikopter ins Spital geflogen werden und die Saison vorzeitig beenden. Noch schlimmer erwischte es ihn dann im Dezember 2018 beim Sturz in der Abfahrt von Gröden. Der in Visp geborene knapp Zwei-Meter-Hüne zog sich erneut ein Schädel-Hirn-Trauma zu sowie mehrere Knochenbrüche und eine Lungenquetschung, welche ihn beinahe das Leben kostete. Gisin gab aber nie auf, kämpfte sich immer wieder in den Weltcup zurück. Leider hat sich sein Körper aber von den schweren Verletzungen nie ganz erholt. Aus diesem Grund hat sich Marc Gisin, welcher 2018 bei den Olympischen Spielen in Pyeong Chang am Start stand und in der Abfahrt 21. wurde, zum Rücktritt vom Spitzensport entschieden, wie Swiss-Ski am Montag in einer Medienmitteilung bekannt gibt.
Der Schweizer Skirennfahrer Marc Gisin beendet per sofort seine Karriere. Der 32-Jährige bestritt über 100 Renne im Weltcup, fuhr dabei aber nie aufs Podest. 2015 und 2018 war er jeweils schwer gestürzt.
20min-84
Höhere Löhne, Weihnachtsgutscheine oder Gratis-Grittibänzen: Schweizer Spitäler versuchen momentan auf unterschiedliche Art und Weise, das überlastete Pflegepersonal bei Laune zu halten. Die Angst vor Burn-outs und stressbedingten Kündigungen ist berechtigt: In Schweden werfen momentan jeden Monat Hunderte überlastete Pflegefachpersonen das Handtuch, wie "Bloomberg" berichtete. Auch in der Schweiz ist die Situation prekär: "Wir sind in einem Marathon und wissen nicht, wie lange er noch dauert", sagt Gabi Brenner, Direktorin Pflege des Universitätsspitals Zürich (USZ), an der Medienkonferenz der Zürcher Spitäler am Dienstag. Die Pflege der Covid-Patienten sei sehr aufwändig und belastend - man wolle vor allem nicht, dass zu viel Personal kündige. Im Kantonsspital Aarau liegt die Zahl der Kündigungen laut Sprecher Ralph Schröder im Rahmen der Vorjahre. "Wir befürchten allerdings vereinzelt Kündigungen von Personen, welche den Beruf aufgrund von Überlastung vorübergehend oder komplett aufgeben". Das Personal sei teilweise erschöpft und arbeite momentan an der Belastungsgrenze. "Wir haben überdurchschnittlich viele, auch Covid-bedingte Krankheitsausfälle". Eine Direktbetroffene ist Pflegefachfrau Laura (24): Sie erlitt durch die Belastung ein Burn-out. "Es sollte eine finanzielle Anerkennung oder eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen geben", fordert sie. Einige Gemeinden und Spitäler haben bereits reagiert. So dürfen sich etwa Stadtzürcher Spitalangestellte auf einen Corona-Bonus freuen. Fünf Millionen Franken sind im Budget 2021 als Einmalzulage fürs Personal vorgesehen. Auch am Universitätsspital Zürich (USZ) erhalten Pflegende auf der Intensivstation einen Extra-Zustupf, sagt USZ-Sprecher Marcel Gutbrod: "Zusätzlich können sie sich gratis massieren lassen". Weil man nicht wisse, wie lange die Situation andauert, sei es wichtig, dass sich das Personal erholen könne, so Gutbrod. "Im neuen Jahr erhalten zudem alle USZ-Mitarbeitenden einen Frei-Tag geschenkt". Wie gestern bekannt wurde, erhalten auch die Mitarbeitenden des Kantonsspitals Baden eine Corona-Prämie in der Höhe von 1000 Franken. Das Basler Universitätsspital zückt ebenfalls das Portemonnaie: "Wir haben im Bereich Intermediate Care und Intensivpflege die Löhne angehoben, um konkurrenzfähig zu bleiben", sagt Sprecher Nicolas Drechsler. 1,2 Millionen Franken stehen laut Drechsler für die Lohnanpassungen zur Verfügung. Am Kantonsspital Aarau (KSA) gibt es derweil verschiedene Zückerli für das Pflegepersonal: "Wir versuchen, durch diverse Aktionen während der Adventszeit - etwa die Verteilung von Grättimännern, Rabatte in der Kantine oder einen 100-Franken-Weihnachtsgutschein für das Personalrestaurant - dem Pflegepersonal Wertschätzung zu zeigen", sagt KSA-Sprecher Ralph Schröder. Genauso handhabt es das Zuger Kantonsspital: "Die Mitarbeitenden erhalten immer wieder kleine Aufmerksamkeiten wie etwa Gugelhöpfli, Lebkuchen oder Essensgutscheine", sagt Sprecherin Sonja Metzger. Um die Pflegefachkräfte zu entlasten, setzen viele Spitäler auf die Arbeit im Dreischichtbetrieb, auch im Kantonsspital Graubünden ist ein Rotationssystem bei den Covid- und den von Corona nicht betroffenen Stationen in Kraft, sagt Sprecher Dajan Roman. "Zudem gibt es Unterstützungsangebote, Coachings und Beratungen für das Personal". Ein Corona-Bonus wurde bereits im Sommer ausgezahlt, über die Höhe schweigt sich das Spital aus. Beim Verband des Pflegefachpersonals SBK ist man von den Goodies nicht beeindruckt. "Mit Gratis-Grittibänzen oder Cafeteria-Weihnachtsgutscheinen allein zeigt man keine Wertschätzung - das Pflegepersonal kann das sogar als Beleidigung erleben", sagt Roswitha Koch, SBK-Leiterin Abteilung Pflegeentwicklung. Es brauche fundamentale Verbesserungen beim Lohn, bei den Arbeitsbedingungen und bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. "Es gibt auch in der Schweiz Anzeichen, dass viele Pflegende wegen der Corona-Dauerbelastung aussteigen und kündigen". Corona-Bonuszahlungen und Freitage seien kurzfristig zwar ein gutes Mittel, um den Einsatz der Pflegenden zu würdigen, sagt Koch. "Ideal wäre ein Bonus von einem halben oder einem vollen Monatslohn". Der Staat müsse entsprechende zusätzliche Mittel zur Verfügung stellen. "Alles unter 500 Franken für ein Vollzeitpensum macht die Leute nur wütend".
Pflegefachkräfte in den Spitälern arbeiten seit Monaten an der Belastungsgrenze. Bei den Spitalverantwortlichen geht die Angst vor Kündigungen um. Um die betroffenen Pflegefachkräfte zu entlasten und zu motivieren, gehen die Spitäler unterschiedlich vor. Der Verband der Pflegefachkräfte SBK fordert jedoch nicht nur Goodies, sondern strukturelle Verbesserungen beim Lohn und bei den Arbeitsbedingungen.
20min-85
Am Dienstagabend gewann der FC Barcelona gegen Dynamo Kiew 4:0. Die Tore schossen Dest, Braithwaite und Griezmann. Lionel Messi stand nicht auf dem Platz. Der niederländische Barça-Trainer Ronald Koeman versicherte am Montag, der argentinische Fussballprofi benötige wie Frenkie de Jong angesichts der vielen Spiele eine Ruhepause. Doch die spanischen Medien spekulierten, es könne andere Gründe als nur die Schonung des wichtigsten Spielers geben. Die Madrider Sportzeitung "AS" schrieb gar von einem "Urknall". Die Spekulationen liefen also heiss. Und das nicht nur in Spanien, auch in der Schweiz. Etwa in der Champions-League-Sendung auf blue. In dieser sprach Ex-Fussballer Mladen Petric mit Moderator Roman Kilchsperger über den Argentinier. Und seine Aussagen sorgten wohl bei so manch einem Zuschauer für Kopfschütteln. Der 39-Jährige sagte: "Diese Probleme mit Messi haben sich ja schon in der letzten Saison abgezeichnet, mit dem Präsident und allem. Für mich ist Barcelona so ein bisschen zu vergleichen mit einem Krebspatienten - mit einem Lionel Messi als Tumor". Immerhin: Der Kroate merkte seinen Fehler und versuchte gleich darauf zu relativieren. So meinte er zur "Tumor"-Aussage: "Das meinte ich so, weil er der Spieler ist, von dem alles abhängt, er aber eigentlich nicht mehr da sein möchte". Dennoch - Petrics Aussagen kann man als verbalen Ausrutscher bezeichnen. Zumal Messi ja nicht zum ersten Mal mit einer Krankheit verglichen wurde. Eric Olhats, ehemaliger Berater von Barcelonas Antoine Griezmann, kritisierte Messi Anfang November scharf. So sagte er beispielsweise: "In meinen Augen sagte Messi, dass er gehen wolle, um zu sehen, welche Rolle er als Entscheidungsträger hinsichtlich Zu- und Abgängen noch spielt". Und: "In diesem Club gab es ein Krebsgeschwür, das offensichtlich einige Spuren hinterlässt".
Mladen Petric leistete sich im TV einen verbalen Aussetzer. Er sagte: "Für mich ist Barcelona so ein bisschen zu vergleichen mit einem Krebspatienten - mit einem Lionel Messi als Tumor". Petric merkte seinen Fauxpas jedoch schnell und relativierte seine Aussage.
20min-86
Ein EU-weit einheitlicher Impfausweis soll ab dem Sommer das Reisen in Europa trotz Corona-Pandemie ermöglichen. Das EU-Parlament soll am Mittwoch den Weg für finale Verhandlungen mit den Mitgliedstaaten frei machen. Das Thema ist ein wichtiges Anliegen der stark vom Tourismus abhängigen Mitgliedstaaten. Ein Überblick über den Stand der Dinge: Was plant die EU? Die EU-Kommission soll im Auftrag der 27 EU-Länder dafür sorgen, dass kein Flickenteppich unterschiedlicher Dokumente entsteht. Mitte März schlug sie deshalb die gesetzliche Einführung eines sogenannten grünen Zertifikats vor: Die nationalen Behörden müssen dieses Dokument dann nach EU-einheitlichen Regeln ausstellen, die allerdings noch im Detail von EU-Parlament und Mitgliedstaaten ausgehandelt werden müssen. Wie weit sind die einzelnen EU-Länder? Griechenland und Zypern lassen auf Basis eines bilateralen Abkommens bereits geimpfte Bürger aus Israel ohne Einschränkungen ins Land. Beide Länder wollen diese Regelung bald auf weitere Staaten ausweiten. Die nordischen Länder planen einen Gesundheitspass, der seinen Besitzern auch auf nationaler Ebene Vorteile bringen soll. In Deutschland hat das Bundesgesundheitsministerium IBM und drei weitere Unternehmen mit der Entwicklung einer Impfpass-App beauftragt. Welche Informationen soll das Zertifikat enthalten? Es soll Auskunft darüber geben, ob ein Mensch das Coronavirus weiterverbreiten kann oder zumindest wie wahrscheinlich dies ist. Neben Informationen über eine etwaige Corona-Impfung soll das Dokument deshalb auch aktuelle Testergebnisse und Angaben über eine überstandene Corona-Erkrankung enthalten. Wie soll das Impfzertifikat aussehen Das Zertifikat ist in erster Linie als digitales Dokument gedacht, um es auf Mobilgeräten vorzeigen zu können. Es soll aber auch ausgedruckt werden können. Wichtig ist, dass ein Barcode gescannt werden kann, um die Echtheit zu prüfen. Das Dokument soll in der jeweiligen Landessprache und auf Englisch ausgestellt werden. Die deutsche Impfpass-App orientiert sich nach Angaben des Gesundheitsministeriums an diesen Vorgaben. Welche Impfstoffe zählen? Den Plänen zufolge können Impfungen mit den von der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA zugelassenen Impfstoffen in dem Zertifikat aufgeführt werden. Das sind derzeit die Mittel von Biontech/Pfizer, Moderna, AstraZeneca und Johnson & Johnson. Und was ist mit anderen Vakzinen? Ungarn zum Beispiel verimpft auch das russische Vakzin Sputnik V und das des chinesischen Herstellers Sinopharm. Hier soll es laut Kommission den anderen Mitgliedstaaten freistehen, ob sie Bescheinigungen über Impfungen mit diesen Mitteln anerkennen oder nicht. Aus dem EU-Parlament kommt Kritik daran. Einige Abgeordnete wollen, dass lediglich die überall zugelassenen Impfstoffe anerkannt werden. Wann kommt das Zertifikat? Kommission, Parlament und die Bundesregierung nennen Ende Juni als frühest möglichen Zeitpunkt. Nach dem grünen Licht des Parlaments könnten nach Mittwoch die Verhandlungen mit den Mitgliedstaaten beginnen. Die technische Umsetzung soll laut Kommission parallel dazu laufen. Wie weit ist die Schweiz mit einem Impfzertifikat? Die Schweiz hat mit dem Covid-19-Gesetz die rechtliche Grundlage für ein Impfzertifikat geschaffen. Gegen dieses Gesetz wurde allerdings das Referendum ergriffen, weshalb die Schweizer Bevölkerung am 13. Juni darüber abstimmt. Federführend beim Covid-19-Zertifikat ist das Bundesamt für Gesundheit. Dieses hat die genauen Rahmenbedingungen für das Zertifikat noch nicht bekannt gegeben. Es soll aber mit internationalen Lösungen kompatibel, fälschungssicher und datenschutztechnisch bedenkenlos sein. Wer das Zertifikat herausgibt, ist noch unklar: Die Post hat sich darum beworben. "Im Mai wird der Entscheid gefällt, welches Zertifikat die Schweiz benutzen wird. Im Juni soll es dann zur Verfügung stehen", sagte Virginie Masserey vom BAG an der gestrigen Medienkonferenz in Bern.
Das EU-Parlament berät am Mittwoch über den digitalen Impfnachweis. Darin sollen alle Corona-Impfstoffe erfasst sein, die von der EU zugelassen worden sind. Auch das BAG erarbeitet ein eigenes, international kompatibles Impfzertifikat.
20min-87
Sie gewann dreimal Gold bei den Olympischen Spielen, wurde Weltmeisterin, stand in All-Star-Teams und wurde als Fussballerin des Jahres ausgezeichnet. Nachdem die Amerikanerin Hope Solo Anfang April zudem noch Mutter zweier gesunder Zwillinge wurde, trifft sie nun ein schwerer Schicksalsschlag. In den sozialen Netzwerken trauert die 38-Jährige um einen ihrer geliebten Hunde. Am Donnerstag war "Conan", einer ihrer fünf Dobermänner, rund 30 Meter vom Familiengrundstück davongerannt, woraufhin ein Unbekannter den Hund mit einer Kugel im Vorderbein traf. Drei Tage später, am vergangenen Sonntag, starb das Tier an der Schusswunde und infolge des hohen Blutverlusts. "Wir sind am Boden zerstört", schreibt die 202-fache Nationalspielerin auf Instagram. Conan sei nur ein Hund gewesen, "der durch die Wälder rannte und versuchte, nach Hause zu kommen". Laut Solo war Conan, den sie gemeinsam mit ihrem Ehemann Jerramy Stevens hielt, "freundlich und liebevoll". Die ehemalige Torhüterin und der frühere Footballprofi hätten bewusst ein grosses Grundstück bezogen, um ihren Hunden viel Auslauf bieten zu können, erklärt sie. Wer auf das Tier schoss und aus welchen Gründen, ist unklar. "Als Tierfreunde haben wir Schwierigkeiten, einen Sinn darin zu erkennen, dass jemand sein Recht auf den Besitz von Waffen nutzt, um auf Haustiere zu schiessen", schreibt die Sportlerin weiter.
Hope Solo und ihr Ehemann besitzen fünf Hunde und ein grosses Grundstück, das den Tieren Auslauf gewährt. Vor wenigen Tagen wurde einer der Dobermänner von einem Unbekannten angeschossen. Nun starb "Conan". Die ehemalige Torhüterin des US-Nationalteams trauert.
20min-88
Das imposante Video eines Rothirschen der in einer Siedlung auf Nahrungssuche ist, hat die Schweiz in seinen Bann gezogen. Dahinter verbirgt sich jedoch eine Problematik. Wie der "Walliser Bote" berichtet, ereignete sich die Szene in Ausserbinn VS. Auch wenn es laut dem zuständigen Wildhüter Stefan Imhof nicht aussergewöhnlich sei, dass Wildtiere wegen des vielen Schnees im Dorf auf Futtersuche gehen, würde sich der Stier unnatürlich verhalten. Für das Dorf stelle er ein Problem dar: "Viele Bewohner haben sogar Angst, rauszugehen". Der Hirsch zeigt keine Scheu mehr vor den Menschen: Während er zunächst nur nachts durch Ausserbinn zog, streift das Tier nun auch tagsüber angstfrei durch Siedlungen. Wie der Walliser Bote schreibt, gestaltet es sich für die Bevölkerung schwierig, dem grossen Männchen in den Gassen auszuweichen. Erschwerend kommt hinzu, dass es sich beim Tier um ein älteres Exemplar handelt: "Ältere Hirsche sind frecher", sagt Imhof. Der Hirsch müsse wieder lernen, dass der Mensch sein Feind sei. Imhof erinnert sich an eine Problematik in Bellwald: Vor Jahren wurden dort Füchse von der Dorfbevölkerung mit Katzennahrung gefüttert. Füchse fingen schliesslich an, Menschen zu beissen. Hirsche würden eine immense Kraft besitzen und seien somit gefährlich. "Ein Geweih kann schlimme Verletzungen verursachen", so Imhof. In Ausserbin wurde darum versucht, den Hirsch zu verscheuchen - und zwar für immer: "Wir werden ihn so lange vertreiben, bis er merkt, dass er hier nichts verloren hat". Wenn sich das Tier nicht vom Dorf fernhalten lässt, müssen laut Imhof andere Massnahmen in Erwägung gezogen werden: "Den Hirsch zu erschiessen, ist die allerletzte Option". Doch die Sicherheit der Leute gehe vor.
Ein Hirsch im Oberwallis hat die Angst vor Menschen gänzlich verloren. Weil Futter knapp ist, sucht er dies im Dorf Ausserbinn - auch tagsüber. Laut dem Wildhüter kann dies zu gefährlichen Konfrontationen mit Menschen führen. Derzeit wird versucht, das Tier aus dem Dorf zu vertreiben. Als letztes Mittel droht der Abschuss.
20min-89
Wer an Covid-19 erkrankt, muss sich isolieren - am besten auch von seinen Haustieren. Denn diese können sich ebenfalls mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 infizieren und Krankheitssymptome entwickeln. Diese ähneln dabei in der Regel einem leichten Verlauf beim Menschen. Dazu zählen Antriebs- und Appetitlosigkeit, Husten und Durchfall, laufende Nase und Atemprobleme. Das berichteten unlängst zwei voneinander unabhängige Forschungsteams am Europäischen Kongress für Klinische Mikrobiologie und Infektionskrankheiten ECCMID. Das Team um die Veterinärmedizinerin Dorothee Bienzle von der University of Guelph in Kanada stützt sich auf Daten von 198 Katzen und 54 Hunden. Rund 100 der Tiere stammten aus Haushalten, in denen eine Person an Covid-19 erkrankt war. Die restlichen lebten in Tierheimen oder waren Streuner. Die Auswertung ergab, dass Ansteckungen umso wahrscheinlicher sind, je enger der Kontakt zwischen Mensch und Tier ist: So wiesen zwei von drei Katzen (67 Prozent) sowie zwei von fünf Hunden (43 Prozent), die mit Erkrankten unter einem Dach gelebt haben, Antikörper gegen Sars-CoV-2 auf - sie waren in der Vergangenheit also mit dem Coronavirus infiziert gewesen. Bei den Heimtieren und Streunern traf das noch nicht einmal auf jedes zehnte Tier zu. Insgesamt erkrankten drei Tiere schwer. Das Infektionsrisiko lag bei den Katzen umso höher, je inniger und länger die Besitzerinnen und Besitzer während ihrer Erkrankung mit ihnen schmusten. Bei den Hunden konnte ein solcher Zusammenhang nicht beobachtet werden. Das Team um die Veterinärmedizinerin Els Broens von der Universität Utrecht in den Niederlanden untersuchte 154 Katzen und 156 Hunde aus rund 200 Haushalten, in denen Covid-19-Patienten lebten. Hier zeigten positive PCR- oder Antikörpertests, dass sich in jedem fünften Haushalt Tiere angesteckt hatten. Damit ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Haustier bei seiner an Covid-19 erkrankten Halterin oder seinem Halter infiziert doch grösser als eine Studie der Vetsuisse-Fakultät an der Universität Zürich vergangenes Jahr zeigte. Die Ergebnisse überraschen nicht. Schliesslich gab es im ersten Jahr der Pandemie immer mal wieder Berichte über mit Sars-CoV-2 infizierte Haustiere. Doch nicht nur sie sind betroffen. Es tauchten auch Meldungen über infizierte Zootiere auf: Im Louisville Zoo im US-Bundesstaat Kentucky waren es drei Schneeleoparden, im Bronx Zoo in New York ein Tigerweibchen und im Zoo von San Diego zwei Gorillas. Sie alle haben sich mutmasslich bei erkrankten Pflegern angesteckt. Während Tierparks in Europa auf die Meldungen mit Abstandsvorgaben, Streichel- und Fütterungsverboten reagierten oder gar gewisse Tierhäuser sperrten, haben einige Zoos in den USA begonnen, gefährdete Zootiere zu impfen. Darunter der Zoo San Diego oder der Oakland Zoo bei San Francisco. Die Affen, Tiger, Bären und Pumas erhalten dabei einen speziell für Tiere entwickelten Impfstoff. Laut Bienzle sind Covid-19-Impfungen für Tiere ein sinnvoller Schritt - aber nur, wenn es um den Schutz bedrohter Tierarten und alter Tiere gehe, die einen sogenannten genetischen und ethnologischen Wert hätten. Dann sei eine Impfung angebracht, zitiert sie Deutschlandfunknova.de. Von einer Impfung von Katzen und Hunden hält die Veterinärmedizinerin dagegen nicht viel. "Covid-19 ist in erster Linie eine menschliche Krankheit". Entsprechend sollten auch die Menschen die Schutzmassnahmen treffen: "Wenn Sie Covid-19 haben, gehen Sie zu Ihren Haustieren auf Abstand und isolieren sich". Und zwar in dem gleichen Mass, wie man es auch bei einem Menschen tun würde, so Bienzle zu NYTimes.com. Auch in der Gegenwart des Tieres Maske zu tragen, könne helfen. Eine weitere Vorkehrung zum Schutz seines Vierbeiners sei zudem, sich impfen zu lassen. Den Tieren selbst Masken aufzusetzen, ist dagegen keine gute Idee. Davor warnten Tierschützerinnen und Tierschützer schon im vergangenen Jahr. Denn die Bedeckungen können bei den Tieren zu Atemnot und Panik führen.
Haustiere infizieren sich bei ihren Besitzerinnen und Besitzern häufiger als erwartet. Zu diesem Ergebnis kommen zwei voneinander unabhängige Studien. Eine der Autorinnen gibt Tipps, wie man Hunde und Katzen vor der Ansteckung schützen kann. Sie verrät ausserdem, was sie von Impfungen von Haustieren hält.
20min-90
Mittels Postulat forderten die Grünen, Jungen Grünen, SP, und GLP des Luzerner Stadtparlamentes den Stadtrat auf, sich das Swiss LGBTI-Label zu erarbeiten. Die Stadt Luzern würde sich "somit gegenüber den 1700 Mitarbeiter*innen sowie 900 Lehrer*innen als offene, tolerante Arbeitgeberin positionieren" und "eine Vorbildfunktion für andere Firmen übernehmen", heisst es im Vorstoss. Bisher trägt das Swiss LGBTI-Label in der Schweiz nur die Städte Zürich und Kloten. Die Städte Bern und Genf hätten den Vergabeprozess gestartet. Auch insgesamt 26 Unternehmen, darunter grosse Firmen wie etwa die SBB, aber auch kleine KMUs, würden über das Label verfügen. Sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität sei nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch am Arbeitsplatz relevant. "Die Vielfalt unter den Mitarbeiter*innen ist ein entscheidender Erfolgsfaktor, und nur in einem offenen und wertschätzenden Arbeitsumfeld können Menschen ihr volles Potential ausschöpfen", schreiben die Initianten weiter. In seiner Stellungnahme schreibt der Stadtrat nun, dass er sich dieser Einschätzung uneingeschränkt anschliesst. "Die Stadt Luzern positioniert sich generell als weltoffene, inkludierende Kommune", so der Stadtrat. In der Gemeindestrategie "Solidarische Stadt für alle Generationen" spreche man zwar als strategischen Schwerpunkt lediglich das Thema Alter explizit an, aber dennoch schliesse man andere Unterscheidungsmerkmale ein. Weiter schreibt der Stadtrat im Gleichstellungsprogramm, dass "die Stadt Luzern das Gleichstellungsprogramm als einen Teilbereich eines zukunftsgerichteten Diversity Mainstreamings, in dem es um den konstruktiven Nutzen der sozialen Vielfalt geht, versteht". Gemäss Stellungnahme stütze der Stadtrat die mit dem Swiss LGBTI-Label angestrebten Ziele und nehme deshalb das Postulat entgegen. Zur Erlangung des Labels rechne die Vergabeorganisation für Unternehmen in der Grössenordnung der Stadt Luzern mit einem Aufwand von 50 bis 100 Stunden. Trotzdem sei eine Umsetzung noch in diesem Jahr unwahrscheinlich. "Die Dienstabteilung Personal ist zurzeit noch immer mit den Massnahmen und Auswirkungen im Zusammenhang mit der Corona-Krise zusätzlich stark beschäftigt". Dabei seien mit der Vergabe des Labels Kosten von weniger als 10"000 Franken zu erwarten.
Die Stadt Luzern stützt die mit dem Swiss LGBTI-Label angestrebten Ziele als Arbeitgeberin und nimmt ein entsprechendes Postulat entgegen. Bisher tragen das Swiss LGBTI-Label in der Schweiz die Städte Zürich und Kloten sowie Firmen wie etwa die SBB oder die Fluggesellschaft Swiss. Auch kleine KMUs verfügen über das Label. Zur Erlangung des Labels rechnet man mit einem Aufwand von 50 bis 100 Stunden. Weil man aber immer noch mit den Massnahmen und Auswirkungen wegen Corona zusätzlich stark beschäftigt sei, sei eine Umsetzung noch in diesem Jahr unwahrscheinlich.
20min-91
Instagram-Posts, auf welchen viel nackte Haut zu sehen ist, werden stärker verbreitet. Zu diesem Schluss kommt eine Studie von Algorithm Watch, einer Organisation, die sich auf die Entscheidungsmechanismen hinter Algorithmen spezialisiert hat. So sollen Bilder, die Frauen in Unterwäsche oder Bikini zeigen, mehr als 50 Prozent häufiger in den Newsfeeds anderer Nutzer erscheinen als Bilder, auf welchen der Körper bedeckter gehalten ist. Um dies zu testen, wurden Daten von 26 Instagram-Nutzern gesammelt. Bei diesen wurde überprüft, wie hoch und prominent jeweils die Posts von 37 weiteren Influencern platziert wurden. Dies war mittels eines Browser-Add-ons möglich, das in regelmässigen Intervallen den Instagram-Feed der Studienteilnehmer öffnete und die Bilder, die dort zu sehen waren, analysierte. Auf diese Weise konnten insgesamt 2400 Fotos durchleuchtet werden. Nur auf 21 Prozent aller analysierten Bilder war eine leicht bekleidete Person zu sehen. Dennoch war es 54 Prozent wahrscheinlicher, dass ein Bild, auf welchem eine leicht bekleidete Frau zu sehen war, tatsächlich im Newsfeed der Teilnehmer auftauchte. Ausserdem war es bei Bildern von Männern ohne Shirt 28 Prozent wahrscheinlicher, dass sie an andere Nutzer weiterverteilt wurden. Laut der Studie ist es schwierig, herauszufinden, weshalb dies so ist, ohne den Instagram-Algorithmus genau zu kennen. Eine mögliche Erklärung, weshalb Bilder mit nackter Haut priorisiert werden, könnte schlicht die Tatsache sein, dass andere Nutzer stärker mit dieser Art von Bildern interagieren und sie mit Likes oder Kommentaren versehen. Ausserdem heisst es in der Studie weiter, dass der Instagram-Algorithmus sehr wohl erkennen könne, wenn sich nackte Haut auf einem Bild befinde. Dieses Wissen werde nur schon dazu eingesetzt, Nacktheit auf Instagram zu entlarven und Bilder, die gegen die AGBs verstossen würden, zu löschen. Facebook, zu dem Instagram gehört, widerspricht den Ergebnissen dieser Studie vehement. "Diese Befunde sind in mehrerer Hinsicht missverständlich und weisen Fehler auf", so ein Facebook-Sprecher. "Die Posts im Feed werden aufgrund ihres Inhalts und der Präferenzen des Nutzers eingestuft. Nicht mit einbezogen werden dabei willkürliche Attribute wie die Präsenz eines Badeanzugs". Einer der Autoren der Studie wendete jedoch ein: "Beinahe jeder einzelne der Creators, mit denen wir gesprochen haben, hat uns gesagt, dass es notwendig sei, fast nackt auf Bildern zu posieren, wenn sie auch nur ein wenig Reichweite erzielen wollten".
Eine neue Studie zeigt, dass Posts auf Instagram, die viel nackte Haut zeigen, vom Algorithmus bevorzugt werden. So werden Bilder von Frauen in Bikinis 54 Prozent wahrscheinlicher an weitere Nutzer verstreut. Facebook dementiert diese Befunde jedoch. Instagram orientiere sich am Nutzerverhalten der User und an den Inhalten der Posts, nicht jedoch daran, ob Badeanzüge im Bild vorhanden seien.
20min-92
Bei der Schreinerei Peterhans Schibli in Fislisbach ist am Samstagabend ein Feuer ausgebrochen. Die Kantonspolizei Aargau bestätigt eine entsprechende Meldung einer Anwohnerin. "Das Feuer betrifft ein Lagerhaus einer Schreinerei, der Feuerwehr ist es gelungen, zu verhindern, dass der Brand auf weitere Gebäude oder auf den Wald übergreift", sagt ein Sprecher zu 20 Minuten. "Nach rund einer Stunde war der Brand gelöscht. Der Einsatz läuft aber noch weiter und wird wohl die ganze Nacht dauern. Die Feuerwehr muss nun das Dach abdecken und die Glut im Dachstock löschen". Beim Brandausbruch befanden sich keine Personen im Objekt und es wurde niemand durch den Brand verletzt. Es entstand jedoch hoher Sachschaden am Gebäude. "Die Brandursache ist zu diesem Zeitpunkt noch ungeklärt". Die Polizei sucht Zeugen, welche Angaben zum vorgenannten Fall machen können. Haben Sie Personen gesehen, welche sich vor dem Brandausbruch in der Nähe der Schreinerei aufgehalten haben oder können Sie sonstige sachdienliche Hinweise machen, werden Sie gebeten, sich beim Stützpunkt Baden der Kantonspolizei Aargau (056 200 11 11) zu melden. Der Brand wurde um 20.10 Uhr von einer Patrouille der Kantonspolizei Aargau entdeckt und gemeldet. Eine Anwohnerin erzählt, anfangs habe es nur geknistert - Sekunden später sei der Anbau dann in Flammen gestanden. Es komme laufend mehr Feuerwehr und der Verkehr sei umgeleitet worden. Nebst der Feuerwehr Fislisbach und der Stützpunktfeuerwehr Baden standen mehrere Patrouillen der Kantonspolizei sowie der Regional- und Stadtpolizeien im Einsatz. Die Badenerstrasse war während den Lösch- und Aufräumarbeiten für mehrere Stunden gesperrt.
In Fislisbach AG brannte ein Lagerhaus einer Schreinerei komplett nieder. Die Feuerwehr ist vor Ort. Brandursache sowie die Höhe des Schadens sind noch nicht bekannt.
20min-93
20-Minuten-Leser J. ist "masslos enttäuscht" von Booking.com. Ende April wollten er und seine Frau das gemeinsame Hochzeitsjubiläum in einem 5-Sterne-Hotel in Barcelona feiern, das sie über die Online-Buchungsplattform gefunden hatten. Doch wegen der Corona-Krise fiel die Reise aus. Obwohl das Hotel geschlossen war, zog es ihm am Tag des geplanten Check-in den Buchungsbetrag in Höhe von 361 Euro von der Kreditkarte ab, wie J. zu 20 Minuten sagt - Frühstück inklusive. Seither kämpfte J. um sein Geld. 20 Minuten liegt sein Mailverkehr mit Hotel und Buchungsplattform vor. Das Hotel wollte die Nichtleistung nicht erstatten und bot nur eine Verschiebung der Reise an. Booking.com behauptete, der Kunde hätte sich selber um eine Stornierung kümmern müssen, wenn das Hotel geschlossen sei. Leser J. findet die Reaktion der Buchungsplattform-Betreiber unsäglich: "Booking.com schiebt das Problem aufs Hotel oder den Kunden ab. Ich hätte mir erhofft, dass sie mit ihrer Marktmacht das Geld herausrücken". J. ist kein Einzelfall. Auf dem Facebook-Account von Booking.com finden sich zahlreiche Kommentare zum gleichen Problem. Eine Nutzerin berichtet von unzähligen erfolglosen Kontaktaufnahmeversuchen, ein anderer beschwert sich über Bots als Ansprechpartner und meint, dass Anfragen sinnlos seien, weil sie an die Betreiber der Unterkunft weitergeleitet würden. Für Martin Steiger ist der Fall klar. Leser J. habe gute Chancen, erfolgreich gegen Booking vorzugehen. "Wenn das Hotel die Leistung nicht erbringen durfte, kann J. das Geld zurückverlangen", sagt der Anwalt und IT-Experte zu 20 Minuten. Weil Booking aber den Sitz in den Niederlanden hat, müsste er das Unternehmen in Amsterdam einklagen. Mittlerweile ist das aber nicht mehr nötig. Kurz nachdem 20 Minuten bei Booking.com angefragt hatte, meldete sich das Unternehmen bei Leser J. und versprach ihm eine vollständige Rückerstattung. Gegenüber 20 Minuten schreibt eine Booking-Sprecherin: "In diesem Fall haben wir aufgrund der Unklarheit, ob die Unterkunft in der Lage war, den Gast unterzubringen oder nicht, aus Kulanz eine vollständige Rückerstattung dieser Reservierung angeboten, die der Kunde akzeptiert hat". Weiter schreibt die Sprecherin, dass das Kundendienstteam von Booking.com stets rund um die Uhr zur Verfügung stehe, um Fragen zu beantworten und Unterstützung zu leisten. Da Booking das Geld nicht sofort zurückerstattet hat, vermutet Steiger, dass das Unternehmen seine Liquidität schonen wolle. "Die meisten Betroffenen setzen sich wohl nicht wirksam zur Wehr, weil es sich oft um kleine Beträge handelt", sagt Steiger.
Ein Leser berichtet, dass ihm ein Hotel die gebuchte Übernachtung verrechnete, obwohl es in der Krise geschlossen hatte. Das Hotel und die Buchungsplattform Booking.com verweigerten zuerst die Rückerstattung, obwohl sie diese leisten müssten. Nach Intervention von 20 Minuten kam es zum Happy End.
20min-94
"Als ich diese E-Mail von der Zahnärztin bekommen habe, habe ich mich sogar ein bisschen gefreut, da ich nun endlich einen Beweis für diese Diskriminierung habe", sagt Senanur U. Die 22-jährige Baselbieterin sucht seit drei Jahren vergeblich eine Lehrstelle als Dentalassistentin. Jetzt hat sie erstmals schriftlich, dass sie systematisch wegen ihrer Religion diskriminiert wird. Die Muslimin trägt ein Kopftuch. Ende November dieses Jahres hatte sie sich bei einer Praxis in Reinach BL um eine Lehrstelle beworben, doch auch diese Zahnärztin gab Senanur keine Chance. Jedoch wurde Senanur in diesem Fall das erste Mal schriftlich bestätigt, dass die Absage an ihrem Kopftuch liegt. Jetzt möchte sie ihren Fall publik machen. Auf die Bewerbung antwortete die Zahnärztin zunächst in einer E-Mail, die 20 Minuten vorliegt, dass sie sich nicht sicher sei, ob jemand, "der seine Gesinnung so offensichtlich trägt", in ihre Praxis passe. Sie glaube, es würde zu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen, und schlägt vor, Senanur könne doch statt des Kopftuchs eine Operationshaube tragen. Obwohl Senanur in den Vorschlag der Zahnärztin einwilligte, erhielt sie eine Absage: "Lassen wir uns doch eine Reise mit meinen Gedanken machen", beginnt die Zahnärztin ihre Antwort. Sie erklärt, dass sie sich anpasse, wenn sie in ein Land mit einer anderen Kultur gehe. "Ansonsten werde ich immer Anstoss in Ihrer Kultur erregen. Weil ich Respekt habe und weil ich Gast in diesem Land bin". Und dies forderte sie von Senanur: "Klartext, nur wenn Sie sich für die Arbeit bewegen, wie wir uns bewegen, kommt für mich ein persönliches Gespräch infrage". Gegenüber 20 Minuten sagt Senanur: "Ich war einfach nur schockiert, als ich die E-Mail gelesen habe. Ich habe gar nicht geglaubt, dass sie von der Zahnärztin kommt". Auf eine Anfrage von 20 Minuten hat die Zahnärztin nicht reagiert. Die türkisch-schweizerische Doppelbürgerin erzählt, dass sie im Berufsleben immer wieder diskriminiert werde. "Ich bin nicht mehr überrascht, wenn ich eine Absage bekomme". Sie könne sich nicht vorstellen, dass die ganzen Absagen einen anderen Grund als das Kopftuch haben, da sie immer gute Noten habe und auch von Patienten bei der Schnupperlehre positiv bewertet worden sei. Gegenüber der "bz", die am Montag über den Fall berichtete, sagte sie, dass sie bereits angefangen habe, Bewerbungen ohne Bilder zu verschicken, sei dann auch zum Vorstellungsgespräch eingeladen worden, habe dann aber jeweils Absagen bekommen, die mündlich mit ihrem Kopftuch begründet wurden. Sie hat sich auch als Kleinkinderzieherin beworben. "Bei einem Vorstellungsgespräch wurde ich gefragt, ob ich eine Anhängerin des Islamischen Staats (IS) sei. Obwohl ich natürlich verneint habe, bekam ich eine Absage, weil sich Eltern wegen meines Kopftuchs diese Frage stellen würden und dies für die Tagesstätte zu heikel sei", erzählt sie. Gegenüber der "bz" äussert sich Johan Göttl von der Nordwestschweizer Beratungsstelle Stopp Rassismus: "Ein Kopftuch dürfte nur dann ein Grund für eine Absage sein, wenn es dafür einen sachlichen, beispielsweise einen hygienischen Grund, gäbe, was jedoch nur schwer vorstellbar ist. Ich gehe deshalb davon aus, dass eine Stellenabsage, die lediglich damit begründet wird, dass die Person ein Kopftuch trägt, grundsätzlich diskriminierend ist". "Aber längst nicht alle, die sich in einem Bewerbungsverfahren diskriminiert fühlen, melden sich bei uns", weswegen er davon ausgehe, dass es eine grosse Dunkelziffer gebe. Er glaube, dass es sich dabei um ein systematisches Problem handle: "Gemäss Studien erleben Schweizerinnen und Schweizer mit Migrationshintergrund auf dem Arbeitsmarkt Diskriminierung".
Senanur U. sucht seit drei Jahren eine Lehrstelle als Dentalassistentin. Jetzt hat sie es das erste Mal schwarz auf weiss, dass die Absagen damit zu tun haben, dass sie ein Kopftuch trägt. Auch wenn es wieder eine Absage ist, freut sie sich, dass sie jetzt endlich Beweise für die Diskriminierung hat.
20min-95
1.09 Franken an der BP-Tankstelle, 1.085 bei Scall (wenn man die 5 Rappen Rabatt einberechnet sogar 1.035 Franken), 1.03 Franken bei Coop: Die Literpreise für das Benzin sind in Lyss derzeit unterirdisch, wie die "Berner Zeitung" berichtet. Mit Ölpreisschock und Corona haben die Schnäppchen allerdings wenig zu tun. Denn anderswo in der Region kostet der Sprit deutlich mehr. Auch BP und Coop gehen von einem Durchschnittspreis von 1.30 Franken für den Liter Bleifrei aus. Daniel Schindler vom Branchenverband Avergy Suisse erklärte bereits in einem 20-Minuten-Artikel vom März, zu Beginn des Ölpreisschocks, dass die Benzinpreise nur bedingt vom Erdölmarkt abhängig seien. Zu einem erheblichen Teil seien sie auf Kostenseite bereits vorgegeben: Mineralölsteuer, Mineralölsteuerzuschlag und Importabgaben machten praktisch die Hälfte des Zapfsäulenpreises aus. Dass das Geschäft mit 1.03 oder 1.035 pro Liter Bleifrei rentiert, bezweifelt TCS-Mobilitätsexperte Erich Schwizer. Dafür müsste der Preis bei den aktuellen Beschaffungskosten bei 1.06 Franken liegen. Und dabei seien Aufwände wie der Vertrieb ab dem Rheinhafen in Basel noch gar nicht mit einberechnet. "Der Warenwert kommt aktuell höher zu stehen als der Säulenpreis", so Schwizer zur "Berner Zeitung". Auch Schindler sagte, es sei "kein nachhaltiges Geschäftsmodell, auf die Dauer Dumpingpreise anzubieten". Allerdings gebe es sehr wohl Regionen, in denen der Preiskampf stärker zu sein scheine. Das gilt offensichtlich auch für Lyss, wo BP-Sprecher Peter Kretzschmar den Wettbewerb bezogen auf die Grösse des Orts als "sehr intensiv" beschreibt. Auch Coop-Mineralöl-Sprecherin Sabine Schenker spricht von einer aussergewöhnlichen Situation, "da dieser Tiefpreis in den letzten Wochen durch mehrere sehr zügig aufeinanderfolgende Preissenkungen zustande kam". Coop Mineralöl macht keinen Hehl daraus, dass sie sich an den Preisen der lokalen Konkurrenten orientiert. Ob und wie stark ein Player den marktüblichen Benzinpreis unterbieten kann, hängt mitunter von den Einkaufspreisen, den Lohnkosten, der Miete und den Versicherungen ab. Muhedin Skalonjic, Seniorchef der Scall GmbH, gibt an, die Firma habe "zu einem günstigen Zeitpunkt sehr viel Benzin eingekauft". Er gibt aber auch freimütig zu, dass er mit den Schnäppchenpreisen gerade an schwächer frequentierten Orten Kunden anlocken wolle.
In Lyss tobt ein Preiskrieg unter den Tankstellen. Der Benzinpreis pro Liter Bleifrei ist bis auf 1.03 Franken gepurzelt. Fachleute bezweifeln, dass sich die Dumpingpreise für die Unternehmen lohnen.
20min-96
In Italien sind künftig für viele Alltagsbeschäftigungen Covid-19-Pässe nötig. Die Regierung des italienischen Ministerpräsidenten Mario Draghi stimmte am Donnerstag einem Dekret zu, mit dem die Verwendung sogenannter Grüner Pässe ab 6. August vorgeschrieben wird. Für einen Pass müssen Einzelpersonen nachweisen, dass sie in den vergangenen neun Monaten mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft wurden, sich in den vergangenen sechs Monaten von einer Coronavirus-Erkrankung erholt haben oder in den vorherigen 48 Stunden negativ darauf getestet wurden. Die Pässe sind nach Behördenangaben nötig für Restaurant- oder Café-Aufenthalte drinnen, für die Teilnahme an Sportveranstaltungen, Kerwen und Konferenzen und das Aufsuchen von Casinos, Bingo-Spielstätten und Schwimmbädern. Der Pass sei nötig, "um die wirtschaftliche Aktivität offen zu halten", sagte Draghi. Bürgerinnen und Bürger könnten sich unterhalten lassen, "mit der Gewissheit, dass sie nicht neben ansteckenden Menschen sein werden". Laut dem italienischen Gesundheitsminister Roberto Speranza haben bereits rund 40 Millionen Menschen in Italien den Pass heruntergeladen. Die Zahl der täglichen Coronavirus-Fälle in Italien nimmt derzeit wieder stark zu. Der Anstieg wurde unter anderem durch Strassenpartys nach Siegen der italienischen Nationalmannschaft bei der Fussball-Europameisterschaft begünstigt. "Die Impfkampagne hat es der Wirtschaft erlaubt, wieder aufzuleben", sagte Draghi. "Das Erste, was ich sagen muss, ist alle Italiener einzuladen, sich impfen zu lassen und es sofort zu tun".
Italien will mit seinem Covid-Zertifikat künftig breitflächig Eintritte regeln. So soll man nicht mehr zu Sportveranstaltungen zugelassen werden, ohne das Zertifikat vorweisen zu können. Aber auch die Innenräume von Restaurants und Bars werden durch die Regelung berührt.
20min-97
Er ist knapp elf Kilometer tief und rund 2500 Kilometer lang: Der Marianengraben im Pazifischen Ozean ist zu weiten Teilen unerforscht. Dies, weil so tief unter der Meeresoberfläche extreme Bedingungen herrschen. So ist der Druck in rund 11"000 Metern immens. Er beträgt rund 110 Megapascal, was mehr als 1000-mal grösser ist als an der Meeresoberfläche. In dieses unwirtliche Gebiet ist jetzt erstmals ein neuartiger Roboter vorgedrungen. Ein erster Test in 10"900 Metern Tiefe ist jetzt geglückt, wie die Fachzeitschrift "Nature" schreibt. Gebaut wurde die kleine, autonome Maschine von chinesischen Forschenden. Dabei musste das Team um Guorui Li von der Zhejiang Universität in Hangzhou zahlreiche Herausforderungen meistern. Normalerweise sind nämlich sperrige Druckausgleichssysteme nötig, um mechatronische Geräte in die Tiefen des Meeres zu bringen. "Allerdings können zahlreiche Tiefseekreaturen ohne solche Systeme in unglaublichen Tiefen leben", schreiben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Sie haben sich beim Bau des Roboters darum die Natur als Vorbild genommen. Der weiche Roboter basiert auf dem sogenannten Snailfisch, Pseudoliparis swirei. Der Snailfish gehört zu den sogenannten Scheibenbäuchen und wurde 2017 in rund 8000 Metern Tiefe im Marianengraben entdeckt. Der Roboterfisch, der von den Forschenden gebaut wurde, ist mit 22 Zentimetern Länge und einer Spannweite von 28 Zentimetern in etwa so gross wie sein Vorbild. Die Elektronik wurde in weiches Silikon integriert, um so dem Druck stand zu halten. Bei seinem ersten Test schwamm der kleine Roboter mit einem Tempo von rund 6,4 Zentimetern pro Sekunde - das entspricht etwa 0,2 Kilometern pro Stunde. Der Roboterfisch bewegt sich dabei mit künstlichen Muskeln fort. Die Lithium-Ionen-Batterie hat laut den Forschenden keine Mühe mit dem Druck. Allerdings reicht die Batterieladung lediglich für eine Tauchfahrt von knapp einer Stunde aus, wie Arstechnica.com schreibt. Noch ist der Roboter nicht bereit, um selbstständig die Tiefen der Meere zu erkunden. So wurde er von einem grösseren Gefährt bei dem Tauchgang unterstützt. Dennoch sehen die Forschenden ein grosses Potenzial für diese Art von weichen Robotern. Denn dank dem leisen Antrieb, stört der Roboter keine Tiere und könnte so unerkannt mit Schwärmen schwimmen. Zudem ist er mit der weichen Oberfläche keine Gefahr für gefährdete Korallenriffe und archäologische Artefakte, erklärt Heise.de.
Forschende haben einen neuartigen, weichen Roboter gebaut. Als Vorbild diente eine Kreatur, die in der Tiefsee entdeckt wurde. Der Robofisch hat einen Test in elf Kilometern Tiefe bestanden.
20min-98
Bis zum 3:3 im ersten Satz hält Viktorija Golubic mit der Weltnummer zwei Naomi Osaka ausgezeichnet mit. Dann muss die Schweizerin die Gold-Favoritin nach einem Break davonziehen lassen. Die Japanerin holt sich schliesslich dank 17 Winnern den ersten Satz, obwohl Golubic phasenweise überragendes Tennis spielt. Im zweiten Satz dreht Osaka richtig auf und stellt mit ihrem siebten gewonnenen Game in Serie schnell auf 4:0. Golubic, die mit Position 49 aktuell so gut in der Weltrangliste platziert ist, wie nie zuvor, versucht nochmals zu reagieren. Nach dem Game zum 1:4 gibts von Gegnerin Osaka sogar kurz ein wenig Applaus. Am Schluss muss sich die 28-jährige Zürcherin aber doch mit 3:6 und 2:6 geschlagen geben und verabschiedet sich aus dem olympischen Einzel-Turnier. Osaka dagegen feiert im zweiten Spiel nach langer Wettkampf-Pause den zweiten Sieg. Ende Mai hatte die 23-Jährige an den French Open ihre letzte Partie bestritten. Nach ihrem Erstrunden-Sieg hatte sie sich freiwillig aus dem Grand-Slam-Turnier zurückgezogen und bekannt gegeben, mit Depressionen zu kämpfen. Zuvor hatte die Japanerin sämtliche Pressetermine boykottiert, weil die Medien keine Rücksicht auf die psychische Gesundheit von Sportlerinnen und Sportlern nehmen würden. Nach dem überraschenden Erstrunden-Out der Weltnummer eins Ashleigh Barty ist Osaka die absolute Topfavoritin auf Olympia-Gold bei den heimischen Spielen. Auch Belinda Bencic hat es in der zweiten Runde mit einer japanischen Gegnerin zu tun bekommen. Der erste Satz gegen Aussenseiterin Misaki Doi ist mit 6:2 aber eine klare Sache. Im zweiten Durchgang hat die Schweizerin dann etwas mehr zu beissen, erst beim Stand von 3:3 gelingt der Weltnummer zwölf das entscheidende Break. Im Anschluss lässt die 24-Jährige nichts mehr anbrennen und gewinnt das Spiel schlussendlich souverän mit 6:2 und 6:4. In der nächsten Runde wartet nun die Tschechin Barbora Krejčíková, die im Juni überraschend an den French Open triumphierte.
Viktorija Golubic verliert in der zweiten Runde des olympischen Tennisturniers gegen Naomi Osaka mit 3:6 und 2:6. Gegen die hochfavorisierte Japanerin hält die Schweizerin im ersten Satz gut mit. Belinda Bencic steht dagegen im Achtelfinal. Beim 6:2 und 6:4 gegen die japanische Aussenseiterin Misaki Doi hat die Weltnummer zwölf nur wenig Mühe.
20min-99
Für viele Argentinier ist Diego Maradona ein Held. Und nicht nur für sie, nein. Für Fussballfans auf der ganzen Welt ist Mardona ein Idol, eine Legende. Als der Ex-Fussballer Ende November starb, brach für viele die Welt zusammen. Die Fussballwelt trauerte, die Menschen weinten. Vor den Partien gab es meist Schweigeminuten, um die argentinische Legende zu ehren. So auch bei der Partie Viajes Interrias FF gegen Deportivo Abanca in der dritten spanischen Liga. Obwohl - etwas war da anders: Paula Dapena verweigerte sich dem Gedenken an einen der besten Fussballer aller Zeiten. Während alle Beteiligten auf und neben dem Feld still dastanden, wandte die 24-jährige Fussballerin dem Geschehen den Rücken zu, setzte sich demonstrativ auf den Boden. Weshalb sie das tat, erklärte sie nach der Partie dem Onlineportal "Pontevedra Viva": "Ich weigere mich, eine Schweigeminute für einen Vergewaltiger, Pädophilen und Täter abzuhalten. Ihm können nicht alle Gräueltaten vergeben werden, die er begangen hat". Und: "Maradona war ein Spieler mit grossen Fähigkeiten. Aber man muss zuerst als Person Werte verkörpern, die grösser und jenseits von solchen Fähigkeiten sind". Die Reaktionen auf ihren Protest fielen unterschiedlich aus. Manche waren harmlos. So erkundigte sich der Trainer der Gäste in der Halbzeit bei Dapena nach dem Grund für ihre Aktion, auch ihre Mitspielerinnen reagierten gelassen. "Sie sahen mich an und lachten, weil sie wussten, dass ich nicht wollte", sagte Dapena. Andere Reaktionen fielen alles andere als harmlos aus. Die 24-Jährige bekam auch Morddrohungen, weswegen sie ihre Social-Media-Kanäle auf privat umstellen musste. Bei ihrer Meinung bleibt sie dennoch, ist weiterhin überzeugt davon. Gegenüber der Onlinezeitung "El Diario" legte Dapena noch einmal nach: "Vor einigen Tagen war der internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen. Und es wurde eine Schweigeminute für einen Mann, der Missbrauch begangen hat, und nicht für die Opfer abgehalten. Meine feministischen Ideale erlaubten es nicht, Maradona zu huldigen. Für mich war Maradona ein spektakulärer Spieler, aber als Person liess er viel zu wünschen übrig". Ihre Vorwürfe belegt die Fussballerin nicht. Anzunehmen ist, dass sie auf einen Prozess aus dem Jahr 1999 anspielt. Damals musste Maradona, der mehrere Kinder hatte, wegen eines Vaterschaftsprozesses vor Gericht und wurde verurteilt. Er soll damals eine Affäre mit einer Minderjährigen gehabt und sie geschwängert haben.
Diego Maradona starb Ende November. Während die Fussballwelt trauert, protestiert eine junge Fussballerin. Sie sagt, dass Maradona ein Vergewaltiger und Pädophiler sei. Nun erhält sie Morddrohungen.
20min-100
Schutzkonzepte sollen verhindern, dass Bars, Clubs und Restaurants zu Superspreader-Hotspots mutieren. Auch Shishabars dürfen deshalb seit einigen Monaten wieder Gäste empfangen. Nun geraten diese Lokale aber unter Beschuss. Nach der Anti-Tabak-Lobby öffnen sie Ansteckungen mit dem Coronavirus Tür und Tor. In Shishabars könnten die Gäste weder auf das Rauchen verzichten noch Masken tragen, sagt Wolfgang Kweitel, Kommunikationsmanager Politik bei der Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention Schweiz. "In Shishabars wird der Austausch von Aerosolen buchstäblich zelebriert". Beim Rauchen der Pfeifen würden Rauch und Luft in grossem Stil inhaliert und wieder ausgestossen. "So werden in der Luft so viele Aerosole wie an keinem anderen Ort sonst herumgeschleudert". In einem Blogeintrag führte die Arbeitsgemeinschaft kürzlich ihre Bedenken aus. Darin heisst es auch, dass das kühle Wasser der Pfeifen eine Covid-19-freundliche Umgebung sein könnte. Über Mundstücke und Wasser gelte ein erhöhtes Übertragungsrisiko. Da Wasserpfeifenrunden bis zu einer Stunde dauern, schätzt die Arbeitsgemeinschaft das Gefahrenpotenzial in geschlossenen Räumen als besonders hoch ein. Die Arbeitsgemeinschaft macht darauf aufmerksam, dass Shishabars in Ländern mit traditionellem Wasserpfeifenkonsum wie dem Iran, Kuwait, Pakistan, Qatar, Saudiarabien und Ägypten wegen der Pandemie geschlossen sind. Laut Wolfgang Kweitel wäre eine Schliessung der Shishabars in der Schweiz nur vernünftig. "In Shishabars kann auch das beste Schutzkonzept nicht genügenden Schutz bieten - es sei denn, man steckt die Gäste in eine luftdichte Vollmontur", sagt Kweitel. Es sei unverhältnismässig, dass in der Schweiz das hohe Ansteckungsrisiko, das in Shishabars bestehe, in Kauf genommen werde. Einen wichtigen Nutzen hätten diese Lokale nicht. "Einzig ist es jetzt so, dass man in Shishabars nicht nur die Lunge schädigen, sondern auch noch das Coronavirus auflesen kann". Betreiber von Shishabars haben kein Verständnis für die Bedenken. "In einer Shishabar besteht keine grössere Ansteckungsgefahr als woanders", sagt Ylber Saiti, Besitzer der NY Hardys Shishabar in Kloten ZH (siehe Video oben). Den Gästen würden sowohl Einwegschläuche als auch -mundstücke abgegeben. Auf eigene Verantwortung könnten Gäste eine Shisha teilen. Die Wasserpfeifen würden vom Personal vor und nach dem Gebrauch gereinigt und desinfiziert. "All diese Massnahmen waren für uns aber auch schon vor Corona selbstverständlich". Laut Saiti verhindert eine eingebaute Lüftung, dass sich der Dampf im Raum sammelt. "Aerosole können so gar nicht in der Luft hängen bleiben und Gäste anstecken". Neu trennen Plexiglasscheiben die einzelnen Lounges voneinander ab. "Auf diese Weise stecken fremde Gäste einander nicht an". In den Vierer-Lounges nähmen vor allem Familienmitglieder und enge Freunde Platz. Sollte es doch zu einer Ansteckung kommen, kämen die mittels QR-Code erfassten Daten zum Zug. Laut Saiti kontrolliert die Polizei fast täglich, ob die Schutzmassnahmen eingehalten werden. Die Forderung, Shishabars nach dem Vorbild von anderen Ländern zu schliessen, hält Saiti für verrückt. "Der Besuch einer Shishabar ist für viele Menschen wichtig. Hier entspannen sie sich und tauschen sich aus". Zudem wäre eine Schliessung wirtschaftlich fatal. "Dann müsste ich meine Angestellten entlassen, die ihre Familie dann nicht mehr ernähren könnten".
Die Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention Schweiz ist der Ansicht, dass Shishabars Ansteckungen mit dem Coronavirus Tür und Tor öffnen. Sie begründet dies unter anderem mit einem "zelebrierten Austausch von Aerosolen". Shishabar-Besitzer Ylber Saiti widerspricht. Den Gästen würden sowohl Einwegschläuche als auch -mundstücke abgegeben.