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mlsum_de-train-1200
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Aus aktuellem Anlass hat Hertha BSC hat auf seiner Homepage genaue Anweisungen für die Fans veröffentlicht, was am Sonntag mit ins Stadion des VfLWolfsburg gebracht werden darf und was nicht. Zaunfahnen, Trommeln (unten offen oder einsehbar) und Fahnen mit einer Stocklänge bis 1,50 Meter sind erlaubt, wenn der Stab aus Holz und fest mit der Fahne verbunden ist. Alle anderen Gegenstände wie Holzlatten, Plastikschienen oder Metallstangen sind verboten. Das ist nicht neu, musste aber nochmal deutlich gemacht werden. Die Szenen vom Samstag, als nach dem 1:2 der Hertha gegen den 1.FC Nürnberg 150 weitgehend Vermummte den Rasen des Berliner Olympiastadions stürmten und auf Werbebanden und Ersatzbänke einhieben, beschäftigen die Bundesliga. Das liegt einerseits daran, dass die Debatte um Gewalt bereits vor den Übergriffen schwelte. Ende November randalierten Ultras in Berlin, Bochum und Bielefeld; eine Woche später belagerten in Stuttgart Tausende Anhänger das Vereinsgebäude; im Februar zündeten Nürnberger Fans Feuerwerkskörper und verletzten neun Personen, drei davon schwer. Das sind einige Beispiele. Hinzu kommt, dass die Übergriffe in Berlin aus Sicht der Experten eine neue Qualität hatten. "Dass Fans auf das Spielfeld stürmen und sich ihre Aggression gegen die eigene Mannschaft richtet, das hat es in diesem Ausmaß noch nicht gegeben", sagt Gunter A. Pilz. Der Soziologe lehrt an der Universität Hannover und hat sich auf die Erforschung von Gewalt und Fanverhalten im Sport spezialisiert. Pilz hat kürzlich für den Europarat eine Studie über Ultras verfasst und ist seit 2006 Berater des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in Gewaltpräventionsfragen. Der Wissenschaftler hat eine Marktlücke gefunden. Wenn es im deutschen Sport zu Ausschreitungen kommt, kann er sicher sein, dass sein Handy klingelt und Funktionäre und Politiker nach Lösungen fragen. Der 65-Jährige erklärt, warum ihn die Bilder aus Berlin so beunruhigen. Sie sind für ihn Ausdruck des gewachsenen Selbstbewusstseins einer kleinen Gruppe innerhalb der Ultra-Szene, für die nicht das Anfeuern der Mannschaft der Grund für einen Stadionbesuch ist, sondern die Aggression gegen andere Fans, die Polizei - und zunehmend gegen den eigenen Verein. "Vor zehn Jahren wäre diese Gewalt gegen die eigene Mannschaft nicht aufgetreten", sagt Pilz und führt Stuttgart als weiteres Beispiel dieser Entwicklung an. Im Dezember sagte der beim VfB entlassene Trainer Markus Babbel: "Solche Szenen habe ich noch nicht erlebt. Selbst die so genannten Fußball-Millionäre haben es nicht verdient, dass ihnen ein solcher Hass und sogar Mordgesten entgegengebracht werden." In Nürnberg erhielt Manager Martin Bader Morddrohungen und von der Polizei den Hinweis, sein Haus vorübergehend nicht zu verlassen. Pilz ist nicht der Einzige, der diese Entwicklung beobachtet. Volker Goll von der Koordinationsstelle Fanprojekte (KOS) spricht von einem "Tabubruch". Auch Goll irritiert vor allem die Aggression der Anhänger gegen die eigene Mannschaft. Er konstatiert bei zahlreichen leidenschaftlichen Fans eine Art schizophrene Identifikation. "In der Bundesliga gibt es die Kuschelklubs von früher nicht mehr. Die Vereine werden als reine Wirtschaftsunternehmen gesehen, und nicht nur den Ultras ist es zunehmend egal, ob diese Firmen Geldstrafen für Vergehen auf den Tribünen bezahlen müssen." Gleichzeitig würden viele dieser Anhänger Misserfolge ihrer Mannschaft als fast existentielle Bedrohung auffassen und extremer reagieren als noch vor einigen Jahren. "Heute gehört der Spruch ,Wenn ihr absteigt, schlagen wir Euch tot' leider auch in der Bundesliga zum Standardrepertoire", sagt Goll. Fanexperten betonen, dass den Anfängen dieser Entwicklung präventiv begegnet werden müsse, am wirkungsvollsten mit dem Ausbau von Fanprojekten, der gezielten Kommunikation zwischen Verbänden, Vereinen und Anhängern. 90 hauptamtliche Mitarbeiter sind in den bundesweit agierenden 47 Fanprojekten beschäftigt, die die KOS von der ersten bis in die fünfte Liga koordiniert. "Jeder einzelne kann bestätigen, dass Repression langfristig der falsche Weg ist, um gegen diese Fans vorzugehen", sagt Goll, der auch nichts davon hält, Gästefans auszusperren, was nach den Berliner Vorfällen wiederholt gefordert wurde. "So werden Fronten aufgebaut, und die Gewaltbereitschaft einiger weniger Fans greift auf andere über." Goll selbst ist Anhänger von Kickers Offenbach, drückt aber auch die Daumen, wenn in der Bundesliga am diesem Freitag der 1.FC Köln gegen Borussia Mönchengladbach antritt. Er hofft nicht auf den Sieg einer Mannschaft, sondern auf einen friedlichen Verlauf der Partie, die als Risikospiel eingestuft ist. "Ausschreitungen an diesem Spieltag", sagt Goll, "wären Gift für die nötige sachliche Debatte."
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/gewaltbereite-fussballfans-schizophrene-identifikation-1.12818
Gewaltbereite Fußballfans - Schizophrene Identifikation
00/03/2010
Einst ein Kuschelklub, heute ein Wirtschaftsunternehmen: Ultra-Fangruppen richten ihre Aggression zunehmend gegen den eigenen Verein.
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mlsum_de-train-1201
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Schwerer hätte es für den FC Bayern München kaum kommen können: Der deutsche Fußball-Rekordmeister trifft im Viertelfinale der Champions League auf Manchester United. Die Münchner bestreiten das erste Spiel gegen den englischen Champion am 30./31. März vor heimischer Kulisse, das Rückspiel findet am 6./7. April auf der Insel statt. Dies ergab am Freitag die Auslosung am Sitz der Uefa in Nyon. "Ich denke, dass Manchester United ein schweres Los ist. Sie sind mit Barcelona Favorit auf den Titel. Sie spielen in letzter Zeit einen sehr guten Fußball. Wir müssen daher mit Manchester in einer guten Verfassung rechnen. Es wird schwer, sie zu schlagen. Aber es ist immer sehr schön, in England Fußball zu spielen. Der Rasen ist immer gut, das Publikum ist enthusiastisch", sagte Bayern-Trainer Louis van Gaal. In den anderen Viertelfinal-Begegnungen stehen sich Olympique Lyon und Girondins Bordeaux, der FC Arsenal und Titelverteidiger FC Barcelona sowie Inter Mailand und ZSKA Moskau gegenüber. Sollten die Münchner das Viertelfinale überstehen, wartet im Halbfinale am 20./21. und 27./28. April in der Vorschlussrunde der Gewinner des französischen Duells zwischen Lyon und Bordeaux. Auch in dieser Partie hätten die Bayern zunächst Heimrecht. An Manchester United haben die Bayern nicht die allerbesten Erinnerungen. Im Champions-League-Finale 1999 in Barcelona unterlagen sie den Engländern durch zwei Tore in der Nachspielzeit noch mit 1:2. "Ich finde es ein sehr schönes Los. Schade, dass wir das erste Spiel zu Hause in München haben und im Rückspiel nach Old Trafford müssen", sagte Bayerns stellvertretender Vorstandsvorsitzender Karl Hopfner. Der Hamburger SV trifft im Viertelfinale der Europa League auf Standard Lüttich, der deutsche Meister VfL Wolfsburg auf den FC Fulham aus England. Während der HSV am 1. April zunächst zu Hause spielen wird, muss Wolfsburg zuerst auswärts antreten. Die Rückspiele findet am 8. April statt. Die beiden deutschen Klubs können sich über die Lose nicht beschweren, immerhin waren auch Valencia (spielt nun gegen Atletico Madrid) und Liverpool (spielt nun gegen Benfica) im Topf. Fulham aber darf man nicht unterschätzen, weil es immerhin Donezk und Turin rausgeworfen hat, Lüttich ist Tabellensiebter der belgischen Liga und sollte machbar sein. Sollte Hamburg das Halbfinale erreichen, wird dort am 22. April zuerst zu Hause der Sieger der Begegnungen zwischen Wolfsburg und Fulham der Gegner sein. Das Rückspiel ist für den 29. April terminiert. Das Finale wird am 12. Mai in Hamburg ausgetragen.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/europapokal-fc-bayern-erinnerungen-an-1999-1.24148
Europapokal: FC Bayern - Erinnerungen an 1999
00/03/2010
Schweres Los für den FC Bayern: Er trifft im Champions-League-Viertelfinale auf Manchester United. Hamburg und Wolfsburg erwischen in der Europa League relativ leichte Gegner.
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Mehr Dramatik geht kaum: Bremen erzielt gegen Valencia vier Tore und scheidet aus, Hamburg kassiert gegen Anderlecht vier Tore und ist weiter - und Wolfsburg besiegt Kasan in der letzten Minute der Verlängerung. In Wolfsburg und Hamburg geht der Traum weiter, Bremen hingegen ist draußen. Das Bundesliga-Trio ging am Donnerstag in der Europa League durch ein Wechselbad der Gefühle, über ein Happy End konnten die Wolfsburger und der HSV jubeln. Die Hamburger unterlagen in ihrem Achtelfinal-Rückspiel beim RSC Anderlecht zwar mit 3:4 (1:2), stehen dank des 3:1-Hinspielerfolgs aber in der Runde der letzten Acht und dürfen weiter vom Endspiel im eigenen Stadion träumen. Für den Vorjahresfinalisten aus Bremen war dagegen nach einem spektakulären 4:4 (1:3) gegen den FC Valencia Endstation. Der deutsche Meister VfL Wolfsburg erreichte gegen Rubin Kasan ein 2:1 (1:1, 1:1) nach Verlängerung. In der 119. Minute schoss Christian Gentner die Wolfsburger erstmals in der Vereinsgeschichte ins Viertelfinale des Europapokals. Mit seinem Treffer sorgte er für den Siegtreffer der "Wölfe" gegen den zweimaligen russischen Titelträger. Nach der regulären Spielzeit stand es 1:1 (0:1) - auch weil in der packenden Nachspielzeit ein regulärer Treffer von Wolfsburgs Edin Dzeko (90.+3) wegen angeblicher Abseitsstellung vom schwedischen Schiedsrichter Jonas Eriksson nicht anerkannt wurde. Die Überzahl nach Gelb-Rot gegen Gonzalez (109.) konnte Wolfsburg in der Verlängerung dann nutzen. Vor der enttäuschenden Kulisse von nur 15.412 Zuschauern hatten Alexander Kasajew (21.) und der eingewechselte Obafemi Martins (58.) das 1:1 aus dem Hinspiel egalisiert. In Brüssel sah es für den Hamburger SV bis kurz vor der Pause nach einem entspannten Abend aus. Nationalspieler Jerome Boateng hatte die Hanseaten in Führung gebracht (42.). Doch Anderlecht drehte die Partie durch die Tore von Romelu Lukaku (44.) und Matias Suarez (45.+3) per Foulelfmeter noch vor dem Seitenwechsel. Marcell Jansen (54.) traf zum vermeintlich beruhigenden 2:2, aber das Unentschieden hielt nur zwölf Minuten. Lucas Biglia (59.) und Moubarak Boussoufa (66.) ließen das Team von Trainer Bruno Labbadia wieder zittern. Erst Mladen Petric (75.) sorgte für die endgültige Entscheidung. Nichts für schwache Nerven war auch Bremens Duell gegen Valencia. Mit einem guten 1:1 aus dem Hinspiel ging Werder in die Partie, doch schon nach einer Viertelstunde drohte das Aus: David Villa (2.) und Juan Manuel Bata (15.) verpassten dem Vorjahresfinalisten einen doppelten Nackenschlag, nach dem Anschlusstreffer durch Hugo Almeida (26.) stellte der überragende Nationalspieler Villa Sekunden vor der Pause den Zwei-Tore-Vorsprung wieder her. In einer fulminanten Partie kamen die Bremer nach der Pause durch einen Foulelfmeter von Torsten Frings (57.) und Marko Marin (62.) wieder heran und auch die erneute Führung durch Villa (65.) konnte Claudio Pizarro egalisieren (84.). Trotz eines finalen Aufbäumens reichte es für das Team von Trainer Thomas Schaaf nicht mehr zum fünften Treffer. Am Ende war es aber vor allem eine desaströse Abwehrleistung der Bremer, die gegen die quirligen Gäste kein Mittel fand. "Wir haben die Gegentore zu leicht kassiert", räumte Frings ein, und Coach Schaaf unterstrich: "Die entscheidenden Dinge im Fußball sind, dass man Tore schießt und verhindert - beidem sind wir nicht gerecht geworden."
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/europa-league-achtelfinale-ein-irrer-fussballabend-1.11775
Europa League: Achtelfinale - Ein irrer Fußballabend
00/03/2010
Mehr Dramatik geht kaum: Bremen erzielt gegen Valencia vier Tore und scheidet aus, Hamburg kassiert gegen Anderlecht vier Tore und ist weiter - und Wolfsburg besiegt Kasan in der letzten Minute der Verlängerung.
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Der FC Liverpool wendet eine Pleite ab, Juventus Turin scheidet überraschend beim FC Fulham aus, Benfica setzt sich in der Verlängerung gegen Marseille durch. Nicht nur in den Spielen mit deutscher Beteiligung gab es im Rückspiel des Europa-League-Achtelfinales dramatische und überraschende Ergebnisse. Der italienische Fußball-Rekordmeister Juventus Turin zum Beispiel scheiterte. Nach einem 3:1-Erfolg im Hinspiel verlor Juve am Donnerstagabend beim FC Fulham mit 1:4. David Trezeguet hatte die Gäste früh in Führung gebracht (2.), doch nach einer Roten Karte gegen Fabio Cannavaro (27./Notbremse) drehte der Premier-League-Club die Partie. Bobby Zamora (9.) und der Ungar Zoltan Gera (39., 49./Elfmeter) glichen den Rückstand aus dem Hinspiel aus, dem eingewechselten Clint Dempsey (83.) gelang in der Schlussphase der vierte Treffer. Fulham hatte schon Titelverteidiger Schachtjor Donezk aus dem Wettbewerb geworfen. Der FC Liverpool hat eine 0:1-Hinspielpleite gegen den OSC Lille vor heimischem Publikum wettgemacht: Steven Gerrard (9./Foulelfmeter) und Europameister Fernando Torres (49./89.) trafen für die "Reds". Ins Viertelfinale zitterte sich auch Atletico Madrid: Die Spanier erreichten bei Sporting Lissabon ein 2:2 und durften damit dank der Auswärtstorregel jubeln - das Hinspiel endete torlos. Agüero erzielte beide Treffer der Madrilenen (3./33.). Sporting konnte durch Liedson (19.) und Anderson Polga (45.+1) jeweils ausgleichen. Standard Lüttich sicherte sich nach einem 3:1-Hinspielsieg bei Panathinaikos Athen durch ein 1:0 vor eigenem Publikum das Weiterkommen. Auch Benfica Lissabon steht nach einem 2:1-Auswärtssieg bei Olympique Marseille (Hinspiel 1:1) im Viertelfinale. Alan Kardec avancierte dabei zum gefeierten Mann, als er in der ersten Minute der Verlängerung den Siegtreffer für die Portugiesen markierte.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/europa-league-im-ueberblick-liverpool-siegt-juventus-scheitert-1.17376
Europa League im Überblick - Liverpool siegt, Juventus scheitert
00/03/2010
Der FC Liverpool wendet eine Pleite ab, Juventus Turin scheidet überraschend beim FC Fulham aus, Benfica setzt sich in der Verlängerung gegen Marseille durch.
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mlsum_de-train-1204
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Die beliebte Frage nach dem Lieblingsgegner wurde von den Verantwortlichen und Spielern des FC Bayern konsequent in die Frage nach dem unbeliebtesten Konkurrenten umgewandelt. "Die bessere Frage ist: Wen wünsche ich mir nicht?", sagte Mittelfeldspieler Arjen Robben vor der Auslosung zum Champions-League-Viertelfinale. "Das sind Barcelona und Manchester United. Wenn wir die nicht bekommen, bin ich schon zufrieden." Trainer Louis van Gaal sah das genauso: "Barcelona ist für mich der Topfavorit, das haben sie gegen Stuttgart eindrucksvoll bestätigt. Und auch Manchester wäre mir nicht so recht. Wenn wir uns gegen solche Mannschaften durchsetzen würden, wäre das unglaublich." Zur Auswahl stehen bei der Auslosung an diesem Freitag ab 12 Uhr in Nyon noch ZSKAMoskau, Girondins Bordeaux, der FC Arsenal, Olympique Lyon und Inter Mailand - jeden dieser Gegner können die Münchner zugelost bekommen. Während die meisten beim FC Bayern in Sachen Wunschgegner nach dem Ausschlussverfahren vorgingen, hatte Bastian Schweinsteiger einen klaren Favoriten: Der Mittelfeldspieler würde am liebsten gegen Inter Mailand antreten. "Das hätte einen gewissen Reiz", meinte Schweinsteiger, "sie haben Chelsea ausgeschaltet, sie haben José Mourinho als Trainer, und mit Lúcio habe ich immer noch Kontakt." Der Abwehrspieler, der den FC Bayern zu Saisonbeginn nach Mailand verlassen hatte, ist im Hinspiel allerdings ebenso wie Schweinsteiger wegen seiner dritten gelben Karte gesperrt. Der große Name Inter vermochte Schweinsteiger nicht zu schrecken: "Ich habe es sowieso lieber, gegen große Vereine zu spielen. Wir Spieler wissen, dass jede Mannschaft im Viertelfinale Qualität hat, aber die Leute denken, Teams wie Moskau oder Bordeaux muss der FC Bayern locker weghauen." Das Achtelfinale der Champions League hat umgehend für Betrieb in der internationalen Gerüchteküche gesorgt. Chelsea verspürte nach dem Aus sofort neue Einkaufslust, auch Schweinsteiger soll laut der englischen Tageszeitung Sun auf der Wunschliste stehen. "Ich habe einen Vertrag und gehe davon aus, bei Bayern zu bleiben, aber heutzutage ist vieles möglich", sagte Schweinsteiger, "was an England sehr interessant ist, ist die Stimmung in den Stadien. Und es gibt viele Topspiele in der Liga." In Sachen Franck Ribéry verkündete Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge derweil eine neue Strategie. "Wer glaubt, dass wir Franck automatisch zum Saisonende verkaufen, wenn es zu keiner Vertragsverlängerung kommt, der irrt", sagte er dem Kicker. Da durften sich neben Ribéry die an dem französischen Nationalspieler interessierten Vereine wie Real Madrid oder eben Chelsea angesprochen fühlen. Bislang galt die Aussage von Bayern-Präsident Uli Hoeneß, wonach man Ribéry im Sommer meistbietend veräußern werde, falls der französische Flügelspieler seinen Vertrag nicht vorzeitig verlängern sollte. Am 30. Juni 2011 könnte Ribéry ablösefrei wechseln. Er hatte den Münchnern in einem ersten Gespräch vor wenigen Tagen laut Sportdirektor Christian Nerlinger mitgeteilt, "dass er sich in den nächsten Wochen erst einmal auf das Sportliche konzentrieren" wolle. "Wochen der Wahrheit" Konzentration können die Bayern vor den nächsten Wochen, die auch Schweinsteiger als "Wochen der Wahrheit" bezeichnete, brauchen. "Es ist enorm wichtig in dieser Phase, den Ehrgeiz zu haben, jedes Spiel zu gewinnen, denn da kannst du eine kleine Vorentscheidung aus eigener Kraft schaffen", meinte der Nationalspieler. Während die Bayern am Samstag bei Eintracht Frankfurt spielen, haben die Meisterschafts-Konkurrenten schwere Aufgaben vor sich: Schalke muss beim Hamburger SV antreten, Leverkusen in Dortmund. Danach geht es weiter mit dem DFB-Pokal-Halbfinale der Münchner auf Schalke am Mittwoch und dem Aufeinandertreffen von Schalke und Leverkusen in der Liga, während Bayern dann ein Heimspiel gegen Stuttgart hat. "Wenn wir die nächsten Spiele gewinnen, können wir alles locker anschauen", analysiert Robben den Spielplan. "Das Spiel in Frankfurt frühzeitig zu entscheiden, um ein bisschen Kraft zu sparen, wäre nicht schlecht", sagte Schweinsteiger. Zunächst aber werden die Bayern an diesem Freitag gespannt die Champions-League-Auslosung verfolgen. Arjen Robben fügte einen weiteren Grund an, weshalb er ungern gegen Barcelona spielen würde: "Ich liebe Fußball, und wer den Fußball liebt, schaut sich die Spiele von Barcelona gerne an." Und zwar nicht aus nächster Nähe, sondern auf dem Flachbildfernseher.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/fussball-champions-league-bloss-nicht-barcelona-1.8141
Fußball: Champions League - Bloß nicht Barcelona
00/03/2010
Die Bayern-Spieler hoffen am Freitag auf eine günstige Auslosung fürs Champions-League-Viertelfinale. Zugleich gibt es Wechselgerüchte um Bastian Schweinsteiger.
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mlsum_de-train-1205
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Es ist der 10. Januar 2009. Die Deutsche Meisterschaft in den nordischen Disziplinen der körperbehinderten Sportler in Nesselwang. Verena Bentele liegt gut im Rennen über zwölf Kilometer Langlauf. Sie läuft einen Anstieg hinauf. Es folgt eine Abfahrt. Routine für die zigfache Paralympics-Siegerin. Aber an diesem Tag folgt das falsche Signal ihres Begleitläufers, der vor ihr läuft, für die blinde Bentele die Strecke sieht und sie darauf führt. Hindernisse, Orientierung, Richtungswechsel - nur durch seine Kommandos, durch "Hepp", "He", "links" und "rechts", weiß die Athletin, was sie auf der Strecke als Nächstes tun muss. "Er hat links und rechts verwechselt", sagt Bentele. Sie stürzt einen Abhang hinab in ein ausgetrocknetes Flussbett. Drei Meter tief. Dabei reißt sie sich das Kreuzband im Knie, die Kapseln in zwei Fingern und erleidet schwere Verletzungen an der Leber und - wie sich erst zu spät herausstellen sollte - einer Niere. Die Niere verliert sie. Genauso wie das Vertrauen in ihren damaligen Begleitläufer. Es ist der 17. Februar 2010. Das 12,5-Kilometer-Biathlon-Rennen der Sehbehinderten bei den Paralympics in Vancouver. Verena Bentele weint im Zielraum. Vor Freude. Und sie umarmt ihren neuen Begleitläufer Thomas Friedrich. Ihr dritter Start in Vancouver, ihr drittes Gold, ihre insgesamt zehnte paralympische Goldmedaille. Rund ein Jahr nach dem Unfall, der lange ihr Karriereende zu bedeuten schien. "Das ist für mich immer noch ein riesiges Geschenk, dass ich das hier erleben darf", sagt Bentele. Und Frank Höfle, Deutschlands erfolgreichster Paralympionike, hatte schon nach ihrem ersten Sieg in Vancouver, der 3-Kilometer-Verfolgung im Biathlon, festgestellt: "Diese Medaille ist mehr wert als fünf Goldmedaillen von Magdalena Neuner." Verena Bentele ist tatsächlich ein bisschen die Magdalena Neuner der Paralympics. Beide Frauen sind die herausragenden Athletinnen ihres Sports. Neuner gewann in Vancouver drei olympische Biathlon-Medaillen, zwei davon in Gold. Bentele hat sie mit ihrer dritten Goldmedaille schon jetzt überflügelt. Beide sind hübsch, beide kommen daher gut bei den Medien an. Dass Benteles Erfolge gemessen an ihrer persönlichen Geschichte womöglich noch ein wenig höher einzuordnen sind, liegt nicht nur an dem schrecklichen Unfall im letzten Jahr. Viel mehr liegt es daran, dass Verena Bentele zwar seit ihrer Geburt blind ist, sich aber nie über ihre Behinderung zu definieren scheint. Ob in Interviews, ob auf ihrer eigenen Homepage oder ob in ihrem Privatleben - es ist fast so, als wäre diese Behinderung gar nicht da.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/paralympics-verena-bentele-besser-als-lena-1.22412
Paralympics: Verena Bentele - Besser als Lena
00/03/2010
Dass die blinde Langläuferin und Biathletin Verena Bentele in Vancouver schon dreimal Gold gewonnen hat, ist ein kleines Wunder: Ein schwerer Unfall hätte ihre Karriere fast beendet.
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mlsum_de-train-1206
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Kapitän John Terry vom englischen Fußball-Pokalsieger FC Chelsea droht nach den Schlagzeilen über seinen Seitensprung weiterer Ärger: Wie ein Vereinssprecher bestätigte, hat der 29-Jährige nach dem Ausscheiden in der Champions League gegen Inter Mailand (0:1) am Dienstagabend beim Verlassen des Klubgeländes einen Sicherheitsmann angefahren, nach dem Unfall aber nicht angehalten. Der Chelsea-Angestellte soll nach Polizeiangaben einen Beinbruch erlitten haben. "Als er in Schrittgeschwindigkeit aus dem Stadion gefahren ist, war sein Auto von Fans und Fotografen umlagert. In dem Gedränge hat John wahrgenommen, dass Leute das Auto berührt haben, aber nicht, dass dabei jemand verletzt wurde", sagte der Chelsea-Sprecher: "Nachdem er von der Verletzung hörte, hat er Kontakt mit der Polizei aufgenommen und sich bei dem Sicherheitsmann nach dessen Zustand erkundigt." Die Polizei erklärte, dass sie den Vorfall untersuche, da Terry nach dem Unfall nicht angehalten habe. "Wir haben einen Alkoholtest angeordnet, über das Resultat geben wir aber nichts bekannt", sagte ein Polizeisprecher. Englands Nationaltrainer Fabio Capello hatte Terry nach dessen pikanter Affäre mit dem Unterwäschemodel Vanessa Perroncel Anfang Februar die Kapitänsbinde entzogen. Perroncel war während der Liason mit Terrys Teamkollegen Wayne Bridge zusammen und hat mit ihm einen Sohn. Bridge, der 2009 zu Manchester City wechselte, hatte nach Bekanntwerden des Verhältnisses, seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft erklärt. Nach der dreimaligen Olympiasiegerin Kati Wilhelm haben auch Simone Hauswald und Martina Beck das Ende ihrer sportlichen Laufbahn zum Saisonende bekanntgegeben. "Ich denke, das ist der richtige Zeitpunkt", sagte Hauswald am Donnerstag in der ARD, nachdem sie in Oslo im Sprint über 7,5 Kilometer den fünften Weltcupsieg ihrer Karriere gefeiert hatte. Zusammen mit Wilhelm und Andrea Henkel hatten Hauswald und Beck bei den Winterspielen in Kanada noch einmal Bronze gewonnen. "Natürlich fällt die Entscheidung nicht leicht, doch ich denke, es ist die richtige", sagte Beck, "der Leistungssport hat uns soviel gegeben, doch irgendwann muss einfach Schluss sein." Das juristische Tauziehen im Schiedsrichterskandal geht weiter. Nach DFB-Präsident Theo Zwanziger hat nun auch das ehemalige Schiedsrichter-Ausschuss-Mitglied Manfred Amerell per Einstweiliger Verfügung praktisch einen Maulkorb erhalten. Wie Christian Schertz, Rechtsanwalt des in die Affäre verwickelten Schiedsrichters Michael Kempter mitteilte, hat das Landgericht Köln einer Einstweiligen Verfügung Kempters gegen Amerell entsprochen und dem 63-Jährigen damit verboten, private E-Mails oder SMS von Kempter an ihn "zu veröffentlichen und/oder zu verbreiten". Sollte Amerell, der in der Vergangenheit in regelmäßigen Abständen aus Mails und SMS zitiert hatte, um damit ein Abhängigkeitsverhältnis Kempters zu ihm zu widerlegen, gegen die Einstweilige Verfügung verstoßen, wird ein Ordnungsgeld in Höhe von jeweils 250.000 Euro fällig. Darüber hinaus darf Amerell ebenfalls nicht mehr behaupten, der Deutsche Fußball-Bund (DFB) habe dem ehemaligen Referee Franz Xaver Wack "ganze Akten" zur Verfügung gestellt mit Aussagen der Schiedsrichter, die Amerell ebenfalls belasten. Am Mittwoch hatte Amerell seinerseits beim Landgericht Augsburg eine Einstweilige Verfügung gegen DFB-Präsident Theo Zwanziger erstritten. Der Chef des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) darf demnach die Affäre um den ehemaligen Schiedsrichtersprecher und Bundesliga-Referee Kempter nicht mehr mit den Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche vergleichen. Zwanziger droht bei Zuwiderhandlung ein noch nicht festgesetztes Ordnungsgeld, das maximal 250 000 Euro betragen könnte. Bayern München fürchtet vor der Auslosung der Viertelfinal-Paarungen in der Fußball-Champions-League an diesem Freitag allein ein erneutes Duell mit Titelverteidiger FC Barcelona. "Am liebsten nicht gegen Barcelona", sagte Kapitän Mark van Bommel. Im Vorjahr war der deutsche Rekordmeister gegen Barca sang- und klanglos ausgeschieden. Mit Losglück hält Mario Gomez sogar den Titelgewinn für möglich: "Wir wollen das Unmögliche möglich machen", schrieb der Nationalspieler im "kicker". Neben Barcelona sind Manchester United, der FC Arsenal, Inter Mailand, Girondins Bordeaux, Olympique Lyon und ZSKA Moskau weitere mögliche Bayern-Gegner. Fussball-Bundesligist Werder Bremen kann im Europa-League-Rückspiel gegen den FC Valencia am Donnerstag auf die zuletzt angeschlagenen Torsten Frings und Mesut Özil zurückgreifen. Außerdem steht Trainer Thomas Schaaf auch Marko Marin nach überstandener Erkältung wieder zur Verfügung. Der von Rekordmeister Bayern München umworbene Fußball-Nationaltorhüter Manuel Neuer bleibt Schalke 04 auch in der kommenden Saison treu. "Ich spiele auch nächste Saison auf jeden Fall für Schalke", sagte Neuer Sport Bild online. Der U21-Europameister besitzt bei Schalke noch einen Vertrag bis zum 30. Juni 2012. Zu einem möglichen Wechsel im Juni 2011 äußerte sich Neuer nicht. Münchens Sportdirektor Christian Nerlinger hatte zuletzt erklärt, dass es kein Geheimnis sei, dass man Neuers Entwicklung weiter im Auge behalte. Der Bundesliga-Tabellenführer hatte den Vertrag mit Torhüter Jörg Butt zuletzt um ein Jahr bis zum Juni 2011 verlängert. Der deutsche Fußball-Meister VfL Wolfsburg steht personell vor einer ungewissen Zukunft. Zwar eilt der VfL wieder von Sieg zu Sieg, doch innerhalb weniger Wochen könnte das Meisterteam der vergangen Saison zerfallen. Christian Gentners Rückkehr zum VfB Stuttgart ist bereits fix, hinter Torjäger Edin Dzeko ist halb Europa her und Regisseur Zvjezdan Misimovic forciert seinen Abgang. Vor allem Dzekos Verbleib dürfte schwierig werden. "Ehrlich gesagt, glaube ich es eher nicht. Große Clubs sind hinter ihm her", sagte Sturmpartner Grafite bereits. Auch VfL-Manager Dieter Hoeneß bleibt realistisch: "Es liegt nicht in unserer Macht." Für eine festgeschriebene Ablösesumme von 40 Millionen Euro kann der bosnische Torgarant im Sommer wechseln. "Wenn ein Verein, zu dem Edin wechseln möchte, bereit ist, diese Summe zu bezahlen und dieses mit einer Bankbürgschaft hinterlegt, wird er kommende Saison nicht mehr in Wolfsburg spielen", stellte Hoeneß klar. Dzekos Wunschverein AC Mailand ist stark interessiert, hat aber offenbar Probleme, die Summe aufzutreiben. Andere Clubs wie Manchester United, der FC Chelsea oder Juventus Turin sollen auch Interesse haben, haben sich offiziell aber noch nicht geäußert. Für 100 Millionen Pfund (111 Millionen Euro) will Michael Ballacks Arbeitgeber FC Chelsea sein Starensemble weiter aufstocken. Nach englischen Medienberichten soll Club-Eigentümer Roman Abramowitsch nach dem schmerzhaften Achtelfinal-Aus gegen Inter Mailand Trainer Carlo Ancelotti den Rücken gestärkt und neues Personal in Aussicht gestellt haben. Dabei soll auch Bayerns Nationalspieler Bastian Schweinsteiger auf der Wunschliste stehen, berichtete die Boulevardzeitung The Sun. Zudem seien die "Blues" am spanischen Stürmer-Star Fernando Torres und dem brasilianischen Rechtsverteidiger Maicon interessiert. Abramowitsch, seit Juli 2003 Club-Besitzer, hat in den vergangenen sieben Jahren bereits 750 Millionen Euro in den Verein gepumpt. Auf den ersehnten Gewinn der europäischen Königsklasse wartet der Russe aber weiterhin. Joachim Löw und sein Assistent Andreas Köpke lehnen einen Kurswechsel in der Torwart-Frage vehement ab - und wollen damit der öffentlichen Debatte um den schwächelnden René Adler ein Stück Brisanz nehmen. "Er soll einfach die Ruhe bewahren und sich nicht von außen durch Panikmache verrückt machen lassen", übermittelte die sportliche Leitung der deutschen Fußball-Nationalmannschaft am Donnerstag dem Leverkusener Keeper. Bundestrainer Löw weiß genau um die Gefahren für seine WM-Mission im Sommer in Südafrika, die Zweifel an der Qualität seiner Nummer 1 mit sich führen können. Bundestorwart-Coach Köpke, der als WM-Keeper von 1998 den besonderen Druck des weltweit wichtigsten Turniers aus eigener Erfahrung kennt, verkündete auch deshalb im Fachblatt kicker, es gebe "im Moment" gar keinen Grund, "irgendetwas zu revidieren". Allerdings haben Löw und Köpke die Patzer des 25 Jahre alten Leverkuseners und die starken Leistungen der Konkurrenten Neuer (Schalke) und Wiese (Werder) registriert. "Es stimmt: Manuel Neuer und Tim Wiese machen von hinten Druck, und das empfinden wir als positiv. Aber wir haben weiterhin Vertrauen in René Adler", erklärte Köpke. Alba Berlin hat seine Tabellenführung in der Basketball-Bundesliga ausgebaut. Der Ex-Meister gewann am Mittwoch 82:68 (46:38) gegen Abstiegskandidat TBB Trier. Während der Spitzenreiter zum 21. Sieg im 27. Saisonspiel kam, bezog Trier bereits die neunte Niederlage in Folge. Bester Alba-Werfer war Immanuel McElroy mit 17 Punkten. Für die gut mithaltenden Gäste war Chris Copeland mit 18 Punkten am erfolgreichsten. Mit einem 8:0-Zwischenspurt zum 15:8 setzte sich Alba im ersten Viertel erstmals leicht ab und ließ sich diese Führung trotz erheblicher Gegenwehr nicht mehr abnehmen. Dank ihrer besseren Verteidigung und mehr Ballgewinnen lagen die Berliner auch ohne die verletzten Jurica Golemac und Rashad Wright beim 31:21 erstmals zweistellig vorn. Trier blieb bis zur Pause allerdings in Reichweite. Vor 8704 Zuschauern zogen die "Albatrosse" direkt nach dem Wechsel mit elf Punkten in Serie auf 57:38 davon. Trier steckte aber nicht auf und kam zum Beginn des letzten Viertels auf 63:59 heran. McElroy sorgte mit einem Dreier zum 71:61 für den entscheidenden Vorsprung des Favoriten, der in der Offensive zeitweise einige Probleme hatte. Zuletzt vermisst, jetzt wieder da: Mit Moral, Leidenschaft und Spielwitz haben die deutschen Handballer ihr zweites Test-Länderspiel binnen zwei Tagen gegen die Schweiz gewonnen. 24 Stunden nach dem enttäuschenden 26:26 in Aarau setzte sich das Team von Bundestrainer Heiner Brand am Mittwochabend in Stuttgart gegen die Eidgenossen mit 34:26 (17:13) durch. Beste Werfer für die diesmal wesentlich engagierter auftretenden Gastgeber waren vor den 4500 Zuschauern in der Porsche-Arena Dominik Klein, Dragos Oprea, Michael Müller, Lars Kaufmann und Sebastian Preiß. Sie trafen jeweils viermal. Jacob Heinl sah nach drei Zeitstrafen die Rote Karte. Bei den Schweizern war Marko Vukelic (6) der treffsicherste Akteur. Brand nutzte die ersten Länderspiele seit Januar, um mit Blick auf die wichtigen Play-Off-Spiele zur Weltmeisterschaft gegen Griechenland am 12. und 19. Juni weitere Spieler zu testen. Deshalb verzichtete er auf einige EM-Akteure, andere gesetzte Nationalspieler fielen verletzungsbedingt aus.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/sport-kompakt-terry-faehrt-ordner-an-1.11757
Sport kompakt - Terry fährt Ordner an
00/03/2010
Neuer Ärger für Chelsea-Kapitän, sein Klub will 100 Millionen Pfund investieren. Bayern fürchtet Barcelona und Manchester, weitere Biathletinnen hören auf. Sport kompakt
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Theo Zwanziger leistet sich einen unsäglichen Vergleich zwischen der Schiedsrichter-Affäre und den jüngsten Missbrauchsfällen - und kassiert dafür vor Gericht zu Recht eine Niederlage. Wie war das? "Weniger Öffentlichkeit ist gut, mehr Delegieren ist gut." So sprach Theo Zwanziger am Freitag, nachdem ihn seine Vorständler mit einer Art Politbüro-Votum aufgepäppelt hatten. "Ich will versuchen, das umzusetzen!" Dann ging er hinaus in die Öffentlichkeit, um sich die erste juristische Ohrfeige in der Affäre Amerell einzufangen. Denn der neue, angeblich besonnenere Zwanziger gab zu verstehen, dass die Aufklärungsarbeit seines DFB deutlich flotter voranschreite als die der von Missbrauchsfällen erschütterten Kirche. In der Stunde Null, mit einem formalen Vertrauensbeweis in der Tasche, hat Zwanziger gezeigt, dass er auch anders kann: schlimmer. Ein Vergleich der juristisch völlig offenen Affäre Amerell mit dem Kindesmissbrauch in katholischen und privaten Einrichtungen wäre nicht mal statthaft, wenn es am Ende zu einer Verurteilung des Ex-Schiedsrichterfunktionärs käme. Hier bliebe wohl stets ein Mysterium: Wie freie Erwachsene, die von ihrem mentalen Anforderungsprofil her in Fußballstadien bestehen sollen, ohne echten Widerstand in sexuelle Notlagen gerieten aus Angst, in ihrem Hobby an Boden zu verlieren. Dort aber bleiben die traumatischen Zwangserlebnisse minderjähriger Internatszöglinge, die ihren Peinigern einst wehrlos ausgeliefert waren. Zwanzigers Vergleich ist unerträglich; er verhöhnt die Opfer. Zugleich ist er höchst aufschlussreich. Mit dem Verweis auf die Vorgänge um die Kirche entlarvt der DFB-Boss seinen kopflosen Aktionismus in der Schiedsrichter-Affäre, der ihn ja erst in diese Bredouille gebracht hat, als das, was es ist: Verfolgungseifer. Niemand wird dem DFB anlasten, dass er einen Funktionär loswerden wollte, der sein Amt missbraucht hat. Das Problem ist, dass er bei der Fallbehandlung sehr schnell jedes Maß verlor, unter anderem das rechtsstaatliche. Die rote Karte des Richters macht Zwanziger nun zur peinlichen Figur. Sie zeiht ihn der Trittbrettfahrerei bei einem Thema, das zur Zeit das ganze Land bewegt. Vielleicht beginnen ja nun diejenigen, die Zwanziger kürzlich noch so imposant stützten, ernsthaft nachzudenken. Darüber, ob die Formkrise des Mannes an der Spitze von 6,5 Millionen DFB-Mitgliedern noch reparabel ist.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/dfb-chef-theo-zwanziger-verhoehnung-der-opfer-1.5272
DFB-Chef Theo Zwanziger - Verhöhnung der Opfer
00/03/2010
Theo Zwanziger leistet sich einen unsäglichen Vergleich zwischen der Schiedsrichter-Affäre und den jüngsten Missbrauchsfällen - und kassiert dafür vor Gericht zu Recht eine Niederlage.
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Gab es wirklich jemanden, der von der nächsten Runde träumte? Der VfB Stuttgart geht im Champions-League-Achtelfinale in Barcelona mit 0:4 unter - und kann nur staunen ob der Genialität von Lionel Messi. Natürlich war es eine klare Sache. Hat irgendjemand etwas anderes gesagt? Aber nein, jeder hat es gewusst, auch die Stuttgarter, denn wie sonst sollte dieses Spiel enden? 4:0 (2:0) gewann der FC Barcelona am Mittwochabend gegen den VfB Stuttgart, was bedeutet, dass die Spanier sich fürs Viertelfinale der Champions League qualifiziert haben. 1:1 hatte es nach dem Hinspiel geheißen, aber niemand hatte gedacht, dass Stuttgart hier den leisesten Hauch einer Chance haben würde. Oder? Ehrlich gesagt: Ein wenig hatten sie doch geträumt in Stuttgart. Wann immer die Spieler zuletzt darauf angesprochen worden waren, dass es doch in erster Linie darum gehe, sich würdevoll zu verabschieden, drucksten sie herum. Sie wollten nicht zustimmen, aber sie wollten um Himmels willen auch nicht offen aussprechen, dass in Barcelona vielleicht etwas zu holen sei. Beim Favoriten. Bei der wohl besten Fußballmannschaft der Welt. Bei dieser perfekten Mischung aus Künstlern, Rennern, Rackern, Lenkern und Denkern, bei Messi, Henry, Puyol, Xavi und Iniesta und all den anderen Könnern. Man einigte sich in Stuttgart also meist auf die Formulierung, dass man "nichts zu verlieren" habe, und zwischen den Worten klang sie ganz leise hindurch: die Hoffnung, wie eine versteckte Melodie, die die Spieler nach Barcelona begleitete. Diese Melodie verklang im Stadion Nou Camp nach kürzester Zeit. Zwar kannten die Stuttgarter die Spanier bereits aus dem Hinspiel, aber da hatten sie eine Elf erlebt, die halbherzig zu Werke ging, weil sie Gegner nicht ganz ernst nahm. Diesmal, vor 80.000 Zuschauern, war das Ensemble in Blau-Rot in Spiellaune, was nach wenigen Minuten deutlich wurde. Bei manchem Stuttgarter Spieler schien sich ein Gedanke auszubreiten: Verdammt, so gut sind die. Wie gut? Nun, in der 14. Minute zauberte das Ensemble einen Spielzug aufs Feld, die Stuttgarter hatten in Barças Hälfte den Ball verloren, und dann ging es schnell wie beim Zauberer in Las Vegas, der binnen eines Wimpernschlags einen Tiger von rechts nach links auf der Bühne befördert: Lionel Messi lief plötzlich auf vier Stuttgarter zu, was sollten sie tun? Messi! Lief auf sie zu! Sie nähertem sich dem Genie, von rechts und links und von vorn, Messi wurde im schnellen Lauf plötzlich schneller, mit einer schnellen Bewegung seines Fußes beförderte er plötzlich den Ball durch die Luft, was war da los, war das was? Aber ja, es war das 1:0, Messi hatte den Ball aus 18 Metern in den Winkel geschossen. Wie gut genau? Nun, in der 22. Minuten ließ Messi den Ball über die Stuttgarter Abwehr schweben, irgendwohin, wie es schien, doch siehe: Am Ende der Flugbahn materialisierte sich Yaya Touré, ein Defensivspieler, der mal eben einen Ausflug in den Stuttgarter Strafraum unternahm, Touré hätte schießen können, er stand gut, aber seien wir ehrlich: Wäre das nicht viel zu langweilig gewesen, zu profan, zu banal? Touré passte genau im richtigen Moment zum mitgelaufenen Pedro, der die Kugel aus kurzer Distanz zum 2:0 ins Netz schob. Drei Pässe waren es gewesen, und was hätten die Stuttgarter dagegen tun sollen? Ein Chancenverhältnis von 1426:½ Immerhin: Mit dem 0:2 aus Stuttgarter Sicht ging es in die Pause, das geht auch anders, wie der FC Bayern im Nou Camp vor Jahresfrist erfahren musste; damals stand es zur Halbzeit 0:4, eine Erinnerung, die die stolze Klubseele bis heute schmerzt. Barcelona hatte damals nach der Pause vier Gänge runtergeschaltet, diesmal schalteten die Katalanen nur drei Gänge runter, was bedeutete, dass sie sich eine Menge Möglichkeiten erspielten, das Chancenverhältnis lag bei ungefähr 1426:½ (grobe Schätzung). Wie gut also ganz genau dieses Barça ist? Nun, nach einer Stunde spielte Pedro den Ball an Stuttgarts Strafraum zu Dani Alves, der mit der Hacke verlängerte zu - richtig, zu Messi. Dieser drehte sich mit der Kugel einmal um die eigene Achse, bevor er den Ball mit einem butterwatteweichen Schuss den Maschen des Netzes übergab. War's das? Aber nicht doch. Bojan, das 19 Jahre alte - was sonst? - Supertalent war in der 88. Minute eingewechselt worden, was selbstverständlich bedeutete, dass er in der 89. Minute das 4:0 erzielte. "Barça hat die Räume eng gemacht und war eine Klasse besser", sagte Gross ernüchtert, "sie haben uns heute die Grenzen aufgezeigt." Wie gesagt: Ein wenig hatten sie geträumt in Stuttgart, aber selten war ein Traum so unrealistisch wie der, dass der VfB den FC Barcelona besiegt.
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https://www.sueddeutsche.de/sport/barcelona-besiegt-stuttgart-verdammt-so-gut-sind-die-1.1931
Barcelona besiegt Stuttgart - Verdammt, so gut sind die
00/03/2010
Gab es wirklich jemanden, der von der nächsten Runde träumte? Der VfB Stuttgart geht im Champions-League-Achtelfinale in Barcelona mit 0:4 unter - und kann nur staunen ob der Genialität von Lionel Messi.
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Deutsche Party-Zone Medals Plaza: Vor einem schwarz-rot-goldenen Fahnen-Wald haben Deutschlands Asse in Whistler mit dreimal Gold, einmal Silber und zweimal Bronze den Aufstieg zur Nummer 1 bei Winter-Paralympics gefeiert. Die nordische Skikönigin Verena Bentele aus Tettnang bejubelte am Mittwoch (Ortszeit) ihren dritten Sieg beim dritten Start, Alpin-Veteran Gerd Schönfelder aus Kulmain freute sich über sein 13. Gold wie über sein erstes, und Biathlet Willi Brem aus Germaringen strahlte über seinen insgesamt dritten Erfolg wie ein Schneekönig. Am bislang erfolgreichsten Tag für die Mannschaft des Deutschen Behindertensportverbandes (DSB) komplettierten Andrea Rothfuß (Mitteltal) als Zweite im Riesenslalom sowie Andrea Eskau (Bergheim) und Josef Giesen (Herzlake) mit ihren dritten Rängen im Biathlon die glänzende Ausbeute. "Das ist in der Geschichte der Winter-Paralympics der goldigste Tag, an den ich mich erinnern kann. Das ist Weltklasse", befand DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher. Und Chef de Mission Karl Quade stimmte in die Jubel-Arien ein: "Unser 'Glory Wednesday'! Es hat wirklich alles gepasst, es ist optimal gelaufen." Die 12 Medaillen (7 Gold, 3 Silber, 2 Bronze) nach fünf Wettkampf-Tagen haben den zweiten Platz in der Nationenwertung hinter Russland gefestigt und Deutschland zum erfolgreichsten Land bei Winter-Paralympics gemacht. Seit der Premiere der Spiele 1976 sammelten deutsche Athleten 316 Medaillen und damit vier mehr als die zuvor führenden Norweger. Getrübt wurde die blendende Mittwochs-Bilanz durch die Curler, die gegen Kanada 6:8 verloren und nach der vierten Niederlage im siebten Spiel um das angestrebte Halbfinale bangen. Die blinde Ausnahmeathletin Verena Bentele hat sich mit ihrem Gold im Biathlon über 12,5 Kilometer schon vor Abschluss der nordischen Wettbewerbe am Sonntag zur Skikönigin gekrönt. "Ich habe noch nie die lange Distanz gewonnen. Jetzt hat's endlich mal geklappt", sagte sie und trocknete ihre Freudentränen nur mühsam. Ihr Begleitläufer Thomas Friedrich hob sie im Paralympic Park im Callaghan Valley verbal auf ein Podest. "Sie ist einfach ein Goldstück", sagte der Bonner und streckte bei der Siegerehrung den Kameras drei Finger als Zeichen für die drei Medaillen entgegen. Nach zwei vierten Plätzen brach auch Willi Brem mit Begleitläufer Florian Grimm endlich den Bann seiner medaillenlosen Zeit. "Wenn man zweimal so knapp vorbeigeschrammt ist wie ich, dann ist das einfach nur ein wunderschönes Gefühl", sagte der Bayer. Wenige Kilometer entfernt wurde Gerd Schönfelder am Alpinhang von Whistler Creekside vom Stadionsprecher zur Legende ausgerufen. Der 39-Jährige dominierte die Konkurrenz im Riesenslalom und bejubelte im Zielraum mit einem lauten Juchzer seine 19. Medaille bei Paralympics. "Ein Traum ist wahr geworden", sagte er erleichtert. Nach der Zieldurchfahrt ließ er sich in den Schnee fallen, reckte seine Ski in die Höhe und küsste sie: "Die gebe ich jetzt nicht mehr her." Schönfelder hat damit bei jeder seiner sechs Paralympics-Teilnahmen mindestens einmal Gold gewonnen. Nicht minder glücklich war die "silberne" Andrea Rothfuß, die wie im Slalom Zweite geworden war. "Das mit dem Gold haut noch nicht so ganz hin, aber die Hoffnung stirbt zuletzt", sagte die 20-Jährige, die bereits 2006 in Turin Riesenslalom-Silber gewonnen hatte. Ein besonderes Kunststück war Andrea Eskau gelungen. Eineinhalb Jahre nach Gold mit dem Handbike bei den Paralympics in Peking gewann die querschnittgelähmte Athletin bei ihrem Winter-Debüt Bronze im Biathlon über 10 Kilometer. "Ein Wahnsinn. Ich hab' eine Medaille. Ich könnte die ganze Zeit heulen vor Freude", bekannte sie.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/paralympics-in-vancouver-glory-wednesday-1.21516
"Paralympics in Vancouver - ""Glory Wednesday"""
00/03/2010
Die deutsche Paralympics-Mannschaft bejubelt in Vancouver drei Goldmedaillen - dank eines starken Biathlon-Teams und eines Riesenslalomfahrers.
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Kapitän Mark van Bommel bleibt ein weiteres Jahr bei Bayern München. Der deutsche Fußball-Rekordmeister hat den Vertrag mit dem niederländischen Nationalspieler um ein weiteres Jahr bis zum 30. Juni 2011 verlängert. "Es war mein Wunsch, um ein Jahr zu verlängern", äußerte van Bommel am Mittwoch in einer Mitteilung des Vereins und deutete zugleich an, dass es nicht seine letzte Saison in München sein müsse. Clubchef Karl-Heinz Rummenigge betonte, dass van Bommel "vor allem in den vergangenen Monaten ein guter, wichtiger und stabiler Erfolgsgarant" war. Van Bommel war im August 2006 für sechs Millionen Euro vom FC Barcelona zum FC Bayern gewechselt. Manfred Amerell hat beim Landgericht Augsburg eine Einstweilige Verfügung gegen DFB-Präsident Theo Zwanziger erstritten. Der Chef des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) darf demnach die Affäre um den ehemaligen Schiedsrichtersprecher Amerell und Bundesliga-Referee Michael Kempter nicht mehr mit den Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche vergleichen. Zwanziger drohe bei Zuwiderhandlung ein Ordnungsgeld von bis zu 250 000 Euro. Die Summe sei vom Gericht, das den Fall am Dienstag beraten hatte, aber noch nicht festgesetzt worden, erklärte der Sprecher. Das Landgericht nahm bei seiner Entscheidung laut Sprecher Hofmeister Anstoß an folgendem öffentlich geäußerten Satz von Zwanziger: "Nur durch den Mut von Herrn Kempter konnten wir die Missstände aufdecken und können nun darauf reagieren. In anderen Bereichen dauert es bis zu 40 Jahre, ehe sich die Leute zu so etwas äußern." Das Gericht sei der Ansicht gewesen, die Äußerung verletze das allgemeine Persönlichkeitsrecht von Amerell, so Hofmeister. Der DFB-Chef habe "eine Beziehung zweier Erwachsener" mit dem sexuellen Missbrauch von Kindern im kirchlichen Umfeld gleichgestellt. Der in Augsburg lebende Amerell hatte die Einstweilige Verfügung vor Gericht angestrebt. Daneben erließ das Landgericht Köln gegen Amerell eine einstweilige Verfügung und entsprach damit dem Antrag von Fifa-Referee Michael Kempter. Amerell wurde es unter Androhung eines Ordnungsgeldes von bis zu 250.000 Euro verboten, private E-Mails oder SMS von Kempter an ihn zu veröffentlichen oder zu verbreiten. Das teilte Kempters Rechtsanwalt Christian Schertz am Mittwoch mit. Martin Demichelis von Bayern München hat heftige Kritik an Michael Ballack geübt und dem Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft schlechten Stil vorgeworfen. "Er ist ein großer Fußballspieler, aber über den Menschen Ballack muss man nichts sagen. Er hat sich bei mir nicht gemeldet, darüber bin ich natürlich sehr enttäuscht", sagte der argentinische Nationalspieler am Mittwoch in München. Demichelis hatte sich nach einem Zweikampf mit Ballack beim Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Argentinien (0:1) in München vor zwei Wochen mehrere Brüche im Gesicht zugezogen und musste operiert werden. Die rechte Gesichtshälfte ist immer noch taub. Am Dienstag wurden im Mund die letzten Fäden entfernt. Ballack und er seien beim FC Bayern "gute Kollegen" gewesen, sagte der 29 Jahre alte Demichelis: "Wir haben drei Jahre zusammen gekämpft, da kann man schon mehr Mensch sein. Er hätte eine SMS schreiben, anrufen oder nach dem Spiel wenigstens einmal fragen können, wie es mir geht. Aber eigentlich war es keine Überraschung für mich, dass er sich nicht meldet." Dafür hatte Demichelis im Krankenhaus in München überraschend sogar Besuch von seinem Nationaltrainer Diego Maradona bekommen: "Das war ein sehr schöner Moment, dass er da war." Der Brasilianer Zé Roberto hat ausgeschlossen, dass er nach dem Ende dieser Bundesliga-Saison den Hamburger SV verlassen könnte. "Ein Wechsel ist kein Thema", sagte der 35 Jahre alte Fußball-Profi verschiedenen Hamburger Zeitungen (Mittwoch). Er habe noch große Ziele mit dem HSV, betonte Zé Roberto. Zudem sei seine Familie gerade erst an die Elbe gezogen. Damit reagierte der Mittelfeldspieler auf eine angebliche Millionen-Offerte von Red Bull New York. Nach einem Bild-Bericht soll der US-Club Zé Roberto einen Dreijahresvertrag mit einem Jahresverdienst von 3,65 Millionen Euro netto angeboten haben. Verantwortlich dafür soll Red-Bull-Generalmanager Dietmar Beiersdorfer sein, der bis Juni 2009 HSV-Sportchef war und im Zwist mit Clubchef Bernd Hoffmann den Verein verlassen hatte. Der Bundesligist erklärte, ihm liege kein Angebot für Zé Roberto vor. Zweitligist Arminia Bielefeld sieht nach dem Abzug von vier Punkten durch die Deutsche Fußball Liga (DFL) harten Zeiten entgegen. "Es wird Veränderungen geben. An das Thema Aufstieg haben wir einen Haken gemacht. Wir wissen nicht, ob wir jetzt unsere Leistungsträger noch halten können", sagte Sport-Geschäftsführer und Interimstrainer Detlev Dammeier dem sid . Es sei "damit zu rechnen", dass die DFL der Arminia für die kommende Saison Auflagen erteilt: "Wie streng die ausfallen, ist nicht abzuschätzen." Die Arminia hat ihre Lizenzierungsunterlagen für die kommende Saison eingereicht und muss drastische Einschnitte vornehmen, um ihre Finanzkrise in den Griff zu bekommen. Angeblich klafft in der Kasse ein 2,5-Millionen-Euro-Loch. Die DFL hatte die Ostwestfalen wegen Verstoßes gegen die Bestimmungen der Lizenzierungsordnung mit dem Punktabzug und 50.000 Euro Geldstrafe belegt. Die DFL wirft dem Klub Wettbewerbsverzerrung vor. Trotz des Finanzlochs hatte die Arminia im Gegensatz zu anderen Vereinen keine Auflagen für die Wintertransfers erhalten, da die Summe gegenüber der Liga nicht kommuniziert worden war. David Beckham hat am Mittwoch die finnische Mehiläinen-Privatklinik in Turku verlassen. Anderthalb Tage nach der Operation seiner gerissenen linken Achillessehne machte sich der englische Fußball-Superstar zusammen mit Ehefrau Victoria auf den Weg zur geplanten Heimreise nach Los Angeles mit Zwischenstopp in London. Der 34-Jährige hatte sich nach seiner schweren Verletzung beim 1:0-Auswärtssieg seines Clubs AC Mailand gegen Chievo Verona vom finnischen Sportmediziner Sakari Orava operieren lassen. Die von Beckham ehrgeizig angestrebte Teilnahme für England am WM-Turnier im Sommer in Südafrika schloss der Chirurg nach dem knapp einstündigen Eingriff aus. Beckham will aber auf jeden Fall seinen Vertrag bei Los Angeles Galaxy erfüllen, der noch zwei Jahre läuft. Er hat für England 115 Länderspiele bestritten und dabei 17 Tore geschossen. Alicia Keys, Shakira und John Legend sind die Stars des Auftakt-Konzerts zur Fußball-Weltmeisterschaft am 10. Juni im Orlando-Stadion in Soweto bei Johannesburg. Zu dem illustren Kreis der internationalen und südafrikanischen Pop- und Rockstars am Vorabend des Eröffnungsspiels gehören zudem Amadou & Mariam, Juanes, Angélique Kidjo, Black Eyed Peas, BLK JKS, The Parlotones, Tinariwen, Vieux Farka Touré und Vusi Mahlasela, teilte der Fußball-Weltverband FIFA am Mittwoch mit. Hinzu kämen noch weitere Künstler. 30.000 Menschen werden laut FIFA bei dem "historischen Konzert" und "bislang größten Unterhaltungsshow in Afrika" im Vorfeld der ersten Fußball-WM auf afrikanischem Boden erwartet. Das "gigantische und hochkarätige Konzert" werde im Fernsehen weltweit übertragen. Konzert-Produktionschef Kevin Wall von der Firma Control Room versprach ein "musikalisches und visuelles Feuerwerk", das niemand so schnell vergessen werde. Bittere Pille für den deutschen WM-Gegner Serbien: Laut eines Berichts im Internetportal b92.net muss die Mannschaft von Nationaltrainer Radomir Antic bei der Endrunde in Südafrika (11. Juni bis 11. Juli) auf Bosko Jankovic verzichten. Der Mittelfeldspieler vom neunmaligen italienischen Fußball-Meister FC Genua erlitt eine schwere Meniskusverletzung und muss wahrscheinlich ein halbes Jahr lang pausieren. Jankovic war erst vor zwei Wochen beim 3:0 gegen den WM-Teilnehmer Algerien in die Nationalmannschaft zurückgekehrt, nachdem er im September im Ligaspiel gegen Inter Mailand einen mehrfachen Bänderriss im Knie erlitten hatte. Serbien ist am 18. Juni in Port Elizabeth der zweite Gegner der deutschen Nationalmannschaft. Zudem trifft die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in Südafrika auf Australien (13. Juni) und Ghana (23. Juni).
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/sport-kompakt-van-bommel-bleibt-1.15142
Sport kompakt - Van Bommel bleibt
00/03/2010
Der FC Bayern verlängert den Vertrag seines Kapitäns, Gerichte erlassen einstweilige Verfügungen gegen Zwanziger und gegen Amerell, Demichelis ist von Ballack enttäuscht.
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Sie sind nicht gleich nach Hause geflogen nach dem Spiel. Mit Rache an Schalke 04 hatte es aber nichts zu tun, dass der VfB Stuttgart am vorigen Samstag, einen Tag nach dem 1:2 in Gelsenkirchen, einen Trainingsplatz im schalkefeindlichen Dortmund buchte. Dort ließ Trainer Gross Freistöße und Eckbälle trainieren, von rechts, von links, von überall. Allerlei Geheimnisse sollen dabei zur Aufführung gekommen sein, aber Genaues weiß man nicht. Das war ja auch der Grund für die kleine Standardlektion fern der Heimat: Gross wollte dort üben, wo die Späher des FC Barcelona ihn nicht vermuten. Niemand wird behaupten können, der VfB Stuttgart habe sich nicht erschöpfend vorbereitet auf das Champions-League-Rückspiel in Barcelona (Hinspiel 1:1). Am Montag, einen Tag vor dem Abflug nach Spanien, hat Christian Gross gar einen inoffiziellen Saisonrekord aufgestellt: Handgestoppte 145 Minuten hat er seine Profis trainieren lassen, wobei er die letzten Minuten in ein gründliches Einzelgespräch mit Jens Lehmann investierte. Akribische Vorbereitung Er hat mit seinem Torwart alle in dieser Welt bekannten Freistoßvarianten des FC Barcelona durchdiskutiert (außer jenen vermutlich, die Barcelona in Bilbao oder Villarreal einstudieren ließ), sie haben Messis Freistoßinterpretationen ebenso durchgenommen wie die Schusstechnik von Xavi und Iniesta. Ach ja, und ganz am Ende hat Christian Gross natürlich noch Elfmeterschießen üben lassen. "Wir wollen uns später nicht den Vorwurf machen, nicht an jedes Detail gedacht zu haben", sagt Gross. Beim VfB sind sie inzwischen der Meinung, dass sie diesem besessenen Arbeiter ruhig auch schon früher ihren Klub hätten anvertrauen können. Gross' professionelle Aura lässt die Klubverantwortlichen ernsthaft hoffen. Sie können sich gut vorstellen, dass Gross der Mann ist, der dieser Elf endlich ihre Flatterhaftigkeit austreibt, und dass die Elf dann in der neuen Saison...ja, was eigentlich? Der VfB hat in Barcelona ein schönes Spiel vor sich, und doch ist es eines, das ein bisschen wehtut. Natürlich, sie könnten auch fürchterlich verhauen werden im Nou Camp, aber die Sorge der Stuttgarter ist eher grundsätzlicherer Art. Sie gehen nicht wirklich davon aus, dass sie den Titelverteidiger aus dem Wettbewerb entfernen (wobei: weiß man's?), aber sie hätten zumindest gerne die Aussicht, Teams dieser Kragenweite künftig regelmäßig zu begegnen. Vor allem deshalb sind die Stuttgarter mit einem eigenartigen Gefühlsgemisch nach Barcelona gereist: Sie fühlen sich inzwischen reif und stabil genug für die etwas größere Bühne - und gerade in dieser Situation droht ihnen die Bühne abhanden zu kommen. Quo vadis, VfB? Für die nächste Champions League werden sie sich eher nicht qualifizieren, weil sie dazu entweder die aktuelle Champions League gewinnen oder in der Bundesliga Dritter werden müssten (Problem: Leverkusen ist 18 Punkte entfernt). Bliebe also höchstens noch die barcelonafreie Zone namens Europa League (Problem: Auch die ist derzeit acht Punkte entfernt). Barcelona könnte also das europäische Abschiedsspiel werden - für diese und für die nächste Saison.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/champions-league-vfb-stuttgart-die-angst-vor-dem-ade-1.3263
Champions League - VfB Stuttgart - die Angst vor dem Ade
00/03/2010
Gegen Barcelona bangt der VfB Stuttgart um den Verbleib auf internationaler Bühne. Bleiben umworbene Profis wie Khedira?
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Vom bekennend bescheidenen José Mourinho wurden vor diesem Achtelfinal-Rückspiel zwei typische Sätze überliefert. Der eine lautete: "Es weiß doch jeder, dass Mourinho an der Stamford Bridge nicht verliert." Der zweite: "Ich bin nicht der beste Trainer der Welt. Aber es gibt keinen besseren als mich." So haben sie ihn geliebt beim FC Chelsea, und wer in den vergangenen Tagen die britischen Zeitungen verfolgte, konnte zu der Meinung gelangen, The Special One sei immer noch Coach beim FC Chelsea. "Hier spielt Chelsea gegen Inter Mailand, nicht Mourinho gegen Ancelotti", mahnte Carlo Ancelotti, der aktuelle Trainer der Londoner. Er hat seinem Vorgänger ja etwas voraus: Er hat schon zweimal die Champions League gewonnen (mit dem AC Mailand), Mourinho einmal (mit Porto). Seit Dienstagabend steht fest, dass Mourinho in diesem Jahr gleichziehen kann: Nach dem 2:1- Sieg in Mailand gewann Inter auch in London mit 1:0. Es war der verdiente Sieg einer souveränen italienischen Elf, die korrektermaßen ins Viertelfinale vorstieß. Chelsea muss dagegen weiter auf einen Champions-League-Triumph warten. Bodybuilder beim Kicken Das Spiel hatte genau so begonnen, wie man es sich von diesen beiden Teams erwartet hatte: Intensiv, dicht, athletisch - und zäh. Beide Teams haben berechnende Trainer, beide wussten, dass es hier im Zweifel um das eine Tor mehr gehen würde - nicht um die höhere B-Note oder das prächtigere Spektakel. Immerhin hatte sich Mourinho eine List einfallen lassen, mit der er seinen ehemaligen Klub überraschte: Vor dem offensiven Mittelfeldspieler Sneijder postierte er mit Milito, Eto'o und Pandev drei Angreifer - eine ausgesprochen offensive Formation, die sich Mourinho im Ligabetrieb erst einmal getraut hatte. Dafür hatte er kühn auf Angreifer Balotelli verzichtet, denn der 19-Jährige hatte etwas getan, was man natürlich nicht macht: Er hatte sich im Training mit jenem Coach angelegt, der vielleicht nicht der beste der Welt ist, wobei es natürlich keinen besseren gibt. Mourinho ahndete die Majestätsbeleidigung mit einem Heimaturlaub. Balotelli musste in Mailand bleiben. Die Mailänder wirkten wie ihr Coach: Sie spielten raffinierter als Chelsea. Immer wieder dimmten sie das Tempo herunter, was es Chelsea fast unmöglich macht, jenes Zentralmassiv zu überwinden, das sich in Form der Inter-Verteidiger Lúcio und Samuel vor ihnen aufbaute. Michael Ballack durfte sich Chelseas einzige Chance der Startphase gutschreiben lassen, sein 20-Meter-Schuss zischte am Tor vorbei. Ansonsten sah dieses Spiel aus, als hätten sich ein paar Bodybuilder zum Kicken verabredet: Hier trafen sich zwei breitschultrige Teams, von denen sich das eine die günstigere Ausgangsposition zunutze machte. Die Mailänder wussten, dass ihnen ein Remis reichen würde; sie lauerten und starteten gelegentlich ein paar Gegenzüge. Auch wenn sie Chelseas Drittkeeper Turnbull (vertrat die verletzten Cech und Hilario) nicht oft forderten, wirkte Inter zielgerichteter, während die Londoner Bodybuilder so viel Kraft ins Spiel investieren mussten, dass sie darüber die klare Linie und den Zug zum Tor vernachlässigten. Pass Sneijder, Tor Eto'o Gegen Ende der ersten Hälfte gelang es Chelsea doch, Inters Abwehr um den exzellenten Lúcio zu beschäftigen. Und womöglich hätte sich nicht mal der weltbeste Trainer beschweren können, hätte der deutsche Schiedsrichter Stark nach einer Zieh-und-Zerr-Aktion von Samuel an Drogba auf Strafstoß entschieden. Die zweite Hälfte begann ähnlich: Die Gastgeber versuchten alles, aber die Gäste ließen sie nicht recht ran. War Chelsea ratlos - oder einfach nur geduldig? Das Spiel der Engländer wirkte jedenfalls reichlich uninspiriert, wozu auch der breitschultrige, aber kaum kreative (und später ausgewechselte) Ballack beitrug. Das Spiel war von überschaubarer Dramatik, es lebte allein von der rechnerischen Konstellation. Alle wussten: Ein Tor würde auch uninspirierten Engländern fürs Viertelfinale reichen. Aber alle spürten auch, dass das nicht sehr wahrscheinlich war - nach 78 Minuten war auch diese Art von Spannung erledigt. Einen herrlichen Pass von Sneijder vollendete Eto'o zum Siegtor. Und auf der Bank jubelte der Trainer, der vielleicht nicht der weltbeste ist - wobei es natürlich keinen besseren gibt.
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https://www.sueddeutsche.de/sport/champions-league-mourinho-besiegt-chelsea-1.8446
Mourinho besiegt Chelsea
00/03/2010
Inter Mailand steht nach einer Klasseleistung beim FC Chelsea im Viertelfinale. Inter-Coach Mourinho triumphiert dabei mit taktischer Rafinesse beim Ex-Klub.
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Volker Roth tritt als Schiedsrichter-Chef des DFB zurück. Warum das seine Kritiker freut - und der Profifußball der Gewinner der Schiedsrichter-Affäre ist. Dem Magazin Elf Freunde hat Volker Roth einmal erzählt, warum er vor mehr als einem halben Jahrhundert entschieden hat, Schiedsrichter zu werden. Damals hatte er im Radio gehört, wie berittene Polizisten nach einem Spiel in Wanne-Eickel den Schiedsrichter vor dem wütenden Publikum in Sicherheit brachten. "Da kam mir der Gedanke, das müsste doch eine interessante Aufgabe sein." Außerdem war sich Roth wie so viele Schiedsrichter eines grundlegenden Mangels bewusst: Er hatte begriffen, dass sein Talent als Fußballer nicht reichen würde für den großen Auftritt auf dem Platz. Volker Roth, 68, hat in seiner Karriere Standhaftigkeit und Durchsetzungskraft bewiesen. Mehr als 15 Jahre hat er im DFB die Ausbildung und den Einsatz der Spielleiter dirigiert, er galt als unnachgiebig und autoritär und hat sich nicht überall beliebt gemacht. In der Affäre um den Schiedsrichterfunktionär Manfred Amerell spielt Roth eine undurchsichtige Rolle. Vier Wochen vergingen, bis er DFB-Chef Theo Zwanziger von den Belästigungsvorwürfen des Schiedsrichters Michael Kempter gegen seinen ehemaligen Vorgesetzten Amerell berichtete. Sein ausdauerndes Schweigen erklärte er damit, dass er zuerst selbst hatte recherchieren wollen und dass Weihnachten und Winterferien dazwischen kamen. Überzeugend war das nicht, es klang wie die Ausrede eines säumigen Handwerkers. So sehen das auch die Leute aus dem Profifußball, die Roth längst hatten loswerden wollen und in seinem Versäumnis die willkommene Gelegenheit erkannten, den alten Wunsch zu verwirklichen. Ihrem Druck gibt er nun nach, beim Sonder-Bundestag im April wird er sich zurückziehen, ein halbes Jahr früher als vorgesehen. Der Profifußball ist damit der einzige Gewinner der hässlichen Affäre, er wird künftig mehr Einfluss auf die Schiedsrichterei haben, darüber muss nicht mehr diskutiert werden. Bisher war man nur der Empfänger einer Dienstleistung des DFB. Roths Intimfeind Hellmut Krug, den die DFL sozusagen als Oppositionsführer beschäftigte, wird in das neue, von Herbert Fandel geleitete Führungsgremium aufrücken. Nach den Schilderungen von Eingeweihten ist dieser Personalwechsel eine Befreiung. Niemand leugnet, dass Roths Arbeit - so wie die von Manfred Amerell - äußerst effektiv war, doch seine Herrschaft wurde in düsteren Bildern beschrieben, von "Geheimbund" und "Schattenwelt" war die Rede. Selbst Zwanziger sprach von einem"Kartell". Die Frage ist, warum es erst einen monströsen Skandal geben musste, um Licht in die Schattenwelt zu lassen.
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https://www.sueddeutsche.de/sport/dfb-roth-hoert-vorzeitig-auf-licht-in-der-schattenwelt-1.18695
DFB: Roth hört vorzeitig auf - Licht in der Schattenwelt
00/03/2010
Volker Roth tritt als Schiedsrichter-Chef des DFB zurück. Warum das seine Kritiker freut - und der Profifußball der Gewinner der Schiedsrichter-Affäre ist.
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Für Arminia Bielefeld ist die angestrebte Bundesliga-Rückkehr in weite Ferne gerückt. Verstöße gegen die Lizenzbedingungen brachten dem in Finanznot geratenen Zweitligisten einen Abzug von vier Punkten und eine Geldstrafe in Höhe von 50 000 Euro ein. "Die Sanktionierung erfolgte aufgrund von Verstößen gegen die Bestimmungen der Lizenzierungsordnung im Nachlizenzierungsverfahren der Spielzeit 2009/2010", teilte die Deutsche Fußball Liga (DFL) am Dienstag mit. Demnach erfolgt der Punktabzug am Ende der aktuellen Spielzeit. Derzeit beträgt der Abstand der Arminia zum Aufstiegs-Relegationsplatz sechs Zähler. Der Klub hat die Strafe akzeptiert. Volker Roth wird früher als ursprünglich geplant das Zepter als Schiedsrichter-Chef beim DFB an Herbert Fandel übergeben, erwägt aber keinen kurzfristigen Rücktritt. "Ich mache weiter bis zum Verbandstag am 9. April, ganz klar", sagte der Vorsitzende des Schiedsrichter-Ausschusses im Deutschen Fußball-Bund (DFB) am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur dpa. Der 68-Jährige aus Salzgitter, der im Skandal um Manfred Amerell in die Kritik geraten war, wollte ursprünglich erst im Oktober aufhören. Roth betonte aber, dass DFB-Präsident Theo Zwanziger bisher nicht mit ihm wegen eines vorzeitigen Abschieds gesprochen habe. Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone hat sich nach der Langeweile-Kritik an den neuen Regeln gegen eine Änderung ausgeprochen. "Das würde viel zu lange dauern", wurde der Brite am Dienstag in der Bild-Zeitung zitiert. "Die Formel 1 ist jetzt eine Demokratie. Und alle Teams haben für die Regeln gestimmt, also müssen sie auch damit zurecht kommen", so Ecclestone. Die Kritik war laut geworden, nachdem es beim mit großer Spannung erwarteten Saisonauftakt in der Wüste von Sachir kaum ein Überholmanöver gegeben hatte. Fahrer wie Teamchefs hatten die neuen Regeln kritisiert, denenzufolge die Rennwagen nicht mehr aufgetankt werden dürfen. Daher bauen die Teams auf eine Einstopp-Strategie. Je länger das Rennen dauert, umso mehr müssen die Piloten aufpassen, weder den Tank leer zu fahren und vorzeitig stehen zu bleiben, noch die Reifen zu sehr zu beanspruchen. "Es ist grundsätzlich das gleiche Problem, dass wir in den vergangenen Jahren auch schon hatten; die Autos kommen nicht nahe genug an den vor ihn fahrenden Wagen, um überholen zu können", erklärte Ecclestone laut Daily Mail. Die Teams wüssten das, würden aber nichts dagegen tun. McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh, zugleich auch Vorsitzender der Vereinigung (FOTA) aller zwölf Rennställe, mahnte nach dem Rennen ein Überdenken der Regeln an. Fußball-Drittligist SV Wacker Burghausen steht unter Manipulations-Verdacht. In der Saison 2006/2007 sollen die Zweitliga-Spiele bei der SpVgg Greuther Fürth und Erzgebirge Aue, die Burghausen 1:4 und 0:3 verloren hat, verschoben gewesen sein. Das berichtete am Montagabend die ARD-Sendung "Fakt". Wie ein bulgarischer Wettpate dem Magazin mitteilte, seien vier Feldspieler mit je 10.000 Euro und der Torwart mit 15.000 Euro bestochen worden. "Bis dato liegt uns von offizieller Seite, weder vom Deutschen Fußball-Bund noch von der Staatsanwaltschaft, eine Rückmeldung vor. Deshalb sehe ich der Angelegenheit gelassen entgegen", sagte Wacker-Geschäftsführer Florian Hahn am Dienstag zu der angeblichen Verwicklung in den Wettskandal. Ex-Präsident Kurt Gaugler beteuert seine Unschuld. Er wisse von nichts und habe auch nichts geahnt. Er hätte den Spielern nach dem Hoyzer-Skandal sogar ausdrücklich verboten zu wetten, sagte Gaugler. Im Vertrags-Poker um Franck Ribéry ist noch kein Ende in Sicht. Der französische Fußball-Nationalspieler hat die ursprünglich für Ende März, Anfang April angesetzten Gespräche mit dem FC Bayern München über eine vorzeitige Vertragsverlängerung verschoben. "Ich habe das Thema in einem Gespräch mit Franck angeschnitten und ihn gefragt, wie er sich seine Zukunft vorstellt. Er hat geantwortet, dass er sich in den nächsten Wochen erst einmal aufs Sportliche konzentrieren will", sagte Sportdirektor Christian Nerlinger der Bild-Zeitung. Laut Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge könnte erst am Saisonende eine Entscheidung über Ribérys Zukunft fallen. Der amerikanische Fußball-Verein Red Bull New York will dem Hamburger SV Zé Roberto ausspannen. Dem Brasilianer soll ein Dreijahresvertrag mit einem Jahresverdienst von 3,65 Millionen Euro netto angeboten worden sein, berichtet die Bild-Zeitung (Dienstag). Verantwortlich für den Abwerbeversuch soll Red-Bull-Generalmanager Dietmar Beiersdorfer sein, der bis Juni vergangenen Jahres Sportchef beim HSV war und im Streit mit Clubchef Bernd Hoffmann den Bundesligisten verlassen hatte. "Uns liegt kein Angebot vor. Zé hat einen gültigen Vertrag bis 2011, und wir wollen ihn vorher auch nicht abgeben", sagte HSV-Sprecher Jörn Wolf am Dienstag. Beiersdorfer soll dem 35 Jahre alten Zé Roberto zudem eine berufliche Perspektive nach Ablauf seiner Profi-Karriere geboten haben. Dabei handelt es sich um die Aufgabe, als Red-Bull-Botschafter bei der Fußball-WM 2014 und den Olympischen Spielen 2016 in seiner brasilianischen Heimat tätig zu werden. Später sei auch eine Tätigkeit als Trainer möglich, heißt es. Deutschlands Paralympics-Team hat beim X. Winter-Weltfestival der Behindertensportler die Attacke auf die Spitze der Nationenwertung eröffnet: zweites Gold für Verena Bentele, Silber für die Slalom-Asse Gerd Schönfelder und Andrea Rothfuß. Die 28-jährige Bentele, blind seit ihrer Geburt, stürmte am Montag (Ortszeit) durch die Loipe und triumphierte über 15 Kilometer im freien Stil. Und auf Maria Rieschs olympischem Gold-Hang "Franz's Run" fuhren Schönfelder und Rothfuß auf Platz zwei. Für Unruhe neben dem Jubel im deutschen Lager sorgte Biathlet Thomas Oelsner mit einem Sabotage-Vorwurf. Zum Ausklang des wechselvollen dritten Wettkampftages enttäuschten die Rollstuhl-Curler, WM-Dritte von 2009, mit einer unerwarteten 3:9-Pleite gegen die Schweiz und ihrer zweiten Niederlage im vierten Spiel. In der Kategorie der Stehend-Läufer wurde der Oberhofer Oelsner Zehnter - und sorgte anschließend für interne Turbulenzen. Zwei Tage nach seinem 14. Platz im Biathlon-Jagdrennen sprach er im ARD-Hörfunk von "Sabotage". Angeblich soll sein Gewehr von Unbekannten so manipuliert worden sein, dass der fünffache Paralympics-Gewinner beim Schießen entscheidend Zeit an verlor. Man glaube ihm, beweisen jedoch könne man nichts, hieß es vonseiten der Mannschaftsleitung. Zum zwölften Mal wird Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund am kommenden Samstag (18.30 Uhr/live bei Sky und Liga total) im Top-Spiel gegen Bayer Leverkusen die magische Zahl von einer Million Zuschauer während einer Saison knacken. Das Westduell ist mit 80.552 Besuchern ausverkauft. Damit liegt der Schnitt nach dem 14. Heimspiel am Samstag bei 76.360 Zuschauern. In Europa belegt der BVB derzeit Rang zwei hinter Champions-League-Sieger FC Barcelona (77.607) und vor dem englischen Meister Manchester United (74.729). Real Madrid ist mit einem Schnitt von 72.862 Besuchern Vierter. Eine geplante Gesetzesänderung zur Verteilung von Brasiliens Einnahmen aus der Ölförderung gefährdet nach Ansicht hochrangiger Politiker und Sportfunktionäre die Austragung der Olympischen Spiele 2016 und zwei Jahre zuvor von Spielen der Fußball-WM in Rio de Janeiro. Rios Gouverneur Sergio Cabral und Olympia-Organisationschef Carlos Arthur Nuzman warnten, dass die bisherigen Planungen für die beiden Großereignisse durch drohende Einnahmeverluste für den Bundesstaat Rio de Janiero und seine Millionen-Metropole in Höhe von jährlich vier Milliarden Dollar hinfällig würden. Das Unterhaus des brasilianischen Kongresses hatte in der vergangenen Woche einen Gesetzesentwurf gebilligt, durch den Rio sowie zwei weitere Bundesstaaten einen größeren Anteil ihrer Einnahmen aus der Ölförderung abtreten müssten und die brasilianische Regierung eine größere Kontrolle über die Verteilung der Gelder bekommen würde. Das Gesetz muss allerdings noch vom Senat und auch von Staatspräsident Luiz Inacio Lula da Silva genehmigt werden. Philipp Kohlschreiber ist beim ersten Masters-Turnier des Jahres in Indian Wells ausgeschieden. Der Davis-Cup-Spieler verlor in der dritten Runde gegen den Weltranglistenzweiten Novak Djokovic (Serbien) nach drei eigenen Matchbällen noch mit 3:6, 6:2, 6:7 (3:7). "Djokovic ist die Nummer zwei, ich bewege mich so um die 30. Das macht dann die Unterschiede aus", sagte Kohlschreiber: "Er spielt bei den ganz wichtigen Punkten fehlerfrei sein bestes Tennis, befreit sich aus jeder kleinen Schwäche und gewinnt so ein Match." Trotz der Niederlage war Kohlschreiber mit seiner Leistung nicht unzufrieden. "Ich habe insgesamt ein tolles Match gezeigt, mich gut gepusht, bin immer dran geblieben", sagte er. Fußballvereine dürfen für von ihnen ausgebildete Nachwuchsspieler Entschädigung verlangen, wenn diese ihren ersten Vertrag bei einem anderen Verein unterschreiben wollen. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) entschied am Dienstag in Luxemburg, eine solche Regelung widerspreche nicht dem Grundsatz der Freizügigkeit von Arbeitnehmern. Allerdings dürfe die Entschädigung nicht das überschreiten, was zuvor tatsächlich für den jungen Spieler ausgegeben wurde (Rechtssache C-325/08). Im vorliegenden Fall ging es um den französischen Spieler Olivier Bernard, der als Nachwuchstalent bei Olympique Lyon ausgebildet worden war, dann aber einen Profivertrag dieses Vereins ausschlug und als 20-Jähriger beim englischen Verein Newcastle United anheuerte. Der Lyoner Verein verklagte Bernard daraufhin auf rund 53 000 Euro Schadenersatz.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/sport-kompakt-punktabzug-fuer-bielefeld-1.24747
Sport kompakt - Punktabzug für Bielefeld
00/03/2010
DFL bestraft DSC für Verstoß gegen Lizenzbedingungen, Fandel früher als geplant Schiedsrichter-Chef beim DFB, Ribéry setzt Vertragsgespräche aus. Sport kompakt
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Verspielt Bayern im DFB-Pokal-Halbfinale in Schalke den ersten Titel? Und warum Augsburg-Stürmer Thurk ein idealer Finanzminister wäre? Die Fragen der Woche: 2 um 2 - Udos Erben. Weitere Videos finden Sie hier Einmal pro Woche diskutieren in der Videokolumne "2 um 2" auf sueddeutsche.de "Udos Erben". Drei Mitglieder der sueddeutsche.de-Sportredaktion (Johannes Aumüller, Thomas Hummel und Jürgen Schmieder) besprechen in wechselnder Besetzung die zwei wichtigsten Fragen der Fußball-Woche: ohne Skript, ohne Absprachen, sondern Stand-up. Die erste Aufzeichnung zählt - one shot football sozusagen. Pro Thema gibt es 1:30 Minuten. Dann müssen alle drei Mitspieler zwei Fragen beantworten und können entsprechend Punkte sammeln. Diesmal diskutiert Thomas Hummel allerdings mit einem Gast: Gerald Kleffmann aus der Sportredaktion der Süddeutschen Zeitung. Klicken auf das große Bild oben und sehen sehen Sie die Sendung. Erstes Thema: Das mit Spannung erwartete DFB-Pokal-Halbfinale des Bundesliga-Zweiten FC Schalke 04 gegen den Tabellenführer FC Bayern München. Befinden sich die Münchner in einer Krise? Oder war das 1:2 in Frankfurt nur ein Ausrutscher, ein kurzes Nachlassen vor den schwierigen Aufgaben der nächsten Wochen? Auf der anderen Seite der FC Schalke 04 mit Meistertrainer Felix Magath: Ist die junge Mannschaft tatsächlich stark genug, den Rekordmeister zu besiegen? Das tippt die Redaktion: Jürgen Schmieder: Schalke gewinnt. Johannes Aumüller: Bayern gewinnt. Thomas Hummel: Bayern gewinnt. Was meinen Sie? Stimmen Sie rechts ab. Zweites Thema: das zweite Halbfinale im DFB-Pokal Werder Bremen gegen den FC Augsburg. Kann der Zweitligist die Sensation schaffen und den Titelverteidiger in dessen Stadion ausschalten? Wie unberechenbar sind die Bremer nach den vergangenen Spielen gegen Valencia (4:4) und Bochum (3:2), oder wird der Favorit sich in diesem entscheidenden Spiel zusammenreißen können und Augsburg deutlich besiegen? Das tippt die Redaktion: Jürgen Schmieder: Bremen gewinnt Johannes Aumüller: Bremen gewinnt nach Verlängerung Thomas Hummel: Bremen gewinnt Stimmen Sie rechts ab. Der Punktestand vor dieser Woche: Johannes Aumüller: 23,5 Jürgen Schmieder: 21,5 Thomas Hummel: 20 Die ganze Saison über begleitet die Diskutanten ihr Bundesliga-Tabellentipp. Unten können Sie sehen, welches Klassement die drei Teilnehmer von "2 um 2 - Udos Erben" am Saisonende erwarten. Video: Marcel Kammermayer
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/2-um-2-udos-erben-van-gaal-macht-taktische-fehler-1.22414
"2 um 2 - Udos Erben - ""Van Gaal macht taktische Fehler"""
00/03/2010
Verspielt Bayern im DFB-Pokal-Halbfinale in Schalke den ersten Titel? Und warum Augsburg-Stürmer Thurk ein idealer Finanzminister wäre? Die Fragen der Woche: 2 um 2 - Udos Erben.
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Schafft Stuttgart die Sensation in der Champions League? Kann Felix Magath auch mit Schalke die Bayern von Platz eins stoßen? Die Fragen der Woche: 2 um 2 - Udos Erben. Weitere Videos finden Sie hier Einmal pro Woche diskutieren in der Videokolumne "2 um 2" auf sueddeutsche.de "Udos Erben". Drei Mitglieder der sueddeutsche.de-Sportredaktion (Johannes Aumüller, Thomas Hummel und Jürgen Schmieder) besprechen in wechselnder Besetzung die zwei wichtigsten Fragen der Fußball-Woche: ohne Skript, ohne Absprachen, sondern Stand-up. Die erste Aufzeichnung zählt - one shot football sozusagen. Pro Thema gibt es 1:30 Minuten. Dann müssen alle drei Mitspieler zwei Fragen beantworten und können entsprechend Punkte sammeln. Klicken auf das große Bild oben und sehen sehen Sie die Sendung. Erstes Thema: Der VfB Stuttgart hat zwar im Hinspiel des Champions-League-Achtelfinals gegen FC Barcelona grandios gespielt, aber nur ein 1:1 erreicht. Können die Schwaben eine solche Leistung in Spanien wiederholen und vielleicht sogar die Sensation schaffen und den Titelverteidiger aus dem Wettbewerb werfen? Oder wird Barcelona zu Hause im Nou Camp den Deutschen die Grenzen aufzeigen und deutlich besiegen? Das tippt die Redaktion: Jürgen Schmieder: Stuttgart schafft ein Unentschieden und kommt weiter. Johannes Aumüller: Barcelona gewinnt mit zwei Toren Unterschied. Thomas Hummel: Stuttgart schafft ein Unentschieden und kommt weiter. Was meinen Sie? Stimmen Sie rechts ab. Zweites Thema: der FC Schalke 04. Felix Magath ist nach dem Meistertitel mit dem VfL Wolfsburg auch in Schalke sehr erfolgreich und derzeit auf Platz zwei. Manche glauben sogar, er kann auch diesmal seinen Ex-Verein Bayern München ärgern und wieder Meister werden. Aber ist das wirklich möglich? Dazu die aktuelle Umfrage: Wie spielt Schalke 04 am Sonntag beim Hamburger SV? Das tippt die Redaktion: Jürgen Schmieder: Unentschieden Johannes Aumüller: Unentschieden Thomas Hummel: Schalke gewinnt Stimmen Sie rechts ab. Der Punktestand vor dieser Woche: Johannes Aumüller: 22,5 Jürgen Schmieder: 20,5 Thomas Hummel: 20 Die ganze Saison über begleitet die Diskutanten ihr Bundesliga-Tabellentipp. Unten können Sie sehen, welches Klassement die drei Teilnehmer von "2 um 2 - Udos Erben" am Saisonende erwarten. Video: Marcel Kammermayer
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/2-um-2-udos-erben-man-kann-in-barcelona-gewinnen-1.14226
"2 um 2 - Udos Erben - ""Man kann in Barcelona gewinnen"""
00/03/2010
Schafft Stuttgart die Sensation in der Champions League? Kann Felix Magath auch mit Schalke die Bayern von Platz eins stoßen? Die Fragen der Woche: 2 um 2 - Udos Erben.
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Der neue Pferdesport: Islandpferde laufen im Eisstadion und zeigen dabei mit Nägeln unter den Hufen besondere Fähigkeiten. Zur EM nach Berlin kamen so viele Zuschauer wie nie zuvor. Gleichmäßig klackern die Hufeisen auf der spiegelglatten Fläche, wie zurrende Nähmaschinen. Im Stakkato laufen Islandpferde elegant und fließend die 400-Meter-Runden im Eisstadion in Berlin-Wilmersdorf. Wo sonst Eisschnellläufer trainieren, setzen sie sicher einen Huf vor den anderen und zeigen das, wofür die Rasse immer beliebter wird: Tölt, ihre Spezialgangart, bei der immer ein Bein den Boden berührt. Pferde auf dem Dressurplatz, der Rennbahn oder im Wald - das hat man schon gesehen. Auch Pferde an der Nordsee im Watt. Aber Pferde auf Eis? Selbst für Profireiter und die Koryphäen der Islandpferde-Szene, die am vergangenen Wochenende in Berlin um die Europameistertitel kämpften, ist das Eisreiten ein besonderes Erlebnis. "Denn die meisten Pferde sind auf dem federnden, glitzernden Untergrund besonders lauffreudig", erklärt Veranstalter Carsten Eckert, der die Eisturnier-Idee vor zehn Jahren erstmals auf den europäischen Kontinent holte. "Für die Pferde wird das Eis extra etwas weicher präpariert als für die Schnellläufer." Wie beim Eiskunstlaufen siegt die schönste, fehlerfreie Darbietung. Fünf Juroren ziehen Noten zwischen Null und Zehn für die Vorführung der Gangarten. Neben Schritt, Trab und Galopp beherrschen Islandponys noch Tölt und Rennpass, eine Gangart, die nur auf kurzen Strecken geritten wird, bis zu 45 Kilometer pro Stunde. "Aber erst hier auf der Bahn weiß man, wie sein Pferd wirklich auf die Scheinwerfer, die johlenden Zuschauer und das Eis reagiert. Das ist schon eine besondere Anspannung", sagt Teilnehmer Karly Zingsheim, der auch Präsident des Bundesverbandes der Islandpferde-Reiter und -Züchter (IPZV) mit 23.000 Mitgliedern ist. Für Halt sorgt ein spezieller Hufbeschlag mit Eisstollen, der wirkt wie Spikes unter Leichtathletik-Schuhen. Einige Pferde rutschen trotzdem. "Sie fühlen sich entweder auf dem Untergrund nicht wohl oder haben einen besonderen Bewegungsablauf, so dass die Eisnägel nicht richtig greifen können", erklärt die mehrfache Final-Teilnehmerin Laura Grimm aus Hannover. Da Pferde in Eishallen normalerweise keinen Zutritt haben, kann der Auftritt vorher nicht trainiert werden. "Lediglich an der Kondition der Pferde und an den Gangarten lässt sich arbeiten", sagt Zingsheim. Allerdings zeigte dieser außergewöhnlich schnee- und eisreiche Winter in Deutschland schon im Vorfeld, ob ein Pferd gut oder schlecht auf glattem Untergrund zurechtkommt. Auf Island ist das anders: Dort werden schon seit vielen Jahrzehnten im Winter auf zugefrorenen Seen Pferderennen ausgetragen. Schließlich sind die Winter auf der Insel verschneit, lang und dunkel. Organisator Eckert kam Ende der 1990er Jahre der Geistesblitz, diese Tradition nach Deutschland zu importieren: "Das trittsichere Islandpferd passt mit seinem langen Winterfell, seiner Robustheit und Charakterstärke einfach ideal ins Eisstadion." Eher regional fand die erste Veranstaltung in Braunschweig statt. Mittlerweile nimmt sie immer größere Dimensionen an: Vor mehr und mehr Publikum wird seit 2003 in Berlin die Europameisterschaft ausgetragen. Knapp 4000 Zuschauer trotzten am Wochenende dem Regenwetter - so viele wie nie zuvor. Auch in andere europäische Länder haben Eisturniere in den vergangenen Jahren Einzug gehalten. Und Organisator Eckert will das Islandpony weiter zu den Menschen bringen, die es noch nicht kennen. Gerade erst hat Deutschland vom internationalen Verband FEIF den Zuschlag für die Islandpferde-Weltmeisterschaft 2013 erhalten. Unter dem Motto "Bringing the Icelandic horse to the people" plant Eckert die WM erstmals in einer Metropole: auf der traditionsreichen Trabrennbahn in Berlin-Karlshorst. Sie wird dann wie die gewöhnlichen Turniere auf einer 250-Meter-Ovalbahn mit festem Schottersand-Belag ausgetragen. Mittlerweile gibt es weltweit 200.000 Islandpferde, auch außerhalb von Europa: In Kanada, Kalifornien, Neuseeland und sogar auf Hawaii kann man die 1,30 bis 1,45 Meter großen Kleinpferde finden. An die 60.000 leben in Deutschland - und einige zeigen ihre Künste immer häufiger auf Eis.
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https://www.sueddeutsche.de/sport/pferdesport-auf-eis-pferde-als-eiskunstlaeufer-1.10057
Pferdesport auf Eis - Pferde als Eiskunstläufer
00/03/2010
Der neue Pferdesport: Islandpferde laufen im Eisstadion und zeigen dabei mit Nägeln unter den Hufen besondere Fähigkeiten. Zur EM nach Berlin kamen so viele Zuschauer wie nie zuvor.
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Wer den Fall Claudia Pechstein verfolgt, möchte eigentlich nur eines wissen: Hat sie nun gedopt oder nicht? Insofern war es konsequent, dass sich ein TV-Sender am Montag aus der Pressekonferenz zum Fall Pechstein mit den Worten ausblendete "Westerwelle schlägt Retikulozyten". Der Außenminister hatte zwar auch nichts zu sagen, war aber immerhin zu verstehen. Die Blutexperten schafften es hingegen nicht, mehr Licht in den verzwickten Fall der gesperrten Eisschnellläuferin zu bringen. Sie hatten angekündigt, der Fall Pechstein sei medizinisch geklärt. Dann gaben sie ein Lehrstück in Sachen wissenschaftlicher Unverständlichkeit und referierten über Sphärozyten, hyperchrome Zellen, Haptoglobin und die kompensierte Hämolyse. Solche Ausführungen haben in Vorlesungen über das blutbildende System ihren Platz, aber nicht in Pressekonferenzen. Beim Publikum muss dennoch der Eindruck entstanden sein, dass mehrere Chefärzte Pechstein entlastet haben und die fünfmalige Olympiasiegerin rehabilitiert wird. Schließlich haben sich die Mediziner sogar auf eine Diagnose festgelegt: Die Eisschnellläuferin leide an einer "milden Form der Sphärozytose" - dabei sind die roten Blutkörperchen rund statt flach und werden daher eher abgebaut. Wegen dieser angeborenen Anomalie sei die Menge der nachwachsenden Retikulozyten erhöht - und "nicht durch Doping". Experten wird in Deutschland alles geglaubt, bis es der nächste Experte widerlegt. Das zeigte sich, als das Land im vorigen Jahr die Schweinegrippe fürchtete. Von der Panikmache bis zur Verharmlosung vertraten Ärzte jede Meinung. Das zeigt sich im Fall Pechstein, denn die "klitzekleine Möglichkeit einer minimalen Sphärozytose" wurde schon vom Internationalen Sportgerichtshof (Cas) 2009 nach Anhörung mehrerer Experten erörtert - mit dem Ergebnis, dass diese unwahrscheinlich sei und die Wettkampfsperre bestätigt wurde. Kommen Blutfachleute nun mit der gleichen Diagnose, fühlt man sich an Karl Valentins Expertise erinnert: Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen. Zu redlicher Wissenschaft gehört es, den bisherigen Erkenntnisstand nicht auszuklammern und einzugestehen, dass einige Fachleute, die jetzt in die Offensive gehen, mit ihrer Argumentation bereits vor dem Cas gescheitert waren. Natürlich kann man bei Pechstein trotz ihrer Verurteilung durch den Cas weiterhin prüfen, ob ihr auffälliges Blut doch genetisch bedingt sein könnte. Plausibel ist das aber nicht. Erstens erscheint die handfest klingende Diagnose immer vager, wenn man genau hinsieht. Eine äußerst seltene, äußerst milde, symptomfreie Anomalie führen die Ärzte ins Feld, die auf einer Zellstörung beruhe, die "noch zu definieren" sei. Zweitens ist unverständlich, warum Pechstein erst nach zahlreichen vergeblichen Versuchen, die Sperre anzufechten, ihr Blut auf Anomalien hin untersuchen ließ. Drittens fragt man sich, ob erhöhte Retikulozyten ansteckend sind oder ob Kufenlaufen im Kreis die Blutkörperchen schädigt. Immerhin sind vor wenigen Tagen weitere deutsche Eisschnellläufer ausfindig gemacht worden, deren Blut offenbar ganz ähnliche Anomalien aufweist. Die neue Strategie der Dopingfahnder lässt indirekte Beweise zu. Man kann das als Eingeständnis werten, den Tipps und Tricks betrügerischer Athleten nicht mehr im Detail auf die Spur kommen zu können und sich auf die Folgen der Manipulation in Blut und Organen zu konzentrieren. Vielfältig sind mittlerweile die Möglichkeiten, mit stimulierenden und maskierenden Substanzen die Leistung zu steigern und anschließend die Spuren zu verwischen. Das ist buchstäblich eine Wissenschaft für sich. Ein Mediziner, der Pechstein nun entlastet hat, erklärte, er sei Arzt, kein Doping-Experte. Das könnte einer der Gründe sein, warum sich der medizinische Freispruch Pechsteins womöglich bald als voreilig erweist.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/doping-fall-pechstein-entlastung-auf-eis-1.19009
Doping-Fall Pechstein - Entlastung auf Eis
00/03/2010
Ärzte erklären, wieso die Eisschnellläuferin Claudia Pechstein nicht gedopt habe. Doch die handfest klingende Diagnose erscheint immer vager, je genauer man hinsieht.
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Der MSV Duisburg hat im Aufstiegskampf der zweiten Bundesliga wieder an Boden verloren: Die Mannschaft unterlag 1860 München mit einem 0:1. Der MSV Duisburg hat im Aufstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga wieder an Boden verloren. Am Montag kassierte die Mannschaft von Trainer Milan Sasic, die von ihren zurückliegenden acht Heimspielen nur eins gewinnen konnte, gegen 1860 München eine 0:1 (0:0)-Niederlage. Bei nunmehr sieben Punkten Rückstand zum dritten Tabellenplatz sind die Duisburger Chancen auf die Bundesliga-Rückkehr auf ein Minimum gesunken. Vor 12.254 Zuschauern in der MSV-Arena boten beide Teams eine zerfahrene Partie ohne große Höhepunkte. Für 1860 war Djordje Rakic (84. Minute) erfolgreich. Die Münchner verbesserten sich damit auf den siebten Tabellenplatz. Die Hausherren, bei denen Oliver Veigneau kurzfristig wegen einer Muskelverletzung ausfiel und Linksverteidiger Kevin Grund sein Profi- Debüt gab, versuchten aus einer stabilen Defensive zum Erfolg zu kommen. Duisburg erarbeitete sich zwar mehr Feldanteile, konnte im Angriff aber kaum Akzente setzen. Einzig Srdjan Baljak sorgte vor der Pause für Gefahr. Einen Schuss des Stürmers konnte 1860-Keeper Gabor Kiraly aber parieren (19.), ehe Baljak per Kopf am Tor vorbei zielte (29.). Auf matschigem Untergrund scheuten die Gäste ebenfalls das Risiko. Stefan Aigner (16.) vergab die beste Chance der Löwen. Im zweiten Durchgang erhöhte der MSV seine Bemühungen, blieb jedoch ohne Durchschlagskraft. Die Münchner standen zwar sicher in der Abwehr, leisteten sich im Aufbauspiel aber zu viele Ungenauigkeiten und waren lange harmlos. Erst in der Schlussphase konnte Rakic eine Unsicherheit zum Siegtreffer der Gäste nutzen.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/zweite-fussball-bundesliga-rueckschlag-fuer-duisburg-1.13278
Zweite Fußball-Bundesliga - Rückschlag für Duisburg
00/03/2010
Der MSV Duisburg hat im Aufstiegskampf der zweiten Bundesliga wieder an Boden verloren: Die Mannschaft unterlag 1860 München mit einem 0:1.
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Typisch für die gegenwärtige Situation des Nationaltorwarts René Adler war jene vollkommen unbedeutende Szene während der späten ersten Halbzeit im Spiel gegen den Hamburger SV. Adler eilte einem Ball hinterher, der Richtung Grundlinie rollte. Er wollte den drohenden Eckstoß verhindern, und das sollte auch kein Problem für ihn sein, denn der Ball hatte nicht allzu viel Fahrt. Adler warf sich also zur Seite, schnappte sich die Beute - und glitt mitsamt der Kugel über den nassen Rasen ins Aus. Franz Beckenbauer und Matthias Sammer haben zu diesem signifikanten kleinen Missgeschick keinen Kommentar abgegeben, auch Rudi Völler und Jupp Heynckes haben es mit keiner Silbe erwähnt. Selbst der Schiedsrichter enthielt sich der fälligen Stellungnahme - er hatte nicht erkannt, dass der Ball die Linie überquert hatte. Aber das hat Adler auch nicht mehr geholfen, denn die Koryphäen hatten längst genug gesehen. Dazu genügte bereits jene Szene in der 33. Minute, als Adler den Zweikampf mit seinem Abwehrchef Sami Hyypiä verlor, was dem Hamburger Zé Roberto eine unverhoffte Gelegenheit zum Schuss ins leere Tor bot, die er prompt und höchst elegant nutzte. "Das sieht natürlich blöd aus", gab Adler später zu, und Franz Beckenbauer mochte ihm da in seiner Rolle als Kommentator beim Bezahlfernsehen nicht widersprechen. "Wenn einer in der Schülermannschaft so einen Fehler macht, sagt man zu ihm: ,Such' dir eine andere Sportart'", stellte Deutschlands führende Fußballmeinungsmacht fest. Hurra. Deutschland ist wieder mittendrin in seinem Lieblingsthema. Als Andreas Köpke vor zwei Wochen im Namen des DFB-Trainerteams Adlers amtliche Beförderung zur Nummer eins im WM-Kader verkündete, stand dahinter die gute Absicht, dem Volksvergnügen Torwartdebatte ein Ende zu bereiten. Stattdessen ist das Gegenteil geschehen, die Diskussion hat nun erst begonnen, wie nicht nur Beckenbauer bemerkt hat. "Adler ist ein guter Torwart", sagte er, "aber seitdem er weiß, dass er die Nummer eins ist, macht er einen Fehler nach dem anderen." Die jüngsten Spuren seiner mehr oder weniger folgenreichen Missgriffe ziehen sich durchs ganze Land: Bremen, München, Nürnberg, Leverkusen. Am Sonntag machte René Adler den Eindruck, als befände er sich im Zweikampf mit sich selbst. Er faustete die Flanke mit dramatischer Geste ins Feld statt sie wie üblich geschmeidig einzufangen; er ließ einen harmlosen Schuss fallen, statt ihn festzuhalten; er schlug übereifrig Bälle nach vorn, wo kein Mitspieler stand. Lauter nichtige, aber vielsagende Kleinigkeiten, die ihm selbst am peinlichsten sind. Adler bedankte sich später bei seiner Elf, "die mich momentan mit durchschleppt. Ich hoffe, es kommen wieder die Tage, an denen ich das der Mannschaft mit Leistung zurückzahlen kann".
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/nationalelf-rene-adler-im-zweikampf-mit-sich-selbst-1.11622
Nationalelf: René Adler - Im Zweikampf mit sich selbst
00/03/2010
Ist der Kampf ums WM-Tor doch noch offen? Mit seinem neuerlichen Patzer belebt Leverkusens Adler die Torwartdebatte. DFB-Sportdirektor Sammer lobt bereits einen Konkurrenten.
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Michael Schumachers sechster Platz nach 1200 Tagen Rennpause ist für manche eine Enttäuschung. Dabei war er noch nie der Typ, der kam, sah und sofort siegte. Comebacks bescheren einst erfolgreichen Sportlern viele Herausforderungen. Die vielleicht größte ist es, gegen den eigenen Ruf antreten zu müssen. Der Blick zurück lässt das Vergangene immer glorreicher erscheinen, so verwandeln sich Größen in Giganten. Als Boris Becker nach seinem ersten Karriere-Ende noch einmal zum Schläger griff und nach Wimbledon zog, erwartete die Öffentlichkeit nicht weniger als den Titel, weil sich in der Rückschau kaum noch jemand an ein Match erinnern konnte, das Becker bei dem Turnier verloren hatte. Die Bilder von Triumphen prägen sich ein, Niederlagen werden gerne und schnell verdrängt, von den Protagonisten wie vom Publikum. Das erklärt, warum Michael Schumachers sechster Platz bei seinem ersten Auftritt nach mehr als 1200 Tagen Rennpause von einigen als Enttäuschung gewertet wird. Natürlich war der siebenmalige Weltmeister schon oft besser, doch die Zeit, in der er wirklich dominierte, umfasste genau genommen nur drei seiner bisher 16 Formel-1-Jahre, und sie liegt schon länger zurück: von 2002 bis 2004. Ja, bis Sonntag hatte Schumacher 91 Formel-1-Rennen gewonnen. Aber er hatte weit mehr nicht gewonnen: 159. Bei Benetton benötigte er rund zwei Jahre Anlauf, bis er um den Titel kämpfen konnte, der erste Triumph mit Ferrari glückte erst im fünften Jahr. Der Eindruck, dass Schumacher immer kam, sah und sofort siegte, ist schlicht falsch. Dazu ist er gar nicht der Typ. Das Geheimnis seines außergewöhnlichen Erfolgs liegt nicht darin, dass er ein Zauberknabe ist, der nur mit dem Finger schnippen muss, wenn er alle anderen hinter sich lassen will. Eines seiner Erfolgsgeheimnisse war vielmehr, dass er mehr arbeitete als viele andere, an sich, an seinen Autos, am Team. Der Erfolg auf der Rennstrecke hängt von vielen Faktoren ab. Wenn einer in jedem ein bisschen besser ist als die anderen, kommt am Ende ein gewaltiger Vorsprung heraus. Um die Teile für ein solches Puzzle zusammenzufügen, braucht es aber Zeit. Ein sechster Rang, unmittelbar in Schlagdistanz zum Teamkollegen, ist da als Ausgangslage gar nicht schlecht. Der Erfolg des Comebacks wird letztlich wie jedes Handeln auf einem Sportplatz am Ergebnis gemessen werden. Als geglückt darf es schon jetzt gelten. Der 41-Jährige kann offenbar noch mithalten. Er belebt das Geschäft mit seiner Erfahrung und seiner Entschlossenheit. Manch einem schaut man einfach gerne zu, selbst beim Puzzlespielen.
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https://www.sueddeutsche.de/sport/formel-1-spaetstarter-schumacher-1.12634
Spätstarter Schumacher
00/03/2010
Michael Schumachers sechster Platz nach 1200 Tagen Rennpause ist für manche eine Enttäuschung. Dabei war er noch nie der Typ, der kam, sah und sofort siegte.
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Renommierte deutsche Hämatologen haben der gesperrten Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein eine vererbte Blut-Anomalie bescheinigt. Eine milde Form der Kugelzellenanämie soll für die erhöhten Retikulozyten-Werte der 38-Jährigen verantwortlich sein, wurde am Montag in Berlin auf einer Pressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO) mitgeteilt. Pechstein hofft, durch diese Erkenntnisse erfolgreich gegen ihre zweijährige Sperre wegen erhöhter Blutwerte vorgehen zu können. Knapp 800.000 Menschen in Deutschland würden Merkmale dieser Anomalie tragen, die auch Hereditäre Sphärozytose genannt wird. Untersuchungen hätten zudem ergeben, dass auch Pechsteins Vater unter dieser Anomalie leidet und die Athletin die Sphärozytose möglicherweise von ihm geerbt hat, erklärte Oberarzt Andreas Weimann von der Charité in Berlin. Norbert Schmitz, Chefarzt der Abteilung Hämatologie und Stammzelltransplantation in der Asklepios-Klinik St. Georg, erklärt in einer Pressemeldung, dass die Sphärozytose nicht einfach zu diagnostizieren sei. Bei den Tausenden Blutbildern sei es sogar wahrscheinlich, dass dies ein Arzt nicht "auf Anhieb" erkenne. Und es gebe "gewiss Menschen, die das ihr ganzes Leben lang nicht bemerken". In ernsteren Fällen müsse aber die Milz entfernt werden, "Medikamente gibt es nicht". Der DGHO-Vorsitzende Gerhard Ehninger sagte in seinem Referat, dass nach diesen Erkenntnissen Pechsteins zweijährige Sperre aus medizinischer Sicht haltlos sei. Der Internationale Sportgerichtshof Cas hatte diese Sperre bestätigt. Vor dem Cas seinen Gutachten in ihr Gegenteil verkehrt oder verfälscht dargestellt worden, kritisierte Ehninger. "Ich vollziehe keine Rolle rückwärts. Wir wissen jetzt, was die Ursachen der erhöhten Retikulozyten sind, Zweifel sind ausgeräumt", bekräftigte Ehninger, der sich im vergangenen Sommer zunächst kritisch zu den erhöhten Werten von Pechstein geäußert hatte. Der Eislauf-Weltverband ISU hat sich bereits in der vergangenen Woche zu der Möglichkeit der Sphärozytose-Erkrankung bei Pechstein geäußert. Die Frage, ob Pechstein eine Sonderform der Sphärozytose aufweise, sei für den Verband durch alle Instanzen geklärt. Ein Sprecher sagte der SZ: "Wir haben im ersten Verfahren sogar selbst auf diese Möglichkeit hingewiesen und Pechstein die Chance offeriert, dass sie ein entsprechendes Blutbild erforschen lassen könne. Sie hat abgelehnt." Auch bei der Berufung vor dem Weltsportgerichtshof Cas sei eine Sphärozytose nicht überzeugend dargelegt worden - "Wo ist jetzt der völlig neue Vorgang?" Der Vorstoß der klinischen Blutexperten fällt zudem in eine spannende Zeit. Pechsteins Werte, so wurde im ISU-Prozess konstatiert, fanden unter rund 10.000 Blutprofilen von internationalen Topathleten nur eine Entsprechung - und in dem Fall lag ein Befund vor. So einzigartig war das Blutbild bisher, dass am möglichen Befund noch immer gebastelt wird. Nun aber sollen bei zwei weiteren deutschen Eisläuferinnen überhöhte Blutwerte vorliegen. Im Video: Die Diagnose Sphärozytose soll die gesperrte Eisschnellläuferin Claudia Pechstein vom Vorwurf des Blutdopings entlasten. Weitere Videos finden Sie hier
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/doping-fall-pechstein-vom-vater-geerbt-1.19277
Doping-Fall Pechstein - Vom Vater geerbt?
00/03/2010
Ärzte bescheinigen der Eisschnellläuferin Claudia Pechstein eine vererbte Blut-Anomalie. Die zweijährige Dopingsperre sei deshalb haltlos.
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Nach den Berliner Randalen fordert der Chef der Polizeigewerkschaft DPolG Spiele ohne Zuschauer und wettert auch gegen "Geld für Bastelstuben der Ultras". Der DFB nimmt die Stehplätze ins Visier. Die Polizei fordert nach den Krawallen von Berlin "Geisterspiele" und das Ende der Stehplätze. "Diese Kurven, wo sich die Gewalt hochschaukelt, müssten gesperrt werden", sagte Rainer Wendt, Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), dem Sport-Informations-Dienst (SID): "Man ist fassungslos darüber, dass sowas in der Bundesliga möglich ist. Ich fordere mindestens einige Spiele ohne Zuschauer, damit diese Krawallmacher auch merken, dass sie ihrem Verein schaden." Der DPolG-Vorsitzende bezeichnete den Sicherheitsdienst von Hertha BSC Berlin bei den Ausschreitungen nach dem 1:2 gegen den 1. FC Nürnberg am Samstag als "personifizierte Überforderung" und forderte vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) und der Deutschen Fußball Liga (DFL) drastische Maßnahmen. "Wir brauchen endlich den namentlichen Ticketverkauf. Dieser muss in allen Stadien Standard werden", sagte Wendt. "Kombiniert mit einer vernünftigen Videoüberwachung" könne das Fortschritte bringen, unterstrich der Polizeigewerkschaftschef, der Verband und Liga erneut die "übliche Betroffenheits-Rhetorik" vorwarf: "Danach passiert eigentlich nichts. Ich erwarte aber, dass der DFB und die DFL ihre sozialpädagogischen Programme auf ihre Wirksamkeit hin überprüfen. Da gibt es viel Aktionismus ohne Sinn, wenn Geld für die Bastelstuben der Ultras ausgegeben wird." Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die Deutsche Fußball Liga (DFL) stecken pro Jahr rund 1,3 Millionen Euro in 47 sozialpolitische Fanprojekte. Derzeit würden sich Störer und Gewalttäter auch in den Erstliga-Stadien kaum mehr von Strafen bedroht fühlen, nachdem es in den vergangenen Jahren Gewalt eher nur im unterklassigen Fußball gegeben habe. "Wenn man mit Eisenstangen auf Ordner, Polizisten oder Spieler zugeht, müsste man eigentlich damit rechnen, ein paar Jahre ins Gefängnis zu kommen. Aber sie wissen, dass dies nicht passiert", beklagte Wendt eine noch immer zu geringe Bestrafung von Randalierern im Fußball: "Das ist Sache der Justiz." Die Unterstützung der Fan-Gruppierungen durch den DFB steht nach dem Chaos von Berlin tatsächlich auf dem Prüfstand. "Die Fans schneiden sich mit solchen unsinnigen Aktionen ins eigene Fleisch. Jetzt wird alles auf den Prüfstand gestellt, was wir in den letzten zwei bis drei Jahren vor allem mit den Fan-Gruppierungen erarbeitet haben. Wir wollen keine englischen oder amerikanischen Verhältnisse, aber die Diskussionen um die Stehplätze, vergünstigte Karten für Ultras oder Gästekontigente werden natürlich jetzt wieder richtig losgehen", sagte der DFB-Sicherheitsbeauftragte Helmut Spahn dem SID. Im Gegensatz zu der englischen Premier League hatten DFB und DFL in den vergangenen Jahren auf eine liberale Haltung gesetzt und den Fans einen Teil der Tribünen als Stehplätze überlassen. Nach den Vorkommnissen von Berlin stehen diese auf der Kippe. "Der internationale Druck ist bei dem Thema Stehplätze immens. Unbestritten ist auch, dass wir in den Stehplatzbereichen die meisten Probleme haben. Das müssen wir analysieren und gemeinsam mit Politik, Polizei, Vereinen und vernünftigen Fan-Gruppierungen die richtigen Maßnahmen treffen", sagte Spahn. Nach Angaben von Hertha-Manager Michael Preetz hatte es schon vor der sportlich brisanten Partie gegen den Club konkrete Hinweise auf mögliche Krawalle gegeben. Deshalb sei der Sicherheitsdienst auch personell aufgestockt worden. "Man hätte die Personen aufgrund des Grabens im Olympiastadion auf Biegen und Brechen zurückhalten können, aber zum Schutz der Spieler und des Kabinentrakts hat man in Kauf genommen, dass sie auf den Platz laufen. Diese Chaoten haben ja auch zumindest keine Ordner angegriffen, es gab keine Schlägerei. Ziel waren wohl alleine Hertha-Symbole wie die Trainerbank. Da hat sich offenbar der ganze Frust wegen der sportlichen Situation in Berlin entladen", sagte Spahn. Der DFB wartet derzeit auf die schriftlichen Stellungnahmen der Behörden und des Sicherheitsdienstes. Der DFB-Kontrollauschuss wird anschließend über ein Strafmaß für die ohnehin gebeutelten Berliner beraten. Stuttgarts Sportvorstand Horst Heldt nahm allerdings weniger den DFB, sondern vielmehr die Politik in die Pflicht. "Es ist nicht nur ein Problem der Bundesliga, wenn man sich Berichte aus der Kreisklasse oder anderen Ligen anschaut. Es ist ein Problem in vielen Bereichen der Gesellschaft. Wir haben es nicht nur im Fußball. Deshalb muss ein Zeichen aus der Politik kommen", sagte Heldt bei Sky 90. Im Video: Geisterspiele für Hertha - Neue Vorwürfe gegen Amerell - Zündkerze Schuld Weitere Videos finden Sie hier
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/randale-im-fussball-polizei-fordert-geisterspiele-1.4300
Randale im Fußball - Polizei fordert Geisterspiele
00/03/2010
Nach den Berliner Randalen fordert der Chef der Polizeigewerkschaft DPolG Spiele ohne Zuschauer und wettert auch gegen "Geld für Bastelstuben der Ultras". Der DFB nimmt die Stehplätze ins Visier.
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Es war schon spät abends, und Wladimir Bereschkow saß noch im Büro, als ihn der Pförtner anrief. Gerade sei ein fremder Mann vorbeigekommen und habe ein Paket abgegeben, das sich Bereschkow, Chefredakteur der weißrussischen Sportzeitung Pressbol, unverzüglich anschauen sollte. Und als der Journalist an diesem Herbstabend des Jahres 2004 das Paket öffnete, staunte er ob des Inhalts nicht schlecht: Darin befanden sich Audiomitschnitte, auf denen zu hören war, wie jemand Spieler der weißrussischen Nationalelf bestechen und ihnen konkrete Ergebnisse für die EM-2004-Qualifikationsspiele gegen Tschechien (1:3) und gegen Moldawien (1:2) diktieren wollte. Mit dieser Episode in einem Minsker Journalistenbüro und dem daraufhin veröffentlichten Artikel "Operation Maulwurf" begann in Weißrusslands Fußball eine ziemlich dubiose Affäre, in deren Verlauf viele Unklarheiten blieben, in der es erstmals auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion zu einem staatlichen Gerichtsurteil zum Thema Spielmanipulationen kam - und in der die Fußballverbände Uefa und Fifa keine ruhmreiche Rolle spielten. Keine Rolle zumindest, die mit dem wortreich versprochenen Kampf gegen Betrügereien im Fußballgeschäft einhergeht. Wie in vielen anderen osteuropäischen Ländern gilt auch in Weißrussland der Fußball als bestechungsanfällig. Und wie in vielen anderen osteuropäischen Ländern gilt die Motivation, daran etwas zu ändern, als überschaubar. Insofern hätte es nicht verwundert, wenn die Pressbol-Enthüllungen im Sande verlaufen oder auf der Tagesordnung irgendeiner nur formal existenten Ethik-Kommission gelandet wären. Doch im Fall der "Operation Maulwurf" zeigten sowohl der Fußballverband als auch die staatlichen Organe mehr Interesse. Die Ermittlungen liefen zäh, aber immerhin: sie liefen. Mitte 2007 erreichten sie ihren Höhepunkt, als die Polizei den Mann vernahm, der mittlerweile als angebotsofferierende Stimme der Mitschnitte ausgemacht war: Walerij Schantalosow, zu dieser Zeit Torwarttrainer beim russischen Zweitliga-Klub FK Sibir Nowosibirsk und zuvor unter anderem Torwart der weißrussischen Nationalelf. Im September 2003 soll er im Trainingslager des Nationalteams mit Hilfe eines befreundeten russischen Sportjournalisten verschiedenen Spielern, darunter dem damaligen Torwart Gennadij Tumilowitsch, Geld geboten haben, um gegen Tschechien und Moldawien mit einer bestimmten Tordifferenz zu verlieren. Walerij Schantalosow, 43, kann sich zwar vorstellen, dass es rund um die beiden Spiele zu Manipulationen kam. Aber dass er daran beteiligt war, das bestreitet er bis heute vehement. Die Mitschnitte, die auf so mysteriöse Art bei Pressbol landeten, die Artikel, die Ermittlungen, all das empfindet er als Intrige. Seine Erklärung: Der Journalist Bereschkow habe ihn erpressen wollen, Tumilowitsch mit ihm noch aus Aktiven-Tagen eine Rechnung offen und seine Reise zur Nationalelf einzig den Zweck gehabt, wegen einer Verletzung einen vertrauten Doktor zu konsultieren. Gerichtsentscheid in Nowosibirsk Und in der Tat bleiben manche Punkte der Affäre suspekt. Zum Beispiel diese: Wer gab Pressbol warum die Audio-Mitschnitte? Weshalb kooperierte die Zeitung so schnell mit den staatlichen Behörden? Wieso fand man nach einem Treffen zwischen Bereschkow und Schantalosow in der Jackentasche des Journalisten 10.000 Dollar? Andererseits sprachen jedoch viele Indizien und Zeugenaussagen für Schantalosows Schuld, und Ende 2008 kam es am Gericht im russischen Nowosibirsk - das zuständig war, weil der Weißrusse dort zwischenzeitlich seinen Wohnsitz und seinen Arbeitsplatz hatte - zu einer Entscheidung. Schantalosow wurde nicht bestraft, aber er erklärte, dass er gegen eine Verfahrenseinstellung wegen Verjährung keinen Einspruch einlege. Was auf den ersten Blick gut für ihn aussah, hatte zugleich negative Konsequenzen: Kenner des russischen Rechts betonen, dass Schantalosow damit ausdrücklich nicht inhaltlich freigesprochen worden sei und dass er zudem sein "Recht auf Rehabilitierung" verwirkt habe. Auf der nächsten Seite: Verdächtige Spielverlaufe, die harte Sanktion des weißrussischen Verbandes und Artikel 137 des Fifa-Disziplinar-Codes.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/wettmanipulationen-im-fussball-niemand-hoert-den-maulwurf-1.9201
Wettmanipulationen im Fußball - Niemand hört den Maulwurf
00/03/2010
Zwei EM-Quali-Spiele, ein Verdacht, keine Reaktion: Eine dubiose Affäre in Weißrussland dokumentiert einen fahrlässigen Umgang der Fußballverbände Uefa und Fifa im Kampf gegen Manipulationen.
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David Beckhams Achillessehnen-Riss bedeutet wohl sein WM-Aus. Während Trainer Capello das bedauert, sehen Presse und Fans seinen Ausfall auch als Chance. Es sah eigentlich alles gar nicht so schlimm aus. Im Mittelkreis stoppte David Beckham den Ball. Völlig unbedrängt. Er drehte sich um die eigene Achse. Dann stockte er. Schaute kurz hinter sich, als habe er etwas verloren. Und auf einmal humpelte er. Er humpelte und humpelte. Und dann machte er diese Geste in Richtung der Betreuer an der Seitenlinie: Es ist kaputt. Es ist kaputt. Und er sank zu Boden. Für David Beckham, den ehemaligen Kapitän der englischen Fußballnationalmannschaft, ist der Traum von der Weltmeisterschaft in Südafrika so gut wie beendet. Er hat sich am Sonntag beim Ligaspiel seines Vereins AC Mailand gegen AC Chievo in der italienischen Seria A einen Achillessehnen-Riss zugezogen. Wie lange Beckham ausfällt, kann vor der OP bei dem finnischen Spezialisten Sakari Orava noch niemand genau sagen. Doch ob nun drei, vier oder sechs Monate: Es wird wohl zu lange sein für die WM. Ganz Fußball-England leidet mit seinem einst schillerndsten Star: "Es tut weh, ein Nationalheiligtum weinend am Boden zu sehen", schreibt die seriöse London Times. Gewohnt reißerisch beschwört Großbritanniens führendes Boulevardblatt The Sun: "Das könnte das Ende für Becks sein" - und meint damit nicht nur die WM in Südafrika, sondern Beckhams Karriere im Nationaltrikot der Three Lions. Auch Nationaltrainer Fabio Capello, der Beckham zuletzt wieder signalisiert hatte, ihn für das englische WM-Aufgebot zu nominieren, sprach von einem "schweren Schlag für uns und für David. Er hat hart gearbeitet, um bei der WM noch mal dabei zu sein. Ich bin sehr traurig." Beckham hatte sich extra von seinem US-Klub Los Angeles Galaxy an den AC Mailand ausleihen lassen, weil Capello das Spielen bei einem internationalen Top-Klub zur Bedingung für seine mögliche WM-Teilnahme gemacht hatte. Doch wenn man in England genau hinhört und genau liest, dann findet man auch Stimmen, die im WM-Aus des alternden Superstars Beckham eine Chance für das englische Nationalteam sehen. Eine Chance, sich freizumachen von dem übermächtigen Schatten eines schon längst nicht mehr übermächtigen Fußballspielers, der nur noch bei Freistößen und Eckbällen brillieren kann. Die Times erinnert am Montag an Aaron Lennon, Theo Walcott und Shaun Wright-Phillips. Junge, hungrige Spieler, die alle auf Beckhams angestammter rechter Seite "Schnelligkeit und Durchsetzungsvermögen" versprächen. Genau die Schnelligkeit und das Durchsetzungsvermögen, dass Beckham spätestens seit seinem Wechsel 2007 zum amerikanischen Major-League-Soccer-Klub Los Angeles Galaxy, und damit irgendwie auch dem Wechsel auf die Showbühne Hollywood, vermissen ließ. Und auch sein Engagement beim AC Milan hilft nicht wirklich, das Bild eines Fußballers im Vorruhestand zu irritieren: Letzte Woche, beim Champions-League-Achtelfinalrückspiel an seiner alten Wirkungsstätte Old Trafford, saß Beckham beim Duell des AC gegen Manchester United lange Zeit nur auf der Bank. Im Video: Nach Riss der Achilles-Sehne ist fraglich, ob David Beckham bei der Fußball-Weltmeisterschaft mitspielen kann. Weitere Videos finden Sie hier
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https://www.sueddeutsche.de/sport/wm-ohne-beckham-ein-nationalheiligtum-weint-1.24040
WM ohne Beckham? - Ein Nationalheiligtum weint
00/03/2010
David Beckhams Achillessehnen-Riss bedeutet wohl sein WM-Aus. Während Trainer Capello das bedauert, sehen Presse und Fans seinen Ausfall auch als Chance.
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In den Gruppen der Stadionbesucher, die sich unter dem Begriff "Ultras" sammeln, nimmt die Gewaltbereitschaft zu. Selbst Fanprojekte gehen auf Distanz. Mitte der ersten Halbzeit wurde in der Südkurve der Münchner Arena ein Transparent hochgehalten, wie man es in deutschen Fankurven oft liest: "Gegen Bannmeilen für Kutten, Hools und Ultras." Eine Forderung, die fortan viel diskutiert werden wird. Denn eineinhalb Stunden zuvor hatten sich am Samstag im Berliner Olympiastadion Szenen abgespielt, die den Druck auf die Ultraszene bundesweit verschärfen dürften. Spieler, Funktionäre und Ordner hatten nach Abpfiff panisch in die Katakomben fliehen müssen, weil ein mit Stangen bewaffneter Mob das Spielfeld stürmte. Ein Vorfall, der die Forderung, ähnliche Szenen künftig mit allen Mitteln zu verhindern, verschärfen wird. Zumal der Gewaltexzess aus der Hauptstadt negativer Höhepunkt einer Eskalation ist, die Funktionäre wie Fanaktivisten erschreckt. Es ist noch nicht lange her, da grenzten sich jene, die sich unter dem Begriff "Ultras" versammeln, von jedweder Gewalt ab. Inzwischen hat sich das grundlegend geändert. Zwar ist das Gros der deutschen Ultras nach wie vor friedlich, doch die zunehmende Gewalt an Spieltagen geht fast nur auf das Konto dieser Szene. Spätestens Ende der neunziger Jahre haben die Ultras in fast allen deutschen Stadien die Regie in den Kurven übernommen. Man entwarf eigene Fanartikel, bastelte Choreographien für den Spieltag und dichtete Lieder. Noch heute wirkt die Szene so attraktiv, dass sich viele junge Fans nach dem ersten Stadionbesuch den Ultras anschließen. Langjährige Dauerkartenbesitzer hingegen wunderten sich schon damals, dass viele der angeblich kompromisslosesten Fans des Vereins nach Abpfiff nicht viel übers Spielgeschehen berichten können, weil sie beim Fußball der Fußball weniger interessiert als das Geschehen in den Kurven. Die Ultra-Kultur unterscheidet sich eben fundamental von althergebrachten Gepflogenheiten in der Kurve. Und das auch positiv: Viele Ultragruppierungen sprechen sich deutlich gegen minderheitenfeindliche Slogans aus, in vielen Kurven geht es ziviler zu als noch vor einem Jahrzehnt. Dennoch: Die Zeiten, in denen Ultras vor allem positiv wahrgenommen wurden, sind vorbei. Dass gegnerischen Anhängern die Schals gewaltsam abgenommen werden, ist zum Ritual geworden. Immer öfter werden Züge überfallen, in denen gegnerische Gruppen zu den Spielen reisen. Ende November verabredeten sich Dortmunder und Schalker Ultras, um sich beim A-Jugend-Derby zu prügeln - das Spiel wurde abgebrochen. Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit duellierten sich im Januar in Nürnberg 50 Frankfurter Ultras mit ihren Kontrahenten - mitten in einem Bundesligastadion. Eintracht-Manager Heribert Bruchhagen zeigte sich entsetzt: "In Gesprächen gebärden die sich als gebildete junge Menschen, und danach machen sie wieder was sie wollen." Die Darstellung der Ultras ist eine andere. Für sie hat die Polizei die Verrohung der Sitten herbeigeführt. Vereinzelte Gewaltexzesse durch Spezialeinheiten - am Rande des DFB-Pokalspiels beim FC Bayern wurden friedliche Anhänger von Greuther Fürth verletzt - bestärken die Ultras in ihrer Wahrnehmung. Tatsächlich tendiert die Aufklärungsquote bei internen Ermittlungen der Polizei gegen Null; der Corpsgeist scheint dort genau so stark ausgeprägt zu sein wie bei den Ultras, die sich nie von einem Mitglied öffentlich distanzieren würden. Ende Februar überfielen Frankfurter Ultras das Karlsruher Fanprojekt, es gab mehrere Verletzte. Die "Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte" (BAG) warnte daraufhin ungewohnt deutlich vor einer weiteren Eskalation: "Ganze Gruppen, bzw. ganze Ultraszenen sind dazu bereit, Grenzen zu überschreiten", heißt es. Die BAG, die sich bislang auch als Ansprechpartner für die Ultras begriff, will dennoch klären, ob auf der anderen Seite noch Dialogbereitschaft besteht. Viele Vereinsvertreter halten diese Frage für beantwortet. Nachdem Nürnberger Ultras beim Auswärtsspiel in Bochum Magnesiumpulver entzündeten - durch die bis zu 3000 Grad heiße Substanz verletzten sich neun Ultras (drei davon schwer) -, war die Geduld von Manager Andreas Bader erschöpft. "Alle Zuschauer müssen unsere Spiele sicher verfolgen können. Wir werden alles tun, um das zu gewährleisten", sagt er. Wer den FCN zu Auswärtsspielen begleiten will, bekommt die Tickets künftig nur noch gegen Vorlage des Personalausweises, ein Eingriff in den Datenschutz, der auch die Fan-Szene spaltet. Jüngst, beim 3:2 gegen Leverkusen, hatten Nürnberger Fans gegenüber der Ultra-Kurve ein Transparent angebracht: "Ihr seid nur Brandstifter, keine Club-Fans." Im Video: Bei Gruppen der Stadionbesucher, die sich unter dem Begriff "Ultras" sammeln, nimmt die Gewaltbereitschaft zu. Stimmen dazu unter anderem von Michael Preetz. Weitere Videos finden Sie hier
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https://www.sueddeutsche.de/sport/fussball-fan-randale-grenzgaenger-aus-den-kurven-1.6532
Fußball: Fan-Randale - Grenzgänger aus den Kurven
00/03/2010
In den Gruppen der Stadionbesucher, die sich unter dem Begriff "Ultras" sammeln, nimmt die Gewaltbereitschaft zu. Selbst Fanprojekte gehen auf Distanz.
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Sechster, einen Platz vor Weltmeister Jenson Button - so gesehen konnte Michael Schumacher mit seinem Formel-1-Comeback nach drei Jahren Rennpause zufrieden sein. Jedoch: Er war ohne Siegchance geblieben beim Großen Preis von Bahrain und hinter Sebastian Vettel (Red Bull/4.) und seinem Mercedes-Teamkollegen Nico Rosberg lediglich drittbester Deutscher. "Ich habe schon große Abstände zu Saisonbeginn gehabt und am Ende noch um den Titel gekämpft. Ich weiß, wie schnell es sich drehen kann", zog der 41-Jährige ein gelassenes Resümee. Die Rückkehr des Seriensiegers geriet nicht zur Triumphfahrt, aber sie war auch kein Trauerzug. Solides, gehobenes Handwerk - auch das gibt es bei Michael Schumacher. Den größten Respekt hatte der Rückkehrer vor den ersten Metern. Beim Start gibt es keine Traktionskontrolle mehr, die ein Durchdrehen der Räder verhindert. Das erfordert einen gefühlvollen Einsatz des Gasfußes, vor allem, wenn einer aus dem Gedränge im Mittelfeld losziehen muss, wie Schumacher am Sonntag. Er kam von Startplatz sieben. Bei seinem Formel-1-Debüt in Spa 1991 hatte Schumacher den gleichen Startplatz belegt, was er als gutes Zeichen wertete. Von seinem Platz im Schatten der Haupttribüne sah Schumacher direkt auf das Heck seines Teamkollegen Nico Rosberg, der auf Platz fünf parkte. Der letzte Tick fehlt In der Qualifikation und in jedem Training hinter dem Teamkollegen - das ist eine Statistik mit extremem Seltenheitswert in Schumachers langer Formel-1-Karriere. "Dafür gibt es einige Gründe, einer davon ist sicher, dass ich mich erst wieder einfinden muss", sagte er zu dem mäßigen Startplatz. Der 39 Jahre alte Spanier Pedro de la Rosa, der in den vergangenen Jahren McLaren als Testfahrer diente und in Bahrain für Sauber nun wieder einen Grand Prix bestreiten durfte, schilderte ähnliche Eingewöhnungsprobleme: "Wenn man drei Jahre lang an keiner Qualifikation teilgenommen hat, dauert es wieder etwas, sich daran zu gewöhnen. Man ist mit der Situation nicht mehr so vertraut. Deswegen fehlt einem der letzte Tick Selbstvertrauen und etwas an Aggressivität." Als die Startampel um 15.04 Uhr Ortszeit erlosch, zeigte Schumacher beides. Bereits in der ersten Kurve durfte er erleben, was er sich so sehnlich gewünscht hatte: ein Rad-an-Rad-Duell mit Mark Webber. Just in dem Moment, als der Australier sein Auto neben Schumachers schob, begann der Red Bull ganz mächtig zu rauchen. Die gewaltige Wolke, die der blaue Wagen ausspuckte, deutete auf einen Motorschaden hin. Die Befürchtung bewahrheitete sich jedoch nicht. Webber konnte weiterfahren. Hausaufgaben für Ingenieure Als sich sein Nebel gelichtet hatte, war zu sehen: Er hatte den sechsten Platz, von dem aus er gestartet war, an Schumacher verloren. Und: Nico Rosberg hatte sich an Lewis Hamilton vorbei auf Platz vier geschoben. Für Schumacher bedeutete das: Nun sah er erst einmal das Heck von Hamilton, und hinter seinem Heck saß Webber. In diesem Sandwich sollte er bis zum ersten Boxenstopp bleiben. In den vergangenen Jahren waren die Formel-1-Rennen in Wahrheit mehrere aneinandergehängte Sprintrennen. Die Fahrer mussten schauen, dass sie so schnell wie möglich zu den Boxenstopps kamen. Dort gab es neue Reifen, wieder Benzin in den Tank - und weiter ging es volle Pulle. Weil das Nachtanken nun verboten ist, hat sich das grundlegend geändert: Die Fahrer müssen sich das Rennen einteilen. Die Reifen sind die Schwachpunkte an den Autos. Werden sie zu hart beansprucht, brechen die Rundenzeiten ein, und die Fahrer werden durchgereicht. Schumacher gilt zwar als einer, der ein Rennen gut lesen kann, wie es im Szene-Jargon heißt, aber die neuen Regeln behagen ihm nicht. "Die Reifen sind anders, was für meinen Fahrstil nicht gut ist, wir müssen deshalb am Auto noch was machen", diktierte er seinen Ingenieuren in die Hausaufgaben-Bücher: "Wir können kein neues Auto bauen, aber im Windkanal doch noch einiges arbeiten und alles optimieren." Mit dem Sieg, das war schnell klar, würde er an diesem Nachmittag nichts zu tun haben. Dafür waren die Ferraris zu schnell und auch der Red Bull von Sebastian Vettel. Den einzig verlässlichen Referenzwert, um einen Rennfahrer zu beurteilen, liefert stets der Teamkollege. Im Vergleich zu Rosberg sah Schumacher zunächst nicht gut aus. Auf den ersten neun Runden war der Jüngere schneller. Der Abstand zwischen den beiden Mercedes-Bewegern wuchs auf 4,3 Sekunden. Das ist kein gewaltiger Abstand. Aber weil Schumacher der Ruf vorauseilt, seine Rennstall-Partner vom Start weg in Grund und Boden zu fahren, ist er doch erwähnenswert. Partner auf Augenhöhe "Ich muss erst meinen Rhythmus finden", hatte Schumacher während des Wochenendes oft wiederholt; ab Umlauf zehn hatte er ihn gefunden. Fortan zeigte die Rundenzeit-Tabelle: Mal war Schumacher schneller, mal Rosberg. Es war eine ausgeglichene Partnerschaft auf Augenhöhe, die nach den Boxenstopps auch auf den Plätzen fünf und sechs im dichten Aufeinander ausgetragen wurde. Formel-1-Fahren - das ist nicht nur Gas geben, Lenken und Bremsen. Bei den Boxenstopps wird es zum echten Teamsport. Obwohl das Nachtanken entfällt, lässt sich hier - mit einer geschickten An- und Abfahrt - immer noch viel gewinnen. Für Rosberg wies die Uhr beim Stopp 24,295 Sekunden aus, für Schumacher mehr als eine Sekunde weniger (23,160). Der Erfolg in dieser Kategorie ging eindeutig an den Routinier, der im Ziel beinahe etwas gelangweilt klang. Schumacher nannte die Kolonnenfahrt "die Odyssee, die wir erwartet hatten": "Am Boxenstopp kannst du was machen, nachher fährst du halt wieder hinterher, weil du nicht überholen kannst." Körperlich habe er keine Probleme gehabt. "Das", sagte Schumacher, "war sogar ganz locker. Das liegt an den Reifen, die es nicht zulassen, schnell zu fahren." Seine Höchstgeschwindigkeit an diesem Tag? 306,1 km/h. Im Video: Bei seinem Comeback-Rennen in Bahrain belegt Rekordweltmeister Michael schumacher Rang sechs. Seine Fans waren trotzdem begeistert. Weitere Videos finden Sie hier
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https://www.sueddeutsche.de/sport/formel-1-michael-schumacher-306-1-km-h-und-beinahe-gelangweilt-1.9093
Formel 1: Michael Schumacher - 306,1 km/h - und beinahe gelangweilt
00/03/2010
Das Comeback von Michael Schumacher im Formel-1-Zirkus endet auf Rang sechs. Doch er droht der Konkurrenz.
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Mit einem glanzvollen 4:2 gegen den HSV verbleibt Leverkusen im Titelkampf und lässt die erste Saisonpleite aus der Vorwoche vergessen - nur Nationalkeeper Adler irritiert mit einem Lapsus. Die Spitze hatten sie verloren und vorige Woche auch den Nimbus der Unbesiegbarkeit, und das auch noch in Nürnberg. Leverkusens Profis befanden sich nicht in gerade in einer guten Phase, als sich am Sonntag der HSV in der ausverkauften BayArena vorstellte: nur ein Sieg aus den zurückliegenden fünf Partien. Der traditionelle Absturz schien vorgezeichnet, doch irgendetwas ist in diesem Jahr anders in Leverkusen. 4:2 (1:1) gewann jedenfalls das Team von Jupp Heynckes, es war ein verdienter Erfolg, bei dem die Leverkusener mal wieder spielerisch brillierten. Sie bleiben damit im Titelrennen und sicher auf Kurs Champions-League-Teilnahme. "Die Mannschaft hat sich besonders in der zweiten Halbzeit sehr gesteigert", sagte Heynckes zufrieden, "ich denke, wir haben heute die richtige Reaktion gezeigt." Auf Nürnberg. Und auf das Gerede vom traditionellen Absturz. Absturz bleibt aus Ohne Kroos und Reinartz (Gelbsperren) ging Bayer 04 in das Duell, in welchem die Hamburger noch einmal den dritten Platz attackieren wollten. Castro rückte ins defensive Mittelfeld, für ihn verteidigte rechts Schwaab; für Kroos kam der in Nürnberg in der Startelf fehlende Schweizer Barnetta wieder ins Team. Beim HSV begann van Nistelrooy erneut neben Petric im Sturm, wie schon gegen Anderlecht. Während der Holländer bis zum Ende wirkungslos blieb, besaß Petric zumindest die erste Chance: Von Elia geschickt, lupfte er den Ball am herausstürmenden Keeper Adler vorbei - allerdings auch neben das Tor (11.). Danach übernahm jedoch die Werkself das Mittelfeld. Barnetta, der zweikampfstarke Castro und der Brasilianer Renato Augusto mit seinen Dribblings erhöhten das Tempo. Barnetta , kurz zuvor mit einem Schussversuch gescheitert, leitete dann auch die Führung ein, indem er Kießling per Steilpass bediente; es sollte seine zehnte Torvorlage werden, der Höchstwert in der Liga: Die Hamburger Deckung mit Mathijsen und Rozehnal war geradezu grotesk bis zur Mittellinie aufgerückt und verfolgte nun Kießling, der aber mit dem Ball am Fuß flinker war und überlegt ins Eck einschoss (22.). Von nun an dominierte Bayer04, Augusto prüfte Keeper Rost (27.), und Vidal wurde im letzten Moment geblockt (29.). Mitten in diese dominante Phase hinein meldete sich allerdings Adler in der latent köchelnden Torhüterdebatte zu Wort. Er tat das vermutlich eher unfreiwillig. Adlers Konkurrenten um das deutsche WM-Tor, der Bremer Wiese und Schalkes Neuer, hatten ja zuletzt verbal ihre Ansprüche auf die Nummer eins erneuert. Und Adler dürfte sie bestärkt haben, als er daheim in ihrem Fernseher nach einem harmlos anmutenden weiten Schlag von Mathijsen herauseilte, obwohl doch der Kamerad Hyypiä zum simplen Kopfball bereit stand. Das böse Missverständnis nutzte Zé Roberto, er trat die Kugel zum 1:1 ins verwaiste Tor. Hyypiä zog verwundert die Schultern hoch. Und Adler ärgerte sich, zu Recht. "René wollte es da wohl besonders gut machen", urteilte Heynckes nach der Partie diplomatisch, "René muss jetzt einfach mit dem Druck und den Kritiken fertig werden." Kießlings Tore 15 und 16 Die Szene spielte zunächst aber nur noch in den Köpfen von Wiese und Neuer eine Rolle. Denn die Leverkusener rannten nach der Pause wieder druckvoll nach vorn gegen einen von der Europa League offenbar ermüdeten HSV. Geschickt verlagerten sie immer wieder das Spiel, wie vor Derdiyoks schönem Kopfball zum 2:1 (55.), das Schwaab mit einer Flanke auflegte. Sieben Minuten später schien die Partie entschieden zu sein, Augusto hatte auf rechts mal wieder Aogo stehen lassen, und seine Hereingabe köpfte Stefan Kießling freistehend aus kurzer Distanz ein, bereits sein 16. Saisontor. Rozehnals Anschlusstor nach einem Freistoß von Trochowski (83.) ließ noch einmal Zweifel am Fortschritt der Leverkusener unter Heynckes aufkommen, doch das dauerte kurz, nur ein Minütchen: Sie starteten einfach den nächsten Konter, über den unermüdlichen Ideengeber Barnetta und Derdiyok, den Abschluss übernahm diesmal der überragende Aushilfs-Sechser Castro mit einem satten Schuss unter die Latte (84.). Damit war der enttäuschende HSV endgültig besiegt, Adler konnte sich sogar noch einmal auszeichnen in der Nachspielzeit, gegen Elia. "Die Jungs wollen von mir, dass ich rausgehe, ich habe noch gerufen, und Sami hat das auch gehört, er war aber wohl zu fokussiert", sagte Adler später zur Szene beim 1:1. Er räumte dann aber sehr aufrichtig ein, dass er gerade etwas verunsichert ist: "Wir haben eine geile Truppe, die mich im Moment fast ein bisschen mit durchschleppt."
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https://www.sueddeutsche.de/sport/bundesliga-26-spieltag-sieg-ueber-nuernberg-1.8968
Bundesliga, 26. Spieltag - Sieg über Nürnberg
00/03/2010
Mit einem glanzvollen 4:2 gegen den HSV verbleibt Leverkusen im Titelkampf und lässt die erste Saisonpleite aus der Vorwoche vergessen - nur Nationalkeeper Adler irritiert mit einem Lapsus.
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Michael Schumacher hat bei seiner Rückkehr das Podium klar verpasst und musste chancenlos den Doppelerfolg seines Ex-Teams Ferrari mitansehen. Großer Pechvogel beim Sieg von Fernando Alonso vor Felipe Massa beim Großen Preis von Bahrain war Sebastian Vettel: Der Red-Bull-Pilot sah in der Hitzeschlacht lange wie der sichere Sieger aus, ehe er wegen eines Problems am Auspuff und daraus folgenden Leistungsverlustes des Motors kampflos zurückfiel. Rang vier war ein schwacher Trost Vettel. Damit erlitt der WM-Anwärter gleich beim Saisonauftakt der Formel 1 einen herben Rückschlag im Titelrennen. Nico Rosberg belegte am Sonntag in Sachir den fünften Platz vor seinem Mercedes-Teamkollegen Schumacher. "Das Rennen war eigentlich so gut wie erledigt, wir hatten es locker im Griff", klagte Vettel nach der Zieleinfahrt. Doch sein technisches Problem verursachte, "dass ich auf der Geraden keinen Zug mehr hatte, ich habe stark an Leistung verloren". Am Ende sei Platz "kein gutes Ergebnis, aber das Beste, was wir daraus machen konnten". Routinier Schumacher unterstrich bei seinem Renn-Comeback 1239 Tage nach seinem letzten Start, dass mit ihm im Lauf der 19 Grand Prix langen Saison zu rechnen sein wird. Der 41 Jahre alte siebenmalige Champion aus Kerpen konnte bei seinem Debüt im Silberpfeil in der 36 Grad heißen "Sauna" von Sachir zwar nicht in die Entscheidung um den Sieg mit eingreifen, holte aber gleich wichtige Punkte. "Ich habe Spaß gehabt, alles hat bestens funktioniert", sagte Schumacher und ließ sich vom Ergebnis nicht entmutigen: "Ich habe schon früher zu Saisonbeginn so große Rückstände gehabt. Ich weiß aus Erfahrung, dass das alles noch zu machen ist. Es wäre verfrüht, jetzt schon zu sagen: es geht nicht mehr. Es geht immer." Vettel war dagegen der tragische Held: Der Vize-Champion schien einem ungefährdeten Sieg entgegen zu fahren. Aber nach rund einem Drittel des insgesamt 308,651 Kilometer langen Rennens meldete er per Boxenfunk frustriert: "Ich habe Probleme." In der 35. von 49 Runden musste der 22 Jahre alte Hesse Alonso und Massa ohne Gegenwehr vorbei ziehen lassen. Drei Umläufe später rauschte Lewis Hamilton locker am weitgehend wehrlosen Vettel vorbei. Immerhin konnte der Heppenheimer die Angriffe seiner deutschen Mercedes-Rivalen abwehren. Alonso krönte seinen ersten Einsatz im "Roten Renner" gleich mit dem Sieg. Sein brasilianischer Teamkollege Felipe Massa durfte sich bei seinem ersten Start nach seinem schweren Unfall in Ungarn als Zweiter ebenfalls wie ein Sieger fühlen. Der Spanier Alonso gewann auf dem Bahrain International Circuit in 1:39:20,396 Stunden. Massa lag 16,098 Sekunden zurück. "Das ist ein besonderer Tag für mich. Es ist immer speziell, wenn man ganz oben auf dem Podium steht, aber ganz besonders, wenn man das mit Ferrari erreicht", sagte Alonso Ex-Weltmeister Lewis Hamilton belegte im McLaren-Mercedes den dritten Rang. Vettel war 38,799 Sekunden langsamer als Alonso. Schumacher wies 44,163 Sekunden mehr auf. Neuling Nico Hülkenberg aus Emmerich belegte im Williams-Cosworth den 14. Platz. Adrian Sutil aus Gräfelfing kam im Force India auf Rang zwölf. Timo Glock (Wersau) kam mit dem neuen Virgin-Team nicht ins Ziel. Wegen eines Getriebeschadens musste der Odenwälder sein Auto in der 21. Runde in der Garage abstellen. "Mir ist der dritte Gang kaputt gegangen", sagte Glock. "Dann kam auch noch der Fünfte dazu. Irgendwann machte es keinen Sinn mehr, weiter zu fahren." Der mit viel Spannung erwartete Start verlief weitgehend problemlos. Obwohl die Rennwagen wegen des Nachtankverbots um die 160 Kilogramm Benzin an Bord hatten, meisterten die Piloten diese für sie ungewohnte Situation bestens und fuhren zunächst äußerst reifenschonend. Vettel nutzte seine Pole-Position und setzte sich ungefährdet an die Spitze. Das Ferrari-Duo Massa und Alonso folgte mit einem gewissen Sicherheitsabstand. Schumacher und Rosberg profitierten von Mark Webbers zurückfallen, an dessen Red Bull etwas Öl ausgetreten war, und rückten um jeweils einen Rang auf Position sechs bzw. vier vor. Sutil verlor viel an Boden, weil ihn ausgerechnet sein Teamkollege Vitantonio Liuzzi gedreht hatte. Hülkenberg fuhr in der dritten Runde zu übermütig und ramponierte beim Ausritt über die Randsteine etwas seinen Williams. Durch den dadurch nötigen frühen Stopp fiel der Formel-1-Neuling vorläufig ans Ende des Feldes zurück. Vettel kontrollierte das Geschehen von der Spitze aus deutlich. Der Red-Bull-Pilot baute seinen Vorsprung kontinuierlich aus. Schumacher hatte auf Platz sechs keine Chance, den vor ihm liegenden Ex-Weltmeister Hamilton im McLaren-Mercedes zu attackieren. Aber auch von hinten drohte dem Rückkehrer keine Gefahr. Rosberg fuhr ebenso ungefährdet auf Rang vier. Erst die ersten Reifenwechsel brachten Verschiebungen im Feld. Hamilton und Schumacher steuerten im 16. Umlauf als erste der Top-Acht die Box an; die anderen Sieganwärter folgten wenig später. Rosberg verlor bei diesem Halt seinen vierten Platz an Hamilton. Der in der 19. Runde eingebogene Vettel blieb auch nach dem Wechsel auf harte Reifen zunächst ungefährdet vorn. Mit zunehmender Renndauer rückten die Ferrari aber immer bedrohlicher näher und überholten ihn schließlich problemlos. Vettels Auspuff hatte am Ende wohl ein Loch zu viel. Wie viel Kraft das Vettel kostete, ließ sich an der Datenaufzeichnung ablesen: mindestens 50 PS. Dass er am Ende seinen Boliden noch auf Platz vier steuerte, führte zu einigen Respektbekundungen. "Das hat er klasse gemacht", sagte sein Teamchef Christian Horner.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/formel-1-in-bahrain-schumacher-faehrt-hinterher-1.21023
Formel 1 in Bahrain - Schumacher fährt hinterher
00/03/2010
Das Formel-1-Comeback des Ex-Weltmeisters endet ohne Chance auf das Podest. Vorne verliert Sebastian Vettel einen sicher geglaubten Sieg an Ferrari.
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Trainer Louis van Gaal hat sich inzwischen als Stimmungsbarometer des FC Bayern einen Namen gemacht, wenn auch mit einem deutlichen Hang zum Antizyklischen. Hohelieder während mancher Münchner Formdelle demonstrierte der Niederländer zuletzt ebenso wie eine schlagartig sinkende Bereitschaft zum Lob, sobald die Leistungskurve seines Kollektivs steil nach oben zeigt. Nun sauste also der arme Medienvertreter aus der ersten Reihe direkt hinein in ein kurzzeitiges Tief des van Gaalschen Launenturnus'. Dabei wollte der Kollege nach dem 2:1-Sieg der Bayern gegen Freiburg doch nur wissen, ob sich der Trainer bei Arjen Robben bedankt hatte. "Warum muss ich mich bedanken?", grollte van Gaal - und ließ gleich das Donnerwetter folgen. "Hat ein Spieler gut gespielt, nur weil er Tore geschossen hat? Dafür wird er bezahlt!" Die Nachwehen des Champion-League-Aktes Abgesehen davon, dass man sich um Robbens Aufwandsentschädigung für dessen Doppelpack wohl wahrlich nicht sorgen muss, weiß van Gaal sicherlich sehr genau, was er an seinen rechten Flügelrenner hat. Natürlich hatte van Gaal auch vollkommen Recht, als er Robben eine in der ersten Halbzeit schwache Leistung attestierte. Doch mit seinem zeitweise kraft- und ideenlosen Wirken war Robben nicht alleine. Von Philipp Lahm bis David Alaba, von Mark van Bommel bis Miroslav Klose zeigten sich die Nachwehen des Champions-League-Aktes während der Woche gegen Florenz. Selbst manche, die in Florenz gar nicht gespielt hatten, wie Danijel Pranjic oder Ivica Olic, schienen aus Solidarität an einer Art verspätetem Auslaufprogramm teilzunehmen. Klar, Bayern bestimmte das Spiel, Bayern hatte mehr Ballkontakte, mehr Ecken, mehr Tormöglichkeiten. Doch das verwöhnte Münchner Publikum verlangt das Spektakel oder zumindest Siege, was angesichts der Kadertiefe auch verständlich ist - selbst wenn wie am Samstag gegen Freiburg Hochdotierte namens Bastian Schweinsteiger, Franck Ribéry und Mario Gomez fehlen. Genau hier kommt Robben ins Spiel. Er kann dieses Verlangen stillen, mal jenes nach Spektakel, mal jenes nach Siegen. Und hätte nicht Ribéry die Kundschaft schon mit seinen Kabinettstückchen verwöhnt und den Anspruch weiter nach oben geschraubt, würde Robben sicherlich als kickender Messias gefeiert werden. Da mühte sich der Rest des Bayern-Teams nach dem platzierten Schuss von Freiburgs Cedrick Makiadi zum 0:1 (31.) also reichlich ratlos. 22 Torschüsse hatten die Statistiker am Ende für die Münchner notiert, doch als nennenswerte Chancen blieben außer den Toren höchstens ein Klose-Kopfball (27.) aus der Zeit vor dem Rückstand in Erinnerung, ein eher zufälliges Fünfmeter-Raum-Gestochere (61.) und ein Olic-Kopfball nach dem Seitenwechsel (71.). Ansonsten konnte van Gaal nur zustimmend nicken, als sein Freiburger Kollege Robin Dutt resümierte: "Meine Mannschaft hatte 65 Minuten lang einen guten Auftritt." Fälle für die Brechstange Es war Arjen Robben ("Wir haben taktisch nicht gut gespielt in der ersten Hälfte"), der den guten Auftritt der Gäste abrupt beendete. Heiko Butscher war der Ball knapp vor der Strafraumgrenze an die Hand gesprungen. Robben drosch den Freistoß zum Ausgleich ins Netz (76.) und räumte angesichts der verhaltenen Gegenwehr des Freiburger Torhüters Simon Pouplin ein: "Da brauchst du ein bisschen Glück." Es war wie ein Fingerzeig, dass Fußballspiele nicht immer aus Tänzchen und Hackentricks bestehen, sondern manchmal einfach Fälle für die Brechstange sind. Nach einem Foul an Thomas Müller (83.) sendete Robben die gleiche Botschaft noch einmal vom Elfmeterpunkt: Verantwortung übernehmen, tief durchatmen, und die Kugel einfach in den Winkel zimmern. Pragmatismus statt Fußballanarchie. Kunst ist wann anders.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/bundesliga-fc-bayern-freiburg-der-bessere-ribery-1.21648
Bundesliga: FC Bayern - Freiburg - Der bessere Ribéry
00/03/2010
Bezahlt, um zu siegen: Gegen den SC Freiburg beweist Arjen Robben einmal mehr, wie sehr er Franck Ribéry als Lenker in der Offensive des FC Bayern abgelöst hat.
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Doppel-Olympiasiegerin Maria Riesch hat ihre Saison mit dem Gewinn der Slalom-Kugel gekrönt. Der Weltmeisterin reichte beim Heimrennen in Garmisch der dritte Rang, um sich zum zweiten Mal in Folge in der Disziplinwertung ganz nach vorne zu schieben. Mit 493 Punkten lag Riesch letztlich knapp vor der Österreicherin Kathrin Zettel (490), die Zweite wurde. Der Tagessieg ging an Marlies Schild aus Österreich - es war der dritte für die Olympia-Zweite in diesem Winter. In der Gesamtzeit von 1:49,57 Minuten lag Schild 1,20 Sekunden vor Zettel, Riesch hatte 1,90 Sekunden Rückstand. Fanny Chmelar (Partenkirchen, 2,07) wurde Vierte, Katharina Dürr aus Germering (2,61) Neunte. Gesamtweltcup-Siegerin Lindsey Vonn (USA) hatte auf einen Start beim letzten Saisonrennen verzichtet. Michael Ballack und der FC Chelsea sind wieder Spitzenreiter in der englischen Fußball-Meisterschaft. Die "Blues" schlugen am Samstag in der Premier League den Stadt-Rivalen West Ham United mit 4:1 (1:1) und schoben sich am 30. Spieltag zumindest für 24 Stunden mit einem Zähler Vorsprung vor Manchester United. Der Titelverteidiger spielt erst an diesem Sonntag gegen den FC Fulham. Allerdings hat Chelsea auch noch ein Nachholspiel in der Hinterhand. Der FC Arsenal setzte am Abend nach, schlug Hull City mit 2:1 (1:1) und blieb dem punktgleichen Chelsea als Zweiter auf den Fersen. Tottenham Hotspur festigte mit einem 3:1 (1:0) gegen Blackburn Rovers Platz vier und hielt so Manchester City und den FC Liverpool auf Distanz. Die deutschen Hockey-Herren haben bei der Weltmeisterschaft in Neu Delhi den historischen Hattrick verfehlt. Der Olympiasieger verlor das Endspiel gegen Turnierfavorit Australien mit 1:2 (0:1) und konnte damit nach den WM-Erfolgen 2002 und 2006 seinen Titel nicht erfolgreich verteidigen. Noch nie war eine Mannschaft dreimal hintereinander Weltmeister. Der Eckentreffer des Hamburgers Moritz Fürste (47.) war gegen die schnellen und druckvoll spielenden Australier zu wenig. Eddie Ockenden (6.) und Eckenspezialist Luke Doerner (59.) waren für die "Kookaburras" erfolgreich, die die beiden vorherigen WM-Finals gegen Deutschland verloren hatten. Australien gewann damit seinen zweiten WM-Titel nach 1986. Platz drei belegten die Niederlande. Die "Oranjes" bezwangen Europameister England im Spiel um Platz drei mit 4:3 (1:3). Ski-Rennläufer Felix Neureuther hat es seinem Vater zum zweiten Mal gleichgetan und 36 Jahre nach Christian am heimischen Gudiberg in Garmisch-Partenkirchen den Weltcup-Slalom gewonnen. Zwei Wochen nach seinem Ausscheiden beim Olympia-Slalom von Whistler feierte der 25-Jährige im letzten Rennen der Saison seinen zweiten Weltcup-Sieg nach dem Erfolg in Kitzbühel im Januar. Auch dort hatte Christian Neureuther einst gewonnen (1979). In einer Gesamtzeit von 1:43,63 Minuten schob sich Neureuther mit Laufbestzeit im zweiten Durchgang noch von Rang fünf ganz nach vorne. "Das ist unglaublich für mich. Ich bin so glücklich, dass ich nach Kitzbühel hier meinen zweiten Sieg hole. Das ist etwas ganz, ganz Großes", sagte Neureuther, der in einem Jahr in Garmisch bei der WM auch um eine Medaille mitfahren will. Der geplante Streik der Nordischen Kombinierer bei der WM-Generalprobe in Oslo fällt aus. Weil bei einer Sitzung der Sportler am Freitag keine Einigkeit erzielt werden konnte, soll nach dem Zieleinlauf des Langlaufrennens lediglich ein Plakat enthüllt werden. Vor allem die Amerikaner um Olympiasieger Bill Demong hatten sich gegen den Streik gestellt. Doppel-Olympiasiegerin Magdalena Neuner hat Rang eins im Gesamtweltcup beim Biathlon-Sprintrennen in Kontiolahti/Finnland erfolgreich verteidigt. Die Wallgauerin belegte beim Sieg der Weißrussin Darja Domratschewa trotz zweier Strafrunden nach Schießfehlern Platz fünf und hat in der Gesamtwertung zehn Punkte Vorsprung auf Helena Jonsson (Schweden), die nur Neunte wurde. Beste der sieben deutschen Starterinnen war Kati Wilhelm (Zella-Mehlis), die vier Tage nach der Ankündigung ihres Rücktritts zum Saisonende als Dritte zum zweiten Mal in diesem Winter einen Podiumsplatz im Weltcup erreichte. Das gute deutsche Teamergebnis komplettierten Andrea Henkel (Großbreitenbach), Tina Bachmann (Schmiedeberg) und Simone Hauswald (Gosheim) auf den Plätzen sechs, elf und zwölf. Evi Sachenbacher-Stehle läuft wie ein Uhrwerk. Beim Weltcup der Skilangläuferinnen am Samstag in Oslo kam die Team-Olympiasiegerin im Massenstartrennen über 30 Kilometer in der freien Technik auf Rang fünf und unterstrich ihre starke nacholympische Form. Mit dem "Norweger-Express" konnte sie allerdings wie der Rest des Feldes nicht mithalten. Die dreimalige Olympiasiegerin Marit Björgen siegte bei ihrem Heimrennen vor ihren Team-Kolleginnen Kristin Steira und Therese Johaug. "Es war ein langer und schwerer Dreißiger, aber es hat unheimlich viel Spaß gemacht", sagte Sachenbacher-Stehle, die schon bei Olympia auf dem als Vierte ein unerwartetes Ergebnis erreicht hatte. "Zum Saisonende geht es immer hervorragend. Ich glaube, ich muss mal irgendetwas umstellen, damit es auch zu Saisonbeginn gute Ergebnisse gibt", sagte die Bayerin aus Reit im Winkl. Weltmeisterin Jenny Wolf hat zum Abschluss der Eisschnelllauf-Saison ein Jubiläum gefeiert: Über 500 Meter gelang der Berlinerin am Samstag in Heerenveen der 50. Weltcup-Erfolg ihrer Karriere. Die 31-Jährige setzte sich in 37,96 Sekunden klar vor den Niederländerinnen Annette Gerritsen (38,32) und Margot Boer (38,41) durch. Ihr mit 14.000 Dollar dotierter fünfter Gesamt-Weltcup in Serie stand für die Olympia-Zweite schon vor dem Weltcup-Finale fest, da mit Wang Beixing (China) und Olympiasiegerin Lee Sang-Hwa aus Südkorea ihre beiden härtesten Rivalinnen im Saisonverlauf in der Thialf-Arena fehlten. Weltmeisterin Anni Friesinger-Postma hat das Sieger-Podest hingegen klar verfehlt. Beim Weltcup-Finale kam die 33-jährige Inzellerin am Samstag über 1500 Meter nicht über Platz zehn hinaus. Beste Deutsche war Team- Olympiasiegerin Daniela Anschütz-Thoms aus Erfurt als Fünfte in 1:58,90 Minuten, die auch in der Endabrechnung Platz fünf belegte. Der Streckensieg ging in 1:58,15 Minuten an die Kanadierin Kristina Groves, die sich auch den Gesamt-Weltcup sicherte.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/sport-kompakt-eine-kugel-fuer-maria-riesch-1.15867
Sport kompakt - Eine Kugel für Maria Riesch
00/03/2010
Bei ihrem Heimrennen holt sich Maria Riesch den Sieg im Slalom-Weltcup, Michael Ballack kehrt mit Chelsea an die Tabellenspitze zurück, die deutschen Hockey-Männer verpassen den WM-Hattrick. Sport kompakt.
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Bayern läuft gegen Freiburg lange einem Rückstand hinterher - dann dreht Robben die Partie. Im Tabellenkeller steht Berlin nach dem 1:2 gegen Nürnberg am Abgrund, die Fans randalieren. Wolfsburg siegt deutlich. Serie ausgebaut, Platz eins verteidigt - Bayern München hält dank Arjen Robben auch mit der zweiten Garde die Titelkonkurrenz in Schach. Mit dem 2:1 (1:0) über den abstiegsbedrohten SC Freiburg festigte der deutsche Fußballmeister seine Tabellenführung und ist nun seit 19 Bundesligaspielen ungeschlagen. Arjen Robben (76./83.) per Freistoß und Foulelfmeter machte Münchens siebten Heimsieg in Serie perfekt. Cedrick Makiadi (31.) hatte die seit zwölf Spielen sieglosen Breisgauer in Führung geschossen. Mit hohem Einsatz und totaler Offensive starteten die Bayern nach dem unverhofften Rückstand ihre Aufholjagd - und wurden belohnt. Robben stellte mit seinen Saisontreffern neun und zehn den verdienten Sieg der aber erst in der zweiten Halbzeit überzeugenden Bayern sicher. Beim gewaltigen Freistoß des Holländers hatte Sportclub-Keeper Simon Pouplin ebenso keine Abwehrchance wie beim Strafstoß. Zuvor war Thomas Müller von Ivica Banovic im Strafraum umgelegt worden. Eine höhere Niederlage verhinderte der hervorragende Pouplin. Bayern-Trainer Louis van Gaal musste in Martin Demichelis, Franck Ribéry, Mario Gomez (alle verletzt) und Bastian Schweinsteiger gleich auf vier Stammkräfte verzichten. Den dürftigen Auftritt seiner Mannschaft in der ersten Halbzeit entschuldigte das aber nicht. Vier Tage nach der Partie in Florenz gelang es den Bayern nicht, von der Champions League in den Liga-Alltag umzuschalten. Freiburg bestrafte das ideenlose Spiel des Gastgebers und ging durch Makiadi in Führung, der völlig freistehend mit einem knallharten 20-Meter-Schuss Bayern-Torwart Jörg Butt keine Abwehrchance ließ. Anschließend taten sich die Münchner schwer, Chancen herauszuspielen und mussten sich letztlich bei ihrem Freistoß-Experten Robben bedanken, der gemeinsam mit Thomas Müller der beste Bayer in diesem Spiel war. Schlusslicht Hertha BSC verliert im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga immer mehr den Anschluss. Die Berliner unterlagen am Samstag im "Kellerduell" gegen den 1. FC Nürnberg daheim mit 1:2 (1:0) und liegen damit nun acht Punkte hinter dem Relegationsplatz 16. Nach dem Spiel kam es zu Ausschreitungen gewaltbereiter Fans. Ein wichtiger Sieg gelang dagegen Hannover 96 beim 2:1 (1:1) gegen Eintracht Frankfurt. Für den VfL Bochum rückt nach dem bitteren 1:4 (0:2) gegen Borussia Dortmund die Abstiegszone wieder näher. Wenig Mühe hatte am 26. Spieltag Meister VfL Wolfsburg beim 4:0 (1:0) in Mönchengladbach. Der FSV Mainz 05 feierte trotz Unterzahl einen 1:0 (0:0)-Sieg gegen äußerst schwache Kölner. Im "Abstiegs-Endspiel" in Berlin übernahm die Hertha von Beginn an die Initiative und drängte die Gäste aus Nürnberg in deren Hälfte. Nach vielen verpassten Großchancen erlöste Theofanis Gekas die Hauptstädter (36.). Der Grieche verwertete den Abpraller zum vielumjubelten 1:0. Doch die Hertha verpasste es, den Sack zu zu machen und wurde bestraft: Albert Bunjaku (61.) traf nach einem Eckball wie aus dem Nichts zum Ausgleich. In der Nachspielzeit sorgte dann Angelos Charisteas für den endgültigen Berliner Knockout, der Hertha-Manager Michael Preetz Tränen in die Augen trieb. Nach dem Schlusspfiff stürmten Zuschauer auf das Spielfeld und zertrümmterten die Auswechselbank und Werbeflächen. Spieler und Ordner flüchteten in die Katakomben. Eine Hundertschaft der Polizei griff ein und trieb die Randalierer in ihren Tribünenblock zurück. In einer intensiven Partie in Hannover brachte Leon Andreasen die Hausherren mit seinem ersten Saisontor gegen Frankfurt in Führung (14.). Doch die Niedersachsen beschränkten sich in der Folge weitestgehend auf Konter und wurden in der Nachspielzeit der ersten Hälfte für ihre Passivität bestraft: Halil Altintop setzte sich bei einer weiten Flanke im Strafraum gegen zwei Hannoveraner durch und schob den Ball zum 1:1 ins Tor. Die Eintracht übernahm nach der Pause die Kontrolle über das Spiel, wurde in ihren Bemühungen aber in der 54. Minute durch die Gelb-Rote Karte gegen Selim Teber jäh gebremst. Hannover nutzte die Überzahl prompt aus, Sergio Pinto traf drei Minuten später zum 2:1. Maik Franz (90.+1) sah kurz vor Schluss auch noch Gelb-Rot. Dortmund tat sich beim Revier-Nachbarn auch Bochum zunächst schwer und brauchte einige Minuten, um ins Spiel zu finden. Bei der Führung bekamen die Borussen tatkräftige Unterstützung von Bochums Kapitän Marcel Maltritz, der einen Freistoß mit dem Rücken ins eigene Tor beförderte (18.). Bochum war geschockt und wurde durch Mohamed Zidan (27.) bestraft. Nach einer Tätlichkeit und der folgenden Roten Karte gegen Milos Maric schien die Partie für den VfL gelaufen zu sein. Doch trotz Unterzahl stemmten sich die Hausherren gegen die drohende Niederlage und trafen durch Lewis Holtby (53.). Ein Doppelschlag von Lucas Barrios (74./77.) beendete dann aber jäh die Aufholjagd. In Mainz sorgte der zuletzt so stark aufspielende Aristide Bancé für den negativen Höhepunkt der ersten Hälfte: In der 27. Minute fuhr der Stürmer im Zweikampf gegen Pedro Geromel den Ellbogen aus und wurde nach der Tätlichkeit vom Platz gestellt. Trotz Überzahl brachten die Gäste aus Köln kaum Zählbares zustande - die Folge: André Schürrle traf zum mehr als verdienten 1:0 (57.). Weniger als 48 Stunden nach ihrem schweren Europacup-Auftritt in Kasan musste Meister Wolfsburg schon in Mönchengladbach ran. Aus einer stabilen Abwehr heraus erarbeiteten sich die "Wölfe" Vorteile und gingen kurz vor der Pause durch Zvjezdan Misimovic (41.) verdient in Führung. Alles klar machten nach dem Seitenwechsel Toptorjäger Edin Dzeko (49./Handelfmeter, 80.) und Christian Gentner (58.).
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https://www.sueddeutsche.de/sport/bundesliga-spieltag-im-ueberblick-robben-der-erloeser-1.5666
Bundesliga: Spieltag im Überblick - Robben, der Erlöser
00/03/2010
Bayern läuft gegen Freiburg lange einem Rückstand hinterher - dann dreht Robben die Partie. Im Tabellenkeller steht Berlin nach dem 1:2 gegen Nürnberg am Abgrund, die Fans randalieren. Wolfsburg siegt deutlich.
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Herthas Präsident Werner Gegenbauer stand einfach auf und ging, Trainer Friedhelm Funkel war fassungslos, Manager Michael Preetz hatte Tränen in den Augen. Und rund 100 Zuschauer stürmten aus dem Fanblock mit Fahnenhaltern in der Hand in den Innenraum des Olympiastadions, nur mit viel Mühe hinderten Ordner und Polizisten die Randalierer am Vordringen zu den Spieler-Kabinen. Pal Dardai musste ein Fernseh-Interview abbrechen, die Mannschaft flüchtete in die Kabine. Dramatische Szenen spielten sich in Berlin ab, nachdem Angelos Charisteas in der zweiten Minute der Nachspielzeit das 2:1 für Nürnberg geschossen und Schiedsrichter Kircher kurz darauf abgepfiffen hatte. "Die Sicherheitskräfte haben sich richtig verhalten, haben zunächst deeskalierend gewirkt", erklärte Preetz. "Das Wichtigste ist, dass niemand zu Schaden gekommen ist", betonte Preetz, der "härteste Konsequenzen" für die Randalierer ankündigte. "Wir müssen entschieden dagegen vorgehen. Ich hoffe, dass sich da endlich welch finden, die Arsch in der Hose haben und dem Einhalt gebieten. Ich möchte nicht erleben, was passiert, wenn es den ersten Toten gibt", sagte Nürnbergs Coach Dieter Hecking, der wie seine Spieler in die Katakomben geflüchtet war Nach dieser Niederlage beträgt der Abstand des Tabellenletzten Hertha BSC Berlin auf den Relegationsplatz acht Punkte, der Abstand auf einen sicheren Tabellenrang sogar neun. Das klingt angesichts von noch acht ausstehenden Spielen nicht nach besonders viel, doch mit Blick auf die bisherigen Leistungen und mit Blick auf das schwere Restprogramm (unter anderem Bayern, Leverkusen, Schalke, Dortmund und Stuttgart) sind die Chancen auf den Klassenerhalt frappierend gering. Und in der Tat gelang es seiner Mannschaft auch, dieses Motto umzusetzen. Sie "Schicksalsspiel", "Showdown", "letzte Chance", das waren in der Vorberichterstattung die Überschriften zu dieser Partie. Entsprechend appellierte Pal Dardai vor der Partie an seine Mitspieler ("Unsere Truppe ist einfach zu nett. Das sind durch die Bank fast alles liebe Schwiegersöhne. Es fehlen die Schweine, die fiesen Charaktere") - und entsprechend reagierte Funkel und schickte statt der bisher praktizierten Doppel-Sechs eine Raute auf den Platz. Mehr Offensive wagen, lautete das Motto. zeigte eine ihrer besten Saison-Hälften, sie stürmte und stürmte und stürmte, und sie erspielte sich das, was man ein "Chancen-Feuerwerk" nennt. Dass Nürnberg jene Mannschaft sein sollte, die vergangene Woche Leverkusen geschlagen und davor Bayern ein Remis abgetrotzt hatte, das kam einem während der ersten 45 Minuten in Berlin nicht in den Sinn. Zu desolat trat der "Club" zunächst auf. Die erste Chance gab es in der elften Minute: Nach einer schnellen Kombination im Nürnberger Strafraum verschätzte sich Gäste-Torwart Raphael Schäfer und musste der für Breno in die Startelf gerückte Dominic Maroh auf der Linie einen Schuss von Theofanis Gekas abwehren. Fünf Minuten später traf Gekas mit einem Drehschuss aus fünf Metern nur den Pfosten. Dann scheiterte Ramos aus aussichtsreicher Position an Schäfer, nur wenig später scheiterte Gekas aus noch aussichtsreicherer Position an Schäfer, und dazwischen lenkte der Nürnberger Torwart noch eine weitere Gekas-Chance an die Latte. Böse Erinnerungen wurde da wach, denn schon zuletzt beim 0:1 gegen Hamburg hatten zwei Aluminium-Treffer einen Berliner Punktgewinn verhindert. Erst in der 37. Minute erlöste Theofanis Gekas seine Elf. Nach einer Ecke herrschte in der Nürnberger Abwehr mal wieder völlige Konfusion, einen Schuss von Cicero konnte Schäfer noch halten, doch gegen Gekas' Nachschuss war er dann machtlos. Auf Nürnbergs Seite hingegen gab es zunächst nur zwei Mitwirkende, die Normalform aufwiesen: Torwart Schäfer und das Aluminium. Eine einzige Chance erspielten sich die Gäste bis zur Halbzeitpause, doch Gündogan verzog in der 23. Minute knapp.
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https://www.sueddeutsche.de/sport/bundesliga-hertha-nuernberg-hauptstadt-am-abgrund-1.21580
Bundesliga: Hertha - Nürnberg - Hauptstadt am Abgrund
00/03/2010
Jagdszenen in Berlin: In der Nachspielzeit kassiert Hertha BSC gegen Nürnberg das 1:2 und muss sich als Absteiger fühlen. Manager Preetz weint, einige Zuschauer stürmen den Platz.
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Durchwachsenes Comeback von Michael Schumacher: Beim Qualifying in Bahrain landet er nur auf Platz sieben - und hinter seinem Teamkollegen. Ein anderer Deutscher sichert sich die Pole Position. Formel-1-Rückkehrer Michael Schumacher geht von Startplatz sieben in sein erstes Rennen nach 1239 Tagen Pause, die Pole Position beim Saisonstart der Königsklasse holte sich Vize-Weltmeister Sebastian Vettel im Red-Bull-Renault. Der Heppenheimer fuhr am Samstag in Bahrain in 1:54,101 Minuten zum sechsten Mal in seiner Karriere auf Startplatz eins und verwies dabei die Ferrari-Piloten Felipe Massa und Fernando Alonso auf die Plätze. Der 41 Jahre alte Schumacher war in seinem Mercedes 1,4 Sekunden langsamer als Vettel und landete zwei Plätze hinter seinem Silberpfeil-Teamkollegen Nico Rosberg, der Rang fünf belegte. Ebenfalls noch in den Top 10 steht Adrian Sutil im Force-India-Mercedes als Zehnter. Als einziger Deutscher schied Timo Glock schon im ersten Durchgang der Qualifikation aus. Als 19. war der Virgin-Pilot aber immerhin der beste Fahrer aus den drei neuen Teams. Neuling Nico Hülkenberg schaffte es in die zweite Runde und wird am Sonntag (13 Uhr MEZ/live bei RTL und Sky) von Startplatz 13 in sein erstes Rennen in der Königsklasse gehen. Das Qualifying im Überblick: 1. Sebastian Vettel (Heppenheim) Red Bull 1:54,101 Min.; 2. Felipe Massa (Brasilien) Ferrari 1:54,242; 3. Fernando Alonso (Spanien) Ferrari 1:54,608; 4. Lewis Hamilton (England) McLaren-Mercedes 1:55,217; 5. Nico Rosberg (Wiesbaden) Mercedes 1:55,241; 6. Mark Webber (Australien) Red Bull 1:55,284 7. Michael Schumacher (Kerpen) Mercedes 1:55,524; 8. Jenson Button (England) McLaren-Mercedes 1:55,672; 9. Robert Kubica (Polen) Renault 1:55,885; 10. Adrian Sutil (Gräfelfing) Force India 1:56,309; 11. Rubens Barrichello (Brasilien) Williams 1:55,330; 12. Vitantonio Liuzzi (Italien) Force India 1:55,653; 13. Nico Hülkenberg (Emmerich) Williams 1:55,857; 14. Pedro de la Rosa (Spanien) Sauber 1:56,237; 15. Sébastien Buemi (Schweiz) Toro Rosso 1:56,265; 16. Kamui Kobayashi (Japan) Sauber 1:56,270; 17. Witali Petrow (Russland) Renault 1:56,619; 18. Jaime Alguersuari (Spanien) Toro Rosso 1:57,071; 19. Timo Glock (Wersau) Virgin 1:59,728; 20. Jarno Trulli (Italien) Lotus 1:59,852; 21. Heikki Kovalainen (Finnland) Lotus 2:00,313; 22. Lucas di Grassi (Brasilien) Virgin 2:00,587; 23. Bruno Senna (Brasilien) Hispania 2:03,240; 24. Karun Chandhok (Indien) Hispania 2:04,904
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/formel-1-qualifying-schumacher-bleibt-zurueck-1.24343
Formel 1: Qualifying - Schumacher bleibt zurück
00/03/2010
Durchwachsenes Comeback von Michael Schumacher: Beim Qualifying in Bahrain landet er nur auf Platz sieben - und hinter seinem Teamkollegen. Ein anderer Deutscher sichert sich die Pole Position.
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David Alaba ist der neue Shootingstar des FC Bayern. Sein Vater George über den Weg seines Sohnes als Fußballer, seine Arbeit als DJ, Schlafen im Auto und die Vorzüge des FCB. Um 16 Uhr solle man George Alaba anrufen, aber um 16 Uhr sagt er, es ginge gerade nicht. 16.30 Uhr wäre besser. Er klingt fröhlich und doch aufgeregt, als um 17 Uhr das Gespräch klappt. Im Leben der Familie Alaba ist seit Kurzem nichts mehr, wie es war. Sohn David Alaba verzückt gerade die Fußballwelt, in der Champions League hatte er jetzt mit 17 Jahren seinen ersten Einsatz von Beginn an für den FC Bayern München. Er spielte klasse in Florenz, hinten links, längst ist auch Österreich aus dem Häuschen; David Alaba stammt von dort. SZ: Herr Alaba, bei Ihnen ist ja viel los. Alaba: Ja, das ist der Wahnsinn. Ein Wahnsinn. Ich hatte mit einigen Reportern einen Termin, ich kam gerade vom Nachtdienst, und sie sagten mir: Es dauert nur eine halbe Stunde. Ich sagte: Okay. Der nächste sagte: Komm, nur zehn Minuten, bitte! Ich habe kaum geschlafen nach dem Nachtdienst, und bald muss ich wieder arbeiten gehen. SZ: Wen haben Sie heute getroffen? Alaba: Das ZDF war da, vom Magazin News war einer da. Die wollten alles wissen, wo David gespielt hat, wie wir ihn erzogen haben, und und und. SZ: Ganz ehrlich: Das interessiert uns auch, brennend sogar. Alaba: Moral ist ganz wichtig, das wollte wir ihm mit auf den Weg geben. Afrikanisch-asiatisch-europäische Moral. Das Beste von den drei Kontinenten, nicht? Das haben wir versucht zu verbinden. David ist ja in Wien geboren. SZ: Was ist afrikanisch an David? Alaba: Ich würde sagen, sein Ehrgeiz. Und er hat einen großen Willen. Ja, das ist sehr afrikanisch, was da in ihm steckt. SZ: Was ist österreichisch an ihm? Alaba: Seine Disziplin. Er arbeitet immer an sich, er ist sehr fleißig. SZ: Und sicher hat er auch etwas von der Mutter? Sie ist eine Philippinin, sie war eine Schönheitskönigin und arbeitet nun als Krankenschwester. Alaba: Oh ja, oh ja. Von ihr hat er den Respekt. Man muss Respekt im Leben haben. Aber es ist natürlich auch schwer, ihn in allen Aspekten zu definieren. SZ: Ihr Sohn sei auf jeden Fall ein lieber Kerl, das sagen alle bei den Bayern. Alaba: Oh ja. Ich bin sehr stolz auf ihn. In ihm strahlt so viel, das ist schön. SZ: Um Ihren Sohn kennen zu lernen, wäre es hilfreich, über Sie etwas zu erfahren. Ihr Leben ist ja spannend verlaufen. Alaba: Ja, ich bin als Student nach Österreich gekommen. Ich hatte einen Schulkameraden in Nigeria. Sein Onkel arbeitete bei der UNO in Wien. Er hat uns beide nach Wien eingeladen. Ich bin geblieben und habe Wirtschaft studiert, auf der Uni. Aber ich habe die Wirtschaftslehre nicht beendet. Ich habe mich mehr auf die Musik konzentriert. SZ: Stimmt es dann gar nicht, dass Sie politisches Asyl erhalten hatten? Das schreiben hier in München alle. Alaba: Asyl? Nein, nie (lacht laut). SZ: Da sehen Sie mal, wie wenig alle noch von den Alabas wissen. Sind Sie dann auch Österreicher geworden? Alaba: Ja, ich war sogar bei der Bundeswehr. Ich bin ja Österreicher. Wenn man länger als zehn Jahre hier lebt, kann man den Pass erhalten. Ich war bei der Garde. Dort muss man eine Ausbildung zum Grundwehrdiener machen, acht Monate lang. Dann bin ich Gefreiter geworden. Das war auch super. Es gab eine Dokumentation über mich im ORF. SZ: Wieso? Alaba: Ich war der erste Schwarze bei der Garde, zusammen mit einem Freund. SZ: Das passt ja. Ihr Sohn ist auch stets der Erste: der jüngste Spieler hier, der jüngste dort, ein Überflieger. Alaba: Darum wurde auch einmal geschrieben: Die Alabas sind immer die Ersten (lacht laut). SZ: Die Musik ist Ihre Leidenschaft, Sie arbeiten nachts als DJ. Wie konnten Sie mit einem völlig anderen Lebensrhythmus Ihren Sohn erziehen? Alaba: Wir mussten natürlich immer sehr viel planen. Wenn er trainiert hat, habe ich mich ausgeruht. Und vor Spielen zum Beispiel schlafe ich im Auto. SZ: Im Auto? Auf dem Parkplatz? Alaba: Ja. Ich schlafe im Auto, und dann kommt meine Frau, klopft an die Fensterscheibe und weckt mich. Dann schaue ich mir in Ruhe das Spiel an. Und dann fahre ich wieder nach Hause und schlafe vor der Arbeit noch einmal. Es ist hart, aber wir arbeiten eben hart, das ist kein Problem. Ich habe mir immer die Zeit für David genommen und ihn gefördert. Auf der nächsten Seite: George Alaba über die Frage, ob David in den Nachtclub kommt, in dem er arbeitet, und seine Zukunft als DJ.
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https://www.sueddeutsche.de/sport/fc-bayern-interview-mit-george-alaba-jeder-liebt-ihn-1.22116
"FC Bayern: Interview mit George Alaba - ""Jeder liebt ihn"""
00/03/2010
David Alaba ist der neue Shootingstar des FC Bayern. Sein Vater George über den Weg seines Sohnes als Fußballer, seine Arbeit als DJ, Schlafen im Auto und die Vorzüge des FCB.
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Schalke 04 hat dank Kevin Kuranyi die Tabellenführung übernommen und seine Titelambitionen untermauert. Der Ex-Nationalspieler sicherte den Königsblauen den 2:1-Sieg gegen den VfB Stuttgart. Kevin Kuranyi hat Schalke 04 zumindest für 22 Stunden an die Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga geschossen. Mit seinem 14. Saisontor bescherte er den "Knappen" ausgerechnet gegen seinen früheren Verein VfB Stuttgart einen 2:1 (0:0)-Sieg. Edu (46.) hatte die Hausherren in Führung geschossen. Serdar Tasci (50.) sorgte für den schnellen Ausgleich, ehe Kuranyi (55.) der Siegtreffer gelang. Schalke feierte den achten Heimsieg in Serie und hat damit weiterhin gute Aussichten im Titelkampf gegen den FC Bayern, der an diesem Samstag gegen Freiburg den Spitzenrang in der Tabelle zurückerobern kann. Die Stuttgarter, die unter Trainer Christian Gross die erste Niederlage in der Fremde kassierten, mussten dagegen eine Rückschlag im Rennen um die internationalen Plätze hinnehmen. Spezialität: Verteidigen Als stärkste Abwehr der Liga mit bis dahin erst 19 Gegentoren konzentrierten sich die Hausherren auf ihre Spezialität: Verteidigen. Schalke stand tief, gut gestaffelt und sicher. Mit schnellen Kontern versuchte die Elf von Trainer Felix Magath ihr Glück. Die erste Chance hatte Kuranyi, der von einem Ballverlust der Gäste in deren Hälfte profitierte - sein Schuss ging aber am langen Pfosten vorbei. Die erste war gleichzeitig die einzige Schalker Chance vor der Pause. Die Stuttgarter hatten im ersten Durchgang mehr vom Spiel und ließen den Ball besser laufen. Allerdings sprang auch bei den Gästen nichts Zählbares heraus, der letzte Pass in die Spitze und der Torabschluss fehlten. Vor allem der zuletzt hochgelobte Cacau war vor der Pause ein Totalausfall. Was für VfB-Sportdirektor Horst Heldt auch an den Platzverhältnissen lag: "Der Platz ist eine Katastrophe." Nur zweimal kamen die optisch überlegenen Schwaben gefährlich vor das Schalker Tor, scheiterten aber jeweils am glänzenden Torwart Manuel Neuer: Zunächst parierte der Keeper einen Schuss von Pavel Pogrebnjak aus kurzer Distanz mit dem Fuß (35.), eine Minute später blockierte Neuer einen Lupfer des freistehenden Zdravko Kuzmanovic. Tore am Schnürchen Was den 61.673 Zuschauer in der ausverkauften Veltins-Arena vor der Pause verwehrt blieb, klappte in Durchgang zwei wie am Schnürchen: Keine Minute war gespielt, als der soeben eingewechselte Edu Schalke in Führung schoss. Der Winter-Neugang profitierte dabei von einem schlimmen Schnitzer von Tasci, der den Ball im eigenen Strafraum dem Brasilianer direkt vor die Füße grätschte. Doch nur vier Minuten später machte der Nationalverteidiger seinen Fehler wett, als er einen Freistoß aus kurzer Distanz zum Ausgleich ins Tor köpfte. Bei dem Treffer patzte Heiko Westermann, der Tasci nicht eng genug bewachte. Doch auch der Schalker Abwehrspieler bekam seine Chance auf Rehabilitation: Bei einem Freistoß auf der Gegenseite düpierte Westermann die Stuttgarter, die auf Abseits spielten, und tauchte plötzlich mutterseelenallein im Strafraum der Schwaben auf. Mit Übersicht bediente er dann in der Mitte Kuranyi und dieser erzielte den Siegtreffer, der die Meisterträume der Schalker Fans weiter schürte.
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https://www.sueddeutsche.de/sport/bundesliga-26-spieltag-schalke-ist-spitze-1.12351
Bundesliga, 26. Spieltag - Schalke ist Spitze
00/03/2010
Schalke 04 hat dank Kevin Kuranyi die Tabellenführung übernommen und seine Titelambitionen untermauert. Der Ex-Nationalspieler sicherte den Königsblauen den 2:1-Sieg gegen den VfB Stuttgart.
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Der Mann hatte leiden müssen, er hat das später auch gar nicht verschweigen wollen. Als er am Nachmittag vor der DFB-Zentrale ins Freie trat, nach fast vier Stunden pausenloser Beratung, standen ihm Anspannung und Nervosität im Gesicht geschrieben. Dann griff er in die Tasche seiner dunkelblauen Anzugjacke, holte das Päckchen hervor, steckte eilig eine Zigarette in Brand - und im nächsten Moment formte sich ein Lächeln im Gesicht von Gerhard Mayer-Vorfelder. Es war nur ein harmloser Zufall, dass statt Theo Zwanziger dessen Vorgänger vor die Tür des Hauptquartiers trat. Mayer-Vorfelder, im Rang des Ehrenpräsidenten in den höchsten Rat des Verbandes aufgenommen, wollte aber kein Signal setzen, indem er sich nach der landauf, landab gespannt erwarteten Präsidiumssitzung des Deutschen Fußball-Bundes als Erster draußen vor den TV-Kameras blicken ließ. Er hatte den seit Stunden wartenden Reportern auch nichts bekannt zu geben, "ich sag' gar nichts", verkündete er fröhlich; nicht mal die elementare Frage, ob denn sein Präsidentenfreund Zwanziger im Amt bliebe oder womöglich gerade eben zurückgetreten sei, wollte er beantworten. Der 77-Jährige, der auch zu dieser Veranstaltung wieder eine beneidenswerte Gesichtsbräune mitgebracht hatte, wollte bloß friedlich vor der Tür stehen und rauchen. Nicht ganz undramatisch Theo Zwanziger, die Hauptfigur des Tages, wirkte im direkten Präsidenten-Vergleich deutlich angestrengter, als er am späten Freitagnachmittag im Sitzungssaal eines Flughafenhotels zur Pressekonferenz Platz nahm. Man hatte den Saal vorsorglich gebucht, aber bis zum Ende der von manchen Teilnehmern schon als schicksalhaft empfundenen Sitzung stand noch nicht fest, ob er gebraucht würde respektive ob Zwanziger in der Stimmung sein würde, sich vor der Öffentlichkeit zu erklären. Durch sein demonstratives Schweigen während der vergangenen Tage hatte er Spekulationen hervorgerufen. Nicht nur bei den Verbandskollegen und den Bündnispartnern aus dem Profifußball kamen Ahnungen auf, er könne aus bitterer Betroffenheit über die Kritik an seinem Verhalten in der Affäre um den Schiedsrichterfunktionär Manfred Amerell den Abschied einreichen. Auch im DFB-Haus herrschte am Freitag Unsicherheit über die Absichten des Präsidenten. Aber als um kurz nach drei verkündet wurde, dass Zwanziger mit Reinhard Rauball, dem Präsidenten der Deutschen Fußball-Liga (DFL) zum Pressetermin kommen werde, da war klar: Er macht weiter. Knapp drei Stunden später verkündete Zwanziger, dass sich der Wert seiner Verkündigungen in Grenzen hielte, "es ist nicht so dramatisch". Es war aber auch nicht ganz undramatisch. Von den Mitgliedern des Gremiums - zu dem außer Vertretern der Landesverbände und der Bundesliga auch Männer wie Teammanager Oliver Bierhoff und Generalsekretär Wolfgang Niersbach gehören - hatte Zwanziger Antwort auf jene Grundsatzfragen haben wollen, die ihn zuletzt schwer bewegt hatten. Positives Echo Er hat sie selbst aufgezählt: "Wie ist die Situation des Präsidenten? Wie stark ist er? Hat er das Vertrauen des Präsidiums?" Zwecks Meinungsbildung trug er ein selbstverfasstes fünfseitiges Traktat vor, "einen ausführlichen und sehr persönlichen Bericht, der auch meine Befindlichkeit dargestellt hat" - sozusagen einen Bericht zur Lage des Theo Zwanziger. Das Echo war nach seinem Dafürhalten positiv: "Ich habe von niemand gehört: Es wäre besser, auf den Theo Zwanziger zu verzichten." Er selbst hatte durchaus ans Verzichten gedacht. Sagt er. Er hatte sich gefragt: "Ist die Freude an diesem Amt noch so stark, dass du dir und deiner Familie das antun willst?" Er verwies auf die Ehefrau, die Kinder, die Enkel, er erzählte vom Gespräch mit den Söhnen, die ihm sagten: "Theo gegen den Rest der Welt, das geht nicht'', und er berichtete über den Kraftverlust nach sechs lebhaften und krisenbeladenen Jahren an der DFB-Spitze. Aber dann habe er eben "auch festgestellt, dass ich an diesem Amt noch sehr viel Lust habe". Grundlegende Fehler bei der Behandlung des Falls Amerell kann er immer noch nicht erkennen. Und die Tatsache, dass ihn nun keines der Mitglieder in Präsidium wie auch im Vorstand offiziell aus dem Amt wünschte, fasst er als finale Bestätigung auf. "Da bin ich schon sehr zufrieden", sagte er, "ich habe mich sehr gefreut über diesen Vertrauensbeweis." Die Basis dieses Vertrauensbeweises soll bei einer Sonder-Generalversammlung des DFB im April sogar noch erweitert werden. Gleich sechs Landesverbände stellten gleichlautend einen entsprechenden Antrag - gegen den Wunsch der Leute vom Profifußball, die einen außerordentlichen Bundestag für überflüssig halten. Sie mutmaßen, dass es bei diesem Treffen weniger um den offiziellen Anlass geht, also die Verabschiedung des neuen Schiedsrichterkonzepts, das der designierte nächste Schiedsrichterchef Herbert Fandel am Freitag vorstellte. In Wahrheit, so hieß es, werde dieser Parteitag zur Feier des Präsidenten ausgerichtet. "Wir werden diese Entscheidung natürlich als gute Demokraten akzeptieren", sagte DFL-Chef Rauball, der Zwanzigers Vortrag über die persönliche Betroffenheit als "durchaus beeindruckend" bezeichnete. Das hat er fast so schön ausgedrückt wie den sanften Hinweis darauf, dass die Vertreter des Profilagers alles andere als begeistert waren über Zwanzigers jüngste Problemlösungen. Rauball: "Wir haben in selten offener Weise Punkte angesprochen, über die man auch diskutieren sollte."
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https://www.sueddeutsche.de/sport/dfb-praesident-theo-macht-weiter-1.7970
DFB-Präsident - Theo macht weiter
00/03/2010
Zufrieden und erfreut: Trotz aller Turbulenzen in der Schiedsrichter-Affäre ist DFB-Präsident Zwanziger im Amt bestätigt worden.
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Der in der Schiedsrichter-Affäre heftig kritisierte Theo Zwanziger übersteht die DFB-Präsidiumssitzung. Doch er muss einräumen, dass es "viele Fragen" gibt. Theo Zwanziger hat im Schiedsrichter-Skandal um Manfred Amerell seine Haut retten können und bleibt DFB-Präsident. "Ich bin sehr zufrieden und habe mich sehr über den Vertrauensbeweis von Vorstand und Präsidium gefreut", sagte der 64-Jährige, nachdem er bei seinen Funktionärskollegen am Freitag in Frankfurt/Main die Vertrauensfrage gestellt hatte und sich alle 47 Vorstandsmitglieder des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) für ihn ausgesprochen hatten. Er betonte aber auch: "Ich klebe nicht an meinem Amt. Mich wird man nicht auf einem Stuhl raustragen, in dem ich den Kopf nicht mehr gerade halten kann." Zwanziger war wegen seines Krisenmanagements heftig in die Kritik geraten. "Es gab viele Fragen zu beantworten, unter anderem natürlich auch, wie stark ist der Präsident, wie groß ist das Vertrauen", räumte Zwanziger nach einem Sitzungsmarathon in der DFB-Zentrale ein. "Ich habe einen sehr ausführlichen und persönlichen Bericht abgegeben." Der Chef des mit 6,7 Millionen Mitgliedern größten Sportfachverbandes der Welt gestand, dass er einen Rücktritt erwägt habe: "Natürlich habe ich in dieser Woche auch sehr wohl darüber nachgedacht: Macht dir dieses Amt noch so viel Spaß und Freude, dass du es dir und deiner Familie noch antun willst? Natürlich lässt mich die Kritik nicht kalt." Seine Söhne hätten gesagt: "Theo alleine gegen den Rest der Welt, das geht nicht. Ich habe mich daher heute über die Rückendeckung sehr gefreut." Bereits am 9. April bei einem außerordentlichen Verbandstag soll die Reform des Schiedsrichterwesens beschlossen werden. Der angehende Schiedsrichter-Chef Herbert Fandel äußerte sich am Nachmittag zufrieden über die Präsentation seines Reformpapiers vor dem DFB-Präsidium. "Ich hatte das Gefühl, dass unser Konzept sehr positiv aufgenommen wurde. Jetzt müssen wir sehen, was entschieden wird", sagte Fandel. Der frühere Weltklasse-Schiedsrichter hatte gemeinsam mit DFB-Abteilungsleiter Lutz Michael Fröhlich und Hellmut Krug von der Deutschen Fußball Liga (DFL) ein Zukunftskonzept erarbeitet. Bei den Schiedsrichter-Ansetzungen soll künftig jegliche Art der Multifunktionalität vermieden werden, die Benotung durch die Schiedsrichterbeobachter an Bedeutung verlieren. Zudem sollen junge Referees künftig von mehreren Mentoren betreut werden. Franz Beckenbauer und Gerhard Mayer-Vorfelder hatten Zwanziger bereits vor der Abstimmung den Rücken gestärkt. Beckenbauer übte aber auch Kritik an der Vorgehensweise des Verbandes und Zwanzigers. "Sicher sind auch Fehler gemacht worden. Vielleicht wäre der DFB besser beraten gewesen, diese Angelegenheit gleich dem Staatsanwalt zu übergeben. Aber das kann überhaupt kein Grund für Zwanzigers Rücktritt sein", meinte Beckenbauer. "Völlig ausgeschlossen" sei, dass er Nachfolger von Zwanziger werde. Beckenbauers Forderung Zwanziger musste im Vorstand erklären, warum der DFB so spät von den gegen Amerell erhobenen Vorwürfen der sexuellen Belästigung erfuhr. Schiedsrichter-Chef Volker Roth hatte die von Bundesliga-Referee Michael Kempter gemachten Aussagen erst einen Monat später weitergeleitet. Amerell bestreitet die Vorwürfe. Weil der frühere DFB-Funktionär Zwanziger eine einseitige Aufklärung vorwirft, hat der Verband angekündigt, ihn wegen übler Nachrede und Verleumdung anzuzeigen. Amerell sieht dem gelassen entgegen. "Ich glaube, die haben nicht damit gerechnet, dass ich das durchstehe, aber da haben sie mich wohl falsch eingeschätzt", sagte er der Augsburger Allgemeinen. Er unterstellt Zwanziger zudem, einen Unparteiischen aus dessen Heimatverein VfL Altendiez unrechtmäßig befördert zu haben. Beckenbauer forderte ein Ende des Theaters. "Es muss jetzt Schluss sein mit diesen Nebenkriegs-Schauplätzen und Eitelkeiten. In ein paar Wochen haben wir WM. Das ist viel wichtiger als der Fall Amerell."
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https://www.sueddeutsche.de/sport/fussball-dfb-affaere-zwanziger-dachte-an-ruecktritt-aber-bleibt-im-amt-1.11615
Fußball: DFB-Affäre - Zwanziger dachte an Rücktritt - aber bleibt im Amt
00/03/2010
Der in der Schiedsrichter-Affäre heftig kritisierte Theo Zwanziger übersteht die DFB-Präsidiumssitzung. Doch er muss einräumen, dass es "viele Fragen" gibt.
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Teamkollege Nico Rosberg hat das erste Trainingsduell gewonnen und die gesamte Konkurrenz im neuen Silberpfeil dominiert. Doch Formel-1-Rückkehrer Michael Schumacher setzte am Tag der Deutschen in Bahrain ein erstes Ausrufezeichen. Der 41 Jahre alte Rekordweltmeister fuhr am Freitag im neuen Mercedes die drittbeste Zeit des Tages. Schumacher musste sich auf dem 6,299 Kilometer langen Kurs in der heißen Wüste von Sachir allerdings mit knapp einer halben Sekunde Rückstand Rosberg und Ex-Weltmeister Lewis Hamilton geschlagen geben. "Es sieht nicht so schlecht für uns aus", urteilte der siebenmalige Champion aus Kerpen. "Auf eine Runde gesehen fehlt mir noch ein bisschen die Routine. Die muss ich mir übers Wochenende noch aneignen", räumte Schumacher allerdings ein und begründete damit auch seinen Rückstand auf Rosberg. "Ich weiß genau, wo ich mich verbessern muss. Das krieg' ich hin. Auf längere Distanz sind wir identisch." Das Silberpfeil-Duo hatte am Vormittag Probleme mit der Balance des neuen Autos. Am Nachmittag klappt es bei beiden deutlich besser. "Es gibt aber Bereiche, in den wir uns immer noch verbessern können", sagte Rosberg. "Insgesamt haben wir heute viel dazugelernt - es war ein positiver Start ins Wochenende." Deutsche Dominanz Die Dominanz der deutschen Fahrer dokumentierten zudem Vizeweltmeister Sebastian Vettel (Heppenheim) im Red Bull auf Rang fünf und Neuling Nico Hülkenberg (Emmerich) im Williams als Sechster. Adrian Sutil schaffte es mit seiner Bestzeit in der ersten eineinhalbstündigen Einheit am Ende auf den achten Gesamtrang. Vettel wirkte allerdings nicht wirklich zufrieden, denn er hatte mit den Bremsen zu kämpfen. "Das ist kein gutes Gefühl, aber hier war es kein Problem", meinte der Hesse mit Blick auf die weiten Auslaufzonen des Bahrain International Circuit. Bei 30 Grad und strahlendem Sonnenschein hatte Schumacher die ersten anderthalb Trainingsstunden offenbar zum Aufwärmen genutzt. Immerhin lag sein letztes Formel-1-Rennen 1237 Tage zurück. Platz zehn hieß es erst einmal. Der Rückstand auf Sutil, der sich über die erste Bestzeit der neuen Grand-Prix-Saison freuen durfte, betrug über eine Sekunde. Um 10.07 Uhr Ortszeit startete Schumacher endgültig in seine Comeback-Saison. Als 20. von 24 Fahrern rollte er mit seinem Auto aus der Garage. Nach der üblichen Installationsrunde mit seinem neuen Silberpfeil kam er zurück in die Box. Eine knappe halbe Stunde später steuerte er den MGP W01 wieder auf die Strecke. Bei seiner ersten gewerteten Runde hatte Schumacher auf den zwischenzeitlich führenden Hamilton 1,599 Sekunden Rückstand. Er führte das darauf zurück, noch nicht ganz den Rhythmus der Strecke gefunden zu haben. Einmal musste der siebenmalige Weltmeister, der 2004 den Großen Preis von Bahrain gewonnen hatte, mit seinem Auto durch den Sand. Im zweiten Training erwischte es aber auch seinen Widersacher Vettel aus Heppenheim. Wie viel Aussagekraft die Zeiten wirklich haben, bleibt abzuwarten. Niemand außer den unmittelbar Beteiligten weiß, mit wie viel Sprit die Autos, die während der Rennen nicht mehr aufgetankt werden dürfen, unterwegs waren. Die Gewichts- und damit auch Geschwindigkeitsunterschiede können enorm sein, Vettel mutmaßte, es könnten zwischen vier und sechs Sekunden sein. Ferraris enttäuschen Nur im vorderen Mittelfeld endete der erste Tag für die beiden Ferrari. Der zweimalige Weltmeister Fernando Alonso fuhr im ersten Durchgang die zweitbeste Zeit, kam in der Gesamtabrechnung aber lediglich auf den zehnten Rang. Felipe Massa, der sein erstes freies Training seit dem Ungarn-Rennen im vergangenen Juli bestritt, wo er in der Qualifikation schwer verunglückt war, wurde Siebter. Bei den Testfahrten hatte die Scuderia die Konkurrenz noch beeindrucken können und wurde praktisch von allen zum Favoriten unter den vier Topteams Ferrari, Mercedes, McLaren und Red Bull erkoren. Mehr als bestätigten konnte Sutil im ersten Training die Erwartungen. Der Force-India-Pilot aus Gräfelfing, der in seine vierte Formel-1-Saison startet, raste 24 Minuten vor Schluss auf Platz eins. Davon weit entfernt war in Timo Glock (Wersau) der sechste Deutsche. Der Hesse ließ im neuen Virgin aber im Duell der Neueinsteiger-Teams im ersten Abschnitt das Lotus-Duo Heikki Kovalainen/Jarno Trulli hinter sich. In der zweiten Einheit musste er sich als 20. auch ihnen geschlagen geben. Im Video: Schumacher wieder auf Strecke - Beckenbauer steht hinter Zwanziger - Guerrero ist zurück Weitere Videos finden Sie hier
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https://www.sueddeutsche.de/sport/formel-1-in-bahrain-die-silberpfeile-glaenzen-1.4087
Formel 1 in Bahrain - Die Silberpfeile glänzen
00/03/2010
Rückkehrer Michael Schumacher gleich auf Platz drei, dazu die erste Tagesbestzeit für Nico Rosberg: Das deutsche Mercedes-Team dominiert das Training zum ersten Saison-Grand-Prix.
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FC Schalke 04 - VfB Stuttgart (Freitag, 20.30 Uhr) Im Laufe einer Bundesliga-Saison kommt es ein paar Dutzend Mal zu der Situation, dass ein Spieler auf einen Klub trifft, für den er jahrelang selbst gespielt hat. Oder auf einen Klub, wo sein früherer Trainer das Sagen hat. Insofern ist es keine sensationelle Nachricht, dass an diesem Freitag der Kroate Ivan Rakitic mit dem FC Schalke 04 gegen seinen früheren Trainer Christian Gross und zugleich der Weißrusse Aliaksandr Hleb mit dem VfB Stuttgart gegen seinen früheren Trainer Felix Magath spielt. Aber dennoch ist es diese Notiz wert, in den Fokus des Spieltags zu rücken. Denn Gross war nicht irgendein Trainer für Rakitic, und Magath war nicht irgendein Trainer für Hleb. Sondern der Schweizer Glatzkopf Gross und der Aschaffenburger Halb-Glatzkopf Magath waren jeweils die großen Förderer der Mittelfeldspieler Rakitic und Hleb, die Entdecker an der Nahtstelle zum Profifußball - auch wenn es im Fall des Weißrussen zu heftigen Konflikten (Magath verweigerte ihm die Rückennummer 10) kam. "Magath ist ein exzellenter Trainer. Er war zwar sehr hart, aber er fand immer die richtigen Worte zur richtigen Zeit", sagt Hleb heute über Magath. "Ich habe ihm viel zu verdanken", sagt Rakitic über Gross. Am Freitag werden Hleb und Rakitic ihre Entdecker ein bisschen ärgern müssen. Foto: ap Texte: Johannes Aumüller und Jonas Beckenkamp
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/bundesliga-26-spieltag-ganz-viele-van-bommels-1.7939
Bundesliga, 26. Spieltag - Ganz viele van Bommels
00/03/2010
Hertha fehlen im Abstiegskampf die fiesen Typen, Leverkusen fürchtet ein Fußballorakel und Wolfsburg baut wegen des engen Spielplans auf den Mini-Magath. Die Bundesliga-Vorschau.
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mlsum_de-train-1241
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Die Zukunft von Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack beim englischen Topklub FC Chelsea steht drei Monate vor Vertragsende weiter in den Sternen. "Es ist richtig, dass wir uns zur Zeit mit dem Chelsea FC in Vertragsgesprächen befinden, es ist aber nicht richtig, dass bereits eine Einigung erzielt wurde", sagte Ballacks Berater Dr. Michael Becker am Freitag dem Sport-Informations-Dienst (SID). Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft trägt das Top-Spiel in der Qualifikation zur Europameisterschaft 2012 gegen die Türkei in Berlin aus. Diese Entscheidung traf das Präsidium des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) auf seiner Sitzung am Freitag inFrankfurt am Main. Die Neuauflage des EM-Halbfinals von 2008 steigt am 8. Oktober. "Das Treffen mit unseren türkischen Freunden in Berlin wird sicher ein absolutes Highlight", sagte DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach. Bayer 04 Leverkusen hofft weiter auf einen Verbleib von Bundesliga-Talent Toni Kroos. "Wir werden wie vereinbart im April ein Gespräch mit dem FC Bayern München führen. Dabei bleibt es", erklärte Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser am Freitag der dpa. Bisher habe es keine Verhandlungen über eine Verlängerung der Ausleihe um ein weiteres Jahr oder die Verpflichtung des 20-jährigen Fußball-Nationalspielers gegeben. Über ein angebliches Angebot der Leverkusener in Höhe von acht Millionen Euro für Kroos habe er nur über die Medien erfahren, so Holzhäuser. Eine Verpflichtung von Kroos, der beim FC Bayern bis 2012 unter Vertrag steht, wäre aber eine Option. "Wir werden weiter um Toni Kroos kämpfen. Er möchte gern bei uns bleiben", sagte Holzhäuser. Lindsey Vonn hat das Duell mit Maria Riesch gewonnen und den Hattrick im alpinen Gesamtweltcup perfekt gemacht. Die amerikanische Abfahrts-Olympiasiegerin gewann trotz einer Knieprellung den Super-G von Garmisch und sicherte sich zum dritten Mal in Folge die große Kristallkugel für die Saisonbeste. Vor dem Slalom als Saisonabschluss am Samstag hat Vonn uneinholbare 215 Punkte Vorsprung auf Doppel-Olympiasiegerin Riesch, die Vierte wurde. Riesenslalom-Olympiasiegerin Viktoria Rebensburg verpasste kurz vor dem Ziel ein Tor und schied aus. Vonn schaffte als erste Frau seit der Österreicherin Petra Kronberger vor 18 Jahren den Hattrick. Riesch hat am Samstag noch die Chance auf den Gewinn der Slalom-Wertung. Erst gesperrt, dann zurückgetreten: Die russische Ski-Langläuferin Jelena Wedenejewa wurde wegen der Verweigerung einer unangemeldeten Trainingskontrolle der Welt-Anti-Doping-Agentur Wada vom Weltverband Fis für zwei Jahre gesperrt. Die 38-Jährige, die ihre Ablehnung des Tests am 28. November mit dem Tod ihres Zwillingsbruders am Vorabend und der deswegen erfolgten Einnahme eines Beruhigungsmittels begründet hatte, erklärte nach der Verhängung der Sperre ihre Laufbahn für beendet. Vor Wedenejewa waren zuletzt fünf russische Langläufer, darunter zwei Olympiasieger, wegen Epo-Dopings gesperrt worden. Die Fis hat bereits die Verhängung von Strafen gegen Russlands Verband nach dem Ende der Saison angekündigt. Im Video: Schumacher wieder auf Strecke - Beckenbauer steht hinter Zwanziger - Guerrero ist zurück Weitere Videos finden Sie hier
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/sport-kompakt-verwirrung-um-ballack-1.10200
Sport kompakt - Verwirrung um Ballack
00/03/2010
Der Berater des Mittelfeldspielers dementiert eine Einigung mit Chelsea, Leverkusen will um Kroos kämpfen, Vonn gewinnt den Gesamtweltcup der Alpin-Frauen.
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Vor der DFB-Präsidiumssitzung steht Theo Zwanziger in der Kritik, doch aus der Bundesliga kommen unterstützende Stimmen. Ein potentieller Herausforderer winkt ab. Dem Eindruck, dass sich Theo Zwanziger während der vergangenen Tage in den Schmollwinkel verzogen habe, wird von Kennern entschieden widersprochen. "Der Begriff Schmollwinkel ist eine starke Untertreibung", weiß ein Mitglied des DFB-Präsidiums. Dass sich der DFB-Präsident seit dem vergangenen Wochenende zurückgezogen und nicht mehr öffentlich geäußert hat, wird nicht nur auf Zwanzigers Ärger über die Kritik an seiner Rolle in der Schiedsrichter-Affäre zurückgeführt. Sondern auch auf das verunsicherte Selbstverständnis des Präsidenten. "Da ist viel Vertrauen verloren gegangen", heißt es. Die evangelische Bischöfin Margot Käßmann habe durch ihren mit großer Achtung aufgenommenen Rücktritt ein Beispiel gegeben, das Zwanziger in seine Überlegungen einbeziehe. Die Lage hat sich außerdem keineswegs entspannt vor der ohnehin bedeutungsschwer beladenen Sitzung des DFB-Präsidiums, die am Freitag um elf Uhr in der Verbandszentrale stattfindet. Der Konflikt des DFB mit seinem ehemaligen Schiedsrichter-Funktionär Manfred Amerell erreicht neue Schauplätze. Am Mittwoch hat Amerell Zwanziger wegen der im Januar erfolgten Bundesliga-Beförderung des Schiedsrichters Markus Wingenbach Günstlingswirtschaft unterstellt. Wingenbach, der aus Zwanzigers Heimatverein VfL Altendiez stammt, habe gemäß den objektiven Beobachtungskriterien nur an vierter Stelle gelegen, "es wurde also ein Schiedsrichter nach oben katapultiert". Zwanziger hat zu dem Vorwurf keine Erklärung abgegeben, das hat der Verband für ihn erledigt. Er kündigte - unter Verweis auf Wingenbachs einstimmige Berufung - eine Strafanzeige wegen Verleumdung und übler Nachrede gegen Amerell an, was diesen angeblich aber nicht erschreckt. Er sieht sich gewappnet für einen Rechtsstreit. Noch weiß zwar niemand, welche Belastungen dem DFB in den diversen angekündigten Strafverfahren in der Sache Amerell entstehen werden, aber zumindest während der Präsidiumstagung wird Zwanziger aller Voraussicht viel Zuspruch erfahren. Die Vertreter des Profifußballs haben sich darauf verständigt, den angeschlagenen Vorsitzenden moralisch aufzurichten. Zwanziger sei als DFB-Präsident "alternativlos", erklärte der DFL-Präsident Reinhard Rauball (Borussia Dortmund) im Kicker. "Wir müssen ihn jetzt stützen", sagt DFL-Vize Peter Peters (Schalke 04). "Wir vom Liga-Vorstand sprechen da mit einer Zunge: Die persönliche Integrität von Theo Zwanziger steht außer Frage", stimmt Harald Strutz (Mainz 05) ein. Zwar haben sich DFL und Bundesliga oft genug über die Umtriebe des DFB-Chefs geärgert und sein Krisenmanagement in der Schiedsrichteraffäre wird schwer kritisiert, aber die Aussicht, dass der 64-Jährige gemütsbedingt zurücktreten könnte, macht niemanden froh. Im Video: DFB zeigt Amerell an - Bleibt Ribery oder geht er im Sommer? - Lehmann will immer noch zur WM Weitere Videos finden Sie hier
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https://www.sueddeutsche.de/sport/debatte-um-dfb-chef-zwanziger-er-wankt-aber-faellt-er-auch-1.18503
Debatte um DFB-Chef Zwanziger - Er wankt - aber fällt er auch?
00/03/2010
Vor der DFB-Präsidiumssitzung steht Theo Zwanziger in der Kritik, doch aus der Bundesliga kommen unterstützende Stimmen. Ein potentieller Herausforderer winkt ab.
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Eine seltsame Schiedsrichter-Entscheidung verhilft Bremen im Achtelfinal-Hinspiel zum Remis gegen Valencia. Auch Wolfsburg und Hamburg verschaffen sich eine gute Ausgangsbasis fürs Viertelfinale. Der Hamburger SV hat das Tor zum Viertelfinale in der Europa League weit aufgestoßen, Werder Bremen und der VfL Wolfsburg sich mit Auswärts-Unentschieden sehr gute Ausgangspositionen verschafft. Die Hamburger kamen im Achtelfinal-Hinspiel am Donnerstagabend daheim zu einem 3:1 (2:1) über den RSC Anderslecht und können sich damit im Rückspiel in einer Woche sogar eine knappe Niederlage leisten. Meister Wolfsburg erkämpfte sich bei Rubin Kasan in Russland ein 1:1 (0:1). Auch das Gastspiel von Bremen beim FC Valencia endete dank eines rätselhaften Elfmeters 1:1 (1:0). In Hamburg sorgten Joris Mathijsen (23. Minute), Ruud van Nistelrooy (40.) und Kapitän David Jarolim (76.) für die Tore gegen Anderlecht. Vor 34.921 Zuschauern war der Gegentreffer von Jonathan Legear kurz vor dem Halbzeitpfiff unnötig. "Ich denke, dass wir mehr als als verdient gewonnen haben", sagte HSV-Trainer Bruno Labbadia. "Wir hätten sogar das vierte Tor machen müssen." Zwei Monate vor dem Endspiel im eigenen Stadion zeigte der HSV über weite Strecken eine gute Leistung, angetrieben vom unermüdlichen Winter-Neuzugang van Nistelrooy, der gegen die Belgier sein Startelf-Debüt gab. Coach Labbadia warnte jedoch vor dem Rückspiel in einer Woche: "Das wird noch ein heißer Tanz." Die Partie der Bremer in Valencia war nichts für schwache Nerven, seinen Teil zur hitzigen Stimmung im Estadio Mestalla trug vor allem Schiedsrichter Martin Atkinson bei: In der 24. Minute entschied der Engländer nach einem leichtem Körperkontakt im Strafraum der Hausherren auf Strafstoß, Torsten Frings verwandelte sicher. Nach der Pause stellte der Referee Ever Banega wegen angeblicher Tätlichkeit vom Platz (56.). Auch in Unterzahl blieben die Gastgeber gefährlich und kamen durch Juan Manuel Mata (58.) zum Ausgleich. Nur ein überragender Torhüter Tim Wiese sowie die Abschlussschwäche der Spanier verhinderten am Ende eine Bremer Niederlage. "So wie es gelaufen ist, hätten wir gewinnen müssen", meinte Bremens Klubchef Klaus Allofs. "Aber die Ausgangsposition ist sehr gut." In Kasan sorgte ausgerechnet der vom FC Schalke umworbene Zvjezdan Misimovic (67.) für einen zufriedenstellenden Abschluss der VfL-Reise nach Russland. Christian Noboa (29.) hatte den russischen Champion vor 9000 Zuschauern in Führung gebracht. Das Duell der Champions-League-Absteiger Kasan und Wolfsburg bot keine Fußball-Feinkost, was vor allem an den schlechten Platzverhältnissen lag. Durch die Auswärtstorregel würde den Wolfsburgern im Rückspiel am 18. März in der heimischen VW-Arena nun - ebenso wie Bremen - ein 0:0 zum Weiterkommen reichen. "Das 1:1 ist verdient", sagte VfL-Coach Lorenz-Günther Köstner. "Wir waren am Ende dem 2:1 näher als Rubin Kasan."
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https://www.sueddeutsche.de/sport/fussball-europa-league-ein-raetselhafter-elfmeter-1.19964
Fußball: Europa League - Ein rätselhafter Elfmeter
00/03/2010
Eine seltsame Schiedsrichter-Entscheidung verhilft Bremen im Achtelfinal-Hinspiel zum Remis gegen Valencia. Auch Wolfsburg und Hamburg verschaffen sich eine gute Ausgangsbasis fürs Viertelfinale.
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Während die deutsche Hämatologen-Gemeinde einen Vorstoß zugunsten der wegen Blutdopings gesperrten Claudia Pechstein unternimmt und sogar zu einem gemeinsamen Pressetreff lädt, wahrt die Sportwelt jene skeptische Distanz, die sie bei den erfolglosen Gerichtsgängen der Athletin 2009 gepflegt hatte. Für den Eislauf-Weltverband ISU ist die erneut aufgerührte Frage, ob Pechstein eine Sonderform der Sphärozytose aufweise, durch alle Instanzen geklärt. Ein Sprecher sagte: "Wir haben im ersten Verfahren sogar selbst auf diese Möglichkeit hingewiesen und Pechstein die Chance offeriert, dass sie ein entsprechendes Blutbild erforschen lassen könne. Sie hat abgelehnt." Auch bei der Berufung vor dem Weltsportgerichtshof Cas sei eine Sphärozytose nicht überzeugend dargelegt worden - "wo ist jetzt der völlig neue Vorgang?" Die ISU verweist explizit auf ihr Urteil von Juli 2009, das nicht auf Epo-Doping lautete, sondern auf die "Anwendung einer verbotenen Methode des Blutdopings". Dies schließt eine ganze Fülle von Substanzen und Praktiken ein - welche genau, muss in einem Indizienprozess gar nicht geklärt werden. Heute, an der allseits beschworenen Schwelle zum Gendoping-Zeitalter, sähe sich die Dopingfahndung am Ende, könnte sie nicht neue Wege gehen. Oder eben: Umwege über den indirekten Nachweis. Denn längst weiß im Sport jeder halbwegs informierte Doper, wie leicht Tests zu umgehen sind: Immer mehr Stoffe sind im Labor nicht zu erkennen, bei anderen ist das Zeitfenster der Nachweisbarkeit zu klein, überdies gibt es Maskierungsmittel zuhauf. Da braucht es, wie beim Alkoholtest, Grenzwerte und starke Indizien. Auch die Nationale Anti-Doping-Agentur (Nada) sieht die Äußerungen der Hämatologen skeptisch. "Ob da Epo im Spiel war", sagt Justitiarin Anja Berninger, "spielt doch in den Urteilen von ISU und Cas keine Rolle. Meines Erachtens muss ihr Fall nur dann neu aufgerollt werden, wenn bewiesen ist, dass ihre Werte weder durch eine verbotenen Substanz noch durch eine verbotene Methode erzielt wurden." Es müsse eine Krankheit oder Anomalie klar belegt werden. Pechsteins Verteidigungsstrategie stützte sich bisher aber wesentlich auf die Epo-Frage. Schon via Homepage gleich nach dem ISU-Urteil hatte sie versichert, nie mit Epo gedopt zu haben. Gutachter legten dar, dass und warum ihr Blutbild mit Epo-Gaben nicht vereinbar sei. Indes erkannten die ISU wie später der Cas auf eine verbotene "Erhöhung der Transportkapazität für Sauerstoff" - dafür kommt nicht nur Epo in Frage. Blutbildende Effekte sind auch über andere, nicht nachweisbare Substanzen zu erzielen. Diese Varianten spielten in der Debatte bisher kaum eine Rolle, obwohl die einschlägige Wirkung etwa von hormonellen Wachstumsfaktoren unbestritten ist. Der Dopingexperte Fritz Sörgel sagt: "Wir Pharmakologen und auch die Ärzte wissen über die vielfältigen Nebeneffekte von Substanzen gar nichts." Der Wissenschaftler teilt dazu ein eigenes Forschungsbeispiel mit: "Obwohl in der Literatur nicht klar beschrieben, fanden wir für einen Stoff (G-CSF, eingesetzt bei der Stammzelltransplantation und bei Tumorpatienten - alles andere als ein banaler Stoff) fast eine Verdoppelung der Retikulozyten." Sörgel will das nun rasch publizieren. Merkwürdige Pressekonferenz Der Vorstoß der klinischen Blutexperten fällt in eine spannende Zeit. Pechsteins Werte, so wurde im ISU-Prozess konstatiert, fanden unter rund 10000 Blutprofilen von internationalen Topathleten nur eine Entsprechung - und in dem Fall lag ein Befund vor. So einzigartig war das Blutbild bisher, dass am möglichen Befund noch immer gebastelt wird. Nun aber sollen bei zwei weiteren deutschen Eisläuferinnen überhöhte Blutwerte vorliegen. Dies verlautete nach den Razzien, die im Zuge einer Anzeige im Fall Pechstein von Dopingermittlern zwischen Berlin und Bayern durchgeführt wurden. Laut dpa wies eine Athletin bei einem Trainingstest im Mai 2009 den Retikulozyten-Wert von 3,5 Prozent auf. So viel hatte auch Pechstein im Februar 2009 in Hamar. Der Grenzwert liegt bei 2,4. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren, im Hintergrund baut sich die Frage auf: Sind Pechsteins Werte, die seit Monaten die Fachwelt spalten, plötzlich ansteckend, weil ja nun auch andere deutsche Kufensportler rätselhafte Blutbilder haben? Fragen stellen Insider auch bezüglich des geplanten Presseauftritts am Montag. Experte Sörgel verweist darauf, dass diese Veranstaltung im Namen der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO) abläuft: "Dass der Vorsitzende, Herr Ehninger, sich hier für die gesamte wissenschaftliche Gesellschaft äußert, halte ich für problematisch." Irritiert ist zudem Wilhelm Schänzer. Der Chef des Kölner Dopinglabors stößt sich am vereinnahmenden Tenor der Presse-Einladung, die ihn so ankündigt: "Pechstein wird als Gast (...) für Fragen zur Verfügung stehen. Ebenso hat der Biochemiker (...) Schänzer seine Teilnahme zugesagt". Schänzer: "Ich nehme nicht teil, der Eindruck ist ungünstig. Ich wollte nur hingehen, um mir das anzuhören, es gibt ja angeblich neue Daten, die ich nicht kenne. Aber ich werde bestimmt keine Kommentare dazu abgeben, das möchte ich ganz klarstellen."
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https://www.sueddeutsche.de/sport/dopingforscher-im-fall-pechstein-auf-skeptischer-distanz-1.4105
Dopingforscher im Fall Pechstein - Auf skeptischer Distanz
00/03/2010
Dopingforscher bleiben bei ihrem Urteil über Pechstein: Sie warten auf die Analyse ähnlicher Blutwerte bei zwei weiteren deutschen Eisschnellläuferinnen.
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Claudia Pechsteins Blut birgt offenbar viele Geheimnisse. Anders ist kaum zu erklären, dass führende Blutexperten zunächst äußerten, sie sähen keine medizinischen Gründe für die verdächtigen Werte im Blut der Eisschnellläuferin - und nun deutlich für Pechstein Stellung beziehen. Zu diesen Wissenschaftlern zählt Gerhard Ehninger, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie. "Bei Frau Pechstein wurden Veränderungen des roten Blutbildes gefunden, die nicht zu Doping passen und mit großer Wahrscheinlichkeit für eine angeborene Störung im Aufbau der roten Blutzellen sprechen", sagt Ehninger, Chefarzt für Blut- und Krebserkrankungen an der Technischen Universität Dresden. Er legt sich auf die Diagnose fest: "Diese Formstörung (Sphärozytose) liegt in einer leichten Form vor und führt zu einem erhöhten Zellumsatz mit kürzerer Überlebenszeit. Die Erhöhung der Retikulozyten - der frisch aus dem Knochenmark ausgeschwemmten roten Blutzellen - ist Ausdruck der gesteigerten Blutbildung und nicht durch Doping bedingt." Das Blut der 38-jährigen Pechstein war immer wieder untersucht worden. Im Vorfeld der Weltmeisterschaften im norwegischen Hamar wurde der Wert der Retikulozyten am 6. Februar 2009 mit 3,49 Prozent bestimmt. Die Internationale Eislaufunion (ISU) gibt für die Vorläuferzellen der Roten Blutkörperchen jedoch nur 0,4 bis 2,4 Prozent als normal an. Am folgenden Tag lagen die Retikulozyten bei 3,54 und 3,38 Prozent - elf Tage später waren sie hingegen in den normalen Bereich von 1,37 Prozent gefallen. Am 1. Juli 2009 wurde Pechstein von der ISU für zwei Jahre - beginnend am 9. Februar 2009 - gesperrt. Der Internationale Sportgerichtshof Cas in Lausanne bestätigte das von Pechstein angefochtene Urteil am 25. November 2009. "Ich hatte immer wieder gesagt, dass Pechsteins erhöhte Retikulozyten für Doping sprechen - wenn sich keine medizinische Erklärung dafür findet", sagt Gerhard Ehninger. "Dann muss man jetzt auch den Mut haben und sagen, dass es durchaus medizinische Gründe gibt." Weitere Blutanalysen und Aktenstudien haben Ehninger und andere Ärzte zu der Neubewertung gebracht. Die Sphärozytose kommt bei weniger als einem Prozent der Bevölkerung vor. Dabei nehmen die roten Blutzellen - verursacht durch einen Membrandefekt - die Gestalt einer Kugel statt der üblichen flach-konkaven Form an. Dadurch werden sie schneller in der Milz abgebaut, und die Nachproduktion wird stimuliert, weshalb vermehrt Retikulozyten entstehen. "Im Gegensatz zum Doping mit Epo sind die kleinen Erythrozyten bei Sphärozytose mit einer normalen Menge des Blutfarbstoffs Hämoglobin beladen, was zu einer erhöhten Konzentration führt", sagt Ehninger. Der entsprechende Messwert sei bei Pechstein erhöht - dies sei für die Sphärozytose typisch, aber eben nicht für Doping mit Epo.
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https://www.sueddeutsche.de/sport/dopingfall-claudia-pechstein-das-geheimnis-des-blutes-1.3954
Dopingfall Claudia Pechstein - Das Geheimnis des Blutes
00/03/2010
Im umstrittensten Dopingfall der jüngeren Sportgeschichte dehnt sich der Expertenstreit aus: Ein hochrangiger deutscher Blutexperte entlastet Pechstein und diagnostiziert eine angeborene Anomalie.
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Das Gewinnspiel ist beendet. Die Gewinner finden Sie auf dieser Seite. Wir laden Sie ganz exklusiv in die SZ-Loge der Allianz-Arena ein - Gewinnen Sie zwei Tickets für das Spiel FC Bayern gegen den SC Freiburg! Wir ermöglichen Ihnen einen unvergesslichen Spieltag in einzigartiger Atmosphäre. sueddeutsche.de wird Sie natürlich vor Ort betreuen. Seien Sie schnell, beantworten Sie unsere Video-Frage richtig und registrieren Sie sich im Highscore! Mitspielen und gewinnen können Sie nur heute bis 23:59 Uhr - Der Countdown läuft! Gewonnen haben: anneschmittner AFREYB rar75 xiffel Monaco_Franzi Die Gewinner werden von uns per Email benachrichtigt. >> HIER ANTWORTEN UND GEWINNEN! Sie wissen die Antwort auf die Video-Frage? Dann können Sie Ihre Antwort hier abgeben. Die fünf Gewinner werden unter allen registrierten Teilnehmern ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Regeln: Am 11.03.2010 veranstaltet sueddeutsche.de die FC Bayern Ticketverlosung. Um am Gewinnspiel teilzunehmen, müssen Sie die Quizfrage beantworten und sich im Highscore registrieren. Die Preise werden unter allen Einträgen im Highscore ausgelost. Teilnahmevoraussetzungen Mitspielen darf jeder, der zum Zeitpunkt der Teilnahme das 16. Lebensjahr vollendet hat. Mitarbeiter des Süddeutschen Verlags und deren Angehörige sowie Mitarbeiter der an diesem Spiel beteiligten Unternehmen und deren Angehörige sind teilnahme- aber nicht gewinnberechtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Jeder Teilnehmer darf sich nur einmal anmelden und muss dabei eine individuelle E-Mail-Adresse angeben. Er muss sich bei jeder weiteren Teilnahme mit den bei der Erstanmeldung zugeteilten Benutzerdaten (Benutzername und Passwort) einloggen. Wir behalten uns das Recht vor, Teilnehmer zu disqualifizieren und von der Verlosung auszuschließen, die den Teilnahmevorgang, das System und/oder die Verlosung/Seiten manipulieren bzw. dieses versuchen und/oder gegen die Teilnahmebedingungen oder die guten Sitten verstoßen und/oder sonst in unfairer und/oder unlauterer Weise versuchen, die Verlosung zu beeinflussen. Auslosung Die Ziehung der Gewinner erfolgt am 12.03.2010 um 11.00 Uhr. Gewinner Die Gewinner werden nach Abschluss des Gewinnspieles ermittelt und von uns per E-Mail oder telefonisch benachrichtigt. Der Alias-Name wird auf der Gewinnspielseite veröffentlicht. Der Gewinn ist nicht auf Dritte übertragbar. Eine Barauszahlung des Gewinns ist ausgeschlossen. Datenschutz Es gelten die Datenschutzbestimmungen der sueddeutsche.de GmbH. (http://www.sueddeutsche.de/verlag/artikel/960/10950/) Haftung Jede Haftung der sueddeutsche.de GmbH für das Bestehen der technischen Voraussetzungen der rechtzeitigen Teilnahme am Gewinnspiel oder der Versendung der Preise (ständiger Zugang der Internetseiten, auf denen die Teilnahme möglich ist, oder Versendung der Preise durch Transportunternehmen) ist ausgeschlossen. © sueddeutsche.de GmbH, München, 2010. Die sueddeutsche.de GmbH hat alle Rechte am Gewinnspiel und an dem Verfahren.
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https://www.sueddeutsche.de/sport/fc-bayern-sc-freiburg-vip-tickets-zu-gewinnen-1.8124
FC Bayern - SC Freiburg - VIP-Tickets zu gewinnen!
00/03/2010
Das Gewinnspiel ist beendet. Die Gewinner finden Sie auf dieser Seite.
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Die Folgeschäden des jüngsten Desasters bei Real Madrid waren noch nicht mal ansatzweise überrissen, da verlagerte sich die Debatte um die Aktualität in die virtuelle Welt. Dutzende Sportjournalisten, die am Kabinenausgang des Bernabéu-Stadions auf die Protagonisten des Achtelfinalrückspiels zwischen Real und Olympique Lyon (1:1, Hinspiel 0:1) warteten, zückten ihre Handys mit Internetzugang und fahndeten: nach dem Update von Carolina Ceciko alias Frau Kaká im Sozialnetzwerk Twitter. Irgendjemand hatte in die Welt gesetzt, dass sie die Auswechslung ihres Gatten durch Trainer Manuel Pellegrini (78.) kommentiert hatte, und auch wenn sich nach näherer Betrachtung herausstellte, dass sie sich bloß die Worte von Kakás Presseagenten zu eigen gemacht hatte - die kalte Nacht war da schon längst in Brand gesetzt. Denn das Gezwitscher von Frau Kaká nach der größtanzunehmenden Pleite Reals, dem K.o. in der Champions League, es lautete: "Ein feiger Trainer holt immer einen Neueinkauf vom Feld, um vom eigenen Unvermögen abzulenken." Nun brauchten Spaniens Sportjournalisten gewiss nicht Frau Kaká, um die Debatte auf den Trainer Pellegrini zu lenken. Die Reflexe der Branche funktionieren auch ohne externe Impulse vortrefflich: "Adiós Pellegrini. Raus!", schrieb das Sportblatt Marca. Eine gewisse Pointe hatte das ganze aber schon, denn für das Verständnis der von Wahnwitz und Delirium geprägten realen Gegenwart ist Frau Kaká durchaus von Belang. Vor ein paar Monaten behauptete sie in ihrer Rolle als christliche Freizeit-Predigerin, der Herr persönlich habe das viele Geld, das im Laufe der Wirtschaftskrise plötzlich irgendwohin verschwunden sei oder bloß bei den Banken klemme, doch glatt in die Hände Real Madrids gelegt, auf dass der Klub ihren Göttergatten und weitere Stars wie Cristiano Ronaldo verpflichte. Für insgesamt rund 250 Millionen Euro. Lyons taktische Meisterleistung Und dann kommt der Tabellen-Fünfte der französischen Liga namens Olympique daher, der nicht mal das Geld hatte, um seinen nunmehr ebenfalls bei Real Madrid beschäftigten Stürmer Karim Benzema zu halten, und durchkreuzt mit einer taktischen Meister- sowie einer kompakten Mannschaftsleistung Reals quasi göttliche Mission, die darin bestand, am 22. Mai im Bernabéu-Stadion die Champions League zu gewinnen. Stattdessen scheiterte Real Madrid zum sechsten Mal in Serie in der ersten K.o.-Runde der Champions League. In diesem Zeitraum hat Real 760 Millionen Euro in neue Spieler investiert und bloß zwei Meistertitel und einen Supercup gewonnen, nicht aber die zehnte Champions-League-Trophäe der Vereinsgeschichte. Im nationalen Pokal, doch das nur am Rande, schied Real diesmal gegen Drittligisten Alcorcón aus. "Titel kauft man nicht, man gewinnt sie", kommentierte die Zeitung El País. Denn: "Der Fußball hat keinen Preis." Was sich am Mittwoch vollzog, war das große Scheitern der Arroganz, im Großen wie im Kleinen. Die Megainvestitionen, die nun im Orkus verschwunden sind, weil die Chance, die Champions League auf eigenem Grund zu gewinnen, erst einmal nicht wieder kommt, sind nur die eine Seite der Medaille des Fiaskos. Die andere ist, dass Madrider Medien und Spieler sich der fortgesetzten Verachtung des Gegners schuldig machten. "Und? Was ist mit dem 3:0?", brüllten die Lyoner Lissandro und Delgado den Spielern Madrids nach der Partie zu - in Anspielung auf die großspurigen Ankündigungen von Sergio Ramos und anderen in der Sportpresse. Handgreiflichkeiten konnten nur knapp vermieden werden. Spieler wie Sergio Ramos und Guti fühlten sich doch glatt beleidigt. Und nun? Dürfte Trainer Pellegrini tatsächlich gehen müssen. Seit Beginn seiner Zeit in Madrid besteht der Verdacht, Präsident Pérez hätte lieber einen Startrainer wie José Mourinho oder Arsène Wenger geholt und nicht den Ingenieur aus Chile. Dem hat daher auch wenig bis gar nicht geholfen, dass Real in der Liga die beste Punkt- und Torausbeute der letzten 15 Jahre (39 Punkte/44 Tore), allmählich sogar einen erkennbaren Stil vorweisen kann. Die zweite Frage in der Pressekonferenz an ihn lautete: "Treten Sie zurück?" Allein "den Gedanken" nannte Pellegrini "absurd". Doch dass sein Appell an die Vernunft ("Ein so großes Projekt kann man nicht nach sechs Monaten bewerten") irgendetwas bewirken könnte, darf man getrost bezweifeln. Guti beklagt Mangel an Teamgeist Denn obwohl Reals Cristiano Ronaldo nach sechs Minuten die Führung erzielte: Das Resultat war eine "Catástrofe", wie die Zeitung As gellte. Unter anderem, weil bloß Millimeter zum 2:0 fehlten, als Stürmer Gonzalo Higuaín nur den Pfosten traf. Auch Higuaín steht zur Disposition; die Medien, die Klubchef Pérez nahestehen, haben ihn bereits zum Abschuss freigegeben. Kein gutes Zeichen. Äußerungen, in denen Mittelfeldmann Guti anonym über einen Mangel an Teamgeist und einem Exzess an Individualismus klagte, wurden nämlich flugs auf Higuaín gemünzt, dieser hatte es nämlich bei einer weiteren Großchance versäumt, dem freistehenden Cristiano Ronaldo den Ball aufzulegen. Er zeterte ähnlich wie Kaká bei seiner Auswechslung. Und so ähnlich wie das Publikum, als der vorzügliche, 19-jährige bosnische Mittelfeldregisseur Miralem Pjanic (75.) den souveränen Vortrag Olympiques in der zweiten Halbzeit mit einem Tor krönte, das die alte Weisheit eines früheren jugoslawischen Trainers von Real Madrid bewahrheitete: "Fútbol es fútbol", Fußball ist Fußball. Mag man noch so viele Stars einkaufen.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/champions-league-das-scheitern-der-arroganz-1.5825
Champions League - Das Scheitern der Arroganz
00/03/2010
Nach dem Aus in der Champions League prägen Wahnwitz und Delirium die Gegenwart Real Madrids. Selbst Frau Kaká meldet sich zu Wort.
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Arminia Bielefeld hat Cheftrainer Thomas Gerstner entlassen. Dies teilte der Fußball-Zweitligist am Donnerstag mit. "Ich bin über diese Entwicklung sehr enttäuscht", sagte Detlev Dammeier, Sport-Geschäftsführer des Clubs. Die Arminia-Führung entschloss sich drei Tage nach der 0:1-Heimpleite gegen den Karlsruher SC, sich von Gerstner zu trennen, der erst zu Saisonbeginn sein Amt beim Ex-Bundesligisten angetreten hatte. Der in Millionen- Höhe verschuldete Verein, der auf Tabellenrang fünf steht, strebt den Wiederaufstieg an. Dammeier wird an diesem Freitag als Interimscoach in der Zweitligapartie bei Alemannia Aachen auf der Bank sitzen. Rückendeckung für DFB-Chef Theo Zwanziger: Auf einer Krisensitzung des Präsidiums und einer anschließenden Vorstandstagung wollen die Granden des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am Freitag erstmals seit dem Bekanntwerden der Affäre Manfred Amerell Tacheles reden. Vor dem Showdown in der Verbandszentrale konnte der wegen seines Krisenmanagements in die Kritik geratene DFB-Präsident zunächst durchatmen, da ihm die Deutsche Fußball Liga die volle Unterstützung signalisiert hat. "Theo Zwanziger ist alternativlos", sagte Ligapräsident Reinhard Rauball dem kicker. Herbert Fandel will am Freitag auf der Präsidiumssitzung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ein neues Konzept für das Schiedsrichterwesen vorstellen. Außerdem will er sich für eine schnelle Umsetzung der Reformen starkmachen. "Wir wollen Bahnen legen für die kommende Saison und in Einzelbereichen zügig mit der Umsetzung beginnen", sagte der angehende DFB-Schiedsrichter-Chef in einem Gespräch der Deutschen Presse-Agentur dpa. Die Affäre um den ehemaligen DFB-Funktionär Manfred Amerell habe den deutschen Referees auch im Ausland Schaden zugefügt. "Wir müssen verloren gegangenes Terrain durch Leistung zurückgewinnen", erklärte Fandel. Michael Ballack steht nach englischen Medienberichten vor einer Vertragsverlängerung beim FC Chelsea. Der Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft soll ein Angebot zu deutlich reduzierten Bezügen bis 2011 mit einer Option für ein weiteres Jahr erhalten haben, berichtet unter anderem die englische Boulevardzeitung The Sun (Donnerstag). Damit könnte auch Ballacks Karriere in der Nationalmannschaft bis zur EM 2012 weitergehen. Bisher hatte der 33-Jährige stets offen gelassen, wann er seine Laufbahn in der deutschen Elite-Auswahl beenden will. Michal Ballacks Team, der FC Chelsea, trifft im Halbfinale des englischen FA-Cups auf Aston Villa. Die Partie wird am 10. April im Londoner Wembley Stadion gespielt. Im zweiten Halbfinale am 11. April wartet der FC Portsmouth mit dem Ex-Dortmunder Kevin-Prince Boateng noch auf seinen Gegner. Am 24. März ermitteln Tottenham Hotspur und der FC Fulham in einem Entscheidungsspiel den letzten Halbfinalisten. Die Ansetzungen teilte der englische Fußball-Verband (FA) am Mittwochabend mit.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/fussball-kompakt-bielefeld-entlaesst-trainer-1.13686
Fußball kompakt - Bielefeld entlässt Trainer
00/03/2010
Fußball-Zweitligist trennt sich von Thomas Gerstner, Ligapräsident Reinhard Rauball stärkt Zwanziger den Rücken, Ballack angeblich vor Vertragsverlängerung bei Chelsea. Fußball kompakt
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Weltmeisterin Kathrin Hölzl hat die kleine Kristallkugel im Riesenslalom gewonnen. Als erste deutsche Skirennfahrerin seit Martina Ertl vor zwölf Jahren holte sich die Bischofswiesenerin mit Platz zwei am Donnerstag beim Weltcup-Finale in Garmisch-Partenkirchen die Disziplin-Trophäe. Hölzl verpasste nur um 3/100 Sekunden den Rennsieg, der an die Slowenin Tina Maze ging. Als Dritte kam Doppel-Olympiasiegerin Maria Riesch auf das Podest. Die im ersten Durchgang gestürzt ausgeschiedene Amerikanerin Lindsey Vonn führt die Gesamtwertung mit 165 Punkten vor Riesch an. Bei den Männern hat Erik Guay den Disziplin-Weltcup im Super-G gewonnen. Der Skirennfahrer aus Kanada gewann das Saison-Finale in Garmisch-Partenkirchen und schob sich damit von Rang drei an die Spitze dieses Klassements. Guay siegte am Donnerstag vor dem Kroaten Ivica Kostelic und dem norwegischen Olympiasieger Aksel Lund Svindal. Der bis vor dem Rennen führende Österreicher Michael Walchhofer kam nur auf den 15. Platz. Deutsche Skirennfahrer hatten sich nicht für das Weltcup-Finale am WM-Ort des kommenden Jahres qualifiziert. Schon vor dem ersten Start beim Weltcup-Finale der Eisschnellläufer in Heerenveen hat Jenny Wolf ihren fünften Gesamterfolg über 500 Meter sicher. Wie aus den offiziellen Meldelisten hervorgeht, verzichtet die im Klassement zweitplatzierte Wang Beixing aus China auf einen Start in Heerenveen, so dass Jenny Wolf dank ihres großen Vorsprungs der mit 14.000 Dollar dotierte Cup nicht mehr zu nehmen ist. Die Olympia-Zweite führt vor den letzten beiden mit je 150 Sieg-Punkten ausgeschriebenen Saison-Rennen am Freitag und Samstag die Gesamtwertung mit 960 Punkten vor Wang (680) an. Insgesamt ist es schon der neunte Gesamt-Cup für Wolf, die zudem viermal über 100 Meter erfolgreich war. Die polnische Ski-Langläuferin Kornelia Marek ist bei den Olympischen Winterspielen in Vancouver positiv auf das Blutdopingmittel EPO getestet worden. Das berichtete die Polnische Presse-Agentur PAP unter Berufung auf das Polnische Olympische Komitee (PKOI) am Mittwochabend. Der Test war nach dem 4x5-Kilometer-Staffellauf am 25. Februar vorgenommen worden. Die Athletin hat die Analyse der B-Probe verlangt, die an diesem Freitag im Olympia-Labor in Richmond vorgesehen ist. Wenn sich das Ergebnis der A-Analyse bestätigen sollte, wäre es der erste Doping-Fall der Vancouver-Spiele.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/sport-kompakt-skination-deutschland-1.3799
Sport kompakt - Skination Deutschland
00/03/2010
Einen Tag nach dem Abfahrts-Sieg von Maria Riesch in Garmisch-Partenkirchen gewinnt Kathrin Hölzl durch einen zweiten Platz den Riesenslalom-Weltcup. Sport kompakt
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Als Michael Schumacher am 1. Februar zum ersten Mal mit einem Formel-1-Rennwagen von Mercedes fuhr, übertrug der Fernsehsender n-tv das Ereignis live. Die Zuschauer lernten dabei, dass es beim Motorsport mitunter zugeht wie im Kreißsaal. "Das ist wie bei einer Geburt", berichtete der Reporter vom Circuit Ricardo Tormo bei Valencia: "Man weiß nie, wann es losgeht." Nun, an diesem Wochenende ist es definitiv so weit. An diesem Donnerstag um elf Uhr wird Michael Schumacher am Sakhir International Circuit in Bahrain für Fotos posieren. Um 13 Uhr wird er auf einer internationalen Pressekonferenz auftreten. Am Freitag wird er von 8 bis 9.30 Uhr und von 12 bis 13.30 Uhr Trainingsfahrten bestreiten. Am Samstag um zwölf Uhr deutscher Zeit startet die Qualifikation. Am Sonntag um 13 Uhr will er nach 1239 Tagen Pause wieder an einem Formel-1-Rennen teilnehmen. "Ich bin zufrieden und freue mich jetzt extrem auf den Saisonstart", lässt Schumacher wissen. Die Szene freut es. Nach Jahren der Intrigen und Querelen, der Drohungen und Fouls kann sie ihr altes Zugpferd gut gebrauchen. "Seine Rückkehr ist sehr gut für unseren Sport", glaubt der 19 Jahre jüngere Sebastian Vettel, der einst Schumacher-Poster in seinem Kinderzimmer hängen hatte. Welchen Effekt der Wiedereinstieg des 41-Jährigen hat, ließ sich bereits bei den Testfahrten im Winter erkennen. Normalerweise sind die Übungsrunden auf abgelegenen Pisten öde Veranstaltungen, die niemanden interessieren. Schumachers Debüt, das mit dem ersten Auftritt von Fernando Alonso in Ferrari-Rot zusammenfiel, lockte mehr als 30.000 Zuschauer. Internationales Phänomen Schumacher Am Hockenheimring brach, als Schumachers Ja zu Mercedes kurz vor Weihnachten bekannt wurde, die Telefonanlage zusammen, so groß war der Ansturm auf Karten für den Deutschland-Grand-Prix, der am 25. Juli stattfindet. Seit der Kurs vor acht Jahren für mehr als 60 Millionen Euro umgebaut wurde, war er selten ausverkauft. Jetzt besteht wieder Grund zur Hoffnung. Und nicht nur hierzulande. Die Betreiber der Strecke in Malaysia, wo am 4. April das dritte Saisonrennen ansteht, rechnen mit 160.000 Zuschauern - das wären etwa 20 Prozent mehr als vor zwei Jahren. Das Phänomen Schumacher ist ein internationales. Bereits im vergangenen Sommer war das zu beobachten, als der siebenmalige Weltmeister seinen ersten Comeback-Versuch wegen einer Nackenverletzung absagen musste. Die Pressekonferenz, die er damals in einem Hotel in Genf abhielt und bei der es um die durchschlagene Arterie cerebelli inferior ging und den gestauchten ersten Halswirbel Atlas, wurde nicht nur in zwei deutschen TV-Sendern live ausgestrahlt, sondern auch in Italien und in England. Der Beginn der Saison ist nun dem Time- Magazin eine Titelgeschichte wert, der Nachrichtensender CNN hat seinen bekannten Reporter Richard Quest nach Bahrain geschickt und sendet in der Woche vor dem Grand Prix täglich ein Business-Magazin aus dem Königreich. Nicht jedes Beispiel für die gestiegene Aufmerksamkeit, die der Serie zuteil wird, geht unmittelbar auf Schumacher zurück. Aber geschadet hat seine Rückkehr mit Sicherheit nicht. Welch' aberwitzige Blüten der Personenkult in der Sportart mitunter treiben kann, war bereits in seiner ersten Karriere zu sehen gewesen. Als Schumacher in den Jahren 2000 bis 2004 fünf WM-Titel in Serie für Ferrari eingefahren hatte, hatte Lidl die "Schumilette" ins Sortiment genommen und die ABC-Schützen im Autoland Baden-Württemberg hatten zu Schulbeginn keine orangefarbenen Warnmützen mehr geschenkt bekommen, sondern rote. Bald könnten es silberne sein. Der Deutsche sieht gern Deutsche siegen Über den Rummel, den der bekannteste Autofahrer der Nation ausgelöst hat, freut sich vor allem sein neuer Arbeitgeber. Bei Mercedes wird traditionell mit spitzem Bleistift notiert, wie viel welche Investition in den Sport bringt. Seit die Nachricht von Schumachers Comeback am Tag vor Weihnachten die Runde machte, wurden einige Bleistifte stumpf geschrieben. 30 Millionen Euro hätte es das Unternehmen angeblich gekostet, um bis zum Saisonstart mit Anzeigen einen ähnlichen Werbewert zu erzielen, wie ihn die Verpflichtung Schumachers gebracht hat. Mit jedem guten Resultat fällt die Bilanz noch besser aus. Zum gemeinsamen TV-Schauen lädt die Firma am Samstag in etliche Autohäuser. Das DSF zeigt bereits Schumachers Übungsrunden am Freitag. RTL wird am Samstag ab 8.45 Uhr zu dem Thema auf Sendung gehen. Der Bezahlsender Sky hat einen eigenen Kanal eingerichtet, der ausschließlich Schumacher einfangen wird. Die Bedeutung der Rückkehr des Champions für den Motorsport sei "ganz enorm", sagt RTL-Sportchef Manfred Loppe. Was die Quotenerwartungen betrifft, gibt sich der Formel-1-Sender zurückhaltend. Die Serie werde sicher "so viel Spannung und Reibungsflächen bieten, dass das Interesse spürbar nach oben gehen wird", sagt Loppe. Erwünscht aber dürften sicher Werte sein, wie sie Motorsport-Total.com bereits meldet, eine der führenden deutschsprachigen monothematischen Internetseiten: Im Vergleich zum gleichen Monat 2009 zog das Angebot im Februar dieses Jahres fast 75 Prozent mehr Neugierige an. Spannung und Reibungsflächen sind für die TV-Quoten gar nicht so entscheidend. Das bisherige Rekord-Jahr für RTL war mit einem Zuschauerdurchschnitt von 10,44 Millionen bei jedem Grand Prix die Saison 2001, als Schumacher neun von 17 Rennen gewann. Der Deutsche sieht einfach gerne den Deutschen siegen. Und was sagt er selbst zu all dem? "Es ist, als bräche ein Schwall positiver Energie über mich herein." Na denn, los geht's. Im Video: Das Warten hat ein Ende: 1239 Tage nach seinem letzten Rennen will Michael Schumacher in eine neue Formel-1-Ära starten. Weitere Videos finden Sie hier
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https://www.sueddeutsche.de/sport/formel-1-michael-schumacher-ein-bisschen-star-muss-sein-1.3890
Formel 1: Michael Schumacher - Ein bisschen Star muss sein
00/03/2010
Rivalen, Kartenverkäufer und TV-Sender sind entzückt: Der 41-jährige Michael Schumacher belebt das zuletzt müde Formel-1-Geschäft - und sein Arbeitgeber Mercedes freut sich.
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Der Achtelfinal-Fluch von Real Madrid in der Champions League hält an. Ronaldo und Co. scheiden mit einem 1:1 gegen Lyon aus. Was ManU gegen Milan ablieferte, war dagegen finalreif. Für Real Madrid hält der Achtelfinal-Fluch in der Champions League an, Manchester United hat dagegen mit einer Gala-Vorstellung seine Titelambitionen untermauert. Real schied nach einem 1:1 (1:0) gegen Olympique Lyon zum sechsten Mal in Folge in der Runde der letzten 16 aus, nachdem das Hinspiel mit 0:1 verloren gegangen war. Damit ist der Traum vom Finale im eigenen Stadion für Cristiano Ronaldo frühzeitig beendet. Dagegen bleibt ManU auf Kurs. Die Mannschaft von Teammanager Sir Alex Ferguson erteilte nach dem 3:2 im Hinspiel in der zweiten Partie dem AC Mailand eine Lehrstunde und gewann 4:0 (1:0). Damit stehen vier von acht Viertelfinalisten fest. Bereits am Dienstag hatten Bayern München und der FC Arsenal das Weiterkommen perfekt gemacht. In der nächsten Woche kämpft noch der VfB Stuttgart bei Titelverteidiger FC Barcelona um den Einzug in die nächste Runde. Vier Tage nach dem Sprung an die Tabellenspitze der Primera Division ging Real mit großem Selbstbewusstsein in die Partie und wurde gleich belohnt. Nach sechs Minuten war das 0:1 aus dem Hinspiel durch einen Treffer des früheren Weltfußballers Cristiano Ronaldo bereits wettgemacht. Der Portugiese, der sein siebtes Tor im laufenden Wettbewerb erzielte, ließ dabei Lyon-Keeper Hugo Lloris mit einem Beinschuss schlecht aussehen. In der Folgezeit drängten die Königlichen, bei denen Ex-HSV-Star Rafael van der Vaart erst in der 62. Minute eingewechselt wurde, auf den zweiten Treffer und erspielten sich einige gute Möglichkeiten. Die beste Chance im ersten Durchgang besaß der Argentinier Gonzalo Higuain, als er den Ball an den Pfosten setzte (25.). Doch der Schock folgte in der 75. Minute, als Miralem Pjanic die Real-Abwehr düpierte und den so wichtigen Ausgleichstreffer erzielte. Am 22. Mai findet das Finale im Estadio Bernabeu statt. Davon darf Manchester träumen. Was die "Red Devils" gegen Milan ablieferten, war auch schon finalreif. Vor allem Torjäger Wayne Rooney lief zur Höchstform auf. Der Nationalspieler war wie im Hinspiel zweimal zur Stelle (13. und 46.), die weiteren ManU-Treffer erzielten Ji-Sung Park (59.) und Darren Fletcher (87.). Als die Partie längst entschieden war, durfte auch David Beckham in seinem früheren Wohnzimmer ran. Erst in der 64. Minute kam "Becks" ins Spiel und wurde von den United-Anhängern frenetisch gefeiert. Von 1992 bis 2003 hatte Beckham 265 Spiele für Manchester bestritten und dabei die großen Erfolge des Klubs wie dem Champions-League-Sieg 1999 mitgemacht. Manchester erreichte damit zum vierten Mal in Folge das Viertelfinale, die letzten beiden Jahre stand der Klub jeweils im Endspiel. Dagegen lichtet sich nach dem Aus von Milan bei den Italienern das Feld, was Deutschland in der Fünf-Jahres-Wertung zugute kommt. Nachdem Florenz am Dienstag an den Bayern gescheitert war, ruhen im Land des Weltmeisters die letzten Hoffnungen auf Inter Mailand, das es allerdings im Rückspiel mit dem FC Chelsea zu tun bekommt. Im Video: Real Madrid ist erneut bereits im Achtelfinale der Champions League ausgeschieden, Manchester United schlug den AC Mailand mit 4:0 Weitere Videos finden Sie hier
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https://www.sueddeutsche.de/sport/champions-league-real-ist-raus-1.5941
Champions League - Real ist raus
00/03/2010
Der Achtelfinal-Fluch von Real Madrid in der Champions League hält an. Ronaldo und Co. scheiden mit einem 1:1 gegen Lyon aus. Was ManU gegen Milan ablieferte, war dagegen finalreif.
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Das Weiterkommen in Florenz war eine Zitterpartie. Aber dennoch zeigt sich, dass die Bayern etwas haben, das ihnen jahrelang fehlte: ein zukunftsfähiges Konzept. Es war ein maßgerechtes Ambiente für Louis van Gaal: Florenz, die Stadt der Medici, von Michelangelo und Macchiavelli. Und ein Mitternachtsbankett im Grand Hotel am Arno-Ufer. Dunkelste Ironie wäre es gewesen, wenn der Trainer mit dem fürstlichen Ego just in dieser prunkvollen Kulisse den frühen internationalen K.o. hätte erleben müssen. Ein Aus im Achtelfinale der Champions League wäre der zweite dramaturgische Bruch in van Gaals erster Saison beim FC Bayern gewesen. Wieder in Italien, und genauso plötzlich und unerwartet wie das 4:1 vor Weihnachten in Turin, die Wende zum Guten. Florenz, so viel ist gewiss, war keine Wende zum Schlechten. Mit dem Viertelfinale ist in van Gaals Jahreszeugnis das erste Soll schon erfüllt; weiter kam seit 2002 in der Champions League keiner seiner Vorgänger. Und obwohl der zittrige Dienstagabend offenbart hat, dass der Weg hinauf zur kontinentalen Spitze noch weit und steinig sein könnte (herrje, die Abwehr!), so liegen dennoch Welten zwischen der aktuellen Darstellung der Mannschaft - und jenem 0:4-Fiasko von Barcelona, das 2009 das zeitige Ende der Nicht-Ära Klinsmann einleitete. Van Gaal hat reellere Chancen, eine Epoche zu begründen. Sie haben sich angenähert, der stolze Mia-san-mia-Klub und der sendungsbewusste Ich-bin-ich-Trainer. Und vorerst stört kein Misserfolgs-Rumoren diesen gerade erst begonnenen Prozess, in den beide Seiten ihre Bausteine einbringen: die Bayern ihre in den letzten Jahren lustvoll forcierte Starpolitik, van Gaal seinen taktischen Handschriftfußball, sein radikales Leistungsprinzip und seine Kompetenz als Jugendförderer - Letzteres sehr zur Freude der Vereinsbosse. Aus diesem Schmelztiegel soll eine sportliche Gesamtchoreographie entstehen, die den Bayern ihr altes Selbstverständnis von europäischer Größe zurückgibt, auch wenn sie vorläufig gut beraten sind, bescheidener Außenseiter zu bleiben. Ein neuer internationaler Erfolgszyklus - auf Augenhöhe mit Barcelona, Real, Chelsea - beginnt nicht durch Handauflegen. Immerhin haben die Bayern wieder ein Pfand in der Hand, das ihnen jahrelang fehlte: einen Plan. Und jeder Etappenerfolg verschafft Zeit zur Fortentwicklung. Sportdirektor Christian Nerlinger spricht vom "Zwei-Säulen-Modell": Topspieler (Ribéry, Robben, Gomez, Olic) plus Talente aus dem Hausinternat (Badstuber, Müller, Contento, Alaba). Van Gaal ist dabei, ein Team mit zukunftsfähigen Alters- und Befehlsstrukturen zu modellieren. Bei den Personalentscheidungen der nächsten Monate geht es um Nachbessern mit Sinn und Verstand - und nicht nur mit dem traditionell dicken Scheckheft. All dies - auch die Personalie Ribéry - kann nun gelassener moderiert werden, als wenn Florenz misslungen wäre.
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https://www.sueddeutsche.de/sport/fc-bayern-muenchen-endlich-mit-einem-plan-1.3751
FC Bayern München - Endlich mit einem Plan
00/03/2010
Das Weiterkommen in Florenz war eine Zitterpartie. Aber dennoch zeigt sich, dass die Bayern etwas haben, das ihnen jahrelang fehlte: ein zukunftsfähiges Konzept.
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Die Auseinandersetzung zwischen dem ehemaligen Schiedsrichter-Funktionär Manfred Amerell und dem Deutschen Fußball-Bund (DFB), besonders dessen Präsident Theo Zwanziger, hat einen neuen Höhepunkt erreicht. Amerell wirft Zwanziger Günstlingswirtschaft vor. Der DFB kündigte an, Strafanzeige zu stellen. Zwanziger habe einen Schiedsrichter aus seinem Heimatort Altendiez in die Bundesliga gehievt, "der nach den Beobachtungskriterien nicht an erster Stelle stand. Er stand punktgleich an vierter Stelle mit einem weiteren Schiedsrichter. Zwanziger hätte sagen müssen, mein Schiedsrichter aus meinem Verein ist in die Bundesliga genommen worden, obwohl er nicht an erster Stelle stand", sagte Amerell im DSF. Die Reaktion des DFB folgte prompt. "Mit seinen neuesten Äußerungen in den Medien ist Herr Amerell endgültig zu weit gegangen. Der DFB wird dem medialen Rachefeldzug nicht weiter tatenlos zusehen und auf die beleidigenden Aussagen mit Strafanzeigen wegen übler Nachrede und Verleumdung reagieren", hieß es in einer DFB-Stellungnahme. Zuvor hatte der DFB bekräftigt, dass der Schiedsrichterausschuss am 9. Januar 2010 einstimmig beschlossen habe, den Schiedsrichter für die Bundesliga vorzuschlagen. Amerell warf Zwanziger überdies vor, Aussagen eines Schiedsrichters, Michael Kempter habe sich ihm nach einem Spiel am 13. Mai 2009 genähert, nicht nachgegangen zu sein. "Hier hätte das Vorgehen aufgeklärt werden müssen", sagte Amerell. Zuvor hatte er in Sport Bild erklärt: "Ich werde nie kapieren, dass sich ein Mensch zu so was erdreistet, dass nur einseitig aufgeklärt wird. Das ist die größte menschliche Enttäuschung meines Lebens, dass ein Präsident mit so viel Erfahrung rücksichtslos über Leichen geht." Amerell betrachtet Zwanzigers Handeln als Rachefeldzug. Grund sei ein Vorfall vom 31. Januar 2002. "Irgendwann ist es unter Zeugen in eine Tonart ausgeartet, wo wir Schiedsrichter uns sagten, das lassen wir uns nicht mehr bieten. Da sagte ich: ,Passen Sie mal auf, Herr Zwanziger, so können Sie mit Ihren Angestellten im Hause hier reden, das werden die sich gefallen lassen. Mit mir reden Sie so nicht.' Das hat er mir nie vergessen." Unterdessen soll das deutsche Schiedsrichterwesen als Reaktion auf die Affäre Amerell reformiert werden. Herbert Fandel, der als künftiger DFB-Schiedsrichterchef vorgesehen ist, will seine Ideen am Freitag bei der Präsidiumssitzung (11Uhr) präsentieren. "Es wird ein frischer Wind wehen. Wir stellen auf Teamarbeit um", sagte Fandel: "Für Leute von außen und auch die Schiedsrichter muss vieles durchsichtiger werden." Vermutlich wird Fandel dafür plädieren, das bislang rigide Benotungssystem abzuschaffen und durch Bewertungsformeln wie Stärke-Schwäche-Profile zu ersetzen. Zudem ist eine Reduzierung der Einsatzprämien (derzeit 3800 Euro pro Bundesligaspiel) bei gleichzeitiger Einführung eines Grundgehalts im Gespräch.
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https://www.sueddeutsche.de/sport/dfb-schiedsrichter-affaere-neue-eskalationsstufe-1.16794
DFB: Schiedsrichter-Affäre - Neue Eskalationsstufe
00/03/2010
Amerell verschärft in der Schiedsrichter-Affäre seine Attacken gegen DFB-Chef Zwanziger. Der DFB reagiert prompt und will jetzt Strafanzeige wegen übler Nachrede stellen.
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mlsum_de-train-1254
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"Absence makes the heart grow fonder", behauptet ein englisches Sprichwort, frei übersetzt: Abwesenheit vergrößert die Liebe. Im Old Trafford vergrößert am Mittwochabend allerdings zunächst die Liebe die Abwesenheit. Mehr als 10.000 Plätze sollen beim Anpfiff des Champions-League-Achtelfinales gegen den AC Mailand (Hinspiel: 3:2 für United) für einige Minuten frei bleiben. Die Anhänger von Manchester United wollen mit der Aktion gegen die Eigentümer-Familie Glazer protestieren. Die Amerikaner haben den Premier-League-Klub im Jahr 2005 mit Bankdarlehen gekauft, die auf den Verein rückübertragen wurden. Auf knapp 800 Millionen Euro belaufen sich inzwischen die Verbindlichkeiten des einstigen Branchenkrösus. Drei Meisterschaften hintereinander haben die Anhänger der Rot-Schwarzen nicht besänftigt. Der organisierte Widerstand formiert sich seit Anfang dieses Jahres in Grün und Gold, den Farben des Newton Heath Lancaster and Yorkshire Railway Football Club. So hieß das ursprüngliche United bis zur Umbenennung 1902. Im Ligapokal-Finale gegen Aston Villa vor zehn Tagen trug ein Großteil der Fans demonstrativ grün-goldene Trikots. Die neue Farbenlehre verfolgt dabei nicht nur ein symbolisches Ziel. "United ist für die Glazers eine Marke", erklärt Sean Bones, der Vize-Vorsitzende des Fan-Verbands Manchester United Supporters Trust (MUST). "Ihre größte Angst ist es, dass der Protest sich negativ aufs Merchandising-Geschäft auswirkt. Wer Grün und Gold trägt, geht nicht in den Shop und kauft United-Artikel." Nur Geld zählt Letztlich zählt für die Glazers nur die Farbe des Geldes, glaubt auch eine Gruppe wohlhabender United-Fans, die sich in der vergangenen Woche als Red Knights zusammengeschlossen haben, um den Verein zu übernehmen. Die von dem Goldman-Sachs-Chefökonomen Jim O'Neill, Hedgefond-Boss Paul Marshall und Anwalt Mark Rawlinson angeführten Roten Ritter wollen die sportliche Leitung im Amt belassen, aber eine "gesunde wirtschaftliche Basis" schaffen und "die Fans ins Zentrum" stellen. Mit Hilfe der Anhänger und etwa 60 weiteren Millionären will man bis zu 1,5 Milliarden Euro auftreiben. Für die Glazers würde bei diesem Preis ein Gewinn von etwa 550 Millionen Euro abfallen. Den in der Stadt verhassten Amerikanern, so spekulieren die Ritter, könnte man das Geschäft durch zusätzlichen Druck von den Tribünen schmackhaft machen. Die Fans sollten ihre Jahreskarten zerreißen und die Spiele boykottierten, forderte Red-Knights-Mitglied Keith Harris. Der umtriebige Investmentbanker war schon bei der Übernahme von Manchester City durch den ehemaligen thailändischen Premier Thaksin Shinawatra und dem Verkauf des FC Chelsea an Roman Abramowitsch beteiligt. Das Konsortium arbeitet eng mit MUST zusammen; die Hoffnung auf den Besitzerwechsel mobilisiert die Massen. Aus 30.000 registrierten Mitgliedern des Fanverbands sind in den vergangenen zehn Tagen 130.000 geworden. Trainer Alex Ferguson, im früheren Leben Betriebsratmitglied in einer Glasgower Werft, sympathisiert durchaus mit dem Aufstand der Basis. "Protest ist legitim", sagte der 68-Jährige über die grün-goldenen Rebellen. "So lange sie United unterstützen, können die Leute tragen, was sie wollen. Bei uns sind alle Sünder willkommen." Für die potentiellen Käufer hat der Schotte allerdings weniger nette Worte übrig: "Sie (die Eigentümer) haben gesagt, dass der Klub nicht zum Verkauf steht. Daran wird niemand was ändern." Medienberichte, wonach Ferguson die Red Knights unterstütze und bereit sei, eigenes Geld zu investieren, wies er verärgert zurück. "Blödsinn. Daran ist nicht ein Gramm Wahrheit", sagte er. Zweifel an den Rittern Ob die Ritter und das Fußvolk diesen Kampf gewinnen können, wird nach anfangs euphorischen Medienberichten zunehmend bezweifelt. O'Neill und Co. haben bisher zwar jede Menge Schlagzeilen, aber kein stringentes Konzept produziert. "Die Red Knights können gerne ein Angebot machen, aber es wird nichts daraus werden", sagt United-Geschäftsführer David Gill. Unternehmer Michael Knighton, der 1989 mit dem Versuch einer Klub-Übernahme scheiterte, wirft den Nadelstreifen-Rittern gar "frappierende Naivität" vor. "Selbst wenn wir hier von einer oder zwei Milliarden Pfund reden, wäre ManU noch immer deutlich unterbewertet. Die Glazers sind keine Narren, die wissen das", sagte Knighton dem Daily Telegraph. "United ist das Disney der Sportwelt. United ist Coca-Cola, Microsoft, IBM. Wer ein derart wertvolles Gut besitzt, verkauft es nicht."
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https://www.sueddeutsche.de/sport/fussball-manchester-united-gruen-goldene-rebellen-1.21907
Fußball: Manchester United - Grün-goldene Rebellen
00/03/2010
Eine Gruppe reicher Manchester-Anhänger will die ungeliebten amerikanischen Eigentümer ablösen - und fordert die Fans zum Boykott auf. Selbst Trainer Ferguson sympathisiert mit ihnen.
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Franz Beckenbauer hat dem Regel-Vorstoß von Bayern-Coach Louis van Gaal eine Absage erteilt. "Lasst den Fußball so einfach und klar wie er ist - mit all seinen Fehlern", mahnte das Exekutivmitglied des Weltverbandes Fifa in einem Interview der Bild-Zeitung (Mittwochausgabe). "Das Wembley-Tor 1966 gehört doch zu den Legenden des Fußballs. Darüber reden wir in England und Deutschland seit mehr als 40 Jahren - und in 40 Jahren wahrscheinlich auch noch. Genau wie über Maradonas Hand Gottes." Van Gaal hatte vor wenigen Tagen zahlreiche Änderungen wie etwa die Abschaffung von Linienrichtern sowie die Verwendung von Abseitskameras vorgeschlagen. "Am Ende muss doch der Mensch entscheiden, auch wenn er sich drei Zeitlupen und fünf Wiederholungen anschaut", hielt Beckenbauer dagegen. "Selbst dann können Abseitsstellungen so knapp sein, dass man unterschiedlicher Meinung sein kann." Als mögliche Neuerung sieht Beckenbauer die Einführung von Tor-Richtern an. "Dieser Tor-Richter hätte wahrscheinlich auch Thierry Henrys Handspiel in der WM-Qualifikation gegen Irland gesehen." Nach dem jüngsten Manipulationsverdacht gegen eine Zweitliga-Partie hat "Löwen"-Trainer Ewald Lienen schwere Vorwürfe gegen den Deutschen Fußball-Bund (DFB) erhoben. "Was sich da abspielt, ist nur noch abenteuerlich. Ich kann so eine Meldung nicht streuen, wenn es keine hieb- und stichfesten Beweise gibt. Das ist für mich eine klare Verletzung der Sorgfaltspflicht", sagte der Trainer des Zweitligisten TSV 1860 München in einem Interview der Abendzeitung (Mittwochausgabe). Am Montag hatte der DFB in einer Mitteilung über einen Manipulationsverdacht bei der Zweitliga-Partie vor einem Monat zwischen 1860 und Rot Weiss Ahlen informiert. Maria Riesch hat das letzte Abfahrtsrennen der alpinen Ski-Saison gewonnen und den Rückstand im Gesamt-Weltcup auf Lindsey Vonn um 20 Punkte verkürzt. Die 25-Jährige siegte am Mittwoch beim Weltcup-Finale in Garmisch-Partenkirchen auf ihrer Heimstrecke mit 48/100 Sekunden Vorsprung auf Olympiasiegerin Vonn (USA) und der Schwedin Anja Pärson. Gina Stechert aus Oberstdorf belegte Platz 13. Hoffnungen auf den Gesamt-Weltcup macht Riesch sich trotz ihres zweiten Abfahrt-Sieges in dieser Saison aber nicht mehr. Der Schweizer Carlo Janka hat das letzte Abfahrtsrennen des alpinen Ski-Winters gewonnen und damit die Führung im Gesamt-Weltcup übernommen. Beim Weltcup-Finale in Garmisch-Partenkirchen siegte er am Mittwoch mit 2/100 Sekunden Vorsprung auf den Österreicher Mario Scheiber sowie den zeitgleichen Erik Guay (Kanada) und Patrick Küng (Schweiz). In der Gesamtwertung verdrängte Riesenslalom-Olympiasieger Janka den Österreicher Benjamin Raich von der Spitze. Didier Cuche (Schweiz), der bereits vorzeitig als Sieger des Abfahrt-Weltcups feststand, belegte nur Platz acht. Deutsche Fahrer waren nicht am Start. Der Weltranglistenerste Tiger Woods hat die Spekulationen über eine bevorstehende Rückkehr auf die Tour weiter angeheizt. Die US-Profis Charles Howell und J.B. Holmes berichteten im Gespräch mit dem Internetportal Golf Channel, den 14-maligen Major-Sieger und seinen Schwungtrainer Hank Haney auf einer Driving Range in Isleworth/US-Bundesstaat Florida bei intensivem Training beobachtet zu haben. Das Trainingsprogramm des 34-Jährigen, der sich im Dezember wegen seiner Sex-Affären und einer anschließenden Ehekrise auf unbestimmte Zeit aus dem Turniergeschehen zurückgezogen hatte, deuten Insider als Indiz für ein Woods-Comeback noch vor dem US Masters (8. bis 11. April) in Augusta.
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https://www.sueddeutsche.de/sport/sport-kompakt-lienen-wettert-der-kaiser-kontert-van-gaal-1.22339
Sport kompakt - Lienen wettert, der Kaiser kontert van Gaal
00/03/2010
1860-Trainer ist sauer auf den DFB, Beckenbauer spricht sich gegen Regeländerungen aus, Riesch und Janka siegen beim Ski-Weltcup.
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Noch zu Wochenbeginn hatte Bayern-Trainer Louis van Gaal für viele Diskussionen und für viel Schmunzeln gesorgt, als er in einem Interview mit dem Fachblatt Kicker eine Reihe an Regeländerungen für den Fußball vorschlug - unter anderem die Abschaffung des Elfmeterschießens und die Einführung eines sogenannten Gladiatorenspiels. Seine Idee: Kommt es in einer Partie zu einer Verlängerung, soll es nicht Elf gegen Elf weitergehen, sondern sich die Spieleranzahl sukzessive reduzieren. Alle fünf Minuten müsse der Trainer einen Akteur vom Feld nehmen. "Viele werden müde, die Gladiatoren bleiben übrig. Was das für taktische Finessen erfordert! Jetzt gewinnt die bessere Mannschaft", schwärmte der Niederländer. Nun hat Louis van Gaal sein Gladiatorenspiel bekommen. Schneller als erwartet und anders als von ihm erhofft. Denn dieses Spiel seiner Münchner in Florenz, diese 2:3-Niederlage, die ihnen nach dem 2:1 im Hinspiel vor zwei Wochen reichte, um ins Viertelfinale einzuziehen - es hatte etwas von einem ganz großen Spektakel. Die Zuschauer sahen kein hochklassiges Spiel, aber ein extrem spannendes. Wie sich zwei Mannschaften bei extrem widrigen äußeren Bedingungen, bei Wind, ja sogar bei Sturm, 90 Minuten lang beharkten und bekämpften. Wie sich bei den Akteuren beider Mannschaften dilettantische Schnitzer und großartige fußballerische Momente abwechselten. Wie die Bayern nach Toren von Vargas (28.) und Jovetic (54.) am Boden schienen. Wie sie in Gestalt von Robben in geradezu spätrömischer Dekadenz eine Riesenchance ungenutzt ließen (31.). Wie sie sich wieder aufrafften und durch van Bommel zum 1:2 kamen (60.). Wie sie nach Jovetics zweitem Treffer wieder am Boden schienen (64.), wie sie sich sofort wieder aufrafften und durch Robben zum 2:3 kamen (65.). Und wie sich die Münchner freuen durften, dass der Schiedsrichter an diesem Abend Herr Mallenco hieß und in der 77. Minute bei einem Tor von Florenz-Angreifer Gilardino, zu Recht, auf Abseits entschied - aber wer weiß, wie Herr Övrebö entschieden hätte? "Ich hätte mir natürlich einen geruhsameren Abend gewünscht", sagte Sportdirektor Christian Nerlinger, dessen Gesichtszüge zwischenzeitlich ähnlich ratlos aussahen wie die von Trainer van Gaal an der Seitenlinie und die der Bayern-Bosse Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge oben auf der Tribüne. Denn das Achtelfinale der Champions League ist für die Bayern so etwas wie Neros Daumen im alten Rom. Vorher ausscheiden geht gar nicht, im Achtelfinale ausscheiden ist hart an der Grenze des Akzeptablen, aber ab dem Viertelfinale gilt eine Saison auf europäischem Parkett als gelungen. Die Fußball-Welt kennt manchmal keine oder nur sehr marginale Differenzierungen. Es fehlte ja nicht viel, ein Traumtor von Robben weniger, ein Abseitstreffer von Gilardino mehr, und die Situation wäre eingetreten. Das traditionelle Bankett nach dem Spiel wäre zwar nicht so tränenreich ausgefallen wie im Vorjahr nach dem 0:4 in Barcelona, als Alt-Trainer Udo Lattek weinte, und auch nicht so laut wie 2000/01 nach dem 0:3 in Lyon, als Franz Beckenbauer seine berühmte Wutrede ("Uwe-Seeler-Traditionsmannschaft", "Altherrenfußball") hielt. Aber es hätte zu Diskussionen geführt, über den Trainer, über den Kader, über alles, wie das halt so ist beim FC Bayern.
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https://www.sueddeutsche.de/sport/fussball-champions-league-van-gaals-gladiatoren-1.19438
Fußball: Champions League - Van Gaals Gladiatoren
00/03/2010
Nach einer denkwürdigen Partie und einem Traumtor von Arjen Robben ziehen die Bayern ins Viertelfinale der Champions League ein. Sie müssen aber zwei schlechte Nachrichten verkraften.
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Möglich war es immer noch in diesen letzten Minuten, dass der FC Bayern den entscheidenden Treffer kassieren würde, zum einen, weil in diesem Spiel schon so viel passiert war, und zum anderen, weil Abwehrchef Daniel van Buyten einen schwachen Tag erwischt hatte. Doch aus der Möglichkeit wurde nicht die Wirklichkeit: 3:2 (1:0) gewann zwar der AC Florenz am Mittwochabend gegen den FC Bayern, der sich jedoch nach seinem 2:1-Sieg im Hinspiel aufgrund der mehr erzielten Auswärtstore in der Addition durchsetzte und ein wenig glücklich ins Viertelfinale der Champions League einzog. "Wir haben eine Mannschaft mit Moral und Charakter, die immer zurückschlagen kann", sagte Sportdirektor Christian Nerlinger, "mit dieser Niederlage kann man leben. Wir sind unter den besten Acht, das ist ein großer Erfolg." Mark van Bommel ergänzte: "Es gab einige brenzlige Situation, aber wir sind verdient weiter." Dass jedoch das Glück in diesem Spiel eine Rolle spielen würde, ahnten beide Mannschaften bereits, als sie den Platz betraten: Ein starker Wind pfiff durchs Stadion Artemio Franchi, der den Ball bisweilen mit sich trug, weit und weiter, wohin es ihm gerade gefiel. Hohe Zuspiele waren kaum zu kontrollieren, die Bälle flogen zu weit und zu kurz und eben nur manchmal genau dorthin, wo sie landen sollten. "Da blieb der Ball einfach in der Luft stehen", sagte Bastian Schweinsteiger. Da zudem den ganzen Tag über ein Schneeregen auf die Toskana fiel, war der Platz feucht, was auch die Kontrolle der Flachpässe erschwerte. Die Frage war also, welche Mannschaft besser mit diesen Bedingungen zurecht kommen würde, und die Frage war zudem, ob Wind und Wetter Einfluss nehmen würden auf den Spielverlauf. Vom Winde verweht Zu Beginn versuchten beide Teams, ihr Spiel zu justieren und dem Wind anzupassen. Trotz der Bedingungen operierten sie mit hoch geschlagenen Bällen, was erwartungsgemäß nicht zum Erfolg führte. Auf Seiten der Fiorentina versuchte es Juan Vargas mit einigen Fernschüssen und Flanken, ohne dass daraus zunächst nennenswerte Gefahr für das Tor der Bayern erwuchs. Die Münchner brauchten etwas länger, um ins Spiel zu kommen, nach etwas über 20 Minuten schienen sie sich allerdings zunehmend wohler zu fühlen in Florenz. Auf den linken Abwehrseite gab der 17 Jahre alte David Alaba sein Debüt in der Champions League, und er machte das so abgeklärt, als wäre er schon seit Jahren dabei. Es lief gut für die Bayern. Dann aber schoss in der 28. Minute Riccardo Montolivo aus rund 30 Metern aufs Tor, der Wind beschleunigte die Kugel, Torwart Jörg Butt konnte den Ball nicht festhalten, und Vargas jagte den Ball aus fünf Metern von der linken Seite zum 1:0 ins Netz. Verteidiger Daniel van Buyten agierte in dieser Szene zu langsam und zu ungelenk, der Fehler lag also nicht bei Butt allein. Nun hatte sich alles geändert: Mit diesem Ergebnis wäre Florenz weiter, die Bayern mussten kommen. Zunächst aber kam Florenz; die Elf startete schwungvoll in die zweite Halbzeit, und in der 54. Minute passierte es: Alberto Gilardino legte im Strafraum genialisch auf Stevan Jovetic ab, und der erzielte aus rund acht Metern das 2:0. Die Bayern sahen nicht gut aus in dieser Phase, sie wirkten planlos im Angriff und verunsichert in der Abwehr. Es sah so aus, als würden sie wieder einmal früh scheitern auf der ganz großen Bühne. Doch dann, ganz plötzlich, schien es, als habe der Rückenwind der Mannschaft neue Frische in Körper und Geist geweht. Nun zeichnete sie Kombinationen auf den Rasen, die einen Spielplan erkennen ließen, nun wirkte sie selbstbewusst. "Mit dem Rückenwind in der zweiten Halbzeit haben wir uns leichter getan", sagte Philipp Lahm. So erschien es nur folgerichtig, dass Mark van Bommel nach Zuspiel von Franck Ribéry mit einem Flachschuss aus knapp 20 Metern das 1:2 erzielte (60. Minute); anschließend jubelte die Mannschaft entschlossen. Die Spieler zeigten Gesten, die besagen sollten: Jetzt packen wir das hier. Und die Partie wurde nun nicht nur spannend, sondern auch turbulent. Van Buytens Fehler Die Freude der Bayern währte nur kurz, denn van Buyten hatte einen weiteren schlechten Moment: Gegen Jovetic verteidigte er erneut langsam und ungelenk, er wirkte wie ein überforderter Zweitligaprofi im Duell mit einem Könner, und Jovetic nahm das dankbar zur Kenntnis, schüttelte den Belgier ab und schoss Torwart Butt zum 3:1 durch die Beine (64. Minute). Mitten in die Drangphase der Bayern hinein war dieser Treffer gefallen, und wie reagierten die Münchner? Sie drängten weiter. Arjen Robben wirbelte über die rechte Seite, kaum eine Minute war seit dem Treffer der Fiorentina vergangen, Robben fand kein Anspiel, also zog er nach innen, er schaute, er prüfte, und dann jagte er die Kugel mit dem linken Fuß aus rund 25 Metern in den linken Torwinkel (65. Minute). Es war ein Traumtor zum bestmöglichen Zeitpunkt, es war der Treffer, der allein die Verpflichtung Arjen Robbens rechtfertigte - denn es war der Treffer, der die Bayern ins Viertelfinale der Champions League brachte. Zwar wackelte die Münchner Innenverteidigung um van Buyten noch einige Male bedenklich, doch sie hielt. Ob sie auch stark genug für das Niveau im Viertelfinale ist, darüber wird sich Trainer Louis van Gaal Gedanken machen, wenn die erste Freude verklungen ist. "Wir haben zu viele individuelle Fehler in der Verteidigung gemacht", sagte van Gaal in einer ersten Analyse, "wir haben gesehen, was fehlte, und das müssen wir verbessern." Was ihm gefallen hat? "Wir haben auch gesehen, dass wir sehr dominant spielen können", sagte van Gaal zufrieden und machte sich auf den Weg zum Bankett.
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https://www.sueddeutsche.de/sport/champions-league-achtelfinale-mit-rueckenwind-ins-viertelfinale-1.5130
Champions League: Achtelfinale - Mit Rückenwind ins Viertelfinale
00/03/2010
Der FC Bayern verliert mit wackliger Abwehr 2:3 in Florenz und zieht nach Toren von van Bommel und Robben dennoch in die nächste Runde der Champions League ein.
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mlsum_de-train-1258
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Zidane ist als algerischer Nationaltrainer im Gespräch, Ligavertreter kritisieren das Verhalten von DFB-Chef Zwanziger in der Affäre Amerell/Kempter, Kati Wilhelm hört auf. Der Deutsche Fußball-Bund und Präsident Theo Zwanziger geraten im Fall Manfred Amerell immer stärker in Bedrängnis. Aus der Bundesliga übten jetzt auch Geschäftsführer Klaus Allofs von Werder Bremen und Sportdirektor Martin Bader vom 1. FC Nürnberg öffentlich Kritik. Zudem nahm die Vorsitzende des Sportausschusses im deutschen Bundestag, Dagmar Freitag, den DFB bei der Aufarbeitung der Affäre in die Pflicht. Der frühere Schiedsrichterbeobachter Manfred Amerell sieht möglichen Strafanzeigen durch Fifa-Referee Michael Kempter und drei weiteren anonymen Unparteiischen scheinbar gelassen entgegen. Es liege ausreichend Beweismaterial vor, das die erhobenen Anschuldigungen ad absurdum führe, teilte Amerell über seinen Anwalt Jürgen Langer mit. Der dreimalige Weltfußballer Zinedine Zidane soll Nationaltrainer von WM-Teilnehmer Algerien werden - allerdings erst nach dem Turnier in Südafrika. Zidane habe vergangene Woche bei einem Besuch in Algerien von keinem Geringeren als Staatspräsident Abdelaziz Bouteflika ein entsprechendes Angebot bekommen, enthüllte am Dienstag die französische Zeitung Sud-Ouest. Eine Stellungnahme von Zidane gab es vorerst nicht. Der deutsche Meister VfL Wolfsburg muss im Achtelfinal-Hinspiel der Europa League am Donnerstag bei Rubin Kasan auf Bundesliga-Torschützenkönig Grafite und Abwehrchef Andrea Barzagli verzichten. Der Brasilianer laboriert an Adduktorenproblemen, der italienische Weltmeister hatte sich im Bundesligaspiel gegen den VfL Bochum eine Rippenprellung zugezogen. Nicht zur Verfügung stehen auch Mittelfeldspieler Karim Ziani und Torhüter Diego Benaglio. Bundesligist Hamburger SV bangt vor dem Achtelfinal-Hinspiel in der Europa League am Donnerstag gegen den RSC Anderlecht um den Einsatz von Abwehrspieler Jerome Boateng. Der Nationalspieler laboriert vor der Partie gegen den belgischen Rekordmeister in der HSV-Arena an einer Oberschenkelzerrung. Der von Bayern München an den italienischen Erstligisten AS Rom ausgeliehene Stürmer Luca Toni will unbedingt über das Ende der Saison hinaus in Rom bleiben. Er werde alles tun, um auch in Zukunft in Rom bleiben zu können, sagte Toni, der am Samstag nach einer sechswöchigen Verletzungspause gegen den AC Mailand sein Comeback gegeben hatte. Die dreimalige Biathlon-Olympiasiegerin Kati Wilhelm beendet nach der Saison ihre Erfolgs-Karriere. Dies gab die 33-Jährige am Dienstag bekannt. "Ich habe alles erreicht, was es zu erreichen gibt. Die Olympischen Winterspiele waren noch einmal ein Höhepunkt, aber nun ist es Zeit, die Biathlonstrecke jüngeren Leuten zu überlassen", sagte die fünffache Weltmeisterin. Die geplante Neuauflage der Champions League im Eishockey für die kommende Saison 2010/11 ist geplatzt. Trotz intensiver Verhandlungen zwischen dem Weltverband IIHF, dem Vermarkter, Investoren sowie der Profiligen-Vereinigung Hockey Europe, zu der auch die Deutsche Eishockey Liga (DEL) zählt, konnten sich die beteiligten Parteien nicht auf die Wiederaufnahme der Champions Hockey League (CHL) einigen. Hauptstreitpunkt waren offenbar die sehr langfristig angelegten Verträge. Im Video: Boateng-Einsatz fraglich - Ebert vor dem Absprung - Zwanziger spürt Rückendeckung Weitere Videos finden Sie hier
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https://www.sueddeutsche.de/sport/sport-kompakt-angebot-fuer-zidane-kritik-an-zwanziger-1.12419
Sport kompakt - Angebot für Zidane, Kritik an Zwanziger
00/03/2010
Zidane ist als algerischer Nationaltrainer im Gespräch, Ligavertreter kritisieren das Verhalten von DFB-Chef Zwanziger in der Affäre Amerell/Kempter, Kati Wilhelm hört auf.
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Die Trikotnummer haben sie provisorisch mit rotem Klebeband auf den Koffer gepappt, den David Alaba zum Check-in zieht, es sieht nach einer 27 aus. Bisher ist Alaba die Nummer 35 gewesen beim FC Bayern, in der Reserve um den jungen Trainer Mehmet Scholl, sie spielt in der dritten Liga und hat nach Startproblemen einen schönen Aufstieg bis Rang elf hingelegt. David Alaba hat dort zuletzt vor zwei Wochen gespielt, beim 2:0 gegen Stuttgart II, 796 Zuschauer, aber nur die erste Hälfte. Dann war Schluss für Alaba. Wegen einer Anordnung von ganz oben. Von Louis van Gaal. Seit Montag ist Alaba nun mit den Bayern unterwegs, mit dem FC Bayern I, trainiert vom Jugendförderer van Gaal, 58, der am Dienstag im Stadio Artemio Franchi von Florenz den Sprung ins Viertelfinale der Champions League anstrebt. Und wenn nicht alles täuscht und Philipp Lahm nicht noch auf die Linksverteidiger-Position wechselt, spielt dort David Alaba, Österreicher, Sohn eines Nigerianers und einer Philippinin. Alaba ist an diesem Dienstag 17 Jahre, acht Monate und 13 Tage jung. Alaba? Genau, Alaba! Schon am Samstag in Köln, als er nach der Verletzung Diego Contentos in der Liga debütierte, ging ein Raunen durchs ansonsten Poldolski-trunkene Stadion. Alaba? Genau, Alaba kam, nicht der kroatische Internationale Pranjic, und Lahm wechselte auch nicht nach links, auf dass ihn rechts vielleicht Görlitz ersetzt hätte, Andreas Görlitz, der einstige Nationalspieler. Van Gaal hat das so entschieden, er nimmt im Zweifel die Jungen wie zuvor Badstuber und Müller, beide 20. Alaba wird Ende Juni einen Profivertrag erhalten, dann ist er 18, der Nächste wird Mittelfeldspieler Christoph Knasmüllner sein. Noch ein Österreicher. Und 17. Alaba sei jetzt die erste Option, hat van Gaal betont, "er ist ein linker Außenverteidiger, auch wenn er selbst das nicht denkt". Stimmt, "schon lieber im Mittelfeld" sehe er sich, sagt Alaba vor dem Abflug in die Toskana. Er hat noch nie Linksverteidiger gespielt. Noch nie. Aber er wird sich wohl nicht wehren, er gilt sowieso als höflicher junger Mann und sagt: "Ich weiß nicht, ob ich wirklich spiele, aber ich freue mich sehr." Talentscouts sind ja so etwas wie Juwelenjäger, und Alabas Name stand früh in den Datenbanken der Topklubs. Auch Manchester United umwarb ihn. Bayern-Jugendleiter Werner Kern und die Junioren-Trainer Stephan Beckenbauer und Hermann Hummels schauten ihm einst beim Kick Tirol gegen Austria zu. "Wir kannten ihn ja schon", erinnert sich Kern, "aber als wir ihn dann sahen - da waren wir uns schnell einig." Seit Januar trainiert Alaba fix bei den Profis mit. Doch dass ein Frühreifer eines der 13 Zimmer im Jugendhaus bewohnt, hatte sich bei den Bayern bereits herumgesprochen, nachdem er im Sommer 2008 aus der Nachwuchsakademie von Austria Wien zugezogen war. Sie haben ihm sogar gegen ihre Gepflogenheiten geraten, die Schule aufzugeben nach der Mittleren Reife. Sie waren sich einfach sicher bei Alaba. Ausbilder Hermann Gerland schwärmte früh von ihm. Schmäh und Stolz Auch wegen der Nähe zu Wien hatte sich Alaba für die Bayern entschieden, er sei eben "ein Familienmensch". Seine Mutter arbeitet als Krankenschwester, der Vater legt als DJ in Wiener Clubs auf; mit einer Rap-Band stand er mal oben in den Charts. Einen Prachtkerl haben die Alabas offenbar großgezogen: Im Frühjahr 2007 spielte der Junior für Österreichs U17. Mit 14. Im Herbst des selben Jahres stand er in der U19 und im Profikader von Austria Wien. Und seit Oktober 2009 ist er Nationalspieler, der jüngste Österreichs, versteht sich: Alaba wurde in der WM-Qualifikation eingewechselt, in Paris gegen Frankreich (1:3). Sie hatten ihn natürlich in München gebeten, sich das genau zu überlegen mit Österreich. Aber der Bezug der Alabas zu dem Land, das sie aufnahm, siegte. George Alaba, der Vater, erhielt vor 24Jahren politisches Asyl in Österreich, er ist dankbar. "Und ich bin a echter Wiener", wienerlt David Alaba. Physisch stark, athletisch, schnell, guter Schuss und klar im Kopf, das wird über den Linksfuß erzählt. Ein guter Junge sei er zudem, in der Freizeit engagiert sich Alaba manchmal als Co-Trainer der Eliteschule. Aber reicht das schon für die Champions League? "Wenn er in Florenz spielt", sagt Mehmet Scholl, "dann mache ich mir überhaupt keine Sorgen. Er ist ein kompletter Spieler, dem nur Erfahrung fehlt - und die sammelt er gerade." Und Kapitän Mark van Bommel, neben dem Spindnachbarn Franck Ribéry engste Bezugsperson Alabas, versichert: "Wir vertrauen ihm alle, und er kann das - das sieht man täglich im Training." Im Pokal gegen Fürth spielte Alaba schon mal eine halbe Stunde, als jüngster Bayern-Spieler überhaupt. Um 19.30 Uhr war damals Treffpunkt, um 19 Uhr rief Co-Trainer Gerland an, da Ivica Olic erkrankt war: "Kleiner, pack' deine Sachen, du bist dabei." David Alaba war pünktlich. Im VIdeo: Im Achtelfinal-Rückspiel reicht dem FC Bayern München beim AC Florenz ein Unentschieden. Weitere Videos finden Sie hier
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https://www.sueddeutsche.de/sport/champions-league-bayern-florenz-hoffen-auf-den-dj-sohn-1.6288
Champions League: Bayern - Florenz - Hoffen auf den DJ-Sohn
00/03/2010
17 Jahre, acht Monate, 13 Tage: David Alaba, ein nigerianisch-philippinischer Österreicher, soll dem FC Bayern gegen Florenz zum Viertelfinal-Einzug verhelfen.
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Diego Della Valle ist der Patron des AC Florenz - und erinnert an Silvio Berlusconi, weil er Fußball- und Medienmacht verknüpft. Und doch unterscheidet er sich vom Ministerpräsidenten enorm. In Florenz nennen sie ihn nur DDV. Der Mann, der sich als Ehrenpräsident der Fiorentina selbst in den Hintergrund befördert hat, um seinem kleinen Bruder das Feld zu überlassen. Offiziell führt deshalb Andrea Della Valle den Klub, aber der wahre Boss ist DDV: Diego Della Valle, einer der einflussreichsten Männer Italiens. Ob Mode oder Möbel, ob Vespas oder Kaffeemaschinen, ob Fußball oder Banken - überall hat Della Valle mindestens einen Fuß drin. Aus der Schuhfabrik des Großvaters unweit der Adriaküste machte er das Atelier für Luxustreter der Marke Tod's, aus dem Abbruch des Jura-Studiums einen beeindruckenden Marsch durch die Institutionen. Heute hält der 56-Jährige Anteile an der Tageszeitung Corriere della Sera und an der Geschäftsbank Mediobanca - beides Zentren bürgerlicher Macht. Seite an Seite mit seinem engen Freund Luca Cordero di Montezemolo kaufte Della Valle die Symbolmarken des Made in Italy auf, jetzt wollen der Fiat-Präsident und der Fiorentina-Besitzer auch noch der Staatsbahn Konkurrenz machen. 650 Millionen Euro werden DDV und LCM in Hochgeschwindigkeitszüge investieren. Della Valle selbst ist der Schienenverkehr viel zu langsam, er bewegt sich am liebsten im Privatjet und in der knappen Freizeit in einer Yacht, die einst JFK beförderte. Dass der Schuhfabrikant das Boot des legendären amerikanischen Präsidenten erwarb, um standesgemäß zwischen Neapel und Capri zu schippern, sagt einiges über Della Valle. Aber eben längst nicht alles. So größenwahnsinnig seine öffentliche Person erscheint, im persönlichen Umgang ist er witzig und bescheiden. Gern gibt DDV zu, dass er in seinem Leben noch keinen Schuh genäht hat. "Aber Fußball spielen kann ich." Regelmäßig kickt Diego Della Valle in seinem Heimatdorf. "Ich spiele nur dort, wo es keine Gnade gibt", sagt er, "bei der Fiorentina würden sie mich ja nur mitmachen lassen, weil ich der Boss bin." Seine Position sei da "wo alle stehen, die viel reden und wenig treten: im Mittelfeld". Solche Selbstironie hält ihn davon ab, sich in Fragen der Spieltaktik einzumischen oder gar öffentlich dem Trainer die Mannschaftsaufstellung zu diktieren, wie das Della Valles Kollege beim ACMailand so gern tut. Viele sehen in Diego Della Valle nicht nur deshalb eine Art Anti-Berlusconi. Genau wie der Ministerpräsident macht er in Medien und Fußball. Genau wie Berlusconi hat er den weniger erfolgreichen, jüngeren Bruder am Geschäft beteiligt, muss aber selbst immer wieder einspringen, wenn Entscheidungen gefragt sind. Allerdings hat Della Valle keinerlei politische Ambition. Das hält ihn nicht davon ab, Berlusconis Interessenkonflikte scharf zu kritisieren. Der Premier forderte im Gegenzug schon zum Tod's-Boykott auf.
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https://www.sueddeutsche.de/sport/bayern-gegner-ac-florenz-der-anti-berlusconi-1.19089
Bayern-Gegner AC Florenz - Der Anti-Berlusconi
00/03/2010
Diego Della Valle ist der Patron des AC Florenz - und erinnert an Silvio Berlusconi, weil er Fußball- und Medienmacht verknüpft. Und doch unterscheidet er sich vom Ministerpräsidenten enorm.
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Deutsche Schiedsrichter genießen im internationalen Fußball seit Jahrzehnten einen exzellenten Ruf. Dass sich Deutsche in der Aufsicht übers Regelwerk hervortun, ist zwar kaum der Verblüffung wert und dürfte einem weltweit gültigen Verständnis des Nationalcharakters entsprechen, aber der Beitrag beschränkt sich nicht auf die unmittelbare polizeiliche Funktion. Der Schwabe Rudolf Kreitlein etwa hat mit einem englischen Kollegen die Gelbe und die Rote Karte erfunden. 1966 war das, und die Menschheit ist ihnen immer noch dankbar dafür. In den vergangenen Jahren wurden deutsche Schiedsrichter jenseits der üblichen internationalen Einsätze vermehrt zu heiklen Partien ins Ausland expediert, sie leiteten Ligaspiele in Iran, Tunesien oder Bulgarien. Beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) war man darauf sehr stolz, das Schiedsrichterwesen galt als Musterabteilung. Davon kann derzeit keine Rede mehr sein, wenngleich niemand auf die Idee käme, die unübersichtlich wuchernde Affäre um den ehemaligen Schiedsrichter-Funktionär Manfred Amerell, 63, und den Referee-Aufsteiger Michael Kempter, 27, zum Maßstab eines allgemeinen Werturteils zu erheben. Doch die hässliche, sehr private Auseinandersetzung zwischen den beiden Männern verdrängt im Moment jede andere Wahrnehmung der Verbandsarbeit. Umso mehr, da sie in den kommenden Wochen in aller Öffentlichkeit vor Gericht weitergehen wird. Die Verantwortlichen des DFB und vor allem sein allgegenwärtiger Präsident Theo Zwanziger haben sich in den Sog dieses chaotischen Konfliktes ziehen lassen, sie haben längst die Kontrolle über das Geschehen verloren. Sie haben im frühen Stadium des Falls Position gegen den langjährigen Schiedsrichteraufseher Amerell und für den angeblich sexuell belästigten Kempter bezogen, doch inzwischen zeigt eine Fülle von Indizien an, dass diese resolute Parteinahme ein Fehler war. Mittlerweile ist klar, dass der DFB, voran sein agiler Präsident Zwanziger, den Fall anders hätte angehen müssen. Er hätte dem Angeklagten Amerell gewähren müssen, was im Rechtsstaat unabdingbar ist: Das Recht auf Kenntnis der Vorwürfe und auf angemessene Verteidigung. Dass ihm der Jurist Zwanziger dieses Recht versagt hat, weil er den Fall als Verbandsverfahren führte, erweist sich nun als grober Fehler. Er hat sich damit selbst um die Informationen gebracht, die ihm eine differenziertere Betrachtung ermöglicht hätten. Jetzt nimmt Amerell rücksichtslos Rache, und er scheint die öffentliche Meinung auf seiner Seite zu haben, obwohl er dem Vorwurf der sexuellen Belästigung gegen Schutzbefohlene ausgesetzt ist. Der beredte Zwanziger zieht jetzt Schweigen vor. Zu spät. Der Schaden ist angerichtet. Die Schiedsrichterei wird sich davon erholen, der Präsident womöglich nicht. Im April, so heißt es, will er vor einem außerordentlichen DFB-Bundestag die Vertrauensfrage stellen. Vorausgesetzt, er bleibt bis dahin im Amt.
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https://www.sueddeutsche.de/sport/fussball-affaere-amerell-kempter-im-sog-eines-chaotischen-konflikts-1.20222
Fußball: Affäre Amerell/Kempter - Im Sog eines chaotischen Konflikts
00/03/2010
DFB-Chef Zwanziger kann wegen seiner vorschnellen Parteinahme das prominenteste Opfer der Schiedsrichter-Affäre werden.
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In der Schiedsrichteraffäre ist eine neue SMS aufgetaucht. Warum war Kempter auf interne Klärung bedacht - und gab plötzlich Interviews, in denen er Amerell der Belästigung bezichtigte? Am Freitag findet in Frankfurt beim Deutschen Fußball-Bundeine turnusmäßige Präsidiumssitzung statt, die 19 Mitglieder des höchsten Ratsgremiums des Verbandes kennen den Termin seit langem. Was das wichtigste Thema auf der Tagesordnung angeht, lernen sie allerdings täglich hinzu. Wie am Freitag der Kenntnisstand in der Schiedsrichter-Affäre des DFB aussehen wird, kann niemand sagen, die Faktenlage wird täglich um andere Einzelheiten bereichert. Am Montag tauchten weitere Botschaften auf, die Michael Kempter an Manfred Amerell geschickt haben soll. Der junge Schiedsrichter bezieht sich darin auf den Fortgang des Verfahrens, das er vor dem DFB gegen seinen - ehemaligen - Schiedsrichter-Aufseher angestrengt hatte, indem er Amerell vor dem DFB bezichtigte, ihn sexuell belästigt zu haben. Aus den offenbar vom Mobiltelefon geschickten Nachrichten geht hervor, dass Kempter im Zuge einer privaten Kommunikation mit Amerell möglicherweise versucht hat, das beim DFB laufende Verfahren gegen Amerell zu beruhigen. Der Eindruck entsteht, dass Kempter daran gelegen war, die Untersuchung des Verbandes aufzuhalten, weil er um seine Schiedsrichterkarriere fürchtete. In einer SMS vom 1.Februar schrieb Kempter unter Berufung auf ein Telefonat mit Präsident Theo Zwanziger wörtlich: "Der Zwanziger hat mich angerufen. Du bist nicht weg. Erzähl, dass mich halt gemocht hast als Menschen und keine Ahnung. Ich habe mich mit meinem Ende auch abgefunden. Wie es weiter geht, weiß ich auch nicht. Musste alles wohl so sein. Na ja, denke, ich habe meine Tasche auch zum letzten Mal gepackt. Sei normal zu denen. Ich bin innerlich kaputt." Beendet hat er die Mitteilung resignativ: "Schon ewig nicht mehr der Michael. Stellen viele fest." Die SMS vom 1. Februar steht in Zusammenhang mit weiteren Schreiben, in denen Kempter Amerell berichtet, dass ihm an einer internen Klärung gelegen wäre. Am 2. Februar schrieb er: "Ich kann nun alles nur relativieren." Am 3. Februar folgte eine weitere Botschaft: "Ich habe Hans" - gemeint ist DFB-Personalchef Stefan Hans - "geschrieben, dass es so geklärt werden muss. Es hängen Familien von allen drin. Ich habe die Nachricht dem Hans geschickt. Na ja." Warum ist Kempter dann doch so massiv gegen Amerell vorgegangen? Wer hat ihn beeinflusst? Denn kurz nach der SMS an Hans gab Kempter Interviews, in denen er Amerell explizit der sexuellen Belästigung bezichtigte. Der DFB gab zum Auftauchen der neuen Indizien keinen Kommentar ab. Er verwies nur darauf, dass Amerell auch noch durch drei weitere Schiedsrichter belastet werde. Am Montag hieß es, dass sich mindestens einer der drei namentlich nicht bekannten Referees der Öffentlichkeit erklären und Strafanzeige gegen Amerell stellen wolle. Als weitere Folge steht laut Express der Rücktritt des seit 1995 amtierenden Schiedsrichterchefs Volker Roth bevor. Der 68-Jährige hatte zuletzt darauf beharrt, bis zum vorgesehenen Wechsel im Herbst im Amt bleiben zu wollen. Roth war der Erste, an den sich Kempter mit seinen Vorwürfen gegen Amerell gewandt hatte. Fast vier Wochen ließ der oberste Schiedsrichterkommissar laut offizieller Darstellung vergehen, bis er die Zentrale informierte. Am Montag hat Amerell laut dpa bei der Staatsanwaltschaft München I wegen Abgabe einer falschen Eidesstattlichen Versicherung und Verleumdung Strafanzeige gegen Kempter und drei weitere Referees eingereicht.
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https://www.sueddeutsche.de/sport/kempter-sms-an-amerell-du-bist-nicht-weg-1.5335
"Kempter-SMS an Amerell - ""Du bist nicht weg"""
00/03/2010
In der Schiedsrichteraffäre ist eine neue SMS aufgetaucht. Warum war Kempter auf interne Klärung bedacht - und gab plötzlich Interviews, in denen er Amerell der Belästigung bezichtigte?
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Neue Teams, neue Regeln und die Rückkehr von Michael Schumacher: Die Formel 1 startet stark gewandelt in die neue Saison - und weckt große Erwartungen. Selbst dem, der am meisten davon hat, dass sich die ganze Formel-1-Welt seit Wochen nur noch fragt, ob der neue Schumi tatsächlich ganz der alte ist, wird es so kurz vor dem Saisonstart etwas flau im Magen. Bernie Ecclestone, der Vermarkter der Formel 1, fragt sich vor dem Großen Preis von Bahrain, mit dem am Sonntag die Formel-1-Saison 2010 beginnt, was das Comeback anrichten wird: "Nichts beunruhigt mich mehr als die Frage, ob diese WM das halten kann, was sich alle davon versprechen. Einen größeren Hype als im Moment können wir nicht haben." Alles hängt davon ab, ob Schumachers Mercedes schnell genug ist. Aber wer kann das schon vorhersagen in dieser "Formel anders"? Zum Start ins 60. Formel-1-Jahr wird es in Bahrain einen Autokorso mit allen noch lebenden Weltmeistern geben. Zum zweiten Mal nacheinander wird dabei eine "neue Formel 1" ausgerufen: Drei neue Teams treten an, das Nachtanken wurde verboten, die Punkte-Vergabe geändert, und Michael Schumacher kehrt nach drei Jahren Rennpause zurück. Welchen Einfluss das alles aber auf die etablierte Hackordnung hat, ist schwer abzusehen. Vier Wochen Testfahrten haben nicht gereicht, um einen klaren Favoriten zu finden. Ferrari und Red Bull haben zwar konstant vorn gelegen, aber Mercedes und McLaren konnten nachziehen. Keiner der Beteiligten will sich festlegen, zumal bei den Probefahrten das Sauber-Team, Force India und ToroRosso regelmäßig überraschten. Nimmt man nur die schnellsten Runden als Maßstab, dann lagen zuletzt bis zu zehn Rennwagen innerhalb von einer Sekunde. Das klingt nach Massen-Zieleinlauf, aber so wird es kaum werden. Das neue Reglement verlangt eine Umorientierung. Dass nach 16 Jahren die Tankstopps wieder verboten sind, führt dazu, das plötzlich auch Durchschnittszeiten wichtig werden. Das Spritvolumen im Heck steigt von 120 auf bis zu 230 Liter, die länger gewordenen Autos wiegen am Start nun 780 Kilogramm. Vor allem aber verändert sich die Balance der Boliden mit abnehmender Spritmenge über die 300-Kilometer-Distanz gewaltig - was ein deutlich anderes Fahrverhalten mit sich bringt, und auch zur unterschiedlichen Beanspruchung von Reifen und Bremsen führt. Einige Unsicherheitsfaktoren Einen weiteren Unsicherheitsfaktor haben die Regelhüter dadurch eingebaut, dass die Qualifikation für die Startplätze am Samstagnachmittag mit leeren Tanks gefahren wird. Das sind dann wirklich Unterschiede wie Tag und Nacht. Wer also die beste Kompromissformel findet, hat die besten Siegchancen. Im Vorteil wird sein, wer den effizienteren Achtzylinder im Heck hat. Wer zu gewagt kalkuliert, geht das Risiko ein, auf der Piste auszurollen. Boxenstopps, die gelegentlich beste Unterhaltung auf manchen Rennstrecken, wird es auch weiter geben. Denn es bleibt dabei, dass jeder Fahrer im Rennen Reifen aus zwei unterschiedlichen Gummimischungen benutzen muss. Unter den Piloten werden die Reifenflüsterer im Vorteil sein, die langsamer fahren als sie könnten, um die Reifen nicht zu früh zu verschleißen. Siege sollen sich auch wieder mehr lohnen, womit 2010 eine weitere Revolution stattfindet. Da 24 Autos am Start sind, gibt es erstmals seit 2003 ein neues Punktesystem. Der Punkteschlüssel 25-18-15-12-10-8-6-4-2-1 für die ersten zehn soll die Bilanz der kleineren Teams aufhübschen. Die ersten Sieger der Saison sind die, für die das Erreichen des Saisonstarts schon ein Ziel war. Vier neue Rennställe waren gemeldet, nur US F1 hat sich als Luftnummer entpuppt und in der vergangenen Woche mangels Kapital die Segel streichen müssen. Das Hispania Racing Team wird mit einem vollkommen ungetesteten Rennwagen unter der Führung des als Retter verpflichteten Ingolstädters Colin Kolles auf die Piste gehen. Das Team des Serben Zoran Stefanovic, der bereits vor Wochen das Restmaterial von Toyota nach Bahrain hatte verschiffen lassen und Jacques Villeneuve für Stefan Grand Prix einsetzen wollte, wurde vom Automobilweltverband Fia aus Angst um einen weiteren Imageverfall nicht zugelassen. Seriös finanziert, aber noch deutlich hinter den anderen Teams zurück, präsentieren sich die beiden Newcomer Virgin Racing und Lotus. Virgin, mit Timo Glock am Steuer, bringt ein komplett virtuell entwickeltes Formel-1-Auto ins Fahrerlager, das aber beim Test mehr stand als fuhr. "Ich hoffe, dass die neuen Teams nicht zur Gefahr werden", unkt Ferrari-Pilot Felipe Massa und sagt eine Zwei-Klassen-Gesellschaft voraus: "Das ist weder gut für die Formel 1, noch für die neuen Teams. Sie werden leiden."
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https://www.sueddeutsche.de/sport/vor-dem-start-der-formel-1-saison-der-nervoese-mr-ecclestone-1.15085
Vor dem Start der Formel-1-Saison - Der nervöse Mr. Ecclestone
00/03/2010
Neue Teams, neue Regeln und die Rückkehr von Michael Schumacher: Die Formel 1 startet stark gewandelt in die neue Saison - und weckt große Erwartungen.
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Zweitligist 1860 München gerät im Zuge des Wettskandals erneut in den Blickpunkt, hat aber alle Vorwürfe von sich gewiesen und zudem scharfe Kritik an der Informationspolitik des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) geübt. "Ist nun ein Manipulationsversuch unternommen worden oder nicht? Eine gute oder schlechte Absicht zu haben, reicht nicht aus, vor allen Dingen dann nicht, wenn folgenschwere Verdachtsmomente geäußert werden", sagte Löwen-Geschäftsführer Manfred Stoffers und drohte mit juristischen Schritten. Der DFB-Kontrollausschuss und die Deutsche Fußball Liga (DFL) hatten am Montag die Staatsanwaltschaft Bochum und die betroffenen Vereine 1860 München und Rot Weiss Ahlen darüber informiert, dass ihr Zweitliga-Duell vom 8. Februar (1:0 für Ahlen) möglicherweise manipuliert werden sollte. Welche Spieler in die angeblich geplante Manipulation verwickelt sein sollen, wurde allerdings nicht bekannt. "Wir werden Vorverurteilungen unserer Spieler auf der Basis von Gerüchten und übler Nachrede nicht zulassen. Dabei werden wir uns auch rechtlicher Mittel bedienen", sagte Stoffers. Nach dem Spiel war es bereits zu Tumulten gekommen. Zwei 1860-Anhänger waren auf den Platz gestürmt und hatten Schiedsrichter Markus Wingenbach (Diez) attackiert. "Man braucht Beweise" "Wir haben 90 Minuten lang versucht, das Spiel zu unseren Gunsten zu drehen, hatten jede Menge Torchancen und haben am Ende wegen eines Sonntagsschusses verloren", sagte 1860-Coach Ewald Lienen, nachdem er sich das Spiel am Montag noch einmal genau batrachtet hatte: "Wie in jedem Spiel gab es jede Menge Fehler auf unserer Seite, auf Seiten der gegnerischen Mannschaft und nicht zuletzt auf Seiten des Schiedsrichters. Um aber eine Absicht unterstellen zu können, braucht man hieb- und stichfeste Beweise." Im Vorfeld des von einigen diskutablen Vorfällen begleiteten Spiels gab es laut Verband und Liga "keine signifikanten Bewegungen" auf dem internationalen Wettmarkt und auch keine Hinweise durch das Frühwarnsystem. Erst im Nachhinein meldete sich der für die Überwachung der Wettbewegungen zuständige Dienstleister Sportradar nach Rücksprache mit der Europäischen Fußball-Union (UEFA) beim Verband. Ahlens Sprecherin Maren Gosda äußerte sich auf SID-Anfrage wie folgt: "Das Tor war ein Tor des Monats, wir haben aufopferungsvoll gespielt und mit Sascha Kirschstein einen überdurchschnittlich haltenden Torwart im Tor gehabt. Deshalb haben wir da gewonnen. Für uns war in dieser Sache nichts ersichtlich. Wir beteiligen uns auch nicht an Spekulationen, weil in dieser Sache ja jeden Monat jemand anderes durchs Dorf getrieben wird. Uns betrifft es nicht direkt, und wir haben auch ganz andere Sorgen." DFL und DFB wollten die Verdachtsmomente nicht weiter kommentieren und verwiesen auf die laufenden Ermittlungen der Bochumer Staatsanwaltschaft. Am 6. Dezember 2009 war wegen verdächtiger Bewegungen auf dem Wettmarkt kurzzeitig bereits das Zweitligaspiel zwischen Rot-Weiß Oberhausen und 1860 München unter Manipulationsverdacht geraten. Nach Prüfung aller vorliegenden Informationen durch die Task Force Spielmanipulation lagen DFL und DFB allerdings keine Anhaltspunkte vor, dass die Partie tatsächlich manipuliert wurde. Sportradar arbeitet nach eigenen Angaben international "mit einem ausgeklügelten System, an dem mehrere hundert Mitarbeiter beteiligt sind". Unter anderem werden die Quotenveränderungen der Wettanbieter in bestimmten Zeitintervallen untersucht. Verändern sich diese auffällig, werden automatisch Warnhinweise versendet. Allerdings hat sich der Wettmarkt in den vergangenen Jahren stark gewandelt. Immer häufiger setzen die Zocker ihr Geld bei Live-Wetten ein. Diese beginnen erst, wenn die Partien bereits laufen. Warnhinweise sind in solchen Fällen schwierig.
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https://www.sueddeutsche.de/sport/wettskandal-neuer-verdacht-wieder-tsv-1860-im-visier-1.20903
Wettskandal: Neuer Verdacht - Wieder TSV 1860 im Visier
00/03/2010
Wegen verdächtiger Wettbewegungen untersucht die Staatsanwaltschaft die Zweitliga-Partie gegen Rot Weiss Ahlen auf mögliche Manipulationen. Die "Löwen" wehren sich.
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In der Affäre um Amerell und Kempter gerät vor allem der DFB immer mehr in die Bredouille. Versäumte der Verband, die Sache intern zu klären? Am Wochenende nahm Manfred Amerell eine, wie er sagt, "psychische Auszeit". Am Montag beginnt die anwaltliche Sichtung jener Eidesstattlichen Versicherungen, die vier Schiedsrichter wegen sexueller Belästigungen gegen Amerell vorgelegt haben. Zugleich setzt der Kronzeuge des Deutschen Fußball-Bundes, der für den Ligabetrieb an diesem Wochenende erst ein- und dann wieder abberufene Michael Kempter, sein Bemühen fort, die Flut anzüglicher Mails zu erklären, die er Amerell über drei Jahre geschickt hat und die ein sehr vertrautes Verhältnis nahelegen. "Er sagte ,Ich nehme dir die Spiele weg", sagte Kempter der Zeitung Die Welt zu den befürchteten Folgen, falls seine Diktion in den Mitteilungen an Amerell nicht leidenschaftlich genug war oder das nächtliche Klopfen an seiner Hoteltür ungehört blieb. Kempter bestreitet jede einvernehmliche sexuelle Beziehung. Nachdem beide übereinstimmend behaupten, es habe in der Affäre insgesamt drei intime Begegnungen gegeben, erweckt Kempters Version den Eindruck, dass Druck ausgeübt worden sei. Gab es solch ein bizarres Zwangsmuster dann auch bei den anderen Referees? Amerell sagt: "Nein." Er besitze den Gegenbeweis: "Kempter verwechselt die Mails. Er war es, der mir schrieb, wenn ich nur 'Liebe Grüße' geschickt habe." Der Augsburger sagt, er baue auf die Kompetenz professioneller Strafrechtler, die sich all dieser Aussagen "schon sehr bald" annehmen würden: "Bei Gericht sitzen Experten, denen erzählst du nicht so leicht die Story vom Pferd." DFB in der Bredouille Der DFB hat annonciert, er leite die Akte Amerell an die Staatsanwaltschaft Augsburg weiter. Anzunehmen ist, dass diese Akte in künftigen Prozessen ohnehin angefordert wird. Da diese Übergabe erst jetzt und als Reaktion auf Amerells Prozess-Ankündigung erfolge, rechnet Amerells Anwalt Jürgen Langer nicht mit strafrelevanten Vorgängen darin: "Sonst würde sich der DFB dem Verdacht der Strafvereitelung aussetzen." Amerell ist sicher, dass die Causa für den DFB und Präsident Theo Zwanziger mit dem Vergleich vom vorigen Donnerstag vor dem Landgericht München nicht vorbei ist, sondern erst beginnt. Der Weg werde nun, über Strafprozesse gegen die ihn belastenden Schiedsrichter, zurück zum Verband führen: "Zunächst wird alles genau geprüft, dann geht es Zug um Zug weiter. Bis klar ist, wer hier in welcher Verantwortung gestanden hat." Den Hauptschuldigen aus seiner Sicht benennt Amerell klar: "Ich hatte ja keine andere Möglichkeit mich zu wehren, als alles an die Öffentlichkeit zu zerren. Die Verantwortung dafür, dass wir ein so heikles Thema in unserem Rechtsstaat nicht anders aufarbeiten konnten, liegt eindeutig bei Zwanziger." Dessen Umgang mit der Sache hält DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach hingegen für tadellos: "Die von Herrn Amerell gegen den Verband und unseren Präsidenten Theo Zwanziger erhobenen Vorwürfe sind völlig absurd." Doch Zweifel an dieser Auffassung mehren sich. Öffentlich steht Zwanziger unter Druck, brisante Fragen wirft überdies ein SMS-Wechsel Kempters mit Amerell auf. Dieser fand zwischen einem "informellen Gespräch" von Zwanziger, Niersbach und DFB-Personalchef Stefan Hans mit Amerell am 1. Februar und der Präsidiumssitzung am 4. Februar statt, bei der die Causa einem größeren Kreis offenbart wurde. Gegenüber Amerell erweckt Kempter dabei den Eindruck, dass ihm an einer internen Klärung sehr gelegen sei. Eine SMS vom 3. Februar lautet: "Ich habe Hans geschrieben, dass es so geklärt werden muss. Es hängen Familien von allen drin. Ich habe die Nachricht dem Hans geschickt. Naja." Eine weitere SMS vom selben Tag: "Habe Herr Hans geschrieben. Hoffe er meldet sich." Wäre alles intern zu regeln gewesen? Der DFB hält sich bedeckt Kempter reagierte auf Anfrage am Wochenende nicht, der DFB wich einer Antwort zu dem bedeutsamen Vorgang am Sonntag aus: "Sie haben sicher Verständnis, dass der DFB jetzt nicht täglich jede von Herrn Amerell oder Herrn Langer lancierte angebliche Mail oder SMS kommentieren wird." Einsilbig war auch die Auskunft zur Verfahrensweise mit den drei Referees. Diese hatten, hieß es stets, ihre Eide gegen Amerell nur unter Zusicherung strikter Abschirmung ihrer Identität geleistet. Auf die Frage, ob ihnen klargemacht worden sei, dass diese Anonymität durchaus auf dem Spiel stand, teilte der DFB mit: "Ja." Und auf die Frage, ob die Referees im Fortgang der juristischen Auseinandersetzung vom DFB betreut würden: "Der DFB unterstützt seine Schiedsrichter auch weiterhin." Einer der drei, sickerte am Sonntag durch, wolle die Offensive suchen und Amerell verklagen. Das alles droht, für den DFB aufwendig werden. Amerell sagt zur Dimension der anstehenden juristischen Aufräumarbeiten: "Vor uns liegt kein Scherbenhaufen, das ist ein Müllberg." Im Video: Ribery setzt sich Ultimatum - Saisonaus für Breno - Kempter kalt gestellt Weitere Videos finden Sie hier
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https://www.sueddeutsche.de/sport/dfb-schiedsrichter-affaere-unter-einschluss-der-oeffentlichkeit-1.15730
DFB: Schiedsrichter-Affäre - Unter Einschluss der Öffentlichkeit
00/03/2010
In der Affäre um Amerell und Kempter gerät vor allem der DFB immer mehr in die Bredouille. Versäumte der Verband, die Sache intern zu klären?
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Michael Schumacher fühlt sich perfekt vorbereitet für die Rückkehr in die Formel 1 und ist bereit für den Kampf um den Titel. "Ganz eindeutig ja. Dafür trete ich an, und ich bin überzeugt, dass wir in diesem Kampf ein Wort mitreden können", schrieb der Mercedes-Pilot auf seiner Homepage sechs Tage vor dem Saisonstart am Sonntag in Bahrain (13.00 Uhr MEZ/live bei RTL und Sky). Nach 1239 Tagen Pause wird der siebenmalige Weltmeister dann erstmals wieder ins Geschehen eingreifen - und hat sich Titel Nummer acht zum Ziel gesetzt. "Ob wir den Titel dann holen, ist eine andere Frage, wie immer im Sport. Aber unser gesamtes Team freut sich auf diese Herausforderung. Jeder ist extrem motiviert, genau wie ich", sagte Schumacher, der zusammen mit Nico Rosberg (Wiesbaden) im neuen Werksteam von Merceces antritt. Die Stuttgarter hatten im November das Weltmeisterteam von Ross Brawn übernommen und das englische "Superhirn", das Schumacher zu all seinen sieben Titeln geführt hatte, als Teamchef an Bord gehalten. Louis van Gaal, Trainer des FC Bayern München, fordert umfangreiche Reformen im Regelwerk und den Einsatz moderner Technik. "Wir brauchen technische Hilfsmittel. Ich will alles", sagte van Gaal dem kicker. Die Regelhüter des International Football Association Board (IFAB) hatten sich am Wochenende gegen die Einführung technischer Hilfen entschieden - sehr zum Verdruss van Gaals, der sich zudem am "passiven Abseits" stört. "Wir brauchen klare Regeln. Das muss abgeschafft werden", sagte er. Dass sich der IFAB gegen den vieldiskutierten, aber technisch realisierbaren Chip im Ball aussprach, empörte den Niederländer: "Wir müssen das menschliche Urteil ausschalten, weil es immer subjektiv ist." Torrichter lehnte er deshalb ab. Mit Hilfe einer elektronischen Seitenauslinie könnten zudem Schiedsrichter-Assistenten überflüssig gemacht werden: "Weg mit den Linienrichtern. Die Technik haben wir und können sie auf einen Millimeter einsetzen." Zudem sprach sich der Bayern-Coach für eine Abschaffung des Einwurfs aus: "Das muss ein Einschuss sein." Laut van Gaal würde das Spiel dadurch "attraktiver" werden, denn der Einschuss habe den Effekt eines Freistoßes. Und auch vom Elfmeterschießen hält der Niederländer wenig. Das sei nur eine "Lotterie". Als Gegenmodell bot van Gaal das sogenannte "Gladiatorenspiel" an: "Geht eine Partie in die Verlängerung von zweimal 15 Minuten, wird alle fünf Minuten von jeder Elf ein Mann herausgenommen." Ab der 115. Minute würde dann nur noch sechs gegen sechs gespielt. Abwehrspieler Breno wird dem 1. FC Nürnberg im Abstiegskampf nicht mehr zur Verfügung stehen. Der von Bayern München an den Club ausgeliehene Brasilianer hat sich beim 3:2-Sieg der Franken gegen Bayer Leverkusen einen Kreuzband- und Innenmeniskusriss im rechten Knie zugezogen und fällt fünf Monate aus. Das bestätigte neben dem FCN auch Bayern-Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge, der zugleich ankündigte, Breno trotz der Verletzung an die Isar zurückzuholen. "Das hat mich natürlich geärgert, aber der Verdacht hat sich bestätigt: Das Kreuzband ist durch", sagte Rummenigge. Claudia Pechstein hat beim Schweizer Bundesgericht fristgerecht einen Revisionsantrag zur Neuverhandlung ihres Dopingfalles vor dem Internationalen Sportgerichtshof Cas eingereicht. Das bestätigte Pechsteins Manager Ralf Grengel. Kernpunkt des Antrages sind sechs hämatologische Gutachten von Experten aus Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz. Einer Revision kann nur dann stattgegeben werden, wenn die Pechstein-Seite neue Beweismittel präsentiert, die zum Zeitpunkt der Cas-Verhandlung gegen die fünfmalige Olympiasiegerin im November 2009 noch nicht existiert haben. "Wir gehen davon aus, dass uns ein entsprechendes Beweismittel vorliegt", sagte Grengel. Konkrete Angaben machte er nicht. Der Cas hatte am 25. November die durch den Eislauf-Weltverband ISU verhängte Zweijahressperre gegen Pechstein bestätigt. Das dreiköpfige Lausanner Schiesgericht folgte damals der Begründung der ISU, dass die gesetzeswidrige Manipulation des Blutes der Athletin die einzige vernünftige Alternative für die Ursache ihrer abnormalen Blutwerte sei. Der deutsch-kamerunische Fußballprofi Joel Matip spielt in Zukunft für die Nationalmannschaft Kameruns. Damit blieben die Empfehlungen von Vereinstrainer Felix Magath an den Mittelfeldspieler des Bundesligisten FC Schalke 04 erfolglos, sich über die Nachwuchsmannschaften des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) für die deutsche A-Auswahl zu empfehlen. "Ich habe mir diesen Entschluss nicht leicht gemacht, sondern gründlich darüber nachgedacht. Letztendlich war es ein Bauchgefühl, das den Ausschlag gegeben hat", sagte Matip dem RevierSport. Der in Bochum geborene 18 Jahre alte Matip hat die deutsche und kamerunische Staatsbürgerschaft. Am Mittwoch vergangener Woche hatte er im Testspiel gegen Italien (1:1) in Monaco sein Debüt für den afrikanischen WM-Teilnehmer gegeben. "Auch wenn ich mich nicht festgespielt habe, weil es kein Pflichtspiel war, ist die Entscheidung endgültig", sagte Matip. Auf die Einladung von Kameruns Nationaltrainer Paul Le Guen für den Afrika-Cup hatte der angehende Abiturient noch vor zwei Monaten mit einer Absage reagiert. Nun will er sich für die Weltmeisterschaft in Südafrika empfehlen. "Ich hoffe, dass ich dabei bin", sagte Matip. Ein Fanbus des italienischen Fußball-Erstligisten Lazio Rom ist am Wochenende von Hooligans des Zweitligisten AC Perugia angegriffen worden. Die Anhänger des Klubs, bei dem der deutsche Nationalspieler Thomas Hitzlsperger unter Vertrag steht, befanden sich auf der Rückfahrt vom Auswärtsspiel bei Sampdoria Genua (1:2), als die Randalierer mit Stöcken und Eisenstangen auf den Bus losgingen. Mehrere Lazio-Fans wurden verletzt, einer von ihnen wurde mit schweren Verletzungen am linken Auge ins Krankenhaus eingeliefert. Der Manipulationsskandal im chinesischen Fußball weitet sich auf die Schiedsrichter-Gilde und den Frauen-Bereich aus. Medienberichten zufolge gehören ein früherer WM-Referee, ein FIFA-Unparteiischer, eine Frauen-Schiedsrichterin und ein weiterer Spielleiter zu einer Reihe von Personen, die von der Polizei überraschend zu Verhören abgeführt worden sein sollen. "Es ist für mich keine Überraschung mehr, dass auch Schiedsrichter in den Skandal verwickelt sind. Bei der Dimension der Manipulationen war außerdem auch schon klar, dass der Frauenfußball keine Insel der Unschuld sein konnte", sagte Chinas Verbandschef Wei Di. Der Fußball in China steckt seit Monaten in einer tiefen Krise. Im Zusammenhang mit dem Manipulationsskandal musste sogar schon Verbandschef Nan Yong nach seiner Verhaftung zurücktreten. Außerdem hatte die Polizei innerhalb des vergangenen Vierteljahres insgesamt mehr als 20 weitere Funktionäre, Spieler und Klubmanager wegen des Verdachts der Verwicklung in Spielmanipulationen festgenommen. Zuletzt ist wegen des Skandals der Saisonstart in der chinesischen Profiliga um eine Woche auf den 27. März verschoben worden. Fünfkampf-Olympiasiegerin Lena Schöneborn hat den Weltcup-Auftakt im mexikanischen Playa del Carmen gewonnen. Die in Berlin lebende und für Bonn startende 23-Jährige siegte mit 5476 Punkten vor der Amerikanerin Margaux Isaksen, die auf 5432 Zähler kam. Dritte wurde Jewdokia Grettschitschnikowa (5408 Punkte) aus Russland. "Ich kann kaum glauben, wie gut ich geschossen habe. Aber das musste ich auch, wenn ich gewinnen wollte. Schließlich hatte ich in Isaksen die schnellste Frau des Modernen Fünfkampfs hinter mir", sagte Schöneborn nach ihrem Triumph. Eva Trautmann aus Darmstadt kam auf Rang 10, die Berlinerin Claudia Knack wurde 12., und Janine Kohlmann aus Neuss belegte den 15. Platz. Bei den Männern war Steffen Gebhardt aus Darmstadt auf dem 15. Rang als bester Deutscher ins Ziel gekommen. Im Video: Ribery setzt sich Ultimatum - Saisonaus für Breno - Kempter kalt gestellt Weitere Videos finden Sie hier
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https://www.sueddeutsche.de/sport/sport-kompakt-van-gaal-fordert-gladiatorenspiel-1.2293
Sport kompakt - Van Gaal fordert Gladiatorenspiel
00/03/2010
Bayern-Trainer für umfangreiche Regeländerungen, Michael Schumacher fühlt sich bereit für den Titel, Breno nie mehr für Nürnberg.
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mlsum_de-train-1267
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Die erste Saisonniederlage für Bayer Leverkusen weckt alte Vorurteile und lässt einen Absturz befürchten. Aber Häme ist völlig unangebracht. Die Situation war schon vor dem Spiel in Nürnberg paradox. 24 Mal war die Mannschaft von Bayer 04 Leverkusen ungeschlagen gewesen - ein neuer Rekord in der Bundesliga, europaweit hat das kein Erstligist in dieser Saison geschafft. Doch wie viele Menschen glaubten selbst in diesem Moment daran, dass dieses Unbesiegbarkusen auch Deutscher Meister werden kann? Ungefähr so viele wie an einen WM-Sieg der Slowakei glauben. Sehr, sehr wenige. Und das zu Recht. Denn dafür müsste schon viel zusammenkommen. Zuerst müsste der FC Bayern München sich selbst derart schwächen wie in der vergangenen Saison, als der immense finanzielle Vorsprung dieses Vereins durch innere Turbulenzen zunichtegemacht wurde. Danach sieht es derzeit nicht aus. Und dann müsste Leverkusen selbst eine Saison ohne Einbruch überstehen. Dabei ist das 2:3 in Nürnberg noch nicht als solcher zu bezeichnen. Dass diese Mannschaft einmal verlieren würde, war wahrscheinlicher als ein frühes WM-Aus der Slowakei. Jetzt lachen viele: Haha, Vizekusen, haha, die schaffen's nie! Wenn's drauf ankommt, geht ihnen die Düse! Die Häme ist historisch zwar begründet, aber heute völlig ungerecht. Das Vizekusen-Syndrom rührt aus einer anderen Zeit, zwischen 1997 und 2002 wurde Leverkusen viermal Zweiter. Damals rüstete der Bayer-Konzern den Klub derart auf, dass er in der Geldrangliste mit der Ligaspitze aus München und Dortmund mithalten konnte. Das ist inzwischen nicht mehr der Fall. Jetzt wird der Etat von Bayer Leverkusen etwa auf Rang sechs bis acht in der Liga eingeordnet. Spektakuläre Einkäufe sind schon lange nicht mehr möglich, der Klub stützt sich auf eine langfristige Transferpolitik, bindet früh Talente an sich. In Nürnberg standen sechs Spieler auf dem Feld mit 22 Jahren oder jünger. Dazu kommen kluge Schachzüge wie das Leihgeschäft mit Toni Kroos oder die Verpflichtung des 36-jährigen Sami Hyypiä. Der erfahrene Trainer Jupp Heynckes gibt dem Team richtige Impulse. Mit solchen Voraussetzungen über zwei Drittel der Saison die Bundesliga zu dominieren, ist höchst beachtlich. Die Serie war ja auch noch mit schönem Fußball und spielerischer Leichtigkeit garniert. Doch dem Modell wohnen naturgemäß Unsicherheiten inne. Nicht nur, dass Gegner wie Köln (0:0) und Nürnberg (2:3) den "Schönspielern" viel Grimm ("Räume eng machen") und schnelle Konter entgegensetzen. In der Saison-Endphase wird der Druck höher, die Psyche wichtiger, da braucht es andere Fähigkeiten als spielerische Leichtigkeit und jugendliche Euphorie. Es folgt nun die entscheidende Phase für Bayer Leverkusen. Es folgen Duelle gegen Hamburg, Dortmund, Schalke, Frankfurt, Bayern und Stuttgart - viele Beobachter werden schon den totalen Absturz herbeireden in Erinnerung an die vergangene Saison, als Leverkusen durch eine schreckliche Rückrunde noch auf Platz neun zurückfiel. Ob die junge Mannschaft mit diesem Druck umgehen kann? Das ist eine brisante Prüfung auch für Jupp Heynckes. Und wenn der 64-Jährige mit seiner Mannschaft am Ende Zweiter wird, dann ist nur zu sagen: Respekt, Vizekusen!
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https://www.sueddeutsche.de/sport/bundesliga-bayer-leverkusen-respekt-vizekusen-1.1634
Bundesliga: Bayer Leverkusen - Respekt, Vizekusen!
00/03/2010
Die erste Saisonniederlage für Bayer Leverkusen weckt alte Vorurteile und lässt einen Absturz befürchten. Aber Häme ist völlig unangebracht.
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Miroslav Klose liegt mit 14 Toren inzwischen auf Platz 2 der ewigen WM-Torjägerliste. Wie die anderen WM-Stars abschneiden, und wie gut Sie sich darin auskennen, erfahren Sie in unserem Torjäger-Duell. Unser Zufallsgenerator wählt zwei WM-Spieler aus - Sie müssen sich schnell entscheiden: Wer hat mehr Tore geschossen? Los geht´s! Unter allen Teilnehmern mit 2.500 und mehr Punkten gab es eine PlayStation 3 mit Wireless Mikrofon-Set und SingStar Fußballhits zu gewinnen. Gewonnen hat: donsimpsone Teilnahmebedingungen Vom 07.06. bis 16.07.2010 veranstaltet sueddeutsche.de das WM-Duell. Um am Gewinnspiel teilzunehmen, müssen Sie das Spiel "WM-Duell" spielen, die geforderte Mindestpunktzahl erreichen und sich im Highscore registrieren. Die Gesamtpunktzahl ist die Anzahl der richtig beantworteten Fragen multipliziert mit 100. Die Preise werden unter allen Teilnehmern mit 2.500 und mehr Punkten verlost. Highscore: In der Highscore-Liste können Sie den Punktestand anderer Mitspieler abrufen. Durch wiederholtes Spielen können Sie Ihren Punktestand verbessern, jedoch nicht verschlechtern. Teilnahmevoraussetzungen: Mitspielen darf jeder, der zum Zeitpunkt der Teilnahme das 16. Lebensjahr vollendet hat. Mitarbeiter des Süddeutschen Verlags und deren Angehörige sowie Mitarbeiter der an diesem Spiel beteiligten Unternehmen und deren Angehörige sind teilnahme- aber nicht gewinnberechtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Jeder Teilnehmer darf sich nur einmal anmelden und muss dabei eine individuelle E-Mail-Adresse angeben. Er muss sich bei jeder weiteren Teilnahme mit den bei der Erstanmeldung zugeteilten Benutzerdaten (Benutzername und Passwort) einloggen. Wir behalten uns das Recht vor, Teilnehmer zu disqualifizieren und von der Verlosung auszuschließen, die den Teilnahmevorgang, das System und/oder die Verlosung/Seiten manipulieren bzw. dieses versuchen und/oder gegen die Teilnahmebedingungen oder die guten Sitten verstoßen und/oder sonst in unfairer und/oder unlauterer Weise versuchen, die Verlosung zu beeinflussen. Auslosung: Die Ziehung der Gewinner erfolgt am 16.07.2010 nach Abschluss des Gewinnspieles. Die Preise werden unter allen Teilnehmern mit 2.500 Punkten oder mehr ausgelost. Gewinner: Die Gewinner werden nach Abschluss des Gewinnspieles ermittelt und von uns per E-Mail benachrichtigt. Der Alias-Name wird auf der Preisübersicht veröffentlicht. Der Gewinn ist nicht auf Dritte übertragbar. Eine Barauszahlung des Gewinns ist ausgeschlossen. Datenschutz: Es gelten die Datenschutzbestimmungen der sueddeutsche.de GmbH. (http://www.sueddeutsche.de/verlag/artikel/960/10950/) Haftung: Jede Haftung der sueddeutsche.de GmbH für das Bestehen der technischen Voraussetzungen der rechtzeitigen Teilnahme am Gewinnspiel oder der Versendung der Preise (ständiger Zugang der Internetseiten, auf denen die Teilnahme möglich ist, oder Versendung der Preise durch Transportunternehmen) ist ausgeschlossen. © sueddeutsche.de GmbH, München, 2010. Die sueddeutsche.de GmbH hat alle Rechte am Gewinnspiel und an dem Verfahren.
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https://www.sueddeutsche.de/sport/gewinnspiel-zur-wm-2010-dann-macht-es-bumm-1.954747
Gewinnspiel zur WM 2010 - Kennen Sie die WM-Torjäger?
00/03/2010
Miroslav Klose liegt mit 14 Toren inzwischen auf Platz 2 der ewigen WM-Torjägerliste. Wie die anderen WM-Stars abschneiden, und wie gut Sie sich darin auskennen, erfahren Sie in unserem Torjäger-Duell.
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Lukas Podolski überlegt sich ein Tattoo, Bayern hat einen neuen Rekordspieler, in Bremen bewerben sich zwei Möchtegern-Nationalspieler. Die Rückkehr-Elf des Spieltags Das Comeback der Jugend ist unter Trainer Louis van Gaal beim FC Bayern zu bestaunen: Für den 19-jährigen Diego Contento (Risswunde am Knie) kam in Köln Debütant David Alaba, mit 17 Jahren und 255 Tagen jetzt jüngster Bayern-Profi überhaupt, zehn Tage jünger als der bisherige Rekordhalter Toni Kroos. "Der David kann das", sagt van Gaals Assistent Hermann Gerland über den Mittelfeldspieler. Alaba ist damit bereits im Besitz von drei Rekorden. Durch seinen Einsatz im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen den Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth (6:2) war er bereits der jüngste Bayern-Profi in einem Pflichtspiel. Zudem hält er den Rekord als jüngster Nationalspieler Österreichs. "Ich hoffe, dass er auch einer der Besten wird", meinte Bayern-Sportdirektor Christian Nerlinger: "Dafür, dass er der Jüngste ist, kann er sich nichts kaufen." Text: Sebastian Gierke Foto: dpa
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/bundesliga-elf-des-spieltages-1425-minuten-in-die-haut-1.9697
"Bundesliga: Elf des Spieltages - ""1425 Minuten"" in die Haut"
00/03/2010
Lukas Podolski überlegt sich ein Tattoo, Bayern hat einen neuen Rekordspieler, in Bremen bewerben sich zwei Möchtegern-Nationalspieler. Die Rückkehr-Elf des Spieltags
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Man würde den FC Bayern unterschätzen, wenn man annähme, er hätte nicht sofort alle Spiele akribisch überprüft, in denen Michael Kempter den Verein gepfiffen hat. Jener Kempter, der - so hat es die grassierende deutsche Schiedsrichter-Affäre aus einem privaten Postfach ans Licht der Öffentlichkeit gefördert - offenbar 2007 eine Anti-Bayern-E-Mail geschrieben hat. Darin teilt er seinem damaligen Vorgesetzten Manfred Amerell mit, was er sich für den Champions-League-Abend wünsche: "Freu mich aufs Bayernspiel. Hoffentlich fliegen sie gleich raus. Dann stoßen wir an!" So eine Anti-Bayern-Mail zu versenden, wird in Pro-Bayern-Kreisen als frevelhaft empfunden, dürfte aber - für sich genommen - eher harmlos sein. Oder gar gegenteilig wirken: dass nämlich der Schiedsrichter ahnt, dass auch er nur ein Mensch ist, mit all seinen Vorlieben, Abneigungen, Fehlern. Und dass er sich gerade deshalb eine nahezu unmenschliche Objektivität antrainiert. Einen Schutzwall, der den Makel seiner Parteilichkeit für Schalke oder Köln verdeckt. Man ist schließlich Profi, man will sich nichts nachsagen lassen. Jedenfalls hat Kempter, der Anti-Bayer, fünf Spiele gepfiffen: vier gewannen die Münchner hoch, eines endete remis, nie gab es eine Klage. Wer Kempter, 27, pfeifen sah, war beeindruckt, er war etwas zu theatralisch, aber souverän. Wie sich kühle Professionalität auch entfalten kann, war jüngst bei Olympia zu bestaunen, beim emotional überspannten Eishockey-Finale der Nachbarn Kanada und USA. Gepfiffen haben nicht etwa Unparteiische aus Russland oder Schweden, sondern Bill McCreary und Dan O'Hallorun - zwei Kanadier, die als beste Schiedsrichter der nordamerikanischen Profi-Liga NHL gelten. Die Fähigkeit dieser Kanadier, nicht wie Anti-Amerikaner zu pfeifen, war bekannt. Ihre Gefühle haben sie unter Kontrolle, was von ihnen aber längst nicht mehr verlangt wird, ist die Herrschaft über alle Sinne: Tor? Kein Tor? Das regelt nicht das Auge, Zweifel klärt der Videobeweis. Technische Hilfsmittel wie im Eishockey und anderswo üblich hat der Fußball-Weltverband Fifa am Wochenende erneut kategorisch abgelehnt. Begründung: Das Besondere seien die Menschen, und da gehörten auch Fehler dazu! Michael Kempter hat Fehler gemacht, mehr neben dem Platz, die ihn wohl die Karriere kosten. So absurd es scheinen mag, der Fall Kempter und die Weigerung, technische Hilfsmittel zuzulassen, entspringen dem gleichen System: einem Funktionärswesen im Fußball, dem der Wille zur Transparenz fehlt.
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https://www.sueddeutsche.de/sport/fussball-schiris-sind-auch-menschen-1.24286
Fußball - Schiris sind auch Menschen
00/03/2010
Der Fall Kempter und die Weigerung, technische Hilfsmittel zuzulassen, entspringen dem gleichen System: einem Funktionärswesen im Fußball, dem der Wille zur Transparenz fehlt.
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mlsum_de-train-1271
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Bayer Leverkusen wacht erst nach 0:3-Rückstand auf und kassiert in Nürnberg die erste Saisonniederlage. Dadurch bleibt München Tabellenführer - Leverkusen ist nur noch Dritter. Das Spiel hat ihnen wohl die Meisterschaft gekostet, beim Abstiegskandidaten Nürnberg blamierten sich die Leverkusener, sie würden wohl "nie deutscher Meister!", sangen die Club-Fans. Acht Jahre ist das jetzt her, und am Ende war Bayer 04 Leverkusen mal wieder ohne Titel geblieben, vor den verlorenen Finals in der Champions League und im DFB-Pokal unterlag die damals furios spielende Mannschaft von Trainer Klaus Toppmöller durch ein Tor von Marek Nikl 0:1. Der Leverkusener Jahrgang 09/10 ging damals überwiegend noch nur Schule, daran kann es nicht gelegen haben, dass sich die Geschichte am Sonntag wiederholt haben könnte. 2:3 (0:2) unterlagen die bisher unbesiegten Gäste trotz eines heftigen Sturmlaufs in der Schlussphase bei den abstiegsgefährdeten Nürnbergern. Sie sind jetzt sogar auf Rang drei hinter Schalke abgerutscht und haben sich wohl doch eher auf die Qualifikation für die Champions League zu konzentrieren. "Es hat für uns heute nicht gereicht, weil wir nicht aggressiv genug waren", sagte Nationalspieler Toni Kroos, der keine Akzente setzte. "Wir waren zwar nicht die schlechtere Mannschaft, haben uns bei den Gegentoren aber doof angestellt." Nürnberg Trainer Dieter Hecking lobte dagegen "ein tolles Spiel meiner Mannschaft" und vor allem den Einsatz seiner Elf in einer spannenden Schlussphase. "Meine Mannschaft hat unglaublich gefightet und es sich verdient." Bayer-Trainer Jupp Heynckes hatte dem erkennbaren Abwärtstrend entgegenzuwirken versucht, indem er seine lange bewährte Startelf veränderte. Die rechte Seite von Verteidiger Schwaab und dem Schweizer Barnetta übernahmen diesmal Castro (für ihn rückte Linksverteidiger Kadlec ins Team) und Augusto. Doch das änderte nichts daran, dass die Gäste fehlerhaft und ohne die letzte Überzeugung in die Partie starteten, die ihnen nach dem Münchner 1:1 in Köln die Rückkehr an die Tabellenführung hätte bringen können. Das Offensivspiel stockte, von der Leverkusener Kombinationskunst war lange nichts zu sehen. Auch Kroos konnte erneut nicht das Geschehen an sich reißen, die Spitzen Kießling und Derdiyok blieben blass. Zumindest auf die Abwehr hatte sich Bayer 04 bisher verlassen können, doch diesmal stimmte nichts. Risse, von Leverkusen an den Club verliehen, tauchte als Erster frei vor Nationaltorwart Adler auf, der sich mit hohem Risiko auf den Ball warf (18.). Nürnberg spielte gefällig nach vorn und versteckte sich keineswegs, obwohl Bunjaku, ihr Torjäger, wegen einer Sperre fehlte. Für den Schweizer gab Choupo-Moting die einzige Spitze, und wie er das tat: Nach einem verlorenen Kopfballduell Castros mit Frantz setzte er sich im Strafraum gewandt gegen den schwachen Friedrich und Hyypiä durch und ließ Adler keine Chance (42.). In der Nachspielzeit erhöhte der vom HSV ausgeliehene 21-Jährige sogar auf 2:0, Diekmeier hatte unbehelligt über rechts in die Gefahrenzone eindringen können. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Club bereits einen schweren Schlag verdauen müssen: Neuzugang Breno vom FC Bayern musste nach einem Foul von Reinartz verletzt ausgewechselt werden. Die Franken forderten einen Platzverweis für Reinartz, allerdings hatte auch Breno ohne Rücksicht auf Verluste durchgezogen. Der Leverkusener sah die gelbe Karte, seine fünfte (wie später auch Kroos) - beim Brasilianer besteht angeblich Verdacht auf Kreuzbandriss. Maroh ersetzte Breno in der Innenverteidigung. Kurz nach der Pause schien diese Hiobsbotschaft endgültig verarbeitet zu sein, denn der Club erhöhte sogar auf 3:0. Nach einer Ecke kam Taveres völlig frei zum Schuss, Ottl irritierte Adler noch, der sich vergeblich nach dem Ball strecke (55.). Heynckes' reagierte mit einem Doppelwechsel - Helmes für Derdiyok, Barnetta für Reinartz -, und allmählich stemmte sich der Favorit doch gegen die Blamage. Kießling gelang auf Vorarbeit Castros das 1:3 (66.), sein 14. Saisontreffer, der lange fehlende Sturmkollege Helmes schaffte sogar den Anschluss (73.). Jetzt wankte plötzlich Nürnberg, und es spielte nur noch Leverkusen und erarbeitete sich Chancen zum Ausgleich. Doch Castro scheiterte aus spitzem Winkel (82.) ebenso wie Barnetta (86.), dem sich Schäfer mutig entgegen warf; außerdem hätten sich die Gastgeber nach einem Foul an Kießling nicht über einen Elfmeterpfiff beschweren können. Doch Leverkusen war einfach zu spät aufgewacht und büßte für seine Versäumnisse. Trainer Jupp Heynckes sagte danach: "Das ist für uns eine bittere Niederlage. Aufgrund der ersten Halbzeit, in der wir Engagement und Leidenschaft vermissen ließen, ist der Nürnberger Sieg verdient. Wenn man so spielt, kann man nicht erfolgreich sein. So dürfen wir nicht in der Defensive agieren."
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https://www.sueddeutsche.de/sport/bundesliga-leverkusen-bayern-dankt-choupo-moting-1.22497
Bundesliga: Leverkusen - Bayern dankt Choupo-Moting
00/03/2010
Bayer Leverkusen wacht erst nach 0:3-Rückstand auf und kassiert in Nürnberg die erste Saisonniederlage. Dadurch bleibt München Tabellenführer - Leverkusen ist nur noch Dritter.
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Da standen sie, jubelten, rissen die Hände hoch und ließen sich feiern. Fast hätte man glauben können, der TSV 1860 München habe sich wieder als Aufstiegskandidat ins Spiel gebracht - so sehr freuten sich die Löwen über das 2:1 (1:0) am Sonntag. Dass der Gegner der FC St. Pauli war - bis vor drei Wochen steil auf Kurs Richtung erste Liga -, verstärkte den Endorphinrausch der Münchner. In der nüchternen Analyse betrachtet, bestätigten beide Mannschaften jedoch nur ihre aktuelle Verfassung. Die Löwen bleiben das Rätsel der Liga, in sieben Spielen hintereinander haben sie nun stets abwechselnd gewonnen und verloren. St. Pauli wiederum durchlebt ein Tief, wie es eben passieren kann. Die dritte Niederlage in Serie besiegelte der beste Sechziger, Stefan Aigner, mit zwei Toren. Bemerkenswert war, dass die Münchner ab der achten Minute zu zehnt spielten und dennoch in vielen Phasen dominierten; Charilaos Pappas hatte nach einem Foul die rote Karte erhalten. Der zehnte Saisonsieg wird die allgemeine Stimmungslage bei den Münchnern allerdings nicht nachhaltig aufbessern, zuletzt offenbarte sich tief sitzender Frust. 1860-Trainer Ewald Lienen hatte seine Mannschaft beim Training mit Schweigen abgestraft, die schlechte Leistung beim 1:3 in Paderborn war der Auslöser gewesen, als die Sechziger zum wiederholten Male wie eine träge Kuhherde agiert hatten. Sportchef Miroslav Stevic sprach gar von einem "Spielerproblem"; er vertritt die Ansicht, dass das Team, das er gebaut hat, besser sei, als es der neunte Platz wiedergibt. Dass die Löwen Druck benötigen, demonstrierten sie gegen St. Pauli - der Sieg war eindeutig einer, der mit Willen erzielt wurde. Neue Mischung, alte Mängel Selbst der Ausgleich zu Beginn der zweiten Halbzeit durch Marius Ebbers schockte die Sechziger nicht, deren Kapitän Benjamin Lauth verletzt fehlte. Nach seinem Kopfball zum 1:0 in der 22. Minute schob Aigner aus wenigen Metern auch zum 2:1 ein (57.). Danach hatte St.Pauli noch einen Pfostenschuss, das war's, "uns fehlt vorne die Qualität", resümierte Trainer Holger Stanislawski trocken. Bei den Münchnern sieht es zumindest so aus, als könnten sie die Saison nach vielen verkorksten Partien anständig zu Ende bringen. Zufrieden ist damit natürlich trotzdem keiner. Die Münchner erleben im Sommer ihr 150. Vereinsjubiläum, überzeugt wurde daher der Aufstieg als Muss-Ziel ausgerufen. Doch bereits zu diesem Zeitpunkt der Saison steht fest, dass selbst im sechsten Jahr nach dem Scheitern des großherrischen Präsidenten Karl-Heinz Wildmoser die Münchner immer noch im Selbstfindungsprozess stecken. Dabei wurde in dieser Spielzeit vieles neu angepackt. Die einst zerstrittenen Fangruppen vertragen sich, die Machtkämpfe der Funktionäre wurden beigelegt, eine interne Stadionkommission bemüht sich gerade, eine Rückkehr ins alte Stadion an der Grünwalder Straße zu ermöglichen. All das vereint. Anders als in St. Pauli ist die Stimmung bei den Anhängern jedoch nicht losgelöst vom sportlichen Erfolg. Der FC könnte Bezirksliga spielen und würde weiterhin seine Séparées genannten Logen ab 45.000 Euro an den Kiez-Geschäftsmann bringen. Kult ist eben Kult, und 1860 ist 1860. Zur Orientierung: Während bei St. Pauli das Merchandisinggeschäft mit Umsätzen von sechs, sieben Millionen Euro floriert, lümmeln im Sechziger-Fanshop Gartenzwerge für 39,90 Euro herum. Dass der Klub gegen St. Pauli mit einem Jubiläums-Wendetrikot antrat, das innen mit Bildern früherer Profis beflockt ist, wird im Verein bereits als Marketing-Coup bewertet. Die radikale Abkehr vom Kurs des früheren Managers Stefan Reuter hat sich rückblickend allerdings nicht ausgezahlt. Statt - wie der Vorgänger - auf den eigenen Nachwuchs und bayerische Lieblinge zu setzen, die man nach München zurückholt (Bierofka, Lauth etc.), schickte der neue Manager Miroslav Stevic etwa die grandiosen Bender-Zwillinge weg und baute ein Team, das vor allem aus unbekannten Spielern aus Ägypten, Griechenland, Serbien oder den USA bestückt wurde. Offiziell heißt es, es sei kein Geld da. In der Summe passt die neue Mischung der Spieler nicht, sie sind nicht bissig genug - und ihre unsteten Leistungen haben Auswirkungen. Die Zuschauerzahlen in der Arena sinken, selbst gegen die Freibeutertruppe des FC St. Pauli, die jeder bekennende Fußballliebhaber sehen will, kamen nur 27.700 Besucher - und nicht mal jene 32.000, die der DFB nach Randalen von 1860-Fans kürzlich als oberste Zuschauergrenze für dieses Spiel auferlegt hatte. In Internetforen wird die Mannschaft zunehmend beschimpft, und obwohl die Elf in der Tabelle nicht wirklich schlimm dasteht, herrscht eine Stimmung des Trübsals und Klagens. Dazu passt, dass selbst die Gründung einer Tochterfirma, in die fremdes Darlehensgeld fließen und über die Spielertransfers abgewickelt werden sollen, eher nebulös als transparent und seriös wirkt - und es passt auch, dass 1860 als Mieter in zwei Fällen mit dem Arena-Besitzer FC Bayern vor Gericht streitet und offenbar seinen kostenfreien Rauswurf aus der Arena provozieren will. Der Zinnober, den dieser Verein bisher veranstaltet hat, ist riesig - unterm Strich hat es kaum etwas gebracht. Als wäre die Entwicklung nicht unerfreulich genug, erteilte 1860 ausgerechnet ein Roter, einer vom FCB, jetzt einen Rat: "Es müsste jemand den Mut haben, zu investieren und den Klub zu übernehmen", äußerte sich Franz Beckenbauer: "Die Löwen warten ja immer auf einen Investor, der Geld gibt und dann möglichst wieder in der Karibik verschwindet." Sein Fazit: "So geht's natürlich nicht." Die Löwen-Seele, sie muss wieder einiges ertragen.
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https://www.sueddeutsche.de/sport/2-liga-1860-muenchen-stimmung-des-truebsals-und-klagens-1.15015
2. Liga: 1860 München - Stimmung des Trübsals und Klagens
00/03/2010
Trotz des Sieges in Unterzahl gegen St. Pauli mag beim Zweitligisten TSV 1860 München keine rechte Freude aufkommen.
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mlsum_de-train-1273
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Heike Hartmann zitterte und weinte hemmungslos, der Präsident sprach von "Rufmord": Das Bekanntwerden der Namen von zwei deutschen Eisschnellläuferinnen mit erhöhten Blutwerten hat am Rande des Weltcups in Erfurt Wut und Entsetzen in der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG) ausgelöst. Nach der Durchsuchung bei Claudia Pechstein sowie weiteren 20 Häusern und Dienststellen - darunter eine Arztpraxis am Berliner Olympia-Stützpunkt - war aus Kreisen der Ermittler vom Bundeskriminalamt BKA durchgesickert, dass zwei weitere deutsche Sportlerinnen mit Extrem-Werten getestet worden waren. Nach dpa-Informationen waren bei Hartmann am 13. Mai 2009 im Trainingslager Mallorca im Rahmen einer Doping-Kontrolle auffällige Retikulozyten-Werte festgestellt worden, die mit 3,5 Prozent weit über dem Grenzwert 2,4 lagen. Neben der 28-Jährigen, die das Olympia-Ticket nur knapp verpasst hatte, waren auch bei Nachwuchsläuferin Bente Kraus erhöhte Werte bekanntgeworden, bestätigte Bundestrainer Markus Eicher in Erfurt. Bei der 20 Jahre alten Berlinerin sollen nach dpa-Informationen im Mai und September 2009 bei NADA-Kontrollen hohe Retikulozyten - Vorläufer der roten Blutkörperchen - gemessen worden sein. Damit gerieten die Top-Sprints der Deutschen in den Hintergrund. Die Olympia-Zweite Jenny Wolf sicherte sich trotz neuer Schienen unter den Füßen ihre Weltcup-Siege 47 (38,08) und 48 (38,10) und ist nun angesichts von 280 Punkten Vorsprung auf Wang Beixing (China) nur noch theoretisch vom fünften Gesamt-Weltcup abzubringen. "Es ging auf den neuen Schienen schon viel besser als am Vortag. Jetzt freue ich mich auf das Finale in Heerenveen und werde auch dort das neue Material testen", meinte die Berlinerin. Glänzend präsentierte sich auch die Berlinerin Monique Angermüller, die in 1:16,36 ihren ersten Weltcupsieg über 1000 Meter feierte und am Sonntag beim Sieg der Russin Jekaterina Schichowa (1:16,93) Sechste wurde. DESG-Präsident Gerd Heinze konnte sich über die Erfolge angesichts der aus seiner Sicht von Ermittlern lancierten Informationen gar nicht richtig freuen. "Wer solche Details in die Öffentlichkeit bringt, muss das selbst verantworten", erklärte er. "Ich finde das unintelligent, weil so suggeriert wird, dass strafbare Handlungen begangen wurden", meinte der Verbandschef und sprach von "Rufmord". Die DESG habe die Anzeige gegen Unbekannt erstattet, "aber die Ermittlungen dürfen nicht einhergehen mit öffentlichem Mobbing", klagte Heinze und kritisierte die Unverhältnismäßigkeit der Mittel: "Wenn Beamte in Anti-Terror-Ausrüstung dort ankommen, dann schießt man mit Kanonen auf Spatzen." Wütend beklagte er: "Das Glas Sekt über unsere Erfolge von Vancouver ist noch gar nicht geleert, da kippt mann schon wieder Essig hinein." Der Verband werde unter Generalverdacht gestellt, die betreffenden Sportler diskreditiert. "Das Mädel ist dem Nervenzusammenbruch nahe", sagte er über Heike Hartmann, die über 500 Meter nur die Plätze 19 und 23 belegte, über 1000 Meter nicht antrat. Die Inzellerin, deren Wohnungen bei der Razzia durchsucht worden waren, wollte in Erfurt dazu keine Stellung nehmen. Zu einem Zeitpunkt also, als Claudia Pechsteins Sperre noch gar nicht ausgesprochen war. Die Berlinerin kritisierte daher das Vorgehen der Doping-Fahnder und fragt sich, warum in solchen Fällen nicht ein ähnliches Prozedere ablief wie bei ihr. Für Eicher gibt es einen anderen Grund, warum Hartmann zum Zielobjekt der Doping-Fahnder wurde. Während der Olympia-Vorbereitung in Erfurt im Januar sei sie an einem Morgen zunächst um 8 Uhr von Kontrolleuren der Nationalen Anti-Doping-Agentur NADA getestet worden, drei Stunden später standen Fahnder der Welt-Agentur WADA vor der Tür. "Da haben Teamchef Helge Jasch und ich nachgefragt, ob dies denn nötig sei. Daraufhin haben die WADA-Leute zurückgezogen. Doch wenige Tage später wurde dies als verweigerte Kontrolle gewertet. Das ist der Wahnsinn, wie Sportler fertig gemacht werden", kritisierte daher der Bundestrainer. "Heike ist Sprinterin. So dumm kann man gar nicht sein, dass man da mit EPO dopt", echauffierte sich der Coach.
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https://www.sueddeutsche.de/sport/doping-im-eisschnelllauf-praesident-rufmord-1.4771
"Doping im Eisschnelllauf - Präsident: ""Rufmord"""
00/03/2010
Erhöhte Blutwerte, BKA-Ermittlungen, neue Namen, blanke Nerven: Die deutschen Eisschnellläuferinnen kommen nach dem Fall Pechstein nicht zur Ruhe.
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Es hat in den vergangenen Wochen wahrlich nicht an falschen Schiedsrichter-Entscheidungen gemangelt. Da war das vermeintliche Handspiel von Hoffenheims Per Nilsson im Strafraum, der eindeutige, aber nicht gegebene Treffer von Schalkes Marcelo Bordon oder das klare Abseitstor von Bayerns Miroslav Klose. Stets hieß es danach: Mit einem Chip im Ball, einer Torkamera oder einem Videobeweis hätte das Fehlurteil verhindert werden können. Die Technik-Debatte kochte ein weiteres Mal hoch. Nun aber ist klar, dass es weiter zu solchen Fehlurteilen kommen kann und kommen wird. Der Fußball-Weltverband Fifa und das für Regelfragen zuständige International Football Association Board (IFAB) entschieden auf einer Tagung am Samstag, "der Technik die Tür endgültig zu verschließen", wie es Fifa-Generalsekretär Jérome Valcke formulierte. Mit großer Mehrheit wurde sowohl die Idee eines Chips im Ball als auch der Einsatz einer Torkamera verworfen. "Die Frage war, sollen wir Technik im Fußball zulassen, und die Antwort war ganz klar: Nein!" Strikter kann man eine Meinung nicht mehr formulieren. Gänzlich überraschend ist sie freilich nicht: Sowohl der Weltverband als auch das für alle Regelfragen zuständige IFAB, ein Kommissionsrelikt aus dem 19. Jahrhundert, in dem neben vier Fifa-Mitgliedern und einem Delegierten aus England auch Herren aus den anerkannten Fußball-Großmächten Schottland, Wales und Irland sitzen, haben stets eine große Skepsis für Neuerungen gezeigt. Doch nach Szenen wie dem Abseitstor von Klose gegen Florenz oder dem Handspiel von Frankreichs Thierry Henry im WM-Qualifikationsspiel gegen Irland hatten die Befürworter technischer Hilfsmittel auf ein Umdenken gehofft. Selbst Fifa-Präsident Sepp Blatter deutete zart an, sich unter Umständen ("Sie muss aber hundertprozentig funktionieren und schnelle Ergebnisse produzieren") damit anfreunden zu können. Diese Hoffnung ist nun dahin. Es ist schon eine ziemlich absurde Situation: Trainer, Spieler und auch die Schiedsrichter fordern für eine Sportart, die immer schneller geworden ist, die mehr denn je über Euro-Millionen und Arbeitsplätze entscheidet und in der es immer wissenschaftlicher und immer verbissener um den Sieg geht, technische Hilfsmittel - nur Fifa und IFAB hängen offenbar mit romantischer Sturheit am Fußball des 19. Jahrhunderts sowie an Szenen wie dem berühmten Wembley-Tor und verteidigen mit den immer gleichen Argumenten ihre Linie. Argument eins: Fußball soll überall auf der Welt nach den gleichen Regeln ablaufen. Argument zwei: Das Einzigartige am Fußball sind die Menschen, und zu Menschen gehören nun mal auch Fehler. Beide Argumente sind nur schwer haltbar: Der Kreisliga-Fußball unterscheidet sich ja nicht nur vom Niveau her vom Champions-League-Fußball, sondern auch, weil er ohne Schiedsrichter-Assistenten, vierten Mann und Rasenheizung auskommen muss - und manchmal sogar ohne Rasen. Da tut so eine kleiner Chip im Ball als weiterer Unterschied auch nicht mehr weh. Und die Fehler? Nun, da müssen sich die Herren von der Fifa und vom IFAB nicht beunruhigen, selbst mit einem Chip im Ball gäbe es weiterhin jede Menge Fehler. Torhüter, die sich große Böcke leisteten, Stürmer, die hundertprozentige Torchancen versiebten, und Trainer, die falsche Taktiken wählten. Der Stoff für den Stammtisch wird dem Fußball niemals ausgehen.
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https://www.sueddeutsche.de/sport/fifa-gegen-torkamera-wie-schoen-war-wembley-1.7328
Fifa gegen Torkamera - Wie schön war Wembley!
00/03/2010
"Fehler gehören doch dazu": Die Regelhüter des Fußballs entscheiden sich endgültig gegen technische Hilfe - ein unverständlicher Schritt.
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Beim 1:1 gegen den FC Bayern trifft Kölns Lukas Podolski auf seinen Ex-Klub - und nach einer gefühlten Ewigkeit sogar mal wieder ins Tor. Das Bemühen konnte ihm niemand absprechen. Lukas Podolski hat wirklich alles gegeben, doch so leicht lässt sich eine Blockade eben nicht lösen. Es waren am Samstag nach dem Abpfiff beinahe eineinhalb Stunden vergangen, als der Stürmer endlich doch noch konnte - und bei der Dopingkontrolle seiner Pflicht nachkam. Auch die ausharrenden Journalisten haben diese frohe Botschaft mit großer Erleichterung vernommen, konnten doch kurz darauf endlich die Interviews mit dem Spieler des Tages beginnen. Auf dem Platz nämlich, hatte Podolski zuvor sehr wohl und schon früh gekonnt. Er traf mit einem knallharten Freistoß aus rund 25 Metern und freundlicher Unterstützung von Bayern-Keeper Hans-Jörg Butt zur Führung des 1. FC (32.). Sein zweiter Bundesligatreffer in dieser Saison beendete eine 1424 Minuten anhaltende Torflaute des Angreifers. "Das ist ein erlösendes Gefühl, wenn man sich vorher so lange nicht mehr freuen konnte", gab er Einblick in sein Seelenleben. "Das ist wie ein kleiner Sieg für uns" Podolski beantwortete die an ihn gerichteten Fragen freundlich und geduldig, er wirkte sehr viel entspannter als noch am Mittwoch, als er nach dem Länderspiel gegen Argentinien mit einem Reporter aneinander geraten war. Seine Lust am Spiel war spürbar zurückgekehrt, er stellte zufrieden fest: "Erst gegen Leverkusen unentschieden und jetzt gegen Bayern unentschieden, das wie ein kleiner Sieg für uns." Kölns Trainer Zvonimir Soldo wünscht sich, dass bei seinem Stürmer nun der Knoten geplatzt ist: "Ich hoffe, er startet jetzt eine Serie." Podolskis Einsatz war lange fraglich gewesen, denn im Länderspiel am Mittwoch gegen Argentinien hatte er sich einen Bluterguss im Oberschenkel zugezogen. Zu spüren war davon am Samstag nichts. Mit einem trockenen Schuss an die Latte sorgte er für die erste torgefährliche Situation des Spiels (7.), in der Folge leitete er mehrfach die gefährlichen Kölner Angriffe der ersten Hälfte ein, später wurde sein Abseitstreffer zu Recht aberkannt (73.). "Wir haben in der ersten Halbzeit sehr gut gespielt", stellte Podolski fest, "was mich ärgert ist, dass wir uns in der zweiten Hälfte zu weit zurückgezogen haben und unsere Angriffe nicht mehr versucht haben. Hätten wir das gemacht, wäre mehr drin gewesen." Ein Sieg war ihm nicht vergönnt, doch immerhin ist es Podolski gelungen, eine allgemein anerkannte Regel abzuschaffen. Nämlich jene, wonach er nur in der Nationalmannschaft gute Leistungen zeigen und treffen kann. Er hat sie innerhalb von drei Tagen widerlegt: Die übersichtliche Darbietung gegen Argentinien am Mittwoch erinnerte eher an den FC-Poldi der vergangenen Monate, der Bundesliga-Auftritt am Samstag kam dem Bundes-Poldi schon sehr nah. Und das ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub, wodurch die Bayern im Fall eines Leverkusener Erfolgs am Sonntag in Nürnberg wieder auf Rang zwei zurückfallen könnten. Die Münchener versäumten wie schon beim 1:1 vor 14 Tagen in Nürnberg einen Auswärtssieg gegen eine Mannschaft aus dem unteren Tabellendrittel. Dafür gab es aber mehr Ursachen als nur einen Podolski in Topform. Nach dominanten ersten 15 Minuten verloren die Bayern mehr und mehr die Kontrolle über das Geschehen. Trainer Louis van Gaal wusste, was passiert war: "Wir haben zu viel durch die Mitte gespielt, das ist nicht klug. Dadurch haben wir viele Ballverluste erlitten, und so ist Köln ins Spiel gekommen." Lesen Sie auf der nächsten Seite, was Bastian Schweinsteiger zu Podolskis Tor zu sagen wusste.
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https://www.sueddeutsche.de/sport/bundesliga-koeln-bayern-ein-erloesendes-gefuehl-1.10896
"Bundesliga: Köln - Bayern - ""Ein erlösendes Gefühl"""
00/03/2010
Beim 1:1 gegen den FC Bayern trifft Kölns Lukas Podolski auf seinen Ex-Klub - und nach einer gefühlten Ewigkeit sogar mal wieder ins Tor.
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Ausgerechnet wegen des Ex-Münchners kommt der FCB in Köln nur zu einem Remis, Werder schafft nach einem 0:2-Rückstand noch ein Unentschieden gegen Stuttgart, Schalke und der BVB siegen deutlich. Dem FC Bayern München droht am 25. Spieltag der Fußball-Bundesliga der Verlust der Tabellenführung. Der Rekordmeister musste sich am Samstag mit einem 1:1 beim 1. FC Köln begnügen und ist Platz eins los, wenn Bayer Leverkusen seine Partie am Sonntag beim Abstiegskandidaten 1. FC Nürnberg gewinnt. Der FC Schalke 04 siegte bei Eintracht Frankfurt mit 4:1 und schob sich vorerst auf Rang zwei, Dortmund schlug Mönchengladbach klar mit 3:0. Im Tabellenkeller feierte Hannover 96 mit dem 2:1 beim SC Freiburg seinen ersten Erfolg nach 13 sieglosen Spielen. Ausgerechnet Lukas Podolski brachte die Münchner Bayern nach 17 ungeschlagenen Pflichtspielen an den Rand einer Niederlage. Mit seinem ersten Bundesliga-Tor nach mehr als 1400 Minuten traf der Nationalspieler gegen seinen Ex-Club (31.) per Freistoß. Bastian Schweinsteiger (58.) bewahrte die Bayern bei ihrer Generalprobe für das Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League beim AC Florenz aber vor einem Ausrutscher. Dennoch bedeutet das Resultat einen Dämpfer für die Münchner, die die letzten sieben Partien in Köln gewonnen hatten. Schalke 04 unterstrich derweil seine Titelambitionen auch bei Eintracht Frankfurt. Mit einem Doppelschlag stellten Joel Matip (12.) und Benedikt Höwedes (15.) die Weichen für das Team von Felix Magath, das nach dem Anschlusstor durch Alexander Meier (52.) noch einmal um die drei Punkte bangen musste. Doch dann machten Ivan Rakitic (81.) und Kevin Kuranyi (89.) mit seinem 13. Saisontor alles klar für "Königsblau". Nach einer mäßigen Leistung gewann der Hamburger SV glücklich mit 1:0 gegen Schlusslicht Hertha BSC und fand in die Erfolgsspur zurück. Marcell Jansen (40.) erzielte den einzigen Treffer. Almeida und Frings drehen das Spiel Der VfB Stuttgart gab in Bremen einen sicher scheinenden Sieg noch aus der Hand. Pavel Pogrebnjak (15.) und Sami Khedira (43.) brachten die Schwaben bereits mit 2:0 in Führung, doch dann erwachte bei Werder der Kampfgeist. Hugo Almeida (75.) verkürzte für die Bremer, Torsten Frings gelang per Foulelfmeter (81.) der Treffer zum 2:2-Endstand. Damit hielt die Erfolgsserie der Bremer, die zum fünften Mal nacheinander ungeschlagen blieben. Mit einem Kraftakt erkämpfte der VfL Wolfsburg den dritten Sieg nacheinander. Durch die Saisontore elf und zwölf von Edin Dzeko (60./79.-Foulelfmeter) sowie Obafemi Martins (75.) und Jonathan Santana (90.) wandelte der deutsche Meister einen 0:1-Rückstand gegen den VfL Bochum noch in einen 4:1-Sieg um und fügte den Westdeutschen die erste Rückrunden-Niederlage zu. Paul Freier (28.) hatte die Bochumer in Front geschossen. Hannover 96 stoppte seine Negativserie von 13 sieglosen Spielen mit dem 2:1 im Kellerduell beim SC Freiburg. Der vom VfB Stuttgart ausgeliehene Elson (63.) und ein Eigentor von Demba Cisse (73.) bescherten Trainer Mirko Slomka in seiner siebten Partie auf der Bank der Niedersachsen das erste Erfolgserlebnis. Durch den Erfolg schlossen die 96er in der Tabelle nach Punkten zu den Freiburgern auf, die trotz des Treffers von Yacine Abdessadki (70.) zum elften Mal nacheinander nicht gewinnen konnten. Borussia Dortmund hat unterdessen im Kampf um einen internationalen Startplatz trotz großer Verunsicherung die Nerven bewahrt. Nach zuletzt vier Niederlagen in fünf Spielen gelang der Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp am Samstag ein 3:0 (1:0) über Borussia Mönchengladbach. Damit bremste der Revierclub die Talfahrt der vergangenen Wochen und verteidigte den fünften Tabellenrang in der Fußball-Bundesliga erfolgreich. Vor 79 800 Zuschauern im Signal Iduna Park sorgte Kevin Großkreutz (13.) und Mohamed Zidan (54./70.) für den verdienten Erfolg der Gastgeber, die nun wieder drei Punkte vor Verfolger Bremen liegen. Dagegen musste Mönchengladbach die erste Schlappe seit dem 21. Spieltag hinnehmen.
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https://www.sueddeutsche.de/sport/bundesliga-spieltag-im-ueberblick-podolski-aergert-die-bayern-1.9123
Bundesliga: Spieltag im Überblick - Podolski ärgert die Bayern
00/03/2010
Ausgerechnet wegen des Ex-Münchners kommt der FCB in Köln nur zu einem Remis, Werder schafft nach einem 0:2-Rückstand noch ein Unentschieden gegen Stuttgart, Schalke und der BVB siegen deutlich.
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Zum zweiten Mal in Serie hat der FC Bayern auswärts nur ein Remis erreicht. Wie schon vor zwei Wochen in Nürnberg, kamen die Münchner auch in Köln nur zu einem 1:1. Lukas Podolski brachte die Kölner in der ersten Hälfte in Führung, Bastian Schweinsteiger erzielte nach dem Seitenwechsel den Ausgleich. Latte (Kopfball von Schweinsteiger) und Pfosten (Schuss von Ribéry) verhinderten einen Sieg der Mannschaft von Louis van Gaal. Die Spieler in der Einzelkritik. Jörg Butt: Sah den Podolski-Freistoß zum 1:0 sehr spät - und deshalb alt aus, weil er die Kugel ins Tor boxte statt heraus. Vermutlich war er in dieser Szene in der 32. Minute noch gar nicht auf Betriebstemperatur, denn bis auf einen Schuss der Kölner hatte Butt bis dahin ausschließlich Rückpässe seiner Mitspieler zu verarbeiten. In der Folge war er vornehmlich damit beschäftigt, sich mit Dehnübungen und Hampelmännern aufzuwärmen. In der zweiten Hälfte nur noch bei Versuchen von Maniche und Tosic geprüft - ohne nochmals alt auszusehen. Foto: ddp
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/fc-bayern-einzelkritik-schutzschilder-fuer-die-hampelmaenner-1.19630
FC Bayern: Einzelkritik - Schutzschilder für die Hampelmänner
00/03/2010
Torwart Butt sieht beim Gegentor alt aus, Gomez zeigt zwar einen guten Willen, aber sonst wenig, Robbens Ersatz spielt unauffälig. Die Einzelkritik.
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In der Affäre Amerell/Kempter hat DFB-Chef Theo Zwanziger dem Ansehen des Verbandes und des deutschen Fußballs massiv geschadet. Er sollte die Konsequenzen daraus ziehen. DFB-Präsident Theo Zwanziger hat vor einigen Tagen erklärt, er werde umgehend zurücktreten, falls sein Verband den Prozess gegen den Schiedsrichter-Beobachter Manfred Amerell verliere. Der Prozess vor dem Münchner Landgericht kam gar nicht zustande, dafür aber ein Vergleich, der für den Deutschen Fußball-Bund beinahe schlimmer ist als eine Niederlage vor dem Richter. Man habe den Fall, so hatte Zwanziger unlängst getönt, "transparent, aber mit der nötigen Vertraulichkeit gelöst". Und er, Zwanziger, habe alles im Griff. Das Resultat des Vergleichs: Niemand hat irgendetwas im Griff, schon gar nicht Zwanziger, die Sache geht jetzt erst recht vor Gericht, Amerell wird gegen vier Schiedsrichter klagen, von denen ihn drei gegen Zusicherung der Anonymität gegenüber dem DFB der sexuellen Nötigung bezichtigen hatten. Nun werden ihre Namen im Laufe des Prozesses zwangsläufig in die Öffentlichkeit getragen. Wer sich dem Präsidenten des größten Sportverbandes der Welt in einer überaus delikaten Angelegenheit mit der Bitte um Stillschweigen anvertraut, muss demnach damit rechnen, dass sein Name in die Öffentlichkeit gezerrt wird. Der vollmundig propagierte Vorrang des Persönlichkeitsschutzes ist geopfert worden, damit der Präsident und sein Verband ihr Gesicht wahren. Amerell drückte es im Fernsehen drastischer aus: Zwanziger habe "die Betroffenen ans Messer geliefert". So, wie den jungen Referee Kempter, der unter Hilfestellung des DFB einem Millionenpublikum in großen Interviews schlüpfrige Details einer sexuellen Nötigung preisgab, die allem Anschein nach eine Liebesaffäre war. Das hätten Zwanziger und sein DFB leicht selbst in Erfahrung bringen können, hätten sie den vorgeblichen Täter Amerell nur sachgerecht befragt. Doch Zwanziger, einst Verwaltungsrichter in Koblenz, hat offenkundig einen der ältesten Rechtsgrundsätze unserer Kultur missachtet: et audiatur altera pars - man höre auch die andere Seite. Statt als Moderator aufzutreten, gab der Präsident den Inquisitor. Zwanziger, der sich gerne als moralische Instanz im Kampf gegen Rassismus, Chauvinismus, Diskriminierung und auch Homophobie feiern lässt, hat aus Borniertheit und Realitätsverlust eine Art Selbstjustiz verfolgt und, wie es aussieht, dabei gleich mehrere Existenzen so gut wie vernichtet. Manfred Amerell, der im übrigen völlig zu Recht nichts mehr in der Schiedsrichterei verloren hat, äußerte zwischenzeitlich sogar Suizidgedanken, weil sein Ruf unwiederbringlich zerstört ist. Michael Kempter wird niemals mehr als Schiedsrichter tätig sein (dafür dürfte schon der FC Bayern sorgen, auf dessen Ausscheiden im Europapokal der zur Objektivität verpflichtete Kempter - laut einer E-Mail - anstoßen wollte). Schlimmer aber ist, dass als Konsequenz der erratischen Vorgehensweise des DFB privateste Dinge in Form intimer Mails in die Öffentlichkeit gerieten, die Kempter menschlich und wohl auch beruflich aufs Schwerste beschädigen. Und seine Kollegen, denen Verschwiegenheit zugesichert war, müssen mit einem baldigen Termin vor Gericht rechnen. Theo Zwanziger, der in den ersten Jahren seiner Amtsführung ein glänzender Präsident war und zu Recht hohes Lob erhielt, ist irgendwann vom Bazillus der Selbstüberschätzung infiziert worden. Er hat Übersicht und Selbstkontrolle zuletzt in mehreren Fällen verloren: In einem aussichtslosen Rechtsstreit mit einem Journalisten, der ihn einen "unglaublichen Demagogen" nannte, instrumentalisierte er sein Präsidentenamt - und unterlag immer wieder vor Gericht. Den geachteten DFB-Mediendirektor Harald Stenger entmachtete er zu Jahresanfang nach Gutsherrenart - seitdem arbeitet die Kommunikationsabteilung des Verbandes, wie die Sache Amerell zeigt, mal konfus, mal selektiv. Zwanziger selbst bevorzugt Bild als amtliches Mitteilungsblatt. Auch in der Causa Löw/Bierhoff gerieten ständig Interna in die Schlagzeilen dieser Zeitung. Dass der Präsident seine leitenden Angestellten Joachim Löw und Oliver Bierhoff durch ein 48-Stunden-Ultimatum zur Vertragsverlängerung zu seinen Bedingungen zwingen wollte, wirft ein Licht auf den Führungsstil. Der Fall Amerell aber bringt das Fass zum Überlaufen. Zwanziger und seine beiden in die Vorgänge eingeweihten Verbands-Helfer, Generalsekretär Wolfgang Niersbach und dessen Stellvertreter Stefan Hans, haben dem Ansehen des Deutschen Fußball-Bundes und, wenn man so will, dem des deutschen Fußballs insgesamt geschadet. Die Stimmen mehren sich, dass sie Konsequenzen daraus ziehen sollten.
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https://www.sueddeutsche.de/sport/dfb-chef-theo-zwanziger-inquisition-statt-moderation-1.6893
DFB-Chef Theo Zwanziger - Inquisition statt Moderation
00/03/2010
In der Affäre Amerell/Kempter hat DFB-Chef Theo Zwanziger dem Ansehen des Verbandes und des deutschen Fußballs massiv geschadet. Er sollte die Konsequenzen daraus ziehen.
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Zweitliga-Spitzenreiter 1. FC Kaiserslautern hat sein Heimspiel gegen den FSV Frankfurt nicht gewinnen können. Mit dem 1:1 (1:1) gegen die abstiegsbedrohten Hessen sind die "Roten Teufel" am Samstag allerdings seit sieben Spielen ungeschlagen. Vor 28.224 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion hielt aber auch die Serie der Frankfurter, die nun sechs Spiele nacheinander nicht verloren haben. Nikolas Ledgerwood (12.) hatte den FSV mit einem Kopfballtreffer in Führung gebracht und Sidney Sam (27. Minute) per Foulelfmeter ausgeglichen. Mit 54 Punkten erhöhte Kaiserslautern den Vorsprung auf die erst am Sonntag spielenden Verfolger FC Augsburg und FC St. Pauli auf sieben beziehungsweise sechs Punkte. Frankfurt verharrt mit 23 Zählern weiter auf dem 16. Tabellenrang, dem Relegationsplatz, hat aber Hansa Rostock (25) noch in Reichweite. Trotz der schwächsten Abwehr der Liga bei 42 Gegentreffern hat der FSV weiter alle Chancen auf den Klassenverbleib. Fußball-Zweitligist FC Energie Cottbus hat die Abstiegszone vorerst hinter sich gelassen. Dem Bundesliga-Absteiger gelang am Samstag ein 3:1 (2:0) über Alemannia Aachen. Matchwinner war vor 7381 Zuschauern der 21-jährige Nils Petersen. Der Zugang aus Jena sorgte mit einem Doppelschlag innerhalb von sechs Minuten (36., 42.) für die 2:0-Führung und leitete damit den verdienten Sieg ein. Aimen Demai (53.) verkürzte für die Aachener noch per Foulelfmeter. Stiven Ristic machte fünf Minuten später den erst fünften Heimerfolg der Cottbuser in dieser Saison mit seinem Treffer zum 3:1 nach glänzender Vorarbeit von Stanislaw Angelow perfekt. Der AC Florenz hat die Generalprobe zur Champions-League-Partie gegen den FC Bayern München verpatzt. Die Elf aus der Toskana unterlag am Samstag Juventus Turin mit 1:2 (1:1) und hat damit sieben der vergangenen zehn Pflichtspiele verloren. In der europäischen Königsklasse war die Fiorentina vor zweieinhalb Wochen im Achtelfinal-Hinspiel in München mit 1:2 unterlegen. Das Rückspiel steigt am Dienstag in Florenz. Das Team von Trainer Cesare Prandelli geriet vor heimischer Kulisse schon früh in Rückstand, als der Ex-Bremer Diego zur Turiner Führung traf (2. Minute). Marco Marchionni glich in der 32. Minute aus, doch der zur Pause eingewechselte Weltmeister Fabio Grosso (68.) sorgte für die Entscheidung zugunsten der Gäste. Juve verdrängte zumindest für 24 Stunden den US Palermo von Tabellenplatz vier. Die Fiorentina rangiert weiter im Mittelfeld der Klassements. Nach der "Anti-Bayern-Mail" von Michael Kempter hat Bayern Münchens Präsident Uli Hoeneß Konsequenzen für den FIFA-Schiedsrichter gefordert. "Man kann jetzt nicht zur Tagesordnung übergehen und so tun, als würde diese Mail nicht existieren", sagte Hoeneß. Er wertete es dabei nicht als mildernd, dass es sich bei der angeblichen Mail Kempters an den ehemaligen Schiedsrichter-Beobachter Manfred Amerell um privaten Schriftverkehrt handelte. "Herr Kempter würde es besser so machen wie ich und einfach überhaupt keine Mails schreiben", sagte Hoeneß. Bei den Untersuchungen vertraut der Bayern-Präsident dem Deutschen Fußball-Bund (DFB), der am Freitagabend Untersuchungen eingeleitet hatte: "Der DFB wird die Dinge in diesem Fall schon richten." Kein Chip im Ball, keine Torkameras: Die Fifa hat technischen Hilfsmitteln im Fußball eine klare Absage erteilt. Der Weltverband entschied nach einer Sitzung mit dem für Regelfragen zuständigen International Football Association Board (IFAB), "der Technik die Tür endgültig zu verschließen", sagte Fifa-Generalsekretär Jérome Valcke. "Die Frage war, sollen wir Technik im Fußball zulassen, und die Antwort war ganz klar: Nein!", betonte Valcke auf einer Pressekonferenz in Zürich. Auf ihrer 124. Jahresversammlung am Fifa-Sitz entschied die IFAB am Samstag, eine Entscheidung über den Einsatz von Torrichtern auf Mai zu verschieben. Der deutsche Fußball-Rekordmeister FC Bayern München will seine Vereins-Historie künftig in einem Museum darstellen. "Wir sind bei diesem Projekt ­es wird nicht Museum heißen, sondern Erlebniswelt ­mit Volldampf an den Arbeiten. Die Planungen laufen", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge in der Münchner tz (Samstag). Gemeinsam mit einem Partner werde man diese Erlebniswelt "in rund einem Jahr präsentieren". In der Arena soll das neue Projekt sein zu Hause finden. "Es macht uns alle sehr stolz. Der großen Geschichte des FC Bayern wird endlich gebührend Tribut gezollt. Das war ja auch immer der große Wunsch unserer Fans", sagte Rummenigge über "ein Mittelding aus Museum und Interaktivität".
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https://www.sueddeutsche.de/sport/fussball-kompakt-fck-stolpert-fifa-will-weder-chip-noch-kamera-1.16077
Fußball kompakt - FCK stolpert, Fifa will weder Chip noch Kamera
00/03/2010
Kaiserslautern erreicht in Frankfurt nur ein Remis, die Fifa erteilt technischen Hilfsmitteln eine Absage, Hoeneß fordert Konsequenzen für Kempter wegen Anti-Bayern-Mail.
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Real Madrid bejubelte eine "magische Nacht" von Rafael van der Vaart, beim FC Barcelona herrschte nach der verlorenen Tabellenführung in der spanischen Primera Division dagegen Frust. In der dritten Minute der Nachspielzeit schoss der eingewechselte Ex-Hamburger das entscheidende Tor beim 3:2 (0:1) gegen den FC Sevilla und hievte die Königlichen, die vor eigenem Publikum bereits 0:2 zurückgelegen hatten, auf Platz eins. Dabei profitierte Real vom Ausrutscher des Titelverteidigers, der bei UD Almeria nur zu einem 2:2 (1:1) kam. "Oscar für die beste Mannschaft. Das beste Real seit 15 Jahren", titelte die Sporttageszeitung AS. Im Estadio Santiago Bernabeu gerieten die Madrilenen nach einem Eigentor von Xabi Alonso (10.) und einem Treffer von Ivica Dragutinovic (53.) ins Hintertreffen, die Treffer für Real machen danach Cristiano Ronaldo (60.), Sergio Ramos (64.) und van der Vaart. Mit 62 Punkten liegt Real aufgrund der besseren Tordifferenz auf dem ersten Platz. Barca musste sich dagegen bei Superstar Lionel Messi bedanken, dass der Champions-League-Gegner des VfB Stuttgart nicht die zweite Saisonniederlage kassierte. Der argentinische Nationalspieler erzielte bei Almeria beide Tore (42., 66.) für den nach der Roten Karte gegen Zlatan Ibrahimovic (61.) dezimierten Titelverteidiger. Nach einem Luftkampf hatte Schiedsrichter Carlos Clos Gomez den schwedischen Stürmer vom Platz gestellt und durch weitere Entscheidungen Barca-Trainer Pep Guardiola gegen sich aufgebracht. (Zur Tabelle) Fußball-Zweitligist FC St. Pauli hat sich mächtig blamiert und trotz Überzahl den nächsten Rückschlag im Aufstiegsrennen einstecken müssen. Nach mehr als 80 Minuten gegen nur zehn "Löwen" verloren die Hanseaten am Sonntag beim TSV 1860 München mit 1:2 (0:1) und büßten nach der dritten Niederlage in Serie den Kontakt zu den beiden direkten Aufstiegsrängen ein. Nach der frühen roten Karte für Charilaos Pappas (8. Minute) sorgte Stefan Aigner (23. Minute) gegen die völlig indisponierte Gäste-Abwehr per Kopf für das 1:0. Marius Ebbers (51.) traf zum Ausgleich, doch der überragende Aigner (57.) war dann wieder erfolgreich. Dagegen scheint der FC Augsburg derzeit nicht zu stoppen. Die Schwaben gewannen am Sonntag zu Hause mit 3:0 (0:0) gegen den SC Paderborn schon das vierte Spiel in Folge und rückten auf Platz zwei bis auf vier Punkte an Tabellenführer 1. FC Kaiserslautern heran. Vor 25.825 Zuschauern trafen Nando Rafael (62. Minute/70.) mit einem Doppelschlag und Elton da Costa (83.). Der DFB-Pokal-Halbfinalist Augsburg hat neun Spieltage vor Saisonende schon vier Punkte Vorsprung auf St. Pauli. Im dritten Sonntagsspiel unterlag der 1. FC Union Berlin gegen einen starken MSV Duisburg 0:1 (0:0). Das "Goldene Tor" der Duisburger Gäste schoss Björn Schlicke nach einem Freistoß in der 55. Minute. (Zur Tabelle) Die Generalprobe des italienischen Fußball-Erstligisten AC Florenz für das Achtelfinal-Rückspiel gegen Bayern München in der Champions League am Dienstag ist misslungen. Die Fiorentina unterlag in der Serie A gegen Juventus Turin 1:2 und blieb im vierten Ligaspiel in Folge ohne Sieg. Im Topspiel zwischen dem AC Mailand und dem AS Rom nahmen sich die Rivalen von Tabellenführer Inter Mailand gegenseitig die Punkte ab und trennten sich torlos. Aber auch Titelverteidiger Inter kam gegen den FC Genua über ein 0:0 nicht hinaus und führt damit weiterhin mit vier Zählern Vorspung vor dem Lokalrivalen Milan. Für die Römer gab Luca Toni nach sechswöchiger Verletzungspause sein Comeback im Roma-Dress. Der von Bayern München bis zum Saisonende ausgeliehene Stürmer kam in der 58. Minute ins Spiel. "Nach Tonis Einwechselung hat sich die Lage auf dem Spielfeld gebessert, doch im Allgemeinen hat mich die Mannschaft nicht überzeugt", sagte Trainer Claudio Ranieri. Bei Milan wurde David Beckham in der 72. Minute eingewechselt. Gar nicht zum Einsatz kam der Nationalspieler Thomas Hitzlsperger beim 1:2 von Lazio Rom im Spiel bei Sampdoria Genua. Durch die elfte Saison-Niederlage bleibt der Klub als Tabellen-17. in akuter Abstiegsgefahr. Nur drei Zähler beträgt der Vorsprung zu den Abstiegsrängen. (Zur Tabelle) Paul Scholes hat den englischen Fußball-Meister Manchester United mit seinem 100. Premier-League-Tor an die Spitze der Liga zurückgeschossen. United, das ohne den verletzten Top-Torjäger Wayne Rooney antrat, musste beim 1:0 (0:0) bei den Wolverhampton Wanderers allerdings bis zur 73. Minute warten, ehe Scholes den entscheidenden Treffer erzielte. ManU überholte mit 63 Punkten den bisherigen Spitzenreiter Chelsea (61), der allerdings ein Spiel weniger absolviert hat. Punktgleich auf Platz drei liegt nun der FC Arsenal, der den FC Burnley 3:1 (1:0) besiegte. Im dritten Spiel des Tages gewannen die Bolton Wanderers 2:1 (2:0) bei West Ham United. Nach der "Anti-Bayern-Mail" von Michael Kempter hat Bayern Münchens Präsident Uli Hoeneß Konsequenzen für den FIFA-Schiedsrichter gefordert. "Man kann jetzt nicht zur Tagesordnung übergehen und so tun, als würde diese Mail nicht existieren", sagte Hoeneß. Er wertete es dabei nicht als mildernd, dass es sich bei der angeblichen Mail Kempters an den ehemaligen Schiedsrichter-Beobachter Manfred Amerell um privaten Schriftverkehrt handelte. "Herr Kempter würde es besser so machen wie ich und einfach überhaupt keine Mails schreiben", sagte Hoeneß. Bei den Untersuchungen vertraut der Bayern-Präsident dem Deutschen Fußball-Bund (DFB), der am Freitagabend Untersuchungen eingeleitet hatte: "Der DFB wird die Dinge in diesem Fall schon richten." Kein Chip im Ball, keine Torkameras: Die Fifa hat technischen Hilfsmitteln im Fußball eine klare Absage erteilt. Der Weltverband entschied nach einer Sitzung mit dem für Regelfragen zuständigen International Football Association Board (IFAB), "der Technik die Tür endgültig zu verschließen", sagte Fifa-Generalsekretär Jérome Valcke. "Die Frage war, sollen wir Technik im Fußball zulassen, und die Antwort war ganz klar: Nein!", betonte Valcke auf einer Pressekonferenz in Zürich. Auf ihrer 124. Jahresversammlung am Fifa-Sitz entschied die IFAB am Samstag, eine Entscheidung über den Einsatz von Torrichtern auf Mai zu verschieben. Der deutsche Fußball-Rekordmeister FC Bayern München will seine Vereins-Historie künftig in einem Museum darstellen. "Wir sind bei diesem Projekt ­es wird nicht Museum heißen, sondern Erlebniswelt ­mit Volldampf an den Arbeiten. Die Planungen laufen", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge in der Münchner tz (Samstag). Gemeinsam mit einem Partner werde man diese Erlebniswelt "in rund einem Jahr präsentieren". In der Arena soll das neue Projekt sein zu Hause finden. "Es macht uns alle sehr stolz. Der großen Geschichte des FC Bayern wird endlich gebührend Tribut gezollt. Das war ja auch immer der große Wunsch unserer Fans", sagte Rummenigge über "ein Mittelding aus Museum und Interaktivität".
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Fußball kompakt - Florenz schwach, Real-Held van der Vaart
00/03/2010
CL-Gegner von Bayern München verpatzt Generalprobe, Madrid überholt FC Barcelona, Hoeneß fordert Konsequenzen für Kempter. Fußball kompakt
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Bei den zwei deutschen Eisschnellläuferinnen, die mit auffälligen Blutwerten in der Datenbank des Eislauf-Weltverbandes ISU geführt werden, handelt es sich um die Inzellerin Heike Hartmann und die Berlinerin Bente Kraus. Dies erklärte Bundestrainer Markus Eicher der Deutschen Presse-Agentur dpa am Rande des Eisschnelllauf-Weltcups in Erfurt. "Wir wissen aber nicht, inwiefern die Werte in der Vergangenheit auffällig waren und sind absolut sicher, dass es sich hier nicht um Doping-Fälle handelte", erklärte Eicher am Samstag. Insofern gebe es auch kein Argument, warum die 28-jährige Hartmann am Wochenende in Erfurt nicht starten solle. Die erhoffte Aufholjagd der deutschen Tennis-Auswahl im Davis Cupfiel ins Wasser: Das DTB-Team liegt in Frankreich schon vor den letzten beiden Einzeln uneinholbar 0:3 zurück. Durch die Doppel-Niederlage von Philipp Kohlschreiber und Christopher Kas am Samstag in Toulon steht im September nun erstmals seit 2006 der schwere Gang in die Abstiegsrunde bevor. Kohlschreiber und Kas fanden gegen Julien Benneteau und Michael Llodra zu spät ins Match und verloren 1:6, 4:6, 6:1, 5:7. Auch die letzte Begegnung gegen die Franzosen war vor vier Jahren bereits nach dem Doppel entschieden, zumindest gelang aber im selben Jahr der Klassenverbleib. Frankreich empfängt im Viertelfinale Cup-Verteidiger Spanien oder die Schweiz. Die Olympia-Zweite Jenny Wolf hat am Samstag mit ihrem 47. Weltcupsieg einen großen Schritt zum Gewinn ihres fünften Gesamt-Erfolges über 500 Meter getan. Die Weltrekordlerin aus Berlin setzte sich zum Auftakt des Eisschnelllauf-Weltcups in Erfurt in 38,08 Sekunden vor Margot Boer (Niederlande/38,49) und Heather Richardson (USA/38,93) durch und kam damit zum siebten Streckensieg im neunten Weltcup-Rennen der Saison. Monique Angermüller aus Berlin kam in 38,95 Sekunden auf eine guten fünften Platz. In der Gesamtwertung führt Wolf nun mit 860 Punkten vor der Chinesin Wang Beixing (680), die wie Olympiasiegerin Lee Sang-Hwa (505) in Erfurt nicht am Start ist. Olympiasiegerin Lindsey Vonn hat die Weltcup-Wertung in der Abfahrt gewonnen. Die 25-jährige Amerikanerin siegte am Samstag in Crans Montana in der Schweiz. Die deutschen Olympiasiegerinnen Maria Riesch und Viktoria Rebensburg verpassten bei ihren ersten Rennen nach Vancouver knapp das Podest. Rebensburg belegte bei ihrer mit Abstand besten Platzierung in einer Weltcup-Abfahrt Rang fünf, Riesch den sechsten Platz. Vonn gewann die Abfahrt vor Johanna Schnarf aus Italien und der Schweizerin Marianne Abderhalden. Aufgrund der im Laufe des Rennens immer besser werdenden Wetterbedingungen fuhren auch schlechter eingestufte Läuferinnen mit hohen Startnummern weit nach vorne. In der Gesamtwertung baute Lindsey Vonn ihren Vorsprung auf Maria Riesch deutlich aus. Didier Cuche aus der Schweiz hat zum dritten Mal in seiner Karriere den Abfahrts-Weltcup gewonnen. Der 35-Jährige gewann nach für ihn enttäuschenden Olympischen Winterspielen am Samstag das Rennen im norwegischen Kvitfjell und steht damit schon vor dem Saisonende als Sieger der Disziplin-Wertung fest. Am Samstag verwies Cuche den Norweger Aksel Lund Svindal und den Österreicher Klaus Kröll auf die Plätze zwei und drei. Der Ebinger Stephan Keppler verpasste Weltcup-Punkte. Beim Kampf um den Gesamtweltcup machte Carlo Janka aus der Schweiz Boden auf den Österreicher Benjamin Raich gut. Die dreimalige Langlauf-Olympiasiegerin Marit Björgen hat eine Woche nach Beendigung der Winterspiele ihren Siegeszug fortgesetzt. Die Norwegerin kam am Samstag beim Weltcup in Lahti in der Doppelverfolgung zu ihrem dritten Saisonsieg. In 45:10,8 Minuten verwies sie die Polin Justyna Kowalczyk um 11,1 Sekunden auf Rang zwei. Kowalczyk steht damit unmittelbar vor dem Gewinn des Gesamtweltcups. Dritte wurde Therese Johaug aus Norwegen. Evi Sachenbacher-Stehle (Reit im Winkl) kam als beste Deutsche auf Rang sechs mit einem Rückstand von 49,5 Sekunden. Die Oberstdorferinnen Nicole Fessel und Katrin Zeller belegten die Plätze 16 und 18.
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Sport kompakt - Riesch: Pech mit dem Wetter
00/03/2010
Ski-Fahrerin Riesch verliert wichtige Punkte auf Rivalin Vonn, deutsche Tennis-Herren müssen im Davis-Cup in die Abstiegsrunde, Eisschnellläuferin Wolf siegt, Langläuferin Björgen baut ihre Serie aus.
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Doppel-Olympiasiegerin Maria Riesch kann den Gewinn des Gesamtweltcups praktisch abschreiben. Die Skirennfahrerin aus Partenkirchen erreichte am Sonntag beim Super-G in Crans Montana in der Schweiz beim zweiten Platz der Amerikanerin Lindsey Vonn nur den achten Rang. Vonn musste sich nur der Schweizerin Dominique Gisin geschlagen geben. Dritte wurde die Amerikanerin Julia Mancuso. Riesenslalom-Olympiasiegerin Viktoria Rebensburg und Gina Stechert, die am Start einen Stock verlor, mussten sich mit Rängen klar jenseits der besten Zehn begnügen. Im Gesamtklassement führt Vonn bei noch vier ausstehenden Rennen mit 245 Punkten vor Riesch. Eine Woche nach dem Ende seiner olympischen "Heimspiele" in Vancouver hat der Kanadier Erik Guay überraschend seinen ersten Saisonsieg gefeiert. Der 28-Jährige düpierte beim Super-G im norwegischen Kvitfjell die versammelte Weltspitze um Olympiasieger Aksel Lund Svindal und machte das schwache Abschneiden der Crazy Cowboys bei Olympia zumindest für einen Moment vergessen. Dort hatte Kanada eine Medaille verpasst, Guay war Fünfter in Abfahrt und Super-G. In 1:31,95 Minuten lag Guay auf dem "Olympiabakken" von 1994 allerdings nur 0,02 Sekunden vor dem Österreicher Hannes Reichelt, der Zweiter wurde. Rang drei belegte der Norweger Svindal zeitgleich mit Tobias Grünenfelder aus der Schweiz (je 0,31 Sekunden zurück). Der Ebinger Stephan Keppler (1,32) verpasste die Top 15 klar. In der Disziplinwertung liegt Svindal nun knapp hinter Michael Walchhofer (Österreich). Im Gesamtweltcup hat weiter Benjamin Raich aus Österreich die Nase vor Carlo Janka (Schweiz). Der siebenmalige Toursieger Lance Armstrong hat in seiner alten Spezialdisziplin Zeitfahren noch viel Nachholbedarf. Der Texaner belegte am vierten Tag der Murcia-Rundfahrt im Kampf gegen die Uhr über 22 km mit einem Rückstand von 1:18 Minuten auf den siegreichen Tschechen Frantisek Rabon nur den achten Platz. Damit blieb Armstrong auch deutlich hinter dem zweitplatzierten Giro-Sieger Dennis Mentschow (Russland/0:33 Minuten zurück) und dem Tour-Vierten Bradley Wiggins (Großbritannien/0:48) zurück. Bester Deutscher war Armstrongs Teamkollege Andreas Klöden (Cottbus/0:52) auf Platz vier, gefolgt von Patrick Gretsch (Erfurt/1:03). Tagessieger Rabon übernahm damit auch die Führung in der Gesamtwertung mit 38 Sekunden Vorsprung auf Mentschow. Klöden (0:57) ist Vierter, Armstrong liegt 1:23 Minuten zurück auf Platz sieben. Die Dallas Mavericks um Basketball-Superstar Dirk Nowitzki bleiben in der nordamerikanischen Profiliga NBA die Mannschaft der Stunde. Das Team des deutschen Nationalspielers gewann nur einen Tag nach dem Heimsieg gegen die Sacramento Kings bei den Chicago Bulls 122:116 und feierte damit bereits den elften Erfolg in Serie. Damit sind die Texaner nur noch sechs Siege von ihrem Vereinsrekord entfernt. All-Star Nowitzki war mit 27 Punkten erneut bester Werfer der "Mavs". Mit jetzt 43 Siegen bei 21 Niederlagen bleibt Dallas als Tabellenzweiter der Western Conference Meister Los Angeles Lakers auf den Fersen. Das Team aus Kalifornien hat drei Siege mehr auf dem Konto. Eine deutsche Verlegenheits-Staffel hat am Sonntag beim Langlauf-Weltcup im finnischen Lahti über 4 x 10 Kilometer Platz drei belegt. In der Besetzung Hannes Dotzler, Tobias Angerer, Philipp Marschall und Tim Tscharnke musste sich das deutsche Quartett nur Norwegen II und Norwegen geschlagen geben. Nach 1:27:43,6 Stunden hatten die DSV-Läufer 0,5 Sekunden Rückstand. Im Schlussspurt rettete Tscharnke mit einem Ausfallschritt den Podestplatz. Wegen einer Erkrankung von Jens Filbrich musste Herren-Trainer Cuno Schreyl gleich auf drei ganz junge Läufer zurückgreifen, die allesamt die hohen Erwartzungen erfüllten. Der frühere HSV-Star Rafael van der Vaart hat den spanischen Fußball-Rekordmeister Real Madrid an die Tabellenspitze der Primera Division geschossen. Der Niederländer erzielte in der Nachspielzeit den 3:2 (0:1)-Siegtreffer der Königlichen gegen den FC Sevilla. Real übernahm damit aufgrund der besseren Tordifferenz die Spitze, nachdem der punktgleiche Erzrivale FC Barcelona mit dem 2:2 (1:1) bei UD Almeria gepatzt hatte. Im Estadio Santiago Bernabeu lagen die Madrilenen nach einem Eigentor von Xabi Alonso (10.) und einem Treffer von Ivica Dragutinovic (53.) bereits klar im Hintertreffen, ehe Superstar Cristiano Ronaldo die Aufholjagd einleitete (60.). Sergio Ramos erzielte kurz darauf den Ausgleichstreffer (64.), ehe VdV schließlich zum Matchwinner avancierte. Weniger Glück hatte Champions-League-Sieger Barca, immerhin konnten die Katalanen dank Weltfußballer Lionel Messi aber noch die zweite Saisonniederlage abwenden. Der argentinische Superstar glich zweimal für die Katalanen aus und verhinderte damit Schlimmeres. Der Tabellen-13. Almeria war zweimal durch Cisma (12.) und ein Eigentor von Carles Puyol (57.) in Führung gegangen, doch Messi hatte jeweils die passende Antwort parat (42. und 66.).
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https://www.sueddeutsche.de/sport/sport-kompakt-riesch-gesamtweltcup-wohl-weg-1.6970
Sport kompakt - Riesch: Gesamtweltcup wohl weg
00/03/2010
Lindsey Vonn distanziert Maria Riesch im Super-G, Real übernimmt in Spanien die Tabellenführung, Nowitzkis "Mavs" das Team der Stunde in der NBA.
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Nach der Verletzung von Demichelis tritt der FC Bayern zum Gastspiel in Köln mit einer dünnen Personaldecke in der Abwehr an. Doch Trainer van Gaal hat bereits Alternativlösungen parat. Mit Philipp Lahm versteht sich Louis van Gaal ziemlich gut, so weit das eben möglich ist für einen Fußballlehrer, der sich zwar auch als eine Art Vater seiner Spieler versteht, in erster Linie aber strenger Vorgesetzter sein möchte. Immerhin, der Verteidiger Lahm ist noch am besten weggekommen bei der Analyse van Gaals zum deutschen Länderspiel gegen Argentinien (0:1), "er war einer der Besten in der deutschen Mannschaft", urteilt sein Münchner Vereinstrainer, um dann anzufügen: "Aber das war auch nicht schwer." Das Vergnügen hielt sich am Mittwoch grundsätzlich in Grenzen beim Stadionbesucher van Gaal, denn auch er hatte ja gleich erkannt, dass sein argentinischer Innenverteidiger Martin Demichelis nach einer Kollision mit Michael Ballack zu Beginn der zweiten Hälfte schwer verletzt worden war. Bruch des Augenhöhlenbogens, des Jochbeins und des Oberkiefers, lautet die Diagnose, Demichelis wurde operiert und dürfte dem FC Bayern bis April fehlen. Die Auswirkungen der Malheurs umschreibt van Gaal so, wie sie wohl auch einzuschätzen sind. "Im Moment klappt noch alles", sagt der Niederländer, "aber es darf sich jetzt nicht noch ein Verteidiger verletzen - sonst haben wir ein Problem." So schnell kann das gehen, noch in der Winterpause sind die Bayern erleichtert gewesen, ihren Kader ausgedünnt zu haben; das fördere die Ruhe und konzentriertes Arbeiten, sagte van Gaal. Verteidiger Edson Braafheid ist an Celtic Glasgow verliehen, der Brasilianer Breno wie Andreas Ottl an den 1. FC Nürnberg. Aber beunruhigt wirkt van Gaal keineswegs, jetzt, da sein Team allmählich in wohl entscheidende Saisonspiele geht. Am Samstag in Köln kehrt Daniel van Buyten nach seiner Wadenverletzung in die Startelf zurück, "ein Glück", wie van Gaal findet. Neben dem Belgier rückt Holger Badstuber wieder in die Innenverteidigung, er hatte lange die Linksposition eingenommen. Dort ist nun, wie schon zuletzt, Azubi Diego Contento erste Wahl, der 19-jährige Deutsch-Italiener aus der eigenen Jugend. Daniel Pranjic jedenfalls, der kroatische Nationalspieler, besitzt für diesen Job keine Chancen mehr, er sehe ihn nur noch als Mittelfeldspieler, sagt sein Trainer: "Denn Contento ist der bessere Verteidiger." Vertrauen in Contento und Alaba Badstuber und van Buyten haben zwar zu Saisonbeginn schon das Duo in der Mitte gegeben, dennoch gehen die Bayern nun mit dünner Abwehrbesetzung in die wichtigen Partien. Bereits am Dienstag in Florenz geht es um den Einzug ins Viertelfinale der Champions League, und nach der Ligapartie bei den eher angriffsschwachen Kölnern folgen Aufgaben in Frankfurt, gegen Stuttgart, in Schalke und Leverkusen. Die Alternativen bei weiteren Blessuren heißen laut van Gaal für die Innenverteidigung Contento ("Ich bin überzeugt, er kann das") und David Alaba ("Er kann auch links verteidigen, obwohl er das selbst nicht so sieht"), der Österreicher ist immer noch 17 Jahre jung. Und sogar Anatoli Timoschtschuk wäre wieder im Rennen, im Training durfte der degradierte Ukrainer zuletzt im Abwehrzentrum üben. Philipp Lahm dagegen bleibt außen rechts, das wird sich unter van Gaal nicht mehr ändern, auch wenn ihn Bundestrainer Löw links einsetzt. "Er ist einer der besten rechten Verteidiger in Deutschland, vielleicht sogar der beste der Welt", sagt van Gaal, zudem sei es Lahms Wunsch, rechts zu spielen. So viele Verteidiger können sich gar nicht verletzten, dass er ihm diesen Wunsch abschlägt. Nicht Lahm.
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https://www.sueddeutsche.de/sport/fussball-abwehrsorgen-beim-fc-bayern-lauter-lahms-1.3170
Fußball: Abwehrsorgen beim FC Bayern - Lauter Lahms
00/03/2010
Nach der Verletzung von Demichelis tritt der FC Bayern zum Gastspiel in Köln mit einer dünnen Personaldecke in der Abwehr an. Doch Trainer van Gaal hat bereits Alternativlösungen parat.
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Mit der Affäre Amerell/Kempter beschäftigt sich nun auch die Staatsanwaltschaft. Während die Parteien die Konfrontation verschärfen, gerät DFB-Chef Theo Zwanziger immer mehr unter Druck. Der Freitag begann mit einem Schock für die Rechtsanwälte der Kanzlei Paproth, Metzler und Partner in der Münchner Innenstadt: In der Nacht gab es einen Einbruchsversuch in ihrer Kanzlei. "Es gibt hier zwei Türen", sagte Lutz Paproth der SZ, "die erste wurde geknackt, die zweite schafften sie nicht. Uns fehlt nichts. Es war kein sehr professioneller Versuch, mit dem Brecheisen hier reinzukommen." Die Spurensicherung war am Freitagmorgen am Werk, gesichert, sagt Paproth, sei bisher, dass der Einbruchsversuch nach zwei Uhr morgens stattgefunden haben müsse. "Gegen halb zwei Uhr nachts war Kollege Jürgen Langer nochmal im Büro, um Akten für einen Fall am Freitag zu holen." Auf die Eindringlinge und ihre möglichen Motive gebe es derzeit keinerlei Hinweise. Turbulent war es für Paproth, Langer und Kollegen auch am Vortag beim Münchner Landgericht zugegangen, wo sie einen ,,wichtigen Etappensieg'' (Langer) für ihren Mandanten Manfred Amerell in der Schiedsrichter-Affäre gegen den Deutschen Fußball-Bund errungen hatten. Nach einem Verhandlungsmarathon - nicht im von den Medien belagerten Gerichtssaal, sondern einige Türen weiter im Richterzimmer - hatte es Langer geschafft, dem DFB per Vergleich das abzuringen, was das eigentliche Ziel seines Unterlassungsantrages war (den er im Gegenzug zurückzog): Die DFB-Vertreter mussten Amerell die Identität und die Eidesversicherungen ihrer fünf Zeugen präsentieren, die den 63-Jährigen sexueller Übergriffe bezichtigen. Während der DFB nach dem Vergleich per Pressetext von Erfolg redete - Amerell sei verpflichtet, "die Namen der Schiedsrichter nicht an Dritte weiterzugeben" - kündigte dieser an, das sehr wohl zu tun, über den Umweg von Prozessen, in deren Verlauf die Beklagten ja automatisch bekannt werden würden. Amerell sagt: "Vor Gericht ist das Wort des DFB gebrochen - wo ist dann der versprochene Schutz für die jungen Leute?" Der DFB hatte seinen Zeugen die Wahrung der Anonymität zugesichert. Nach kurzer Sichtung der Eidesversicherungen, so Amerell, sehe er ,,der Sache sehr gelassen entgegen. In dem Punkt hat der DFB recht, die Aussagen sind so ähnlich, wie wenn ein Chor beim Singen unterwegs gewesen wäre''. Hingegen teilte der DFB inzwischen mit, er werde die Akte Amerell an die Staatsanwaltschaft Augsburg geben. Die solle sich ,,ein umfassendes Bild machen, nachdem Amerell bereits von sich aus angekündigt hat, rechtliche Schritte gegen die betroffenen Schiedsrichter einzuleiten''. Während sich die Affäre beim DFB in alle Richtungen ausweitet, will Amerell ab Montag mit der anwaltlichen Prüfung der Eidesversicherungen beginnen. "Danach wird geklagt", sagte Amerell, "als Erster ist Michael Kempter dran." Bundesliga-Schiedsrichter Kempter ist der Kronzeuge des DFB gegen Amerell. Verbandschef Theo Zwanziger hat sich früh auf die Seite des 27-Jährigen gestellt, der die Affäre Mitte Dezember mit einer Anzeige bei Schiedsrichterchef Volker Roth losgetreten hatte. Als Zwanziger die Affäre verbandsintern aufgriff, präsentierte ihm Amerell in Gegenwart von Generalsekretär Wolfgang Niersbach und DFB-Personalchef Stefan Hans eine zwei Wochen alte SMS Kempters, in der eine sehr vertraute Tonart gepflegt wird. Amerell sagt heute, er habe den DFB-Spitzen weitere Andeutungen gegeben, dass eine innige Beziehung zu Kempter bestehe.
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https://www.sueddeutsche.de/sport/dfb-schiedsrichter-affaere-jetzt-wird-geklagt-1.14568
"DFB: Schiedsrichter-Affäre - ""Jetzt wird geklagt"""
00/03/2010
Mit der Affäre Amerell/Kempter beschäftigt sich nun auch die Staatsanwaltschaft. Während die Parteien die Konfrontation verschärfen, gerät DFB-Chef Theo Zwanziger immer mehr unter Druck.
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Nach Manfred Amerells Enthüllungen im TV reagiert der Verband und weist dessen Vorwürfe zurück. Derweil gibt es beim FC Bayern Aufregung um eine merkwürdige E-Mail Kempters. Ligaverbands-Präsident Reinhard Rauball hat nach den neuen Entwicklungen um Bundesliga-Schiedsrichter Michael Kempter (Sauldorf) eine Aussprache bei der Präsidiumssitzung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am kommenden Freitag angekündigt. "Ich habe heute morgen direkt mit Karl-Heinz Rummenigge Kontakt aufgenommen. Wir sind uns beide einig, dass unter anderem das Thema Kempter unter Einschluss der öffentlich gemachten E-Mails im Rahmen der Gesamtaufarbeitung der 'Thematik Schiedsrichterwesen' bei der kommenden Präsidiumssitzung von der Liga zur Sprache gebracht wird", sagte Rauball dem sid. Bei der Präsidiumssitzung am kommenden Freitag in Frankfurt steht unter anderem die Neustrukturierung des Schiedsrichterwesens auf der Tagesordnung. Vor allem soll aber auch über die angebliche E-Mail Kempters an Manfred Amerell gesprochen werden. In diesem Schriftstück soll der 27-Jährige vor der 0:2-Niederlage von Bayern München in der Champions League am 11. April 2007 gegen den AC Mailand an Amerell geschrieben haben: "Hoffentlich fliegen die Bayern gleich raus, dann können wir anstoßen." FC Bayern vertraut DFB Die Bayern gaben am Freitag derweil in einer Presseerklärung bekannt, dass dem Verein eine "Fotokopie einer E-Mail von Bundesliga-Schiedsrichter Michael Kempter" vorliege. "Nach Rücksprache und in Absprache mit dem Deutschen Fußball Bund werden die in dieser E-Mail gemachten Aussagen bezüglich des FC Bayern München nun vom DFB geprüft. Wir haben in dieser Angelegenheit vollstes Vertrauen in den DFB", erklärte der FC Bayern. Der DFB wies außerdem die Vorwürfe Amerells, er sei in Bezug auf den Rücktritt von seinen Ämtern erpresst worden, entschieden zurück. Zugleich gab der DFB bekannt, dass er die Akten im Fall Amerell an die Staatsanwaltschaft Augsburg weitergeben wird. "Die von Herrn Amerell gegen den Verband und unseren Präsidenten Theo Zwanziger erhobenen Vorwürfe sind völlig absurd. Sie sind der verzweifelte Versuch, von seinem gravierenden Fehlverhalten abzulenken", sagte DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach. Der Rücktritt von Amerell sei am 12. Februar von ihm aus, ohne jede Einflussnahme des DFB, per Anwaltsschreiben erfolgt, hieß es in einer Presseerklärung des DFB. Amerell habe seinen Rücktritt mit der Bitte um Bestätigung verknüpft, dass die verbandsinterne Prüfung eingestellt wird. Zuvor habe Amerell, der dem Vorwurf der sexuellen Belästigung von vier Schiedsrichtern ausgesetzt ist, seine Ämter lediglich ruhen lassen. Mehr Transparenz Zudem wird der DFB die Akten an die Staatsanwaltschaft Augsburg weitergeben. "Die Staatsanwaltschaft soll sich ein umfassendes Bild machen können, nachdem Herr Amerell bereits von sich aus angekündigt hat, rechtliche Schritte gegen die betroffenen Schiedsrichter einzuleiten", hieß es in der Pressemitteilung weiter. Der DFB betonte erneut, dass es dem Verband nun um die schnelle strukturelle Neuordnung des Schiedsrichterwesens gehe. Bereits auf der nächsten Präsidiumssitzung am kommenden Freitag wird ein unter Leitung des ehemaligen FIFA-Schiedsrichters Herbert Fandel ausgearbeitetes Reformmodell vorgestellt. Das Konzept soll mehr Transparenz im Beobachtungs- und Bewertungssystem gewährleisten und der Entstehung von Abhängigkeitsverhältnissen vorbeugen. Unterdessen wird Kempter nicht wie geplant am Sonntag beim Zweitligaspiel Union Berlin gegen MSV Duisburg auf den Fußballplatz zurückkehren. Ein DFB-Sprecher betonte am Freitag Nachmittag auf Nachfrage von sueddeutsche.de, "dass Kempter nur für dieses Spiel abgezogen wurde, jedoch nicht für die Bundesliga generell." Schiedsrichteransetzungen kommentiere der DFB grundsätzlich nicht öffentlich, so der Sprecher.
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https://www.sueddeutsche.de/sport/fussball-der-fall-amerell-kempter-dfb-zieht-kempter-ab-1.19015
Fußball: Der Fall Amerell/Kempter - DFB zieht Kempter ab
00/03/2010
Nach Manfred Amerells Enthüllungen im TV reagiert der Verband und weist dessen Vorwürfe zurück. Derweil gibt es beim FC Bayern Aufregung um eine merkwürdige E-Mail Kempters.
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Vor dem Spiel gegen St. Pauli gibt es bei 1860 wegen der Leistungsschwankungen in dieser Saison eine Debatte über die Einstellung. Mit Video der Pressekonferenz vom Freitag. So mancher Anhänger des Fußball-Zweitligisten TSV 1860 hat bei der Übertragung des Auswärtsspiels aus Paderborn (1:3) in der Halbzeit frustriert abgeschaltet. Auch Stefan Aigner, Löwenspieler und Löwenfan in Personalunion, hat es nicht ausgehalten, sich die Videoaufzeichnung anzusehen. "Die zweite Hälfte habe ich mir nicht mehr angeschaut", sagt der Mittelfeldspieler, der mit seinem aus 1860-Anhängern bestehenden Freundeskreis zusätzlich gestraft ist: "Die sagen alle: Ihr spielt so einen Schmarrn, das ist ja nicht mehr auszuhalten." Auch die Spieler tun sich im Umgang mit der Lage schwer. "Man merkt schon, dass die Stimmung nicht allzu gut ist", sagt Aigner. "Es wird ruhiger in der Kabine, jeder ist mit sich selbst beschäftigt. Aber es muss jetzt weitergehen." Übungsleiter Ewald Lienen, der gewöhnlich zu Scherzen neigt, ist mittlerweile zum Schweigen übergegangen ("ich habe keine Lust mehr zu labern"). - "Er spricht im Training nicht mehr viel, er schaut sich das Ganze einfach an", sagt Aigner. "Wer nicht mitzieht, wird keine Chance haben." Die Misere ist für Aigner schnell zusammengefasst: "Wir reden jedes Jahr über die erste Liga, und jetzt sind wir wieder im Mittelfeld." Eine Serie von Siegen und Niederlagen in stetem Wechsel war zuletzt dafür verantwortlich, dass die Löwen ihren Platz im grauen Mittelmaß nicht los wurden. "Ich verstehe es auch nicht. Wenn wir gewinnen, sind wir wieder überheblich, jeder macht einen Schritt weniger", meint Aigner. "Wenn einer oder zwei nicht mitziehen, stimmt die Ordnung nicht, du bist einfach zu weit weg von den Gegenspielern. Dass einer mal einen schlechten Tag hat, kann man verstehen, aber man kann erwarten, dass er sich den Hintern aufreißt." Ludwig fehlt Das wird Lienen gerne hören. "Es ist völlig klar, dass sich die Einstellung um 180 Grad drehen muss, was Zweikämpfe und Laufbereitschaft angeht", sagt der Trainer, "es bleibt dabei, dass nur diejenigen auf dem Platz stehen, die das unter der Woche zeigen." In jedem Fall nicht auf dem Platz wird Mittelfeldspieler Alexander Ludwig stehen. Nach seinem Frustfoul in Paderborn in der Nachspielzeit ist Ludwig am Sonntag gegen St.Pauli (13.30 Uhr, Arena) wegen der fünften gelben Karte gesperrt; manche Fans mutmaßen, dass Ludwig sich vor der Partie gegen seinen erfolgreichen ehemaligen Klub drücken wollte. "Darüber möchte ich nicht spekulieren", sagt Lienen, "Fakt ist auf jeden Fall, dass es eine völlig unnötige gelbe Karte war."
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https://www.sueddeutsche.de/sport/2-liga-1860-im-mittelfeld-katerstimmung-bei-den-loewen-1.18068
2. Liga: 1860 im Mittelfeld - Katerstimmung bei den Löwen
00/03/2010
Vor dem Spiel gegen St. Pauli gibt es bei 1860 wegen der Leistungsschwankungen in dieser Saison eine Debatte über die Einstellung. Mit Video der Pressekonferenz vom Freitag.
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Die Deutsche Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG) hat Gerüchte zurückgewiesen, wonach zwei deutsche Läuferinnen unter Dopingverdacht stehen sollen. "Die lancierte Vermutung, es bestehe ein Dopingverdacht gegen zwei Sportlerinnen der DESG, kann der Verband nicht bestätigen. Der DESG liegen keine dahin gehenden Informationen vor", teilte der Verband am Freitag auf seiner Internetseite mit. Im Zuge der Ermittlungen im Dopingfall Claudia Pechstein war am Donnerstag bekannt geworden, dass angeblich zwei weitere deutsche Eisschnellläuferinnen unter Dopingverdacht stehen. Demnach sollen bei den Athletinnen wie bei der für zwei Jahre gesperrten Pechstein erhöhte Retikulozytenwerte im Blut festgestellt worden sein. Angeblich sollen die Namen der deutschen Läuferinnen auf einer Liste des Weltverbandes ISU stehen, die zwölf internationale Spitzenathleten erfasst, bei denen erhöhte Retikulozytenwerte festgestellt wurden. Die DESG begrüßte ausdrücklich die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft im Fall Pechstein, die sie selbst mit einer Strafanzeige gegen Unbekannt ins Rollen gebracht hatte. Wie der Verband mitteilte, sei die Zusammenarbeit von Anfang an "offen" und "vertrauensvoll" gewesen. Die Staatsanwaltschaft München bestätigte indes die Ermittlungen. Das BKA habe am 4. und 5. März 21 Durchsuchungen auf der Geschäftsstelle des Verbandes, bei Mitarbeitern der DESG, bei Sportlern sowie in einer Arztpraxis wegen Verdachts des Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz durchgeführt. _________________________________________________________________ Der frisch gebackene Nationalspieler Toni Kroos wird Bayer Leverkusen zum Saisonende verlassen und zu Bayern München zurückkehren. "Der Fall ist geklärt. Toni wird zum FC Bayern zurückkommen", sagte Bayern-Vorstandboss Karl-Heinz Rummenigge der Bild-Zeitung, "ich habe mich am Donnerstag vergangener Woche mit Toni Kroos und seinem Berater Volker Struth getroffen". Der 20-Jährige, der bis zum Sommer an Bayer Leverkusen ausgeliehen ist und bislang neun Saisontore erzielte, soll bei den Münchnern in der kommenden Saison eine tragende Rolle übernehmen: "Louis van Gaal hat ihn in den letzten Wochen genau beobachtet und hat viel mit ihm vor. Toni muss keine Angst haben, bei uns auf der Bank zu landen", erklärte Rummenigge. Auch was einen Verbleib des Franzosen Franck Ribery angeht, gibt sich der 54-Jährige "vorsichtig optimistisch". Eine Vertragsverlängerung werde "nicht exklusiv eine Sache des Geldes". Die Kroos-Rückholaktion sei auch ein Signal an Ribery, dass der Rekordmeister die Lücke zu den Top-Klubs in Europa schließen wolle. Zudem schloss Rummenigge die Verpflichtung von weiteren Stars nicht aus: "Wir haben mit van Gaal vereinbart, dass wir uns Ende März oder Anfang April hinsetzen, um den Kader zu planen. Dann sehen wir weiter." Auch Schalke-Keeper Manuel Neuer sei weiterhin ein Thema: "Wenn Schalke Gesprächsbereitschaft signalisiert, sind wir bereit zu reden." _________________________________________________________________ Fußball-Profi Christopher Schorch wird dem Bundesligisten 1. FC Köln etwa ein halbes Jahr fehlen. Nach seinem Kreuzbandriss, den sich der Verteidiger am Mittwoch beim Länderspiel der deutschen U-20-Nationalmannschaft gegen die Schweiz in Berlin zugezogen hatte, wurde Schorch am Donnerstagnachmittag am rechten Knie operiert. Das gab der Verein bekannt. Der Eingriff wurde von FC-Mannschaftsarzt Peter Schäferhoff durchgeführt und ist gut verlaufen. ________________________________________________________ Scharfe Kritik am Bundestrainer, ein enttäuschter Tim Wiese und Schelte von dänischen Medien - Werder Bremens Fußball-Nationalspieler schieben Frust. Vor allem Marko Marin ist unzufrieden mit seiner Reservisten-Rolle in der DFB-Elf. Nach seiner Rückkehr vom Testspiel am Mittwoch gegen Argentinien (0:1) beschwerte sich der 20-Jährige über seine erneute Nicht-Berücksichtigung in der Nationalelf und kritisierte Bundestrainer Joachim Löw scharf. "Das ist kein schönes Gefühl. Ich verstehe nicht, wieso ich keine Chance mehr bekomme", sagte Marin der Kreiszeitung Syke (Freitag). Auch Teamkollege Aaron Hunt war verärgert und fand deutliche Worte dafür, 90 Minuten lang auf der Bank gesessen zu haben: "Ich bin schon sehr enttäuscht, dass ich nicht gespielt habe." Hunt war bislang erst einmal in der Nationalmannschaft beim 2:2 gegen die Elfenbeinküste am 18. November 2009 zu einem Kurzeinsatz gekommen. Marin absolvierte das bislang letzte seiner sieben Länderspiele am 5. September 2009 beim 2:0 gegen WM-Gastgeber Südafrika. ________________________________________________________ Der ehemalige Bundestrainer Jürgen Klinsmann traut der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Südafrika viel zu. "Wenn sich alle zusammenraufen, gehört Deutschland zu den Mitfavoriten um den Titel", sagte Klinsmann dem Express (Freitag). Allerdings monierte der 45-Jährige, dass beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) "die Rädchen nicht ineinandergreifen". Deshalb stehe das Umfeld im Verband unter Spannung. "Jetzt sollten sich alle auf die WM besinnen. Denn so ein Turnier kann nur gemeistert werden, wenn alle zusammenhalten. Die hungrigste Mannschaft wird den Titel holen", sagte Klinsmann, der die DFB-Auswahl bei der WM 2006 im eigenen Land auf den dritten Platz geführt hatte. _________________________________________________________________ Nach zuletzt drei Siegen in Folge haben die Los Angeles Lakers in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA wieder einen Dämpfer hinnehmen müssen. Der amtierende Meister unterlag trotz 39 Punkten von Superstar Kobe Bryant bei den Miami Heat 111:114 nach Verlängerung. Mann des Tages bei den Hausherren war Dwyane Wade. Der wertvollste Spieler des All-Star-Games steuerte neben seinen 27 Punkten noch die persönliche Saisonbestleistung von 14 Assists bei. Die Lakers bleiben trotz der Pleite mit nun 46 Siegen und 16 Niederlagen bestes Team der Western Conference vor Dirk Nowitzkis Dallas Mavericks (41:21), Miami liegt im Osten auf dem achten Platz. Die Utah Jazz (39:22) rückten durch einen 116:108-Erfolg bei den Phoenix Suns (39:25) bis auf zwei Siege an die Mavericks heran. Die Memphis Grizzlies kamen dank eines überragenden Zach Randolph (31 Punkte, 18 Rebounds) zu einem 105:96 bei Altmeister Chicago Bulls und feierten damit den sechsten Sieg in Serie.
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https://www.sueddeutsche.de/sport/sport-kompakt-desg-weist-doping-geruechte-zurueck-1.13105
Sport kompakt - DESG weist Doping-Gerüchte zurück
00/03/2010
Deutsche Eisschnelllauf-Gemeinschaft dementiert Meldungen über zwei weitere Dopingfälle, der FC Bayern plant für die kommende Saison fest mit Toni Kroos.
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Ex-Schiedsrichter-Sprecher Amerell kämpft im TV-Studio bei Kerner um seine Ehre - und packt intime E-Mails jenes Jung-Schiris aus, der ihn beschuldigt. Die Worte und Sätze künden von einer Romanze. Und sie lassen eine Affäre des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) im WM-Jahr unerwartet eskalieren. "In Liebe", steht da geschrieben und "Bist mein Lover". Oder: "Kuss von deinem Schatz" und "Dein dich liebender Michi". Adressat der herzigen E-Mails ist Manfred Amerell, 63, der frühere Bundesliga-Schiedsrichter, langjährige anerkannte Schiedsrichter-Funktionär und Beschuldigter in der seit Wochen ausartenden DFB-Schiedsrichter-Affäre. Und Amerell ist bestens gerüstet, als er am Donnerstagabend in der Sat1-Talkshow Kerner in die mediale Offensive geht und den DFB-Präsidenten Theo Zwanziger attackiert. Lügenvorwürfe, Verschwörungstheorien und mysteriöse Treffen Einen ganzen Stapel an E-Mails lässt er den TV-Moderator Johannes B. Kerner in Ausschnitten verlesen - und in diesen Schreiben wimmelt es nur so von Liebesbeteuerungen und Sehnsuchtsbekundungen. Der Absender dieser amourösen Botschaften: Michael Kempter. Kempter ist mit 27 Jahren einer der jüngsten und besten Bundesliga-Schiedsrichter. Er hat vor einigen Wochen diese etwas klebrige Affäre ausgelöst und zunächst gegenüber führenden DFB-Funktionären, später auch in der Öffentlichkeit, den viel älteren Amerell der sexuellen Belästigung in drei Fällen bezichtigt. Danach unterschrieben noch drei weitere Unparteiische eidesstattliche Versicherungen, in denen auch sie derartige Vorwürfe gegen Amerell erheben. Seitdem geht es rund in Deutschlands Fußball und Deutschlands Schiedsrichter-Zunft. Es geht um Lügenvorwürfe, Verschwörungstheorien und mysteriöse Treffen - und um Richter und Staatsanwälte. Am Donnerstagnachmittag, nur wenige Stunden vor der Aufzeichnung des Fernsehgesprächs in Hamburg bei Kerner, war es in München zu einem außergerichtlichen Vergleich gekommen, der alles andere als ein Friedensschluss ist, sondern den Weg zum Großkonflikt freimacht. Danach darf der DFB zwar weiter behaupten, Amerell habe mehrere Personen belästigt und/oder bedrängt, jedoch wurden Amerell und seinem Anwalt Jürgen Langer die Namen jener drei Schiedsrichter mitgeteilt, die ihn neben Kempter beschuldigen. Schon kurz nach der Verkündung dieses Deals schwante den Beobachtern, dass die Schlammschlacht jetzt erst so richtig losgehen würde. Und in der Tat folgt der nächste Akt bereits am Abend. Im Stil knapp, aber in der Sache eindeutig, äußerte sich Amerell über das Verhältnis zu Kempter. "Ich mochte ihn sehr, sehr gerne." Hatten Sie eine Liebesbeziehung? "Nein, wir haben uns ja kaum gesehen. Da kann man nicht von Liebesbeziehung sprechen." Hatten Sie körperlichen Kontakt? "Es ist drei Mal zwischen uns zu körperlichen Beziehungen gekommen." Haben Sie ihn geliebt? "Ich mochte ihn sehr, sehr gerne. Ich glaube, im Umkehrschluss war es genauso." Warum hat Kempter Sie der Belästigung bezichtigt? "Vielleicht war er eifersüchtig?" Sind Sie bisexuell? "Das könnte man so ausdrücken." Das sind erstaunliche Bekenntnisse eines verheirateten Familienvaters, dessen Frau sich öffentlich für ihn engagiert. Bis vor kurzem schien ein solcher öffentlicher Dialog in Deutschlands Fußball-Szene unvorstellbar. Der DFB kommt daher wie ein ehrbarer Altherren-Klub, Homo- und Bisexualität sind ein Tabuthema. Nun aber erschüttert der Fall Amerell die Republik. Vor wenigen Tagen erst war Michael Kempter in einem Fernsehinterview gefragt worden, ob er "hetero-, homo- oder bisexuell" sei. "Ich bin heterosexuell", war die Antwort des Mannes, der einen anderen Mann gegenüber die Worte "mein Schatz" und "dein Lover" fand und in dessen E-Mails sich auch die Passage "Ich habe noch nie richtig ein Mädchen geliebt, nur meine Freunde wie Dich ..." findet. Jung-Schiri Kempter bestreitet die Mails nicht, wohl aber, ein sexuelles Verhältnis gehabt zu haben. Zur Bild sagte er: "Der Inhalt erklärt sich aus der unglaublichen Drucksituation, das war absoluter Terror. Wenn ich mal nur noch 'Liebe Grüße, Michael' geschrieben habe, war er sofort böse und beleidigt, rief mich an und drohte mir damit, dass es keine Spiele mehr für mich gäbe, wenn ich so was nicht mehr schreiben würde. Ich konnte nicht einfach sagen: 'Ich mache das nicht mehr.'" Lesen Sie auf der nächsten Seite, wen Amerell für die Eskalation der Äffäre verantwortlich macht. Im Video: Außergerichtliche Einigung zwischen DFB und Amerell Weitere Videos finden Sie hier
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https://www.sueddeutsche.de/sport/fussball-schiedsrichter-affaere-amerell-kuss-vom-schatz-1.24446
"Fußball: Schiedsrichter - Affäre Amerell - ""Kuss vom Schatz"""
00/03/2010
Ex-Schiedsrichter-Sprecher Amerell kämpft im TV-Studio bei Kerner um seine Ehre - und packt intime E-Mails jenes Jung-Schiris aus, der ihn beschuldigt.
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Zwar haben sich der DFB und Amerell außergerichtlich geeinigt. Die juristischen Auseinandersetzungen sind aber noch lange nicht vorbei. Der Sitzungssaal 270 ist der größte Raum des Landgerichtes München I, doch für den Publikumsandrang an diesem Tag ist selbst er zu klein. 140 Plätze gibt es dort, dennoch müssen etliche Interessierte stehen, als um kurz vor 15 Uhr Richter Peter Lemmers und die Parteien den Saal betreten. Erstmals geht es vor Gericht um die Affäre, die seit Wochen Fußball-Deutschland in Atem hält: die Belästigungsvorwürfe gegen den früheren Schiedsrichtersprecher Manfred Amerell und die daraus resultierende öffentliche Schlammschlacht. Formal sollte das Gericht unter dem Aktenzeichen "25 O 3245/10" entscheiden, ob der DFB, wie in einer Presseerklärung Mitte Februar geschehen, behaupten darf, dass Amerell in der Vergangenheit mehrere Personen bedrängt und/oder belästigt hat. Amerell wollte eine einstweilige Verfügung gegen den DFB erwirken - und weil der gerichtlich geschlossene Vergleich, den Richter Lemmers in wenigen Minuten verliest, beinhaltet, dass Amerell seine Klage zurückzieht und der DFB diese umstrittene Textpassage weiter behaupten darf, kann sich der weltweit mitgliederstärkste Sportbund zunächst als Sieger fühlen. Amerell bekommt Akteneinsicht Doch dieser Eindruck täuscht. Denn Bestandteil des Vergleichs ist es auch, dass die DFB-Seite den Klägern die eidesstattlichen Versicherungen der jungen Schiedsrichter übergeben muss, die Manfred Amerell der sexuellen Belästigung bezichtigen - und der DFB hatte bisher stets betont, alles zu tun, damit deren Namen auf jeden Fall anonym bleiben würden. Bisher war sowohl der Öffentlichkeit als auch der Kläger-Seite nur bekannt gewesen, dass Michael Kempter die Anschuldigungen gegen Amerell vorbringt. Nun erfahren zumindest Amerell und sein Anwalt, wer den 63-jährigen Ex-Funktionär noch beschuldigt - bisher hatte ihnen der DFB die Akteneinsicht verweigert. Über den Umweg der einstweiligen Verfügung an die Namen zu kommen, das war die Strategie der Amerell-Seite gewesen. Zudem ist es ihr gestattet, die Namen "gegenüber Gerichten und Behörden" zu nennen. Die Öffentlichkeit soll sie hingegen nicht erfahren. Es ist Bestandteil des Vergleichs, dass nach außen hin über die Namen Stillschweigen herrschen soll. Der Weg zu diesem Vergleich war ziemlich zäh. Für 13 Uhr war der Gerichtstermin angesetzt gewesen, vor die öffentliche Verhandlung hatte der Richter ein Gespräch zwischen den Parteien terminiert, das um 11:30 Uhr begann - und sich in die Länge zog. Die entscheidende Schlacht fand also nicht im großen Sitzungssaal 270 statt, sondern in einem kleinen Raum ein paar Türen weiter. Dort wollte der DFB die Anonymität seiner Zeugen verteidigen, dort wollte Amerells Anwalt Langer die Namen. Kritik an PR des DFB Für den DFB nimmt der Fall damit zum wiederholten Mal eine, vorsichtig ausgedrückt, ungünstige Wendung. Zunächst hatte er sich in Gestalt seines Vorsitzenden Theo Zwanziger nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe weit aus dem Fenster gelehnt und öffentlich eindeutig Stellung pro Kempter und die jungen Schiedsrichter und gegen Amerell bezogen. Dann wurde die Kritik am Kommunikationsmanagement immer lauter. Zuletzt gab es Aufregung um den früheren Schiedsrichter Franz-Xaver Wack, der bis zum vergangenen Wochenende nichts mit der Affäre zu tun hatte, aber plötzlich als Vertrauensmann der jungen Schiedsrichter eingeführt wurde - und Amerells Ehefrau Margit einen mysteriösen Besuch abstattete. Als kurz vor dem Gerichtstermin bekannt wurde, dass der Seite Amerell womöglich mehr intime E-Mails vorliegen, die auf einen intensiven freundschaftlichen Kontakt zwischen Amerell und Kempter hindeuten, erklärte Zwanziger in einem Interview mit dem Kicker: "Wenn wir diesen Prozess verlieren, muss ich selbstverständlich sofort von meinem Amt als DFB-Präsident zurücktreten. Dieser Fall träte ein, wenn die Aussagen aller jungen Schiedsrichter, die wir zu schützen haben, und ihre eidesstattlichen Erklärungen falsch wären. Dann wäre ja Herr Amerell das Opfer." Nach der außergerichtlichen Einigung sagte Zwanziger: "Wir haben den Fall transparent, aber mit der nötigen Vertraulichkeit gelöst. Das Ganze schadet uns nur, wenn wir Dinge unter den Teppich kehren würden. Das ist nicht der Fall. Es gibt klare Ergebnisse, die Transparenz ist da. Der DFB ist kein Verband, in dem versteckt und gemauschelt wird." "Sie werden vom Staatsanwalt hören" Die juristischen Auseinandersetzungen in dem Schiedsrichter-Skandal jedenfalls sind wohl noch nicht vorüber. Nun besitzt die Amerell-Seite ja die Namen derjenigen, die die eidesstattlichen Verischerungen abgegeben haben - sowie die richterliche Erlaubnis, diese Namen auch "gegenüber Gerichten und Behörden" zu nennen. Das Nachspiel könnte schon bald folgen: Am Donnerstagabend kündigte Amerell in der TV-Sendung Kerner juristische Schritte gegen Michael Kempter, aber auch die anderen drei, bisher noch anonymen Schiedsrichter an. "Wir haben die Namen und die Namen werden dieser Tage zum Staatsananwalt gehen", sagte Amerell in der Talk-Sendung, die vorab aufgezeichnet wurde und am Abend ausgestrahlt wird. "Alle vier werden demnächst vom Staatsanwalt hören." Aktenzeichen "25 O 3245/10" dürfte nicht der Endpunkt der Schiedsrichter-Schlammschlacht sein.
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https://www.sueddeutsche.de/sport/amerell-vs-dfb-vor-gericht-aktenzeichen-25-o-3245-10-ungeloest-1.21872
"Amerell vs. DFB vor Gericht - Aktenzeichen ""25 O 3245/10"" ungelöst"
00/03/2010
Zwar haben sich der DFB und Amerell außergerichtlich geeinigt. Die juristischen Auseinandersetzungen sind aber noch lange nicht vorbei.
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Stürmen im Kabinengang: Gegen Argentinien hat Lukas Podolski seine auffälligste Szene außerhalb des Platzes - als er mit einem Journalisten aneinandergerät. Um den Fall klein zu halten, musste er erst vergrößert werden. Am Donnerstag, um 11.01 Uhr, erschien auf der DFB-Homepage ein Interview mit Lukas Podolski, in dem zwischen freundlichen Banalitäten ("Blick geht jetzt nach vorne") die entscheidende Passage versteckt war. "Ich habe den Reporter nicht geschlagen", wird Podolski da vom Verband zitiert - als Antwort auf die Frage, was bei der "Auseinandersetzung mit einem Journalisten passiert" sei. Wer noch einen Beweis für die angegriffene Seele des Stürmers Podolski brauchte, der fand ihn kurz vor Mitternacht in der Interviewzone der Münchner Arena. Ein paar neckische Bemerkungen zwischen Podolski und einem TV-Journalisten ("Deine beste Zeit hattest Du beim Aufwärmen") hatten sich so hochgeschaukelt, dass es beinahe zu einer größeren Karambolage gekommen wäre. "Ich fühlte mich provoziert (...) und habe ihm deutlich meine Meinung gesagt", ließ Podolski anderntags ausrichten. "Wenn ich mich im Ton vergriffen habe, entschuldige ich mich dafür." Natürlich wollten die Teamverantwortlichen der DFB-Elf verhindern, dass aus der angedeuteten Straßenrauferei die nächste Staatsaffäre wird. Seit seiner Backpfeife gegen Ballack vom April 2009 gilt Podolski als einschlägig vorbelastet, weshalb Trainer Löw verständlicherweise sehr daran gelegen war, diese völlig unterschiedlichen Fälle nicht aufzuaddieren. Er hat ja ohnehin genug Sorgen in diesem Mannschaftsteil, dem Podolski normalerweise angehört. Es konnte Löw nicht gefallen, dass sich Podolski jegliche Angriffslust offenbar für den Kabinengang aufgespart hatte. Beim Fußballspiel zuvor hätte Löw nichts gegen gereizte Stürmer einzuwenden gehabt - aber er sah nur einen Miroslav Klose, der Fußball als karitative Angelegenheit missverstand. Menschlich war es bestimmt sehr anständig vom Bayern-Angreifer, dass er der tief stehenden DFB-Elf im Mittelkreis beim Verteidigen half. Im Sinne seines Berufs wäre es aber schlauer gewesen, sich den gegnerischen Verteidigern gelegentlich als Angreifer zu erkennen zu geben. So sammelte Klose Sozialpunkte statt Torchancen - und es dürfte Löw zu denken geben, dass auch der eingewechselte Mario Gomez den eigenen Stürmerinstinkten nicht mehr zu trauen scheint. Beim FC Bayern hat sich Gomez' einst so explosives Spiel auf irritierende Weise pomadisiert. Es war bezeichnend, dass der DFB einen Stürmertypen wie Cacau benötigte, um sich die einzige echte Torchance (76.) gutschreiben zu lassen. Cacau ist bauartbedingt keine Autorität im Strafraum, aber er ist ein umtriebiger, schwer zu fassender Angreifer, dessen technisches Geschick den argentinischen Abwehrkolossen zu schaffen machte. Für Cacau ist mit diesem Spiel die WM-Teilnahme wahrscheinlicher geworden; einen vergleichbaren Spielertypen hat Löw nicht im Kader. Ohnehin ist der Druck aus der Liga nicht allzu mächtig, außer Stefan Kießling drängt sich kein Zentralangreifer auf, weshalb Löw nichts übrig bleibt, als Klose und Podolski zu vertrauen. "Es gibt solche Spieler", sagt er und meint: Spieler, denen ein einziges Tor reicht, um bei einem Turnier in Form und Stimmung zu kommen. Auf dem Rasen, nicht erst im Kabinengang. Im Video: Den Härtetest gegen Argentinien verpatzt. Deutschland verliert gegen Maradonas elf wegen eines Fehlers der neuen Nummer eins -Rene Adler. Weitere Videos finden Sie hier
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https://www.sueddeutsche.de/sport/dfb-elf-lukas-podolski-ich-fuehlte-mich-provoziert-1.19518
"DFB-Elf: Lukas Podolski - ""Ich fühlte mich provoziert"""
00/03/2010
Stürmen im Kabinengang: Gegen Argentinien hat Lukas Podolski seine auffälligste Szene außerhalb des Platzes - als er mit einem Journalisten aneinandergerät.
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Zu jung, zu unerfahren, zu leise: Der Test gegen Argentinien führte der DFB-Elf im Hinblick auf die WM ihre Schwächen vor Augen. Auch Bundestrainer Löw hatte daran seinen Anteil. Je weiter die Uhr auf Mitternacht zulief, umso häufiger fielen die Worte "Abstimmung" und "Feinheiten". Bisweilen auch die Kombination "Feinabstimmung". Torwart Adler müsse sein Rauslaufen mit Verteidiger Mertesacker abstimmen, Schweinsteiger müsse die Feinabstimmung mit Ballack verbessern, und so weiter. Die ersten Ausführungen aus dem DFB-Tross hörten sich nach Kleinigkeiten an, nach ein bisschen Trainingslager in Südtirol - und dann klappt das schon bei der WM. Die zweiten Sätze nach diesem chancenlosen 0:1 in München gegen Argentinien aber verdeutlichten größeres Unbehagen. Und das völlig zu Recht. Das Spiel gegen die Südamerikaner war der einzige Test, bevor Bundestrainer Joachim Löw den Kader für die WM in Südafrika nominiert. Es war die einzige Möglichkeit der DFB-Elf, zu ergründen, wo sie im internationalen Vergleich steht. Das Ergebnis: nicht so weit oben, wie gedacht. Offenbar hat Löw das selbst schon geahnt, weshalb er tagelang eindringlich vor den Stärken des Gegners gewarnt, geradezu geschwärmt hat von diesen Argentiniern. Dabei hatten diese unter ihrem Trainer Maradona nur hauchdünn ein Ausscheiden in der Qualifikation verhindert. Wie U 21 gegen reife Profis In München sah es so aus, als spielte eine hochveranlagte U 21 gegen eine Gruppe reifer Profis aus großen Klubs. Und genauso war es ja auch: Özil, Müller, Boateng, Kroos und Khedira - alle 20 bis 22 Jahre alt -, standen Vertretern von Inter Mailand, Real Madrid, FC Barcelona, FC Liverpool oder Manchester City gegenüber. Dazu Juan Sebastián Verón, der gefühlt schon bei all diesen Klubs gespielt hat. Bundestrainer Löw sprach hinterher von "Baustellen" in seiner Mannschaft. Das geringe Alter und die internationale Unerfahrenheit ist dabei die größte. Doch auch im Gefüge der Elf muss hie und da der Bagger ran: Die Zentrale mit Schweinsteiger und Ballack birgt viele Probleme. Sie ist zu offensiv ausgerichtet, und weil alle das wissen, haben beide gegen Argentinien nur defensiv gewerkelt und die Offensive vergessen. Dem Platzhirschen Ballack wird dazu aber ohnehin bald die Lust fehlen. Kein Titan, kein Teufelskerl Oder Lukas Podolski und Miroslav Klose: Sie haben bewiesen, dass Spielpraxis und eine gute Form im Klub eben doch entscheidend sind, um auf höchstem Niveau in der Nationalmannschaft zu glänzen. Dazu wird im Tor diesmal kein Titan oder Teufelskerl stehen, sondern ein sehr selbstkritischer und eher leiser René Adler. Ob das der Abwehr rund um den selbstkritischen und eher leisen Per Mertesacker guttut? Dies alles kann bei einer WM auch gutgehen, die jungen Leute könnten sich in der Vorrunde gegen zwar gute, aber nicht herausragende Mannschaften warmspielen, ihr Selbstbewusstsein und ihr Profil stärken. Doch spätestens, wenn es dann gegen einen sogenannten großen Gegner geht, wird Bundestrainer Löw alle Psycho-Tricks benötigen, um seiner Elf wieder das Vertrauen einzuflößen, ihn auch schlagen zu können. Der große Respekt vor den argentinischen Stärken wirkte diesmal wie eine Betäubungsspritze.
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https://www.sueddeutsche.de/sport/fussball-deutschland-argentinien-loews-baustellen-1.14653
Fußball: Deutschland - Argentinien - Löws Baustellen
00/03/2010
Zu jung, zu unerfahren, zu leise: Der Test gegen Argentinien führte der DFB-Elf im Hinblick auf die WM ihre Schwächen vor Augen. Auch Bundestrainer Löw hatte daran seinen Anteil.
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Vorwürfe, Rücktritte, mysteriöse Visiten: Die Amerell-Affäre hält den Fußball in Atem. Kurz vor dem Gerichtstermin spricht DFB-Chef Zwanziger sogar vom Aufhören. Die Chronik. 18. Oktober 2008: Nach Informationen des Spiegels soll sich der Vorwurf der sexuellen Belästigung, der im Februar 2010 öffentlich gegen den Augsburger Schiedsrichter-Funktionär Manfred Amerell, 63, erhoben wird, auf einen angeblichen Vorfall vom 18. Oktober 2008 beziehen, der sich in einem Hotel im Anschluss an das Bundesligaspiel Werder Bremen gegen Borussia Dortmund (3:3) ereignet haben soll. 17. Dezember 2009: Der angeblich sexuell belästigte Schiedsrichter Michael Kempter informiert Volker Roth, den Vorsitzenden des DFB-Schiedsrichterausschusses, über den angeblichen Vorfall. 15. Januar 2010: DFB-Chef Theo Zwanziger erfährt erstmals von den Vorfällen. Zwei Wochen später kommt es zu einem Gespräch zwischen Zwanziger und Kempter. 1. Februar 2010: In der Frankfurter DFB-Zentrale treffen sich Zwanziger, Generalsekretär Wolfgang Niersbach und Personalchef Stefan Hans mit Manfred Amerell. Drei Tage später kommt auf der DFB-Präsidiumssitzung, auf der es auch um den neuen Vertrag für Bundestrainer Joachim Löw und Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff geht, das Thema Amerell zur Sprache. Amerell bittet den DFB in einem Schreiben, ihn von seinen Aufgaben zu entbinden. 9. Februar 2010: Über den Ticker versenden die Agenturen eine Nachricht, die zunächst ziemlich harmlos klingt. "Aus gesundheitlichen Gründen" wolle der frühere Bundesliga-Schiedsrichter Manfred Amerell sein Amt als DFB-Schiedsrichtersprecher niederlegen. 10. Februar 2010: Die Frankfurter Rundschau berichtet, dass die gesundheitlichen Gründe wohl nur vorgeschoben waren. Vielmehr sei es in der Präsidiumssitzung des DFB darum gegangen, "ob und wenn ja, wie intensiv sich Amerell einem jungen Bundesliga-Schiedsrichter genähert hat". Amerell bestreitet die Vorwürfe ("Da lach' ich mich kaputt") und nimmt sich einen rechtlichen Beistand, den Münchner Rechtsanwalt Jürgen Langer. Amerells Frau nimmt ihren Mann öffentlich in Schutz. "Vorwürfe? Gegen meinen Mann? Das ist alles an den Haaren herbeigezogen", sagt sie der Online-Ausgabe der Abendzeitung. Bild online nennt den Namen des angeblichen belästigten Schiedsrichters: Michael Kempter, 27, sowohl der jüngste Bundesliga-Schiedsrichter aller Zeiten als auch der jüngste deutsche Referee, der je auf der Fifa-Liste stand. In der "Affäre Amerell" kommt es zur ersten personellen Konsequenz. DFB-Vizepräsident Rainer Koch gibt seine Zuständigkeiten fürs Schiedsrichterwesen ab, weil er erst bei der DFB-Präsidiumssitzung am 3. Februar über "Manfred Amerell betreffende Vorgänge" in Kenntnis gesetzt worden sei, der Vorsitzende des Schiedsrichterausschusses aber bereits am 17. Dezember informiert wurde und diese Information nicht weitergab. 11. Februar 2010: Welt Online berichtet, dass sich außer Kempter noch andere Schiedsrichter beim DFB gemeldet hätten. 12. Februar 2010: Manfred Amerell räumt ein, dass es zwischen ihm und Michael Kempeter eine "intensive private Freundschaft" gegeben habe, die er im Nachhinein als Fehler ansehe. Dabei aber habe er den jungen Mann "zu keinem Zeitpunkt gegen seinen Willen zu dieser freundschaftlichen Beziehung gezwungen". Amerell veröffentlicht den Inhalt einer SMS, die er angeblich am 13. Januar von Michael Kempter bekam. Darin heißt es: "Wieso machen wir alles kaputt? Tut mir echt weh! Komm doch ohne Dich auch nicht klar!" Amerell tritt von seinen Ämtern zurück. 16. Februar 2010: Der DFB erklärt, mehrere Schiedsrichter, später ist die Rede von "mindestens vier", hätten in den Anhörungen zu Protokoll gegeben, von Manfred Amerell bedrängt und/oder belästigt worden zu sein. Der DFB erklärt die Ermittlungen nach Amerells Rücktritt für abgeschlossen. 17. Februar 2010: In einem Interview mit dem DSF spricht Amerell von "Gedanken, sich an die Bahnsteigkante zu stellen". Er prangert den DFB an, der ihn nie mit konkreten Vorwürfen konfrontiert habe. 20. Februar 2010: Es wird bekannt, dass es vor dem Landgericht München I zu einer mündlichen Anhörung kommen soll - als Reaktion auf die DFB-Erklärung einige Tage zuvor. "Im Wesentlichen", sagte Amerells Anwalt Langer, "wird es um die Prüfung der Frage gehen, ob Herr Amerell, wie vom DFB behauptet, in der Vergangenheit mehrere Personen bedrängt und/oder belästigt hat, und ob es zu den behaupteten Übergriffen gekommen ist." 23. Februar 2010: In einem Interview mit der Bild-Zeitung schildert Michael Kempter in intimen Details, wo und wie es zu der sexuellen Belästigung gekommen sein soll. "Ich bin nicht schwul", betont er. 26. Februar 2010: Beim DFB meldet sich ein Schiedsrichter, der sagt, Michael Kempter habe ihn sexuell belästigt. In der Nacht von Freitag auf Samstag kommt es in Amerells Hotel in Augsburg zu einem mysteriösen Treffen. Der frühere Bundesliga-Schiedsrichter Franz-Xaver Wack trifft sich mit Amerells Ehefrau Margit Amerell, um die Situation zu "deeskalieren". Bis dahin hatte Wack in der Affäre keine Rolle gespielt. 27. Februar 2010: Michael Kempter bestreitet die gegen ihn erhobenen Vorwürfe. 28. Februar 2010: In einer kleinen Presserunde und unter Beisein des als "Vertrauensmann" vorgestellten Franz-Xaver Wack geben drei Schiedsrichter eidesstaatliche Versicherungen ab, sie seien von Amerell sexuell belästigt worden. 1. März 2010: Auf einer Pressekonferenz in München spricht Amerells Anwalt von einem "System Zwanziger" und wittert eine Verschwörung gegen seinen Mandanten. Amerells Ehefrau berichtet von Wacks nächtlichem Besuch und erklärt, unter Druck gesetzt worden zu sein. Der erklärt daraufhin, ihm sei eine Falle gestellt worden, weil bei dem Gespräch plötzlich Anwalt Langer aufgetaucht sei. Amerell wirft Wack "Rufmord" vor. 4. März 2010: DFB-Präsident Zwanziger spricht in einem kicker-Interview von Rücktritt, für den Fall, dass die Affäre Amerell mit einer Niederlage für den DFB enden sollte. "Wenn wir diesen Prozess verlieren, muss ich selbstverständlich sofort von meinem Amt als DFB-Präsident zurücktreten". Davon gehe er allerdings nicht aus. "Dieser Fall träte ein, wenn die Aussagen aller jungen Schiedsrichter, die wir zu schützen haben, und ihre eidesstattlichen Erklärungen falsch wären", sagt Zwanziger. "Denn dann wäre Herr Amerell das Opfer." Der Fall kommt vors Landgericht München I. Im Video: Der Fall Amerell wird immer mehr zur Schlammschlecht. Amerell kämpft um seinen Ruf, denn Vorwürfe der sexuellen Belästigung und des Amtsmissbrauchs stehen im Raum. Weitere Videos finden Sie hier
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https://www.sueddeutsche.de/sport/chronik-zum-fall-manfred-amerell-vier-wochen-schlammschlacht-1.20320
Chronik zum Fall Manfred Amerell - Vier Wochen Schlammschlacht
00/03/2010
Vorwürfe, Rücktritte, mysteriöse Visiten: Die Amerell-Affäre hält den Fußball in Atem. Kurz vor dem Gerichtstermin spricht DFB-Chef Zwanziger sogar vom Aufhören. Die Chronik.
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Eine mutlose DFB-Elf geht ernüchtert ins WM-Jahr. Sie war den Argentiniern in allen Belangen unterlegen - sogar in der Pressekonferenz. Einmal noch wurde Thomas Müller rüde von den Argentiniern gestoppt. Und diesmal nicht von einem der profanen Linksverteidiger wie Gabriel Heinze oder Clemente Rodriguez. Nein, dieses letzte Mal nahm ihn seine Fußballheiligkeit selbst aus dem Spiel: Diego Maradona. Der Trainer der argentinischen Nationalmannschaft hatte sich in die Mitte des Podiums im Presseraum des Münchner Stadions gesetzt, hinter ihm drückten sich ein paar Leute vorbei, weil die DFB-Abteilung auch Thomas Müller auf das Podium geholt hatte. Es ging eine Weile hin und her, wer wo sitzen sollte, auch der Übersetzer suchte seinen Platz. Maradona blickte missmutig über seine Schulter, als ihm jemand klarmachte, dass da ein deutscher Spieler neben ihm Platz nehme. Ein deutscher Spieler? Wie? "Ich gebe keine Pressekonferenz, wenn ein Spieler neben mir sitzt", sagte Maradona ins Mikrofon. Stand auf und ging. Im deutschen Lager entstand nun peinliche Unruhe, die argentinischen Pressevertreter lachten laut, und am Ende beendete der 20-jährige Thomas Müller seine erste Pressekonferenz als Nationalspieler damit, wieder aus dem Raum geschoben zu werden. Diego Maradona kehrte zurück. Es war der letzte von vielen Zweikämpfen an diesem Abend, den ein Argentinier klar für sich entschied. Maradonas Spieler hatten den mit vielen jungen Profis angetretenen Deutschen in der Münchner Arena routiniert und robust ein Stoppschild vor die Nase gehalten. Bei gutem Willen kann man den Schuss des eingewechselten Stuttgarters Cacau nach 77 Minuten als einzige Torchance der Gastgeber durchgehen lassen, ansonsten hatten sie keinen Weg und kein Mittel gegen diesen Gegner gefunden. Den Argentiniern reichten deshalb zwei, drei klare Aktionen, mit denen sie den deutschen Defensivverbund aushebelten, eine davon nutzte Gonzalo Higuaín von Real Madrid zum 1:0 (45.). Argentinische Qualitäten Bundestrainer Joachim Löw hatte tagelang vor den Qualitäten der Argentinier gewarnt und fühlte sich nun bestätigt: "Wenn sie den Ball gewinnen, dann kannst du die Sekunden zählen, bis sie vor dein Tor kommen. Es kommt ein Pass in die Tiefe und sie sind weg." Seinem Torwart René Adler wollte er deshalb erst gar keinen Vorwurf machen, auch nicht seinem Innenverteidiger Per Mertesacker, der viel zu weit aufgerückt war und Gegenspieler Higuaín nur noch hinterherhecheln konnte. Dieses Gegentor nahm Löw hin wie eine höhere Gewalt, seine Analyse in den Stadion-Katakomben begann er mit dem positiven Detail: Seine Mannschaft sei in der Defensive "ordentlich gestanden". Doch je länger er redete, umso mehr kam auch Löw nicht um die Missstände herum, die seine Mannschaft gezeigt hatte. Je mehr Löw redete, desto mehr Missstände sprach er aus. Seine Mannschaft habe offensiv keinen Druck entwickeln, den Gegner nicht zu Fehlern zwingen können. Er habe vorne keine Anspielstationen gesehen, in den Zweikämpfen seien seine Spieler häufig unterlegen gewesen. Er habe kein Tempo gesehen und keinen Mut, zu viele Rück- und Querpässe, statt entschlossenes Spiel nach vorne. Fazit: "Es gibt noch die ein oder andere Baustelle." Dabei machte es vor allem vor der Pause den Eindruck, als habe sich Löws Respekt vor dem Gegner mit einer Macht in die Köpfe der Spieler geschlichen, dass diese sich gar nicht trauen konnten, den Argentiniern eine offene Schlacht zu bieten. Bastian Schweinsteiger zum Beispiel wollte so sehr seine defensive Eignung im zentralen Mittelfeld beweisen, dass er seine Qualitäten im Angriffsspiel dabei glatt vergaß. Gleiches galt für die offensive Mittelfeldreihe Thomas Müller, Lukas Podolski und Mesut Özil: Keiner versuchte, mit einem Risikosprint nach vorne, die argentinische Abwehr zu beschäftigen, es schien, als warteten alle nur auf den Ballverlust, um schnell wieder die vorgeschriebene Defensivposition einzunehmen. Ernüchtert bis gedrückt Selbst Debütant Müller (als Maradona fertig war, durfte er doch noch aufs Podium) erklärte seine Überraschung über den Spielverlauf: "Es war ein anderes Spiel als beim FC Bayern. Da sind wir es gewohnt, selbst das Spiel zu machen." Das war sicher nicht als Kritik am Bundestrainer gemeint, gab aber Einblick in die abgesprochene Taktik. Und so verabschiedeten sich die Nationalspieler ernüchtert bis gedrückt aus diesem Abend: "Wir haben uns zu sehr auf die Defensive konzentriert und zu viel Respekt gezeigt", klagte Kapitän Michael Ballack. Der ungewohnt schwache Philipp Lahm analysierte: "Wir sind nicht die Mannschaft mit der höchsten Qualität." Gott ist Argentinier Diego Maradona kam bei seinem Team erwartungsgemäß zu einem anderen Ergebnis. "Wir waren hier in Deutschland in allen Facetten des Spiels überlegen. Das ist eine Nachricht", sagte der 49-Jährige. Dabei nutzte er die Gelegenheit, sich bei seinen Kritikern, die ihm während der schwachen WM-Qualifikation zusetzten, zu revanchieren: "Auch wenn es der argentinischen Presse nicht gefällt: Wir werden eine gute WM spielen. Diese Mannschaft kann nach 24 Jahren wieder für Argentinien Weltmeister werden." Die letzte Frage nutzte ein argentinischer Journalist dann aber, die Wogen zu glätten: Bevor er sie stellte, sagte er: "Wir müssen Gott danken, dass Sie Argentinier sind." Maradona war zufrieden. Im Video: Die deutsche Fußball-Nationalelf ist mit einer Niederlage in das Weltmeisterschaftsjahr gestartet. Weitere Videos finden Sie hier
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https://www.sueddeutsche.de/sport/argentinien-schlaegt-dfb-maradona-gewinnt-den-letzten-zweikampf-1.6502
Argentinien schlägt DFB - Maradona gewinnt den letzten Zweikampf
00/03/2010
Eine mutlose DFB-Elf geht ernüchtert ins WM-Jahr. Sie war den Argentiniern in allen Belangen unterlegen - sogar in der Pressekonferenz.
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Keine Ideen, nur eine Torchance und kaum Erkenntnisse für Joachim Löw: Die deutsche Elf zeigt gegen Argentinien zu wenig Durchschlagskraft und verliert verdient mit 0:1. Ein Bayern-Spieler verletzt sich schwer. Bundestrainer Joachim Löw hatte alles getan. Ausgewechselt, umgestellt, hereingerufen, herumgefuchtelt, das ganze Repertoire des modernen Trainers hatte er gezeigt, doch genützt hat es nichts. Als er am Mittwochabend gegen 22.40 Uhr auf die Anzeigetafel der Münchner Arena blickte, stand dort: Deutschland - Argentinien 0:1. Es war das letzte Testspiel vor der WM gegen einen großen Gegner, und Löw hat es verloren. Der Bundestrainer wirkte nach der Partie bedrückt, was wohl zum einen daran lag, wie wenig seinem Team eingefallen war, und zum anderen daran, dass sich Argentinien viel reifer präsentiert hatte, taktisch und technisch überlegen. "Es ist uns nicht gelungen, Druck aufzubauen, die Argentinier in Verlegenheit zu bringen und Chancen herauszuarbeiten", stellte Löw fest. Vielleicht beschäftigte ihn auch, dass nun voraussichtlich erneut Diskussionen darüber entbrennen könnten, inwieweit die gescheiterte vorzeitige Vertragsverlängerung mit dem Deutschen Fußball-Bund seine Position schwächt und das Team beeinflusst - ganz unabhängig davon, dass Argentinien ein Gegner ist, gegen den man durchaus einmal verlieren kann. Welches Format dieser Gegner hatte, ließ sich an einer Personalie ablesen: Der bullige, der so eminent durchschlagskräftige und rundum beeindruckende Stürmer Carlos Teves saß zunächst nur auf der Bank, was daran lag, dass Trainer Diego Maradona lediglich zwei Plätze im Angriff vorgesehen hatte und diese mit Weltfußballer Lionel Messi vom FC Barcelona und dem stets und immer treffenden Gonzalo Higuain von Real Madrid besetzte. Diesem Wundersturm setzten die Deutschen eine eher defensiv interpretierte 4-5-1-Formation entgegen. Stuttgarts Serdar Tasci verteidigte neben dem Bremer Per Mertesacker im Zentrum, im Mittelfeld debütierte Thomas Müller vom FC Bayern München, vorne durfte sich dessen Teamkollege Miroslav Klose versuchen, obwohl er zuletzt im Klub kaum Spielpraxis gesammelt hatte. Joachim Löw hält gern an verdienten Spielern fest, ganz gleich, wie sie gerade in Form sind, deshalb begann Klose, und deshalb durfte auch Lukas Podolski im linken Mittelfeld wirken. Dass diese Formation einen Konstruktionsfehler aufwies, wurde immer deutlicher, je länger die Partie dauerte. "Es gibt noch die eine oder andere Baustelle", sagte Löw dazu. Besonders augenfällig war die gestalterische Armut des Teams. Michael Ballack und Bastian Schweinsteiger übernahmen meist defensive Aufgaben, Mesut Özil fand keine Beziehung zum Spiel, Podolski hätte auf seiner linken Seite ein schönes Buch durcharbeiten können (vielleicht einen Krimi oder warum nicht aus gegebenem Anlass ein Lexikon Spanisch-Kölsch, Kölsch-Spanisch?), so wenig nahm er am Geschehen teil, und Klose fand sich vorn stets allein unter Argentiniern wieder. Manche Fachleute erfreuen sich an solchen Spielen ohne Torraumszenen, weil sie so dicht sind und so intensiv, das Publikum in der Münchner Arena aber schien sich gepflegt zu langweilen. Ballack gab zu: "Wir wollten kompakt stehen und den Argentiniern nicht ins offene Messer laufen. Das hat uns gehemmt. Deshalb war es phasenweise ein langweiliges Spiel für die Zuschauer." Einmal gab es sogar Pfiffe, wenn auch aus anderem Grund: Diego Maradona hatte einen ins Aus fliegenden Ball mit seinem linken Zauberfuß nicht sauber gestoppt. Das kann er besser. Auf der nächsten Seite: Löws Erkenntnisse und ein zweiter Debütant. Im Video: Die deutsche Fußball-Nationalelf ist mit einer Niederlage in das Weltmeisterschaftsjahr gestartet. Weitere Videos finden Sie hier
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https://www.sueddeutsche.de/sport/deutschland-argentinien-adler-kommt-zu-spaet-1.1716
Deutschland - Argentinien - Adler kommt zu spät
00/03/2010
Keine Ideen, nur eine Torchance und kaum Erkenntnisse für Joachim Löw: Die deutsche Elf zeigt gegen Argentinien zu wenig Durchschlagskraft und verliert verdient mit 0:1. Ein Bayern-Spieler verletzt sich schwer.
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Hamburger SV - Hertha BSC Berlin, Samstag 15.30 Uhr In Hamburg hatten sie spätestens nach der Verpflichtung des Klasseknipsers Ruud van Nistelrooy Ambitionen auf Höheres als Platz vier mit acht Punkten Rückstand auf die Champions League Plätze. Doch dann machte den Norddeutschen eine erneute Verletzungsflut einen gehörigen Strich durch die Rechnung: Van Nistelrooy ist bis jetzt noch nicht voll einsatzfähig (muskuläre Probleme), Jansen verpasste das Spiel in München sowie das Länderspiel wegen einer Magen-Darm-Grippe und Petric und Rost plagen nach wie vor kleinere Wehwehchen. Gut, dass da mit Hertha BSC ein Gegner kommt, der bisher so ziemlich alle Erwartungen untertroffen hat. Neben der prekären sportlichen Situation als abgeschlagener Tabellenletzter, beschäftigt die Berliner eine erneute Trainerdiskussion um den im September für Lucien Favre gekommenen Friedhelm Funkel. Am Donnerstag legte sich das Präsidium zwar fest, dass er vorerst bleibt, aber im Fall eines Abstiegs würden die Karten wohl nochmal neu gemischt. Immerhin verkürzte die Hertha unter Funkels Führung den Rückstand auf Relegationsplatz 16 von zehn auf drei Punkte, doch seine Mauertaktik sogar in Heimspielen kommt bei den Fans nicht allzu gut an. Da hilft es den Berlinern auch nichts, dass Hannover 96 auf bestem Wege ans Tabellenende ist. Ob Letzter oder Vorletzter - das dürfte dann auch egal sein. Foto: rtr
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https://www.sueddeutsche.de/sport/fussball-bundesliga-25-spieltag-im-notfall-das-baby-bollwerk-1.2854
Fußball-Bundesliga: 25. Spieltag - Im Notfall das Baby-Bollwerk
00/03/2010
Der FC Bayern trauert Breno hinterher, Nürnberg sehnt sich nach ehemaligen "Club"-Talenten, und niemand spricht mehr mit Schalkes Kevin Kuranyi. Die Bundesliga-Vorschau
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Das Haus von Claudia Pechstein ist am Donnerstagmorgen um acht Uhr von der Staatsanwaltschaft und dem Bundeskriminalamt nach Hinweisen durchsucht worden. Das gab Pechstein auf ihrer Internetseite bekannt. Die Hausdurchsuchung geht auf eine Anzeige der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft DESG und der Nationalen Anti-Doping-Agenatur NADA am 1. Dezember 2009 bei der Schwerpunkt-Staatsanwaltschaft für Dopingdelikte in München zurück. Pechstein begrüßte die Ermittlungen, "denn jede Recherche beziehungsweise Untersuchung wird mich entlasten. Wenn nicht gedopt wurde, kann es auch keine Hintermänner geben", schrieb die 38-Jährige auf ihrer Internetseite. Der Eisschnelllauf-Weltverband ISU hatte die Berlinerin nur anhand von Indizien wegen Dopings für zwei Jahre gesperrt. Dagegen war Pechstein vor den Internationalen Sportgerichtshof Cas gezogen, dieser bestätigte jedoch in Lausanne das Urteil der ISU. Auch Pechsteins Beschwerde beim Schweizer Bundesgericht gegen das Cas-Urteil wurde abgelehnt. Im Zuge der Ermittlungen im Dopingfall Claudia Pechstein sind angeblich zwei weitere deutsche Eisschnellläuferinnen unter Dopingverdacht geraten. Das zumindest berichtete die Tageszeitung Berliner Morgenpost in ihrer Freitag-Ausgabe mit Bezug auf Ermittlerkreise. _________________________________________________________________ Der deutsche Fußball-Rekordmeister Bayern München muss im Bundesligaspiel am Samstag in Köln (15.30 Uhr/live bei Sky und Liga total) auf Abwehrspieler Martin Demichelis verzichten. Der 29-jährige Argentinier zog sich bei einem Zusammenprall mit Michael Ballack beim 1:0-Länderspielsieg seiner Nationalmannschaft gegen Deutschland am Mittwochabend ersten Diagnosen zufolge einen Jochbeinbruch zu. Nach Aussagen des argentinischen Team-Arztes Donato Villani ist eine Operation unumgänglich. Der Einsatz des Innenverteidigers bei der Weltmeisterschaft in Südafrika sei dadurch jedoch nicht gefährdet. Demichelis, der in der 57. Minute ausgewechselt werden musste, fällt aber wohl mehrere Wochen aus. Voraussichtlich in den Bayern-Kader zurückkehren wird dagegen Daniel van Buyten. Der 32-Jährige war am Mittwoch nach zwei Wochen Pause wegen eines Muskelfaserrisses in der linken Wade wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. "Es war sehr gut", sagte der Abwehrchef: "Ich habe nichts mehr gemerkt in der Wade und hoffe, im Kader dabei zu sein." Ob er von Anfang an spielen kann, wird sich kurzfristig entscheiden. Van Buyten, der zugunsten des Aufbautrainings auf einen Länderspieleinsatz für Belgien verzichtet hatte, räumte jedoch ein, dass er den Trainingsrückstand noch spüre: "Körperlich brauche ich noch ein paar Einheiten." _________________________________________________________________ Louis van Gaal hat Lust auf den Job von Bundestrainer Joachim Löw. "Ich will gerne Coach der Nationalmannschaft werden", sagte der Trainer des deutschen Fußball-Rekordmeisters Bayern München im "Audi Talk", der am Donnerstag im DSF gesendet wird. Den Flirt mit dem DFB-Amt begründete der 58-jährige Niederländer mit "der Qualität der deutschen Fußballer, die immer 90 Minuten konzentriert Fußball spielen". Auf den Einwand des Moderators, dass es noch nie einen ausländischen Nationaltrainer gab, erklärte van Gaal: "Einmal muss immer das erste Mal sein". Van Gaals Frau Truus, die bei der Aufzeichnung der Sendung anwesend war, begrüßte den Wunsch ihres Ehemannes. "In seiner Karriere hat er noch nie eine Weltmeisterschaft erlebt. Und das würde er noch gerne. Jetzt redet er immer über Deutschland. Weil ihm die deutsche Mentalität sehr gut gefällt. Und auch die Spieler findet er sehr gut", sagte die Gattin des Bayern-Trainers, der eine klare Meinung über den Vertragspoker zwischen Löw und dem Deutschen Fußball-Bund hat: "Ich denke, dass das Verhältnis zwischen Löw und dem DFB zerstört ist". _________________________________________________________________ Dirk Nowitzki und die Dallas Mavericks haben in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA auch das neunte Spiel in Folge gewonnen und Platz zwei in der Western Conference mit nunmehr 41 Siegen bei 21 Niederlagen verteidigt. Allerdings tat sich das Team um den deutschen All-Star beim 112:109-Heimsieg gegen die Minnesota Timberwolves, das mit 14 Siegen und 48 Niederlagen zweitschlechteste Team der Liga, schwer. Auch Nowitzki fand nicht gut ins Spiel und traf mit keinem seiner fünf ersten Wurfversuche aus dem Feld. Erst acht Minuten vor Ende des dritten Viertels traf der Ex-Würzburger zum ersten Mal aus dem Spiel heraus, zuvor war er lediglich mit sechs Freiwürfen erfolgreich gewesen. Am Ende kam Nowitzki auf 22 Punkte. Bester Schütze der "Mavs", bei denen Jason Kidd eine Auszeit bekam, war Jason Terry mit 26 Zählern, bei den "T-Wolves" traf Corey Brewer (24 Punkte) am besten. __________________________________________________________ Basketball-Bundesligist Alba Berlin hat sich mit einem Arbeitssieg ein "Endspiel" um den Einzug ins Eurocup-Viertelfinale erkämpft. In der vorletzten Partie der Zwischenrunde gewannen die "Albatrosse" 83:71 (44:35) gegen Le Mans Sarthe aus Frankreich und können mit einem Sieg am kommenden Dienstag bei Joventut Badalona in Spanien den Sprung in die Runde der letzten Acht perfekt machen. "Dies war ein sehr wichtiger Sieg, ohne ihn wären wir wohl ausgeschieden. Jetzt haben wir unser Weiterkommen in Badalona selbst in der Hand", sagte Alba-Trainer Luka Pavicevic. Spielmacher Steffen Hamann sieht sein Team für den Showdown gerüstet: "Wir haben gute Karten, um auch dort zu gewinnen. Wir werden jedenfalls mit breiter Brust antreten."
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https://www.sueddeutsche.de/sport/sport-kompakt-affaere-im-eisschnelllauf-weitet-sich-aus-1.3718
Sport kompakt - Affäre im Eisschnelllauf weitet sich aus
00/03/2010
BKA-Ermittler durchsuchen das Haus von Pechstein, angeblich sind zwei weitere Sportler in die Affäre involviert, Bayern-Verteidiger Demichelis fällt mehrere Wochen aus.
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E-Mails über eine gemeinsam verbrachte Zeit: In der Schiedsrichter-Affäre um Manfred Amerell zeichnen sich neue Erkenntnisse über den DFB-Kronzeugen Michael Kempter ab. Eines ist gewiss an diesem Donnerstag im Münchner Justizpalast: So einen Medienandrang hat das Landgericht I nie erlebt, schon gar nicht in einem Einstweiligen Verfügungsverfahren. Vordergründig geht es nur darum, ob Manfred Amerell dem Deutschen Fußball-Bund die Behauptung verbieten kann, er habe Schiedsrichter sexuell belästigt. Vier Referees legen Eidesversicherungen vor, dass ihnen Übles widerfahren sei, ein weiterer bezeugt Beobachtungen von 2005. Der DFB, der Amerell weder befragt noch Akteneinsicht gewährt hat, kann sich der Ausgangslage von 5:1 Stimmen sicher sein. Bleibt die Frage, ob Amerell Substantielles dagegensetzen kann. Doch offenbar ist er gerüstet. Dass Schiedsrichterfunktionär Amerell Pflichtverletzungen beging, ist unstrittig, die Frage aber: Lag der Affäre ein einvernehmliches Intimverhältnis zugrunde, war es reine Privatsache - oder gab es erzwungene Übergriffe, wie sie der Kronzeuge Michael Kempter an Eides statt bekundet und der DFB seit Wochen öffentlich vorträgt? Im Digitalzeitalter hat mancher sein Leben archiviert, auch Amerell. Der Familienvater legte schon einmal, am 12. Februar, eine SMS von Kempter vor, der per Anzeige Mitte Dezember bei Schiedsrichterchef Volker Roth die Affäre ausgelöst hatte. Die SMS vom 13. Januar lautete: "Wieso machen wir alles kaputt? Tut mir echt weh! Komm doch ohne Dich auch nicht klar!" Kempter beteuert, diese SMS sei kein Beleg für Intimität, sondern beruflicher Natur. Aufs Schärfste verwahrte er sich in vielen Interviews dagegen, homosexuell zu sein. DFB-Chef Theo Zwanziger unterstützt ihn, lobt "Offenheit und Mut" des 27-Jährigen, der weitere Referees zu Anzeigen bewegt hat. Sein Vertrauen in Kempter erscheint unerschütterlich. Das muss es wohl sein, Zwanziger hat sich weit aus dem Fenster gelehnt. Wie weit? Das ist aus Sicht der Öffentlichkeit die Kernfrage in der Affäre. Indem der DFB Amerell öffentlich, ohne ihn anzuhören, sexuelle Übergriffe anlastet, band er sich an die Glaubwürdigkeit der Zeugen. Bräche der Kronzeuge weg, könnte das den DFB in den angedrohten Folgeprozessen nicht nur viel Geld kosten, es würde den Ruf des Präsidenten beschädigen, vom Imageverlust für den DFB abgesehen. Es gibt mehr Belege für den Verdacht, dass Kempters Beziehung zu Amerell offenbar nicht nur rein beruflich war. Eine Mail liegt der SZ vor, der Ton ist äußerst vertraut, da ist vom "Schatz" die Rede, von gemeinsam verbrachter Zeit. Diese Mail Kempters an Amerell datiert vom 21. Oktober 2008. An dem besagtem Samstag, drei Tage zuvor, hatte Kempter die Partie Bremen - Dortmund geleitet. Nach diesem Spiel soll es im Hotel zu just dem Vorfall gekommen sein, der seither die Fußballwelt in Atem hält.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/fussball-schiedsrichter-affaere-brisantes-aus-dem-postfach-1.15204
Fußball: Schiedsrichter-Affäre - Brisantes aus dem Postfach
00/03/2010
E-Mails über eine gemeinsam verbrachte Zeit: In der Schiedsrichter-Affäre um Manfred Amerell zeichnen sich neue Erkenntnisse über den DFB-Kronzeugen Michael Kempter ab.
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Nach einer Nullrunde im Prämien-Poker können die deutschen Fußball-Nationalspieler wie bei der EM 2008 auch bei der Weltmeisterschaft 2010 je 250.000 Euro für den Titel verdienen. Das teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) nach einer zweiten Verhandlungsrunde vor dem WM-Test am Mittwoch in München gegen Argentinien mit. Die Endspiel-Teilnahme würde für jeden der 23 WM- Akteure und für alle Mitglieder des Trainerteams je 150.000 Euro bringen. Der Einzug ins Halbfinale wird mit 100.000 Euro vergütet, für den Vorstoß ins Viertelfinale werden 50.000 Euro gezahlt. Zuvor würden die Spieler leer ausgehen. Für einen Sieg bei der Heim-WM 2006 war die Titel-Rekordprämie von 300.000 Euro ausgelobt worden. Laut Information auf der offiziellen Verbands-Homepage sagte der Spielerrat, dem Kapitän Michael Ballack, Philipp Lahm, Miroslav Klose, Bastian Schweinsteiger, Per Mertesacker und Arne Friedrich angehören, im Rahmen der Prämiengespräche zu, dass sich das Team in diesem Jahr mit privaten Spenden am Aufbau der Robert-Enke-Stiftung beteiligt und darüber hinaus wie in den vergangenen Jahren weiterhin die "Aktion Kinderträume" finanziell unterstützt. Der an Depressionen erkrankte Nationaltorhüter Enke hatte sich im November des vergangenen Jahres das Leben genommen. Die schlimme Tennis-Nachricht platzte mitten in die Vorbereitung des deutschen Davis-Cup-Teams auf das Erstrundenspiel in Frankreich. Thomas Haas, der den Trip nach Toulon und die erhoffte Rückkehr in die Mannschaft abgesagt hatte, droht nach einer Hüftoperation das Karriere-Aus. "Das ist eine Hiobsbotschaft", sagte Kapitän Patrik Kühnen der Deutschen Presse-Agentur dpa am Mittwoch. Sein von Absagen geplagtes Team um Philipp Kohlschreiber kämpft von Freitag (13.00 Uhr/DSF) an um eine neuerliche Viertelfinal-Chance gegen Cup-Verteidiger Spanien. Kühnen wusste zwar von den körperlichen Problemen von Haas, der schon bei den Australian Open Ende Januar über Probleme geklagt hatte. "Dass er operiert werden musste, war auch für mich überraschend", gestand der Teamchef trotz intensiver Kontakte in den vergangenen Wochen, als Kühnen den 31-Jährigen bewegen wollte, erstmals seit dem verlorenen Halbfinale in Russland 2007 noch einmal für das DTB-Team aktiv zu werden. Doch die Schmerzen waren zu groß. Ob Haas nach dem neuerlichen Eingriff Ende vergangener Woche noch einmal zurückkommen kann, scheint angesichts der mindestens fünfmonatigen Pause äußerst fraglich. Die Fußball-Profis des 1. FC Nürnberg kommt ein Abstieg aus der Bundesliga teuer zu stehen. Nach Informationen der "Sport Bild" (Mittwoch) müssen die "Club"-Spieler mit Gehaltseinbußen von bis zu 50 Prozent rechnen, wenn sie in dieser Saison nicht den Klassenverbleib schaffen. "Wir haben bei allen Spielern die Verträge auch für die zweite Liga ausgestattet", sagte FCN-Sportdirektor Martin Bader, "so können wir im Falle eines Abstiegs die Option zu deutlich verringerten Konditionen ziehen".
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/sport-kompakt-haas-vor-karriereende-praemienpoker-beendet-1.22036
Sport kompakt - Haas vor Karriereende, Prämienpoker beendet
00/03/2010
Fußball-Nationalspieler kassieren 250.000 Euro für WM-Titel, Hiobsbotschaft für Tommy Haas, FCN-Fußballer müssen mit Gehaltseinbußen rechnen. Sport kompakt
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Zwei Wochen vor dem Auftaktrennen in Bahrain trifft ein, was Experten schon lange voraussagten: Der Start von gleich zwei neuen Formel 1-Teams ist äußerst fraglich. Game over noch vor der Premiere: Das amerikanische Formel-1-Projekt USF1 hat seine Arbeit am neuen Auto eingestellt und will sein Debüt auf 2011 verschieben. Teamchef Ken Anderson bestätigte auf der Homepage des englischen Fachmagazins Autosport einen entsprechenden Vorstoß des finanziell angeschlagenen US-Rennstalls beim Automobil-Weltverband FIA. "Wir warten auf eine Antwort der FIA und arbeiten mit ihr zusammen. In der Zwischenzeit gibt es für die Angestellten nichts zu tun. Wir haben ihnen daher gesagt, die Arbeiten am neuen Auto einzustellen, bis wir eine Entscheidung haben", so Anderson. Damit trat nicht mal zwei Wochen vor dem Auftaktrennen in Bahrain ein, was Experten schon lange voraussagten. Ob das US-Team von der FIA einen Aufschub gewährt bekommt, erscheint äußerst fraglich. Bis dato hat der Rennstall mit Sitz in Charlotte kein fertiges Auto. Der einzige Fahrer, José Maria Lopez aus Argentinien, will Medienberichten zufolge seinen Vertrag auflösen. Seit Wochen und Monaten halten sich Gerüchte um finanzielle Engpässe der Amis, die einen von insgesamt vier neuen Rennställen (USF1, Campos, Lotus und Virgin) formieren wollten. Steigen dürften nun die Chancen des serbischen Teams StefanGP. Der Rennstall hat zwar noch keine Lizenz durch die FIA - dafür aber schon mal Container nach Bahrain verschickt, wo vom 12. bis 14. März der erste Grand Prix der neuen Saison steigt. Fraglich ist, ob der spanische Rennstall Campos, das unmittelbar vor dem Saisonauftakt seinen Namen geändert und nun als Hispania Racin Team F1 (kurz: HRT F1) antreten will, noch auf Touren kommt. Bislang hat das Team - mit FIA-Lizenz für 2010 ausgestattet - in Bruno Senna lediglich einen Fahrer. Und Campos alias HRT F1 musste wie USF1 die offiziellen Testfahrten im vergangenen Monat tatenlos verstreichen lassen. Teamchef Colin Kolles versicherte in einer Presseerklärung, dass mit "unglaublichem" Einsatz hinter den Kulissen daran gearbeitet werde, dass HRT F1 beim ersten WM-Lauf am 14. März in Bahrain antreten kann. Ein Auto konnte man auch noch nicht präsentieren. Als äußerst unwahrscheinlich gilt, dass wie von der FIA geplant 13 Teams an den Start gehen werden. Der Dachverband hat der Königsklasse einen drastischen Sparkurs verordnet, die geringeren Kosten sollten Neulinge locken, nachdem mit Honda, BMW und Toyota gleich drei Hersteller ausgestiegen waren. Die Strategie scheint nicht aufzugehen, auch wenn mit Virgin (mit Timo Glock) und Lotus zwei der vier neuen Teams bereits an den Testfahrten teilgenommen haben und in der Saison 2010 antreten werden. Jüngst hatte Ferrari die Entwicklung, die vor allem der ehemalige FIA-Chef Max Mosley noch in Gang gesetzt hatte, scharf kritisiert.
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Rennstall ohne Auto
00/03/2010
Zwei Wochen vor dem Auftaktrennen in Bahrain trifft ein, was Experten schon lange voraussagten: Der Start von gleich zwei neuen Formel 1-Teams ist äußerst fraglich.
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